Nr. 2000. Dinstag, den 6. August. 1895. S Erscheint täglich und zuar an Wers=: tagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen; in der Prühe. Preis in Bonn und umgegeno monating# 50 Vso. frei ins Haus. Post=Abonnement M..30 viertel= * jährlich ohne Zustellgebühr, M..30 mit: 2 Zustellgebühr.= Druck und Verlag der Actien=Gesell: schaft General= Anzeiger für Bonn und: : timgegend. 3 I Für die Redaction verantwortlich: 2 Hermann Rolshoven in Vonn. 8 * Expedition: Bahnhosstraße 7 und 8; 2 in Bonn. 2 Anzeigen=Annahme: größere Anzeigen 3 2 bis Abends vorher 8 Uhr, kleinere bis 2 2 Morgens 9 Uhr. Gesterat=Astherr, für onn Der Druck des General=Anzeigers beginnt jeden Morgen um 10 Uhr— Jedermann hat Zutritt. Siebenter Dahrgang. und Amgegend. Jede politische, sociale und religlöse Tendenz oder Erörterung ist absolut ausgeschlossen. (3 1 unseres Statuts.) 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Seite 2 Nr. 2000. General=Anzeiger für Beun und Umgegens 6. August 1893 K Wer gediegene moderne Stoffe zu Roben, Blousen 2c. in Wolle oder Seide zu kaufen beabsichtigt, der versäume nicht, von den augenblicklich während des Sommer= ausverkaufs im größten Special= Reste=Geschäft Am Hof 122, 1. Etage, gebotenen Vortheilen zu prositiren. Der Ausverkauf hat am 20. Juli begonnen und wird nur kurze Zeit dauern. Sämmtliche noch in großen Mengen vorhaudenen Refte werden fabelhaft billig verkauft. Aus Neutschland. Pe sagt z..: Gewiß; nicht nur die Blumen, auch viele andere Dinge„sprechen“. So Frau A. P. Stosse Ein kleiner Stein— Nein: Ein Faden— Bist eingeladen: Papier— Schreibe mir: Bliel— Ich bin dabei; Ein Stückchen Draßt— Deine Frage ist besaßt u. f. u. u. f. w. Ein erprobtes Recept zum Einmachen von Senfgursen is das folgende: Große, schon etwas gelbliche Gurken werden geschält, der Länge nach in zwei Theile geschnitten und diese nochmals guer in der Mite durchgethellt. Alsdann schabt man mit einem flbernen Löffel die Kerne und alles schwammige, faserige Fleisch aus den Gurken, schichtet dieselben, reichlich mit Salz bestreut, in einen sauberen Steintopf und stellt denselben an einen käslen Ort. Nach 24 Stunden nimmt man die Gurken aus der Salzlake, welche sich gebildet hat, lätt sile auf einem Siebe abtropsen, trocknet ste dann fest mit einem reinen, weichen Tuche as, legt sie wieder in den rein ausgewaschenen Tepf und gießt se viel heißen Vieressig daranf, Lis die Gurken bedeckt find. Nach Verlauf von 48 Stunden wird der Essig abgegossen, worauf man die Gurken auf ein Sieb legt, abtrocknet, auf's Neue in einen reinen Steintopf schichtet und mit kochendem Weinessig übergießt. Wohl verdeckt bleiben die Gurken so zwei Tage lang stehen. Dann wird der Essig abgegossen, aufgekocht und ausgeschäumt. Während dieser Zeit schichtet man die abgetropften Gurken lageweise mit schwarzen und weißen Senskörnern, ## haufügt. EEs is2 sein und würfelig geschnittenem Meerrettig, Estragonblättern, nach Belieben auch sein #c. M sserfläche“scnittenen Zwiebeln in einen Steintopf, gießt den kochenden Weinessig darüber und bedeckt den Topf mit einem leinenen Tuch. Wenn * Mit der Angelegenheit des Privatdocenten Dr. Leo Arons, dessen Thätigkeit wegen seiner Zugehörigkeit zur socialdemokratischen Partei regierungsseitig beanstandet worden war, hat sich nun auch in ihrer letzten Sitzung die philosophische Fakultät der Berliner Universität befaßt. Dieselbe war der Ansicht, daß kein Grund vorliege, die Entfernung des Dr. Arons aus dem Lehrkörper der Universität zu beantragen. Somit fehlt dem Ministerium die rechtliche Möglichkeit, die Beseitigung des der Regierung mißliebigen Docenten zu bewirken. Dr. Arons hat seine Vorlesungen für das nächste Semester bereits angekündigt. * Berliner Gewerbe=Ausstellung 1896. Der geschäftsführende Ausschuß der Berliner Gewerbe=Ausstellung hat es ermöglicht, aus städtischem und Privatbesitz soeben zur Abrundung des großartigen Geländes der Ausstellung noch weitere circa 60.000 Quadratmeter(ungefähr 26 Morgen) sich nutzbar zu machen, welche nahe am„Theater“ und„Alt=Berlin" belegen sind. Ueber einen beträchtlichen Theil dieser, Neuerwerhung ist bereits verfügt., Es ist beabsichtigt, auf einem Theile des Terrains eine große Wasserfläche zu schaffen, auf welcher Modelle aller Typen der Kriegsschilfe man den Topf mit doppeltem Papier recht fest zu. unsarer Marin= im Maßstabe van 1:25 bestimmt sind in zahlreichen K. g2 S zu au—=9h, mein aus Mald Seit ca. 20 Jahren eristirend und in 100,000en von Familien als beliedtestes Waschund Bleichmittel unentbehrlich geworden, ist das echte Dr. Thompson's Seifenpulver. Ueberall vorräthig zum Preise von 15 Pf. p. ½ Pfd.=Paket. besesobsenee Mistcädchen für häusliche Arbeit gesucht, Florentiusgraben 58. en Tuch. Wena die Gurtemn dönig erialtet fad, Juder sind in großer Auswahl neu eingetroffen. Ferner empfehle bewährte unserer Marine im Maßstabe von 1:25 bestimmt sind, in zahlreichen Bildern alle Evolutionen der Geschwader in Krieg und Frieden zu veranschaulichen. Nach den detaillirten Plänen des Unternehmens, J. B. 5. in Gr.=Rd. Wein aus Weldbeeren dereitet man wie felgt: Auf 4 LAiter gut gelesene Beren nimmt man 15 Liter frisches Wasser, laßz dieses mie den Beren eine reichliche Viertelstunde tüchtig kochen, seihe den Saft durch ein ausgehervorragende Angehörige der Marine ein empfehlendes Ge= waschenes leinenes Tuch, lätt ihn zugedeckt eine halbe Stunde stehen, gießt ihn diefee Schaufpiel ein gan: sam von dem Bedensat ab und siedet Ihn mit 375 Gramm Zucker, 4 Gramm gesteßenem für TühVur Dieselben eignen sich auch für Jagd= und TouristenAnzüge. Aloys Kaufmann, Bonn, Wenzelgasse 35, Schneibergeschäft für Civil u. Militär. ** Von den ersten Eindrücken, welche die rung im Jahre 1870 auf das Geschäft machte, starke Leitern, sowie Doppelleiter billig zu verkaufen, Langgasse 4. We HohnEin Kleidrrsinndrt und schöner zu verkaufen, Engelthalerstr. 1. Zu kaufen gesucht ein gebrauchter anterhaltener Kusseebrenner von ca. 30 Pfund Inhalt. Offerten unter L. 230. an die Erved. des General=Anzeigers. Schöne französische Pirstehe Kistchen à 12 Stück Mark 1,50 und höher, Tomaten, Trauben etc. empfiehlt Adolph Kaeuffer, Markt 16, In der Fontaine. leit mit auf den Weg gegeben haben, wird dieses Schauspiel ein ganz eigenartiges und fesselndes sein, welches der Berliner Ausstellung einen Anziehungspunkt sichert, der bisher noch auf keiner anderen Ausstellung zu sehen war. * Kriegserkla“ erzählt der Berliner„Confectionär“ Folgendes: In der ersten Bestürzung wurden sofort sämmtliche Herbstaufträge für das Inland annullirt. Das Ausland hielt einige Bestellungen, welchen die in Aussicht genommene Blokade der deutschen Häfen durch die französische Flotte nicht hinderlich in den Weg trat, noch aufrecht. Im Ganzen wurden der belebten Circulation von Handel und Gewerbe alle Adern unterbunden. Das Heer forderte seine Mitglieder zum Zuge in Feindesland und entzog den Fabriken ihre Arbeitskräfte. Die Bureaus, Lager und Läden mußten zum Theil Chef und Angestellte die gleichen Wege ziehen sehen. Der geschäftliche Transport stockte. Die zeitweilige Unterbrechung des Verkehrs durch die Eisenbahnen, welche gänzlich militärischen Zwecken dienstbar gemacht waren, hatte überdies noch den großen Nachtheil, daß die für das Ausland versandfertigen Waaren nicht an ihre Bestimmungsorte geführt werden konnten. Doch nur wenige Wochen dauerte dieser Zustand. Die für militärische Lieferungen in Anspruch genommenen Fabriken fanden genügende Gelegenbeit, den unterbrochenen Betrieb wieder aufzunehmen. Man verlangte Tuche, Flanelle. Hemden, Leibbinden, wollene Decken. Auch in das Detailgeschäft griff der Kriegsbedarf fördernd ein, und es begann, besonders in den Garnisonstädten, sich eine lebhafte Thätigkeit in den Läden mit Tricotagen und Cigarren zu entfalten. Das Engrosgeschäft folgte; die Herbstreisen wurden wieder aufgenommen und zur Zufriedenheit durchgeführt. Sicherheit und Vertrauen kehrten in allen geschäftlichen Verhältnissen allmählich wieder ein. Zwar suchte man auf die Regierungen einzuwirken, um eine zeitweilige Verlängerung der Wechselprotestfrist zu erlangen, aber als diese verweigert wurde, traten trotzdem keine Mißstände zu Tage. Die Concurse steigerten sich nicht über die normale Zahl. Einige Moratorien für im Felde befindliche Geschäftsleute wurden nachgesucht und geru bewilligt. Das Herbstgeschäft verlief zufriedenstellend, selbst dem Weihnachtsverkehr erwies sich der Krieg als nicht sehr störend, obgleich manche Klassen sich Beschränkungen aufzuerlegen gezwungen waren. Assaf Sadullah Bey, der erste Secretär der Berliner türkischen Botschaft hat, wie schon kurz berichtet, am Donnerstag Nachmittag Hand an sich gelegt. Der erst 38 Jahre zählende Mann war früher am Wiener Hofe, ist auch mit einer Wienerin nach europäischem Gesetz verheirathet. Aus der Ehe sind zwei Kinder hervorgegangen. Die Familie wohnte seit Mai d. J. in der Bendlerstraße 35 Berlin. Die Gattin des Botschafts=Secretärs war vor einigen Tagen mit ihren Kindern nach Heringsdorf in's Bad gereist. Am Donnerstag Nachmittag schickte Assaf Sadullah Bey gegen 5 Uhr sein Dienstmädchen mit einer Drahtnachricht an seine Gattin nach einem Postamte. Die Depesche forderte die Frau auf, sofort nach Berlin zurückzukehren und zwar aus geschäftlichen Gründen. Als das Mädchen von der Besorgung heimkehrte, hatte der Secretär mit einem Revolver sich erschossen. Der Anlaß zu dem Selbstmord ist noch ziemlich dunkel; einige Personen wollen an dem BotschaftsSecretär in jüngster Zeit Spuren von Verfolgungswahnsinn wahrgenommen haben. Aus aller Welt. Heute treffen wieder ganz frische Setemuscheln ein bei Wwe. Peter Joachim Brüdergasse. 8 Pariser Sicherheits=Polizei. Veranlaßt durch die sich häusenden nächtlichen Ueberfälle von Passanten selbst in den belebtesten Theilen von Paris läßt die Polizei 70 Wächter=Kioske errichtev, Veren., seder Ahizenst versehenden Schutzmänner son 2u..5 Fer kann. Durch diese Vorrichtung giäßigen Straßendienn, versehzengen Schutmänner sollen dadutu vrt. Wasserwert vermindert werden. Nothwendigkeit einer längeren Abwesenheit von ihren Posten ent= einen eigenen Boden haben un hoben werden, wenn sofortiges Einschreiten auf Meldungen von Privatpersonen erforderlich wird. Grorn, Ordensbänder mmpfieblt in großer Auswahl Robert Göldner, Militär=Effecten= Geschäft, s Ein Seusations=Proceß, in welchem ein deutscher Arzt die Hauptrolle spielt, hält gegenwärtig die deutschen Kreise der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Spannung. In New=York ist der aus Breslau stammende praktische Arzt Dr. Moritz Groß 1 angeklagt, er habe seine Landsmännin, die Schneiderin Rosa Fisch#ler, mit der er mehrere Jahre lang ein Verhältniß unterhalten, widerrechtlich in ein Irrenhaus einsperren lassen, um dadurch einer Klage der Genannten wegen Bruchs des Eheversprechens die Spitze abzubrechen. Groß hat drei Rechtsanwälte als Vertheidiger angeBroßor Jafolhoard nommen. Dem Ausgang des Strafprocesses wird mit solchem InGrößer Tuserheervfteresse entgegengesehen, daß bereits zahlreiche Wetten(1) über hohe 855, Summen darauf abgeschlossen worden sind.— Echt amerikanisch! * s Deutsche im Auslande. Aus Bloemfontein, der Hauptstadt des Oranje=Freistaates, schreibt man der„Tägl. Rundschau": Hier lebt eine große Anzahl Deutscher, die meist eine hervorragende, angesehene und ehrenvolle Stellung einnehmen. Festen deutschen vaterländischen Sinn habe ich zu meinem großen Leidwesen aber nicht entdecken können. Abends wurde ich durch den Bürgermeister in den Club eingeführt, der über Erwarten hübsch und reich eingerichtet ist, in eigenem neuen, wirklich schönen Gebäude. In den beiden Leseziumern lag eine überaus große Masse Zeitungen und Zimmet und 3 Gramm gestoßenen Gewürznelken ein paar mal auf, falt ihn nach dem Erkalten in Flaschen, vervicht dieselben und bewahrt sie im Keller auf. V. Sch., Siegburg.„Eine Frau kam zu mir und liet für ihren Schwager Rock und Weste machen Beides lieferte ich in der Wohnung der Frau ab, bez. ich gab die Sachen einem Nachbar zur Besorgung, da die Frau nicht zu Hause war. Seitdem ist schon ein Bierteljahr verftossen und die Frau sowohl als ihr Schwager weigern sich, zu zahlen. Der Schwager hat nichts. Kann ich nun die Frau belangen oder haftet sie überhaupt nicht für den Betrag? Darf ich ihr einen Postaustrag schicken resp, ihrem Manne, da alles Mahnen nichts fruchtet?“ Antwort: Den Postanstrag können Sie schon schicken. Aber weder die Frau noch deren Mann brauchen denselben, einzulösen. Die Frau haftet nämlich überhaupt nicht, sondern nur deren Schwager, de die Frau ja ossenbar nur für Lezteren bestellt hat. Hätte sie aber ausdrücklich für sich bestellt, so wäre diese Verpflichtung nichtig wegen mangelnder Ermächtigung des Ehemannes. Dubitans.„Werlacht da?“ stammt aus Lessing's„Emilie Galottl“, V. 2.(Die folgenden Worte lauten„Bei Gott, ich glaub', ich war es selbst.“, G. St. Ein Pfund Alaun auf einen Eimer Wasserfarbe wird genügen, um die Eliegen abzuschrecken.— Die Keklerasseln vernichten Sie durch eine innige Mischung von 200 Gramm gepulbertem Vorar, 100 Graum Mehl und ebenseviel gemahlenem Zucker, die Sie auf Tellern oder Papier an den Orten aufstellen, wo die Thiere sich zeigen.— Wegen des Fußbodenanstrichs befragen Sie am Bosten einen Fachmann, der den Fußboden, wie er jetzt ist, zuvor gesehen hat.— Die Stearinflecken bügeln Sie mit elnem heißen Eisen aus, nachdem Sie vorher dickes Löschpopier auf dieselben gelegt haben. Turner in K. Unter einem„Pentathlon“ versteht man einen bei den alten Griechen ablichen, aus den sünf Kampfarten des Weitsprungs, Sperwurss, Wettlaufs, Disenswersens und Ringens zusammengesetzten Wettkampf, bei welchem in den einzelnen Gängen die Schlechtesten ausschieden, bis schließlich ein Paar im Ringkampf den Sieger ergad. Frau Sch. Gewiß können Sie Hoffmann's Tropsen selbst bereiten, und zwar auf eine sehr einsache Art. Mischen Sie 200 Gramm 9oprocentigen Alkohol mit 100 Gramm Schwefeläther durch Umschütteln in einer Glasflasche— und das Kunststück S8 Aus der Augegend. (Nachdruck nur mit Quellenangade gestattet.) Pech, 4. Aug. Eine Kuh des Gemeinde=Vorstehers Herrn Rennenberg warf gestern drei kräftig entwickelte Kälber, welche todt zur Welt kamen. Der hinzugezogene Sachverständige erzählte bei dieser Gelegenheit, daß derselbe Fall einmal auf dem Schloßgute Godenau eingetreten, sonst aber eine große Seltenheit sei.— Mit der diesjährigen Roggen= und Weizen=Ernte haben die Landwirthe Urfache, vollständig zufrieden zu sein. Auch Futter gibt es in Menge. Die Obstbäume liefern im Allgemeinen einen Mittel* Könn, 5. Aug. Nachdem der Senior des Kölner Bankhauses Deichmann u. Co., Herr Commerzienrath Theodor Deichmann, gestorben, macht die Firma bekannt, daß dessen zweiter Sohn, Herr Carl Theodor Deichmann, als Theilhaber eingetreten ist. Die Herren Otto Deichmann und Wilhelm Theodor Deichmann werden in Gemeinschaft mit demselben das Geschäft in unveränderter Weise fortführen. Köln, 5. Aug. Auf der Fach=Ausstellung, welche in den Tagen vom 18. bis 21. d. mit dem Verbandstage der deutschen SchuhmacherInnungen hierselbst verbunden sein wird, werden als ein hervorragendes Stück die Reiterstiefel, welche die Getreuen von Busbach dem Fürsten Bismarck zum 80. Geburtstage geschenkt haben, zur Ausstellung gebracht. Der Minister für Handel und Gewerbe hat 250 Mk. als Prämien für Lehrlings=Arbeiten in Aussicht gestellt. Köln, 3. Aug. Dem Oberarzt am Bürger=Hospital, Sanitätsrath Professor Bardenheuer ist der Charakter als Geheimer Sanitätsrath verliehen worden.„ 166 4 Mülheim a. Rh., 5. Aug. Gegenwärtig läßt die Rheinische Wasserwerks=Gesellschaft in Bonn das Reservoir des Wasserthurmes unterhalb unserer Stadt mit einem mächtigen, weithin sichtbaren Gerüst umgeben. Es soll dort das Bassin, welches jetzt 584 Kubikmeter Wasser faßt, um 5 Meter erhöht werden, so daß es dann 800 Kubikmeter mehr, also 1384 Kubikmeter aufnehmen kann. Durch diese Vorrichtung soll namentlich die Nachtarheit beim rk vermindert werden. Der neue Theil des Bassins wird einen eigenen Boden haben und auf Säulen im Innern ruhen. Wenn der uniere Theil des Reservoirs von Wasser entlert ist, gibt der obere das seinige ab. Um dem Ganzen ein gefälliges Aussehen zu geben, erhält dieser obere Theil eine kelchförmige Ausladung und wird mit einem Gitter umgeben. Köchin, in der besseren Küche erfahren, sucht Stelle zum 15. August oder 1. Sept., gute Zeugn, vorhanden. Frau Weidenbruck, Brüdergasse 32, nahe am Markt. Eine angehende Gehülfin sucht Mitte October oder später in einem Manufactur= oder Kurzwaarengeschäft Stellung. Offerten unter A. B. 4. an die Agent. F. A. Jacobs, Siegburg. Ein unverheiratheter Gärtner der selbständig arbeiten kann, sowie 2 unverheirathete Arbeitskuechte gesucht. Gutsverwaltung Haanenburg b. Unkel a. Rh. vom Lande gesucht, Josephstraße Nr. 10. Aelteres Mädchen wünscht Stelle zur Führ. eines kl. bürgerl. Haushalts oder bei einz. Dame unter besch. Anspr. Off. unter K. V. 1897. an die Erp. Lehrmädchen. In einem schönen Landstädichen wird für ein gem. Waarengeschäft ein braves Mädchen in die Lehre gesucht. Franco=Offerten unter A. B. 95. besorgt die Expedition des General=Anzeigers. die alle Arbeiten verrichten kann, für den Haushalt eines einzelnen Herrn gesucht. Prima Zeugnisse erforderlich. Offerten u. M. G. 10. Am Hof 12a abzugeben. Lüchtige Weisläherin sucht Kunden in und außer dem Hause. Näheres Expedition. Tehrmädchrn für Metzgerei sofort gesucht. Zu erfragen in der Expedition. Ein junges sauberes und ordentliches welches zu Hause, hlaren kann, gesucht. 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Aber der Sprachverein hat sehr viel zu thun, und nur leider allzuoft muß er sich bescheiden und sich mit Talbot's Wort in Schiller's „Jungfrau" trösten:„Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.“ Daß zwischen Hôtel und Engageure ein Bindestrich stehen muß, ist eigentlich so selbstverständlich, daß man es gar nicht sollte erwähnen müssen; aber mit diesem kleinen Kobold wird heutzutage leider überhaupt ein solcher Unfug getrieben, daß man Spalten des „General=Anzeigers“ mit Klagen darüber füllen könnte. Wenn man diesen und anderen Sprach=Unfug einige Zeit lang beobachtet, so wundert man sich schließlich über nichts mehr, höchstens darüber, daß so mancher Sprach=Blödsinn in unserem erleuchteten Jahrhundert möglich ist!— Bei dem von Herrn M. B. mit Recht gerügten Ausdruck„HôtelEngageur“ ist nun das Allerbeste, daß das Fremdwort„Engageur“ mal wieder eins von den Fremdwörtern ist, die wir Deutschen uns Verkauferin der Kurz=, Weiß= u. Wollwaarenbranche sucht zum 1. Oct. Stelle. Näheres in der Expedition. 's! Och suche für eine Dame, der : a) frz. u. engl. Sprache mächtig, die gesanglich sehr tüchtig ist und Stunden darin ertheilt, angenehme Stelle in feiner Familie oder in einem Pensionate evt. ohne gegenseitige Vergütung. Offerten unter W. G. 122, postlagernd Bonn. Starkes properes für alle häusliche Arheit gesucht, Josephstraße 25. ee De c# waren viele englische und holländische, aber, nur, ig, Lpzos2, eniz ongrz, gng, Lganteiv) esberament P rangosor bans epgagiste, aber„Stuets Pustapthec. Atte Dachpfannen sesgeren Heren sgraider und Klalt dis Antwort: Aich Gol, delengageut gibt.s.bend,.-=Fa der neosten Asag, Mitglieder können ja beantragen, was sie wollen, es wird sofort an= Hepses großen Fremdwörterbuch(besorgt durch Lvon 1893), stehen geschafft!“ Also das alte Lied: Gleichgültigkeit gegen, das eigene nur die Fremdwörter engagiren, engagirt, engageant, Engagement. W 1“, H, ischen hohen Blgepifontein eigentlich erst zu— Als Verdeutschung des Wortes Engageur in jener Verhindung Wtwctlen könnte man Anwerber oder Werber empfehlen; also: Vor GasthofWerbern wird gewarnt; oder, da die Bezeichnung„Gasthof“ Aherzu verkaufen, Weiherstraße 8, an der Maxstraße. für häusliche Arbeit sofort gesucht. Gebr. Köch, Neuenahr. Sopia, 2 Sesek nußb.(Neuheit), elegant. BordeauxUebergardinen und Trümeaux, Spiegel, Oelgemälde billig zu verkaufen. Näheres in der Expedition des Gen.=Anz. Starkes 4jähriges Allerpferd zu verkaufen. Endenich, Bounerstraße 188. Volksthum! Die Deutschen haben Bloemfonkein eigentlich erst zu einer hübschen Stadt gemacht. Das Rathhaus, das Wohnhaus des Präsidenten Reitz, das neue Schulgebäude, das Clubhaus, die Post, eine Anzahl architectonisch tadelloser Privatgebäude und die Bank — fast sämmtlich von Deutschen erbaut— haben Bloemfontein zu der Ehre seines schönen Namens verholfen. Das durch seine monumentale Schönheit am meisten hervorragende Gebäude ist das Reichstagshaus, der Raadzaal genannt. Mit großer Freude vernahm ich, daß die gesammte innere Ausstattung, Holzbekleidung, Möbel u. s. w. von Deutschland bezogen wurde, und daß sich Alles vorzüglich bewährt hat. für alle Hausarbeit gesucht, Weberstraße 26. ∆“ □ od Ein gelber Teckel Hriefkasten des General=Inzeigers. zugelaufen. Abzuholen bei Jagdaufseher Faßbender, Unkelbach. Belbachung von herrsch. Häusern u. Gärten empfiehlt sich ein junger zuverl. verheirath. kräftiger Mann. Näheres in der Expedition. Junger Mann vom Lande, mit O guten Zeugnissen, sucht Stelle als Haus= oder Kellerbursche. Auskunft in der Expedition. Hoteldiener mit mebrjährigen Zeugnissen sucht sofort Stelle. Gefl. Offerten unter J. S. 100. postlagernd Euskirchen erbeten. Trier. Hier folgt das gewünschte, sehr empfehlenswerthe Reeept zur Vereitung von daherischen Dampfnndeln: Man bereitet aus 750 Gramm seinem, gewärmtem Mehl, 70 Gramm Butter, 32 Gramm Zucker, einer reichlichen Prise Salz, vier Eidottern, 25 Gramm Preßhefe und 1. Liter lauwarmer Milch einen ziwas festen Teig, den man tüchtig mit dem Lochlssel schlügt, dann mit einem gewärmtem Tuche bedeckt und an einem warmen Osen ausgehen läßt, bis er doppelt so hoch gewerden ist, als er vorher war. Hierauf slicht man mit einem Blechlössel Rudeln von der Größe eines kleinen Hähnereies davon ab, rundet dieselben gut und läßt sie auf einem mit Mehl bestäubten Brett nochmals aufgeben. Ist dies geschehen, so stellt man in einem runden, irdenen oder blechernen Geschirr ein halbes Liter heiße füße Milch mit 125 Gramm Butter und 70 Gramm Zucker über ein Holzkohlensener. Sobeld die Milch zu sieden beginnt, setzt man die Rudeln dicht neben einander hinein, doch so, daß die Milch nicht darüber binweg geht, und bedeckt das Geschirr mit einem Blechdeckel, auf den man glühende Holzkoblen legt, damit die Rudeln gleich wieder zum Kochen kommen. Sobald die Milch eingekocht ist und die Rudeln sich zu färden flüssig ist, weil sich die Warnung unmittelbar bei den Gasthof=Schildern befindet, einfach: Vor Werbern(Anwerbern) wird gewarnt; Mißverständnisse sind wohl ausgeschlossen, da es Werber für den Heeresdienst nicht mehr gibt! Noch besser wäre wohl der Ausdruck„Schlepper“, wenn er nicht Leider müssen wir es uns ja immer gefallen lassen, das uns Biele gesetztes, älteres, durchauslachen ob unserer Verdeutschungsvorschläge; aber da muß dech aus zuverläss., kathol. auch immer wieder daran erinnert werden, wie schnell sich solche gZHchen zu Kindern geAnfangs oft verlachte Ausdrücke einbürgern, man denke nur an einige Mädchen zu Feindern geder jüngsten, wie Bahnsteig, Eingeschrieben u. A.— Und ist es denn Ht. SSternstraße nicht auch wirklich eine Schande, daß wir Deutschen nicht aufhören wollen, uns vor den Feinden lächerlich zu machen! Wie leicht es möglich ist, treffende deutsche Ausdrücke zu finden, das kann man in der Martinstraße an der Kaiserhalle sehen, wo es nicht mehr „Restaurant“ heißt, sondern„Bierhaus zur Kaiserhalle“. Möchte das echt deutsche Beispiel des Herrn Grasnick bald Nachahmer] Ein Mädchen aus sinden! W— Einer vom Sprachverein. Familie in die Lehre gesue für gleich oder zur WinterSaison, Wesselstraße Nr. 2. sucht, Sternstraße 12. Mödes. * E un Secien bmom Setad die wuic enztuagt K un u. Kotl. 66 u. Buohty,/ g.. g... g, Hlotter und sicherer Veredler wird beginnen, was man riecht und hört ohne den Deckel abnehmen zu mössen, schart man(Specialitat in Rosen, stotter und sicherer Veredler, wird das unter den Gesißz behindliche Zohlensener ans, damit die Rudeln lanolam eine ben.= hei gutem Salgir in dauernde Stellung sofort gesucht. braune Kruste beloanmen; deun nimmt man sie mit einer Ueinen Schausel bgrig, vei guigent Salair in dauerngogg... N 53 6: schicgtet sie aut einer Schassel bergartig auf und gibt sie mit einer Rahmseuge vz, Xisch.(Gute Zeugnisse erforderlich. Offerten unter A. B. 53. an Nr. 100. Der goldene Ring Beichen treuer Stebe. mit soiten Stein und weitzen verug ve u— die Expedition des General=unzeigers. unter besch. Anspr. bei einzeln Dame oder ält. Ehepaar. Dassel spricht englisch u. franz, u. ist allen Hand= u. Hausarb, erfahren. Offerten u. M. S. 6867. an die Exped. des General=Anzeigers. bürgerl. Küche durchaus selbstständige Köchin mit gut. Zeugn. sucht zu Anfang Sept. Stellung. Näheres in der Expedition. 6 August 1895. General=Anzeiger für Vonn und Umgegens : Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.: Lonn. (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) Vonn, 6. August. 9 Die Stelle eines Beigeordneten, welche bekanntlich bei der hiesigen städtischen Verwaltung durch den Austritt des Herrn Dr. Schröder frei geworden ist und am 1. October d. J. besetzt werden soll, wird jetzt öffentlich ausgeschrieben. Das Gehalt ist auf 4500 M. festgesetzt. Meldungen sind bis zum 1. September d. J. an Herrn Oberbürgermeister Spiritus einzureichen. * Der letzten Vertreter=Versammlung der hiesigen Studentenschaft in diesem Semester lag die Abrechnung über die von der deutschen Studentenschaft veranstaltete Bismarckehrung vor. Danach haben die Sammlungen für das Ehrengeschenk die Summe von 33,595,70 Mk. ergeben. Unter den Universitäten nimmt Bonn die Höchste Stelle ein. O Einen„Prinz Adolph=Marsch“, welcher dem Prinzen Adolph zu Schaumburg=Lippe gewidmet ist, hat der Stabstrompeter bei unserem Königs=Husaren=Regiment, Herr Th. Bielefeld, soeben im Verlage von W. Sulzbach hierselbst herausgegeben. Die Composition(op. 50) ist sehr gefällig und ansprechend. Der Marsch ist auf dem Klavier leicht zu spielen. E Ein Sonderzug von Straßburg nach Köln, welcher alljährlich um diese Zeit eingelegt und von den reichsländischen Beamten zur Fahrt nach ihrer Heimath benutzt wird, passirte gestern Abend gegen ½7 Uhr die hiesige Station. Der Zug war gut besetzt. * Der Schluß der Schonzeit ist im Regierungsbezirk Köln für Rebhühner, Haselwild und Wachteln auf den 18. August, für Auer=, Birk= und Fasanenhennen auf den 13. September festgesetzt, so daß der nachfolgende Tag der erste Jagdtag ist. Rheinische Kohlensäure=Industrie, Actien=Gesellschaft in Hönningen a. Rh. Dieses mit einem Actienkapital von 700,000 Mark ausgestattete und mit einer Hypothekenschuld von 162,000 M. belastete Unternehmen schließt in 1894 mit einem Gewinn von 75,366., wovon 49,693 M. zu Abschreibungen verwandt und als Dividende 8¾ Procent auf die Vorzugs=Actien und 1¼ Procent auf die Stamm=Actien vertheilt werden. * Rheinschifffahrt. Wie zu erwarten war, ist die Schiffsmiet he in Rotterdam weiter gestiegen. Die Zufuhren von der See an Eisenerz, Roheisen, Getreide, Holz u. dgl. Güter waren im Laufe der Woche durchweg so außergewöhnlich zahlreich, daß die in starker Anzahl in Holland verkehrenden Schiffe zur Aufnahme derselben kaum ausreichten und zeitweise ein, wenn auch nur wenig fühlbarer Mangel sich einstellte. In demselben Maaße, wie die Anfuhren in Rotterdam sich vermehrten, wurden, veranlaßt durch die stark in die Höhe getriebenen Schiffsmiethen und Frachten, auch die Sendungen leerer Schiffe vom Oberrhein und aus den Ruhrhäfen verstärkt, so daß der für Augenblicke eingetretene Schiffsmangel einschneidende Wirkung auf den Geschäftsverkehr nicht auszuüben im Stande gewesen wäre. Dem bedeutenden Verkehrsaufschwung in Holland ist zunächst die starke Steigerung der Schiffsmiethen und Frachten zuzuschreiben, was schon daraus hervorgeht, daß auch die Schiffsfracht für Eisenerz= und Roheisen=Ladungen nach der Ruhr, für welche der Wasserstand nur eine untergeordnete Rolle spielt, gegen die Vorwoche bis um 50 pCt. gestiegen ist. 0 All Heil! Bei dem vorgestern vom Radfahrer=Verein Neuenahr=Ahrweiler gelegentlich seines Stiftungsfestes abgehaltenen RadWettfahren verbunden mit Preis=Corso erhielt der hiesige RadfahrerClub Borussia, welcher mit seiner Standarte am Corso Theil nahm, einen Corso=Preis. Wir wünschen dem jungen Verein, daß er noch oft mit Preisen gekrönt, von Wettfahrten in unsere Stadt zurückkehren möge. * Im Hotel Schombardt veranstaltet die ungarische EliteCapelle Gyiayi Laczi am heutigen Tage zwei große ExtraConcerte. Der Capelle, welche im Nationalcostüm auftritt, geht ein vortheilhafter Ruf voraus. Ihr Leiter verbindet als Geiger eine hochentwickelte Technik mit außergewöhnlichem Vortragstalent. Das Orchester ist trotz seiner zigennerartigen Zusammensetzung, in der die Cymbeln nicht fehlen, vorzüglich disciplinirt. a Remigins=Gesang=Verein. Es war ein guter Gedanke, der den Remigius=Gesang=Verein veranlaßte, eine Sommertour in das jungfräuliche Brölthal zu unternehmen. War dieselbe doch eine Abwechselung in dem üblichen Programm der Ausflüge und so erschien denn auch der Verein in sehr ansehnlicher Zahl— 130 bis 140 Personen— gegen 1 Uhr an dem Sonderzuge in Beuel, der die Bestimmung hatte, die fröhliche Schaar durch das herrliche Waldthal bis nach Felderhoferbrücke zu führen. Dort angelangt, begaben sich die Bonner zu dem hübsch gelegenen Gasthaus Linke, wo der Kaffee eingenommen wurde, der nebst frischem Kuchen Allen vortrefflich mundete. Bald entwickelte sich unter den grünen Bäumen ein echt rheinisches Treiben. Markig klingende Chorgesänge des Vereins unter der trefflichen Leitung Schweinefleisch's, dem auch ein origineller Taktstock überreicht wurde, wechselten mit launigen Vorträgen; dazwischen drehte sich die junge Welt im Reigen. Küche und Keller thaten ihr Bestes, ungetrübter Sonnenschein lag über dem reizvollen Landschaftsbilde und so läßt es sich wohl denken, daß der endliche Abschied Allen sehr schwer wurde. Bei Segschneider in Bonn fand sich der Verein wieder zusammen in dem Bewußtsein, daß man sich vortrefflich unterhalten habe. Dem Remigius=Gesang=Verein wird der gelungene Ausflug unvergeßlich bleiben. * Für das Gasthaus„zum Bären“ bildet der daselbst seit einigen Tagen Vorstellung gebende Singhalese Mstr. Ramin eine besondere Anziehungskraft; der Sohn des Südens nennt sich„Der Mann mit der eisernen Haut", und wahrlich verdient er diesen Namen. Wie der Gehärtete mit nackten Fußsohlen eine Leiter, deren Sprossen scharf geschliffene Säbel und Messer bilden, hinauf und hinunter steigt, wie er über einen Drahtteppich geht, in welchem spitze Nägel stecken, wie er auf einer mit Nägeln beschlagenen Kurbel balancirt u. s.., das muß man sehen, um es glauben zu können. Der Besuch der Vorstellung, für welchen kein Eintrittsgeld erhoben wird, lohnt sich wahrlich. ∆ Der Rheinisch=Westfälische Schneider=Innungs=Verband hielt gestern Morgen im Anschluß an den Schneidertag seinen Delegirtentag ab. Zu Eingang in die Verhandlung theilte der Vorsitzende Möller mit, daß 13 rheinisch=westfälische Städte durch Delegirte vertreten seien. Sodann erstattete derselbe den Jahresbericht, welcher sich hauptsächlich mit den Versammlungen und Bestrebungen des Verbandes befaßte: die Verbands=Kasse hatte im verflossenen Jahre eine Einnahme von 572,00 Mk., eine Ausgabe von 362,00 Mk., sodaß ein positiver Bestand von 209,50 Mk. zu verzeichnen ist; mit den Ausständen hat die Kasse im Ganzen 253,00 Mk.; die Sterbekasse hatte eine Einnahme von 701,00 Mk. und eine Ausgabe von 340,00 Mk., Bestand 361,00 Mk. Hieran schloß sich eine längere Discussion über einen Antrag aus Barmen und Crefeld, welcher die Errichtung von Genossenschafts=Sparkassen vorschlägt. Der Vorsitzende ist für ein Krankenkassengesetz„mit Zwang“ für Meister und Gesellen. Eine zum Schlusse gefaßte Resolution suchte beide Anträge zu verschmelzen. Bei dem Punkte„Zuchthausarbeit und Militärwerkstätten“ referirte der Vorsitzende ebenso wie am ersten Tage. Bei der Neuwahl des Vorstandes wurde Franz Möller=Dortmund zum Vorsitzenden, Th. Bömelburg=Dortmund zum Kassirer und HäselerDortmund zum Schriftführer gewählt; als Ort des nächsten Verbandstages wurde Bielefeld bezw. Crefeld vorgeschlagen und als Vertreter des Bezirks=Verbandes für den nächsten Schneidertag in Berlin der Vorsitzende Fr. Möller gewählt. Zum Schluß der Versammlung fand gegen 2 Uhr ein allgemeines Essen Statt. * Der Präsident des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen fordert die Landwirthe zum gemeinsamen Absatze ihrer Erzeugnisse auf. In einem besonderen Auschreiben an die Vorstände der landwirthschaftlichen Casinos und Genossenschaften der Rheinprovinz bezeichnet er es als sehr wünschenswerth, wenn die landwirthschaftlichen Casinos bereits in diesem Herbst mit einem gemeinsamen Verkaufe da vorgehen wollten, wo ein einheitliches Erzeugniß bereits vorhanden ist, was bei Roggen der Fall sein dürfte. Die Zeitschrift des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen brachte einen Artikel:„Was haben wir zunächst zu thun, um unser Getreide genossenschaftlich zu verwerthen?", der als Aufruf den Casinos und Genossenschaften zugesandt wurde. Das General=Secretariat des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen in Bonn ist bemüht, geeignete Abnehmer für das Getreide ausfindig zu machen, und außerdem bereit, jede mögliche Auskunft in Betreff dieser hochwichtigen Sache zu geben. Auf Antrag desselben ist auf die Tagesordnung des im August in Neustadt a. d. H. stattfindenden Deutschen Genossenschaftstages die Frage als Berathungsgegenstand gesetzt:„Wie ist es bei dem im Westen Deutschlands vorherrschenden landwirthschaftlichen Kleinbetrieb anzufangen, den Verkauf des Getreides ohne kostspielige und in ihrer Wirkung zunächst zweifelhafte geschäftliche Unternehmungen genossenschaftlich so zu gestalten, daß sich aus kleinen Anfängen später weit umfassende Einrichtungen organisch entwickeln können?“ J Einer Falschmünzerbande, die vermuthlich hier in Bonn oder in der Nähe ihre Werkstätte hat, ist man am Sonntag auf die Spur gekommen. Auf der Lengsdorfer Kirmeß wurde ein Mann aus Bonn verhaftet, der zwei Falschstücke zu 3 Mk. und ein zu 50 Pfg. verausgabt hatte. Ein Dreimarkstück warf er nach der FestK nahme weg, eines wurde noch in seinem Besitz gefunden. In der Wohnung des Verhafteten sowohl als in der eines von ihm angegebenen Genossen, der gleichzeitig in seiner Wohnung hier in Bonn verhaftet wurde, ist während der Nacht noch Haussuchung abgehalten worden, aber ohne Erfolg. Die Prägung der Thalerstücke, welche das Bild Kaiser Wilhelm I. tragen, ist täuschend, das Material dagegen so schlecht, daß die Münze ohne viel Kraftaufwendung zu biegen ist. Angeblich hat einer der Verhafteten auf der Endenicher Kirmeß versucht, einzelne Markstücke gegen große Münze umzusetzen. Der in Lengsdorf Festgenommene hat sich als Pferdehändler ausgegeben. □ Diebstahl. Am verflossenen Samstag kaufte eine Milchhändlerin vom Lande in einem Schuhladen der Wenzelgasse zwei Paar Schuhe zum Preise von 12 M. und legte sie dann in das Kistchen unter dem Bocksitz ihres Milchwagens. Dieses muß wohl ein Unberufener beobachtet haben; denn als die Frau, nachdem sie in der Nähe noch ein Geschäft besorgt hatte, zu ihrem Gefähr zurückkehrte, waren die Schuhe verschwunden. Trotzdem der Diebstabl sofort auf dem Polizeiamte angezeigt wurde, hat sich bisher weder über die Person des Diebes noch über den Verbleib der Schuhe etwas ergeben. 9 Der Unglücksfall, welcher am 15. v. M. in Keldenich geschah, wo ein 12jähriger Junge in einem Strohbarmen eine geladene Flinte fand und durch Unvorsichtigkeit sich einen Schuß in den Oberschenkel beibrachte, hat leider damit geendet, daß der arme Junge nunmehr gestorben ist. Durch die Flinte ist man dem Wilderer, der die Schuld an dem Unglück trägt, auf die Spur gekommen. * Militärisches. Man schreibt uns aus Mondorf, 5. Aug.: Die Uebungen der Pioniere am Herseler Werth werden mit Dinstag vorläufig beendet sein. Am Mittwoch fahren die Pioniere mit den Pontons bis Siegburg, um am Donnerstag in der Sieg Pontonirübungen vorzunehmen. Die Mannschaften werden in Siegburg und den umliegenden Ortschaften Quartiere beziehen. Am Freitag kehren die Pioniere zurück und beziehen hierselbst ihre früheren Quartiere wieder. Am Samstag beginnen bei Hersel die größeren Uebungen der vereinigten drei Pionier=Bataillone; dieselben dauern bis zum 14. August. Alsdann marschiren die Deutzer Pioniere zur Wahner Haide, woselbst sie Biwak beziehen. Pionier=Uebungen. Man schreibt uns aus Rheidt, 5. Aug.: Die Uebungen des Pionier=Bataillons Nr. 7 nahmen gestern oberhalb unseres Ortes ihren Anfang. Dieselben finden nicht wie im vorigen Jahre in dem linken, sondern in dem rechten Rheinarme Statt, so daß die eigentliche Uebungsstelle nicht Hersel, sondern Rheidt ist. Schon um ¼6 Uhr rückten die Compagnien aus; gegen 6 Uhr trat dann das Bataillon oberhalb unseres Ortes zusammen. Die Uebungen wurden von Herrn Major Mudra geleitet. Zunächst wurde mit den vorhandenen 48 Pontons eine Brücke geschlagen. Je vier und vier Pontons waren durch Balken verbunden und trugen zwei Anker. Die erste und zweite Compagnie begann den Bau von der Rheidter Seite aus und die dritte und vierte vom Herseler Werth aus. In kaum einer Stunde war der Rhein fast ganz überbrückt, es fehlten nur noch einige Pontons. Die Schifffahrt wurde durch das Aufschlagen der Brücke nicht gestört; denn sobald ein Schiff kam, wurden einige Pontons ausgefahren. Die Brücke wäre noch eher fertig gewesen, wenn nicht einige Pontons zu weit abwärts getrieben und somit aus der Richtung gekommen wären. Sie mußten deshalb wieder von Neuem eingefahren werden. Nachdem die Brücke so weit wie möglich fertig gestellt war, wurde dieselbe wieder abgebrochen. Gegen ½12 Uhr trat eine Pause von einer Stunde ein; die Mannschaften verzehrten ihr milgenommenes Frühstück. Nach der Pause wurde der Rhein zum zweiten Male überbrückt. Dann brachen die Pioniere die Brücke wieder ab und verankerten die Pontons oberhalb Rheidt. Gegen 3 Uhr war die Uebung beendet und kamen die Mannschaften erst gegen 4 Uhr in ihre Quartiere zurück. Während den Uebuugen fehlte es nicht an Zuschauern, jedoch hat der mitgekommene Cantinenwirth schlechte Geschäfte gemacht, da die Soldaten von ihren Quartiergebern reichlich mit Allem versehen waren. Der Dienst für Dinstag gestaltet sich ähnlich wie heute. Am Mittwoch marschirt das Bataillon nach Siegburg, um Uebungen in der Sieg vorzunehmen. Unter Anderm wird daselbst eine Holzbrücke über die Sieg geschlagen. Das Holz wurde in der Gronau gekauft und wird bereits am Dinstag per Achse nach der Uebungsstelle geschafft. Aus Hersel wird uns über die gestrige Pionier=Uebung noch Folgendes geschrieben: Die Mannschaften des Deutzer PionierBataillons übten heute theils auf dem Rheine am Werthchen, und anderntheils auf der Sieg. Morgens gegen 5 Uhr stellten sie sich am Rheine mit vollständigem Schanzzeug: Spaten, Breit= und Spitzbacken, Axten, Beilen, Sägen und dergleichen mehr und erst gegen 4½ Uhr Nachmittags kehrten sie unter fröhlichem Gesang in die Quartiere zurück. Der heutige erste Uebungstag war für sie ein strammer. Die ganze Zeit mußten sie feste zugreifen und wacker schaffen; doch wurden ihnen stets abtheilungsweise auch Erholungs= pausen gegönnt. Die Haupt=Uebungen fanden meist auf dem rechten Rheinarme Statt. Derselbe wurde zuerst mehrmals nur theilweise, dann aber auch vom Ufer aus ganz durch ein Brücke überspannt, worauf die Soldaten hinüber zur Insel marschirten. Der Abbau geschah auf Commando bald von rechts, bald von links oder von der Mitte aus und ging exact und ohne Fehlgriff vor sich. Daß dabei hin und wieder einzelne Pioniere ins Wasser springen und seichte Stellen durchwaten mußten, ließ sich nicht vermeiden; doch zeigten Alle, daß sie mit dem nassen Elemente bekannt und befreundet sind. In kaum einer Stunde hatten sie die Brücke errichtet und wieder abgebrochen, so daß zu Berg fahrende Schiffe kaum zu warten brauchten; doch waren ober= und unterhalb der Uebungsstelle Wahrschauer aufgestellt zur Avisirung der Schiffer. Auch auf dem rechtsrheinischen Ufer hatten sich zahlreiche Neugierige eingefunden, welche die schönen Uebungen mit stetem Interesse verfolgten. Man wunderte sich nur und war voll des Lobes über die musterhafte Disciplin und gute Schulung, sowie die Ausdauer und Geschicklichkeit der Truppen. Morgen sollen diese Uebungen von zwei anderen Compagnien wiederholt werden. Von Nah und Fern. * Düsseldorf, 2. Aug. Die hier bestehende rheinische Metallwaaren= und Maschinenfabrik fertigt neuerdings nach eigenem, patentirtem Verfahren Geschützrohre an, und zwar werden dieselben nicht gegossen oder gebohrt, sondern vermittelst gewaltiger hydraulischer Kraft gepreßt; indessen ist die neuartige Fabrikation noch nicht über Versuche, die allerdings vielversprechend ausfallen, hinausgekommen. Gegenwärtig hat das Werk noch große Aufträge von Schrapnells für Holland. * Berlin, 4. Aug. Ein frecher Straßenraub ist in der heutigen Nacht im Thiergarten verübt worden. Die Baronesse von., welche sich hier auf der Durchreise aufhält, hatte mit ihrer Tochter die Königliche Oper bei Kroll besucht; nach Schluß derselben nahmen die Damen den Weg durch den Thiergarten. Etwa 20 Schritte von dem Kroll'schen Etablissement entfernt drängte sich ein elegant gekleideter Herr an die Dameiherau und suchte dem Fräulein, welches das Portemonnaie in der Hand trug, dasselbe zu entwinden. Die vor Schrecken sprachlose Dame rang mit dem Räuber, es gelang ihm jedoch schließlich, sich des Portemonnaies mit 200 Mark Inhalt zu bemächtigen. Hierauf verschwand er im Dunkel des Thiergartens. * Berlin, 2. Aug. Zum Rektor der Berliner Universität für das kommende Studienjahr wurde, gestern Professor Adolf Wagner gewählt. * Posen, 1. Aug. Durch kriegsgerischtliches Urtheil wurden 2 Unterofficiere des in Gnesen garnisonirenden 49. Infanterie=Regiments wegen Mißhandlungen von Soldaten zu je 2½ Jahren Festung, Degradation und Versetzung in die 2. Klasse des Soldaten= standes verurtheilt. * Karlsruhe, 1. Aug. Hier hat sich die 19 Jahre alte Dienstmagd Emilie Fraenkle von Königsbach wegen verschmähter Liebe mit Carbolsäure vergiftet. * München, 2. Aug. Der Agitator# Maurer, Xdersvom Sattler= erband auf eine Agitationstour entsandt worden war, ist mit einer Frau Friedrich, einer Führerin der hiesigen Fraueubewegung und Mutter von fünf Kindern, durchgebrannt. Telegramme des General=Anzeigers. ss Wilhelmshöhe, 5. Aug. Die Kaiserin ist gestern Abend kurz nach 8¼ Uhr mit den ältesten kaiserlichen Prinzen auf der Station Wilhelmshöhe eingetroffen und im offenen Wagen nach Schloß Wilhelmshöhe gefahren. Die angesammelte Menge begrüßte die Kaiserin begeistert. s8 Mainz, 5. Aug. Das„Mainzer Journ.“ veröffentlicht eine Zuschrift der Herzogin von Braganza, einer Verwandten des Fürsten von Bulgarien, die gegenwärtig in Mainz weilt, durch welche die Blättermeldung über einen Confessionswechsel im fürstlichen Hause dementirt wird. In dem Briefe heißt es: Fürst Ferdiuand ist ein viel zu glaubenstreuer Katholik, um jemals seinen Glauben zu verleugnen, oder um zuzugeben, daß sein Sohn, Prinz Boris, im Schisma erzogen würde, und die Fürstin desgleichen. Lieber würden Beide dem Throne, ja selbst dem Leben entsagen. — Das ist mir vor einigen Tagen von meiner Tochter, der Herzogin von Parma, Schwiegermutter des Fürsten, in aller Bestimmtheit geschrieben worden. ss Saarbrücken, 5. Aug. Der Großherzog von Baden, der das Präsidium über die hier stattfindende Gedenkfeier übernommen hat, ist heute Nachmittag hier eingetroffen. Die nach zehntausenden zählende Volksmenge empfing ihn begeistert, dann fand eine Parade der Spicherer Kämpfer und der 4500 Mann starken Kriegervereine Statt. Der Großherzog hielt eine kurze Ansprache. 18 Saarbrücken, 5. Aug. Anläßlich der 25jährigen Wiederkehr der Schlacht bei Spichern am 6. August fanden bereits gestern große Festlichkeiten Statt, woran etwa 1200 Krieger theilnahmen. 48 Sigmaringen, 5. Aug. Der Fürst von Hohenzollern ist zur Gedenkfeier des Füsilier=Regiments Fürst Karl Anton von Hohenzollern(Hohenzollernsches Nr. 40), dessen Chef Fürst Leopold ist, nach Aachen abgereist. §s Stargard, 5. Aug. Der seit 11 Jahren im Bankhause Abel beschäftigte Buchhalter Kubarscher, welcher nach Berlin übergesiedelt war, nachdem der Inhaber des Bankhauses Gustav Abel sich erschossen hatte und Concurs angemeldet war, wurde in Berlin verhaftet und in das Stargarder Untersuchungs=Gefängniß eingeliefert. 88 Paris, 5. Aug.„Petit Journal“ veröffentlicht einen längeren Artikel seines Special=Correspondenten in Sofia, demzufolge es keinem Zweifel unterliegt, daß Stambulow das Opfer einer Rache für die Hinrichtung Panitza's geworden sei. ss Madrid, 5. Aug. Ein spanisches Geschwader, bestehend aus einem Panzerschiff und drei Kreuzern, hat Befehl erhalten, sofort nach Tanger abzugehen, da die Lage daselbst sehr ernst geworden ist. Ss Rom, 5. Aug. Der Bürgermeister von Rom hat dem König ein Programm unterbreitet zur Gedenkfeier der 25 jährigen Wiederkehr der Einnahme Roms. Der König hat seiner Umgebung versichert, den Festlichkeiten in Rom beizuwohnen. §s Rom, 5. Aug. Ein neuer Ausbruch des Besuv hat stattgefunden. Die aus drei Oeffnungen hervorströmende Lava verwüstet die umliegenden Felder. Man vermuthet, daß dieser Ausbruch mit den neuerlichen Erdbeben in Ferrara und Florenz im Zusammenhang steht. ss Budapest, 5. Aug. Fürst Ferdinand hat einer hiesigen ihm befreundeten bochgestellten Persönlichkeit mitgetheilt, daß er nicht daran denke, abzudanken. ss Miscolcz, 5. Aug. Der Director der hiesigen Glasfabrik, ein heftiger Gegner der Socialdemokratie, ist ermordet worden. §s Oran, 5. Aug. In der Umgebung von Oran wüthet ein heftiger Waldbrand. 400 Soldaten sind thätig, um des Feuers Herr zu werden. Der Palmenhain steht in hellen Flammen. Dicke Rauchwolken lagern über der ganzen Stadt und verursachen bei den Einwohnern Athembeschwerden. Tarnopol, 5. Aug. In den Grenzorten von Russisch=Polen und Wolhynien breitet sich die asiatische Cholera in erschreckender Weise aus. ss London, 5. Aug. Salisbury hat die englische Gesandtschaft in Konstantinopel beauftragt, sofortige bedingungslose Freilassung der armenischen politischen Gefangenen zu fordern, welche nicht von zuständigen Gerichten abgeurtheilt sind. 83 London, 5. Aug. Die„Times“ berichten aus Shanghai vom 4. d.., daß bei dem gemeldeten Ueberfall auf die Ausländer in Kucheng 10 britische Unterthanen getödtet wurden. Der Geistliche Stewart mit Frau und Kind wurden lebendig in einem Hause verbrannt und sieben andere Frauen durch Sveerstiche und Degenhiebe getödtet. Außerdem wurden mehrere Kinder schwer verwundet. 88 New=York, 5. Aug. Ein Blitz fuhr während des Gottesdienstes in eine Kirche in Quakertown(Pennsylvanien). 20 Personen wurden schwer verletzt. Ein zweiter Blitzstrahl traf 9 Personen, welche sich unter Bäume geflüchtet hatten. Eine Person wurde getödtet, alle übrigen verletzt, darunter 2 tödtlich. Wasserwärme des Rheines 16 Grad. Mannfactur=,Woll= u. Weißwaarengeschaft im Siegkreis sucht ein Erhemärchen evang. Confession. Gefl. schriftl. Off. unter S. W. 12. an die Exped. des General=Anzeigers. Kenbihen in kleine Haushaltung für alle häusliche Arbeit gleich gesucht. Poppelsdorf, Kirsch=Allee 9. Tehrmädchen od. angeh. Gehülfin in eine Metzgerei sofort gesucht. Näheres in der Expedition. Tehemarchen aus guter Familie gesucht. Berliner Geschenke=Magazin Bischofsgasse 3. Ein erfahrenes „— 0 Hug„ sucht Steue bei einer Näyerin oder im Geschäft. Näheres Brüdergasse 11, 1. Et. Kachenmarchen gesucht. „Rheingold“, Mart 24. Elegante und einfache Costume, sowie Kinderkleider werden in und außer dem Hause billig angefertigt, Bonngasse 17. EFinf. Fräul.(Westfäl.), w. i. Näh., EBüg. u. Hausw. erf., sucht St. p. sof. u. bescheid. Anspr. Gefl. Off. u. H. in Friesdorf, Annabergw.180. Praves Vienstmaschen für sofort gesucht, Mauspfad.“ Zwei tüchtige fleißige Mädchen suchen Stundeuarbeit. Näheres in der Expedition. Wrades Kinvermädchen gesucht, Sürst 14a. an PP..ger. für alle häusl. Arbeit für sofort gesucht, Poststraße 21. Nr. 2000 Geite 5 Ein halber aktt, Fn gesucht. Näheres Arndtstraße.“ Somt-Korn Seite 4. Nr. 2000. General=Anzeiger für Vonn und Amgegen: 6. August 1893 „ 5 Bei der hiesigen städtischen Verwaltung ist zum 1. October 1895 die Stelle eines Beigeordneten wieder zu besetzen. Das Gehalt ist auf 4500 Mk. bestimmt. Vorzugsweise sollen Bewerber berücksichtigt werden, welche das zweite Verwaltungsoder Justiz=Staatsexamen bestanden haben. Meldungen sind dem Unterzeichneten bis zum 1. September d. J. einzureichen. Bonn, den 3. August 1895. Der Oberbürgermeister, Spiritus. Durs öürbeil des Sesfe Tef, kng. Auf Anstehen der Erben Johann Pütz in Sechtem wird der Unterzeichnete am Dinstag den 13. August ds. Is., Nachmittags 3 Uhr, im Wirthslokale von Wilhelm Müller zu Sechtem, die folgenden, in der Gemeinde Sechtem gelegenen Parzellen öffentlich versteigern: 1. Flur G. Nr. 435/3,„Unter'm kleinen Schlechter“, Acker, 10 Ar 92 Meter, neben Gerh. Wieland und Gerh. Esser zu Sechtem. 2. Flur H Nr. 62,„In der Trauermuth“, Garten, 3 Ar 86 Meter, neben I. B. Scheid und B. G. Müller zu Sechtem. 3. Flur E Nr. 658/152,„Am Galeer“, Acker, 27 Ar 53 Meter, neben P. Wolter in Bonn und I. Mertens in Sechtem. 4. Flur G. Nr. 662/553,„Am Herselerweg“, Acker, 23 Ar 79 Meter, neben R. vom Rath und J. Reifferscheid in Sechtem. Bonn. Der Königliche Notar, Offergelt. Schossengerichts zu Bonn vom 19. Juli 1895 ist die Angeklagte Ehefrau Caspar Johann Schäfer zu Hemmerich wegen der am 9. Mai c. gegen den Ackerer Jacob Strauf in Hemmerich begangenen Beleidigungen zu einer Gefängnißstrafe von sieben Tagen und wegen der Beleidigung am 10. zu einer Geldstrafe von 5 Mark, an deren Stelle im Nichtzahlungsfalle eine Gefängnißstrafe von einem Tage tritt— verurtheilt. Der Angeklagte Ackerer Lauenz Engels zu Hemmerich wird wegen der am 9. Mai gegen 2c. Strauf begangenen Beleidigungen zu 20 Mark und der am 10. Mai begangenen zu einer Geldstrafe von 5 Mark— insgesammt 25 Mark, an deren Stelle Nichtzahlungsfalle für je Mark ein Tag Gefängniß tritt, verurtheilt. Beglaubigt. Bonn den 3. August 1895. Foerstige, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 10 zu Gaus Broich bei (Bahnstation Troisdorf). Am Montag den 12. August d. Vormittags ½10 Uhr, lassen die Erben Renner zu Haus Broich bei Spich das sämmtliche dort vorhandene Mobilar, sowie 1 autiker Tisch in Rococostil aus dem vorigen Jahrhundert, antike Porzellanvasen und Teller, Oelgemälde, Kupferstiche, 50 Glaskasten mit ausgestopften Vögeln, 1 Partie Hirsch= und Rehgeweihe, eine große Partie Silbersachen, Kaffeeservicen, Crystallsachen 2c. gegen Baarzahlung öffentlich versteigern. Siegburg, den 29. Juli 1895. Bertram, Auctionator. Auf Grund des Paragraphen 2 Er des Gesetzes über die Schonzeiten des Wildes vom 26. Febr. 1870 in Verbindung mit§ 107 des Zuständigkeitsgesetzes vom 1. August 1883 wird hiermit für das Jahr 1895 im ganzen Regierungsbezirke Köln der Schluß der Schonzeit„„ G 28 1. für Rebynyner, Hasellond und Wachteln auf den 18. August 1895, 2. für Auer=, Birk= u. Fasanenhennen und für Hasen auf den 13. September 1895 festgesetzt, so daß der darauffolgende Tag der erste Jagdtag ist. Köln, den 1. August 1895. Namens des Bezirksausschusses: Der Vorsitzende. I..: Metz. Feeill: Mobitär=Verkäu zu Godesberg. Morgen Mittwoch den 7. August, Morgens 10 Uhr, werden im Lokale des Herrn W. Dauben 2 Spiegel mit Marmorconsol, 1 Waschtisch mit Marmorplatte, 6 Stühle, 2 Sesseln, Lampen u. s.., öffentlich gegen Baarzahlung verkauft. Wettene Grirgen, Ein Besitzthum an der Poppelsdorfer Allee, mehr als 6000 Quadrat=Fuß Grundfläche, ca. 18 Meter Front, mit schönem herrschaftlichen Hause, zum festen Preise von 55,000 Mark unter günstigen Zahlungsbedingungen zu verkaufen. Jos. Kratz, Kaiserstraße 18. Sedmae Meinen geehrten Kunden hiermit die Mittheilung, daß ich das gupferschmiede=, Gas= und Wasser=Instauations=Geschaft meines sel. Mannes unverändert fortführen werde. Wwe. Alex. Bösenroth. Achtungsvoll der fsache wegen Beleidigung des Stations= Assistenten Wilhelm Schmitz und des Eisenbahn=Stationsdieners Kähler zu Bonn gegen den Kaufmann Emil Sahm zu Friesdorf hat das Königliche Schöffengericht zu Bonn in der Sitzung vom 2. Juli 1895 für Recht erkannt: Der Angeklagte ist der öffentlichen Beleidigung in zwei Fällen schuldig und wird deshalb zu einer Geldstrafe von sechs Mark, bei Unvermögen für je drei Mark zu einem Tage Gefängniß und in die Kosten des Verfahrens verurtheilt. Student sucht für die Ferien moblirke Zimmer mit ganzer Pension. Offerten mit Preisangabe unter M. Z. 22. an die Expedition des General=Anzeigers. M. Zonn. Schön möbl. Zimmer für läng. od. kürz. Aufenth. bill. zu haben, Göthestraße 11,“ an der Schumannstraße. Ein anständiger Herr findet gute Kost u. 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Armee mit dem Feinde einen zweiten Kampf bestanden, noch heißer und blutiger, aber auch noch glänzender und entscheidender in seinen Ergebnissen als der erste. Der berühmteste Feldherr in Frankreich, Marschall Mac Mahon, der Herzog von Magenta, war auf's Haupt geschlagen und die unter ihm stehende Südarmee zersprengt worden; was von dieser Armee, die ursprünglich zum Einfall in Süddeutschland bestimmt war und der man absichtlich die dunkelfarbigen wilden Krieger aus Afrika und die Zuaven, den Abschaum der großen Städte, beigegeben setez nicht aufgerieben oder gefangen war, wälzte sich in wilder Flucht theils auf Reichshofen, theils in nordwestlicher Richtung auf zugerthal, theils auch nach dem Süden zurück. Auch diese Siegesbotschaft kam von der Armec des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, der neben den Preußen auch die Bayern, die Württemberger, die Badener, die Hessen und die Thüringer angehörten. So war in den beiden ersten Siegen der deutschen Waffen zugleich ein bedeutsames Wahrzeichen der neu vollzogenen Einigung aller deutschen Stämme gegeben. Die ersten Telegramme, welche die Meldung von dem abermaligen großen Siege nach Deutschland brachten, waren folgende: 1) Siegreiche Schlacht bei Wörth. Mac Mahon durch den größten Theil Meiner Armee vollständig geschlagen. Die Franzosen auf Bitsch zurückgeworfen. Auf dem Schlachtfelde bei Wörth, 4½ Uhr Nachm. Friedrich Wilhelm, Kronprinz. 2) Telegramm des Königs Wilhelm an die Königin. Welches Glück, dieser neue große Sieg durch Fritz! Preise nur Gott für seine Gnade! Gewann einige 30 Geschütze, 2 Adler, 6 Mitrailleusen, 4000 Gefangene, Mac Mahon war verstärkt aus der Hauptarmee. Es soll Victoria geschossen werden. 3) Telegramm des bayerischen Kriegsministeriums. Siegreiche Schlacht über Mac Mahon, dessen Corps durch Divisionen der Corps de Failly und Canrobert verstärkt war... Beiderseits große Verluste. Auch bei Saarbrücken haben für uns günstige Gefechte stattgefunden. 4) Von der württembergischen Division an das Kriegsministerium in Stuttgart. Sulz(zwischen Weißenburg und Hagenau), 6. August, Abends 7 Uhr 58 Min. Glänzender Sieg der 3. Armee über das Corps Mac Mahon bei Wörth und Gunstett an der Sauer. Zweite Brigade mit großer Bravour mit dem 11. Corps vorgedrungen. Cavalleriebrigade hat bei der Verfolgung mit angegriffen und zahlreiche Trophäen eingebracht. Die Verluste der an dem Gefechte betheiligten Truppen nicht unerheblich. 5) Telegramm des Kronprinzen an die Herzogin von Sachsen=Coburg=Gotha aus Sulz. Großer Sieg Meiner Armee über Mac Mahon, dessen Truppen in vollem Rückzug bei Wörth. Die thüringischen Regimenter zeichneten sich sehr aus, sämmtliche Fürsten dabei und Alle wohl. 6) Telegramm des Grafen Bismarck in der„Kölnischen Zeitung". Mainz, 7. August, 7 Uhr 50 Min. Vorm. Am 6. glänzender Sieg der 3. deutschen Armee(Kronprinz) bei Hugenau über die vereinigten Corps von Mac Mahon, Failly und Caurobert. Bis jetzt 4000 Gefangene eingebracht, worunter über 100 Officiere, einige 30 Geschütze, 6 Mitrailleusen, 2 Adler. Die französischen Armeen werden sich rückwärts concentriren und die entscheidende Schlacht bleibt dann allerdings dort, weiter in Frankreich hinein, noch zu schlagen. Aber die unmenschliche, mordbrennerische Art der Kriegführung, in der sie eine offene Stadt wie Saarbrücken vor ihrem Abzuge in Brand stecken, schreit zum Himmel fast noch mehr als der auf Länderraub gerichtete Zweck ihres Kriegsanfalls auf unser friedliches Vaterland— und der Himmel wird sie strafen durch den Arm unserer durch solche Gewaltthat zu verdoppelter Zorneswuth entflammten Krieger!— Die Begeisterung, die schon diese kurzen Telegramme über den neuen herrlichen Erfolg allerorten in Deutschland hervorriefen, wuchs zu höchster Bewunderung der todesmuthigen Tapferkeit unserer Krieger, als die Einzelheiten dieser gewaltigen Schlacht bekannt wurden, die vergleichsweise in ihrem Plane und ihrem blutigen Verlaufe noch weit bedeutender als die von Königgrätz war. Die Armee des Kronprinzen war am 5. August in die Linie der Selz vorgerückt, rechts die beiden bayerischen Corps, im Centrum das 5. und 11. preußische Corps, auf dem linken Flügel die württembergische und die badische Division, in Reserve die Cavallerie=Division. In der Nacht vom.—6. August biwakirten die einzelnen Corps in derselben Reihenfolge bei Lembach und Ingolsheim, bei Preuschdorf und Sulz, bei Aschbach und Schönenburg. Die Badener standen südlicher bei Buhl und sollten auch an diesem Tage noch nicht ins Feuer kommen. Für den 6. August hatte der Kronprinz noch keine Angriffsbefehle ausgegeben, da es ursprünglich gar nicht in der Absicht lag, an diesem Tage eine Schlacht zu liefern. Im Gegentheil war, um erst sämmtliche Corps gegen die französische Stellung vollständig heranzuführen, ehe zum Angriff geschritten werden sollte, nur eine engere Vereinigung nach vorwärts angeordnet worden. Mit Tagesanbruch jedoch, während diejenigen Corps, die ihre Stellungen zu verändern hatten, soeben ihre Bewegungen begannen, entspannen sich bei den beiderseitigen Vorposten der Sauer entlang kleine Scharmützel. Man stieß auf die Hauptmacht Mac Mahons, die sich hier dem Heere des Kronprinzen in den Weg stellte. Mac Mahon hatte gleich nach der Nachricht von der Niederlage der Division Douay bei Weißenburg Vorbereitungen getroffen, in der Stellung von Wörth und Gunstett eine Schlacht zu liefern, da er nicht zweifeln konnte, die Armee des Kronprinzen werde auf der von hier aus beherrschten Straße nach Hagenau vorrücken. Am Abend des 5. empfing er eine Depesche des Kaisers, wonach das 5. Corps de Failly zu seiner Verfügung gestellt wurde. Sofort ersuchte der Marschall durch eine Depesche den General de Failly, sobald als möglich heranzukommen. Der Marschall war über diese Verstärkung so glücklich und hatte ein solches Vertrauen zu der Vorzüglichkeit seinet Stellung, daß er vergnügt ausrief:„Meine Herren Preußen, nun hab' ich Euch!“. In der That war seine Stellung in taktischer Hinsicht vortrefflich gewählt. Sie wurde gebildet durch das etwa 800 Schritt breite Thal der von Norden nach Süden fließenden Sauer, dessen Westrand, von steilen Höhen begrenzt, die natürliche Front des französischen Heeres bezeichnete. Dorf Elsaßhausen. durch seine Lage auf einem steilen Berge eine Art rückwärtiger Bastion, war der Schlüsselpunkt, Dorf Fröschwiller der Stützpunkt der Stellung. Die Hauptstellung war durch Schützengräben, Verhaue, Schanzen, Drahtbarrièren verstärkt. Die gegenüberliegenden östlichen Thalabhänge, theilweise mit Wein bepflanzt, was den Bewegungen der deutschen Truppen sehr hinderlich wurde, fallen steil gegen die Sauer ab und werden zudem vom jenseitigen Ufer überhöht. Der kleine Fluß, zwar nur 10 Schritte breit, hat aber einen äußerst steilen Uferrand und hatte nach dem auhaltenden Regen starkes Gefälle. Im Thale liegt das Dorf Wörth. Als sich am Morgen des 6. die deutsche Armee gegen diese furchtbare Stellung heranbewegte, stieß zuerst die Division Bothmer vom 2. bayrischen Corps Hartmann mit den Vortruppen der französischen Division Ducrot zusammen. Das Gefecht ward hitzig und ernsthaft, die Bayern verfolgten die errungenen Vortheile über Lembach hinaus auf Langensulzbach. Mac Mahon, überzeugt, daß der Feind noch nicht so weit vorgerückt sein könnte, hielt dies für eine bloße Demonstration und glaubte auch seinerseits, daß die Schlacht erst für den folgenden Tag bevorstünde. Somit hatte der Marschall hinsichtlich der Entfernung von Weißenburg bis Wörth und hierauf gegründeten deutschen Anordnungen ganz richtig geurtheilt. Nur hatte er die außerordentliche Begeisterung und Kampfeslust der deutschen Officiere und Mannschaften nicht in Rechnung gezogen, die den Sieg um 24 Stunden verfrühten, entgegen der ursprünglichen Absicht ihres Oberbefehlshabers. Bald nach dem Vorgehen der Bayern war auch der Commandeur der Vorhut des preußischen 5. Corps, General= major Walther von Montbary, im Centrum in einen Kampf verwickelt worden. Auch die Vortruppen des 11. Corps stießen auf eine französische Batterie und Infanterie=Colonnen und eröffneten das Feuer. So war um 9 Uhr auf der ganzen Linie der Kampf entbrannt, obwohl die größere Masse der deutschen Corps noch weit Beim 5. Corps hatte bereits ein ernstlicher Angriff gegen Wörth begonnen. General von Kirchbach befahl, als sich die Ueberlegenheit der deutschen Artillerie herausgestellt hatte, Wörth zu nehmen und sich auf den jenseitigen Vorbergen festzusetzen. Auf dem rechten Flügel war aber währenddessen eine Veränderung vorgegangen, die ihren Einfluß bis auf das Centrum erstreckte. Kurz, nachdem die Artillerie des 5. Corps auf den Höhen gegen Wörth aufmarschirt war, hatte der Kronprinz befohlen, das Gefecht solange abzubrechen, bis die übrigen Corps in genügender Stärke heraumarschirt seien. Ehe aber dieser Befehl auf dem Schlachtfelde anlangte, hatte fälschlicherweise auch die Division Bothmer, die bereits über Langensulzbach hinaus vorgedrungen war, den Befehl zum Gefechtsabbruch erhalten, in Folge dessen sie nach Langensulzbach zurückging. Diese Erleichterung auf seiner linken Fianke verschaffte dem Marschall Mac Mahon die Möglichkeit, seine volle Kraft nach Wörth zu wenden. Dies war der kritische Moment der Schlacht. In dreimal wiederholtem Ansturm versuchte das 5. preußische Corps vergeblich über Wörth hinaus vorzugehen. Die Truppen, die den Fluß im stärksten Gewehr= und Granatfeuer, bis an die Brust im Wasser stehend, durchwatet hatten, erklommen im verheerenden Feuer des Feindes die Höhen, die gelichteten dünnen Linien aber wurden durch starke Angriffe französischer Reserven den Berghang wieder hinuntergeworfen. Der Feind hatte sich auf dem mit Hecken und Steinwällen, Gehöften und Plantagen dichtbesäten Abhang festgesetzt, wo er überall günstige Gelegenheit fand, der preußischen Infanterie überraschend entgegenzutreten und sie mit mörderischem Kugelhagel zu überschütten. Truppensendungen hatten während des ganzen Vormittags die französischen Regimenter verstärkt; man konnte bemerken, wie die Eisenbahnen ohne Unterbrechung neue Truppenzüge herbeibrachten, die aus den Wagen stürzten und sofort an die Schlachtstätte eilten. So stand bis gegen 1 Uhr die Schlacht, hin und her wogend unter zurückgewiesenen, heftigen Offensivstößen der französischen Armee, bis sich um diese Zeit der Kronprinz, begleitet vom General=Lieutenant v. Blumenthal und vom Gefolge, zum Commando der Gesammt= truppen auf das Schlachtfeld, wo der Kampf am stärksten wüthete, begab und das Centrum der fechtenden Linien, die Anhöhen unmittelbar vor Wörth, zum Beobachtungspunkt einnahm. Durch die Ankunft des Kronprinzen wurde nun der Anfang des unaufhaltsamen Vordringens der deutschen Heersäulen bezeichnet. Nachdem 5 Stunden lang einzelne Divisionen den Kampf gegen eine große französische Uebermacht aufrecht erhalten hatte, stellte sich erst jetzt ein Gleichgewicht in der Zahl her, das sich durch das Eintreffen neuer Schaaren mit jedem Angenblicke zu Gunsten der Deutschen änderte, bis schließlich das Uebergewicht auch in dieser Hinsicht ganz auf deutscher Seite war. Auf dem äußersten linken Flügel erschien die württembergische Division unter General v. Werder und verstärkte in Gunstett das 11. Corps des Generals v. Bose in den unternommenen Offensivbewegungen, auf der äußersten Rechten nahm das 2. bayerische Corps das Gefecht von Neuem auf, an seiner Seite begann sich das sehnlich erwartete 1. bayerische Corps mit den Spitzen bereits der Schlachtlinie zwischen Langensulzbach und Görsdorf zu nähern. Nun griff auch das 5. Corps von Neuem die Stellung von Wörth an. Es gelang den unwiderstehlich vorrückenden deutschen Truppen, das Dorf nach hartnäckigem Widerstande zu nehmen. Die Deutschen drängten in das Dorf, das stärk besetzt war, stürmten die Häuser und gingen mit Hurrah durch die zwar nicht breite, aber verhältnißmäßig tiefe und reißende Sauer. Im jenseitigen Thale des Dorfes nahm der Kampf eine äußerst leidenschaftliche Form an, Haus für Haus mußte genommen werden unter beständigem Granatfeuer des Feindes, der sich auf den Höhen hinter dem Dorfe, auf der Straße nach Froschwiller, in hochstämmigem Wein verschanzt hatte. An dem Kampfe hetheiligten sich die Einwohner, der Schulmeister an der Spitze, in fanatischer Weise. Bei dem Sturm auf den Weinberg verrichteten die deutschen Truppen Wunder von Heldenthaten; wiederholt wurden sie zurückgeschlagen, immer aber drangen sie aufs Neue vor, bis es ihnen gelang, den Feind, der nun gleich Bienenschwärmen aus Weingärten und Waldungen floh, vor sich her zu treiben. Zwei Mal noch warfen sich neue französische Colonnen auf die deutschen Regimenter, ihnen Wörth wieder zu entreißen, aber es ward behauptet, und während die Tambours unaufgefordert Sturm wirbelten, ging es mit Hurrah trotz des furchtbaren Feuers vor, bis die Franzosen aus einer Stellung in die andere wichen. Auf der Höhe selbst entbrannte der Kampf aufs Neue, das Schlachtfeld zog sich hier über eine Stunde lang hin bis zu dem Dörfchen Froschwiller, in dessen Schlosse Mac Mahon sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte. Unterdessen griff eine Division des 11. Corps Elsaßhausen an. Unter blutigem Kampfe drang man hier Schritt für Schritt vor, bis es um 2 Uhr gelang, im Verein mit Abtheilungen des 5. Corps das brennende Dorf zu nehmen. General v. Bose wurde hier durch einen Schuß in die Hüfte verwundet, blieb aber zu Pferde an der Spitze seines Corps. Zwischen 1 und 2 Uhr hatte sich der Bogen der deutschen Angriffsfront enger und fester um die französische Stellung zusammengezogen und begann von Norden und Süden umfassend die verzweifelten Offensivstöße des Marschalls zu ersticken. Vergeblich unternahm der Marschall von Froschwiller aus, in der Absicht, das deutsche Centrum zu durchbrechen, mit Infanterie= und Kürassier=Regimentern einen wüthenden Angriff. Er ward abgeschlagen. An das 5. Corps schloß sich jetzt das 1. bayerische Corps, das trotz des zurückgelegten langen Marsches sofort energisch in die Schlacht eingriff, und an dieses von Norden her das 2. bayerische Corps. Die tapfern Bayern— das 1. Corps unter von der Tann — trieben mit unwiderstehlicher Gewalt den französischen linken Flügel vor sich her, wodurch sie, wie der Kronprinz von Preußen nach der Schlacht anerkannte, viel zur Entscheidung des Tages beitrugen. Links an das 11. Corps reihte sich die württembergische Division. So wurde Froschwiller, der Mittelpunkt und Hauptstützpunkt der französischen Stellung, angegriffen. Dieses Dorf, auf der Höhe an der Straße von Wörth nach Reichshofen gelegen und die Umgebung beherrschend, wurde äußerst hartnäckig gehalten. Ohne zu wanken, standen sich hier lange Zeit beide Linien gegenüber, während von dem ganzen Schlachtfelde überall aus brennenden Gehöften und Dörfern Rauchwolken emporstiegen. Im letzten Augenblicke der Entscheidung wirft hier Mac Mahon noch zwei Kürassier=Regimenter den Deutschen entgegen, um in altnapolconischer Weise durch die Wucht ihrer Massen den Feind zu durchbrechen. Es war ein großartiger Anblick, als die blanken Panzergeschwader zwischen den Waldpartien glänzend hervorbrachen, sie kamen wie ein Gewittersturm, die Erde dröhnte. Als sie bis auf 250 Schritte heran waren, gab die deutsche Infanterie Feuer, die Salven rollten von drei Seiten her, und wie über den Tisch gefächerte Karten sanken die vordersten Glieder Mann an Mann. An andern Stellen lagen sie wie ein wirrer Knäuel von Mann und Roß. Gestürzte Reiter hier, ledige Pferde dort. Der Rest sprengte in wilder Flucht zurück. Zwei Regimenter auseinandergefegt wie Spreu. Zum zweiten Mal ward hier General v. Bose verwundet. Um 3½ Uhr ward Froschwiller genommen. Die Bayern im Norden, die Preußen im Osten und Westen und die Württemberger im Süden griffen umzingelnd an und nahmen das Dorf sammt mehreren Tausend darin eingeschlossener Feinde. Die Schlacht war damit endgültig entschieden. In wilder Flucht zogen sich die französischen Regimenter, die trotz äußerster Tapferkeit keinen Erfolg hatten erringen können, zurück, Geschütze, Fahnen und zahlreiche Gefangene in den Händen der Sieger zurücklassend. Die Cavallerie sämmtlicher deutscher Divisionen übernahm sofort die Verfolgung und setzte sie 6 Meilen weit bis Zabern fort. Die 5. Batterie v. Rüpplin fuhr am Wege von Elsaßhausen nach Reichshofen auf und richtete ein wirksames Kartätschfeuer gegen die Froschwiller Straße, auf der sich Schaaren von Flüchtlingen aller Waffen durcheinander nach dem Falkenstein=Thal hinabdrängten. Reichshofen selbst attackirte die verfolgende württembergische Cavallerie mit dem Säbel in der Faust und drang durch die Barrikade in den Ort ein, wobei der französische Brigadegeneral Nicolai mit seinem Stabe gefangen genommen und eine Turko=Fahne erbeutet wurde. Wie überstürzt die Eile war, womit die Franzosen die Flucht antraten, geht daraus hervor, daß Marschall Mac Mahon seinen Stabswagen, der die Papiere seines Bureaus und seine Correspondenz enthielt, zurückließ. Sogar das Gepäck seiner Damen wurde von den Verfolgern vorgefunden. Außerdem wurde die Kriegskasse, bestehend in 360,000 Frcs., erbeutet, sowie eine zahlreiche werthvolle Bagage. Auch die Bevölkerung der ganzen Umgegend flüchtete in blinder Furcht karawanenartig den Vogesen zu. Der Verlust der Franzosen betrug an Todten und Verwundeten 5000 Mann, an Gefangenen 8000 Mann, darunter 2500 Verwundete. General Colson, der französische Generalstabschef, und General Raoul waren gefallen. An Geschützen verloren sie 35 Kanonen und 6 Mitrailleusen, sowie 2 Adler und 4 Turkofahnen. Von Seiten der Deutschen war der Sieg mit einem Verlust von 489 Officieren, 10,153 Mann an Todten und Verwundeten erkauft. 60,000 Franzosen in fast uneinnehmbarer Stellung hatten schließlich 90,000 Deutsche als Angreifende gegenüber gestanden. Ein trauriges Bild der Zerstörung bot Wörth. Die Häuser der Hauptstraßen waren alle verwüstet, Fenster und Thüren zerschlagen und zerschossen. Dreimal nahmen die Deutschen den Ort und zweimal wurden sie von den Franzosen wieder daraus vertrieben. In die Häuser hatte sich der Kampf fortgesetzt, da sich die Bürger. an ihm betheiligten. Da kann man es den Siegern nicht verdenken, daß sie, als sie zum dritten Mal eindrangen, keine Schonung übten; 16 Rädelsführer wurden erschossen. Für die Scheusale, welche preußische Verwundete beraubt und ihnen dann die Augen ausgestochen oder die Zunge auspeschnitten haben, war keine Strafe zu grausam. Ein Turko erschoß einen Krankenpfleger, der ihm soeben einen Verband angelegt hatte, wofür ihn die verdiente Strafe auf der Stelle traf. Mehr als die Hälfte der Gefangenen waren Turkos und Zuaven. Die deutschen Soldaten faßte eine wahre Entrüstung darüber, mit einem solchen barbarischen Gesindel kämpfen zu müssen. Sämmtliche Truppen, die gefochten hatten, bezogen auf dem Schlachtfelde ihr Biwak. Es war ein schöner, stiller Sommerabend. Die Fahnen flatterten, die Militärmusiken bliesen den Choral„Nun danket alle Gott“, die„Wacht am Rhein“ und Arndt's„Was ist des Deutschen Vaterland?“. Alles umarmte und küßte sich vor Freude; manchem tapfern Kameraden wurde im Sterben die Hand gedrückt. „Ich sterbe, aber für Deutschland!“ antwortete der Kamerad gefaßt, „Gut, denn wir haben gesiegt!“ ein anderer Held, als er sein Leben aushauchte. Der Kronprinz beritt am Abend das Schlachtfeld und begrüßte, unter freudigem Jubel von Officieren und Mannschaften, seine siegreichen Truppen. Allerorten herrschte in Deutschland beim Bekanntwerden der Siegesnachricht von Wörth am Abend des 6. gehobenste Begeisterung. Nachts erneuerte sich diese und erreichte den höchsten Grad, als auch der am gleichen Tage von der 1. Armee erkämpfte Sieg bei Spichern bekannt wurde. Von diesem wird im Weiteren die Rede sein. XII. Die Schlacht bei Spicheren. 6. August. Die einzige deutsche Stadt, die bei der Kunde von dem glänzenden siege des Kronprinzen bei Weißenburg nicht laut aufjubeln durfte, war Saarbrücken. Hier durchzogen am 5. noch immer französische Patrouillen die Stadt. Im Uebrigen hatten die Franzosen die Stadt nicht förmlich okkupirt, sondern sie kümmerten sich weder um Gemeinde=Angelegenheiten, noch um Post und Telegraphen. Am Abend des genannten Tages vernahmen die Saarbrücker große Bewegung, Trommelschlag und Hornsiguale von der Höhe des vom Feinde besetzten Exercierplatzes, und am Morgen des 6. zeigte es sich, daß der Feind dieselbe geräumt und sich südwärts zurückgezogen hatte. Bevor der Feind abgezogen war, hatte er noch die offene Stadt an verschiedenen Stellen in Brand gesteckt und mit Granaten beschossen. Doch auch schon am Vormittag des 6. erreichte die Vorhut der 1. deutschen Armee Saarbrücken, bis zu deren Aufmarsch Moltke diesen Platz nicht hatte halten wollen. Nun zogen größere und kleinere Abtheilungen preußischer Cavallerie, Ulanen und Dragoner, auf den Straßen der Stadt ab und zu, und der Jubel der Bevölkerung machte sich jetzt Luft. Auf den Thürmen des Eisenbahngebäudes wehte schon seit einigen Stunden wieder die preußische Fahne, die seit dem Einzuge der Franzosen entfernt worden war. General Frossard hatte seine Stellung vor Saarbrücken als ungünstig erkannt und deshalb sein Corps auf die Höhen zwischen Forbach und Saargemünd zurückgenommen. Die Division Laveaucoupet schlug ihr Lager auf den Höhen von Spicheren auf, besetzte einen Bergvorsprung nördlich davon, auf welchem Schützengräben ausgehoben wurden, und beobachtete gegen St. Arnual. Von der Division Vergs stand eine Brigade nordöstlich von Stiring; die andere verblieb westlich Forbach zur Deckung der auf dem Bahnhof angehäuften Vorräthe. Auch hier wurden Verschanzungen angelegt. Die Division Bataille kam nach Oetingen, die Cavallerie und die Artillerie=Reserven befanden sich bei Forbach. Die Spicherer Höhen erheben sich als höhere Terrasse mit steilem und größtentheils bewaldetem Nordhange über dem Winterberg und dem Exercierplatz. Die Annäherung von Saarbrücken her ist erschwert durch zahlreiche Seen und Teiche und durch Waldungen, deren verschiedene Senkungen ebenso viele Stützpunkte für den Kampf bilden. Die natürliche Vertheidigungsfähigkeit der französischen Stellung war noch künstlich erhöht worden. Schützengräben und Batterie=Einschnitte krönten den von der Spicherer Höhe nordöstlich auslaufenden Rücken, dessen felsige Hänge fast die Sturmfreiheit einer Festung gewähren. Auch auf dem waldfreien Kaninchenberg bei Forbach waren Schützengräben ausgehoben. Die Franzosen hielten diese ihre Stellung für uneinnehmbar; gefangene französische Offiiciere sagten später aus, daß sie gelächelt hätten, als ihnen in ihren Biwaks gesagt wurde: Die Preußen greifen an! Und doch wurde diese fast uneinnehmbare Stellung durch den Opfermuth der deutschen Truppen binnen wenigen Stunden crobert, gegen einen Feind, der an Zahl diesmal weit überlegen war. Kaum waren die Siegesdepeschen von Wörth in der deutschen Heimath mit Jubel begrüßt worden, so trafen auch vom rechten Flügel der deutschen Heere, der 1. Armee des General v. Steinmetz, glückliche Nachrichten ein, und zwar in folgenden Telegrammen: 1) Heute von Mittag bis nach anbrechender Dunkelheit lebhaftes und sehr heftiges Gefecht zwischen Saarbrücken und Forbach. Die Höhen von Spichern südlich des Exercierplatzes wurden erstürmt, der Feind auf Forbach zurückgeworfen. Während dieser Zeit war die 13. Division über Völklingen vorgegangen, hatte Rosseln genommen und gegen Abend mit ihrer Téte Forbach erreicht.— General Francois todt, sehr viele Verwundete. Viele Gefangene von verschiedenen Regimentern des Frossard'schen Corps. Ich habe das Commando übernommen. v. Steinmetz, 2) Theile der 1. Armec gegen Corps Frossard im Gefecht. 5. Division und Theile der 6. in dasselbe eingegriffen. Schwerer, blutiger Kampf. Position der Franzosen bei Spicheren und auf dem Kreuzberge erstürmt. Beim Einbruch der Dunkelheit der Sieg für uns vollständig entschieden. General=Lieutenant v. Alvensleben. 3) Mainz, 6. August, Abends. Aus dem Großen Hauptquartier. Die französische Armee hat auf der ganzen Linie Kehrt gemacht und ist auf dem Rückzug in das Innere begriffen. Auch das nach der„berühmten Schlacht“ gegen 3 preußische Compagnien besetzte Saarbrücken haben die Franzosen wieder geräumt, vor dem Abzuge diese wohlhabende Stadt angezündet und auf dem Rückzuge von den nahen Bergen durch Brandkugeln nachgeholfen. 4) Das Gefecht vom 6. August bei Spichern unweit Saarbrücken hat größere Ausdehnungen und Ergebnisse gehabt, als bisher bekannt gewesen. Das französische Corps Frossard ist in demselben fast gänzlich aufgelöst worden; seine Verluste an Todten und Verwundeten sind außerordentlich bedeutend. Das Lager einer Division und verschiedene bedeutende Magazine sind genommen, außerdem eine sehr große Anzahl Gefangener eingebracht, deren Zahl sich noch stündlich vermehrt. Bis jetzt bereits über 2000. Aber auch der diesseitige Verlust bedeutend; bei der 5. Division allein etwa 1800 Mann. Die französische Armee weicht auf allen Punkten zurück. 5) Bei Forbach haben uusre Truppen dem Feinde einen vollständigen Brückentrain von etwa 40 Wagen abgenommen. Daß dies geschehen konnte, wird als ein Zeichen starker Demoralisation auf feindlicher Seite angesehen. Heute früh kam hier abermals ein starker Transport Gefangener durch. Die Stimmung in den französischen Grenzprovinzen ist nach allem, was man hört, eine sehr niedergeschlagene. Wie bei Wörth, so hatte auch bei Spichern ein Herandrängen der Vortruppen an den Gegner die für den 6. August noch nicht brab seite.6. Nr. 2000. General=Anzeiger für Veun und Umgegend August 1895. sichtigte Entscheidung herbeigeführt. Die Ungeduld der Truppen, sich mit den Franzosen zu messen, führte bei Saarbrücken zu einer bewundernswürdigen Waffenthat. Die Spitzen der im Marsche begriffenen Colonnen lieferten für sich allein ein Gefecht mit günstigstem Erfolge, das nach ursprünglichem Plane erst diese ganzen Cokonnen selbst nach vollzogenem Aufmarsch liefern sollten. Das Obercommando der 1. Armee hatte für den 6. August lediglich den Vormarsch des 7. Corps bis an die Saar angeordnet. Vortruppen sollten bis Völklingen, Rockershausen, Saarbrücken und Luisenthal vorgeschoben werden. Erst am 7. früh sollte zum Angriff auf den bei Forbach stehenden Feind vorgegangen werden. Als aber am 6. zwischen 12 und 1 Uhr Mittags auch preußische Infanterie— die 14. Division des 7. Corps— in Saarbrücken angekommen war, marschirte sie durch die Stadt und griff sofort die im Thale unterhalb der Höhen von Spichern befindlichen Abtheilungen des Corps Frossard an. Die französischen Truppen wurden gezwungen, das orgelände zu räumen, und wurden bis an die steilen Höhen verfolgt, wo sich dem Vordringen der 14. Division die außergewöhnlichsten Hindernisse entgegenstellten. Der preußische Divisionsgeneral v. Kamecke traf Anordnung, diese Höhen von beiden Flanken aus anzugreifen und sandte dem Befehlshaber des 7. Corps, General v. Zastrow, Meldung über die Lage. Der Letztere traf um 4½ Uhr auf dem Gefechtsfelde ein. Er entsendete sofort einen Officier an die 13. Division nach Völklingen, wo man von dem bei Saarbrücken entbrannten Gefechte nichts wußte, da die waldige Berggegend den Schall der Geschütze auffing. Diese Division sollte zur Unterstützung herangezogen werden, denn wirklich war die Lage der deutschen Truppen, als v. Zastrow das Commando übernahm, äußerst gefährdet. Zwar war auf dem deutschen rechten Flügel die 28. InfanterieBrigade nach schweren Verlusten in den Besitz des Waldes an der Eisenbahn zwischen Drahtzug und Stiring gelangt und behauptete ihn. Auch waren 2 Batterien und das Hohenzollern'sche FüsilierRegiment vom 8. Corps unter General v. Goeben, der selbst das Gefecht leitete, eingetroffen. Auf dem linken Flügel hatte ferner die 27. Infanterie=Brigade, commandirt vom General von Francois, unter den schwersten Verlusten eine unvergleichliche Waffenthat ausgeführt. Sie hatte unter den Augen des weit überlegenen Feindes in mörderischem Infanterie= und Artilleriefeuer eine vorspringende Nase der Höhen erklommen und sich oben inmitten eines Waldes, den der Feind vertheidigte, festgesetzt. Nur eine kleine Abtheilung zurücklassend, begannen die Füsiliere des Regiments Nr. 74, den General an ihrer Spitze, den steilen Felshang zu erklimmen. Von Absatz zu Absatz mühsam emporsteigend, fest entschlossen, den Gegner mit Bajonett und Kolben zu erreichen, näherten sie sich mehr und mehr dem Höhenrande. Nach wenigen Minuten war der vorderste Schützengraben auf demselben erreicht; die sichtbar überraschten französischen Jäger wurden nach kurzem Widerstande vertrieben und wichen hinter eine höher liegende Bodenwelle zurück. Auf engem Raume und unter dem heftigsten Feuer sammelten sich alsbald die Mannschaften um ihre Führer zum erneuten Vorgehen, als von der Seite des Gifertwaldes her ein starker Gegenstoß französischer Infanterie erfolgte. Da erreichte aber auch die 9. Compagnie des Regiments Nr. 39, angefeuert durch den Zuruf des Generals v. Francois, den Höhenrand. Der General setzte sich selbst an ihre Spitze und mit den Worten:„Vorwärts, meine braven Neununddreißiger!“ führte er mit hocherhobenem Degen, den schlagenden Tambour neben sich, die kleine Schaar dem überlegenen Feinde entgegen. Von fünf Kugeln durchbohrt, sank der tapfere General zu Boden. Das überwältigende Schnellfeuer der Franzosen machte ein weiteres Vorschreiten unmöglich; aber unerschüttert verharrten die Ueberreste der 5 Compagnien bei ihrem sterbenden Führer. General v. Francois verschied nach wenigen Minuten mit den Worten:„Es ist doch ein schöner Tod auf dem Schlachtfelde; ich sterbe gern, da ich sehe, daß das Gefecht vorwärts geht!" Der Wald wurde um 5 Uhr mit Unterstützung des Hohenzollern'schen Füsilier=Regiments auch vollständig genommen. Aber weiter vorzudringen, war hier und an allen andern Stellen nicht möglich, da keine Infanterie mehr in der Reserve war. Zudem brachten starke Offensivstöße des Feindes die deutschen Linien zum Stehen, und nur die größte, aufopferndste Tapferkeit der deutschen Truppen verhinderte, daß die verlorenen Vortheile wieder verloren gingen. Da nahte Hülfe von der 2. Armee. Der weithin über Saarbrücken hinaus hörbare Kanonendonner hatte das der 2. Armee angehörende 3. Corps des General=Lieutenant v. Alvensleben erreicht, und— magnetisch von demselben angezogen— verfolgte jenes Corps, das sich eben der Grenze näherte, in Eilmärschen die Richtung des Schalls, bis um 5 Uhr der commandirende General v. Alvensleben mit sechs Bataillonen auf dem Schlachtfelde eintraf. Diese Bataillone wurde sofort zu der höchst nothwendigen Verstärkung der Truppen auf den Höhen verwendet. Man drang bis zu der Schlucht vor, die den Kreuzberg zu einem besondern Abschnitt der Höhen von Spichern macht und eine besonders günstige Stellung für die französische Offensive bot. Doch hier kam das Gefecht abermals zum Stehen. General v. Steinmetz, der Oberbefehlshaber der 1. Armee, hatte erst um 5 Uhr in Eiweiler die Meldung von dem Gefecht erhalten und erschien um 7 Uhr auf dem Schlachtfelde. Mit allen drei Waffen vereinigt, versuchte der Feind wieder und wieder die verlorene Stellung zu gewinnen. Doch die preußische Infanterie hielt unerschütterlich stand. Der Artillerie der 5. Division gelang es jetzt, unter unglaublichen Anstrengungen ein Meisterstück zu. pollbringen. Zwei Batterien erklommen auf steilem, schmalem lbugspfade die Höhen von Spichern! Sie nahmen Stellung an der Südwestspitze des Waldes und beschossen mit Erfolg die franzöfischen Batterien. Ein zweiter Gegenangriff des Feindes erfolgte. Wiederum ward er abgeschlagen. Einem Flankenangriff, gegen den linken deutschen Flügel geführt, wurde von rückwärts her rechtzeitig durch Bataillone der 5. Division entgegengetreten. Auf beiden Seiten war der Kampf mit äußerster Zähigkeit geführt worden; jetzt erreichte er den Höhenpunkt seiner Heftigkeit. Noch einmal raffte der an Zahl überlegene Feind seine ganze Kraft zu einem dritten Gegenangriff zusammen. Indessen auch diese letzte Anstrengung scheiterte an der felsenfesten Ruhe und Entschiedenheit der deutschen Infanterie und Artillerie. Während hier das Gefecht erst mit Eintritt der vollen Dunkelheit nachließ, vollzog sich um 8 Uhr Abends auf dem äußersten rechten Flügel bei Forbach die Umgehung der französischen Stellung durch die 13. Division. Dieser Druck auf die französische Stellung, schon durch die Marschverfügungen des Generals v. Zastrow für den 7. August vorbereitet und durch die erwähnte Meldung vom Angriff der 14. Division beschleunigt, bewog den stark erschütterten Feind, die lange und hartnäckig behauptete Stellung zu räumen. General Frossard gab mit sinkender Sonne den Befehl zum Rückzuge. Unterdessen gingen zwei Bataillone des 55. Regiments unter Generalmajor v. d. Goltz zum Angriff auf den starkbesetzten und durch Schützengräben verstärkten Kaninchenberg vor. Dicht vor Eintritt der Dunkelheit waren die Schützengräben genommen und die Batterie konnte Forbach und die daselbst noch sichtbaren feindlichen Massen beschießen. Den Schall dieses Gefechts in der Flanke und im Rücken vernehmend, wandten sich die französischen Truppen, die noch immer hartnäckig den Kreuzberg vertheidigten, zur eiligen ungeordneten Flucht. Nur dem Schutze der Nacht hatte es das Corps Frossard zu verdanken, daß die Verfolgung bald eingestellt wurde. Aber wie sehr alle Bande der Zucht und Disciplin bei demselben gelockert waren, bewies die Menge zersprengter Soldaten, die einzeln oder in Rotten in den Wäldern umherstreiften und gefangen genommen wurden. Beweis davon gaben auch die in Forbach, in Saargemünd, wo das Hauptmagazin für die französische Feldarmee im Werthe von einer halben Million Thaler erbeutet wurde, und auf allen Wegen gefundenen Vorräthe von Proviant der verschiedensten Art, von Monturstücken, Munition und andern Gegenständen. Viele Tausend Säcke Hafer, große Lager Brote und Mehl, ein ganzer Schuppen Champagner und andere Weine, große Haufen Officiersbagage, Bibliotheken, Waffen fielen in deutsche Hände— auch große Massen feiner Damengarderobe unter der Officiersbagage, was darauf schließen läßt, daß die Armee die Demimonde bei sich führte. Auch eine Pontoncolonne war zurückgelassen worden. 86 Das geschlagene französische Heer zog sich über Eslingen auf Blittersdorf zurück. Zur Deckung des Rückzuges waren zahlreiche Batterien am Belschberge und auf dessen westlichen Ausläufern aufgefahren, die noch lange in die Nacht hinein feuerten, ohne jedoch eine Wirkung auf die deutschen Truppen zu erzielen. Die deutschen Bataillone hatten den Befehl, dort zu campiren, wo sie bei Abbruch des Gefechtes standen. In der wunderbar schönen Sternennacht loderten die Biwakfeuer von den Höhen, hoch oben in der Luft platzten die feindlichen Granaten. Das Schlachtfeld war mit Leichen bedeckt.„Die rothen Hosen und blauen Röcke der Gefallenen leuchteten auf den Feldern wie Mohn= und Kornblumen aus den Aehren.“ Die Verhältnisse des geschilderten Kampfes brachten es mit sich, daß die Verluste auf preußischer Seite die der Franzosen überwogen. Erstere betrugen 223 Officiere, 4648 Mann, letztere 249 Officiere 3829 Mann an Todten und Verwundeten. Als am nächsten Tage die Gefallenen des 2. Brandenburgischen Grenadier=Regiments Nr. 12, das sich durch Tapferkeit besonders hervorgethan hatte, beerdigt wurden, sagte General=Lieutenant von Alvensleben dem Regiment:„Was das Regiment geleistet, was es geopfert, es ist so viel, daß die Stimme einem versagt, wenn man es aussprechen will. Nur den Dank Sr. Majestät, seinem warmen Dank, dem ich den meinigen hinzufüge, will ich demselben aussprechen!“ Und mit dem selben Todesmuthe hatten sich auch alle übrigen Regimenter geschlagen. Die Husaren, Dragoner und Kürassiere hatten zwar bei der natürlichen Beschaffenheit des Schlachtfeldes keine Gelegenheit zu einem Angriff gefunden, standen aber in einem wahren Hagel von Granaten wie die Mauern. Im Ganzen waren nur 27 preußische Bataillone, lediglich von ihrer Divisions=Artillerie unterstützt, den 52 französischen Bataillonen mit ihrer vollzähligen Corps=Artillerie gegenübergestanden und hatten trotz der schwierigsten Verhältnisse den überlegenen Feind aus einer Stellung hinausgeworfen, die er selbst für uneinnehmbar gehalten hatte. Rühmend ist das Verhalten der Einwohner von St. Johann und Saarbrücken zu erwähnen, die sich nicht gescheut hatten, bis in das feindliche Granatfeuer vorzugeben, um den Truppen Erfrischungen zu bringen und sich der Verwundeten anzunehmen. Ein Vergleich des Verlaufes beider an dem nämlichen Tage geschlagenen Schlachten, zeigt bei Wörth wie bei Spichern die Franzosen in einer starken, zur Vertheidigung vorbereiteten Stellung. Während aber bei Wörth während der zweiten Hälfte der Schlacht von deutscher Seite eine umfassende Uebermacht entwickelt werden konnte, womit der Sieg schon am Nachmittag entschieden wurde und noch bei Tageslicht ausgebeutet werden konnnte, waren es bei Spichern nur die Spitzen der nächststehenden Armeecorps, die nach der Saar vorfühlten, und erst in der Mittagsstunde stieß ein einzelner Theil dieser Vortruppen auf den weit überlegenen Feind. Die Wirkung des Kanonendonners zog zwar theils zugesagte, theils unverhoffte Verstärkungen herbei, aber aus Entfernungen bis zu einem vollen Tagesmarsche anrückend, konnten sie erst in später Stunde wirksam werden, und während der ganzen Dauer der Schlacht befand sich der Angreifer in der Minderzahl. Aber wie bei Weißenburg und Wörth wiederholte sich auch bei Spicheren und Forbach die Erscheinung, daß die einzelnen deutschen Armeecorps sich beeilten, dem Kanonendonner entgegen zu marschiren, sich auch ohne besonderen höheren Befehl zum Gefecht aneinander schlossen und selbständig in dasselbe gewandt und entschieden eingriffen, während auf französischer Seite selbst positiv ertheilte Befehle eine gegenseitige Unterstützung in den wichtigsten Augenblicken nicht herbeizuführen vermochten. Der bei den Deutschen stets hervortretende Drang, an den Feind zu kommen, und das kameradschaftliche Einstehen eines Führers für den andern scheinen in der französischen Armee nicht in demselben Grade vorhanden gewesen zu sein. Wie bei Wörth der französische CorpsCommandant de Failly allerlei Schwierigkeiten machte, statt rechtzeitig dem Marschall Mac Mahon Unterstützung zu bringen, so griff auch bei Spicheren Marschall Bazaine, der nur 3 Stunden vom Schlachtfelde entfernt war, nicht in den Waffengang ein. Die 2. Division seines Corps marschirte den ganzen Tag umher, bald nach Saargemünd, bald nach Saarbrücken, nur nicht bis auf das Schlachtfeld. Während ferner bei Wörth alle Waffen zur ausgiebigsten Verwendung kamen— standen dort doch mehr als 250 deutsche Geschütze im Feuer— war bei Spichern die Wirkung der preußischen Artillerie auf einige Punkte beschränkt, und selbst am Ende der Schlacht waren nur 13 preußische Batterien in Thätigkeit. Und während bei Wörth eine einheitliche Schlachtleitung stattfand, war eine solche bei Spichern nicht gegeben, und ebenso wenig konnte man hier Reserven sammeln. Daraus erklären sich die großen Verluste, die dieser Schlacht einen so blutigen Charakter geben, und deshalb blieb auch die materielle Ausbeute der Schlacht bei Spichern weit hinter den reichen Trophäen der 3. Armee bei Wörth zurück. Aber der große Erfolg beider Schlachten zusammen war, daß die ganze französische Armee ihre ursprüngliche Aufstellung aufgab und einen allgemeinen schleunigen Rückzug antrat. Die gänzlich unerwartete Nachricht von den gleichzeitigen Niederlagen im Elsaß und in Lothringen wirkte wie ein Donnerschlag bei heiterem Himmel auf die siegesgewisse französische Hauptstadt. Im kaiserlichen französischen Hauptquartier trat für den Augenblick eine solche Rathlosigkeit ein, daß man während der nächsten Tage das Land bis zur Mosel in die Hände der Sieger fallen ließ, ohne sich nur zu einem Widerstand dagegen entschließen zu können. verboten „Wohl woaß i's, daß er für die That büßen muaß. Aber mei' Traum will mir nöd aus'n Kopf, und i kann Dir mei Jawort nöd eher geben, bis D' mir nöd'schworn hast, daß D' ganz und gar unschuldi bist am Förster sein' Tod!“ Benno schaute das Mädchen forschend an, dann lachte er wieder und antwortete: „Warum sollt' i dös nöd'schwörn kinna?“ „So leg Dei' Hand aufs Todtenbrett da undssag: Gott straf mi, wenn ich luig!“ „Was Dir nöd einfallt!" versuchte Benno zu lachen. Auf's Todtenbrett?“ „Ja. Du woaßt doch, daß dös'n Mörder beim Nama ruaft, und der legt sei' Hand nöd hin, weil er sunst elendi dahin sterbet!“ Der Jäger hielt den prüfenden Blick des Mädchens aus. „Na', was D' aber Du für gspaßige Sachen hast!“ sagt er dann.„Laß Dir's mit mein Schwur gnügen; was brauchts no' weitere Faxen?“ „Also Du legst Dei Hand nöd an's Brett?“ „Dazua hon i koa' Lust!“ „So’hüt Di Gott!“ Katherl that, als wollte sie sich entfernen. „Halt aus!“ sagte jetzt Benno.„Du woaßt schon, daß D, mi um an' Daam draahm kannst, und daß D' siehgst, wier i ganz nach Dein Will'n thua, so leg i halt d' Hand auf und sag: „Gott straf mi, wenn i luig!“ Dabei hatte er in der That die Hand ans Todtenbrett gelegt und in ziemlich gleichgültiger Weise den Schwur geleistet. Katherl glaubte jetzt in der That, dem Manne schwer Unrecht gethan zu haben. Es überlief sie siedenheiß bei dem Gedanken, daß sie dem Verhaßten, um ihre List ausüben zu können, Hoffnungen gemacht, und sie wußte nicht, wie sie sich aus dieser Schlinge ziehen könnte. Schon fing es zu dämmern an, ein grauer Nebelmantel breitete sich über die Landschaft, und dem Mädchen wurde es unheimlich zu Muthe in der Nähe des Mannes, den sie trotz alledem für den Mörder des Försters hielt. „Was soll i no' Alles thua'?“ fragte jetzt der Jäger. „Für heunt sollst mi allog' hoamgehn lassen—“ „Und därf i morgen kömma auf d’ Frei?“ „Probier'n kannst es ja“, erwiderte das Mädchen, dem es jetzt drum zu thun war, so rasch als möglich von dem Manne los zu kommen, der Miene machte, sie noch weiter zu geleiten. Während Katherl ihrem Dörfchen zueilte, trat der Jäger den Rückweg nach dem Försthause an. An der Kapelle blieb er nochmals stehen und sprach lachend: „Dumm's abergläubisch's Gwaasch! Wie sollt denn's Todtenbrett'n Nama ruafen könna? Unsinn! Gelt, du bist scho' staad, du verrathst mi nöd, so weng's verrathen werd, daß der zwoate Schuß aus meiner Bix is kömma und dös wird nöd ehnda sein, als bis du wirkli's Maul aufthuast und mein' Nama ruafst!“ : Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. Bonner Perem. Mittwoch den 7. August: Monats-Versammlung im Vereinslokal. Tages=Ordnung: Besprechung der Erinnerungsfeier am 18. August. 2. Besprechung der Sedanfeier. Um recht zahlreiches Erscheinen wird ersucht. Der Vorstand. 90 Beuel. 90 hotel=Restaur. zur Erholung. Schöne u. bequem eingerichtete Zimmer mit und ohne Pension zu den billigsten Preisen empfiehlt H. Thieben. Brachenserr Ptatean. Jeden Mittwoch,“ Nachmittags 4 Uhr: Grösses-Frer Conbert, ausgeführt von der Capelle der Bonner Husaren, König Wilhelm I. Mauch schönes Gesicht wird durch Unreinheiten der Haut, Pusteln, Finnen 2c. beeinträchtigt. In solchen Fällen greife man nicht zu schädlichen, ätzenden Schönheitsmitteln, sondern folge dem erfahrenen Rath der Aerzte und gebrauche zum Waschen die Patent=Myrrholin=Seife Mauch schönes Dorfgeschichte aus dem Böhmerwalde. Von Maximilian Schmidt. Gleich nach Mittag machte sich Katherl auf den Weg nach dem nahen Fuchsberg, um der Wirthin dort die bestellten Klöppelspitzen zu überbringen, und kam schon auf dem Heimwege an der Feldkapelle vorüber, an welcher, gleichwie au vielen anderen Plätzen, die buntbemalten Todtenbretter gleichsam in Reib und Glied aufgestellt sind und deren Sprüche die Vorübergehenden in oft drastischer Weise um ein Gebet für die armen Seelen aubetteln. Es sind dies jene Bretter, auf welchen der Verstorbene bis zur Beerdigung ausgestellt war. Sie werden nachher abgehobelt, bemalt und mit einer Inschrift versehen. Mau pflegt sie an einzeln stehenden Bäumen, an den Außenwänden der Feldkapellen oder auch frei längs eines vielbegangenen Weges aufzustellen, gleichsam als Denkmäler für die Verstorbenen. An manchen, Orten legt man sie auch unbemalt und nur mit drei eingebrannten Kreuzen versehen an Stelle von Stegen über Gräben und feuchte Wiesenplätze, um sie eher verfaulen zu lassen, denn nach dem Volksglauben ist die arme Seele, welche darauf gelegen, aus dem Fegfeuer erlöst, wenn das Brett vermodert und zerfallen ist. Der Gebrauch der Todteubretter ist in vielen Gegenden Altbayerns und im Gebiete der Künischen Freibauern üblich. Daß solche Todtenbretterplätze oft zur Gespensterfurcht Veranlassung geben, ist selbstverständlich; bei Nachtzeit umgeht man sie gern, am Tage aber bleibt man vor ihnen stehen und befolgt die unter dem Namen des einstigen Inhabers stehende Bitte: „Komm her, mein Freund, steh still, Und merk, was ich Dir sagen will: Bet mir ein Vaterunser mit heller Stimm, Weil ich so früh gestorben bin!" u. s. w. Katherl suchte, an der Kapelle angekommen, nach dem Todtenbrette des ermordeten Försters, auf dem zu lesen war: „Er fand den Tod bei treuer Pflichterfüllung durch die ruchlose Hand eines Wilderers!“ Sie flehte zu dem Geiste des Verstorbenen, daß er ihr beistehen möge, den wahren Mörder zu entlarven. Als sie am Plattenberger Forsthause vorüberging, wurde sie auch sofort von dem neuen Förster bemerkt, der nichts Eiligeres zu thun hatte, als vor das Haus zu treten und das Mädchen zu begrüßen. Katherl zwang sich, so freundlich als möglich mit Benno zu sein, so daß dieser, hocherfreut darüber, ihr seine Begleitung nach Fuchsberg anbot. Katherl dankte zwar für jetzt, nahm aber das Anerbieten für den Rückweg an. Das war mehr, als der Mann zu hoffen gewagt. Und zu hoffen begann er auf's Neue. Kaum konnte Benno die Rückkehr des Mädchens erwarten, und als es endlich kam, lud er es ein, sein Haus zu besichtigen, dem nichts mehr fehle als— die Hausfrau. Katherl dankte und versprach, das ein anderes Mal zu thun. Die Mutter ging ihr ein Stück Weges entgegen, und sie möchte diese bei dieser Kälte nicht zu lange auf sich warten lassen; aber seine Begleitung nehme sie an. So schritten Beide auf dem Wege gegen Rothenbaum zu. Der Jäger rühmte seine nunmehrige sichere Stellung und fing dann ganz unvermittelt an, dem Mädchen von seiner Neigung zu sprechen. Aber Katherl stellte sich, als verstünde sie ihn nicht. In der Nähe der Kapelle versuchte Benno in einen der Krümmung des Weges abschneidenden Gangsteig einzulenken, welcher durch ein paar kleine Waldparzellen führte und auf welchem in der That die Kapelle umgangen werden konnte. Aber Katherl erklärte bestimmt, daß sie auf dem Hauptwege zu bleiben wünsche. Benno machte verschiedene Einwände, bis das Mädchen fragte: „Fürchst Di ebba gar vor die Todtenbretter an der Kapelln dort?“ „Fürchten? Warum soll i mi denn fürchten?" fragte der Jäger lachend.„I fürcht mi vor gar nix, als davor, daß Du mi nöd gern hab'n kannst. Gehn wir den Weg, der Dir am besten paßt!“ Als sie zu den Todtenbrettern kamen, sagte das Mädchen, ihren Begleiter scharf beobachtend: „Ge, laß uns an' Vaterunser beten für die arm' Seel von Dein Vorfahr, der auf dem Brett da'legen is!“ Benno wechselte die Farbe, als er einen Blick nach dem Brette warf, aber er erwiderte ohne Zaudern: „Ob's eam was nützt, dös Vaterunser, is an' andere Frag. I hon mei' eigne Ansicht über's Fegfeuer. I moan, dös brennt uns schon'höri auf dera Welt, so, daß für die ander nimmer viel über bleibt;'s kimmt halt drauf an, was der Mensch für ’'wissen hat!“ „Benno, hast Du a quats oder a schlechts’wissen?" fragte Katherl rasch.. „Nöd schlechter, als tausend undere und aa noo besser. Für an' Jaga is's grad guat gnua, und wenn's D' mei' Weib wern möchtst, sollst's ja sehgn, daß schon mit mir ausz'kömma ist. Aber jetzt gehn ma weiter!“ Doch Katherl bielt an., Benn. 9.; mnaß porerst alles „Du willst mi zum Weib neyma, Benno? Da mauß vollest aurs zwischen mir und Dir klar sein. Sag mir, fühlst Du Di ganz unschuldi am Förster sein' Tod?“ „Wie kimmst zu so ara Frag?“„.16 De ans.... „Ja no’, mir hat halt traamt, Du hatt st 2 Hand vabei im Gspiel'habt!“ „Aber Du woaßt dennast, daß der Schneidergirgl der Thäter ’wen is?“ welche in Folge ihrer unübertroffenen und durch tausende von deutschen Professoren und Aerzten anerkannten cosmetischen und hygienischen Eigenschaften für die Gesundheits= und Schönheitspflege der Haut, die beste Wirkung erzielt. Die Patent=Myrrholin=Seife ist in allen guten Parfümerie= und Droguen=Geschäften. sowie in den Apotheken 2c. à 50 Pfg. erhältlich und muß jedes Stück die Patent=Nummer 63592 tragen. Hypomokel Kapffuht. ubrt 1000,000 Innin in beliebiger Größe sofort zum Austhun bereit, auf städtische Objecte zu 3¾%, auf ländliche Objecte zu 3½% u.%. 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