Aachen 1887.— Nr. 86. 39. Jahrgang. Freitag, 15. April.— Erstes Blatt. Chefredakteur: Hubert Immelen. Verentwortlicher Bedakteur: Hilmar Heinrich Beissel Telegrammadresse: Ccho, Nachen.— Telephonanschluß Nr. 62. , g ur k. A. Gedüchh ee ee Verlag von P. Kaaper in Nachen. Druck von Hermaon Kaatzer in Nachen. Anzeigen fuden durch das Echo der Eegenwart, desea Verbreiuag von keigen anderen ziesigen Blaue erreicht wird, u ganzen Regierungsbezirk Aachen die weiteste und erfolgreichste Verbreitung. Die Gebüren betragen 15 Pfg. pro Zeile. Alle Annoncenexpeditionen des In= und Auslaodes nehmen Anzeigen für das„Echo“ an. 2 Ein Versuch zur Irreleitung des hl. Stuhles. (Nachdruck untersagt.) Zu derselben Zeit, während die„Norddeutsche Allg. Aktenstücke veröffentlicht, welche den Reichskanzler in om verherrlichen und das Centrum in Rom anschwärzen sollen, stellt die freiwillig gouvernementale„Post“ mit auffallender Energie und Beharrlichkeit ein Programm der Verschlechterung des Kirchengesetzes auf. Ist das ein zufälliges Zusammentreffen, oder besteht ein innerer Zusammenhang zwischen den Aktionen der beiden Blätter. Die„Post“ verbeißt sich anscheinend in den Ordensparagraphen des Gesetzes; sie tischt einen Haufen kulturkämpferischer" Bedenken gegen die Zulassung der Seelsorgeorden und der Schulschwestern auf und will in der Bekämpfung derselben„die gemeinsame Operationshasis für die drei nationalen Parteien des Abgeordnetenhauses" gewinnen. Wenn man bedenkt, welch' gewaltige Vollmachten über die Orden auch die jetzige Fassung des Gesetzes dem Minister beläßt, wie jede klösterliche Niederlassung von dessen Erlaubuiß abhängig bleibt, wie er alle ihm nicht zusagenden Orden mit Einschränkung ihrer Thätigkeit oder jar mit Auflösung der Niederlassungen heimsuchen kann, dann begreift man kaum, weßhalb sich die„Post“ über den Ordensparagraphen so ereifert. Messelesen und Sakramentespenden, also auch Beichthören, soll zwar allen Geistlichen, also auch den Ordensleuten, gestattet sein; aber die Heulmeierei der„Post“, daß polnische Ordensleute aus dem Auslande im Beichtstuhl bedenkliche Agitationen treiben könnten, ist angesichts des im preußischen Osten herrschenden Ausweisungssystems geradezu kindisch. Die Absicht der„Post“ muß wohl eine andere sein, ils die in den Vordergrund geschobene Einschränkung des armlosen Klosterparagraphen. Man erräth sie aus ihrer Art der Beweisführung. Sie nimmt als Basis die Zehauptung, daß der hl. Stuhl die ursprüngliche Regierungsvorlage als definitive Revision anerkannt und approbirt habe. Nachdem nun, so fährt sie fort, die Kurie sich den Versuch zur Verbesserung des Gesetzes in irem Sinne gestattet habe, könne sie auch einen Versuch zur Verschlechterung nicht grundsätzlich ablehnen. Es komme nur darauf an, daß das Plus des Herrenhauses und das Minus des Abgeordnetenhauses sich gegenseitig aufwäge, so daß die vereinbarte Revision übrig bliebe. Das Ganze kommt also darauf hinaus, den h. Stuhl auf die Regierungsvorlage, insbesondere auf den Kein= und Hauptpunkt, das unbegrenzte Einspruchsrecht, festzunggeln. Durch die Drohung mit Verschlechterungsanträgen, für die man die ganze„nationale Mehrheit“ ins Gewehr ruft, soll die Kurie abgehalten werden, sich noch auf Verbesserungsanträge einzulassen. Man will den h. Stuhl bange machen, um ihn zu der Weisung zu bewegen, daß das Centrum für die Vorlage mit dem unverbesserten Einspruchsparagraphen stimmen solle. Die Gouvernementalen wissen ebenso gut wie wir, daß der Einspruchsparagraph ungleich wichtiger ist, als alle anderen Punkte der Vorlage. Wie sehr es den Gouvernementalen am Herzen liegt, dem hl. Stuhl in Bezug auf dieses Gesetz die Hände zu binden, erhellt auch aus der Art, wie die„Norddeutsche das verdächtige Telegramm des„Univers“ über die Anweisung des hl. Stuhles an das Centrum verwerthet. Sie druckt dasselbe soweit ab, als es von der Verpflichtung des Ceutrums zur Annahme des Gesetzes redet; aber die sehr bezeichnenden Schlußsätze, daß noch diplomatisch über die„Grenzen des Veto" verhandelt werde und daß Rom für den Fall eines Mißct üie do=etdachne bes Siotprachtuter stenilleton des„Echo der Gegenwarr vom 15. April 1887. Signor Domino. Originalroman von Emil Cohnfeld(Michel Folden). (Fortsetzung.) Der Gegenstand seiner stillen Beobachtung hatte inzwischen den Thaler an sich genommen und ihn kaltblütig eingesteckt. Dann erhob er sich, rückte die lange Weste auf seinem wohlbeleibten Körper zurecht, drückte die alte Pelzmütze auf das wollige graue Haar seines Kopfes, hängte die Tragriemen seines Kistchens über die Schultern und trat an den Tisch der jungen Kavaliere. Sein rothes, von dichtem, grauem Vollbart umrahmtes Gesicht zeigte ein unverschämtes Lächeln, und mit plumper Dreistigkeit ließ er seinen Blick über die Gesichter der Herren schweifen. „Gut“, sagte er, den Thaler nehme ich,— es ist besser, ich habe ihn in der Tasche, als Sie. Aber ich nehme ihn nicht als Douceur für das Vergnügen, das ich Ihnen mit meiner Geschichte gemacht hätte,— sondern als Belohnung für die Unterhaltung, die ich Ihnen verschaffen werde, wenn ich jetzt fort bin.“ „Was soll das heißen?“ fragte Neuberg, ein wenig gereizt vor dem dreisten Ton des Proletariers. „Es soll heißen, hahaha, daß ich Ihnen eine Nuß gegeben habe, an der zu knacken Ihnen Vergnügen machen wird, nachdem ich mich entfernt habe.“ „Ein Räthsel, guter Freund?— Sie sind ridikül. Vielleicht ein Räthsel mit Ihrem Märchen. Glauben Sie, daß die Produkte Ihrer schätzbaren Phantasie im Stande wären, uns länger zu beschäftigen, als Ihre Aufdringlichkeit sie uns anzuhören gibt?“ „Ein Räthsel mit meinem Märchen, wie Sie's zu nennen belieben, und mit meiner Person.“ „Mit Ihrer Person? Ich halte Sie erstens für einen Unverschämten, der nicht länger hier seine Zeit versäumen sollte, und zweitens für einen Jahrmarkthelden, der ein Geschäft daraus macht, Geschichten zu erzählen und Trinkständnisses in Aussicht gestellt habe, unterschlägt das offiziöse Blatt. diese Manöver haben nur den einen Zweck: den h. Stuhl zur Anerkennung des schwebenden Gesetzes und damit zur Unterwerfung unter das unbeschränkte Veto des Staates zu bestimmen. Die Drohungen der„Post und die Liebeswerbungen der„Nordd.“ dienen beiderseits der Unterstützung der diplomatischen Aktion, welche in Rom jetzt im Werke ist. Nicht allein das Centrum und das katholische Volk. sondern auch die Bischöfe sucht man in Rom zu diskreditiren, damit ihre warnenden Stimmen nicht diese fein eingefädelte„Revision“, den Sieg des Staates über die katholische Kirche in Deutschland, in dem entscheidenden Moment noch verhindern möchten. Deutsches Reich. 1 Berlin, 13. April. Die„Kreuzzeitung“, welche für Rußland und die russische Politik stets mehr Sympathie gehabt hat, als die anderen Organe der deutschen Presse, berichtet über den enthusiastischen Empfang der bulgarischen Flüchtlinge in Petersburg und erzählt, daß die Führer der Revolutionspartei, Gruew und Benderew sogar vom Zaren empfangen worden seien. Aber auch dies Blatt kann nicht umhin folgende Bemerkung hinzuzufügen:„Solche Nachrichten treffen ein, während gleichzeitig aus Remi berichtet wird, daß der bekannte Aufwiegler Nabokoff fortfahre, dort Banden für neue Putsche zu sammeln. Wann wird man endlich in Rußland zur Erkenntniß gelangen, daß man durch die Liebäugelei mit den Revolutionären und der indirekten Unterstützung derselben im eigenen Fleische wühlt? — Der Justizminister läßt amtlich einen Beschluß des Kammergerichts als höchsten Gerichtshofes in Landesstrafsachen veröffentlichen, wonach der Vorstand einer Anwaltskammer befugt ist, im Aufsichtswege Miß billigungen über das Verhalten von Rechtsanwälten auszu sprechen und Ermahnungen zu ertheilen. Das„Berliner Tagebl.“ bemerkt dazu: „Die Entscheidung hat eine sehr ernste Tragweite. Wenn der Vorstand einer Anwaltskammer befugt sein soll, ein Mitglied ohne Weiteres wegen seines Verhaliens außerhal des Berufes zu maßregeln, so kann er das bei einer anderer Gelegenheit auch wegen der politischen Haltung eines Mitgliedes thun. Die Anwälte werden das künftig bei der Wahl ihrer Vorstände im Auge behalten müssen.“ Die schon vor einigen Tagen gebrachte Meldung. daß der Unterstaatssekretär Msgr. Mocenni die Nun tiatur in Wien übernehmen werde, wird vom„Osservatore Cattolico" bestätigt. MP Berlin, 13. April. Der Kaiser hatte vorgestern Nachmittag eine längere Konferenz mit dem Reichskanzler Fürsten Bismarck. Fürst Bismarck, der gestern früh nach Friedrichsruh# abgereist ist, gedenkt bereits Anfang nächster Woche wieder nach Berlin zurückzukehren. Die im Februar abgeschlossene deutsch= belgische Schienenkonvention ist, wie aus Brüssel berichtet wird, nich erneuert worden. * Berlin, 13. April. Während die neuerdings veröffentlichten Noten in ihrer Zusammenstellung darauf hinausgehen, es so darzustellen, als ob Fürst Bismarck sich gegen die Publikation des Unfehlborkeitsdogmas gleichgültig verhalten habe, erinnert die„Magdeburgische Zeitung“ zutreffend an eine Rede des Kanzlers vom 10. April 1875, welche er bei den Verhandlungen über die Aufhebung der Artikel 15, 16 und 18 der Verfassung im preußischen Abgeordnetenhause hielt. Damals hob Fürst Bismarck hervor,„wie die Umwandlung der Episkopal= kirche in eine absolute Herrschaft der Papstes“ den Staat zu Maßregeln der Gegenwehr zwinge, und wie diese Verstärkung der päpstlichen Macht um so bedenklicher sei, als sie in der Hand eines Ausländers, der von italienischen oder italienisirten Prälaten gewählt worden, liege. Bei der weiteren Publikation von urkundlichem Material sollte man auch diese und ähnliche Reden des Fürsten Bismarck nicht vergessen. — Für die Erhöhung der Getreidezölle tritt die„Kreuzztg.“ in einem Leitartikel ein, und zwar verlangt sie nicht bloß für den Weizen, sondern auch für den Roggen einen Zollschutz von 8 M. statt gegenwärtig 3 M. Oder aber man müsse die Goldwährung über Bord werfen. Das nennt man agrarische„Bescheidenheit.“ — Die Forderungen der Branntweinbrenner auf Entschädigung werden nach einem berliner Telegramm der nationalliveralen„Hamburger Nachrichten“ hauptsächlich von dem Reichskanzler unterstützt.— Daran haben wir niemals gezweifelt. * Berlin, 13. April. Der Reichs=Nachtragsetat wird sich in den Ausgaben außer auf die durch die Militärnovelle entstehenden Kosten noch auf Erbauung einiger strategischer Eisenbahnlinien sowie auf den Umbau von Festungsanlagen und auf die Ausrüstung der Armee mit dem neuen Gepäck beziehen. — Im Bureau des Abgeordnetenhauses ist soeben das Verzeichniß der unerledigten Vorlagen des Landtags erschienen. Das Abgeordnetenhaus hat noch 12 Regierungsvorlagen der zweiten und dritten, bezw. der dritten Berathung zu unterziehen, eine dreizehnte, die Abänderung der kirchenpolitischen Gesetze, hat noch alle drei Berathungen durchzumachen. Von Anträgen des Hauses sind nur zwei unerledigt, darunter der über die Reform der direkten Steuern. Außerdem harren noch 17 Kommissionsberichte über Petitionen der Erledigung.— Das Herrenhaus hat noch über sechs Gesetzentwürfe zu berathen, welche vom Abgeordnetenhause überwiesen sind(darunter befindet sich der Entwurf einer Kreisordnung für die Rheinprovinz), ferner sind im Herrenhause noch zwei Gegenstände zu erledigen, welche bisher dem Abgeordnetenhause nicht vorlagen. — In diesen Tagen ist in der vielbesprochenen Zahlmeisterafsäre abermals ein Urtheil gefällt worden. Es handelte sich um den Zahlmeister Redlich vom fünften niederschlesischen Feld=Artillerieregiment zu Sprottau, welcher seiner Zeit ebenfalls in dem Verdacht stand, Pflichtwidrigkeiten in seinem Amt durch Annahme von Geschenken begangen zu haben, und in Folge dessen bereits vor sehr langer Zeit vom Amte suspendirt vurde. Das Urtheil lautete auf ein Jahr Festung, Aberkennung sämmtlicher Orden und Militärdienstzeichen und Ausschluß aus em Militärstand. * Limburg, 12. April. Gestern Abend sprach im Saale des kath. Vereinshauses Herr Reichs= und Landtagsabgcordneter Dr. Lieber vor einer zahlreichen Zuhörerschaft über die Stellung der Centrumsfraktion des Abgeordnetenhauses zum neuen kirchenpolitischen Gesetzentwurf und über das Verhalten des Centrums im Reichstage gegenüber der Septennatsvorlage. Doch beschränkte sich Redner nicht auf die Erörterung dieser beiden einzelnen gesetzgeberischen Akte, vielmehr gipfelten seine Worte in einer Beantwortung der prinzipiellen Fragen: Was ist das Centrum, und welches ist seine Stellung und Aufgabe im Parlamente? Wie immer waren die Ausführungen Dr. Liebers nnübertroffen an Tiefe der Gedanken, scharfer Auffassung des Zusammenhanges der Thatsachen und unanfechtbarer Logik. Die Lage, so begann Redner, dem„Nass. Boten“ zufolge, ist in Bezug auf den Stand der kirchenpolitischen Frage ernst und verantwortungsvoll. Sind schon die bisherigen Ereignisse, sowohl die Debatten und Abstimmungen im Herrenhause und die dieselben beeinflussenden Momente, als auch die Verhandlungen zwischen der preußischen Regierung und dem hl. Stuhle noch nicht reif zur Erörterung, da das Wesentliche in beiden Fällen nur Wenigen bekannt und diesen unverbrüchliches Schweigen geboten ist, so scheint es um so weniger gerathen, über die bevorstchende Entscheidung sich auszusprechen, zumal Eventualitäten, die sich der Berechnung emziehen, in dieser oder jener Weise auf die Gestaltung der Dinge einwirken können und weder Hoffnungen noch Befürchtungen erweckt werden sollen: nur zweierlei möge man sich heute schon merken: einmal, daß das Centrum niemals vergessen werde, daß die Staatsgesetzgebung mit rein kirchlichen Angelegenheiten Nichts zu thun hat, und zweitens, daß das Centrum, wie bisher, so auch heute sich verpflichtet weiß, jeden Paragraphen der bestehenden kirchenpolitischen Gesetze, die ohne sein Zuthun und wider seinen Willen zu Stande gekommen sind, aus der Welt zu schaffen. Was an Stelle dessen treten soll, darüber hat das Centrum die höchste kirch liche Anktorität zu hören, auch wen deren Entscheidung nicht gefallen sollte, weil sie vielleicht verzichtet, zur Zeit das zu erstreben, was erstrebt werden müßte, um zu erlangen, was erhalten und womit leidlicher als dem bisherigen ausgekommen werden kann. Offen dagegen ist für die Centrumsfraktion die Frage, wie das katholische Bekenntniß seiner Mitglieder zu vereinbaren sein werde, mit der gesetzgeberischen Aufgabe der Fraktion. In Bezug hierauf sti es am Platze, inen Blick auf die Stellung des Centrums, insbesondere des sogen, demokratischen Flügels desselben innerhalb der preußischen und deutschen Parlamente zu wersen. Wie die Unterscheidung eines demokratischen und eines aristokratischen Flügels ein Schwindel ist, da dieselbe Opposition bald aristokratisch, bald demokratisch genannt wird, je nachdem die Verurtheilung von Oben oder Unten geschieht, so ist auch die selbst katholischerseits erfolgte Bezeichnung des Centrums als„katho lische Partei“ eine grundfalsche, der Vorwurf des Ungehorsams gegen den Papst, den man auf Grund dessen gelegentlich der Septennatsfrage erhob, hinfällig. Er diente nur dazu, die Aufmerksamkeit des katholischen Volkes von der Hauptsache, der kirchenpolitischen Frage, abzulenken und es ist das Verdienst Windthorsts, diese durch sein Memorandum ins rechte Licht gestellt zu haben. Nachdem die frühere„katholische Fraktion" abgewirthschaftet, bestand gegen Ende der 60r Jahre gar keine katholische Vereinigung im Parlamente, vielmehr waren die katholischen Abgeordneten in alle Parieien verstreut. Erst als sich unter dem Eindrucke des moabiter Klostersturmes, der Klosterpetitionen und des in Hoffnung auf die Neuwahlen im Plenum nicht mehr zur Verhandlung gelangten gneistschen Berichts über dieselben die Neuwahlen des Jahres 1870 vorbereiteten, machte sich aus dem katholischen Volke heraus, das in jenen Vorkommnissen die Gefährdung gewisser Parugraphen der Verfa ung ahnte, nicht von Einzelnen geleitet, eine Wahlbewegung geltend, die zur Folge hatte, daß etwa 50 neue katholische Abgeordnete gewählt wurden. Am 13. Dezember 1870 fand in Berlin die erste, auch von katholischen Angehörigen anderer Fraktionen besuchte Versammlung behufs Bildung einer neuen politischen Partei statt. Sie führte zur Gründung der Centrumspartei. Schon der Name bewies, daß die neue Partei mit der früheren„katholischen“ nichts gemein haben wollte; sie nannte sich Centrum, Partei der Mitte, weil sie weder „konservativ“ noch„liberal“ sein, sondern nur dem Schutze der Verfassung dienen wollte. Wesentliche Bestandtheile der Verfassung Preußens und des Reiches sind diejenigen, durch welche dem Volke in seinen Vertretern die Theilnahme an der Gesetzgebung, die Bewilligung des Budgets und die Kontrolle der Verwaltung eingeräumt, das Volk selbst also als Theilhaber der von Gott gesetzten Obrigkeit proklamirt wird. Hiernach beurtheilt sich die Stellung des Cemrums als politischer, nicht konfessioneller, Partei und sein Verhalten zur Septennatsvorlage von selbst. Bezuglich der vielbesprochenen Jakobinischen Noten weist Redner nach, daß der Wortlaut der offiziellen preußischen Version zu Ungunsten des Centrums von dem Texte der Originale abweicht und schließt aus dem Umstande, daß diese korrumpirte Fassung auch von dem„Moniteur de Rome“ wiedergegeben worden ist, daß die Veröffentlichung der Noten von deutscher Seite ausgegangen sein müsse. Wie dem aber auch sei, das deutsche Volk habe aus den Noten das Richtige herausgelesen: das Centrum müsse erhalten bleiben. Herr Dr. Lieber schloß seine zustimmend angenommene Rede mit der Bitte, das katholische Volk möge seinen Vertretern in den Entscheidungstagen mit seinem Gebete nahe sein.„Ich betrachte es," waren die Schlußworte,„als ein unschätzbares Glück, was selbst hochstehende Persönlichkeiten außerhalb Deutschlands nicht zu kennen scheinen, daß hier in Deutschland noch zahlreiche Männer zu beien verstehen. Es ist leicht möglich, daß es sich in den nächsten Tagen um die Zukunft der Kirche in Deutschland und Preußen handelt.“ * München, 12. April. Für die bayerischen Landtagswahlen, so wird in einer nationalliberalen Korrespondenz aus München im„Hannoverschen Kurier" geklagt, hätte den Parteien ein wuchtigeres Mittel zur gegenseitigen Befehdung nicht mehr in die Hand gedrückt werden können, als durch die Neubelebung der Branntweinsteuerfrage.— Auch sonst haben wir den Eindruck, daß das bayerische Ministerium nachträglich zur Erkenntniß gekommen ist, wie ungünstig seine Neigung zum Anschluß an die norddeutsche Branntweinsteuergemeinschaft auf die Landtagswahlen einwirken muß. Deßhalb auch die auffallende nachträgliche Dementirung von beabsichtigten Ministerkonferenzen in München über die Branntweinsteuerfrage. Der Verein der bayerischen Spiritus= und Branntweinproduzenten, welcher am Ostermontag in Nürnberg tagte, hat nach dem„Fränk. Kurier" unter anderen Punkten der Tagesordnung insbesondere auch gegen die zu erwartenden Branntweinsteuerprojekte insofern gelder dafür einzusammeln“, sagte Neuberg, sich gleichgültig abwendend. „Ziemlich richtig,“ erklärte der Mann, der nicht aus der Fassung zu bringen war,„aber noch lange nicht richtig genug. Erstens kann mein Märchen, wie Sie es nennen, wahr sein, und zweitens kann es erlogen sein. Ist es wahr, dann ist es Räthsel genug, um daran zu knacken, auch ohne daß meine winzige Person dabei in Betracht kommt. Ist es nicht wahr, dann wird meine Person Ihnen ein Räthsel sein, das Sie gern werden lösen wollen, wenn Sie die Sache beim rechten Lichte betrachten werden.“ Die Unerschrockenheit, mit welcher der Mann sprach und mit welcher er ihnen, ohne sich irritiren zu lassen, ins Gesicht lächelte, flößte den Herren Aerger und doch eine Art von Ueberraschung ein, welche sie nicht recht zum Entschluß kommen ließ, was eigentlich mit dem Unverschämten zu machen sei? Man murmelte Einiges von „lästigem Schwätzer" und„Hinauswerfen lassen", aber man ließ es bei dem Murmeln bewenden. „Ist die Geschichte nicht wahr,“ fuhr der Mann fort, „so bin ich ein Lügner, und dann fragt es sich: weßhalb bin ich es? Ich kann es erstens sein, um, wie der Herr da sagt, Trinkgelder zu verdienen. Pah! Aber das ist nur Eines. Ich kann's zweitens auch sein, weil's mir Spaß macht, die Leute anzuführen. Dann hätten Sie die Pflicht gehabt, mich hinauswerfen zu lassen, weil ich mich über Sie lustig gemacht habe.“ „Wir dürfen nicht länger anstehen, diese Pflicht zu erfüllen, wenn Sie fortfahren,“ rief Guido jetzt wirklich zornig aus. „Es bleibt aber noch ein Drittes,“ fuhr der Mann ruhig fort,„ich kann auch ein Helfershelfer des Signors sein, der Geschichten über ihn erfindet, um ihn schrecklich zu machen. Puh! Daß mich der Himmel davor bewahre! Nun, Sie werden ja den Signor kennen lernen und sollen urtheilen. Aber es ist immerhin eine Annahme, und wenn ich, helf Gott davor, ein Geselle des Hexenmeisters wäre, so würde das von ganz besonderer Bedeutung werden, wenn meine Geschichte doch vielleicht ein Stückchen Wahrheit enthielte. Nun, es gibt eben zu denken über diese Sache, meine Herren, überlegen Sie sichs und warten sie ab. Oder besser: sehen Sie den Signor und urtheilen Sie dann. Gott befohlen, meine Herren!“ Er wendete sich kurz um und schritt an den Herren vorbei zur Hinterthür des Zimmers hinaus, die nach dem Garten führte, durch welchen man, wie durch die Vorderthür des Zimmers, auf die sich in einem Bogen um das Haus herumziehende Landstraße gelangte. Niemand hatte darauf geachtet, daß während der letzten Rede des Mannes Graf Kurt sich nachlässig von seinem Sitz erhoben hatte und, noch immer seine glatten schönen Nägel polirend, langsam durch dieselbe Thür hinausgeschlendert war, durch welche jetzt auch der Fremde das Zimmer verließ. Fast schien es indeß, als ob Letzterer nicht unabsichtlich denselben Ausgang wählte, durch welchen wenige Augenblicke zuvor auch der Graf geschritten war; wenigstens machte er im Garten einen Moment Halt und ließ forschend seine Blicke umherschweifen, als suche er Jemanden. Plötzlich schien er bemerkt zu haben, was er suchte, und schritt gelassen durch den Garten der Landstraße zu. An der Gartenthür, welche auf die Landstraße hinausführte, und von der aus man beide Ausgänge des Hauses übersehen konnte, trat dem Fremden, langsam dahinschreitend, Graf Kurt entgegen. „Wie heißt Ihr, oder vielmehr: wie soll ich Euch nennen?“ fragte der Graf kurz, indem er stehen blieb. „Namen thun eigentlich Nichts zur Sache, gnädiger Herr, so lange man nicht weiß, warum“, erwiderte der Fremde ruhig.„Aber nennen Sie mich Gottlieb, wenns denn schon ein Name sein soll.“ „Gut, also Gottlieb. Ihr seid ein fähiger Bursche und nicht auf den Kopf gefallen. Wenn Ihr ein paar Goldstücke verdienen wollt, so sprecht auf Schloß Assemburg vor und fragt nach dem Grafen Kurt. Ihr sollt mir mehr erzählen von Eurem Signor Domino.“ „Zu Befehl, Herr Graf! Wenn es Geld zu verdienen gibt, bleibe ich hier. Ich wollte eigentlich weiterziehen, wie Sie wissen—“ „Genug davon, lassen Sie Ihr Märchen“, unterbrach ihn Kurt ungeduldig.„Hier nehmen Sie dieses Goldstück als Abschlagszahlung und halten Sie sich für meinen Dienst bereit.“ „Sehr wohl, Herr Graf. Wann soll ich kommen?“ Der Graf sann einen Augenblick nach.„In den nächsten Tagen werden Sie mich nicht antreffen, ich muß zur Residenz und werde dort eine kurze Zeit verweilen.“ sagte er dann.„Inzwischen warten wir den 27. des Monats ab, an welchem die Vorstellung des Signors stattfindet, der ich beiwohnen werde. Kommen Sie am Morgen des 28. zu mir.“ „Ganz zu Befehl, Herr Graf.“ „Wo kann ich Sie finden, für den Fall, daß ich Ihrer früher bedarf.“ Der Mann schien vorsichtig ausweichen zu wollen. Er ließ anscheinend verlegen seine schlauen Blicke einen Moment umherschweifen und sagte dann zögernd:„Ich habe noch keine Wohnung hier, ich erzählte Ihnen ja, daß ich weiter wollte.“ „Sie sind vorsichtig,“ lächelte der Graf spöttisch,„aber es ist gut, ich liebe die vorsichtigen Leute in meinem Dienst. Suchen Sie sich also eine Adresse, unter der ich Sie finden kann, und theilen Sie mir dieselbe brieflich mit. Können Sie schreiben? Gut!“ Der Graf nickte vornehm und schritt in das Haus zurück. Ueber das Gesicht des Mannes, der sich Gottlieb genannt hatte, flog es wie ein Ausdruck äußerster Befriedigung. Er nickte einige Mal vergnügt vor sich hin und eilte dann mit langen Schritten dem Ausgange des Gartens zu, wo er zwischen dichtem Gebüsch und einigen Stellung genommen, als sie sich gegen denjenigen Modus aussprach, der die allenfallsige Steuererhebung gleich beim Produzenten involviren würde. Sobald über diese schwebenden Projekte etwas Bestimmtes verlauten wird, soll eine sofortige Generalversammlung des genannten Vereines einderufen werden, in welcher dann weitergehende dies bezügliche Beschlüsse zu fassen wären. * S t u t t g a r t, 1 2. A p r i l. D i e K ö n i g i n w i r d g e g e n d e n 20. ds. aus Nizza hieher oder auf die Billa bei Berg zurückkehren. Der König wird voraussichtlich noch einen kurzen Aufenthalt in Italien nehmen, bevor er zu ständigem Verweilen hier einrifs.„„„„ * Straßb..rg, 12. apru. Eine räthselhafte Verabschiedung. Der Unterstaaatssekretär v. Mayr hat nach einer straßburger Korrespondenz der„Frankf. Ztg.“ zu seinen Bekannten geäußert, daß ihm die Ursache der Ungnade, die ihn getroffen hat, unbekannt sei, und der Wahrheit zur Ehre muß in der That gesagt werden, daß in Straßburg Niemand die eigentlichen Gründe der Verabschiedung des Herrn v. Mayr kennt. Daß Herr v. Mayr in den„einstweiligen Ruhestand" versetzt ist, beweist, daß er nicht auf seinen Antrag entlassen worden ist, und scheint gleichzeitig darauf hinzudeuten, daß eine Verwendung in der höheren Reichsverwaltung nicht ausgeschlossen ist.„ Eine Novelle zur elsassischen Gemeinveordnung soll nach der„Köln. Zig.“ dem Reichstag möglichst bald vorgelegt werden. Die wichtigste Neuerung wird sich auf die Beseitigung des Artikels 1 des französischen Gesetzes vom 22. Juli 1870 beziehen, wonach die Regierung gezwungen ist, die Bürgermeister aus der Mitte der Gemeinderathsmitglieder zu ernennen. Oesterreich. * Wien, 13. April. Der Papst gestattete auf Verwendung des Fürsten Nikolaus dem montenegrinischen Erzbisthum die slawische Liturgie. * Wien, 13. April. Dem„N. Wiener Tagebl.“ zufolge ist der bulgarische Justizminister Stoilow von der Regentschaft beauftragt worden, eine neue Audienz bei dem Grafen Kalnoky nachzusuchen, um demselben die jüngsten Entschlüsse der bulgarischen Regierung in Betreff der Einberufung der Sobranje mitzutheilen. Nach erfolgter Besprechung soll Stoilow morgen oder übermorgen nach Sofia zurückkehren. — Ueber einen Vertrag zwischen Oesterreich= Ungarn und Rußland wegen Auslieferung politischer Verbrecher wird, wie dem„Berl. Tabl.“ gerüchtweise aus Wien gemeldet wird, gegenwärtig unterhandelt. Als Gegenleistung soll Rußland zu politischen Zugeständnissen bereit sein. Ein derartiger Vertrag ist bekanntlich mit Preußen und Bayern ohne parlamentarische Witwirkung zu Stande gekommen. In dem streng konstitutionellen Ungarn ist ein derartiges Verfahren von vornherein ausgeschlossen, andererseits würde aber auch das ungarische Parlament einem derartigen Vertrage schwerlich zustimmen. Die Nachricht beruht daher wohl auf Erfindung. Schweiz. * Bern, 11. April. In der auf gestern nach Aarau einberufenen allgemeinen schweizerischen Arbeiterversammlung waren über 100,000 Arbeiter durch 197 Abgeordnete vertreten. Die Anträge des GrütliCentralausschusses auf Gründung eines schweizerischen „Arbeiterbundes" wurden mit großer Mehrheit angenommen. Danach soll der Bund für die Stelle eines Arbeitersekretärs, der von einer Abgeordnetenversammlung auf vier Jahre zu wählen ist, ein Jahrgehalt von mindestens 4= bis 5000 Fr. auswerfen. Dieser Arbeiter= sekretär soll seinen Sitz in Bern und die Aufgabe haben, alle die Arbeiter und ihre Interessen berührenden wirthschaftlichen Fragen zu prüfen, sowie mit den Arbeitervereinen und den politischen Behörden des Landes behufs Ertheilung von Auskunft über alle die Arbeiterschaft betreffenden Verhältnisse in Verbindung stehen. Die Abgeordnetenversammlung tritt alle Jahre zusammen; jedoch kann sie auch außerordentlich einberufen werden. Sie wählt einen dreigliedrigen Ausschuß. Der„Arbeiterbund“ wird auch den Piusverein und alle andern Vereine ähnlicher Art umfassen. Holland. * Amsterdam, 13. April. Der König empfing heute anläßlich der Feier seines 70. Geburtstages im Palais die Spitzen der Militär= und bürgerlichen Behörden, sowie den Bürgermeister von Amsterdam, welche ihre Glückwünsche darbrachten. Der König sprach seine hohe Befriedigung und seine Dankbarkeit aus für die ihm und der königlichen Familie zu Theil gewordenen Beweise treuer Ergebenheit und Anhänglichkeit. Die Königin unternahm mit der Prinzessin Wilhelmine eine Rundfahrt durch die Straßen der Stadt, um die Ausschmückung derselben in Augenschein zu nehmen. Später besuchte die Königin die Gärten, in welchen zur Feier des Tages Spiele für die Jugend veranstaltet wurden, und begab sich sodann mit der Prinzessin Wilhelmine an Bord einer festlich geschmückten Galiote, um einen Maskenzug anzusehen, welcher sich durch die Kanäle der Stadt bewegte; derselbe stellte den Besuch des Prinzen Wilhelm I. und seines Gefolges bei der Geusenflotte in Zeland dar. Frankreich. * Paris, 13. April. Es wird hier die Nachricht für falsch erklärt, daß der päpstliche Nuntius in München bereits für den Posten in Paris bezeichnet sei: bis jetzt hat die französische Regierung noch keine Eröffnung dieser Art vom Vatikan erhalten.— Der Temps erklärt die Nachricht, Katkow wolle nach Frankreich kommen, für grundlos. Italien. IP Rom, 14. April. Der erste Kongreß des internationalen statistischen Instituts ist am Dienstag Vormittag hierselbst eröffnet worden. In der Nachmittagssitzung hielt der frühere Direktor des preußischen statistischen Bureaus, geheimer Oberregierungsrath Dr. Engel, einen Vortrag über den Konsum als Maßstab des Wohlstandes. Rumänien. * Bukarest, 12. April. Ein empfehlenswerthes steuerpolitisches Programm hat der rumänische Ministerpräsident Bratiano am Dinstag in der rumänischen Deputirtenkammer verkündet. Bei der Berathung des Supplementarbudgets des Kriegsministeriums erklärte Bratiano im Laufe der Debatte, so lange er an der Spitze der Regierung stehe, würden keine neuen Steuern eingeführt werden. Bretterhaufen, welche dort für irgend einen vorzunehmen den Bau aufgestapelt lagen, verschwand. Kurt war in das Gastzimmer wieder eingetreten, in welchem die Kavaliere in einer Stimmung zurückgeblieben waren, welche zwischen wirklichem Aerger über das dreiste Austicten des Fremden und einer Betrossenheit, die man zu verhehlen suchte, die Mitte hielt. (Fortsctzung folgt.) Asten. Kalkutta, 11. April. Der„Pioneer" berichtet, daß im Distrikt Ghuzni weitere Kämpfe stattgefunden haben, über welche Einzelheiten noch fehlen. Die Ghilzais scheinen sehr hoffnungsvoll zu sein und haben den afghanischen Thron bereits einem lokalen Mollah angeboten, der, während er die Würde für sich selber ausschlug, empfahl, daß dieselbe dem Mir Adum Khan, welcher der Leiter der vorjährigen Rebellion war, angetragen werde. Amtliche Nachrichten. * Berlin, 13. April. Se. Majestät der Konig hat dem Kreis=Baumeister Karl Müller zu Fraulautern im Kreise Saarlouis den Königlichen Kronen=Orden vierter Klasse verliehen. Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Gumlich und Dr. Siegfried Rosenberg in Berlin, Kyburg in Heldrungen und Dr. Wunderwald in Weißenfels. Kirchliche Nachrichten. * Crefeld, 12. April. Herr Kaplan Titz an der hiesigen Stephanskirche ist, wie die„N. Bzig.“ vernimmt, zum Pfarrer nach Piel, einem Vororte Kölns, berufen worden. * Busbach, 10. April. Wie der„Bote an der Inde“ vernimmt, wird Herr Vikar Behler aus Köln schon in allernächster Zeit hier eintressen.„,„ 4. Mar. * Schevenhütte, 11. April. Wie verlauttt, wurbe der hier in allen Kreisen beliebte hochw. Herr Pfarrer Nellessen von hier nach.=Gladbach v. Bensberg versetzt werden. Die Gemeinde würde damit einen unermüdlichen und cifrigen Seelen hirten verlieren, der es auch verstand, das zwar kleine Gottes haus in würdiger Weise zu zieren. Möge sein Nachfolger i seine Fusstapfen eintreten! Duellskandal. 1 Berlin, 13. April. Nach einer Meldung des„Berl Tagebl.“ hat heute in der Jungsernhaide ein Pistolenduel! zwischen zwei Studenten der Berliner Universität statgefunden; der herausgeforderte Duellant wurde beim zweiten Ginge durch einen Schuß in den rechten Oberarm kampfunfähig gemacht Lokalnachrichten. Nachen, 14. April. : Vom Wetter. Heute hatten wir richtiges Aprilwetter: frisch bis zur Kälte, windig, Graupeln, Hagel, Schnee, kurzum: die ganze Skala eines weiterwendischen Apriltages. Nach den schönen Ostertagen ist der Umschlag ein recht empfindlicher, unangenehmer. Daß bei diesen schroffen Rückfällen in den Winter die Begetation nicht fortschreiten will und die Natur immer noch ein mehr winterliches als frühlingsmäßiges Aussehen hat, kann nicht Wunder nehmen. Im verflossenen und im vorhergegangenen Jahre traten um diese Zeit schon die Bäume in die Blüthe, während man jetzt kaum noch irgendwo eine Knospe entdeten kann. Indeß hat das Alles nichts zu sagen, wenn nach dieser Periode anhaltend günstiges, warmes Wetter einiritt und keine Rückfälle mehr kommen; dann wird das Versäumte bald nach geholt sein. Aprilfröste sind jedenfalls ungefährlicher, als solche im Mai # Nachweis der Bevölkerungsvorgänge für Aacher von Sonntag den 3. April bis Samstag den 9. April 1887. Lebendgeborene der(der Berichtswoche) vorhergegangenen Woche: 31 männliche, 39 weibliche, 70 insgesammt. Todigeborene der vorhergehenden Woche:— männliche, 3 weibliche, 3 insgesammt. Gestorbene(ausschließlich Todtgeborene) 21 männliche. 21 weibliche, 42 insgesammt. Darunter Kinder im Alter von—1 Jahr: 14 ehrlich, — außerehelich geborene Todesursachen: Scharlach—: Diphtherie und Croup—; Unterleibstyphus inkl. gastrisches und Nervenfieber—; Akute Darmkrankheiten einschl. Brechdurchfall—; darunter a. Brechdurchfall aller Altersklassen—. b. von Kindern bis zu 1 Jahr —; Kindbett=(Puerperal=) Fieber—; Lungenschwindsucht 11: akute Erkrankungen der Athmungsorgane 6; alle übrigen Krankheiten 24; Verunglückung oder nicht näher festgestellte gewaltsame Einwirkung: 1; Selbstmord—. * Stadtisches Archiv. Im Laufe dieses Monats wird das städtische Archiv aus dem Rathhaus in das der Stadt zugehörige Haus Peterstraße 45 verlegt und sein bisheriges Lokal dem Standesamt, welches dasselbe auch früher inne hatte, zurück gegeben werden. In der Peterstraße wird das Archiv nur vorübergehend bleiben, da der Neubau des Grashauses bis zum Frühjahr 1888 so weit fertig gestellt sein muß, daß die Ueberführung der gesammten Archivalien dorthin erfolgen kann. + Postalisches. Der Abgang der Privatpersonenposten nach Aldenhoven ist vom 16. April ab auf 4 Uhr, nach Setterich auf 6 Uhr Nachmittags festgesetzt. * Eisenbahnsache. In Folge der Verstaatlichung der Aachen=Jülicher Eisenbahn werden, wie das„Aach. Volksblatt“ hört, die seitherigen Beamten derselben in die im MarschierthorBahnhofe thätige Verwaltung des Betriebsamtes übernommen, und an Stelle der frei werdenden Verwaltungsräume in der Monheimsallee die technischen Bureaux verlegt werden. st Gardekommers. Ueber das vorläufige Programm für den Kommers sind wir in der Lage, den Kameraden Nachstehendes mittheilen zu können. Am 11. Juni, Abends 9 Uhr, findet großer Zapfenstreich statt, im Anschluß hieran: gemüthliche Kneipe der bereits eingetroffenen Kameraden in einem noch näher zu bestimmenden Lokale. Am 12. Juni, Morgens, Empfang der auswärtigen Kameraden auf den düsseldorfer Bahn hofen, von 11½ bis 1 Uhr Promenadenkorzert auf der Lindenallee und im Hofgarten. Nachmittags um 3 Uhr Antreten zur Parade, und zwar nach den verschiedenen Regimentern auf dem Exerzierplatz; um 3½2 Uhr Parade vor den Ehrengästen, demnächst Zug durch die Stadt zum Festlokale: zur Tonhalle, woselbst alsbald der Kommers durch patrionische Reden eingeleitet wird. Abends 7 Uhr großes Monstrekonzert ausgeführt von sämmtlichen düsseldorfer Kapellen. Im graßen Saale der städtischen Tonhalle finder zweimal hintereinander ein Festaufführung unter Mitwirkung von dusseldorfer Künstlern stat Um 10 Uhr große Schlachimnsik, ausgeführt von sammtlichen Kapeüen. Am 13 Juni, Morgens, Besichtigung der Stadt und der Sehenswürdigkeiten derselben. Um 11 Uhr großer Frühschoppen. Nachmittags: Ausflüge per Schiff unter Mit nahme von Militärkapellen nach Hamm und Kaiserswerth. Wir hoffen, daß dieses bedeutende Fist, welches in den Schwesterprovinzen so großen Anklang gefunden hat, jedem Thelnehmer eine frohe Erinnerung für das ganze Leben darbieten wird, und unterlassen es nicht, bei dieser Gelegenheit auf den ergreisenden Augenblick hinzuweisen, wo die Stürmer von Düppel, diKämpfer von Königgrätz und St. Privat, welche sich vielleich seit jenen glorreichen Tagen nicht gesehen und auich bereits nich: mehr auf ein Wiedersehen hofften, auf dem Paradeplatze einander begrüßen und die alten Erinnerungen auffrischen. Wir bitten darum alle Kameraden, welche bis jetzt noch nicht zur Theilnahme eutschlossen sind, sich zu der in der heutigen Nr. ds. Blattes annoncirten Versammlung recht zahlreich einzufinden, damit auch bei dieser Feier die alte Kaiserstadt in moglichst großer Stärke vertreten ist. I Burtscheid. Stadtverordnetensitzung vom 13. April. Anwesend unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Hrn. Middeldorf: die Beigeordneten Herren Erckens und Pastor, sowie 17 Mitglieder, nämlich die Herren: Brügmann, Dautzenberg, Delius, Deutz, Oekar Erckens, Esser, Freund, v. Halfern, Hansen, Hillemanns, Janssen, Kleinschmit, Kropp, Lamberts, Merckens, Seyler und Wirtz. Nach Vorlesung des Protokolls der vorigen Sitzung durch den Beigeordneten Hrn. Erckens widmete der Vorsitzende zunächst dem unlängst verstorbenen Stadtverordneten Herrn Otto Haas welcher dem Kollegium seit 1874 angehörte, einen warmen Nachruf und hob hervor, daß Herr Haas sowohl als Stadtverordneter wic als Vorsitzender des Waisenrathes sich große Verdienste um die Gemeinde erworben habe. Zu Eyren des Verstorbenen erhob sich die Versammlung von den Sitzen.— Dann theilie der Vorsitzende mit, daß Herr Beigeordneter Pastor heute vor 6 Jahren in sein Amt eingetreten sei, und daß er somit heme die zweite Amteperiode beginne. Er hoffe und wünsch;, daß Herr Pastor sein Amt auch während der folgenden 6 Jahre in bester Kraft und Gesundheit zum Wohle der Gemeinde versehen möge.— Weiter brachte der Vorsitzende zur Kenntniß, daß die Regierung die von der Versammlung bei Beraihung des städtischen Haushalts pro 1387/88 vorgenommene Festsetzung der Kommunal=Steuersätze genehmigt habe. Ebenso hätten die Minister des Innern und der Finanzen die Weitererhebung der Schlachtsteuer für die Zeit vom 1. April 1887 bis 31. März 1890 genehmigt. Zu Nr. 2 der Tagesordnung: Ergebniß des letzten Holzverkauf?, bemerkte der Vorsitzende, daß das Resultat ein ziemlich günstiges sei. Wahrend die Taxe M. 3260 betragen habe, seien M. 3710, also 14% mehr erlöst worden. Seldstredend genehmigte die Versammlung den Verkauf.— Nr. 3: Erhöhung der Grabstätten=Unterhaltungsbeittäge betraf einen von Herrn Hausen in der letzten Sitzung gestellten Antrag: mit Rücksicht auf den beständig zurückgehenden Zinsfuß jene Gebühren von 200 aus 300 M. für jede Grabstätte zu erhöhen. Bau= und Finanzkommission befürworteten den Antrag, der auch debattelos zum Beschluß erhoben wurde. Die Unterhaliungspflicht bezieht sich nur auf die Gräber, nicht auf die Denkmäler.— Der unter Nr. 4 aufgeführte Vertrag betreffs Anmiethung der Viaduktbogen ward unter den mit der Bahnverwaltung vereinbarten Bedingungen genehmigt. Die Stadt wird unter diesen Bogen hauptsächlich Turnplätze und Turnhallen, zu welchen sie auf diese Weise billig kommt, errichten. Zwei von den 10 Bogen werden miethfrei überlassen; für die übrigen 8 sind 10 M. pro Jahr zu entrichten. Nr. 5: Aenderung des Biersteuer=Regulativs, betra den gleichen, schon in der aachener Siadtverordnetenversammlungf behandelten Gegenstand. Zie dort, so wurden auch hier den Bierbrauern resp. Händlern die vorgeschlagenen Erleichterungen bewilligt.— Herr Landrath Janssen machte noch auf zwei andere Bestimmungen des Regulativs, die fast als vexatorische erschienen, aufmerksam und wünschte Abhülfe; die eine betraf das auszuführende Bier resp. die darauf zu vergütende Prämie, die andere die Festsetzung des beim Braten zur Verwendung gelangenden Zuckers.— Der Vorsitzende versprach, die Sache im Auge zu behalten, mit der Verwaltung der Stadt Nachen darüber zu verhandeln und eventuell geeignete Schritte bei der Steuerb. horde zu thun. Nr. 6 und 7: Kanalanlage in der Kapellenstraße, und Preisbestimmung für dah hinter der Baufluchtlin je belegene Terrain daselbst, wurden zusammen beraihen. Von dortigen Interessenten wurde ein Beitrag von 1000 M. angeboten, wenn die Stadt einen Kanal anlegen lasse. Die Kommissionen schlugen vor, das Angebot zu akzeptiren und den Kanal, der nothwendig sei, ganz für die Gemeinde zu erbauen Die Kosten betragen 2500 M. Die Versammlung beschloß in diesem Sinne. Die Festsetzung des Preises für das Terrain verursachte einige Diskussion, an welcher sich, außer dem Vorsitzenden, die Herren: Landraih Janssen, die Beigeordneten Erckens und Pastor, Merckens, v. Halfern, Seyler und Kleinschmu betheiligten. Die Majorität der Bau= und Finanzkommission hatte beantragt, mit Rücksicht darauf, daß das Vorland werthvoller sei, als das Hinterland, für das erstere 100 M. mehr pro-Ruthe, als für das letztere zu verlangen und demgemäß den Unternehmern, Herren Lamberts und Schmitz, aufzugeben, 10 k. mehr, als sie dafür erlösten, mind stens aber 500 M. pro-Ruthe zu zahlen. Der Vorsitzende schlug vor, da die Stadt ein Interesse daran habe, daß die Kapellenstraße bald ausgebaut werde, und da das Terrain bedeutend größer sei, als man geglaubt habe,(20-Ruthen, anstatt 11) die Taxe von 500 auf 400 M. zu ermäßigen. Nachdem ein Vertagungsautrag des Herrn Merckens abgelehnt worden, ward der Kommissionsantrag mit 14 gegen 5 Stimmen angenommen. Herr Lamberts enthielt sich der Abstimmung. Zu Nr. 8: Regulirung der unteren Bendstraße, bemerkte der Vorsitzende, die Besitzer eines dortigen Terrains, dessen Unfassungsmauer ganz zerfallen sei, hätten der Stadt einen Theil des Terrains zur Straßenverbreiterung unentgeltlich angeboten, wenn dieselbe sich zur Errichtung einer neuen Mauer und zur Anlage des Trottoirs verpflichte. Auf Befürwortung der Bau= und Finanzkommission trat die Versammlung diesem Vorschlag bei.— Zu Nr. 9 ward die Anlage von Tottoirs vor den Häusern der Dammstraße Nr. 31 und Kurbrunnenstraße Nr. 1 bis 5 beschlossen. Herr Oskar Erckens hatte sch bereit erklärt, das Trottoir vor seinem Hanse auf eigene Kosten anlegen zu lassen, wenn die Stadt solches an der nach dem Küpperschen Bend führenden Treppe, sowie oben an dem Brünnchen anlegen lasse. Die Versammlung erklärte sich damit einverstanden.— Die unter Nr. 10 beantragte Vertragsverlängerung mit Forst betreffs Mitbenutzung des hiesigen Kirchhofs für die dortigen protestantischen Bewohner ward auf weitere 3 Jahre unter den seitherigen Bedingungen, wonach bei einem Turnus von 18 Jahren für jede Grabstätte 30 M. gezahlt werden, genehmigt; ebenso die unentgeltliche Abgabe von Bauholz zu einem Aussichtsthurm im Aachener Walde, im Taxwerthe von 63 M.— Endlich ward zur letzten Position einem Gesuch des städtischen Boten um Kleidergeldzulage im Betrage von 60 M. entsprochen und damit die Sitzung um ½8 Uhr geschlossen. (9 Burtscheid, 13. April. Eine Warnung für junge Mädchen, welche sich in sremden Dienst u. s. w. begeben, enthält folgender Vorfall, welcher gestern hier seinen Abschluß fand und begreiflicher Weise das Tagesgespräch bildet. Vor einiger Zeit reiste in 16jähriges Mädchen, welches in Unterbarmen in Dienst gestanden, nach Mülheim a. d. Ruhr zu seinen Eltern. Unterwegs gesellte sich eine gutgekleidete Dame zu demselben und bot ihm unter den weitgehendsten Versprechungen eine schöne und angenehme Stellung an, unter der Bedingung, daß dieselbe sofort angetreten werde. Das Mädchen ließ sich denn auch durch die schönen Worte überreden, sofort mitzureisen. Die„Dame“ bezahlte das Fahrgeld, und so gelangten sie Abends nach einer längeren Fahrt in einer Stadt an der Sieg an, woselbst das arme betrogene Geschöpf sich einer— Komödiantengesellschaft ausgeliefert sah. An ein Entkommen war nicht zu denken, da das Mädchen wie ein Hund an eine Kette gelegt und gesesselt wurde! Durch Hunger und Schläge wurde sie dann für ihren künftigen Beruf als„Artistin“ präparirt, nach den Vorstellungen aber wieder in strenge Bewachung genommen. Später ließ man ihr allerdings etwas mehr Freiheit, da man sich bezüglich derselben sicher glaubte, und so mußie sie dann mit der von einem Ort zum andern vagabondirenden„Künstlergesellschaft“ herumziehen, bis diese aus dem kölner Landkreise hierher zum Jahrmarkt zog. Da das Midchen hier einen Veiter bei dem 3. Insanierieregiment haue, so benutzte es eine sich ihm darbietende Gelegenheit, diesen von seiner Lage unterrichten zu lassen. Mit Hülfe der Polizei gelang es denn auch dem Miliar dem Mädchen die Freiheit zu verschaffen. Eine exemplaische Strafe ist dem„Impressario" des„Kunstinstituts“ gewiß gönnen. Provinzielle Nachrichten. § Rothe Erde, 12. April. In der Nacht von Sonntag iuf Momag wurde hierselbst in einem Spezereigeschäste en ergeblicher Geldbetrag gestohl.n. Am Morgen fand man ein zwanzigmarkstück an der Thüre des betressenden Hauses; der Lieb, von dem man vermuthet, daß er sich die Nacht über hatte inschließen lassen, muß dasselbe dor:„verloren“ haben. * Stolberg, 11. Aptil. Der„Bote an der Inde“ meldet: In Folge der von der Stadtverordneienversammlung getroffenen Fahl und laut allerhöchster Genehmigung sind die bieher fungirenden Herren Beigeordneten Gust. Prym und Pet. Katterdach wiedergewählt worden, jedoch mit der Aenderung, daß Hr. Katterbach als erster und Herr Prym als zweiter Beigeordneter fungirt. * Granterath, 13. April. Im„Erkel. Kreisblatt“ lesen wir: Die Feier agsstille, welche am ersten Osterfesttage über unser Dörschen lagerte, wurde am Nachmittag durch Feuerlärm jah unterbrochen. Es war gegen 5 Uhr, als die Flammen durch das Dach der Ackerer''schen Scheune am Tenholter Dorfende herausschlugen und auch alsbald eine anschießende Scheune des Ackerers V. in Brand setzten. Der gleich mit der Spritze zur Brandstelle eilenden Ortsbewohneschaft gelang es im Vereine mit der später eimreffenden Hülfe aus den Nachbarorten nach mehrstündiger angestrengter Löscharbeit das Feuer zu lokalisiren, so daß nur die beiden Scheunen sowie die Vi'schen Stallungen niederbrannken. Das Vieh könnte glücklicherweise zeitig in Sicherheit gebracht worden. Die niedergebrannten resp. beschädigten Objekte waren versichert. * Duisburg, 12. April. Gestern Nachmittag wurde ein großer Theil des duisburger Waldes durch Feuer zerstört. Wie es heißt, soll der Brand durch ein Osterfeuer entstanden sein, welches Kinder angezündet hatten * Kevelaer, 13. April. Durch einen Brand wurde gestern bei Walbeck auf holländischem Terrain ein großer Waldcomplex, 2000 bis 2500 Morgen Fichtenanlagen, zerstört. * Emmerich, 12. April. Einen reizenden Anblick gewährten am ersten Osterabend in der Nähe unserer Stadt die User des Rheines. Ueberall, wo nur eine Anhöhe Gelegenheit geboten hatte, leuchteten Österfeuer durch das Dunkel und warfen ihren Feuerschein über die Fluthen des herrlichen Stromes. Von hier aus konnte man wohl dreißig bis vierzig solcher Feuer zählen. * Trier, 12. April. Am Samstag gingen mehrere Kinder den Fußpsad von Rendenbach's Hof nach Sirzenich. Ein des Weges kommender Postbote bemerkte, daß sich ein Stück Feis losgelöst hatte und den Weg herabrollte. Er sprang hinzu und riß die Kinder eben noch aus dem Wege, ehe das Felestück heranrollte. Vermischte Nachrichten. * Hamburg, 12. April. Das erste Konzert des Kölner Männergesangvereins halle großen Ersolg vor vollem Hause. Chor und Solostimmen sanden rauschenden Beisasl, seche Chöre mußten wiederholt werden. * Mainz, 13. April. Heute früh hat eine hier wohnende 37jährige Schuhmachersfrau ihr sechsjähriges einziges Kind am Frusterrahme i ihrer Wohnung aufgehängt und sich selbst darauf in den Fluthen des Rheins den Tod gegeben. Die Frau, welchsieben Jahre älter war, als ihr Mann, wurde von diesem schlecht behandelt und zeitweise verlassen. * Bingen, 12. April. Als heute Nachmittag die vom mainzer Biehmarkt kommenden, für Rüdesheim bestimmten Schlachtthiere mit dem Trajekt der Staatsbahn übergesetze wurden, ward, der„Köln Ztg.“ zufolge, ein Metzgerbursche aus Rüdesheim durch eine Sturzwelle über Bord geschnellt und ertrank nahe dem rechten User. * Heiligenstadt, 12 April. Die Zöglinge des hiesigen katholischen Lehrerseminars sind sämmtlich an einer Augenent, zündung erkrankt, sodaß in den Osterferien keiner derselben die Anstalt verlassen darf * Ostende, 12. April. Ueber den Sturm im Kanal in der verslossenen Woche, wird der„Allg Zig.“ geschrieben: Die äliesten Seeleute erinnern sich keines Sturmes, welcher an Hestig. keit und Dauer jenem gleichgekommen wäre, der am., 6, 7. und 8. April im Kanal La Manche wüthete. Die ganze Küste von Vlier iagen bis nach Calais befand sich während dieser Zei in elementarem Aufruhr, und der Anprall der aufgeregten Wogen war ein so gewaltiger, daß man jeden Augenblick ein Überfluthen der hohen Ostender Dämme befürchtete. Minen im Kanal selbst erreichten die Wellenschläge eine phänomengle Höhe, so daß die meisten Passagiere, welche nach vieler No#y und mit großer Verspätung aus England hier aus Land stiegen. ganz durchnäßt ankamen. Das Schlimmste war, daß der Sturm in dieser Heftigkeit auch von den see= und wetierkundigsten Schiffern nicht vorhergesehen worden, sonst wären wohl nicht so viele Unglücksfälle vorgekommen. Am Morgen des 5. April waren nicht weniger als 49 große Fischerboote aus den belgischen Häfen von Ostende, Heyst=sur=Mer, Blankenberghe, Nieuport und Middelkerke ausgelaufen. Alle wurden vom Sturme überrascht. Bisher sind bloß 26 Fischerboote unversehrt in die Häfen zurückgekehrt, 21 andere wurden in Trümmer zerschlagen, die Mannschaft jedoch geretiet, während 2 Fischerboote sammt der Bemannung spurlos verschwanden. Auch die großen Schiffe vermochten der ungeheuern Heftigkeit des Sturmes keinen Widerstand zu leisten. Wahrscheinlich sind auf offener See größere Schiffsunglückssälle vorgekommen, die sich vorläufig noch nicht konstatiren lassen. Selbst die großen, vorzüglich konstruirten Postdampfer, welch: täglich drei Mal den Dienst zwischen Ostende und Dover vermitteln, waren nur mit dem Aufgebot ungeheuerer Dampfkraft in der Lage, den Kanal zu passiren, jedoch mit großen Verspätungen, so daß der Verkehr zwischen England und dem Festland erhebliche Störungen erlitt. Nachdem der Sturm sich gestern etwas gelegt hatte, brach er heute mit erneuerter Heftigkeit los, so daß man neue Unfälle befürchtet. * London, 13. April. Einer bei Lloyds eingegangenen Depesche aus Dieppe zufolge fuhr der Raddampfer Victoria“ aus Newhaven beim Cap Ailly auf einen Felsen. Mehrere Fahrgäste sollen, mit Rettungsgürteln versehen, über Bord gesprungen und von der Fluth eine Strecke ins Meer hinausgetrieben sein, jedoch ist kein Menschenleben verloren gegangen. Nach einem Telegramm aus Newhaven ist bei dem Unfall des Dampfers kein Menschenleben verloren gegangen. Telegraphischer Börsenbericht d. Echo d. Gegenwart. Berlin, Kassa Kurse April. 13. 14 Deutsche Reichsanleihe 5% Preußische Consols 4% Italienische Rente 4% Oesterreichische Goldrente 4½/%„ Papierrente 44 4%„ Silberrente 5% Rumänische amort. Rente 4% Russische 1880er Auleihe 5%" 1884er Anleihe 5%„ Crient=Anleihe III. 4% Ungarische Goldrente 5%„ Papierrente 106 10 106— 98— 91— 64 40 65 75 9440 81 60 9505 55 15 81 60 70 50 106 10 105 90 9790 90 50 64 90 65 75 9440 81 50 9495 5490 81 40 7060 Eisendahnen. Nachen=Jülicher Eisenbahn=Stamm Aktien Aachen=Mastrichter„„„ Dortmund=Gronau Enscheder„„ Galizische Carl Ludwigsbahn=„„ Gottbard=Eisenbahn=„„ Lübeck=Lüchener Eisenbahn=„„ Mainz=Ludwigshafener Eisb.=„„ Marienkurg-Mlawkaer„„„ Mecklend. Friedr.=Franz=Bahn=„„ Oesterr. Staatsbahn(Franzosen) „ Südbahn(Lombarden) Ostpreußische Südbahn-Stamm=Aktien Banken. Nachener Disconto Gesellschaft Berliner HandeBesellschaft Darmstädter Ban.=Aktien Deutsche Bank=Aktien Deutsche Reichsbank=Antheile Tisconto-Commandit Antheile Essener Kredit=Aktien Luxemburget Internationale Bank=Aktten Oesterreichicke Kredit=Aktien Schaaffhauseusche Bank=Aktien Inzustrie=Papicre. Aachen Höngeter Bergwerks=Aktien Arenberger Brgbau=Aktien Bochumer Burstahl=Aktien Bonifacius Bergwerks=Aktien Dortmunder Unon=Stamm=Aktien Eschweiler Bergverks=Aktien Selienkirchener Bergwerks=Aktien Hibernia und Shamrock Bergwecks=Aktien Kölner Bergwer'=Aktien König Wühelm Bergwerks=Aktien Königs= und Larra=Hüzte=Aktien Louise Tiefbau=Bergwerks Akneu Mechernicher Bergwerks=Aktien Phönix Lit. A Aktien Rhein.=Nassauische Berzwerks Aktien Stolberger Zink. Ctamm=Prior. Burmrevier=Aktien Sroße Berliner Pferdebahn=Aktien 14175 51 30 6750 8360 10325 156 60 9610 4250 138 50 383— 133 50 62— 117 75 155 50 137 50 159 50 136 75 195 75 102 25 136 80 455 50 88— 2725 119 50 56— 5725 50 25 106— 93— 104 50 16— 74 40 33— 212— 7030 71 30 105— 7330 283— 141 90 51 25 6725 83 40 102 50 156 75 96— 4210 138 30 381— 131 50 6260 11750 154 25 138— 159— 136 50 19490 102 25 137— 453 50 88— 26 80 11940 55 25 57.— 49 50 105 80 93— 105— 1610 74 40 3250 215— 6990 7060 105— 7330 282 25 Wechsel und Noten. Amsterdam kurz "„lang Belgische Plätze kurz „„ lang London kurz " lang Paris kurz " lang Wien kurz " lang Oesterreichische Banknoten Russische Banknoten Allgemeine Tendenz: schwach Privatdiskont 1¾. 168.75 168.25 80 35 80,10 20 37½ 20,31½ 80.55 80.30 160,15 159,50 160.15 179.70 Schlaß: still. 168,75 168.20 80.35 80,10 20,361 20,31 80.50 80.30 160,20 159.30 160.30 179.75 Berlin, 14 April.(Telegramm). 3 Uhr 25 Minuter, Weizen, Stimmung verflauend, per April=Mai 168,75.=M. bez., Mai=Juni 168,50 bez. Roggen, Stimmung höher, per AprllMai 125.—.=M. bez., Mai=Juni 125.25.=M. bez. Rübol per April Mai 43.80.=M. bez., per Mai=Juni 44,—,.=M bez. Spiritus, Stimmung niedriger, per April=Mai 40,25.=M. bez., per Juni=Juli 41,—.=M. bez., per Juli=August 41,70 .=M bez. * Fruchtbörse zu Nachen, am 14. April. 1. Qual. ausländisch. Weizen Redwinter 19,50. Polnisch 19,65. 1. Qual. hiesig. Winterweizen 17,50. 1. Qual. Eng'isch und Sommerweizen 16,50. 2. Qual. Englisch und Sommerweizen—, 1. Qual. ausl. Roggen 15,25. 1. Qual. hiesigen Landroggen 14,—. 2. Qual. hiesigen Landroggen 13,75. 1. Qual. ausländisch. Hafer 13,—. 1. Qual. hiesig. Landhafer(alter) 12,—. Alles per 100 Kilo frachtfrei hier. Wetteraussichten für den 15. April. auf Grund der Wetterberichte der Deutschen Seewarle in Hamburg. Vielsach wollig bei mäßiger Luftbewegung mit wenig veränderter Temperatur. Keine oder geringe Niederschläge. # "** 44 Lusnun der Annigee des Hern. Dr. C. Bischoff, vereid. Chem. der Kgl. Gerichte in Berlin. 7½ I. Seise, Gewjcz von 1 gdm. Feuchigkeit Asche Wasserlöslichze Stose u. 60.510 gr..10% 153% 3405% 1 60„ 1388 810% 152% 2½4% Ir 00„.443.90%.26%.140% .:„Aus der Gesammtheit der Analysen folgt:„Daß die mir „vorgelegte Henneberg'sche Monopolseide frei ist von jeder minewitziges Seidengenehe u ais ein volig reines gleichTcehizen I, welche in sswarzen Ceidenfossen produzter Berlin, den 4. Sept. 1886. eig. Dr. C. Bischoff. gerichtlicher Chemiker zu Berlin. C. Henneberg's Königl.& Kalserl. Hoflieferant Zürien Nur birek und mur cht mur...... gengzucher Lhemiker in Verin. a, wenn auf der Kante eines jeden metre eingebruck ist: I/s. IIENTENERTS.„HONOPOT- Nuster umgehend. 8 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute Nachmittag 2½ Uhr unsern innigstgeliebten Gatten, Vater, Sohn, Bruder u. Schwager, Herrn Hubert Winands, nach langer Krankheil, mehrmals gestärkt durch die Heilsmittel der römisch- katholischen Kirche, im Alter von 40 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Um stille Theilnahme bitten trauernden Hinterbliebenen. Herzogenrath, Aachen und Stolberg, den 12. April 1887. Die Beerdigung findet statt am Samstag den 16. April, Morgens 9 Uhr. Gleich nachher werden die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche zu Herzogenrath abgehalten Große helle Fabrikräume mit Dampfmaschine und Transmission, zeeignet zu jeder Fabrikation, billig zu veimiethen. Kölnsteinweg 122, gegenüber dem Aach.=Jül. Bahnhof. 978 Geschw. 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Heute, Freitag, den 15. d.., Morgens 9½ Uhr, Fortsetzung der großen Tuch- und Buxkin-Auktion im Auktionslokal Annastr. 3. M. Hahn, . A u c t i o n a t o r u n d v e r e i d e t e r T a x a t o r. Todes=Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen in seinem unerforschlichen Willen gefallen, unsere unvergeßliche, iheure Mutter, Schwiegermutter, Großmunter, Tante und Schwägerin, Frau Wittwe Martin Lennartz, geb. Johanna von Orsbach, aus dieser Zeitlichkeit abzuberufen. Sie a b nach kurzem Krankenlager, versehen mit den Heilsmitteln der kath. K. che, im Alter von 77 Jahren, sanft im Herrn. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Nachen, Hünshoren, Ober-Elvenich, den 13. April 1887. Die Beerdigung findet Samstag den 16. d.., Nachmittags 3 Uhr, statt. Die feie lichen Excquien werden Montag. den 18. d.., in der Hauptpfartkirche zu St. Feilan, Morgens 10 Uhr, abgehalten. Sierbehaus: Münsterplatz 7. 1232 Permanent großes Lager 928n Trauer! 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Da man bereits versucht, minderwerthige Guanomischungen als Ichaboe Guano anzubringen, mache ich darauf aufmerksam, dass nur durch meine bekannten En-gros-Händler die ächte Waare mit circa: -15% Stickstoff,-9% Phosphorsäure u.%Kali zu beziehen ist, und lasse man sich daher nicht unreelle Offerten irre führen, womit nur beabsichtigt wird, die Landwirthschaft zu täuschen und den vorzüglichen Guano in Misskredit zu bringen. Ichaboe Guano mit weniger als 7½ bis 8% Phosphorsäure bringe ich nicht in den Handel, und kann man also Guano mit 4 bis 5% Phosphor-äure nur als vermischten Guano bezeichnen. Von jetzt an wird jeder# versehen, worauf bei Ballen mit meiner gesetz.#### Ankauf streng zu achlich deponirten Bsurz### ten ist. Düsseldorf, im Frühjahr 1887. M. H. Salomonson, 10860 Fabrikant des rohgemahlenen und aufgeschlossenen Peru-Guano. Alleiniger Importeur des Ichaboe Guano für Holland, Deutschland, die Schweiz und die holl. Colonien. K Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag, den 15. April 1887, Vormittags 10 Uhr, werden auf dem Klosterplatz: 1 Schrank, 1 Regulatenruhr, 1 Sopha, 6 Stühle 2c. meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Stange, Gerichtsvollzieher, Wirichsbongard 35. Weschischer Loclol. Am Freitag den 15. April 1887. Nachmittags 3 Uhr, sollen zu St. Jobs im Hause Nr. 91: 1 Anrichte, 1 Tisch 2c. gegen gleich baare Zahlung versteigett werden. J. Collme, Gerichtsvollzieher. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag den 16. April 1887, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Klosterplatze zu Aachen: circa 40 Paar neue Herren=Zugstiefel, 1 Paar Herren=Stulpstiefel, 2 Paar dergl. für Damen und eine Partie Damen=Zugstieselchen, Schnürschuhen. Pantoffel gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. I. Collme, Gerichtsvollzicher. für Comptoir u. Lager einer hiesigen Tuchfabr. gesucht. Derselbe erhält sofort Salair. Offerten u. D 172 an die Exp. d. Blattes. 1229 Zu Nr. 207 des Gesellschafts Registers, woselbst eingetragen ist die zu Aachen umer der Firma Chemische Fabrik Rheuania domicilirte Aktiengesellschaft, wurde vermerkt, daß die Verwaltungsrathsmitglieder Eugen Godin, Rentner, Eigenthümer zu Brüssel, und Commerzienraih Peter Jakob Püngeler, Rentner und Gutsbesitzer zu Burtscheid, durch Tod ausgeschieden sind. Da eine Ersatzwahl für dieselben bisheran nicht staugefunden hat, besteht der Verwaltungsraih heute nur noch aus folgenden Personen, nämlich: 1. Carl Mehler, Maschinenfabrikant, 2. Friedrich Hoening, Rentner, beide zu Aachen, und 3. Franz Merkens, Rentner zu Cöln. Aachen, den 13. April 1887. Königliches Amtsgericht V. Concordia. Feitag, den 15. dss., Probe bei Wolfgarten. .#.# Kölner Hänneschen= Theater. en Seilgraben. Freitag, den 15. April: Zum 5. Male Seognune, Seid#gr i st.4 Opereiten=Parodie d egraee Ansang 8 Uhr. Ein Lehrling mit guten Schulkenntnissen gesucht. Nach zufriedenstellenden Leistungen Vergütung. Ausk. Exp. 1162 ##an 96. Vergwerrs=Aktien=Gesellschaft. Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hierdurch zu einer außerordentlichen General-Versammlung auf Sonnabend den 14. Mai d.., Vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftslokale: Aachen, Monheims=Allee Nr. 2, ergebenst eingeladen. Tages=Ordnung. 1. Genehmigung eines mit der Vereinigungs=Gesellschaft im Wurmrevier zu Koylscheid abgeschlossenen Vertrages über Verpachtung des Eigenthums der Nachen=Höngener Bergwerks=Aktien=Gesellschaft mit Gewährung des Kaufrechts. 2. Beschlußfassung über Liquidation der Gesellschaft für den Fall der Ausübung des Kaufrechts. Wir machen noch auf§ 34 der Statuten aufmerksam, welcher lautet: Von dem Aussichtsrathe, sowie auch von einer Anzahl von Aktionären, welche ein Zwanzigstel des Grundkapitals besitzen, kann der Antrag auf Auflösung der Gesellschaft gestellt, die Auflösung selbst aber nur in einer besonders dazu berufenen General=Versammlung, wenn drei Viertel des in der General=Versammlung vertretenen Grundkapitals sich dafür ausspricht, beschlossen werden. In dieser General=Versammlung ist jeder Aktionär, gleichviel wie viel Aktien er besitzt, stimmberechtigt und wird jede vertretene Aktie für eine Stimme gezählt. Aachen, 13. April 1887. Der Aufsichtsrath. Garde-Commers. Am 17. April cr., Vormittags 11 Uhr, findet im großen Saale der„Bavaria“ die zweite Versammlung ehemaliger Gardisten Aachen=Burtscheids und Umgegend statt. Tages=Ordnung: 1. Bericht über die Delegirten=Versammlung zu Düsseldorf vom 3. April er., Festprogramm 2c. 2. Weitere Annahme von Meldungen zur Theilnahme an dem Commerse und Zahlung der Beiträge. 3. Salamanderreiben zur Erinnerung an Düppel(18. April). Zu Nr. 2 der Tagesordnung wird bemerkt, daß laut Beschluß der DelegirtenVersammlung vom 3. April die Theilnehmerlisten mit dem 30. April cr. abzuschließen und dem Festkomité behufs Aufstellung der Präsenzliste 2c. einzusenden sind, und können nur diejenigen Kameraden zum Commerse zugelassen werden, welche sich bis dahin den örtlichen Comités angeschlossen haben. Es bittet daher um recht zahlreiches Erscheinen Aachen, den 14. April 1887. Das Lokal-Comité. feinsten Ostender großen Schellsisch, extra schönen Cabeljau, große Seetongen, Türbot im Anschnitt, Makrelen, Crevettes, prima Rheinsalm, Rheinhechte, Rheinkarpfen 80 Pfg. p. Pfd., lebende Aale, feinst pur milcher Häringe, brabanter Sardellen, feinen Stockfisch, Sardines à’huile, Appetit Sild, Anchovis, alle Delicatessen u. Fisch=Conserven empfiehlt W. 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Fernsprecher Nr. 132 Frischen Mailisch, prima Rhein-Salm, Ostender unausgenommene Schellfische, Kabeljau, Seetongen, Ostender ausgenommene Schellsische 50 Pfg., lebende Hechte, Karpfen, Barschen, neuen Laberdan, Titterlinge, Sardellen, Sardinen, feinste holl. superior Häringe, alte Käse. Verkaufe die noch vorräthigen Conserven zum bedeutend herabgesetzten Preise u. empfehle zur gefälligen Abnahme. Wirichsbongard 42. Franz Jansen, Wirichsbongard 42. ur 7 Prämiirt: Brüssel 1876, Stattgart 1881, Porte Alegre 1881. Burk's Pepsin-Wein. (Pepsin-Essenz, Verdanungsflüssigkeit.) In Flaschen à 100 gr. M..—. à 250 gr. M..—, à 700 gr. M. 4 50. Die grossen Flaschen eignen sich wegen ihrer Billigkeit zum Kurgebrauch. Ein wohlschmeckendes, mit griechischem Wein bereitetes, diätetisches, anerkannt vorzüglichses Präparat. Man verlange ausdrücklich:„Burk's Pepsin-Wein“ und beachte die Schutzmarke, sowie die jeder Flasche heigelegte gedruckte Beschreibung. Zu beziehen durch die Apotheken. 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Mis. wiederum einen Unterrichts=Cursus in der Stenographie, und weiden Anmelduingen hierzu von den Vorstandsmitgliedern, Herren: W. Reuter, Monheimsallee 18, Fr. Knapp, Gasborn 36. u. L. van Kann, Vereinsstr. 13, gern entgegengenommen. 1174n Das Honorar beträgt 5 Mark. Der Verein ertheilt auch schriftlichen Unterricht nach auswärts. Aachen, den 6. April 1887. Der Vorsitzende. Die Haushaltungsschule unter Leitung der barmherzigen Schwestern zu St. Bith, Kreis Malmedy, nimmt zu jeder Zeit 15—20jährige Mädchen auf. Pensionspreis pro Monat 30 Mark pränumerando. Die Waisenanstalt ebendaselbst nimmt zu jeder Zeit—14jährige Waisenkinden auf. Pensionspreis incl. Kleidung pro Monat 12 Mark 50 Pfg pränumerando. Anmeldungen nehmen entgegen die Vorsteherin der Anstalt, Schwester Josefa zu St. Vith u. Rektor Crener zu Niederemmels. 97 Seit 14 Jahren besteht die kathol. Mission Sonnenberg b. Wiesbaden und seit 14 Jahren hat diese steis wachsende Gemeinde als Gouesdienstlokal nur eine kleine, kaum 60 Personen Raum bietende Hauskapelle im kathol. Pfarrhause. Ich bitte Euch herzlich, liebe Glaubensgenossen! helfet durch Euer Almosen für den hiesigen Kirchenbau diesen so traurigen Nothstand beenden. 1083g Monrial, Missionar. Großer Preisabschlag. Frisch eingetrosfen große Sendung prima russische Kron= 1211a Sardinen, Pfd. 30 Pfg., 4 Kilofässer M. .50 Pfg., 5 Kilosässer M..80 Pfg., empfiehlt zur gefälligen Abnahme bestens Aug. Steinhauer, Markt. Strauchrosen, 829 wurzelveredelt, feinst. Sort, 12 Stück M..80, 25 M..75, 50 M. 16.50 einschl. Kiste send. geg. Nachn. Becker, Rosenzüchter, Königstein.Taunus *„ in 4 Ltr.=Fäßchen franko sammt Fäßchen: 1880. Tokaj. Ausbruch(Tocksüß) M. 12.50 1880. Werschetz.„(weiß la)„.50 1872.„ Bischofswein(w. hoch Ia) M..— 1880.„ Kirchengut(dunkelroih ff.) M..— 1885.„ Kapellenberger(weiß oder roth) M..75 empfiehlt Arnim Baruch, 1085g Werschetz(Ungarn). Kenty Or-Sche fest und flüssig, neu und besonders zu empfehlen gegen alle chronischen Hautkrankheiten. 922 C. H. Oehmig-Weidlich, Zeitz, Seisen u. Parfumeriefabrik. Zu beziehen durch: Diepenbrock& Dithmar, Minerva=Droguerie, Aachen. PP UT Schriften, Roten, Zeichn., Buchdruck, Lithographie 2c. zu vervielfältigen hat, verlange Prospekt, Druckproben 2c.(gratis und frei) vom patent. Univereal-Copir-Apparatmitnur Metallplatten. Otto Steuer, Dresden 3. 602 Man verlange Cacaopulver von der holländischen Cacao-Fabrik, Amsterdam, ganz vorzügliches Getränke, zu haben in allen besseren Detailgeschäften, Conditoreien. Man achte auf unsere Schutzmarke 685 u holl. Wappen. Raleer-Karte-A. 1 zu Aachen. Das neue Schuljahr(1887 88) beginnt Montag, den 25. April. Anmeldungen zu sämtlichen Gymnasial- und Vorschulklassen mit Ausnahme der Obersekunda, nimmt der Unterzeichnete Donnerstag, den 21. April, vormittags zwischen 10 und 12 Uhr. nachmittags zwischen 3 und 5 Uhr, im Konferenzzimmer des Gymnasiums(Pontstrasse 7) entgegen. Bei der Anmeldung sind vorzulegen: 1) der amtliche Geburtsschein; 2) das Impfattest und bei Schülern von mehr als 12 Jahren das Attest über die wiederholte Impfung; 3) der Nachweis über den früher empfangenen Unterricht.„ 00„1 G Die Aufnahme-Prüfungen hinden Preitag, den 22. Apru, und Samstag, den 23. April, statt. Aachen, den 14. April 1887. Dr. Schwenger, 1230p Gymnasial-Direktor. I Katser Witherm I7 Das neue Schuljahr beginnt Montag, den 25. April; zu den bestehenden Klassen des Gymnasiums Quaria, Quinta, Sexta tritt die Untertertia. Die Anmeldungen zur Aufnahme in die Vorschule und das Gymnasium nimmt der Unterzeichnete am Freitag, den 22. April, von 9 Uhr morgens an, im Direktorzimmer des Anstaltsgebäudes entgegen. Die Aufnahmeprüfung findet Sonnabend, den 23. April, von 8 Uhr morgens an statt. Bei der Anmeldung sind vorzulegen: 1) ein Zeugnis über den bisher erhaltenen Unterricht oder ein Abgangszeugnis der zuletzt besuchten Unterrichtsanstalt; 2) ein Impfschein bei Knaben unter 12 Jahren, ein Impf= und ein Wiederimpfungsschein bei solchen von 12 oder mehr Lebensjahren; 3) ein Geburisschein. Aachen, den 12. April 1887. 12075 Dr. Regel Kath. städtische höhere Schule zu Erkelenz mit Progymnasial=Einrichtung. Die Anstalt, mit welcher ein Familienpensionat für religiös und sittlich unverdorbene Knaben von nicht über 13 Jahre verbunden ist, beginnt ihr neues Schuljahr Dienstag, den 26. April. Anmeldungen nimmt entgegen der Rektor der Anstalt, 12085 Körfer. B 748 Zein geriebene gut trocknende Oelfarben, sowie alle Lacke und Firnisse stets vorräthig bei Gebr. Wilat, Hirschgraben 5. ien Cöllege Samt Josepnl zu Virton(Luxemburg, Belgien), an den Grenzen Deutschlands, Frankreichs und Luxemburgs, eignet sich diese, mit großem Erfolge neu errichtete Anstalt besonders für jene Schüler, welche einste Studien in einer französischen Realschule machen wollen. Gymnasial= und Realstudien. Neben dem Französischen, welches ausschließlich Umgangssprache im Pensionate ist, werden Kurie der deutschen, vlämischen und englischen Sprache ertheilt. Wegen der Nähe der Station sind alle Verkehrsmittel geboten. Land und Lage machen den Aufenthalt gesund und angenehm. Pensionspreis 450 Frcs. Beginn des Sommersemesters am 26. April. Envoi’un prospectus sur demande. Der Dir.ktor, 1064a’abbé Crousse. Hrherr Schalt u. Erzbescho stiches Alehstanum zu Sptaden. 12275 Sachkundiger Vertreter für Aachen und Umgegend gesucht, der bei der Kundschaft gut eingeführt. Adr. sub 1 0 4281 bes. Rudolf Mosse, Berlin SW. 12266 neue Schuljahr beginnt Dienstag, den 26. April. Anmeldungen für das Pensionat wolle man unverzüglich machen, da nur noch eine beschränkte Zahl von Zöglingen Aufnahme finden kann. Gymnasialklassen bis Tertia einschließlich. Dr. Sommer. Ee Sac S Eae Feie 5 Höchst wichtig für je D. ReichsPatent F. Soennecken Brieferdner ordnen die gesammten Briefschaften einer Geschaftes bibliothekartig und, wie in einem Wörterbuche alphabetisch, sodafs irgend ein Schriftstück, sei es ein Brief oder eine Rechnung im Nu gesunden, und, wo notig, auch ebenso schnell aus dem Ordner herausgenommen ist, ohne zu zerreissen. F. SOENNECKENS BRIETORDNEN Dieses REGAL Nr. 215 in Fiche anti mit 20 Briefordnern und 1 Locher, eine ganze Registratur bildend, kostet komple: II Ersparnis gagen Shannon: M 125.—. Wüer Tas utr 7 S 5 55 S EsE 5 S S. 2 S 55 2 S 5 täglich eingehen:—2 so wähle man 1 Gciref 3 Uiger * System Soennecken 1 L A. Serie B Preis mit 1 Loche:: System Shannon:„. I: 27. 57 1 Dabei ist Soennecken's System viel praktischer al Berlin F. 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Alle Annoncenexpeditionen des In= und Auslandes nehmen Anzeigen für das„Echo“ an. hat schlechte Aussichten. Auf eine internationale Ausstellung um ihrer selbst willen hatten es die französischen Politiker ja auch gar nicht abgesehen, welche die Anregung zu dem„Völkerfeste beim Centenarium der großen Revolution" gegeben. Die Ausstellung sollte nicht selbst Zweck der kostspieligen und weitabsehenden Veranstaltung sein, sondern nur Mittel zum Zwecke. Sie sollte, so äußerten sich ihrerzeit die Redner in der Kammer, so perorirten alle Zeitungen, welche zum Frauenbild mit phrygischen Mütze halten, der Welt beweisen, wie lebensfähig und triebkräftig die Republick sei; es sollte den Völkern ad oculos vordemonstrirt werden, daß das Frankreich, Dank seiner gegenwärtigen Staatsform, noch immer weit voraus marschire an der Spitze der Civilisation, und daß besagtes Frauenbild mit der phrygischen Mütze die Staatsidee der Zukunft versinnbildliche. Deßhalb wurde die Jahreszahl 1889 gewählt, das Centenarium der ersten großen Revolution. Wie der große Republikenbund der der neuen Welt sein Centenarium unter Anderem auch mit einer Ausstellung festlich begangen, so wollte Frankreich die Zeit feiern, in welcher zum hundertsten Male der Beginn jener wilden Bewegung sich jährt, die vom Bastillensturm zu den Massenhinrichtungen der Terroristen, und von der Erklärung der Menschenrechte zu den crobernden Propagandakriegen geführt hat, durch welche alle alten Staaten des Eontinents so schwer betroffen wurden. Wenn jene Franzosen, die in ihrer großen Revolution noch immer eine makellos glorreiche Epoche ihrer nationalen Geschichte erblicken und sich so gerne auf die Enkel der Conventmänner hinausspielen, das Andenken an dieselben für sich und unter sich hätten feiern wollen, so wäre das ihre Sache gewesen. Daß sie aber zum Centenarium der Revolution, die sich nun einmal lediglich in ihrer ganzen Erscheinung denken läßt und nicht bloß als das 89er Vorspiel der weiteren Entwickelung zu den grauenhaften und verheerenden Ereignissen der folgenden Jahre, da sie zur offiziellen Mitbetheiligung an dieser Feier auch die alten historischen Monarchien Europas einladen wollten, war, gelinde gesagt, eine kolossale— Naivetät. Man ist freilich sofort, als man die Wirlung dieser Unverfrorenheit wahrnehmen konnte, bemüht gewesen, der Sache einen anderen Anstrich zu geben. Das Centenarium blieb für das interne republikanische Forum der Heimath; für das Ausland sollte nur die internationale Ausstellung in Betracht kommen. Der erste Eindruck konnte aber nirgends verwischt werden, und die Mehrzahl der europäischen Mächte verhielt sich ablehnend gegenüber vertraulichen Anfragen in Betreff einer offiziellen Beschickung, also auch einer offiziellen Vertretung bei den üblicher Weise aus solchem Anlasse zu veranstaltenden Festlichkeiten, bei denen die französische Regierung dem Kammerbeschlusse über die Centenariumsfeier wird Rechnung tragen müssen, ob sie mag oder nicht. Ein endgültiger Bescheid ist allerdings von deutscher, russischer und österreichischer Seite, so viel man weiß, noch nicht erfolgt; er wird aber, dies gilt nunmehr auch in Paris als unabwendbar, nicht zustimmend lauten. Deutsches Reich. * Berlin, 13. April. Die Branntweinsteuervorlage, welche am Samstag in einer Sitzung des preußischen Staatsministeriums berathen worden ist, wird bereits in den nächsten Tagen als preußischer Antrag im Bundesrath eingehen. — Wie die„Rigaer Zeitung“ erfahren haben will, soll die Versetzung des deutschen Botschafters in Petersburg, General von Schweinitz, der jetzt zum Besuch seiner Familie nach Wiesbaden gereist ist, in den Ruhestand genehmigt worden sein, und General v. Werder, jetzt Gouverneur von Berlin, ehemals MilitärbevollmächV München, 13. April. Morgen wird die Königin=Mutter München wieder verlassen, um sich zu einem längeren Aufenthalte nach Elbingeralp zu begeben. Am Ostermontag besuchte sie nochmals den König Otto in Förstenrieth.— Bekanntlich hat der bayerische Verwaltungsgerichtshof auf Beschwerde des katholischen Stadtpfarramts St. Bonifaz in München in Betreff der religiösen Erziehung einer katholischen Waise der Beschluß der Polizeidirektion, daß ihr Vormund berechtigt sei, dem Kinde„altkatholischen“ Religionsunterricht ertheilen zu lassen, aufgehoben, weil Katholizismus und„Altkatholizismus“ nicht identisch seien, und die Sache zur nochmaligen Verhandlung und Entscheidung an die erste Instanz zurückverwiesen, da der Vormund behauptet hatte, daß die„altkatholische“ Erziehung des Kindes in der Willensmeinung der Eltern gelegen sei. Die k. Polizeidirektion hat zwei von ihm vorgeschlagene Zeugen eidlich vernommen und, da diese seine Angabe nicht bestätigen konnten, nunmehr beschlossen, daß die Waise wieder den katholischen Religionsunterricht zu besuchen habe.— Ein münchener Korrespondent der„Augsb. Abdzig.“ hat die von dem Landtagsabgeordneten Max Grafen von Preysing abgegebene Erklärung, daß er wegen Domizilswechsels in seinem bisherigen Wahlkreise ein Mandat nicht mehr annehmen werde, dahin zu deuten gesucht, daß Herr von Preysing sich zurückziehe, weil er die Bestrebungen der bayerischen Kammermehrheit nicht mehr billige. Der Herr Graf hat nun in einer an die„Abendztg.“ eingesandten Berichtigung gebeten, daß man seiner Erklärung keine anderen, als die von ihm angegebenen Motive, unterstellen möchte, und damit die Erklärung verbunden, daß er mit seinen politischen Freunden und ihrer christlichkonservativen Gesinnung vollkommen einig sei und seinen Platz, wenn er wieder ein Landtagsmandat erhielte, nur wieder bei der bayerischen Centrumspartei nehmen würde. * Straßburg, 12. April. Der Berichterstatter der pariser„Lanterne“ benutzt den Anlaß der Beerdigung Kablés, um seinem Lesepublikum ein unverschämtes Lügenmärchen aufzubinden, welches die„deutsche Tyrannei“ in Eisaß=Lothringen dem Lesepublikum so recht ad oculos demonstriren soll: „Bis auf die zarten Kinder erstreckt sich die Tyrannei! Die Kinder der Patrioten sind in den deutschen Schulen allen Quälereien ausgesetzt. Am Geburistage des Kaisers wird in allen deutschen Schuten das nationale Gebet für den Kaiser hergesagt. Nun wohl, in einer Schule war es der Sohn eines der einflußreichsten Mitglieder des Komitee Kablé, der durch den Befehl seines Lehrers gezwungen wurde, das Gebet vorzulesen. Das arme Kind— es ist noch nicht zehn Jahre alt— gehorcht; auss Tiefste bewegt, murmelt es die ersten Zeilen; dann kommt es an den Vers, der Frankreich beschimpft. Da kann der Kleine sich nicht mehr beherrschen. Er bricht in Thränen aus, läßt das Buch fallen und ruft:„Ich kann nicht weiter, ich bin Franzose!“ Ach, wenn sich ein deutsches Kind fände, welches einem französischen Lehrer eine gleiche Antwort gäbe, wie würde dieser es umarmen mit Thränen im Auge! Der deutsche Lehrer aber hat das arme französische Kind beschimpft und gestraft!“ Die ganze Geschichte ist natürlich erlogen; es gibt, wie die„Str..“ bemerkt, kein nationales Gebet für den Kaiser, das in den Schulen verlesen wird, es gibt also auch keinen Frankreich beleidigenden Vers. Der„heldenhafte“, noch nicht zehnjährige Franzose ist, wie der„brutale" deutsche Lehrer, eine Erfindung, die sich den andern Leistungen der Revanchepresse würdig anreiht. * Straßburg i.., 13. April. In der heutigen Sitzung des Landesausschusses bemerkte anläßlich der Petition des Verbandes der Bäckermeister um Einführung des Innungsgesetzes, der Abgeordnete Grad, die Regierung beabsichtige, die deutsche Gewerbeordnung als Strafe für die politische Gesinnung in Elsaß=Lothringen einzuführen. UnterstaatsSekretär Puttkamer erwiderte, die Einführung sei allerdings beabsichtigt, die Regierung verwahre sich aber gegen die Unterstellung, es geschehe zur Strafe. Oesterreich. * Budapest, 14. April. Der offiziöse„Pester Lloyd“ meldet:„In den jüngsten Tagen gelangte die Polizei auf vertraulichem Wege zur Kenntniß des Umstandes, daß sich in den budapester Arbeiterkreisen neuerdings eine lebhafte anarchistische Agitation bemerkbar mache, deren Seele zwei erst vor Kurzem in Budapest angelangte Arbeiter bilden sollten. Die Polizei leitete sofort umfassende Erhebungen ein, die mit großer Umsicht gepflogen wurden, und gelang es der Sicherheitsdehörde, die anarchistische Propaganda in allen ihren Verzweigungen aufzudecken. Die beiden fremden Agitatoren sitzen bereits hinter Schloß und Riegel. Ferner wurden zwei Arbeiter verhaftet, welche in besonders prononzirter Weise für die anarchistischen Ideen Proselyten zu werben bestrebt waren.“ * Amsterdam, 13. April. Der König empfing eine Deputation des Vereins für die Einführung des allgemeinen Stimmrechts. Dieselbe überreichte eine Petition zu Gunsten des Sozialistenführers Nieuwenhuis, welcher wegen Majestätsbeleidigung zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt worden ist. Die Petition nimmt Bezug darauf, daß Nieuwenhuis im Gefängniß ernstlich erkrankt ist. Frankreich. 68 Paris, 12. April. Das Osterfest ist zu Paris in würdigster Weise, bei mit Andächtigen überfüllten Kirchen, gefeiert worden. Das Gleiche war auch die Charwoche hindurch der Fall. Hingegen brachten die„Freidenker", dieses Mal nur zehn Fleischschmausereien zu Stande gegen 25—30 in den früheren Jahren. Ein Theil dieser Fleischesser ist seither auf Staatskosten wohl versorgt worden, und findet es„zu gemein", jetzt noch mit Arbeitern an Dergleichen theilzunehmen. Die Arbeiter aber sehen ein, daß es ihnen doch Nichts nutzt, wenn sie den afterrepublikanischen Strebern als Unterlage dienen, sie machen deßhalb auch nicht mehr bei diesen cynischen Schandmählern mit. Das Fleischessen am Charfreitag macht den dünnen Kohl des übrigen Jahres eben nicht fett. Diese Einsicht ist den Leuten durch die Erfahrung gekommen. Am Charsamstag tafelte eine Anzahl Anarchisten zur Feier des Jahrestages des Aufstandes in Décazeville, d. h. der Ermordung des Obersteigers Watrin. Der Abgeordnete Brialou erklärte in seinem Trinkspruch, dieser Mord sei der Beginn einer neuen Zeit, der Befreiung der Arbeiter! Solche Volksverführer gehören von Gott= und Rechtswegen in das Zuchthaus. Am Ostermontag fand im Stadthaus der zweite Ball auf Kosten des Stadtsäckels statt. Er verschlang volle 100,000 Frcs. Der Gemeinderath läßt diese Bälle veranstalten, um Stimmung für die am 8. Mai stattfindenden Wahlen, d. h. für seine Wiederwahl, zu machen. Gewiß ein„schöner Fortschritt“, die Steuerzahler mittelst ihres eigenen Geldes zu bearbeiten! Die 10,000, welche eingeladen waren, haben das Gebotene nach Kräften genossen: 50,000 Glas Bier, 2500 Flaschen Champagner, 500 Flaschen Bordeaux, viele Tausende Glas Punsch, —5000 belegte Brödchen u. s. w. wurden vertilgt. Besonders gegen Morgen war die Stimmung eine sehr erregte. Viele waren betrunken, gewisse „Damen“ betrugen sich in ganz unwürdiger Weise, Schimpfwörter und Zoten bildeten die Unterhaltungt mehrfache Ausschreitungen kamen vor. Doch„das mach Nichts!“ Den Wahltreibern des Gemeinderathes gefällt das, und das gottlose Pariserthum hat an solcher„republikanischen Tugend und Einfachheit“ seine Freude! Drei Minister sind zu Ostern nach Algier gereist. Sie haben daran recht klug gethan, denn später werden sie sich vielleicht nicht mehr als Minister feiern lassen können. Am 10. Mai gehen die Ferien der Kammern zu Ende. Dann geht das Gewitter los. Im Budgetausschuß haben die Minister Goblet und Dauphin erklärt, daß weitere Ersparnisse kaum möglich wären, daher neue Steuern gesucht werden müßten. Auf dieses„Osterei“ sollten die Deputirten anbeißen. Der Ausschuß aber will weitere Ersparnisse, er ist einig darin, daß der von dem Finanzminister Dauphin ausgearbeitete Voranschlag gar nicht ernst genommen werden kann. Er beschloß deßhalb, selbst eine genaue Aufstellung aller Ausgaben anzufertigen. Dann sollen neue Vorschläge der Regierung erwartet werden. Die Rechte kann froh sein, daß sie nicht in diesem Ausschuß vertreten ist. Denn das ist nun einmal klar: ohne neue Steuern und Anleihen wird es nicht gehen. Seit Jahr und Tag ist von der Nothwendigkeit des Sparens die Rede. Trotzdem aber legt der Finanz= minister einen Voranschlag vor, welcher mindestens 600 Millionen neue Schulden bedingt, trotzdem er 136 ¼ Mill. neuer Steuern verlangt. Da möchte ich doch mal sehen, was dieser Minister thäte, wenn er nicht zu sparen brauchte! Während der letzten zehn Jahre sind an fünf Milliarden für öffentliche Arbeiten ausgegeben worden. Aber trotzdem fehlt es vielfach an dem Nothwendigsten. Die französischen Häfen gehen zurück, sie werden von den Häfen anderer Nationen überflügelt, weil sie, mit Ausnahme desjenigen von Marseille, den Anforderungen der jetzigen Schifffahrt nicht mehr genügen. In Bordeaux können die großen Dampfer nur nach theilweiser Entladung, in Havre nur bei großer Fluth in den Hafen gelangen. Freilich sind in den letzten zwölf Jahren 256 Mill. für Hafenbauten ausgegeben worden. Aber dieselben vertheilen sich auf etliche vierzig Häfen, von denen keiner für den Weltverkehr von Belang ist. Die Deputirten bestehen eben darauf, daß in all' ihren Wahlbezirken viel Geld ausgegeben wird, damit ihre Günstlinge und Wahlschlepper belohnt werden können. Deßhalb wird an allen Häfen herumgeflickt, allerlei Unnöthiges hergestellt, so daß für die großen, ausschlaggebenden Häfen nicht genug aufgewendet werden kann. So geht es übrigens in Frankreich auf allen Gebieten der Staatsverwaltung. Trotzdem die staatliche Zwangsschule zu einer glaubenslosen, kirchenfeindlichen Anstalt umgeschaffen worden ist, halten es die Schulbehörden gerathen, deren Zöglinge zuweilen an einer kirchlichen Feier theilnehmen zu lassen. Natürlich, um den Leuten Sand in die Augen zu streuen. In Sable='Olonne erschien v. J. die„Direktorin" der Staatsschule mit ihren Kindern, um an der Frohnleichnamsprozession theilzunehmen. Als sie aber den Vortritt vor der Schwesternschule erzwingen wollte, ward ihr dies verwehrt. Die Schulbehörde verklagte deßhalb namentlich den Kaplan Valade. Als dieser freigesprochen wurde, brachte sie die Sache in die höhere Instanz und schließlich an den höchsten Gerichtshof. Dieser hat nun entgültig zu Gunsten des Kaplans entschieden, der im Rechte gewesen sei, den Theilnehmern der Prozession ihre Reihenfolge anzuweisen. Schweilich ist jemals ein ähnlicher Streitfall in dieser Weise ausgetragen worden. Doch in unseren Zeiten ist gar Vieles möglich! Italien. * Rom, 12. April. Die„Tribuna" und andere italienische Oppositionsblätter melden von bevorstehenden Angriffen Ras Alulas auf Fort Mukulu oder gar auf Massauah selbst. In einem Kriegsrath unter Vorsitz des Negus sollte die Eröffnung der Feindseligkeiten beschlossen worden sein; Ras Alula sollte Asmara verlassen, in Ghindia seine Truppen gesammelt, mit den den Assaortinern Unterhandlungen angeknüpft haben und die Italiener sollten auf allen Seiten von Feinden un Reisce e bce e ee eun eche. IX. Blat. * Signor Domino. Originalroman von Emil Cohnfeld(Michel Folden). (Fortsetzung.) „Ein ganz unverschämtes Subjekt, parole’honneur, man hätte ihn hinauswerfen sollen,“ näselte Herr von Neuberg, der es liebte, den Lieutenantston anzuschlagen, obwohl er nie eine Uniform getragen; dabei wirbelte er sein zierliches, schwarzes Schnurrbärtchen ein wenig verlegen empor. „Aber doch ein selisamer Mensch, es läßt sich nicht leugnen,“ sagte Guido nachdenklich.„Es lag, bei all' seiner Unverschämtheit und Plumpheit ein Scharfsinn in dem, was er sagte, der bei einer solchen Persönlichkeit überraschen mußte.“ „Und was nur eigentlich an seiner Geschichte Wahres sein mag," bemerkte Hans von Pförtnersheim kleinlaut. „Vielleicht— hm— ich möchte doch wissen...“ „Ah, Freund Pförtnersheim, geht Ihnen die Geschichte wirklich im Kopfe herum? Wie würde sich der Bursche freuen, wenn er es wüßte! Er hat Ihnen graulich gemacht!“ „Unsinn,“ brummte Hans verlegen.„Aber man hat in alten Familien wirklich manchmal Nachrichten von so merkwürdigen Geschichten...“ „Ammenmärchen!“ „Die aber oftmals wenigstens ein historisches Inleresse oder gar irgend einen in der That merkwürdigen Vorfall zur Grundlage haben,“ warf zögernd ein Anderer ein. „Es käme darauf an, ob in den Familienchroniken, die er erwähnte, wirklich schon in alter Zeit der Sage vom Signor gedacht wird," bemerkte Guido.„Man hätte dann voraussichtlich in unserem Signor Domino wenigstens eine Art geschickten Humbugmannes vor sich, so einen zweiten Cagliostro, Grafen Saint Germain oder Dergleichen.“ „In unserer Familienchronik steht auch so ein Fall von merkwürdiger Vorahnung verzeichnet. Mein Urgroßvater—“ „Um Himmelswillen, lassen Sie ihn selig ruhen und die Ammenmärchen dazu,“ unterbrach Neuberg den Sprechenden.„Ich schlafe ein, wenn hier noch mehr Gespenster citirt werden." „Sie sind freilich ein Heide, der nicht an Gott und die Welt glaubt,“ sagte der dicke Hans ärgerlich.„Die Geschichte steht abes doch in unserer Chronik, und Sie wissen, Schiller sagt: es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen sich Eure Schulweisheit nichts träumen läßt.“ „Shakespeare ist der gute Mann, der das sagt,“ belehrte Neuberg lachend.„Uebrigens stelle ich es ihnen frei, dem weggegangenen Jahrmarkthelden nachzulausen und sich weiter von ihm über die Dinge belehren zu lassen, von denen sich unsere Schulweisheit Nichts träumen läßt, wenn Sie mich nur damit verschonen wollen.“ „Ah, zum Teufel,“ rief der wieder eingetretene Kurt lebhaft dazwischen,„genug von der Sache! Wollt Ihr dem Burschen etwa die Ehre erweisen, seine Worte wahr zu machen und Euch über ihn den Kopf zu zerbrechen? — Bah, ich denke, wir haben uns schon etwas zu lange mit der drolligen Thatsache aufgehalten, daß uns hier ein wandernder Geschichtenerzähler in die Hände gelaufen ist, der sein Entree in der Mütze einsammelt, wie ein Dorfmusikant auf dem Notenblatt. Reden wir nun von anderen Dingen.— Ich muß fort.“ „Wie, Graf, schon fort?“ rief einer aus der Gesellschaft.„Ich dachte wir machen ein kleines Jeu.“ „Nein,“ erwiderte Kurt,„ich muß nach der Station hinüber, um mit dem nächsten Zuge nach der Residenz zu fahren.“ „Wie, Du willst verreisen?" rief Neuberg überrascht aus. „Nach der Residenz, auf ein paar Tage.“ „Seht doch! Und davon sagt er kein Wort vorher.“ sagte Hans vorwurfsvoll.„Man hätte Sie doch begleiten können.“ „Ich fahre diesmal lieber allein," versetzte Kurt mit einem eigenthümlichen Lächeln. „Ah— ich wette eine Staatsaffäre!" Kurt erwiderte Nichts und machle sich schweigend zum Gehen fertig. „Geheimnißkrämer!“ „Laßt ihn,“ lachte Guido,„er macht aus allen seinen Abenteuern ein Geheimniß, und... „Nun, und?“ fragte Kurt, sich umwendend. „Nun, und offen gestanden: ich glaube, es ist schon am besten, diese Geheimnisse nicht zu kennen,“ sagte Guido treuherzig mit den munteren braunen Augen, die seinem schönen, offenen Gesicht einen so gewinnenden Ausdruck gaben, seinen Vetter ein wenig zweifelnd anblickend. „Quäker!“ murmelte Kurt spottend, indem er sich kurz abwendete. Dann rief er seinem Diener zu, den Wagen vorfahren zu lassen und verabschiedete sich von den jungen Männern. Neuberg begleitete ihn, als er hinausschritt. „Ich möchte Dich sprechen“, sagte er ihm leise, sobald sie das Zimmer verlassen hatten. „Komm!" Sie schritten an dem Wagen vorbei die Biegung entlang, welche die Chaussee um das Haus machte, nach der einsam gelegenen Stelle hin, wo zuvor im Gebüsch der Fremde verschwunden war, und wo sie jetzt in eifriges Gespräch vertieft auf und ab wandelten. „Was willst Du in der Residenz?" fragte Neuberg leise. „Du weißt es.“ „Ah. die Kleine, wie? So ist Alles in Ordnung.“ „Ich denke es. Indeß liebe ich es nicht, über meine Privatangelegenheiten zu schwatzen.“ „Nein, Parbleu, das hast Du auch nicht zu befürchten“, erwiderte Neuberg.„Es kommt mir darauf an, die Beantwortung einer Frage von Dir zu erhalten, bevor Du reisest, da Dich die Kleine vielleicht länger als einige Tage in der Residenz fesseln wird. Hältst Du meine Angelegenheit für hoffnungslos?“ „Pah!“ warf Kurt hin.„Hertha ist empfänglich für Galanterieen, sie ist lebensfroh und ein Mädchen,— gewinne sie Dir! „Du weichst mir aus!“ drängte Neuberg unwillig. „Du weißt, es ist nicht das, was ich hören will, sage mir mehr.“ „Wohlan denn, eitler Thor: Hertha will Dir wohl, sie wäre nicht abgeneigt, Dir den Vorzug vor dem ihr aufgedrängten Guido zu geben,— das Uebrige ist Deine Sache!“ Neuberg schüttelte den Kopf.„Ich meine nicht das, was an mir liegt. Ich meine den Inhalt des Testamentes.“ „Ich kenne ihn nicht.“ „Du versprachst mir, es durchzulesen.“ „Und ich hätte das gewiß gern gethan, aber es war mir bisher nicht möglich. Dieses Testament meines verstorbenen Großvaters, das wie ein unlösbares Räthsel, wie ein drückender Alp auf unserem Hause, das hemmend auf jedem Schritt, auf jeder unserer Handlungen lastet, wird, wie ich mich zu überzeugen Gelegenheit hatte, bewacht von einem Cerberus, und zwar von meiner Großtante, welche es im Besitz hat und allem Anschein nach förmlich zur Wächterin und Bewahrerin desselben eingesetzt ist. Nicht mein Vater bewahrt dasselbe auf, sondern diese Großtante, während, anscheinend zur Sicherstellung des Wortlautes gegen irgend Wen oder irgend Was, eine beglaubigte Kopie desselben versiegelt und für jeden Dritten unzugänglich bei Gericht deponirt ist.“ „Was hat aber Deine Großtante mit der Sache zu ihun?“ „Ja, wenn ich das wüßte! Nicht mein Vater ist Herr der Familienangelegenheiten, sondern Sie. So energisch und selbstständig von Charakter er sonst auch ist, fügt er sich doch in Bezug auf alle maßgebenden An Verräthern umgeben sein. Mehrere amtliche Telegramme haben erklärt, daß davon in Massauah nichts bekannt sei. Doch scheint trotzdem das neue Ministerium zur Einsicht gelangt zu sein, daß eine Fortsetzung der bisherigen Afrikapolitik seine ohnehin nicht allzu feste Position stark müßte. Der Kriegsminister hat entwickeln und zur wirksamen Bekäupfung der abesfinischen Streitkräfte das Expeditionskorps auf 15,000 Mann zu erhöhen. Amerika. * N e w y o r k, 1 2. A p r i l. U n l ä n g s t i s t d e r 4 9. Kongreß geschlossen worden. Um dem europäischon Leser einen Begriff davon zu geben, was einem solchen amerikanischen Kongreß in der höchstenfalls 45 Wochen umfassenden Sitzungszeit seines zweijährigen Daseins an gesetzgeberischer Thätigkeit zugemuthet wird, sei erwähnt, daß im Repräsentantenhause 11,259 einzelne Vorlagen eingebracht wurden, im Senat gleichzeitig weitere 3337 Vorlagen. Nur ein kleiner Bruchtheil aller dieser Anträge kommt zu einer wirklichen Verhandlung oder gar zu regelrechter Gesetzeskraft. Noch erstaunlicher aber ist die Thatsache, daß unter derartigen Sündfluthen von Vorlagen— in diesem Falle nahezu 15,000!— sich die bei weitem größere Hälfte auf Privatangelegenheit bezieht, mit denen der Kongreß von rechtswegen gar Nichts zu thun haben sollte. Den größten Theil davon bilden wieder Tausende von solchen Vorlagen, welche die Bezahlung irgend eines Geldanspruchs von einzelnen Personen, Geschaftshäusern oder Körperschaften gegen die Regierung verfügen sollen. Die Pensions=Gesetzgebung kommt großentheils solchen Frauenzimmern zu Gute, die ihre Verheirathungen mit ehemaligen Soldaten aus Spekulation auf deren Ruhegehalt geschlossen haben. Bis zu welchem Grade dies der Fall ist, beweist am besten die Thatsache, daß auf der weiblichen Pensionsliste der vereinigten Staaten gegenwärtig nicht weniger als 12,000 Soldatenwittwen stehen, deren ehemalige Männer den Krieg mt Enzland im Jahre 1812(!) mitgemacht haben — sollen. * Deutschlands Handelsbilanz im Jahre 1886. Die offiziellen Zahlen über die Mengen der deutschen Einund Ausfuhr im Jahre 1886 sind bereits im Februarheft der statistischen Monatshefte veröffentlicht worden. Die Berechnung der Werihe nach den Festsetzungen der Durchschnittspreise der verschiedenen Waren durch die dazu berufene Kommission kann erst im Lause des ersten Halbjahres 1887 erfolgen. Inzwischen ist jedoch bereits eine Tabelle im Verlage von Puttkammer und Mühlbrecht in Berlin erschienen, in welcher auch der Werih der Einfuhr und Ausfuhr nach den für 1885 geschätzten Werthen angegeben ist. Wenn sich auch das definitive Ergebniß bei Ingrunselegung von z Z. anderen Preisen für 1886 hie und da anders gestalten wird, so werden die Abweichungen doch nicht so erheblich sein, um den Eindruck der vorliegenden Tabelle aufzuheben. Dieser Eindruck ist im Allgemeinen ein günstiger. Unsere Handelebilanz hat sich aus einer passiven im Jahre 1885 in eine aktive im Jahre 1886 verwandelt; 1885 überstieg der Einfuhrwerih den Ausfuhrwerth(bei Ausscheidung von Gold und Silber in Barren, Bruch und Münzen, von denen 1886 11,7 Mill M. mehr eingeführt wurden als 1885) um 158,2 Mill. M. gegenüber einer Unterbilanz des Vorjahres von 84,1 Mill. Mk. In erster Reihe ist dieser günstige Wandel der Dinge in einer erheblichen Mindereinfuhr von Getreide und in einer sehr starken Mehrausfuhr von Rohstoffen und Fabrikaten der Textilindustrie begründet, welche sich seit Sommer vorigen Jahres in andauernd besserer Lage befindet. Der Werih der Getreideeinfuhr nahm um 91,3 Mill. M. ab, gleichzeitig stieg die Getreideausfuhr um 7,5 Mill M. An Fabrikaten aus Getreide und mehligen Nahrungsstoffen wurden für 2,4 Mill. M. weniger ein=, und für 2,1 Mill. M. mehr ausgeführt. Die Gruppe Textilwaaren weist zwar eine Mehreinfuhr gegen das Vorjahr von 31 Mill. M auf, dagegen aber beträgt die Mehrausfuhr 110 8 Mill. M. Die Hauptwerthe der Mehreinfuhr entfallen auf Spinnstoffe mit 13 Mill. M. und auf seidene Garne und Watten mit 24,4 Mill M. Bei verminderter Einfuhr wurden seidene Zeugwaaren für 30,1 Mill.., wollene Zeugwaaren für 13,5 Mill.., Strumpswaaren für 15,9 Mill. M, Spitzen, Stickereien, Blonden für 20,8 Mill. M. mehr eingeführt. Die Kleider=, Wäsche= und Putzwaarenfabrikation hatte eine Mehreinfuhr von 195,000 M.— die Einfuhr ist überhaupt in diesen Artikeln gering— und eine Mehrausfuhr von 10,7 Mill M. An Eisenwaaren wurden für 1,069,000 M. weniger ein, und für 13,3 Mill. M. mehr ausgeführt. Rohe unedle Metalle gingen für.9 Mill. M weniger ein und für 3,7 Mill. M. mehr aus. Die Einfuhr der Erze stieg von 55,7 auf 55,9 Mill.., die Ausfuhr von 10,1 auf 10,8 Mill. M. Ungünstig steht der Jahresaußenhandel mit Brennstoffen(Einfuhr— 5 Mill.., Ausfuhr— 23 Mill. M) mit Vieh und lebenden Thieren(Einfuhr+ 17,9 Mill.., Ausfuhr— 15,4 Mill. .) mit Nahrungsmitteln thierischen Ursprungs(Einfuhr+ 12.4 Mill.., Ausfuhr— 4,5 Mill. M) Die Zucker-, Syrupund Melasse ausfuhr ist wieder um 10,2 Mill. M. gestiegen, die Ausfuhr gegohrener Getränke um 4,1 Mill. M. gefallen. Die neuesten Ausweise der Ein= und Aussuhr von Sprit den ersten Monaten d. J. nach Mengen zeigen, daß der Rückin schwächen mugir. Dri metizeminzgent zu deßhalb gegen den gleigen Zeuzuux, ver Sptzugt, von 15559 beschlossen, eine energische Aktion in Massanah zu auf 10297 Tonnen. Ebenso hat die Zuckerausfuhr auch in des Exports anhält, er sank im Januar und Februar 1887 * chen Zeitraum des Vorjahres von 15559 Tonnen e dheian ustenes Hoties iu undgerlicher Whole den Willen dieser Tanie, welche, abgeschlossen gegen die Welt, mit Ciemanden verkehrend und den Wünschen und Bedürfnissen der heutigen Generation unseres Standes so fremd, wie ein vom Tode vergessenes Mitglied früherer Jahrhunderte, einsam auf ihren abgelegenen Zimmern im Schlosse wohnt und das Testament hütet.“ „Merkwürdig! Was mag für ein Geheimniß dahinter stecken?" „Ich weiß es nicht. Ich kann nur darauf hoffen, daß der Tod bald das so lange Versäumte an der alten greisen Tante nachholt, und daß damit hoffentlich die Hindernisse fallen, welche heute noch allen unseren Wünschen und Interessen entgegenstehen.“ „Hoffentlich? So bist Du selbst beim Tode der Großtante noch nicht gewiß, daß diese Hindernisse fallen?“ „Wie kann ich das sagen? Ich kenne ja diese Hindernisse nichl einmal! Ich weiß nur, daß die Tante ein versiegeltes Päckchen Papier aufbewahrt, welches im Moment des Todes der Tante mein Vater, oder als dessen Reichsnachfolger ich, unerüffnet den Flammen zu übergeben verpflichtet ist. Damit geht wenigstens das verwünschte Geheimniß und natürlich jede fernere Berücksichtigung desselben aus der Welt, und das Testament selbst gelangt endlich in unseren Besitz. Dann erst werde ich über die Bestimmungen desselben klar sehen können und erfahren, welche Schwierigkeiten es meinen Plänen in den Weg legt oder nicht.“ „Es käme viel darauf an, den Inhalt dieses Testamentes kennen zu lernen, bevor dieser Moment der Entscheidung da ist, um rechtzeitig seine Maßregeln darnach treffen zu können,“ sagte Neuberg nachdenklich.„Ich fürchte, daß die Bestimmungen Deines Großvaters geeigneter Gegenmaßrrgeln von unserer Seite bedürfen werden. Daß er überhaupt ein so eingehendes Testament machte, während doch die Angelegenheiten Eures Hauses durch das Majoratsverhältniß desselben in der Hauptsache geregelt waren, scheint darauf hinzudeuten.— Was weißt Du von dem Inhalt des Testamentes?“ „Bruchstücke. Wenig genug. Du kennst sie.“ „So höre mich an. Es gilt hier zu handeln, für Dich wie für mich.“ Du weißt, daß unsere Interessen Hand in Hand gehen,— verbünden wir uns, das Geheimniß, koste es was es wolle, sei es auf welchem Wege es wolle, kennen zu lernen, um die Gefahr mühsam bekampfen zu können.“(Fortsetzung folgt.) diesem Jahre ihre steigende Bewegung beibehalten, dar Piur im Januar und Februar beirug fast 30000 Tonnen, was die Reichskasse bei dem herrschenden Prämiensystem schwer zu fühlen haben Die gesammte chemische Industrie weist für 1886 ein Mehr in der Einfuhr von 4,1 Mill.., in der Ausfuhr von 12,1 Mill. M. auf, und zwar ist der Ausfuhr am meisten gestiegen in Schreib= und Zeichenmaterialien(um 9 Mill.) in Aether, ätherischen Oelen, Arzneien, Parfümerien(um 2,5 Die Thon=Glas= und Steinindustrie hatte einen Mehrwerth der Ausfuhr von 7,2 Millionen., die Einfuhr sank um Millionen Mark. Es wäre leider ein Irrthum, wollte man aus dieser von der„Elberf Zig.“ mitgetheilten Handelsbilanz bereits eine wesentliche Besserung unserer agrarischen, industriellen und gewerblichen Verhälinisse folgern. Dieselben sind bekanntlich vielfach noch unbefriedigende, z Th. sogar trübe, wie dies ja auch die letzten Handelskammerberichte erkennen ließen. Mittheilungen des Staatsanzeigers über den gegenwartigen Stand der Laaten. Provinz Westfalen. 1) Reg.=Bez. Münster: Die Winterfrüchte sind fast ausnahmslos gut durchgewintert und haben weder von dem lang andauernden Winterfroste noch von den Nachfrösten im März gelinen. Nur ganz vereinzelt wird darüber geklagt, daß Raps und Klee etwas zurückgeblieben seien. Die Ernie=Aussichten sind daher bis jetzt als günstige zu bezeichnen. Die Vorarbeiten zur Frühjahrsbestellung lassen bei der jetzt eingetretenen günstigeren Witterung einen guten Fortgang erwarten. 2) Reg.=Bez. Minden: Die Wintersaaten, Roggen und Weizen, sind im Allgemeinen gut durch den Winter gekommen und haben einen üppigen Stand. Die Frühjahrsbestellung, mit welcher bereits Anfangs März begonnen war, hat wegen der ungünstigen Witterung wieder eingestellt werden müssen. 3) Reg=Bez. Arnsberg: Die Winterfrucht, welche ohne genügende Schneebedeckung der langen Frostzeit ausgesetzt war, hat entschieden gelitten, wie viel, läßt sich noch nicht bestimmen und hängt jnoch viel von der kommenden Witterung ab. Die spät eintretende Winterwitterung des März verzögert die Frühjahrsbestellung. Provinz Hessen=Nassau. 1) Reg.=Bez. Kassel: Die Witterung war den jungen Saaten nicht günstig; Roggen und Weizen scheinen stark beschädigt und der Raps sast völlig vernichtet zu sein. Die Saaten haben einen wenig versprechenden Stand, eine schlechte Farbe, die Pflanzen stehen locker im Boden und werden sich kaum wieder genügend bewurzeln. An der Frühjahrsbestellung hat nicht viel geschehen können, da der Boden eine Bearbeitung meist nicht sulieh.„„.... Fmei sih Eis iib: abgrich. 2) Reg.=Bez. Wiesvaben: Soweit sich bis setzt üversehen läßt, hat der Weizen ziemlich gut überwiniert, nur der Roggen soll vielfach unter der dichten Schneedecke im Januar durch eingetretene Fäule gelitten haben. Der Schneefall um Mitte März hat die Bestellung der Felder zur Frühjahrssaat zurückgehalten, so daß dieselbe nur erst in einem verhälmißmäßig geringen Umfange erfolgt ist. Rheinprovinz. 1) Reg.=Bez. Koblenz: Die Witterungsverhältnisse des letzten Quartals haben im großen Ganzen den guten Stand der Wintersaaten nicht beeinträchtigt. Die in günstigen Bodenverhältnissen sehr früh begonnenen Vorbereitungen zur Frühjahrsbestellung mußten durch den im März eingetretenen starken Schneefall wieder eingestellt werden. Die Weinberge und Obstbäume sind durch Frost nicht geschädigt worden. 2) Reg.=Bez. Düsseldorf: Die Wintersaaten haben die Frostperioden fast überall gut überstanden. Der Stillstand in der Vegetation, den die Kälte des März herbeigeführt hat, gereicht den Früchten keineswegs zum Nachtheil, weil hierdurch ein zu frühzeitiges Wachsihum behindert worden ist. Mit der Bestellung zu den Sommerfrüchten ist an vielen Orten bereits Anfangs März begonnen, bis der Wiedereintritt kälterer Witterung einen einstweiligen Stillstand herbeiführte. 3) Reg.=Bez. Köln: Die Feldfrüchte zeigen im Allgemeinen einen guten Stand und lassen bei ferner günstiger Witterung auf eine befriedigende Ernte hoffen. Die Winiersaaten haben den Winter durchweg gut überdauert und sich kräftig entwickelt. Die Frühjahrsbestellungsarbeiten, welche in den warmen Tagen mehrfach in Angriff genommen worden, aber mit dem Beginn der Frostperiode im März einstweilen wieder eingestellt werden mußten, können jetzt überall wieder ausgenommen werden. 4) Reg.=Bez. Trier: Die Wintersaaten, welche im Herbst gleichmäßig aufgegangen waren und sich kräftig bestockt hatten, haben unter dem Schutze einer Schneedecke im Allgemeinen leidlich überwiniert. Die Vorbereitungen zur Frühjahrsbestellung. mit welchen bereits Ende Februar begonnen worden war, mußten des Schnee= und Frostwetters wegen bis zum Eintrint besserer Witterung ruhen. 5) Reg.=Bez Aachen: Die Weizen= und Roggensaaten, welche im vorigen Herbst gut bestockt und kräftig entwickelt waren, haben anscheinend nurs wenig oder gar nicht gelitten und den Winter gut überstanden. Dieselben zeigen im Ganzen einen guten Stand, ebenso der Klee. Die Oelsaaten, welche durch die Märzfröste sehr gelitten haben, stehen dürftig. In Folge der im März eingetretenen Frostwetters konnte mit der Frühjahre bestellung erst jetzt begonnen werden, und ist dieselbe gegen andere Jahre weit zurück. Schulzeitung. * Köln, 13. April. Gestern tagte hier die Jahresversamm lung des Vereins rheinischer Schulmänner. Es waren der„Köln. Vztg.“ zufolge etwa achrzig Dirckioren und Lehrer rheinischer Gymnasien und Realgymnasien anwesend, als Vertreter des Provinzial=Schulkollegiums de Herren Räthe Dr Höpfner und Dr. Deiters. Der Vorsitzende, Herr Dircktor Dr Jäger, gab zuuächst ein kurzes Bild der Wirksamkeit des Vereine in dem nunmehr abgelaufenen ersten Vierteljahrhundert seiner Bestehens, wobei hervorgehoben wurde, daß mon kirchenpolnische Verhandlungen stets taktvoll vermied. Aus Anlaß des silbernen Jubiläums des Vereins soll eine Festschrift herausgegeben werden, deren Abfassung dem Vorsitzendeu übertragen wurde. Von den zwölf der Versammlung vorgelegten Thesen gelangte zunächst die über„Präparation“ zur Verhandlung. Vorbereitung sei, so wurde bemerkt, nothwendig für die Klasse und in der Klasse für das häusliche Studium. Die folgende These beiraf die„zu weite Ausdehnung der Anschauungsmittel beim Unterricht". Eine andere bezog sich auf„die Schaden, welche die Schüler=Bibliotheken anrichten“. Es wurde betont, daß die reifere Jugend sich jetzt mit Vorliebe dem historischen Roman zuwende, die Vortüge der v. Schmidi'schen Schriften wurden anerkannt, dagegen bezeichnete man die Lektüre der Bücher von Nierritz als eine für die Jugend vielfach schädliche. In der vierten These wurde der Begriff des Gymnasiums als wissenschaftliche Vorbereitungsanstalt behandelt und darauf hingewiesen, daß mancher Unterricht z. B. der geographische(auch der geschichtliche) fruchtbaret behandelt werde, wenn man denselben von vornherein dem prattischen Bedürfnisse anzupassen trachte. Ein Unterricht könne nützlich sein, ohne deßhalb unwissenschaftlich zu werden. Die letzte These betraf den Wirthshausdesuch der Schüler. Es sei, so wurde dargelegt, unverkennbar, daß die Schulgesetze in dieser Beziehung das Uebel, welches bekämpft werden soll, nicht vermindert haben. Der Hauptgrund der Erfolglosigkeit liege daran, daß das Eliernhaus nicht nur die Schule nicht unterstütze, sondern den Anordnungen derselben geradezu entgegenarbeite. Mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der Angelegenheit soll dieselbe in einer späteren Versammlung abermals besprochen werden. Die Verhandlungen endeten um 3 Uhr, worauf sich eiwa 60 Tyeilnehmer zu einem gemeinschaftlichen Mahle im Kasino vereinigten. Handwerker= und Arbeiterbewegung. * Berlin. Der Innungsverband deutscher Fleischerinnungen sowie der Centralinnungsverband der Schornstein segermeister des deutschen Reichs zu Berlin hatten sich im Oktober v. J. mit Eingaben an den Bundesraih gewandt, um die Verleihung von Korporationsrechten zu erlangen. Darauf hat der Bundesrath beschlossen: 1) dem Centralinnungsverband der Schornsteinsegermeister des deutschen Reiches zu Berlin auf Grund des§ 101 h der Gewerbeordnung die Fähigkeit beizulegen, unter seinem Namen Rechte, insbesondere Eigenthum und andere dingliche Rechte von Grundstücken zu erwerben, Verbindlichkeiten einzugehen, vor Gericht zu klagen und zu werden; 2) die Eingabe des Innungsverbandes deutscher Fleischerinnungen zu Lüdeck dem Herrn Reichskanzler mit dem Ersuchen zu überreichen, zunächst die für die Beurtheilung des Gesuches in Betracht kommenden Verhältnisse feststellen zu lassen und eine Aeußerung des Senats der freien und Hansestadt Lüdeck herbeizuführen; 3) den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, falls weitere Gesuche dieser Art eingehen, in gleicher Weise die vorgängige Instruirung derselben zu veranlassen. M Hamburg, 13. April. Die Schuhmachergesellen in Hamburg, Altona und Ottensen haben gestern wegen Lohndisferenzen die Arbeit niedergelegt. In Hamburg streiken 1200, in Aliona 400 Gesellen, welche sämmtlich dem Fachverein anDer hamburger Tischlerstreik ist zum größten Theil beendet. Etwa 1960 Gesellen in 394 Werkstellen sind wieder in Arbeit und etwa 700 streiken noch, zu deren Unterstützung die arbeitenden von jetzt ab je 2 Mk. wöchentlich an die Streikkasse iu dahiemn hoben....6 8u: Jur Rachab * Witten a. d. Ruhr, 12. uprik. Zur Nachahmung. Die hiesige Handwerkerinnung hat beschlossen, denjenigen Reichstagsabgeordneten, die den Antrag betreffend den Befähigungsnachweis wieder eingebracht haben, eine Zustimmungsadresse zugehen zu lassen. Es wurde auch die Bildung von Fachinnungen für Klempner, Kupferschmiede und Anstreicher beschlossen. * Köln, 12. April. Von dem regen Interesse des hochw. Erzbischofs Dr. Krementz für die Arbeiterfrage gibt ein Schreiben Zeugniß, welches derselbe auf eine Mittheilung der Verwaliung des bieleselder Vereins„Arbeiterheim“ über die Lage dieses Unternehmens an den Vorsitzenden, Pastor von Bodelschwingh zu Bielefeld, gerichtet hat. Es heißt in dem Schreiben:„Mit Ihnen bin ich der Ansicht, daß die Wohnungsfrage von der größten Wichtigkeit in sozialer Beziehung ist, und wenn ein in hiesiger Stadt gemachter Versuch einen dieselben Bestrebungen verfolgenden Verein zu gründen, nicht gelungen ist, so gebe ich mir die Hoffnung, daß eine baldige Wiederaufnahme dieses Versuchs zu einem günstigen Erfolge führen wird. Die von dem dortigen Vorstande gemachten Erfahrungen und darauf gegründeten Grundsätze in Betreff der Gründung von Arbeiterwohnungen waren mir sehr lehrreich und werden bei unserem neuen Unternehmen besondere Beachtung finden. Auch werden Ew Hochehrw. durch weitere gefällige Mittheilungen über den Fortgang und die Erfahrungen des Vereins in dieser Angelegenhen mich sehr verbinden.“. 41649. * Das Arbeiterrecht im Elsaß. Im Elsaß gin oekanntlich nicht die deutsche Gewerbeordnung, sondern durchweg noch das äliere französische Recht in Bezug aus die Rechtsverhältnisse der Arbeiter. Nach einer zusammenfassenden Darstellung der „Köln. Zig.“ muß im Elsaß darnach jeder gewerbliche Arbeiter ein Arbeitsbuch führen, welches vom Ortsvorsteher ausgestellt wird. Die Arbeitszeit in den Fabriken und Werkstätten ist auf höchstens 12 Stunden festgesetzt mit gewissen Ausnahmebestimmungen. Das Verbot der Kinderarbeit gilt nur nicht für Kinder unter 12 Jahren, sondern nur für Kinder unter 8 Jahren!! Kinder zwischen 8 und 12 Jahren dürfen bis zu 8 Stunden beschäftigt werden, Kinder unter 16 Jahren höchstens 12 Stunden, unter 13 Jahren nicht bei Nacht. Personen von 13 bis 16 Jahren dürfen nur, wenn die Natur des Betriebes es erforderlich macht oder in dringenden Fällen bei Nacht beschäftigt werden. Ferner ist die Beschäftigung von Personen unter 16 Jahren an Sonn= und Feiertagen nicht gestattet; den Anderen ist sie gestattet!— Seit der deutschen Herrschaft ist nur eine Aenderung insofern eingetreten, als die Beschäftigung schulpflichtiger Kinder von der Genehmigung der Schulbehörden abhängig gemacht ist. Fabrikinspekioren bestehen im Elsaß nicht. Schöne Zustände! Palästinaverein. + Palästinablatt Nr. 6 ist erschienen. Diese Nummer enthält: 1. Geschäftliches. 2. Heilige Stätten, welche an die allersel gste Jungfrau und Gottesmutter Maria erinnern; 3. die deutschen barmherzigen Schwestern in Jerusalem; 4. Vereinsnachrichten; 5. der diesjährige Pilgerzug deutscher Katholiken ins h. Land; 6. Verzeichniß der eingegangenen Beiträge. Es ist bekannt, daß ein Hauptziel des Palästinavereins in der Gründung deutscher Niederlassungen im h. Lande besteht. Wie der Vorsitzende des Vereins auf der Generalversammlung zu Breslau bereits angedeutet hat, sind die Organisationspläne für sol he Niederlassungen, welche sich thunlichst an Sanktuarien anlehnen sollen, bereits ausgearbeitet. Es kommt jetzt darauf an, geeignete Stellen mit fruchtbarem Boden, genügendem Wasser und ausreichender Verkehrsgelegenheit auszusuchen welche von dem Verein zu acquiriren und deutschen Kolonisten in Pacht oder Eigenthum zu übergeben sind. Solche Stellen glaubt der Vereinsvorstand an den Ufern des See's Tiberias oder Genezareth gefunden zu haben, und um schon vor der Erwerbung einer derselben sich der Zustimmung des hochwürdigsten Herrn Patriarchen zu dem Niederlassungsprojekte zu versichern, richtete der Vorstand an denselben eine darauf bezügliche Bitte. Hierauf antwortete der hochwürdigste Herr das Folgende: „Auf Ihr verehrliches Schreiben beeile ich mich, Ihnen zu erwidern, daß ich mit Freuden den auf die Errichtung einer Ackerbaukolonie an den Ufern des See's Tiberias gerichteten verwirklicht sehen werde. Ich wünsche Ihnen dazu all' den Erfolg, welchen die Liebe Ihrer Vereinsgenossen für das h. Land und ihr Interesse für das Wohl der dort weilenden deutschen Landsleute so reichlich verdient. Ich habe jungst wiederum die Niederlassung in Jerusalem besucht und kann Ihnen sagen, daß mir das neuerbaute Hospizjebäude außerordentlich gut gefällt. Ich bin überzeugt, daß die dort eingezogenen Schwestern vom hl. Karl Borromäus recht viel Gutes leisten und daß ihr Wirken von den besten Erfolgen für die deutsche Niederlassung begleitet sein wird. Empfangen Sie 2c. Vincentius, Patriarch von Jerusalem. Hoffentlich kann der Vorstand bereits in der nächsten Nummer dieses Blattes den Veremegenossen in Betreff der Erwerbung iner Niederlassungsstäne eine Nachricht mittheilen, welche jedes atholische Herz mut innigster Freude erfüllen wird. Der Vereinsvorstand wandte sich vor Kurzem in ausführichem Spreiben an die deutschen Katholiken Nordamerikas, m denselben die Beihriligung an den Bestrebungen des Paäst nav reins nahezulegen Hierauf erfolgte unter'm 2. März c. ie Mutheilung von Seiten des Herrn Pfarrers Tappert von Lon#ingion im Staate Keninku, daß jene Darlegungen am 16 zebruar zu Chicago der Versammlung des deutschen Priestervereins vorgetragen worden seien, und daß darauf der Herr Pfarrer P. Ubaldus in Louisville den Auftrag erhalten habe, in der ersten Generalversammlung des Priestervereins über den Begenstand Bericht zu erstatten. Es ist zu hoffen, daß in Folge dieses Berichtes eine gemeinsame, lebhafte Thätigkeit aller deutschen Katholiken diesseits wie jenseits des Oceans zur Etreichung der Zwecke des Palästinavereins sich entwickeln werde. Die Devotionalien von Jerusalem: Rosenkränze, Kreuze, Blumenbilder 2c. werden im deutschen Hospiz zu Jerualem angesertigt und zwar aus Produkten des hl. Landes; sie sind theils mit Steinchen, theils mit Blumen von den h. Stätteu verschen und werden an folgenden hl. Orten aufgelegt: zu Bethlehem an der Stelle der Geburt und der Krippe, zu Jerusalem auf Volgatha und auf dem hl. Grabe. Somit bilden dieselben schätzenswerihe Andenken an das hl. Land und verdienen auch eine religiöse Verehrung. Um durch dieselben zugleich Ablässe gewinnen zu können, müssen sie nachträglich von einem Priester, der dazu die Vollmacht besitzt, gesegnet werden. Dazu bietet sich aber leicht Gelegenheit. Die Devotionalien sind zu beziehen durch Geschwister Hansen in Aachen, Ursulinerstraße. Provinzielle Nachrichten. * Eupen, 13. April. Heute zog ein heftiges Gewitter über Kettenis. Ein Blitzstrahl traf die Kirche, ohne jedoch zu zünden. Er richiete große Vitheerungen in dem Thurme und in der unter demselben gelegenen Taufkapelle an. Montjoie, 13. April. Die im hiesigen Mariahilfhospitale im vorigen Jahre begonnenen Um= und Neubauten sind jetzt vollständig fertiggestellt, und die betreffenden Räumlichkeiten bereits bezogen; durch diese Veränderung hat das Hospital nicht wenig an Raum gewonnen. Wie wir hören, wird auch in diesem Jahre ein größeres Gebäude zu Hospitalzwecken umgebaut werden. Das Mariahilfhospital wurde im November 1857 als Privat=Krankenanstalt durch den damaligen Herrn Oberpfarrer Heimbach(jetzt in Dormagen, Dekanat Neuß) errichtet. Schon vorher hatte man lange an der Begründung eines solchen Instituts, dessen Existenz für die hiesige Stadt und den ganzen Kreis ein dringendes Bedürfniß war, gearbeitet; jedoch bei der ungünstigen sinanziellen Lage und der ungewöhnlich hohen Belastung der Stadtgemeinde erschien die Begründung, Einrichtung und Unterhaltung einer solchen Anstalt aus öffeutlichen Mitteln nicht ausfuhrbar. Zur Leitung der Anstalt, inebesondere zur Pflege der Kranken und zur Fuhrung der Haushaltung, wurden mit Zustimmung der Behorden Schwestern aus der Genossenschaft der Franziskauerinnen von der hl. Familie zu Eupen berusen, welche durch ihr rastlos unermüdliches Wirken, ihre anspruchslose Bescheidenheit und die hingebende Liebe, womit sie sich ihrem erhabenen und schwierigen Berufe widmeten, hierorie eine sehr gesegnete Wirksamkeit enfalteten. Die junge Anstalt welcher es an der allseitigen Unterstützung und förderndem Em, gegenkommen nicht fehlte, blühte immer mehr und mehr auf und sie war zum Wohl der Stadt und des ganzen Kreises un, ausgesetzt thätig. Namentlich wollen wir hier nicht unerwähn lassen, daß durch die liebevolle, unermüdliche und aufopfernde Pflege seitens der Schwestern die im Jahre 1866 ausgebrochene Cholera auf nur einige wenige Opfer in der hiesigen Gemeind, beschränkt blieb. Scon im Jahre 1860 fand das Hospital eine Erweiterung, indem mit demselben eine Anstalt zur Erziehung verwaister und verwahrloster Kinder verbunden wurde, deren Leitung ebenfalls die Franziskanerinnen übernahmen. Wohl. thätig und segensreich hat auch diese Einrichtung gewirkt und große leibliche und geistige Vortheile hat sie mauchen Kindern gebracht; zur Zeit befinden sich ca. 40 Kinder in dieser Erziehunge. anstalt. Durch das fördernde Entgegenkommen der Provinzialverwaltung wurde ein großer Theil der zur Zwangserziehung überwiesenen Kinder der hiesigen Anstalt übergeben. Durch Kabiretsordre vom 3. Oktober 1867 erhielt das Mariahilfhospital die landesherrliche Anerkennung und damit die Rechte einer juristischen Person. Die Anstalt hat in den 30 Jahren ihres Bestehens zum Wohle und zum Segen des monijoieer Landes viel gewirkt und sich die Anerkennung und den Dank der ganzen Bevölkerung erworben. Wir können den Touristen, welche hierhin kommen, einen Besuch dieser Anstalt nur empfehlen, zumal auch die Schwestern freundlichst bereit sind, über das durch Reinlichkeit und vortreffliche Einrichtungen geradezu mustergültige Instum den Besucher näher zu orientiren. Auch bietet sich den Fremden von dort ans ein überaus liebliches Bild landschaftlicher Schönheit dar, man hat dort einen herrlichen Ausblick auf die im Thale gelegene Stadt und das romantische Roerthol. Unsere Stadtverwaltung hat sich seit geraumer Zeit um die Verlegung der für die hohe Vennbahn zu errichtenden Eisenbahn=Bauinspektion nach Montjoie bemüht. Diese Bemühungen sind leider erfolglos gewesen, und ist, sicherem Vernehmen nach, die Stadt Malmedy als Sitz der Inspektion in Aussicht genommen. * Köln, 13. April. Ueber die gestern gemeldete Erschießung zweier Pioniere meldet die„Köln. Volkszig.“: „Gestern Nachmittag begaben sich zwei in der Büchsenmacherei des Deutzer Bataillons beschäftigte Pioniere, der eine mit einer Jagdbüchse, der andere mit einem Mausergewehr bewassnet, auf den dortigen Wall, um Jagd auf Katzen zu machen. Einer derselben zog es jedoch schließlich vor, sich auf den Rasen hiuzustrecken und ein Schläschen zu halten. Als nun aus der nahe gelegenen Büchsenmacherei das Zeichen zum Wiederbeginn der Arbeit ertönte, wollie der Soldat, welcher die Jagd fortgesetzt hatte, den Schlafenden wecken, wobei zufälliger Weise das Gewehr des Ersteren sich entlud und die betr. Kugel dem Schlummernden den Schädel zer trümmerte. 2er Geiroffene war unmittelbar darauf eine Leiche. Der andere ergriff nun die Wasse seines erschossenen Kameraden und jagte sich solbst eine Kugel in den Mund. Man hofft den Unglücklichen zwar am Leben zu erhalten, doch ist wenig Hoffnung dafür vorhanden, da die Verletzungen derartige sind, daß dem Bedauernswerthen der Genuß von Nahrungsmitteln bis jetzt unmöglich ist. — Fräulein Trinette Kohl aus Burtscheid feierte gestern ein seltenes Fest. Dieselbe hat über 50 Jahre pflichttreu in der Familie des Herrn Baumeisters Hugo Lenders gedient, wurde mehreremale vom landwirthschaftlichen Verein mit Diplom und Geld prämiirt und im Jahre 1883 für langjährige pflichttreue Dienste in einer Familie mit dem goldenen Kreuz von der Kaiserin beschenkt. * Mülheim=Rh., 12. Aptil. Ein Handelsmann aus der Gegend von Euskirchen suchte, der„Mülh. Zig.“ zufolge, heute die Spur seiner 19jährigen Tochter, welche am ersten Feiertage von dem Sohne seines Konkurrenten entführt worden sein soll, bis hierher. Es wurde auch ermittelt, daß das Mädchen hier übernachtet hatte, aber man fand sie selbst nicht. Bald darauf kam der angebliche Entführer mit seinem Vater hier durch, er wurde von der Polizei angehalten, erklärte aber, das Wädchen sei ihm nachgelaufen. Ob dieser Beleidigung geriethen die beiderseitigen Väter auf der Straße hart aneinander und jeder behauptete nobler als der Andere zu sein, um sich zu verschwägern. Inzwischen soll die Entflohene ihren Weg nach Köln genommen haben. * Kobleuz, 12. April. Die Frau eines hiesigen Geschäftsmannes, welche am verflossenen Dinstag mit einer Gesellschaft eine Partie zu Fuß mechte, hatte sich an einem Fuße eine Blase gelaufen. Sie beachtete diese nicht weiter; am folgenden Tage schwoll jedoch der Fuß und das Bein stark an. Der herbeigeholte Arzt konstatirte, laut der„Kobl. Zig““, eine Blutvergiftung, hervorgerufen durch den in den rothen Strümpfen, welche die Frau an jenem Tage getragen hatte, enthaltenen Farbstoff. * Elberfeld, 13. April. Ein ungetreuer Kommis welcher vorigen Mittwoch für seinen Prinzipal einen Werthbrief mit 1370 M. an eine Firma in Rittershausen abliefern sollte, ist mit dieser Summe durchgebrannt und hat wahrscheinlich seinen Weg„über das große Wasser“ genommen. * Bitburg, 12. April. Auf der Station Erdorf=Büburg wurde der„Trier. Landeszig.“ zufolge am Donnerstag ein Gerber und Wirth aus Metterich plötzlich durch einen Herzschlag vom Tode ereilt. Aus Besorgu ß, den Zug zu verspäten, haite er sich übereilt, in Folge dessen soll der Schlag eingetroffen sein. 8 Münster, 13. April. Der„münstersche Send“ bleibt erhalten! Zahlreiche Gewerbtreibende unserer Stadt, die sich durch die stets stark besuchten Jahrmärkte in ihren Geschäftsinteressen beeinträchtigt glaubten, hatten bei den Stadtverordneten den Antrag auf Aufhebung der Märkte gestellt. In der heutigen Siadtverordnetensitzung trat indeß nur ein Stadtverordneter, Kaufmann Havixbeck=Hartmann, für den Antrag ein. Derselbe wurde mit allen gegen diese eine Stimme abgelehnt. * Dortmund, 12. April. Eine westfälische Firma, die mit russischen Firmen in Geschäftsverbindung steht, sandte einen hiesigen Herrn zur Abwickelung eines Geschäftes nach Rußland. Dieser ließ sich ein von ihm bereits getragenes Beinkleid nachsenden, und seine vorsorgliche Gattin fügie dem etwas zu leichten Packet noch etwa fünf Pfund Käse und Wurst bei. Auf der Post=Ankunstsstation zu Jusowo wurde nun der Empfänger aufgefordert, folgende Zahlungen an Zoll zu leisten: für das Beinkleid 22 Rubel 55 Kopeken, für die Käse 1 Rubel 82 Kopeken, für die Wurst 52 Kopeken, insgesammt also 24 Rubel 89 Kopeken; ferner wurden für Postadfertigung verlangt 2 Rubel 52 Kopcken, im Gesammtbetrag also von 27 Rubel 41 Kopeken, nach unserm Gelde 54 M. 84 Psg. Hierbei ist nun ein Porto überhaupt nicht angesetzt, weil das Paket von seiner Abgangsstation aus frankirt versendet worden ist. Der Werth, der in demselben emhaltenen Gegenstände beziffert sich auf beiläufig 12 M. Vermischte Nachrichten. * Frankfurt a.., 11. April. Als vor einigen Tagen ein Möbeliransporteur morgens seinen Wagen zum Gebrauh zurechtstellte, fand er zu seiner Ueberraschung, daß derselbe während der Nach: sich bevölkert hatte. Zwei arme Familien, die mangels Zahlung der Miethe aus ihren Wohnungen gewiesen worden waren, hatten in demselben ihr Asyl aufgeschlagen und baten flehentlich, ihnen doch die Unterstellung Nachts so lange weiterzugewähren, bis sie eine Wohnung gefunden hätten. Freilich konnie der Wagenbesitzer darauf nicht eingehen; doch gelang es durch seine Vermittelung, wenigstens einer der Familien em Obdach zu verschaffen. Solche Vorkommnisse, welche jetzt nicht mehr zu den Selienheiten gehören, waren den Altfrankfurtern noch vor 20 Jahren undenkbar.(„Nass. Bote.“) * Frankfurt, 13. April. Am Sonntag machte der „Frankf. Zig.“ zufolge ein hiesiger Bürger, als er in Rüdesheim mit seiner Familie zu Mittag gespeist, die unangenehme Emdeckung, daß er sein Portemonnaie mit 135 Mark verloren habe Heute Morgen brachte ihm ein 13jähriger Bube von dor das Portemonnaie mit dem Geld das er laut bürgermeisterlichet Bescheinigung gefunden hatte. Der ehrliche Junge wurde gu aufgenommen, zu den Sehenswürdigkeiten Frankfurts,## den Palmengarten und den zoologischen Garten geführt und mit 40 Mark Belohnung in die Heimath entlassen. * Altenburg, 10. April. Einem hiesigen Kleiderhändler wurde im vorigen Winter eine Summe Geld aus dem Ladenp#lt gestohlen, der Dieb aber bald darnach in der Person eines in der Nachbarschaft wohnenden Gesellen entdeckt. Demselben wutoe das Geld, soweit es noch in seinem Besitze befindlich, abgenom men, außerdem das Loos Nr. 21,758 der sächsischen Lotterse, welches der Dieb von dem gestohlenen Gelde gekauft hatte; dar Loos erhielt ebenfalls der Bestohlene. Jexzt ist dasselbe mit 10.000 M. heraus gekommen. * München, 13. April. Von der Administration des Ver“ mögens des Königs Otto wurde der Beginn der Besichtigung det Schlösse Herrenchimsee, Linderhof und Neuschwanstein auf ## 25. Mai festgesetzt. Dem gesteigerten Fremdenverkehr soll durch Einrichtung von Fremdenzimmern, Erweiterung der Wirthschaftsräume u. s. w. Rebnung getragen werden. Schon jetzt wnden eine Menge von Fahrgelegenheiten an den äußersten zisenbahnpunkten, wie Prien, Mureau, Schongau sund Oberdorf vorbereitet. Von Prien, resp. Stock ab kommt ein neues Dampfin Verkehr. * Mainz, 13. April. Großes Aufsehen erregt die verhaftung des Führers der soziademokratischen Irbeiterpartei im Kreise Wörrstadt, des Häfners Valenzin Görz aus Wörrstadt und zwar wegen vorsätzlicher grandstiftung, verübt in der Nacht vom Samstag auf Sonn130. Der Angeschuldigte hatte seine erst kürzlich in Wörtstadt zurch Steigerung erworbenen Gebäulichleiten zum Theil mit Betroleum und Theer getränkt und dann angezündet. Bald nach dem Ausbruch des Brandes erfolgten mehrere Detonationen, so daß der Verdacht nahe liegt, daß Görz, um seinen Zweck sicher zu erreichen, auch noch Explosionsstoffe, wahrscheinlich Pulver, in Arwendung gebracht hat. Während des Brandes fand man jogar in einer an das Gebiet des Görz anstoßenden Scheuer einen Bündel Werg mit Pulver und eine Zündschnur. Der Hrand zerstörte nicht allein ein Theil der Gebäulichkeiten des Brandstifters, sondern auch angrenzende Scheuern und Stallungen. Die völlig mit Theer besudelten Kleidungsstülle des Görz wurden in dem vom Feuer verschont gebliebenen Wohnhause ausgesunden und von der Untersuchungsbehörde mit Beschlag belegt, Görz soll in Geldverlegenheiten gewesen sein und aus diesem Grunde das Verbrechen veübt haben. * London, 9. April. Durch kindlichen Wahnwitz entstand spät am Donnerstag Abend in dem Laden des Eisenhändlers Nould in Cradley Heath in Staffordshire, eine furchbare Pulverrplosion. Mould hatte gerade eine Sendung von 200 Psd. Zulver erhalten und in seinem Laden aufgespeichert. Da auf der Straße eiwas Pulver verschüttet worden war, so machten spielende Kinder einen Kanal daraus, welchen sie bis zum Laden inführten, worauf sie das Pulver anzündeten. Eine furchtbare Explosion erfolgte. Zwei der Kinder waren auf der Stelle todt, und drei andere erlitten so schwere Verletzungen, daß an ihrem Auskommen gezweifelt wird. * L o n d o n, 1 1. A p r i l. W i l l i a m M i l i k i n, d e r f r ü h e e r apitän des Schiffes„Ada Melmore", durch dessen Zusammensoß mit dem Auswandererschiff„Kapunda" letzteres unterging, wobei über 300 Personen ertranken, wurde am Sonnabend im Zuchtpolizeigericht in Bow=street(London), eines Vergehens gegen die Bestimmungen des Handelsschifffahrthsgesetzes angeklagt, weil er es unterlassen, an Bord seines Schiffes auf hoher See während der Nacht Seitenlichter anzuzünden. Er bekannte sich für schuldig und wurde zu einer Geldstrafe von 50 Pfd. Sterl. verurtheilt. * Panik in der Kirche. Am Charfreitag sing in der Kathedrale von Catania das„heilige Grab“ Feuer. Eine surchtbare Panik ergriff die in der Kathedrale massenhaft versammelte Menge, und Alles drängte den Ausgängen zu. Frauen und Kinder wurden in dem Gedränge zu Boden geworfen und mehrere wurden schwer verletzt. Das Feuer konnte glücklicherweise bald gelöscht werden. * Neuyork, 11. April. In Charleston und Burlington Vermont) wurden sheute Erderschütterungen verspürt.— In einer in Kirtland(Ohio) abgehaltenen Mormenenversammlung hielt Joseph Schmith, der Sohn des bekannten Mormonenpropheten, eine Rede, in welcher er die Vielweiberei in nachdrücklichster Weise verdammte.— Der mit seiner gegen 250 Kopfe starken Mannschaft für verloren gehaltene Robbenfangdampfer„Eagle“ langte am 10. ds. wohlbehalten in St. John Neufundland) an. * Boston, 28. März. Ein Schweizer, Dr. Adolf Albrecht, hat gestern beim Hazzardspiel zwei Männer Namens Lanahan und Flanigon, beide notorische Spieler, erchossen. Dr. Albrecht behauptet, von Dave Lanahan betrogen und angegriffen werden zu sein, worauf er(Albrecht) seinen Revelver gezogen und sich gewehrt habe; Lanahan ist todt und Flanigon, Besitzer einer Spielhölle, welcher 4 Schüsse erhalten hat, ist lebensgefährlich verwundet. * In der Gewalt des Mahdi. Wie der„Burggräfler“ jeldet, brindt ein Schreiben des hochw. Bischofs Sogaro aus Kairo, vom 28. März, sichere und tröstliche Nachrichten über die vor Jahren vom Mahdi gefangenen katholischen Missionare und Missionsmitglieder. Es heißt in dem Schreiben: „Herr Ohrwalder(gebürtig aus Lana, Südtirol) wurde nebst dem zweiten gefangenen Priester Don Paolo Ressignoli und dem Laienbruder Regnotio auf Befehl der Anführer nach Chartum gebracht, wo sie Ende Oktober 1885 ankamen. Hr. Ohrwalder ist, Gott sei Dank, gesund und genießt bei den Muhamedanern wie bei den Europäern große Achtung. Diese Nachricht,“ fügt der Bischof bei,„erfüllt uns um so mehr mit Freude, als wir zugleich erfahren, daß Herr Ohrwalder in der Lage ist, den in Ondurman(nahe bei Charium) gefangenen Klosterfrauen geistlichen Beistand zu leisten.“ Gerichtszeitung. * Rheine, 7. April. Wie eine Lappalie zu langwierigen Rechtshändeln führen kann, zeigt folgender Fall, den die Rh. u. Rzig.“ mittheilt: Ein hiesiger Kaufmann wurde auf Grund der Verordnung, welche die Schließung der Läden währeud des Sonntagsgottesdienstes vorschreibt. von der Polizei mit 1 M. Ordnungsstrafe belegt, weil eine ihm besuchende Frau die Hausthür aus Versehen hinter sich so weit offen gelassen haute, daß ein vorübergehender Polizeibeamter in den Laden sehen konnte. Der Kaufmann erhob Rekurs, das Schöffengericht sprach ihn frei. Jetzt appellierte der Staatsanwalt und das Landgericht erkannte auf eine Mark Geldstrafe. Hiermit war wieder der Kaufmann nicht zufrieden und die Angelegenheit liegt nunmehr zur endgültigen Entscheidung dem Kammergerichte zu Deim vor. Bücherschau. 1 Kreuzweg=Andacht. Unter diesem Titel ist im Kommissionsverlage von Albert Jacobi& Cie. hierselbst ein recht handliches Büchlein erschienen, welches eine Betrachtung des bitteren Leidens unseres Herrn mit passenden Gebeten bietet. Die in Lichtbeuck ausgeführten Abbildungen, die das Büchlein enthält, sind nach den Stationsbildern in der Skt. Michaelskirche hierselbst aufgenommen, die bekanntlich von Herrn Bildhauer Venth inwworsen und ausgeführt wurden. Das Büchlein behält auch über die Fastenzeit hinaus seinen Werth. Preis: 60 Pfg.(Der Reinertrag wird zur Deckung der Kosten jener Stationen verwandt werden.) u Grundzüge der christlichen Apologetik. Von Lic. Joseph Rautz, Privatdocent an der Akademie in Münster. Mit Genehmigung des bischöflichen Ordinariats in Mainz. Mainz Kirchheim. 1887.°. VI. u. 152 S. Zu denjenigen Zweigen der theologischen Wissenschaft, welche in der Gegenwart mit dem besten Erfolge betrieben werden, gehölt die Apologetik. Die größeren Werke von Heitinger sind ockannt. Aber annoch fehlte es an einem Leitfaden, welcher dem angehenden Theologen hätte dienen können. Der Verfasser hilft diesem Mangel in obiger Schrift ab. Aus Vorlesungen an der Akademie in Münster entstanden, berücksichtigt sie zunächst allereings die Bedürfnisse der Schüler, sie wird aber auch in den keisen gebildeter Kath liken überhaupt mit vielem Nutzen geecsen werden. Uebersichtliche und erschöpsende Behandlung des Stossis vereinigen sich mit echt kirchlichem Sinn, um dem Studenten das Buch zu einem wahren Vademecum zu machen, in einer Zeit, in welcher der Theologe jeden Tag in die Lage commt, die Vertheidigung der Grundthatsachen des Christenthums und der Kirche übernehmen zu müssen. Ein Kapitel über Reklame. Der Zweck der nachstehenden Zeilen gipfelt darin, aus klare und anschauliche Weise den Werth der Reklame durch Zeitungsmsekate darzulegen und diejenigen Gesichtspunkte hervorzuheben, weiche jeder intelligente Geschäftsmann beim Inseriren im Auge Aallen muß, um alle Chancen des Erfolges für sich auszunutzen. Abgesehen von einer Reihe eigenartiger Fabrikate und srodukte, deren Absatz durch eine Zeitungsreklame wenig oder dar nicht gefördert werden kann, stellt sich dieselbe als ein sehr Frachtenswerther Faktor in den Dienst des weitaus größten Theite eer Geschäftswelt und eine stattliche Zahl rühriger Firmen vereantt der geschickten und zielbewußten Benutzung der Zeitungspresse ihre großen und allseitig bekannten Erfolge. fragt sich nun: Wie soll und muß inserirt werden, um den Zweck und das Ziel der Annonce zu ersenden?„das große Publikum auf das Geschäft des Inserirensowie auf einzelne Artikel desselben aufmerksam zu machen, hierdurch die Vergrößerung des Geschästs resp. des Absatzes herbeizuführen.“ Der Inhaber eines Detailgeschäftes wird zudie gelesensten der am Platze erscheinenden Tages: Einugen in aus giebiger Weise benutzen, um sein Geschan per Stadtkundschaft in stete Erinnerung zu bringen. Neben diesen für een Ausschwung des Geschästs wichtigen Reklamen bielet durch die kleineren Blätter der Umgegend seines Wohnortes die Gelegenheit, auswärtige Kundschaft besonders aus naheliegenden Dörfern und Ortschaften, in denen sich in der Regs.„leistungsfähige Detaulgeschäfte nicht befinden, herauDem Fabrikanten und Großhändler, der für seine Erzeugnisse mit Umgehung des Zwischenhandels direkte Käufer sucht, bietet sich ein überaus reiches Feld für eine systematische und erfolgreiche Reklame. Neben der Benutzung der politischen Tagespresse findet er ein kräftiges Publikationsmittel durch die in vielen Tauseuden von Exemplaren über die ganze Welt verbreiteten illustrirten Zeitungen und Zeitschriften, deren erprobte Wirkungsfähigkeit den Erfolg in den meisten Fällen sichert. Andere Fabrikanten dagegen, welche den Absatz ihrer Erzeugnisse durch die Wiederverkäufer wirksam unterstützen wollen, finden ihre Rechnung durch Benutzung aller besseren Lokalblätter, in denen außer der Empfehlung der Waare selbst, die Detailniederlagen in den betreffenden Orten einzeln aufgeführt werden. Den Erfolg dieser sogen. Depöt=Inserate in Lokalblättern werden allgemeine, die Vorzüge des Artikels empfehlende Annoncen in den illustrirten Wochenblättern, den Zeitungen der Reichshauptstadt, sowie in den größeren Provinzialblättern noch wesentlich verstärken. Gilt es ferner, eigenartige Artikel in den Kreisen der betreffenden Branche allein bekannt zu machen, und haben dieselben für ein größeres Publikum kein besonderes Interesse, so stellen sich in diesem Falle die Fachblätter, deren jede einzelne Branche über ein oder mehrere gute Organe verfügt, in den Dienst des Inserirenden. Zu der vorstehend besprochenen großen Zahl der Interessenten aus kaufmännischen und industriellen Kreisen für eine systematische Reklame“ gesellt sich eine ebenso umfangreiche Zahl aus anderen Berufekreisen, welche den Erfolg ihrer Thätigkeit durch eine entsprechende Reklame ebenfalls wesentlich erhöhen würden. Direktionen von Bädern und Sommerfrischen, Hôteliers, Inhaber von Schulen, Pensionaten 2c. müssen in dem heutigen Wettstreit um den Erfolg sich ebenfalls der Zeitungspresse bedienen, um nicht von rührigeren Konkurrenten, mit deren Leistungsfähigkeit sie im Uebrigen leicht wetteifern könnten, überflügelt zu werden. Der Kreis der Interessenten aus allen Gebieten des Erwerbslebens, welche durch eine sachgemäße Reklame praktische Erfolge und einen Ausschwung ihrer beruflichen Thätigkeit erzielen, vergrößert sich zusehends, da die Bedenken, welche gegen das Einschlagen dieses Weges geliend gemacht, und die nur anscheinend eine gewisse Berechtigung haben, immer mehr schwinden. Im deutschen Reiche erscheinen—6000 Zeitungen, Europa etwa 20,000 und in der ganzen Welt circa 40,000. Diesem gewaltigen Material gegenüber steht der Inserent häufig genug rathlos da und der Grund zahlreicher Mißerfolge bei der Zeitungsreklame liegt nicht zum Geringsten in der unzweckmäßigen Auswahl der zur Insertion benutzten Blätter und in dem verfehlten Arrangement der Annonce. Die vorstehenden interessanten Auseinandersetzungen sind dem Vorwort des soeben in 21. Auflage erschienenen ZeitungsKatalogs der auf dem Gebiete des Annoncenwesens allseitig als außerordentlich leistungsfähig anerkannten Firma Rudolf Mosse entnommen, welcher für jeden Inserenten eine unendliche Fülle des werthvollsten Materials enthält. Handelsnachrichten. * Aus Aachen wird der„Berl. Börs. Zig.“ geschrieben: Der langandauernde, wenn auch nicht strenge Winter hat eine günstige Einwirkung auf die hiesige Kohlenindustrie ausgeübt. Der Verbrauch der Industriekohle ist ein stetiger gewesen und in einzelnen Positionen sind die Preise gestiegen. Der Hausbrandbedarf war aus den Eingangs angegebenen Gründen ein bedeutender, der Absatz ein flotter, dem sich immer weitere Kreise erschließen, denn unsere Magerkohle gewinnt immer mehr Freunde. Bei den bevorstehenden Abschlüssen dürfen wir bei den verschiedenen Gesellschaften ähnliche Resultate wie im verflossenen Jahre erwarten, wenn nicht bessere; von unterrichteter Seite, so weit man vor Schluß eines noch nicht abgelaufenen Betriebsjahres zu urtheilen vermag, wird für die Aktien der Wurmreviere eine erhöhte Rente erwartet; jene von Entweiler gleich dem vorigen Jahre evacuirt, vielleicht auch etwas besser. Die Neubauten der letzteren Gesellschaft befinden sich in gutem Fortgang und werden einer gedeihlichen Entwickelung des Unternehmens das ihrige beitragen. So viel uns bekannt wurde sind auch konsolidirtere Verhältnisse bei dem Aachen=Höngener Verein eingetreten und wäre auch hier der Weg zur Besserung beschritten. * Berlin, 13. April. Berg.=Mark. 4% 4. Serie 99,30.0. Berg.=Märk.%. 5. Serie 000,00.0. Berg.=Märk. 4% 6. Serie 000,00.0. Berg.=Märk. 4% 7. Serie 102,60.2. Berg.=Märk. 4% 8. Serie 102,60 1. Berg.=Märk. 4% 9. Serie 103,00 2. 4% Berg.=Märk Nordb. 102,50.1. Rhein. E. 1858/60 4% 102,50.3. Rh. E. 1862/64 4% 102,50 3. Rh. E. 1865 4% 99.60.0. Rh. E. 1869 4% 00,00.00. Rh. E. 1871/73%. 102,50.2. Amsterdam Belg. Plätze Deutsche Plätze 4 Kopenhagen—3½ 2½ 2½ Paris Petersburg Schweiz. Pl Wien 3 5 3½ 4 Bank=Disconto. Lissabon 5½ London 3 Ital. Bankpk. 5½ Madrid 4 Koln, 13. März. der Haudelzmekler für Wearen. Weizen ohne Sack per 100 kg eff. hiesiger alter 17,50 bis 18,00 Br., neuer 16,00—17,00., norddeutscher 16,75—17,50, ausländischer 17,50—19 B. Lieserungsqualtät von 37,5 kg per 60 Lit. per Mai(Rivetsweizen ausgeschlossen)—.— bz. 17,35 B. 17,30 G per Juli—.— bz. 17,70 B,65 G. Roggen ohne Sack per 100 kg hies. eff. M. 14—15 Gr., fremder 14—15, Br., Lieserungsqualität von 34,5 kg per 50 Lit. per Nov.—.— bz.—.— B.—.—., per Mai—.— bz. 12,70 B 12,60 G, per Juli—,— bz. 12,75 B 12,70 G. Hafer ohne Sack per 100 kg hies. effekt, alter M. 14 bis 15,50., neuer M. 12—13 B. Rüböl per 50 kg mit Faß in Eisenband effekt. in Partien von 100 Ctr. 2380., per Mai—.— bz. 23,30 B, 23,30 G. per Okt. 23,40 B 23.30 G. Weizen ruhig, Roggen u. Rüböl fest. Rottrungen der kölner Produtienhändler. Weizen eff. hies. 16,50—17,50., norddeutscher 16.50 bis 17,50., ausländischer 17,50—19 Br. per Nov.—.— bz. per Mai(Rivets ausgeschlossen) 17,30 B 17,25 G, per Juli 17,70 B 17,65 G. Roggen hies. efiekt M. 14—15., fremder 13,25—15 6, per Mai 12.70, B 12,60 G per Juli 12,75 B 12,70 G. Haser ess. M. 12,50—13,50 B Rüböl ess 23,80., per Mai 23,30 bz. B. u. G, per Okt. 23,20 bz. B. u. G. Weizen wenig ver. Roggen fest, Rüböl still. * Köln, 13. April.(Notirungen des Oberbürgermeisteramts.) Am heutigen Landmarkt keine Zufuhr. * Gressenich, 10. April. Der nächste Viehmarkt wird hierselbst um Dinstag den 10. Mai cr. mit einer Geld=Prämienvertheilung gleichwie im vorigen Jahre stattfinden. * Neuß, 14. April(Fruchtmarkt.) Preise unverändert. * Autwerpen, 13. April. Perroleum ruhig, vorr. 15½, April 15⅜/8, Mai 15¼, Juni 15¼, Juli 15½. Aug. 15⅝, Sept.=Dez. 16⅛/8 Frs. Kaffee beh., Santos gute Durchtschnittsware neuer zu 43½ C, 500 B. do. alter zu 45 C 1500 B. Bahia Nazareth superior zu 42 C unverzollt.— Schweineschmalz Marke Wilcox fest, vortäthig 92½, April 92½, Mai 93, Juni 93¼, Sept. 93¾, Okt. 933 Fr.— Schweinefleisch beh., short middles 97½—98, long do. —. Backs 91—103 Fr. Umsatz von Häuten 646 Stück, von Wolle 180 Ballen.- Terpentinöl beh., vorräthig 17½, Mai 17 3/4. Sept.=Dez. 16¼, französisches 17¼ Fl.— Wechsel: Deutsche Bankplätze kurz 124,45, aus London kurz 25,32½— 36½ Hamburg, 5. April. Ang..D.„Geller!“. Hamburg, 3. April. Abg..=D.„Rhaetia“. Havre, 5. April. Abg..=D.„Rhaetia“. Hamburg, 6. April. Abg..=D.„Hammonia“. Stettin, 6. April. Abg.=D.„Gothia“. Sapre 8 2 Vorit...“ Teuoniatonia“. av.“, v. April. Abg..=L.„Leusoma“. Neuyork, 7. April, Abg..=V.„Wieland“. Li. Thomas: Bög..3 Paucg“. 1. Thmas, 8 April. Abg..=L.„Francia“. Hamburg, 10. April. Abg..=D.„Amals“. Hamburg, 7 April. Abg..=D.„Rhenania“. #avre, 10. April. Abg..=D.„Rhenania“. samburg, 11. April. Ang..=D„Rugia“. lenyork, 13. April. Ang. P D.„Rhynland“. Neuyork, 31. März. Abg..=D.„Lessing“. Dover, 11. April. Passirt.=D.„Lessing“. Neuyork, 10. April. Ang..=D.„Suevia“. Neuyork, 11. April. Ang..=D.„Hungaria“ Civilstand der Stadt Geburten. 14. April. Peter, S. v. Joh. Adam Kreutz, Spinnmeister, Kölnsteinw. 74.— Wilh. Leonh. und Maria Kath., Zwillinge v. Wilh. Bossen, Bureaudiener, Alexanderstr. 6.— Maria, T. v. Franz Franzen, Weber, Franzstr. 28.— Luzia Maria Ther., T. v. Math. Olivier, Buchbinder, Kapuzinergr. 14/3.— Luise, T. v. Hub. Vangülpen, Nadler, Vaeisersteinw. 6.— Maria, T. v. Peter Liesgen, Weber, Rosg. 3.— Elisabeth, T. v. Leonard Fellrath, Weber, Ponistr. 87.— Elis., T. v. Joh. Heinr. Klever, Weber, Ottostr. 18.— Jos. Elis. Alice, T. v. Lamb. Schmitz, Taubstummenlehrer, Melatenerstr. 53.— Klarisse Elise Anna, T. v. Richard Höber, Musiker, Losephstr. 14.— Jakob, S. v. Kals, Tagelöhner, Elsaßstr. 39.— Mathias, S. v. Severin Zielinski, Buchdrucker, Adalbertsbergstr. 45. Heirathsankündigungen. 14. April. Karl August Krancher zu Aachen mit Sibylla Henseler zu Bonn.— Ludwig Hubert Balzer zu Linnich mit Amalie Claessen, Horng. 6.— Wilh. Maus, Seilgr. 36, mit Elisabeth Mathias Schuhmacher, Neupforte 9.— Georg Ernst, Rudolphstr. 14, mit Adelheid Gabriel, Monheimsallee 35.— Jak Jos. Chauvistré, Vereinsstr. 14, mit Anna Christ. Maassen, Hochstr. 65.— Joh. Wilh. Paßmann, Stisisstr. 1, mit Kathar. Hagelstein, Bergstr. 16.— Heinr. Jos. Kornel Beckers, Pontstraße 110, mit Marg. Susanna Schramm, Pontstr. 58. Heirathen. 14. April. Martin Schieren mit Anna Palm.— Leonhard Lejeune mit Maria Winands.— Anton Kogel mit Josephine Frauenrath.— Jos. Bresser mit Ida Leisten.— Hermann Jos. Smeeis mit Elis. Schroeders.— Joh. Aug. Bücken mit Odilia Neunzig.— Friedr. Ludwig Hanedeck mit Gertrud Schiller.— Peter Misere mit Kath. Allemand.— Franz Hub. Türcks mit Kath. Cremer.— Peier Cremer mit Johanna Franzen. Sterbefälle. 14. April. Elise Reiland 3., Königstr. 20.— Peter Kropp, 67., Jakobstr. 86.— Johanna Hermanns, geb. Heinen, 87., Promenadenstr. 48.— Jos. Kuckelmann, 56., Mariahilfspital.— Paul Franzen, 54., Sandkaulstr. 83.— Bernhardine Schwenzer, 51., Kleinmarschierstr. 47.— Jak. Haupt, 1 J. 6., Sandkaulsteinw. 83.— Johanna Lennartz, geb. von Orsbach, 76., Münsterpl. 7. Meteorologische Beobachtungen zu Nachen. Todes=Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, die Lehrerin, Fräulein Maria Lausberg, zu sich in die Ewigkeit abzurufen.— Die Schule verliert in der teuern Hingeschiedenen eine bewährte, tüchtige Lehrkraft, das Lehrpersonal eine allgemein beliebte Collegin und treue Freundin. Ihr Andenkeu wird stets ein gesegnetes sein. Aachen, den 14. März 1887. Im Namen des Collegiums der höhern Mädchenschule von Bergdrisch Die Vorsteherin, A. Heckenbach. Zur Förderung des katholischen Missionswesens und zur Gewinnung von Mitgliedern für den Missionsverein Sonntagsgesellschaft beehrt sich der Unterzeichnete, den Zweck der Sonntagsgesellschaft zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Die Sonntagsgesellschaft hat es sich zur Aufgabe gestellt: 1. die katholischen Missionen durch Gebet und Almosen zu unterstützen. Der Jahresbeitrag ist auf 3 Mark festgesetzt, von welchem M..25 für die katholischen Missionen, 75 Pfg. für Vereinskosten bestimmt sind. 2. unter sich und Anderen Mäßigkeit zu fördern, weßhalb der Genuß von Branntwein in den Versammlungen untersagt ist. 3. im Falle der Noth einander gegenseitig zu unterstützen. 4. Jeden Sonntag Abend sich zu versammeln, um einen passenden Vortrag oder Vorlesung anzuhören, und in anständiger Weise einander zu erheitern, wozu ein Karten= oder anderes Spiel, jedoch nicht um hohes Geld, erlaubt ist. Da die Gesellschaft nur religiöse Zwecke verfolgt, so ist jede Politik ausgeschlossen. Jedes Mitglied der Sonntagsgesellschaft ist auch zugleich Mitglied des Franziskus Xaverius Missionsvereins und nimmt an allen Verdiensten und Ablässen desselben Theil. Außerdem wird für das Wohl des Vereins in der Oktave Mariä Geburt eine heilige Messe und für jedes verstorbene Mitglied für dessen Seclenruhe ebenfalls eine heilige Messe gelesen. Zu dem Stiftungs= und den Marienfesten hat jedes Mitglied freien Zutritt und verfügt über zwei Karten für Verwandte oder Freunde. Ferner hat jedes Mitglied das Recht, die der Gesellschaft zugehörigen Bücher und von ihr gehaltenen Zeitschriften leihweise zu benutzen. Die Gesellschaft wurde im Jahre 1845 gestiftet von dem Hru van der Meulen, besteht jetzt schon 42 Jahre und hat namhafte Summen für die katholischen Missionen aufgebracht. Um Mitglied zu werden, muß man katholisch und 18 Jahre alt sein. Gegenwärtiges dürste wohl manchen Aachener und Auswärtigen veranlassen, sich in die Sonntagsgesellschaft aufnehmen zu lassen. Aachen, den 14. April 1887. Der Vorstand der Sonntagsgesellschaft. 1 großes oder 2 klein. Zimmer in einem ruhigen Hause von einer alleinstehenden Dame billig zu miethen ges. Offert. unter M C 1520 an die Exped. 9855 Zfenstr Haus, herrsch. einger. mit Garten in der Alfonsstraße zu verkaufen. Ausk. in d. 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Mit Ausnahme von zweien war keiner der Abgebrannten wohlhabend genug gewesen, um das bewegliche Mobilar zu versichern. Einer der Abgebrannten, ein halb erblindeter Mann war in Folge widriger Umstände gar nicht versichert. Der größte Theil des Ortes wurde 1876 eingeäschert und hat noch an den Bauschulden aus jener Zeit hart zu tragen. So werden die jetzt Abgebrannten den erlittenen Schaden schwer überwinden. Milde Gaben sind daher dringend nothwendig. Die Unterzeichneten sind zur Entgegennahme und Vertheilung der Gaben bereit. Das Comité: Graf Brühl, Königl. Landrath. Hölzer, Amtsrichter Daun. Weyer, Dechant Neroth. Konter, Pastor und Kreisschul-Inspektor Schalken= mehren, Schmitz, Notar Daun. Darid, Bürgermeister Gillenfeld. Kerpen, Hülfsgeistlicher Gillenfeld. Borsch, Ortsvorsteher.llenfeld. Thielen, Bürgermeister Manderscheid. Grambusch, Pfarrer Strohn. Maas, Gutsbesitzer, Winkler=Hof. Bolen, Rendant der Sparkasse. Wir sind gerne bereit, Gaben entgegenzunehmen und dem Komité zu übermitteln. Die Expedition des„Echo der Gegenwart“. ür die Festzeit empfehle ich mein großes Lager für Erstkommunikanten, wie auch für Erwachsene in den mannigfaltigsten und neuesten Einbänden zu den billigsten Preisen. Kommunion- und Heiligenbilder in Lithographie, Farbendruck und Stahlstich. Rosenkranz=Etuis, Kreuze, Medaillen in Nickel, Bronze, Messing und Silber. Rosenkränze in Glas, Holz, Cocus, Perlmutter 2c., in Eisen=, Messing= und Silberd raht gekettet, sowie eine große Auswahl passender und nützlicher Geschenk=Artikel, namentlich: Reisszeuge, Mal- und Farbkasten, Schreibzeuge, Schreibmappen, Photographie- und Poesie-Albums, BriefNappen 2c. Weyers-Kaatzer, Aachen, Kleinmarschierstr. 3. 105 ein kleines Quartier 2. Etage mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen. Ausk Spezerei=Geschäft, gut eingerichtet, krankheitshalber sofort billig zu übertragen. Off. A B 1533 an d. 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