Ar 2552 Samstag, den 6. Februar. 189: Erscheint täglich und zwar an Werktagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen in der Frühe.— Preis in Bonn und Umgegend monatlich 50 Pig. frei ins Haus. Post=Abonnement M..50 vierteljährlich ohne Zustellgebühr, M..90 mit Zustellgebühr. Druck und Verlag der Actien=Gesellschaft General= Anzeiger für Bonn und Umgegend. Verantwortlich: für den poltischen, lokalen und unterhaltenden Theil P. für den Anzeigen= und Reelamen=Thell P. Leserinier, Beide in Bonn. Expedition: Bahnhofstr. 7 u. 8 in Bonn. Genterat=Astgern? für Bonn Der Druck des General=Anzeigers beginnt jeden Morgen um 10 Uhr— Jedermann hat Zutritt. und Neunter Jahrgang. Umgegend. Jede politische, sociale und religiöse Tendenz oder Erörterung ist absolut ausgeschlossen. (3 1 unseres Statuts.) 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Februar: Weder die Sitze im Reichstagssaale noch die auf den Tribünen waren heute so dicht besetzt, wie es die Antragsteller, denen die heutige Verhandlung eingeräumt war, dem Gegenstand ihrer Reden wohl angemessen gefunden haben würden. Das Interesse an socialpolitischen Fragen ist offenbar bei den Leuten, die Zeit übrig haben, den Parlamentssitzungen beizuwohnen, kein so brennendes mehr, wie vor fünf oder sechs Jahren. Damals würde eine Debatte über den Achtstun dentag die Zuhörerräume bis auf den letzten Platz gefüllt haben. Freilich, damals würde auch kein Redner der Socialdemokratie, wie es heute Herr Fischer that, erklärt haben, er wolle„die Fortführung der Socialreform“. Sie scheint demnach doch nicht so ganz verwerflich zu sein, wie sie es damals den en bloc=Ablehnenden zu sein schien. Auch sonst machte der Redner, der, ohne irgend etwas Neues, ohne den geringsten selbständigen Gedanken zu bieten, für die gesetzliche Beschränkung der industriellen Arbeitszeit die seit 80 Jahren abgedroschenen Argumente vorbrachte, keinen streitbaren Eindruck, wenn er auch mit Vorliebe derbe Ausdrücke braucht. Sein Wahlspruch ist offenbar:„Fortiter in modo, suaviter in re“, in Worten kräftig, in der Sache ohne Schneid. Auch war es dem folgenden Redner, Professor Hitze(Centr.), leicht, die schwachen Punkte der Fischer'schen Argumentation hervorzuheben. In der That, warum gerade acht Stunden? Und warum die gleiche Arbeitszeit für Alle, da doch die Anstrengung eine sehr verschiedene ist? Daß in vielen großindustriellen Betrieben die Arbeitszeit eine zu lange ist, wer möchte es bestreiten? Die Arbeitgeber selbst erklären es, denn auch sie sind zu lange an die Fabrik gefesselt und werden nervös. Nur kann der Einzelne nicht gut den Anfang machen. Aber die Verbände und Berufsgenossenschaften können die Kürzung der Arbeitszeit vereinbaren, und viele haben es auch schon mit bestem Erfolge gethan. Es ist also keineswegs erwiesen, daß der staatliche Zwang durchaus nothwendig ist, um der„Profitwuth der Unternehmer“ Herr zu werden. Eine solche Profitwuth wäre übrigens bei Leuten, denen man wohl zutrauen darf, daß sie ihren Vortheil kennen, etwas sehr Komisches, denn sobald die Arbeitszeit für alle Unternehmer eines Industriezweiges gleich groß ist, kann eben so wenig von einem Profit bei allgemeiner Verlängerung, als von einem Opfer bei allgemeiner Verkürzung des Arbeitstages die Rede sein. Zunehmen oder abnehmen kann nur die Menge der täglich hergestellten Waaren, aber ihr Werth wird genau die umgekehrte Bewegung durchmachen, wie ihre Menge, und der Profit bleibt, es werde allgemein länger oder kürzer gearbeitet, der gleiche, nur der Preis der Waaren ändert sich. Mit andern Worten: eine allgemeine Verminderung der Arbeitsstunden hätte zur nothwendigen Wirkung, eine ebenso allgemeine Vertheuerung der Waaren. Es mag ja sein, daß damit von einem höheren socialpolitischen Gesichtspunkte aus die Erleichterung des Daseins von Millionen Arbeitern nicht zu theuer erkauft wäre; wir möchten in dieser Hinsicht kein entscheidendes Urtheil aussprechen, aber daß die wenigstens vorübergehende Preissteigerung eine Folge der Arbeitszeitverkürzung wäre, liegt in den elementaren Gesetzen der Nationalökonomie begründet, darüber sollte man bei Niemanden einen Zweifel obwalten lassen— und darum muß es als bedauerlich bezeichnet werden, daß dieser wichtigste Gesichtspunkt von keinem einzigen der Redner im Verlaufe der Debatte auch nur berührt, geschweige denn dargelegt wurde. Frhr. Heyl zu Hernsheim meinte wohl, kürzere Arbeitszeit in Deutschland allein könnte dessen Concurrenz= fähigkeit beeinträchtigen, aber im Munde eines so entschiedenen Vertreters des Schutzzollsystems verliert dieser Einwand jeden Werth, weil ja nach diesem System die Concurrenzfähigkeit jederzeit beliebig durch Zollerhöhung geschaffen und gesteigert werden kann. Kurz, hätte die heutige Debatte in einem volkswirthschaftlichen Seminar stattgefunden, so wäre es dem Leiter desselben schwer geworden, den Theilnehmern seine Befriedigung kundzugeben. Ein Glück, daß der Reichstag nur selten die hohe Schule der Theorie reitet; in den Ackerfurchen des praktischen Lebens findet er sich besser zurecht. Aus ** Aus Berlin, 4. Februar, wird uns geschrieben: Die„Freie Vereinigung“ der Berliner Producten= händler, die an Stelle der freiwillig aufgelösten Productenbörse begründet wurde, erfreut sich eines unerwartet zähen Lebens. Nun besteht sie schon einen Monat, und weder die„gründlichen Berathschlagungen“ der Agrarier noch die Rechtsgutachten, daß die Vereinigung eine börsenmäßige Veranstaltung, also auf sie das Börsengesetz anwendbar sei, haben den Männern im„Feenpalast“ etwas anhaben können. Daß diese geringe Neigung verspüren, zu der„alten, liebgewordenen Stätte“ in der Burgstraße, in die officiellen Börsenräume, zurückzukehren, erscheint im Hinblick auf die namhafte Ersparnisse an Börsensteuern— die Waaren sind nicht steuerpflichtig im Sinne des Gesetzes, weil sie nicht„börsenmäßig“ gehandelt werden,— recht verständlich. Man wird diesen Ausfall bei der nächsten Veröffentlichung über die Reichseinnahmen verspüren. Insofern sind alle „Steuerzahler" im Reiche an der Sache bethetheiligt. So bleibt, zugleich im Interesse der Landwirthschaft, die bezüglich der Preisgestaltung landwirthschaftlicher Erzeugnisse auf unsichere, weil nicht amtliche Angaben angewiesen ist, schwerlich etwas anderes übrig, als den Börsianern„goldene Brücken zu bauen", um sie zur Wiederaufnahme des früheren Geschäftsmodus zu bewegen. Wer hätte sich das träumen lassen bei den Börsengesetz=Debatten im Reichstag, wo die Börsengegner das Netz so engmaschig geknüpft glaubten, daß gar keine Möglichkeit des Durchschlüpfens wäre! Eine ziemlich seltene und feierliche Veranstaltung, die hier stattfindende Conferenz der Finanzminister aller Bundesstaaten, beschäftigt gegenwärtig den Forschungseifer der zünftigen und nichtzünftigen Politiker. Was mögen die Herren vorhaben? fragt man sich. Vor einigen Jahren tagte in Frankfurt a. M. eine solche Conferenz, bei der es sich um einen Kostendeckungsplan für die Militärvorlage handelte.„Weitgehende Uebereinstimmung!“ so wurde alsbald von dem officiösen Draht triumphirend berichtet. Später stellte sich dann heraus, daß es speciell über die Reichsweinsteuer zur Offenbarung weitgehender Meinungsverschiedenheiten gekommen war... Man wird wohl diesmal vorsichtiger sein in der Versendung solcher„harmonischen“ Meldungen, ob nun die vielerörterte „reinliche Scheidung“ der Finanzen des Reiches und der Einzelstaaten den Gegenstand der Berathungen bildet, oder ob die Erhöhung der Beamtenbesoldungen im Reiche und was damit zusammenhängt erneute Erörterungen nothwendig macht. Beruhigend ist es jedenfalls, daß diesmal keine neue Steuer zur Debatte steht. * ** Aus Berlin wird uns geschrieben: Es hat in maßgebenden politischen Kreisen unangenehm berührt, daß der Senatsausschuß zu Washington bei Berathung des Schiedsgerichts=Vertrags zwischen Großbritannien und der Union einen Antrag annahm, wonach der englischerseits zum Schiedsrichter vorFeiwplagen a s nig von Schweden alsf gaufe rusichzen Eautzugerde. Intwbeit diese Entschließung des Senats auf russischen Einfluß zurückzuführen ist, bleibe dayingestellt. Es mag ja nicht ganz ausgeschlossen sein, daß Rußland alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, eine der wichtigsten Bestimmungen des Vertrags zu Falle zu bringen und so den Staatsmännern an der Themse einen Strich durch die Rechnung zu machen. Größeren Anspruch auf Wahrscheinlichkeit hat jedenfalls die Vermuthung, daß hier die samoanische Frage ihren Schatten vorauswirft. Auf der Berliner Samoa=Conferenz vom 14. Juni 1889 wurde bekanntlich die Samoa=Inselgruppe zum neutralen Königreich erklärt und dem König von Schweden die Befugniß übertragen, den Oberrichter zu ernennen. Nun hat König Oscar das in ihn gesetzte Vertrauen unstreitig vollauf gerechtfertigt, denn er traf eine Entscheidungen bezüglich der Besetzung dieses überaus wichtigen Amtes nach Maßgabe der handelspolitischen Verhältnisse auf den Schiffer=Inseln. Und es liegt in der Natur der Sache, daß er vorwiegend Deutsche zu Oberrichtern ernannte— ist doch am Handel mit Samoa an weitaus erster Stelle die Deutsche Handelsund Plantagen=Gesellschaft betheiligt. Die Amerikaner freilich verdrießt das sehr, denn nach ihrer Auffassung ist auf den 14 Inseln ausschließlich das Sternenbanner heimathberechtigt. Der Beschluß des Senats charakterisirt sich also wohl als ein Mißtrauensvotum gegen König Oscar. Me. Kinley, obwohl binnen Kurzem Leiter der Regierung, hat das Wort zur ganzen Schiedsgerichtsfrage noch nicht ergriffen; desto eifriger agitiren seine hervorragendsten Anhänger gegen den Abschluß des Vertrags. Es deutet demnach Alles darauf hin, daß die„Einverleibung Samoas in die Union“ in nicht ferner Zeit officiell auf die Tagesordnung gesetzt werden dürfte— ein neues Glied in der Kette von Verwicklungen, die der Präsidentenwechsel für die alte Welt im Gefolge hat. * ** Man schreibt uns aus Berlin unterm 8. Februar: Der Reichstag begann heute bei sehr spärlich besetzten Bänken die erste Lesung der neuen Grundbuch=Ordnung, die gewissermaßen als Ergänzung des neuen Bürgerlichen Gesetzbuchs gleichzeitig mit diesem im Jahre 1900 eingeführt werden soll. Wie der Reichsjustizminister Dr. Nieberding in seiner einleitenden Rede darlegte, greift der Entwurf vielfach in geltendes Recht ein und mußte daher mit besonderer Vorsicht aufgestellt werden. Es konnte die Vereinheitlichung des Grundbuchrechts für ganz Deutschland nur in den allgemeinen Grundzügen erfolgen: die speziellen Bestimmungen mußten der Landesgesetzgebung überlassen bleiben, weil es sich dabei um stark von einander abweichende partikularrechtliche Einrichtungen handelt. In der Hauptsache beruht die Vorlage auf dem preußischen Grundbuchrechte, doch mußte man in manchen Punkten von diesem Rechte abweichen, wie denn ja auch das Bürgerliche Gesetzbuch im Liegenschaftsrechte erhebliche Aenderungen des jetzt in Preußen geltenden Zustandes bringen wird. Ein vollständiges Eingreifen in die Partikularrechte der Einzelstaaten durch erschöpfende Neuregelung des Gegenstandes würde Mißstimmung hervorgerufen haben und unterblieb deßhalb. Aber auch noch in ihrer Begrenzung wird die Vorlage dem allgemeinen Verkehrsleben und insbesondere der Landwirthschaft zu Gute kommen. Der Grundsatz der Oeffentlichkeit und allgemeinen Zugänglichkeit des Grundbuchs ist in der Vorlage festgehalten. Die wichtigste Bestimmung derselben ist, wie der Abg. Spahn(Centrum) treffend bemerkte, die Regelung der Haftpflicht des Staats bezw. der Beamten für Versehen des Grundbuchamts. Dieser wie auch die übrigen Redner, Dr. Kautmann(fr.), Dr. Piechel und Dr. von Buchka(cons.), äußerten sich wesentlich zustimmend zur Vorlage. Im Verlaufe der Sitzung wurde die Vorlage über Aenderung des Gesetzes betr. die Beschlagnahme des Arbeits= oder Dienstlohns, sowie der Civil=Proceßordnung eingebracht. In der Wandelhalle spricht man von Meinungsverschieden heiten, die sich im Schooße des Bundesraths bezüglich verschie dener Vorlagen ergeben hätten. Einerseits soll der preußische Entwurf des Zwangsinnungsgesetzes von den Ausschüssen des Bundesraths derart abgeändert worden sein, daß es fraglich erscheine, ob die preußische Regierung noch ein Interesse an seiner Berathung im Reichstag habe. Die Frage, ob die Vorlage nicht lieber zurückzuziehen sei, soll in der gestern Nachmittag unter dem Vorsitz des Fürsten Hohenlohe abgehaltenen Sitzung des Staatsministeriums erörtert worden sein. Andererseits verlautet, daß in Bezug auf den Militärstrafproceß=Entwurf eine Verständigung zwischen Preußen und Bayern noch in weitem Felde stehe. Man scheint in Bayern an den erprobten Einrichtungen des öffentlichen Gerichtsverfahrens festhalten zu wollen, die preußischerseits als bedenklich für die Mannszucht erachtet werden. Heute Nachmittag fuhr der Kaiser beim Reichskanzler vor und hatte eine längere Unterredung mit ihm, die sich wohl auf einen dieser beiden Punkte bezogen haben dürfte. ** Die freiconservative„Post“ enthält heute einen ersten, sehr sachlichen und gründlichen Artikel:„Zur Association des landwirthschaftlichen Angebots“ von Herrn v. Graß. Derselbe gelangt zu der bemerkenswerthen Schlußfolgerung:„Ein preishebendes Mittel sind die Kornhäuser als solche nicht.“ ** Ein Wechsel im Oberpräsidium der Provinz Posen? Die Meldung der„Schlesischen Zeitung", daß Herr v. Wilamowitz, Oberpräsident von Posen, seinen Posten verlassen werde, verdient deßhalb besondere Beachtung, weil das Oberpräsidium in dieser kampfdurchwogten Provinz von außerordentlicher Wichtigkeit ist. Man wird mit der Vermuthung kaum fehlgehen, daß mit der Veränderung im Oberpräsidium nicht etwa eine Abschwächung des Kampfes gegen die polnischen Umtriebe geplant wird, sondern daß man vielmehr eine entschiedenere Persönlichkeit in der Stellung des Oberpräsidenten: ehen wünscht. Als eine derartige Persönlichkeit soll in erster Reil der derzeitige Regierungspräsident von Posen, Herr v. Jagow, in's Auge gefaßt sein, der zwar für eine so hohe Stellung noch recht jung sei, aber sowohl in seiner parlamentarischen wie in seiner dienstlichen Thätigkeit, Einsicht und Energie bewiesen habe. * ** Made In Germany. Unter der Ueberschrift„Made i1 Germany“ wird den„Berk. Neuest. Nachr.“ über einen von der Londoner Zeitung„The Times“ gedruckten und als Original herausgegebenen Atlas unter Anderem geschrieben: Als ich diesen mir von Engländern gerühmten Atlas erhielt, erkannte ich sofort einen guten alten Freund— den Andreeschen Atlas, der in seiner englischen Ausgabe sich fast gar nicht von der ursprünglichen unterscheidet. Die Karten sind bis auf einige Nebenkarten dieselben; Format, Druck und meist auch Farben stimmen überein, nur Namen und Erklärungen sind verschieden— englischer Text. Der Atlas soll bedeutende Verbreitung im britischen Reiche gefunden haben, und wiederholt hörte ich die Güte und Zuverlässigkeit des Werkes rühmen und die„Times“ loben;„die ein so nützliches Unternehmen schufen und einen klassischen Atlas Jedermann zugänglich machen". Niemand wußte, daß bis auf den Abdruck auf das weiße Papier alles in Deutschland geschaffen und vorbereitet war. Nichts läßt erkennen, daß dieser Atlas deutscher Geistesarbeit und Kunst sein Entstehen dankt und daß England keinen Antheil daran hat, als daß er in der Druckerei der „Times“ gedruckt wurde... Daß die„Times“ deutsche. Waare oberflächlich anglisirt, als ihr Product in den Handel bringt und dem größten Theil ihrer Leser die Meinung schafft, jener Atlas sei von den Geographen und Künstlern der„Times“ hergestellt, ist eine Thatsache, die seltsam anmuthet. * Ablehnung. Wie die„Nat.=Ztg. erfährt, hat der zum Nachfolger des verstorbenen Berliner Professors du Bois=Reymond an erster Stelle vorgeschlagene Professor der Physiologie Willy Kühne in Heidelberg den Ruf nach Berlin abgelehnt. Die Gründe der Ablehnung sind nicht bekannt und werden auch von der„Nat.= Ztg.“ nicht mitgetheilt. Man kommt aber in dieser Hinsicht leicht auf allerlei Gedanken, wenn man sich vergegenwärtigt, in welcher Weise augenblicklich in Preußen die Regelung—„Reform“ kann man es wohl kaum nennen— des Besoldungswesens an den Universitäten erfolgen soll. Wenn diese Regelung eine derartige ist, daß Rectoren und Seuate ziemlich aller Preußischen Universitäten gegen dieselbe Protest erheben, wie das bekanntlich zur Zeit geschieht, so würde man sich wirklich nicht wundern können, wenn auswärtige Kräfte keine Neigung haben, gerade jetzt in den Verband Preußischer Universitäten einzutreten. * * Aus dem Reichsgesundheitsamt wird eine Stimme über die Pestfrage laut. Regierungsrath Petri veröffentlicht eine Schrift zum gegenwärtigen Stande der Pestfrage, woraus wir zur Ergänzung unserer früheren umfassenden Mittheilungen Folgendes entnehmen:„Hochinteressant sind die Beobachtungen des Japaners Aoyamas über die Pest, welche Anfang 1895 erschienen. Nach den epidemiologischen Mittheilungen dieses Autors geschah die Einschleppung der Seuche von dem 142 Kilometer entfernten Canton und betraf vornehmlich die Hauptstadt Victoria der Insel Hongkong; von den 163,000 Einwohnern sind etwa 150,000 Chinesen, die in äußerst dicht bewohnten und hygienisch sehr vernachlässigten Stadttheilen(besonders Taiping) zusammengepfercht sind. Als Haupt=Eingangspforten für das Pestgift in den Menschen erachtet Aoyama kleine Hautwunden und das Lymphgefäßsystem; bei den Chinesen, die fast alle barfuß gehen, bilden sich die ersten Pestbeulen in den Leisten, während pestkranke Japaner, die regelmäßig Schuhwerk tragen, zuerst Beulen in den Achseln bekommen. Damit scheint übereinzustimmen, daß die Verschleppung der Seuche weniger mit meteorologischen Factoren, der Wasserversorgung und der Ernährung, in Zusammenhang steht, als vielmehr mit der Verbreitung inficirter Effecten, sowie mit Schmutz und Staub aus Pestwohnungen. Aoyama hatte in Folge einer Infection selber eine schwere Erkrankung durchzumachen. Ein japanischer Arzt, der bei einer Section behülflich war, bekam Achseldrüsenschwellung und ging an Pest zu Grunde. Etwa 90 Procent der Erkrankten starben innerhalb der ersten ach: Tage. Wer über den achten Tag hinauskommt, ist meist jerettet. Die Pestbacillen sind zahlreich in den Drüsen, weniger im Blute nachzuweisen. Nach den von Hirsch 1879 in Astrachan gesammelten Erfahrungen sollen auch ganz leichte, ambulante Erkrankungen vorkommen, welche zur Ausbreitung der Seuche einen verhängnißvollen Beitrag liefern.“ Eise N. Sie werden— vor sieben Monaten!— unsere Antwort auf jeden Fall übersehen haben— wenn Ihre Frage uns überhaupt zu Hünden gekommen ist. S. 100.„Ich habe Stachelbeerwein in einem Fasse im Keller liegen(2jährigen), welcher nach dem Fasse schmeckt. Bitte daher, mir gefälligst mittheilen zu wollen, was ich anzufangen habe, um dem Weine den Nachgeschmack abzubringen.“ Antwort: Die uns von einem Fachmanne, dem wir Ihre Frage vorlegten, zu Theil gewordene Auskunft lautet dahin, daß es schwer sein werde. Ihnen so auf das Geradewohl hin einen Rath zu geben. Am Besten sei, wenn Sie eine Probe des Weines nähmen und damit zu einem Küfermeister gingen, der dann erst entscheiden könnte, welcher Art der Beigeschmack des Weines ist, ob„stickig“ oder sonstwie. Erst daraufhin kann wohl der richtige Rath ertheilt werden. Wenn Sie sich an Herrn Peter Mühlens, Meckenheimerstraße 18 hier, wenden wollen, so ist derselbe gerne bereit, Ihnen zu helfen. Alter 40er in Alfter. Der Commandeur des Hohenzollern'schen Füsilier ments Nr. 40, Oberst von Eberstein, fiel in der Schlacht bei Mars=la=Taur am 16. August 1870. Der heldenmüthige Officier wurde von neun Kugeln durchbohrt. „Musik.“ Sie scheinen unsere Antwort im Briefkasten der Nummer vom 14. Januar nicht gelesen zu haben. Bitte, sehen Sie dort nach, eventuell in unserer Expedition. Fritze. Unseres Wissens hat kein Bezirks=Commando eine Fahne und bildet auch nicht den Stamm eines Landwehr=Regimentes.— In Deutschland gibt es 11 Kriegsschulen, nämlich in Potsdam, Glogan, Neiße, Engers, Cassel, Hannover, Anklam, Mez, Danzig, Hersfeld und in München.—„General z..“ heißt General zur Disposition, also ein General, der eintretenden Falles zu einem ihm zu übertragenden Dienste zur Verfügung stehen muß. G. R. in K. Für derartige nutzlose Spielereien, die Ihnen sogar schlaflose Nächte bereiten(!), ist der Briefkasten nicht da. A... t. Das an den hiesigen höheren Lehranstalten gebrauchte Handbuch für den protestantischen Religionsunterricht ist das von Noack; dasselbe kostet gebunden 2 Mark. Else, lustige Maske. Nun steht Fastnacht vor der Thür. Lieber Onkel, sage mir, Wie soll ich mich maskiren? Ich möchte gern als„Studentin“ gehn, Als„Fräulein Doctor“ mich lassen sehn; Darf ich das wohl riskiren? Willst Du mir das Costume beschreiben? Oder laß ich die Maske lieber bleiben? Antwort: Auf die letzte Frage, Nichte, sag' ich unbedenklich nein! Unter'm Zeichen der Studentin wirst Du sicher fiegreich sein. Männerherzen wirst Du knicken im Triumph beim Carneval, Wenn Du als Studentin schreitest, wie hier nachfolgt, durch den Saal: Schwarz bedeutet Ernst und Würde, wähle schwarz zu Deinem Kleid. Laß es lang zur Erde gleiten, schlotternd, unmodern und weit. Fort auch mit den bloßen Armen! Brust und Hals sei zugeknöpft! Eitlem Tand ist Jede abhold, die vom Born des Wissens schöpft! Geh auch in gebeugter Haltung! In den Händen trag ein Buch, Auf der Nase eine Brille; weise scheinst Du dann und klug! Trag' die Haare kurzgeschoren! daß Dein Ansehn sich vermehrt, Geh zum Ball mit einer Glatze, Glatzen werden sehr geehrt. Trinke nichts und rede wenig. Kritisch sei in Blick und Wort!— Denn dann wirst Du triumphiren; graulst Du doch die Männer fort!— E. M. 00. Das Lied ist so allgemein bekannt wie das von der„Loreley": woir können es also hier nicht obdrucken. Kaufe es Dir doch für ein paar Nickel in einen Musikalienhandlung. Die Verordnungen betreffs des Schornsteinsegens, welche hier in Bonn zu Kraft bestehen, haben wir hier oft genug angegeben: welche bei Ihnen gelten, das erfahren Sie am Ehesten und Besten auf Ihrem Bürgermeisteramte. „Rathloser“, klagt, daß er nach einer Kopfwunde eine kahle Stelle am Kopfe zurückbehalten habe und bittet um ein Mittel. Antwort: Falls es sich um eine breite Narbe als Folge der Wunde handelt, ist alle Liebesmühe umsonst, da Narbengewebe keine Haare hervorbringt. Sind aber in der Umgebung der Narbe die Haare ausgegangen, so lohnt es sich, Folgendes zu versuchen: Abends mit Veratrinsalbe:20 einreiben, Morgens mit Lavendel=Spiritus abwaschen. M. C. 1001. Ihr Traum„bedeutet“ weiter nichts, als daß in diesem Jahre die Tannenzapfen gut gerathen werden. Jos. M. Ein„Domino“=Anzug wird in der ganzen Welt als einfachste— und auch billige— Maske betrachtet. ist uns nicht bekannt; seine Veröffentlichung würde auch sonst wohl Niemanden interessiren. „Fachzeitung.“ Wahrscheinlich entspricht der in Berlin erscheinende„ProducIhren Wünschen. Derselbe erscheint wöchentlich einmal und kostet, durch die Post bezogen, vierteljährlich M..50. Ihre Frage, woher der Name„Kastemännche“ für die alten An Silbergroschen komme, haben wir bereits früher einmal— am 1. September 1895— an unsere Leser gerichtet, damals aber keine— wenigstens keine plausidle— Antwort erhalten. Bielleicht gibt Ihnen und uns jetzt Jemand Bescheid auf diese Frage. Ein Raucher und seine Freunde vom alten Stammtisch“ fragen:„Woher kommt der echte„Meerschaum" und wie wird er gewonnen?“ Wir antworten: Der Meerschaum kommt fast ausschließlich auf einem eng begrenzten Gebiet Kleinasiens, dicht bei Eskischehir, der alten Phrygierstadt Dorylao## vor, wo er schon seit Jahrhunderten auf sehr kunstlose Weise gewonnen wird. Es geschieht dies durch Ausgraben aus der Erde, wo er wie die Rosinen in einem Kuchen klumpenweise verstreut vorkommt. Diese Klumpen sind von sehr verschiedener Größe, von der eines Apsels bis zu der eines Kürbis. Wenn der Meerschaum aus der Grube hervorkommt, ist er von Erde umgeben und wiegt ziemlich schwer. Später wird er— im Sommer auf den flachen Dächern der Häuser, im Winter in geheizten Kammern— getrocknet, dann unter möglichster Schonung seiner Masse abgeschliffen und mit Wachs polirt. Die Bergleute verkaufen den„Sack“ an die Kleinhändler um 200 Piaster— 57.; von diesen kauft ihn der Großhändler um 130—148 M. für die Kiste, die etwa eben so groß ist wie der„Sack“, und verkauft ihn,— meist nach Wien. Was den Meerschaum so theuer macht, ist lediglich die viele Arbeit, welche seine Herrichtung und spätere mehr oder weniger kunstvolle Bearbeitung zu Cigarrenspitzen u. s. w. verursacht. Augenblicklich ist er nicht sehr„in Mode“, aber es ist sehr leicht möglich, daß sich das über kurz oder lang ändert und sogar die goldene Zeit des Meerschaums wiederkehrt. in der die reichen Mynheers von Amsterdam und Rotterdam gute Stücke mit eben so viel Dukaten bezahlten als sie jetzt Mark werth sind.— Erwähnt sei noch, daß die Gruben bei Eskischehir einem staatlich angestellten Pächter unterstehen, der gegen Bezahlung von etwa 90 Mark die Berechtigung zum Graben ertheilt und außerdem von dem Gewinn 15 vom Hundert für sich erhebt. Wer seinen Schürfschein gelöst hat, kann in dem ganzen Bezirk graben wo und wie er will, irgendwelche staatliche Ueberwachung des Betriebes gibt es nicht. Heinrich Sch. Wir haben zwar schon oft an dieser Stelle angegeben, wie man Warzen vertreibt; da Du aber ein neuer Abonnent zu sein scheinst, wollen wir as nochmals wiederholen, bitten aber zugleich Dich und Alle, die es angeht, diese Notiz auszuschneiden und gut aufzubewahren.— Bei jungen Leuten verschwinden die Warzen, namentlich diejenigen an den Händen, nach einiger Zeit von selbst(was dann häufig einer gerade vorher gebrauchten„Kur mit Sympathie" zu Gute geschrieben wird). Bei älteren Personen und beim Vorhandensein einer nur geringen Anzahl von Warzen ist das Ausschneiden derselben durch das Messer des Arztes das Empfehlenswertheste, namentlich deshalb, weil es rasch wirkt, was die Aetzmittel, wie Höllenstein, Chromsäure 2c. nicht thun. Sind aber sehr viele Warzen vorhanden, so ist eine unter ärztlicher Leitung vorzunehmende Arsenik=Kur gerathen, wonach die Auswüchse auch ohne örtliche Mittel zum Schwinden gebracht werden. „Ein Neugieriger“ möchte wissen, woher das Wort„Fasching“ kommt. Antwort: Es ist das eine bayerisch=österreichische Dialektform aus dem mittelhochdeutschen„vaschane“= Fastnacht. Wie es damit zusammenhängt, ist nach dem Etymalogen Kluge noch nicht aufgeklärt. „Dilettauten.“ Ersuchen Sie die Firma Ed. Bloch. Berlin C. 2 Brüderstraße Nr. 2, um Zusendung ihres Katalogs Nr. 115, in welchem Sie eine Menge von kleineren, für die Carnevalstage geeigneten Stückchen verzeichnet finden. A. M.., Neuwied. Das Volkstheater Millowitsch wird in Coblenz keine Vorstellung geben; aber in nächster Zeit ein längeres Gastspiel in der Stadthalle zu Mainz beginnen. Sie werden deshalb am Besten die Vorstellungen in Boun besuchen. „Horridoh." Alle Raubzeug fallen, außer denen, welche zum Raubvogelfange verwendet werden,(weil diese sichtbar aufgestellt und deßhalb mit moosgrüner Firnißfarbe zu bestreichen sind), müssen, um sie zu„verwittern“ mit einer geruchlosen Politur überzogen werden. Es geschieht dies auf folgende Weise: Die Eisen werden über einem Schmiedefeuer erwärmt, sodaß dieselben haudwarm und etwas angeräuchert sind. Dann werden sie mit Politur überzogen. Sie erhalten hierdurch ein glänzend schwarzes Aussehen; die Politur trocknet sofort und hinterläßt keinen Geruch. Auf diese Weise kann man jedes alte Eisen verwittern oder geruchlos machen. Ist kein Schmiedefeuer zur Hand, so können die Eisen auch im Backofen oder auf einer Heerdplatte erwärmt und alsdann bestrichen werden. Eine Flasche der Politur(einhalb Kilo schwer) mit dazu gehörendem Pinsel liefern z. B. E. Grell u. Co. zu Haynau in Schlesien(bekannte Raubthierfallen=Fabrik) zu.25 M. Briefkasten des General-Anzeigers. D. in S. 7. Wir empfehlen Ihnen an erster Stelle das Werk des Stallmeisters Th. Heinze:„Pferd und Fahrer, oder: die Fahrkunst in ihrem ganzen Umsange“, Leipzig, O. Spamer. Dies Buch, welches mit 190 Illustrationen versehen ist, kostet neu Mr. 10, ist aber hier antiquarisch für Mk. 4 zu haben.— Sodann nennen wir Ihnen noch K. Köhler's„Praktische Reit= und Fahrschule" (Mk..50), sowie Fr. Eberhardt's„Das Wagenpferd und die Fahrkunft"(Mk.). „Tanzlustige Nichte.“ Eine stumme Berbeugung genügt in diesem Falle allerdings; wenn Du den Herrn aber näher kennst, so darfst Du natürlich auch ein freundlich Wort dazu reden, z. B.„Darf ich bitten“ oder dergl. Köln, 4. Jebr. Kleiner Viehmarkt. Auftrieb 1030 Schweine, verkauft zu 57, IIa 55, IIIa 51 Mk. die 50 kg Schlachtgewicht. Geschäft langsam; geräumt. Köln, 5. Febr. Kleiner Viehmarkt. Auftrieb 621 Kälber, verkauft Ia zu 68, IIa 64, IIIa 59 Mk., 442 Schafe, Ia 62, IIa 58, IIIa 54 die 49 Kgr. Schlachtgew. Geschäft lebhaft, geräumt. 6 Meter soliden Stoff für Mk..40 Pfg. Loden, doppelt breit, besonders haltbar, à 65 Pfg. p. Mtr. Alpaka,„„ modernst u. solid, à 75„„„ sowie allerneueste Bisson, Sablé, Natté, Pointillé, Covert Coats, schwarze, weisse Gesellschafts- und Waschstoffe etc. etc. in grösster Auswahl und zu billigsten Preisen versenden in einzelnen Metern franco ins Haus. Muster umgehend franco.— Modebilder gratis. Versandthaus: Oettinger& Co., Frankfurt a. M. Herrenstoffe: Buxkin von Mk..85 per Meter an. Tüchliges Mädchen für Küche und Hausarbeit sucht ofort Stelle. Näheres Kessenich, Mechenstraße 39. Sehemarchen mit guten Schulzeugnissen für Manufactur= u. Leinen= Geschäft Fesucht. Offerten unter A. R. 90. besorgt die Exped. des.=A. 2 Mädchen Bun all. evang. w. die Küche gründl. u. a. Hausarb. verst., s. Stelle i. still. Haushaltung. Brüdergasse 32, 1. St. Gebildetes, ältercs Praulein sucht stundenweise Beschäftigung zur Gesellschaft 2c. Gest. anerbieten unter M. B. 7. an die Expedition des Gen.=Anz. erbeten. 6 Februav 1897. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Nr. 2552 Seite 3 Sprechsaal. [1966] Eine Gefahr für die Altstadt. Bonn, 3. Febr. Dem Bürger der Altstadt sende ich, weil er den Nagel auf den Kopf getroffen hat, meinen freundigen Gruß, mache ihm mein Compliment und rufe ihm meine herzliche Zustimmung zu. Dein Mahnruf dringt sicher siegreich durch und wird sich wohl schon die ganze Altstadt erobert haben. Wäre das nicht der Fall, so möchte ich durch Zauber bewirken können, daß von heute an Deine Mahnung in fettem Drucke unter sämmtlichen Spiegeln der Altstadt angeheftet sei und bleibe zur allgemeinen Kenntnißnahme und Beachtung. L. 8. [1967] Ein Wort an den unglücklichen Altstädter. Geehrte Redaction! In der Nummer 2530 im Sprechsaal Ihres geschätzten Blattes bringt„Ein Bürger der Altstadt“ einen Warnungsruf mit der Ueberschrift: Eine Gefahr für die Altstadt. Der Einsender erblickt diese Gefahr für die Altstadt darin, daß die elektrische Bahn von der rechten Rheinseite direct oder indirect zum Bahnhof geführt werden soll. Demnach müßte man glauben, der ganze überrheinische Verkehr ginge nur zum Bahnhof. Wir Bewohner am Bahnhof haben bisher hiervon noch nichts verspürt, und werden es auch wohl niemals spüren. Uns am Bahnhof ist der Verkehr von Godesberg, Rüngsdorf, Mehlem u. s. w. durch die Trambahn größtentheils entzogen. Derselbe wird nur der Altstadt zugeführt; ebenso wird ein großer Verkehr uns durch Inbetriebsetzung der Vorgebirgsbahn entgehen. Ferner wird der Fußverkehr über die neue Brücke trotz der projectirten elektrischen Bahnverbindung zum Bonner Bahnhof sich mindestens verdreifachen. Das Alles geht doch direct zur innern Geschäftsstadt. Und nun will man eine Gefahr für die Altstadt wittern und jammert, wenn derselben nicht das Monool eingeräumt wird, daß ihr Alles und Jedes, was da kreucht und leucht, mit Gewalt zugeführt werde. In der Sitzung des Hanels= und Gewerbe=Vereins am verflossenen Montag sagte ein„Altstädter“: Wenn die elektrische Bahn direct zum Bonner Bahnhof ginge, so würde der Verkehr an ihren Kaufläden vorbeigeführt. Man kaufte dann in den Geschäften am Bahnhof herum.— Das sieht gerade so aus, als wenn die Geschäftsleute in der Nähe des Bahnhofs nicht zu Bonn gehörten, keine Steuern bezahlten und keine Existenzberechtigung in Bonn hätten. Die innere Altstadt hat doch wahrhaftig genug. Wenn der Einsender des„Warnungsrufes“ sich nur einen Tag hier an der Bahn aufhalten wollte, so könnte derselbe sehen, daß die Bewohner am Bahnhof von dem Publikum, welches mit den vielen Zügen kommt, nichts haben, daß vielmehr Alles nach der Altstadt eilt. Auch wäre die Durchführung der elektrischen Bahn nur eine gerechte Sache, da durch die stehende Brücke der Trajectverkehr bedeutend vermindert werden wird. Wir glauben, daß mit einer Haltestelle der elektrischen Bahn auf dem Vierecksplatz der Altstadt genügend Rechnung getragen würde. Einige Bewohner der Post- und Bahnhotstrasse. 11968] Bonner Zukunftsmusik. Der vortreffliche Sprechsaalartikel im„General=Anzeiger“ vom 31. Januar,(betitelt„Einig Betrachtungen“) hat zuerst einen Gedanken an die Oeffentlichkeit gebracht, welcher es wohl verdient, daß er an maßgebenden Stellen beachtet und in ernste Erwägung gezogen würde. Der Artikel beschäftigte sich mit der Errichtung eines Central=Bahnhofes in der Nähe des heutigen Güter=Bahnhofes und Verlegung de Bahnlinie von diesem aus, der Wessel'schen Privatbahn folgend, in der Richtung Poppelsdorf=Kessenich, so daß das dadurch frei werdende Terrain, worüber gegenwärtig die Schienenstränge führen, zu einem großen Straßenzuge umgewandelt werden könnte.— Mancher Leser wird vielleicht ob dieser Idee die Achseln gezuckt haben, Manchem vielleicht spöttisch lächelnd das Wort„Zukunftsmusik“ entschlüpft sein.— Ja das Wort„Zukunftsmusik" diente zuerst ja auch spottweise zur Bezeichnung der Wagner’schen Tonrichtung, ehe solche verstanden wurde. Bald aber hörte es hier auf, ein Spottwort zu sein. So dürfte auch die Idee einer Verlegung der heutigen Bahntrace in Bonn, wenn sie ernstlich in Erwägung gezogen wird, bald als eine wohlausführbare begriffen und einst die Ausführung als nothwendig für die Entwicklung unserer Stadt erkannt werden. Eine Aenderung in den gegenwärtigen Bahnverhältnissen wird sich ja in naher Zeit als eine unabweisbare Forderung herausstellen. Wie die erwähnten „Betrachtungen“, richtig ausführen, ist es ein Unding, daß eine aufblühende Stadt wie Bonn durch einen Schienenstrang mitten ent zwei geschnitten wird, was beständige Belästigungen des Vercehrs, ja Gefahren für Leib und Leben herbeiführt. Wird eine Verlegung der Schienenstränge nicht stattfinden, so tritt die gebieterisch Nothwendigkeit heran, gleich in anderen Städten, die Bahngunliso hoch zulegen, daß die Straßen darunter her gehen können. ierrurch würde alles andere aber als eine Verschönerung unserer nudt herbeigeführt. Man stelle sich nur einmal einen hohen Bahn damm mitten durch unser schönes Bonn vor!— Andrerseits würde bei einer Verlegung der Bahntrace nach außen hin ein Terrain frei werden, auf dem ein großartiger, vornehmer Straßenzug von einem Ende der Stadt zum andern zu schaffen wäre. — Wie leicht und ohne Schwierigkeit das eben angedeutete Project zur Ausführung gelangen kann, zeigt ein praktisches Beispiel in der Stadt Düsseldorf. Dort durchschnitt vor noch nicht vielen Jahren die Bahn die Stadt in zwei Hälften. Jetzt ist der Bahnkörper weit hinaus verlegt und auf dem Terrain, wo einst die trennenden Schienenstränge lagen, sind jetzt die schönsten Straßenzüge der Stadt, der Stolz derselben, entstanden. Durch die Beseitigung des Entwicklungshemmnisses und durch die großartige Straßenanlage sind aber der Stadt Düsseldorf nicht die geringsten finanziellen Opfer auferlegt worden. Der Eisenbahnfiscus hat sogar durch die Bahnverlegung und die dadurch herbeigeführte Veräußerung des freigewordenen Terrains zu Baustellen noch viele Millionen gewonnen!— Was in dieser nahen rheinischen Stadt leicht ausführbar war, sollte dies in Bonn nicht möglich sein?!— Möchte man geeigneten Ortes daher auch einmal eine solche„Zukunftsmusik“, wie die berührte, auf das Programm setzen, die Ausführung wird sich dann schon finden. Ein Zukunftsmusikus. 119691 Obercassel und die rechtsrheinische Kleinbahn. Obercastel, 4. Februar. Geehrte Redaction! In der gestrigen Nummer des Wencsal=Anzeigers“ wird gesagt, daß alle Parteien ihre Ansicht betreffs der rechtsrheinischen Kleinbahn im„General=Anzeiger“ ausgesprochen hätten. Demgegenüber möchte ich feststellen, daß dies wohl im Sinne der Firma Havestadt u. Contag und der Brölthalbahn, auch von Seiten der Bonner Geschäftswelt geschehen ist, aber noch nicht von der am meisten interessirten Seite, nämlich der der rechtsrheinischen Ortschaften. Die im„General=Anzeiger" veröffentlichten Gemeinderathsbeschlüsse von Königswinter und anderen Orten mögen wohl im Sinne der Einwohnerschaft gefaßt worden sein, sie bringen aber nicht die ganze Stimmung der Bevölkerung zum Ausdruck. Was diese betrifft, so müssen wir zunächst feststellen, daß in unserer Bewohnerschaft eine tiefe Mißstimmung herrscht über die Art und Weise, wie die Verfechter der Projecte von Havestadt und Contag und der Brölthalbahn, über unsere Bedürfnisse aburtheilen und ihre Ansichten über dieselben als die allein maßgebenden hinzustellen versuchen. Wir haben darauf nur zu erwidern, daß wir es auf das Entschiedenste zurückweisen, daß man das, was das Interesse der besagten Unternehmer erfordert, als unser Bedürfniß hinstellt und es als solches ausgibt. Wir halten uns eben selbst für fähig genug, über unser eigenes Bedürfniß uns selbst ein Urtheil zu bilden. Dieses, unser Bedürfniß, geht aber dahin, daß 1) die Bahn mitten durch die Ortschaften und nicht im weiten Bogen um sie herumgeführt wird, wie es auch unser Gemeindeproject vorsieht. Wie die Stadt Bonn alle ihre Kleinbahnen jetzt in das Herz der Stadt zu führen sucht und sie nicht außerhalb der Bannmeile endigen läßt, weil sie etwa die Straßen verunzieren, so wollen auch wir unmittelbaren Anschluß an die neue Verkehrsgelegenheit erhalten. Ob dazu die Provinzialstraße zu schmal ist, hat allein die Provinzial=Verwaltung zu entscheiden, und sie hat es bereits im verneinenden Sinne gethan; 2) ist es ein allseitiges Bedürfniß, daß als Betriebskraft Elektricität verwendet wird, und 3) ist es allerdings auch unser Bedürfniß, daß die Bahn über die neue Brücke geführt wird. In Bezug auf Punkt 1) und 2) ist die Firma Havestadt u. Contag unser Gegner und daher stößt ihr Projekt auch auf fast allgemeinen Widerstand bei uns. Dieser wird dadurch nicht geringer, daß wir außerdem noch der Ansicht sind, die Firma Havestadt u. Contag sei nicht um unser Interesse zu fördern mit ihrem Projekte hervorgetreten, sondern lediglich um sich die reichen Einnahmen aus ihrer linksrheinischen Kleinbahn zu sichern, die durch die rechtsrheinische Anlage sehr in Gefahr gerathen würden. Das Projekt der Brölthalbahn ist noch zu neu, um darüber endgültig urtheilen zu können; es scheint jedoch, als ob diese Gesellschaft in Bezug auf die beiden ersten Punkte entgegenkommender wäre. Das hindert uns aber nicht, mit allen Kraften auf die Verwirklichung uneres Gemeindeprojektes hinzuarbeiten, denn nur dadurch daß die Gemeinden selbst den Bau in die Hand nehmen, können sie sich den nöthigen Einfluß auf die verschiedenen Zweige des Betriebs sichern und das Interesse der Bewohner wirksam in Schutz nehmen gegen die Interessen des Kapitals. Die Gemeinden haben die Concession zum Bau erhalten und es ist nicht wahrscheinlich, daß die Kgl. Regierung noch einer andern Gesellschaft die Concession ertheilen wird, es sei denn, daß diese sich zuvor mit den Gemeinden geeinigt habe. Diese Einigung kann aber unseres Erachtens nur auf Grund der Bewilligung von Punkt 1) und 2) erfolgen. Ueber den Punkt 3) hat die Stadt Bonn allein zu entscheiden. Wenn die Brölthalbahn die, wie es auf unserer Seite wohl allgemeine Ansicht ist, unbilligen Forderungen der Stadt Bonn erfüllen will, so mag sie es thun. Wir unsererseits können unmöglich ein Unternehmen, was etwa 800,000 Mk. kostet, mit 400,000 Mk.(soviel wird alles zusammengerechnet wohl herauskommen) für eine so kurze Strecke belasten. Die Brölthalbahn aber wird ohne Concession für den Bahnbau mit dem durch jenen fabelhaften Vertrag erlangten Rechte nichts aufangen können. Die Gemeinden werden aber ihr Projekt zunächst bis zur künftigen Brückenrampe sicherlich im nächsten Sommer ausführen, indem sie alles Uebrige, insbesondere die Ueberleitung der Bahn über die Brücke, der Zukunft überlassen, da sie der Ueberzeugung sind, daß bald genug die Stimmung der Bonner Bürgerschaft die Stadtverwaltung zwingen wird, die Fortsetzung der Bahn bis mitten in die Stadt auf die eine oder andere Weise herbeizuführen. Ein Obercasseler für Viele. 119701 Neubauten und Bauspekulation in Vonn.(Fortsetzung.) Auch ein Zeichen der Zeit bilden die Ziegeleien. Dieselben haben sich in den letzten Jahren gemäß der baulichen Entwickelung unserer Stadt bedeutend vermehrt. Wo früher im Kessenicher Felde der Pflug über den Acker ging, dort sehen wir jetzt Ziegelfelder in erheblicher Zahl beieinander liegen. Das kommt daher, daß die letzten —3 Jahre für das Baugewerbe und somit für die Ziegeleien günstig waren. Bezüglich der letzteren dürfte sich jedoch dieser ziemlich gute Geschäftsgang schon mit dem nächsten Jahre ändern. Denn im verflossenen Jahre sind gar viele neue Ziegeleien angelegt worden. Durch die guten Preise der letzten Zeit, welche den Ziegeleibesitzern etwas aufhalfen, nachdem sie in den meisten früheren Jahren für Spottgeld liefern mußten, beeilten sich viele unternehmungslustige Leute, neue Ziegeleien anzulegen. Bei der Unmasse von Ziegeleien, welche auf diese Weise entstanden sind, ist zu erwarten, daß die Ziegelsteine wieder bedeutend billiger werden, als es im verflossenen Jahre der Fall war. Und so geht es weiter und so wird es auch mit der Ueberproduktion von Speculationshäusern in Bonn gehen. Darum ist es an der Zeit, einmal ein ernstes Wort zu reden. Wenn ein solcher Spekulationsbau errichtet werden soll, so wird vorerst Umschau unter den Architekten gehalten. Viele derselben weisen alle unsoliden Bauherren von sich, aber es gibt doch auch wieder solche, die für ein Spottgeld sich verleiten lassen, für solche Leute zu arbeiten. Und was glaubt der Leser, was einem solchen Architekten zugemuthet wird? Für ein oder zwei Procent müssen Pläne und Bauleitung übernommen werden. Der Fälle gibtes genug! Aber wie viel Bauten muß ein solcher, sich„Architekt“ nennender„Fachmann“ ausführen, um überhaupt existiren zu können?! Die Beantwortung dieser Frage kann man denjenigen Bauherren überlassen, bei welchen sich solche Leute zur Ausführung ihrer Bauten empfehlen. Ist die Zeichnung für ein Bauwerk, die von solchen Leuten vorgearbeitet wurde, vollendet, so geht es an's Mauern. Aber da kann man Studien machen! Vielfach macht diese Arbeiten ein Maurer, der seine Selbständigkeit als „Meister“ mit einem solchen Bau antritt. Derartige Bauten werden aufgeführt mit ein paar Rüsthölzern und ein paar Rüstdielen. Nachdem die Erdarbeiten vollendet sind, wird waggonweise billiger Kalk angefahren.. Sodann das Ziegelstein=Material. Aber o weh! Welch ein Anblick! Nichts als blasse Steine! Darunter auch einige Karren brauner Steine, besonders für Samstag, damit die Baustelle den Sonntag über, wo die Bürger vor der Stadt viel spazieren gehen, etwas braun aussieht! *75 Aus der Umgegend. J' Endenich, 6. Febr. Am Donnerstag den 11. Februar feiern die geachteten Eheleute Gärtner Wilhelm Stings und Martha geb. Brenig das Fest der silbernen Hochzeit. + Endenich, 4. Febr. In der am Tage Maria Lichtmeß stattgehabten Jahres=Versammlung der hiesigen Krankenbruderschaft wurde die Jahresrechnung für 1896 vorgetragen und als richtig befunden. Auffallend war die große Anzahl der stattgehabten Krankheiten und Sterbefälle(6 Mitglieder und 5 Frauen von Mitgliedern), sodaß sich ein Deficit von über 50 M. ergab und der in der Sparkasse der Stadt Bonn beruhende Kapitalbestand herangezogen werden mußte. Die Zahl der Mitglieder, welche in bescheinigten Krankheitsfällen eine tägliche Beihülfe von 50 Pfg. erhalten, während bei Sterbefällen eine solche von 30 M. beim Tode eines Mitgliedes und 15 M. beim Tode einer Ehefrau ausgezahlt werden, beträgt annähernd 200. Leider ist bemerkt worden, daß seit Einrichtung der amtlichen KrankenUnterstützungskassen die Beitritte zu der so segensreich wirkenden Bruderschaft sich vermindert haben, während die Betheiligung an derselben im Interesse der Familien der Arbeiter und kleinen Besitzer, auch von den religiösen Zwecken abgesehen, in hohem Grade wünschenswerth wäre. In andern Landgemeinden und kleinern Städten ist man gerade jetzt damit befaßt, besondere Sterbekassen einzurichten, wie wir sie hier in der Bruderschaft schon seit Jahrzehnten besitzen. &a Walberberg, 5. Febr. Ein hiesiger Handelsmann begab sich vor einigen Tagen nach Heimer=heim, um dort eine Kuh zu kaufen. Kaum hatte er mit dem Besitzer des Thieres den Stall betreten, als letzterer einstürzte. Die beiden Männer lagen vollständig unter den Trümmern und konnten erst nach geraumer Zeit aus ihrer mißlichen Lage befreit werden. Glücklicherweise hat keiner von Beiden bei dem Unfalle Schaden erlitten. + Godesberg, 5. Febr. Es ist nichts Neues, was zu berichten ist, denn dafür kommt es gar zu oft vor: Die Trambahn hat vorgestern mal wieder einen ihrer beliebten Seitensprünge gemacht. In der Schlangenlinie vor der Schwanschen Ecke war sie daneben gehopst; es bedurfte längerer Arbeit, um sie wieder auf den rechten Weg zu bringen. 8 Godesberg, 6. Febr. Das Hotel„Kaiserkrone", auf einer Anhöhe am Rhein in Rüngsdorf gelegen, allen Besuchern von Godesberg unter dem früheren Namen Hotel Niggemeier wohlbekannt, ist in diesen Tagen von der letzten Besitzerin, Fräulein Hartzheim, verkauft worden und für den Preis von 150,000 Mk. in den Besitz des Herrn Caspar Dahm übergegangen. Man erzählt sich, daß derselbe das Hotel für einen Preis von jährlich 5000 Mk. an Fräulein Maibücher, welche augenblicklich noch die Restauration im Kurpark inne hat, vermiethet habe. & Siegburg, 5. Febr. In verflossener Nacht ereignete sich hier ein Unglück, indem ein Mann beim Einschütten von glühendem Eisen sich derart verbrannte, daß er zum Hospital gebracht werden mußte. 8 Siegburg, 5. Febr. Dem Fabrikmeister Peter Schmeiser ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. -. Linz, 4. Febr. In der soeben zu Ende geführten Stadtverordneten=Versammlung machte der Herr Vorsitzende, Bürgermeister Lerner, Mittheilung von einem Berichte des Verwaltungsrathes der Bröhlthalbahn vom 29. Deeember v.., daß in der berufenen und am 22. December getagten Versammlung der Ausbau der Anschlußstrecke Asbach=Linz genehmigt sei. Die Direction ist angewiesen, mit der Basalt=Actien=Gesellschaft in Linz betreffs der jährlichen Frachten zu verhandeln; ferner auch mit den Gemeinden, welche die Bahn durchschneiden werde, bezüglich der Unterstützung, die sie dem Unternehmen entgegenbringen. Die viel ventilirte Frage der Baulinie, ob durchs Wiedbachthal oder nach Honnef, dürfte damit endlich zu Ruhe kommen. d- Coblenz, 5. Febr. Der stellvertretende commandirende General des 8. Armee=Corps, Erbgroßherzog Friedrich von Baden, traf gestern Abend 7 Uhr 39 Min. auf dem Ehrenbreitsteiner Bahnhof ein und wurde dort, da jeder Empfang verbeten war, nur von dem Bürgermeister Kruft begrüßt. Er nahm Wohnung im Hotel „Zum Riesen". Dort empfing er bald nach seiner Ankunft den Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Excellenz Nasse. Heute Mittag 11½ Uhr wurden dem hohen Chef die Officiere der Garnison vorgestellt. Im Laufe des Tages meldeten sich der Stadtcommandant General= lieutenant Davidson, der Commandeur der 8. Feld=Art.=Brigade Generalmajor Braumller, die Commandeure der hiesigen Regimenter, der Regierungs=Präsident Dr. Wentzel, der Oberbürgermeister Schüller u. A. Heute Abend fand großer militärischrr Zapfenstreich Statt. Von der beabsichtigten Serenade wurde wegen des anhaltenden Regenwetters abgesehen. Um 7 Uhr speiste der Erbgroßherzog mit seinem Adjutanten Hauptmann v. Pfeil und dem Chef des Generalstabes des 8. Armee=Corps. Die Freude der Bürgerschaft über die Ankunft des Fürstensohnes gab sich kund in der Beflaggung zahlreicher Privatgebäude. Wie jetzt schon bekannt, wird die Hofhaltung des Erbgroßherzogs erst im kommenden Frühjahre hierher übersiedeln. Der Erbgroßherzog wird nicht, wie man zuerst annahm, im königl. Schlosse, sondern im Gebäude des General=Commandos wohnen. Am 8. d. M. wird er nach Freiburg reisen. Köln, 5. Febr. Die Ehefrau A. Wirtz aus Bonn und die Arbeiterin Margaretha Jung aus Aachen schleppten am Abend des 26. November einen betrunkenen Kaufmann aus Elberfeld in ein auf der alten Mauer am Bach gelegenes Haus, wo sie denselben durch Verabreichung von Spirituosen in den Zustand vollständiger Besinnungslosigkeit versetzten. Dem Betrunkenen wurde nun der Ueberzieher, Hut, Schirm und das Portemonnaie, enthaltend 40 Mk., der später in der Weißbüttengasse bewußtlos und halb erstarrt aufgefunden wurde, in eine Nebenstraße. Der Tagelöhner Lämmchen und die Ehefrau Wirtz wurden wegen dieses infamen Streiches mit je 6 Monaten Gefängniß, die Arbeiterin Jung wegen Uebertretung der sittenpolizeilichen Vorschriften mit 3 Wochen Haft bestraft.— In nicht öffentlicher Verhandlung verurtheilte das Gericht den Zuhälter Johann Rosenthal aus Düsseldorf wegen Kuppelei zu 15 Monaten Gefängniß und 5 Jahren Ehrverlust, sowie eine Dirne von hier zu 3 Wochen Gefängniß. 8 Köln, 5. Febr. In großer Lebensgefahr schwebten gestern Abend zwei Familien in der Platenstraße zu Ehrenfeld. Dort war durch eine noch nicht festgestellte Ursache in der Erde das Gasrohr geplatzt. Nach und nach aber drang Gas durch den Boden in die Keller der anliegenden Häuser. In der Schule an der Platenstraße, welche nicht an die Gasleitung angeschlossen ist, wäre beinahe ein schreckliches Unglück geschehen. Als die Frau des Rectors Schumacher mit ihrem Dienstmädchen, welches eine Lampe trug, aus einem Zimmer in den Hausgang trat, schlug eine lichterlohe Flamme vom Keller heraus. Beide wurden durch den Luftdruck zurückgeworfen und können von Glück sagen, daß ihre Kleider nicht Feuer gefangen haben. In dem Nachbarhause aber, welches ebenfalls keine Gasleitung hat, fand man diesen Morgen eine aus vier Personen bestehende Familie betäubt im Bette liegend.-Als auf wiederholtes Klopfen die Thür nicht geöffnet wurde, drang man endlich ein und fand diese Personen dem Erstickungstode nahe. Nachdem man frische Luft eingelassen hatte, kam der Vater bald zu sich, aber mit den erwachsenen Kindern mußten künstliche Athmungsversuche gemacht werden, um sie wieder ins Leben zurückzurufen. Zum Glück war bald ein Arzt zur Stelle, und nur der schleunigen Hülfe ist es zu danken, daß alle wieder zu sich gekommen sind. Zwei erwachsene Mädchen können allerdings das Bett noch nicht verlassen. * Deutz, 3. Febr. Heute Morgen wagte sich ein ausgewachsenes Reh, durch den Hunger getrieben, in der Nähe des Bahnhofes Deutzer feld. Man fing das Thier ein und brachte es vorläufig in einer nahe gelegenen Stallung unter. abgenommen, worauf man ihn vor die Thüre warf. löhner Ignaz Lämmchen aus Niedermendig leitete den Der TageKaufmann, Sarneval. Alle Sorten Stoffe, Gold- und Silberbesatz, Schmucksachen, Waffen, Requisiten. Anfertigung von Masken-Anzugen. Carnevalistische Kopfbedeckungen etc. 500 Maskenbilder stehen meinen verehrten Kunden zu gefl. Durchsicht zur Verfügung. 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Gottfried Sieben, als Schöffen, Justizanwärter Wagner als Gerichtsschreiber, für Recht erkannt: Der Angeklagte wird in seiner Eigenschaft als Redacteur des Bonner General=Anzeigers wegen öffentlicher und durch Verbreitung von Schriften begangener einfacher Beleidigung des Privatklägers (s 185, 192, 200 Str. G. B. und § 20 des Reichsgesetzes vom 7. Mai 1874 über die Presse) zu einer Geldstrafe von fünf Mark, an deren Stelle im Nichtbeitreibungsfalle 1 Tag— ein Tag— Haft tritt und zur Tragung der Kosten verurtheilt. Zugleich wird dem Beleidigten die Befugniß zugesprochen, den Urtheilstenor je einmal in einem in Köln und in einem in Bonn erscheinenden Blatt binnen 6 Wochen nach Rechtskraft auf Kosten des Schuldigen öffentlich bekannt zu machen. gez. Wrede. Beglaubigt und wird die Rechtskraft bescheinigt. gez. Jverstige, Gerichtsschreiber. Vorstehender Urtheilstenor wird hiermit öffentlich bekannt gemacht. Bonn, den 2. Februar 1897. Der Vertreter des Privatklägers:: Heidland, Rechtsanwalt. Conkarsverführen. In dem Concursverfahren über das Vermögen des Bäckermeisters Hermann Joseph Berg zu Bonn ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf Samstag den 13. Februar 1897, Vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hier, Wilhelmstraße Nr. 13, Zimmer Nr. 4, anberaumt. Bonn, den 30. Januar 1897. Rothofer, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. noch gut erhalten, billig abzugeben. Wo, sagt die Exped. des.=A. Zwei gute zu verkaufen, Meckenbeimerstraße 5, 1. Etage. Ein fast neues Zahrrad (Sicherheitsrad, Pneumatic), wenig gebraucht, zu verkaufen.? Siegburg, Mühlengasse 40. Eine elegante, absolut nicht bösartige deutsche preiswürdig abzugeben; als Renommirhund sehr geeignet. Offerten unter„Tigerdogge“ an die Expedition des General=Anzeigers. 1 Tehrling für Bäckerei u. Conditorei sof. od. später unt. günst. Beding. gesucht. Pet. 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Die Banktheilnehmer empfangen ihren Ueberschuß=Antheil beim nächsten Ablauf der Versicherung(beziehungsweise des Versicherungsjahres) durch Anrechnung auf die neue Prämie, in den im§ 7 der Bankverfassung bezeichneten Ausnahmefällen aber baar durch die unterzeichneten Agenturen: Jos. Morell, Bonn. Joh. Zimmermann, Honnef. Leonard Mirgel, Meckenheim. Joh. Claasen, Lessenich. Lugas Schmitz, Rösberg. O NRo Unterzeichnete treffen am Montag den 8. er., Morgens, mit 60 Stück hochtragenden, sowie frischmelkenden Aerndern (darunter meistens Arbeitskühe) bei Gastwirth Arnsberg in Bonn ein, wozu Kaufliebhaber freundlichst eingeladen werden. Hamm(Sieg), den 5. Februar 1897. Leopold David. Bernhard Bär. Jul. Rosenberg. Simon Simon. Braver Junge v. Lande sucht Stelle als Bäckerlehrling. Näheres Kölner Chaussee 3. Ein junger Mann zur Bedienung einer elektrischen Licht=Anlage gesucht. Fre.=Offerten unter S. 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Personen: König Gunther—————— Oscar Bohns. Hagen Tronse—————— Ludwig Zimmermann. Dankwart——————— Carl Neumann=Hodig. Volker——————— Rudolf Leyrer. Giselher——————— Willy Benthien. Gerenot——————— Tom Farecht. Truchs,) Recken————— Rumolt, der Küchenmeister———— Otto Beck. Siegfried——————— Heinz Monnard. Ute———.—————— Emma Teller=Habelmann. Kriemhild———————*„ 5 Brunhild, Königin von Isenland—.—— Jaroslava Roberts. Frigga, ihre Amme————— Caroline Lanius. Ein Kaplan—————— Hugo Rogall. Ein Kämmerer—————— Richard Engelhardt. Recken, Volk, Mägde, Zwerge. * Kriemhild: Rosa Poppe als Gast. Nach dem 1. Akt der 2. Abtheilung findet eine längere Pause Statt. Preise der Plätze: I. Rang und I. Parquet M..00, Fremdenloge M..00, II. Rang Proscenium M..00, II. Parquet M..00, II. Rang M..50, Parterre M..00, Gallerie 50 Pfg. Billets werden bis 4 Uhr Nachmittags des betreffenden Tages in der Musikalienhandlung W. Sulzbach, Münsterplatz 19, neben der Post, ausgegeben. 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Graf Posadowskyder mit der herrschenden finanzpolitischen Strömung des jetzigen Reichstags rechnen muß, hat sich aus einem Anhänger der Miquel'schen Finanzreform allmählich zu einem Anhänger derjenigen finanzreformatorischen Pläne entwickelt, welche auf Antrag des Centrums im vorigen Jahre zum Gesetz erhoben wurden und die dahin lautetenden etatsmäßig festzustellenden Anleihebedarf des Reichs thatsächlich zu vermindern, indem man die erwirthschafteten Ueberschüsse des Reichshaushalts und das Einnahmenplus des Reichs an Zöllen und Verbrauchssteuern, welches über die Matrikularbeiträge hinausgeht und früher zugleich mit den Ueberweisungen an die Einzelstaaten ausbezahlt wurde, zur Verminderung des Anleihebedarfes benntzt. von Miquel will durch diese Finanzpolitik des Centrums einen kräftigen Strich ziehen. Sie soll ein= für allemal aufhören. Die Höhe der Matrikularbeiträge, die das Reich fordern kann, soll dauernd festgelegt und von der Höhe der Ueberweisungen abhängig gemacht werden. Geht das Reich darauf nicht ein, so soll ihm nicht gestattet sein, die Ueberweisungen auf den Betrag der Matrikularbeiträge zu beschränken, sondern seine Ueberschüsse sollen ganz an die Einzelstaaten ausbezahlt werden. Durch diese Maßregel denkt v. Miquel das Reich zu zwingen, daß es aufhört, verwirrend in die Finanz= wirthschaften der Einzelstaaten einzugreifen. Nun wird aber gleichzeitig durch diese Maßregel das Einnahmebewilligungsrecht des Reichstags, welches darin zum Ausdruck kommt, daß das Reich die Höhe der Matrikularbeiträge bestimmt, geschmälert und dem Reiche gleichsam die Mahnung ertheilt, seine Finanzwirthschaft auf eigene Füße zu stellen und dazu zu einer Erhöhung und Vermehrung der indirecten Steuern zu greifen. Die Gegner einer Finanzwirthschaft mit indirecten Steuern wollen in Folge dessen nichts unversucht lassen, die Miquel'schen Reformpläne zu vereiteln. Es ist aber wahrscheinlich, daß v. Miquel und die Finanzminister der Einzelstaaten den Kampf gegen v. Posadowsky und den Reichstag im Bundestage siegreich führen werden, zumal sie entschlossen sein sollen, selbst zur Reichstagsauflösung zu schreiten. Centrumsblätter rechnen schon mit dieser Möglichkeit und glauben in v. Miquel den kommenden Reichskanzler bekämpfen zu müssen. Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten.: schirme äußerst billig. Uebernahme sämmtlicher Reparaturen. Cuno Wilden, 3 Neuthor 3. Zanneperatiönen, und ganze Gebisse, Zahnfüllungen. Dr. dent. surg. Th. Berenskoetter, in Amerika approbirter Dentist, früher Assistent des amerikanischen Dentist Dr. dent. surg. E. Ferbach, hier, Bonn, Wesselstraße 16, 1. Et. Toertertianer sucht LateinUnterricht. Offerten mit Preisangabe unter „Latein“ an die Expedition des General=Anzeigers. Schwestern für die Krankenpflege sendet jederzeit Schwesternhaus Rothes Kreuz Köln. Von der Wenzel=, Gudenauerbis Bonngasse wurde Mittwoch zwischen 12—1 Uhr das eines Dienstmädchens verloren. Belohnung gesichert. Wo, sagt die Exped. des Gen.=Anz. Gefutterte Glacé= liegen geblieben Abzuhol. in der Expedition des Gen.=Anz (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) Vonn, 6. Februar. Stadtverordneten=Versammlung vom 5. Februar im Sitzungssaal des Rathhauses. Vorsitzender: Oberbürgermeister Spiritus. 1. Aunahme von Vorsitzender: a) Geheimrath Dr. Carl Velten hat durch Testament vom 28. April 1891 bezw. 13. August 1895 dem Armenfonds der Stadtgemeinde einen Betrag von 30,000 Mark als„Carl Velten'sche Stiftung“ vermacht mit der Bedingung, daß hiervon dem Maler August Bausch zu Bonn eine Jahresrente von 900 Mark bis zu dessen Ableben ausgezahlt werde. Die Annahme des Vermächtnisses wird von der Armendeputation befürwortet. b) Herr Dr. med. Francis Simrock hat dem städtischen Museum„Villa Obernier“ eine Sammlung von einigen tausend Photographien nach Gemälden und Bildhauerwerken alter Meister nebst einer Anzahl kunstgeschichtlicher Werke zum Geschenk angeboten. Der Geschenkgeber knüpft an die Spende die Bedingung, die Entleihung einzelner Theile der Sammlung zum Gebrauch bei Universitäts=Vorlesungen über Geschichte der Malerei unter gewissen Voraussetzungen zu gewähren. Die Annahme der von Sachverständigen als besonders werthvoll und selten bezeichneten Sammlung wird vom Verwaltungsrath des städtischen Museums befürwortet. Wie der Vorsitzende noch bemerkt, umfaßt die Sammlung etwa 3000 Photographien von Werken bis zum 18. Jahrhundert, die sich auf die vlamische, holländische, italienische und deutsche Schule erstrecken. Sie ist in der Kunstwelt schon lange rühmlich bekannt und wird nur von Berlin und München erreicht. Wir dürfen jedenfalls stolz auf diese reiche Zuwendung unseres kunstsinnigen Mitbürgers sein! Beide Schenkungen wurden von der Versammlung unter dem Ausdruck lebhaften Dankes angenommen. 2. Feststellung der Gemeinderechnung für 1895/90. Vorsitzender: Die Gemeinderechnung für das Verwaltungsjahr 1895/96 schließt ab mit einer Gesammteinnahme von Mk. 2,007,545,55 und mit einer Gesammtausgabe von Ml. 1,957,617,91. Es verbleibt demgemäß ein Bestand von Mk. 49,927,64. Mit dem Ueberschuß aus den Resteinnahmen in Höhe von Mk. 106,035,40 ergibt das zusammen die Summe von Mk. 155,963,04. Hiervon sollen gemäß Stadtverordnetenbeschluß für den Erweiterungsbau der Stiftsschule verwandt werden 42,000 Mark, für die Errichtung einer Vernichtungsanstalt 20,000 Mark, für den Ankauf der Rheinwiesen in der Gronau 63,718,96 Mark. Den weiter noch verfügbaren Betrag von 30,244,08 Mark schlägt das Collegium vor, als Grundstock zur Anlage eines Fonds für Schulhaus=Neubauten zurückzulegen. Zwar ist vorläufig in Folge der jüngsten Beschlüsse der Stadtverordneten=Versammlung die Frage neuer Schulhaus=Neubauten auf absehbare Zeit beseitigt. Bei dem erfreulichen Zuwachs unserer Bevölkerung wird gleichwohl früh oder spät die Errichtung eines neuen Volksschulgebäudes sich als nothwendig erweisen. Wir würden alsdann großen Ausgaben, mindestens in Höhe von 200,000 Mark, gegenüberstehen, die weder aus den Mitteln des laufenden Etats noch aus einer Anleihe bestritten werden können. Denn die Aufsichtsbehörden haben sich schon seit längerer Zeit auf den Standpunkt gestellt, daß Ausgaben für Volksschulbauten zu den ordentlichen Ausgaben gehören und daher nicht aus einer Anleihe gedeckt werden dürfen, die ja nur eine außerordentliche Einnahmequelle darstellt. Demgemäß muß bei Zeiten Sorge getragen werden, daß die Gemeinde in dom Augenblicke, wo das Bedürfniß an sie herantritt, auch für die Ausgabe mehr oder weniger gewappnet ist. Wir können daher über den erfreulichen Ueberschuß nicht besser verfügen, als indem wir ihn zu dem genannten Zweck zurücklegen. Der Vorschlag wird ohne Erörterung genehmigt. 8. Ergänzung städtischer Commissionen. Vorsitzender: Für eine Reihe von Commissionen ist theils Neuwahl, theils Ersatz erforderlich. Die Neubesetzung erfolgt in üblicher Weise auf Grund von Vorschlägen des Vorsitzenden und Neunungen aus der Mitte der Versammlung. 4. Theilung eines Armenbezirks. Beigeordneter Dr. Wilms: Der dritte Armenbezirk in seiner jetzigen Gestalt hat sich als zu groß für einen Bezirksvorsteher herausgestellt. Die Armen=Deputation empfiehlt daher eine Theilung desselben in folgender Weise: In dem dritten Armenbezirk sollen bleiben als erster Pflegebezirk Wenzelgasse und Kreuzstraße; als zweiter Pflegebezirk Kesselsgasse; als dritter Pflegebezirk Bonngasse und Gudenauergasse. Die übrigen Pflegebezirke des bisherigen dritten Armenbezirks werden als zwölfter Armenbezirk, wie folgt, zusammengelegt: Erster Pflegebezirk Theaterstraße; zweiter Pflegebezirk Welschenonnenstraße und Hatschiergasse; dritter Pflegebezirk Sandkaule und Bonngasse; vierter Pflegebezirk Kölnstraße. Die vorgeschlagene Theilung wird genehmigt. 5. Ankauf eines Grundstücks für die Armen=Verwaltung. Beigeordneter Dr. Wilms: Der Armen=Verwaltung wird von der Wittwe Peter Lammersmann das im Krausfeld gelegene Grundstück(Flur 42 Nr. 295/100) mit einem Flächeninhalt von 20 Ar 39 Quadratmeter zum Preise von 4750 Mk. zum Kauf ansboctch. Emsch# Die von der Armendeputation befurworten Erwerdung des Geländes wird von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. 6. Rückzahlung einer Bauschuld der Pfarrgemeinde Dietkirchen. Vorsitzender: Die Stadt Bonn hatte der Pfarrgemeinde Dietkirchen im Jahre 1862 die Baukosten der Vicarie und Küsterwohnung zu 4½ pCt. Zinsen vorgestreckt mit der Maßgabe ½procentiger Jahrestilgung. Die Pfarrgemeinde wünscht, nunmehr den Restbeträg von 14,866.52 M. auf einmal zurückzuerstatten. Die Versammlung hat gegen die Kündigung nichts einzuwenden und beschließt nach dem Antrag der Finanz=Commission, nach Eingang den Betrag zur Tilgung der Schuld zu verwenden, die für Bauten im Rathhause von der Stadt im Jahre 1874 bei der Sparkasse aufgenommen worden ist. 7. Anlage eines Zweigkanals. Beigeordneter Sieberger: Der Architect Spettmann und der Privure H. Müller wollen zur Herstellung eines Kanalanschlusses für ihre Häuser in der Baumschuler Alleedie Kosten für eine gewisse Länge im Betrage von 600 Mk. zahlen. Die Stadt soll ein Drittel der Kosten übernehmen, dafür aber die Beiträge für spätere Anschlüsse erhalten. Die Anlage des Zweigkanals wird unter diesen Bedingungen genehmigt. 8. Bangesuche. Beigeordneter Sieberger: a) Der Metzgermeister Jos. Zangen wünscht drei Wohnhäuser auf dem Grundstück Flur 42 Nr. 482/159 an der verlängerten Dorotheenstraße zu errichten und verpflichtet sich, das von dem Grundstück zur Straße fallende Gelände unentgeltlich, kosten= und hypothekenfrei an die Stadt abzutreten. Außerdem ist er bereit, vor Ertheilung der Bauerlaubniß an die Stadtkasse für Straßenkosten den Betrag von 1272,93 Mk. zu besahlen.„ b) Der Gartner Joh. Witzkirchen sucht die Erlauoniß für den Bau eines Wohnhauses am Rheindorfer Wege nach. Die Commission hat hiergegen nichts einzuwenden, falls für Straßenkosten 412,75 Mk. sicher gestellt werden. Die Ertheilung der Bau=Erlaubniß wird von der Versammlung in beiden Fällen bewilligt. 9. Oeffentliche Anlage an der Beigeordneter Dr. Wilms: Es empfiehlt sich den Theil des alten Friedhofs, der nicht zu Beerdigungen benutzt wird, in eine öffentliche Anlage umzuwandeln und nach dem alten Theil hin durch ein Gitter abzuschließen. Der Stadtgärtner hat für die Anlage ein hübsches Projeet ausgearbeitet, dessen Kosten auf M. 10,250 veranschlagt sind und aus den vorhandenen Fonds, namentlich jedoch aus denen der Schmidtborn'schen Stiftung, bestritten werden sollen. Die Ausführung des Planes, den Herr Stadtbaurath Schultze an Hand eines Risses noch erläutert, wird von der Bau=, Finanz= und Friedhofs=Commission befürwortet und von der Versammlung genehmigt, nachdem im Besonderen noch Herr Justizrath Eich seiner freudigen Zustimmung zu dem Antrage Ausdruck gegeben hatte. 10. Aufstellung von Trinkhallen. Vorsitzender: Der Apotheker W. Günste beabsichtigt, je eine Trinkhalle auf dem Münsterplatz, dem Wilhelmsplatz, am Rheinwerft und auf dem Markte aufzustellen. Die Bau=Commission schlägt vor, die Erlaubniß für den Markt zu verweigern, die Errichtung der übrigen Hallen dagegen, vorbehaltlich jederzeitigen Widerrufs, gegen Zahlung einer Jahresgebühr von je 30 Mark zu gestatten. Stadtverordneter Bougartz fragt an, ob es nicht angemessen sei, anstatt freihändig, die Trinkhallen im Wege des freien Wettbewerbs zu vergeben. Auch sei die Frage zu prüfen, ob den Trinkhallen keine gefälligere äußere Form zu geben und die Verwendung der Hallen zum Rösten von Kastanien im Winter angemessen sei. Dr. Schmidt bemerkt, daß bisher sich Niemand um die Genehmigung von Trinkhallen weiter beworben habe. Nach seiner Ansicht em pfehle es sich, die Trinkhallen an eine einzige Hand zu vergeben. Gewiß betrachteten auch viele Mitbürger es als eine Annehmlichkeit, wenn sie im Winter warme Kastanien zum Kaufe irgendwo vorfänden. Er könne nur wünschen, daß im Interesse Vieler der Verkauf auch noch auf andere warme Artikel, namentlich Kaffee, ausgedehnt würde. Der Vorsitzende macht im Uebrigen darauf aufmerksam, daß die Trinkhallen am Rheinwerft in leichterer Form gehalten würden. Stadtverordneter Bongartz betont, daß in den Trinkhallen offenbar ein einträgliches Geschäft liege und daher hieraus der Stadt auch eine größere Einnahme als bisher erwachsen müsse. Der Vorsitzende stellt noch einmal fest, daß an die Verwaltung von Seiten anderer Bewerber bisher noch kein Antrag herangetreten sei. Da die Genehmigung nur auf Widerruf ertheilt werde, so habe es die Stadt jeder Zeit in der Hand, eine Aenderung zu bewirken. Stadtverordneter De Limon findet die Miethe im Verhältniß zum Flächenraum zu gering und beantragt, sie von 30 auf 40 Mark zu erhöhen. Bei der Abstimmung bleibt dieser Antrag in der Minderheit, worauf die Versammlung dem Vorschlag der Commission beistimmt. 11. Kosten der Kaiser Wilhelm=Gedächtniß-Feier. Vorsitzender: Wie bereits durch die Zeitungen bekannt geworden ist, werden anläßlich der Jahrhundert=Feier des Geburtstages Kaiser Wilhelms I. eine Reihe von Festlichkeiten in unserer Stadt veranstaltet. In erster Linie ist für den 22. März eine Feier in der Beethovenhalle in Aussicht genommen. Sie wird verherrlicht durch eine der hohen Bedeutung des Tages entsprechende Festrede und durch gemeinschaftliche Gesang=Vorträge der hiesigen Männer=Gesangvereine, unter Leitung des Herrn Professors Wolff. Daneben finden lebende Bilder und dramatische Aufführungen Statt unter Mitwirkung der Universität und der Studirenden. Die Vorbereitungen hierfür sind in vollem Gange. für den Abend ist eine festliche Beleuchtung unserer Stadt von 5eiten der Bürgerschaft geplant, namentlich sollen auch die öffentlichen Gebäude eine würdige Illumination erhalten. In den Schulen wird ebenfalls eine dem hohen Erinnerungstage angemessene Feier veranstaltet. Die näheren Einzelheiten unterliegen noch der Ausarbeitung. Naturgemäß erwachsen durch diese Veranstaltungen eine Reihe von Kosten, die auf die Stadt zu übernehmen gewiß eine Ehrenpflicht ist. Die Finanz=Commission befürwortet daher die Genehmigung eines Credits von 3000 Mk. Der Vorschlag der Commission begegnete keinem Widerspruch. 1 In der gestrigen geheimen Sitzung des hiesigen Stadtverordneten=Collegiums wurde die Wahl eines Vorsitzenden des Gewerbegerichts gethätigt; als solcher wurde Herr Dr. Goecke gewählt.— Der Erwerb eines in die Straße fallenden Terrainstreifens der ehemaligen Justizrath Mayer'schen Besitzung an der Ecke Viehmarkt und Wilhelmstraße, sowie ferner der Austausch eines Terrains an der verlängerten Lenuéstraße wurden genehmigt.— Die Versammlung beschloß ferner, das Enteignungsverfahren zum Grunderwerb für die Erbreiterung des Reuterweges und der Bahnstraße zu beantragen. Auch wurde die Grenzregulirung der Kaiserstraße und die Kanalisirung des Reuterweges beschlossen. Die Kaiserstraße wird gegen den Bahnkörper hin eine Futtermauer erhalten. ∆ Theater. Eine Aufführung von Schillers„Don Carlos“ ist allerdings kein Theater=Ereigniß mehr wie etwa die Aufführung neuer Sudermannscher oder Hauptmannscher Dramen. Aber es fragt sich, ob die poetische Kunstleistung in Schillerschen Dramen nicht größer ist wie die in Theaterstücken der vergleichsweise angeführten Dichter. Aus Schillers„Don Carlos“ zum Beispiel spricht uns ein so frischer und dabei vornehm poetischer Hauch an, daß keine geringe Kunst der Regie und der Darsteller von Nöthen ist, um alle die Feinheiten des Dramas zur Geltung zu bringen. Leider waren die gestrigen künstlerischen Leistungen großentheils fragmentarische. Langsam schlich etwas, was ein matter Abglanz von Schillerschem Geiste zu sein schien und den Schillerschen„Don Carlos“ äußerlich erkennen ließ, über die Bühne. Immer länger dehnte sich das Stück aus. Die schönen Töne der Guitarre der Gräfin Eboli, sowie das exakte Jambenversmaß des Herzogs Alba brachten in das sich gleichmäßig wie ein langsam gehendes Uhrwerk abwickelnde Stück anerkennenswerthe Abwechslungen. Im Uebrigen wäre es verkehrt, die Aufführung als in allen Theilen wenig glücklich zu bezeichnen. Der „Don Carlos“ des Herrn Monnard hatte vortreffliche Augenblicke. Man kann sagen, daß er sich durchaus nicht vom Versmaß hinreißen ließ, sondern vielmehr das Pathos beherrschte. Seine Leistung war durchweg glücklich und berührte äußerst sympathisch, während der Marquis Posa des[Herrn Oscar Bohnée den richtigen Ton nicht treffen zu können schien. Ein Meisterstück lieferte Herr Zimmermann als König Philipp II. Dieser Charakter war ebenso akademisch vollendet wie innerlich belebt. Bedeutend wirksamer wäre der Zimmermannsche Philipp II. noch gewesen, wenn die Charaktere der übrigen auftretenden Personen nach ebenso durchdachten und wahrhaft künstlerischen Auffassungen gespielt worden wären. Leider fehlte es aber da augenscheinlich an der unterweisenden Hand! 6 Ein Menschenleben gerettet. Man schreibt uns aus Vettweiß, 4. Februar: Durch den Niedergang ungeheurer Schneemassen und das mehrtägige Schneetreiben der vorigen Wochen waren die Landwege vielfach meterhoch mit Schnee bedeckt und die Postverbindung nach den benachbarten Orten sehr beschwerlich und stellenweise kaum ausführbar. Die armen Landbriefträger, welche täglich ihre schwere Berufspflicht erfüllen müssen, hatten am meisten bei dieser Witterung zu leiden, und es war ihr Beruf wirklich mit Lebensgefahr verbunden. Vorgestern Abend kam ein Landbriefträger vom hiesigen Postamte auf seiner Tour von Soller nach Vettweiß im heftigen Schneetreiben am Vettweißer Walde vom Wege ab und konnte sich trotz allen Anstrengungen aus den Schnemassen nicht mehr herausarbeiten. Da der Landbriefträger ausnahmsweise lange ausblieb, so ließ der Postvorsteher eine Anzahl Leute aufbieten und die Gegend zwischen Vettweiß und Soller nach dem Vermißten absuchen. Die Leute, welche mehrere gut dressirte Hunde auf die Suche mitgenommen hatten, fanden in später Abendstunde den Landbriefträgen in völlig erschöpftem Zustande. Nachdem derselbe etwas gelabt worden war, wurde er nach seiner Wohnung gebracht. Dank der Fürsorge und Umsicht des Postvorstehers ist hier ein Menschenleben gerettet worden; denn wenn die Hülfe nicht so zeitig gekommen wäre, hätte der betreffende Landbriefträger elendig umkommen müssen. .- Aus der Stadtverordneten=Sitzung. Lagen der gestrigen Tagung auch keine Angelegenheiten von weitgehender Bedeutung vor, so ist der Berichterstatter doch in der angenehmen Lage, Erfreuliches aus derselben mittheilen zu können. Der erste Punkt der Tagesordnung betraf Annahme von Schenkungen. Nicht häufig kommen in Bonn, der Stadt der Millionäre, Stiftungen in gemeinnützigem Intereresse vor, und deshalb ist einem so seltenen Ereigniß um so mehr öffentliche Anerkennung zu zollen.— Unsere Stadtväter waren gestern in der Lage, zwei Schenkungen mit Dank entgegennehmen zu können, die beide dem bürgerlichen Gemeinsinn altangesessener Bonner Familien entstammen. Die Carl Velten=Stiftung überweist der Stadt Bonn ein Kapital von 30,000 Mark zu Gunsten der Armenverwaltung. Die zweite Stiftung ist von bedeutendem Kunstwerth. Herr Dr. F. Simrock übergibt damit unserem städtischen Museum in der Villa Obernier eine Sammlung von mehreren Tausend Original=Photographien nach Gemälden und Sculpturen alter Meister, sowie eine Reihe kunstgeschichtlicher Werke. Diese Sammlung, die von ihrem Schenkgeber seit vielen Jahren mit Sachkenntniß, künstlerischem Geschmack, unter großen Opfern an Zeit und Geld zusammengebracht worden, ist von auerkannter Bedeutung und genießt einen weiten Ruf in kunstwissenschaftlichen Kreisen. Wie unser Oberbürgermeister mit Recht betonte, würden nicht wenige Städte und Museen uns den Besitz einer solchen Photographie=Sammlung neiden. Die ganze Stadt kann Herrn Dr. Simrock, dessen Familie stets warme Anhänglichkeit an Bonn bekundet und bewahrt hat, für die hochherzige Gabe nur dankbar sein. Ebenso Erfreuliches wie der erste Punkt der Tagesordnung gebracht hatte in Bekundung echten Bürgersinns, brachte die Erledigung des letzten als Kundgebung echt patriotischen Geistes. Einstimmig und ohne Debatte genehmigten unsere Stadtväter die Kosten der demnächst stattfindenden Kaiser Wilhelm Gedächtnißfeier. Der zweite Punkt der Currende erledigte die Feststellung der Rechnung der vorhergehenden Etatsperiode. Dieselbe schließt ab mit einer Gesammteinnahme von.007,545 M. und einer Ausgabe von 1,957,617., so daß also noch ein Ueberschuß verbleibt. Vergleichsweise mag erwähnt werden, daß vor 50 Jahren der Etat mit einer Summe von 116,502 M. abschloß. Damals hatte Bonn allerdings nur 18,000 Einwohner, jetzt zählt es derselben 47,000. Die einzige Angelegenheit, welche gestern eine Debatte veranlaßte, betraf die Genehmigung zur Aufstellung von neuen Trinkhallen. Während es Herrn Günste gestattet wurde, zwei solche auf dem Münsterplatz und an der Wilhelmstraße zu errichten, versagte das Collegium die Aufstellung einer Halle auf dem Markte. Gerade dort ist aber ein Ausschank von Mineralwasser recht nöthig. Als Verkehrshemmniß kann auf dem Markte eigentlich eine Trinthalle nicht in's Gewicht fallen, da der Marktplatz ohnedem zur Hälfte des ages von Verkaufsständen besetzt ist. Mit Recht sprach Stadtverordneter Dr. Schmidt für Vermehrung der Trinkhallen und dafür, daß dort in kälterer Jahreszeit zu billigem Preise warmer Kaffee verabreicht werde. Im„General=Anzeiger“ ist bereits früher einmal angeregt worden, in unsern Trinkhallen Kaffee zu billigem Preise auszuschenken. Warum soll in Bonn nicht möglich sein, was in anderen Städten, wie Köln, Düsseldorf u. s.., längst durchgeführt ist?— Der Besitzer der Trinkhallen, Herr Günste, würde sich ein Verdienst erwerben, wenn er es unternehmen wollte, dem weniger Bemittelten, dem schnell zur Arbeit Eilenden Gelegenheit zu bieten, für 5 Pf. in kalter Jahreszeit eine Tasse warmen Kaffe zu erhalten. Es wird soviel gegen Alkoholgenuß und Alkoholismus gepredigt und agitirt, nichts aber ist so zweckmäßig den Alkoholgenuß zu verdrängen, als wenn dem Wenigbemittelten ein Ersatz des Branntweins geboten wird, und dazu ist in unser'm Klima billiger Kaffe am besten geeignet. Man beobachte nur einmal in andern Städten, wo Kaffeschänken in den Mineralwasserbuden errichtet sind, wie diese von Kutschern, Dienstleuten u. s. w. fortwährend frequentirt werden. Gerade aber auf unser'm Marktplatze, wo in den Vormittagsstunden ein so reger Verkehr herrscht, ist ein Ausschank von Mineralwasser oder Kaffe ein Bedürfniß. Das Fehlen etnes solchen treibt die Leute nur zum Branntwein hin. I Jubiläum. Am 16. März d. I. begeht Herr Rector Mennicken sein 25jähriges Priesterjubiläum. Ein weiterer Ehrentag für den hochwürdigen Herrn ist der 30. April, an dem er vor 25 Jahren seine seelsorgerische Thätigkeit in Bonn als Caplan an der Münsterkirche eröffnete. Zu Ehren des Jubilars bereitet ein Ausschuß außer anderen Veranstaltungen eine Festversammlung in der Beethovenhalle vor. Der gestrige Gemüsemarkt war trotz der unfreundlichen nassen Witterung gut besucht. Die Preise stellten sich wie folgt: Wirsing 8, Rothkohl 15, Weißkohl 20, Kohlrabi 6, Blumenkohl 40, Endivien 25, Rettig 20, Sellerie und Breitlauch 6 Pfg. per Stück. Zwiebel 6, Birnen 20, Aepfel 18 Pfg. per Pfund. Kartoffeln, Nieren, 5, Rothe und Magnum bonum 3 Mk., Weiße 2,80 Mk. per Centner. Landbutter 1,20 Mk., frische Eier 12 Pfg. Junge Hahnen kosteten 1,50 Mk., Hühner 2 Mk., Paar Tauben 1,20 Mk., Enten 3 Mk., Kaninchen 1 Mk. Backfische 40, Schellfisch 35, Cabliau 40, Hecht 90, Aal 1,80 Mk., Salm 5 Mk., Karpfen 90 Pfg. per Pfund. + Etagen=Diebstähle sind in den Großstädten zur ständigen Einrichtung geworden. In den Kölner Zeitungen kann man fast tagtäglich Berichte über mit großer Dreistigkeit ausgeführte derartige Diebstähle lesen. Gestern ist nun von einem Langfinger diese Specialität auch hier mit Erfolg versucht worden. Aus den in den Stockwerken des Hauses Kaiserplatz 20 gelegenen Zimmern wurden kurz vor 5 Uhr Nachmittags folgende Sachen gestohlen: Eine silberne Damenuhr, ein Trauring, ein Ring mit rothem Stein, gezeichnet J.., und ein Cigarren=Etui. Ferner wurden eine Commode und ein Kleiderschrank aufgebrochen und durchsucht. Gegen ½5 Uhr begegnete einer Einwohnerin des angeführten Hauses auf der Treppe ein junger Mann. Auf die Frage der Frau, wo er hingehe, bemerkte er, er wolle nach dem Dache sehen, dort regne es durch, er sei geschickt, das Dach zu repariren. Sodann ging der junge Mann die Treppe hinauf und ist seitdem nicht mehr gesehen worden; er ist jedenfalls der Spitzbube gewesen. Also Vorsicht und Alles gut zugeschlossen! X' Der„Carnevalistische Sprechsaal“ hält am kommenden Sonntag im großen Sagle von Tuschmann(Mauspfad) eine große Ehrensitzung mit chinesischem Fest und nachfolgendem Tanze ab. Nach den bisherigen Leistungen der Gesellschaft und den großen Vorbereitungen, die man für diesen Abend getroffen hat, verspricht das Fest ein glanzvolles zu werden. Prinz Carneval,„Bonna“ und die Vorstände verschiedener größerer Carnevals=Vereine haben ihr Erscheinen zugesagt. X Vor der Strafkammer erschienen gestern der 31jährige Tagelöhner Heinrich Hansmann, der wiederholt wegen Diebstahls vorbestraft ist, und noch erst kürzlich eine dreijährige Zuchthausstrafe verbüßt hat, der 44jährige Kutscher Heinrich Hinsberg, ebenfalls mehrfach vorbestraft, der Drechsler Joseph Werner und der Kutscher Philipp Quantius, sämmtlich aus Köln. Sie waren am 25. November nach Bonn zum Katharinenmarkt herübergekommen, offenbar um hier gemeinschaftlich ein unsauberes Geschaft auszuführen. Quantius hatte in einem Kleiderwaaren=Geschäfte der Poststraße gemeinschaftlich mit Werner, der vor dem Hause Wache stand, 6 Pack Wollkleider entwendet. Sowohl Hinsberg als Werner hatten die Pakete in Packpapier eingeschlagen, das sie auf dem Wege zum Bahnhof in einem Laden kauften. Als sie sich verfolgt sahen, hatten sie die Pakete fortgeworfen. Die Anklage lautete gegen alle Vier ursprünglich auf Banden=Diebstahl, ließ sich aber in dem Umfange nicht aufrecht erhalten. Hansmann, gegen den außerdem eine Anklage schwebte wegen des Diebstahls im Hause der Geschw. Adtorf am Markte, leugnete beharrlich jede MitschGericht erkannte gegen Hansmann und Hinsberg, an s§ 258 und 259 des Str.=.=B. wegen Hehlerei aus 6 zuld. Das if Grund der Jahre, gegen General=Anzeiger für Vonn und Amgegend Nr. 2352 Seite* Werner und Quantius wegen Diebstahls auf 5 Monate Gefängniß. Das Verfahren wegen des Diebstahls im Adtorf'schen Hause wurde, da der Hauptbelastungszeuge, der Metzgergeselle Königsfeld, nicht erschienen war, auf unbestimmte Zeit vertagt.— Der 27jährige Klempnergeselle Carl Zimmoseck aus Mainz hatte im October im Hause seines Meisters einem Mitgesellen den Koffer aufgebrochen und 24 Mark daraus entwendet. Mit Rücksicht auf die vielen Vorstrafen wurde Z. zu 18 Monaten Zuchthaus verurtheilt unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren und Stellung unter Polizeiaussicht. - Volkstheater Millowitsch. Ueber der gestrigen Vorstellung, in welcher zum Ehrenabend von Frau Director Millowitsch „Madame sang schön" zur Aufführung gelangte, schwebte ein böses Verhängniß, da die Benefiziantin im I. Akt von einem heftigen Unwohlsein und einer Ohnmacht befallen wurde, so daß dieselbe ihre Rolle nicht weiterführen konnte.— Mit anerkennungswerther Bereitwilligkeit trat sofort Fräulein Käthchen Lejeune in die Bresche und übernahm die Rolle von„Madame sang schön“.— Mit wunderbarer Sicherheit griff dieselbe die gewiß schwierige Partie auf und führte solche unter dem Beifall des Publikums zu Ende. Wenn man bedenkt, daß Fräulein Leieune die Rolle vorher weder geprobt noch jemals gespielt hat, so muß man eine solche Leistung umsomehr anerkennen. Die Dame, in ihrer anmuthigen Erscheinung und ihrem gewandtem Spiel, ist für solche Partie in jeder Beziehung geeignet und dürfte mehr damit betraut werden. Im Uebrigen wurde die Vorstellung in jeder Weise zur Zufriedenheit des zahlreichen Publikums— das Haus war ausverkauft— zu Ende geführt.— Es ist sehr zu bedauern, daß Frau Director Millowitsch gerade an ihrem Ehrenabend von diesem Mißgeschick heimgesucht wurde. Wie wir hören, soll die Erkrankung keine gefährliche und bereits Besserung eingetreten sein. A Das rheinische Olympia. Man schreibt uns aus Rüngs dorf: Unser Ort hat gegründete Aussichten, das Rheinische Olympia zu werden. Herr Rentner Dahm von hier hat von Fräulein Hartzheim das Hotel„Kaiserkrone", wofür dieselbe 140,000 Mark gegeben, für 160,000 Mark gekauft. Sein Plan ist, das Gasthaus am Rheine bestehen zu lassen. Fräulein Maibücher, die Vorsteherin des Kurparkhotels, ist zur Leiterin ausersehen. Den oberhalb des Gasthauses gelegenen großen Garten und den daneben liegenden von Mevissen aber hat man ausersehen, um darauf ein Theater zu bauen, wie es ein solches im ganzen Reiche nicht mehr gibt. Das Bayrenther hat 100 Meter Länge und 76 Meter Breite, ist also 76 Ar groß. Dieses Theater soll 100 Meter lang und 100 Meter breit werden, also eine Gesammtfläche von 1 Hektar= 4 Morgen bedecken. Die Bungert'schen Festspiele, die in Dresden, Berlin u. s. w. so ungeheuren Erfolg aufzuweisen hatten, sollen hier ihren Hauptglanz entfalten, ihren Mittelpunkt finden, sowie die Wagnerschen solchen in Bayreuth gefunden haben. Direktor Hoffmann, Bungert und viele sonstige Capacitäten des Theaters, der Musik und speziell des Gesanges haben den Plan bereits hier an Ort und Stelle eingesehen und sind Alle begeistert davon. Es muß auch wohl noch ein Platz gesucht werden, der eine so schöne Staffage hat, wie der hier auf dem hohen Rheinufer gelegene, mit dem fagenumwobenen Siebengebirge im Vordergrunde, den Petersberg und das Stein gewordene Märchen des Drachenfelsen zum Greifen nahe, den Godesberg im Hintergrunde. Der Plan läßt in der That an Großartigkeit nichts zu wünschen übrig. Derselbe erfreut sich einer sehr hohen Protektion, und so hoffen wir denn, daß er sich bald verwirklichen möge, auf daß uns ein zweites„Elis“ hier erstehen möge. Von anderer Seite geht uns in obiger Angelegenheit soeben noch folgender Bericht zu: Godesberg, 6. Febr. In Bonn wird jetzt, wie aus gestrigen Eingesandt's im„General=Anzeiger“ hervorgeht, die Platzfrage für ein neues Theater in einer ungewöhnlichen Lebhaftigkeit erörtert. Nun, es wird wahrlich Zeit, daß die Bonner sich rühren, sonst werden die Godesberger ihnen zuvorkommen. Hier in Godesberg schwirren allerhand Gerüchte umher, die, auf ihre Greifbarkeit zu prüfen, bisher noch nicht gelungen ist. Man spricht davon, daß bedentende Kapitalisten es unternehmen wollten, hier ein großartiges und ganz eigenartiges Theater zu bauen, welches in seiner Anlage dem Wagner= Theater in Bayreuth ähnlich, aber, den Anforderungen der Neuzeit entsprechend, viel großartiger gebaut werden soll. Als Platz für dasselbe ist ein größeres Terrain an der Rhein=Allee in Aussicht genommen. Thatsache ist, daß ein bedeutender Berliner Componist in den letzten Tagen hier gewesen ist und mit verschiedenen Herren wegen eines Theaterbaues verhandelt hat. Es ist dabei zunächst in Aussicht genommen, für den Sommer eine Spielzeit von drei Monaten festzusetzen. Jedenfalls dürfte der Plan gerade für unseren Kurort, der alljährlich von Tausenden besucht wird, sehr aussichtsvoll sein. □ Elektrische Beleuchtung. Wie es scheint, ist so bald noch nicht daran zu denken, daß unsere Stadt Bonn mit Einrichtung eines Elektricitätswerks vorgeht. Die Bürger suchen sich daher möglichst selbst zu helfen, um der elektrischen Beleuchtung theilhaftig zu werden. Wie wir hören, ist es im Werke, einen Häuserblock Sternstraße=Boungasse=Friedrichstraße=Kasernenstraße durch gemeinsames Vorgehen der dortigen Hausbesitzer elektrisch zu beleuchten. Man kann dies thatkräft ige Vorgehen der Bürgerschaft nur freudig begrüßen, denn in Sachen der Beleuchtung ist unsere Stadt doch sehr zurück. Es sei noch bemerkt, daß sich der Strompreis auf 3½ Pf. für die 16kerzige Glühlampe pro Brennstunde stellen wird. Diejenigen Angeschlossenen, welche großen Verbrauch haben, erhalten noch dazu Rabatt! . Universität. Man schreibt uns aus Siegburg, 5. Febr.: Dr. Ludwig Rademacher, Sohn des hier noch in gutem Andenken stehenden Seminarlehrers Rademacher in Prüm, früher am hiesigen Seminar thätig, hat sich als Privatdocent für kassische Philologie an der Universität in Bonn habilitirt und am 4. Februar in der Aula derselben seine öffentliche Antrittsrede„über Rom und den Atticismus" gehalten. Möge dem strebsamen und tüchtigen jungen Gelehrten, der seit Ostern 1896 auch die Stelle eines Assistenten am Bonner philologischen Seminar bekleidet, eine weitere glückliche und ehrenvolle Laufbahn beschieden sein. ∆ Im Stadttheater wird am Mittwoch der nächsten Woche zum ersten Male das Lustspiel„Die goldene Eva“ von Schönthan und Koppel aufgeführt. 9 Die Maul= und Klauenseuche ist unter dem Rindviehbestande des Viehhändlers Abraham Seligmann, hierselbst, Heerstraße 64, ausgebrochen. Es wurde dieserhalb behördlicherseits über das betreffende Gehöft bis auf Weiteres die Sperre verhängt. Uhr Die das □ Das Regenwetter hat, nachdem gestern Morgen eine Aenderung einzutreten schien, gestern Nachmittag wieder kräftig eingesetzt. Der sonst hellgrüne Vater Rhein wälzt nunmehr sein schmutziggelbes Wasser mit starker Stromgeschwindigkeit hier vorbei. Nachdem das Rheinwasser gestern früh kurze Zeit still stand, trat späterhin wieder langsames Wachsen ein. Das Wasser hat das Werft erklommen. Seit heute früh 4 ist Stillstand eingetreten. Der Pegel zeigt hier.34 Meter. Hochwassergefahr dürfte beseitigt sein. In Köln wächst der Rhein nur noch langsam; die Hochwa gefahr hält man für beseitigt. In Coblenz hat der Rhein Werft überfluthet. Das Agenturgebäude steht schon tief unter Wasser. Die Arbeiten am Deutschen Eck mußten eingestellt werden. Der Rhein steigt langsam. Die Mosel war gestern Nachmittag bei Cochem wieder steigend. In Trier ist die Mosel um 50 cm gefallen. Auch von der Saar wird andauerndes Fallen gemeldet. Berichte von großen Ueberschwemmungen liegen von den Nebenflüssen des Rheines vor. Von Saargemünd bis Saarlouis steht das ganze Saarthal unter Wasser. In Saarbrücken wurden 2 Feuerspritzen in Thätigkeit gesetzt, um das Wasser aus den unteren Stockwerken einzelner Häuser herauszupumpen. Das ganze Gebiet der unteren Roer ist überschwemmt. Auf der Landstraße Heinsberg= Wassenberg werden die Fußgänger auf Karren über die Brücke durch das Wasser gefahren, was wegen des reißenden Stromes mit großer Gefahr verbunden ist. Die Wurm hat den Ort Hünshofen zum Theile unter Wasser gesetzt„Die Straßen sind in einen reißenden Strom verwandelt. Das Waffer strömt aus den Häusern heraus, wie an einer Mühle. Dakann, sind Nothbrücken angelegt „„Das Hochwasser im Neaarthal ist theilweise in langsumem nückgang begriffen, einzelne Gegenden sind noch stark überIeheanger unter Base vel diehen die Döirter Vernshausen und langen Jahren dort nichte Lochwasser eingetreten, wie mon es seit war das ganze Bliesthal in geschen hat. In emem halben Tage Die nöthigste, Sachen must anen dreiten; tosenden Se verwandelt. den. Gas her=schten eligst aus den Häusern geschaft wernoch ein schwereh Ghroke Wassernoth, zu welcher sich zum heverfluß In Belaien t nit Sturm, Regen und Hagel gesellte. E9....•n nimmt die ueverschwemmung eine bedrohliche Ausdehnung an. Zahlreiche Industriestädte im östlichen Theile des Landes stehen unter Wasser. Die Fluthen richteten besonders im Badeorte Spaa große Verheerungen an. Auch in Frankreich herrscht Ueberschwemmung. In Mainz ist der Rhein seit gestern Mittag 12 Uhr nur um 6 cm gestiegen. Vom Oberrhein wird Stillstand gemeldet. 24 Die Verhandlung gegen die Alsaten gelangte nach neunstündiger Dauer erst in später Stunde zum Abschluß. Nach dreiviertelstündiger Berathung verkündete der Gerichtshof etwa ein Viertel nach Mitternacht seinen Spruch. Er lautete wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung mittels gefährlicher Werkzeuge gegen Paulus und Hürter auf je 2 Monate, gegen Hannen und Holzapfel auf je 4 Monate Gefängniß, wegen einfacher Körperverletzung gegen Rheinländer, der nur mit der Faust geschlagen, auf 50 Mk. und gegen nge, der nur zu Anfang sich an der Schlägerei betheiligt hatte, auf 20 Mk. Geldstrafe. Cadenbach und Gies wurden freiihen Ernutr foir eine ungrrich. gesprochen, da ihre anfänglichen Erklärungen über eine angebliche thatliche Theilnahme an der Schlagerei als Renommisterei vom Gerichte angenommen wurden. Die Kosten des Strafverfahrens, soweit genommen wurden. Die Kosten des Strafverfahrens, soweit es sich gegen die Verurtheilten selbst richtet, und die der Nevenklage fallen den Verurtheilten zur Last. Außerdem wurde die Einziehung der auf dem Gerichtstisch niedergelegten Stöcke ausgesprochen. In der Urtheilsbegründung wird hervorgehoben, daß schon seit einiger Zeit Zwistigkeiten zwischen den Alemannen und Alsaten obwalteten, und daß daher die erregte Stimmung, die bei jenem Zusammentreffen schon auf der Ponte durchbrach, wohl erklärlich ist. Das Gericht erkennt an, daß die Haltung der drei Alemannen Jarres, Luyken und Adolf sowohl auf der Ponte als bis zum Beginn der Thätlichkeit am Lande durchaus unpassend war, merklich von dem der Alsaten abstach und wohl geeignet war, Letztere herauszufordern. Der Charakter der Herausforderung verschärfte sich nur noch, als die Vermittlungsversuche der besonnenen älteren Alsaten, die im Hinblick auf ihre große Ueberzahl ein thätliches Vorgehen gegen die drei Alemannen als unehrenhaft abwiesen, mit neuen Beschimpfungen erwidert wurden, ja einer von ihnen, Cadenbach, der sich zwischen die Streitenden geworfen hatte, von Jarres durch einen Stoß gegen die Brust zu Boden geschleudert wurde. Wenn nun einerseits als strafmildernd in Betracht kommt das jugendliche Alter der Angeklagten, ihre bisherige Unbescholtenheit, ihr angetrunkener und erregter Zustand und der hohe Grad der Herausforderung, so fällt doch andererseits erschwerend in die Wagschale, daß sie mit Stöcken geschlagen haben, die in vorliegendem Falle gewiß als sehr gefährliche Werkzeuge zu betrachten sind. Die Körperverletzung war auch eine gemeinschaftliche daher mußte in Gemäßheit der§§ 47 und 223a gegen die Hauptbetheiligten Gefängnißstrafe eintreten, während gegen Rheinländer und Dechange, die in erheblich geringerem Maße belastet sind, eine Geldstrafe als Sühne ausreichte. Eine lebensgefährliche Mißhandlung war hier ausgeschlossen, einmal da den Thätern hierfür das Bewußtsein fehlte, andererseits weil trotz aufänglicher Bedenken eine Lebensgefahr für den Verletzten nicht mehr in Frage kommt. Es verlohnt sich nicht, auf die wirren Windungen einzugehen, wie sie bei dem Verhör der Angeklagten, der Vernehmung der etwa 20 Zeugen zu Tage getreten sind. Ein genaues Bild des Vorgangs, wie er sich an dem verhäugnißvollen Abend, der vier jugen Leuten die ganze Zukunft kostet, thatsächlich zugetragen hat, läßt sich doch nicht daraus gewinnen. Ein großes Interesse boten dagegen die Ausführungen der beiden Sachverständigen, vor allem die klare Darstellung, die der Director der chirurgischen Universitätsklinik Geheimrath Professor Dr. Schede über den Fall Jarres gab. Als Jarres am Morgen nach dem Zusammenstoß in die Klinik gebracht wurde, war er nicht mehr bewußtlos, aber der Sprache nicht mächtig. Er redete in unzusammenhaugenden Ausdrücken und suchte vergebens nach Worten zur Wiedergabe seiner Vorstellungen. Das linke Scheitelbein war nach innen eingedrückt, es mußten Knochensplitter entfernt, verdrückte Knochenstücke in ihre richtige Lage zurückgeschoben werden. Die Hirnhaut selbst war zum Glück nicht verletzt, wohl aber jener Theil des Gehirns, der die Sprachthätigkeit regelt. Nachdem bald eine Besserung eingetreten, die dem Verletzten gestattete, auf die an ihn gestell ten Fragen Rede zu stehen, ging am dritten Tage die Temperatur in die Höhe, Brechaufälle stellten sich ein und das ganze Befinden verschlimmerte sich. Nach Verbandwechsel und erneuter; Desinfection schwand das Fieber, trat ein günstiger Heilverlauf ein. Die anfänglichen Sprachstörungen sind nunmehr beseitigt, die Gehirnfunction außer Gefahr. Gleichwohl ist die Verletzung noch nicht ganz geheilt, die Knochenränder sind nekrotisch, müssen langsam absterben und dann noch durch eine weitere Operation entfernt werden. Ein schädlicher Druck auf die Gehirnhaut ist, wenn auch unwahrscheinlich, doch nicht ganz ausgeschlossen, so daß bei Jarres in der Folge noch die sog. traumatische Epilepsie eintreten könnte. Eine Gehirnhautentzündung, die zum sichern Tod geführt hätte, wurde nur durch eine rasche, sachgemäße Behandlung vermieden. Jarres hatte außer der lebensgefährlichen Verletzung noch kleine Ritzwunden, eine Quetschung am rechten Kleinfinger und am Auge, letztere wohl in Folge von Faustschlägen. Geheimrath Schede und sein Assistent Dr. Reusing sind der Ansicht, daß die Verletzung nur durch einen starken Schlag mit der Stockkrücke hervorgerufen werden konnte. Aus der Größe der Wunde war eine sichere Unterscheidung, mit welchem Stocke die Verletzung geschah, nicht möglich. Die Rede des Ersten Staatsanwalts Viebig führte aus: Wer erwartet, daß er in diesem Aufsehen erregenden Processe das draußen erklungene Feldgeschrei:„Hie Alsatia, hie Alemannia!“ oder gar den noch häßlicheren Ruf:„Hie Katholik, hie Protestant!“ in die Erörterung der Sache hineinwerfen werde, der irre gewaltig. Auf den„groben Unfug“ solcher Gegensätze gehe er nicht ein; er behandele den Fall lediglich als einen neuen Beitrag zur Statistik der Brutalität. Nicht um eine Wirthschafts= und Kirmeßschlägerei gewöhnlicher Arbeiter handele es sich, sondern um Rohheitsausbrüche zwischen Studirenden einer berühmten Hochschule. Den in der Presse und in einer„großen öffentlichen Gesellschaft“ laut gewordenen Vorwurf, als ob das Verfahren der Staatsanwaltschaft, namentlich zu Aufang, nur auf die Uebereilung eines jungen fanatischen Assessors zurückzuführen sei, weise er zurück. Er übernehme formell und materiell die volle Verantwortlichkeit für alle geschehenen Schritte und werde auch in jedem Wiederholungsfalle ebenso wie hier vorgehen. Weder durch Beifall noch durch Aeußerung des Mißfallens lasse er sich hierin beirren. Nur nach bestem Gewissen handele er, auch auf die Gefahr hin, daß von gewisser Seite eine Interpellation im Reichstage in Aussicht gestellt werde. Nachdem der Erste Staatsanwalt den Hergang der Sache aus der Beweisaufnahme vorgeführt und die Betheiligung der einzelnen Angeklagten beleuchtet hatte, ging er auf die Schuldfrage näher ein. Die moralische Verantwortlichkeit für die gefährliche Verletzung träfe Alle. Ein Verschulden der Alemannen läge allerdings auch vor. Da sie keine Genugthnung erwarten konnten, hätten sie sich zurückziehen müssen. Nun gehöre allerdings auch ein gewisser Muth dazu, um die Satisfaction grundsätzlich zu verwerfen. Wer auf diesem an sich achtungswerthen Standpunkt steht, habe aber gerade darum die Pflicht, allen Couflikten aus dem Wege zu gehen. Das hätten die ht, allen Couflikten aus dem—.y zu gehen. Das hätten Alsaten nicht gethan, sondern hinabsteigend auf die Stufe des gewöhnlichen Raufbolds, seien sie nach dem Grundsatz:„wenn's sein muß, dann druff!" losgegangen. Das Strafmaß müsse demgegenüber jetzt entscheiden, ob hier der„Holzcomment“ geduldet werden dürfe oder nicht. So leicht als die Alsaten es gedacht, und wie es in Wirthshausgesprächen voll Geringschätzung hingeworfen worden sei, würde die Strafe nicht ausfallen können. Diese Redereien enthielten geradezu eine Beleidigung für die Würde des Gerichtshofs. Von Geldstrafe könne keine Rede sein. Hier sei nur Gefängniß am Platz, und zwar gegen sämmtliche Angeklagten. Das beantragte Strafmaß lautete gegen Hannen und Holzapfel auf 6, gegen Paulus, Hürter, Cadenbach und Gies auf 4, gegen Rheinländer auf 3, gegen Dechange auf 1 Monat Gefängniß. Die Vertheidigung führte in glänzender Rede für Paulus, Rheinländer, Hannen und Dechange Rechtsanwalt Morsbach, für die übrigen Rechtsanwalt Gammersbach=Köln. Beide Redner gaben dem Befremden und dem Bedauern Ausdruck, daß ohne Grund von der Staatsanwaltschaft politische und religiöse Gegensätze in den Gerichtssaal hereingezogen wurden. Rechtsanwalt Morsbach führte aus, er lasse dahingestellt, ob der wegen der damaligen Untersuchungshaft gegen die Staatsanwaltschaft erhobene Vorwurf der Uebereilung von berufener oder unberufener Seite gemacht wurde; begründet wäre er auf jeden Fall gewesen. Er bestreite, daß der katholische Student deshalb, weil er keine„normale Genugthuung“ gebe, vorsichtig Allem aus dem Wege zu gehen„verpflichtet" sei. War doch Jarres seiner eigenen Aussage zufolge verwundert, daß er nicht sofort verhauen wurde. Wenn dem Officier gestattet sei, die„in dem Gewand steckende“ Ehre mit Blut stehenden Fußes zu wahren, so müsse auch dem Studenten das Recht zustehen, seine nicht minder empfindliche Ehre in ähnlicher Weise zu schirmen. Rechtsanwalt Gammersbach hob u. A. das bescheidene Auftreten der Angeklagten vor Gericht hervor und rügte das Hineinzerren von Wirthshausgesprächen beim Strafantrag. Ebensowenig wie die Staatsanwaltschaft werde das Gericht sich um das kümmern, was draußen geredet werde. Die Satisfactions=Verweigerung schließe mit größerem Fug und Recht die Pflicht der Vermeidung von Conflicten für Diejenigen ein, die in fließendem Blut, im Tanz der Waffen die beleidigte Ehre reinwaschen zu müssen glauben. Hier liege nur Ueberschreitung erlaubter Nothwehr vor. Denn der erste wörtliche und thätliche Angriff seilvon Jarres ausgegangen. Der Anstand lag auf der Seite der Angeklagten, die in Ausübung der Nothwehr dann allerdings zu dem, was sie gerade hatten, ihre Zuflucht nahmen. Für den Erceß eines Einzigen, rücke schlug, treffe die Anderen keine B# den Stöcken, N. Jrl#.. Kuhmen,, 610 din Cgeis Anls Einzigle., der mit der Krücke schlug.#ei Anerten klm Verantwortung. Nachdem der Vertreter des Nebenklägers, Rechtsanwalt KehrenDüsseldorf, sich noch auf den Standpunkt der Staatsanwaltschaft gestellt und Jarres gegen die Angriffe der Vertheidigung zu decken versucht hatte, hob Rechtsanwalt Gammersbach im Anschluß an die gegnerische Bemerkung über das Duell und seine rechtlichen Folgen hervor, daß der Duellant mit Vorbedacht und kalter Ueberlegung seinen Mann vor die Klinge stelle, während die Angeklagten doch nur in der Erregung des Augenblicks sich gegen das Leben eines Anderen vergangen. Im Publikum, das bis zur letzten Minute den Zuhörerraum dicht füllte, hatte man sich wiederholt zu Kundgebungen hinreißen lassen, die der Vorsitzende Landgerichtsdirector Schneider scharf zurückwies. Das Urtheil wurde unter gespanntester Aufmerksamkeit lautlos hingenommen. Letzte 88 Harlem, 6. Febr. Auf einem Maskenballe brach ein großes Feuer aus. Es entstand eine furchtbare Panik Zwei Frauen sind in den Flammen umgekommen. 88 Wien, 6. Febr. Wie aus Corin gemeldet wird, ist auf Creta die Bevölkerung eines ganzen Dorfes, bestehend aus 1500 Personen, niedergemetzelt worden. 88 Athen, 6. Febr. Die fremden Schiffe beginnen, die Cretenser zu retten und fortzuschaffen. 750 Frauen und Kinder sind bereits an Bord. 88 Berlin, 6. Febr. Der Bundesrath hat beschlossen, den Antrag der Freisinnigen Volkspartei betreffend den wirksameren Schutz der oberen Reichsbeamten gegen Verdächtigungen à la Lützow Leckert als die Zuständigkeit des Reichstages überschreitend darzustellen. §s Berlin, 5. Febr. Das Landgericht verurtheilte Kneebs wegen Betruges mit dem Renupferd Nelly zu neun Monaten Gefängniß, 1000 Mk. Geldstrafe und zweijährigem Ehrverlust. Auf die Untersuchungshaft werden sieben Monate gerechnet. ss Hamburg, 6. Febr. Die„Hamb. Nachr.“ polemisiren heftig gegen die Wiederwahl Mohr'=Ottensen in den Landtag, weil Mohr allwöchentlich den sich legitimirenden Ottenser Strikenden Margarine gratis verabreichte. ss Essen a. d. Ruhr, 6. Febr. Das Gericht hat die Wiederaufnahme des Verfahrens in dem Meineid=Proceß Schröder und Genossen angeordnet. 88 Berlin, 5. Febr. Im Reichstag ist der Antrag eingebracht, den Reichskanzler zu ersuchen, das preußische Staatsministerium zu. veranlassen, um Vorkehrungen zu treffen, welche öffentliche Verdächt igungen der obersten Reichs behörde durch Organe der preußischen politischen Polizei, wie sie im Proceß LeckertLützow zu Tage getreten sind, für die Zukunft ausschließen. Vor Beginn der Debatte über den Antrag protestirt Dr. von Komierowski(Pole) über die angeblichen Verfolgungen der Polen. Reichskanzler Fürst Hohenlohe erwidert, daß die Polen ihre oft widerlegten Klagen ordnungsmäßig im preußischen Abgeordnetenhause einbringen müßten. Den Polen sollten im Uebrigen die verfassungsmäßigen Rechte, die jedem preußischen Staatsbürger gewährleistet sind, nie gekürzt werden. Man könne aber von den Polen verlangen, daß sie sich als preußische Staatsangehörige fühlen. Darauf beginnt Abg. Munckel die Debatte über den eingebrachten Antrag und geht näher auf den Proceß Leckert=Lützow ein. Tausch muß, so sagt er, Hintermänner gehabt haben, spielte er doch eine untergeordnete Rolle. Es ist nicht anzunehmen, daß sich die Animosität des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten gegen diesen Mann richtete. Dem Staatssecretär blieb nichts Anderes übrig, als die Flucht in die Oeffentlichkeit.(Gelächter rechts, sehr richtig, links.) Lachen Sie darüber nicht, denn mit der Flucht von Medina nach Mekka fing die große Zeit des Muhamedanismus an.(Schallendes Gelächter rechts.) Nicht in den Schatten hinein ist er geflohen, nein, in das volle Licht der Oeffentlichkeit(Lebhafte Zustimmung links), das er nicht zu scheuen, das das Gelichter aber, das sich um den Criminal=Commissarius befindet, allerdings zu scheuen hat.(Lebhafter Beifall links.) Redner wendet sich darauf gegen die officiöse Presse und die politische Polizei. Der Staatssecretär hat erklärt, er könne die officiöse Presse noch nicht entbehren. Ich hoffe, daß wir aber doch auf dem Wege dahin sind. Deutsch ist das Institut der politischen Polizei nicht.(Beifall.) Das Beste ist, wir thäten sie ab. Reichskanzler Fürst Hohenlohe erklärt, daß ihm die Reichsverfassung zu einer Einwirkung auf innere preußische. Verhältnisse keine Handhabe gebe. Er hält das Institut der politischen Polizei für unentbehrlich, hofft aber, daß die Wiederholung ähnlicher Vorkommnisse unmöglich sein wird. Staatssecretär Frhr. v. Marschall wendet sich gegen die Angriffe, welche Graf Limburg=Stirum kürzlich im Abgeordnetenhause gegen ihn gerichtet hat, und wiederlegt dessen Behauptungen in allen einzelnen Punkten. Nach dem Urtheil des Gerichts, so führte er aus, war auch nicht ein Schimmer des Beweises für Intriguen des auswärtigen Amtes vorhanden. Die Informationen, welche ich über die auswartige Politik pflichtmäßig geben muß, da alle auswärtige Cabinete dasselbe thun, haben mit unserm Parteileben nichts zu thun. Graf Limburg hat mein Vorgehen im Prozeß scharf kritisirt und behauptet, ich hätte mich nicht in die Oeffentlichkeit flüchten sollen. Ich habe in den letzten sieben Jahren gezeigt, daß ich nicht leichthin nach dem Strafrichter rufe, wenn aber der persönliche Kampf dahin ausartet, daß einer Behörde und deren Beamten Infamien oder Schurkenstreiche angedichtet werden(sehr richtig), dann wird die Beschreitung des gerichtlichen Weges eine Pflicht der Selbstachtung(sehr wahr) und eine Forderung der öffentlichen Moral. Es kam darauf an, die Intregität einer deutschen und preußischen Behörde klar zu stellen. Darum bin ich vor Gericht gegangen. Viele meiner Collegen haben vor mir dasselbe gethan. Nun wird behauptet, ich hätte im Wege des Disciplinarverfahrens gegen von Tausch vorgehen sollen. Niemals werde ich einen Beamten, der sich bis dahin tadellos geführt hat, und gegen den bestimmte thatsächliche Beweismomente nicht vorliegen, verdächtigen. Sobald der erste Verdachtsmoment in meinen Händen war, habe ich dem Minister des Innern Kenntniß davon gegeben. Die Sache ist dann im Staatsministerium zur Sprache gekommen und dort ist vollständige Einheitlichkeit darüber zu Tage getreten. Im Uebrigen würde jede Disciplinar=Untersuchung an einer undurchdringlichen Phalanx abgeprallt sein.(Sehr richtig.) Ich behaupte, es wäre ein wahres Kesseltreiben gegen das auswärtige Amt entstanden. Verkehrt wäre es und durchaus ungerecht, wollte man aus den Fehltritten eines einzelnen Beamten auf die gesammte politische Polizei schließen. Unter dem mannigfachen Material, das mir seiner Zeit in die Hände fiel, war auch die Thatsache, daß die socialdemokratischen Führer von einem großen Theil der Dinge bereits Kenntniß hatten und eine große Enthüllung vorbereiteten. Dieser Enthüllung ist der Proceß zuvorgekommen. Tritt in Folge dieses Processes keine Besserung für die Zukunft ein, dann werde ich später genau ebenso handeln, wie ich es diesmal gethan habe. Mirbach wendet sich gegen die Verunglimpfung der politischen Polizei. Die Flucht in die Oeffentlichkeit habe dieses Institut herabgewürdigt und die Autorität des preußischen Staatsministeriums nicht gehoben. Bebel ist erfreut, endlich einmal eine Regierung zu sehen, welche sich die politische Ehrlichkeit zur Richtschnur gemacht hat. Redner zählt eine Reihe von Fällen auf, in welchen der Polizeiagent NormannSchumann gegen die Regierung intriguirt hat, so auch den Indenflinten=Proceß des Herrn Ahlwardt. Ferner weist Bebel auf Beziehungen Bismarcks zur politischen Polizei hin, wird dabei aber durch einen Zuruf des Grafen Herbert Bismarck„Unsinn" unterbrochen. Redner schließt:„Die politische Polizei ist ein Institut der Corruption und Niedertracht.“(Beifall bei den Socialdemokraten.) Freiherr v. Marschall führt aus, die Art, nach hochgestellten Hintermännern zu suchen, sei nichts anderes als ein leichtfertiges Spielen mit der Ehre anderer Menschen. Graf Limburg=Stirum richtet noch einmal einen heftigen Angriff gegen die officiöse Preßwirthschaft, insbesondere gegen die „Kölnische Zeitung", in welcher ein Ministerium gegen das andere und ein Ressort gegen das andere ausgespielt werde. Eugen Richter stellt fest, daß er eine solche Abschlachtung, wie sie die conservative Partei durch Herrn v. Marschall erfahren hat, noch nie erlebt habe.(Große Heiterkeit.) Der politischen Polizei müsse es verwehrt sein, selbständige Politik zu treiben. Der preußische Minister des Innern habe gesagt, er werde die Schritte thun, die nothwendig sind. Ist das, so fragt Richter, eine Art, daß heute der Minister des Innern durch seine Abwesenheit glänzt.(Unruhe rechts.) Graf Herbert Bismarck führt aus: Nach dem, was wir heute vom Bundesrathstische gehört haben, hat v. Tausch lediglich auf eigene Rechnung gearbeitet. Die Beziehungen v. Tausch's zum Fürsten Bismarck oder zu mir können nur unfreundlicher Natur gewesen sein. Hierauf vertagte sich das Haus. * 0 Eröffne einen geschlossenen TauzCursus. Gefl. Anmeldungen W Tag und Nacht Werden Donat=Brikets Rasch dann auf die Bahn gebracht, Denn der große Kundenkreis Macht uns jetzt das Leben heiß. VTTPARTERT — Seite 8. Nr. 2352. für Vonn und Umgegend 6. Februar 1897. Für die so zahlreichen und herzlichen Beweise innigster aufrichtigster Theilnahme bei dem so schmerzlichen Verluste unseres geliebten Gatten und Vaters sprechen wir Allen unsern tiefempfundenen Dank aus. Möge man überzeugt sein, dass die allgemeine Kundgebung der Verehrung für den theuren Verstorbenen uns überaus wohlgethan. Familie Hermann Kemp. Heute Morgen 10 Uhr entschlief sanft nach langer schwerer Krankheit unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter und Grossmutter geb. Grashof, im 67. Lebensjahre. Ernst Diederichs, Hauptmann d.., Marie Penner, geb. Diederichs, Dr. med. Carl Diederichs, Clara Diederichs, Leni Diederichs, geb. Schultz, Otto Penner, Baumeister, und 4 Enkel. Bonn, Magdeburg und Köln, den 5. Februar 1897. Die Beerdigung findet Statt am Montag den 8. Februar, Nachmittags ½4 Uhr, vom Sterbehause Arndstrasse 27 aus nach dem neuen Friedhofe. Bekanntmachung. Im Monat Jannar ds. Is. sind diesseits Jagdscheine an folgende Personen ausgegeben worden: 1. Hugo Freiherr von Leonhart, Bonn. 2. Dr. Ferdinand Wohltmann, Professor, Bonn. 3. Dr. med. Joseph Kast, Bonn. 4. Richard Böninger, Referendar, Bonn. 5. Friedrich Freiherr Schilling von Cannstatt, Lienten., Bonn. 6. Ludwig Bartenstein, cand. med., Bonn. 7. von Oheimb, Rittmeister, Bonn. 8. Heinrich Gremme, Kaufmann, Bonn. 9. Emil Martin, Büchsenmacher, Bonn. 10. Eduard Busch, Referendar, Bonn. Bonn, den 3. Februar 1897. Der Oberbürgermeister. I..: Dr. Wilms. 0 Laut Bekanntmachung der Regierung findet die Krstempelung der Poprruß. Consols i 3 /2 vom 15. Februar a. c. an Statt, und erkläre ich mich bereit, das Erforderliche kostenlos zu besorgen. Teuts 3 Bahnhofstraße 3. Gummr Tkantrt verkaufe zu bedeutend herabgesetzten Preisen. J. J. Reeb, Munsterplatz 8. „Securitas“ Versicherungs=Actien=Gesellschaft in Berlin gen Wasserleitungsschäden versicherten Hausbesitzern einen unter Patentschutz stehenden, praktisch erprobten und bewährten Wärme=Apparat(D..-P. Nr. 81459), welcher das Einfrieren der Zuflußleitungen verhütet, ohne den beständigen Gebrauch der Wasserleitung irgendwie zu behindern. Nähere Auskunft ertheilt die General=Agentur: W. Risack, Bonn, Kasernenstraße 34, sowie: Wilh. Pilger, Schreinermeister, Annagraben 12, Hub. Hoffmann, Kaiserstraße 97, in Poppelsdorf: Carl Brüchweh, Endenicherstraße 53. NB. Tüchtige solide Haupt= und Special=Agenten, sowie Acquisiteure werden jederzeit engagirt. 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Ein solider Acker= oder Fuhrknecht gesucht, Bonnertbalweg 38. Ein ordentlicher kath. Milchkutscher mit gut. Zeugnissen und Empfehl. sucht dauernde Stelle. Offert. unt. R. A. 911. an die Expedition. Seite 10. Nr. 2552. für Vonn und Umgegens 6. Februar 1807. Civilstand der Oberbürgermeisterei Vonn vom 26. bis 80. Januar 1897. Geburten. Johann Heinrich, Sohn von Heinrich Rammershoven, Bäcker, und von Margaretha Hillesheim. Helene Auguste, Tochter von Johann Stanser, Destillateur, und von Agnes Schmitz. Christina, Tochter von Johann Linden, Ackerer, u. v. Elisabeth Brungs. Adolf, Sohn von Johann Friedrich Arndt, Tagelöbner, und von Anna Maria Hieker. Kurt Erwin, Sohn von Robert Oberländer, Zuschneider, und von Meta Schneider. Wilhelm Michael, Sohn von Carl Heß, Anstreicher, und von Hermine Haarseim. Winand, Sohn von Joseph Heuskel, Tagelöhner, und von Anna Bowinkelmann. Elisabeth, Tochter von Johann Hub. Hausmann, Schuhmacher, und von Elisabeth Steinborn. Margaretha, Tochter von Jacob Rommerscheid, Kutscher, und von Barbara Schugt. Gertrud, Tochter von Carl Wilhelm Schlotz, Tagelöhner, und von Ursula Breuer. Johann, Sohn von Heinrich Trimborn, Tagelöhner, und von Elisabeth Wodey. Maria Clara Gertrud, Tochter von Fritz von Kolke, Bierbrauer, und von Johanna Schöneborn. Peter, Sohn von Johann Klein, Tagelöhner, und von Anna Maria Helmet. Heinrich, Sohn von Joseph Brach, Kohlenhändler, und von Anna Müller. Amalie Erna, Tochter von Robert Carl Schied, Steueramtsassistent, und von Amalie Catharina Kreit. Wilhelmine, Tochter von August Theisen, Postassistent, und von Maria Anna Braun. Anna, Tochter von Carl Andro, Schuhmacher, u. v. Catharina Weingarten. Adolf, Sohn von Jacob Pützstück, Maurermeister, und v. Auguste Mandelkow. Christine Wilhelmine, Tochter von Wilhelm Rübenkamp, Sattler, und von Bertha Mührenberg. Otto Philipp Carl, Sohn von Carl Napp, Metzgermeister, und von Johanna Blum. Caroline Clementine Maria, Tochter von Georg Wasserburger, Eisenbahnstationsassistent, und von Eva Tappenhölter. Heirathsverkündigungen. Johann Thomas Maria Wolters, Hausdiener, mit Christine Johanna Stanger. Peter Richarz, Tapetendrucker, mit Elisabeth Ohnesberg. Valentin Pischel, Zeugschmied, mit Gertrud Becker. Mathias Walbert, Metzger, mit Maria Anna Clothilde Hermine Dethlefs. Johann Bast, Eisenbahn=Hülfsschaffner, mit Laura Schwager. Mathias Lieber, Anstreicher, mit Maria Philippina Chransen. Johann Maria Weißkirchen, Schäftemacher, mit Wilhelmine Elisabeth Krauel. Heinrich Schäfer, Tagelöhner, mit Anna Catharina Schmitz. Joseph Broich, Fabrikarbeiter, mit Elisabeth Schopp. Peter Krausen, Kaufmann, mit Auguste Eleonore Markus. Cornelius Fischenich, Apotheker, mit Ferdinande Auguste Elise Koller. Heirathen. Carl Rafffloer, Kaufmit Susanna BramAus Paris Friedrich mann, bach. Heinrich wird uns geschrieben: Die Kammermehrheit, auf die sich das Cabinet Meline stützt, ist in den letzten Wochen derart zusammengeschmolzen, daß der Sturz des Ministeriums jeden Tag erfolgen kann. Ja, nach den parlamentarischen Grundsätzen, die seit 20 Jahren für alle einander gefolgten republikanischen Cabinette maßgebend waren, müßten eigentlich Herr Meline und seine Collegen schon zurückgetreten sein. Bisher galt es nämlich als unverbrüchliche Regel, daß die Regierung eine Mehrheit aus republikanischen Abgeordneten hinter sich haben müsse. In der Zuckersteuerfrage konnte aber die Regierung über eine aus lauter republikanischen Mitgliedern zusammengesetzte Minderheit nur durch die 65 bis 70 Stimmen der monarchischen und elerikalen Rechten siegen, und wiederholt verschaffte ihr selbst diese Unterstützung nur ein Mehr von 13 bis 20 Stimmen, so daß sie, wenn man, wie üblich, die Stimmgebung der Republikaner allein für die Vertrauensfrage ins Auge faßt, mit 50 Stimmen geschlagen ist. Ein Gambetta oder Ferry würde unter diesen Umständen seine Mappe keine Stunde behalten haben. Dazu kommt, daß selbst unter Denen im Parlament, die noch für das Ministerium stimmen, Viele keine besonders hohe Meinung von seinem Werth und seinen Leistungen haben, sondern es nur„faute de mieux“, weil sie kein besseres an seine Stelle zu setzen wissen, über Wasser halten. Die Gegner des Ministeriums sind selbst wiederum keine einheitliche Partei, sondern zerfallen in vier Gruppen: gemäßigte Radikale oder„Fortschritts=Republikaner“(Républicains progressister), eigentliche Radikale, Social=Radikale und endlich die Socialisten, die selbst wieder in einige Untergruppen zerfallen. Mit einer so zerfahrenen Mehrheit ist nichts anzufangen. Auch an befähigten Führern leidet sie einigermaßen Mangel, besonders seit Meline seinem Gegner Bourgeois, dessen rechte Hand, den Abg. Doumer, der im radikalen Cabinet Bourgeois Finanzminister gewesen war und die Einkommensteuervorlage, über welche dieses Cabinet fiel, ausgearbeitet hatte, als Gouverneur mit 150,000 Frcs. Gehalt nach Indochina geschickt hat. Diese parlamentarische Lage macht, weil mit ihr keine Regierung ihres Lebens sicher ist, eine baldige Erneuerung der Kammer fast unvermeidlich. Es ist sehr gut möglich, daß Meline selbst den ersten Anlaß ergreift, um die Kammer aufzulösen und die Wähler zu befragen. Welche Kammer ihm aber das Land schicken wird, ist schwer vorherzusehen. Nach dem Ausfall der Senatswahlen im Januar zu urtheilen, ist die Strömung den Radicalen günstig. Kommen also bei den Wahlen nur innere Fragen in Betracht, so ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß die Radicalen Sitze gewinnen, und dann macht sie der Wunsch, an's Ruder zu kommen, von selbst einig. Allein ganz anders liegt die Sache, falls Fragen der auswärtigen Politik als Wahltrümpfe ausgespielt werden.— Die vorjährige Russenschwärmerei hat gezeigt, welche Argumente am stärksten auf die französische Volksseele einwirken. Im Grund kommt bei dieser Schwärmerei nur die Sehnsucht nach einer nationalen Action zum Ausdruck. Der Revanchekrieg gegen Deutschland, das weiß jeder halbwegs unterrichtete Franzose, ist zur Zeit unmöglich. Aber den Engländern Eins auszuwischen, in Egypten wieder Fuß zu fassen, das halten Viele, Dank der russischen Freundschaft, für möglich, und die nicht ungeschickte Taktik der Regierungsrepublikaner besteht daher darin, jetzt, und sei es auch nur zu Wahlzwecken, die egyptische Frage aufzurollen. In diesem Zeichen glauben sie sicher zu siegen. Und es ist leicht möglich, daß sie darin Recht haben. Joseph Freischheim, Fabrikarbeiter, mit Agnes Piel. Wilhelm Richard Geiler, Bildhauer, mit Gertrud Keller. Theodor Baldus, Buchdrucker, mit Margaretha Hubertina Petronella Mertens. Jacob Schlösser, Tagelöhner, mit Anna Gies. Mathias Noebel, Tagelöhner, mit Maria Catharina Schmitz. Johann Ponsin, Huf= u. Wagenschmied, mit Catharina Recher. Sterbefälle. Elisabeth Schwind, Wittwe von Ferdinand Linden, alt 69 Jahre. Heinrich Siebenmorgen, Tapezirer, Ehemann von Maria Busch, alt 40 Jahre. Peter Münster, Maschinenbauer, Wittwer von Catharina Müschel, alt 77 Jahre. Maria Lackman, alt 18 Jahre. Lucia Richarz, Wwe. v. Mathias Billig, alt 79 Jahre. Amalie Hondrich, Ehefrau von Johann Wirz, alt 28 Jahre. Mathilde Hirn, Ehefrau v. Gottfried Weißkirchen, alt 30 Jahre. Anna Scheidt, alt 4 Jahre. Peter Kreten, alt 5 Wochen. Kurt Cillis, alt 18 Jahre. Jacob Schütz, Privatmann, alt 78 Jahre. Agnes Bursch, Näherin, alt 35 Jahre. Gottlieb Schmitz, Viehtreiber, alt 44 Jahre. Gertrud Marg. Betz, alt 20 Tage. Maria Rosa Schröder, a. 82 Jahre. Sophia Luise Johanna Maria Vogt, alt 21 Monate. Jacob Scheidt, alt 15 Monate. Wilhelmine Bianden, alt 14 Mon. Anna Catharina Josepha Wilhelmine Krewel, Rentnerin, alt 81 Jahre. Joyann Schmidding, Hüttenarbeiter, Ehemann von Maria Nußhaum, alt 51 Jahre. Hermann Kemp, Kaufmann, Ehemann von Maria Schaefer, alt 69 Jahre. Johannes Otto Schümmelfeder, alt 19 Monate. Aus ** Rückkehr zur deutschen Currentschrift. Die„Deutsche Lehrer=Zeitung“ meldet, daß die vier Schweizer Cantone: Zürich, Solothurn, Baselstadt und St. Gallen, die vor nunmehr 13 Jahren die Einführung der lateinischen Schreibschrift(Antiqua) in die Primäroder Volksschulen verfügt hatten, wieder zum ausschließlichen Gebrauch der deutschen Currentschrift, wenigstens in den Unterklassen, zurückgekehrt sind. Man schreibt hierzu noch von dort:„Der mit . Hoffnungen unternommene Versuch ist gescheitert. Man hatte seine. Zeit erwartet, die anderen Cantone würden sich der Einführung ##t Antiqua anschließen, das ist aber nicht geschehen, so daß die kleinen===Schützen, deren Eltern aus einem der genannten Cantone in einen anderen verzogen waren oder umgekehrt, mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Dazu kam, daß die Antiqua auch im praktischen Leben nicht in der sieghaften Weise in Anwendung kam, wie man erwartet hatte.— Die Behauptung, als sei die Currentschrift die erste und Hauptursache der zunehmenden Kurzsichtigkeit unserer Schüler, steht überdies auf so schwachen Füßen, daß sie nicht im Ernst gegen die Currentschrift und für die Antiqua ins Feld geführt werden kann. * ** Um die Fischzucht und das Fischereigewerbe zu fördern, sind vom Reichs=Postamt eine Reihe von Maßregln getroffen worden. In der Zulassung zur Postbeförderung wird bei Fischsendungen u. s. w. besondere Rücksicht geübt; Krebse werden z. B. auch während der heißen Jahreszeit zur Beförderung angenommen. Für die Behandlung von Fischsendungen unterwegs sind weitgehende Vergünstigungen vorgesehen. Für die Schnelligkeit der Beförderung von Fischsendungen ist dadurch mit gesorgt, daß dieselben als dringende Pakete verschickt, und damit den meisten Schnellzügen zugeführt werden können. Zur weiteren Beschleunigung ist bei der Versendung von Fischeiern auf weite Entfernung nachgegeben, daß eine Beförderung derselben mit der Briefpost in den Schnellzügen stattfinden kann. * ** Beförderung von frischem Fleisch. Schon seit längerer Zeit beschäftigt sich das Eisenbahnministerium zu Berlin mit der für unsere Bevölkerung sehr wichtigen Frage über die Beförderung von frischem Fleisch auf den deutschen Eisenbahnen. Bekanntlich genießen Fische, Obst, Bier u. s.., wie überhaupt leicht dem Verderben geneigte Versandtstücke die Begünstigung, daß sie gegen Erstattung der einfachen Frachtgebühren mittelst Schnellzügen bezw. mittelst Personenzügen befördert werden. Nunmehr beabsichtigt das Eisenbahnministerium auch das frische Fleisch zu denzenigen Transportgegenständen zu rechnen, welchen dieselben Begünstigungen wie Fische 2c. gewährt werden, und es sind aus diesem Grunde verschiedene Handelskammerbezirke um Begutachtung dieser Frage berufen worden. Auch der Handelskammer Mainz ist der Auftrag geworden, ihre Ansicht über diese Angelegenheit dem Eisenbahnministerium zu unterbreiten und es hat sich dieserhalb die Kammer an die Mainzer Metzger-Innung gewendet, da diese am ehesten berufen ist, eine richtige Beurtheilung der Sachlage zu geben. Der Obermeister der MetzgerInnung, der schon seit Jahren sich mit dieser Frage auf den Verbandstagen beschäftigte, hat nun in einem eingehenden Gutachten Bericht darüber an die Handelskammer erstattet, welchem man entnimmt, daß sich der Obermeister nicht allein für den Transport des frischen Fleisches— der übrigens quantitativ nicht sehr in Betracht zu ziehen sei— mit den Eilzügen zu den gewöhnlichen Frachtsätzen ausspricht, sondern auch für den Transport von Wurst und geräucher tem Fleisch. Gerade die letzteren würden, der heutigen Geschmacksrichtung des Publikums entsprechend, nur noch leicht angeräuchert und seien daher bei langen Transporten in geschlossenen Behältnissen nicht allein dem Verderben ausgesetzt, sondern sie verlören auch ungemein an Ansehen. Aus aller 8 Ueber eine riesige Marschleistung russischer Truppen berichtet General Grodekoff im russischen„Invaliden“ Folgendes:„Nach einem Marsche von fast einjähriger Dauer trafen das vierte und achte ostsibirische Bataillon, sowie die zweite und vierte Batterie in ihrem neuen Lager im Amurbezirk gegen Mitte Juni ein. Diese Truppen hatten über 7000 Kilometer, darunter 4000 zu Lande und 3000 zu Wasser, zurückgelegt. Der anstrengendste Theil war die etwa 1500 Kilometer betragende Strecke, die zwischen Chita, Stretensk und Blagowetschensk von Mitte Mai bis Mitte Juni auf Flößen zurückgelegt werden mußte. Das Wetter war kalt und regnerisch, die Flüsse angeschwollen und ihre Strömung sehr stark. Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, hatten die Leute täglich vierzehn Stunden zu arbeiten. Zeitweise betrug die Längenausdehnung der Colonnen zwanzig Kilometer. Der Verlust während des ganzen Marsches betrug an Todten nur zwei Officiere und vier Mann, während zwei Officiere und 25 Mann krankheitshalber in den Lazarethen längs der Straße zurückgelassen werden mußten. Die Batterien verloren 29 Pferde. Nach ihrem Eintreffen besichtigte ich die Truppen zu drei verschiedenen Gelegenheiten und fand sie in guter Verfassung und von einem vortrefflichen Geiste beseelt. Vor 200 Jahren machte ein russisches Truppencorps einen ähnlichen Marsch, um Fort Albazin, ebenfalls in der Armurgegend, gegen die Chinesen zu vertheidigen.“ In, den letzten Wochen hat sich nusch;feindliche Ströt s Ein russischer Preßfeldzug. In den letzten Wochen ha. in der russischen Presse eine stark deutschefein.. Sieomung gelleno gemacht, die in ihrer Schärfe an die panstavistischen Pretzkundgebungen der achtziger Jahre erinnert. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß diese Strömung durch die Hamburger„Enthüllungen" über den„Rückversicherungsvertrag“ hervorgerufen oder doch verstärkt wurde, denn die„Enthüllungen“ haben in Frankreich gegen Rußland Verstimmungen im Gefolge gehabt, die durch zur Schau getragene Deutschfeindlichkeit zu zerstreuen, jetzt das Bestreben einer gewissen russischen Presse ist. Am schärfsten legte sich der„Swet“ ins Zeug, in dem Oberst Komarow sich vernehmen läßt. Seine Artikel gipfeln in der Behauptung, daß das Germanenthum der erbittertste und gefährlichste Feind des Russenthums sei, und daß deshalb die Haupttruppenmacht Rußlands gegen Deutschland an der Westgrenze zusammengezogen werden müsse, der Orient werde Rußland dann von selbst zufallen. So Oberst Komarow.— Fürst Bismarck nannte die panslavistische Hetzerei, die zu Zeiten Skobelews in Blüthe stand,„Druckerschwärze auf Papier", und wir glauben, daß auch der gegenwärtigen russischen Preß=Campagne eine Bedeutung nicht beizumessen sei. Rußlands Politik findet — das haben Giers, Lobanow und Alexander III. anerkannt, sein Nachfolger und Herr von Muraview werden es auch anerkennen—. im Osten ihre Ziele, und Deutschland ist kein Gegner dieser russischen Orientpolitik. Zu einer kriegerischen Verwickelung mit Deutschland fehlt jeder innere Grund. Wie sollte die russische Politik sich in den Dienst der antideutschen=panslavistischen Partei stellen, um Schlachten zu schlagen, zu denen nichts nöthigt und bei denen Rußland nichts gewinnen, wohl aber viel verlieren könnte? Gefährlicher als diese pauslavistische Presse erscheint uns jene im Dienst ausländischer Interessen in Rußland arbeitende: die in französischem, polnischem und englischem Solde steht. Was der französische Einfluß in der russischen Presse will, ist klar; die Polen hoffen bei einer politischen Verwicklung der beiden Nachbarreiche großpolnische Träume verwirklichen zu können, und England könnte im Interesse seiner asiatischen und orientalischen Politik nichts lieber sein, als ein Streit zwischen Deutschland und seinem östlichen Nachbar. Möge die deutsche Presse in Erkenntniß dieser Sachlage, ihrerseits in gemessener Ruhe verharren und nicht durch Eingehen auf den russischen Preßfeldzug der Bewegung noch neue Nahrung zuführen. Wir haben von Rußland keine großen Liebesdienste zu erwarten; aber die Deutschhetze einiger russischer Blätter als ein allgemeines Symptom ansehen, hieße sie überschätzen. s Die italienischen Cavallerie=Regimenter haben wieder Standarten erhalten, nachdem ihnen diese durch ein Decret vom 10. September 1871 entzogen waren. Damals glaubte man, daß die Aufgaben der Cavallerie im Kriege derartige Zersplitterungen der Regimenter herbeiführen müßten, daß das Mitführen einer Standarte nicht nur zwecklos sei, sondern auch leicht zu Verlegenheiten Anlaß geben könne. Nachdem aber der jetzige Kriegsminister dem Könige Humbert einen Vortrag darüber gehalten hatte, daß die Ansichten über die Verwendung der Cavallerie mehr geklärt seien und die Verleihung von Standarten wegen des hohen moralischen Werthes dieser Feldzeichen sich empfehle, hat der König bestimmt, daß die 19 alten Cavallerie=Regimenter ihre Standarten zurückerhalten und die neuen Regimenter 20 bis 24 neue bekommen sollen. * s Die türkischen Finanzen sind bekanntlich sehr schlecht. Dies hindert jedoch nicht, daß der Sultan selbst ein sehr beträchtliches Vermögen angehäuft hat, welches auf 10—12 Millionen Pfund(ein Pfund= etwa 18 Mk.) geschätzt wird. Nur ein ganz geringer Theil davon ist in den Finanz=Instituten Konstantinopels angelegt. Fünf Millionen Pfund waren längere Zeit in mehreren Londoner Banken untergebracht. Vor drei Jahren jedoch, als die Beziehungen zwischen England und der Türkei einigermaßen gespannt wurden, erachtete der Sultan es für gerathen, drei Millionen davon in Amerika anzulegen, wo er bereits zwei Millionen Pfund stehen hatte. Außerdem liegt ein beträchtlicher Theil seines Vermögens bei deutschen und französischen Bankhäusern. Der Sultan ist ein ganz schlauer Finanzmann. * 8 Ueber die„deutsche Muttersprache“ hat Karl Schurz sich jüngst in New=York bei einem Deutschenfest in überaus anziehender Weise vernehmen lassen. Er sagte u..: „Es wird unseren Stammesgenossen in Amerika zuweilen zugemuthet, daß sie nicht allein englisch lernen, sondern auch die alte Muttersprache gänzlich fallen lassen sollen. Die uns das zumuthen, sind unverständige Leute. Daß der Deutsch=Amerikaner englisch lernen soll, wird Niemand bestreiten. Er schuldet das seinem neuen Vaterlande, und er schuldet es sich selbst. Aber die Zumuthung, daß er darum die deutsche Sprache verwerfen soll, ist mehr als Thorheit. Als amerikanische Bürger sollen wir uns amerikanisiren. Gewiß sollen wir das. Ich habe stets eine vernünftige Amerikanisirung befürwortet. Aber das bedeutet nie eine gänzliche Entdeutschung. Es bedeutet, daß wir die besten Züge des amerikanischen Wesens annehmen und sie mit den besten Zügen des deutschen Wesens verschmelzen. Da liefern wir den werthvollsten Beitrag zum amerikanischen Nationalcharakter und zur amerikanischen Civilisation. Und so sollen wir uns als Amerikaner die englische Landessprache aneignen und dabei die deutsche Muttersprache nicht verlieren. Der Gedanke, daß die Bewahrung der deutschen Sprache neben der englischen die Entwickelung unseres amerikanischen Patriotismus behindern könne, ist so einfältig, als wenn man sagte, es mache uns weniger patriotisch, wenn wir=Hail Columbia= in zwei Sprachen zu singen verstehen. Es gibt Tausende von Stockamerikanern, die deutsch lernen. Das macht sie nicht weniger patriotisch; es macht sie nur gebildeter und gescheidter. Sie lernen deutsch, weil sie den hohen Werth der deutschen Sprache erkannt haben. Sie lernen deutsch mit mühevoller Arbeit, denn Deutsch ist schwer. Wir Deutsch=Amerikaner haben diesen Schatz mit uns herüber gebracht. Wir brauchen das Deutsche nicht erst zu erlernen; wir brauchen es nur nicht zu vergessen. Und unsere Kinder werden das umsonst haben, was Andere sich nur schwer erwerben können, wenn wir vernünftig und gewissenhaft genug sind, die deutsche Sprache nach Kräften in der Familie zu hegen und zu pflegen. Das mag nicht hinreichen, unseren Kindern eine solche Kenntniß der Sprache zu geben, wie sie wünschenswerth ist, aber es wird ihnen die Erwerbung des Fehlenden unermeßlich erleichtern.“ „Ich bilde mir ein“, so schloß Karl Schurz,„ein so pflichttreuer Amerikaner zu sein, wie irgend Einer. Ich habe auch englisch zu lernen versucht und meine Kinder ebenfalls. Aber in meinem Familienkreise wird nur deutsch gesprochen und viel deutsch gelesen, und schriftlich nur auf deutsch correspondirt. Ich darf mir daher erlauben, mich über diesen Punkt stark auszudrücken. Und so sage ich Ihnen: Wenn ich sehe, wie deutsch=amerikanische Eltern aus bloßer Bequemlichkeit es versäumen, ihren Kindern den Besitz der Muttersprache zu sichern, wie sie das kostbare Gut, das sie haben, leichtsinnig wegwerfen, so empört sich mein deutsches Herz wie mein amerikanischer Verstand.“ Unsau=Versicherung. Ein wunder Punkt im Unfallversicherungs=Gesetze. * Man schreibt uns: Bonn, 8. Febr. Der Paragraph 5 Abs. 9 des Unfallversicherungs=Gesetzes bestimmt, daß von Beginn der fünften Woche nach Eintritt des Unfalles bis zum Ablauf der 13. Woche das Krankengeld, welches den durch einen Betriebsunfall verletzten Personen auf Grund des Krankenversicherungs=Gesetzes gewährt wird, auf mindestens zwei Drittel des bei der Berechnung desselben zu Grunde gelegten Arbeitslohnes zu bemessen ist. Die Differenz zwischen diesen zwei Drittel und dem gesetzlich oder statutengemäß zu gewährenden niedrigeren Krankengelde ist der Krankenkasse von dem Unternehmer desjenigen Betriebes zu erstatten, in welchem der Unfall sich ereignet hat. Letztere Bestimmung ist es, welche fortgesetzt großen Unwillen hervorruft und die Erbitterung über die dem Arbeitgeber durch die Versicherungs=Gesetze auferlegten Lasten beständig nährt. Die dem Arbeitgeber durch die Versicherungs=Gesetze auferlegten Lasten sind nicht unbedeutend. Von den Krankenkassenbeiträgen kann der Arbeitgeber nur zwei Drittel vom Lohne des Arbeiters einbehalten. Den gesetzlichen Bestimmungen nach ist eine Erhöhung der Beiträge bis zu 8 Procent desjenigen Betrages, nach welchem die Unterstützungen zu bemessen sind, möglich. Bei den fortwährend sich steigernden Ansprüchen an die Krankenkassen ist ein Fortschreiten der Beiträge zu den Maximalbeiträgen gar nicht zu verwundern. Von den Beiträgen zur Invaliditäts= und Alters=Versicherung darf der Arbeitgeber die Hälfte von dem Lohne der Versicherten einbehalten. Die Höhe der Beiträge wird den Bestimmungen gemäß von 10 zu 10 Jahren neu festgesetzt, wozu das Reichs=Versicherungsamt seine Genehmigung geben muß. Tritt eine Aenderung ein, so ist anch hier eher eine Erhöhung als eine Herabsetzung der Beiträge zu erwarten. Von den Beiträgen zur Unfallversicherung darf der Arbeitgeber keinen Pfennig vom Lohne des Arbeiters in Abzug bringen, sondern er muß dieselben ganz aus eigenen Mitteln zahlen. Die der Denkschrift über die Abänderung der Versicherungs=Gesetze beigefügte Uebersicht stellt auf Grund der bisherigen Erfahrungen näher fest, wie sich die durch das Umlageverfahren bekanntlich bedingte Steigerung der Beiträge zur Unfallversicherung in der Industrie gestalten wird. Hiernach wird bei der industriellen Unfallversicherung bis zum Eintritt des Beharrungszustandes allein für Entschädigungen noch eine Steigerung auf das 8,6fache des Betrages für das Jahr 1894, also um 860 Procent, bei der landwirthschaftlichen Unfallversicherung noch eine Steigerung auf das 5fache, also um 500 Procent des Betrages für das Jahr 1894 eintreten. Ich übergehe die andern Belästigungen des Arbeitgebers, die Pflicht des An= und Abmeldens der einzelnen Arbeiter in der Kranken=Versicherung, die Ausstellung der Arbeitsbescheinigungen für die Invaliditäts- und Alters=Versicherung, die Arbeitsnachweise, Lohnbuchführung für die Unfallversicherung u. s.., alles Obliegenheiten, deren Unterlassung mit Strafen bedroht sind. Ich frage nun, ist es nicht unbegreiflich, daß von dem Arbeitgeber, der alle diese Pflichten zu erfüllen hat und zu allen diesen Versicherungen Beiträge leistet, auch noch, wie der§ 5 Abs. 9 des Unfallversicherungs=Gesetzes vorschreibt, die Zahlung von Unterstützungen in Baar verlangt wird. Er bezahlt doch an alle Versicherungen die Beiträge, und da sollte man doch meinen, das dies genüge und der Arbeitgeber von der Zahlung von baarem Krankengelde verschont sei, wenn er seinen Pflichten den Versicherungen gegenüber nachgekommen sei. Man fragt sich nun, wie kommt dieser Paragraph in das Gesetz? In der Regierungsvorlage war davon noch nichts enthalten. Erst päter wurde die Bestimmung durch die Commissions=Beschlüsse eingefügt, und zwar lag hierbei folgender Gedanke zu Grunde: Es soll den Verletzten eine besondere Fürsorge zu Theil werden, damit einer längeren Invalidität vorgebeugt werde. Hierdurch ist nun eine Ungleichheit in die Versicherungsgesetze gekommen, wie sie sonst in ähnlicher Weise nicht in denselben vorkommt. Die Ungleichheit ist da für den Arbeitgeber, der Beiträge zahlt und dazu baare Unterstützung. Aber auch die Arbeiter werden ungleichmäßig behandelt. Vor Allem erstreckt sich ja die Unfallversicherung bei Weitem nicht auf alle Erwerbszweige. Arbeitet der Geselle in einer Werkstelle mit neun Collegen zugleich, genießt er die Wohlthat des UnfallversicherungsGesetzes, geht er morgen in eine Werkstelle, worin er nur mit acht Collegen beschäftigt ist, genießt er die Wohlthaten nicht. Es ist wirklich nicht einzusehen, weshalb die Betriebsunfälle in dieser Weise bevorzugt werden. In vielen Fällen könnte man grade das Gegentheil empfehlen, zumal die Verletzungen zuweilen nur leicht und nicht ohne eigene Schuld verursacht sind. Die Erhöhung des Krankengeldes von der fünften Woche an bedingt aber eine Ungleichheit, indem dadurch vielleicht ein leicht verletzter Junggeselle mit erhöhtem Krankengelde spazieren gehen kann, der innerlich kranke Familienvater aber mit schweren Nahrungssorgen weiter kämpfen muß. Dann hat weiter der Unfall seine scharf gezogenen Grenzen und es wird genau unterschieden, ob ein Arbeiter Abends bei Glatteis noch in der Betriebsanlage oder grade vor dem Thorwege, beim Nachhausegehen ausgeglitten ist. Im ersten Falle ist er in Bezug auf Unterstützung weit besser gestellt als im andern Falle. Ferner noch ist zu erwähnen, daß der human gesinnte Arbeitgeber gerne aus freien Stücken dem in seinem Betriebe verletzten Arbeiter eine Unterstützung gibt; er ist hierzu aber nicht geneigt, wenn er in Erwägung zieht, daß er später nach Genesung des Arbeiters noch eine Summe baaren Krankengeldes an die Krankenkasse zu zahlen hat, deren Höhe ihm noch nicht bekannt ist. Es ist daher gewiß mit Freuden zu begrüßen, daß der Entwurf der Abänderung des Unfallversicherungs=Gesetzes auch hier eine Aenderung vorgesehen hat. Es soll in Zukunft nicht mehr der Arbeitgeber, sondern die Berufsgenossenschaft der Krankenkasse die Mehraufwendung erstatten. Gegen diese Aenderung wollen sich jedoch die Berufsgenossenschaften, wie aus einem mir vorliegenden Rundschreiben der Knappschafts=Berufsgenossenschaft hervorgeht, wehren. Die angeführten Gründe sind indessen meines Erachtens nichtige und wird in Wirklichkeit wohl nur die finanzielle Lage der Berufsgenossenschaften, die dadurch eine noch schwierigere wird, das Bedenken hervorgerufen haben. Meines Erachtens wäre es das Richtige, die ganze Bestimmung zu streichen. Die der Bestimmung zu Grunde liegende Absicht, den Verletzten vor längerer Invalidität zu schützen, wird doch nur in den seltensten Fällen erreicht. Wer irgendwie Erfahrungen in dem Gange der Unfallunterstützungen gesammelt hat, wird mir beipflichten, daß der wunde Punkt nicht in der Zeit von der fünften bis zur dreizehnten Woche liegt, sondern nach Ablauf der dreizehnten Woche. In den meisten Fällen hat die Berufsgenossenschaft bis dahin noch gar keinen Entschluß über die zu gewährende Unterstützung gefaßt. Oft hat sich noch gar keine Hand gerührt, die Anmeldung des Arbeitgebers ist unterblieben, eine Untersuchung hat noch nicht stattgefunden, oder alles ist geschehen, aber der Unfall ist noch nicht vüllig aufgeklärt, oder mehrere Berufsgenossenschaften streiten sich über die Unterstützungspflicht. So geschieht es allzu häufig, daß die verletzten Arbeiter, nachdem mit Ablauf der dreizehnten Woche die Unterstützung der Krankenkasse aufgehört hat, ohne weitere ärztliche Hülfe und ohne Unterstützung sind. Hier tritt der Punkt ein, wo einer längeren Invalidität vorgebeugt werden müßte. Die bittere Noth drängt den Verletzten zur Arbeit, wodurch in vielen Fällen das Leiden verschlimmert wird und die Invalidität herbeigeführt wird. Zudem wird der Arbeiter mit Haß gegen das Gesetz erfüllt, das für ihn geschaffen ist und nicht hilft. Eine Aenderung des Gesetzes wäre hier ebenso nothwendig, wie leicht gegeben. Nach§ 76c des Krankenversicherungs=Gesetzes hat der Rechnungsführer der Krankenkasse die Verpflichtung, jeden Erkrankungsfall, welcher durch einen nach den Unfallversicherungs=Gesetzen zu entschädigenden Unfall herbeigeführt ist, sofern mit dem Ablauf der vierten Woche der Krankheit die Erwerbsfähigkeit des Erkrankten noch nicht wiederhergestellt ist, dem Vorstande der Berufsgenossenschaft, bei welcher der Erkrankte gegen Unfall versichert ist, anzuzeigen. Diese Bestimmung, welche bisher noch wenig praktische Folgen gezeitigt hat. gibt eine Handhabe, dem erwähnten Uebelstande entgegenzutreten. Es müßte nun eine parallele Bestimmung in das Unfallversicherungs=Gesetz aufgenommen werden, wonach der Sections=Vorstand verpflichtet ist, dem Rechnungsführer auf die von diesem gemachte Meldung sofort Anweisung zu geben, dem Verletzten, sofern nicht bis zum Ablauf der 13. Woche ein anderer Bescheid ertheilt wird, die gesetzlichen Mindestleistungen über diese Zeit hinaus weiter zu gewähren. Es kann bei dieser Bestimmung eine Lücke in der ärztlichen Behandlung und in der Unterstützung nicht eintreten. Die Berufsgenossenschaft findet genügend Zeit, zu dem Unfalle Stellung zu nehmen und sich über die zu gewährende Rente zu entschließen. Wird dem Verletzten eine Rente ertheilt, erhält der Rechnungsführer der Krankenkasse gleichfalls Weisung, die Unterstützung einzustellen, resp. Rechnung zu ertheilen. Es werden somit alle Betheiligten in gleicher Weise befriedigt. Bekanntlich hat der Entwurf der Abänderung des Unfallversicherungs=Gesetzes vor einigen Wochen dem Reichstage vorgelegen und ist die Weiterberathung der Angelegenheit einer Commission überwiesen wiesen worden. Es wäre daher gewiß an der Zeit, daß die betheiligten Kreise, Gewerbevereine, Handwerkervereine und dergl. ihre Wünsche äußerten und der Commission übermittelten. Diese muß und wird gewiß praktischen Rathschlägen Gebör geben; unterbleiben dieselben aber, darf man sich spater nicht darüber beklagen, daß die Arbeit allzusehr die Färbung des grünen Tisches angenommen hat. Neu! Neu! Dorsch-Caviar. Ein neuer Consum=Artikel, der im Auslande bereits längere Zeit große Verbreitung fand, in Folge des hohen Zolls sich aber in Deutschland bisher nicht hat einführen lassen, wird jetzt auch von uns fabricirt. Es ist dies der sogen. Dorsch-Caviar, d. h. Rogen vom Dorsch. Derselbe ist auf eine bedeutend schmackhaftere Art zubereitet, als der Rogen vom Stör, und durch seine Billigkeit(ungefähr um zwei Dritttheile billiger, als der gewöhnliche Elbcaviar) und vorzügliche Qualität sehr zu empfehlen. Zu kaufen bei 7 Adolph Kaeuffer, Bonn, Markt 16, zum Preise von Mk..85 per 250 Gr. Original=Blechdose. "„.20„ 350„..„„„ A. Dietrich& Co., Hamburg. Dehner Cieku. tschnisene Anstalt von Penning atledtrnig, PaurstraßesS, Special=Geschäft für elektr. 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Nuchdrus verboten. „So schwierig es aber auch ist, lieber Onkel, in einer Miethswohnung von fünf Zimmern— davon drei eigentlich nur diesen Namen verdienen, denn die andern sind Löcher ohne Oefen, Licht und Luft— mit Weib, einer Kinderschaar, die sich nun auf sechs liebe Köpfe beziffert, und dem unvermeidlichen Mädchen für Alles hausen zu müssen, so laß Dir doch gesagt sein: Für Dich ist immer noch Raum bei uns und wir werden es als freudigstes Ereigniß begrüßen, Dich in unserer Mitte zu haben. Laß sie uns bald genießen, diese Freude!" Onkel Kamion, sonst nur Erbonkel genannt, faltete den Brief bedächtig zusammen. „Guter Junge, der Fritz— glaub's schon, daß er mit dem kärglichen Gehalt des kleinen Ministerialbeamten in dem theuern Berlin seine liebe Noth hat, durchzukommen. Und daß er eine ganz vermögenslose Frau genommen, spricht doch auch für sein gutes Herz, dem jede Berechnung fern liegt. Ob ich ihm schon jetzt Zuschuß gebe? Kriegt ja doch mal Alles. Am besten wird sein, ich sehe einmal zu, wie's da aussieht und treffe danach meine Maßnahmen.“ Fritz Krüger sitzt beim Mittagsmahl der Gattin gegenüber. Er ist verstimmt und trommelt mit den Fingern auf den Tisch. Das Zimmer ist kalt und ungemüthlich, von den Fenstern die Vorhänge entfernt, alle Teppiche aufgenommen, die Möbel durcheinandergeschoben. Frau Mila liest den unausgesprochenen Vorwurf von seinem Gesicht. „Ja, lieber Fritz, da hilft doch Alles nichts— einmal müssen die Zimmer doch gründlicher Reinigung unterworfen werden.“ „Gewiß— nur sollten nicht alle zugleich darankommen und wenigstens ein behaglicher Raum vorhanden sein. Auch begreife ich nicht, weshalb diese General=Reinigung vor der großen Gesellschaft stattfindet, die Du durchaus geben willst. Die vielen Menschen tragen Dir doch mehr Staub in die Wohnung, als jetzt in die Flucht gejagt wird.“ Frau Mila seufzt. „Das alte Lied! Männer solletn sich nie um Dinge kümmern, die sie nun einmal nicht verstehen. Sollen die guten Freundinnen, die bekanntlich ihre Nase in alle Winkel stecken, mich nachher bereden, es sei nicht sauber in unserm Heim? Und dann ist es ein Abmachen. Die Vorbereitungen zur Gesellschaft stellen doch die gewohnte Hausordnung auf den Kopf, da mag auch gleich das große Scheuerfest mit unterlaufen.“ Herr Krüger sieht ganz verzagt aus. „Wär's nur erst überstanden— ich weiß überhaupt nicht, wie Du die vielen Personen, sechszig sind's ja wohl?— in den kleinen Räumen unterbringen willst—“ „O, laß mich nur machen und kümmere Dich um nichts, Fritz“, ruft sie selbstbewußt, sich an seinen Hals hängend. Sie weiß, dann widersteht er nie und alle Gegengründe widerlegt sie am besten durch einen Kuß. Er ist eben ein guter Junge, unser Fritz Krüger, und Onkel Kamion hat recht, ihn so zu nennen! Die nächsten Tage gestalten sich noch ungemüthlicher. Das Scheuern, Putzen und Möbelumstellen nimmt kein Ende, dafür beginnt aber nun schon das Backen und Schmoren in der Küche. Frau Krüger kann sich natürlich um die Kinder jetzt nicht kümmern, und ihr Gatte muß es übernehmen, die Schularbeiten der beiden Aeltesten zu überwachen. Die drei andern werden dem alten Fräulein in der Mansarde, das so kinderlieb ist und sich freut, einmal die frohe Schaar um sich zu haben, überlassen, nur das jüngste, ein herziges Ding von zwei Jahren, ist nicht gut anders unterzubringen und tappelt überall hinter der Mutter her. Diese empfindet das als große Last, Mariechen hört viel harte Worte und wird alle Augenblicke ungeduldig bei beite geschoben— es ist doch auch zu dumm, daß Kinder gar nicht begreifen, was es heißt, Standesverpflichtungen zu haben und große Gesellschaften geben zu müssen! Der feierliche Tag ist endlich erschienen. Frau Mila bittet ihren Mann, doch heute in der Stadt irgendwo Mittag zu speisen und dann Abends recht früh zu kommen, das wäre am besten so. Und da etwas später die Hanna dem Papa freudestrahlend zuflüstert, heute Mittag gebe es Chokolade, weiß dieser, was das zu bedeuten hat: Mittag wird eben heute nicht gekocht. Am Abend aber sieht Alles sehr hübsch, sehr großartig aus. Die neuen Festräume, die Frau Milas Genie geschaffen, strahlen in Licht und Blumenfülle, sie selbst sieht reizend aus in ihrem hellseidenen Kleid und ist die liebenswürdigste Wirthin. Auch die drei ältesten Kinder dürfen in ihren Sonntagsanzügen auf zehn Minuten erscheinen, um überall hin zu knicksen und den Damen die Hand zu küssen. Man findet die Kleinen„süß" und höchst wohlerzogen, bemerkt es aber kaum, daß sie wieder von der Bildfläche verschwinden. Nur Mama nickt dem betrübt aus Glanz und Herrlichkeit abtretenden Kleeblatt freundlich zu und verspricht hastig und leise, ihnen später noch Torte zu bringen. Dann geht es zur Tafel. Das Essen ist gut und reichlich, die Weine desgleichen. Fritz Krüger ist in solchen Fällen für ein: Entweder— Oder. Seine Gattin nicht minder; sie hat deshalb auch einen Lohndiener eingestellt, der dem Mädchen beim Bedieneu helfen ssniz und an der Kochfrau in der Küche fehlt es auch nicht. Es ist sonat Alles in bester Ordnung, und die Gesellschaft bei Krügers hal Aussicht, nicht nur standesgemäß, sondern sogar glanzend zu vermufen. Da, nach Zehn, ein leiser Glockenton im Vorflur, als ob draußen recht schüchtern die Klingel gezogen wird. Dora stürzt hin, zu öffnen. Ein verspäteter Gast? Aber nein, sämmtliche Stühle an sämmtlichen Tischen— der Kleinheit der Zimmer wegen mußte in allen vier Räumen gespeist werden— waren doch voll besetzt, wer konnte also jetzt um diese Zeit noch kommen? Draußen steht ein kleiner, alter Herr in verschossenem Ueberzieher, mit einer grellbunt gestickten Reisetasche in der Hand. „Die Herrschaft anwesend?“ „Jawohl, aber—“ „Was aber?“ knurrt er mißtrauisch. „Es ist große Gesellschaft— die Herrschaften sitzen eben bei Tisch. Wen darf ich melden?“ „Keinen, Jungfer Neugier! So so— also große Gesellschaft in der kleinen Wohnung— sagen Sie mal, können Sie mich nicht ohne Aufsehen in irgend einem Winkel unterbringen, bis die Gäste fort sind? Ich bin ein Verwandter und wollte die Meinen überraschen— mag aber nun nicht stören.“ Das Mädchen zögert. „Ich weiß doch nicht— es sind auch alle Räume besetzt—“ „Die Schlafzimmer müssen doch frei sein—“ „Wo denken Sie hin, mein Herr! Doch natürlich Alles ausgeräumt für die Gäste.„.. 9 Marlin EE. „Ei, nun sehen Sie mal an, memn gutes seino! In Verlin scheint man sich ja brillant zu helfen zu wissen. Wo schlafen denn die Kleinen— oder sitzen die mit zur Tafel?“ „Der Herr scherzen. Schlafen Alle längst—“ „Wo denn?“ „Im— im Fremdenstübchen.“ B, „Na, sehen Sie— da gehöre ich doch auch hin. Uno machen Sie kein Aufhebens weiter und führen mich schnell zu den Kleinen, ich werde mich schon mit ihnen vertragen. Noch steht Dora unschlüssig, aber etwas Hartes, Rundes, Schweres, das sie plötzlich in ihrer Hand fühlt, gibt den Ausschlag. „So kommen Sie, Herr— aber schnell und leise. Sie huscht voran durch den Vorflur, öffnet ganz am Ende desselben eine kleine, niedere Thür, schiebt den Fremden hinein und nickt nur eilig über die Schulter zurück, als er noch einmal eindringlich mahnt: „Schweigen, Mamsell!“ Onkel Kamion ist im Fremdenzimmer; im ersten Augenblick vermag er in dem kleinen, nur durch ein flackerndes Nachtlämpchen erhellten Raum absolut nichts zu erkennen. Allmählich aber gewöhnt sich das Auge an die Dunkelheit und unterscheidet in nächster Nähe zwei hochragende Matratzen, vor ihnen aufgeschichtet die Theile von Bettstellen. „Aha— die Schlafstätten der Eltern, die heute der Gasttafel haben weichen müssen!“ denkt er und versucht dann, das ihn umgebende Chaos weiter zu durchdringen. Unmöglich fast, denn Betten, Kleidungsstücke, schadhafte Möbel, zerbrochene Geschirre, Schachteln, Kisten und Kasten jeglicher Art thürmen sich in wirrem Durcheinander um ihn auf. Wenn er wenigstens einen Stuhl entdecken könnte, um sich niederzulassen- und wie er die Blicke suchend weiterwandern lätzt, zuckt er plötzlich zusammen— ach, was ist das? Sind das nicht Kinderaugen, zwei— vier— sechs— acht, die ihn da halb neugierig, hald ängstlich hinten aus dunkler Zimmerecke anstarren? Er schaut schärfer hin— richtig! Da auf einer schmalen, wohl improvisirten Lagerstatt hocken zwei Blondköpfe und zwei andere kauern auf einer Matratze, die man ihnen auf den Boden gelegt hat. Der alte Herr versucht sich über das Gerümpel hinweg einen Weg zu ihnen zu bahnen.„„ „Na, guten Abend auch, Leinderchen! Vin Ontel Kcamion aus München— habt Ihr schon was von dem gehört?“ Kut, der Aelteste, faßt sich zuerst. Er ist zehn Jahre alt und sehr verstämg für sein Alter. „Ach, Onkel Kamion, Du kommst wohl zu unserer großen Gesellschaft? Da mußt Du aber nach vorne gehen, in die anderen Zimmer. Wie wird sich Papa freuen— er spricht so oft von Dir.“ „Thut er das, mein Junge? Und warum schlaft Ihr denn noch nicht—'s ist doch spät genug und Du und Dein Bruder müßt doch wohl morgen früh zur Schule?“ „Ja, gewiß müssen wir. Aber Mama wollte uns noch Torte bringen und—“ „Und die Matratze hier ist so hart", fällt Egon der Zweitälteste, ein. „In unserm Bett können wir gar nicht liegen", klagt das sechsjährige Karlchen zutraulich.„Es sind Bürsten und Plättbolzen und Blechbüchsen und noch so viel Anderes darin— Dora hat das gewiß Alles hineingepackt.“ „Ja, sie sollte doch in der Küche Platz schaffen, hat Mama besohlen— lieber Onkel Kamion, kannst Du uns nicht wenigstens die Plättbolzen herausthun? Wir stoßen uns ganz wund daran", bittet Fränzchen. Der alte Herr ist Junggeselle und hat keine Ahnung, wie man mit Kindern umgeht. Aber daß sie nicht mit Bürsten und Plättbolzen zusammen auf einer Lagerstatt hausen können, leuchtet ihm doch ein. Er tappt über die Matratze mit den beiden Insassen hinweg und entfernt knurrend allerlei Küchengeräthe und Wirthschaftsgegenstände aus dem Bett. „Ach, lieber Onkel, hier in der Badewanne ist's so kalt— es muß auch ein bißchen Wasser irgendwo durchkommen, denn unten fühlt sich schon Alles naß an— kannst Du uns nicht auch helfen?“ Herr Kamion fährt staunend herum, entdeckt eine offene Thür, die in einen dunkeln Raum führt, kann aber Weiteres nicht erkennen. „Wer ist denn da noch, Jungens?“ fragt er barsch. „Nur die beiden Schwestern", erklärt Kurt.„Die schlafen heute in der Badewanne.“ „Daß Dich“, wettert der Onkel, ergreift das Lämpchen und tritt in die niedere Kammer, die den großartigen Namen„Badezimmer“ führt. Hier findet er die Badewanne mit Bettstücken gefüllt und zwischen ihnen die siebenjährige Hanna und sein jüngstes Nichtchen, Marie. Und Letzteres fragt schmeichelnd:„Bringst Du schon die süße Torte von Mama, Onkelchen?“ „Noch nicht, mein Puttchen—“ Kamion weiß selber nicht, woher ihm plötzlich der ungewohnte Kosename auf die Lippen gekommen— „aber sie wird bald da sein. Vorerst möcht' ich Euch vor Ueberschwemmung retten— wahrhaftig, das untere Pfühl ist ja ganz naß und hier sickert seitwärts das Wasser durch, weil der Hahn nicht ordentlich geschlossen. Na, denn allons mal, Ihr beiden Aeltesten— herunter vom Lager und macht den Schwestern Platz; Jungen müssen immer hübsch galant sein gegen Mädchen!“ Und wahrend Hanna leichtfüßig in ihrem Nachtröckchen aus der Badewanne klettert, nimmt er das kleine Mariechen, das herzige Ding, etwas unbeholfen auf den Arm, es umzubetten. Der Kleinen aber scheint das gar nicht eilig; in ihrer zärtlich=schmeichlerischen Weise schlingt sie die Aernichen um den Hals des alten Herrn und flüstert ihm zu:„Ich hab' Dich lieb, Onkelchen— sehr lieb.“ Und die Andern umringen ihn und rufen eifrig:„Wie gut, daß Du da bist, Onkel Kamion— erzähl' uns doch eine Geschichte— ja, eine Geschichte, denn schlafen können wir doch nicht— bis die Torte kommt“, setzt Franz ehrlich hinzu. Der Onkel kraut sich in den Haaren. „Ja, Ihr drolliges Völkchen, erstens kenne ich gar keine Geschichten, und zweitens hätt' ich hier nicht mal ein Plätzchen, mich niederzulassen— müßte denn gerade in die nasse Badewanne kriechen—“ „O, hier auf's Bett setzt Du Dich— wir machen Platz“— und wirklich machen die vier Jungen, die nun das schmale Lager theilen, es möglich, noch ein wenig zusammenzurücken. In diesem Augenblick wird die Kammerthür schnell geöffnet und eine lichtgekleidete Frauengestalt erscheint. Eintreten kann sie freilich nicht, es ist nicht fußbreit Platz vorhanden vor all dem Gerümpel, aber sie reicht einen Teller voll Kuchen hinein und sagt voll Hast: „Da nehmt, schnell! Ihr seid doch recht gut untergebracht hier?“ Mit einem„Hurrah!“ sind alle sechs Sprößlinge aufgefahren und drängen sich, so gut es geht, der Mutter oder vielmehr dem Kuchen entgegen. Und dabei sprudeln sie hervor:„Onkel Kamion ist ja da— sieh doch, Mama, der gute Onkel Kamion—“ Ein leichter Aufschrei, der Teller fällt zur Erde, die helle Gestalt ist verschwunden. Die Kinder stürzen übereinander und suchen, sich balgend, die Tortenstücke zu erhaschen; Onkel Kamion benutzt diesen Moment, über sie hinweg zu klettern und den Ausgang zu gewinnen. Als eine Minute später Fritz Krüger entsetzt herbeieilt, den Erbonkel zu begrüßen, ist dieser verschwunden. Am nächsten Morgen aber kommt ein Brief von ihm, den der Hausherr zitternd öffnet.„Alles verloren!“ sagt er dabei ergeben zu Frau Mila, die mit verweinten Augen umhergeht. Aber dann liest er, um nun mit einem Freudenjauchzer das Schreiben hochzuschwenken. „Hurrah! Der liebe, gute, prächtige Onkel Kamion!“ „Aber was hast Du, Fritz?“ „Er will ein Landhaus bei Berlin kaufen und wir sollen ohne Miethe bei ihm wohnen. Bedingung: Die besten drei Zimmer des Hauses für die Kinder und nie dürfen wir große Gesellschaften gehen. Gegen geselligen Verkehr mit Freunden hat er nichts—“ „Und darauf gehst Du ein?“ fragt Frau Krüger eisig. „Mit tausend Freuden!“ Sie zuckt die Achseln. „Du und Dein Onkel Kamion habt eben kein Verständniß für standesgemäßes Auftreten!“ 140 Paar Damen=Knopfstiefel, Kid= u. Lackleder, sonst 10—14, jetzt.50—.50 Mk. 89 Paareleg.Tuch=, Knopf=,Schnür=u. Zugstiefel sonst 10—13, jetzt.50—.50 Mh. 60 Paar Kinder=, Mädchen= u. 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Februar 1897 und an den beiden folgenden Tagen, jedes mal Vormittags, um 11 Uhr anfangend, lassen die Geschwister Koepp zu Großvernich, auf dem Bremptenhof daselbst, wegen Aufgabe der Landwirth= schaft ihr ganzes Wirthschafts=Inventar vor dem Unterzeichneten öffentlich meistbietend verkaufen, und zwar unter Anderem: 7 zu jedem Gebrauche geeignete Pferde mit Geschirr, ein fast neues Reitzeug, 39 Stück Rindvieh, nämlich 18 größtentheils tragende Kühe, 6 tragende Rinder, 14 Stück Jungvieh, darunter 4 Zuchtstiere, im Alter von ein halb bis 1 Jahr, ein schwerer Stier, 150 Schafe, 10 fette Schweine, eine Anzahl Hühner, 3 lange Karren, 3 Schlagkarren, eine zweitheilige eiserne Walze, ein Erntewagen, 2 Hundspflüge, 2 Sax'sche Tiefpflüge, 2 Extirpators, eine Pferdehacke, eine Säemaschine, 2 Mähmaschinen, eine Düngerstreumaschine, ein Pferde= und ein Hand=Heurechen, eine vierpferdige Breitdreschmaschine, 2 Wannmühlen, eine Rübenschneidmaschine, 4 Eggen, eine Jauchepumpe, eine Partie Heu, Futterknollen, Kartoffeln und Hausmobilien aller Art. Es kommen zur Versteigerung: Am 1. Tage die Pferde und Ackergeräthe, am 2. Tage das Rindvieh und am 3. Tage die Schafe, Schweine und Hausmobilien. Steigpreise bis 5 Mark sind gleich beim Zuschlage zu bezahlen. Unbekannte Ankäufer und Bürgen müssen sich durch ein Attest ihrer Ortsbehörde ausweisen. Lechenich, den 7. Januar 1897. Der Königliche Notar, Krükel. Wolz-Verkauf zu Liblär. Mittwoch den 10. Februar, Vormittags 11 Uhr anfangend, soll im Gasthause Felten zu Liblar das im Forstdistricte Teufelsmaar gefällte und aufgearbeitete Holz öffentlich versteigert werden, nämlich: 100 Eichenstämme von 20 bis 55 cm Durchm. (Bau= und Stellmacherholz); Buchenstämme von 30 bis 60 cm Durchm.; Weißbuchenstämme(Mühlenbau= und rätheholz 2c.); Eichen=, 23 Buchen=, 1750 Weißbuchenund 57 Stück Weichholz=Nutzholzstangen I. bis IV Klasse; Rmtr. Eichen=Scheit=Nutzholz(Faßbinder2c. Holz); Rmtr. Eichen= und Buchen=Scheit= und Knüppelholz; 115 Weißbuchen=Reiserhaufen(Bohnenstangen und Erbsenreiser enthaltend); 5000 Stück Eichen= und Buchen=Reiserwellen. Das Holz lagert an guter Abfuhr in der Nähe der Chaussee Liblar=Brühl. Näheres fahren. Schloß Gracht bei Liblar, den 28. Januar 1897. Graflich Wolff=Rlelternich'sches Rent=Amt. Schoenwald. Großer Eieh und Indonar=Trrnauf zu Burg Irnich bei Zülpich. Donnerstag den 11. und Freitag den 12. Februar 1897, jedesmal Vormittags 10½ Uhr anfangend, 8 gute Ackerpferde, darunter ein 3½jähriges und zwei 2½jährige, 45 Stück Rindvieh, darunter 19 größtentheils trächtige und frischmelkende Kühe, 10 trächtige Rinder, 3 junge sprungfähige Stiere und 13 Stück junges Vieh, 32 Schweine, worunter 8 trächtige Mutterschweine und 24 Faselschweine; ferner Ackergeräthe und Hausmobilien aller Art öffentlich auf Credit gegen bekannte Bürgschaft verkaufen. Am 1. Tage kommen die Pferde, die Schweine und die Ackergeräthe, und am 2. Tage das Rindvieh, die Hausund Küchengeräthe zum Verkaufe. Zülpich. Zaun, Notar. und zu Ließem. Mittwoch den 17. Februar d.., Vormittags 10 Uhr, lassen die Erben der verstorbenen Eheleute Anton Dreesen und Elisabeth Witsch in ihrer Wohnung daselbst theilungshalber auf Zahlungsausstand gegen annehmbare Bürgschaft öffentlich versteigern, und zwar: 1 Pferd mit Geschirr, 9 Stück Rindvieh, darunter 3 tragende, 1 fettes Schwein, sämmtliches Ackergeräth, darunter 1 lange Karre, sowie 1 dreizöllige Schlagkarre, 1 nene Walze, Pflug und Egge u. s.., Haus= und Küchengeräthe aller Art; ferner eine Gartenparzelle mit aufstehender Scheune. Beträge bis 3 Mark sind sofort zu zahlen. 45 17 18 280 durch Förster Krauß und Jäger Lücke zu erZage Terpachlung. Am Moutag den 15. Februar 1897, Nachmittags 3 Uhr, wird der Unterzeichnete in der Gastwirthschaft von Wwe. Johann Joseph Kohlhaas in Oberholzweiler die Gemeinde=Feld= und Waldjagd von Holzweiler, ca. 2800 Morgen groß, darunter ca. 370 Morgen Wald, deren Pachtzeit am 31. März 1897 abläuft, weiterhin auf 9 Jahre öffentlich an den Letzt= und Meistbietenden verpachten. Die Bedingungen, welche auf hiesigem Amt zur Einsichtnahme offen liegen, werden auch im Termin bekannt gemacht, zu welchem Pachtlustige hiermit eingeladen werden. Die Jagd ist sowohl von der Ahr, als auch von Bonn und Coblenz bequem zu erreichen, hat gute Grenznachbarn und einen guten Wildstand. Ringen, den 11. Januar 1897. Der Bürgermeister, Frhr. von Carnap. Erfahrener Bauschreiner sucht Stell= am liehst Richt Girlle, um Mosten der Umgegend von Bonn. Näheres in der Expedition. Ein 1. Dackergeselle gesucht, Sandkaule 14. Holz-Verkauf zK Liheim. Am Mittwoch den 10. Februar er., Nachmittags 2 Uhr, sollen zu Bornheim im Lokale des Wirthes Herrn Wilh. Schwadorf: 75 Haufen gemischtes „im Eichenkamp“. öffentlich an den Meistbietenden auf Credit gegen Bürgschaft verkauft werden. Nähere Auskunft ertheilt Förster Schmitt zu Bornheim. Bonn. Freiherrlich von Diergardt'sche Verwaltung. . Der Unterzeichnete empfiehlt sich zur Ansertigung aller technischen Arbeiten, wie: Banzeichnungen, Kostenanschläge, Abrechnungen, Taxen, Abschätzungen u. Gutachten 2c. Uebernahme ganzer Bauten. 5 Ausführung aller vorkommenden Neu= und Umbauten, gewerblichen und maschinellen Anlagen, sowie aller im Fach vorkommenden Reparatur=Arbeiten. H. M. E. Klee, Architekt und Bau=Unternehmer, Coblenzerstraße 32. 5 Pa—Ad urdentüicher „„ g„ für die Unterglafur=Maierei bei gutem Verdienst und dauernder Beschäftigung sucht 7 Franz Ant. Mehlem, Steingut-Fabrik. Ordentlicher . 3 um Auslaufen während den chulfreien Stunden gesucht, latz 4. S" Krorirt für Brennhaus=Arbeiten bei gutem Verdienst und dauernder Beschäftigung sofort gesucht. Franz Ant. Mehlem, Steingut=Fabrik, Bonn. 6 Jugendliche Arbeiter und Arbeiterinnen finden dauernde Beschäftigung bei! Klein& Weber, Dampf=Kaffee=Brennerei verl. Dorotheenstraße. * Anfang 30er, in ein flottgehendes und nachweislich rentables Manufacturwaaren=Geschäft, verbunden mit Kurz=, Weiß= und Wollwaaren, baldigst gesucht. Branchekenntnisse sehr erwünscht. Erforderliches Kapital 10—15,000 Mk. Da Besitzer unverheirathet, ist vollständige Selbständigkeit geboten. Off. u. E. 97. an die Exped. des General=Anzeigers. in starker Junge v. Lande gesucht, Mauspfad 4. Ein Schneid gesucht. Jos. Adams, Godesberg., Ehrensitzung, Chinesisches Fest mit nachfolgendem Tanz zu Ehren des persönlich anwesenden Protectors Li-Nung-Schang. Kasseneröffnung 7 Uhr.. Anfang o 7½ Uhr. Mützen und Liederbücher mitbringen. Karten im Vorverkauf für Herren 1 Mk., für Damen 50 Pfg., sind zu haben in der Cigarrenhandlung Schubach, Bonngasse, Herren Stork, Wenzelgasse 6, M. Adler, Wenzelgasse 62, Friseur Frieling, Brüdergasse, Rödel, Bahnhofstraße 13, Faßbender, Breitestraße, A. Beiderbeck, zum Vater Arndt, und L. Krumm, Josephstraße 3, Tuschmann, Mauspfad. 7 Zu recht zahlreichem Besuche ladet ein Schultheiß und Schöppenrath. gesucht. Heinr. Rörsch, Obercassel. Schriftl. Arbeiten jeder Art werden exakt und sehr billig angefertigt. Gefl. Offerten unter M. 4. an die Exped. des Gen.=Anz. Evangel. Kirchengesangverein Bonn. Montag den 8. Pebruar, Abends 6½ Uhr: 31. Concert in der neuen ev. Kirche zu Bonn, unter Leitung des Organisten Herrn Chr. Wilh. Köhler. Altsolo: Frl. Joh. Höfken aus Köln. PROGRAMM: Chöre von Rob. Volkmann und M. Hauptmann. Altsoli von P Cornelius(Vater unser) und Fr. Kiel(Arie aus „Christus“). Orgelsätze von Joh. Brahms, J. Rheinberger, Ch. M. Widor und A. G. Ritter. Eintrittskarten zu 1 Mk. bei Herrn G. Cohen, Markt 11, und Abends an der Kasse. Sterbekasse für Oberlar und Umgegend. Am Sonntag den 7. Februar, Nachmitt. 5 Uhr: Der Sammlung im Vereinslokal der Wwe. Oberscheidt zu Oberlar. Tagesordnung: 1. Zahlung der Eintrittsgelder und Monatsbeiträge. 2. Ausgabe der Statuten. 3. Geschäftliches. 4. Aufnahme von Mitgliedern. Um zahlreiches Erscheinen wird im Interesse des Geschäftsganges gebeten. Diejenigen Personen, welche sich bereits im Laufe des Jahres 1896 zur Aufnahme angemeldet, wollen die fälligen Eintrittsgelder 2c. an unsern Kassenführer Herrn Quadt in Oberlar baldigst zahlen. Falls diese Zahlung bis zum 15. Februar cr., mit welchem Tage auch der Termin abgelaufen, wo die Aufnahme für ermäßigtes Einschreibegeld erfolgt, nicht leistet, dessen Anmeldung wird als ungültig erklärt. Vorstand: Einmahl, Vorsitzender. Quackt, Kassenführer. Curnrbutistischer Pperchsnat. Sonntag den 7. Februar, im Saale des Restaurants Tuschmann, Mauspfad: Carnevals-Gesellschaft Pröuhdschaffsbund Sonntag den 7. Februar: V. Gr. Glanzsitzung mit Damen im Hotel Rheingold. Neues Programm. Anfang punkt 8 Uhr 11 Min. Entree à Person 50 Pfg. Schultheiß und Schöppenrath. NB. Der Frühschoppen findet im vorgenannten Lokale Statt. Jotel Kestaurant 23 Münsterplatz 23. Taglich Concert des Hoffmanns Damen-Orchester. Director: Julius Hoffmann. Anfang 7½ Uhr. Duisdorf. Sonntag den 7. Februar veranstaltet der.=.=V.„Liederkranz“ ein Großes Vocal= und Instrumental=Concert verbunden mit umoristischen und theatralischen Vorträgen, im Lokale des Herrn Constantin Kleefisch. Anfang des Concertes 5 Uhr. Entree à Person 1. Platz 50 Pfg., 2. Platz 30 Pfg. Es ladet freundlichst ein der Vorstand des.=.=V.„Liederkranz“ Kusman. Ein gewandter Kaufmann, in ittleren Jahren, verheirath., sucht r Comptoir u. Reisen in Bonn nd Umgegend gleich oder später Stellung. Off. unter P. P. 1986. Wachter. Von der Regierung angestellt wesener Bauwächter sucht Stelle is Privatwächter od. Bauwächter. Offerten unter S. A. 10. an die für Garten= und Feldarbeit gesucht, Poppelsdorf, hinter der Sternenburg Nr. 1. 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