Nr. 2071. 1895. Grscheint täglich und zuer an weritagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen in der Frühe. Preis in Vonn und Umgegend monatlich 50 Pig. frei ins Haus. Post=Abonnement M..50 vierteljährlich ohne Zustellgebühr, M..90 mit Zustellgebähr. Druck und Verlag der Actien=Gesellschaft General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. 2 Für die Redaction verantwortlich:? Hermann Roishoven in Bonn. 2 Expedition: Bahnhofstraße 7 und 8 2 in Vonn. Anzeigen=Annahme: größere Anzeigen? bis Abends vorher 8 Uhr, kleinere bis; Morgens 9 Uhr. „.Rbrernzern für Bonn —4000— Der Druck des General=Anzeigers beglank jeden Morgen um 10 Uhr— Jedermans bet Zuteltt. Siebenter Jahrgang. und Umgegend. Jide volitische, fectale und religiöse Teudenz oder Erörterung ist abselut ausgeschlossen. 69 1 unsares Stetats.) Anzeigen aus dem Verbreitungsbezirk des General= Anzeigers 10 Pfg. pro siebenspaltige Petitzelle oder deren Raum. Anzeigen von Auswärts: 30 Pfa, pro stebenspaltige Petitzelle oder deren Kaum. 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Es gibt nämlich dort einen Punkt, welchen von Rechtswegen der Pinsel beim Umziehen des deutschen Küstensaumes mit Farbe umgehen und aussparen müßte, denn dieser Punkt ist nicht deutsches, er ist schwedisches an Mecklenburg verpfändetes Besitzthum. Und es ist kein werthloser Theil der Küste, ohne Belang für unsere Schifffahrt und unseren Binnenhandel, für Industrie und Landesvertheidigung; im Gegentheil, es ist ein über aus fruchtbares Gelände, es ist einer der wichtigsten Punkte unserer Ostseeküste, es ist der durch die Natur unserer Flotte dargebotene Kriegshafen und an demselben gelegen eine alte, dereinst stolze und wohlhabende Handelsstadt: Wismar. Wie ein scharfer Dorn im Organismus des Deutschen Reiches haftet der fremde Besitztitel an der alten niedersächsischen Stadt. Zur Zeit, als die Kriegsfackel, die dreißig Jahre hindurch die deutschen Gaue mit Sengen und Brennen verwüsten sollte, überall im deutschen Lande auflohte, wurde Wallenstein, an Stelle der wegen ihrer Parteinahme für den König Christian von Dänemark vertriebenen Herzöge von Mecklenburg, mit diesem Herzogthum belehnt und gleichzeitig zum Admiral des Baltischen und Oceanischen Meeres ernannt. Den trefflichen Hafen von Wismar hatte er ausersehen für die Geburtsstätte einer großen deutschen Flotte, welche den nordischen Mächten die Herrschaft über die Ostsee wieder entreißen sollte. Die Flotte kam aber niemals mit Erfolg zur Geltung, und als Gustav Adolph die Kaiserlichen aus Mecklenburg vertrieb, ward ihnen außer ihrer Flotte auch Wismar, am 12. Januar 1632, mit schwedischer Hülfe abgenommen. Seit jener Zeit ist die Stadt in schwedischem Besitz, der von dem Münsterschen Frieden officiell— freilich nur als Reichslehen— anerkannt wurde. Nicht wegen der Stadt, die von ihrem früh=mittelalterlichen Glanze und ihrer Bedeutung fast nichts hatte hinüberretten können in eine neue Zeit, legten die Schweden besonderen Werth auf den Besitz, sondern wegen ihres das Baltische Meer beherrschenden trefflichen Hafens. Auch die den Besitz erst vollständig machende Aneignung der vorgelagerten Insel Poel nebst dem Amt Neukloster ließen sich die Schweden bei dieser Gelegenheit bestätigen und konnten mit ihren Ansprüchen um so eher durchdringen, als die bei dem Handel passiv am meisten Betheiligten, das mecklenburgische Land, bei den Münsterschen Verhandlungen gar nicht vertreten waren— Landtag und Herzog zankten sich, während über das Schicksal der Stadt beschlossen wurde, um den Zahlungsmodus der Vertretungskosten. Seit dieser Zeit haben die Schweden Wismar in voller Erkenntniß seines Werthes für die Beherrschung des Baltischen Meeres nie wieder aus den Händen gelassen. Daß die Stadt Wismar unter schwedischer Herrschaft eine höchst unglückliche Rolle spielen mußte, liegt auf der Hand. Bei jedem Kriege, in den Schweden verwickelt war, wurde Wismar als zugänglichstes Object von seinen Feinden angegriffen, belagert und erobert, und fiel doch schließlich(1679, 1720 2c.) immer wieder an Schweden zurück. Nicht nur, daß die Stadt während der kriegerischen Actionen unsäglichen materiellen Schaden erleiden mußte und durch Contributionen um ihre letzte Habe gebracht wurde, auch das ganze benachbarte Gebiet ward im weiten Umkreise durch Truppendurchzüge, Requisitionen und gelegentliche Plünderungen in Mitleidenschaft gezogen. So ward Wismar der feindliche Dorn, der sich im deutschen Lande als etwas Fremdes, Schädliches fühlbar machte; es ward den Stammesgenossen entfremdet und fand doch anderseits in Schweden keinen Ersatz für seine Loslösung vom Vaterlande. Der Handel ging immer mehr zurück; selbst der Kleinhandel und Gewerbebetrieb nach der Umgegend war durch die Isolirung von Mecklenburg behindert. Im Jahre 1799 hatte die Stadt nur noch 6000 Einwohner. Die Gelegenheit kam daher dem schwedischen Besitzer nicht unerwünscht, Wismar für die Summe von 1 ¼ Million Thaler Hamburger Banko an Mecklenburg zu verpfänden. Für die Stadt war es die äußerste Zeit, sie vor dem Untergang zu retten. Sie hatte ein fast ruinenhaftes Aussehen, als am 29. August 1803 Friedrich Franz I. seinen feierlichen Einzug hielt. Gras wuchs auf den Straßen, viele Häuser standen leer, und dabei galt die Stadt für ein wahres Sodom und Gomorrha, für eine Spielhölle und als Sitz kannibalischer Völlerei und anderer Ausschweifungen. Langsam hat Wismar sich nun seitdem heraufzuarbeiten vermocht, immer beengt und gehindert durch eine Sonderstellung— als verpfändetes schwedisches Eigenthum. Bei allen für Handel und Schifffahrt seitdem in reichem Maße geschaffenen segensreichen Einrichtungen trat für Wismar diese Sonderstellung hindernd in den Weg. Um so mehr müssen wir die zähe Ausdauer dieses Volksstammes bewundern, der, durch Generationen hindurch ausgeraubt und um jede Frucht seiner Arbeit betrogen, sich durch Jahrhunderte lange Drangsal und Verarmung nicht in seiner Lebenskraft brechen ließ. Um so lauter und vernehmbarer aber schallt es jetzt aus den Mauern Wismars heraus:„Macht uns ganz frei von Schweden! Laßt uns Deutsche wieder sein neben Deutschen!" Deutschland hat zur Zeit genau so wenig Anrecht an Wismar als der Pfandverleiher an den Rock, welchen Bruder Studio ihm in der Geldklemme versetzte. Wenn derselbe wieder bei Kasse ist, kann er sich seinen Rock wiederholen. Und wer übernimmt die Bürgschaft dafür, daß nicht eine unvorherzusehende politische Constellation es Schweden wünschenswerth und zugleich möglich macht, sein Besitzthum wieder einzulösen? Der Artikel I des Vertrages vom 26. Juni 1803 besagt:„Der auf die hiernächst folgenden Stipulationen begründete Pfand=Vertrag soll nicht nur hundert Jahre lang, von dem Tage dessen Unterzeichnung an, ohne die mindeste Veränderung in Kraft bleiben, sondern er kann auch nach Verlauf dieser Frist verlängert werden“— und zwar ist diese Verlängerung durchaus nur abhängig von dem Entschluß des Königs von Schweden. Wenn dieser das Wiedereinlösungsrecht nicht reklamirt, so soll laut Artikel III„gegenwärtige Vereinbarung de facto so angesehen werden, als wenn sie noch auf andere hundert Jahre erneuert worden wäre.“ Daß Schweden im Jahre 2003 den recht erheblichen, mit Zinseszins auf die Summe von 2077 Millionen Mark aufgelaufenen Betrag für Wismar würde zahlen wollen und können, ist wohl kaum anzunehmen; schon das im Jahre 1903 aufgelaufene Kapital von 108 Millionen Mark ist so bedeutend, daß man voraussetzen kann, das Pfand werde der schwedischen Krone zur Zeit diese Ausgabe nicht werth sein. Jedenfalls muß die Sache bald zur Lösung gebracht werden. Denn es ist doch eine Schmach, daß eine alte deutsche Stadt nur als Pfandobject uns angehört, und daß einer der wichtigsten Ostsee=Häfen unter dem Machtgebot eines fremden Staates unserer freien Verfügung entzogen, unserer Marine versperrt wird. Briefkasten des General-Anzeigers. Homo novus. Der„Kölnische Kunst=Verein", welcher seit dem Jahre 1839 besteht, bezweckt die Beförderung der bildenden Kunst sowie die Belebung und Verbreitung des Kunstsinnes auf jede ihm zu Gebote stehende Weise, namentlich aber durch Ausstellung von modernen Kunstwerken aller Nationen, durch Ankauf solcher Werke behufs deren Verloosung unter den Vereinsmitgliedern, durch periodische Vertheilung von Nachbildungen einzelner Kunstwerke unter die Vereinsmitglieder, und endlich durch Stiftung oder Beförderung öffentlicher Kunstwerke. „Rothkäppchen.“ Ein vorzügliches Waschwasser, welches namentlich auch gegen raube Hünde treffliche Dienste keistet, wird auf nachstehende Weise bereitet: Man stellt 1 Liter Wasser mit 10 Gramm Rosenessenz, 32 Gramm süten, 8 Gramm dittern, seingeriebenen Mandeln und 8 Gramm Vorax vermischt—5 Tage lang in die Sonne, wobei man die Glaschen öfters schüttelt. Dann seiht man, wenn es nöthig ist, die Mandelmilch durch, und das Waschwasser ist fertig. Die beiden Leonoren. Die Berse: Es führt ein Schicksal an verborgnem Band Den Menschen auf geheimnißvollen Pfaden: Doch über ihm wacht eine Götterhand, Und wunderbar entwirret sich der Faden— sind von unserem Schiller. Ernst H. Ja, den von Ihnen erwähnten Beschluß hat die Bonner Schützengesellschaft am 10. Juni desselben Jahres(1791) gesaßt; das Protokoll darüber lautet:„Ist von der Ganzen Gesellschaft beschlossen worden, daß der Schützenkönig in Zukunft von seinem Gewinnste Nutzen haben solle und kein Geld zulegen brauche, diesem zufolge in Zukunft 1) vor dem Haus des Königs kein Wein mehr gegeben, 2) soll der König zu mehr nicht gehalten sein als zu einem Nachtessen; solches bestede in Sakat mit eyer, dann Schunken und braten, auch Butter und Käß und brod, dann auf jedem Schützen beym Essen eine Halbe Maaß wein, die Maaß von 24 St(über). Findet die Gesellschaft Lust zum Tanzen, so hat der König sich mit nichts zu bekümmern, und jeder der sich mit Lustig macht, wird für sich zahlen. Dann wurde ferner beschlossen, daß denjenigen zum Vogel zu Schießen erlaubt seyn sollte, welche mit ausgezogen, doch seyen hier von ausgenohmen die Nobleße, Räthe und Geistliche.“ „Leberthran.“ Versuchen Sie zuerst, den Flecken durch Auswaschen mit guter, reiner Hausseise(oder Seisenspiritus) zu entfernen, wobei Sie einen Theil Seife in acht Theilen Flußwasser auflösen und nachher mit Wasser nachwaschen. Sollte dies Verfahren nicht helfen, dann reiben Sie das Gelbe eines Eies mit reinem Wasser ab und tränken den Flecken mit dieser Masse, indem Sie die Stelle sanft mit den Händen reiben und nachher mit reinem Wasser nachspülen. J. H. 5. Wir haben Sie zwar, Angesichts Ihrer unklar gestellten Fragen hinsichtlich der Dienstprämie im Briefkasten vom 28. v. M. an die sicherste Quelle einer richtigen Antwort, nämlich das Kgl. Bezirks=Commando verwiesen, wollen aber doch, veranlaßt durch Mittheilung eines Lesers unseres Blattes und auf Erkundigung an fachkundiger Stelle Ihnen berichtigend mittheilen, daß Ihnen zwar das in der Reserve zugebrachte Jahr nicht zählt, daß die Unterbrechung der Dienstzeit aber der Erdienung der Prämie nicht im Wege steht. Selbstverständlich kann einem Unterofficier auch nicht zum Nachtheil gerechnet werden, wenn er ohne seine Veranlassung versetzt wird. Fest steht nur, daß die 12 Dienstjahre, wenn auch unterbrochen durch Reserve, activ voll abgedient sein müssen. Reservejahre also nicht zählen. Ebenso zählen die vor dem Lebensjahre abgedienten Dienstjahre nicht. Was die Nichtgewährung der Prämie bei etwaigem Wiedereintritt in einen anderen Truppentheil anlangt, so soll das nur so viel heißen, daß die Dienstprämie nicht zweimal erworden werden kann. Im Allgemeinen gelten für die Dienstprämie dieselben Bestimmungen, wie für die Erlangung des CivilVersorgungsscheines. E. F. Ruhr. Die Frau haftet für die vorehelichen Schulden des Mannes mit ihrem eingebrachten Vermögen, sofern nicht durch einen vor der Ehe gethätigten Ehevertrag diese Hastung ausgeschlossen wird. Ein solcher Ehevertrag muß vor einem Notar abgeschlossen werden. Wenden Sie sich also an einen solchen. T.§=Beine lassen sich nicht durch Hausmittel gerade machen. Du mußt Dich einem längeren Heilverfahren unterziehen, wenn Dir geholfen werden soll. Wende Dich einmal an Herrn Professor Witzel im Krankenhause der Barmherzigen Brüder am Vonnerthalwege; dort gibt es eine Menge besonderer Geräthschaften, um geschädigte Gliedmaßen wieder in Ordnung zu bringen. Betrogener.„Vor 7 Jahren nahm ich einen jungen Mann in Kost und Logis er blieb 4 Jahre bei mir. Er verliebte sich in meine Tochter und erhielt während der ganzen Zeit die Wäsche nebst Flickarbeiten in meinem Hause. Vor acht Tagen hat der junge Mann ein anderes Mädchen geheirathet. Ich hatte nun in der letzten Zeit seines Aufenthalts in meinem Hause 500 Mk. von ihm geliehen. Behufs Sicherstellung seiner Forderung hat er bei mir pfänden lassen. Dies ist 3 Jahre her. Ich habe inzwischen 250 Mk. zurückgezahlt. Kann nun auf Grund der alten Pfändung verkauft werden, oder hat diese wegen Rückzahlung der Hälfte der Schuld ihre Gültigkeit verloren? Kann ich nicht eine Gegensorderung geltend machen, oder ist dieselbe verjährt?“ Antwort: Die alte Pfändung besteht so lange zu Rechte, dis Sie die Schuldsumme ganz zurückgezahlt haben. Eine Gegensorderung wegen des Wasch= und Flicklohnes können Sie geltend machen. Dieselbe ist nicht verjährt. Diese Gegenforderung hindert aber zunächst den Verkauf der gegen Sie gepfändeten Sachen in keiner Weise. J. E. Die Naturalisations=Urkunde wird nicht durch die Gemeinde, sondern durch die höhere Verwaltungsbehörde(Königliche Regierung) ertheilt. Diese hat aber vorher die Gemeinde bezw. den Armenverband desjenigen Orts, wo der Aufzunehmende sich niederlassen will, in Beziehung auf die zu stellenden Erfordernisse, wobei die Höhe der zu zahlenden Steuern allein nicht maßgebend ist, mit deren Erklärung zu hören. Gegen den die Ertheilung der Aufnahme=Urkunde versagenden Bescheid kann die Klage im Verwaltungsstreitverfahren stattfinden. Grundbuch. Ihre Frage, ob nach Fertigstellung des Grundbuchs in der Rheinprovinz alle Immobilar=An= und Verkäufe am Amtsgericht geschehen, und ob dann die Hypothekenämter beim Amtsgericht sich befinden, ist dahin zu beantworten, daß für Thätigung der Immobilar=Verkäufe nach wie vor die Notarien wahlweise neben der Eigenthumsübertragung vor dem Grundbuchamte zuständig sind, daß aber die eigentlichen Hypothekenämter dann nicht mehr bestehen, vielmehr die Eintragungen auch beim Grundbuchamte geschehen. B. H. Wenden Sie sich an den Botschafter des Deutschen Reiches in Washington (Vereinigte Staaten von Nord=Amerika), den Wirklichen Geheimrath Freiherrn von Saurma=Jeltsch. Langjähriger Abonnent 100. Hat ein Bürgermeister bezw. Gemeindevorsteher das Recht, bei Anlegung eines neuen Weges den Eigenthümern ihre Grundstücke wegzunehmen, ohne sie darum zu fragen, und ohne daß sie mit dem gebotenen Preise einverstanden waren? Antwort: Ihre Frage ist im Allgemeinen zu verneinen. Jedoch kann dies sich im gegebenen Falle, soweit polizeiliche Anordnungen in Frage kommen, auch anders verhalten. M. M. in S. Ihre Frage beantwortet Goethe in den„Weissagungen des Dakis“ wie folgt: „Sprich, wie werd' ich die Sperlinge los?“ so sagte der Gärtner, „Und die Raupen dazu, ferner das Käfergeschlecht, Maulwurf, Erdsloh, Wespe, die Würmer, das Tenfelsgezüchte?“ „Laß sie nur Alle, so frißt Einer den Anderen auf.“ Orgamsator des„Kriegs bis aufs Messer“. Von Dr. Albert Weuck. (Nachdruck verboten.) Als die Nachricht von dem unermeßlichen Siege bei Sedan in Deutschand eintraf, da wagten Viele zu hoffen, daß nunmehr der blutige Krieg ein so schnelles Ende nehmen würde, wie der Krieg, den Preußen wenige Jahre vorher geführt hatte. Man schmeichelte sich mit der Vorstellung, daß Frankreich Angesichts der furchtbaren Verluste in den Augustschlachten, Angesichts der Katastrophe von Sedan, Angesichts der inneren Wirren froh sein würde, einen ehrenvollen Frieden zu erlangen, da ja an einen schließlichen Sieg Frankreichs vernünftiger Weise doch wohl nicht gedacht werden konnte. Aber wer sich auch nur einen Tag lang solchen Träumereien hingab, der hatte an einen Mann nicht gedacht, der berufen war, noch viele Monate lang mit seinem glühenden Patriotismus uod seinem glüheuden Deutschenhaß Frankreich zu immer erneutem Kampf mit dem übermächtigen Feinde zu reizen: an Léon Gambetta. Freilich, wer hätte auch in Deutschland vermuthen können, daß der junge Advokat eine solche Rolle spielen würde; war er doch selbst in seinem Vaterlande bis zum November des Jahres 1868 einer der unbekanntesten Männer. Aber an jenem 14. November hatte ihm sein Plaidoyer für Delescluze mit einem Schlage zum berühmten Mann gemacht. Es war ein an sich wenig bedeutender Proceß, aber er gab ihm Gelegenheit, mit jugendlichem Feuereifer und glänzender Beredtsamkeit seinen politischen Standpunkt scharf zu betonen, und durch einen schnellen Tausch der Rollen aus einem Vertheidiger zu dem erbarmungslosesten Ankläger des zweiten Kaiserreichs zu werden. Als der Krieg erklärt war, trennte Gambetta sich mit Eklat von denjenigen Collegen, die die nöthigen Mittel nicht bewilligen wollten. Wenn einmal der Krieg erklärt ist, dürfen wir nur noch eine Sache sehen: die Flagge des Vaterlandes!“ Mit Feuereifer betheiligte er sich bei der Bekämpfung jener Elemente, die Angesichts der inneren Wirren gern im Trüben fischen wollen; mit demselben Eifer aber unterstützte er alle jene Maßnahmen, die zur Bekämpfung der gehaßten Deutschen ergriffen werden mußten, und kein Tag verging, an dem er nicht von der Rednertribüne aus durch seine von wahren Patriotismus getragene Worte das Herz Frankreichs entflammt hätte. Als die schlechten Kriegsnachrichten eintrafen, wollte man es weiter mit der Vertuschungspolitik versuchen, da aber betrat Gambetta die Tribüne und sprach:„Meine Herren, wissen Sie, was ich denke? Ich denke, daß Sie alle Patrioten sind, aber blinde, das ist meine unverfälschte Meinung. Nun wohl! Ich meine, daß wir lange genug Eoncessionen gemacht haben, daß wir lange genug stumm gewesen sind, und daß wir schon viel zu lange dem Lande die Ereignisse, die über uns hereinbrechen, durch einen Schleier verhüllt haben. Ich habe die innere Ueberzeugung, daß das Land in einen Abgrund stürzt, ohne selbst etwas davon zu merken!“ Er hatte Recht. Das Land stürzte in diesen Abgrund: Der Tag von Sedan kam. Er brachte die Republik und damit Gambetta, der das Ministerium des Innern übernahm und die Geele der neuen Regierung war, an die Spitze. Jetzt begann die Epoche, in der Gambetta, die Befugnisse eines Ministers weit überschreitend, wie ein Dictator Monate lang die Geschicke Frankreichs lenkte. Sein intimer Freund, der bekannte Joseph Reinach, schreibt über jene Zeit:„Die Geschichte Gambetta's während der Nationalvertheidigung ist die Geschichte Frankreichs, Frankreichs, das er nach dem tiefsten Fall emporzog, das er durch seine glühende Beredtsamkeit elektrisirte, das er für einige Wochen wenigstens mit seinem Enthusiasmus und Heroismus erfüllte, aus dem er endlich ein Volk in Waffen machte, das Schritt für Schritt die heilige Vaterlandserde gegen die stärksten Truppen der Welt vertheidigte. Europa war auf's Höchste erstaunt und die deutschen Militärs, General Moltke an der Spitze, brachten ihm ihre Huldigung dar.“ Wir müssen, namentlich für die letzte Bemerkung, Reinach die Verantwortung überlassen; denn die Ansichten über die militärischen Leistungen Gambetta's sind mindestens getheilt. Das ist aber sicher, daß es nur dem unermüdlichen Eifer Gambetta's, von dem glaubwürdige Zeugen versichern, daß er drei und einen halben Monat lang sich mit einer Stunde Schlaf täglich begnügt habe, zu verdanken war, daß der stürmische Siegeszug der Deutschen noch Monate lang an seinem endlichen Ziele, dem Einzug in Paris gehindert wurde. Unter dem steten Hinweis darauf, daß es achtzig Jahre früher durch das Aufgebot aller Kräfte möglich gewesen, schließlich doch der Coalition Herr zu werden, vermochte es Gambetta, den letzten Mann zu den Waffen zu treiben. Freilich zu diesem Krieg bis aufs Messer war es nöthig, die Leitung der neuen Heeresbildung von Paris nach den Provinzen selbst zu legen, und nur Gambetta konnte der Mann sein, diese Leitung zu übernehmen. Um aber aus Paris hinauszukommen, war nur ein Weg frei: der durch die Luft. Der unerschrockene Gambetta bestieg am 7. October mit seinem Intimus Eugéne Spuller den Luftballon'Armand Barbés, den der Luftschiffer Trichet leitete, und verließ Paris. Es war eine tolle Fahrt. Kurz, nachdem sie den Kugeln der preußischen Posten entgangen waren, kamen sie durch ein falsches Manöver des Luftschiffers bis fast zur Erde. Durch Auswerfen von viel Ballast stiegen sie bis sechshundert Meter, aber sanken bald wieder bis 200. Gerade, als sie die Kugeln eines württembergischen Postens um sich schwirren hörten, von denen eine Gambetta leicht an der Hand verwundete, erreichten sie wieder die ziemlich sichere Höhe von achthundert Metern. Endlich konnten sie mit Hilfe einiger Landleute den Abstieg bewerkstelligen und zwei Tage später rückte Gambetta in Tours ein, nachdem er noch in Montdidier das zweifelhafte Vergnügen hatte, für einen preußischen Spion gehalten zu werden. In fieberhafter Thätigkeit machte er sich an die Bildung neuer Armeen, für die er eine Reihe neuer Führer fand. Er formirte die beiden Loire=Armeen, die Ostarmee und die der Vogesen und der Normandie. Voller Freude empfing er die Unterstützung von Garibaldi, von Chatelineau, Stofflet und Charette. Er machte den Ingenieur Freycinet zu seinem„Kriegsdelegirten", Thomas zum Leiter der Artillerie und Loverdo zum General der Infanterie und Caval= lerie. Clément Laurier gelang es in seinem Auftrage, in London eine Anleihe von 250 Millionen aufzunehmen. Die begeisterten Reden Gambetta's, die sich wie„ein Strom glühender Lava“ er gossen, seine Schlagwörter:„Der Krieg bis auf's Messer“ und „Lieber sterben als das Land zerstückeln lassen", erfüllten die Heere mit neuem Muth und neuer Thatkraft. Und wirklich gelang es auch, wenn auch nur vorübergehend, die Deutschen in ihren Stellungen bei Orleans zurückzudrängen. Das war aber so ziemlich der einzige Erfolg. Gambetta behauptete freilich, daß nur die Widerspenstigkeit und der Unverstand seiner Generale, die er allerdings in unerhörter Weise ab= und einsetzte, wie es ihm gerade paßte, an den mangelnden Erfolg schuld seien. Dieser Widerstand war wirklich vorhanden. Ob aber Gambetta in seiner völligen militärischen Unkenntniß sonst Erfolge errungen hätte, muß dahingestellt bleiben. Nichts konnte ihn in seiner Siegeszuversicht stören, nicht einmal der Fall der„jungfräulichen Festung" Metz. Er schalt Bazaine einen Verräther, einen Agenten Napoleons, aber er kämpfte weiter bis auf's Messer. Aber in Frankreich selbst erlosch allmählich immer mehr die Zuversicht und die Begeisterung. Gambetta's„Krieg bis auf's Messer“, setzte man„den Frieden um jeden Preis" entgegen. Lanfry nannte Gambetta's Leitung„die Dictatur der Unfähigkeit" und Thiers sprach gar von der„Politik eines rasenden Narren“. Aber Gambetta wankte nicht und wich nicht. Erst bei dem Zusammenstoßen mit einem noch Größeren, noch Energischeren, verstand er sich dazu, der Volksstimmung nachzugeben, erst durch Bismarck's Eingreifen sah er sich zur Abdankung veranlaßt. Am 31. Januar erließ Gambetta angesichts der bevorstehenden Wahlen ein Decret, das alle Personen für unwählbar erklärte, die während des zweiten Kaiserreichs die Stellung eines Staatsraths, Ministers oder Präfecten bekleidet oder auch nur officiell candidirt hatten. Da aber fuhr Bismarck dazwischen; in einer Depesche an Gambetta opponirte er in schärfster Tonart im Namen der durch die Waffenstillstands=Convention verbürgten Freiheit der Wahlen gegen diesen Terrorismus. Ein gleiches Telegramm an Favre bewirkte die Annullirung des famosen Decrets— und Gambetta dankte ab, wie man zugeben muß, zur großen Freude der Regierung, der der übertriebene Patriotismus Gambetta's anfing, recht unbequem zu werden. Gambetta ging; aber die Folgezeit lehrte, daß das französische Volk sich dankbar erinnerte, daß er es war, der in der Zeit der tiefsten Erniedrigung wenigstens den Schein der alten„Gloire“ zu wahr ren gesucht hatte. Warnung. Soeben erhalten wir aus Niederdollendorf die Nachricht, daß gestern Morgen dort ein gut gekleideter Mensch, der sich den Namen „Prinz“ beilegte, unserer Zeitungs=Trägerin die Summe von 20 Mark abgeschwindelt hat. Der Betrüger behauptete,„in dem Geschäfte des„General=Anzeigers“ angestellt zu sein“. Er sei gerade auf der Reise, habe aber sein Portemonnaie vergessen u. s. w. Leider ließ die arglose Frau sich verleiten, dem Diebe das Geld einzuhändigen. Auch an anderen Orten haben in der letzten Zeit wiederholt Versuche stattgefunden, Schwindeleien auf den Namen unseres Geschäftes zu verüben. So versuchte unter Anderem ein fremder Mensch einen Wirthen am Vorgebirge zu beschwindeln. Es scheint fast, daß diese Betrügereien bezw. Betrugsversuche von ein und derselben Person oder Familie ausgehen. Wir können daher nicht dringend genug vor den Schwindlern warnen und wollen nun hoffen, daß wir bald auf deren Spur kommen werden. Bonn, 15. October 1895. General=Anzeiger für Bonn und Umgegend (Actien=Gesellschaft). Köln, 15. Oct. Productenbörse. Weizen vorräthiger hiesiger 14,00—14,75., fremder 14,50—15,75., November 00,00., 00,00 G. Roggen vorräth. hiesiger 12,00—12,50.; fremder 12,50—13,75 B. Nov. 00,00., 00,00., Hafer vorräthig hiesiger 11,50—12,50., fremder 12,50—14,00 B. Rüböl, unveränd., vorräth.(in Posten von 5000 Kg.) 48,00.: Oct. 47,50., 47,00.: Mai 47,20., 46,80 G. Kündigungspreis 00.00 M. Köln, 15. Oct. Fruchtmarkt. Weizen 00,00—00,00, Roggen 00,00, Gerste 00.00, Hafer 12,00—00,00 Mk.— Zufuhr 00 Weizen, 00 Sack Roggen u. 24 Sack Hafer.— Heu kostete 4,20—5,60 ., Roggenstroh 3,50., Weizenstroh 2,50 die 100 Kg. Köln, 15. Oct. Markt=Durchschnittspreise. Butter das Kilo 2,20—.50; Eier das Viertel.55 Mk., Hinkel 2,25, Tauben 1,00 Mk. das Paar; Hasen 4,25 Mk., Schnepfen 0,00 Mk., Feldhühner 0,00 Mk., Truthahn 0,00 Mk., Kaninchen 1,00 Mk., Hühner 1,65, Enten 2,65 Mk., Gänse 6,25 Mk. das Stück; Krametsvögel 1,30., das Bund: Hecht 2,00 Mk., Aal 3,20 Mk., Karpfen 2,00 Mk., Salm 6,25 Mk., Schleien 1,80, Ochsenfleisch 1,50., Kalbfleisch 1,55., Hammelfleisch 1,35., Speck geräuchert 1,50., gesalzen 1,40., Schmalz 1,50., Nierenfett 0,85., Zwiebel 9 Pf. das Kilo Aepfel 16,00 Mk., Kartoffeln weiße 4,75., do. rothe.60., Nieren 9,00 M. die 100 Kilo. Weißkohl 12,00—20,00 M. die 100 St. Neuheiten in Schleiern: aller Farben, von 22—70 etm breit. Grösste Auswahl! Billigste Preise! leur. Marn Bonngasse 3. Pamen=Confection von Tchrr Trester-Branntwein, per Liter.40 Mk., „Rordhäufer Korn-Branntwein, n. alt. Brennart, p. Ltr. 1 M. empf. auch in jedem kleineren Quantum Fr. Jos.Müller,Acherstr. 18. 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Der„Lokal=Anzeiger" erzählt dann, daß Herr von Boetticher als Minister amtsmüde sei, er wünsche sich die Stelle eines Oberpräsidenten und werde mehr Freude daran haben, wenn er als solcher eine gute Straße gebaut habe, als jetzt für die Mängel aller möglichen Gesetze verantwortlich gemacht zu werden. Sodann fuhr Herr von Boetticher fort: Die schwerste Zeit meines Lebens war die, als Fürst Bismarck aus dem Amte schied. Mau hat mir vorgeworfen, daß ich an dieser Verabschiedung die Schuld trüge. Sehr zu unrecht! Zu meinem tiefsten Bedauern hat Fürst Bismarck selbst, ich weiß nicht wodurch veranlaßt, die Meinung gefaßt und trotz aller meiner Bemühungen daran festgehalten, daß ich an der Herbeiführung des Abschlusses seiner amtlichen Thätigkeit betheiligt gewesen sei. Das konnte um so weniger der Fall sein, als ich in der kritischen Zeit vier Wochen lang durch einen Fall von Scharlach in meiner Familie an das Haus gebunden war und dem Kaiser nicht einmal für die Verleihung des Schwarzen Adler=Ordens danken konnte. Als ich die Kette zum Schwarzen Adler=Orden erhalten sollte, schickte der Kaiser erst seinen Leibarzt zu mir, um festzustellen, ob auch wirklich Alles in Ordnung sei. Ich habe im Gegentheil das Mögliche gethan, was irgend in meinen Kräften lag, um zu verhüten, was dann unausbleiblich wurde. In häufiger Wiederholung bin ich schon vor Jahren bei dem Fürsten Bismarck vorstellig geworden, er solle doch dem Andrängen des Reichstages nach Erweiterung des Arbeiterschutzes nachgeben, sei es durch ein umfassenderes Verbot der Frauen=, Kinder= und Nachtarbeit, sei es durch Ausdehnung der Sonntagsruhe. Der Fürst war dafür nicht zu haben. Er blieb unerschütterlich bei seiner Meinung, soviel ich ihm auch zuredete, ganz im Gegensatz zu der wohlwollenden Nachgiebigkeit, die er mir gegenüber früher in zahlreichen Fällen an den Tag gelegt. Ich kam ganz ausgezeichnet mit ihm aus, besser als einer meiner Vorgänger, Delbrück und Hofmann, und als die Staatssecretäre im Auswärtigen Amt, mit denen er sich auch nicht immer recht vertrug. Mehr als einmal ist es vorgekommen, daß ich im Reichstage unvorbereitet zu einer eben aufgeworfenen Frage Stellung nehmen mußte, ohne daß ich mich vorher über die Intentionen des Fürsten Bismarck vergewissern konnte. Ich sprach dann so, wie ich vermuthete, daß es den Ansichten des Fürsten gemäß sei. Fragte ich ihn nach beendeter Reichstagssitzung, wie er über die Sache denke, so zeigte es sich mehrfach, daß ich eine ganz andere Auffassung vertreten hatte. Immer aber erklärte der Fürst ohne Zögern, daß es selbstverständlich bei dem, was ich gesagt, sein Bewenden behalten müsse. Mit dem Kaiser stand Fürst Bismarck Anfangs ganz ausgezeichnet. Der Kaiser blickte förmlich zu ihm auf und erkannte seine Autorität willig an, wie ich überhaupt allezeit gefunden habe, daß der Kaiser sachlichen Gründen, die angemessen vorgetragen werden— und auf einen solchen angemessenen Vortrag hat er natürlich als Kaiser Anspruch— in ausgezeichneter Weise zugänglich ist. Der Kaiser hat ein erstaunlich schnelles und durchdringendes Auffassungsvermögen. Wenn man ihm Vortrag hält, so genügen einige Worte, um ihn sofort erkennen zu lassen, worauf es eigentlich ankommt. Das ist ein großer Vorzug. Fürst Bismarck verstand es nun nicht, die Dinge so vorzutragen, daß die Vorstellungen bei dem Kaiser Eingang fanden. Der Fürst, der eine große Autorität bei dem Kaiser genoß, sprach zum Kaiser autoritativ, und so mußte es denn kommen, daß dem Kaiser dies nicht gerade gefiel und die Meinung in ihm in den Vordergrund trat, er sei doch nun kinmal von Gott an die Stelle gestellt, an der er stehe, um nach seinen Gaben und Kräften und nach seiner Auffassung die Regierung zu führen. So kam es, wie es kommen mußte: der Kaiser und Fürst Bismarck verstanden sich schließlich nicht mehr. Vergeblich stellte ich dem Fürsten Bismarck vor, daß es nothwendig sei, dem lebhaften Wunsche des Kaisers in Sachen des Arbeiterschutzes, der übrigens meinen Ansichten völlig entsprach, nachzugeben. Es war kurz vor der Katastrophe, daß mir von einem Collegen berichtet wurde, der Kaiser und Fürst Bismarck hätten eine Aussprache miteinander gehabt, die zu einer vollen Verständigung und einem lückenlosen Einvernehmen geführt hätte. Ich war hocherfreut darüber, und da der Kaiser sich zum Frühstück bei mir angesagt hatte, ging ich zum Fürsten Bismarck, um ihn zu fragen, ob er mich gleichfalls mit seiner Anwesenheit ibeehren wolle. Ich wollte dem Fürsten Bismarck meine erzliche Befriedigung über das aussprechen, was ich gehört hatte. Ich fand aber den Fürsten in bösester Laune, und auf meine ersten Worte hin fragte er, ob ich denn wirklich glaubte, daß er zu den in Rede stehenden Maßregeln seine Zustimmung geben würde! Er werde in den Staatsrath kommen— diese Theilnahme des Fürsten an der Staatsrathssitzung hatte man mir als die Besiegelung des Einvernehmens hingestellt—, aber nicht um zuzustimmen, sondern um seine entgegenstehende Meinung zu vertreten. Als ich nach Hause kam, war der Kaiser, der sich verfrüht hatte, schon da. Der Kaiser war in fröhlichster Stimmung. Auch er erzählte, daß er mit dem Fürsten Bismarck zu voller Verständigung gekommen sei. Ich konnte es nicht übers Herz bringen, ihm gradezu zu sagen, daß er sich in einem Irrthum bezüglich des Fürsten Bismarck befinde. Ich erwähnte bloß, daß der Fürst in den Staatsrath kommen wolle. Der Kaiser vernahm das mit größtem Erstaunen, denn der Fürst, meinte er, hätte ihm gesagt, er werde dem Staatsrath fernbleiben. So war das Mißverständniß unheilbar geworden, man verstand sich hüben und drüben nicht mehr. Was Fürst Bismarck zur Erklärung seines Beharrens in der oppositionellen Stellung angeführt hatte, das war als eine Zustimmung aufgefaßt worden. Als die Entscheidung getroffen war, begab ich mich zum Fürsten Bismarck, um mich von ihm zu verabschieden. Es war wohl die schwerste Stunde meines Lebens. Thränenden Auges küßte ich ihm die Hand, dankte ihm für alles Wohlwollen, das er mir bewiesen, und bat ihn, zu glauben— es waren mir schon allerhand Gerüchte zu Ohren gekommen—, daß ich nie etwas gethan, was mit der Treue gegen ihn nicht vereinbar wäre. Er antwortete mir, er setze auch gar nicht voraus, daß ich einen Treubruch gegen ihn begangen hätte oder eines Treubruchs fähig wäre; aber er müsse doch sagen, daß ich ihn in dem Kampfe gegen den Kaiser nicht so unterstützt hätte, wie ich wohl gekonnt. Hierauf konnte ich nichts erwidern, denn sonst hätte ich erklären müssen, daß es für mich, einen Beamten, einen Kampf gegen den Kaiser nicht geben könne. Abgesehen hiervon, war es auch nicht angängig, daß ich eine Meinung, die ich Jahre lang gegen den Fürsten Bismarck vertreten, aufgab, weil der Kaiser sie theilte. Zu der Entlassung des Grafen Caprivi übergehend, bemerkte Dr. v. Bötticher noch: Der Kaiser hatte an den Fürsten Hohenlohe als einen künftigen Reichskanzler wohl schon lange gedacht, wenn auch nicht gerade für den jetzigen Zeitpunkt, wie denn überhaupt der Kaiser für Jeden von uns den Nachfolger schon in Bereitschaft hat. Der Kaiser ist überhaupt sehr vordenkend, und wenn er zuweilen Ueberraschungen bereitet, für ihn gibt es keine„Ueberraschungen“. Von Nah und Fern. * Niederlahnstein, 14. Oct. Die Lese der weißen Trauden findet hier am Mittwoch den 16. d. M. Statt. * Oberwesel, 13. Oct. Der Weinbau=Ausschuß hat in seiner gestrigen Sitzung die Lese der weißen Trauben in hiesiger Gemarkung auf den 18. bis 21. und vom 24. bis incl. 26. d. Mis. festgesetzt. Nach der Fälligkeit bleiben die Loose noch 8 Tage unter Flurschutz geschlossen. Die Trauben der hiesigen Gemarkung haben sich in Folge des Regens der letzten Zeit noch sehr gut entwickelt, und werden an Güte nichts zu wünschen übrig lassen. * Bon der Bergstraße, 12. Oct. Die Weinlese auf unseren Bergen ist zu Ende gegangen, und man darf in qualitativer Hinsicht mit dem 1895er wohl zufrieden sein. Dagegen ist der Herbst in quantitativer Hinsicht recht„neidisch“ ausgefallen. Hier gab es nur Herbst und in anderen Lagen wieder ½. Der Preis für den Most schwankt zwischen 70 Mk. und 100 Mk. für die Ohm= 168 Liter. * Coblenz, 14. Oct. Zwischen Mayen und Ochtendung wurde ein verheiratbeter Müller aus Kehrig ermordet. Der eine der Mörder wurde gefaßt und gefesselt nach Coblenz gebracht. Er ist aus Ochtendung und ebenfalls verheirathet. * Andernach, 11. Oct. Heute Vormittag hat die landespolizeiliche Abnahme der Krahnenberg=Drahtseilbahn stattgefunden. Die Probefahrt verlief zur vollständigen Zufriedenheit. Der Betrieb der Bahn wurde sofort eröffnet. Der Bau des Drei Kaiser=Thurms auf dem Krahnenberge wird im Frühjahr begonnen werden. Für den Bau sind schon annähernd 25,000 Mark vorhanden; der Rest der Bausumme, 35,000 Mark, soll durch eine Lotterie aufgebracht werden, deren Genehmigung bereits nachgesucht ist. * Aus Andernach, 15. Oct., wird dem„Düsseldorfer General= Anz.“ geschrieben: Durch die Blätter geht die Nachricht, daß der Landesdirector der Rheinprovinz Klein gegen Dr. Oberdörffer in Godesberg, den zweiten Gutachter in der Angelegenheit des in der Provinzial=Irrenanstalt Andernach gewesenen Weber aus Euskirchen, Strafantrag bei dem Landgericht gestellt habe. Demnach scheint das gestern in der„Köln. Ztg.“ veröffentlichte Protokoll der stattgehabten Untersuchung die Weber'schen Anklagen wegen seiner rechtswidrigen Internirung in der hiesigen Irrenanstalt und der ihm hier zu Theil gewordenen Behandlung doch nicht in allen Punkten widerlegt zu haben. * Trier, 11. Oct. Daß eine Leiche umzieht, dürfte nur selten vorkommen. Bei dem letzten großen Umzug in hiesiger Stadt wurde, rachesnut zie Möbel in die neue Wohnung bineingeschafft waren, vtich, eine Todtenlade mit einer Leiche in die neue Wohnung gebracht. Am andern Tage wurde dann der Todte von der neuen Wohnung aus beerdigt. an der Rhön, 9. Oct. Unsere Stadt rüstet sich, den 25jährigen Gedenktag der siegreichen Schlacht und der Eroberung von Orleans durch den General Ludwig von der Tann=Rath= amhausen festlich zu begehen. Jene glorreiche Waffenthat im tiefen Innern Frankreichs bildet eines der ruhmvollsten Blätter der Geschichte des großen Krieges; und der Name„von der Tann“ steht mit goldenen Lettern im Herzen des deutschen Volkes eingetragen. Ihm war noch im vorgerückten Lebensalter die Erfüllung seines heißen Jugendwunsches vergönnt; für die Einheit und Größe Deutschlands in den Kampf zu ziehen, Ruhm bedeckt kehrte er zu den Seinigen zurück. Kühn im Streite, überaus freundlich und wohlwollend im Umgang, für alle Vorkommnisse, für jede Person sich interessirend, schenkte der Held insbesondere unserer Stadt seine stete Theilnahme in Freud und Leid, was dem großen Feldherrn auch als Menschen ein dauerndes, freundliches Andenken unter uns sichert. * Paris, 8. Oct. Die Gebrüder Rothschild spendeten 100,000 Francs für die aus Madagaskar heimkehrenden Kranken und Verwundeten. Sünnfagung. Für die uns erwiesene Theilnahme am Tage unferer silbernen Hochzeit sprechen wir unsern herzlichen Dank aus. Adam Kleuser und Frau. Miater=Zleberzieher, sehr gut erhalten, billig zu verkaufen. Wenzelgasse 31.“ Schön möblirte 2 mit oder ohne Pension zu vermiethen, Goethestraße 11. Stille Familie sucht 2 Zimmer per 15. November. Off. m. Pr. unter K. K. 400. an die Expedition des.=A. Elegante 4, Stag. (—5 Zimmer), möbl. o. unmöblirt, zu verm. Argelandeestraße 41. Möblirte Zimmer zu vermiethen. Kölner Chaussee 47. Herrsch. Haus mit Einfahrt, % südl., nahe d. Gymnasium, mit Garten(Fläche 4400 □F.), mit 10 Zimmern, Küchen, Kellern, Baderaum, 2 Mans., Speicher, Wasser= u. Gasleitung 2c., wegen Verkleinerung des Haushalts für 11,000 Thaler zu verkaufen durch J. J. Heynen, Bahnhofstraße 14.6 Studirender sucht 2 *"* 2 mit voller Meldungen erbeten unter W. 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Maria, Tochter von Wilhelm Elberskirch, Maurer, und von Christine Knieps. Helene Sophie, Tochter von Heinrich Schlitzer, Kohlenhändler, und von Helena Jung. Maria Louise. Tochter von Heinrich Linz, Tagelöhner, und von Maria Meffert. Johanna, Tochter von Hermann Andreas Trivelli, Anstreicher, und von Sophia Schmitz. Alfred Winand, Sohn von Vincenz Hermann Paffrath, Kaufmann, und von Maria Catharina Louise Beissel. Heiraths=Verkündigungen. Carl Friedrich Wilhelm Witzke, Schuhmacher, mit Anna Louise Sophie Peter. Georg Gerling, Schreiner und Musiker, mit Maria Magdalena Zepp. Theodor Neuhausen, Maler und Anstreicher, mit Christine Hubertine Seidenberg. Carl Wilhelm Backes, Kupferschmied, mit Catharina Hubertina Seidenberg. Michael Weber, Schreiner, mit Margaretha Anna Thiel. August Schröder, Büchsenmacher, mit Maria Anna Hönscheidt. Heirathen: Wilhelm Mager, Hülfsküster, mit Caroline Christine Steiner. Sterbefälle. Hermann Schäfer, alt 4 Jahre. Carl Römer, Bäcker, alt 25 Jahre. Johann Kuhn, alt 5 Wochen. Maria Anna Becker, alt 72 Jahre. Gertrud Braun, Ehefrau von Franz Altenburg, alt 53 Jahre. Catharina Renner, alt 11 Wochen. Caspar Peffer, Ackerer, alt 20 Jahre Peter Speich, Tagelöhner, Ehemann von Sibylla Gies, alt 44 Jahre. Mäbchen für Nachmittags zum Nähen und Ausbess. ges., Meckenheimerst. 30. Eine Wittwe b. St. sucht Stellung bei Kindern tagsüber o. sonstige leichte Beschäftigung.“ Bescheid Burgstraße 10, 2. Et. B Glacé=Handschuhe, Winter=Handschuhe, Ball= und GesellschaftsHandschuhe. Cravatten, Kragen und Manschetten, Faltenhemde, Taschentücher, Damen= und Herren=Wäsche, Anterzeuge, Hosenträger, Strümpfe und Socken. Wegen Aufgabe des Geschäftes werden sämmtliche Artikel mit hohem Rabatt und Sommer=Handschuhe unter Einkaufspreis abgegeben. Kracht& Kuhn, Bonn, Brüdergasse 39, direct am Markt. Großer Preisabschlag. Ochsenfleisch Schweinekotelett Schweinebraten amenu. 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Braun, Es hat Gott dem Allmächtigen gofallen, unsere innigstgeliebte gute Schwester und Tante Marie Becker Sonntag Abend um ½11 Uhr nach schwerem Leiden im Alter von 72 Jahren aus diesem Leben abzurufen. Um stille Theilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Bonn und Mülheim a. Rh., den 15. October 1895 Regemmamter Frauenmäntel Backtischmäntel Kindermäntel Saqueties Sapes Sterete. Die Beerdigung findet heute Mittwoch, Nachmittags ½2 Uhr, vom Sterbehause Bonngasse 31 aus Statt. Das Seelenamt wird gehalten am Donnerstag don 17.., Morgens ½9 Uhr, in der Stiftskirche. e r„nternational, vonn, Bannnoistrasse 16, Parterre. — p- Diese Woche: Abbazia und Volosea in den Kaisertagen. " Geöffnet täglich von 9 Uhr Morgens bis 9½ Uhr Abends. Entrée 30 Pfg., Kinder 20 Pfg. Abonnements(5 Besuche) 1 Mk. Neu eröffnet. D Verlegte Wohnung und Bureau nach 5 Victoriastraße 225. 3 Inhaber: Ant. Schneider. T Ausschank des bestrenommirten Lindenbräus der 2 2 Lindenbrauerei Unna, vorm. Rasche& Beckmann. 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Aber das Alles kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß es um die Einigkeit in der Partei keineswegs gut bestellt ist. Eins zeichnet die Parteitage der socialdemokratischen Partei vor anderen aus: daß man dort nicht Versteckens spielt, und keinen Anstand nimmt, auch Fragen öffentlich zu erörtern, bei denen die Meinungen auf einander platzen. Eine vorsichtigere Partei hätte vielleicht einen Weg gefunden, das Agrarprogramm von der Tages ordnung abzusetzen. Hier hat man sich nicht gescheut, Tage lang darüber zu debattiren, obwohl man genau wußte, daß etwas Anderes als die Ablehnung dabei nicht herauskommen werde. Aber nicht das ist das Charakteristische an der Sache, sondern die tiefgehende Verschiedenheit der Auffassung, die in einer so wichtigen Frage innerhalb der Partei hervorgetreten ist, und die empfindliche Niederlage. welche die ältesten und angesehensten Führer derselben, Bebel und Liebknecht, erlitten haben. Zwar handelte es sich nur um eine taktische Frage. Aber bei einer Partei, die zwischen prinzipiellen Forderungen und solchen unterscheidet, die im Rahmen der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung durchgeführt werden können, spielt die Taktik eine sehr bedeutende Rolle; sie entscheidet darüber, ob ein specieller Programmpunkt in die eine oder die andere Kategorie zu verweisen ist. Daß auf dem Parteitage persönliche Zänkereien oft vorkamen, und die Genossen sich gegenseitig mit Liebenswürdigkeiten bedachten, die den Formen der parlamentarischen Höflichkeit kaum mehr entsprechen, hat nicht viel zu sagen. Jedenfalls ist es weniger angreifbar, wenn eine Partei sich Jemandes, in dessen Ueberzeugungstreue sie Zweifel zu setzen Ursache zu haben meint, vielleicht etwas voreilig entledigt, als wenn sie nicht den Entschluß finden kann, sich von einem Führer zu trennen, der sich längst unmöglich gemacht hat. Wichtiger ist es, daß die Congreßtheilnehmer sich bereits in weit höherem Maße als die Genossen im Lande mit der Thatsache abgefunden haben, daß auch in der socialdemokratischen Küche mit Wasser gekocht wird. Auf die Forderung, das gut besoldete Parteibeamte nicht noch außerdem für ihre Thätigkeit als Reichstags=Abgeordnete Tagegelder beziehen sollen, wird erwidert: man könne die geistige Arbeit doch nicht mit der Handarbeit auf eine Stufe stellen. Das Verlangen, daß dem socialdemokratischen Programm gemäß in den Parteidruckereien die Nacht= und Accordarbeit abgeschafft werden müsse, wird mit dem Hinweise abgelehnt, daß die Arbeiter dann ihre Zeitungen zu spät erhielten und auf andere Blätter abonniren würden. Das klingt Alles sehr vernünftig, aber ganz und gar nicht socialdemokratisch. Und wenn die überwiegende Mehrheit der Delegirten sich durch solche Gründe überzeugen läßt, so beweist das für das Vordringen der Erkenntniß, daß Schlagworte zwar zu manchen Zwecken nützlich, aber doch nicht überall am Platze sind. Der Gesammteindruck, den die sechstägigen Debatten in dem unbefangenen Beobachter hervorrufen, läßt sich dahin zusammenfassen, daß die socialdemokratische Partei auf dem besten Wege iso ct einer radikalen Partei auszuwachsen.##o sich eine solche Entweit gegeben hat und gibt. Ohne-Juziehen, und der extremne Flügel wickelung nicht ohne Sten Freunde ebenso zweifellos zu der großen wird dann seise werfen. Eine solche Scheidung zu verhindern, haben Bwurgerlichen Parteien gewiß keinen Anlaß, und es gibt kein sichereres Mittel, sie zu fördern und zu beschleunigen, als daß man die Social= demokraten sich ungestört auseinandersetzen läßt und sie nicht durch äußere Eingriffe zur Einigung zwingt. Auch die Maßregeln, mit denen die Breslauer Polizei die Sicherheit des Vaterlandes zu schützen sich verpflichtet glaubte, die Etablirung einer Polizeiwache imVersammlungslokal, die Ausweisung des österreichischen Delegirten, das Verbot des Singens einiger für staatsgefährlich erachteten Lieder, geben Herrn Singer zweifellos willkommenen Anlaß, in kritischen Augenblicken des Parteitags mit einem Appell an das Gemeinsamkeitsgefühl der Genossen einzugreifen. Je ungestörter man die Socialdemokraten debattiren läßt, desto harmloser werden die Verhandlungen. Sie sind kaum mehr von denen der Bourgeoisparteien wesentlich verschieden. Mit prinzipiellen Fragen wie der Maifeier findet man sich durch eine Resolution ab, und große Programmdebatten wie über die Agrarfrage verlaufen ohne jedes praktische Ergebniß. Weniger kann man kaum verlangen. herauskommt.“— Wie man sieht, ist die Socialdemokratie schon dabei, den„Fall Liebknecht“ auszunützen. Liegt ihr doch daran, die Wirren des Breslauer Parteitages und den schlechten Eindruck des selben baldigst verblassen zu machen. * * Zum Fall Bötticher ergreift nun auch Fürst Bismarck durch sein Sprachrohr— die„Hamburger Nachr.“— das Wort, um zugleich etwas Neues zu bringen. Sie bestätigen, daß die eine Hälfte der für den Schwiegervater von Bötticher, den Reichsbankdirector Berg, aufgebrachten Summe(von 700,000 Mk.) aus dem Vermögen von Bötticher's und seiner Verwandten und die andere Hälfte aus dem Welfenfonds stammt und bemerken dabei, es sei wahrscheinlich, daß Herr von Bötticher die fehlenden Gelder nicht direkt erhalten hat, sondern„daß sie da zur Einzahlung ge langt sind, wo sie fehlten: bei der Reichsbank“. Das sieht ja fast aus, als ob Bismarck über das„Fehlen“ von Reichsbankgeldern mehr weiß, als er sagen will, und schon das, was Bismarck ausplaudert, gibt viel zu denken. Im Uebrigen bringt das Bismarckblatt eine nur lendenlahme Entschuldigung dafür vor, daß das„fehlende“ Geld für einen Reichsbankdirector, dessen Schwiegersohn Minister war, durch den Welfenfonds gedeckt worden ist. Nach den„Hamburger Nachr.“ hat Bismarck ganz richtig darin gehandelt, denn er hat dadurch die Stärke und Unanfechtbarkeit der preußischen Regierung gedeckt und damit auch die Welfen—— in Stralsund bekämpft. Diese Logik verstehe wer will. Wie lange übrigens diese„Deckung“ vorgehalten hat, das beweisen die jetzigen Enthüllungen. Gedeckt, ja man kann sagen verdeckt wurde etwas ganz Anderes, als das Ansehen der preußischen Regierung. Und nun begreift man auch, warum das Ministerium einen Proceß vermeiden wollte und sich mit einer Erklärung begnügte. * ** Ein„Nachspiel“ zum Holtenauer Fest. Von den Taschendieben, die bei der Kanalfeier eine so rege Thätigkeit entfalteten, ist durch die Kieler Strafkammer ein angeblicher Südamerikaner, der aber in Wirklichkeit ein Südfranzose war, zu einem Jahre; eine aus Pest gebürtigte Frau mit dem bestechenden Namen Fannv Ehrlich zu drei Jahren Gefängniß verurtheilt worden. Frau Ehrlich saß schon für eben solche Thaten in Wien, in München ein Jahr und in Paris fünf Jahre. Aus * Aus Berlin 14. October, wird uns geschrieben: Was der Kaiser, der Reichskanzler und der russische Minister des Aeußeren Fürst Lobanow am Sonntag in Hubertusstock besprochen haben, das wußte Tags darauf ein Berliner Morgenblatt, allerdings in der vorsichtigen Fassung des„soll“, seinen erstaunten Lesern mitzutheilen. Auch eine Erscheinung, die zu den übernatürlichen zählt. Es muß nothwendig ein„Medium“ dabei im Spiele gewesen sein, und so gehört der Fall vor das Forum des populärsten Geistersehers der Reichshauptstadt, des Herrn Dr. Egbert Müller.— Das Interessanteste an der Begegnung ist, daß sie stattgefunden hat; was zur Erörterung kam, erfährt man schwerlich sobald. Daß in einer Audienz, welcher der Reichskanzler beiwohnt politische Fragen von Bedeutung behandelt worden sind, versteht sich von selbst. Man wird ferner den eigenhändigen rief des Kaisers an den Czaren mit dem Ereigniß in Verbindung bringen dürfen. Endlich erscheint auch wohl die Annahme gerechtfertigt, daß die Conferenz einen befriedigenden Verlauf genommen hat— als ein Beweis kann die mehr als höfliche, die thatsächlich herzliche Aufnahme gelten, welche Fürst Lobanow hier in den amtlichen Kreisen findet,— und daß den Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland, dadurch dem Weltfrieden, eine neue Förderung zu Theil geworden ist. An eine„Annäherung“ Rußlands an Deutschland zu glauben, wäre Selbsttäuschung. Rußland und Frankreich stehen sich immer noch recht nahe. Aber es ist immerhin die Wahrnehmung erfreulich, daß der jetzige Czar so wenig wie sein Vater daran denkt, die Art seines Verkehrs mit den Mächten von irgend welcher Rücksichtnahme auf französische Neigungen und Abneigungen beeinflussen zu lassen. Wenn nur der Czar in dieser Selbständigkeit auf die Dauer fest bleibt!— * *r Reutengüter. Die Bildung und Besiedelung von Rentengütern ist der Zweck einer Gesellschaft, die unter dem Namen Landbank und dem Sitz Berlin demnächst in das Handelsregister eingetragen werden soll. Nach der„Börs.=Ztg. beträgt das Grundkapital dieser Gesellschaft 5 Mill. Mk. * .** Zu dem Strafverfahren, welches gegen den Abgeordneten ciebknecht, den Senior der Socialdemokraten, eingeleitet ist, bemerkt der„Vorwärts":„Sollte man unsern Liebknecht seinen 70. Geburtstag im Gefängniß feiern lassen, was wir zwar nicht fürchten, so wird auch dies nicht zum socialen Frieden führen, sondern den Kampfesmuth und die Energie aller Parteigenossen nur stärken. Der Alte, der 1848 mitgemacht, der im badischen Aufstande knapp dem Tode durch das Standgericht entronnen ist, der von alle bekannten Parteigenossen am längsten im Gefängnisse gesessen hat, er weiß Opfer zu bringen, und wir wissen ihn so jugendfrisch an Körper und Geist, daß er auch als Siebziger ungebrochen aus Gefängnißmauern ** Ein diplomatisches Curiosum. Man schreibt dem„Frankf. General=Anzeiger“ aus Berlin, 13. October: Der„Fall Stern“, der mit der neulichen Interpellation im bayerischen Landtag hoffentlich endgültig in der Versenkung verschwunden ist, hat ganz beiläufig ein diplomatisches Curiosum zu Tage gefördert, das nicht verfehlen wird, die herzliche Heiterkeit weiterer Kreise zu erwecken. Bekanntlich hatte in der unerquicklichen Kissinger Angelegenheit die amerikanische Botschaft bei der hiesigen bayerischen Gesandtschaft ihren Einfluß dahin geltend zu machen gesucht, einen Straferlaß für den Amerikaner Stern zu erwirken. Dieser direkte Verkehr von Botschaft zu Botschaft war zwar nach den sonstigen Gepflogenheiten des diplomatischen Verkehrs nicht ganz commentmäßig, wurde aber ermöglicht durch persönliche Beziehungen zwischen dem bayerischen Gesandten von Lerchenfeld=Köfering und dem einen der amerikanischen Gesandtschafts=Secretäre, der den abwesenden Botschafter General Runyon in jener Zeit hier zu vertreten hatte. Gleichwohl fand man es auf der hiesigen amerikanischen Botschaft einigermaßen befremdlich, daß dorthin bisher über die Erledigung des„Falles Stern“ keinerlei officielle Mittheilung gelangt ist, obwohl die Angelegenheit ihren Abschluß schon vor geraumer Zeit gefunden hat.„Officiell“ weiß General Runyon noch heute nichts von der Ablehnung des Begnadigungsgesuches seitens des Prinzregenten. Dieses kleine Räthsel hat nun seine Aufklärung in einem Umstande gefunden, der in ergötzlicher Weise an die Geschichte von dem„vierjährigen Posten“ erinnert. Es hat sich nämlich, wie uns von nahe wärtig am bayrischen Hofeseln#mird. herausgestellt, daß noch gegenbeglaubigt ist, der schon längst nicht meinr Kusandter Lebenden weilt. Und zwar kam das so. Im Jahre 1867 kanl der bekannte Geschichtsschreiber und frühere Marineminister George Bancroft als nordamerikanischer Gesandter nach Berlin und wurde zugleich am preußischen und an den süddeutschen Höfen accreditirt. In Folge der Neugestaltung der Dinge im Jahre 1871 erhielt er alsbald seine Beglaubigung als Gesandter für das Deutsche Reich. Als Bancroft 1874 mit Rücksicht auf sein hohes Alter— er war 1800 geboren— zurückberufen wurde, machte er die Regierung darauf aufmerksam, daß sein Special=Accreditiv an den süddeutschen Höfen noch fortbestünde, und es daher nöthig sei, daß er auch in München, Stuttgart und Karlsruhe ein Abberufungsschreiben überreiche. Die Regierung in Washington hielt jedoch diese Formalität für überflüssig und lehnte sie damals mit dem echt amerikanisch=praktischen Hinweis ab, daß ihr diese verschiedenen feierlichen Abschieds=Audienzen sammt den damit verbundenen Reisen des Gesandten„zu kostspielig" seien. So kommt es, daß bis zum heutigen Tage der selige Bancroft kirchener Berichterstatter spricht, in Anbetracht des Reichthums der Familie glauben, es handele sich um viele Tausende, in Wirklichkeis sind es nicht einmal ganz vierhundert Mark Schulden, die mein Vetter während der fast zwei Jahre vom Herbst 1888 bis zu seinen „Verrückterklärung" und glücklich bewerkstelligten Internirung in Andernach gemacht hat. Diese Schuld hat mein Vetter genau aufnotirt und wenn die Entmündigung aufgehoben ist, so werden die Gläubiger dieser„hohen Summen“ die Freude und Befriedigung haben, ihr Geld zurückzuerbalten. Es haben auch schon einige geschrieben und haben dieselben die tröstliche Nachricht mit Frenden aufgenommen. Wird aber die Entmündigung nicht aufgehoben, weran von gegnerischer Seite mit allen Mitteln gearbeitet wird, so sebt den armen Gläubigern der ganze Trost, ihr Geld zurückzuersalten, verloren. Der Herr Landesdirector in Düsseldorf hat, wie verschiedene Blätter berichten, eine Untersuchung über den Fall Weber in der Provinziak. Irrenanstalt zu Andernach vorgenommen. Nach diesen Berichten hat der leitende Director daselbst, Herr Sanitätsrath Dr. Nötel, erklärt, daß alle gegen ihn und die Anstalt erhobenen Beschuldigungen durchaus unwahr seien. Ich erkläre dagegen, daß alle von mir in der „Vossischen Zeitung" berichteten Thatsachen, soweit sie mich persönlich betreffen, voll und ganz auf Wahrheit beruhen. Wenn die Behauptung des Herrn Dr. Nötel richtig ist, so ist das durch Eid bekräftigte Zeugniß von 24 einwandsfreien Zeugen irrthümlich, ebenso die Gutachten zweier hervorragender Aerzte, deren Name über jeden Zweifel erhaben dasteht. Es ist auch in dem eigenen Bericht meines Vetters in der„Vossischen Zeitung“ auf die Momente hingewiesen worden, die nach Angabe des Bürgers von Euskirchen die Entscheidung angeblich herbeiführen mußte und auch wirklich herbeiführte. Hierüber schreibt die„Vossische Zeitung“ in einem Leitartikel:„Ein junger Mann, dessen Erziehung in Folge einer traurigen Verkettung widriger Umstände völlig vernachlässigt ist, treibt sich hin und wieder in Wirthschaften herum, betrinkt sich, macht Schulden, die Angesichts seiner Vermögensverhältnisse herzlich unbedeutend erscheinen. Er verübte einmal in der Trunkenheit eine Narrethei, die, wenn er zurechnungsfähig gewesen wäre, vor den Strafrichter gehört hätte, bei seiner Verfassung aber unmöglich ihm gesetzlich zugerechnet werden konnte.“ Aber wenn man dieser Ansicht auch nicht ist, wäre nicht eines geringe gesetzliche Strafe für die Person selbst, die hier zum Familienopfer gebracht wurde, besser gewesen, als eine lebenslängliche Internirung in einem Irrenhause, denn die letztere war bestimmt geplant! Wie kann da ein vernünftig denkender Mensch, und darauf macht doch der Bürger von Euskirchen sicher Anspruch, die Frage an die Oeffentlichkeit richten:„War es da nicht die Pflicht des Vaters, seinem Sohn sowohl als seiner Familie gegenüber, daß er für dessen spätere Existenz ein der Weise sorgte?“ Die Antwort braucht kaum gegeben zu werden, aber Gesinnungs= genossen des Euskirchener Bürgers würden denselben womöglich in eine Versammlung von Pädagogen schicken, damit er dort nach seiner Ausicht Vorschläger machen könne über die wunderbaren Erfolge, die in Narrenhäusern mit Jünglingen erzielt werden könnten, die nicht geneigt sind, sich ohne Weiteres der strengen Knute der Familie zu unterwerfen! Gelingt es dem Bürger, seine Vorschläge angenommen zu sehen, wiegroß würde dann die Freude sein über die„aussichtsvolle Zukunft“, die dann vielen Jünglingen durch jahrelange Internirung in Irrenhäusern, schmutzigen Stationen 2c. eröffnet würde! Gesinnungsgenossen hat der Euskirchener Bürger schon in einem maßgebenden Blatte, der„Andernacher Volkszeitung“, gefunden. Dieselbe hat es unterlassen, wie sie unter'm 9. October schreibt, den(wirklich wahrheitsgemäßen) Bericht der„Vossischen Zeitung“ aufzunehmen, weil derselbe in der Stadt Andernach mit einem„Kopfschütteln“ aufgenommen worden sei. Es wird mir von zuverlässiger Seite mitgetheilt, daß diese Angabe durchaus nicht zutreffend ist, es sei denn, daß an diesem Tage gerade der Schwager Trimborn aus Nieder=Hammerstein in Andernach gewesen wäre. Wer den Herrn persönlich kennt, wird dies begreiflich finden. Die„Andernacher Volkszeitung“, die den Artikel als eine Thatsache bringt, wird auch wohl eine wahrheitsgemäße Richtigstellung desselben nicht aufnehmen. Was ich hier dem„Bürger von Euskirchen“ erwidere, beruht auf Wahrheit und mein Vetter sowohl als auch ich unterzeichnen es mit unserem vollen Namen. Es wäre gut, wenn der Euskirchener Bürger auch aus seiner Anonymität heraustreten wollte, oder sollte derselbe wohl ein betheiligter Verwandter sein? HIch. Jos. Weber, Firma Weber-Falckenberg, Köln. oder sein Geist noch immer am Münchener Hofe als Gesandter beglaubigt ist,— weil er dort nie in seinem Leben ein Abberufungsschreiben übergeben hat. Die Beziehungen zwischen Bayern und den Vereinigten Staaten scheinen unter diesem eigenartigen Zustand glücklicherweise nicht gelitten zu haben: sonst hätte es schwerlich 21 Jahre gedauert, bis man an die Sache erinnert wurde. Sprechsaal. 11486] Die Internirung in Andernach. .8„ Köln, 12. October. An die Redaction des„General=Anzeigers für Bonn und Umgegend“ Unter dem Datum Dinstag den 8. October brachten Sie im Sprechsaal Nr. 1476 einen Artikel über meinen Vetter Joseph Weber, der 57 Monate in der Irren=Anstalt zu Andernach, obwohl vollkommen geistig gesund, internirt war. Der Artikel war unterzeichnet mit„Ein Bürger von Euskirchen". Es sollte wohl eine Erwiderung sein auf meinen Bericht über meinen Vetter in der„Vossischen Zeitung“, den auch der„General=Anzeiger“, wenn auch im Auszuge, so doch in der Hauptsache ausführlich brachte. Der biedere Bürger von Euskirchen greift auf frühere Handlungen meines Vetters zurück, ohne die Ursachen dieser Handlungen hervorzuheben. Ich habe dies in meinem Berichte in der„Vossischen Zeitung“ kurz gethan, indem ich sagte,„mein Vetter sei von seinen Brüdern fortwährend zurückgesetzt worden". Ich hätte dies ausführlicher thun können, habe es aber unterlassen, weil ich immer noch die Absicht hatte, die Familie soviel wie möglich zu schonen. Der„Bürger von Euskirchen“ zwingt mich, diesen Standpunkt zu verlassen. Ja, mein Vetter hat im Jahre 1889, als er noch in Euskirchen war, sich betrunken, er hat in Ställen und Scheunen geschlafen, aber warum? Er wurde als der Paria seiner Familie betrachtet. Niemand sprach mit ihm, man schlug ihn 2c. Man gab ihm kein Geld. Während des Tages war ihm der Aufenthalt bei den übrigen Familienmitgliedern zur Unmöglichkeit gemacht. Allmählich ging man dazu über, wenn er Abends gegen ½11—11 Uhr sich nach Hause schlich, um sein Zimmer und sein Bett aufzusuchen, die Hausthüre zu verbarrikadiren. Zuletzt hat man ihm auch das Bett aus dem Schlafzimmer herausgenommen! Wo sollte sich der arme Kerl da anders hinlegen? Geld hatte er keins, sein Vater und seine Brüder gaben nicht einmal die 2 und 3 Mark zurück, die er sich hier und da geborgt hatte. Jeder Mensch und selbst ein Geisteskranker, dessen Verstand noch nicht ganz umnebelt ist, zieht unbedingt eine Roßhaarmatratze einem Nachtlager in einem Stalle oder einer Scheune vor. Um in einer Kneipe, selbst einer ordinären(ich kenne persönlich diese Wirthshäuser in Euskirchen nicht) zu übernachten, muß man doch jedenfalls etwas bezahlen! Hier kann von einem Hang keine Rede sein, hier trat vielmehr die zwingende Nothwendigkeit ein. Es ist unzweifelhaft, daß der verstorbene Vater auch in Güte auf seinen Sohn eingewirkt hat. Er wollte ihn in der Fabrik beschäftigen, die älteren Brüder beachteten ihn aber gar nicht und machten ihm jede Thätigkeit daselbst unömglich(hierüber der Bericht in der„Vossischen Zeitung"). Was die Strenge des Vaters betrifft, so ist dieselbe offenbar viel schärfer und beeinflußt von Anderen hervorgetreten. Er gab ihm niemals Geld und wenn er aus zwingenden Gründen einige Mark geborgt hatte, und die„Gläubiger“ hierfür erschienen, so entstand der rößte Skandal, aber befriedigt wurden dieselben nie. Das sind„die orderungen“, wie der Euskirchener Bürger sagt, die„von vielen seiten bei Herrn Weber sen. einliefen". Dadurch„war bald Euskirchen und Umgegend voll von dem schönen jungen Pflänzchen“. Die Gläubiger" erhielten nichts wieder, wurden womöglich herausgeworfen, und meinem Vetter war, obgleich er überall„der reiche Weber“ genannt, der Credit vollständig abgeschnitten. Einmal gab ihm sein Vater an seinem Namenstage auf vieles Bitten und Flehen„eine ganze Mark“! Wie weit man damit springen kann, weiß Jeder, der chon im Besitze„nur einer ganzen Mark“ gewesen ist. Ferner sollte man bei„den Forderungen von vielen Seiten“, von denen der Eusdas die plaibl4871 Aufgang zum Vennsberg. Vor einigen Tagen für die Wyi. Sprechsaal des„General=Anzeigers“ ein Poppelsdorfer berg. Was exführung der Pferdebahn bis zum VenusFriedrichstraße, Jülbe, für die Weiterführung der Geleise durch die trifft in allen Stücken zu.“ Sorbis zum Fuß des Berges Verwaltung der Pferdebahn theilen— Gemeindebehörden wie die ausgesprochenen Ansichten. Was indessen völ' Allem Noth thut, ist, die Schaffung eines besseren Weue.= bis auf Hoge des Venusberges. 9 64 Die Stadt Bonn besitzt in dem prächtigen Kaiserpark einen Schatz, wie keine zweite Stadt am Rhein einen solchen aufweisen kann. Jeden Fremde, der den Kaiserpark besuchen will, und fast Jeder, der nach Bonn kommt, sieht sich durch den Anblick der so nahe liegenden bewaldeten Höhen veranlaßt, seine Schritte dorthin zu lenken, stutzt am Fuße des Berges, wenn er den unbequemen und bei feuchten Witterung schlüpferigen Aufstieg sieht. Mancher schon hat sich durch diesen Aufstieg abschrecken lassen und ist umgekehrt. Wer aber trotz des unangenehmen Aufstiegs weiter gegangen und voll Entzücken die herrlichen Ausblicke dort oben genossen hat, der spricht auch sein Erstaunen darüber aus, wie eine Stadt einen so herrlichen Besitz, der fast unmittelbar vor ihren Thoren liegt, ihr eigen neunen kann, ohne für entsprechende Wege=Anlagen zu sorgen, die es ermöglichen, bequem und angenehm dahin zu geser dieser Zeilen, der ein häufiger Besucher des Kaiserparkes ist, hat oft im Stillen voll Beschämung die Urtheile von Fremden über den schlechten Aufgang zum Venusberg anhören müssen. Dann tauchte in ihm der Wunsch auf, es möchten doch die Herren unserer Stadtverwaltung einmal Zeugen solchen leider nur zu berechtigten Tadels sein. In den Kreisen der Bonner Bürgerschaft verlautet häufig, unser geehrter Herr Oberbürgermeister Spiritus strebe die Anlage einen geeigneten Weges zum Kaiserparke an, die Schuld der Verzögerung liege nur am Stadtbauamte. Möge unser Stadtoberhaupt in dieser Sache handelnd eingreifen, um dem Mißstande ein Ende zu machen; des Dankes der ganzen Bürgerschaft kann der Oberbürger= meister versichert sein. Durch seine energische Initiative ist ja schon mit so manchem alten Mißstande aufgeräumt worden, so daß wohl auch hier, wo dringende Abhülfe Noth thut, darauf gehofft werden darf. Wie nothwendig ein bequemerer Aufgang zu unserem Kaiserpark ist, das auseinander zu setzen, wäre überflüssig. Es sei nur darauf hingewiesen, wie mancher Leidende, dem die frische Bergluft in den Tannenwaldungen eine Erquickung und Linderung bringen würde, auf diese verzichten muß, weil er den steilen Aufstieg zum Berge nicht ausführen kann. Dann wäre auch eine bessere Wegeanlage nöthig wegen des Krankenhauses auf dem Venusberge. Gegenwärtig wird dort ein Neubau ausgeführt, wodurch das Krankenhaus wohl die vierfache Größe wie es jetzt besteht erhält. Dadurch wird der Verkehr dorthin selbstverständlich ein bedeutender, und aus diesem Grunde allein schon wird die Anlage einer angemessenen Wegeanlage dorthin zum dringenden Bedürfnisse. Möge man doch an zutreffender Stelle der oben berührten Angelegenheit die geeignete Fürsorge zuwenden. Jetzt gerade, wo die Zeit nabt, die vielen Arbeitskräften Beschäftigungslosigkeit bringt, sollte man daran denken, die schon so lange für nothwendig erkannte Wegeanlage zum Kaiserpark zur Ausführung zu bringen. Dem Gesammtpublikum würde damit gedient sein und den Arbeitslosen würde Verdienst geschaffen. Em ständiger Besucher des Kaiserparkes. 10=Pfund=Eimer Mk..75, Himbeer-Marmelade 10=Pfund=Eimer Mk..00, alle engl. Marmeladen empfiehlt Jos. Müller, Markt 15. Cotoniatwdaaren in feinster Qualität empfiehlt zu billigsten Tagespreisen Th. Homann, Perrsske Auf Wunsch freie Zusendung ins Haus. Mobel werden stets an= und verkauft.* Frau Heck, Stiftsgasse 4. „ 1 Chocoladen Marquis, Suchard, Kohler, Lindt, Stollwerck“ Ling--Awerck, Feische, nildebrandt, Sarotti etc. L. Beissel Bonn, fl Peststrasse 23, Bcko Sürst, II m 1 Hiaute vom Bahnhof. 0 Schreibtisch, Sessel, Kronteuchter, sowie medicinische Bücher zu verkaufen, Köniastraße 20. 76. October 1895. amsval-Anzeigen fün Vonn und Zmngegend Nr. 2071 Seite“ Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten. Aus Bonn. (Rachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) Bonn, 16. October. 9 Stadtrath. In der öffentlichen Sitzung des Stadtverordneten=Collegiums, welche am kommenden Freitag, Nachmittags 4 Uhr, in der Beethovenhalle abgehalten wird, stehen u. A. auf der Tagesordnung: Festsetzung der Rechnungen des Schlacht= und Viehhofes und der städtischen Badeanstalten für 1894/95; Veräußerung eines Grundstückes an der Bahnstraße: Alignement der Remigius= straße und der Straße Am Hof; Kanal=Anlage in der Coblenzer= raßze; Legung eines Telegraphenkabels durch städtische Straßen; Werftregulirung an der zweiten Fährgasse und Herstellung einer gärtnerischen Anlage auf dem Rheinwerft am Alten Zoll. X General=Oberst Freiherr von Los folgte gestern einer Einladung des Fürsten zu Wied nach Schloß Segenshaus zur Tafel. Im Laufe des heutigen Tages reist Se. Excellenz nach Berlin zurück. ∆ Bei den Arbeiten am Rheinwerft, welche in der letzten Zeit rüstig fortschreiten, ist man gegenwärtig mit der Errichtung des Pegels beschäftigt. Der Pegel wird gegenüber dem Gasthof „Rheineck“ angebracht werden. Das Ufer erhält hier eine vollkommen senkrechte Richtung. * Ein Schrittweg wird nunmehr zum Wohle der Passanten quer über den Markt von der Wenzelgasse bis zur Brücke gepflastert. Bei Regenwetter zeichnete sich grade diese Stelle durch eine Unmenge von Wassertümpel aus; durch die Neupflasterung werden dieselben wegfallen. J Das Bezirks=Commando Vonn stellte gestern 50 Rekruten ein, die auf die Garnisonen Saarlonis, Wesel, Schlettstadt und Iülich(Unterofficierschule) vertheilt wurden. Heute werden 1200 Rekruten eingezogen. A Ueber das Spangentragen ist den Beamten der hiesigen Universität, welche den Feldzug 1870/71 mitgemacht haben, am verflossenen Montag auf dem Curatorium eingehende Mittheilung gemacht worden. Es wurde denselben zuerst das Schreiben des Kaisers, welches die Genehmigung zum Tragen der Spangen enthält und sodann ein Schreiben des Kriegsministeriums verlesen, worin die Träger solcher Ehrenzeichen ermahnt werden, mit diesen Spangen keine Unsitte zu treiben. Den Universitätsbeamten wurde aufgegeben, durch das Bezirkscommando nachzuweisen, in welchen Schlachten sie in dem Feldzuge mitgekämpft haben, da solches aus den Militärpässen nicht zu ersehen ist. □ Eine Brieftaubenpost ist nunmehr auch in der hiesigen Königlichen Klinik eingerichtet. Ein Kind der Familie Zilliken in Brühl ist an Diphtheritis erkrankt und befindet sich hier in Behandlung. Damit den Eltern täglich wiederholt Nachricht über den Zustand ihres Kindes zukommen kann, hat der Vater mehrere Brieftauben hierselbst eingesetzt, welche zu bestimmten Zeiten mit der Mittheilung versehen aufgelassen werden. &a Taschendiebe scheinen wieder auf dem Gemüsemarkte ihr Wesen zu treiben. Gestern Morgen wurde einer Frau das Portemonnaie mit Inhalt gestohlen. Also Vorsicht! 0 Ein äußerst frecher Einbruch ist während der vergangenen Nacht in den Bureauräumen der Bonner Actien=Brauerei am Kreuzberge verübt worden. Die Gauner hatten sich eine Kirschenleiter aus dem Felde geholt. Mittelst dieser stiegen sie bis zu einem Feuster, zerdrückten eine Scheibe und stiegen dann ein. Im Comptoir angelangt, versuchten sie, die Geldschränke zu erbrechen. Jedoch ist ihnen dies nicht gelungen und so fiel ihnen nur die Portokasse nebst Briefmarken zur Beute. Auch nahmen sie die Schlüssel aller Schränke mit sich fort, ließen aber einen Meißel zurück. Die fortwährend in Bonn und Umgegend aufeinander folgenden Einbrüche sind wirklich recht beunruhigend. 8 Das hiesige Schöffengericht verurtheilte gestern mehrere Personen aus Bonn zu je 5 Mark Geldbuße, weil dieselben auf der Beueler Kirmeß—. Dinstag Abend— die Polizeistunde überschritten, bezw. nach der festgesetzten Stunde noch in einem dortigen Tanzsaal verweilt hatten. * Strafantrag. Die„Coblenzer Ztg.“ meldet aus Düsseldorf. 14. Oct.:„Herr Landesdirector Klein hat gegen Dr. Oberdörffer in Godesberg, den zweiten Gutachter in der Angelegenheit des in der Irrenanstalt Andernach detinirt gewesenen Weber aus Euskirchen, Strafantrag bei dem Landgerichte gestellt.— Auf eines darf man, ehe man sich ein abschließendes Urtheil über den Fall bilden kann, außerordentlich gespannt sein, nämlich wie Professor Dr. Finkelnburg an der Universität Bonn sich jetzt äußern wird.“ C' In ein hiesiges Goldwaaren=Geschäft am Dreieck kam gestern Nachmittag eine ziemlich gut gekleidete Frauensperson und verlangte eine Auswahl goldene Ringe für eine in der Brüdergasse wohnende Conditorsfrau. Nach längerem Suchen, wobei die Betreffende die Bemerkung machte, daß der Ladenbesitzer sie noch von früher her kennen müsse, da sie schon mehrfach bei ihm gekauft habe, traute derselbe der Sache nicht mehr und versprach, die Auswahl Ringe sogleich zu der Frau hinschicken zu wollen. Nach sofort eingezogenen Erkundigungen ergab sich jedoch, daß Alles auf Unwahrheit beruhte. Die hiesigen Geschäftsleute seien also vor dieser Schwindlerin gewarnt. * Kaiserhalle. Man schreibt der„Zeitschrift des Deutschen Sprach=Vereins" von hier: Als die„Kaiserhalle“ kürzlich an einen neuen Besitzer Herrn Julius Grasnick überging, hat sich dieser bestimmen lassen, das Wort „Restaurant" durch ein deutsches zu ersetzen; sein Schild trägt die Aufschrift:„Bierhaus zur Kaiserhalle". 9. Schüler=Aufführung. Wir können es uns nicht versagen, unsere Leser auf die Aufführung von Frau Elsa Schneider, welche am 26. October stattfinden wird, aufmerksam zu machen. Schon seit Jahren sind die Schüler=Aufführungen dieser Dame bekannt und beliebt geworden. In diesem Jahre feiert dieselbe nun ihr 25jähriges Jubiläum als Musik= und Gesang=Lehrerin. Welch' eine Summe von Mühe und ernster Arbeit stellen diese Jahre dar! Aber in ihrer Folge liegt auch die Genugthuung, gar Vielen das Verständniß für das Reich der Töne erschlossen zu haben. Um die diesjährige Aufführung besonders glanzvoll zu gestalten, haben sich nicht nur die jetzigen, sondern auch viele früheren Schüler, dann Mitglieder der „Macaria“, unter ihrem Leiter Franz Strömer, sowie gesanglich und schauspielerisch veranlagte Dilettanten unserer Stadt zusammengethan,Rund den eifrigen Proben nach zu schließen, ist Ausgezeichnetes zu erwarten. Das Programm bringt zuerst die schwierige, aber melodiöse einaktige Oper Mendelssohn's:„Die Heimkehr aus der Fremde“, dann einige Chöre und Soli aus der Oper„Ariadne“ unseres Mitbürgers Brambach, ein komisches Quartett, und schließlich das reizende Singspiel:„Die Kunst geliebt zu werden". Die Reichhaltigkeit dieses Programms, die Beliebtheit, deren sich Frau Schneider erfreut und— um es auch zu erwähnen— der billige Eintritts preis mögen zusammenwirken, den behaglichen Saal der„Lese“ in allen Theilen dicht zu füllen. 8 Verpachtung von Grundstücken der Armen=Verwaltung. Man schreibt uns aus Grav=Rheindorf: Auf der am vorigen Freitag stattgefundenen Verpachtung von Grundstücken der Armen=Verwaltung, welche die Genehmigung der Stadtverordneten nicht erhalten hatten, hielten die Anpächter an dem auf der vorigen Verpachtung gebotenen Preise fest; es wurden für zwei Grundstücke, welche am Dallweg gelegen sind, 25 Mk. pro Morgen geboten. Von dem Herrn Beigeordneten Heuser aufgefordert, den alten Pachtpreis zu zahlen, erklärten die Anpächter: sie könnten wegen der schlechten Zeitverhältnisse nicht mehr zahlen und wollten alsdann auf die Grundstücke verzichten. 6' Der Bonner Zweigverein des Preußischen Beamtenvereins hielt vorgestern Abend in dem Gasthause„Eintracht“ seine diesmonatliche gesellige Zusammenkunft. Der Vorsitzende Herr Landrath Dr. von Sandt eröffnete gegen 9 Uhr die Versammlung und wachte sodann einige geschäftliche Mittheilungen. Der Verein habe bis jetzt die stattliche Zahl von 600 Mitgliedern erreicht, ein Beweis dafür, daß die Bestrebungen desselben allseitige Anerkennung fänden. Der Ehrenvorsitzende des Vereins, Herr Geh. Ober= Regierungsrath Dr. Gandtner, habe am 30. September ds. Is. sein 50jähriges Dienstjubiläum gefeiert; der Verein habe, da der Jubilar erkrankt war, demselben damals seine Glückwünsche nicht übermitteln können. Der Vorsitzende ersuchte um die Genehmigung, daß er dies Namens des Vereins jetzt thue. Das Andenken eines verstorbenen Mitgliedes wurde durch Erheben von den Sitzen geehrt. Sodann theilte der Vorsitzende mit, daß die Beziehungen des Vereins zu der Hannoverschen Lebensversicherung, Preußischer Beamtenverein in Hannover, r 1894 einen günstigen Abschluß gefunden hätten; in der Generalden die baus der Gesellschaft vom Juni 1895 sei beschlossen wor“„“ hochitzulässige Lebensversicherungssumme von 30- auf 40,000 Mart zu erhöhen. Für Dividenden=Ansammlungen sei der Procent4 auf 8½ pCt. gesetzt worden; eine vollständige Dividendennicht vor. Im Anschluß hieran machte der rentenreglement Katagfurz“ daß einige kleine Aenderungen im Leibnungefungen hätten. Ueber die Juni=VersammBundes deutscher Beamten=Vereinigung in Dresden, zu der hiesige Verein keinen Vertreter gesandt habe, bleibe ein Tertrag horhehalten. Eine vergleichende Berechnung der Kosten der nnonsbinruung bei der Berliner Actiengesellschaft für Cautionsstellung einerseits und des Preußischen Beamtenvereins in Hannover anderseits sei eingegangen; auf Anregung des Vorsitzenden erklärte der Rendant der Kreissparkasse, Herr Laufkötter, sich bereit, in einer der nächsten Versammlungen ein Referat über diese BerechZum Schlufse der Mittheilungen wurde das „Wirthschaftsbuch für deutsche Beamten und Beamtenfrauen“ empfohten. Das hierauf zur Verlesung gebrachte Protokoll der letzten Sitzung wurde genehmigt. Herr Rechnungsrath Hövermann ergriff sodann das Wort zur Vorlesung eines Artikels aus der Beamtenzeitschrift", betitelt:„Der Beamte als Ehemann". Zur Einleitung bemerkte derselbe, daß dieser Vortrag in einer Sitzung des Berliner Beamtenvereins am 31. Mai 1880 von dem damaligen Geheimen Regierungsrath Dr. Bosse, dem jetzigen Cultusminister, gehalten worden sei. Die Vorlesung des inhaltreichen Vortrages nahm eine Stunde in Anspruch. Gegen 11 Uhr wurde die Sitzung geschlossen. ∆ Ein harmloser Scherz wurde mit einem hiesigen Einwohner getrieben. Der biedere Bürger, welcher einer Stammtisch=Gesellschaft angehört, war zur Zeit bei einer hiesigen längst verkrachten Bank schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Allabendlich, wenn die Rede am Stammtisch auf Acti en, Bankgeschäfte u. s. w. kam, machte er seinem Grolle Luft, indem er weidlich auf die Vorsteher der verkrachten Gesellschaft schimpfte. Vor einigen Tagen, als der Alte wieder an seinem Thema war, wurde demselben ein junger Mann vorgestellt, der ein naher Verwandter eines der Hauptleiter der Bank sein sollte; in Wirklichkeit war es jedoch ein geriebener— Reiseonkel. Dieser erbot sich nun nach längern Auseiandersetzungen, einen Theil des verlorenen Geldes gleich zu ersetzen, wenn der Geschädigte über die ganze Summe quittire. Auf dieses Anerbieten ging der Stammgast auch ein; es wurde eine mit vielen Artikeln und Paragraphen ausgestattete Quittung ausgestellt und der Pseudo=Verwandte zahlte baare 1000 Mark in Hundertmarkscheinen, die er, von einer Seite zeigend, in einem Briefumschlag übergab. Voll Freude über dieses Glück nahm der Bürger seine frühere Auslassungen zurück und zahlte von seinem Taschengelde eine Runde. Damit ihm das Geld nicht wieder abhanden komme, begab er sich bald zu seiner Wohnung, um den Seinen von seinem Glück zu erzählen. Wie wird der Alte hier aus seinem Freudenrausch erwacht sein, als er erkannte, daß die undertmarkscheine— Geschäfts=Empfehlungen in der jetzt beliebten orm waren. J Vom Gemüsemarkt. Der einzelnen frischen Gemüsesorten werden stets weniger, dagegen ist die Menge der angefahrenen Herbstund Einmachgemüse ziemlich groß. Die Frühgemüse halten ihren Preis, die Spätgemüse werden billiger. Wirsing kostet pro Stück 8 Pfg., Roth= und Weißkohl(einheimischer)—10 Pfg., Kohlrabi 3 Pfg., Blumenkohl(viel) 25 Pfg., Endivien 5 Pfg. und Kopfsalat 3 Pfg. Eingeführter Kappus wurde mit 2,10 Mk. pro Centner, Wirsing mit 15 Pfg. und rother Kappus mit 12 Pfa. pro Stück bezahlt. Das Gebund junger Möhrchen, junger Zwiebel und Carotten kostete je 8 Pfg., für dicke Zwiebel wurde pro Pfund 5 Pfg. verlangt. Grüne Bohnen kosteten 25 Pfg. pro Pfund und große Gurken 8 Pfg. pro Stück; für Nieren=Kartoffeln wurden pro Pfund 5 Pfg., für rothe, weiße und Magnum bonum 3 Pfg. bezahlt. Birnen und Aepfel kosteten 10 Pfg., Pflaumen 4 Pfg., Preißelbeeren 30 Pfg., Pfirsiche 80 Pfg., Tomaten 25 Pfg., Trauben 40 Pfg. pro Pfund und Nüsse pro 100 Stück 60 Pfg. Der Preis der Butter war pro Pfund 1,30 Mk. und der Eier(Viertel) 2,70 Mk. Für junge Hahnen wurden 1,20 Mk., für Hühner 2 Mk., für das Paar Tauben 1,20 Mk., für Feldhühner 1,50 Mk., für Enten 3 Mk., für Hasen 4 Mk. und für das Gebund Krammetsvögel—1,20 Mk. verlangt. Backfische(wenig) kosteten 40 Pfg., Hecht 90 Pfg., Schleien 80 Pfg., Aal 1,80 Mk. und Salm 2,50 Mk. pro Pfund. 9 Geldfund in Köln. Man schreibt uns aus Köln, 15. Oct.: Einen äußerst werthvollen Fund machten gestern Nachmittag mehrere Arbeiter der Reparatur=Werkstätte von der Central=Werkstätte der Eisenbahn=Direction Köln. Dieselben waren beauftragt, einen Wagen dritter Klasse zu repariren. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Ofen, der in einem Abtheil stand, ausgenommen. Unter den in demselben befindlichen Papieren entdeckte ein Arbeiter ein zusammengebundenes Päckchen, welches sich bei näherer Besichtigung als ein Bündel Werthpapiere ergab. Bei der Untersuchung entdeckte man auf dem schrägen, zur Aufnahme von Handgepäck dienenden Brett über den Bänken ein zweites Pakeichen, welches ebenfalls Werthpapiere enthielt. Wie sich herausstellt, weisen diese Banknoten einen Gesammtwerth von über 33,000 Mark auf. Die Arbeiter lieferten die werthvollen Fundstücke sofort ihrer Behörde ab. Allem Anscheine nach rührt das Geld von einem Diebstahl her und liegt die Vermuthung nahe, daß Jemand dasselbe dort im Ofen verborgen hat, und später wieder herausnehmen wollte. Eine eingehende Untersuchung der Angelegenheit ist eingeleitet. Aus der Umgegend. &a Köln, 15. Oct.(Schwurgericht). Im Verlaus der Verhandlung gegen die Mülheimer Excedenten dienten die meisten Aussagen der bisher vernommenen Zeugen zur Feststellung des Thatbestandes. Die Einzelnheiten der Vernehmungen haben kein öffentliches Interesse. Seitens der Vertheidigung wurden im Laufe der heutigen Verhandlung noch die Ladung einer Anzahl Mülheimer Bürger beantragt, welche über die Art des Vorgehens der Polizei in jenen Tagen der Aufregung aussagen sollen. Landrath von Niesewand betonte bei seiner Vernehmung, daß die Frage, welches die Ursachen der Ausschreitungen gewesen seien, schwer zu beantworten sei. Die Stadtverordneten von Mülheim hätten sich in ihrer letzten Sitzung dahin ausgesprochen, daß der Bürgermeister nicht schuld an der Sache sei. Seit 1886, als das Mus macher'sche Schifffahrts=Unternehmen in einer Actien=Gesellschaft aufging, sei Herr Steinkopf Mitglied des Aufsichtsrath der letzteren bis zum 24. Juni d. J. gewesen. Zeuge ist der Ansicht, daß die Preisherabsetzung des Fahrpreises der Actien=Gesellschaft von 25 bezw. 20 Pfg. auf 5 Pfg. nur darauf berechnet gewesen sei, die neue Volapück=Gesellschaft zu ruiniren. Es habe damals allerdings geheißen, daß Bürgermeister Steinkopf, der in Marienbad dieserhalb befragt worden, sich mit der Herabsetzung auf 5 Pfg. einverstanden erklärt habe: er habe sich aber dagegen ausgesprochen. Bürgermeister Steinkopf sei für die Neuerung absolut nicht begeistert gewesen; früher sei das Publikum bei den Preisen von 25 bezw. 20 Pfg. quasi ausgebeutet worden. Erst nachdem ihn Beigeordneter Geller von den Ausschreitungen der auf dem Werft Stehenden Mittheilung gemacht, habe er, nach vorheriger Rücksprache mit dem Regierungspräsidenten, um Verstärkung durch Kölner Schutzleute gebeten. Abends gegen 9 Uhr, am 16. August, sei die Polizei angewiesen worden, die Straßeneingänge zu besetzen. Das Publikum sei mehrfach zur Aufrechthaltung der Ruhe aufgefordert worden. Da seien dieselben Beamten mit Steinen beworfen worden. Darauf habe es bei der Polizei geheißen, nun müsse mit aller Energie vorgegangen werden. Die Leute schienen aber für den Ernst der Sache kein Verständniß gehabt zu haben und der Unfug habe schließlich solche Ausdehnung angenommen, daß er beabsichtigt habe, eine Compagnie Infanterie zur Unterstützung der Polizeibeamten zu requiriren. Er habe selbst, als er Nachts gegen 1 Uhr gesehen, daß die Straßen noch dicht mit Menschen besetzt gewesen seien, die Beamten angewiesen, energisch die Straßen zu säubern. Als er dann selbst unter das Publikum getreten und dieses zur Ruhe ermahnt habe und seinen Aufforderungen Folge geleistet worden sei, habe er davon Abstand genommen zur Säuberung der Straßen Cavallerie aus Deutz zu erbitten. Um die Bewohner Mülheims eindringlich zu warnen, habe er in der Nacht gegen 12 Uhr an die Bürgerschaft einen Aufruf erlassen und auf die Aufruhrparagraphen hingewiesen. Am anderen Tage sei alles wieder ruhig gewesen. Ein Polizeibeamter habe ihm gesagt, die Unruhen in Gelsenkirchen gelegentlich des Bergarbeiterstrikes seien nichts gegen den Mühlheimer Krawall gewesen. Daß die Polizei zu Anfang am Abend der Beleuchtung etwas forsch vorgegangen sei, gab Zeuge zu. Beigeordneter Geller bekundete, wie sich schon vom 13. August ab unter den Besuchern des Werftes eine Gährung bemerkbar gemacht habe, die gegen die Mühlheimer Actiengesellschaft gerichtet, immer mehr zugenommen habe. Am 17. August sei die Aufbietung der ganzen Polizeimannschaft erforderlich gewesen, um die Ordnung auf dem Werft aufrecht zu erhalten. Die Ausschreitungen bei der Räumung des Werftes seien sehr schlimm gewesen. Für über 4000 Mk. an Werth seien dort Sachen zerstört worden. Der 18. August(Sonntag) sei sehr ernst gewesen. Am Montag sei das Verbot erlassen, daß die Schiffe nicht mehr fahren dürften; das habe zur Folge gehabt, daß das Werft weniger stark besucht worden sei. Die weiteren Zeugen sind die Commissare, Schutzleute, Gendarmen, Kölner Beamte und Mülheimer Einwohner, die heute vernommen wurden. Während der heutigen Vormittags=Sitzung kam es zu sehr scharfen Auseinandersetzungen zwischen der Vertheidigung und dem Staatsanwalt. Rechtsanwalt Justizrath Eilender hatte den Antrag gestellt, die Aussage eines Polizeisergeanten(Eisen) zu Protokoll zu nehmen, soweit sie in Widerspruch stände mit den vorhergehenden Zeugen. Darauf bemerkte der Staatsanwalt(Affessor Schell), es sei ihm noch nicht vorgekommen, daß die Rechtsanwälte vor Gericht als Denuncianten aufträten, denn die Anträge der Rechtsanwälte hätten doch nur den Zweck, ein Meineidsverfahren gegen den Eisen vorzubereiten.— Rechtsanwalt Eilender erklärte darauf im Namen sämmtlicher Vertheidiger: es sei ihm noch nicht vorgekommen, daß ein Staatsanwalt bezüglich der Vertheidiger den Ausdruck Denunciant sebraucht habe. Im Namen der Vertheidiger müsse er energisch gegen den Ausdruck protestiren. Das Vorgehen und die Wünsche der Vertheidiger bezüglich der protokollarischen Aufnahme hätten den Hintergrund, daß die Vertheidiger auf die Aeußerungen eines Schutzmannes dasselbe Gewicht legten wie auf die Aeußerungen anderer Zeugen.— Mehrere Vertheidiger verlangten dann eine Ehrenerklärung seitens des Staatsanwalts.— Der Staatsanwalt erklärt, daß er den Ausdruck nicht in dem Sinne gebraucht habe, wie ihn Rechtsanwalt Eilender aufgefaßt habe, und nimmt dann den Ausd ruck zurück.— Der Vorfall erregte Aufsehen. * Köln, 14. Oct. Als vorgestern Abend eine am Großen Griechenmarkt wohnende Frau ihr Schlafzimmer betreten wollte, fand sie die Thüre erbrochen. Ein Kerl trat ihr entgegen und schlug sie nieder, so daß sie blutüberströmt liegen blieb. Dann nahm der Einbrecher Reißaus. Der Mann der betreffenden Frau war verreist. Letztere liegt so schwer krank darnieder, daß ihr Leben gefährdet erscheint. Von Nah und Fern. * Petersburg, 9. Oct. Das Krönungskleid der Czarin ist in Paris bestellt worden, wird mit Perlen und Gold bestickt sein und kostet 300,000 Mk. * Barcelona, 9. Oct. Vor einigen Tagen hat sich hier nachstehende erschütternde Begebenheit zugetragen. Ein Arbeiter, der bei dem Bau eines Hauses auf der Plaza del Angel beschäftigt war, fiel von einem hohen Gerüste herunter. Ehe er unten ankam, ergriff ihn ein spitzer eiserner Haken, der ihm in den Kopf drang. So blieb der Unglückliche hängen, bis einige andere Arbeiter ihn bemerkten und aus seiner fürchterlichen Lage befreiten. Das wunderbarste an dem traurigen Vorfall ist, daß die Aerzte feststellten, daß die Hirnmasse gar nicht beschädigt worden war, und hofft man, den allerdings schwer Verletzten am Leben zu erhalten. * Kairo, 10. Oct. Die hiesige Presse berichtet, daß Exkaiserin Eugenie in diesem Winter Aegypten besuchen wird. Sie soll nach den bisherigen Bestimmungen Mitte November in Alexandrien eintreffen, sich indessen weder dort noch in Kairo aufhalten, sondern sofort auf einer Dahabije, die bereits zu ihrer Verfügung gestellt ist, die Reise nach Ober=Aegypten fortsetzen, um dort einige Wochen zu verweilen. Letzte Telegramme des General=Anzeigers. 88 Berlin, 15. Oct. Der„Lokal=Anzeiger“ veröffentlicht persönliche Mittheilungen v. Bötticher's über sein Verhältniß zum Fürsten Bismarck und zum Kaiser. Die Unterredung liegt ein Jahr zurück. Bötticher bestreitet, am Sturze Bismarck's gearbeitet zu haben, er habe in jener Krisenzeit wochenlang den Kaiser nicht gesehen, da ein Scharlachfall in seiner Familie den Verkehr verbot. Er habe Bismarck immer gerathen, erweiterten Arbeiterschutz zuzugestehen; Bismarck wollte nicht. Mit dem Kaiser stand Bismarck Anfangs ausgezeichnet, der Kaiser blickte förmlich zu ihm auf und anerkannte seine Autorität willig. Aber Bismarck verstand nicht, die Dinge so vorzutragen, daß seine Vorstellungen beim Kaiser Eingang fanden, sondern sprach autoritativ, was dem Kaiser mißfiel. Als Bismarck verabschiedet worden war, habe er, Bötticher, ihm weinend die Hand geküßt, ihm für das bewiesene Wohlwollen gedankt und gebeten, zu glauben, daß er nichts gethan, was mit der Treue gegen ihn unvereinbar gewesen. Bismarck antwortete, er halte ihn keines Treubruchs fähig, aber Bötticher habe ihn im Kampfe gegen den Kaiser nicht so unterstützt, wie er gekonnt. Weiter erzählt Bötticher, daß der Kaiser den Fürsten Hohenlohe als Reichskanzler schon längst in Aussicht genommen hatte. (Nachschrift der Redaction. Unsere Leser finden einen ausführlichen Bericht über die Erklärungen v. Bötticher's auf Seite 8 der heutigen Nummer). ss Berlin, 15. Oct. Ueber die Beileidsdepesche des Kaisers an die Wittwe des Fabrikanten Schwartz sagt der„Vorwärts“: Angesichts der Thatsache, daß die Motive des Mordes nur auf Vermuthungen beruhen und eine gerichtliche Feststellung bisher noch fehlt, können wir über die Worte des Kaisers nur unser Erstaunen ausdrücken. 88 Berlin, 15. Oct. Die Antrittsrede des Universitätsrectors Dr. Adolf Wagner behandelte das Verhältniß der Nationalö konomie zum Socialismus. Redner führte aus, die Nationalökonomie habe auch vom Socialismus gelernt, stehe aber bezüglich der Forschungsmethode und mit dem Forschungsergebniß wesentlich auf anderm Boden. Wenn einfache Arbeiter die von der Social= demokratie aufgeworfenen Fragen studirten, müsse dies auch der akademischen Jugend gestattet sein. Die wissenschaftliche Prüfung des Socialismus führe zur Anerkennung seiner wissenschaftlichen Denkarbeit und widerlege seine Irrthümer. Man werde denn auch in Engels, Lasalle und Marx nicht nur Agitatoren, sondern auch Denker ersten Ranges erkennen, die ihre Gefährlichkeit mit anderen Philosophen theilten. Dr. Wagner schloß mit dem Hinweis auf das Wirken deutscher Staatsmänner zu Gunsten der Arbeiter. 88 Berlin, 15. Oct. Dem Fürsten Lobanow hat der Kaiser sein Bildniß überreicht. Dasselbe ist ein Kupferstich, und zwar Brustbild in großem Format und trägt die eigenhändige Unterschrift des Kaisers. ss Homburg, 15. Oct. Die Eisenbahn Homburg=Usingen wurde heute eröffnet. Um 7 Uhr 45 Minuten früh traf der erste Eisenbahnzug von Usingen mit festlich geschmückter Locomotive hier ein. ss Reichenberg, 15. Oct. Hier ist ein Setzerstrike ausgebrochen, so daß die Zeitungen nur in beschränktem Umfange erscheinen können. ss Beuthen(Oberschlesien), 15. Oct. Die zum Tode verurtheilten Verbrecher Sobczky und Arld versuchten in der Nacht auszubrechen. Im Corridor entspann sich ein Kampf zwischen den Aufsehern und Verbrechern. Der Ausbruch wurde verhindert. ss Urville, 15. Oct. Der Kaiser und die Kaiserin trafen zu Wagen von Kurzel kommend in bestem Wohlsein hier ein. Die Kaiserin war sichtlich überrascht von den herrlichen Parkanlagen, die das kaiserliche Schloß umgeben. Die Straße von Kurzel nach Urville ist von der äußerst zahlreich herbeigeströmten Bevölkerung dicht belebt. Das Wetter hat sich völlig aufgeklärt. Um 1¼ Uhr fand eine Mittagstafel zu 16 Gedecken Statt. Um 4 Uhr fuhren der Kaiser und die Kaiserin nach Metz und kehrten nach Besichtigung der Kathedrale um 6¼ Uhr hierher zurück. §s Straßburg, 15. Oct. Dem Vernehmen nach sind gestern sechs intime Genossen des Mörders Meyer unter dem Verdachte, von dem durch Meyer geplanten Verbrechen der Ermordung des Fabrikanten Schwartz in Mühlhausen Kenntniß gehabt und die Anzeige bei der Behörde unterlassen zu haben, auf Grund des§ 139 des Strafgesetzbuches verhaftet und in Untersuchung gezogen worden. 88 Paris, 15. Oct. An der Börse artete gestern ein Streit in Thätlichkeiten aus. Der Vertreter einer süddeutschen Zeitung wurde von einem Banquier thätlich angegriffen. 88 Paris, 15. Oct. Nach einem Telegramm sollen während der Ermordung der Königin von Korea Japaner an den Thüren des Palastes Wache gestanden haben. Man glaubt jedoch nicht, daß der japanische Gesandte von dem Complott in Kenntniß gesetzt worden ist. Der König ist gefangen genommen worden; dessen Bruder wurde zum Dictator proclamirt und ein neues Gesetz eingesetzt. An die Koreaner ist ein Aufruf erlassen worden, in welchem sie aufgefordert werden, die Japaner zu vertreiben. §8 Paris, 15. Oct. Graud=Carteret bezeichnet heute im „Figaro“ den Dresdener litterarischen Congreß als ein geschichtliches Ereigniß, da die deutsche Volksseele in Sachsen sich zum ersten Male seit 1870 den Franzosen in Liebe erschlossen habe. Er richtet an Frankreich eine feurige Aufforderung, die dargereichte Freundeshand des deutschen Volkes anzunehmen. 88 Paris, 15. Oct. Die Regierung wird eine besondere Creditforderung einbringen, um den französischen Botschafter in Petersburg in der Lage zu versetzen, bei den bevorstehenden Krönungsfeierlichkeiten Frankreich mit großem Glanze zu vertreten. ss Konstantinopel, 15. Oct. Die britische Regierung ist fest entschlossen, die von Großbritannien, Frankreich und Rußland vorgeschlagenen Reformen zur Annahme zu bringen und wird nicht zögern, event. zu diesem Zweck einen starken Druck auf den Sultan auszuüben. §5 Wien, 15. Oct. Nach Meldungen aus Nürschau(Böhmen) explodirte dort vorgestern vor dem Schachthause der Zeche „Pankraz“ eine Dynamitpatrone, wodurch 60 Fensterscheiben zertrümmert wurden. Der Betriebsleiter der genannten Zeche wurde leicht verwundet. Die Ursache der Explosion ist bekannt. ss Yokohama, 15. Oct. Ein Telegramm aus Söul theilt mit, daß während der Verwirrungen, die durch den Angriff der Antireformpartei auf den königlichen Palast entstanden, Aufrührer in das Schlafzimmer des königlichen Palastes eindrangen und drei Frauen ermordeten, wovon eine muthmaßlich die Königin ist. Cours-Notirungen vom 15. Oct. Fonds und Loose. Industrie-Aotien 3. C. Mainz-Ludwgsh. Oest.-Ung. Staatsbahn „ Ergünz.-Netz „ Gold-Prior. Südöst. Bahn(Lmb.) „ neue „ G o l d g a r. „(Gold) Kursk-Kiew Mosco-Rfhsan RjAsan-Koslow Südwestbahn Transkaukasische Ob. Wiadkawkas Chicago-Burlington Denver Rio Grande Illinois-Central Manitoba(St. Pl.) North.-Pacific I. „ II „ III Gotthardbahn IV. S. Ital. Eisenbahn gar. Portugiesische Eisnb. 4 Serbische Eisenbhn.A. 91.25 be. 104 60 72.25 72.30 111.25 bz.G. bz. G. bz. bz. G. 102.10 baG. 101.25 102.50 102.50 90.20 8875 103.40 114.00 54 60 67.90 69.00 69.50 bz. G. br. G. G. be. G. ba.c. ba.G. bs. G. bz. bz. 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Es haben zu erscheinen: alle Reservisten, alle Dispositions=Urlauber, alle zur Verfügung der Ersatzbehörden Entlassenen, alle Halbinvaliden.— Mes. alle Nur=Garnisondienstfühigen der beserde, ferner diejenigen Wehrleute I. Aufgebots des Jahrgangs 1883, welche im Sommer=Halbjahr(1. April bis 30. September 1883) eingetreten, sawie diejenigen Vierjährig=Freiwilligen der Jahresklasse 1885, welche im Sommer=Halbjahr eingetreten sind. A. Stadtkreis Bonn. (Siehe auch Bemerkungen am Schluß.) Die Bersammlungen für den Stadtkreis Bonn finden sämmtlich Statt im hofe der Infanterie-Kaserne, Ermekeilstraße, und zwar: Samstag den 2. November 1895 1. Vormittags 9 Uhr für sämmtliche Unterofficiere aller Jahrgänge der Reserve(1888 bis 1895); 2. Vormittags 10½ Uhr für die Mannschaften u. s.., stehe oben(ausschl. Unterofficiere), der Jahresklassen 1892, 1893 und 1895; Montag den 4. November 1895 1. Vormittags 8½ Uhr für die Mannschaften u. s.., siehe oben(ausschl. Unterofficiere), der Jahresklassen 1894, 1888 und 1889; .. 2. Vormittage 10 Uhr für die Mannschaften u. s.., siehe oben(ausschl. Unterofficiere), der Jahresklassen 1890 und 1891, sowie für diejenigen Wehrleute I. Aufgebots der Jahresklasse 1883, die in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1883 eingetreten, und für diejenigen VierjährigFreiwilligen der Jahresklasse 1885, die in derselben Zeit eingetreten sind. Octeder 1895. Es stellen schaften: B. Landkreis Bonn. sich von den oben zu Anfang aufgeführten Mannder Pürgermeisterei Poppelodorf: a) am Montag den 4. November, Vormittags 11½ Uhr. zu Bonn, Infanterie=Kaserne, Ermekeilstraße, die Reservisten u. s. w.(siehe oben) der Jahresklassen 1888 bis mit 1891 und der Jahresklassen 1894 und 1895; b) am Dinstag den 5. November, Vormittags 9 Uhr. zu Bonn, Insanterie=Kaserne, Ermekeilstraße, die Reservisten u. s. w.(siehe oben) der Jahresklassen 1892 und 1893; der Kürgermeisterei Gedekoven. Alles(siehe oben) am Dinstag den 5. November, Vormittags 9 Uhr, zu Bann, Infanterie=Kaserne, Ermekeilstraße; der Kürgermeisterei Vilich. Alles(siehe oben) am Dinstag den 5. November, Vormittags 11 Uhr, zu Beuel im Saale von Weiler: der Kürgermeisterei Sechtem. Alles(siehe oben) am Freitag den 8. November, Vormittags 8½ Uhr, zu Sechtem im Saale von Pick; der Pürgermeisterei Hersel. Alles(siebe oben) am Freitag den 8. November, Vormittags 10¼ Uhr, zu Widdig im Saale von Forschbach; der Bürgermeisterei Waldorf. Alles(siehe oben) am Freitag den 8. November, Vormittags 11½ Uhr, zu Vornheim im Saale von Schwadorf; der Bürgermeisterei Godesberg ohne Mehlem und Lannesdorf und aus den Orten Billip, Rott, Holzem. Pech. Gudenau und Neuenhof. Alles(siehe oben) am Samstag den 9. November, Vormittags 8½ Uhr, zu Godesberg im Saale von Schick; der Bürgermeisterei Villip, ausschließlich der nach Godesberg Befohlenen und noch aus den Orten Mehlem und Zannesdorf, Alles(siehe oben) am Samstag den 9. November, Vormittags 10½ Uhr, zu Mehlem im Saale von Peter Wald. Einladung zur öffentlichen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Freitag den 18. October 1895, Nachmittags 4 Uhr, in der Beethovenhalle. Tagesordnung: 1. Festsetzung der Rechnungen des Schlacht= und Viehhofes und der städtischen Badeanstalten für 1894/95. 2. Wahl von zwei Beisitzern und zwei Stellvertretern zum Wahlvorstande für die Wahlen der Stadtverordneten. 8. Ersatzwahl eines stellvertretenden Mitgliedes des Verwaltungsraths der Sparkasse. 4. Gesuch wegen Benutzung der Beethovenhalle. 5. Verpachtung von Grundstücken der Armenverwaltung. 6. Unterhaltung von Kriegsgräbern aus 1870/71. 7. Veräußerung eines Grundstückes an der Bahnstraße. 8. Alignement der Remigiusstraße und der Straße Am Hof. 9. Kanal=Anlage in der Coblenzer= straße. 10. Legung eines Telegraphenkabels durch städtische Straßen. 11. Werftregulirung an der zweiten Fährgasse. 12. Herstellung einer gärtnerischen Anlage auf dem Rheinwerft am alten Zoll. 13. Ausbau der Esserstraße. Bonn, den 14. October 1895. Der Oberbürgermeister, Spiritus. Civilstand der Bürgermeisterei Poppelsdorf vom 15. October 1895. Geburten: Eva, T. v. Phil. Esch, Fabrikarb., u. v. Elisabeth Weyer, zu Poppelsdorf. Sterbefälle: Peter Gilles, 1 Jahr u. 1 Monat alt, zu Kessenich.— Engelbert Berg, Wittwer v. Christina Werner, 84 Jahre alt, zu Endenich. Junges Mädchen für leichte Hausarbeit gesucht. Poppelsdorf, Louisenstraße 40. ncherrschaftr..„ gesetzten Alters, welche die bessere Küche, die Zubereit. von Wild und Geflügel, sowie das Backen gründlich versteht und auch im Milchwesen erfahren ist, sucht Stelle. Auskunft Kesselsgasse 5. Mäd für gleich gesucht, en veerstraße 2. Durchaus erfahrene Schneiden. — sucht noch einige außer dem Hause. 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Frau Melanie, die Wittwe des vor drei Jahren verstorbenen Commerzienraths Wallbaum, saß auf der Veranda ihres Sommerhäuschens und sah mit leiser Wehmuth dem Tanz der gelben Blätter zu: die Stickerei, an der sie so lange gearbeitet hatte, war ihr in den Schooß gefallen, und nun blickte Frau Melanie nachdenklich in die helle durchsichtig blaue Herbstluft und dachte an die Zukunft und baute Luftschlösser. „Tantchen! Tantchen!“ klang es da vom Park her. Frau Melanie fuhr aus ihren Träumen auf.„Na, was gibt es denn wieder?“ fragte sie mit leichtem Unwillen über die Störung. Lächelnd und mit erhobenen Händen trat Lotte, die Nichte der Wittwe, näher:„Ja, weißt Du denn, was ich habe? Ein Telegramm habe ich!“ „Ach, gewiß von Karl!“ rief Frau Melanie und griff danach. Mit einemmal war sie wie umgewandelt, erregt und voll herzlicher Freude, und zitternd riß sie das Papier auf und überflog die paar Zeilen. „Er kommt! in einer Stunde kommt er schon!“ jubelte sie und war ganz roth im Gesicht vor Aufregung, so daß Lotte erstaunt sie ansah. begann ein reges Leben in dem Sommerhäuschen. Die Gastzimmer wurden in Ordnung gebracht, in der Küche wurde gebacken und gebraten, aus dem Keller wurden die besten Weine heraufgeholt und was man an Blumen und Grün noch fand, wurde abgeschnitten und zu Kränzen und Guirlanden gewunden. Mit gespannter Aufmerksamkeit übersah Frau Melanie alles, bald war sie hier, bald dort, ordnete an und verbesserte, und hatte für alles einen offenen Blick und konnte sich nicht genug thun, um den Empfang des Gastes so festlich als möglich zu gestalten. Lotte sah ihr schweigend zu. So hatte sie die Tante ja noch nie zesehen! Sie fand keine Erklärung dafür, mochte aber auch nicht danach fragen. Endlich aber sing Minna, die alte Magd, an, zu sprechen; auch sie hatte sich lange im Stillen über die Erregtheit der gnädigen Frau gewundert, nun ertrug sie es nicht länger, nun machte sich die Wißbegierde Luft. „Fräulein Lotte“, begann sie,„ich glaube,— aber nein, fast möchte ich es gar nicht sagen. „Na, was denn, Minna?“ fragte Lotte, indem sie einsig an dem grünen Kranz wickelte und wand. „Ich glaube, Fräulein Lotte, unsere gnädige Frau wird noch mal heirathen. Lotte sah erstaunt auf. „Ja, ich glaube es, Fräulein“, sagte die alte Dienerin,„und der alte Johann hat es auch gemeint.“ „Aber wie kommen Sie denn nur darauf, Minna?“ „Du lieber Gott, ich bin nun schon zwölf Jahre hier im Hause, und da weiß man nachgerade,——— nämlich der Herr Karl Walter, der jetzt kommen soll———“, sie zögerte. „Nun, was ist mit ihm?“ fragte Lotte begierig. „Der wird es wohl werden.“ „Aber Minna!“ „Wenn ich Ihnen sage, Fräulein, der wird es! Passen Sie auf, daß ich Recht habe!“ Beide schwiegen, da die gnädige Frau kam und zur Eise antrieb. Dann nahm sie Lotte mit ins Eßzimmer, wo, gedeckt werden sollte. die Worts der alten Minna, und so war sie schon mehr geneigt:““““it vorgekommen war, nach und und die Aufregung der#####.#, doch daran ernsthafter zu denken, die alte Diener:# üffte sprach auch nur noch mehr dafür, daß Wätzges“#in recht haben konnte. Wahlend sie den Tisch deckte, dachte sie noch immer daran. Es fiel ihr ein, daß die Tante schon Tausende geopfert hatte, um die Ausbildung des jungen Malers Karl Walter zu ermöglichen, daß sie ihm die Mittel gegeben, mit denen er seine großen Kunstreisen zur Vollendung seiner Studien machen konnte, und unwillkürlich dachte sie jetzt, daß die Tante bei alledem auch eine Absicht gehabt haben konnte;— sie war Wittwe, war reich und unabhängig, jung und lebensfroh war sie auch noch, und er war jetzt ein berühmter Mann; also unmöglich war es ja nicht, daß diese Freundschaft mit einer Heirath enden konnte, wie die alte Minna so genau wissen wollte. Aber zu längerm Nachdenken blieb ihr keine Zeit, denn nach wenigen Minuten kam die Tante schon wieder, die noch neue Arbeit für sie hatte.— Eine Stunde später kam Karl Walter an. Frau Melanie begrüßte ihn wie einen alten Freund und führte ihn stolz am Arm durch all die Blumen und Laubgewinde. „Aber meine verehrte gnädige Frau“, sagte er,„Sie bereiten mir ja einen Empfang, als sei ich ein Landesfürst.“ „Oh“, entgegnete sie lächelnd,„wir wissen, was wir einem so berühmten und gefeierten Künstler schuldig sind.“ Mit herzlicher Freude dankte er für Alles. Dann begrüßte er die alte Minna und den Johann und schließlich stand er vor Lotte. „Fräulein Lorte Bergemann", stellte Frau Melanie vor,„meine Nichte, eine Waise, der ich die Heimath ersetzen will.“ Lotte knixte, als er ihr die Hand gab und sie ansah, und sie fühlte, daß sie roth wurde——— Als sie später bei Tisch saßen, war Lottes Platz dem Gast gegenüber. Die Tante saß neben ihm. Er sprach viel von seinen Reisen und Abenteuern, erklärte seine neuen Pläne über Bilder und Ausstellungen, und war bei bester Laune; aber wennschon er fast immer nur zur Tante gewendet sprach, Lotte merkte es doch, daß er in jedem freien Augenblick den Blick auf sie richtete. Nach dem Essen sprach er zum ersten Mal ausschließlich mit ihr. Die Taute war ein paar Minuten abgerufen, und so waren sie Beide allein. Er sprach von ganz gleichgültigen Dingen, aber unausgesetzt sah er sie an dabei, und so tief und prüfend, als wolle er im Grunde ihrer Seele lesen. Zuerst war sie befangen und verlegen, schließlich aber wurde sie tapfer, und antwortete frei und offen mit Scherz und Humor, und endlich hielt sie auch seinen Blick aus,— nach fünf Minuten fühlten Beide, daß sie gute Freunde werden würden. Und so kam's denn auch. Nach acht Tagen waren sie bereits so bekannt, als seien sie die ältesten Freunde. Er begleitete sie auf ihren Spaziergängen, dann wieder führte er sie in sein Atelier, das Frau Melanie ihm eingerichtet hatte, dort erklärte er ihr die Ideen zu seinen Bildern oder er sprach mit ihr über andere Kunstwerke der Neuzeit. Frau Melanie merkte sehr gut, daß Karl sich für den kleinen Blondkopf interessirte, dabei aber fand sie nichts, das ihr gefährlich schien, denn seine größte Aufmerksamkeit galt doch allein nur ihr,— sie war die erste, zu der er kam, wenn er Rath brauchte, sie war es, die er in allen Dingen als Vertraute erwählte, ihr allein galt sein größtes Interesse; das, was er für die Lotte empfand, war Höflichkeit und Freundschaft, weiter nichts. Damit tröstete sie sich. Und dieser Trost war ihre Rettung, ihre Hoffnung, ihr Alles. Denn darüber war sie sich längst klar, daß sie diesen Mann liebte, und daß sie nur darauf wartete, bis er kommen und sie zur Frau begehren würde. Das war das Endziel all ihrer Gedanken.— Der October ging zu Ende. Das Weinlaub an der Veranda wurde gelb und braunroth, die Nächte waren kalt und nebelig, und endlich begannen die Regentage. Frau Melanie gab ihren ersten Ball in der neuen Saison. Ein Fest zu Ehren des berühmten Malers, ihres lieben Gastes. Glänzendes Leben fluthete durch die lichterhellten Räume des Hauses, eine große Gesellschaft vornehmer Leute war erschienen, Damen in prächtigen Toiletten und funkelnden Brillanten, und Herren mit ordengeschmückter Brust. Lächelnd machte die Herrin die Runde, ihre Gäste zu grüßen, sie hatte eine prachtglänzende Robe angezogen, und in dem reichen Schmuck sah sie jugendlich begehrenswerth aus. Ihr Begleiter war natürlich Karl Walter, an dessen Arm sie von Zimmer zu Zimmer ging, allenthalben grüßend und scherzend; sie war überglücklich, denn sie fühlte, daß bald die Entscheidung da sein werde. Als sie in den Wintergarten traten, bemerkte er Lotte, die hinter einer Palme stand, er sah, wie die Kleine zitterte und ängstlich auf ihn schaute, da nickte er ihr zu, mit einem Blick nur, in diesem einen Blick aber lag so viel Hoffnung, so viel Versprechungen, daß sie beruhigt aufathmete und„voll inniger Dankbarkeit nur stumm nickte. Das ganze Vorkommniß dauerte nur eine Minute, Keiner hatte es bemerkt, nur allein— Frau Melanie; sie aber hatte es mit Schaudern bemerkt, denn nun mit einmal fiel es wie Schuppen von ihren Augen, nun wußte sie, was ihr bevorstand. Bald darauf verschwand Frau Melanie für einige Minuten. Sie lief in ihr Zimmer, schloß hinter sich ab und sank weinend in einen Fauteuil——— Nun war Alles aus, nun stürzte das ganze Gebäude ihrer Hoffnungen zusammen. Ach, sie haßte die Lotte jetzt, die ihr das Glück stahl, und haßte auch ihn, der sie betrogen,— Alles haßte sie, was jung war, denn sie selbst,— das fühlte sie jetzt deutlich— sie war innerlich nicht mehr jung. Und so lief sie nun an den Spiegel, und der zeigte ihr ein Gesicht, das von Gram und Aerger verzehrt und entstellt wor und in dem sich, trotz aller Kosmetika, doch, die kleinen Runzeln und Krähenfüßchen bemerkbar machten,— enkläuschi nley sie sich in den Fauteuil zurückfallen,— sie wurde alt, nun war nichts mehr zu hoffen.——— Lange saß sie da und sah hinaus in die mondhelle Herbstnacht,— noch immer fielen die welken Blätter in endlosen Mengen und noch immer trieb sie der Wind umher zum bunten Reigen.——— Nun war es vorbei.— Jetzt nur keine Niederlage zeigen! Dann raffte sie sich auf, verwischte die Spuren der Thräuen und Erregung, und dann zurück zu den Gästen.— „war Karl zur Lotte gegangen. Er fand sie noch auf derselben Steue. dais sie ihn kommen sah, lief sie ihm entgegen, und war voll inniger Freude. „Aber was hatten Sie denn, Fräulein Lotte?“ fragte er und nahm ihren Arm. Lotte wurde roth und schwieg. Endlich, da er noch einmal bittend fragte, antwortete sie leise:„Aber lachen Sie nicht!“ „Gewiß nicht" versicherte er. „Nun denn“, sprach sie weiter,„ich glaubte, daß es wahr sei, was die Leute hier im Hause sich erzählen, daß Tante und Sie sie zögerte. „Wir beide ein Paar—“, er lachte laut auf,„nein, Lotte, das ist ein Gerede der Leute, nicht mehr,— damit Du aber nicht noch einmal so in Angst kommst,— schnell gib mir den Verlobungskuß,— ja!?“— Jubelnd sah er sie an, und da sie nicht widersprach nahm „„„ i ir f. ui und eu nicht wiverfbluch, nahn er sie in seine Arme, drückte sie an seine Brust und küßte sie lange und innig. Fünf Minuten später stand das Paar vor Frau Melanie und Karl begann:„Theure Freundin, Sie sind die edelste und selbstloseste Freundin, der ich Alles verdanke, was ich bin, machen Sie mich nun auch zum glücklichen Menschen und geben Sie mir Ihre Nichte zur Frau.“ Frau Melanie bebte vor Erregung, aber sie hatte Gewalt über sich und ließ es nicht merken, mit lächelndem Gesicht sagte sie, daß sie auf diese Neuigkeit längst gefaßt war, und gab mit Freuden ihre Einwilligung. Weitere fünf Minuten später wußte es die ganze Gesellschaft und dann feierte man die Ueberraschung. Frau Melanie aber sah wieder hinaus in die nächtliche Herbstlandschaft, und ein alter Vers kam ihr in den Sinn: Welke, windverwehte Blätter, Boten naher Winterruh, Fallet sacht!— ihr deckt die Gräber Mancher todten Hoffnung zu. Allerlei. O Rasche Reise des Fünfmasters„Potosi“. Dieses größte Segelschiff der Welt, Eigenthum des Hamburger Rheders F. Lacisz und geführt von Kapitän Hilgendorff, hat seine Jungfernreise in äußerst kurzer Zeit zurückgelegt und sich dadurch zugleich als einen der schnellsten Segler eingeführt. Das Schiff ist dieser Tage in Iquique angekommen, nachdem es von der Weser 72 Tage unterwegs war. Es ist dies eine Leistung, die nicht viel hinter derjenigen der Dampfer zurücksteht, da die gesammte durchsegelte Distanz nahe an 11,000 Seemeilen beträgt.) 0 Neuer Dampfer für den Verkehr mit den Nordseebädern. Die bei allen Besuchern der Nordfeebäder so beliebte „Cobra“ wird im nächsten Jahre einen Doppelgänger erhalten. Herr Director Albert Ballin hat in Anbetracht der stetig wachsenden Frequenz der Kurorte auf unseren Nordsee=Inseln sich veranlaßt gesehen, einen zweiten Dampfer, der dieselben Dimensionen und die gleiche Geschwindigkeit erhalten wird, bei der Schiffsbauwerft Blohm und Boß in Auftrag zu geben. Das Schiff, das auf's Eleganteste ausgestattet wird, soll schon im nächsten Mai zur Ablieferung gelangen, o daß es in der nächsten Saison in Thätigkeit tritt. Der ältere Dampfer„Flamingo“ wird dafür aus dem Dienst zwischen Hamburg und den Inseln ausscheiden. O Sichere Rechnung. Student:„Also gegen Kassa kostet der Anzug?“ Schneider:„Fünfzig Mark!“ Student:„Und bei Ratenzahlung?“ Schneider:„Hundert Mark... Sie müssen aber in diesem Falle die Hälfte anzahlen!“ O Eine Kahnfahrt von Neuenburg(Schweiz) nach Lonon hat dieser Tage Herr M. F. Schilli in einer Barke von m Länge und 1½ m Breite angetreten. Er will nacheinander den Bielersee, die Aare, den Rhein und die Nordsee durchschiffen. Die Rückkehr ist durch die Seine über Paris geplant. In drei bis fünf Monaten gedenkt er diese interessante Tour zurückgelegt zu haben. O Eine Ehe von sehr kurzer Dauer ist am Samstag auf dem Berliner Standesamt Gesundbrunnen geschlossen worden. Dort hatte der Maschinist Peter G. mit einer bemittelten Wittib den Bund für's Leben geschlossen. Die Hochzeit wurde in einer Restauration gefeiert. Schon im Laufe des Nachmittags war es der Hochzeitsgesellschaft aufgefallen, daß der junge Ehemann mehrfach fortging, zum Abendessen kam er aber gar nicht wieder; als man nach ihm forschte, stellte sich heraus, daß er inzwischen die gesammte Wirthschaftseinrichtung seiner Frau verkauft und mit dem baaren Gelde und den Werthsachen durchgebrannt war. Auf einem zurückgelassenen Zettel schrieb der saubere Wicht die Abschiedsworte:„So lebe wohl, Du alte Schraube. Ich gehe nach Kamerun und fertig ist die Laube!“ 0 Aus dem Leben einer Kellnerin. Am Tage ihrer Geburt schien sich der Himmel selbst zu freuen, denn er sandte seine hellsten Sonnenstrahlen durch däs Fenster, daß das blonde Engelsköpfchen wie von einem Glanze umgeben schien. An dem Bett der Neugeborenen stand ein junger Künstler, der den thränenumflorten Blick ab und zu vom Lager der jungen Mutter zu dem Kinde schweifen ließ. In seinem Innern wogte eine Fluth von Gefühlen: Liebe und Sorge für die Gattin, Dankbarkeit gegen das Geschick, das ihm den langgehegten Herzenswunsch durch die Geburt des Kindes erfüllte. Rosige Bilder der Zukunft gaukelte ihm seine lebhafte Phantasie vor; er sah sein Kind schon als blühende Jungfrau, umschwärmt von Freiern— als Gattin eines ehrenhaften, von ihr treu geliebten Mannes—— Mehr als 19 Jahre waren seit jenem Tage vergangen. Der Künstler war berühmt geworden, aber auf dem glänzenden Piedestal des Ruhmes stand er einsam— seine Gattin war gestorben, und die Erziehung seines Kindes hatte er fremden Leuten überlassen müssen. — Mehr und mehr hatte er sich von der Außenwelt zurückgezogen und lebte als einsamer, vorzeitig alter Mann nur seiner Kunst. Seine Tochter besuchte mit der Gesellschafterin Concerte, Theater und andere großstädtische Vergnügungen, der Vater wußte kaum, wo und wie sein Kind die Abende zubrachte.— Eines Abends zu später Stunde trat die Gesellschafterin hastig und aufgeregt in das Atelier des Meisters.„Ich weiß gar nicht, wo das Fräulein bleibt, sie ist schon seit 7 Uhr fort— zu Geheimraths. Der Meister beruhigte die Dame und widmete sich wieder eifrig seinen Studien. Da brachte der Telegraphenbote eine Depesche. Der Künstler las sie und stieß einen Laut der Verzweiflung aus. Das Telegramm enthielt die Worte:„Verzeihung, Vater, ich liebe.....(hier war der Name eines bekannten Circuskünstlers genannt) und habe mich für's Leben mit ihm verbunden. Wenn Du mir vergeben kannst, so sende mir das verzeihende Wort nach....(der Name einer kleinen Bahnstation in Bayern füllte den Raum aus). Nach kaum einer Stunde erhielt das bethörte Mädchen die Antwort:„Wage es nicht, zurückzukehren, ich kenne Dich nicht mehr!“ Vor wenigen Wochen trat in Frankfurt.O. ein Greis in das ärmliche Stübchen eines Hauses der Tuchmacherstraße. Auf dem dürftigen Bette, das den größten Theil des Raumes einnahm, lag eine abgehärmte, kranke Frau, deren eingefallene Züge noch deutlich die Spuren einstiger Schönheit zeigten. Nach vielen Jahren sahen sich Vater und Tochter wieder.— Der ehrlose Entführer hatte sein Opfer bald verlassen. Das Mädchen hatte versucht, Kunstreiterin zu werden, es aber nur zu einer sehr untergeordneten Stellung gebracht. Dann wurde sie die Geliebte eines Officiers und zuletzt— Kellnerin. Arm und krank schrieb sie reumüthig noch einmal an den Vater, und dieser war gekommen, sein Kind wieder in sein Haus heimzuholen. Jetzt lebt der Künstler mit seiner Tochter wieder in Berlin und ist eifrig bemüht, sein einziges Kind die Tage des Elends vergessen zu machen.— O Ueber Offiziers=Moden, gegen welche die neuen OffiziersBekleidungs=Vorschriften einschreiten, werden in den„Grenzboten“ die nachfolgenden Betrachtungen angestellt: Zu Anfang der fünfziger Jahre war es chic, sehr enge Hosen zu tragen. Die„Fliegenden Blätter“ brachten damals einen Witz, worin sich ein junger Mann ein Paar neue Hosen beim Schneider bestellt,„aber die Hosen müssen sehr eng sein, wenn ich hinein kann, nehme ich sie nicht". Nach den engen Hosen kamen dann wieder weitere, selbstverständlich aber ebenso unvorschriftsmäßige, bei uns auf, die sogenannten Tulpenhosen. Der schneidige Lieutenant trug Hosen, die, den Oberschenkel eng umspannend, vom Knie ab sich tulpenartig nach unten so erweiterten, daß kaum die Fußspitze sichtbar blieb. Diese Hosen entwickelten sich dann nach und nach durch allmählichen Rückgang der Tulpe auf einige Jahre wieder zu vorschriftsmäßigen Hosen, um nun durch allgemein fortschreitende Erweiterung die Gestalt der heutigen, mit charf gebügelter Falte vorn und hinten versehenen Gigerlhosen anzunehmen. Neben dieser Gesammtgestaltung der Hosen gingen noch Wandlungen in der Farbe her, vom vorschriftsmäßigen Dunkelgrau bis zum tiefsten Schwarz und wieder zurück zu dem heutigen mäßigen Schwarzgrau, sodann Aenderungen in dem rothen Paspoil von der vorgeschriebenen Gestalt bis zur kaum sichtbaren rothen Linie, dann zur fast kleinfingerdicken rothen Walze, die sich nachher zum Tuch streifen bildete und endlich ausnahmsweise wieder die vorschrifts mäßige Gestalt erreichte. Der Absatz des Stiefels war Anfangs der siebenziger Jahre, bald nach dem Kriege, so hoch, daß der Fuß fast auf der Spitze stand. Heute ist der Absatz so niedrig, daß der Sporn fast auf der Erde schleift. Der ganze Stiefel aber gleicht einem Ponton oder einem mittelalterlichen Schnabelschuh. Waffenrock und Ueber= oder Ober=Rock stehen und standen stets in einer gewissen gegenseitigen Wechselbeziehung, namentlich bezüglich der Schöße. Zeitweise konnte der Schooß des Waffenrockes nicht kurz genug sein. Das war die Zeit, wo die„Fliegenden Blätter“ den Lieutenant geometrisch aus Dreiecken construirten. Dann gab es wieder eine Zeit, wo es schmeichelhaft war, wenn man den im langschößigen Waffenrock befindlichen Kameraden von hinten als mit Oberrock bekleidet vermuthete. Heute gilt das Gegentheil. Die Oberrockschöße sind so kurz, daß man, wenn man die Nordseite des Kameraden sieht, nicht zu unterscheiden vermag, ob sein Oberkleid, von vorn gesehen, das einzige noch vorhandene charakteristische Unterscheidungszeichen von Waffenrock und Oberrock, nämlich Aermel=Aufschläge und eine oder zwei Reihen Knöpfe hat. Der Kragen von Waffen= und Ober=Rock wechselte von der vorschriftsmäßigen vernünftigen, der Länge des Halses angepaßten Höhe zu immer geringerer und von da wieder zu der jetzt beliebten Gigerlkragenhöhe. Wenn die Höhe noch weiter wächst, so kommen wir wieder zu den Kragen, wie sie an den Uniformfracks zur Zeit der Befreiungskriege Mode waren. Der Kragen reichte damals bis in die Kopfhaare und verbarg den Hinterkopf fast zur Hälfte. Doch war das eine von der heutigen ganz verschiedene Uniformirung, die mit der Einführung des Wassenrocks Anfangs der vierziger Jahre ihren Abschluß fand. In der Kragenmode spielte in allen Wechselfällen noch der weiße Halsstreifen eine Rolle. Er sah aus der Halsbinde, ähnlich wie dies in Bayern und Oesterreich Vorschrift war oder vielleicht noch ist, ganz schmal und kaum sichtbar hervor, entwickelte sich aber zuweilen und namentlich in unserer Gigerlzeit bis zum einfachen hohen weißen Civilkragen, ja sogar unter gänzlicher Weglassung der vorgeschriebenen schwarzen Halsbinde. Mit den Aermeln des Waffenrocks wurde ein ähnlicher Sport getrieben. Waren sie Anfangs so eng, daß sie den Arm tricotartig umschlossen, so erweiterten sie sich nach und nach zu Säcken, und wenn der schneidige Lieutenant im Kameradenkreise saß, den Ellbogen auf den Tisch gestützt, die Cigarre in der elegant im Gelenk geschwungenen Hand, dann sah man die weitgebauschte, breitgestreifte Manschette mit klotzähnlichem Manschettenknopf. Das war„chie". Dazu gehörten dann noch Aermel=Aufschläge, die fast bis zur Hälfte des Unterarmes reichen. Die Mütze ging von der vorgeschriebenen Gestalt zu einem übermäßig breiten und steifen Deckel über, der Mützenstreifen nahm bald die halbe Höhe der Mütze ein. Darauf folgte anstatt des steifen Deckels ein gänzlich loser Sack, und dann schrumpfte die ganze Kopfbedeckung wieder zum niedrigen kleinen Studentenmützchen zusammen. Was das Seitengewehr anlangt, so trägt der Kürassier, was ja für Gesellschaften wenigstens gestattet ist, mit Vorliebe statt des Pallaschs den Degen, der Infanterist dagegen kann den Säbel nicht lang genug schleppen lassen, und die übrigen berittenen Waffengattungen gefallen sich mit möglichst feinen, schmalen Säbelchen, die oft zu der Gestalt des Trägers in gar keinem Verhältniß stehen. 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