Nr 2466 Freitag, den 27. November. 1896 Grscheint täglich und zwar an werttagen Mitags 12 Uhr, an Gonntagen in der Frühe. Preis in Vonn und Umgegend monatlich 50 Vie. frei ins Haus. Post=Abonnement M..50 vierteltährlich ohne Zustellgebühr, M..50 mit Zustellgebühr. Druck und Verlag der Actien=Gesellschaft General= Anzeiger für Vonn und Umgegend Für die Redaction verantwortliche ##rmann Rolshoven in Vonn. Expedition: Bahnhofstraße 7 und 8 In Bonn. Anzeigen=Annahme: größere Anzeigen lie übends vorder 6 Udr, kleinere di Morgens 9 Uhr Genterat=Angern,! für Bonn Der Druck des General=Anzeigers beginnt jeden Morgen um 10 Uhr— Jedermann dat Zutrit. und Achter Jahrgang. Umgegend. Jede politische, sociele und religiöse Tendene oder Erörterung ist absolut ausgeschlossen. (9 1 unseres Statuts.) Anzeigen aus dem Verbreitungsd des General= Anzeigers 10 Pfg. Ledenspaltige Peritzellge oder deren R# Anzeigen vor Muswärts: 20 Pfa. Sehiges Raum .5 siebenspaltige Arzegen. von Auswärig: 20 Bi, siedenspaltige Petitzelle oder deren in Rellame m Pie. pre Lertzek. Alle lokalen Anzeigen werden bei verberiger Baarzahlung für 3mal das dtemal frei gulgenommen. Rleite Isale Inseratz vie zu 16 Lelsen kosten nur 5 Pfg, pro Jeus uns das kteilich frei, wenn vorher daar bezahlt wich. Wohnungs=Anzeiger 50 Pla. pro Zelle und Monat. Telephen Nr. G6. Veredchen Sie g HacterU Kallte. Hosen=Felle „kauft Jos. Lammerich, Martinsaraben, an der Poststr. 2 schre Sohgos billig zu verkaufen.. Viehmarkt 11. in allen Preislagen. Willand Semitz 2 Neugasse 14. BONlNI. Neugasse 14. Thes-Schalgule Neugasso 14. BONN. Nongasse 14. (Gegründet 1854.) Aufnahmen täglich bei je der Witterung. Das Atelier, welches mit allen Neuerungen ausge-I stattet ist, bleibt Sonntags auch geöffnet. Ill IES E E PE. 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In Preußen ist das Herauswirthschaften eines möglichst hohen Ertrages aus der EisenbahnVerwaltung nahezu der Zweck der Eisenbahnpolitik geworden, und alle die schönen Redensarten, die bei der Verstaatlichung der Eisenbahnen laut wurden, nämlich, daß man von einer fiskalischen Nutzbarmachung des Eisenbahnbesitzes nichts wissen wolle, sind längst verklungen und vergessen. Auch die angekündigte starke Schuldentilgungauf welche bei der Propaganda für die Verstaatlichung vor Zeiten das größte Gewicht gelegt wurde, ist Märchen, Fabel und Legende geblieben. Kein Mensch glaubt mehr daran. Wie anders ist doch die französische Eisenbahnpolitik beschaffen. Professor R. von Kaufmann hat in seinem neuesten Werke, auf welches wir schon einmal an dieser Stelle verwiesen haben, dargestellt, wie Frankreich sich bestrebt, in der Mitte des nächsten Jahrhunderts in den schuldenfreien Besitz seines gesammten Eisenbahn=Netzes zu gelangen. Er hält darin der deutschen Eisenbahn=Verwaltung einen Spiegel vor und verweist auf die Planmäßigkeit, mit welcher sämmtliche französischen Regierungen, ob kaiserlich, königlich oder republikanisch, die Entwickelung der französischen Eisenbahnen gefördert haben, so daß schon jetzt das französische Eisenbahnwesen eine hohe Stufe der Vollkommenheit erreicht hat. Wenn auch die französische Regierung ihren Einfluß geltend zu machen verstanden hat, um möglichste Förderung des Bahnbaues und eine einmüthige planmäßige Leitung des rollenden Materials auf den vorhandenen Schienenwegen zu erzielen, so hat sie sich doch nie verführen lassen, die Eisenbahn=Verwaltung selbst in die Hand zu nehmen. Ein großartiger Erfolg der französischen Eisenbahnpolitik aber ist es, daß der französische Staat nach Tilgung sämmtlicher Schulden und Anlagekosten der Bahnen um die Mitte des nächsten Jahrhunderts die schuldenfreien Eisenbahnen als Staatsvermögen übernimmt. Wie Industrie und Handel lebensfähig bleiben, ist vor Allem auch eine Frage der Verkehrspolitik. Man bedenke, welch' großen finanziellen Vorsprung die französischen Landesproducte und Waaren vor den deutschen besitzen werden, wenn die besseren inneren Verkehrsbedingungen des Landes in Folge schuldenfreier Eisenbahnen ein enormes Erstarken der einheimischen französischen Industrie ermöglichen. Jetzt bei der Einbringung des Schuldentilgungs=Gesetzes ist uns Gelegenheit geboten, darauf hinzuarbeiten, daß bei uns die Staatsfinanz von dem Eisenbahnwesen getrennt wird, damit endlich auch bei uns der volkswirthschaftliche Gesichtspunkt des Verkehrsinstituts zur Geltung kommt und dem fiskalischen Interesse der zweite Platz, der ihm gebührt, zugewiesen wird. Auch mit dem Schuldentilgen würde nach einer solchen Trennung Ernst gemacht werden können. Deutschland. ** Aus Berlin, 25. November, wird uns geschrieben: Im Abgeordnetenhause spielte sich heute der erste Act des von dem preußischen Rechenkünstler Miquel componirten Stückes zur Ausstattung des Staates mit einem Ausgleichungsfonds von 80 Millionen Mark ab. Finanzminister Miquel eröffnete die Berathung mit einer Rede, der selbst sein unbarmherziger Gegner und Kritiker Richter das Prädikat„außergewöhnlich geschickt“ ertheilen mußte. Der Minister wies die Verdächtigungen in der Presse zurück, wonach mit dem Gesetze eine Schmälerung der konstitutionellen Rechte der Landesvertretung und ein verschleierter Versuch zur Erzwingung von Steuererhöhungen beabsichtigt sei. Es handle sich lediglich um einen bescheidenen Versuch, Mängel zu beseitigen. Selbst die frühere Fortschrittspartei habe gelegentlich der Berathung des Consolidations= gesetzes den jetzigen Standpunkt der Regierung vertreten, namentlich der Abgeordnete Virchow, aber auch der Abgeordnete Richter. Die organische Schuldentilgung sei in allen Staaten Europas durchgeführt, die Schuldentilgung aus Ueberschüssen sei sehr gefährlich. Dem Ausdruck Automat“ gegenüber zeigte der Minister eine gewisse Empfindlichkeit, er wollte diese Bezeichnung für seinen Entwurf nicht gelten lassen. Gegenüber der kriegerischen Stimmung des Hauses dürfte seine Hoffnung, daß die Commissionsberathung zur Annahme der Vorlage führen möge, kaum Aussicht auf Erfüllung haben. Mit vielem Witz trat der freisinnige Hauptredner des Tages, der Abgeordnete Richter, der einmal wieder gut bei Laune war und vielfach von lauter Heiterkeit unterbrochen wurde, dem Minister gegenüber. Er wollte von der Bescheidenheit, deren sich Herr Miquel gejühmt hatte, nichts wissen und meinte, daß im Volke der Glaube von Jahr zu Jahr stärker werde, daß der Finanzmininister nehme, was er kriegen könne. Ihm schien namentlich der Budgetausschuß des Hauses durch die Vorlage gefährdet, da ein Fonds von 80 Millionen dem Minister das Mittel gewährt, gegen den Willen des Parlaments Gelder zu geben. Hier seihe man im Cultus=Etat noch Mücken, während der Bundesrath im Marine=Etat Kameele verschlucke. Der Minister könne ja beweisen, daß 2X2=5 sei, heute habe er noch mehr bewiesen. Als Virchow damals die gelegentliche Schulden tilgung als den Weg zur Hölle bezeichnet habe, der mit guten Vorsätzen gepflastert sei, da sei ihm der jetzige Minister entgegengetreten. Er rufe Herrn Miquel dieselben Worte zu, mit denen dieser seiner Zeit den damalichen Minister Camphausen zur Umkehr zu seinem früheren Standpunkt zu bewegen gesucht habe:„Alte Liebe rostet nicht, kehren Sie zu Ihrer früheren Ansicht zurück“. Finanzminister Miquel suchte sich so gut wie er konnte mit dieser Thatsache abzufinden. Der couservative Abgeordnete Graf LimburgStirum erklärte, daß seine Partei dem Gesetze ihre Unterstützung gewähren werde. Weniger hülfsbereit zeigte sich der Centumsabgeordnete Bachem. Er bat den Finanzminister, im Bundesrath ebenfalls die lobenswerthen Grundsätze der Sparsamkeit, die er hier entwickelt, zu vertreten. Der Zwang zur Tilgung schien ihm gefährlich, er glaubte auch, daß die Mehrheit des Hauses sich für ihn aussprechen werde. Der nationalliberale Dr. Sattler erklärte sich für die Vorlage, in der er ein wesentliches Kampfmittel der Eisenbahnverwaltung gegen den Finanzminister sah. Für den Commissionsbeitrag kündigte er Abänderungsvorschläge zum Eisenbahngarantiegesetz an. Der Abgeordnete Gothein konnte sich für die Vorlage nicht erwarmen. Er bezweifelte auch, daß die Commission etwas annehmbares, schaffen werde. Die Berathung wunde dann auf Morgen vertagt. So weit das Abgeordnetenhaus. Sehr leer und trübselig war es heute wieder im Reichstag. Zeitweilig war nur ein Dutzend Volksvertreter anwesend und zwar zur Theilnahme an der Berathung eines Gesetzes von der weittragenden Bedeutung der Justiznovelle! Allerdings läßt sich von der„Debatte“ sagen— wenn man den schleppenden Fortgang der Verhandlungen nicht zu kühn mit dem Ausdruck Debatte bezeichnet—, daß auf sie das Wort zutrifft: „Interessante Momente, aber langweilige Viertelstunden". Aus der beweglichen Mahnung des Geheimraths Lukas in der Sitzung vom 25., der Reichstag möge bei der Justiznovelle die Kluft wird. In keit an ihren durch deren Abänderung dem Fisch würden, z. B. die Besetzung der Strafkammern. Dazu geh auch ferner der Wunsch der Regierung, die Meineidsprocesse den Geschworenen zu entziehen. Darauf laßt nicht nur die ganz besondere Hartnäckigkeit, mit der die Regierung diesen Wunsch bei der zweiten Lesung vertrat, schließen, sondern auch das emsige Bemühen der „Nordd. Allgem. Ztg., eine den Beschluß zweiter Lesung umstoßende Abstimmung in der dritten Lesung zu befürworten. Epilog, zur, Gewerbe=Ausstellung!— Den Zeichnern Ga des log zur GewerbeLarantie=Fonds der Gewerbe=Ausstellung ist ein Schreiben des lächst 30° der Bauten und der Wiederherstellung des Parkes zur Zeit noch nicht übersehen lassen.“ Der Ausstand der Schauerleute(Entlader) in Hamburg droht ungewöhnlich große Ausdehnung anzunehmen. Ueber 6000 Arbeiter stehen schon jetzt im Ausstand und ihre Zahl ist ununterbrochen im Wachsen begriffen. Die verwandten Arbeitszweige, wie die Maschinisten, die Krahnführer, die Donkeyleute, die Kesselreiniger haben sich mit den Ausständigen solidarisch erklärt. Der Zuzug von Ersatzleuten reicht nicht aus, zumal da viele der Zugereisten nach Rücksprache mit den Ausständigen Hamburg wieder verlassen. Besonders bedenklich ist das Uebergreifen des Ausstandes über Hamburgs Gren zen hinaus. Auch in Bremen scheint die Arbeitsniederlegung bevorzustehen. Die Vereinigung der Londoner Seeleute hat beschlossen, die Hamburger Ausständigen dadurch zu unterstützen, daß sie die von Hamburg kommenden Schiffe nicht entladen. Nach Angabe des englischen Arbeiter=Deputirten Wilson ist auch in anderen Nordseehäfen, besonders in Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen ein allgemeiner Dockarbeiterstrik zu gewärtigen. Es scheint also um so sicherer ein harter Kampf bevorzustehen, als die Arbeitgeber Willens sind, auf ihrem Standpunkte zu beharren. Es würde im Interesse beider Theile liegen, sich daran zu erinnern, daß ein langer und erbitterter Ausstand dem Handel nothwendig Wunden schlagen muß, die oft dauernde Schädigungen nach sich ziehen und Arbeitern wie Arbeitgebern gleich nachtheilig sind. Englische National=Oekonomen betrachten den Umstand, daß Deutschland in neuerer Zeit strikfreier als England geblieben ist, geradezu als eine Ursache des Aufschwunges des deutschen Haugels im Vergleiche zum englischen. Erleide aber unser Handel chadigungen, so haben die Arbeiter, selbst wenn es ihnen gelingt — was doch sehr zweifelhaft bleibt—, einen höheren Lohnsatz herauszuschlagen, durch den geringeren Bedarf an Arbeitskräften Nachtheile zu gewärtigen, die die etwaigen Errungenschaften aufwiegen dürften. * A Wo ist der Reichstag? kann man mit Recht fragen, denn bei der vorgestrigen Reichstagssitzung waren höchstens 25 Abgeordnete erschienen. Das ist doch geradezu unwürdig, daß bei Vorlagen, die so sehr bebeutend sind wie die Justiznovelle, nur zwei Dutzend Abgeordnete als Volksvertretung erscheinen. Die Reichstagsmitglieder thun einfach ihre Pflicht nicht. Es scheint, als wollten sie durch ihr Fernbleiben der Regierung beweisen, daß ein Reichstag ohne Diäten einfach unmöglich ist. Natürlich sind wir mit Tagegeldern für diejenigen Personen, die Zeit und Mühe aufwenden, über Gesetzesvorlagen zum Wohle des Volkes abzustimmen, vollständig einverstanden und wünschen, daß auch die Regierung sich allmählich von der Nothwendigkeit überzeugt, solche Geldentschädigungen einzuführen. Aber wenn auch Diäten noch nicht gezahlt werden, so brauchen die Abgeordneten doch nicht ihre Pflicht, die sie ohne den Anspruch auf Entschädigung übernommen haben, so stark zu verletzen. Da kommen denn ganz seltsame Beschlüsse zu Stande, die hoffentlich bei der dritten Lesung wieder beseitigt werden. Das preußische Abgeordnetenhaus zeigt mehr Leben. Da streitet man sich, ob die Schuldentilgung zisternmäßig festgelegt und obligatorisch sein soll oder nicht. Die Freisinnigen und das Centrum sehen in einer solchen Festlegung eine Beschränkung der Volksrechte und erklären, es sei gar nicht nothwendig, die preußischen Staatsschulden stärker als bisher geschehen ist, zu tilgen. Sie verweisen mit Recht darauf, daß die Ueberschüsse in den preußischen Einnahmen nicht so ohne Weiteres durch die Einrichtung eines 80=Millionen=Tilgungs fonds der beliebigen Verfügung des Finanzministers überlassen werden dürfen, der ja dann Geld auch für solche Zwecke ausgeben könnte, für welche das Abgeordnetenhaus niemals Summen bewilligen würde. Sie wollen die Ueberschüsse nicht festlegen, sondern in den nächsten Etat einstellen, und so die Verpflichtung zu Steuererhöhung und neue Steuern dem Volke ersparen. Die Schuldentilgung thut vor Allem dem Reiche Noth. Und schon übt das vom Centrum beantragte Gesetz vom April d.., welches die zwei Milliarden Schulden des Reichs tilgen will, seine gute Wirkung auf die Reichsfinanzen aus. Voraussichtlich wird in diesem Jahre der Anleihebedarf des Reiches, welcher im Ganzen 35,261,000 Mk. beträgt, wenn die günstigen Einnahmen aus den Zöllen so wie bisher fortdauern, um 18 Millionen verringert werden. Wenn aber die Zolleinnahmen, wie sich jetzt schon zeigt, noch bedeutender wachsen, so wird das Reich vielleicht ganz ohne Anleihebedürfniß das neue Finanzjahr beginnen können. Allerdings hat es nach den Marinenplänen nicht den Anschein, als sollte uns eine solche Wohlthat zu Theil werden. Die Nationalliberalen werden wohl die kolossalen Geldmitteln bewilligen, und schließlich werden wir es erleben, daß die dritte Milliarde Schulden dem Reiche auf den Hals geladen wird. Wenn nur das Centrum einen kräftigen Rücken zeigt, dann ist schon viel geholfen! Das Schicksal der Marinevorlage scheint noch sehr zweifelhaft, ebenso wie das des preußischen Lehrerbesoldungsgesetzes, gegen welches sich in den größeren Städten schon eine lebhafte Opposition kundgibt. So hat der Vorsitzende des preußischen Städtetages, Oberbürgermeister Zelle, den Ausschuß des Städtetages auf Samstag nach Berlin einberufen, um gegen das Lehrerbesoldungsgesetz Stellung zu nehmen. Der Städtetag will in einer Bittschrift die Grundlagen des Gesetzes und die Form seiner einzelnen Bestimmungen zu bekämpfen suchen. Selbst conservative Organe können mit ihrem Unwillen wegen der Principienlosigkeit des Gesetzes nicht mehr zurückhalten und eine gunze Reihe von Städten wird Berlins Beispiel befolgen und sich gegen die Annahme des Gesetzes erklären.„„„ Die fiscalische Ausbeutung des Eisenbaynwesens wiro jetzt auch von Regierungsblättern bekämpft. Ein Berichterstatter des„Hamb Correspondenten", wahrscheinlich Geh. Oberregierungsrath von Zedlitz, der dem Eisenbahnministerium angehört, führt im Anschluß an eine Erörterung über die Mehreinnahme der Eisenbahnen von 36 Millionen Mark aus, die Verkehrssteuer beträgt jetzt schon 125 pCt. der directen und indirecten Staatssteuern. Die finanziellen und volkswirthschaftlichen Bedenken einer weiteren Steigerung liegen auf der Hand. Berechtigt ist das Verlangen, daß die Ueberschüsse der Eisenbahnverwaltung der Förderung und Erleichterung des Verkehrs zu Gute kommen. Tarifreformen sind ja dringend nothwendig und müssen durchgeführt werden. Interessant an den Ausführungen des „Hamb. Correspondenten“ ist vor Allem, daß der Gegensatz zwischen dem Arbeitsministerium und dem Finanzministerium schon so tief und offenkundig geworden ist. Wie lange werden diese automatischen Finanzkünste noch dauern? * ** Ein politischer Sensationsproceß wird die Verhandlung gegen den Journalisten Heinrich Leckert und Genossen sein, welche am Mittwoch, 2. December, vor der dritten Strafkammer des Landgerichts 1. in Berlin stattfindet. Angeklagt sind der Journalist Heinrich Leckert, genannt Heinz Leckert=Larsen, der Journalist, frühere Hauptmann Karl von Lützow, der verantwortliche Redacteur der „Welt am Montag“ Dr. Alfred Ploetz, der Journalist Georg Berger, der Gerichtsberichterstatter Oscar Foellmer und der Vater des verhafteten ersten Angeklagten Kaufmann Bruno Leckert. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, wider besseres Wissen in Beziehung auf den Oberhofmarschall des Kaisers zu Eulenburg sowie auf die leitenden Beamten des Auswärtigen Amtes, besonders auf den Staatssecretär Freiherrn Marschall von Bieberstein, unwahre Thatsachen behauptet zu haben, die diese Beamten in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeiqnet sind. genommen worden. Mit Rücksicht auf die wissenschaftliche Reise des Herrn Geheimraths Robert Koch nach Südafrika, der seine Mitarbeit bestimmt zugesagt hat, ist der Aufschub bis zum Herbste nothwendig geworden. ** Professor Dr. Koch ist fonds=Zeichnern zugehen. Dieses, dürfte erst in erfolgen, da sich die scosten der sehr betrachtlichen Abbruchsarbeiten dürfte erst in geraumer Zeit er** Zum Fall Brüsewitz liegen zwei interessante auf di Mittheilungen die in dem Bericht aus Karlsruhe vor. Unter Bezugnahme auf über die Reichstags=Debatte betreffend den Fall Brüsewitz enthaltene Erklärung des Kriegsministers theilt Herr Rechtspractikant Wielandt der„Bad. Presse“ mit, daß die von dem Kriegsminister gegebene Darstellung des Rencontres zwischen zwei Officieren und zwei Rechtspractikanten, das sich in Karlsruhe abgespielt hat, nicht den Thatsachen entspräche. Er habe sich dieserhalb direct an den Kriegsminister gewandt, mit dem Ersuchen, eine thatsächliche Darstellung des Vorfalles an gleicher Stelle im Reichstage geben zu wollen.— Ferner wird dem„Fränk. Courr. von„durchaus glaubwürdiger Seite“ Folgendes mitgetheilt:„Ungefähr drei Wochen vor der Tödtung des Mechanikers Siepmann befand ich mich in Gesellhaft mehrerer Herren im Souterrain des Café Bauer, Karlsruher athskeller, wo v. Brüsewitz öfter zu verkehren pflegte. Mehrere Tische entfernt, schräg gegenüber, satz v. Brüsewitz in Gesellschaft mehrerer Kameraden und huldigte dem Sect. In gleicher Entfernung, einige Tische seitwärts, entstand plötzlich zwischen einem Einjährigendes Karlsruher Leib=Dragoner=Regiments, der ebenfalls in Gesellschaft von Kameraden anwesend war, und einem der nebenan sitzenden Civilisten ein Streit, der jedoch nicht über die Grenzen eines Wortgefechts hinausging und auch schließlich scheinbar geschlichtet wurde. Brüsewitz, der mit seinen Kameraden dem Verlauf dieser gegenseitigen Rempeleien zusah, rief plötzlich während derselben mit gepreßter, aber ziemlich lauter Stimme und einer aufmunternden Kopfbewegung in der Richtung, wo der Einjährige mit dem Civilisten verhandelte:=Zieh's Schwert und stich ihn todt, den Hund!= Brüsewitz schien allerdings sehr angeheitert. * * Die große internationale Lepra=Conferenz, welche im nächsten Jahre in Berlin abgehalten werden soll, wird die hervorragendsten Lepra=Forscher aller Länder zusammenführen, um etwaige Maßnahmen gegen die überall in langsamer, aber beständiger breitung begriffene Seuche zu berathen. Auch die Regierungen sollen zur Antheilnahme an den Verhandlungen eingeladen werden. Ursprünglich war als Zeitpunkt bereits der Monat März in Aussicht diesem wenig Takt bekundenden Verhalten gekränkte Gelehrteneitelkeit schuld gewesen sein, die es dem Ausländer nicht verzeiht, daß die Capregierung gerade auf seine, statt einer landsmannischen Fachautorität, Dienste zur Ergründung des Wesens der Rinderpest Werth legte. Jedenfalls hat es in den englischen Zeitungen an Zuschriften aus englischen Gelehrtenkreisen nicht gefehlt, welche sich mipvergnügt über die Berufung Koch's nach der Capcolonie vernehmen ließen. Dann aber spielt zweifellos auch der Deutschenhaß hinein, der in Folge des kehlschlagens der Speculationen englischer Politiker auf die deutsche Gutmüthigkeit und Naivetät jetzt mehr als je in die Halme geschossen ist und nur durch die Furcht einigermaßen im Zaum gehalten wird, daß man in Deutschland Gleiches mit Gleichem vergelten möchte. * ** Die Studenten der Universität Pavia haben einen Aufruf an alle ihre italienischen Commilitonen erlassen, um sie zur Theilnahme an einer Studienreise nach Berlin, die in den nächsten Osterferien stattfinden soll, einzuladen. Der Aufruf betont, daß es für jeden Gebildeten nothwendig sei, die Stätten in Deutschland zu besuchen,„von denen so viele wunderbare Entdeckungen der Wissenschaft zu uns kamen". Die Reise soll zu gleicher Zeit eine Kundgebung der brüderlichen Gefühle sein, die die italienische Studentenschaft für die deutschen Commilitionen hegt. ohannesburg sehr vortheilhafte Stellungen für Feinbäcker gebe. Auf eine in Folge dessen ergangene Anfrage hat das kaiserlich deutsche Consulat in Pretoria geantwortet, daß es in Anbetracht der allgemeinen Lage vor einer Auswanderung nach Transvaal alle Diejenigen warnen müsse, die nicht die erforderliche Kenntniß der englischen und holländischen Sprache besitzen und sich nicht vorher eine feste Stellung gesichert haben. Was besonders die Aussichten der Bäcker anlange, so könnten solche, wenn sie in ihrem Fache tüchtig und der englischen Sprache mächtig seien, dort vielleicht Beschäftigung finden. Immerhin aber müßten sie im Besitz genügender Geldmittel ein, um einige Zeit auf Stellung warten zu können, wobei noch zu berücksichtigen sei, daß der Lebensunterhalt in Transvaal viel theurer sei als in Deutschland. ** Ueber die Wirkungen des modernen Geschosses hielt Divisionsarzt Professor Dr. Köhler in der letzten Sitzung der freien Vereinigung der Chirurgen Berlins einen bemerkenswerthen Zortrag. Nach der Ansicht des Vortragenden ist die Behauptung von Fachleuten, daß das neue Gewehr in der gleichen Zeit die zehnfuche Wirkung ausüben könne, wie das von 1870/71, durchaus nicht übertrieben, da die ballistische Wirkung allein schon die vierfache gegen früher ist. Daß das jetzige Gewehr ganz anders wirken muß wie die früheren, haben zudem sowohl Experimente, wie zufällig vorgekommene Verletzungen und die allerdings nur wenig umfangreichen Erfahrungen gelehrt, welche man in Oesterreich bei den Unterdrückungen von Arbeiter=Aufständen gesammelt hat. Die Arbeitsleistung eines modernen Geschosses beträgt bei 100 Meter Entfernung 239 Meterkilogramm, bei 600 Meter Entfernung 76 Meterkilogramm(75 Meterkilogramm sind bekanntlich gleich einer Pferdekraft); 18 Meterkilogramm genügen, um einen Menschen, 19 um ein Pferd außer Gefecht zu setzen. Je größer der Querschnitt eines Geschosses, um so langamer geht es durch das Ziel, und um so schwerere Zerstörungen macht es. Durch die Abnahme der Geschwindigkeit kommt es nun, daß das Geschoß des modernen Gewehrs auf 50 Meter viel stärkere Verletzungen macht als auf 1 Meter, und daß Taugentiellschüsse, die in denkbar kürzester Zeit wirken, nur so geringe Verwundungen bewirken. Der Querschnitt eines Geschosses wird ferner um so größer, je mehr dasselbe sich staucht. Daher ist auch die Größe der angerichteten Zerstörung abhängig von der Stauchung des Geschosses, welche man früher für die Explosionswirkung der Geschosse verantwortlich machte. Die Stauchung ist am geringsten bei den Lorenz'schen Compoundgeschossen, so daß ein derartiges Projectil durch eine mit Wasser gefüllte Schweinsblase nur 7 Meter dadurch an Geschwindigkeit veriert, während unser Hartbleimantelgeschoß unter gleichen Verhältnissen 23 Meter einbüßt; dazwischen steht das Kupfermantelgeschoß. und Fern. Metz, 21. Nov. Der Regimentsarzt des 4. Infauterie=Regiments, Herr Oberstabsarzt Dr. Leitenstorfer, rettete gestern in aufopferungsvollster Weise ein zwanzigjähriges Mädchen vom Tode des Ertrinkens. Das Mädchen hatte sich, wie man sagt aus Liebeskummer, von der Quaimauer an der Felsenbrücke in die Mosel gestürzt. Der gerade des Weges kommende Oberstabsarzt vernahm einen Hülferuf, eilte, Schlimmes ahnend, an das Ufer und sah die mit dem Tode ringende Person in den Wellen. Er besann sich nicht lange, legte rasch Mantel und Säbel ab und sprang in voller Uniform von der Quaimauer in das Wasser und schwamm zu dem ertrinkenden Mädchen hin. Dieses umklammerte in Todesangst ihren Lebensretter, und es hätte nicht viel gefehlt, so hätte sie diesen mit in die Tiefe gezogen. Es entspann sich ein förmlicher Kampf um's Leben, in dem aber der Retter durch seine Geistesgegenwart Sieger blieb. Er brachte das Mädchen glücklich an's Ufer, d. h. an die steile Quaimauer und konnte sich mit seiner Bürde so lange an einer herab gereichten Stange festhalten, bis man endlich mit einem Kahn zu Hülfe eilte und Beide aufnahm. Die mittlerweile herbeigeeilte Menge brachte dem Retter stürmische Ovationen dar und„Hoch!" und„Vire le major!“ erscholl es von allen Seiten. Der erschöpfte Oberstabsarzt, Gatte und Vater von drei Kindern, wurde zunächst mit der Geretteten in ein Haus getragen, hat sich aber glücklicher Weise bereits wieder vollkommen erholt. Emmerich, 21. Nov. Zwei Personen, welche von Holland aus unter Bedeckung über die Grenze gebracht werden sollten, sprangen bei Zevenaer aus dem in voller Fahrt hefindlichen Zug. Einer derselben blieb einige Augenblicke am Wagen hängen, wurde dann weggeschleudert und gelangte unversehrt auf den Boden, während der andere einer Telegraphenstange zu nahe kam, dagegen anschlug und bewußtlos liegen blieb. Durch die Polizei wurde derselbe aufgehoben und in Gewahrsam gebracht, während sein Genosse spurlos verschwunden ist. * Hannover, 24. Nov. Ein Eifersuchtsdrama, dessen Held ein Berliner Einjährig=Freiwilliger sein soll, hat sich hier abgespielt. Der Polizeibericht meldet hierüber das Folgende:„Von Polizeibeamten wurden auf Veranlassung des Kaufmannes G. der EinjährigFreiwillige R. aus Berlin und der Arbeiter M. von ebendaher festgenommen, weil sie von Berlin hier zugereist, mit der Absicht umgingen, einen hier wohnenden Schauspieler und dessen Geliebte, die geschiedene Frau G. aus Berlin zu erschießen. R. führte bei seiner Festnahme, die in dem Augenblicke erfolgte, als er in dem Zimmer eines Gasthofes der Artilleriestraße die G. zur Rede stellte, einen geladenen sechsläufigen Revolver bei sich. Der mitverhaftete M. hatte von dem Vorhaben des R. Kenntniß gehabt und war von diesem nach Hannover mitgenommen worden, um die Wohnungen der genannten Personen zu ermitteln, nach dem Tode des., der sich nach vollbrachter That selbst erschießen wollte, dessen Person festzustellen und einen Brief an die in Berlin lebende Mutter desselben zu besich neuerdings einem Schauspieler angeschlossen hat.“ Berlin, 24. Nov. Während seit mehreren Generationen Seitens der staatlichen Schulbehörden die Anordnung getroffen ist, daß Knaben in den höheren Schulanstalten, sobald sie die Mittelklasse erreicht haben, mit„Sie“ angeredet werden, herrscht in den hiesigen höheren Tö nun die Beseitigung dieses Brauches angeregt worden, welcher sich unentwegt trotz aller Wandlungen der Zeiten erhalten hat. * Cassel,325. Nov. Ein Streike im Zuchthaus dürfte eine gewiß neue Erscheinung sein. Gestern Vormittag kam es im Arbeitssaale des Zuchthauses an der Fulda, in welchem die schwersten Verbrecher internirt sind, zu einer Meuterei, indem die Gefangenen complotmäßig vorgehend, eine Herabsetzung ihrer Arbeitszeit von 10 auf 8 Stunden verlangt haben sollen. Die Haltung der Sträflinge gegenüber dem Aufsichtspersonal war eine derart bedrohliche, daß Mannschaften aus der nahe gelegenen Artillerie=Kaserne requirirt werden mußten. Erst nach dem Erscheinen der Artilleristen mit gezogenen Revolvern trat Ruhe ein. Die Haupträdelsführer wurden in die schärfsten Hausstrafen genommen. * Jena, 25. Nov. Die Zeiß'sche optische Werkstatt in Jena, die nachhaltigen Einfluß auf die Entwicklung der Wissenschaft gehabt hat, feiert jetzt ihr fünfzigjähriges Jubiläum. An der Spitze der Anstalt steht jetzt Prof. Abbe. Seit 1890 ist auch der frühere Bonner Privatdocent Dr. Pulfrich an der Anstalt thätig. Insbesondere hat er die Fabrikation von optischen Meßinstrumenten in die Wege geleitet. 22. November 1896. für Vonn und Umgegend Aus der Geschichte der Eisenbahnen. 8 In diesem Herbst sind 75 Jahre verflossen, seitdem der erste Schritt (die Vermessung) zur Verbindung zweier Städte durch eine Eisenbahn geschehen ist, die von vornherein bestimmt war, dem allgemeinen “-kehr zu diener demnächst aber auch nach ihrer GröffGnterverrehl zu vienen, eimachst übrt auch, nuch ihter Eröffnung im Jahre 1825, die Personenbeförderung aufnahm. Anfänglich mit Pferden betrieben, darf die Bahn Stockton=Darlington als die Mutter aller Eisenbahnen betrachtet werden. Der Spurstraßen, sorgfältig in Stein gehauen, fast durchweg von 1,68 Meter Spurweite, haben sich, wie die Geschichte lehrt, die alten Griechen bedient. Die Römer, im Straßenbau sonst so groß, haben keine Spurwege angelegt. Anscheinend sind diese erst im 12. Jahrhundert in einzelnen Städten, z. B. in Mailand wieder in Gebrauch gekommen. Andere Keime zu der Entwickelung des Bahnbaues finden sich insbesondere beim Bergbau; die Geleise, hier am häufigsten ausgefahren, führten zur Unterstützung der Wege durch Bohlen und zur Herstellung von Bohlen=Bahnen. Man versah dort die Räder mit Rändern, auf daß sie das Geleise nicht verließen. Auch unter freiem Himmel fanden die Bohlen=Bahnen bei den grundlosen Wegen des Mittelalters oft Verwendung. Auf den Langschwellen, die das Geleise bilden und mit Führungen zur Verhinderung des Ablaufens der Räder versehen waren, brachte man zuerst im 17. Jahrhundert und der Abnutzung wegen eiserne Platten an. Diesen ersten Aufängen der Eisenbahnen(1650 oder 1676, Schmiede= oder Gußeisen?) folgten im 18. Jahrhundert Veränderungen des Oberbaues, die Anbringung gußeiserner Schienen auf Steinblöcken u. s.., in diesem Jahrhundert die Anwendung schmiedeeiserner Stangen von quadratischem Querschnitt, von gewalzten, fischbauchförmigen Schienen auf Steinwürfeln, hölzernen Lang= und Querschwellen und von Parallel=, auf ihrer ganzen Länge gleich hohen Schienen. Wie berichtet wird, wären Schienen von dem Querschnitte eines Pilzes zuerst im Jahre 1820 gewalzt worden, und hätte Stephenson seine Schwierigkeit gehabt, deren Verwendung bei dem Bau der Eingangs bezeichneten Bahn durchzusetzen. In demselben Jahre, 1821, in welchem diese vermessen wurde, begann man auch mit der Vermessung der Eisenbahn von Liverpool nach Manchester, weil die 2 vorhandenen Kanäle dem Verkehrs=Bedürfniß dieser beiden großen Gewerbestädte nicht genügten. Ihre Eröffnung verzögerte sich aber bis zum 15. September 1830. Für ihren Betrieb wurde die Dampfmaschine in Aussicht genommen. Die Vorgeschichte der Locomotive ist, obgleich sie bekanntlich nicht bis in das Alterthum zurückreicht, an dieser Stelle nicht so eingehend, wie diejenige des Schienenweges wiederzugeben. Es genüge, daran zu erinnern, daß schon vor dem erwähnten Zeitabschnitt zum Bewegen der Lasten auf Eisenbahnen in wenigen Fällen sowohl feststehende Dampfmaschinen, als Locomotiven, z. B. 1805 auf der Bahn von MerthyrTydfil, seit 1815 in den Kohlengruben des Districtes Newcastle verwandt wurden. Wir möchten hier, wie im Folgenden, lieber bei den kleinen, nicht technischen Schwierigkeiten verweilen, die sich der Entwicklung der Eisenbahnen Anfangs entgegenstellten, und, daran anschließend, die jetzige Bedeutung des Eisenbahn=Wesens durch einige dürre Thatsachen und nackte Zahlen darlegen. Bei der Vermessung der Strecke Liverpool=Manchester wurden die Geometer durch die Landwirthe mit Gewalt in ihrer Arbeit gehindert. Die Pläne, 1825 dem Parlamente vorgelegt, von Stephenson und Anderen vertheidigt, von den Kanal=Gesellschaften angegriffen, wurden mit Stimmen=Mehrheit verworfen; 20 Kilometer Geschwindigkeit in der Stunde, meinte man, wäre Chimäre. Indessen genehmigte, auf ein erneutes Gesuch, die Bill vom 6. März 1826 den Plan. Als Stephenson dann bei dem Wettkampf dreier Maschinen, die, 6 Tonnen ### 20 Tonnen mit 16 Kilometer stündlicher Geschwindigkeit befördern sollten, mit der Locomotive„Rocket“ am 6. October 1829 genegt und diese leerlaufend sogar 56 Kilometer zurückgelegt hatte, war die Vereinigung der Maschine und des Schienenweges oder, wie Stephenson wohl zu sagen pflegte, von„Mann und Weib“ vollzogen. Heute mag dieses Ehepaar auf der Erde täglich 4,000,000 Tonnen und 8,000,000 Personen befördern und sind Geschwindigkeiten beladener Züge bis 90, ja streckenweise 120 und 130 Kilometer stündlich zur Thatsache geworden.—ueumet, Ueber den Anfang der Entwicklung dieses Tranoportwrieus in deutschen Landen finden wir nähere und bezeichnende Angaben in einem culturhistorischen Buche„Der alte Harkort“ von L. Berger. Danach wären dort die ersten Eisenbahnen im westfälischen KohlenRevier gebaut worden. An der Ruhr fanden sich Ende der 20er Jahre 2 Bähnchen, für Pferdebetrieb eingerichtet, von Zeche„Nachtigall" bis zur Wasserscheide von Ruhr und Wupper, und von Zeche„Trappe“ bis Harkorten, und im Jahre 1830 die„Deilbahn“ Steele=Nierenhof, jede ungefähr eine Meile lang. Letztere Bahn, 1831 vom Prinzen Wilhelm, unserem nachmaligen Kaiser, besichtigt und dann durch den Namen dieses großen Fürsten lange Zeit geehrt, ist in den 50er Jahren zu der Eisenbahn Steele=Vohwinkel ausgebaut worden. Nach der eben genannten Quelle ist im März 1825 und zwar zuerst durch den„alten Harkort“ der Bau von Eiseubahnen mit MaschinenBetrieb öffentlich angeregt worden. Bald fanden sich andere Förderer. Zwei wohlbekannte Bergleute, von Dechen, später Oberberghauptmann zu Bonn, und von Oeynhausen hatten 1826/27 unter auderen die Schienenwege in England studirt. Zu den Freunden der Eisenbahnen gesellten sich von einflußreichen Persönlichkeiten u. A. der berühmte Stein und die preußischen Finanzminister Motz und Maaßen. Aber stärker, als die Unterstützung durch solche weitblickende Männer, erwies sich einstweilen der Widerstand gegen die auftauchenden Bahn=Projecte, ausgehend nicht nur von Kohlen=Fuhrleuten, die für ihr Geschäft fürchteten, oder von Grubenbesitzern, die die Bahnen für schädlich erklärten, sondern auch von Vertretern allgemeiner Interessen. Oberpräsident von Vincke besorgte, daß die Ruhrschifffahrts=Kasse auf's Trockene gesetzt würde, erkannte indessen bald den Werth der Eisenbahnen an. Andere führten gegen diese den Ausfall an Chausseegeld in's Feld. So lehnte ferner z. B. die preußische Regierung im Jahre 1832 die staatliche Unterstützung einer Bahnlinie Minden=Lippstadt mit dem Bemerken ab, daß fur den Verkehr die Chaussee genüge, die künftige Bedeutung der Bahn unsicher sei und dringendere Bauten die Staatsmittel verbrauchten. Von Gegnern der Eisenbahnen seien hier noch der General=Postmeister von Nagler und der General Aster genannt. Unter solchen Verhältnissen verging nach jener ersten Anregung und nach dem Vorgehen Englands noch eine lange Reihe von Jahren, bis sich auch in deutschen Landen die Verbindung der Maschine mit dem Schienenwege einführte. Bekanntlich ist Nürnberg= Fürth, freilich nur einige Kilometer lang und 1835 fertig gestellt, die erste deutsche Locomotiv=Bahn. Ihr folgten im Jahre 1838 BerlinPotsdam, bei deren Eröffnung der Kronprinz(Konig Friedrich Wilhelm IV.) voraussagte:„Diesen Karren, der durch die Welt rollt, hält kein Menscheuarm mehr auf“, ferner in unserer Provinz(20. December 1838) Düsseldorf=Erkrath, und im Jahre 1839, insbesondere auch durch den großen Volkswirth List gefördert, Dresden=Leipzig. An der Ruhr, wo nack Obigem in deutschen Landen zuerst der eiserne Spurweg zur Beförderung der Kohlen hergestellt worden ist, hat sich seitdem ein großes und enges Eisenbahn=Netz entwickelt, vielleicht, wenn der nur 30 Quadratmeilen große Raum ber hauptsächlichen Kohlen= und Eisen=Erzeugung von Rheinland-Westfalen in Betracht gezogen wird, das dichteste der Welt. Es entsendet, um dafür eine Zahl hier anzuführen, taglich allein an Kohlen und Coks über 130,000 Tonnen. Ferner, im Staate Preußen, der anfänglich zurückgeblieben war, gab es 1860 schon 5535 Kilometer Eisenbahnen und jetzt, durch die Vergrößerung im Jahre 1866 freilich in diesem Verhältniß mit beeinflußzt, rund 18,000 Kilometer voll= und schmalspuriger Bahnen. Endlich, das Deutsche Reich steht mit mehr als 45,000 Kilometer Betriebslänge der Eisenbahnen in Europa an der Spitze. Täglich mögen auf den deutschen Bahnen(die Statistik gibt Personen= und Tonnenkilometer an) schätzungsweise 700,000 Tonnen Güter und 1,000,000 Personen auf kürzere und weitere Entfernungen befördert werden..65um Stend.s In Vorstehendem haben wir, den unfang und jetzigen Etnd drs Eisenbahntransportwesens etwas genauer ins Auge fassend, gleichsam die Höhe gemessen. Noch ist die Spitze nicht erreicht, noch immer erweist sich, um das Bild von„Mann und Weib“ zu wiederholen, die Verbindung von Locomotive und Schiene als lebenskräftig und segensreich, wenn es auch an Versuchen zu ihrer Trennung nicht fehlt. Aber auf jener Höhe ist es angenehm und für die Zukunft ermunternd zugleich, der Hindernisse zu gedenken, welche die erste Entwicklung der heutigen Bahnen bot. Nach abermals, 75 Jahren dürfte man auf unsere Zeit in ähnlichem Sinne zurückbuicken. aller Steuerzahler, ohne Unterschied des Stadttheils. Wäre es nicht endlich an der Zeit, auch für die Verbesserung der Wegeverhältnisse im Norden endlich einmal in den Stadtsäckel zu greifen? Steuerzahlende Bürger des nördlichen Stadttheils. 71882) Pferdebahn Endenich=Vonn. Mit Bezug auf die verschiedenen Projecte dürfte es sich empfehlen, auch folgende Linie in Betracht zu ziehen: Eine directe Verbindung zwischen Bonn und Endenich sollte vom Bahnhof aus, auf kürzestem Wege durch die Colmantstraße und Endenicher Allee geführt werden. Für die Bewohner von Endenich wie von Bonn wäre dies zweifellos der kürzeste Weg, ohne Umsteigen! Eine Weiterführung dieser Linie in die recht belebte Meckenheimerstraße und bis zum Viehmarkt wäre auch in Betracht zu ziehen und vermuthlich lohnend. Ein Bonner. 1883] Die Zustände Kessenich's. In einem Artikel vom 20. d. M. ist unter Anderem gesagt:„Wir wissen wohl, daß die Unterhaltung der Göthestraße der Gemeinde viel kostet". Da scheint der Herr Einsender doch wenig gut unterrichtet zu sein. Als früherer Bewohner der Göthestraße ist mir wohl bekannt, daß die Straße seitens des Erbauers in ganz vorzüglichem Zustande der Gemeinde überliefert worden ist, und da die Straße von Frachtfuhrwerk fast ar nicht benutzt wird, leidet sie Folge dessen auch minimal. Der Gemeinde erwachsen also nur verschwindend wenig Ausgaben für genannte Straße. Im Vergleich zu den Unterhaltungskosten der anderen Gemeinde=Wege des Ortes, z. B. Rheinweg, Kessenicherweg 2c., sind die Kosten gleich Null. Andere Annehmlichkeiten, deren sich die Bewohner der Göthestraße zu erfreuen haben, wie Cement=Fußstege. Abholen der Asche 2c., dürfen sich dieselben auf Kosten ihres eigenen Geldbeutels leisten, wohingegen die Gemeinde Bonn diese Ausgaben (die Fußwege zur Hälfte) aufs Gemeinde=Conto nimmt. Einsender soll sich also beruhigen, denn zuviel geschieht gewiß nicht für die Stiefkinder der Gemeinde, für die Vororte Kessenich's. Vielleicht beruhigt sich derselbe noch mehr, wenn ich ihm mittheile, daß die Göthestraße und das zur Gemeinde Kessenich gehörende kleine Stückchen vom Bouner Thalweg den größten Theil der Gemeinde=Steuer aufbringen. In Anbetracht dieser Thatsache dürfte man den Wünschen der Bewohner genannter Straßen füglicherweise mehr entgegen kommen, wie dies bisheran der Fall gewesen ist. Einer, der’s genau weise. Sprechsaal. 11881] Der nördliche Stadttheil scheint das Aschenbrödel Bonns zu sein. Die Wegezustände spotten bei Regenwetter jeder Beschreibung, namentlich an der Wachsbleiche und am Rheindorferweg. Hinter den„chinesischen“ Mauern der Klinik versteckt, bieten sie ein Bild zweifelhafter Herrlichkeit, in dem Pfützen, Schlamm und Kohlenstaub um die Palme ringen. Ja, bis zur Theaterstraße hin zieht sich ohne Unterbrechung der widerliche Morast. Und dadurch müssen tagtäglich die Schulkinder waten, um alsdann stundenlang mit naßtalten Füßen dem Unterricht beizuwohnen. Diesen traurigen Weg muß vom Rheinwerft aus zum Innern der Stadt auch der größte Theil des schweren Lastfuhrwerks nehmen! Ja, der nördliche Stadttheil ist's Stiefkind und braucht keine gepflasterten Straßen, braucht keine Cement=Schrittwege. Im Süden liegt die Sache freilich anders. Da müssen Kunst= und Reitwege erstehen, sei es auch auf Kosten Köln, 26. Nov. Seit einigen Tagen ist der aus Wesseling gebürtige Sergeant Pet. Jos. Scheben, von der 7. Compagnie des 16. Regiments, desertirt.— Gestern Abend siel am Schiffbrückenhafen zu Deutz eine 25jährige Frauensperson in den Rhein. Auf ihr Hülferufen eilten Schutzleute und Schiffer herbei; zwei der Letzteren retteten die Ertrinkende, die bewußtlos ins Hospital geschafft wurde. — Vor einiger Zeit hatte sich in Deutz eine Kapital=Versorgungs=Bank etablirt und angekündigt, daß sie größere Summen zu beschaffen in der Lage sei, gegen eine gewisse Provision. Mehrere Leute waren auf die„Bank“ hereingefallen, hatten hohe Provision bezahlt, aber nichts erhalten. Wegen verschiedener gemeinschaftlich ausgeführter Betrügereien wurde sowohl der Bank=Inhaber wie seine Angestellten verhaftet.— Auf Veranlassung eines Wirthes aus Königswinter wurde hierselbst bei der Ankunft des Pariser Schnellzuges durch die Criminalpolizei ein Reisender verhaftet, der mehrere größere Betrügereien ausgeführt, u. A. auch den betreffenden Wirth um über 3000 M. betrogen haben soll.— Die Kölner Schiffbrücke ist nicht, wie irrthümlich mehrere Blätter berichteten, am Montag in den Besitz der Stromban=Verwaltung übergegangen, son dern sie wird erst am 1. April 1897 in die Verwaltung, nicht in den Besitz der Strombau=Verwaltung übergehen. Nr. 2466 Seite 9 Cours-Notirungen vom 26. Nov. Allerlei. der Umgegend. □ Troisdorf, 23. Nov. Die diesjährige Festversammlung unseres Pfarrvereins„Cäcilia“ fand gestern bei starkem Besuche im Saale des Herrn I. Mörsch Statt. Der Präsident des Vereins, Herr Pastor Meyer, hob in seiner Begrüßungsrede den guten Zweck des Vereins in warmen Worten hervor, ermunterte die Mitglieder, gemeinsam danach zu streben, daß das Band der Gemeinde sich immer fester zusammenziehe, dann sei die Einigkeit und der Friede, wie es bisher in der Gemeinde gewesen, für ewige Zeiten gesichert. Redner schloß mit einem Hoch auf die Gemeinde Troisdorf. Allseitigen Anklang fand das von Mitgliedern des Vereins aufgeführte Lustspiel„Das Landhaus an der Heerstraße". Der übrige Theil des Abends wurde durch Gesang und Musik in reicher Abwechslung aus gefüllt. Die Vereinscapelle, vom Vorsitzenden gegründet, zeigte auch estern wieder, daß sie bemüht ist, ihrem Gründer Ehre zu machen. Im weiteren Verlaufe des Festes brachte Herr Kellershohn als ältestes Mitglied im Namen des Vereins dem Vorsitzenden die herzlichsten Glückwünsche zu seinem heutigen Namenstage. Von Herzen schlossen sich Alle diesem Wunsche an. Wissen wir doch die Verdienste, welcher sich unser Herr Pastor in jeder Hinsicht, namentlich auch um die innere und äußere Ausschmückung unserer Kirche und deren Anlagen erworben hat, vollauf zu würdigen. Ein dem Gefeierten zu seinem Namenstage gewidmetes Lied trug der Verein recht hübsch vor. Das Fest, zu welchem die gesammte Gemeinde seinen Zutritt hatte, endigte gegen 10 Uhr und wird jedem Besucher noch lange eine angenehme Erinnerung bleiben. V Sicaburg, 26. Nov. Gestern sind die hiesigen Strafgefangenen vom Michaelsberge in ihr neues Heim auf dem Brückberge überführt worden. Die Ueberführung hat in aller Stille am Nachmittage stattgefunden im Beisein des Regierungsrathes Schotte. In zwei Abtheilungen von je 200 Mann unter starker Begleitung pasurten sie die Stadt. Gar viele jugendliche Gesichter, Bürschchen von 17—18 Jahren, erblickte man unter ihnen, die sich über ihr Schicksal aber nicht besonders zu grämen schienen, indem sie recht dreist und neugierig sich umschauten. A Siegburg, 25. Nov. Dem hiesigen Gendarmerie=Wachtmeister Ludwig ist es gelungen, einen auswärtigen Schwindler abzufassen. Derselbe hatte in einer hiesigen Wirthschaft für sich und einige Genossen wegen Kost und Logis angefragt. Er gab an, auf der Geschoßfabrik als erster Monteur eingestellt worden zu sein. Da in der Wirthschaft kein Logis frei war, besorgte ihm die Wirthin, nachdem der Fremde gut gegessen und sich auch noch 2 Mark gelieben hatte, bei einem nebenau wohnenden Metzger das Gewünschte. Bei diesem ließ sich der Schwindler zum zweiten Mal das Mittagessen gut schmecken. Er legte sich dann etwas auf's Ohr mit dem Bemerken, man solle ihn vor 6 Uhr wecken, weil er dann zur Arbeit gehen müsse. Die Metzgersfrau bemühte sich nun, auch für die Genossen des Monteurs ein Logis zu finden, welches ihr denn auch bei einer auf der Louisenstraße wohnenden Frau gelang. Der angebliche Monteur wurde schuell geweckt, ging dann mit der Frau zur Louisenstraße, woselbst er einige Flaschen Bier zur Stärkung vertilgte. Dann lieh er sich von der Frau 10 Mark und äußerte dabei, die Frau solle sich das Geld am andern Tage bei ihm wiederholen. Von dem Gelde bezahlte der Fremde die bei dem Wirthen und dem Metzger gemachten Schulden. Der auf der Louisenstraße wohnenden Frau kam die ganze Sache etwas verdächtig vor, umsomehr, als sie Abends den Fremden in betrunkenem Zustande auf der Straße sah. Auf die Mittheilung an den Wachtmeister hin wurde der Mann verhaftet. Sowohl bei der Festnahme als auch bei der heutigen Vernehmung legte sich der Schwindler falsche Namen bei. 60 Mehlem, 25. Nov. Die Mehlemer Fabrik feuerfester und säurefester Producte hier hat in Folge Unzulänglichkeit der Raumverhältnisse auf Bahnhof Mehlem auf eigens dazu erworbenen Grundstücken mit bedeutendem Kostenaufwand einen eigenen Güterbahnhof nunmehr hergestellt. Die unlängst von uns gebrachte Mittheilung an dieser Stelle betreffend die neue Geleise=Anlage auf Bahnhof Mehlem, erhält also dahingehende Richtigstellung, daß es sich bei dieser Anlage allein um das obige Werk hanbelt, welches, wie gesagt, für eigene Rechnung die Anlage baute, während die umliegenden kleineren Fabriken dabei nicht in Betracht kommen, indem dieselben nach wie vor ihre Güter auf bahnfiskalischem Terrain verladen. Dasselbe Etablissement beabsichtigt im nächsten Jahre eine elektrische Beleuchtung anzulegen, die in ihrer Ausdehnung sich eventuell auf den Bahnhof Mehlem und benachbarte Fabriken erstrecken dürfte. Eine Anschließung dieser, hauptsächlich aber des Bahnhofes Mehlem, an die soeben in Betrieb gesetzte elektrische Beleuchtung einer hiesigen Fabrik kann nicht in Frage kommen, weil jene Anlage dazu wohl kaum reicht. Bodendorf, 26. Nov. Am Montag feierten unsere Mitbürger, die Eheleute Wilhelm Gießler, das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Am Vorabend brachte die ganze Dorfbewohnerschaft dem Jubelpaar in Musik, Lied und Wort Gruß und Glückwunsch dar. Als erster beglückwünschte die alten Leutchen Herr Bürgermeister von Lassaulx unter Ueberreichung eines mächtigen Blumenstraußes. Auch an Geschenken fehlte es nicht. Nach einem Festzug durch das Dorf wurde dem Jubelpaar zum Walzer aufgespielt. Am Jubeltage selbst wurde das Paar festlich von den Vereinen zur Kirche geleitet. Die alten Leute sind noch rüstig und gesund. Möge ihnen noch ein langer froher Lebensabend beschieden sein. * Köln, 21. Nov. Ein nettes Pflänzchen ist der 16jährige Peter B. von hier. Wegen einer Reihe von Diebstählen war er in der Erziehungs=Anstalt St. Joseph bei Bonn untergebracht worden. Hier entwich er, nachdem er vorher einen Knaben mit einem Messer in den Rücken gestochen hatte; er trieb sich eine Zeit lang in Belgien herum. Am 2. October wurde er auf dem Heumarkt abgefaßt, als er einer Ehefrau das Portemonnaie aus der Tasche gestohlen hatte. Das Schöffengericht und die Strafkammer nahmen an, daß dem völlig verwahrlosten Burschen die Einsicht der Strafbarkeit gefehlt hat; er wurde einer Besserungs=Anstalt überwiesen. Aus dem Waisenhause ist der Junge ebenfalls schon einmal entflohen. * Düsseldors, 24. Nov. Zu den Einrichtungen für Volksbildung und Unterhaltung in unserer Stadt ist ein neues Institut getreten, die städtische Lesehalle in der städtischen Turnhalle an der Bleichstraße. In den früheren Localitäten der Mädchenschule sind behagliche Lesecabinette eingerichtet worden. Bücherregale, Möbel u. s. w. sind vollkommen neu, und der Fußboden ist mit Teppichen belegt, so daß die Räume Jedem einen angenehmen Aufenthaltsort bieten, der sich durch gediegene Lectüre unterhalten und fortbilden will. Neben Geschichts= und Nachschlagewerken, Atlanten und den Dichtungen unserer Klassiker, ist besonders Rücksicht genommen auf belletristische und Fachzeitschriften. Weiterhin ist Jedem Gelegenheit geboten, in der Lesehalle seine Correspondenz zu erledigen. Am vorigen Sonntage, dem Eröffnungstage, war die Lesehalle von über 250 Personen besucht, ein Beweis für den Anklang, den die Einrichtung in der Bürgerschaft findet. Die Bücher der Lesehalle werden nicht ausgeliehen, dagegen wohl diejenigen der mit ihr verbundenen Volksbibliothek. O Ein Tunnel soll zwischen dem Festlande von Italien und Sicilien gebaut werden. Dieses bis in die kleinsten Einzelheiten genaue Modell dieses Tunnels, die Arbeit des italienischen Ingenieurs de Johannes, befindet sich jetzt im geometrischen Anschauungszimmer der Universität Padua. Die dem Ganzen zu Grunde liegende technische Idee geht auf das Princip der Bohrung in parabolischen Schneckenlinien zurück. de Johannes denkt sich den Tunnel nach eingehenden Studien über Meerestiefe und Untergrundverhältnisse, die an dem Modell zum Ausdruck kommen, bei San Giovanni di Sanitello am Fuße des Gebirgsstockes von Aspromonte(Calabrien) beginnend und in der Ebene degli Inglesi in Sicilien mündend. Zwei Schächte von etwa 3 km Länge und einer Neigung 32:1000 würden die Verbindung herstellen. Der Tunnelbau, dessen Kosten auf 70 Millionen Lstr. berechnet worden sind, würde gegenüber dem anderen Plane der italienisch=sicilischen Verbindung einer Hängebrücke den Vortheil größerer Sicherheit haben. Denn letztere müßte 1400 m lang sein und bei der Windstärke, die in der Meeresstraße von Messina herrscht, erscheint eine solche Länge gefährlich. O Zwischen Tod und Leben. Aus Metz wird berichtet: In dem 77jährigen Pfarrer Vion von Bazoncourt ist eine Persönlichkeit dahingeschieden, die durch ihre geradezu romanhaften Erlebnisse während des Krieges hier allgemein bekannt war. Während der Belagerung von Metz hatte sich Pfarrer Vion aus einem zweifellos ehrenwerthen Grunde durch die Einschließungs=Armee Nachts heimlich in die belagerte Stadt geschlichen, wurde aber auf dem Rückwege gefangen genommen und nach kurzer standrechtlicher Verhandlung als Spion zum Tode verurtheilt. Gerettet von der Erschießung, die noch am nämlichen Tage erfolgen sollte, hat ihn nur der glückliche Umstand, daß gerade an diesem Tage der Wechsel im Obercommando eintrat: General Steinmetz lehnte es ab, als letzte Amtshandlung ein Todesurtheil zu unterzeichnen, und General Manteuffel hatte noch weniger Lust, sein Commando mit einem Todesurtheil anzutreten. Pfarrer Vion hat oft genug beim Glase Wein diese Episode zum Besten gegeben. Er hat seit langer Zeit gerade auch in altdeutschen Kreisen viel verkehrt, ohne selbst die deutsche Sprache zu beherrschen: er war dafür bekannt, daß er bei allem Festhalten an den altgewohnten Sympathien ein braver und sehr deutschfreundlich gesinnter Mann war. In weiteren Kreisen wurde vor einigen Jahren von ihm gesprochen, als er in Kurzel den Deutschen Kaiser mit einem Gedichte begrüßte. O Das kommende Jahr 1897 wird genau so den selben Kalender haben, wie das denkwürdige schlachtenreiche Jahr 1813. Damals wie jetzt war der Neujahrstag ein Freitag und Ostern fiel auf den 18. April. Der erste Angriff auf Napolcons Heer(unter Wittgenstein und Blücher bei Groß Görschen am 2. Mai) geschah am Sonntag Misericordia Domini.— Die Schlacht bei Großbeeren(23. August) wurde an einem Montag geschlagen, die Schlacht bei Denewitz Tage später(6. September) ebenso. Von den drei Leipziger Schlachttagen fiel der erste, der 16. October(die Kämpfe bei Wachan, Libert16. wolkwitz und Möckern) auf einen Samstag, am folgenden Tage, Sonntag den 17., wurde Ruhetag gehalten, die Hauptschl am Montag, den 18., und am Dinstag den 19. wurde Leipzig erstürmt. Der Uebergang Blüchers über den Rhe erfolgte in den ersten Stunden des neuen Jahres, Samstag den 1 Jaumuar 1814. Mit dem Kalender von 1897 in der Hand kann jeder die Liste leicht vervollständigen. ( Die Macht des Gesauges. Gelegentlich der Hochzeit Prinzen von Neapel mit der Prinzessin Helene von Montenegro außerte die Königm Margherita zu ihren Vertrauten:„Ich hoffe, daß der König, wenn ich nun Großmutter geworden sein werde, nicht mehr verbieten wird, eine Brille zu tragen. Die„Brillenfrage“, sagt man, sei der öftere Gegenstand eines kleinen häusli Zwistes in der italienischen Königsfamilie. Jedesmal, wenn König seine Gemahlin, die etwas schwache Augen hat, beim Lesen einer Brille überrascht, sagt er mit einem leichten Aerger in Stimme:„Margherita, bitte, lege doch die Brille weg.“ Wenn Königin dann darauf zu bestehen versucht, das Augenglas noch wi zu benutzen, fügt er hinzu:„Margherita, wenn Du die Brille fortlegst, fange ich au zu singen!" Die Königin, die sehr musika ist, hat gegen Mißtöne ein außerordentlich empfindliches Ohr vor den falschen Noten ihres Gemahls eine so große Furcht, sie sofort dem eheherrlichen Wunsche willfährt und die beanstandeten Gläser bei Seite legt, um sich vor dem„Gesange" des Königs zu retten. O Drei„Millionen Fraues an der Spielbank verloren. Von der Mutter des englischen Grafen Trenchy, der an der Spielbank von Monte Carlo drei Millionen Francs verspielte, wird die Rückgabe der Summe von der Bank gefordert. O Ein akrobatisch angehauchter Ochse hat sich in Frankfurt produzirt. Beim Ansladen eines am Samstag Abend im Viehhof mit der Eisenbahn eingetroffenen Transportes Hornvieh, verließ beim Abtrieb in die Stallungen ein aus dem Allgäu stammender Ochse die Heerde, lief über den Hof und kletterte eine schmale aus 23 Stufen bestehende Stiege, welche in den Schlafsaal der Viehwärter führt, hinauf. Zum Glück war die Thüre des Schlafsaales eingeklinkt. Der Ochse machte deshalb eine Wendung, schritt die hohe Stiege wieder herab und begab sich jetzt ohne Führung zu seinen Collegen in die Stallungen. Ponic and Gaure. Industrie-Actien. Eisenbahn-Prioritäten. Eisenbahn-Actien. Ludwigsh.-Bexb. Mainz-Ludwigsh. Südöst.(Lmnb.) Warschau-Wienr Amstram.-Rttdm. Gotthardbahn Wechselzinsfuss Lombardzinefuss Dy. 1895 9½ 1243.40 R. .45 17.80 dn. 1% 40.90 bz. 264.60 bz.E 4% 4½ und 5% Schlachthaus Bonn. Am Samstag den 28. November er. Morgens von—12 Uhr und Nachmittags von—5 Uhr, auf der Freibank: Verkauf von minderwerthigem Kindsteisch per Pfund zu 45 Pfg. Schlachthaus=Verwaltung. 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Gestern Abend 7 Uhr starb nach kurzem Leiden, sanft und gottergeben, mein liober Gatte, unser unvergesslicher Vater, Bruder, Schwager und Onkel Herr im Alter von boinahe 65 Jahren. Um stille Theilnahme bitten die trauernden Bonn, den 26. November 1896. Die Beerdigung findet Statt am Samstag den 28. November, Nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehause Franziskanergasse 1. Die feierlichen Exequien sind Montag den 30. November, Morgens ½9 Uhr, in der Remiginskirche. Pet. Odenkirchen Glas-Manufactur Bonn. Fernsprecher 174. Größre Grschüfts und Wöhlhaus an 2 Straßen gelegen, mit 13 bezw. 10 Meter Straßenfronten, großen gewölbten Kellern, massiven großen Hintergebäuden, Lager, Thoreinfahrt, Stallungen, für Brauerei, Kaffeebrennerei, Baumaterialien= und jedes ähnliche große Geschäft sehr geeignet, billig zu verkaufen. Die Fabrikation eines Artikels kann mit übernommen werden. J. J. Heynen, Bahnhofstr. 14. 6 83 FA Wie! Was ist das? Habe ich noch nie gehört! 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Söller, ihr Mann—————— Rudolf Leyrer. Alcest——————— Heinz Monnard. Ein Kellner—————— Georg Herr. Der Schauplatz ist im Wirthshaus. Zum Schluß, zum ersten Male: Der Bürgergeneral. Ein Lustspiel in einem Aufzuge von W. von Goethe. Personen: Röse———————— Thea von Gordon. Görge——————— Willy Benthien. Märten——————— Richard Engelhardt. Der Edelmann—————— Tom Farecht. Schnaps——————— Otto Beck. Der Richter—————— Hugo Rogall. Ein Bauer——————— Wilhelm Höhner. Nach dem 2. Stück findet eine längere Pause Statt. Preise der Plätze: 1. Rang und I. Parquet M..00, Fremdenloge M..00, II. Rang Proscenium M..00, II. Parquet M..00, II. Rang M..25, Parterre M..00, Gallerie 50 Pfg. Billets werden bis 4 Uhr Nachmittags des betreffenden Tages in der Musikalienhandlung W. Sulzbach, Münsterplatz 19, neben der Post, ausgegeben. Die Karten sind nur für den Tag gültig, für welchen sie gelöst werden. Billetbestellungen per Telephon sind nicht zulässig. Kasseneröffnung 6 Uhr. Anfang 6½ Uhr. Ende geg. 9 Uhr. Sonntag den 29. November 1896: Zum Benefiz für den Ober=Regisseur Ernst Lewinger. ötz von Berlichingen. Schauspiel in 5 Akten von W. von Goethe. ner Den verehrlichen Abonnenten bleiben ihre Plätze bis Freitag Abend 8 Uhr reservirt. Dinstag den 1. Dezember abends 6½ Uhr im grossen Saale der Lesegesellschaft Vorlesung von Emil Millan (Frankfurt a..): Neudeutsche Prosa in Ernst u. Scherz. Emil Milan wird frei aus dem Gedächtnisse vortragen: 1.„Krambambuli“, Erzählung von M. v. Ebner-Eschenbach. 2)„Gegenwart“, Erzühlung von Ernst Muellenbach (E. Lenbach). 3)„Marion“, Erzählung von Paul Heyse. Eintrittspreise: 1. Im Vorverkauf(vom 27. November an) bei Carthaus und Wallasch: Mitglieder des Sprachvereins und ihre Angohörigen 50 Pfg., Nichtmitglieder 1 M.— 2. An der Kasse erhöhte Preise: Mitglieder 75 Pfg., Nichtmitglieder 1½ M. Lese-.Erholungs-Geschschaft Samstag den 28. November 1896, Abends 7 Uhr: Aer?, ,er. Elegante getragene Ueberzieher für Erwachsene u. 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Nr. 2460 Generat=Anzeiger für Venn uns Zmgegene Dember 189/6 Bekanntmachung. Die russisch=französische„Entente“ im Orient. Der Fluchtlinienplan der Westseite der Wenzelgasse von der Grenze der Häuser Nr. 9 und 11 bis zum Markte liegt vom 27. #s. Mis. bis 28. December d. J. im hiesigen Rathhause auf dem Stadtbauamte zu Jedermanns Einsicht offen. Einwendungen gegen den Plan sind in dieser Frist bei dem Unterzeichneten anzubringen. Bonn, den 24. November 1896. Der Oberbürgermeister, Spiritus. Statt besond. Anzeige. Die glückliche Geburt eines gesunden kräftigen zeigen hocherfreut an Nicolaus Heury und Frau Johanna geb. Engers. Bonn, den 26. Novbr. 1896. Die nächsten Proben finden nicht im Gemeindehause, sondern im academisch. Musiksaale (Eingang neben der Schlosskirche) punkt 7 Uhr Statt. Köhler. Cuallte mainsSpiel. Student sucht die Bekanntschaft eines Herrn, der im quatre mains Spielen geübt ist. Offerten erbeten unter E. M. 10. an die Expedition des General=Anz. Mal= und Am gemeinsamen Unterricht— Kopfmodell— können noch zwei Damen theilnehmen. A. Ritzenhoff, Porträtmaler, Herwarthstraße 1. Gum sucht englische Condersations Stunden. Off. u. C. N. 92. an die Expedit. * Man schreibt uns aus Berlin unter'm 26. November: Die Erklärung des Ministers Hanotaux in der französischen Kammer, daß jetzt Frankreich mit seinem Verlangen, England solle das nur„vorübergehend" besetzte Aegypten räumen, nicht mehr allein stehe, scheint zu bestätigen, daß das Einvernehmen Rußlands und Frankreichs sich nicht blos auf gewisse europäische Verwicklungsmöglichkeiten, sondern auch auf die einzelnen Theile der Orientfrage erstreckt. Dies konnte von vornherein angenommen werden, da Frankreich in der Levante seit Jahrhunderten mit großer Beharrrlichkeit bestimmte Ziele und ein festes Programm verfolgt und seine dortigen politischen und Handelsinteressen, für die es schon große Opfer gebracht hat, schwerlich auf den Altar der russischen Freundschaft unentgeltlich niederzulegen geneigt wäre. Daß andererseits Rußland in der That die französische Orientpolitik unterstützt, geht deutlich genug aus den heftigen Artikeln der officiösen russischen Blätter hervor, in denen erklärt wird, der britischen Herrschaft am Nil müsse ein Ende gemacht werden. Eine solche Sprache führten sie sogar, während der Zar bei der Königin Victoria in Balmoral als Gast weilte. Die Gegenleistung Frankreichs wird am Goldenen Horn entrichtet und besteht in der Brüskirung des Sultans durch den französischen Botschafter Cambon. Rußland selbst möchte zur Zeit nicht„à la Mentschikoff" dort auftreten. Damit verdürbe es sein Spiel, sich als Gönner und Beschützer der Türkei gegen die englischen Umtriebe und Vergewaltigungen hinzustellen. Dieses Spiel soll ihm eines Tages die Afghanen und die indischen Moslams in die Armeführen. Am liebsten möchte Rußland den Sultan, wenn dies möglich wäre, sammt seinem Serail und seinem Hofstaat aushalten, um ihn dafür zu einem Werkzeug seiner asiatischen Eroberungspläne zu machen. Darum darf es vorerst nicht schroff in Konstantinopel auftreten. Da aber die Orientfrage doch immer in Fluß erhalten werden muß, so besorgt dies an seiner Stelle und für seine Rechnung der durch Schneidigkeit schon von Tunis her bekannte Diplomat der Republik, Herr Cambon. Wenn eine Wahrscheinlichkeit dafür vorhanden wäre, daß das Ottomanenreich durch ungestüme Drohungen zu einer gründlichen Reform seiner Zustände zu bringen wäre, so könnte man gewiß nur dem Vorgehen Cambons allen Erfolg wünschen. Allein Diejenigen, die das türkische Volksleben kennen, vermögen sich solchen Hoffnungen nicht hinzugeben. Diese Methode ist schon früher vergeblich versucht worden, auch glauben Frankreich und Rußland offenbar selbst nicht an deren Wirksamkeit, daß sie bereits die öffentliche Meinung Europas mit dem Vorschlag beschäftigen, ihnen die Durchführung der Reformen in der Türkei, also eine gewaltsame Einmischung, zu über tragen. Bisher war nur für Rußland allein von einer solchen Ermächtigung seitens der übrigen Garantiemächte die Rede gewesen, und sedingungsweise scheinen die meisten derselben nicht abgeneigt gewesen zu sein, ihm dieselben zu gewähren. In Bezug auf Frankreich dagegen läge zu einer derartigen Bevorrechtung nicht der geringste Grund vor. Weit näher läge der Gedanke, Oesterreich=Ungarn mit der Durchführung der Reformen in gewissen Provinzen zu betrauen. Damit käme man aber wieder zu dem schon vor Jahren erörterten Programm der„Parallel=Action“ zurück, von welchem Rußland nun einmal nichts wissen will. So scheint es denn, als ob in Bezug auf die türkischen Reformen die„russisch=französische Entente“ ziemlich unfruchtbar bleiben sollte. Ob sie bei der ägyptischen Frage mehr Erfolg haben wird? Das hängt von der Haltung der übrigen Mächte ab. Wenn es sich um die Herrschaft im Nilthal allein haudelte, so könnte man den Engländern schon eine kleine Demüthigung wünschen. Allein es handelt sich auch um den Weltverkehr auf dem Suezkanal, und dieser wäre unter französisch=russischer Oberhoheit schwerlich besser gesichert, als unter britischer Controle. Auch hier scheint also dafür gesorgt zu sein, daß die Bäume der„franco=russischen Entente“ nicht in den Himmel wachsen. Zwei schöne billige Altare zu verkaufen, Annagraben 12. Lthür., Kleiderschrank, Sopha zu verkaufen,„„ Florentinsgraben 26, 3. Et. Sar in. hasen gesacht bis 5. Dec.: Küchen=, Wohn=, 3 Schlafzimmer=Einrichtungen, 8 kleine Mantelösen und Heerd. Offerten unter„Gebrauchte Möbel“, an die Expedition des General=Anzeigers. Mittwoch ein Hundertmarkschein verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben gegen gute Belohn. abzugeben Breitestr. 75. Vertören Münsterplatz, Markt, Wenzelgasse ein schwarzbrauner WECII. Gegen gute Belohnung abzugeben Wenzelgasse 51, 1. Etage. Bertören. Armer Mann verlor auf dem Wege von Hersel nach Bonn oder in der Stadt Portemonnaie m. 15,50 M. Inhalt. Gegen Belohnung abzug. bei Hemmersbach, Boungasse2. Weberstraße. Die Herren Stadtväter sollten sich doch einmal den Bahnübergang auf der Weberstraße ansehen. Bei der letzten nassen Witterung war der schlammige Uebergang für Damen kaum möglich. Kann denn nicht ein ähnlicher Fußweg, wenn auch nur an einer Seite, dort angebracht werden, wie an der Poppelsdorfer Allee und Königstraße? Da der Bahnübergang an der Arndtstraße demnächst auch in Angriff genommen wird, sollte man doch Rücksicht auf einen ordentlichen Fußweg daseibst nehmen. wei sidele Jüngterlein, Die kochen, nähen und sticken fein, Suchen für die Lebensreis' nen Begleiter, ernst und weif', Der sie dann nimmt an der Hand Und führt sie in den Ehestand. Offerten m. Photographie erb. P. L. 111. postlag. Hoynef a. R Kuiepor, Eine„Kalle, st ein Dachtelönier das Wont is gleiczsedenten, Straßburg, 24. Nov. Heute Vormittag begann vor der Strafmit dem französischen räle und dem englischen rail. Ikammer die Verhandlung gegen Frank und Genossen wegen Durch„Buchführung.“„Zu alt zum Lernen“ ist man in Ihren Jahren noch langei ste nicht! Aber vielleicht bedarf es bei Ihnen des weiteren Lernens gar nicht, wenn es Ihnen nämlich gelingt, mittels Ihres sehr guten Zeugnisses als staatlich geprüfte andarbeitslehrerin eine auskömmliche Stelle zu finden. Dabei kann Ihnen nun der hiesige„Verein zur Förderung der Frauenbildung" behülflich sein, da derselbe sich u. A. auch die dankenswerthe Aufgabe gestellt hat, derartige Stellen zu vermitteln. Unser bester Rath ist also der, sich an diesen Verein zu wenden, dessen Vorsitzende Frau Geheimrath Hüffer ist und dessen Vereinslokal sich Kaiserplatz 10 befindet Kriegsknecht. Die Bezeichnung„Grenadier“ kommt von dem französischen Wort grenade, Granate, ursprünglich ein kugelförmiges Hohlgeschoß verschiedener Größe, heutzutage jedes Hohlgeschoß. Man hatte Granaten von der Größe eines starken Apfels, sogenannte Handgranaten, welche von Soldaten in Taschen mitgeführt, einzeln mit einer Lunte angesteckt und dem Feinde, z. B. bei Vertheidigung von Festungen entgegengeschleudert wurden. Diese Soldaten nannnte man Grenadiere. Der Gebrauch der Handgranaten auf die oben beschriebene Weise ist schon vor fast zweihundert Jahren abgekommen, die Benennung„Grenadier“ aber hat man beibehalten für einzelne Inkanterie=Regimenter, die eine längere Geschichte seit ihrer Errichtung hinter sich haben. H. M. L.„Wenn ein Mädchen auf Grund eines Attestes des Arztes, wonach es keine schwere Arbeit verrichten darf, austritt, ohne die Kündigungszeit auszuhalten, weil ihm die Arbeit zu schwer war, ist ihm das gestattet? Wenn es aber das Attest ausgestellt bekommen hat, nachdem es bereits ausgetreten war, was muß es thun, um ihrem Lohne und Dienstbuch zu gelangen?“ Antwort: Das Mädchen darf den Dienst ohne Aufkündigung nur verlassen, wenn es in Folge schwerer Erkrankung den Dienst nicht fortsetzen kann. Es kommt also darauf an, ob eine solche Erkrankung vorhanden ist; ob sie vorher oder nachher attestirt wird, ist gleichgältig. Um zu Lohn und Dienstbuch zu gelangen, muß das Mädchen klagen. „Turteltändchen auf dürrem Aft“. Wenn der liebe Vogel in der That„langjähriger Abonnent“ unseres Blattes wäre, dann hätte er schon oft das gegen Kopfschuppen empfohlene Mittel gefunden und sich gemerkt! Nehmen Sie gleiche Theile Chinatinctur und Ratanhiatinctur, mischen ein Zehntel Perubalsam oder Balsamum Nucistae dazu und waschen damit öfter die Kopfhaut. Theilung.„Im Jahre 1894 wurde ich auf Theilung des mir durch ein Testament aslein zugefallenen Geldes von einem Grundstück von meiner Schwester verklagt. Ich übergab die Sache einem Rechtsanwalt, leistete auch Vorschuß. Als der Termin abgelausen war, erkundigte ich mich bei dem Herrn Rechtsanwalt und erfuhr, daß die Sache vertagt sei. Zu derselben Zeit heirathete ich und zog von Köln fort. Erst dieses Frühjahr bin ich in K. gewesen, wollte mich nach der Sache erkundigen und erfuhr, daß der Rechtsanwalt gestorben sei, ein mir zugesandter Brief soll als unbestellbar zurückgekommen sein. Alsdann hat der Bruder des verstorbenen Herrn, auch ein Rechtsanwalt, die Papiere in Verwahr genommen. Kann ich dieselben zurückverlangen, und kann ich auch nach Abzug des Honorars das eingezahlte Geld verlangen?“ Antwort: Sobald Sie die Kosten des Rechtsanwalts bezahlen, können Sie auch die Herausgabe der Acten verlangen.„„„„ 4 4 F. 29. H. leidet seit mehreren Jahren an Herzklopfen, wogegen schon oft vergeblich ärztliche Hülfe in Anspruch genommen ist, und bittet nun uns um Rath. Antwort: Da Herzklopfen blos ein Symptom entweder einer organischen oder nervösen Herzerkrankung ist, oft auch ein Symptom allgemeiner Erkrankungen, welche auf das Herz wirken(wir erinnern an Blutarmuth, Bleichsucht, Schwäche nach und bei erschöpfenden Krankheiten), so können wir Ihnen nur allgemeine Rathschläge geben, während Sie sich speciellen Rath erst bei einem Arzte, der Ihr Grundleiden erkannt hat, holen müssen. Es sind diese Rathschläge vor Allem Mäßigkeit, eventuell sogar Enthaltung von geistigen Getränken und Kaffee, Vorsicht im Rauchen, diäte Lebensweise mit großer Regelmäßigkeit der Verdauung, Fernhalten jeder körperlichen und geistigen Ueberanstrengung. Kalte Compressen auf's Herz, sowie Ruhe sind beim Anfall geboten. Aus aller Welt. s Kaum hat Italien seinen Frieden mit dem Negus geschlossen, so findet sich schon ein gefälliger Freund, der bereit ist, in Erythräa sein Erbe zu werden. Es besteht in Italien eine Partei, die für die völlige„evacuazione“ der Colonie eintritt. Bis zur endgültigen Regelung der italienisch=abessynischen Grenze fällt allerdings jedes Gebiet, auf das Italien verzichtet, vertragsmäßig Menelik zu. Ist aber diese Einschränkung nicht mehr in Wirksamkeit, so erklärt sich England schon jetzt zur Uebernahme der Colonie bereit. Die„Times“ erwartet, daß bei etwaiger Aufgabe Erythräas die Italiener die Colonie an Egypten, d. h. an England abtreten würden. Es zeigt sich also, daß der britische Löwe an den 200,000 Quadratmeilen, die er in wenigen Jahren geschluckt hat, noch nicht genug hat, obwohl die britischen Staatsmänner selbst zugeben, daß ihm die Portion noch unverdaut im Magen liegt. Briefkasten des General-=Anzeigers. I. C.„Ich habe vor einigen Jahren ein Haus verkauft. Da der Käufer nicht zahlungsfähig war, ist das Haus unter der Hand an eine andere Person verkauft worden, welche mir die Zinsen pünktlich bezahlt und erklärt hat, mir den rückständigen Kauspreis zu zahlen. Da ich aber keinen Kausakt in Händen habe, und nur der Käufer solchen hat, so frage ich, ob es unbedingt nothwendig ist, daß ich mir eine Abschrift des betr. Aktes vom Notar geben lasse, oder habe ich noch Zeit, wenn Zahlung nicht erfolgt?“ Antwort: Sie können einstweilen warten, bis keine Zahlung erfolgt. Jula und C. T. schreiben uns: Der Brief an Onkel Mökmann ist, Der Alles weiß und kennt, wie's ist: Man kann ihn all und jedes fragen, Er wird auch diesmal Antwort sagen. Lieber Onkel Mökmann! Zwei junge Damen bitten dringend und herzlich um Mittheilung eines echt dönnschen Nielasliedes, das sie am 6. December als Einleitung zu einem kleinen Nielasspiel singen wollen. Antwort: Onkel Mökmann, dem wir Euren Brief übergeben haben, erklärt, daß er noch lange nicht„Alles und jedes“ wisse, so z. B. kenne er kein echt bönnsches Niclasliedchen, und er glaubt, daß ein solches überhaupt nicht existire. Sollte eine seiner Nichten oder ein Nesse eins wissen, so würde auch er für dessen Mittheilung dankbar sein. S. 5. Die rothe Nase, welche Ihrer Versicherung gemäß keinen alkoholischen Urgrund hat, behandeln Sie so: Bestreichen Sie ein Stück reine weiße Leinwand messerrückendick mit Hebra'scher Salbe und binden dies Nachts über das geröthete Organ. Morgens reiben Sie die Salde trocken ab und pudern die Nase mit frisch bereitetem Salichlstreupulver ein. Nr. 222.„Eine Frau kam zu mir und miethete eine Wohnung. Ich vermiethete ihr diese Wohnung nach Ortsgebrauch auf monatliche Kündigung und monatliche Zahlung. Später ging sie mit ihrem Manne nach Bonn und miethete dort auch eine Wohnung, in welche sie einzogen. Sind sie nicht verpflichtet, mir einen Monat zu bezahlen?“ Antwort: Wenn Sie nicht nachweisen, daß die Frau die Wohnung mit Genehmigung oder wenigstens mit Wissen ihres Mannes miethete, können Sie nichts beanspruchen. „Strümpfe und Eier.“ Die Strümpfe überlassen Sie lieber dem Fürber, der sie Ihnen gewiß besser schwarz macht, als Sie diese umständliche Arbeit fertig bringen können.— Der Traum von den Eiern„bedeutet", daß wir bald Regen bekommen werden, darauf können Sie sich verlassen. Holtdorf W. 98.„1. Es hat mir Jemand ein Kleidungsstück gestohlen, jedoch nach 2 Tagen auf meine Aufforderung hin zurückgebracht. Kann ich doch noch den Fall anzeigen, daß eine gerichtliche Bestrafung erfolgt, und wie lange braucht ein einfacher Diebstahl zur Verjährung? „2. Bei Gelegenheit eines Tanzkränzchens kamen an unsern Tisch in dem Ballsaale einige Herren, die ihre Stöcke auf den Tisch legten. Da die Plätze etwas eng wurden, fragte ich die Herren:„Soll ich die Stöcke nicht an die Wand setzen“, welches der Eine bejahte. Die Stöcke standen nun etwa? Schritte von ihren Eigenthümern, jedoch daß diese sie bequem sehen konnten. Später waren die Stöcke verschwunden. Bin ich nun haftbar für die Sachen? Ob ich die Worte des einen Herrn, daß ich die Gegenstände wegstellen möge, durch Zeugen bekräftigen kann, weiß ich zur Stunde noch nicht. Kann ich nun eventuell gerichtlich verurtheilt werden, Ersatz zu leisten?“ Antwort: Zu 1: Die Anzeige können Sie machen. Wir rathen Ihnen jedoch nicht dazu. Die Verjährung tritt erst in 5 Jahren ein. Zu 2: Sie sind für den Verlust der Stöcke nicht verantwortlich. Rattenplage. Wir werden gebeten, auch noch Folgendes mitzutheilen:„Am erfolgreichsten habe ich meinestheils das gewöhnliche Rattengift mit Phosphor gefunden. Ich nahm halbgeweichte Hundekuchen, die sie gern annahmen, brach sie in zwei Stücke, schnitt dieselben dann auf einer Seite etwas auseinander und brachte eine gehörige Portion Gift binein. Dann klappte ich sie wieder zusammen, bestreute den Giftdrocken ringsherum mit Zucker, damit der Phosphor nicht leuchte und steckte sie dann in die Löcher. Nachdem ich dies 8 Tage lang fortgesetzt, spürte ich keine Ratte mehr. Man muß dabei allerdings große Vorsicht gebrauchen, damit kein anderes Hausthier dadurch zu Schaden kommmt.“ Lehrmädchen=Vonn. Da Sie bei Ihrem Prinzipal freie Station erhalten, war derselbe verpflichtet, Sie zur Ortskraukenkasse anzumelden. Hat derselbe dies unterlassen, se muß er die Koßen tragen, die durch Ihre Krankheit entsteben Von Nah und Fern. *.=Gladbach, 23. Nov. Wie reich an Fasanen die Jagden in der hiesigen Gegend sind, wird durch das Ergebniß einer im Viersener Bruch auf 300 Morgen Jagdterrain abgehaltenen Treibjagd zczeigt. Es wurden 67 Fasanen, 16 Hasen, 6 Kaninchen und eine Holzschnepfe erlegt. * Düsseldorf, 26. Nov. Die von dem Dr. Volbeding gegen seine Verhaftung beim Kölner Oberlandesgericht eingelegte Beschwerde ist verworfen worden. * Düsseldorf, 23. Nov. Fabrikant Johann Weuthen aus Neuerk bei.=Gladbach und dessen Werkmeister Johann Hoppenkamp wurden von der hiesigen Strafkammer verurtheilt, weil sie jugendliche Arbeiter übermäßig lang arbeiten ließen. Ein 14 Jahre alter Knabe bekundete, er habe wiederholt von Morgens 7 Uhr bis zum anderen Morgen 4 Uhr ununterbrochen arbeiten müssen. Fabrikant W. wurde zu 1000 Mk., Werkmeister H. zu 300 Mk. Geldbuße verurtheilt. Diese Bußen wurden der Ortskrankenkasse in.=Gladbach überwiesen. Siegen, 24. Nov. Die Vernntreuungen des ehemaligen BankDirectors Brüggemann, der die Actionäre des hiesigen Banksereins um eine Summe von über eine Million Mark schädigte, so daß über den Bankverein der Concurs verhängt werden mußte, haben in diesen Tagen ein Nachspiel vor dem Königl. Landgericht in Arnsberg gefunden. Die Actionäre hatten gegen den Aufsichtsrath des Instituts geklagt mit der Begründung, daß die Mitglieder desselben ersatzpflichtig gemacht werden sollten, da bei ordnungsmäßiger Revision u. s. w. die Differenzen früher hätten entdeckt werden müssen. Die Kläger sind mit ihrer Klage abgewiesen worden, da umfangreiche Untersuchungen ergeben haben, daß die Mitglieder des Aufsichtsraths selbst bei schärfster Controlle die Schwindeleien des Brüggemann nicht hätten aufdecken können. Das Objekt des Prozesses beträgt 1,200,000., so daß die Gerichtskosten sich auf über 30,000 M. belaufen. * Aus Aachen, 25. Nov., meldet die„Frkf. Ztg.“: Am Sonntag Abend betrat ein hiesiger Polizei=Commissar das Restaurant Wiertz am Markt mit den Worten:„Ich bin Brüsewitz II, wer mich oder mein Monocle beleidigt, den schieße ich nieder". Der Comnssar, früher Officier, trank dann, wie das hiesige„Echo" berichtet, verschiedenen Gästen das Bier aus und mißhandelte Diejenigen, die sich das nicht gefallen ließen, indem er mit Biergläsern auf sie einschlug. Ein Kellner, der den angetrunkenen Wächter der Ordnung vor die Thüre bringen sollte, erhielt Fußtritte und einen Schnitt in die Oberlippe. Mit Mühe und Noth wurde der Commissar zur Wache gebracht. Er ist bereits vom Amte suspendirt. * Aus dem unteren Rheingan, 24. Nov. Der Neue hat seine Gährung vollendet, er fängt an sich zu hellen und eine Probe läßt schon mit größerer Sicherheit erkennen, weß Geistes Kind der Neugeborene ist. Ohne ihm ein Loblied singen zu wollen, können wir doch nicht unterlassen, unser Urtheil über ihn günstiger zu fassen, als es allgemein im Herbste gefällt wurde. Die Orte des unteren Rheingaues ernten in geringeren Jahren immer einen verhältnißmäßig reiferen, angenehmer schmeckenden Wein, als viele andere Bezirke, und so glauben wir auch im 96er einen brauchbaren, wenn auch leichten Consumwein mit geringer Säure zu sehen. Vorläufig hat sich das Interesse des Handels wieder mehr dem 95er und dem sehr selten gewordenen 93er zugewandt. In Lorch ist der 1893er bis auf wenige Ausnahmen ausverkauft, weil er sich, wie die Lorcher Weine überhaupt, von vornherein der besonderen Gunst des Handels und des weintrinkenden Publikums erfreute. Natürlicherweise sind diese guten Tropfen außerordentlich im Werthe gestiegen, das zeigt, um nur einen Fall herauszugreifen, sehr deutlich der Vertrieb der Gräflich von Walderdorff'schen Weine. Bei der vorigjährigen Versteigerung erzielte das beste Halbstück 93er dieses Gutes 1600., während die Verwaltung heute„Lorcher Bodenthaler" bis zu 6 Mk. per Flasche verkauft, was einen Preis von fast 4800 Mk. für das Halbstück entspricht. Natürlich sind nicht alle Verkäufer so glücklich. * Völklingen, 23. Nov. Vor zwanzig Jahren diente ein Mann von hier beim Infanterie=Regiment Nr. 30 in Saarlouis. Er hatte schon vor seinem Eintritt zum Militär ein Verhältniß zu einem Mädchen von hier. Eines Tages entferute er sich ohne Urlaub aus seiner Garnison und bestellte das Mädchen mit seinen zwei Kindern in einen in der Nähe gelegenen Wald. Hier tödtete er mittelst seines Seitengewehres und eines Rasirmessers das Mädchen sammt den Kindern. Der Mörder wurde zum Tode verurtheilt; die Todesstrafe wurde auf dem Gnadenwege in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt. Im Zuchthaus hat sich der Verurtheilte gut geführt, und nunmehr ist er dieser Tage vollständig begnadigt worden. Er ist bereits hier eingetroffen. Big de, Strst. * Frankfurt a.., 26. Nov. uuf der Strafkammer kam es heute zu einem aufregenden Vorfall. Der Zuhälter Karl Rich. Reisgen wurde wegen Kuppelei zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt. Vor der Urtheilsverkündigung gerieth der Angeklagte über die Aussage der Dirne, deren Zuhälter er war, in derartige Wuth, daß er gegen den Staatsanwalt(Assessor Pfefferkorn) ein schweres hölzernes Tintenfaß schleuderte, zum Glück ohne zu treffen. Dann zerbrach er die Schranke der Anklagebank, um den Staatsanwalt anzugreifen. Endlich suchte er die Zeugin zu mißhandeln, woran er nur durch die vereinigten Kräfte von vier Schutzleuten und eines Gefängnißbeamten gehindert werden konnte. Das Urtheil hörte er gefesselt, schäumend vor Raserei, an. Er versuchte dabei mehrfach unter Drohungen gegen die Richter und den Staatsanwalt, die Ketten zu sprengen. Der Gerichtssaal bot einen wüsten Anblick dar. * Plauen, 24. Nov. Der Schirrmeister Stiel von der hiesigen Felsenkeller=Brauerei hat 26 Jahre lang ein Geschoßstück aus dem deutsch=französischen Kriege im Körper stecken gehabt. Stiel diente während des Feldzuges im 1. Leib=Grenadierregiment und war auch an dem Sturm der Sachsen auf St. Privat am 18. August 1870 betheiligt. Er wurde in dieser Schlacht erheblich verwundet, konnte aber später als geheilt entlassen werden. Ein fortwährendes rheumatisches Leiden ließ ihm jedoch seit dieser Zeit keine Ruhe, und als er kürzlich ein zur Linderung der Schmerzen am Fußgelenke aufgelegtes Plaster entfernte, gewahrte er einen harten Gegenstand, der sich nach Herausnahme als ein zwei Centimeter langer Granatsplitter erwies, der ihm seiner Zeit in den Oberschenkel eingedrungen war und nun am Fußgelenk wieder zum Vorschein gekommen ist. * Bern, 24. Nov. Kaufmann Schindler aus Leipzig, der Leipzig 19,000 Mk. unterschlagen hat, wurde in Interlaken ver haftet und heute nach Deutschland ausgeliefert. techereien bei Lieferung an das hiesige Proviantamt. Angeklagt sind die Inhaber des hiesigen Getreide=Geschäfts M. Frank, Moses Frank, David Frank und Theodor Kaufmann, der frühere Vorarbeiter der Firma Frank, Gustav Freisberg, und der Oberaufseher beim hiesigen Proviantamt, Karl Müller. Nach der Anklage sollen sich die drei Ersten des Vergehens des Betrugs und der Bestechung, Freisberg und Müller der Beihülfe zum Betrug, Letzterer außerdem einer Verletzung seiner Amtspflicht durch Annahme von Geschenken schuldig gemacht haben. Es sind 80 Belastungszeugen und 41 Entlastungszeugen geladen. Die Verhandlungen werden mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die Firma Frank liefert seit 20 Jahren Hafer an zahlreiche Proviantämter in den Reichslanden, Baden und Preußen. Der Anklage zufolge soll der Inhaber der Firma Frank anstatt dem hiesigen Proviantamt reinen Hafer zu liefern, den Hafer mit einem Zusatz von sortirgerste bis zur Höhe von 5 bis 6 Proc. versehen, insbesondere den Jahren 1893 und 1894 gegen 80 Sack Abfall. sogenannten kaff, der vom Straßburger Proviantamt Anfangs October 1893 der Firma Frank ausgeschossen war, in den Hafer wieder gemischt und dadurch den Militärfiscns betrogen haben. Der Betrug sei durch den Oberaufseher Müller ermöglicht worden, der den Hafer abnahm und durch die Angeklagten Frank und Kaufmann bestochen worden sei. Die Angelegenheit kam durch ein anonymes Schreiben in Fluß. Der Ende September 1895 von der Firma Frank entlassene Vorarbeiter Freisberg wurde am 24. Februar 1896 gerichtlich vernommen, machte jedoch nur allgemeine Angaben. Am 29. April 1896 erschien er freiwillig auf der Intendantur und machte eine Reihe detaillirter Mittheilungen über unerlaubte Manipulationen, deren sich die Firma Frank bei Haferlieferungen an das hiesige Proviantamt schuldig gemacht habe. Am 1. Mai denuncirte die Firma Frank den Freisberg wegen eines Diebstahls, den er im August 1895 in ihrem Geschäftshause verübt habe. Durch Gerichtsbeschluß vom 14. Juli wurde indeß das Verfahren gegen Freisberg wegen Mangels an Beweisen eingestellt. Es folgt zunächst die Vernehmung der Angeklagten. Moses Frank erklärt, der Hafer sei stets nach Vorschrift geliefert worden. Er habe sich im Uebrigen um die Details des Geschäfts wenig gekümmert und sei fünf Monate im Jahre von Straßburg abwesend. David Frank bestreitet gleichfalls die Schuld, es sei stets reglementsmäßig geliefert worden. Sortirgerste seien höchstens—8 Proc. dem Hafer beigemischt worden.—. geg., 2 Ken Wrenglgubens * Lüneburg, 24. Nov. Ein Bild krasserren Averglauvens entrollte die Verhandlung vor der hiesigen Strafkammer gegen den Photographen Alb. Niewerth sen. aus Magdeburg wegen Betrugs im wiederholten Rückfalle. Niewerth, mehrmals mit Gefängniß und Zuchthaus bestraft, zog nach Verbüßung seiner letzten Strafe 1895 mit seinen Söhnen nach Lüchow. Hier fand er auf dem Lande ein reiches Feld für seine schwindelhaften Kuren, bis ihm der Boden unter den Füßen zu heiß wurde und er am 1. October ds. Is. wieder nach Magdeburg zog. Im Februar ds. Is. lieferte Niewerth in dem Dorfe Zadrau ein Bild ab. Es kam dabei die Rede darauf, daß der Hofbesitzer Maack ebenso wie sein Vater kein Glück mit dem Vieh habe. Niewerth meinte, das Vieh sei verhext, aber er könne schon helfen— und nun wurden die tollsten Sachen gemacht. Maack mußte Haare von sämmtlichem Vieh bringen und einen Theil dieser Haare in einem mit glühenden Kohlen gefüllten Topf schweigend durch die Ställe tragen. Zu gleicher Stunde hat Niewerth— nach seiner Aussage— in Lüchow, nachdem er vorher an der Kirche gebetet, ebenfalls Viehhaare verbrannt und einen anderen Theil nach dem Kirchhofe gebracht. Des Ferneren gab der Angeklagte dem Maack auf, des Nachts an einem treibenden Ellernbusch drei Zweige abzuschneiden und dabei die Worte„Arand Stillstand“ zu sprechen, mit den Zweigen, ohne sich umzusehen, um einen Apfel= oder Birnbaum zu gehen, sodann im Stalle sämmtliches Vieh mit den Zweigen vom Kopf bis an den Schwanz zu streichen und rückwärts aus dem Stalle zu gehen. Auch Rasen in Herzform wurde einmal mit einem alten Messer ausgestochen und damit das Vieh bestrichen und hierauf das Messer an dem betreffenden Rasenfleck vergraben. Alle diese Schwindeleien ließ Niewerth sich natürlich gut bezahlen; binnen kurzer Zeit war der Bauer um rund 1100 Mark leichter. Der Angeklagte gibt den Sachverhalt zu, behauptet aber, selbst an all die Sympathiemittel zu glauben. Auch der alte Maack ist der Meinung, daß die Mittel des Angeklagten geholfen hätten, denn mit dem Vieh stehe es jetzt bedeutend besser, Das Urtheil lautete auf zwei Jahre Zuchthaus, 1000 Mk. Geldstrafe, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre und sofortige Verhaftung. * Wiesbaden, 23. Nov. Auf die Lieferung von ausgewählten Weinen für den Rathskeller gingen beim Magistrate 36 Angebote und Weinproben ein. Unter den Mottos, welche die Flaschen zieren, sind namentlich folgende zu erwähnen:„Wo man Wein trinkt, kann man ruhig lachen, böse Menschen trinken schärfere Sachen.“„Habe Lust zum Glase Wein, doch schaue nicht zu tief hinein.“„Bedacht im Rath, bedacht beim Wein, wird Dein Spruch ein weiser sein.“„Bin ichs?!“„Der letzte Seufzer.“„Adam, wo bist Du?! u. a. * Aus der Nordeifel, 23. Nov. Bei uns lagert noch viel Eichenlohrinde aus Privathecken, und obgleich die Eigenthümer zu billigen Preisen losschlagen wollen, findet sich doch kein Käufer dafür. Die Preise sind in den letzten Jahren stetig heruntergegangen, für geschälte Eichenlohrinde aus Privatwaldungen wurde in diesem Jahre kaum 2,50 Mk. pro Centner bezahlt. Vor 10 Jahren erzielten wir für iden Centner noch—7 Mk. Bei den jetzigen Lohpreisen lohnen sich die Schälwaldungen nicht mehr. Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten., Bonn. (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) Bonn, 27. November. * Der Fackelzug zu Ehren des Curators der in der letzten Vertreter=Versammlung der Studentenschaft beschlossen worden ist, findet am nächsten Mittwoch Statt. □ Der Fischmarkt wird heute in Folge des Jahrmarktes ausnahmsweise nicht auf dem Mülheimerplatz, sondern auf dem Gemüsemarkte abgehalten. ∆ Der Nococostil, der einst auch gerade in unserer Stadt eine ganz hervorragende Pflegestätte gefunden hatte, begegnet neuerdings mit Recht wieder, wie wir kürzlich hervorzuheben Gelegenheit hatten, einer bevorzugten Anwendung bei offentkichen Gebäuden sowohl, als im vornehmen bürgerlichen Heim. So auch in der jüngsten Zeit in der Villa Havanna, die nach dem Wegzug ihrer bisherigen Bewohner, der beiden Prinzen, ihre Neuausstattung durch Herrn Franz Hartmann erhalten hat. Im weiten Hausflur erregen namentlich die von Blumen und Ornamenten würdig umrankten Nachbildungen von vier der bekanntesten Metz'schen Stiche: Bonn, Poppelsdorf, Herzogsfreude und Clemens=Werth, Interesse und Bewundeeung. In Oelmalerei auf Leinwand übertragen füllen sie stilvoll die Felder zwischen den vorspringenden architectonischen Formen. 4 Einbruch. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag statteten Diebe einem Hause der Dorotheenstraße einen Besuch ab. Dieselben ließen sich offenbar Abends ins Haus einschließen, und begaben sich, nachdem Alles in süßer Ruhe lag, an ihre„Arbeit“. Die Spitzbuben öffneten das zu ebener Erde gelegene Wohnzimmer, schlossen es jedoch von Innen wieder ab. Kisten und Kasten, Alles wurde von ihnen durchsucht. Was ihnen mitnehmenswerth war, rafften sie zusammen, das Andere verstreuten sie in dem Wohnzimmer umher. Die Flucht nahmen sie dann durch das Fenster. Ebenso wurde in einem Hause am Markt eingebrochen. Dort fielen den Gaunern=Kleidungsstücke, eine goldene Taschenuhr und ein Sparkassenbuch über 400 Mark in die Hände. Die Spitzbuben, vier an der Zahl, wurden jedoch am Bahnhof verhaftet und sitzen jetzt hinter Schloß und Riegel. Ob dieselben mit dem oben genannten Einbruch in Beziehung stehen, wird die Untersuchung ergeben. Das Sparkassenbuch wurde gestern Morgen zerknittert auf der Straße K Die Mütze der Carnevals=Gesellschaft„Löstige Germane“ ist bei Herrn Scholl, Friseur, Hundsgasse Nr. 5 ausgestellt. A. Ein neues Thonfeld bei Bonn. In etwa 20 Minuten von Röttgen zu erreichen, liegt in der Nähe des sogenannten„Villiper Allee'chen“ ein Areal von ca. 60 Morgen Ackerland, welches Eigenthum des früheren Ortsvorstehers Herrn Kau aus Röttgen ist. Nachdem vor etlichen Wochen unter dem Mutterboden stark thonhaltige Erde aufgefunden worden ist, sind davon Proben entnommen und an eine große Anzahl auswärtiger Fabriken zur Begutachtung gesandt worden; dieselbe ist durchweg zu Gunsten des Thons ausgefallen und erkennt denselben für verarbeitungsfähig an. Der Grundeigenthümer hat alsdann einen Herrn Schlemmer von der Sieg als sachkundigen Unternehmer gewonnen, das Thonlager abzudecken und auszubenten. Es ist vorerst ein Versuchsschacht abgeteuft worden, welcher bereits eine Tiefe von etwa 10 Meter erreicht hat. Derselbe ist behufs Förderung des Thons auf fahrbaren Weg durch eine Feldbahn mit Röttgen resp. der Meckenheimer Landstraße verbunden worden, wo die Umladung des Stoffes auf die Achse stattfindet. Bis jetzt sind auf diese Weise schon ungefähr 50 Waggon Thonerde zur Weiterverladung nach den nächstgelegenen Bahnhöfen trausportirt worden. Diese umständliche Versandtweise, welche in der ungünstigen Lage der neuen Thougrube zu den Bahnanschlüssen bedingt ist, mag zwar einen etwas hohen Geschäftsspesensatz erzeugen. Immerhin scheint aber bei den übrigen, nicht unbequemen Betriebsbedingungen, der brauchbaren General=Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 2466 Seite? Qualität des gewonnenen Rohmaterials und dem bis jetzt baren Thonreichthum des großen Grundstückes ein lebensfähiges Unternehmen mehr in unserer Nachbarschaft erstanden zu sein. Zu Ehren von Professor Dr. Schultze, dem Director der medicinischen Klinik, der kürzlich sein 25 jähriges Doctor=Jubiläum beging, fand gestern Abend im Saale von Tuschmann ein Commers Statt, dem außer zahlreichen jungen Medicinern eine Reihe von Aerzten und von Docenten der Universität beiwohnten. Der Jubilar wurde bei seinem Eintritt in den Saal mit einem schmetternden Tusch und lautem Gruß empfangen. Nachdem cand. Reifferscheid mit einem Salamander auf den Kaiser den Commers eröffnet hatte, feierte cand. Schmieden den Director der medicinischen Klinik als Lehrer und Freund der studentischen Jugend. Als die Klänge des prächtigen Schultze=Liedes verhallt, gelangte unter lebhaftem Beifall ein Telegramm von Geheimrath Trendelenburg aus Leipzig zur Verlesung, der in poctischen Knittelversen den Jubilar beglückwünschte. In längerer Rede schilderte dann Prof. Schultze seine Studienzeit in Heidelberg und Bonn. Besonders verweilte er bei der Erinnerung an seinen damaligen Lehrer und heutigen Genossen im Lehramt, Geheimrath Pflüger, der ihn auch zu seiner Doctor=Dissertation„Ueber die Gase in der Fischblase“ hingeleitet. Im weiteren Verlauf seiner Rede verwies er auf die Aehnlichkeit des Officiers= und des ärztlichen Standes. Beide müßten Muth und Entschlossenheit in schwierigen Lagen bekunden und besonders auch auf die Entwicklung ihrer Sinnesorgane. Auge und Ohr, achten. Während im Krieg aber der Soldat Wunden schlage, heile der Arzt. Prof. Schultze schloß mit dem Wunsch, daß die jungen Aerzte die Naturwissenschaften besonders pflegen und stets in Ausübung des Berufs Entschlossenheit mit warmem Mitgefühl verbinden möchten. Privatdocent Dr. Schmidt toastete auf den freundschaftlichen Verkehr des Jubilars mit seinen Collegen. cand. Vogel pries das Vorrecht der jungen Mediciner, mit ihren Lehrern näher als alle andere Studenten in täglichen Verkehr zu treten und so die rastlose Thätigkeit des deutschen Professors in vollem Umfang zu erkennen. Die Studentenschaft der Universität Bonn, von wo der Wissenschaft stets neue Wege eröffnet wurden, dürfe ganz besonders stolz auf ihre Lehrer sein. Geheimrath Binz verwies auf die Zerrissenheit Deutschlands vor 1864, bei der auch die Jugend keine rechte Begeisterung finden konnte. Damals lagen auch die Institute der Universität derart im Argen, daß er nicht einmal Platz zur Arbeit gefunden habe. In der Folge seien an der Hochschule wahre Paläste erstanden, die dem Studirenden heute das Studium wesentlich erleichterten. Daraus erwachse auch die Pflicht, energisch und freudig den Kampf des Lebens aufzunehmen. Weiter nahmen noch das Wort Professor Schiefferdecker und Geheimrath Frhr. v. la Valette, der bei der unterdessen eingetretenen Fidulität wahre Beifallsstürme entfesselte. In später Stunde wurde der Jubilar noch mit Blumen bekränzt. In vorzüglicher Stimmung klang der Commers harmonisch aus. 8 Weitleuchtender Feuerschein breitete sich heute Morgen gegen 7 Uhr über das hiesige Rheinufer und die benachbarten Straßen aus und zog den Blick der Fußgänger nach Beuel hin. Daselbst war in der Asphalt= und Theerproducten=Fabrik von A. W. Andernach ein Brand ausgebrochen. Von Arbeitern, welche mit dem Trajectschiff von Beuel kamen, hörte man, daß das Feuer in der einsam am Finkenberge gelegenen Fabrik schon früh Morgens ausgebrochen sei. Die Feuerwehr der Westdeutschen Jute=Spinnerei und Weberei sei an der Brandstelle erschienen und habe die Löscharbeiten aufgenommen. Kurz nach 7 Uhr verschwand der Feuerschein und am hiesigen Ufer war nur eine mächtige Rauchsäule wahrzunehmen, welche langsam in die Höhe zog. Bei der Feuergefährlichkeit der in der Andernach'schen Fabrik verarbeiteten Materialien dürften die Löscharbeiten mit großen Schwierigkeiten verbunden sein. Der Männer=Gefangverein„Concordia“ wird, wie aus einer Bekanntmachung im heutigen„General=Anzeiger“ hervorgeht, am Sonntag den 29. d. Mts., Abends 9 Uhr im Gasthof„Zum goldenen Stern“, seine geselligen Veranstaltungen während der Winterzeit mit einer„Liedertafel“ eröffnen. Die sonst um diese Zeit übliche Stiftungsfest=Feier— in diesem Jahre ist die fünfzigjahrige oder goldene— ist, wie bekannt, mit allem ihrem Glanze bereits verrauscht. Nichtsdestoweniger fällt von dem Jubiläumsglanze auch noch ein Theil auf die bevorstehende„Liedertafel", denn mit einer solchen eröffnete die„Concordia“ vor genau 50 Jahren den Reigen ihres geselligen Lebens: ihren ersten Stiftungstag, nachdem ein dem letzteren voraufgegangenes Concert zum Besten des Hospitalbaues die Lebensfähigkeit des Vereins bewiesen hatte. Jene erste„Liedertafel" bei „Kley“ schloß nach Väter Sitte mit einem Gastmahle ab, an welchem nach den noch vorhandenen Tagebuch=Aufzeichnungen eines Theilnehmers 67 von den Altvordern unserer„Concordia“ die Tafelrunde zierten. Die erwähnte Sitte erhielt sich bis Mitte der siebenziger Jahre, meist für alle Festlichkeiten, dann aber gelangte für letztere das„Ewigweibliche" immer mehr zur Geltung und mit ihm Terpsichore, die tanzliebende Muse. Noch aber hat Polyhymnia den Vorrang und ihr zu Ehren sollen denn auch bei der„Liedertafel“, aus begreiflichen Grüuden vorzugsweise jene Chorgesänge ertönen, welche der„Concordia“ zu ihrem Jubelfeste gewidmet wurden. Die ehrende und warmherzige Theilnahme, welche bei diesem Fest und Waffen bei sich führte, festgenommen. An dem geöffneten Fenster sah der eine Schutzmann die Frau auf dem Dach des Hinterhauses sitzen. Schnell sprang er ihr nach, aber die Person sprang vom Dach auf ein Nebendach, der Schutzmann hinter ihr her. Die Frau schien die Verhältnisse gut zu kennen, und über mehrere Dächer von Hinterbauten ging die wilde Jagd. Hinter dem v. Oppenheim'schen Bankhause sprang die Person auf ein Glasdach; dieses brach durch und die Person stürzte aus beträchtlicher Höhe herunter, wobei sie sich erheblich verletzte. Der Schutzmann gab die Verfolgung auf und gelangte durch Fenster und Zimmer eines durch den Lärm geweckten Anwohners auf die Straße. Von dort aus verschaffte man sich Eingang in das Haus mit dem Glasdach und suchte nach der Person. Die Blutspuren deuteten auf den Abort, wohin sich die Person geflüchtet hatte. Da sie gutwillig die Thür nicht öffnete, mußte man dieselbe mittels Brecheisens öffnen. Die Frau war durch den Sturz so schwer verletzt, daß sie nach dem Bürger=Hospital geschafft werden mußte. Der Mann scheint mit der Person schon viel auf dem Kerbholz zu haben und scheinen Beide gefährliche Verbrecher zu sein. Beide hatten falsche Papiere bei sich und gaben auch falsche Namen an. 88 Athen, 27. Nov. Gestern herrschte hier ein surchtbarer Orkan, welcher große Verheerungen anrichtete. Viele Häuser und Brücken wurden zerstört. Die Gasanstalt im Pyräus steht vollständig unter Wasser, so daß die Straßenbeleuch tung eingestellt ist. Mehrere andere Fabriken stehen gleich falls unter Wasser; die Arbeiter fenern Nothschüsse ab. Ein Zug entgleiste, wobei mehrere Meuschen um's Leben kamen. Die Bestürzung ist sehr groß. s London, 26. Nov. Der Postdampfer„Alameda“ ist von Sidney in San Francisco eingetroffen und berichtet, daß nach der Meldung des auf Erkundigung ausgesendeten Zollkutters„Lily Rock“ 11 Bergente auf den Salomon=Inseln von den Eingeborenen gefangen und bei einem großen Fest erschlagen und verzehrt worden sind. Sechs von den Unglücklichen waren Engländer, fünf Australier. dem Jubilar=Verein von allen Seiten entgegengebracht wurde, von schon hochbetagten noch lebenden Stiftern, von den ehemaligen Mitgliedern, den Freunden und Gönnern des Vereins aus Stadt und Land, darf hoffen lassen, daß die„alten Herren", sowie die Freunde des Vereins auch an den Veranstaltungen des Vereins sich wieder betheiligen werden. Daß sie alle mit einem herzlichen„Lieder wacht auf, thut froher Sänger Freude kund", bewillkommnet werden, bedarf gewiß nicht einer besonderen Versicherung. Wie ersichtlich, sind auch durch Mitglieder eingeführte Gäste willkommen. Wenn der Verein auch hiermit gerne einer alten Sitte entspricht, so bezweckt er dadurch aber gleichzeitig auch allen Denen entgegen zu kommen, welche in Uebernahme activer oder inactiver Mitgliedschaft den Zwecken und Zielen des Vereins dienen könnten. Eine Diebesbande scheint in den letzten Tagen unsere Stadt zum Felde ihrer Thätigkeit ausersehen zu haben. So wurden vorgestern aus einem Hause an der Poststraße kgrößere Partieen Wollwaaren entwendet. Einer der Spitzbuben kam mit einem Bündel der gestohlenen Sachen nach dem Bahnhof. Hier wurde er von einem Polizeibeamten angerufen. Der Dieb ließ das Paket fallen und lief nach der Bachstraße, woselbst man ihn und noch zwei seiner Genossen erwischte...: Spighuhen and Gus. Dem Vernehmen nach stammen die Spiponven und zvin; man glaubt in ihnen Theilnehmer an verschiedenen Einbrüchen zu erkennen. Einer der Langfinger war in den hiesigen Wartesaal geflüchtet, wo er sich schlafend stellte; er wurde indessen ebenfalls dingfest gemacht. Als Erkennungszeichen scheinen die Einbrecher mit Blümchen bedruckte Karten zu führen. Gestern Morgen wurden die Diebe nach dem Gerichtsgebaude gebracht. Ein weiterer Diebstahl ist in einem Hause am Markte vorgekommen. Der Spitzbube, welcher eine goldene Uhr sowie ein Sparkassenbuch entwendet hatte, wurde zwar entdeckt, entkam jedoch in dem Verkehrsgewühl der Wenzelgasse. In einem Kellerloch dieser Straße ist das Sparkassenbuch wiedergefunden worden. Wie wir heute Morgen vernehmen, hat man in dem Einen der vier verhafteten Personen den Verüber des letzteren Diebstahles erkannt. q Ein Storchenpaar. Für die vorgeschrittene Jahreszeit recht seltene Gäste haben gestern Nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr einen kurzen Besuch in Endenich gemacht. Auf dem Schornstein eines am dortigen Bendenweg liegenden Hauses hatte sich ein leibhaftiges StorchenPaar niedergelassen, welches zuerst durch Vorübergehende von der um die genannte Tageszeit wenig belebten Straße aus wahrgenommen wurde. Hiernach haben die darauf aufmerksam gemachten Hausbewohner die verspäteten Zugvögel noch etwa eine halbe Stunde lang mit Muße beobachtet, bis sie sich nach geschehener Rast wieder in die Lüfte erhoben, ihrem fernen Reiseziel zuzustreben. Ob sie dasselbe trotz des im Zunehmen begriffenen Frostwetters glücklich erreichen werden? X Ueber die Verhaftung eines gefährlichen Verbrecher. gaaxes in Köln schgeibt man uns von dort unter'm gestrigen Tage in der vergangenen Nacht wurde hier ein Verbrecherpaar auf eigene thümliche Art verhaftet. um Mittwoch Nachmittag traf in dem in der Budengasse gelegenen Hotel zum Cardinal ein angebliches Ehepaar aus Coblenz ein und nahm dort ein Zimmer. Als der Büffetier des Hotels, der Abends spät das Silberzeug und sonstige werthvolle Inventar mit auf sein Zimmer genommen hatte und eben eingeschlafen war, begab sich die angebliche Frau in das im 3. Stock gelegene Zimmer des schlafenden Büffetiers und machte sich am Silberzeug zu schaffen. Durch das Gerausch erwachte der Büffetier und sprang aus dem Bett. Er zündete Licht an und sah die Frau vor sich stehen, die sich erschreckt entschuldigte, mit der Angabe, sie habe sich auf der Suche nach dem Closet in das Zimmer verirrt. Schnell entfernte sie sich, eilte in ihr Zimmer, welches sie verschloß. Dann kleidete sie sich vollends an und sprang, als sie hörte, wie der Büffetier von seinem Zimmerfenster aus nach Polizei rief, aus dem Fenster auf das Dach eines Hinterbaues. Bald erschienen Schutzleute vor der verschlossenen Zimmerthüre des angeblichen Ehepaares. Der Mann weigerte sich, die Thüre zu öffnett und gab an, seine Frau sei Nach längerem Sträuben wurde oie Thüre geöffnet und r einen sehr verdachtigen Einbruck machte, auch Dietriche ss Berlin, 27. Nov. Nach der ersten Lesung des Etats am Montag wird die Justiznovelle in zweiter und dritter Lesung im Reichstag erledigt werden. Berlin, 26. Nov. Der conservative Delegirtentag beschloß nachträglich noch, im Jahre 1897 einen allgemeinen conservativen Parteitag abzuhalten. §s Berlin, 26. Nov. Aus einer Unterredung, welche ein Mitarbeiter des„Berliner Tageblattes“ mit einer maßgebenden russischen Persönlichkeit hatte, geht hervor, daß die russische Regierung keine Geneigtheit zeigt, auf die deutschen Wünsche wegen Zollerleichterungen einzugehen. §s Berlin, 27. Nov. In einer Denkschrift nimmt der geschäftsführende Ausschuß des Landesvereins preußischer Schullehrer Stellung zum Lehrerbesoldungsgesetz. Die Lehrerschaft verlangt als Grundgehalt 1200 Mark, welches mit der endgültigen Anstellung beginnt und sich in 25 Jahren durch Alterszulagen verdoppelt. §s Berlin, 26. Nov. Bei dem am 20. November stattgehabten Verkauf von 22 im Hauptgestüt Graditz gezogenen Vollblutpferden wurde ein Gesammterlös von 45,260 M. erzielt, was einen Durch schnittsbetrag von 2057,3 M. ergibt. Es ist dies als günstiges Resultat zu betrachten, da Rennpferde hoher Klasse nicht zum Verkauf gekommen sind. §8 Berlin, 26. Nov. Zu der Meldung des„Volk“, das Kaiserliche Hoflager werde im nächsten Frühjahr nach Wilhelmshöhe bei Cassel verlegt, bemerkt die„Nordd. Allg. Ztg., daß diese Nachricht auf Erfindung beruhe. §8 Berlin, 26. Nov. Für den Bau einer Kaserne auf Helgoland werden im Marine=Etat 200,000 Mark gefordert. Die Gerüchte über eine Verstärkung der Helgoländer Garnison sind hierauf zurückzuführen. ss Hamburg, 26. Nov. Gestern Abend wurde in einer von 2500 Personen besuchten Seemanns=Versammlung der Ausstand der See leute beschlossen. ss Hamburg, 27.. Nov. Nachdem auch die EwerführerTagelöhner und die organisirten Seefahrer die Arbeitseinstellung durchgeführt haben, ist die Zahl der Strikenden auf 11,000 gewachsen. ss Hamburg, 27. Nov. 180 englische Arbeiter trafen aus Grimsby ein, um Arbeit anzunehmen. Weitere Arbeiter werden erwartet. ss Hamburg, 27. Nov. Die Kesselreiniger striken ebenfalls. 88 Kiel, 27. Nov. Der Panzer„König Wilhelm“ ist in See gegangen, um dem Kaiser die neuen Scheinwerfer vorzuführen. Zu diesem Zweck finden in der Außenföhrde Torpedo=Augriffe Statt. §s Bochum, 27. Nov. In dem benachbarten Röhlinghausen wurde gegen eine Gastwirthschaft ein Dynamit=Attentat verübt. Drei Personen wurden schwer verletzt. Das Haus ist stark beschädigt. ss Frankfurt a.., 27. Nov. Im Verlaufe des Zeugnißzwangsverfahrens gegen die„Frankfurter Zeitung“ wurde gegen den verantwortlichen Redacteur A. Giesen eine Geldstrafe von 200 Mark verhängt und zugleich Zwangshaft verfügt, die am 4. December beginnen soll. Die Zeitung hat sofort Beschwerde dagegen eingelegt. s8 Marburg, 26. Nov. Professor Behring, der Entdecker des Diphterieserums, erhielt vom Könige von Italien das Kommandeurkreuz des Ordens der italienischen Krone. §§ Breslau, 27. Nov. Wie die„Breslauer Morgenzeitung“ meldet, hat sich Mittwoch Abend in Zengorze(russisch Polen) ein großes Grubenunglück ereignet. 30 Bergleute sollen den Tod gefunden haben. Nähere Nachrichten fehlen. ss Wien, 27. Nov. Hermann Sudermann hat seinen Proceß gegen das deutsche Volkstheater in Wien auch in dritter Instanz verloren. ss Wien, 27. Nov. Den Raimundpreis von fl. 1000 erhielt Carl Weis für das Volksstück„Der kleine Mann“. ss Wien, 27. Nov. In der Wiener Artillerie=Kadettenschule ist eine ansteckende Halskrankheit ausgebrochen. Zwölf Zöglinge mußten ins Krankenhaus gebracht werden. ss Wien, 27. Nov. Großfurst Ncicolajewitsch soll dem Kaiser Franz Josef einen russischen Plan zur Theilung der Türke unterbreitet haben. Rußland soll demnach Klein=Asien erhalten, Oesterreich feine Grenzen bis Salonichi ausdehnen, Frankreich Syrien und Italien Albanien erhalten. England soll im unbeschränkten Besitze Aegyptens bleiben und Constantinopel ein Freihafen werden unter Garantie der Großmächte.... 60 s8 Wien, 27. Nov. Ein im Wiener Thiergarten mit dem Reinigen des Käfigs eines Jaguars beschäftigter Wärter wurde von dem Thiere angefallen und schwer verletzt. §s Bukarest, 26. Nov. Vorgestern Abend wurde hier ein Erdstoß wahrgenommen, welcher jedoch keinen weiteren Umfang annahm auch in Galatz wurde ein zweimaliger Erdstoß verspürt. s8 Belgrad, 27. Nov. Die durch die Ueberschwemmung unterbrochene Eisenbahnverbindung ist wieder hergestellt. ss Triest, 26. Nov. Eine gestern Nachmittag entstandene heftige Bora, welche heute noch fortdauert, verursachte zahlreiche kleinere Schiffsunfälle und viele Unfälle zu Lande. Der Seeverkehr ist unterbrochen, der Landverkehr erschwert. ss Rom, 27. Nov. Rudini wird in der Kammer drei Ver trauensvoten verlangen: für den Frieden mit Menelik, für den tunesischen Vertrag und für die Hülfs=Action für die Banca di Napoli. s8 Rom, 27. Nov. In der Bank von Neapel wurden 50 Millionen Deficit festgestellt. ss Genua, 27. Nov. Der Präfect verhinderte die Abfahrt von 200 Italienern, die vom Hamburger Lloyd als Dockarbeiter nach ergehen verurtheilten Soldaten, welche nach Afrika transportirt werden, abreisten, entstand unter ihnen eine Schlägerei, obgleich sie von einer Compagnie Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett umgeben waren. Vier Aufrührer mußten gebunden und ins Gefäugniß abgeführt werden. ss Marseille, 26. Nov. Der letzten„Tongkinpost“ zufolge ist die Cholera, welche bis jetzt nur unter den Eingeborenen herrschte, nunmehr auch unter den französischen Einsiedlern ausgebrochen. 88 Lyon, 26. Nov. Gestern fand am Schlusse einer Versammlung der Conservativen und Antisemiten im Circus eine blutige Schlägerei Statt. Es wurde ein Zug veranstaltet, welchen die Polizei sprengen sollte. Ein Abgeordneter wurde verhaftet, dem Redacteur der„France libre“ wurden Rippen eingeschlagen. Vordeaux, 27. Nov. Die Mission Hourst, über deren Schicksal man schon besorgt war, ist in Portonnova angekommen. ss Hayingen, 27. Nov. Der Knecht Harsch, der die 15jährige lesch von hier ermordete, wurde vom Schwurgericht in Nancy zum ode verurtheilt. ss Brüssel, 27. Nov. Am Weihnachtstag werden hier die sociaistischen Gemeinderäthe von Belgien einen Congreß abhalten. s8 Brüssel, 26. Nov. Der Herzog von Orleans und dessen junge Gemahlin wurden gestern von König Leopold empfangen. Die Audienz dauerte eine Stunde. Später machte der König dem jungen Paare einen Gegenbesuch. §s Antwerpen, 26. Nov. In Folge eines Zusammenstoßes zweier Dampfer auf der Schalde scheiterte der Dampfer„Arnemyden". Mehrere Personen sind ertrunken. Antwerpen, 27. Nov. Der Dreimaster„Mary keimbau, welcher nach Cuba unterwegs war, ist im atlantischen Ocean unteregangen. Der Commandant, 2 Officiere und 2 Matrosen ertranken. Die übrige Mannschaft konnte gerettet werden. §s London, 26. Nov. Der„Westminister Gazette“ zufolge befindet sich die geflüchtete Tochter Don Carlos' in Barcelona. Dieselbe hat an ihren Vater einen Brief gerichtet, worin sie ihn um Verzeihung §8 London, 27. Nov. Das bekannte Hotel von Mrs. Smith wurde gestern durch eine Feuersbrunst zerstört. Die Besitzerin kam in den Flammen um. §s London, 27. Nov. In der mittleren Stadt ist ein Häuserviereck niedergebrannt; drei Frauen verbrannten bei lebendigem Leibe, zwei andere wurden, wenn auch schwer verletzt, gerettet. 88 Petersburg, 26. Nov. Das Verkehrsministerium beschloß die Herstellung einer Kanalverbindung zwischen dem Caspischen, dem Schwarzen und Asov'schen Meere.„ §§ Warschau, 27. Nov. Ein Güterzug in Terespol der Terespoler Eisenbahn verunglückte in Folge Einsturzes einer Brücke, wobei zwei Locomotiven und sieben Waggons zertrüm Ein Maschinist und ein Bahnhofsgehülfe blieben todt. ss Kairo, 27. Nov. Der Beirath des Finanzdepartements, Palmer, legte dem Ministerrathe das Budget für 1897 vor. Danach sind die Einnahmen auf 10,235,000 egyptische Pfund und die Ausgaben auf 10,230,000 egyptische Pfund geschätzt. weggegangen. Nach längerem Sträl der Mann, der einen sehr verbachnigen Embrau machte, nnd, um Instruktion. Der Hauspurs engggirt sind, und bat die Reg ra###t will Tumulten, ahnlich denen in Züruch, zuvorkommen. ss Florenz, 27. Nov. In seiner Villa in Fiorenz eryangt sich der Marchese Vincenco Antenori. Derselbe stand vor dem Ruin, da er sein gesammtes Vermögen in Monte Carlo verspielt hatte. ss Madrid, 27. Nov. Minister=Prässdent Canovas erklärte, daß er gegen die Rückberufung des Generals Weyler sei. §8 Paris, 26. Nov.„Libre parole“ behauptet, Monteux, welchem von der Regierung die Verproviantirung der Teufelsinsel anvertraut worden ist, sei in Havre durch Rens Odinet, einen persönlichen Freund des Präsidenten Faure vertreten. Monteux habe zum Associé einen deutschen Reserveofficier Namens Leuch aus Nürnberg. Die Magistratur, die Finanzpolitik und die obere Staatsverwaltung stehe heute im Dienste Dreyfus', dessen Entweichung bevorstebe. 88 Paris, 27. Nov. Der Senator und ehemalige Botschafter in Bern Arago ist gestorben.„„„ G„ 88 Paris, 27. Nov. Der Neffe des eyemaligen Pariser Polizeipräfekten Baron Haußmann ist seit dem 23. October spurlos ve schwunden. Man glaubt, daß er das Opfer eines Mordes geworden ist. s8 Paris, 27. Nov. Als gestern die wegen ehrenrührige Restaurant Blum, Biehmarkt 2, empf. seinen g. bürg. Mittagtisch. Freitag den 27. November. 60 Pfg.: Legirte Suppe. Cass. Rippespeer. Grünkohl. Dessert. 1 Mr.(10 Karten 8 Mk.): Legirte Suppe. Schellfisch mit Butter, Kart. Cass. Rippespeer. Grünkobl. Dessert. ganzer Tnstnuationen als: Gas=, Wasserund Kaual=Anlagen, übernimmt das Installations=Geschäft L.& C. Hansen Nacht. F. J. Brenm. §8 Berlin, 26. Nov. Im Reichstag lehnte Staatssecretär von Bötticher wegen der gegenwärtig schwebenden Verhandlungen die Beantwortung einer Anfrage der Socialdemokraten über die verhandlungen feiner Lederwaaren mit Rußland ab. Zu einer weiteren Aufrage über die Besteuerung der Consumvereine im Königreich Sachsen erklärte der Staatssecretär, die Maßnahmen der sächsischen Regierung ständen mit dem Reichsgesetz nicht im Widerspruch. Es sei unbestritten, daß Staat und Gemeinde von den Consumvereinen die Gewerbesteuer erheben dürften. Dies führte des Weiteren noch der Bevollmächtigte der sächsischen Regierung aus.: Fuchs(Centr.) nennt die Consumvereine eine schwere Schädigung des Mittelstandes. Sie dienten der Socialdemokratie auch als Mittel zum Klassenkampf.— Stollo(Sd.) weist darauf hin, daß die hervorragendsten Juristen in der sächsischen Zweiten Kammer das Vorgehen der Regierung als gesetzwidrig bezeichnet hätten. In Sachsen regiere nicht das Ministerium, sondern eine Oberhofrathspartei, gerade wie in andern Ländern eine Adjutanten=Partei.— Hiergegen erhob der sächsische Bevollmächtigte Einspruch. Die Socialisten könnten doch am Besten wissen, daß in Sachsen eine Regierung herrsche.— Zimmermann(Antis.) bekämpfte die Auswüchse des Genossenschaftswesens, die dem Einzelnen, insbesondere dem Mittelstande, schadeten. Die Angestellten der Consumvereine seien Agitatoren der Socialdemokratie. Die es nicht sein sollten, würden aus den Vereinen verdrängt. Ebenso eien aber auch die Waarenhäuser für Officiere und Beamten zu bekämpfen. 88 Berlin, 26. Nov. Im Landtag wandte sich bei der fortgesetzten ersten Berathung des Gesetzentwurfs über Staatsschuldentilgung und Außgleichfonds Finanzminister Dr. Miquel zunächst gegen einige Ausführungen Richters. Dieser hebe wohl eine angebliche Versechsfachung des Staatsvermögens hervor, vermeide es aber, anzugeben, daß seit 1869 sich die Schulden des Staates von etwa 1200 Millionen Mark auf 7 Milliarden erhöht haben. Alsdann widerlegte er die Ausführungen des Abgeordneten Sattlers über das Eisenbahngarantiegesetz, sowie den Standpunkt Dr. Bachems über den Ausgleichfonds. Ob dieser Fonds aus Ueberweisungen aus dem Reich bestehe oder aus Ueberschüssen der Eisenbahnen, sei gleichgültig Gebe es doch auch nur eine General=Staatskasse. Die Hauptsache ist daß der Ausgleichfonds aus Ueberschüssen gebildet werde. Eine Untersuchung über die Herkunft der Ueberschüsse habe gar keinen Zweck. Eine vollständige Trennung zwischen Eisenbahn und Finanzverwaltung bringe große Gefahren mit sich, jwiderspreche auch dem obersten Princip des preußischen Staates, dem der Einheitlichkeit der Finanz= Verwaltung. Freiherr von Zedlitz(Fc.) nennt die Vorlage einen Schritt zur Besserung, die Heranziehung der Eisenbahn=Ueberschüsse zur Deckung der allgemeinen Bedürfnisse sei eine gesunde und wohlberechtigte Ein richtung. Auch er widerstrebe einer Trennung der Eisenbahn=Wirtshschaft von der allgemeinen Finanz=Verwaltung. Das Zustandekommen eines Ausgleichsfonds sei wünschenswerth, gleichzeitig aber auch die Herstellung einer festen Grenze, über die hinaus die Eisenbahn=Ueberschüsse nicht zur Deckung der allgemeinen Staatsbedürfnisse herangezogen werden dürfen. von Eynern(nl.) betont, die Commission müsse über die eigentliche Bedeutung des Ausgleichsfonds sich Aufklärung verschaffen. Unzweifelhaft seien durch die Sparsamkeit des Finanzministers, vielleicht auch aus mangelnder Voraussicht der Bedürfnisse der anwachsenden Industrien, unsere Verkehrsverhältnisse zurückgeblieben in ihren Einrichtungen gegenüber den Anforderungen des Verkehrs. Der Wagen mangel koste täglich Millionen und schädige die Erwerbsverhältnisse der Arbeiter. Bei Verwendung der Eisenbahn=Ueberschüsse sei daher auf die Abstellung dieser Uebelstände in erster Linie Rücksicht zu nehmen. Jedenfalls sollten sie nur bis zu einem gewissen Höchstbetrag an die Finanzverwaltung abgeführt werden. Fritzen(Centr.) betrachtet eine Zwangs=Schuldentilgung als ein Mißtrauen gegen den Staat selbst, dagegen sei der Gedanke des Ausgleichsfonds durchaus gesund. Die Matrikular=Beiträge der Einzelstaaten bewährten sich als eine ständige Mahnung gegen das übermäßige Anschwellen der Reichsausgaben.— Die Vorlage wurde schließlich an eine besondere Commission von 21 Mitgliedern überwiesen. In der nunmehr folgenden Berathung des Gesetzentwurfs über das Diensteinkommen der Lehrer und Lehrerinnen an den öffentlichen Volksschulen begrüßte Knörcke(Frs.) zwar die Vorlage, gab aber der Hoffnung Ausdruck, daß höhere Sätze für Alterszulagen und Grundgehalt eingestellt würden. Das Anfangseinkommen des Lehrers stehe mit 900 M. fast unter dem normalen Tagelöhner=Ein kommen.— Dr. Porsch(Centr.) bestätigt, daß er und seine Partei noch auf demselben Standpunkte seien, wie früher. Grundsätzlich seien sie gegen die Herausnahme einzelner Theile aus dem Volksschulgesetz, dessen Zustandekommen auf christlicher Grundlage vor wie nach eine unbefriedigte Forderung sei. Gegenüber den einmüthigen Wünschen der Lehrerschaft und der Nothlage des Lehrerstandes habe das Centrum von seinem grundsätzlichen Bedenken Abstand genommen und befürworte die Vorlage. Zu Ausstellungen gebe nur die Betheiligungsart der Städte bei den Alterszulagen Anlaß. Da die Lehrer keine Staatsbeamten sind, könne der Staat nur im Unver mögensfalle der Städte eintreten. Zu weiterer Ausgestaltung möge man die Vorlage an eine Commission verweisen. v. Tzschope(fe.) nennt die minimalen Gehaltssätze durchaus unzureichend, doch bedeute die Vorlage eine verbesserte Auflage, seine Partei sei zu Concessionen an die großen Städte bereit.— Dr. v. Heydebrand(de.) ist gegen Concession an die großen Städte. Seine Partei wünsche, daß die Schule ihren Charakter als Communalanstalt behalte. Um 30 Silberlinge solle sie nicht zur Staatsanstalt werden. Der Cultusminister Dr. Bosse erklärte, er sei bereit, alles für den Lehrerstand zu thun, aber der Finanzminister habe auch ein Wort mitzureden. Deswegen habe die Vorlage das Erreichbare nicht aus den Augen verloren. Im Herrenhause sei die frühere Vorlage hauptsächlich an der Opposition der großen Städte gescheitert, deshalb seien im Entwurf zwei Aenderungen vorgenommen, einmal in Bezug auf die finanzielle Belastung und zweitens in dem Sinne, daß die Städte unter Umständen von den Alterszulage=Kassen befreit würden. Es sei unmöglich, die Lehrer angesichts ihrer offenbaren Nothlage noch länger zu vertrösten. Andere Wünsche müßten diesmal zurücktreten.— Nachdem von nationalliberaler und conservativer Seite noch die moralische Nothwendigkeit des Gesetzes betont worden war, wurde die Weiterberathung auf morgen vertagt. Junge Pommersche ...** Stück Mk..50 bis Mk..50 sowie schöne schwere Enten grosser Auswahl heute und morgen wieder eintreffend, Adolph Kaeuffer, Markt 16, In der Fontaine. in vorzüglicher Qual., wie Weiße, 10 Pfd 28 Pfg., sowie alle übrigen Sorten pfund= u. centnerw. billigst. Wd. Schmitz, Köln. Chaussee 27. Hühner=Pater Mais, Gerste und Wicken, offerirt billigst Wa. 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Abzugeben daselbst. hiermit Jeden, meiWarne mem Manne etwas zu borgen oder zu leihen, da ich für nichts aufkomme. Frau Laubach, Trippelsdorf. Stichtvört für den Bonner Carneval: 9— Seite 8 Nr. 2466 Geueral=Anzeiger für Vonn und Umgegend 27. Novemder 1896 Gestern Nachmittag um 4 Uhr starb sanft und gottergeben, nach langem mit grosser Geduld ertragenem Leiden, unsere unvergessliche heissgeliebte Mutter Frau Wittwe Kanzleirath Semen Joseflne, geb. de Greck, Rentnerin zu Bonn, im Alter von 84 Jahren. Alle, die die liebe Verstorbene nüher gekannt haben, werden unseren herben Verlust u würdigen wissen. Die tieftrauernden Kinder: Franzisca Schrick. Elise Schrick Benn, den 26. November 1896. Die Beerdigung findet Statt am Montag den 30. November, Nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehause Rbeinwerft 16. Die feierlichen Exequien werden Morgens 10 Uhr in der Stiftskirche gehalten. Stalt jeder besönderen Anzeige. Tedes-Anzeige. Es hat Gett in seinem unerferschlichen Rathschlusse gefallen, unseren theuren Gatten, Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Oheim Herrn Cart Abund-Mamche heute früh ½11 Uhr in fast vollendetem 70. Lebensjahre, versehen mit den Heilsmitteln der römischkatholisehen Kirche, zu Sich in die Ewigkeit zu nehmen Um stille Theilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Endenich, Bonn, Köln, Deutz, Flamersheim, Berlin, Crefeld, Düsseldorf, Magdeburg, Bickendorf, Königswinter, den 25. November 1896. Die Beerdigung findet Statt am Samstag den 26 November, Nachmittags ½2 Uhr, vom Leichenhause des alten Friedhofes aus. Die feierlichen Exequien werden am selben Tage, Morgens 9 Uhr, in dor Pfarrkirche zu Endenich gehalten. Banksagung. Für die vielen uns wohlthuenden Beweise von Theilnahme an dem Verluste meiner theuren Gattin, unserer lieben Mutter, danken auf das Herzlichste Nu. Homig und Famiie. Banksag ung! Für die vielen Beweise herzlicher Theilnahme bei dem schmerzlichen Verluste unseres lieben Gatten und Vatere, sowie für die zahlreichen Blumenspenden, sagen wir hiermit allen Verwandten und Bekannten, sowie den löblichen Vereinen unsern herzlichsten Dank. Wwe. M. Foppen und Kinder. Civilstand der Bürgermeisterei Poppelsdorf vom 11.— 16. November 1896. Geburten: Jacob, Sohn von Theodor Emons, Kutscher, u. v. Catharina Weder, z. Endenich.— Johann Adolf, S. v. Peter Piel, Tagelöhner, u. v. Elisabeth Butscheid, zu Duisdorf.— Maria Margaretha, Tocht. von Wilhelm Wichterich, Bäcker, u. v. Margareiha Gymmich, zu Poppelsdorf. — Johann, S. v. Joseph Brod= esser, Fabrikarbeiter, u. v. Maria Elisabeth Schröder, zu Kessenich. — Anna Amalia Ludmilla, T. v. Christian Busch, Fabrikarbeiter, u. v. Anna Lämmchen, z. Poppelsdorf.— Johann, S. v. Mathias Arenz, Buchhalter, u. v. Catharina Rott, zu Kessenich.— Catharina, Tocht. v. Heinrich Kirvel, Fabrikarbeiter, u. v. Gertr. Roßbach, z. Kessenich.— Everhard, S. v. Joh. Berzheim, Anstreicher, und von Catharina Schneider, zu Ippend. — Elisabeth, T. v. Math. Schäfer, Tagelöhner, u. v. Margaretha Müllerdorn, zu Poppelsdorf.— Jacob, S. v. Conrad Birrenbach, Tagelöhner, u. von Maria Anna Bergweiler, z. Duisdorf.— Cath., Tocht. von Johann Schuhmacher, Ackerer, u. v. Catharina Voosen, z. Kessenich.— Anna, T, v. Georg Carl Echternach, Fabrikarbeiter, u. von Gertrud Quasten, zu Poppelsdorf.— Carl, S. v. Heinrich Rennenberg, Fabrikarbeiter, u. v. Catharina Schurz, z. Poppelsdorf. — Wildelm Martin, S. v. Wilh. Joseph Zimmer, Metzger, und von Margaretha Schneider, z. Ippendorf.— Heinrich Fritz Erich, S. v. Nicolaus Hein, Aufseher, u. v. Luise Maurer, zu Poppelsdorf. — Johann, S. v. Hub. Wynands, Fabrikarbeiter, und von Gertrud Royer, zu Poppelsd.— Christine Coraline Anna Maria Irmgard, T. v. Egon Franz Romau Hermann Maria Schunck, Gymnasial= Oberlehrer, u. v. Anna Alexandrine Hubertine Adolfine Christine Grebel, zu Poppelsdorf. Heiraths=Verkündigungen: Heinrich Joseph Weder, Tagelöhner zu Kessenich, m. Elisabeth Helten, z. Bonn.— Nicolaus Jos. Panno, Fabrikarbeiter, mit Maria Anna Schmitz, beide zu Poppelsdorf. Heirathen: Franz Weber, Maurer, m. Christina Wolter, b. z. Lengsdorf.— Hubert Wilhelm Görgen, Tagel., zu Witterschlick. m. Josephine Braun, Wittwe v. Mathias Durch, zu Röttgen.— Lambert Piel, Gärtner z. Nievernerhütte, mit Christina Butscheid, z. Ueckesdorf.— Heinrich Castenholz. Wittwer v. Elisabeth Nöthen zu Poppelsdorf, mit Christine Strahl, zu Poppelsdorf.— Joh. Jac. Steinbeuer, Gärtner z. Bonn, m. Cath. Weber, zu Kessenich.— Heinrich Aderfeld, Tagelöhner, m. Margaretha Jülich, b. z. Kessenich. — Johann Hoppen, Fabrikarbeit., m. Anna Gertrud Schmidt, beide z. Kessenich.— Johann Krautwig, Kasettendreher zu Kessenich, mit Luise Elise Christiane Dreisbach, zu Bonn.— Peter Stuch, Fuhrmann, mit Anna Maria Grote, Wittwe von Olievier Liva, b. zu Kessenich.— Emil Robert Paul Otto, Musiker, m. Gertr. Bauch, beide zu Poppelsdorf.— Johann Carl August Joseph, Sergeant zu Poppelsdorf, mit Justina Christina Maria Rösing, z. Bonn. Sterbefälle: Aques Schumacher, 2 Monate alt, zu Endenich. — Christian Feldmann, Fabrikarbeiter, 89 Jahre und 10 Monate alt, zu Kessenich.— Joh. Arenz, 12 Stunden alt, zu Kessenich.— Mathias Lorbach, 10 Wochen alt, zu Kessenich.— Maria Sibylla Kornwebel, Rentnerin, ledig, 53 Jahre alt, zu Kessenich. in neu erbautem, prachtvoll eingerichtetem Hause preiswürdig zu vermiethen, Breitestraße 94. (Eine alte renommirte Berliner — Cigarren=Firma beabsich., einem geeigneten soliden Geschäfte beliebiger Branche in Bonn unter sehr günstigen Bedinaungen eine Niederlage zu übertragen. Gefällige Offerten unter L. T. 849. an G. L. Daube & Co., Berlin. 93.05 Ba sucht zum 15. Mai Wohnung von —3 Zimmern, am liebsten mit Werkstatt. Off. u. L. H. 108. a. d. Expedition d. General=Anz. 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Die heutige Nummer umfaßzt 10 Seiten. 14) Gestohlenes Glück. Roman von Reinhold Ortmann. Nachdruck verbeten. 11. Die Finanzräthin, die mit möglichster Schonung von der plötzlichen schweren Erkrankung ihres Sohnes unterrichtet worden war, hatte eine Tapferkeit und Selbstbeherrschung an den Tag gelegt, wie sie bei dieser schwächlichen und hinfälligen Frau angesichts eines für sie so fürchterlichen Ereignisses wohl Niemand vermuthet hätte. Statt sich in ohnmächtigen Klagen und verzweifelten Schmerzausbrüchen zu ergehen, hatte sie auf die Erklärung des Arztes, daß außer einer unzweifelhaft vorhandenen Lungenentzündung auch eine Erkrankung des Gehirns oder des Nervensystems vorzuliegen scheine, und daß die schleunige Ueberführung des Patienten in ein Krankenhaus deshalb bei Weitem das Rathsamste sei, mit unbeugsamer Entschiedenheit geantwortet, ihr Sohn könne in keiner derartigen Anstalt besser auf gehoben sein als in ihrem Hause, und hatte dann selbst mit erstaunlicher Umsicht Alles angeordnet, was zur Ermöglichung eines raschen Transportes nothwendig war. Während Ilse in ihrem phantastischen Costüm fröstelnd und zitternd dasaß, die weit geöffneten Augen, in denen sich noch immer das Entsetzen spiegelte, starr auf das hagere, dunkel geröthete Antlitz ihres Verlobten gerichtet und völlig unfähig, sich in der schrecklichen Situation irgendwie nützlich zu machen, wußte die kranke und gebrechliche alte Frau durch ihr energisches Auftreten alle Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen und jede Vorkehrung zu treffen, die geeignet schien, den mit der Ueberführung des unglücklichen Baumeisters verbundenen Gefahren zu begegnen. Durch schnell herbeigeschaffte Betten und Tücher nach Möglichkeit gegen die rauhe Winterluft geschützt, wurde der noch immer Bewußtlose in den Wagen getragen, der außer ihm auch den Arzt und die von allen Augenzeugen ebenso sehr bewunderte als bemitleidete Mutter aufnahm. Um Ilse hatte sich die Finanz räthin während der ganzen Zeit nicht gekümmert, und als sie bei Franz Steinäckers Wegschaffung Miene gemacht, ihr zu folgen, hatte sie mit einer abweisenden Handbewegung kurz und streng, ja, in fast feindlichem Tone gesagt: „Wir haben keinen Platz mehr für Dich. Einer dieser Herren wird vielleicht die Güte haben, Dir einen anderen Wagen zu besorgen. Und das junge Mädchen hatte keinen Versuch gemacht, sich gegen die lieblose Zurückweisung aufzulehnen. Mit gesenktem Köpfchen war sie stehen geblieben, demüthig und hülflos wie ein gescholtenes Kind, und nur durch ein stummes Nicken hatte sie dem Landgerichtsrath Baldenius geantwortet, als er mitleidig um die Erlaubniß gebeten hatte, sie nach Hause zu geleiten. Ohne die achtungsvollen Grüße der Umstehenden auch nur zu bemerken, war sie an seinem Arme hinausgeschritten, und unterwegs war er keineswegs sicher, ob sie von all' den tröstlichen Worten, mit denen er sie zu ermuthigen und aufzurichten suchte, auch nur ein einziges vernahm. Jedenfalls gab sie ihm kein Zeichen des Verständnisses und des Dankes, und kauerte, eng in ihren Pelzmantel eingehüllt, vom ersten bis zum letzten Augenblick der trübseligen Fahrt regungslos in ihrer Wagenecke. Er war denn auch aufrichtig zufrieden, als er sich seines unerfreulichen Ritterdienstes entledigt hatte und im Thorweg des alten Hauses mit einigen gutgemeinten Redensarten von ihr Abschied nehmen konnte. Zwar kehrte er, wie er es als Leiter für seine Pflicht halten mußte, eilig nach der„Philharmonie“ zurück; seine Stimmung aber war ihm recht gründlich verdorben und er verwünschte im Stillen die Nachgiebigkeit, die ihn bestimmt hatte, auf das Dräugen des Baumeisters seiner Braut vor all' den anderen jungen Damen, die es nach schauspielerischen Lorbeeren gelüstete, den Vorzug zu geben. Weinend hatte die alte Wirthschafterin den Beiden geöffnet. Der Schrecken über die traurige Heimkehr des„jungen Herrn", den sie dereinst als Kind auf ihren Armen gehalten, zitterte ihr noch in allen Gliedern. „Ach, was für ein Unglück, liebes Fräulein“, schluchzte sie.„Was für ein schreckliches Unglück! Wie, um Gottes Willen, konnte das nur geschehen? Und daß die Frau Finanzräthin nicht auf der Stelle den Tod davon gehabt hat! Aber wollen Sie denn nicht ihren Mantel ablegen, Fräulein? Lieber Himmel, Sie sehen ja selber beinahe aus wie eine Leiche. Willenlos ließ Ilse sich das schwere Kleidungsstück von den Schultern nehmen. Dann fragte sie mit einer Stimme, die völlig ohne Klang war: „Wohin hat man ihn gebracht, Christine?“ „In das Schlafzimmer der Frau Finanzräthin. Sie wollte es zurchaus so haben, weil es das Beste im Hause wäre.“ Durch die schwülen, überheizten Stuben ging Ilse bis zu der Thür des wohlbekannten Gemachs, an die sie schüchtern kopfte. Man öffnete ihr nicht sogleich, und sie wartete geduldig, bis nach Verlauf einiger Minuten die kleine, zusammengesunkene Gestalt der Finanzräthin auf der Schwelle erschien.—.36— 00 „Was willst Du?“ fragte sie hart, uno fast mit venselden Worten, die sie vorhin gebraucht hatte, fügte sie hinzu:„Hier ist kein Platz für Dich. Du bleibst viel besser in Deinem Zimmer. Nie hatte Ilse von der sanften, liebenswürdigen Dame eine ähnliche Behandlung erfahren; aber sie setzte sich nicht dagegen zur Wehr, sondern nahm sie vielmehr hin wie eine wohlverdiente Strafe. Ihr einziger Widerstand bestand darin, daß sie nicht auf der Stelle gehorchte: werde gewiß nicht im Wege sein", sagte sie demüthig,„und ich bin nicht so unerfahren, wie Du vielleicht glaubst. Du hast ein besseres Recht darauf ihn zu pflegen als ich; aber Du wirst mir doch erlauben, Dir dabei zur Hand zu gehen— nicht wahr?" Der Blick der Finanzrathin streifte über die schöne junge Gestalt dahin und ihre Lippen zuckten. „In diesem Aufzuge?— Soll sich mein armer Junge, wenn aus seiner Ohnmacht erwacht, noch immer in der Comödie glauben? Geh' vor Allem, Dich umzuziehen. Dann mag sich vielleicht eine Beschäftigung für Dich finden. Ilse wurde dunkelroth, als sie auf ihr griechisches Gewano und auf ihre nackten Arme niedersah.., Minsten arüstckrte... Da sie nach Verlauf von kaum zehn Minuten zurnitlehrte, in das schlichte, schwarze Trauerkleid gehüllt, das sie nach ihres Vaters Tode getragen, wehrte ihr die Finanzräthin den Eintritt nicht mehr. Zu dem menschenfreundlichen Arzte, der den Kranken aus der Philharmonie hierher geleitet, hatte sich inzwischen auch noch Doctor Stockmar, der Hausarzt der Familie, gesellt, und sie hielten eben flüsternd in einer Ecke des Zimmers kurze Berathung miteinander. Das Ergebniß des Consiliums war offenbar nicht sehr erfreulicher Art, denn sie zeigten Beide sehr ernste Mienen, als sie sich wieder zu den Franen wandten, und Doctor Stockmar erklärte in einem keineswegs zuversichtlichen Tone, daß er bezüglich der Diagnose mit seinem Collegen durchaus einer Meinung sei. Das Vorhandensein einer schweren LungenEntzündung lasse sich leider nicht bezweifeln, und die tiefe Bewußtlosigkeit, die nicht zu den gewöhnlichen Symptomen dieser Krankheit gehore, lege überdies die Befürchtung einer Complikation nahe, deren Natur noch nicht mit voller Klarheit zu erkennen sei. Unter solchen Umständen müsse auch er bedauern, daß man nicht vorgezogen habe, den Patienten in ein Krankenhaus zu schaffen, und es sei jedenfalls so schnell als möglich eine geschulte Pflegerin zu beschaffen. Mit derselben Fassung, die sie von allem Anbeginn gezeigt hatte, war die Finanzräthin den entmuthigenden Ausführungen des Arztes gefolgt. Nur ihre welken Hände, die sich auf den Tischrand stützten, zitterten sichtlich, als sie nach einem kurzen Schweigen fragte: „Aber Sie werden ihn doch durchbringen— nicht wahr? Sie den mir meinen Sohn nicht sterben lassen, Doctor— ich hal nichts auf der Welt als ihn.. Doctor Stockmar rieb mit dem Taschentuche die Glaser seines Herrn Sohnes unsere Befürchtungen und unsere Hoffnungen bis jetzt noch die Waage halten. Die Finanzräthin murmelte etwas, das wohl ein Dank für die offene Auskunft war; dann entzog sie dem Arzte ihre Hand und ging langsam nach der anderen Seite des Zimmers. Sie wollte wahrscheinlich an das Lager des Baumeisters treten, aber noch ehe sie es erreicht hatte, brach sie in einen Sessel zusammen, und der furchtbare, verzweifelte Schmerz, den sie so lange um ihres geliebten Kindes willen mit geradezu heldenhafter Selbstüberwindung zurückgedrängt hatte, machte sich endlich in einem herzbrechenden, krampfhaften Weinen Luft. Ilse eilte an ihre Seite, kniete neben ihr auf den Teppich nieder und umschlang die zarte, gebrechliche Gestalt liebevoll mit beiden Armen. Sie wußte nichts zu ihrem Troste zu sagen; aber sie schmiegte ihr marmorbleiches Gesicht an die Schulter der Greisin, und etwas unsäglich Rührendes war in ihrer hingebend zärtlichen Art. Für eine kleine Weile schien es denn auch, als ob die Finanzräthin diese stumme Theilnahme wie eine lindernde Wohlthat empfinde; doch es war nur das lähmende Uebermaaß ihres Kummers gewesen, das sie gehindert hatte, sich sogleich der innigen Umschlingung zu entziehen. Ohne Heftigkeit zwar, aber mit einer Entschiedenheit, die Ilse nicht weniger grausam verletzen mußte, wehrte sie ein paar Minuten später die Braut ihres Sohnes von sich ab. „Laß mich!“ sagte sie.„Ich bedarf Deines Mitleids nicht. Es thut mir weh, denn ich weiß, daß es Dir nicht von Herzen kommt. Ich will keine Anklage gegen Dich erheben; aber— Gott weiß es! — wenn Du ihn geliebt hättest, läge er jetzt nicht so vor uns da.“ Ilse antwortete nicht. Ihre Arme waren schlaff herabgesunken, Iund langsam, mit kraftlosen, mechanischen Bewegungen stand sie aus ihrer knieenden Stellung auf. Selbst aus ihren Lippen war jetzt jeder Blutstropfen gewichen, und ihr Gesicht schien um Jahre gealtert, als sie vor den nach der Entfernung seines Collegen an das Krankenbett zurückgekehrten Doctor Stockmar trat. Noch immer hatte keine Thräne ihre Wangen genetzt, und eine fast unheimliche Ruhe war in dem Klang ihrer Stimme, als sie sagte: „Es wird kaum möglich sein, noch in dieser Nacht eine Pflegerin zu beschaffen; aber ich glaube auch nicht, daß es ihrer bedarf. Ich war sowohl bei meinem Vater wie bei meinem Bruder wiederholt als Krankenwärterin thätig, und die Aerzte waren damals mit zufrieden. Wenn Sie mich darüber belehren wollten, was ich werde ich die barmherzige Schwester vollkommen erwer##be ja im kräftigsten Mannesalter, und daß eine Lungenentzündung an und für sich keine unheilbare Krankheit ist— nun, das wissen Sie wohl auch ohne meine Versicherung, gnädige Frau!“ Das Gesicht der Finanzrathin war ganz starr geworden, und sie schüttelte fast heftig den grauen Kopf. „Nein, das ist die Antwort nicht, Herr Doctor, die Sie einer Mutter schuldig sind. Sie sprachen vorhin von einer Complikation, von einem anderen Leiden, dessen Natur Sie noch nicht klar könnten— und ie darkeit Sie mich Sie gagz aufrichtig gegen mich sind.....,. 4. 4. e. Der Arzt steckte seinen Kneifer in die Tasche und erfaßte mit beiden Händen die Rechte der alten Dame. „Meine liebe, verehrte gnädige Frau, warum qualen Sie sich und mich mit Fragen, auf die nur ein Allwissender zuverlässige Antwort geben könnte. Den Ausgang einer Krankheit vorherzusagen ist uns Arzten leider nur in gewissen trostlosen Fällen möglich, und auch da bleiben wir fast bis zum letzten augenblick der Möglichkeit des Irrthums unterworfen. Befürchtungen oder Hoffnnngen, das ist Alles, was wir äußern können, ohne über die Grenzen unseres Wissens hinaus zu gehen, und wenn Sie darauf bestehen, meine wahre Meinung zu erfahren, so muß ich Ihnen antworten, daß sich in dem Fall Ihres nd jetzt ist es nur die Lungenentzündung, mit deren Heilgich trosten wollen. Ich darf doch wohl verlangen, daß richtig gegen mich sind. schatteten Augen warf. Wenn der Arzt trotzdem keinen ernstlicheren Einspruch gegen ihre rücksichtslose Selbstaufopferung erhob, so geschah es aus einem Grunde, der ihm selber das Herz schwer genug machte. Trotz der von ihm selbst betonten Fehlbarkeit aller ärztlichen Voraussagen wußte er seit dem zweiten Tage der Krankheit nur zu jewiß, daß sein unglücklicher Patient ein rettungslos verlorener Mann war, und daß diese aufreibenden Nachtwachen auch ohne sein Dazuthun sehr bald ein Ende haben würde. Die Finanzräthin, die nach den unerhörten Gemüthsbewegungen selbst sehr leidend war und sich nur mit Anstrengung während einiger Stunden des Tages auf den Füßen hielt, richtete zu seiner Erleichterung keine Frage mehr an ihn; aber es war wohl kein Zweifel, daß ihr von Angst und Liebe geschärftes Mutterauge den von Stunde zu Stunde fortschreitenden Verfall kaum minder deutlich wahrnahm als er selbst. Man brauchte sie nurhanzusehn, wenn sie sich ganz unbeobachtet glaubte, um dessen inne zu werden, und die arme alte Frau, die schweigend den grausamsten Schmerz ihres Lebens kämpfte, war in solchen Augenblicken sicherlich nicht minder mitleidswürdig als ihr sterbender Sohn. zu thun habe, setzen. Doctor Stockmar blickte zweifelnd zu ihr auf; aber es mußte etwas in dem Ausdruck ihres Antlitzes sein, das ihm Respect einflößte, denn er erhob keine Einwendungen und äußerte keine Bedenken. Mit dem Bemerken, daß er selber zu ihrer Unterstützung hierbleiben werde, so lange es ihm unbedingt nothwendig erscheine, begann er sie über die Handreichungen zu unterrichten, deren es zunächst bedurfte, und die Art, wie sie seine Weisungen ausführte, erfüllte ihn bald mit wirklicher Bewunderung für ihre Umsicht und ihr Geschick. „Ich habe Ihnen in meinen Gedanken Unrecht gethan, liebes Fräulein", gestand er offenherzig, als nach Verlauf einer Stunde Alles gethau war, was vorerst überhaupt gethau werden konnte,„und ich fürchte nur, daß es Ihre Kräfte übersteigen wird, hier die ganze Nacht zu verbringen. Sie sehen sehr angegriffen aus, und eine Weile wenigstens sollten Sie ruhen. Ich kann mich inzwischen wohl auch mit irgend einem halbwegs anstelligen Dienstboten behelfen.“ Aber Ilse lehnte diese Zumuthung mit einer Bestimmtheit ab, die kein weiteres Zureden gestattete. Und Doctor Stockmar freute sich ihrer Standhaftigkeit, als er sah, welche Wirkung die Thatsache ihrer Anwesenheit auf seinen bald nachher zum Bewußtsein erwachenden Patienten übte. Mitten in einem heftigen und ohne Zweifel sehr schmerzhaften Hustenanfall hatte Franz Steinäcker die Augen aufgeschlagen. Sein fieberstarrer Blick hatte sich zunächst noch verständnißlos auf das Antlitz des Arztes geheftet und kein Wort der Erwiderung, kein Zucken der Gesichtsmuskeln hatte erkennen lassen, daß Doctor Stockmar's vorsichtige Fragen einen Weg fanden in sein wirres Gehirn. Dann aber, als die unheimlich glänzenden Augen langsam weiter gewandert waren bis zu der schlanken, schwarzen Frauengestalt neben seinem Lager, ging plötzlich eine auffallende Veränderung mit dem Kranken vor. Die in quälender Athemnoth halb geöffneten Lippen verzogen sich erst wie zu dem mühseligen Versuch eines Lächelns, und dann flüsterten sie— schwach und tonlos zwar, doch immerhin vernehmlich genug: „Ilse— liebe Ilse— bist Du bei mir?— Hast Du mich nicht verlassen?“ Sie beugte sich über ihn herab, so tief, daß ihr weicher Mund leise seine glühende Stirn berührte und antwortete: „Gewiß, lieber Franz— ich bin bei Dir, und ich werde Dich nimmer verlassen. Er tastete nach ihrer Hand und suchte sie mit seinen kraftlosen Fingern zu umfassen. „Ich danke Dir— mein Lieb.“ Bei dem ersten Laut vom Krankenlager her hatte sich die Finanz= räthin aus ihrem Sessel erhoben und nun stand sie an der andern Seite des Bettes. „Franz— mein lieber Sohn! Deine Mutter ist auch da. Und Du fühlst Dich jetzt schon bedeutend besser— nicht wahr?“ Es war kein Zweifel, daß der Baumeister sie hörte; aber er wandte trotzdem den Kopf nicht nach ihr um. Unverwandt blieb sein Blick auf Ilse gerichtet. Und ob die alte Frau ihre Frage auch zweimal wiederholte, ließ er sie doch vergebens auf eine Antwort oder auf ein Zeichen des Verständnisses warten. „Quälen Sie ihn nicht!“ flüsterte Doctor Stockmar der Finanz= räthin zu.„Wir müssen im Gegentheil Alles thun, ihm absolute Ruhe zu verschaffen. Es ist sehr gut, daß die Gegenwart des Fräuleins so günstig auf ihn wirkt. Sobald er wieder kräftiger ein wird, gestatte ich Ihnen selbstverständlich sehr gern, mit ihm zu reden.“ Das gramvolle Gesicht der Greisin war noch trauriger geworden. Ein schmerzlich vorwurfsvoller Blick traf das junge Mädchen, das ihr die Liebe ihres Sohnes entwendet hatte; aber sie erhob diesmal keine harte Beschuldigung gegen sie wie vorhin, sondern kehrte stille, mit müden, schleppenden Schritten auf ihren Platz im Dunkeln Der Morgen war nicht mehr fern, als der Arzt erklärte, daß nun nicht länger bleiben könne., 9. 12 „Meine Anwesenheit würde auch vor der Hano kaum noch einen Zweck haben", fügte er hinzu.„Von einer unmittelbaren Gefahr ist nicht die Rede, und ich weiß, daß ich den Patienten in der besten Obhut zurücklasse. Schon in der Frühe hoffe ich eine Pflegerin chicken zu können, die Sie ablöst. Bis dahin, mein liebes, tapferes Fräulein, werden Sie allerdings noch weiter ausharren müssen.“ Ilse erklärte ruhig, daß sie sich weder müde noch angegriffen fühle, aber sie ersuchte ihn leise, seinen Einfluß auf die Finanzräthin dahin geltend zu machen, daß die alte Dame sich zur Ruhe begebe. Der Arzt bemühte sich denn auch nach Kräften, ihren Wunsch zu erfüllen, doch alle seine Ueberredungsversuche stießen auf so hartnäckigen Widerstand, daß er endlich dem jungen Mädchen durch ein Achselzucken bedeuten mußte, hier sei seine Macht zu Ende. Ilse mochte sich überzeugt halten, daß sie selbst eine noch ungleich schärfere Zurückweisung erfahren würde, und sie setzte sich dieser Gefahr darum nicht erst aus. Liebenow'sche Nevenschrußbentir und seine Bedeutung für die Abnehmer von Wasser aus Druckleitungen. Von Reg.=Baumeister W. Daehr. (Nachdruck verboten.) Es ist eine in Fach= und Interessenten=Kreisen längst bekannte Thatsache, daß alle diezenigen Wassermesser, welche auf dem Principe beruhen, die Menge des mittelst Zapfhähnen in den verschieden hoch gelegenen Stockwerken der Gebäude aus einer Druckleitung abgenommenen Wassers mit Hülfe der Geschwindigkeit des den Meßapparat durchströmenden Wassers in der Weise zu bestimmen, daß mittelst eines Räderwerkes mit Zifferblatt, welches durch eine Turbinenwelle in Bewegung gesetzt wird, die hindurchgeströmte Wassermenge nach Kubikmetern gezählt wird, die thatsächlich abgenommene Wassermenge nicht richtig angeben, und es sind wie in Berlin so auch in anderen Städten dieserhalb schon recht oft seitens der Abnehmer Beschwerden bei den Wasserwerksverwaltungen beziehungsweise den städtischen Behörden eingereicht worden. Von den Verwaltungen der Wasserwerke wird zwar zugegeben, daß die auf obigem Princip beruhenden Wassermesser die abgenommenen Wassermengen unter Umständen zu hoch angeben, andererseits wird von diesen Verwaltungen aber geltend gemacht, daß auch unzutreffende Angaben in entgegengesetztem Sinne, also Minderangaben, nicht zu den Seltenheiten gehören, und daß hierdurch die Verwaltungen nicht unerhebliche Verluste erleiden. Denn die nicht gezählten Wassermengen gehen, da sie nicht bezahlt werden, den Verwaltungen verloren. Daß ein„Nichtzählen“ ganz geringfügiger Mengen thatsächlich vorkommt, ist nicht in Abrede zu stellen, da es einer gewissen Geschwindigkeit des den Wassermesser durchströmenden Wassers bedarf, um den Apparat in Bewegung zu setzen, und da, wenn diese Geschwindigkeit nicht erreicht wird, d. h. also, wenn die in einer Zeiteinheit abgenommene Wassermenge zu gering ist, die Turbine, deren Umdrehungen gezählt werden, eben nicht in Umdrehung versetzt wird. Der Verlust, welchen die Verwaltung hierdurch erleidet, kann indessen nur äußerst gering sein, da derselbe nach den eigenen Angaben der Wasserwerksverwaltung von Berlin in dem Verwaltungsberichte des Magistrats für 1894/95 bei einem Gesammtwasserverbrauche von rund 42,000,000 Kubikmeter nur einen zwar nicht bekannten, jedenfalls aber nur einen geringen Theil von 1,543,619 Kubikmeter beträgt. erfahren würde, und sie setzte sich dieser Gefahr darum nicht erst Lange Zeit hindurch wurde kein Wort zwischen den beiden Frauen gewechselt und Ilse verrichtete schweigend ihre Samariterdienste bei dem Kranken, der sie inmitten seiner quälenden Leiden für jede Wohlthat, die sie ihm erwies, durch zärtliche Blicke oder geflüsterte Danksagungen welchnte. Bald nach Tagesanvruch wurde die Finanzrathin von einer liefen Ohnmacht heimgesucht, und als sie aus derselben erwachte, lag sie sorgfältig gebettet in einem der anstoßenden Zimmer. Sie beklagte sich nicht darüber, daß man so willkürlich mit ihr verfahren sei, und da nach einer kleinen Weile Ilse bei ihr eintrat, um nach ihrem Ergehen zu fragen und ihr zu versichern, daß sie beständig wahrheitsgemäß über das Befinden ihres Sohnes unterrichtet werden solle, vermochte sie sich sogar einige Worte des Dankes abzuzwingen. Aber bei diesem ersten kleinen Schritt der Wiederannäherung hatte es nicht sein Bewenden. Nur wenn ihre Augen durch die Abneigung gegen Ilse völlig mit Blindheit geschlagen worden wären, hätte der Finanzräthin während der nächsten, kummervollen Tage entgehen können, mit wie heldenmüthiger Selbstverleugnung das junge Mädchen seine Pflicht— nein, hundertmal mehr als seine Pflicht erfüllte. So rathlos und fassungslos Ilse unter dem ersten Eindruck des Schrecklichen gewesen war, so viel Ruhe und Tapferkeit legte sie jetzt an den Tag. Die Diakonissin, die sich mit ihr in die Pflege theilte, zeigte sich fast ein wenig gekränkt, weil ldie zarte, junge Dame, den größeren Theil aller Mühen auf sich nahm. Dem Baumeister aber war ihre Nähe eine Beruhigung und Erquickung, deren Fehlen jedesmal sofort eine augenfällige Verschlechterung seines Zustandes im Gefolge hatte. Als Ilse sich in der zweiten Nacht auf ein Sopha im Nebenzimmer gelegt hatte, war er durch die krankhafte Vorstellung, fie habe ihnffür immer verlassen, in eine so gefährliche Aufregung versetzt worden, daß schließlich nichts Anderes übrig geblieben war als die Bedauernswerthe zu wecken und ihn durch ihren Anblick von der Grundlosigkeit seiner Befürchtungen zu überzeugen. Seitdem entfernte sich Ilse überhaupt nur noch auf Minuten aus dem Krankenzimmer, und wenn die Mattigkeit sie überwältigte, schlummerte sie hier und da kurze Zeit dem Lehnstuhl neben Franz Steinäckers Bett. Daß sie so unerhörte Anstrengungen nicht lange würde ertragen können, war nicht nur die Meinung des Doctor Stockmar, sondern es mußte auch ohne Weiteres Jedem einleuchten, der einen Blick auf ihr bleiches, abgemagertes Antlitz, auf ihre tiefliegenden, dunkel um Wein=Restaurant Alb. Willems, Sternstraße 78. Frischer Anstich von sehr schönen naturr. Weinen: 95er Lorcher, 93er Steeger u. Mannebachzer. Gründlichen und gediegenen Unterricht Buchführung, Correspondenz, kaufm. Rechnen und Stenographie ertheilt ein erfahrener praktischer Kaufmann gegen mäßiges Honorar. Offerten unter N. L. 40. en die Expedition des Gen.=Anz. Ueber den Mangel des„Zuviel=Zählens“ der Wassermesser hat nun die Einschaltung des von dem Physiker Liebenow in Haspe in Westfalen construirten Nebenschlußventils in die Zuführungsleitung vor dem Wassermesser Aufklärung geschafft, und es gewährt dieses Ventil nach den mit demselben in Königsberg gemachten Versuchen zugleich die Sicherheit, daß nach dem Einschalten desselben in die Hausleitung vor dem Wassermesser ein„Zuviel=Anzeigen“ des Wassermessers nicht mehr vorkommt. Die Versuche in Königsberg lassen unzweifelhaft erkennen, daß von Betriebsstößen in der Straßenleitung, sogenannten Wasserschlägen, welche überall in solchen Leitungen auftreten, ein nach dem Eingangs erläuterten Princip construirter Wassermesser beeinflußt wird, indem die Turbinenwelle, deren Umdrehungen gezählt werden, in Bewegung gesetzt wird, also durchströmendes Wasser mißt, obwohl thatsächlich kein Wasser aus der Leitung entnommen wird. Es mußte also, wenn das„Zuviel=Zählen" der Wassermesser beseitigt werden sollte, verhindert werden, daß die Einwirkung der Betriebsstöße bis zu dem Wassermesser gelangt. Diese Absicht ist durch das Liebenow'sche Nebenschlußventil, welches in die Zuleitung zum Hause vor dem Wassermesser eingeschaltet werden muß, nach den Versuchen in Königsberg durchaus erreicht worden; denn es wird während der Dauer der Stöße das zum Wassermesser führende Rohr durch dieses Ventil vollkommen verschlossen, und die Wirkung derselben noch durch den im Ventil vorhandenen Windkessel so erheblich abgeschwächt, daß deren Einfluß auf einen in die Umleitung um den Hauptwassermesser eingeschalteten Nebenmesser sich nur noch in ½ derjenigen Stärke bemerkbar machte, welche vor der Einschaltung des Ventils durch die Anzahl der von dem Hauptmesser registrirten Liter ermittelt wurde. Während der Wasserabnahme bildet natürlich dieses Ventil absolut kein Hinderniß für das Durchströmen des Wassers, Wie groß aber unter Umständen der Schaden sein kann, welcher den Wasserabnehmern durch das„Zuviel=Zählen" des Wassermessers zugefügt wird, dürfte am besten aus der Thatsache sich ergeben, daß in der Königlichen Kunstakademie zu Königsberg nach der Einschaltung des Liebenow'schen Nebenschlußventils in das Zuleitungsrohr der Wasserzins für ein Vierteljahr sich auf 25% des im vorhergehenden Vierteljahr gezahlten ermäßigte. Wenn nun auch nicht anzunehmen ist, daß die Ersparniß der Hausbesitzer nach Einschaltung des Liebenow'schen Nebenschlußventils durchweg eine annähernd gleiche sein wird, wie in dem mitgetheilten Falle, vielmehr vorausgesetzt werden muß, daß dort besondere Umstände, die sich unserer Kenntnitz entziehen, eine solche Verringerung des Wasserverbrauches hervorgerufen haben, so erhellt doch hieraus zur Genüge, welch ein großes Interesse die Abnehmer von Wasser aus Druckwasserleitungen an der Einschaltung des Liebenow'schen Nebenschlußventils haben müssen, zumal der Preis der ganzen Einrichtung in äußerst mäßigen Grenzen sich hält, und die aufgewendeten Kosten durch Ersparniß am Wasserzins sehr bald gedeckt werden dürften. Denn es kostet ein solches Ventil ausschließlich des Einbauens zu einem 20 und 25 mm Wassermesser 25 Mark. „„ 40„ 50„„ 55„ „„ 75„„ 125„ Es mag zum Schlusse noch mitgerheilt werden, daß der Stadt Königsberg die Städte Danzig und Stettin mit der allgemeinen Einführung des Ventils bereits gefolgt sind, und daß auch in Berlin schon seit längerer Zeit Versuche mit demselben angestellt werden, von denen wie in anderen Städten günstige Erfolge erhofft werden. *) D..=P. 69024 und 70604. Für ein flottes gemischtes Waarengeschäft(Colonial=, Kurz=, Weiß=, Woll=, Manufactur= und Porzellanwaaren) wird eine durchaus tüchtige Ladengehülfin (Verkäuferin) gesucht. Offerten unter F. N. 327., welchen Angaben des Alters, der Religion, Zeugnißabschriften, Gehaltsansprüche und Photographie beigefügt sein müssen, besorgt die Expedition des General=Anz. NB. 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