1. Blatt. Nr. 2820. Neunter Jahrgang. Montag, 29. November 1897. 1 erereree cheint täglich und zwar an Werktagen Mittags 13 Uhr, an Conntagen Mgere sra in Vonn und Ungegend monatich 50 Pfo. frei ins Haus. Postbezieher zahlen M. 1 50 viertel: fäühtlich ohne Zuselgebähr, M..00 mit Zustellgebühr. Druck und Verlag der Actien=Gesell: schasft General= Anzeiger für Vonn und: : lingegend. : Herantwortlicht : füe den nachrichtlichen, örrighen und unter2 haltenden Theil B. Flos: i sur den Raseigen ud Reslenen=Teu * P. Leserinier, Beide in Bonn. — für Bonn — Der Druck des General=Anzeigers beginnt jeden Morgen um 10 Uhr— Jedermans dat Zutritt. und Amgegend. Jede politische, soctale und religlöse Tendenz oder Erörterung ist absolut ausgeschlossen (s 1 unseres Statuts.) Sämmtliche Anzeigen aus dem Verbreitungsbezirk des General= Anzeigers 10 Vig, die siedenspallige Petizelle oder dern Run. Anzeigen von Auswärts: 20 Pig. die stedenspaltige Peitizelle oder deren Raum. Reklamen 50 Pig. die Tertzelle. Alle Anzeigen werden bei vorheriger Baarzaklung für dmal das 4temal frei ausgenommen. Wohnungs=Anzeiger 1 Mark die Zelle 8 Geschäftshaus: Bahnhefstraße 7 und 8 in Benz. Fernsprecher Nr. 66. es der Geschäftsgang erfordert, unsere neuen Geschäftsräume Remigiusstraße 8 und 8“ schneustens zu beziehen, stelten wir unser gesammtes Wäarenlager zum Wir haben trotz unserer bisherigen bekannt billigen Preisen auf jeden Artikel eine derartige „•Rentrelen=tssel. es im Interesse eines jeden Käufers liegt, sich von der Billigkeit und den Vortheilen, die unser Ausbertauf bieter, zu überzeugen. Die Ausverkaufspreise sind deutlich mit Blaustift neben der bisherigen Auszeichnung vermerkt und wird jeder Käufer bestätigt finden, daß wir thatsächlich Vortheile bieten, welche uns für die Folge und Dauer, auch in unserem neuen Geschäftslotal, einen festen Kunbentreis sichern. ER 29. Siseuits in stets frischer Waare National-Mixed p. Pfd.40 Pf. 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Mit einer Denkschrift, welche der Reichstag lediglich zur Kenntniß genommen hätte, wäre Alles unsicher geblieben. Bei einer solchen wird in jedem Jahre über die Daseinsberechtigung, den Zweck und den Umfang der Marine gestritten, es wird viel Geld ausgegeben und nie etwas Ordentliches erreicht. Jetzt soll der deutsche Reichstag, als einer der gesetzgebenden Faktoren des Reiches, durch die Vorlage der Regierungen veranlaßt werden, einen bestimmten Beschluß zu fassen; um einen solchen herbeizuführen, war es nothwendig, die Form eines Gesetzentwurfs zu wählen. Die verbündeten Regierungen halten eine verwendungsbereite Flotte von 17 Linienschiffen, 8 Küstenpanzerschiffen, 9 großen und 26 kleinen Kreuzern für unerläßlich geboten, zu welchen Schiffen noch eine Material=Reserve von 2 Linienschiffen, 3 großen und 4 kleinen Kreuzern hinzutreten soll. Um das vorhandene Material im Kriegsfalle auch verwenden zu können, ist es nothwendig, daß das Personal im Frieden danernd in Uebung gehalten wird. Geschieht dies nicht, kommt das Personal vielmehr erst bei Ausbruch des Krieges auf die Schiffe, so würden schwere Unglücksfälle in der eigenen Flotte zu befürchten sein. Eine Vermehrung der Indiensthaltungen und demgemäß des Personals sei daher unerläßlich. Aus der Vorlage ergibt sich eine Steigerung der fortlaufenden Ausgaben von jährlich etwa 4 Millionen; dieselbe ist im Vergleich zu den Vorjahren gering, da sie während dieser Zeit durchschnittlich etwa 3 Millionen betragen hat. Im Ganzen sind für Schiffsbauten 410 Millionen erforderlich, von denselben sind aber nur 162,2 Millionen für Neubauten bestimmt. Der Rest ist für Ersatzbauten erforderlich, welche sowieso gebaut werden müßten, wenn unsere Flotte nicht noch mehr in ihrer Leistungsfähigkeit zurückgehen solle. Die ganze Summe von 410 Millionen vertheilt sich auf die 7 Rechnungsjahre 1898—1904, sodaß durchschnittlich in jedem Jahre 58½ Millionen für Schiffbauten ausgegeben werden sollen. Diese jährliche Summe mag im Vergleich mit denen früherer Jahre verhältnißmäßig hoch erscheinen; man dürfe aber nicht vergessen, daß in den letzten Jahren der Ausbau unserer Wehrkraft zur See erheblich zurückgeblieben sei, und es gilt daher, Versäumtes nach zu holen. aller Welt. s Dreyfus. Von einer dem Obersten Picquart nahestehenden Seite wird versichert, Picquart habe aus den Geheimacten des Dreyfus=Processes die Ueberzeugung gewonnen, daß Dreyfus allerdings schuldig sei. Dagegen seien alle gegen Dreyfus vorgebrachten schriftlichen Zeugnisse gefälscht gewesen. Darum müsse man von dem schlecht informirten Kriegsgerichte an ein besser zu informirendes appelliren, ein Vorschlag, den Picquart vor Jahresfrist seinem vorgesetzten General Gonse erstattete, der von diesem aber energisch zurückgewiesen wurde. Picquart glaubt an eine Revision des Processes und an Strafumwandlung. Der Fall Esterhazy erfordere nach den vorliegenden Daten eine Untersuchung wegen Verrathes und Betruges. Oberst Picquart nannte auch den Namen eines Mitschuldigen des Grafen. Briefkasten des General-Anzeigers. Domänen. Sie wundern sich, daß der preußische Staat in der Rheinprovinz nicht so viele Domänengüter besitzt, wie in Ihrer im Osten gelegenen Heimath. Zwar haben Sie darin Recht, daß es in unserer Provinz so gut wie gar keine Landgüter als Staatsdomänen gibt, dennoch zählt die Rheinprovinz eine große Anzahl von Staatswaldungen. Die Landgüter, welche früher der Staat hier besaß, und die allerdings bei der großen Vertheilung des Grundbesitzes in der hiefigen Gegend einmals die Größe der jenseits der Elbe liegenden Domänen gehabt haben, sah sich die preußische Regierung unmittelbar nach den Freiheitskriegen genöthigt, zu verkaufen, um aus dem Erlös die gewaltigen Kriegsschulden zu bezahlen. So wurden im Juli 1818 nicht weniger als 73 kleinere Domänengüter und Parzellen und im September 1818 wiederum 58 Domänenhöfe öffentlich versteigert In unmittelbarer Nähe von Bonn gab es folgende Domänenhöfe: der Leyenhof zu Friesdorf mit 114 Morgen Land, welcher 288 Thaler Pacht einbrachte, der Hof in Berkum 81 Morgen groß und 154 Thaler Pacht, der Hof in Kurighoven 30 Morgen groß und 65 Thaler Pacht einbringend, der Karthäuser Kelterhof in Kessenich, 204 Morgen groß, 1050 Thaler Pacht, der Burbacher Hof in Kessenich 50 Morgen groß, 262 Thaler Pacht, der Dikkopshof in Brunsdorf 164 Morgen groß, 367 Thaler Pacht, der Ervershof in Buschdorf 233 Morgen groß, 551 Thaler Pacht, der Hof in Marienforst 360 Morgen groß. 803 Thaler Pacht und der Kölnhof in Endenich 183 Morgen groß, 472 Thaler Pacht. Bei der Gelegenheit bemerken wir, daß eine der wenigen Domänen, die der Staat außer den großen Waldungen in unserer Provinz besitzt, der Drachensels ist, von dem der Staat durch Vergößerung der Restauration alljährlich eine bedeutende Rente(24,000 Mark) zieht. Fuhrwerk. Ihre Frage ist bereits in unserer Nummer vom Samstag, 13. November, beantwortet worden. Warum machen Sie uns unn zweimal die Mühe? W. K. 20. sch reibt uns:„Wie ich in der letzten Nummer der„Gartenlaube“ las, soll hier in Bonn oder bei Bonn im Jahre 1826 ein sogenannter Blutsee, der die rothe Färbung durch eine Englena sanguinen genannte Geißelart erhielt, entstanden sein. Ich habe in Erfahrung zu bringen gesucht, wo sich der See befunden haben soll, konnte darüber jedoch keine Nachrichten erhalten. Bielleicht hätten Sie die Güte, mir über diesen Punkt Aufklärung zu verschaffen.“ Autwort: Wenn Sie darüber nichts bei Ehrenberg(in Poggendorf's Annalen. Band 18) finden, welcher alle bis jetzt bekannten Fälle von„Blutregen“ mit großer Sorgfalt kritisch zusammengestellt hat, so kann Ihnen vielleicht ein Gelehrter unter unseren Lesern Auskunft ertheilen. In dem hiesigen Lokalblatt jener Zeit steht nichts darüber. „Meue Tekel.“ Die Verbreitung einer üblen Nachrede in der Form eines Gerüchtes verbunden mit Aeußerungen, welche ergeben, daß es dem Verbreiter darum zu thun ist, die Wahrheit aufzuklären und so dazu beizutragen, daß die Ehre des Angegriffenen geschützt werde, ist nach einem Urtheite des Reichsgerichts, III. Strafsenat, vom 10. November 1892 nicht als Beleidigung im Sinne des Paragraphen 186 des Strafgesetzbuches zu bestrafen. Bertram F. in G. Es gibt ein einfaches Mittel, um den Grad der Feuchtigkeit in einer Wohnung zu bestimmen. Es besteht darin, daß jedes Zimmer gut verschlossen wird. nachdem man in demselben eine genau abgewogene Menge frisch gebrannter und feingestoßenen Kalk aufgestellt hat. Erst nach 24 Stunden wiegt man den Kalt wieder ab und stellt den Unterschied fest. Beträgt der Unterschied mehr als 1 pCt., so sind die Zimmer wegen der großen Feuchtigkeit der Luft für die Gesundheit von Menschen nachtheilig und sollten nicht bewohnt werden. Tritt der Fall bei Ihnen ein, so müssen Sie Vorkehrungen treffen, um den Feuchtigkeitsgrad der Luft zu vermindern. Rudolf.„Ich habe meine Wohnung gekündigt; nun schickt mir der Hauseigenthümer fortwährend Leute auf die Bude, welche die Wohnung einsehen wollen. Brauche ich mir das gefallen zu lassen, und zwar zu jeder Zeit?“ Antwort: Zu jeder Zeit, z. B. in der Nacht, ganz gewiß nicht, auch nicht an Sonn= und Feiertagen, wohl aber an Wochentugen, und das Kammergericht hat sich einmal dahin ausgesprochen, daß die Stunden von halb zwei bis halb vier Nachmittags dafür die geeignetsten seien. „Wasser ist das Beste.“ Wir gratuliren zum guten Geschmacke Pindar's: übrigens lassen sich Ihre Krystallkaraffen recht gut mit rohen Kartossein reinigen, indem man dieselben in kleine eckige Stücke schneidet und eine Handvoll davon mit so viel Wasser in die Karaffe schüttet, daß sie davon bedeckt sind. Nun legt man den Stöpsel auf und schüttelt gut durch, worauf die Karaffe geleert und mit frischem Wasser nachgespült wird. Dies einsache Mittel gibt selbst solchem Krystallglas, das durch kalkhaltiges Wasser trübe geworden. Reinheit und Klarheit wieder. „Pußzi.“ Sei die dunte Stickerei nun auf grauem oder weißem Leinenstoff, sei sie ferner in Baumwolle, Wolle oder Seide ausgeführt: beim Waschen derselben muß man, um den Farben nicht zu schaden, immer eine Abkochung von Seisenwurzeln verwenden, in welche man, wenn sie abgekühlt ist, einige Tropfen Salmiakgeist oder Terpentin gießt. Ist der Gegenstand rein, so wird er zuerst in lauwarmem, dann in kaltem Wasser gespült, zwischen einem Tuche ein wenig getrocknet und daun auf der linken Seite gebügelt. Emma(—berg. Nein, nicht mit Seite, sondern mit Soda mußt Du Deine aarbürsten behandeln, wenn Du sie ordentlich reinigen willst. Löse die Soda in etwas warmem Wasser auf und lege die Bürste mit den Versten nach unten hinein, so daß das Wasser nur die letzteren bedeckt: sie werden sehr bald rein werden. Lasse die Bürsten dann in freier Luft mit abwärts gekehrten Borsten trocknen. B. Nr. 100. Der Lehrling, welcher Kost und Logis deim Meister hat, aber keinen baaren Lohn erhält, muß wohl zur Krankenkasse angemeldet sein, derselbe gehört aber nicht zur Invaliditäts= und Altersversicherung und, sind daher Marken nicht zu verwenden. 29. November 1897 Indischen Oceaus nichts Ungewöhnliches. Gerade im Herbst, wenn der Südwest=Monsun unter großen atmosphärischen Störungen in den Nordost-Monsun umschlägt, pflegt man dort zu Lande auf die heftigsten Unwetter gefaßt zu sein. So war auch am 24. October an der Mündung des Flusses Karnaphuli, an dessen Ausfluß in die nordöstliche Bucht von Bengalen die Handelsstadt Tschittagong liegt, für die ein= und auslaufenden Schiffe der Sturmball gehißt. Was von Fahrzeugen nothwendig im Hafen bleiben mußte, suchte durch Vertanen mit doppelten Ketten festen Ankergrund zu behalten und allen Fährlichkeiten dadurch vorzubeugen. Bis zum Nachmittag hielt sich das Wetter einigermaßen, der Himmel hing voll schwarzer, schwerer Wolken und gelegentliche Niederschläge gingen mit großer Gewalt nieder, aber noch war dem Sturmball zum Trotz nichts Außergewöhnliches zu merken. Da fing spät Nachmittags plötzlich der Wind an aufzufrischen, immer steifer wurde die Brise, bis in kürzester Zeit die dunkelste Nacht hereinbrach und ein Sturm von nie gesehener Stärke von Osten, über Land kommend, über die Stadt und den Hafen hinweg brauste. Um 9 Uhr Abends war der Höhepunkt erreicht, erst um 2 Uhr Nachts begann das Unwetter nachzulassen, bis der Wind, jetzt von Westen kommend, allmählich ganz abflaute. Am nächsten Morgen bot sich ein entsetzliches Bild der Verwüstung dar. Sämmtliche Häuser der Eingeborenen lagen in Trümmern, von den starken Gebäuden der europäischen Kaufleute und der englischen Behörden waren die Dächer abgehoben, selbst schwere eiserne Dachconstructionen waren hunderte von Metern weit fortgetragen. Die Straßen lagen voll von Trümmern aller Art, Telegraphenstangen und Baumstämme— nicht ein einziger Baum blieb unentwurzelt— waren in wirren Durcheinander überall aufgeschichtet, bedeckt von dichten Hausen zusammengewirbelter Blätter, die selbst in schmale Fetzen zerschlitzt waren. Brunnen und Teiche sind verschüttet von Zweigen und Blättern, Steinen und allerhand Unrath, so daß man den Ausbruch von Seuchen fürchten muß. Im Hafen sah es nicht weniger wüst aus. Zwei Schiffe waren gesunken, dreizehn hatten ihre Umringsketten gebrochen und waren auf den Strand getrieben, allen waren Masten, Rahen, Segel und Tauwerk mehr oder weniger zerstört. Sämmtliche Seezeichen und Kojen hatten sich losgerissen und trieben auf dem Strom. die Siqualstationen und Fluthanzeiger waren dem Erdboden gleichgemacht. Das Wasser war dicht bedeckt mit Trümmern von kleinern Fahrzeugen, von Schiffszubehör, Bäumen und Sträuchern, und mitten in diesem Wirrwarr der Zerstörung trieben zahlreiche Leichen von Menschen und Thieren. Noch über 70 km vom Hafen, auf offener See, fand ein englischer Kapitän, der einige Tage nach dem Sturm den Hafen von Tschittagong verlassen hatte, große Felder treibender Trümmerstücke mit Leichen ertrunkener Eingeborener. Am ärgsten mitgenommen wurden die Inseln Kutubdia und Moskhal, die sich langgestreckt parallel der Küste hinziehen. Eine furchtbare Stauwelle scheint über sie hinweggegangen zu sein. Der englische Beamte, der mit seiner Dampfyacht die Unglücksstätte besucht hat, schätzt allein hier den Verlust an Menschenleben auf=—5000. Genauere Angaben über Umfang und Verbreitung der Zerstörung liegen noch nicht vor, nur soviel steht fest, daß 98 pCt. aller Häuser der Stadt zertrümmert sind und auf Monate hinaus der gesammte Handel vernichtet sein wird. Es sei hier übrigens bemerkt, daß Tschittagong besonders das sogenannte Cigarrenkistenholz ausführt, das von einer dort vorzüglich gedeihenden, immergrünen Meliacee(Cedreda Toana) gewonnen und zur Verarbeitung nach Kalkutta und unmittelbar nach europäischen Häfen verschifft wird. Das Hafenamt der Stadt hat die Geschwindigkeit des Wirbelsturmes auf etwa 170 km in der Stunde berechnet, was ganz ungeheuerlich erscheint, da selbst die gefürchteten Toruados am Mississippi nur 54 km mittlere Geschwindigkeit haben. Bei dem großen Wirbelsturm vom 5. October 1864, der ebenfalls die nördlichen Gestade des bengalischen Meerbusens heimsuchte, sollen allein durch die Flutbwelle, die weit in den Huglistrom aufwärts eindrang, 48.000 Menschen und wenigstens 100.000 Stück Vieh ums Leben gekommen sein. Hoffentlich wird durch weitere Erhebungen die jetzt in Tschittagong selbst herrschende Ansicht nicht bestätigt, daß die Katastrophe vom 24. October noch die berühmten Cyklonen und sündfluthartigen Stanwellen von 1842 und 1864 übertroffen habe. Die heutige Nummer enthält 2 Blätter= 6 Seiten. (Nachdruck nur mit Quellenangade gestaltet.) Bonn, 29. November. * Dr. Gaufinez hat am Samstag Abend die Reihe seiner Vorträge über das Drama des 17. Jahrhunderts mit Corneilles Cid vor einer zahlreichen Zuhörerschaft begonnen. Der akademische Musiksaal, in dem die Vorträge gehalten werden, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Bei der Ankündigung des diesjährigen französischen Cyelus konnte es im ersten Augenblicke fraglich erscheinen, ob der ausgewählte Gegenstand hinter demjenigen des Vorjahres, der Geschichte des französischen Romaus, nicht erheblich an Interesse zurückstände. Bot diese doch in der That, namentlich soweit die zeitgenössische Romanschriftstellerei in Betracht kam, sehr viel Neues, selbst für denjenigen, welcher in der Litteratur unserer westlichen Nachbarn näher Bescheid weiß. Bei der großen Anzahl der besprochenen Romanciers und ihrer Werke kam der Zuhörer aber auch manchmal in die Nothwendigkeit, über eine lückenhafte Bekanntschaft hinweg, sich rasch in Dinge und Begriffe hineinzuversetzen, deren Verständniß ihm dann weniger leicht wurde. Anders verhält es sich aber mit den diesjährigen Vorträgen. Sie halten sich in den engen Grenzen des Dreigestirns, das im 17. Jahrhundert seinen Glanz über die französische Bühne warf und seitdem auch mehr oder minder das Gemeingut aller Gebildeten wurde. Jeder Vortrag behandelt auch nur ein bestimmtes Drama. Der Minderkundige ist hierdurch in der Lage, in aller Muße den Gegenstand der Besprechung vorher noch einmal durchzugehen und auf diese Weise sich ein volles Verständniß zu sichern. Um so reizvoller ist es aber anderseits, Altes und Bekanntes, das man von seinem deutschen Standpunkte aus in einem bestimmten Gesichtswinkel zu betrachten pflegt, auch einmal in der geistvollen Beleuchtung eines Franzosen zu prüfen und zu kosten. Nimmt dann doch das Werk eine andere Gestalt an: Schleierhaftes wird deutlich, verborgene Schönheiten tauchen vor dem geistigen Blick auf, aber auch manche Hohlheit tritt als solche zu Tage. So auch in dem fesselnden Vortrage über Corneille und sein Hauptwerk, den Cid. Weit entfernt von bedingungsloser Bewunderung des klassischen Dramas seiner Nation, dessen wirkliche Schönheiten er mit Wärme und Geschick dem Verständniß seiner Zuhörer erschließt, leuchtet Dr. Gaufinez mit kritischem Freimuth und feinem Humor auch hinein in die vielen Schwächen jenes Meisterwerks. Und der Cid, in dem das unerschöpfliche Kapitel des Kampfes zwischen Liebe und Pflicht auf dem schönsten Hintergrunde der spanischen Heldenzeit uns entgegentritt, besitzt der Schwächen und Unwahrschemlichkeiten geuug. Selbst der Ausgang der Tragödie läßt uns im Zweifel. Denn die Alles beherrschende Frage, ob sie— Cid und Eimene—„sich auch wirklich kriegen“, bleibt dort ungelöst. Der Vorhang fällt, und dem Publikum ist es überlassen, in dem Widerstreit peinlicher Seelenzustände eine befriedigende Lösung nach eigenem Belieben sich auszumalen. Wie Dr. Gaufinez nach Schluß seiner Ausführungen mittheilte, werden seine übrigen Vorträge, wiewohl im Musiksaale auf„akademischem". Boden, doch ohne akademisches Viertel punke ½6 Uhr Abends beginnen. Verstörung einer indischen Stadt durch Wirbelsturm. * Noch hat Bengalen sich nicht von den Folgen des Erdbebens erholt, das im Juni d. J. einen großen Theil der östlichen Provinzen Britisch= Indiens heimgesucht hat und noch bis zum heutigen Tage durch gelegentliche Erdstöße sich in Erinnerung bringt, so ist schon ein zweites Unglück über das schwergeprüfte Land hereingebrochen, das zwar weniger nachhaltig und bedenklich als Hungersnoth und Pest, aber doch ähnlich verheerend in seinen Wirkungen war. Wie der Telegraph schon vor einem Monat gemeldet hat, ist die Stadt Tschittagong durch einen furchtbaren Wirbelsturm völlig zerstört worden. Die letzte indische Post bringt jetzt ausführliche Mittheilungen darüber und bestätigt die schon damals gehegte Befürchtung, daß ein NaturEreigniß von ganz außergewöhnlicher Gewalt die Küste Bengalens heimgesucht hat. An und für sich sind ja diese Teifune oder wie man sie in Beugalen meist neunen hört, Cyklonen, an den Klisten des 9 Der Beethoven=Verein wird am Mittwoch den 1. December in den neuen Räumen der Lese=Gesellschaft ein Concert veranstalten, in welchem Mendelsohn's Schottische Symphonie in Amol! sowie die Ouverturen zur„Zauberflöte" und zu„Fidelio“ aufgeführt werden sollen. Außerdem wird an diesem Abend Frl. Salmoni, eine in Kölner Musikkreisen wohlbekannte Sängerin, zum ersten Male in Bonn öffentlich auftreten. Das Concert verspricht also recht interessant zu werden. 6 Das böhmische Quartett. Dem Kammermusikfest im Mai dieses Jahres ist der Vorwurf nicht erspart geblieben, daß ihm der Reiz des Gegensätzlichen fehlte. Die Hauptträger desselben, die Streichquartette Joachim's, Hermann's und Hees' pflegen trotz aller individuellen Verschiedenheiten im Ensemble wie in den Stimmen im Großen und Ganzen denselben Styl. Die beiden letzteren sind wie fast alle großen deutschen Geiger Schüler Joachim's und im Banne der klassischen Spielweise des Meisters. Das Kammermusikfest von 1893 litt dagegen nicht an diesem Mangel. Damals hatte das Wiener Quartett Rosé eine mit heller Freude aufgenommene Abwechslung geboten. Die Zierlichkeit der Spielweise dieses Quartetts, die wärmere Accentuirung, die lebhaftere Phrasirung sind vom Publikum ebenso ungewohnt wie entzückend neu empfunden und mit ungestümer Begeisterung bejubelt worden. Was aber das Rosé'sche Quartett an neuem Reiz bot, das ist in viel höherer Potenz dem böhmischen Quartett zu eigen. Was bei ersterem Wärme, das ist bei den Böhmen loderndes Feuer, was bei dem Rosé'schen Quartett Zierlichkeit, das ist bei den Böhmen bestrickende Anmuth, die schärfere Accentuirung wird bei ihnen zu hinreißender Leidenschaft. Und das Alles wirkt, ohne daß beim Hörer auch nur das geringste Empfinden aufkommt, es sei dem Willen der Composition Gewalt angethan. Alle Abtönungen sind so folgerichtig und doch so überraschend, daß der Hörer vom ersten bis zum letzten Tone wie von einer geheimnißvollen Gewalt gebannt ist. Das ist die Gewalt der Einheitlichkeit des Empfindens und des Zusammenspielens. Man glaubt nicht, vier Instrumente, sondern nur ein einziges zu hören, aber ein Instrument, das über alle Register des Klingens und Singens verfügt, soeben im zartesten Flüstertone Geheimnisse erzählt, um im nächsten Augenblicke wie ein volles Orchester mit brausenden Accorden den Saal zu überfluten. . pünktlich um 8 Uhr durch die Regimentsmusik der #tichen Leitung ihres Capellmeisters Böhme mit dem Die Beier des 110. Stiftungsfestes der„Lese“ gestaltete sich am Samstag Abend zu einem großartigen, glanzvollen Feste froher Geselligkeit, an dem nahezu 600 Personen Theil nahmen. Ueberwogen bei dem Einzug in das neue Heim die weihevollen Eindrücke, so breitete diesmal nur die Freude ihre Fittige aus über die unübersehbare Schaar der Theilnehmer. Und ein besonderer Reiz belebte das frohe Fest durch die Gegenwart der Frauenwelt, die mit dem Farbenreichthum duftiger Gewänder sich lieblich abhob von dem ewigen Schwarz, in das der Etikette feierlicher Ernst das starke Geschlecht nun einmal bannt. Die Feier wurde 160er unter der treff Krönungsmarsch aus den„Folkungern“ eroffnet. Nach dem Festspruch des Professors Schwertzell begann alsbald das Mahl. Es brachte in vornehm gediegener Zubereitung: Gedackene Seezungen mit pikanter Kräutertunke und Kartoffelfalat. Coburger Schinken in Burgunde. mit jungen Erbsen, Brüsseler Masthühner mit eingemachten Früchten, Fürst Pückler=Eis mit Backwerk, Käse und Butter. Nach dem ersten Gange erhob sich der Vorsitzende General Krummacher.„Zunächst entbot er den Damen im neuen Hause der Gefelschaft herzlichen und freudigen Willkommgruß und warf dann auf die ereignißreiche Geschichte des Gesellschaftslebens der„Lese“ einen kurzen Rückblick. Treffend hob der Redner unter Hinweis auf die Gründung durch dreizehn Blirger hervor:„Wenn Etwas geeignet ist, der gemiedenen Zahl 13 ihr Unheil verkündendes Gewand zu entreißen, so ist es der Blick auf die festlich bewegte große Zahl von Mitgliedern, die dem Bienenkorbe der Alten mit munterem Flügelschlage zugeflogen sind!“„Auf die Entstehungs=Geschichte des neuen Hauses eingehend, erinnerte er an den im März 1895 von 146 Mitgliedern gestellten Antrag einer näheren Besprechung über die Berlegung der„Lese“, an die Vorverhandlungen und an die General= Versammlung vom 12. October 1895, welche mit 220 gegen 18 Stimmen den Ankauf und Neubau des Kaiserhofes beschloß.„Damit waren wir, Dank rühriger Thätigkeit, über die— Kuppe der größten Schwierigkeiten hinweggekommen!" Der Abbruch begann am 13. April 1896. Am 8. August war feierliche Grundsteinlegung, bei der Oberstlieutenant Magnus die Weiherede hielt und Oberbürgermeister Spiritus die Wünsche der Stadt zum Gelingen des Werkes entbot. Nach der feierlichen Handlung begaben sich die Theilnehmer in das von Schutt und Arbeit noch übrig gebliebene Stückchen Garten am Rhein.„Als wir hier zum ersten Male vom eigenen Heim aus in die sonnige Landschaft mit dem majestätischen Rhein und unserem Siebengebirge hinausschauten, da entrang sich der Brust froher Sang, und das erste Hurrah auf den Kaiser drang mit dem Rauschen des schönsten deutschen Stromes vereint zum Himmel. Der erste Becher aber, der überhaupt in unserem neuen Heim geleert wurde, ist in des Kellers tiefsten Gründen von unseres Kaisers Schwester und ihrem fürstlichen Gemahl, dem Prinzen Adolph, der gedeihlichen Entwicklung der„Lese“ geweiht worden. Mit dem Wunsche, daß, wie bisher, Belehrung und Erholung in der Gesellschaft eine traute Stätte finden mögen, in der idealer Sinn und edle Menschlichkeit sich vereinen mit treuer Liebe zu Kaiser und Reich, beschloß General Krummacher unter der jubelnden Zustimmung Aller seine zündende Rede. Freudigen Widerklang fand im weitern Verlaufe des glänzenden Mahles auch eine sinnige Tafelrede des Beigeordneten Dr. Wilms, der in gebundener Form und in echt dichterischem Geiste die deutsche Frau als Deutschlands Perle und Deutschlands Stolz feierte. Von all den köstlichen Liedern, welche das Mahl würzten, traf in glücklichem Anschluß an die Rede des Beigeordneten ganz besonders den festlich gestimmten Ton das hübsche Lied von der„Bieneukönigin“,„„Vom Hofe schwärmen die Bienen in den neuen Bau und fnllen frohluch die Zellen. Doch Eines betrübt ihren Sinn: Es fehlte dem neuen Stocke Die Bienenkönigin. Da heißt der Führer die Königin wieder suchen. Drohnen hören's, aber sie stören sich nicht daran. Sie sprachen, was sollt“ uns das frommen? Wir sitzen so schön in der Zell: Und nippen und naschen am Weine Und bleiden Junggesell“! Die fleißigen Bienen, die flogen Indessen emsig umher, Sie suchten bei allen Blumen, Wo wohl ihre Königin wär“. Und heut" den Erfolg Ihr bewundert, Statt einer Königin Sie brachten derer wohl hundert Zu unserm Feste hierhin. Den Tag, den wollen wir feiern. Der uns dieses Glück gebracht, 'rum Sänger heran mit den Leyern, Und finget und jubelt und lacht. Ein Jeder lass' leben die Seine. Die Kön'gin in seinem Haus. Und wer da noch keine gefunden, Der suche sich hier eine aus! In später Stunde nahm noch Dr. Firle das Wort, um allen Deuen zu danken, die durch Wort und Lied das Fest verschönt. Festmahl geendet, reichten die Herren den Damen den Arm zu einem Rundgang durch die unteren Gesellschaftsräume. Unterdessen Die faulen und wogte unter den berückenden Tanzklängen; ein malerisches Bild, dessen Schönheit sich vor dem entzückten Auge am wirksamsten aufthat bei dem Ueberblick, den die prächtige, loggienartige Gallerie dem Zuschauer gewährt. Das buntbewegte Leben hielt die Festtheilnehmer lange vereint. Und als die munteren Musikklänge längst verstummt waren, blieben in den unteren Räumen des Hauses gesellige Gruppen in echt rheinischer Gemüthlichkeit zwanglos noch immer beisammen. Lockte doch auch das unfreundliche Wetter so bald Niemand aus der anheimelnden Mitte, aus dem Glanz der Lichter in die dunkle Nacht hinaus. □ Bahnhoferweiterung. In Roisdorf wird in allernächster Zeit das Gelände des Staatsbahnhofs um ein Bedeutendes vergrößert. Die in Aussicht genommene Erbreiterung soll an der dem Rheine zugelegenen Seite vorgenommen werden und ist bereits durch eingeschlagene, weiß gestrichene Pfähle gekennzeichnet. Am vorigen Samstag fand dieserhalb eine Versammlung der betheiligten Grundbesitzer in der Wirthschaft des Herrn Weber in Roisdorf Statt, in welcher denselben von Seiten der Regierung drei Mark für den Quadratmeter geboten wurde. Alle Grundeigenthümer erklärten sich mit diesem Gebote einverstanden. Die Kaufsumme soll schon von diesem Tage an mit 4 Procent verzinst werden. In ähnlicher Weise sollen auch die Bahnhöfe in Mehlem, Godesberg, Sechtem und Brühl erbreitert werden. Er Seitens der Eisenbahn=Verwaltung wird im Laufe des Winters in drei gleichen Zeitabständen durch das Dienstpersonal der Züge eine genaue Zählung der Eisenbahn=Fahrgäste vorgenommen. Bereits am 13., 14. und 15. October fand die erste Zählung Statt. Die zweite erfolgt am 15., 16. und 17. k. Mts., und die dritte am 16. 17. und 18. Februar 1898. X Nach einem vom Eisenbahnminister ergangenen Schreiben m die Directionen hat sich der Verkauf von Zuschlagkarten durch die Zugführer gut bewährt als eine zweckmäßige Einrichtung und die Beibehaltung der Maßnahme empfohlen. Der Minister hat daher die Fortführung dieser Einrichtung angeordnet. * Verlängerte Gültigkeitsdauer der Rückfahrkarten. Aus Anlaß des diesjährigen Weihnachtsfestes wird die Gültigkeitsdauer der gewöhnlichen Rückfahrkarten im Staatsbahn=Verkehr und im Verkehr mit andern, die gleiche Bestimmung annehmenden Bahnen vom 18. December bis einschließlich 6. Januar 1898 ausgedehnt. Die Rückfahrt muß auch bei diesen Karten spätestens am letzten Gültigkeitstage bis um 12 Uhr Mitternacht einschließlich angetreten sein und darf nach Ablauf dieses Tages znicht mehr unterbrochen werden. ∆ Die Bonner Jäger und Schützen waren gestern Abend mit zahlreichen Freunden im Dreikaiser=Saale zu ihrem diesjährigen Krönungsball vereint, der einen glänzenden Verlauf nahm. Nachdem der Vorsitzende, Herr Brenner, dem Feste durch einen Trinkspruch auf den Kaiser die Weihe gegeben hatte, hob sich der Vorhang, und ein sinniges lebendes Bild auf der Bühne zeigte inmitten der Schützen, von den beiden Fahnen des Vereins überragt, im Glanze rother bengalischer Flammen die aus einem Pflanzenhain hervortretende Büste des Kaisers. Die Krönung des Schützenkönigs Herrn Büsgen aus Pützchen, die nach dem üblichen eindrucksvollen Brauch sich vollzog, wurde eingeleitet durch einen hübschen Prolog, den Fräulein Kraus frisch und anmuthig sprach. Der Gesang=Verein„Arion“ verschönte unter Leitung des Herrn Dunkel das Fest durch eine Reihe von Chorliedern.„ # Maschinenbau Anstatt„Humvolol“ in Kalr bei Köln. In der ordentlichen Hauptversamm lung wurden die Verwaltungs= 29. Nevember 1897. für Vonn und Umgegend Nr. 2820 Seite 3 am Samstag in Köln Niewöhner=Buer in W. Anträge einstimmig und ohne Erörterung genehmigt; demgemäß ge langt nach Abzug der satzungsgemäßen Ueberweisungen an die Rücklage und nach Abzug der vertraglichen Gewinn=Antheile und der Beloh nungen an Angestellte und Meister im Betrage von 35,000 M. eine sofort zahlbare Dividende von 7½ Procent zur Vertheilung an die Actionäre, so daß noch 32,979 M. als Gewinn=Vortrag auf neue Rechnung bleiben. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrathes wurden durch Zuruf wiedergewählt. + Die Reserendariatsprüfung haben bestanden: Wilh. Goetze=Viersen und Aug. Zwei andere Prüflinge fielen durch. X Ein seltenes Naturschauspiel vollzog sich gestern Abend über unserer Stadt. Ein heftiger Sturm wüthete Stunden lang und steigerte sich zu orkanartiger Gewalt. Gegen halb zwölf kündete Donnerollen das Nahen eines Gewitters an, das sich dann rasch einstellte und in kräftigen Blitzen entlud. Zugleich gingen unter Schnee und Regen starke Hagelschossen hernieder. Nachdem so das Unwetter seinen Höhepunkt erreicht hatte, trat alsbald ein gänzlicher Umschlag ein. Der Himmel klärte sich auf, und freundlich und hell blickten die Sterne auf die besänftigte Natur hernieder. Wie uns mitgetheilt wird, hat der gestrige Sturm einen Neubau der Anstalt St. Joseph an der Höhe niedergerissen. Der Bau war im Mauerwerk bereits bis zum dritten Stockwerk aufgeführt. a Mit Abbruch der alten Lese wird heute begonnen. Die Niederlegung der umfangreichen Gebäulichkeiten ist übrigens das Signal zu einer fast vollständigen baulichen Veränderung der linken Seite der Remigiusstraße. Die Eckhäuser an der Fürstenstraße von Pelman und Utendorf sind dem Untergange geweiht und als dritte Ecke wird das gegenüberliegende Schon'sche Haus das gleiche Schicksal wohl bald theilen. Die bekannten„baulichen Annehmlichkeiten“ dürften also in Zukunft in dieser Straße in weitgehendstem Maaße zu haben sein. Die Remigiusstraße erhält bekanntlich durch die Neubauten eine wesentliche Erbreiterung. A. Der Bonner Bürgerverein war, wie bereits kurz gemeldet, in der vorigen Woche zu einer Generalversammlung der Actionäre emberufen, um über eine Abänderung der Statuten zu beschließen. Die neue Fassung sollte lauten für§ 4:„Die Zeitdauer des Unternehmens ist unbeschränkt" und für s 35:„Die Generalversammlung beschließt nach freiem Ermessen über die Bildung der Reserveconten und über die Vertheilung des Reingewinnes.“ Dieser Antrag auf Abänderung der Statuten war vom Vorstande am 21. October eingebracht worden und erhielt bis ). October auch die satzungsgemäß für die Stellung solcher mung eines Viertels sämmtl zum 30. October auch Anträge erforderliche Zustimmung ge erforderliche Zustimmung ind Viertels jummtlicher Actionare. Von den hundert Befurwortern des Antrags stimmten nach lebhafter Erörterung in der Generalversammlung nur 90 für die vorgeschlagene Abänderung des§ 35. Dagegen erklärten sich 210 wider den Antrag. Die neue Fassung des§ 4 über die Zeitdauer des Unternehmens fand die gewünschte Annahme. Eine wesentliche Aenderung ist, wie uns übrigens mitgetheilt wird, durch diese neue Fassung nicht herbeigeführt. Bisher war im Statut die Geschäftsdauer auf 30 Jahre festgesetzt und bestimmt, daß jedesmal nach Ablauf dieser Periode, falls nicht ein Jahr vorher ein Auflösungs=Antrag gestellt werde, eine abermalige Geschäfsdauer von 30 Jahren eintrete. Der Quartett=Verein„Freundschaftsbund“ veranstaltete gestern Abend im Gasthause H. Münch(Eintracht) einen prächtigen Familienabend, der so besucht war, daß der große Saal des Hauses sich noch als viel zu klein erwies. Außer Ansprachen der Vorsitzenden, Herrn Weyand, und des Herrn Rob. Kessenich, der im bevorstehenden urneval wieder des Schultheißenamtes über die Faschingsgetreuen des Freundschaftsbundes walten wird, brachte der Abend beifällig aufgenommene Chorlieder unter Leitung des Herrn Richstätter, hübsche Liederspenden der Herren Engels und A. Müller, ein Geigensolo aus dem„Troubadour“ und zündende Vorträge der bekannten Humoristen A. Carthaus und P. Hehn. Ein reizendes Singspiel beschloß später Stunde das wohlgelungene Fest. 6 Der carnevalistische Sprechsaal ladet seine Freunde auf den heutigen Abend zu einer Besprechung über den Carneval 1898 in das Gasthaus zum Vater Arndt. ∆; Treibjagd. Bei einer am vorigen Samstag in der Feldflur von Godorf durch Herrn Olligs abgehaltenen Treibjagd wurden 347 Hasen erlegt. der Umgegend. 9 Königswinter, 28. Nov. Gestern Mittag um ein Uhr brach i dem Hintergebäude des Samenhändlers Wilhelm Schumacher Feuer aus. Dasselbe fand reichliche Nahrung an dem auf dem Speicher gelagerten Stroh und den Holzvorräthen des Schreiner= meisters Klockner, der in den unteren Räumen seine Werkstätte hatte. Das Feuer griff mit rasender Schnelligkeit um sich, und in 10 Minuten loderten die Flammen thurmhoch empor. Die rasch herbeigeeilte Feuerwehr konnte zur Rettung des Gebäudes und der in demselben befindlichen Vorräthe nichts mehr thun. Sie griff das Feuer mit drei an die Hydranten der Wasserleitung angeschraubten Spritzen an und sicherte so die Nebengebäude, während der Hinterbau thatsächlich zur Erde niederbrannte bezw. zur Erstickung der Flammen niedergerissen wurde. Wäre der Brand zur Nachtzeit oder bei stürmischem Wetter ausgebrochen, dann hätte die in der Nähe liegende kath. Kirche, die Pastorat und das ganze Häuser=Viertel zwischen Markt und Bungertsgasse in größter Gefahr gestanden. Wahn, 28. Nov. In den Tagen vom 1. bis 4. December hält das 161. Regiment aus Köln, vom 9. bis 11. December das 65. Regiment auf dem Schießplatze Schießübungen ab. + Köln, 28. Nov. In dem jammervollen Wasserstand des Rheins scheint nun doch mit dem Umschlag der Witterung eine Besserung eintreten zu sollen, und in Schifferkreisen ist der gestern Abend eingetretene Regen freudig begrüßt worden. Gestern zeigte der hiesige Pegel 80 cm, heute 79 cm Wasser. Hoffentlich steigt das Wasser bald wieder, damit die Schifffahrt wieder in vollem Umfange aufgenommen werden kann. A Köln, 28. Nov. Die ordentliche Jahresversammlung der Anwalts=Kammer des Oberlandesgerichts Köln findet im Sitzungssaale II des Oberlandesgerichts in Köln am 4. December, Nachmittags 4 Uhr, unter dem Vorsitz des Geheimen Justizraths Elven Statt. Die Anwalts Kammer wird Beschluß fassen darüber, ob das Vermächtniß des Fräuleins Pheifer von 45,000 M. nach dem an allerhöchster Stelle als nothwendig bezeichneten Abzug von einem Sechstel für in dürftigen Verhältnissen lebende Verwandte angenommen werden soll, und wird den Betrag festzusetzen haben, wie hoch der der Hülfskasse für Rechtsanwälte in Leipzig zuzuweisende Betrag bemessen werden soll. Für die ausscheidenden Mitglieder Elven und Ritth aus Köln, Bloem Düsseldorf, Boltz=Saarbrücken, Fischel=Coblenz, Eich=Bonn und Eumes=Cleve haben Neuwahlen stattzufinden. * Köln, 27. Nov. In der heutigen Sitzung der Strafkammer wurde ein junger Commis zu einem Jahr Gefängniß und drei Jahren Ehrverlust verurtheil!, weil er eine unbescholtene, achtbare Dame auf öffentlicher Straße einem Schutzmanne gegenüber als Dirne bezeichnet und deren Festnahme und Vorführung auf das Polizeipräsidium bewirkt hatte. * Engers, 27. Nov. Heute Morgen gegen 3 Uhr entgleiste im hiesigen Bahnhof eine leere Maschine derart, daß beide Hauptgeleise der Strecke Köln=Lahnstein für längere Zeit gesperrt waren. In Folge dessen erlitten die Züge größere Verspätungen. 88 Wien, 28. Nov. Der Kaiser hat die vom Ministerpräsidenten Badeni angebotene Demission des Gesammt= Cabinets angenommen und den Freiherrn Gautsch von Frankenthurn mit der Cabinetsbildung betraut. 88 Paris, 27. Nov. Ein mit Scheurer=Kestner befreundeter Deputirter, welcher gestern mit einigen anderen Parlaments=Mitgliedern bei ihm speiste, erzählte in den Wandelgängen der Kammer, Scheurer=Kestner zeige großes Vertrauen auf den Ausgang der Untersuchung. Er sei mehr als je davon überzeugt, daß die Unschuld des verurtheilten Dreysus klar zu Tage kommen werde. ss Berlin, 28. Nov. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ kann versichern, daß die Behauptung eines Pariser Blattes vollkommen unbegründet ist, wonach der Deutsche Kaiser vor der Fällung des kriegsgerichtlichen Spruches gegen Dreyfus in einem eigenhändigen grachen den damaligen Prüsdenten der framösichen ,Repizit fürspeache zu Gunsten des Angeklagten eingelegt haben soll. Der niser habe memals in dieser Angelegenheit einen Brief geschrieben. 88 Berlin, 28. Nov. Die Aufführung des Burggrafen von Joseph Lauff=Köln soll auf Befehl des Kaisers am 26. Januar im Schauspielhause in Berlin mit durchweg neuen Decorationen zum ersten Mal in Scene gehen. Mehr als 30 Bühnen haben das Schauspiel erworben. 88 Berlin, 28. Nov. Die gestrige Nummer des„Kladderadatsch“ wurde beschlagnahmt. Die Confiscation gründet sich anscheinend auf ein Bild der letzten Seite. Das Bild beschäftigt sich Titel„Aus dem Lager der himmlischen Herrschaaren“ Friedrich den Großen, Napoleon., Alexander den Großen und Leonidas, die aus den Zeitungen von dem Inhalt der Rede Kenntniß nehmen. ss Kiel, 28. Nov. Prinz Heinrich trifft mit dem Panzerkreuzer „Deutschland“ erst Anfangs Februar, die„Kaiserin Augusta“ dagegen bereits Ende December in der Kiaotschaubai ein. ss Aachen, 28 Nov. In Sachen des wegen Sittlichkeitsverbrechens verfolgten Oberlehrers Dr. Polis verfügte die Strafkammer den Verfall der Caution von 20,000 Mark und die Beschlagnahme des Vermögens. ss Essen, 27. Nov. Gegen den falschen Erzherzog, den Commis Behrendt, wird am nächsten Freitag vor der hiesigen Strafkammer die Haupt=Verhandlung stattfinden. Die Anklage lautet auf Betrug. Fräulein Marie Husmann wird als Neben=Klägerin auftreten. 88 Crefeld, 28. Nov. Die hiesige Celluloidfabrik Colwi ist heute vollständig niedergebrannt. Das Lager ist gerettet. 88 Paris, 28. Nov. Herzog Philipp von Orleaus richtete an einen befreundeten Oderst einen schwülstigen Brief, worin er mit Anspielung auf die Affaire Dreyfus die neuen Skandale beklagt, deren Schmach man Frankreich nicht erspart. Er klagt die republikanische Regierung an, daß sie nicht energisch genug die Ehre der Armee geschützt habe. Wenn er eines Tages die Krone tragen dürfe, werde er die nöthige Kraft finden, um die Ehre der Soldaten Frankreichs zu vertheidigen. ss Wien, 28. Nov. Im Laufe des gestrigen Tages fanden wiederholt größere Menschenansammlungen auf den Straßen Statt. Ein ernster Zusammenstoß ereignete sich in der Nähe des Parlaments, wo sich etwa 20,000 Personen zusammengefunden hatten. Die Wache schritt mit gezogenem Säbel ein und verwundete mehrere Personen. Auch zwischen den Studenten und der Polizei kam es zu Zusammenstößen. Drei Studenten wurden verwundet, darunter einer schwer. Er wurde in einen Hörsaal getragen und dort von den Professoren verbunden. In der Universität wurde eine ärztliche Ambulanz errichtet. Am heutigen Tage wiederholten sich die Ansammlungen; die Polizei und eine Anzahl Husaren säuberte in scharfer Attaque mit blanker Waffe die Straße, wobei es blutige Schläge absetzte. 88 Paris, 27. Nov. Die französische Regierung läßt verbreiten, sie wünsche die Angelegenheit Dreyfus möglichst schnell zu erledigen. General Pellieur werde seinen Bericht wahrscheinlich am Dinstag dem General Saussier zustellen, welcher darüber Beichluß fassen wird. Aber es sei möglich, daß dieser nicht dazu führe, daß der Proceß Dreyfus wieder aufgenommen werde. Ferner wird heute versichert, daß bestimmte Schriftstücke, von denen noch nicht die Rede war, dem Dreyfus im Augenblick des Processes unterbreitet worden seien. Es werde angeordnet werden, auf einen Geheimagenten zu fahnden, auf dessen verdächtiges Einverständniß mit einer auswärtigen Macht man aufmerksam geworden sei. Bei seiner Verfolgung seien äußerst compromittirende Thatsachen festgestellt worden. 88 Paris, 27. Nov. Dem„Figaro" zufolge beschloß General Pellieur gestern, einen Briefwechsel des Majors Esterhazy mit einer dritten Person mit Beschlag zu belegen. Aus demselben ergaben sich Auslassungen des Majors Esterhazy voller Beschimpfungen und heftiger Angriffe gegen die Führer der Armee sowie gegen diese selbst. Der„Figaro" bezeichnet die Schriftstücke als ganz erstannlich. s8 Wien, 28. Nov. Beim Landesgericht werden Vorerhebungen gegen diejenigen Abgeordneten, welche im Parlamente die Ruhestörungen begingen, gepflogen. Beim Untersuchungsrichter Wach wurden Präsident Abrahamowicz, die beiden Vicepräsidenten und mehrere andere Functionäre des Abgeordnetenhauses vernommen. ss Wien, 28. Nov. Der Abgeordnete Wolf widersetzte sich bis zum letzten Augenblicke seiner Verhaftung; er mußte bis zum Wagen auf die Straße getragen werden. Steinwender, der ihn begleitete, rief ihm zu:„Heil Wolf! Auf Wiedersehen!“ Wolf selbst rief:„Volk von Wien, man verhaftet deine Abgeordneten!“ Auf der PolizeiDirection verweigerte Wolf jede Auskunft, worauf er dem Landesgerichte eingeliefert wurde. Der Präsident Abrahamowicz verfaßte eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft, in welcher Abg. Lecher beschuldigt wird, ein Tintenfaß gegen den Präsidenten geworfen zu haben. §8 Wien, 28. Nov. Ein Handschreiben des Kaisers Franz Joseph an den Ministerpräsidenten Grafen Badeni vom heutigen Tage verfügt die Vertagung des Reichsraths bis auf Weiteres. §s Graz, 27. Nov. Heute Abend fanden große Straßenkundgebungen Statt. Militär(Bosniaken) rückte aus und machte von der Waffe Gebrauch. Eine Badenipuppe wurde an eine Laterne gehängt, durchgeprügelt und sodann verbrannt. 88 Graz, 27. Nov. Die Ansammlungen dauerten bis zum späten Abend fort. Militär räumte die Straßen. Um Mitternacht war die Stadt ruhig, jedoch noch mili tärisch besetzt. §s Graz, 28. Nov. Gestern Abend 11 Uhr wurde vom Militär— es ist das bosnische Regiment— in der Murgasse gegen die Menge Feuer gegeben. Zwei Personen sind todt, zwei schwer verwundet. ss Athen, 27. Nov. Die Blätter melden, die zur Untersuchung der Vorgänge im Kriege gebildete Commission, welche unter dem Vorsitz des Generals Mauromichalis tagt, habe einem ArtillerieMajor, der zum Generalstab des Kronprinzen gehörte, den Abschied ertheilt und verschiedene andere Officiere, welche der Pflichtverletzung beschuldigt werden, dem Disciplinargericht zur Aburtheilung überwiesen. §s Kopenhagen, 28. Nov. Nach hier eingetroffenen Nachrichten hat der Zustand der schwedischen Kronprinzessin Victoria einen bedenklichen Charakter angenommen. (Wiederholt, weil nicht in allen Exemplaren des Sonntagsblattes enthalten.) ss Berlin, 27. Nov., Abends. Soeben bringt der„Reichsanzeiger“ in einer Sonderausgabe die Marinevorlage. Die Vorlage sieht eine reichsgesetzliche Regelung der Flottenstärke, sowie die Zeit der erforderlichen Neubauten vor. Die künftige Gesammtstärke beziffert sich auf 19 Hochsee=Panzer, 8 Küsten=Panzer und 42 Kreuzer. Die Vermehrung beträgt 5 Hochsee=Panzer und 9 Kreuzer. Die Mehrkosten betragen 165 Millionen Mark. 7 Jahre sind für die Bauzeit in Aussicht genommen. Der Plan bewegt sich in festen Grenzen und wahrt vollständig das Etatsrecht. Der Reichstag beschließt jährlich eine Anzahl Schiffsbauten und Baugelder. Der Marine=Etat steigt in den 7 Jahren von 118 auf 150 Millionen. Die Deckung ist wie bisher aus den laufenden Einnahmen und einer geringen Anleihe beabsichtigt. Neue Steuern und eine größere Anleihe sind nicht erforderlich. Wetterwarte des akademischen Versuchsfeldes zu Poppelsdorf. 70 6" Längengrad von Greenwich, 50° 44° Breitengrad. Meereshöhe 60 m.— Beobachtung 8½ Uhr Morgens GEZ. Nachdruck verboten. Bonn=Poppelsdorf, Montag, 29. Nov. Wetter im Allgemeinen um 8½ Uhr früh: Heiteres klares Wetter mit heftigen böigen Winden. Cemperatur? C. der freien Luft im Schatten der letzten 24 Stund. 7. der freien Erdoberfläche Kbrauner schwerer Lehmbeden) der letzten 24 Stund. Prachacker bei: der Erdtiefen (Acker: schwerer Lehmboden) — 10 Nor Win. lem em Sonnen= schein des gaber Regen u. Nieder= schläge der letzten 24 Stumter gemesen um über der Erde) Stunden mm ., 0..,-0 2. 4..730 6. Wind: Richtung SW; Stürke(nach 10°) 5. Reiative Feuchtigkeit freier Luft im Schatten in% der mit Wasser dampf er 8en (Für die Windstärke gelten folgende 10 Grade: 0 Böllige Windstille.— 1 Leises kaum merkliches Lüftchen.— 2 Blätter der Bäume werden bewegt.— 8 Blätter und schwächere Zweige werden bewegt.— 4 Mätiger Wind, bewegt stärkere Zweige.— 5 Ziemlich starker Wind, bewegt stärkere Reste.— 6 Starker Wind, bewegt die ganzen Bäume.— 7 Sehr starker Wind, bricht Zweige ab.— 8 Sturm, bricht Aeste oder schwache Bäume, macht das Gehen im Freien schwierig.— 9 Sturm, bricht oder entwurzelt starke Bäume, wirft Menschen zu Boden.— 10 Orkan, wirst seste Schornsteine um. deckt Häuser ab, wälzt schwere Massen.) Wetteraussicht für hente: Voränderliches Wetter mit zeitweisen Niederschlägen und heftigen böigen Winden. Wetteraussicht für morgen: Das Wetter dauert fort. * Seit dem letzten Bericht ist ein intensives und ausgedehntes Minimum im hohen Norden erschienen. Dasselbe hat seinen Einfluss über ganz Mitteleuröpa geltend gemacht, indem allenthalben, besonders aber an der deutschen Küste, heftige Süd- bis Westwinde herrschten, was überall ein Steigen der Temperatur bewirkte. In ganz Deutschland haben sehr betrüchtliche Niederschläge stattgefunden, welche theils mit Gewittererscheinungen begleitet waren. Das Barometer hat schon seinen diesjährigen tiefsten Stand erreicht und ist noch im Fallen begriffen. „* 9 0 Für die innige Theilnahme an dem Hinscheiden und bei der Beordigung unseres lieben Sohnes sagen wir hiermit allen Freunden. Bekannten, besonders aber dem Herrn Superintendenten, den Herren städt. Beamten,## Lehrern und seinen Mitschülern unsern innigsten Dank. Bonn, den 28. November 1897. Familie Reinhold. KennterVertrag über Wohlfahrtseinrichtungen und Armenpflege ner- am Mittwoch den 1. December, Abends 7 Uhr, im Saale des Bürgervereins(Giergasse). Herr Geheimrath Seuffert: Stafvonlzug an Franen und burch Franen. Billets zu Mk..50, für Lehrer, Lehrerinnen und Studenten die Hälfte, zu haben in der Buchhandlung von Röhrscheid& Ebbecke, Am Hof 28, und Abends an der Kasse. Hinraduug zur Gründung einer 9 G**(„ Zur Grundung einer Carnevais=Gesellschaft in dem Gasthaus Zernack, Mauspfad 1, wird hiermit auf Diustag den 30. November, Abends 9 Uhr, im neuen unteren Saale freundlichst eingeladen. Um recht zahlreiches Erscheinen bitten viele Stammgäste und Verkehrer des Gasthauses Zernack. Belanntmachung. Die wegen Ausbruch der Maul= und Klauenseuche über das Gehöft des Metzgers Salomon Behr zu Schwarz=Rheindorf verhängte Ortssperre wird wieder aufgehoben. Beuel, den 25. November 1897. Der Bürgermeister, Breuer. 0 gegen Baar gebe bis Weihnachten auf sämmtliche in?, Fayr. A. Solich, Belderberg 6. 9000 Mark auf gute 1. Hypothek vom Selbstdarleiher gesucht. Off. u. P. R. 40. an die Exped. des Gen.=Anz. hes Haus nahe dem Bahnhof, mit vielen groß. Kaumen u. allem Comfort verziehungshalber zuverkaufen. J. J. 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Novellette von Paul Pliß. räulein Kathi Wallburg zu dem alten Herrn Sie, lieber Geheimrath, Sie müssen mir einen (Nachdruck verbeten.) zu dem alten Herrn Eines Tages sagte Bergemann:„Hören Gefallen erweisen!“ „Wenn ichs kann, gern“, antwortete lächelnd der alte Herr,„nur fürchte ich, daß Sie wieder eine ganz unmögliche Sache verlangen werden, Sie kleiner Kobold!“ Das Fräulein verneinte mit einem kokett graziösen Lächeln, das alle ihre herrlichen Zähne zeigte und zwei entzückende Grübchen auf ihre Wangen zauberte. ist's was ganz Alltägliches“, meinte sie kopfnickend. Alse“ „Also— Sie müssen bei Ihrer nächsten Gesellschaft den jungen Sernau einladen.“ Der alte Herr sah sie erstaunt an. Endlich fragte er:„Sie meinen den jungen Karl Sernau?“ Lächelnd nickte sie.„Den Schriftsteller, jawohl, den Mann mit der Denkerstirn und dem ewig finsteren Gesicht, den sogenannten einsamen Mann, ganz recht, den meine ich!“ „Weshalb?“ fragte der alte Herr etwas kurz. „Weil ich ihn kennen lernen will, liebster Freund, weil der Mann, der so ganz anders ist wie die Anderen, mich interessirt,— allein nur deshalb!“ Lächelnd sah sie den alten Herrn an. Dieser aber blieb ernst und schüttelte den Kopf. „Liebes Kind“, sagte er ruhig,„dieser Mann ist zum Spielzeug zu schade.“ „Aber. Alterchen, ich bitte Sie!“ „Nein, nein, es ist mein Ernst! Wenn Sie die vielen Anbeter, die schon an Ihrem Triumphwagen ziehen, wieder mal langweilen, dann fuchen Sie sich nur einen Anderen aus, an dem sie jetzt Ihre Laune kühlen können, der arme Kerl, der Sernau, ist wirklich nicht der rechte Mann dafür. Nun wurde auch sie ernster.„Ich verspreche Ihnen hoch und theuer, daß ich keinen Augenblick daran denken werde, dem jungen Mann den Kopf zu verdrehen. „Was also wollen Sie von ihm?“ „Nun,— ich— ich möchte ihn eben kennen lernen.“ Wieder schüttelte der Alte den Kopf, schwieg einen Augenblick und fragte dann:„Kennen Sie denn seine Geschichte?“ „Ich hab' so was reden hören;— unglückliche Liebe, nicht wahr?“ Der Alte nickte und machte ein betrübtes Gesicht.„Ein Jahr ist's gerade her, daß sie ihn verlassen hat. Und seitdem hat man nichts mehr gelesen von ihm. Er scheint alle Lust und Kraft zur Arbeit verloren zu haben. Und ein so taleutvoller Kerl,— schade, ewig schade um ihn!“ „Also, laden Sie ihn ein?“ „Wenn Sie trotz alledem darauf bestehen—“ „Wissen Sie, lieber Freund, ich will ihn kennen lernen, weil ich einen literarischen Beistand brauche, einen guten ehrlichen Freund, mit dem ich über die Auffassung meiner Rollen sprechen kann,— deshalb allein.“ „Also gut, ich will ihn bitten.“ Als Karl Sernau am nächsten Tage den Brief des alten Herrn bekam, lächelte er wehmüthig und dachte: weshalb so viele Worte? was mag er von mir wollen?— Am liebsten hätte er auch hier abgelehnt, wie er das nun seit einem Jahre schon bei allen Anderen that, diesmal aber schien es ihm doch zu unhöflich, denn der Brief war gar zu herzlich und lieb gehalten. Er nahm also an. Fünf Tage später war die Gesellschaft. Als Karl kam, fand er bereits ein volles Haus. Sie kannten ihn Alle, und deshalb wurde er überaus herzlich bewillkommnet. Er dankte Allen, sprach hier und da ein paar scherzhafte Worte zu den Damen, und zu den bekannten Herren ein paar derbe Witze, die seine wahre innere Empfindung verbergen sollten, immer aber blieb ihm das wehmüthige Lächeln und der herbe Zug im Gesicht sitzen. Dann kam der Geheimrath und stellte ihn dem Fräulein vor. Sie sahen sich Beide einen Augenblick wortlos an. „Ich habe viel von Ihnen gelesen“, sagte sie endlich mit tiefer, leise erzitternder Stimme. Er nickte, sah sie wieder fragend an und meinte dann in einem Ton, der freundlich sein sollte, aber zu hart klang: „Hoffentlich haben Sie keine zu schlechte Meinung von mir!“ Jetzt spielte sie die Dame der Gesellschaft und entgegnete mit ihrem reizvollen Lächeln:„Ihre Sachen haben mir sehr gefallen. Lächelnd nickte er nur, und sein Gesichtsausdruck wollte sagen: die Phrase kenne ich zur Genüge! Sie verstand ihn wohl, ging aber nicht darauf ein, sondern fragte ganz harmlos:„Aber ich habe lange nichts mehr gefunden von Ihnen,— Sie arbeiten wohl an einem größeren Werk?“ Er nickte und sagte ein kurzes„Ja“. Dann kurzes Schweigen. Endlich begann er wieder:„Uebrigens muß ich Ihnen sagen, daß, wenn Sie fortfahren, Ihr schönes Talent an solchen läppischen Rollen zu verzetteln, daß Sie dann bald abgewirthschaftet haben werden.“ Sie antwortete ein wenig erstannt:„Ich muß spielen, was ich bekomme. „Unsinn!“ sagte er schroff,„Sie müssen große Partien bekommen, Sie müssen Menschen auf die Bühne bringen, nicht ewig diese modernen Lustspielpuppen, die durch und durch verlogen sind. Aber freilich, dann haben Sie ja keine Gelegenheit, Ihre neuesten Pariser Costüme und Ihre Brillanten zu zeigen!“ Jetzt lachte sie auf:„Offen sind Sie, das ist wahr!“ Fast erschrak er, daß er sich so vergessen hatte. Aber das kommt davon, wenn man sich ein Jahr lang einschließt. „Entschuldigen Sie“, sagte er,„ich war zu schroff.“ Sie aber lächelnd:„Aber nein, ich danke Ihnen dafür. Man findet ja in der Gesellschaft so wenig Menschen, die einem die Wahrheit sagen. Mit leisem Erstaunen sah er sie an. Er wußte nicht,— sollte das Koketterie oder Wahrheit sein? „Und da wir mal gerade bei dem Thema sind“, sprach sie lächelnd weiter,„will ich Ihnen auch ein offenes Geständniß ablegen. Ich selbst habe mich schon oft danach gesehnt, was wirklich Großes zu spielen, aber ich habe mich noch nie herangewagt.“ „Warum denn nicht?“ „Weil ich keinen Menschen habe, mit dem ich darüber sprechen kann, keinen, der mir sagt, so ist's gut und so ist's schlecht,— Sie verstehen— keiner, der mich lehrte, wie ich's auffassen soll.“ „Lernen kann man so etwas nicht", sagte er ernst,„entweder man hat das Zeug dazu oder man hat es nicht. Sie nickte.„Ganz recht, aber man muß doch Jemand haben, mit dem man darüber sprechen kann.“ „Und den hätten Sie nicht?“ Sie verneinte, fragte aber gleich darauf:„Wenn es nicht zu unbescheiden ist, daß ich Sie ab und zu mal um Rath fragen könnte?“ „Mich?“ Er starrte sie an mit durchbohrendem Blick. „Nur manchmal, wenn ich mir gar keinen Rath weiß“, bat sie mit lieblichem Lächeln. „Ich bin ein schlechter Rathgeber“, sagte er ziemlich kühl. „Das gerade Gegentheil glaube ich!“ antwortete sie bestimmt.„Und wenn Sie von meinem Talent wirklich etwas halten, dann werden Sie mir keinen Korb geben. „Er zuckte die Schultern:„Ich weiß nicht, weshalb Sie gerade mich—“ In diesem Augenblick kam der Geheimrath und bat die Herrschaften zu Tisch. Karl führte das Fräulein zur Tafel. Und während des Essens wurde die Unterhaltung weiter geführt. Je länger sie aber neben einander saßen, desto mehr schwand seine Zurückhaltung, und als man beim Champagner war, hatte sie seine bestimmte Zusage erhalten. Als er spät Nachts nach Hause kam, hatte er das Gefühl, als ob etwas ganz Neues, Unbekanntes da wäre, das er zwar erst tastend vorahnte, das aber da war, daß er trotz alledem fühlte und empfand, und das ihm vorkam wie ein erster kleiner Sonnenstrahl nach langen grauen Regentagen. Drei Tage später. Er war bei ihr gewesen, nahezu zwei Stunden lang. Mit leisem Widerstreben war er hingegangen. Als er aber in ihrem traulichen Boudoir saß, den würzigen Mokka trank und Aegypter dampfte, war die Beklemmung von ihm gewichen und er fühlte sich wohler denn je. : Zuerst hatten sie vom Theater gesprochen. Sie wollte das widerspenstige Käthchen studiren. Dann aber führte sie die Unterhaltung auf ein anderes Gebiet, und das geschah mit solcher Eleganz und Weltfröhlichkeit, daß er ihr willenlos folgen mußte. Als er dann endlich aufbrach, mußte er versprechen, in drei Tagen wiederzukommen. Bis dahin wollte sie die Rolle gelernt und seine Winke beherzigt haben. Und nun saß er daheim und wußte nicht, was mit ihm vorgegangen war. Alles in ihm war in Aufruhr. Gefühle, die todtgeglaubt, waren erwacht und durchwühlten nun sein Inneres, so daß er zu keinem klaren Denken kam. Das ist ja Unsinn! sagte er sich, Du gehst einfach nicht wieder hin, dann wird Alles vergessen sein. Als aber drei Tage herum waren, dachte er anders und ging doch wieder hin, ja, er erfand allerlei Gründe, um sich vor sich selber zu entschuldigen, und als er endlich vor ihrer Thür stand, kam es wie eine heimliche Fröhlichkeit über ihn, und sogar der herbe Zug verschwand aus dem Gesicht. Wochen ging das so fort. Zwei= auch dreimal war er in der Woche bei ihr. Sie machte glänzende Fortschritte, denn sie war wirklich begabt und er erwies sich als ein vortrefflicher Rathgeber. Sie waren gute offenherzige Freunde geworden. Er hatte an ihrer Hand den Weg zum Leben, zum Frohsinn wiedergefunden, und er hatte auch wieder Auregung zur Arbeit bekommen, kurzum; er lebte auf und wurde ein Anderer. Die Vergangenheit war todt und ein neues sonnenhelles Leben lag vor ihm. Und sie gefiel sich noch immer in der Rolle. Sie war ihm wirkeine liebevolle Freundin, die ihn dem Leben zurückgewinnen wollte. Kein Wort von Liebe war gesprochen worden. Mit ächt weiblichem Instinkt wich sie jedem solchen Worte aus, und sobald er nur einen leisen Versuch dazu machte, gleich ging sie mit Lachen und Scherzen zu einem anderen Thema über. Oft starrte er sie dann sprachlos an und dachte; sie ist doch nur eine kalte Schönheit, sie hat kein Herz im Leibe. Trotzdem aber wagte er es nicht, abzubrechen und nicht wiederzukommen. *„* Sie hatte das Käthchen gespielt und einen stürmischen Erfolg gehabt. Von allen Seiten wurde ihr nun die glänzendste Zukunft prophezeit. Lächelnd saß er in einer Loge und sah dem Jubel zu. Er wußte ja, daß es so kommen mußte, mit Stolz hatte er es ja vorausgesehen. Nun saß er da voll stiller, heimlicher Freude über das glanzende Gelingen. Er hörte nichts von all' dem Beifall ringsum, nur immer sie sah er allein, sie im Strahlenkranze ihrer Schönheit, sie, nur sie allein. Nach dem letzten Akt ging er in ihre Garderobe. Wohl fünf, sechs Herren der Hofgesellschaft harrten bereits auf dem kleinen Vorflur, keinem war der Eintritt gestattet worden. Er nur allein wurde eingelassen. „Ich danke Ihnen, lieber Freund!“ rief sie, ihm entgegen eilend, „Sie allein haben mich ja dazu gemacht! Ihnen danke ich ja Alles!“ Ergriffen drückte sie seine Hände. Und er starrte sie an mit großen glänzenden Augen und preßte ihre Hände in den seinen. Und ohne ein Wort riß er sie plötzlich an sich und küßte sie voll hoher Liebe. Athemlos, zitternd vor Angst und Erregung, ließ sie es geschehen. Sie wollte zurück, wollte ihm ein gebietendes Wort zurufen, denn sie sträubte sich dagegen, so überrumpelt zu werden,— aber umsonst, nichts konnte sie thun, ihm Einhalt zu gebieten,— sie fühlte plötzlich, daß es Etwas gab, dem sie sich beugen mußte, eine Kraft, die sie unterjocht hatte,— sie fühlte, daß es kein Zurück mehr gab,— sie hatte den Mann gefunden, der sie in seinen Bann zwang.— Er wollte, und sie mußte gehorchen. Willenlos lag sie in seinem Arm und freute sich, daß er es verstanden, den göttlichen Funken, das Weib, in ihr zu erwecken. So wurde sie seine Frau. Die Bonner Studentin an der Sorbonne. Briefe an einen Ungenannten. 1. Paris, im November 1897. Verehrter Freund! Wenn ich Abschied nehme. Will ich leise geh'n, Keine Hand mehr drücken, Nimmer rückwärts seh'n! Ja, es war ein stiller Abschied! Ohne Sang und Klang zog ich zum Städt'le hinaus. So besonders hübsch hatte ich es immer geunden, wenn die Studenten in corpore den scheidenden Commilitonen zur Bahn begleiteten und ihm, wenn der brausende Zug sich in Bewegung gesetzt, ein frisches, fröhliches Lied sangen; wenn sie die bunten Mützen zum Abschiedsgruß schwenkten, so lange sie ihn noch sehen konnten. Das ist so jugendlich frisch und gefühlvoll zugleich. Sicherlich würde auf den Zuschauer eine ähnliche Feier für die scheidende Studentin nur eine komische Wirkung gehabt haben, besonders wenn man sich vorstellt, der Abschied wäre von ihren„Colleginnen“ veranstaltet. Vielleicht kommt es in Bonn in den nächsten zwanzig Jahren doch noch so weit; dann hat man sich wohl auch dort an die „Musentöchter“ gewöhnt, dann werden diese es endlich Alle verstanden haben, sich„geräuschlos“, den Herren Studenten einzureihen! Für mich aber gilts jetzt, vor allen Dingen den Worten zu folgen, die Sie, verehrter Freund, mir zum Abschiedsgruß sandten: er eit for mit den vollesten Segeln. bei doch kein Kind! Leben heißt: würfeln und kegeln! Ach, und schön war's, als ich die lange Reise zurückgelegt hatte, und die Weltstadt Paris vor meinen erstannten Blicken lag. Ich athmete tief auf, so recht frei und glücklich! An einem herrlichen Sonntag Abend kam ich an, um bald in der kleinen Droschke die große Fahrt vom Nordbahnhof bis St. Sulpice zurückzulegen. Verschwindend wenig Platz fand ich in dem engen Coupé für meine Person, die sich resignirt neben das Handgepäck in die Ecke drückte und dann in höchst unbequemer Haltung den Kopf zum Fenster hinausbog. Mochte ich einen steifen Hals davontragen. Immerhin; es war ja so viel Schöneskund so überwältigend Viel zu sehen! Und ich schaute, schaute. Meine Augen wurden immer größer. Genau so setarr, so=tumm und=teif vor Verwunderung mag ich wohl das Häusermeer, die wogende Menschenmasse angestannt haben, wie die 19jährige, hochzeitsreisende Hamburgerin der emancipirten finnländischen Opernsängerin, unserer Reisegefährtin von Köln nach Paris, zuhörte. Davon erzähle ich Ihnen ein andermal ausführlich. Der Himmel war tiefblau; Millionen Sterne funkelten hernieder; so frisch wehte mich die kältere Abendluft an. Dazu Licht, Leben und Menschen! Das wogte, wallte, strömte, auf und ab. Der Wagen rollte weiter über eine Brücke, mächtig rauschten die Wasser der Seine, geisterhaft zeichneten sich die hohen, steinernen Denkmäler ab und warfen ihre Riesenschatten in den Fluß. Dann wurden die Straßen dunklei und enger. Mir war's, als ob ein Stück altes Köln plötzlich vor mir aufgetaucht sei. Die Abendglocken tönten von zahllosen Kirchthürmen herab; zum ersten Mal kam mir der Sonntag wieder zum Bewußtsein— der Sonntag ohne Sonntagsruhe! Und da tauchte sie auch auf, die uralte, ehrwürdige Facade von St. Sulpice. Dem Portal gegenüber ward Halt gemacht.„Madame, nous y sommes!“ sagte der höfliche Kutscher und half der Bagage und mir aus dem engen Kasten. Der erste Abend im neuen Heim! Der war ganz eigenthümlich, verehrter Freund. Da saß eine deutsche Träumerin vor dem offenen französischen Kamin und blickte still sinnend in die Flammen. Da hielt sie ihre Sonntagsruhe und Andacht, und in der Stille war es ihr, als hörte sie von Ferne eine wundersame Stimme singen, leise und süß, daß sie erbebte; eine zauberhafte Melodie zu den sehnsuchtsvollen deutschen Worten: „O, wenn ich doch am Rhein Bei meiner Liebsten wär', O Heimath, alte Heimath, Wie machst das Herz Du schwer!“ am 6. bis 11. December. Berliner R 1 K8 18 1— Hauptgewinne Mk. 100,000, 50.000,25.000, 15.000, 2 à 10.000, 4 à 5000 2c. Loose Mk..30.(Porto und Liste 30 Pfg.) Ziehung 2. bis 8. December: Weimar-Lotterie Hauptgewinne Mk. 50.000, 10.000, 5000 etr. Loose 1 Mk.(Porto und Liste 30 Pfg.) Ziehung 16. bis 18. December: Bäden-Bädener Lotterle. -Hauptgewinne Mk. 30.000, 10.000, 6000 str. — Loose 1 Mk.(Porto und Liste je 30 Pfg.)„ VI. Metzer Dombau-Lotterie. Hauptgewinne Mk. 50.000, 20.000, 10.000 etc. Loose Mk..30(Porto und Liste 30 Pfg.) empfiehlt Potel Einden, Glücks-Collecte, Vonn, Bahnhof= und Poststraßen=Ecke 2. Fernsprecher 146. Telegramm=Adr.:„Lotteriebank Bonn“ 16 UUNUEIUT des Bömlnschen Streienquartotte (Hoffmann, Suk, Nedbal und Wihan) in der Beethovenhalle Donnerstag, 2. Deoember, Abends 6½ Uhr. Programm: 1. Dvorak, op. 106 G dur. 2. Beethoven, op. 132 Amoll. 3. Haydn, op. 74 Nr. 3 Gmoll. Saalkarten à Mk. 2, Seiten- und Mittelgallerie àp Mk. 1, alles nummerirt, sind in der Musikalienhandlung W. Sulzbach und Abends an der Kasse zu haben. Panorama International Bonn, Münsterstrasse Ecke Meckenheimerstrasse. mr- Diese Woche: Ober-Itahen. Täglich geöffnet von 9 Uhr Morgens bis 9½ Uhr Abends. Böher-Eisclas. Die Einzeichnungen in die Mitglieder-Listen können im November nur bei den Herren Röhrscheidt& Ebbecke und bei Herrn W. Salzbach erfolgen, nicht auf dem Sportplatz. Der Vorstand. Zum Kalser Friedrich. Heute Montag Abend 8 Uhr: Großes (im unteren Saale), ausgeführt von der ganzen Capelle des 160. Infanterie=Regiments, unter persönlicher Leitung des Herrn A. Böhme. Entree 50 Pfg. Abonnementskarten(6 Karten 2.) sind an der Kasse und bei Herrn Sulzbach zu haben. Heute Montag: Grosses philharmonisches Concert. Anfang 8 Uhr. Bonner Stadt=Capelle. Eintritt frei. Cärnevalstischer Sprochsdal. Montag den 29. November, Abends 9 Uhr: Besprechung des Carnevals pro 1898 in unserm Stammlokale„Zum Vater Arndt“, wozu alle früheren Mitglieder der Gesellschaft, solche die es werden wollen, sowie Freunde und Gönner hierdurch freundlichst eingeladen werden. 1 Der einstweilige Vorstand. W „Zum Kaisersaal“. Allen Freunden und Bekannten zur gefl. Nachricht, daß ich meine Kegelbahn zum Heizen eingerichtet und halte dieselbe zur gefälligen Benutzung bestens empfohlen. Um geneigten Zuspruch bittet Andr. Schmitz. Feinster Nürnberger Lebkuchen vom Hoflieferanten Metzger, das Paket von 15 Pfg. an, empfiehlt Franz Jos. Muller, Meineseit50 Jahr. rühml. bekannten Honig=Kräuterbonbons, ärztlich empfohlen gegen Husten, Heiserkeit, Verschleimung, empfiehlt täglich frisch Franz Jos. Mtuller, Sognas gute Qualität per Liter von Mark 1,50 an, empfiehlt auch in jedem kleineren Quantum Franz Jos. Müller, Acherstraße 18. *** Winzer-Verein e. G. Königswinter a. Rh. Rothiem von.80—.80 M. Weissweln„.60—.50„ Cognac, Weinhefen und Trester ## eigener Brennerei. preislisten gratis u. franco. Tu bernnurn wegenlmbau Haus= und Zimmercharen, Tenster, Glasschrank, Ausstrüknsten dr. Bonn, —„ empfiehlt als Specialität, stets große Auswahl Johanna Welter, Gudenauergasse 1. Schöner Pelzrock billig abzugeben. Offerten unter T. 3240. an die Exped. des Gen.=Anz. 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