1. Blatt.— Nr. 4185. Fernsprecher Nr. 66. Besenen btelich unh dur en Bercieur Bistanr 1 Uh. an Sonntagen in der Frühe. Druck und Verlag von Hermann Reusser in Donn. Verantwortlich: nachrichtlichen, örtlichen und unterhaltenden Thell S. Bteß: für den Anzeigen= und Relamen=Theil B. Leserluser, Beide In Vonz. Geschäftshaus: Bahndostraße 7 und 9 in Vonn. Ke •• Freitag, 11. October 1901 Origehom Zohrneng. für Bonn und Umgegend. Sandke: giheer Kauden Du 4 uu. Mhmie. Besten bes Dracs Prübr Gugen ussssssessssseseerssssse Preis in Vonn und Umgzegend menatlich 50 Vfg.(rei ins Haus. Postbezieher zahlen M..20 vierteljährlich ohne Zustellgebähr, M..22 mit Zustellgebäcr. Anzeigen aus dem Verbreitungsbeziek: 10 Pig. die Reile. . Sastsaalte Aadtur. Autairsatet. 2. ht.die 841 Rotare, Rechtsanwälte, Behörden. Gerichtsvollzieder, Auctionateren sc. 15 Pis. e e, Se ies a eti eie e chlr. 60 Big die Tertzelle.— Wohnungs=Anzeiger 1 Mi. die Zelle und MonDie Einsichtnahme der Adonnenten= und Versendungslisten Reht Jedermann frei. „* DrROUPmGm dr Cer Marktbrücke—8. BONN. Marktbrücke—8. Fernsprecher Nr. 203. Grosses Sortiments-Haus für sämmtliche Schneiderei-Artikel. 5 Wir beehren uns hiermit ergebenst anzuzeigen, dass sämmtliche Neuheiten 92 SAC 75 unseres Arrars Und Berihl in reicher Auswahl eingetroffen sind. Wir haben es uns angelegen sein lassen, wirklich üpuris Kochoms-Mödens-M. Bullieinaten für Herbst- und Winter=Saison bei den maassgebendsten Pariser Modistinnen einzukaufen und hoffen somit, selbst dem verwöhntesten Geschmack Rechnung getragen zu haben. Auch sind unsere Besulz und Seidchoteil-Kothenungen C *% mit Pariser Neuheiten auf das . Sichhaftigste anggentattet. S 7 C n Seite 2. Nr. 4188 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 11. October 1901 0 Afshanistan und Indiens Vertheidigungs zustand. I. Die Lugs in Afohanistan. Nach dem Tode des Emirs sind Verwickelungen als höchst wehrscheinlich anzufehen. Abdurrhaman Khan gast als Sohn einer Sklavin nicht für ebenbürtig und als aus königlichem Blute stammend; sein Tod kann daher leicht das Stgnal zu einer allgemeinen Anarchie in Afghanistan sein, ## der sich zum Minbesten vier Parteien um die Arrschaft streiten würden. Für den Fall solcher Verwickelungen oder eines Einmarsches dir Russen in Herat hat England folgende Vorkehrungen getteffen: eine in Peschawur stehende Brigade erhält alsdann den Befehl, sofort nach Kabul zu marschiren und desselbe zu besetzen. Zur gleichen Zeit marschirt im Süden eite Brigade von Quetta nach Kandahar, ergreift Besitz von diesem strategisch wichtigen Platz; die Eisenbahn, gegenwärtig in New Chaman auf der Westseite des Kojak. isfes endet, wird dann sofort nach Kandahar weitergeführt, das sämmtliche hierzu nöthige Material bereits in New aman aufgestapelt liegt und irgend welche natürkiche indernisse auf der weiten, flachen Ebene zwischen New Chaman und Kandahar nicht existiren. Möglicherweise wird eine dritte Expedition von Dera Ismail Khan über den Comal=Paß nach Ghazni vorrücken und sich dieses strategisch außerordentlich wichtigen Platzes bemächtigen. Einem englischen oder russischen Einmarsche gegenüber aber Afghanistan durchaus nicht wehrlos. Schon im Herbste vgrigen Jahres schob Abdurrhaman Khan größere Truppenmassen nach der russischen Grenze vor, concentrirte aer zugleich auch stärkere Truppenmengen bei Chaman. ie Concentrirung von Truppen bei dem letzteren Orte bewies, daß der Emir für den Fall seines Todes einen Vorstoß englischer Truppen nach Kandahar als sehr wohl möglich ansah. Was die Bewaffnung der afghanischen Truppen anbelangt, ### hat der Emir in den letzten Jahren eine große Anzahl von Lie=Metford=Gewehren und mehrere Millionen Patronen angekauft, die aber vorläufig im Arsenal zu Kabul lagern, da d# afghanische Armee immer noch mit Martini=Henry= und Snidergewehren ausgerüstet ist. Hierbei muß nicht übersehen werden, daß in Kabul seit mehreren Jahren in den Werkstätten is Emir ganz brauchbare Martini=Henry=Gewehre angefertigt werden, und daß ebendaselbst Millionen von Patronen Gjährlich producirt werden. Jedenfalls hat Afghanistan genügende Waffenvorräthe, um im Falle eines größeren Krieges fast die ganze männliche Bevölkerung des Landes gut zu bewaffnen. Ein Vorstoß in der Richtung nach Kabul würde die englischen Truppen durch den Khyber=Paß führen. Aus diesem sind die regulären englischen Truppen im letzten Jahre etappenweise zurückgezogen worden und ihre Stelle wird jetzt vön zwei Bataillonen der neuorganisirten„Khyber Rifles“, die sich aus den dem Paß anwohnenden Stämmen rekrutiren, eingenommen. Die kostspieligen und weitausgedehnten Befestigungen des Passes sind aufgehoben worden, dagegen ist die Eisenbahnlinie von Peshawur bis direkt zum Ostthor des Khyber=Passes bei Jamrud hin verlängert worden. Englands aggressive Position gegenüber Afghanistan wird zur Zeit dadurch benachtheiligt, daß in großen Theilen des Grenzgebietes die regulären Truppen durch lokale MilizBataillone ersetzt worden sind. Wie wenig Verlaß aber auf diese Truppen im Falle eines Kampfes ist, ergibt sich aus einer Auslassung des großen indischen Blattes Pioneer über die Eingeborenen=Regimenter und die Miliztruppen. Er meint, diese Truppen dürften an der Nordwestgrenze niemals zur Verwendung kommen, denn wohin man sie auch immerhin sende, so würde sicherlich irgend einer der Sepohes Verwandte in jenen Gegenden haben und sich zum Verrath verleiten kassen. Wir haben hier ein aggressives Vorgehen Englands im Auge gehabt; es sei nunmehr in einem folgenden Artikel die definitive Lage der anglo=indischen Armee betrachtet. Vom Tage. s Ein Dankgottesdienst für Kaiser Wilhelm und den Zaren wurde dieser Tage in der evangelischen Kirche des durch eine Feuersbrunst heimgesuchten russischen Grenzstädtchens Wystiten abgehalten. Die katholische Gemeinde zu Wystiten hat ebenfalls einen Dankgottesdienst für beide Herrscher abgehalten. Außerdem ist von der evangelischen und ieraelitischen Gemeinde die Bestimmung getroffen worden, daß alljährlich am 10. September russischen Stils, dem Tage der Anwesenheit Kaiser Wilhelms auf dem Marktplatze in Wystiten, ein öffentliches Dankgebei abgehalten werden solle. s Die Erbschaftssteuer für den Nachlaß des Barons Hirschhat in der letzten Woche in der Geldbewegung auf dem ondoner Platze eine Rolle gespielt. Sie beträgt nicht weniger als 1,200,000 Lstrl., welche von dem Testamentsvollstrecker an yn Staat zu entrichten sind. Davon entfallen etwa 700,000 Lstrl. auf die Grundstücke und 500,000 Lstrl. auf die Legate. Der Betrag ist dem Markte entnommen und bei einer großen Bank hinterlegt worden, die ihn am Samstag in die Bank von England abgeführt hat. 8 Trinkzwang im Officiercorps. Auf den Parteitagen der Socialdemokraten und in der ihnen geistesverwandten Presse wird ab und zu von einem Trinkzwang unter den Officieren gefabelt. Dem gegenüber wird in den Hamburger Nachrichten von militärischer Seite festgestellt, daß es etwas dem studentischen Trink=Comment Aehnliches in der Armee weder gibt noch jemals gegeben hat, und daß sich die Gebräuche in dieser Hinsicht auf das auch in den anderen Ständen übliche Anfache Zutrinken, dem in der Regel gleichzeitig Bescheid gean wird, beschränken. Sollte aber der Ausdruck„Trinkdang“ so zu verstehen sein, als bestände für die Officiere bei wissen Gelegenheiten eine Verpflichtung zum Trinken kostieliger Getränke, so ist dem entgegenzuhalten, daß in der ee die Einrichtungen so getroffen sind, daß Jeder sich nach siner Neigung und nach seinen Mitteln verhalten kann. Ja, wird vielfach sogar von höheren Vorgesetzten darauf„gegückt“, daß den weniger Bemittelten aus den Repräsentationseranstaltungen so wenig Kosten wie möglich erwachsen. So bird z. B. bei manchen Regimentern am Kaisers=Geburtstage en Subaltern=Officieren der Wein aus Casino=Ersparnissen usonst geliefert. Auch wird vielfach streng darauf gehalten, aß keine allzu theuern Getränke auf den Tisch kommen. Selbstverständlich kann man die Bevormundung nicht so weit keiben, daß man dem Officier über die Menge, die er zu sich sehmen will, Vorschriften macht. Vielmehr erwartet man, saß Jeder von selbst die richtigen Grenzen inne zu halten verkehe. Den Mißbräuchen aber sucht man durch scharfe Conrole der Wein=Rechnungen entgegenzuwirken. Die falsche Auffassung, als ginge es in den Officier=Casinos beim Trinken ingebunden und verschwenderisch zu, ist vielleicht auf vereinelte bedauerliche Vorkommnisse, wie sie sich in einem großen heere trotz aller Fürsorge nie ganz vermeiden lassen, zurückzuführen. Im Allgemeinen muß anerkannt werden, daß die in den allerhöchsten Bestimmungen aufgestellten Grundsätze Froßier s durchgeführt werden. § Ein berühmter englischer Lootse, Kapitän Glover, st dieser Tage, 82 Jahre alt, in Harwich gestorben. Er war ein richtiger Seebär der guten alten Schule und einer der zuthigsten Lebensretter, die England je gehabt hat. In den langen Jahren seiner aufopfernden Thätigkeit im Bereiche des Hafens von Harwich hat er mehr als 300 Menschenleben dem Wellentode entrissen. In Wirklichkeit ist die Zahl weit größer, denn der alte Glover machte mit seinen Thaten keine Parade, Und viele Fälle von Lebensrettung durch ihn sind gar nicht bekannt geworden. Im Jahre 1869 erhielt er von Kaiser Wilhelm I. eine ehrenvolle Auszeichnung. Der Kaiser beschenkte ihn, zum Lohn für die Rettung von elf deutschen Matrosen, der Mannschaft der Rostocker##: Schrureb=— Guny scheiterte, mit einem prachtvollen als später ucsere jetzige Kaiserin Auguste Vietoria mit ihren Kindern in Felixtown weilte, wurde der greife Kapitän Glover von der Monarchin ompfungen und hatte das Bergnügen, die kaiserlichen Prinzen durch das Fernglas schauen zu lassen, daß er einst aus ven Händen ihres Urgroßvaters erhalten. § Vom verstorbenen Emir von Afghanistan veröffentlichte vor einiger Zeit Miß Hamilton, die frühere Leibärztin des Emirs, Erinnerungen, denen wir das Folgende entnehmen: Der Emir beschäftigt sich viel mit Gärtnerei und ist leidenschaftlicher Blumenzüchter. Das ist jedenfalls um so seltsamer bei einem Manne, der wegen seiner Grausamkeit berüchtigt ist. Neben den Blumen liebt er besonders die Singdögel, die er in prachtvollen Käfigen auf den Verandas seiner Schlösser hält. In seiner Lebensweise und in seinem Haushalt gibt es keinerlei Ordnung. Sobald er Mittags erschienen ist, beginnt die Arbeit, wenn er müde ist, hört sie wieder auf. Wenn er Hunger hat, werden die Mahlzeiten aufgetragen, und wenn er zu Bett geht, müssen sich auch die Anderen zurückziehen. Er steht selten vor 12 Uhr Mittags auf, wenn er aber ausnahmsweise früh um acht Uhr erscheint, erwartet er, daß alle Anderen auch sofort mit der Arbeit beginnen. Seine Hauptleidenschaft sind Bilderbücher und illustrirte Zeitungen. Er fand sich stets außerordentlich schnell in alles neue, was ihm vorgeführt wurde, und als ihm einmal ein Klavierstimmer zeigte, wie man ein Klavier stimmt, ruhte er nicht eher, als bis er eine Reihe von Stimmgabeln erhalten hatte, die auf alle Töne einer Oktave gestimmt waren; mit Hülfe derselben stimmte er dann solange, bis das Klavier vollkommen klang. 8 Chinesische Bestrafungscomödie. Aus Schang= eterm 1. September Folgendes berichtet: Der hai wird uns un..rn. englische Gesandte hat kürzlich in schroffster Form die Bestrafung der Beamten verlangt, die im vorigen Jahre die Ermordung der Missionare in der Provinz Cherkiang veranlaßt hatten. Die Folge war, daß sofort von Peking ein Befehl nach Hang=chou ging, wonach die drei hauptsächlich verantwortlichen Beamten auf der Stelle hinzurichten seien. Thatsächlich ist aber nur der im niedrigsten Range stehende von den Dreien hingerichtet worden, während die beiden anderen Schuldigen seither verschwunden sind. Wie sich nun herausstellt, ist der Provinzialschatzmeister selbst den Beiden bei ihrer Flucht behülflich gewesen. Er hatte auch insofern guten Grund zu dieser Handlungsweise, als er selbst allgemein der Anstiftung zu den Mordthaten beschuldigt wird. Es ist schon längst kein Geheimniß mehr, daß die Beamten, die an den missionsfeindlichen Ausschreitungen des letzten Sommers theilgehabt haben, es bisher in geradezu bewunderungswürdiger Weise verstanden haben, sich einer Bestrafung zu entziehen, und daß sie dabei von den höchsten Provinzialbeamten nach Kräften unterstützt worden sind. Die chinesische Regierung ist meistentheils, selbst wenn sie den Willen dazu hat, nicht in der Lage, der Flüchtlinge habhaft zu werden. Ein Wahlbild aus Ungarn. ** Der Wiener Neuen Freien Presse entnehmen wir die nachstehende anschauliche und charakteristische Schilderung einer ungarischen Reichstagswahl: Die kleine ungarische Landstadt, in welche uns der Zufall gerade zur Zeit der Reichstagswahlen geführt, besitzt einen der regelmäßigsten Plätze. Von Norden nach Süden zieht er sich in einem Rechtecke hin und besitzt eine Ausdehnung, welche nur in Tagen wie dem vorgestrigen oder bei Wochenmärkten, da viele Hunderte von Meter=Centnern Getreide verkauft werden, ihre Rechtfertigung findet. Je zwei Straßen führen im Norden und Süden nach diesem Stadtcentrum, während im Osten eine größere Ausbuchtung sich öffnet. Sie ist ein wenig ansteigend und trägt am östlichen Ende auf einer Anhöhe die große katholische Kirche. Das einzige einstöckige Gebäude auf der Südseite des Platzes birgt im Parterre das Kaffeehaus, jetzt Wahllokal, im ersten Stock das Casino, wo die vornehme Welt sich einträchtig zum Kartenspiele zusammenzufinden pflegt. Wir sind früh am Platze. Noch früher das Militär, welches um das Wahllokal einen weiten Cordon zieht und den Platz so in drei Theile theilt. Die Mitte bleibt frei; will ein Bürschlein durch, so faßt ihn der Soldat und schiebt ihn mit einigen Puffern in die Masse zurück. In der Mitte stehen Hornist und Trommler und ein Unterofficier. Der„Herr Hauptmann“ ist überall und orientirt sich über Alles, dirigirt Mannschaft und Gendarmen, sowie die Ortspolizei, ein wahrer Feldherr. Die linke Seite ist für die Anhänger des Regierungscandidaten, die rechte für jene des Oppositionsmannes bestimmt. Die nördliche Hälfte des Platzes ist frei, hier werden sich die Auffahrten vollziehen, hier kann es eventuell zu„Schlachten“ kommen, die der„Feldherr“ dann hintertreiben muß. Von den meisten Häusern wehen Fahnen in den ungarischen Nationalfarben, aber im weißen Streifen tragen sie die Inschrift des Tages:„Eljen a.“(der Name des RegierungsCandidaten) oder„.“(der Name des Gegners von der UgronPartei). Letzterer hat unter seine Anhänger rothe Federn vertheilen lassen, Ersterer roth=weiß=grüne, und fast jeder Hut ist mit einer solchen Feder- geschmückt. Man weiß wenigstens Freund und Feind zu unterscheiden, und wenn man dreinhauen will, bedarf's nicht erst langer Fragen über das Glaubensbekenntniß. Es ist noch recht still. Die Commission hat sich eben constituirt. Das Loos hat entschieden, daß die Oppositionellen zuerst ihre Stimmen abgeben. Zu zehn Mann werden sie eingelassen; es sind aber nur Ortsansässige, und auch von diesen warten viele bis zum Nachmittag. Wir stehen inzwischen in einer Gruppe Regierungsmänner, in welcher die Chancen der Wahl eifrigst besprochen werden. Wie wird sich der„Graf" verhalten? Er hat das letztemal selbst für die Volkspartei candidirt, aber Fiasco gemacht. Diesmal befindet er sich gar nicht hier. Da erscheinen auf einzelnen bisher nicht beflaggten Häusern Fahnen des Regierungs=Candidaten, es sind das Häuser gräflicher Beamten. Gleichzeitig kommt die Nachricht, der Graf habe„seinen Parteigenossen“, empfohlen, für die Regierung zu stimmen. Nun erscheinen auch die gräflichen Beamten mit.=Federn, gräfliche Wagen stellen sich den Kortesch der Regierungspartei zur Verfügung. Die Kortesche hatten es diesmal schwer. Man darf nach dem neuen Wahlgesetz kein Geld sehen lassen, erst nuch der Wahl zum Trinken geben. Aber wie ist eine ungarische Wahl dann möglich? Aber gibt es nicht Namenstage? Bei Mayer Mihal wurde ein solcher gefeiert, und 200 Einladungen waren dazu ergangen. Ein Kortesch hält in einem Dorfe gerade eine begeisternde Rede, in welcher er das Blaue vom Himmel verspricht. Da läuft ein Hündchen durch den Saal. Er unterbricht sich.„Ach, wie reizend, ich habe noch nie einen schöneren Hund gesehen. Wem gehört er?“ Ein Bauer meldet sich.„Du, den Hund muß ich haben.“— „Nein, er ist mir nicht feil!“—„Ich biete Dir 100, nein, 200 Gulden dafür. Da kann der Bauer nicht widerstehen, die 200 Gulden werden bezahlt. Ein neidiger Nachbar macht nun den Vorschlag, das Geld sofort zu vertrinken; der Wirth ist rasch zur Stelle, der Kortesch spricht weiter und nimmt das schöne Hündchen dann mit sich. Er hat Niemandem etwas zu trinken gegeben, kein Rausch fällt auf sein Haupt. Inzwischen haben die Oppositionellen, soweit sie anwesend, abgestimmr und wir können„zur Urne“. Eine solche gibt es nicht, denn die Wahl ist öffentlich. Der Wähler tritt vor den Wahlpräses, den wichtigsten Mann des Tages, dem Alles, selbst das Militär, heute untergeordnet ist, ein würdiger Herr, der Jeden mit gleicher Liebenswürdigkeit nach dem Namen fragt. Er wiederholt ihn laut, und in mehreren Listen wird der Name angestrichen. Darauf fragt er nach dem Erwählten und wiederholt auch diesen Namen, aber mit einer Betonung, als würde er eben als letzter die Stimme abgeben und seine Stimme das Schicksal des Tages entscheiden. Dann eine liebenswürdige Verbeugung, und wir können bei ziner anderen Thür abgehen. Unser Tagewere ist eP“e wich mehr, wenn wir nicht trinken wollen. Das Bild auf dem Marktplatze hat sich gewaltig geändert. Die Dörfer kommen. Von allen Seiten ziehen sie mit Musik und Fahnen heran. Die weißen Fahnenstangen künden die ositionellen an, die braunen die Regierungsmänner. Merkwürdig viel Oppositionelle, immer eine Musikbande von—8 Mann, dann der Wagen mit dem Kortesch, der selbst eine kleine Fahne trägt, und dann wieder zwei Wagen, auf jedem eine ober mehrere Fahnen, johlende Knaben und auch Wähler. Sie steigen noch nicht ab, und wir kommen bald barauf, daß sie nach berühmtem Theatermuster mehrmals über den Platz ziehen, um recht zahlreich zu erscheinen. Endlich steigt der Kortesch vom Wagen, schwingt seine Fahne und„Eljen.!“ schallt es durch die Reihen. Dann formirt er seine Getreuen, und nun geht es ins Wahllokal. Er achtet, daß ihm Niemand entweiche. Andere Trupps kommen, immer basselbe Bild, und die rechte Seite des Platzes bildet einen Fahnenwald, man berauscht sich an der eigenen Größe und Zahl. Da schallt vom Norden starke Blechmusik, und Aller Augen richten sich dahin. Der Kortesch=Ehef der Regierungspartei reitet, seine Fahne schwingend, rasch entgegen. Zahllkos sind die Wagen, die der Musik folgen. Es ist die Knappenkapelle aus dem nahen Kohlenbergwerk, ihr folgen die sämmtlichen Beamten(an dreißig Wagen), die alle für den Regierungsmann stimmen. Und nun aus dem Süden: Drei Börfer haben sich zufammengethan und ziehen gemeinschaftlich ein. Das Bild wird immer lebhafter. Begrüßungen auf allen Seiten. Stolz flattern die.=Fahnen im Winde. ., der Candidat der Regierungspartei, ist aber nicht zu sehen. Er harrt auf seinem nahegelegenen Gute der Entscheidung. B. dagegen ist immer am Platze. Seit vierzehn Tagen bereist er den Bezirk, und so ist es ihm gelungen, einen nicht unbedeutenden Anhang zu gewinnen. Namentlich die Handwerker im Wahlorte sind für ihn. Was hat er aber auch nicht alles versprochen? Wenn er gewählt wird, sino in drei Jahren die Steuern auf die Hälfte herabgesetzt u. s. w. Das Wahlgeschäft nimmt ruhig seinen Fortgang. Wer abgestimmt hat, geht ins Wirthshaus. Nur die Musikkapellen bleiben auf dem Platze und die Kortesche. Die entfernteren Dörfer rücken an. Man fährt ihnen entgegen, man versucht noch im letzten Augenblicke, einen und den andern umzustimmen. Da kommt's zum Streit, und einen Kortesch haben die Gegner so fest in der Arbeit, daß der Herr Hauptmann mit einer kleinen Abtheilung einschreiten muß. Der Kortesch zeigt Würgspuren am Halse, durch die zerrissenen Kleider sieht man die blauen Flecke. Keuchend kommt ein Bote auf den Platz.„Bei der Mühle unten geht es scharf her. Sie haben Einen erschlagen.“ Eine Militärabtheilung rückt im Laufschritt ab. Leider ist die Nachricht wahr. Ein fünfundsechzigjähriger Mann wurde durch einen Steinwurf getödtet. Auf dem Platze wird das nicht viel beachtet. Hier haben sich inzwischen die Mädchen und jungen Burschen zufammengefunden. Die Musik soll nicht umsonst spielen. Ist der Boven noch so steinig, geht der Staub noch so hoch, hier wird getanzt, auf beiden Seiten, ohne Unterschied der Partei, aber auch ohne Unterschied der Geschlechter. Denn nicht nur Männlein tanzen mit Weiblein, sondern auch Männlein mit Männlein, Weiblein mit Weiblein. Der Tanz geht ununterbrochen bis in den späten Abend. Nur einmal wird er auf einen Augenblick unterbrochen, da es mitten im Haufen zu einer Balgerei gekommen ist. Die Menge stiebt auseinander, um sich aber sofort wieder zu schließen. Und nun wird getanzt, mag geschehen, was da wolle. Und es geschieht Manches! Ein Todter, drei Schwerverwundete, zahllose leicht Verletzte! Wir sehen eine Truppenabtheilung nach der Richtung des Stadthauses eilen. Wir fragen, was es gäbe. Ein Bauer antwortet:„In der Haiduken= gasse stechen sie sich, da fließt nur so das Blut, sie leben förmlich von Menschenfleisch.“— Das Bäuerlein hat eine lebhafte Phantasie, aber schlimm genug ist es dort hergegangen, und das Militär hatte im Verein mit der Gendarmerie und der Ortspolizei genug zu thun. Es wird Abend. Die Regierungspartei weiß, daß sie gesiegt hat und wird lässig. Umsomehr Lärm gibt es auf der anderen Seite, die Wagen fahren hin und her, um noch säumige Wähler zu suchen und herbeizuschaffen. Auf jeden Wähler mindestens drei Fahnen und zahllose Eljens! Da marschirt neues Militär auf, und jetzt verstummt endlich die Musik. Sechs Züge unter dem Commando zweier Hauptleute stehen bereit. Ein ganz dichter Cordon, Mann neben Mann, alle mit aufgepflanztem Bajonnet, umsteht in meitem Halbkreise das Cafinogebäude, innerhalb des Cordons die übrige Mannschaft. Eine Fahne in den Nationalfarben markirt den Platz, von welchem auch das Wahlresultat verkündet werden wird; zu beiden Seiten stehen Gendarmen mit aufgepflanztem Bajonnet, vor ihnen der Hauptmann, ihm zur Seite der Hornist und Trommler, die übrigen Officiere bei ihrer Mannschaft. Drinnen wird das höchst umständliche Protokoll geschrieben, von welchem ein Exemplar als Legitimation dem neugewählten Deputirten zugestellt werden wird. Er ist nicht zu sehen, aber auch der Gegencandidat hat sich bereits entsernt. Er weiß schon, daß er nichts zu hoffen hat und will die Verantwortung für die zu erwartenden Ausschreitungen nicht tragen. Seine Anhänger haben jetzt auch das Wahlresultat erfahren. Es wird lebendig. Zuerst einige Eljen auf., dann ironische Eljenrufe auf den Gewählten, dann ein Concert von Verwünschungen und Schimpfreden, wie es selbst die Einheimischen kaum oft gehört haben dürften. Dann aber folgt ein Steinhagel auf den Balkon des Casinos, wo zahlreiche Damen sich befinden, die sich nun eiligst zurückziehen. Die Ortspolizei und das Militär schreiten ein. Während dieses Lärmes erscheint der Wahlpräses, und mit weithin schallender Stimme fordert er die„hochwohlgeborenen Herren" auf, das Wahlrefultat zu vernehmen. Ein verspäteter Stein fällt zu unseren Füßen nieder, während der Herr Präsident das Zahlenverhältniß bekannt gibt und Herrn K. als mit einer Majorität von 330 Stimmen gewählten Abgeordneten proklamirt. Musik, Jubelrufe, Wuthgeheul durchtönen die Luft, und es ist höchste Zeit, daß wir uns in die Wohnung unseres Gastfreundes begeben. Der Hauptmann commandirt „Habt Acht!“ und das Militär säubert den Platz. Nach dem Essen können wir wieder die Fenster öffnen. Eine herrliche Mondnacht, Tausende von Sternen glänzen am Himmol. Die akte Ruhe ist im Orte eingekehrt, nur hier und da erschallt aus der Ferne der Ruf eines Trunkenen. Der Hornist bläst den Zapfenstreich, auch das Militär kann endlich der wohlverdienten Ruhe pflegen. Da gehen zwei Bäuerlein an unserem Fenster vorüber, und Einer sagt zum Andern:„Warum bist Du nicht bei unserer Partei geblieben? Wir haben gegessen, getrunken, und schließlich haben wir noch gesiegt, und Du?“ So geschehen zu Totis am 2. October 1901, im ersten Jahre der„reinen Wahlen“ in Ungarn. POR CEIT ARBEITSMANN ist ein tägliches Gericht von„Quüker Oats“ (gewalzter Haferspeise) geradezu eine Nothwendigkeit. Es gibt Muskel, Kraft, Energie und kostet doch nur eine Kleinigkeit. Versuchet welches, aber gebet acht, dass die Pakete den geschützten Namen„Quäker Oats“ und die Quäker-Figur tragen. Alles andere ist Nachahmung, □p-.— TOATT Missag lr. ale. Mlalicse.— Sitzplatz isse 29, 1. Etage.#tur Schneider Friedrich Bonnget Gtg Ffürr Ecm att, Ertrurichspl. 2n. Hotel sum Gerdenen Sterk, Donn. Montag den 14. 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Octoben 1001 Generat= Anzeigen für Vonn und Umgegend Die Oest von Arnold Bbaliy. * Das letzte Bild, an dem die Hand des Meißsers gemolt hat, ist die„Pest“. Er hat zuletzt noch die fürchterliche Seuche künstlerisch zu bewältigen gesucht und mit seiner mächtigen Phantasie der Pest Gestalt und Leben gegeben. Das Bild ist gegenwärtig in der Baseker Kunsthalle ausgestellt, und die Baseler Nachrichten schreiben darüber: Durch die enge, mit Lavagestein gepflasterte Gasse fliegt ein mit schwarzen Fledermausflügeln ausgerüstetes Scheusal; der langgeschwungene, blaue, mit Haarbüscheln bestreute Hals endet in einem schmalen Kopf, aus dessen klaffendem Rachen der Vernichtungshauch strömt. Auf dem Rücken des Unthiers sitzt die Vernichterin Pest und schwingt die Hippe. Aus leeren Augenhöhlen starrt sie ins Weite; um ihre grauen, zum Beingerüst ausgedörrten Glieder fliegt der dunkle Flor. Eine unwiderstehliche Bewegung ist in der Doppelgestalt ausgedrückt, und wie sie aus dem Bilde heraus in der Perspektive der Gasse auf den Beschauer zustürmt, wie von den breiten Fledermausflügeln der schwarze Schatten über die Lavafliesen gleitet, das ist von packender, beklemmender Gewalt. Schon hat sie den Weg über zahlreiche Opfer genommen, im Hintergrunde liegen sie, brechen sie zusammen, flüchten sie; im Vordergrund liegt quer in der Gasse die Braut, im weißen Kleid, mit den rothbebänderten Schuhen, in der Todesstarre, das Gesicht von dem entstellenden Hauch der Pest getroffen. Und über sie hingeworfen, eine zweite weibliche Gestalt, deren rothes Kleid als Blutstrom durch die Gasse zieht. Neben den beiden Frauen, an die Hausmauer geklemmt, erliegt soeben ein Bettler dem Anhauch des Scheusals. Er sinkt hintenüber, dem Tod verfallen, über ihm aber, in der Nische, prangt das Muttergottesbild, mit frischen Rosen geschmückt, unberührt von dem Vernichtungszug. Gegenüber aber lockt der Humor in seiner grausigen Größe. Die Magd hat den Wassereimer stehen lassen und fküchtet vor der Seuche in den Hausflur. Aber zu spät. Schon ist sie mit dem Oberleib in den Blutstrom getaucht, und nur noch die Füße in den losen Pantinen und die Hand, mit der sie sich an die Hauswand klammert, sind sichtbar. Der schweflige Dunst, der hinter der Schreckensgestalt der Pest und ihres Reitthieres einherfährt, verfinstert den blauen südlichen Himmel, und ein fahles Licht liegt auf der Gasse. Das Bild ist nicht fertig gemalt, und an einigen Stellen nicht weit über die Untermalung hinaus. Der dem Tode verfallene Bettler ist knapp in die Form gebracht, und am Kopfe des Ungeheuers, das ihm den Vernichtungskeim zugesandt, sieht man noch die letzten Pinselstriche, die das Blau richtig abzutönen trachteten. Von schreckhafter Wirkung ist besonders die Lemurengestalt der Pest. Der Eindruck, den das Werk macht, ist unbedingt der einer gewaltigen Kraft, einer Kraft, die das Alter noch nicht zu zähmen vermocht hat. Von Nah und Fern. * Wiesbaden, 7. Oct. Anfangs des Jahres 1896 starb hier plötzlich unter verdächtigen Erscheinungen Hofrath Dr. Schmitt. Die gerichtliche Seetion der Leiche ergab jedoch keinen Anhalt für die gehegten Vermuthungen, sodaß mit der Zeit Gras über die ganze Angelegenheit wuchs. Die hiesige Staatsanwaltschaft legte die Akten über den Fall jedoch nicht ab, sondern setzte ihre Nachforschungen fort und benachrichtigte vor einiger Zeit die Wiener Polizei, daß der Vicepräsident der deutsch=österreichischen Litteraturgesellschaft in Wien, Baron Manfred Maderny oder mit feinem Geburtsnamen Fritz Suth, im Verdacht stehe, an Hofrath Dr. Schmitt einen Giftmord verübt zu haben. Suth, der früher eine chemische Fäbrik in Kassel hatte und später, auch noch zur Zeit des plötzlichen Todes Dr. Schmitts, in dessen chemischer Untersuchungsanstalt beschäftigt war, erfreute sich keines besonders guten Rufes. Nach dem Tode Schmitts führte er noch einen Prozeß mit den Erben desselben und war eines Tages plötzlich verschwunden, bis er vor geraumer Zeit als Vicepräsident der genannten Gesellschaft in Wien auftauchte. Von dort ist er jedoch seit Kurzem wieder flüchtig. * Rheindahlen, 7. Oct. Gestern Morgen kam es in einem Walde in der Nähe der Honschaft Gackerath zwischen einem Wilddiebe und einem Jagdaufseher zu einem blutigen Kampfe. Der Wilderer schlug seinen Gegner mit dem Gewehr auf den Kopf und suchte das Gewehr des Aufsehers diesem zu entreißen. Der Aufseher versetzte ihm einen Fußtritt, und als der Wilderer zu Boden stürzte, entlud sich das Gewehr des Aufsehers, so daß die ganze Schrotladung dem Wilderer in den Oberschenkel drang und ihn lebensgefährlich verletzte. Der Mann wurde in das hiesige Krankenhaus überführt. * Elberfeld, 6. Oct. Volksvorstellungen im Theater werden hier in diesem Winter zum ersten Male stattfinden. Am 30. Mai ds. Is. hatte die StadiverordnetenVersammlung beschlossen, das Theater durch Zuschüsse aus dem städtischen Säckel finanziell auf eine sichere Bafis zu stellen. Zu den Bedingungen, unter denen dies geschah, gehörte in erster Linie die, alljährlich sechs Volksvorstellungen zu veranstalten. Die erste dieser Volksvorstellungen wird am 12. October staitfinden. Zur Aufführung gelangt Goethes Egmont. Die Eintrittspreise sind wie folgt festgesetzt: a) für 600 Sitzplätze ausschließlich derjenigen der Gallerie auf 75 Pfg., b) für 500 Plätze auf der Gallerie(davon etwa 300 Sitzplätze) auf 25 Pfg., c) für 100 Stehplätze im übrigen Hause auf 45 Pfg., wozu dann noch 5 Pfg. Billetsteuer nach der am 1. October in Kraft getretenen Steuerordnung hinzukommen. Die Vergebung der Plätze soll, um die Parität zu wahren, durch Verloosung erfolgen, und zwar sollen Einzelplätze und je zwei Plätze zusammen verloost werden, sodaß Mutter und Tochter, Vater und Sohn, Mann und Frau zusammensitzen können. Der Verkauf der Billets soll nicht am Vorstellungsabend, sondern an mehreren Tagen vorher im Vorverkauf und zu Zeiten erfolgen, daß die Arbeiter auch Gelegenheit haben, ohne Zeit= und Verdienstverluft sich Sitze zu sichern. Die Eintrittskarten werden in Urnen gelegt. Jeder, der ein Billet haben will, erlegt den Eintrittspreis und die Billetsteuer und greift sich selbst die Platzkarte heraus. Sobald die Einzelkarten vergriffen sind, werden die Doppelkarten verkauft. * Oberhausen, 7. Oct. Am Sonntag Abend wurde auf der Strecke Styrum=Oberhausen noch rechtzeitig ein Unfall verhütet. Der Locomotivführer des um 48 Uhr von EssenHauptbahnhof nach Blissingen fahrenden Schnellzuges hatte das vor der Blockstation Oberhausen stehende Haltsignal nicht beachtet und fuhr mit ziemlicher Geschwindigkeit durch die Weiche in die eingleisige Strecke nach Oberhausen und einem von letzterer Station abgelassenen Personenzuge entgegen. Dank der Aufmerksamkeit des Blockwärters gelang es, beide Züge noch rechtzeitig zum Halten zu bringen, sodaß außer der Beschädigung der Weiche weiter kein Schaden entstanden ist. Die Züge konnten mit ungefähr 50 Minuten Verspätung weiter fahren. * Hamburg, 7. Oct. Nach dreitägiger Verhandlung ipt hier ein Betrugsprozeß zu Ende gekommen, in dem es sich um Wechselreitereien großen Stils handelte. Angeklagt wegen Betrugs im Wiederholungsfalle und wegen Urkundenfälschung waren die Kaufleute Ludwig v. Lorentz und Karl Peters, die hier seit mehreren Jahren ein Importgeschäft betrieben. Als das Geschäft durch mißglückte Spekulationen zurückging, verfielen die Inbaber auf den Ausweg, sich Begebung werthloser Accepte zu verschaffen. Dem mit ihnen in Verbindung stehenden Wechselmakler von der Meden, der sich bereit erklärt hatte, die Kundenwechsel der Firma zu discontiren, übergaben sie unter der Angabe, es handle sich um für gelieferte Waaren erhaltene Tratten, Gefälligkeits=Accepte, welche gegen geringe Provision von gänzlich unvermögenden Agenten ausgestellt wurden. Die Wechsel wurden nicht von den Acceptanten, sondern von L. und P. unter fingirten Adressen eingelöst. So benutzten sie z. B. hierzu den Namen ihres Lehrlings. Dem Personal fielen diese Manipulationen auf, sie wurden aber von den Ehefs als harmlos hingestellt. Die Erklärung daß sich hiesige Banksers über den Stand der Verhältnisse der Angeklagten so täuschen konnten, gibt die weitere Bescholdigung, daß L. und P. gefälschte Auskünfte vor=##a B 8 SS* legten. Sie solen die Brtessormulare belannter Austunfis= Antal All MIAFH Hotel au Nerd. Wagrek, Coneert bureaux nachgedruckt und darauf selbst Auskünfte geschrieben haben. In hiesigen Geschäftskreisen wurde die Firma bis zum Momente des Zusammenbruchs für gut gehalten. Schließlich. als die Firma v. d. M. für etwa 200000 Mark und eine andere hiesige Firma, Rosenbacher u. Co., die ebenfalls Kundenwechsek zu discontiren geglaubt hatte, für 30.000 Ml. Kellerwechsel in Händen hatten, kam der Schwindel im December v. J. an den Tag. Die beiden Angeklagten flüchteten, wurden aber schon Anfang Januar in Zürich verhaftet. Bei Aufmachung der Concursbilanz ergaben sich 516000 Mk. Passiva gegen 12 000 Mk. Activa. Der Staatsanwalt ließ die Anklage der Urkundenfälschung fallen, da wohl Auskünfte gesälscht worden seien, nicht aber Fälschungen im Sinne des Gesetzes vorliegen. Dagegen beantragte er wegen Betrugs gegen beide Angeklagte je 2 Jahre Gefängniß und 2 Jahre Ehrverlust. Das Gericht ging über diesen Antrag noch hinaus und verurtheilte Lorentz zu 2h, Peters zu 2 Jahren Gefängniß, beide zu 3 Jahren Ehrverlust. Zwei mitangeklagte Agenten, die bei der Besorgung der Accepte thätig waren, wurden freigesprochen. * Berlin, 8. Oet. Am Sonntag früh 5 Uhr landete zwischen Altrüdnitz und Zehden bei Berlin ein Luftballon, dessen Insassen zwei französische Luftschiffer Namens Glorieux und Boulenger waren. Der Ballon trat seine Reise am Samstag um 6 Uhr Abends in Roubaix(Nord=Frankreich) an. Begünstigt von einem starken Wind, richtete er seinen Flug nach Brüssel, bis an die Gebirgskette bei Mastricht, passirte den Rhein zwischen Düsseldorf und Köln, die Elbe in der Nähe von Magdeburg, die Havel bei Brandenburg. Um 3 Uhr 15 Min. schwebte der Ballon über der Reichshauptstadt. Um 4 Uhr 15 Minuten konnten die Luftschiffer glücklicherweise, trotz eines sehr heftigen Windes, landen. Die ganze Nacht hatten die Reisenden unter schrecklichem Unwetter zu leiden. Der Regen fiel mit Schnee untermischt auf den Ballon nieder, sodaß sie gezwungen waren, sich einer großen Menge des Ballastes zu entledigen, um das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Ohne dieses hinderliche Wetter würden die Reisenden noch einige Stunden in der Luft zugebracht haben, und die russische Grenze überschreitend, einen hübschen Record in der Luftschifffahrt erreicht haben. Der zurückgelegte Weg betrug 820 Kilometer bei einer Schnelligkeit von 78,1 Kilometer pro Stunde. Die Höhe überstieg nicht 2000 Meter. der berühmten ungarischen Magnaten=Capelle, unter Leitung des Capellmeisters Herrn Kulus Pista, sowie unter Mitwirkung des Hofcimbalisten Kulus Ferencz. Anfang 8 Uhr. Rostaurant„Reichener Mauspfad 2. Tägl. großes Familien=Concert des ersten Oesterr. Damen=Orchesters„Fieda“. Direction: A. Auger. Entras frei. Gutras froi. Ueber Beethovens Brillen plaudert der berühmte Breslauer Augenarzt Professor Dr. Hermann Cohn in der neuesten Nummer der Wochenschrift für Therapie und Hygiene des Auges von Wolffberg. Er erzählt: Gelegentlich eines kurzen Besuches des Beethovenschen Geburtshauses in Bonn am 3. September ds. Is. sah ich in einem Glaskasten neben Stahlfedern, Scheeren, Petschaften, Visitenkarten und anderen kleinen Reliquien des Componisten auch drei Brillen. Ob bisher über Beethovens Myopie etwas bekannt war, konnte mir Herr Professor Sonnenburg nicht sagen; er verwies mich an Herrn Geheimen Regierungsrath Dr. Deiters in Cobkenz, der mit einer Neubearbeitung der Beethoven=Biographie beschäftigt ist. Dieser Herr hatte die Güte, mir Folgendes mitzutheilen: So viel über Beethovens Gehörleiden geschrieben und vermuthet worden ist, so wenig hört man im Ganzen über den Zustand seiner Augen. Daß er kurzsichtig gewefen, steht aber fest. In Schindlers Biographie liest man darüber kaum etwas; dagegen bezeugt es ausdrücklich Gerhard v. Breuning, der ihn in den letzten Jahren seines Lebens vielfach gesehen hat. Er trug auf der Straße an einer Schnur um den Hals eineDoppellorgnette, anderswo heißt es ein Monocle; vielleicht besaß er Beides. Dies benutzte er dann, wenn er draußen etwas genau erkennen wollte. Für gewöhnlich aber trug er jedenfalls keine Brille. Die vielen Schilderungen über den leuchtenden Glanz, den lebhaften Ausdruck seiner Augen(worin sich Besucher ergehen, die ihre Erlebnisse niedergeschrieben haben) scheinen doch auszuschließen, daß er im gewöhnlichen Leben je eine Brille getragen hätte; auch ist er ja nie mit einer solchen abgebildet worden. Dagegen ist aus dem Vorhandensein der Brillen in seinem Nachlasse darauf zu schließen, daß er(wenigstens in seinen späteren Jahren) beim Arbeiten, beim Niederschreiben seiner Compositionen sich einer Brille bediente. Merkwürdig bleibt es, daß weder Beethoven's noch Goethe's nachgelassene Augengläser, obgleich sie Jedermann sehen kann, bisher von Augenarzten geprüft worden sind. Goethe benützte bekanntlich Lorgnetten mit Conkavgläsern. Für Beethoven's Myopie spricht auch die äußerst zarte Notenschrift des Meisters, sowohl der Notenstriche als der Notenköpfe, wie sie die neben den Brillen im Beethovenhause ausgelegte Originalhandschrift der Mondscheinsonate zeigt. Es steht fest, daß Beethoven kurzsichtig war und daß er zwei Conkavbrillen und ein conkaves Monocle gebrauchte. Wie stark die Kurzsichtigkeit Beethoven's in Wirklichkeit war, wird sich kaum je mit Sicherheit bestimmen lassen, da ja die gewählten Conkavgläser meist oder häufig schwächer als der wirkliche Grad der Myopie sind. Sicher ist nur, daß Beethoven eine mittlere Kurzsichtigkeit gehabt. Interessant ist noch ein Brief Beethoven's aus Hetzendorf vom 2. August 1823, also zwei Jahre von seinem Tode(Nr. 356 des Katalogs), in dem er schreibt:„Allein übermäßige Beschäftigung und dabey dritthalb Monate Augenweh, welches noch nicht ganz geheilt, verhinderte mich“ 2c. Der unvergleichliche Meister hatte also in seinen letzten Jahren nicht nur, wie bekannt, am Gehör, sondern auch am Auge zu leiden. Der vierzehnjährige Grillparzer hatte den schon damals (1805) in weiteren Kreisen anerkannten Componisten bei Gelegenheit einer Abendunterhaltung im Hause Sonnleitmer zu Gesicht bekommen. Er schilderte nachträglich Beethoven's Erscheinung wie folgt:„B. war damals noch mager, schwarz und zwar gegen seine spätere Gewohnheit höchst elegant gekleidet, und trug Brillen, was ich mir darum so gut merkte, weil er in späterer Zeit sich dieser Hülfsmittel eines kurzen Gesichts nicht mehr bediente.“ Hierzu schreibt Frimmel in einer Noie:„Ich bemerke hierzu, daß Beethoven zum Mindesten bis 1817 zeitweise Brillen trug.“ Was die Farbe der Augen.'s anlangt, so war sie, wie auch aus den Gemälden von Mähler 1804 und von Stieler 1819 hervorgeht, braun. Köln, 10. Oct. Rüböl die 100 Kg. mit Faß in Eisenband vorräthig in Partien vons 5000 Kg. 60,.50., Mai 55.50., 55.00 G. Köln, 10. Oet. Fruchtmarkt. Weizen 00,00—00,00, Roggen 00.00, Gerste 00.00, Hafer 14.10—00,00, Heu .80—10,40, Richtstroh.50 Ml., Krummstroh 4,50 Mk. die 100 Kg. Köln, 10. Oct. Kleiner Viehmarkt. Auftrieb 1224 Schweine, verkauft la zus65, IIa 68—00, IIIa 58—60 Mk. die 50 kg Schlachtgewicht. Ueberstand. Für die vielen Beweise herzlicher Theilnahme bei dem schweren Verluste meines lieben Gatten, unseres guten Vaters, sprechen wir hiermit Allen unseren tiefgefühltesten Dank aus. Frau Wittwe Franz Breuer und Angehörige. Bonn, den 11. Oekober 1901. Suche für meine Tochter, 20 J. Gatt, in bess. Hanse, am liebst. Lagdout, StelAusbildung A. D vei auf einem großen lung zur„weiteren in der Küche. Offerten unter 4. K. 60. an die Erpedition. Prop. Madoder Frau für leichte arbeit„von einzerg; Fue sucht, Lennostraße 35, 2. Eitz. Stundenelner Dame gePr Ichen Junge. sucht Stelle zum 1. Noveucher. Hf. S. 19. an die Expedition. im Landwehrbezirk Siegburg. Es haben zu. 1. Wie Ma zu erscheinen: Die Manuschaften der Reserve. Die zur Dispositton der Truppentheile beurlaubten Mannschaften. 3. Die zur Disposition der Ersatz=Behörde entlassenen Mannschaften, mit Einschluß derjenigen als zeitig invalide entlassenen Mannschaften, über deren Militärverhältniß noch nicht endgültig entschieden ist. 4. Die dauernd und zeitig nur garnisondienstfähigen und halbinvaliden, sowie die zeitig feld= und garnisondienstunfähigen Mannschaften der Reserve. 8. Die Mannschaften der Jahresklasse 1889, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September, sowie die vierjährigfreiwilligen Cavalleristen, welche in derselben Zeit des Jahres 1891 eingetreten sind. Von der Theilnahme an der Control=Versammlung befreite Mannschaften, welche zu den unter 5 bezeichneten zählen, haben ihre Militärpapiere bis spätestens zum Tage der Control=Versammlung, zu der sie zu erscheinen hätten, dem Bezirksfeldwebel einzureichen. Einer anderen als der besohlenen Control=Versammlung, ohne vorherige Genehmigung, beizuwohnen ist verboten. Die Control=Versammlungen finden wie folgt Statt und ist die Mannschaft zur befohlenen Zeit in dem betreffenden Raume versammelt. Bürgermeisterei Ort Waldbröt Denklingen Eckenhagen Morsbach Dattenfeld Herchen Eitorf Uckerath Hennef Lauthausen Ruppichteroth Much Neunkirchen Wahlscheid Lohmar Siegburg Troisdorf Sieglar Niedercassel Obercaffek Königswinter Honnef Gem. Regidienberg Oberpleis Menden ausschließlich Gemeinde Niedermenden, Obermenden u. Meindorf Gemeinden Nieder= menden. Obermenden, Meindorf Siegburg, den 4. Waldbröl Denklingen Eckenhagen Morsbach Schkadern Hammer Eitorf Uckerath Hennef Bröl Felderhoferbrck. Much Oberste Zeith Auelerhof Lohmar Siegburg Troisdorf Sieglar Mondorf Oberrassel Königswinter Honnef Aegidienberg Oberpleis bei aiterer Danze kovemnder. Off. u. F. Waichen Madchen noch einige Kunden im en und Putzen für ganze Kessenicherstraße 78, 1. selador! ktageI1 S. .=Mülldorf Menden I. October 1901. Königliches Bezirks=Commando. Gebildetes einfaches Fräulein in Küche, Haus= u. Haudarbeit tüchtig und jahrelang bewandert, mit schöner Handschrift, sucht passende Beschäftigung bei einz. 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Man wird in Petersburg kaum sehr erbaut von dem Gesuch sein, weil nachgerade fast jede Großmacht ihre Streitfrage mit der Türkei hat. Der„ehrliche Makler“ findet da kein Ende seiner ihm anvertrauten Aufgabe. Immer deutlicher macht insbesondere eine stark an China erinnernde Abneigung gegen die Fremden in hohen türkischen Beamtenkreisen sich geltend. Und zwar scheint gerade der Sultan am meisten von einer fast abergläubischen Fremdenfurcht erfüllt zu sein. Die Ausweisungsbefehle Abdul Hamid's gegen die armen europäischen Gouvernanten und Erzieherinnen waren schon sonderbar genug. Wenn es wahr ist— ein ernsthaftes Blatt wie der Pariser Temps hat die Meldung gebracht—, daß der Sultan in dem europäischen Biertel Grundstücke aufkaufen läßt, um systematisch die Fremden zu verdrängen, dann kann man auf einen nicht ganz normalen Gesundheitszustand des Sultans schließen. Allbekannt sind die ewigen Geldverlegenheiten der Pforte. Erfolgen gleichwohl Ausgaben für derartige Zwecke, die nicht einmal dem Luxus dienen, so kennzeichnet sich dadurch ein ungewöhnlich hoher Grad von Fremdenfurcht und Fremdenhaß. Von dem verhältnißmäßig harmlosen Mittel des Auskaufens bis zu gewaltthätigen Mitteln ist in der Türkei kein großer Schritt. Nach einem brieflichen Bericht aus Konstantinopel hat man in türkischen Kreisen einigen Grund, die Möglichkeit in's Auge zu fassen, daß sich mehrere Mächte zusammenfinden, um einen von einzelnen derselben auf die Pforte auszuübenden Druck entweder stillschweigend zuzulassen oder zu unterstützen. Das Richtige wäre ja eine solche Vereinigung der Vertreter der Mächte, denn die Gährung kann sich rasch und in höchst bedrohlicher Form entwickeln. Aber wir sind der Meinung, daß sich in Konstantinopel noch schwieriger als in Peking die Mächte zum Zusammenhalten verstehen. Neulich war schüchtern die Rede von einer Botschafterconferenz wegen der ungünstigen Nachrichten aus den türkischen Provinzen. Fast augenblicklich folgie der Meldung das Dementi. Die Interessen der Mächte liegen der Pforte gegenüber noch mehr in Widerstreit, als es in Oftasien der Fall ist. Um die fette Erbschaft des kranken Mannes, um die Löwenportion des mit Ungeduld erwarteten Nachlasses, wird ein stiller, aber zäher und erbitterter Kampf geführt. Im Yildizkiosk weiß man das sehr gut und darum nimmt man sich die erstaunlichsten Freiheiten heraus, mißachtet man ohne Weiteres fremde Rechte, kehrt sich nicht an Verträge, verweigert Zahlungen, läßt empörende Uebergriffe von Beamten ungeahndet hingehen— weil keine Macht den verhängnißvollen Anfang machen will, weil keine Macht ernstlich entschlossen ist, die Auseinandersetzung mit der Pforte zu beginnen. Die Probe auf die Einigkeit und die Friedensliebe, welche die Mächte während der Chinawirren zu bestehen hatten, wird ein Spiel gewesen sein gegen die Anforderungen der Selbstbezwingung und Mäßigung in dem kritischen Zeitpunkt, da die Theilung unter den Erben des kranken Mannes beginnt. Zum Glück kann Deutschland, das nur wirthschaftlich, nicht politisch interessirt ist, dabei ein kaltblütiger Zuschauer sein. „Frau Draga hätte vor einigen Jahren einem französischen Rasenröthe.„Schon seit Ingenieur dasselbe anzuthun versucht, was sie ihrem jetzigen an der Nase. Dieselbe hat jungen Gemahl angethan hat.“ Nun, der erwähnte Ingenieur mitgekriegt, und wird##t lebt irgendwo in Frankreich. Er hat in den achtziger Jahren als Beamter der damals noch in französischen Händen befindlichen serbischen Eisenbahnverwaltung in Nisch gewohnt und dort die Bekanntschaft der Wittwe seines verewigten czichtschen Collegen Maschin gemacht. Damals soll ihm Frau Draga Maschin„dasselbe anzuthun" versucht haben. Der Franzose war aber älter und erfahrener als der junge Serbenkönig. Aus jenen Tagen stammt ein Briefwechsel, der theilweise auf eine bisher unerklärte Weise in den Besitz der Königin=Mutter gelangt ist. Diese ließ es sich nicht nehmen, die„fettesten" Briefe dem russischen Kaiserpaare auf allerlei Umwegen zuzustecken. Frau Draga Maschin geht also nicht nach Petersburg, und der russische Gesandte Tscharykow, der sich um die Reise bemüht hat, kehrt nicht wieder nach Belgrad zurück. * s Englische Unternehmungen in Aegypten erfreuen sich, wie man uns von hochgeschätzter Seite aus Alexandrien schreibt, nicht immer der Förderung durch die nglische Regierung, selbst wenn sie der industriellen Entwickelung Aegyptens nur zum Nutzen gereichen können. So sind zwei großen Unternehmungen der Baumwollspinnerei und=Weberei, die bereits 1899 von Engländern, die zum Theil sogar in England leben, gegründet wurden, von der ägyptischen Regierung, anscheinend auf Betreiben Lord Bromers, im Interesse der englischen Export=Industrie die größten Schwierigkeiten bereitet worden, so daß sie erst vor Kurzem ihren Betrieb eröffnen konnten. Sehr bezeichnend, sowohl für die Regierung als für die Unternehmungen ist die Unterlage, auf der man schließlich zu einer Verständigung kam: Die betreffenden Firmen lassen ihre Ansprüche auf Schadenersatz wegen ungerechtfertigter Hintanhaltung ihres Betriebes fallen, während die ägyptische Regierung allen Einwendungen gegen die Vorschriftsmäßigkeit der Anlage entsagt.„Eine Hand wäscht die andere.“ * § Vater Stephan, einer der besten Indianerkenner und Indianerwohlthäter, ist nach langjähriger segensreicher Thätigkeit im Alter von 79 Jahren in Washington gestorben. In Gissingheim in Baden geboren und zum Techniker erzogen, widmete sich Andreas Stephan der katholischen Theologie und wanderte nach Amerika aus, wo er 1849 zuerst katholischer Pfarrer in Lafayette in Indiana wurde. Den Bürgerkrieg machte er als Feldgeistlicher mit, doch es steckte in ihm auch der Ingenieur, was sich zeigte, als es ihm gelang, eine kleine Flotte von Kanonenbooten und Transportschiffen, die vom Feinde abgeschnitten war und im seichten Wasser des Red=River festlag, durch einen geschickt ersonnenen und durchgeführten Dammbau flott zu machen und zu retten. Nach dem Kriege widmete er sich den Indianern, an deren Erziehungsfähigkeit er fest glaubte und die er liebte. Präsident Grant ernannte ihn zum Director der wichtigsten Indianer=Agentur in Standing Rock, in welcher Stellung er Bedeutendes leistete und namentlich den Betrügereien in der Indianerverwaltung kräftig entgegentrat. Später wurde er Generalvikar des Bischofs Marty in Dakota, der gleichf ills ein Schützer und Erzieher der Indianer war. Im Jahre 1884 wurde Stephan von den Erzbischöfen der Vereinigten Staaten zum Director des Washingtoner Bureaus für katholische Indianer=Missionen und Indianerschulen erwählt. Der Papst verlieh ihm die Würde eines Hausprälaten. Vater Stephan blieb sein Lebelang ein guter, treuer Deutscher. Er unterstützte thatkräftig die„deutsch=amerikanische Bewegung“ von 1899 gegen die Versuche des Fingothums, die Vereinigten Staaten gegen Deutschland aufzuhetzen. s Englische Werber sollen in Dresden ihr Unwesen treiben. Wie ein dortiges Blatt mittheilt, ist es ihnen gelungen, 15 Mann aus der Siemens'schen Glasfabrik zu gewinnen, die inzwischen nach Hamburg abgedampft sind. Den Leuten ist vorgemacht worden, daß sie in einer Glasfabrik angestellt werden sollen. Der Oberagent der Werber soll gegenwärtig noch in Dresden seiner Thatigkeit obliegen. * 3 Ueber die soldatischen Eigenschaften der Truppencontingente, die vereint gegen China im Felde standen, sind schon einige vergleichende Studien veröffentlicht worden. Dagegen ist, soweit bekannt, eine öffentliche Darlegung der Unterschiede bezw. Vorzüge des einen oder anderen Truppencontingents hinsichtlich der Bewaffnung bisher noch nicht erfolgt. Es darf allerdings angenommen werden, daß für das Archiv des deutschen Generalstabes eine entsprechende Denkschrift ausgearbeitet worden ist, denn die Gelegenheit, so verschiedenartig bewaffnete und disciplinirte Truppen im Gefecht zu beobachten, kommt sicher so bald nicht wieder vor. Indessen würde es allgemein interessiren und mit der militärisch gebotenen Discretion auch vereinbar sein, wenn eine kritische Studie über das Funktioniren und die Wirkung der Feuerwaffen, die ja in verschiedenen Systemen in Aktion traten, aus berufener Feder bekannt gegeben würde. Hat sich beispielsweise die französische Artillerie der Deutschen überlegen erwiesen? Bei den kürzlich abgeschlossenen französischen Herbstmanövern stellte ein hoher Officier in Gegenwart des Zaren die Behauptung auf, daß das deutsche Feldgeschütz an Leistungsfähigkeit hinter dem französischen zurückstehe. Auch das deutsche Infanteriegewehr wurde als durch das französische überholt bezeichnet. Nun weiß man allerdings, daß die Militärs jenseits der Vogesen stark zum Selbstlob neigen. Und es ist, um die Vortrefflichkeit der deutschen Feuerwaffen im allgemeinen erkennen zu lassen, der Hinweis vielleicht nicht überflüssig, daß die Amerikaner, die doch gewiß leistungsfähige Waffenfabriken besitzen, eine neuconstruirte deutsche Selbstladepistole in ihrer Armee zur Einführung bringen wollen. Aber es würde ohne Zweifel zweckdienlich sein, wenn die Militärverwaltung, vielleicht als Anlage zum Heeres=Etat, eine vergleichende Uebersicht der Erfahrungen mittheilte, die in Bezug auf die Feuerwaffen u. s. w. der Armeen neuerdings gewonnen worden sind. Falls von parlamentarischer Seite dann noch Mittheilungen vertraulicher Natur gewünscht werden, so ist dafür bekanntlich die Budgetcommission des Reichstags der geeignete Ort. * 8 Die Petersburger Reise des serbische Königspaares ist nun endgültig ins Wasser gefallen. Der Feldzug, den die Königin=Mutter Natalie von Biarritz aus gegen Frau Draga Maschin unternommen, hat seinen siegreichen Abschluß gefunden. Die Kaiseri von Rußland weigert sich entschieden, Frau Draga, die Gemahlin Alexanders I. zu empfangen. Er selbst mag im nächsten Frühjahre kommen, vor ihr verschließen sich die Thüren der Kaisergemächer. Was diesem, nunmehr#ei# festen Entschlusse des rustischer grugserpaares vorangegangen, uun zo heikler Nalur, daß es öffentlich gar nicht wiedergegeben werden kann. Vielleicht genügen Andeutungen. Man wird sich erinnern, daß vor einiger Zeit in französischen Blätern die Rede davon war, Königin Natalie habe einem Freunde in Belgrad einen Brief geschrieben, worin behauptet wurde. Beite einigen Jahren leide ich im Winter gewiß durch Kälte einmal zu viel bei der leisesten Kälte gleich roth. Kalte Waschungen habe uch schon erprobt, doch erfolglos. Weißt Du kein Mittel!Antwort: Es wird sich bei Ihnen wohl um behinderte Circulation handeln, vielleicht durch verstopfte Copillargefäße. Falls Bleichsucht vorliegt, würden wir leicht verdauliche, kräftige Nahrungsmittel und etwas Eisen vorschlagen; außerdem rathen wir, zwei Mal täglich die Nase von der Spitze nach der Wange hin mit Olivenöt leicht zu massiren. Commis in P. Der„berühmte: Schneeberger Schnupftabak kann auf folgende Weise hergestellt werden: 200 Gramm gepulverte Beilchenwurzel, 50 Gramm gepulverte Maiblumen, 25 Gramm pulverisirte Nieswurzel, 70 Tropfen Lavendelöl und 70 Tropfen Bergamottöl werden gut durcheinander gemischt und in kleine Schachteln gefüllt. Tante Riekchen. O ja, Baldrianthee ist ein allgemein bekanntes und beliebtes Hausmittel gegen Herz= und Magenkrampf, Migräne, Blähungsbeschwerden und gegen alle unerklärlichen Störungen im Nervensystem. Der Thee wird gewonnen aus den Wurzeln des gebräuchlichen Baldrians(Valeriana officinalis); er wird bereitet aus 8 Gramm der Wurzel und 150 bis 200 Gramm Wasser, und man trinkt ihn in kleinen Portionen. Das Baldrianöl wird zu—8 Tropfen mit etwas Essigäther genommen; größere Gaben wirken nachtheilig auf die Verdauung. W. V. 1) Sie können gar keinen Schadenersatz von der Vermietherin beanspruchen, da Sie ja die Kündigung nicht anzunehmen und vor Ablauf der ausbedungenen Zeit nicht auszuziehen brauchten.— 2) Die polizeiliche Bauerlaubniß müssen Sie haben, um den beabsichtigten Anbau ausführen zu können. Unter Umständen kann die Polizei Sie allerdings wingen, den ohne Erlaubniß hergestellten Bau wieder zu entfernen. Ferdinand B. stellt das bescheidene und klug ausgedachte Verlangen an uns, wir möchten ihm„Aufschluß und Erklärung über Chamisso's Peter Schlemihl, Goethe's Werther und Grimmelshausen's Simplicissimus geben und ihm„etwas über Entstehungsgründe genannter Werke sagen“. Wir antworten: Dazu lassen Sie uns doch hoffentlich einige Wochen oder Monate Zeit, Herr Ferdinand? E. Euskirchen. Um bei den Garde=Husaren angenommen zu werden, muß Ihr Sohn ein Mindestmaß von 1,70 Meter haben; der Brustumfang muß bei einem Alter von 19 Jahren 76—82 Centimeter, nach zurückgelegtem 19. Jahre 78—84 Centimeter betragen. Briefkasten. M. Sch. Wenden Sie sich wegen Ihres Sohnes einmal an das Technikum zu Rudolstadt(Director Rühl). Mit dem Technikum ist auch eine Tischler= Fachschule verbunden. Das scheint uns für Ihren Sohn gerade das Rechte; denn er wird als Kaufmann in der Möbelbranche doch nichts Rechtes leisten können, wenn er nicht vorher sich auch praktische Kenntnisse angeeignet hat. Karlchen in Vollmarshausen. Eine unserer Abonnentinnen in Endenich hat die Güte, Dir nachstehendes Recept zum Einmachen von sauren Kürbissen mitzutheilen: Man nimmt einen Kürbis, zerlegt ihn, befreit ihn von dem schwammigen inwendigen Fleische, schält die äußere Schaale ziemlich dick, schneidet das Fleisch in fingerlange und fingerdicke Streifen und wirft diese in einen emaillirten Kessel mit kochendem Essig, welchem einige Nelken resp. Nägelchen, etwas Zimmet (Stangen), sowie ein gut Theil Dill beigefügt ist, läßt ihn so lange kochen, bis er glasig scheint, nimmt ihn mit einem Schaumlöffel heraus, läßt den Kürbis erkalten, ebenso den Essig, und füllt beides in Gläser, indem man noch etwas ungekochten Dill beifügt. Giftbaum.„In einer recht abenteuerlichen Reisebeschreibung lese ich von dem Upas oder javanischem Giftbaum, dessen Ausdünstungen einen weiten Umkreis verseuchten, sodaß das, was da hineingeriethe, rettungslos umkommen müßte. Zeugniß davon legten Mengen von Gerippen von Thieren aller Art ab. Mit dem Safte dieses Baumes vergiften die Insulaner ihre Pfeile. Das Letztere ist ja nichts Besonderes, das Uebrige aber kommt mir recht märchenhaft vor. Da ich mich aber erinnere, schon in verschiedenen Büchern von dem schrecklichen Giftbaum Javas gelesen zu haben, so muß doch etwas Wahres daran sein, oder sollten Alle von einander abgeschrieben haben? Ich glaube, daß diese Sache auch für manchen anderen Leser nicht uninteressant ist, und bitte darum, falls Ihnen das möglich, im Briefkasten um gefl. Beantwortung.“— Antwort: Die Fabel von dem schrecklichen Giftbaum, der ganze Landstriche veröden sollte, haben auch sehr ernsthafte Schriftsteller verbreitet. Ungenaue Beobachtung, Mischung verschiedener Thatsachen und Uebertreibung haben gemeinschaftlich beigetragen, dem Upas seine schreckliche Reputation einzubringen. Die Eingeborenen unterscheiden zwischen dem Upas Radja und dem Pohon Upas, von denen ersteres, das Fürstengift, das schärfste ist, während bei dem zweiten die giftige Eigenschaft augenfälliger hervortritt, indem schon eine Berührung mit der Pflanze schmerzhafte Blasen und Geschwülste hervorruft. Nun gibt es außerdem noch Giftthäler, Boden=Einsenkungen, in denen alles Lebende, das hineingeräth, stirbt. Daran aber ist kein Upas schuld, vielmehr quillt an diesen Stellen freie Kohlensäure aus dem Boden und vermag ihrer Schwere wegen nicht zu entweichen. Aehnliche Fälle, wenn auch in kleinerem Maßstabe, haben wir ja auch in Europa, so die Hundsgrotte zu Neapel und die Dunsthöhle in Pyrmont. Nichte Liese. Wegen der stets wiederkehrenden Rände Ihres Hundes müssen Sie einen Thierarzt zu Hülfe nehmen; dieser wird Ihnen auch die beste Fütterungsart des Neufundländers angeben.— Auf Ihre andere Frage antworten wir in den nächsten Tagen. Drückche. Die von Leberthran herrührenden gelben Flecke lassen sich aus der weißen Wäsche entfernen durch die Auflösung eines Theelöffels voll Weinsteinsäure in einem Liter weichen Wasser. Die befleckte Stelle wird hierin 24 Stunden eingeweicht und dann ausgewaschen. Nöthigenfalls wird dieses Verfahren nochmals wiederholt. Aeltere Flecke lassen sich schwieriger entfernen. Man weicht dieselben in eine aus der Drogenhandlung geholte, starke Lösung unterschwefelsaures Natron ein, streut dann Weinsteinsäure darauf und wäscht mit lauem Regenwasser nach. J. S. Die Kakerlaken verbreiten sich meist von Haus zu Haus, durch Kriechen über Wände, Treppen und durch offene Fenster, durch Einschleppen von Außen u. s. w. Ueber die Naturgeschichte dieser Insekten müssen Sie einen Fachgelehrten befragen. Hausdiener. Ein sehr einfaches Mittel, Messer und Gabeln rasch und gut zu reinigen und zu putzen, besteht darin, daß man eine rohe Kartoffel entzwei schneidet, sie in seines Ziegelmehl oder Kaltpulver taucht und die Eß=Instrumente damit abreibt. Carolus. Ein schönes Hellgrün aus Erdfarben kannst Du herstellen aus einer Mischung von 300 Gramm hellem Ocker, einer Messerspitze voll dunklem Ocker und 200 Gramm Berliner Blau; ein schönes Roth aus einer Mischung von einem Quantum Englisch Roth mit dem vierten Theil der Menge hellem Ocker und ein wenig Zinnober. „. a, 1096. Postlagernde Sendungen werden auf dem Amte, wenn um Aufbewahrung gebeten worden, sieben Tage lang für den Adressaten zurückgelegt. Ein Kunstgewerblicher. Wir können Ihnen nur sagen, daß mit Sandgebläsen u. A. auch die matten Stellen auf Glasscheiben hergestellt werden, und müssen Sie im Uebrigen an eine der hiesigen Glashandlungen oder einen erfahrenen Mechaniter verweisen. Aus der Umgegend. l Oberwinter, 9. Oct. Zum Gemeindevorsteher wurde an Selle des sein Amt niederlegenden Herrn Eckertz der Weinhändler Max Dietrich gewählt. * Linz, 10. Oct. Herr Schäfer aus Iserlohn hat den Europäischen Hof für etwa 70,000 Mk. von Herrn Karl Unkel gekauft und übernimmt ihn am 1. April künftigen Jahres. Remagen, 10. Oct. Im Laufe dieses Monats feiern hierselbst drei Ehepaare das Fest der silbernen Hochzeit. Es sind dies die Eheleute Gastwirth Peter Joseph Schmidk, Ackerer Paul Joseph Schmitt und Ackerer Peter Joseph Menden. X Bingen, 9. Oct. In Heimbach ist ein Matrose des Schleppdampfers Mannheim V ertrunken. Der Mann wollte vom Lande zwei Maschinisten an Bord holen, gelangte mit dem Flieger auch bis an das Boot; die beiden Maschinisten kamen glücklich an Deck, während der Matrose bei dem starken Sturme mit dem Flieger unter das Rad trieb und unterging. Der Flieger wurde zerschellt aufgefunden; die Leiche des Mannes, welcher aus Caub gebürtig ist, konnte noch nicht gelandet werden. * Köln, 10. Oct. Unter den Mannschaften des in Mülheim a. Rh. garnisonirenden 65. Infanterie=Regiments ist der Typhus ausgebrochen, 5 Mann befinden sich im Lazareth. * Köln, 10. Oct. Die Bewohner des Vorortes Longerich waren nicht wenig stolz darauf, daß auch ein Sohn des Ortes mit übers Meer und gegen die Bezopften gezogen war. Am Freitag Abend sollte der glücklich in die Heimath zurückgekehrte Chinakämpfer in Longerich ankommen. Alt und jung zog mit Musik, Fackeln und Feuerwerkskörpern zum Bahnhof. Als der Erwartete mit dem Neun=Uhr=Zuge nicht eintraf, hatte man bis 11 Uhr hinreichend Zeit, alle Einzelheiten des geplanten feierlichen Empfanges in einer nahen Wirthschaft genügend durchzusprechen und vorzubereiten. Dann gings nochmals unter Pauken= und Trompetenschall zur Station, leider auch diesmal vergebens, denn der Hamburger Zug verspätete sich erheblich, und der Krieger mußte mit seinen Verwandten einen Nachtmarsch von Köln nach Longerich antreten. Erst gegen Morgen hielt er, ungeehrt und unumjubelt, seinen Einzug. Aber der gute Wille war doch dagewesen! * Düsseldorf, 9. Oct. Die auf Anregung des Regierungspräsidenten von Holleufer durch die sechs größten Städte unseres Regierungsbezirks(Düsseldorf, Barmen, Elberfeld, Essen, Duisburg und Krefeld) gegründete Schutzmannsschule wird am 15. October in Düsseldorf eröffnet werden. Director des neuen Instituts ist Rittmeister a. D. von Dewitz, früher zweiter Dirigent der Gensdarmerieschule in Einbeck. * Lennep, 9. Oct. Der Postgehülfe Tr. von hier sollte nach Ablauf seiner Militärdienstzeit in Coblenz bei dem Postamte Duisburg am 2. ds. Mts. in Beschäftigung treten. Auf der Reise von Coblenz nach Duisburg besuchte er hier seine Eltern, denen er auch am folgenden Tage von Duisburg aus seine„glückliche Ankunft“ mittheilte. Zum Dienste bei dem Postamte in Duisburg hat sich indeß Tr. bis heute nicht gemeldet; er ist spurlos verschwunden. Für irgend welche Vermuthungen findet man in seiner bisherigen Umgebung keinen Anhaltspunkt. * Essen, 10. Oct. Emil Götze, dessen sangesfroher Mund nun für immer geschlossen ist, hat noch bis ins Frühjahr hinein gastirt. In den Rheinlanden sang er zuletzt hier in Essen am 24. und 26. November vorigen Jahres, und zwar den Lohengrin und den Faust. Am ersten Abend schien seine Stimme wieder etwas von dem Wohllaut und dem Glanz wiedergefunden zu haben, die früher an ihr entzückten, man merkte dem Sänger die Freude an seinem wieder gekräftigten Organ an. Als der Vorhang sich nach dem ersten Akte des Lohengrin gesenkt hatte, und die Beifallsstürme verrauscht waren, trat Götze auf Director Gelling zu, faßte ihn bei beiden Händen und sagte:„Un ick soll von die Bühne jehn?" Doch schon der nächste Abend machte seine Hoffnungen zu Nichte. Im Faust versagte seine Stimme, flackerte stark und zum Schluß des Liebesduetts vermochte er die hohen Töne nicht mehr richtig zu treffen. Daß seiner Sängerlaufbahn bei uns ein so wehmüthiger Abschied beschieden sein würde, daran hat damals weder er noch einer von Denen, die ihn hörten, gedacht. * Mülheim a. d.., 9. Oct. Auf eine eigenthümliche Weise fand die Tochter einer hiesigen Familie ihren Tod. Sie fiel in Folge eines Ohnmachtsanfalles mit dem Gesicht in einen mit Wasser gefüllten Waschnapf, in dem sie erstickte. Das junge Mädchen war seit einigen Wochen verlobt. * Aachen, 9. Oct. Der heutigen Versteigerung im Wespien' schen Hause wohnten deutsche, französische und englische Händler bei, ferner Privatleute und Vertreter deutscher Museen. Das Gobelinzimmer im Erdgeschoß kaufte für 57,000 Mk. das Germanische Museum zu Nürnberg, das Gobelin Europa für 17,200 Mk. ein Privatmann in Frankfurt a.., Asien und Amerika für 15,000 bezw. 6600 Mk. Commissionär Maurer in Berlin, Australien für 7000 Mk. Jarislowski in Berlin. Die Gebrüder Hamburger in Amsterdam kauften Afrika für 860 Mk., die gesammten Holzarbeiten des großen Saales, zwei Kamine und zwei Kaminaufsätze mit Porträts, für 9580 Mk., eine Doppelthür für 810 Mk., einen Kaminaufsatz für 310 Mk., ein schmiedeeisernes Treppen=Geländer für 7000 Mt., eine Treppenverschalung für 1500 Mk. Das Kölner Gewerbe=Museum kaufte eine geschnitzte Thür für 810 Mk., ein Balkongitter für 610 Mk. * Nachen, 8. Oct. Ein gemeingefährlicher Bursche wurde heute vom Schwurgericht auf längere Zeit unschädlich gemacht. Der 26jährige Johann Pung aus Lederbach im Kreise Adenau, der trotz seiner Jugend bereits ein langes Strafregister aufweist und erst am 4. Mai aus dem Zuchthause entlassen worden war, hatte Ende Juni in Köln sich einen Revolver mit 50 Patronen gekauft, um sich auf irgend. eine Weise Geld zu verschaffen. Mit diesem Revolver und einem Brodmesser bewaffnet, drang er in der Nacht des 1. Juli in das Stationsgebäude von Schlebusch ein und zwang den Stations=Assistenten, ihm seine Baarschaft von 17 Pfennig auszuhändigen. In der Kasse war, wie Pung sich überzeugte, lein Geld vorhanden. Mit seinen 17 Pfennig ging er zur Eifel, wo er in Heimbach den alten Zuchthaus=Kandiduten Glasbläser Jacob Kiehm aus Friedrichsthale und den 26jährigen Schlosser Friedrich Grob aus Mainz kennen lernte. Sie machten gemeinsam einen Ausflug nach der abgelegenen Wirthschaft Leufen in Barhaus bei Marmagen, woselbst sie sich den nöthigen Muth antranken. Alsdann gingen die beiden Genossen hinaus, um Wache zu stehen, während Pung mit seinem Revolver Geld zu erpressen versuchte. Da die beiden angegriffenen Söhne um Hülfe schrien, kam die Tochter des Wirthes hinterrücks auf den Menschen zu und warf ihn zu Boden. Er wurde alsdann gefesselt, wobei er eine lebensgefährliche Verletzung davontrug. Das Urtheil lautete gegen Pung auf 6 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust, gegen Kiehm auf 14 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust, gegen Grob auf 1 Jahr Gefängniß. Die heulige Nummer umfaßt 10 Seiten.# Vonn, 11. October. ld Kasernen. Die Gesammtvergütung, welche die Stadt Bonn an die Militärverwaltung für die Welschenonnen= und die Sternthorkaserne zu leisten hat, besteht außer dem Bauplatz an der Rheindorferstraße in Größe von annähernd 6 Hektar noch dem Vernehmen nach in einer Geldsumme von 1880000 Mk. X Die Eingemeindungsfrage wird im letzten Drittel dieses Monats im Poppelsdorfer Gemeinderathe in außerordentlicher Sitzung zur Verhandlung kommen. Wie verlautet, wird Landrath Dr. v. Sandt an der Sitzung theilnehmen. = Schleichdieb. Von dem Mansardenzimmer eines Hauses an der Münsterstraße wurden gestern mehrere Kleidungsstücke gestohlen. ):( Die Landbriefträger nehmen bekanntlich auf ihren Bestellgängen Postanweisungen, Werth= und Einschreibsendungen pp. an; auch dürfen derartige Gegenstände bei den Posthülfsstellen behufs Weitergabe an die Landbriefträger niedergelegt werden. Da von den Landbriefträgern und Posthülfsstellen über die fraglichen Sendungen keine Einlieferungsscheine ausgefertigt werden, dies vielmehr erst später bei den Postämtern und Postagenturen geschieht, so ist von der Postverwaltung die bis jetzt noch nicht allgemein bekannte Einrichtung getroffen worden, daß zum sicheren Nachweis jener Sendungen von den Landbriefträgern und Hülfsstellen Annahmebücher zu führen sind. Es empfiehlt sich, daß die Absender die den Landbriefträgern mitzugebenden oder die bei den Posthülfsstellen niederzulegenden Postanweisungen, Werlhsendungen u. s. w. thunlichst eigenhändig in das Annahmebuch eintragen, oder sich wenigstens von der Buchung durch den Landbriefträger oder Posthülfsstelleninhaber überzeugen. □ Schlachtviehmarkt vom 10. Oct.(Amtlicher Bericht.) Aufgetrieben: 20 Stück Großvieh, 257 Kälber, 2 Schafe, 154 Schweine. Preise für das Pfund Schlachtgewicht: Kälber la 78, IIa 70—72, IIIa 60—68, Doppellender 90 Pfg. Schweine la 67, IIa 65, IIIa 61—63 Pfg. Geschäftsgang flott. X Oberwinter soll nun auch schön beleuchtet werden! Der Gemeinderath hat nämlich die Anlage einer Acetylenbeleuchtungs=Centrale beschlossen und die Ausführung der„Allgemeinen Carbid= und Acetylen=Gesellschaft“ in Berlin übertragen. Zur Bestreitung der Kosten wird bei der Kreissparkasse zu Ahrweiler eine Anleihe von 38.000 Mark aufgenommen. Endenicher Bebauungsplan. Im Anschluß an die gestrige Bekanntmachung des Bürgermeisters amts Poppelsdorf, wonach der Endenicher Bebauungsplan offengelegt ist, stellt uns ein Freund unseres Blattes die photographische Copie des Planes zur Verfügung. Wir hängen dieselbe zur Ansicht des Publikums und aller Interessenten in unserem Schaufenster aus. Nachdem die Gemeinde Endenich bereits mehrfache Pläne zur Bebauung ihres Geländes zwischen Endenich und Bonn hatte anfertigen lassen, betraute sie den bewährten Meister auf diesem Gebiete— den Vater der Kölner Stadterweiterung— Geh. Baurath Stübben in Köln mit dem endgültigen Entwurfe. Derselbe ist überraschend schön und bis ins kleinste Detail durchdacht, weit= und vorausschauend ausgearbeitet. Der Endenicher Gemeinderath hat sich daher einstimmig zur Annahme desselben entschlossen. Der Stübben'sche Plan schließt das Terrain auf in abwechselungsvollen, kunstsinnigen Formen. Nicht das Geringste ist außer Acht gelassen, was für den Aufschwung und die Bedürfnisse der jetzigen und nächsten Generationen Noth ihut. Man pflegt den Endenichern nachzusagen, daß sie langsam gingen, dann aber sicher und berechnend. Hier haben sie es wieder bewiesen. Wenn sie— durch Universitätsgelände gehindert— sich die letzten Jahrzehnte nicht in dem Maaße entwickeln konnten, wie die Nachbargemeinden Poppelsdorf und Kessenich, so hat dieses Abwartenmüssen insofern Früchte getragen, als der an Bonn anschließende Gebietstheil auf Grund der Stübben'schen Bauprinzipien sich nunmehr in ein schönes und praktisches Gewand setzen kann. Es ist gar keine Frage, daß nach Durchführung des Planes und nach der Eingemeindung sich auf dem Endenicher Gebiete zu beiden Seiten der Endenicher Chaussee ein Stadttheil entwickeln wird, der Bonn zur Zierde gereichen muß. Ganz hervorragend und besonders schön ist der rechtsseitige Theil entworfen. * Die neue Gerichtsvollzieherordnung. Justizminister Schönstedt sprach vor einigen Tagen im Breslauer Landgerichtsgebäude mit dem Vorsitzenden des Vereins der Breslauer Landgerichtsanwälte, Justizrath Feige, über die neue Gerichtsvollzieher=Ordnung. Auf die Frage, wie sich die Anwaltschaft in diese neue Ordnung eingelebt, und ob dieselbe sich bewährt habe, erhielt der Minister von Herrn die Erklärung: die mit der Einführung der neuen Gerchtsvollzieher=Ordnung verbundenen Schwierigkeiten seien zwar nunmehr überwunden, aber die Zwangsvollstreckung sei jetzt langsamer, theurer und wirkungsloser geworden, insbesondere weil die frühere Concurrenz unter den Gerichtsvollziehern fortgefallen sei. § Helios in Köln. In der am Mittwoch abgehaltenen Aufsichtsrathssitzung der Helios=ElektricitätsActiengesellschaft wurde die Bilanz vorgelegt. Im Einvernehmen mit dem neuen Vorstand hat der Aufsichtsrath durchgängig starke Abschreibungen und Minderbewerthungen eintreten lassen, um den veränderten Verhältnissen überall nach Möglichkeit Rechnung zu tragen. In Folge dessen ergibt sich unter Inanspruchnahme der Reserven ein Fehlbetrag von rund 4 900000 Mk., gegenüber dem Actienkapital von 20 Millionen Mark. Die Creditoren haben sich um etwa 3 Millionen gegenüber dem Vorjahre vermindert. Der Vorstand will seine ganze Kraft einsetzen, um das bei seinem Eintritt entwickelte Programm durchzuführen, welches darin gipfelt, künftig das Hauptgewicht auf eine nutzbringende Fabrikation zu legen. In einer Aufsichtsrathssitzung der Actiengesellschaft für Elektricitätsanlagen wurde ebenfalls die Bilanz vorgelegt. Dieselbe ergibt nach Einsetzung der Effekten zu Tagescursen und Schaffung besonderer Reserven in Höhe von 33 Millionen Mark für den Besitz an Betheiligungen und eigenen Unternehmungen einen Fehlbetrag von rund 11. October 1901 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Nr. 4185. Seite 7 5 300000 Mark gegenüber dem Actienkapital von 16 Millionen Mark. Die Geschäftsberichte des Helios. und der Actiengesellschaft für Elektricitätsanlagen follen bereits in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Die Generalversammlung beider Gesellschaften findet am 15. November stätt. ):( Der deutsche Kronprinz weilt noch immer zum Besuche beim Herzog Karl Theodor von Bayern in Bad Kreuth. Am 15. October trifft der Kronprinz in München ein und begibt sich von dort nach Bonn. 0 Das Prinzlich Schaumburg=Lippe'sche Ehepaar ist gestern Abend gegen 7 Uhr von seinem Besuche in Bückeburg hierher zurückgekehrt. = Abschiedsmahl. Zu Ehren des früheren Regierungspräsidenten von Köln, Freiherrn v. Richthofen, der bekanntlich als Oberpräsident nach Ostpreußen berufen worden ist, fand gestern im Gürzenich zu Köln ein Abschiedsmahl Statt, an welchem etwa 300 Personen theilnahmen. Unter Anderem waren anwesend: Oberpräsident Nasse, Oberbürger= meister Spiritus, Landrath Dr. v. Sandt, die Beigeordneten Sieberger und Laué. ( Der erste Reif in diesem Herbste ist hierselbst in der verflossenen Nacht niedergegangen. Das Gelände zwischen Dottendorf und Kessenich war heute Morgen mit einer leichten Reifdecke überzogen. D Der Rhein ist in den letzten 24 Stunden über 30 Centimeter gestiegen. Die Farbe des Wassers ist dickgelb und der Strom führt viel Unrath, Holz und Strauchwerk mit sich. Aller Voraussicht nach ist ein bedeutendes Steigen des Stromes wohl nicht zu erwarten. (:) Die städtischen Volksconcerte nehmen am Montag den 14. October in der Beethovenhalle ihren Anfang. Das erste Concert wird mit Beethoven's Ouvertüre zu„Fidelio“ eröffnet. .- Freiwillige Fenerwehr. Zu der am kommenden Sonntag auf dem Arndtplatze stattfindenden Schanübung sind nicht die ganzen Wehren des Feuerwehrverbandes Bonn eingeladen, sondern nur die Vorstände dieser Wehren. Pastor Strauß, der neuerwählte vierte Pfarrer der hiesigen evangelischen Gemeinde, wird am Sonntag Vormittag beim Haupt=Gottesdienst um 10 Uhr feierlich in sein Amt eingeführt und seine Antritts=Predigt halten. Zu Ehren des neuen Pfarrers findet dann Sonntag Mittag 1 Uhr in der Lese ein Festmahl, und Nachmittags 5 Uhr im evangelischen Gemeindehause eine Versammlung Statt. Bei letzterer Gelegenheit wird der evangelische Kirchenchor mitwirken. + Stadtrathswahlen. Die hiesigen politischen Parteien rüsten bereits eifrig für die Anfang November stattfindenden Neuwahlen zum Stadtrath. Der liberale Bürgerverein hält am Montag den 21. d. Mts. eine Versammlung ab, in der auch städtische Angelegenheiten erörtert werden sollen. Die Centrumspartei hatte auf Montag den 14. d. Mts. eine Versammlung anberaumt; die selbe wurde indessen neuerdings vertagt. X Ehrlicher Finder. Ein Arbeiter fand dieser Tage auf dem Wege zwischen Euskirchen und Wißkirchen das Sparkassenbuch eines Wirthes aus Euenheim. Dasselbe lautete auf eine Einlage von über 600 Mk. Um dem recht mäßigen Eigenthümer unnöthige Sorge zu ersparen, schickte der Arbeiter sogleich eine Frau auf den Weg nach Euenheim. Der Verlierer war sehr erfreut, so bald wieder in den Besitz seines Eigenthums zu gelangen. Er zeigte sich erkenntlich und gab der Frau— 50 Pfennig. :: Der Verein ansässiger Kellner Bonn hat beschlossen, eine Gesammt=Aufnahme seiner Mitglieder zu machen. Der Verein wird am Stiftungsfeste seines Bruder=Vereins in Köln theilnehmen und sein eigenes Stiftungsfest im November abhalten. X Von der Polizei wurde vergangene Nacht hierselbst ein Sträfling aus Brauweiler festgenommen, der aus der Irrenanstalt zu Galkhausen entsprungen war. Der Verhaftete ist aus Obercassel und war zur Beobachtung seines Geisteszustandes von Brauweiler nach Galthausen verbracht, worden. = Tanzende und heulende Derwische werden vom nächsten Sonntag an im hiesigen Thiergarten eine Anzahl Vorstellungen geben, die insofern von Interesse sein dürsten, als sie eine staunenswerthe Kunstfertigkeit verrathen und einen Begriff geben von dem religiösen Fanatismus, der diese Leute beseelt. * Friedrich Wilhelms=Hütte. Der Geschäftsbericht der Sieg= Rheinischen Hütten=Actiengesellschaft zu Friedrich Wilhelms=Hütte g. d. Sieg hebt den unvermittelten Umschwung von höchster Entfaltung industrieller Thätigkeit zu vollständigem Stillstand hervor und den dadurch hervorgerufenen Fall der Preise von Fertigerzeugnissen bei verhältnißmäßig recht hohem Stande der Selbstkosten. Die hierdurch entstandene Krise habe sich bis zum Ende des Geschäftsjahres und darüber hinaus immer mehr vertieft. Auch das Unternehmen wurde in allen seinen Zweigen davon ergriffen. Die Hervorbringung des Hochofens betrug zwar 41 755 T. gegen 40 801 T. im Vorjahr, allein es mußte ein großer Theil davon auf Lager genommen werden, da die verkauften Mengen weder rechtzeitig noch vollständig abgenommen wurden, noch neue Verkäufe möglich waren. Auch die im Walzwerkbetrieb verkauften Mengen sind nicht vollständig abgenommen worden und die Abnahmen waren vielfach nur durch Preisnachlässe zu erreichen. Neue Abschlüsse kamen vielfach nur unter den Selbstkosten zu Stande. Auch für diese Abtheilung haben sich die Lagerbestände vermehrt, sodaß dieser Posten von 1 267949°Mk. im Vorjahr auf 2364982 Mk. gestiegen ist, wobei jedoch die Bewerthung den heutigen Marktpreisen entsprechend vorgenommen worden ist. Ein Theil der Bestände konnte in der Schrauben= und Mutternfabrik Verwendung finden und für das Ende des Geschäftsjahres in Betrieb genommene Röhrenwalzwerk vorgearbeitet werden. Trotzdem mußte eine Anzahl von Feierschichten eingeführt werden, und in den meisten Zweigen konnte eine volle Beschäftigung nicht durchgeführt werden. Der Vermögensausweis spiegelt die ungünstigern Verhältnisse gleichfalls wider. Die Buchschulden sind von 526 194 Mk. auf die beträchtliche Höhe von 1 978 436 Mk. gestiegen, demgegenüber die Steigerung der Vorräthe steht. Die Ausstände sind von 1 267442 Mk. auf 842 910 Mk. zurückgegangen. An Baarem, Wechseln und Werthpapieren werden 9824 Mk. gegen 68904 Mark i. V. ausgewiesen. Die Dividende wird in Höhe von 5 Procent(14 Procent) in Vorschlag gebracht. * Kohlensäurewerk. Um sich vom Syndikat der Kohlensäurewerke unabhängig zu machen, beschloß der Rheinisch=Westfälische Wirtheverband in Neuß mit großer Mehrheit die Gründung eines Kohlensäurewerkes als Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Größere Kapitalzeichnungen sind schon erfolgt. * Vereinigte Ultramarinfabriken, Köln. Die ordentliche Hauptversammlung, in der neun Actionäre 2347000 Mk. Kapital vertraten, genehmigte einstimmig ohne Erörterung den Geschäftsbericht und die Rechnungslage. Die sofort zahlbare Dividende wurde auf 5 Procent festgesetzt. * Eisenwerk Rothe Erde in Dortmund. Während im Vorjahre aus dem Reingewinn von 192,273 Mk. noch eine Dividende von 12 pCt. auf das 1,200,000 Mk. betragende Aktienkapital ausgeschüttet werden konnte, ergibt der diesjährige Rechnungsabschluß einschließlich des Gewinnvortrags von 15,360 Mk. aus dem Vorjahre nur einen Rubgewinn von 9225 Mk. Die Abschreibungen sind mit 58,640 Mk.(i. V. 68,167 Mk.) in Aussicht genommen, sodaß sich ein Fehlbetrag von 49,414 Mk. ergibt. Zur Deckung desselben wird der im Vorjahre mit 25,000 Mi. ausgewiesene Verfügungsbestand vollständig und die ordentliche Rücklage mit 24,414 M. herangezogen, so daß sich letztere auf.67,965 Mt. ermäßigt. Nah und Feru. * Asbach, 11. Oet. Eine aute Kartoffelernte gibt es auf dem Westerwald. So hat ein Landmann in der Gemeinde Nister auf 50 Ruthen Land 50 Sack Kartoffeln gezogen. Er gibt selbst freudestrahlend zu, daß er einen derartigen Erfolg sein ganzes Leben lang noch nicht erzielt habe. Coblenz, 10. Oet. Die neuerbaute städtische Festhalle wurde durch ein Festconcert unter Heubners Leitung eingeweiht. Die Akustik des Festsaales erwies sich als ausgezeichnet. * M.= G l a d b a c h, 1 0. O c t. D e r F u h r u n t e r n e h m e r J o s e p h Schumacher, dessen Frau und Sohn, sowie ein Knecht wurden wegen fortgesetzter Unterschlagung von Eisenbahngütern und wegen Hehlerei verhaftet. Dortmund, 10. Oct. Beim Wegräumen der Halde auf der Dortmunder Union kamen drei Arbeiter ums Leben und vier erlitten Verletzungen. * Iserlohn, 10. Oct. Gerichtsassessor Beverkramen in Dortmund wurde von den Stadtverordneten einstimmig zum besoldeten Beigeordneten gewählt. * Wesel, 7. Oct. Seit die Kantinenwirthschaften und die großen auswärtigen Kaufhäuser aufgekommen, sind hier traurige Geschäftszustände entstanden; die Erwartungen, welche sich an die Stadterweiterung knüpften, sind nicht eingetroffen, trotz der großen Opfer, welche die Stadt gebracht. Die für eine kleine Stadt, wie die unsrige, nicht bedeutungslosen Kirmessen sind aufgehoben; die Viehmärkte haben sich nicht bewährt. Die Communalabgaben sind dagegen bedeutend gewachsen. * Bernau, 5. Oct. In der letzten Zeit ist es hier wiederholt vorgekommen, daß Frauen und Mädchen, die hell gekleidet gingen, mit Tinte besudelt wurden. Trotz= dem auf Ergreifung der Thäter eine Belohnung von hundert Mark ausgesetzt wurde,„arbeiten“ die nichtswürdigen Burschen weiter. Auch jetzt wieder wurde mehreren Damen die Kleidung mit einer dunklen, ätzenden Flüssigkeit begossen und unbrauchbar gemacht. Einmal war man den Burschen dicht auf den Fersen, sie vermochten sich aber in der Nähe des Bahnhofs in Sicherheit zu bringen. * Saarbrücken, 5. Oct. Ein Dalmatiner Händler mit Messern u. s. w. wollte gestern Abend auf der Kaiser Wilhelm=Brücke von einem elektrischen Straßenbahnwagen abspringen. Er glitt aber aus und fiel so unglücklich zur Erde nieder, daß mehrere in seinem Leibgürtel befindliche Messer durch die Wucht des Falles tief in seinen Körper eindrangen. Der Schwerverletzte mußte sofort ins Hospilal gebracht werden. * Metz, 5. Oct. Die Stadt Metz befindet sich in der glücklichen Lage, nicht nur keine Schulden, sondern ein disponibles Baarvermögen von 879,400 Mk. zu besitzen. In Folge dessen hat der Gemeinderath beschlossen, für die Zwecke der Stadterweiterung von einer Anleihe vorerst Abstand zu nehmen. Gleichzeitig wurden die Statuten der städtischen Sparkasse dahin abgeändert, daß diese die Hälfte ihres Bestandes an Gemeinden verleihen darf, wodurch die Stadt Metz in die Lage versetzt wird, drei Millionen aus ihrer Sparkasse zu erhalten. * Berlin, 5. Oct. Zu Ausschreitungen gegen einen Polizeibeamten ließen sich die Theilnehmer einer socialdemokratischen Beerdigung auf der Frankfurter Chaussee hinreißen. Ein Leichenzug wurde von einem Friedrichsberger Gendarmen angehalten, weil mehrere Leidtragende Kränze mit rothen Schleifen trugen. Der Aufforderung, diese Schleifen zu entfernen, entsprachen die Begleiter des Leichenzuges nicht, nahmen vielmehr gegen ihn eine drohende Haltung an. Nach lebhaftem Wortwechsel kam es zu Thätlichkeiten. Der Gendarm fand bei Civilisten Unterstützung. Erst als er zu schießen drohte, gingen die Arbeiter auseinander. Der Rädelsführer, welcher wegen Körperverletzung schon vorbestraft ist, wurde verhaftet. * Berlin, 7. Oct. In der Nacht zum Sonntag versuchte sich die Erzieherin Elise., die bei einer sehr wohlhabenden Familie im Westen Berlins in Stellung ist, durch Oeffnen der Pulsader das Leben zu nehmen. Freitag Abend war die Frau des Hauses zu einer Gesellschaft gewesen und hatte bei ihrer Rückkehr eine Diamantenbrosche im Werthe von 3000 Mark auf den Waschtisch gelegt. Zwei Stunden später war das Schmuckstück verschwunden. Da in der kritischen Zeit außer der Erzieherin Niemand das Zimmer betreten hatte, nahm Fräulein., obgleich ihr Niemand eine Andeutung gemacht, sich die Sache so zu Herzen, daß sie in der darauf folgenden Nacht den Selbstmordversuch verübte. Der Umstand, daß dem Wachter des Grundstückes das früh um 44 Uhr noch brennende Licht auffiel, führte zur Rettung des Fräuleins. Die Brosche wurde Vormittags im Vorgarten gefunden. Das dreijährige Töchterchen hatte das Schmuckstück zum Fenster hinausgeworfen. * Berlin, 6. Oct. Die beiden Leibgarde=Husaren, die während des Manövers in dem Dorfe Kampehl bei Kyritz den nicht verwesten Leichnam des sogen. Sputritters Kahlbutz aus der Gruft geholt, ihm eine brennende Laterne und Pfeise angehängt und dann vor dem Hause des Küsters aufgestellt hatten, haben jetzt für diesen„Scherz“ ihre Strafe erhalten, und zwar jeder— drei Tage Arrest und je neun Mark Geldbuße. Die Soldaten hatten den Unfug verübt, weil die Dorfbewohner einen heillosen Respekt vor dem Spukritter haben und mit den Husaren gewettet hatten, daß auch diese sich trotz ihrer Prahlereien Nachts nicht in die Gruft wagen würden. * Berlin, 8. Oct. Die Welt am Montag erhebt gegen einen von ihr nicht genannten Stadtverordneten schwere und entehrende Angriffe, weil er seinen Einfluß als Stadtverordneter zu seinem eigenen Vortheil ausgenutzt und überhaupt corrumpirend auf die Stadtverordnetenversammlung eingewirkt habe. Die Person des betreffenden Herrn ist so klar gekennzeichnet, daß Jeder, der den städtischen Verhältnissen einigermaßen näher steht, sie ohne Weiteres erkennt. * Berlin, 6. Oct. Wieviel Musiker ersetzt ein Orchestrion? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Schöffengericht in Rixdorf. Der dortige Magistrat hatte mehrere Gastwirthe in Strafe von 3 Mark genommen, weil diese, da sie gelegentlich von Tanzlustbarkeiten ein Orchestrion spielen ließen, nicht die Lustbarkeitssteuer von 2 Mark entrichtet hatten. Der Magistrat erachtet nämlich ein Orchestrion gleich—2 Musikern. Gegen diese Verfügung wurde Berufung eingelegt und richterliche Entscheidung beantragt. Gestern nun erkannte das Schöffengericht in einem Falle auf Freisprechung, weil in der Ordnung der Lustbarkeitssteuer das Orchestrion nur mit .25 Mk. für das Spielenlassen belegt worden sei. Die Amtsanwaltschaft stellte sich auf den Standpunkt des Magistrats und legte Berufung ein. Die Angelegenheit soll bis zur höchsten Instanz durchgefochten werden. * Wien, 5. Oct. Das Amtsgericht in Wiesbaden ersuchte hier um Einsicht in die Akten des flüchtigen Barons Maderny, recte Simon Suth, früher Director der unter dem Protektorat des Thronfolgers gestandenen österreichisch=deutschen Literaturgesellschaft. Gegen Maderny bestehe der Verdacht des Gift mordes, der 1896 in Wiesbaden an Hofrath Schnitt begangen sei, in dessen chemischer Untersuchungsanstalt Maderny als Verwalter Eingang gefunden hatte. Außerdem handelt es sich noch um verschiedene Schwindeleien. * Hannover, 8. Oct. Von einer gräßlichen Messeraffäre berichtet der Hannov. Anz. wie folgt: Bluttriefend, eine Messerklinge im linken Auge, kam am Samstag Abend, kurz vor 10 Uhr, der Gelegenheitsarbeiter Rudolf Klüber, wohnhaft Frankfurterstraße, auf der Hanauer Polizeiwache an. Das Messer war ihm mit solcher Wucht ins Auge gestoßen und stak so fest, daß es den Polizeibeamten nicht gelang, dasselbe herauszuziehen, was erst im Landkrankenhause erfolgen konnte. Die überaus scheußliche Messeraffäre spielte sich in der Herberge„Zur Heimath“ ab. Der Herbergsvater ermahnte einige späte Gäste eindringlich zum Aufbruch und auch der im Lokal anwesende im selben Hause wohnende Gelegenheitsarbeiter Rud. Klüber stand dem Herbergsvater bei, woraus sich ein Wortwechsel zwischen dem Klüber und zwei bayerischen Handwerksgesellen entspann. Der eine derselben, der Färber Engerer aus Windsheim, forderte den Klüber auf, mit auf den Hof zu kommen. Draußen wurde der Wortwechsel neu aufgenommen. Im selben Moment stürzte auch der Schmied Heil aus Kaiserslautern in den dunklen Hofraum, packte den Klüber mit der kinken Hand an der Brust und stieß ihm mi: der rechten Hand sein offenes Messer mit voller Kruft bis zum Griff ins linke Auge. Die Klinge drang sieben Centimeter tief in den Kopf. Der Gestochene stürzte sofort zusemmen, der Messerheld ergriff die Flucht und sein Genosse ging zurück in die Herberge, die Worte gebrauchend:„Draußen liegt der Hund!" Die in der Herberge, anwesenden Personen versuchten nun vorerst das Messer aus dem Auge zu ziehen, was nicht gelang. Trotz seiner gräßlichen Verletzungen lief der Klüber bluttriefend, das Messer im Auge, nach der Poltzeiwache und von dort nach dem Landkrankenhause. Die Verletzung des Klüber ist zwar eine schwere, scheinbar jedoch keine lebensgefährliche, denn das Messer wurde mehr in die Richtung nach unten geführt, sodaß edlere Theile verschont blieben. Der brutale Messerheld ist flüchtig gegangen, wird sich jedoch nicht lange noch der Freiheit zu erfreuen haben; sein Genosse sitzt in Untersuchungshaft. Letzte * Berlin, 10. Oct. Die Stadtverordneten beriethen heute über die Antwort des Oberpräsidenten wegen der Wahl Kauffmanns. Auf der einen Seite bemühte sich Mommsen darzulegen, daß die Regierung juristisch im Rechte sei, auf der anderen Seite wurde von mehreren Stadtverordneten, darunter dem Stadtverordnetenvorsteher Langerhans, hervorgehoben: wenn Viele so dächten wie Mommsen, dann wäre es am besten, Berlin gebe den kleinen Rest von Rechten, den es überhaupt noch besitze, vollständig preis. Stadthagen sagte dann, daß die Stadtverordneten eine nicht bestätigte Wahl beliebig oft wiederholen könnten. Warum sollte man den Konflikt vermeiden? Wenn ein Bestätigungsrecht bestehe, so bestehe auch eine Bestätigungspflicht, und diese müsse auch erfüllt werden. Deshalb dürfe die Versammlung das bischen Selbstverwaltungsrecht, das sie noch besitze, nicht durch scheinbare Rücksichtnahme aus der Hand geben. Die Stadtverordneten müßten auf der Wahl Kauffmanns bestehen. Zum Schluß kam die Sache an eine Commission. * Berlin, 11. Oct. Amtlich wird angedeutet, daß weitere Wünsche betreffend die Ermäßigung des Eisenbahn=Personentarifes nicht auf Erfüllung rechnen dürfen. * Berlin, 10. Oct. Zur Theilnahme an der VirchowFeier sind u. A. eingetroffen der Rector der Universität von Odessa, Schutedont, und der Präsident des Sanitäts=Collegiums der Petersburger Stadtverwaltung, Geheimrath Oppenheim. Aus England sind Lord Lister und Professor Semon angemeldet. * Berlin, 10. Oct. Major Wutge, Commandeur des Feld=Artillerie=Regiments Nr. 58(Minden), der bei hiesigen Verwandten zum Besuch weilte, ist heute früh im Schlafzimmer durch Leuchtgas erstickt aufgefunden worden. * Hamburg, 10. Oct. Bei einem Sielbau in der Ausschläger=Allee wurden heute acht Arbeiter von einstürzenden Sandmassen verschüttet. Vier konnten sofort gerettet werden, ein anderer wurde nach einer Stunde ausgegraben und leicht verletzt ins allgemeine Krankenhaus gebracht. Nach drei Stunden wurden die drei übrigen Arbeiter todt zu Tage gefördert. * Breslau, 10. Oct. Die Hauptversammlung des Evangelischen Bundes wurde mit einem von dem Generalsuperintenden Nehmiz gesprochenen Gebete eröffnet. Der Vorsitzende Graf Wintzingerode begründete die Nothwendigkeit der Bestrebungen des Evangelischen Bundes. * Dortmund, 10. Oct. Da ein Vergleich gescheitert ist, wurde über das Vermögen des Inhabers der Maschinenfabrik H. Werth in Eving der Concurs eröffnet. * Aachen, 10. Oct. Die Versteigerung der Ausstattung des Wespienhauses ergab mit dem Aufgeld 143,000 Mark. * Völklingen, 10. Oct. Das hiesige Hüttenwerk, das bisher den Betrieb voll aufrecht halten wollte, sieht sich genöthigt, Feierschichten einzulegen wegen Rückganges des inländischen Verbrauchs und hoher Kohlenpreise. * Leipzig, 10. Oct. Das Reichsgericht verwarf die Revision des Rechtsanwalts und Notars Henning in Greiz, der vom Landgericht in Greiz wegen falscher Beurkundung im Amte zu sieben Monaten Gefängniß verurtheilt worden war. Es handelt sich um Aufnahme von Wechselprotesten in 45 Fällen, die der Angeklagte durch den Fernsprecher besorgt hatte, während er beurkundete, er habe sich in die Geschäftsräume der betreffenden Personen begeben. * Leipzig, 10. Oct. Dem sächsischen Landtag wird ein Gesetz über die Einführung einer allgemeinen Vermögenssteuer in Sachsen zugehen. * Lissa, 10. Oct. In der Klage der Grafen Potocki gegen den preußischen Staat und den preußischen Schulfiscus auf Anerkennung ihrer Erbanspüche auf die Majoritäts=Erbschaft Reisen, wurde heute das Urtheil verkündet, worin die Kläger kostenpflichtig abgewiesen werden. * Coburg, 10. Oct. Redacteur Heusinger vom freisinnigen Coburger Tageblatt, Stadtverordneter und Landtagsmitglied, räumt in einer öffentlichen Erklärung ein, daß er mehr als sechszehn Jahre lang unberechtigterweise den Doctortitel geführt hat. Morgen wird gegen ihn gerichtlich verhandelt werden. * Gotha, 10. Oet. Ein schweres Unwetter hat arge Verwüstungen angerichtet. Der Betrieb der elektrischen Bahn nach Waltershausen ist zeilweise gestört. In Erfurt richtete eine Windhose schwere Schäden an. * Oldenburg, 10. Oct. Der Dampfer der oldenburgisch=portugiesischen Dampfschiffs=Rhederei Huelva, von Setubal nach Rotterdam unterwegs, ist seit dem 25. September überfällig. Das Schiff gilt nach Aussage der Rhederei mit der gesammten aus elf Mann bestehenden Besatzung für verloren. * Kopenhagen, 10. Oct. Das Folkething nahm heute einstimmig eine Adresse an den König an, in der dem König der Dank für den von ihm vollzogenen Ministerwechsel ausgesprochen wird. * Belgrad, 10. Oct. In Krusevax, wo gerade die Vorbereitungen zum Empfang des Königspaares getroffen werden, explodirte in Folge Unachtsamkeit der Schießpulver= und Dynamitvorrath in dem Laden eines Händlers; drei Personen wurden getödtet, vierzehn schwer verletzt und zwölf Häuser zerstört. Der Besuch des Königspaares wurde abgesagt. * Belgrad, 10. Oct. Ein französisches Consortium erhielt die Concession zum Ausbau der Bahnlinie Belgrad=Valjewo. * Sofia, 10. Oct. Aus der Türkei kommende Hirten haben gestern vor bulgarischen Behörden ausgesagt, daß die Räuber, die Ellen Stone entführt hätten, sich gegenwärtig auf den Höhen von Jokoruda, unweit der Maritzaquellen, auf türkischem Gebiete befänden. * Neapel, 10. Oct. Die letzthin an der Pest erkrankten Personen, ein Arbeiter und ein junges Mädchen, sind im Lazareth auf der Nisita gestorben. * Haag, 10. Oct. Bei dem Bittgottesdienst der Buren wurde auch ein Gebet für das britische Volk gesprochen, daß es aus seiner Verblendung trete, und auf die Stimme höre, welche die Unbilligkeit des Krieges offenbirten. * Paris, 10. Oct. Das Zuchtpolizeigericht verurtheilte heute Laurent Tailhade, der in dem Anarchistenblatt Le Libertaire anläßlich der letzten Reise des Zaren einen Artikel veröffentlichte, worin er zur Ermordung der Staatsoberhäupter aufforderte, zu einem Jahr Gefängniß. Der verantwortliche Redakteur des Blattes wurde zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt. * London, 10. Oct. Die Birminghamer Waf##en=Fabrik vertheilt 20 Procent Dividende. Herbert Chamberlain, der in der Generalversammlung den Vorsitz führte, betonte, daß die Manufaktur in diesem Jahre den höchsten bisher erreichten Gewinn vertheile. Die Bestellungen hätten sich mit dem 31. Juli verdoppelt und wüchsen * Madrid, 19. Oet. In der Provinz Lerida wurde eine geheime Gesellschaft von acht Personen festgenommen. Sie nennt sich:„Der Tod oder die Gerechtigkeit". Seit acht Jahren treibt die Bande ihr Unwesen. Die Mitglieder der Gesellschaft sollen eine Menge Mordthaten begangen haben. * New=York, 9. Oct. Kapitän Tilley, der Gouverneur von Tutuila, soll wegen Trunkenheit und nicht standesgemäßen Betragens vor Gericht gestellt werden. Er ist bereit# von seinem Amte enthoben. * Tanger, 10. Oct. In allen Moscheen werden für die Befreiung der gefangenen Spanier Gebete abgehalten werden. * New=York, 10. Oet. In Nebraska sind vorzügliche Kohlenfelder entdeckt worden. * New=York, 10. Oct. Alfred Bauderbilt hat Aufe sehen erregt, indem er eine vierspännige Kutschenfahrt nach Philadelphia und zurück(etwa 300 Kelm.) binnen zwanzia Stunden machte. * Pretoria, 9. Oet. Lord Kitchener meldet: Die südafrikanische Schutztruppe hat ein Siebenpfündergeschütz, das ihr bei Houtkop weggenommen worden war, im gemeinschaftlichen Vorgehen mit Oberst Hicks bei Venterskroon wiedererobert. General Botha hat die Brücke über den Fluß Bevaan, der die Grenze der Bezirke Utrecht und Vritheid bildet, auf dem Wege nach Norden überschritten. * Kapstadt, 9. Oct. Gestern hat ein heftiges Gefecht bei Meleksfarm am Bergflusse stattgefunden. * Dundee, 7. Oct. General Botha marschirt längst der Grenze des Zululandes nordwärts. Am Sonntag gelang es ihm, die Linie der englischen Truppen mit ungefähr der Hälfte seiner Mannschaften zu durchbrechen. * Cradock, 9. Oct. Buren aus der Kapcoionie, welche mit Lotter's Commando gefangen genommen worden waren, wurden heute in Gegenwart von Truppen auf dem Marktplatze aufgestellt, um den Urtheilsspruch, welcher sie zum Tode durch Erhängen verurtheilte, anzuhören. Die Strafe wurde jedoch von Lord Kitchener in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt. * London, 10. Oct. Die englische Regierung trifft Vorbereitungen zur Absendung ansehnlicher Verstartungen nach Südafrika. * Peking, 9. Oct. Prinz Tsching richtete an die fremden Gesandten das Ersuchen, daß alle fremden Geschäftsniederlassungen aus Peking entfernt werden möchten, weil Peking kein Vertragshafen sei. Wetterwarte des akadem. Versuchskeldes. 7· 6“ Längengrad von Greeuwich. 50 44° Breitengrad.— Meereshöhe 60 i— Nachdruck verboten. Bonn=Poppelsdorf, Freitag, 11. Oet. Wetter im Allgemeinen um 8½ Uhr früh: Wolkig. der freien Lust im Schatten der letzten 24 Stund. Temperatur E. der freien ErdMar oberfläche der Erdtiefen Zehunpoden((Acker: schwerer Lehmboden), der letzten Brachacker dei 24 Stund. Mox. Min. 10 cm 12, 10 fl 3, 18, 1, l 6, 10, 13, 761. 7,# o. Wind: Richtung O; Stärke(nach 100) 1. Wetteraussicht für heute: Kühles, theils wolkiges, theils heiteres Wettor. Wetteraussicht für morgen: Ziemlich kühles, wenig windiges Wetter mit zunehmender Bewölkung. Nachdem der Luftdruck auf dem ganzen Festlande stark zugenommen hatte, stellte sich auch in Deutschland endlich wieder etwas wärmeres, sonniges und ruhiges Wetter ein, welches zunächst im Süden und Osten des Reiches anhalten wird. Leider ist neuerdings vor Schottland ein Niederdruckgebiet erschienen, dessen Einfluß befürchtend, können wir für Westdeutschland das jetzt schöne Wetter nicht als beständig bezeichnen. Am Mittwoch hatten unsere sämmtlichen meteorologischen Beobachtungsstationen Regen gemeldet, mehrere auch Gewitter und Böen, Hagel nur die Station Curhaven. Der Unterwind ist heute Morgen auf Ost umgesprungen, der Oberwind weht noch aus dem Westen. Der heutigen Nummer des General=Anzeigers liegt ein Prospekt der Firma Otto SchweTuchversandt in Görlitz, bei, auf welchen hierdurch aufmerksam gemacht wird. Gründlich AnfängerKlavier=Unterricht wird ertheilt pro Stunde 75 Meckenheimerstr. 2, Eing. Breitest. Gertören Portemonnaie mit Inhalt. Gegen Belohnung abzugeben. 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Fräulein Müller achtete nicht darauf, sie blieb in der Nähe Malwins, um diesen in Empfang zu nehmen, wenn der Papa ihn vom Schooße ließ. Amanda war heute in rosigster Laune. Die Unterhaltung Emils fesselte sie sehr, sie wurde nicht müde, ihn über allerlei zu fragen, und die poetisch angehauchten Erzählungen zu hören. Die Kahnparthie, welche der Coufin ihres Gatten mit ihrem Bruder heute gemacht, entfachte auch in ihr den Wunsch, ein wenig zu gondeln. Zwei sehr schöne, nach venetianischer Art eingerichtete Gondeln lagen unter Verschluß am See; wie hübsch müßte es sein, sich damit hinunterrudern zu lassen. „Wie ware es Eduard“, sprach sie, sich an ihren Gatten wendend,„wenn wir einmal eine Wasserparthie nach unserem Jagdschlößchen machten? Wir sind lange nicht dagewesen, und doch knüpfen sich schöne Erinnerungen an diesen Ort.“ Eduard blickte erstaunt in Amandas heute so zufrieden lächelnde Züge. Niemand konnte vermuthen, wer sie so sah, welch schrecklicher Hohn sie oft entstellte. Dachte seine Gattin daran, daß sie im Schlößchen zuerst seine Liebeserklärung erhielt? Auch er gedachte der vergangenen Zeit, darum wollte er ihrem Wunsche nichts entgegensetzen. Auch Emil erinnerte sich des Tages, als er mit Gustav und Ursula ganz durchnäßt die Unterkunft im Jagdschlosse fand, er stimmte freudig dem Vorschlag bei. „Wo steckt denn Ursula?“ fragte er plötzlich,„ich sehe sie schon lange nicht.“ „Sie ging in ihr Zimmer nach unten“, bemerkte Fräulein Müller. Man stand von der Tafel auf, und gab einem Diener den Befehl, die Gondeln in Stand zu setzen. Während man die Vorkehrungen zu dem Ausflug traf, kam der leichte Jagdwagen mit Kurt und dem Grafen Brühl. Mit Freude wurden Beide begrüßt, da konnten ja auch sie sogleich mit von der Parthie sein. „Wir wollten eigentlich in die Försterei“, meinte Kurt. „Was habt Ihr denn dort?“ fragte Eduard erstaunt. „Nun, wir beabsichtigen, die jungen Mädchen zu überraschen. „Was für junge Mädchen?“ Eduard fiel bei dieser Gelegenheit erst ein, daß seine Schwägerin und Ursula gestern die Absicht ausgesprochen, Fräulein Feld einen Besuch zu machen. Waren sie wirklich dorthin gefahren? Die Abwesenheit seiner Coufine schien dies zu bejahen. Eduard hatte gegen diesen Besuch nichts einzuwenden, wenn aber Amanda davon hörte, dann ging der Tanz von Neuem los und ihre ganze schöne Laune war zerstört. Er bat deshalb Kurt und Ottomar, des Forsthauses nicht zu erwähnen, und die Herren versprachen dies natürlich. Ottomar war es sogar sehr lieb, daß sein junger lebenslustiger Vetter nicht die Bekanntschaft Winfriedas machte. Dieser, bei seinen lockeren Grundsätzen, schien ihm zwar nicht gefährlich, aber eine ungeeignete Gesellschaft für das schöne, stolze Fräulein Feld. Frau Auguste wollte die Fahrt nach dem Waldschlößchen ebenfalls mitmachen, sogar der kleine Malwin; mit seiner Bonne sollte mitgenommen werden. Die alte Dame zog es aber vor, im bequemen Wagen zu fahren, und das Kind mit seiner Begleiterin sollte bei ihr bleiben. Viele kalte Speisen und Getränke wurden in den Wagen befördert, da Frau Werner nicht auf den zahlreichen Besuch eingerichtet sein konnte. Amanda machte neue Toilette für die Wasserfahrt, sie konnte unmöglich in demselben Anzuge erscheinen, welchen sie bei dem Diner getragen. Nanette war bei der Herrin beschäftigt, um anzuproben, was am geeignetsten wäre. Endlich entschied sich die eitle Frau für ein kostbares schwarzes Spitzenkleid. Einen schwarzen Spitzenschleier drapirte sie nach venetianischer Art, auf dem Haupte von einer dunkelrothen Rose gehalten. Eine zweite Blüthe von gleicher Farbe verlor sich fast in den Spitzen des diereckigen Halsausschnittes. Eine kostbare Agraffe nahm die Enden des Schleiers gefangen. Die ganze Drapirung sah ungezwungen aus, und dennoch war die größte Kunst dabei verwandt, um Effekt zu machen. Und wahrlich, dieser im Grunde einfach scheinende Anzug verschönte Amanda wunderbar. Ihre Augen funkelten wie schwarze Brillanten, sie leuchteten auf vor stolzem Vergnügen und Wohlgefallen an ihrer eigenen Erscheinung, als sie vor den Ankleidespiegel trat. Während dessen war Ursula mit Gretchen nach dem Forsthause gefahren. Zu ihrem Erstaunen fanden sie die junge Dame, welche sie besuchen wollten, nicht daheim. Frau Richter hatte sie nicht fortgehen sehen, sie suchte sie in ihrer Stube, dann im Garten.— Der Hut und Schirm Winfriedas fehlte, also mußte sie wohl einen Spaziergang gemacht haben. „Vielleicht erwartet sie uns an der Quelle, wo wir sie gestern trafen“, meinte Gretchen, und schnell saßen die jungen Mädchen wieder in dem Wagen, um dorthin zu fahren. Leider war auch dort nichts von Winfrieda zu sehen. Enttäuscht blickten die beiden Freundinnen sich an. „Was thun? Am besten ist es wohl, nach Grünfelde zurückzufahren“, meinte Ursula. Gretchen hielt dies ebenfalls für das beste; und nun kamen sie gerade dort an, als man im Begriff war, die Wasserfahrt zu unternehmen. Tante Auguste machte Ursula Vorwürfe, daß sie sich so heimlich entfernt hatte, als sie aber hörte, warum sie nichts sagen mochte, beruhigte sie sich bald. Gretchen war unten bei der Tante Bachlitz eingetreten. Da gewahrte sie einen Herrn, bei dessen Anblick sie verlegen zurücktrat. „Es ist Bruder Emil, und hier, Emil, stelle ich Dir meine Freundin Margareihe von Holzendorf vor“, sagte Ursula lächelnd zu den Beiden. Emil hatte sich von dem Sessel am Tisch, auf welchem verschiedene Werke unserer Klassiker lagen, in denen der junge Mann geblättert, erhoben. Er machte eine Verbeugung und schaute Gretchen an. „Findest Du sie sehr verändert?“ fragte Ursula. „Die holde Knospe hat sich zum Blühen entfaltet“, sagte er, während er leise um seinen Mund mit dem gekräuselten Bärtchen zuckte. Gretchen stand verlegen. Das lustige Mädchen, welches immer zum Reden aufgelegt war, fand kein Wort der Begrüßung. Sie senkte den Blick zur Erde. „Sie erkennen mich wohl gar nicht mehr, gnädiges Fräulein“, bemerkte Emil. Ein schneller, strafender Blick traf den Referendar, dann endlich fand sie die Sprache. „Mein Gedächtniß ist mir treu, und das muß ich Ihnen nur sagen: ein gnädiges Fräulein bin ich für Ursulas Bruder nicht geworden. Bei Ursula sah ich auch schon eine Photo graphie, nach welcher ich Sie sogleich erkannte.“ „Und dennoch haben Sie mich vergessen?“ Fragend ruhten die Augen der Beiden aufeinander. Gretchen wandte sich nach dem Fenster, um ihre Röthe zu verbergen, während um den Mund Emils wieder das leise Zucken erschten. „Seid ihr jetzt fertig, junges Völlchen?“ fragte Tante Augustes helle Stimme,„die Wagen sind schon vorgefahren, euch an den See zu bringen, ich werde wohl die Erste im Jagdschlößchen sein, um alle anzumelden. Die Gondeln lagen bereit, sie schaukelten sich auf der glänzenden Fläche des Sees, ein leiser Luftzug kräuselte die Wellen, sie schmiegten sich liebkosend grüßend an die Wand der Gondeln, mit einförmigem melodischem Rhythmus. Graf Brühl begleitete seine Cousine in das erste Fahrzeug; Eduard folgte, und schon im Begriff, hinter den blauseidenen Vorhängen zu verschwinden, drehte sich Amanda um, sie winkte mit freundlich einladendem Blick dem jungen Lohnstädt Dieser jedoch schien die Aufforderung der heute wahrhaft verführerischen Erscheinung der Schloßherrin von Grünfelde nicht zu sehen oder sie nicht auf sich zu beziehen, denn er folgte Kurt in die zweite Gondel, wo Eberhardt den jungen Damen beim Einsteigen behülflich war. Die Ruderer stießen vom Lande ab, und leicht schaukelten die Boote auf der glänzenden Fläche des Sees. So lustig und redselig Emil heute Morgen bei der Fahrt gewesen, ebenso schweigsam und still, in Sinnen versunken, saß er jetzt. Hin und wieder hob er die Augen, um sein Gegenüber Gretchen anzusehen, die neben Urfula träumerisch dasaß und in das Wasser schaute. Kurt unterhielt in seiner lustigen Art das liebliche Mädchen und Eberhardt ließ bewundernde Blicke über Fräulein von Lohnstädt hingleiten, die ihm jeden Tag schöner erschien. Klar wie der Himmel schauten ihre blauen Augen, und es durchzuckte ihn jedesmal ein Schreck, wenn ein Blick dieser Augensterne ihn traf. Die Ueberfahrt ging zu Ende, man legte an dem Walde an, dann schlug die Gesellschaft den Weg ein, welcher nach dem Jagdschlosse führte. Tante Auguste empfing die Ankommenden schon vor der Hausthür des Schlößches, und Malwin lief seinen Eltern freudig entgegen. 0 Der Kastellan mit seiner Frau hatten schuell noch eine Säuberung der Möbel in dem kleinen Salon vorgenommen, und unten prasselte ein lustiges Feuer, um das Wasser zu dem Kaffee siedend zu machen. Die beiden Knaben der Wernerschen Eheleute standen seitwärts, um die seltenen Gäste einziehen zu sehen, neben ihnen stand das schwarze Hündchen, mit dem kurzen Schweife wedelnd, das eine Ohr umgeklappt, bald die Gäste, dann die beiden Sprößlinge seines Herrn anblickend, als ob es diese fragen wollte: soll ich ruhig alle die Fremden einziehen lassen? Emil und Ursula begrüßten freundlich die beiden Blondköpfe. Sie erinnerten sich ihrer, als sie vor Jahren hier als Schiffbrüchige eingezogen waren; seitdem hatten die Knaben freilich ein ganzes Stück an Länge zugenommen. Frau Werner bereitete den Labetrank, während Tante Auguste und Ursula den mitgebrachten Kuchen in silberne Körbe legten. Man war heiter und froh gelaunt bei dem improvisirten Feste. Amanda ordnete ihre Locken, den Schleier hatte sie sich obstecken lassen, die Rose aber ruhte verführerisch leuchtend in dem reichen dunklen Haar. Eduard blickte seine Gattin heute viel mehr als seit längerer Zeit an, sie bemerkte dies, und im Innern frohlockte die Eitelkeit: ich bin doch die Schönste, viel schöner als die verführerische rothhaarige Hexe aus der Försterei.— Sie kam ihr heute lange nicht so gefährlich vor als in den Tagen vorher. War dies die Folge des Briefes, den sie an den Grafen gerichtet? Wohl kaum, denn dies Schreiben war in ihren Augen nur von der äußersten Koketterie diktirt, die Abenteuerin wußte genau, daß man durch scheinbares Verzichten am ersten fiegt. Kurt hatte seiner Schwester mitgetheilt, welche Aufforderung Ottomar von seinem Onkel, dem Grafen Schwarzenfeld, erhalten. Es erfüllte diese Nachricht sie mit Neid. Sollte also ihre unbedeutende Schwester bestimmt sein, eine solche Rolle in der Welt zu spielen, während sie hier in dem langweiligen Grünfelde sitzen mußte?— Hätte sie sich früher nicht so sehr rasch mit Eduard verlobt, dann konnte sie nun jetzt die Gaitin des reichen Erben sein. Der Fürst und die Kunst. Von Dr. Albert Dresdner. — Nachdruck verboten. Der Conflikt, in den der Kaiser und die Stadt Berlin über einige künstlerische Angelegenheiten, wie die Anlage der Märchenbrunnen und des Feuerwehrdenkmals, die Umgestaltung der Straße Unter den Linden und ihre Ueberquerung durch eine Straßenbahnlinie, gerathen sind, hat nicht allein die politischen Kreise in Schwingungen versetzt, sondern wird von allen Gebildeten mit der größten Aufmerksamkeit verfolgt. Und er verdient diese Aufmerksamkeit. Es ist hier eine für unsere künstlerische und kulturelle Entwickelung überaus wichtige Seite unseres Lebens, das Verhältniß des Fürsten zur Kunst, berührt worden, und diese Frage verdient auch vom kulturellen und künstlerischen Standpunkte her eine Beleuchtung. Um so mehr, als in diesem Lichte sonst nicht gewürdigte Punkte zur Geltung kommen. Der Fürst und die Kunst! Es muß eine nothwendige Verbindung zwischen diesen beiden Faktoren bestehen. Denn so weit wir in der Geschichte zurückblicken, beobachten wir, daß Fürst und Kunst einander suchen. Die Pyramiden und Sphinxe Aegyptens, die eben aus dem Schutte wieder erstehenden Riesenwerke der babylonischen Großkönige, die Thermen, Tempel und Triumphbögen der römischen Imperatoren, die Khalifenbauten zu Granada, zu Konstantinopel, zu Agra, dann wieder die Wunderwerke der Fürsten und Herren der Renaissance, die Monumente, die Ludwig XIV., die Friedrich der Große hinter sich gelassen haben,— sie und viele andere Zeugen in allen Erdtheilen predigen uns ein und dieselbe Wahrheit: daß Fürst und Kunst aus einem inneren Bedürfnisse aufeinander angewiesen sind. Und es ist nicht schwer, dies Bedürfniß klar zu erkennen. Eine Institution, wie das Fürstenthum, muß sich gewissermaßen unausgesetzt von Neuem legitimiren. Es muß nicht nur von Gottes Gnaden heißen, sondern es muß stets von Neuem erweisen, daß es wirklich von Gottes Gnaden ist, das will besagen: daß der Träger der Krone sein Recht nicht nur in dem Buchstaben des Gesetzes, sondern daß er es in der Größe und Vornehmheit seiner Gesinnung, der Kraft seiner Persönlichkeit, dem Nachdrucke seines Wollens besitzt. Je bedeutender, je kraftvoller ein Fürst ist, um so mehr wird es ihn drängen, sich seinem Volke in dieser seiner Eigenart, in der wahrhaft sein göttliches Recht liegt, erkennbar zu machen. Der Fürst soll seinem Volke sichtbar sein, wie es in alten Tagen der Herzog war, der seinem Stamme im Kampfe vorausritt, und das Mittel zu dieser Sichtbarmachung seiner Persönlichkeit ist für den Fürsten die Kunst. In den Kunstwerken, die er seinem Volke bietet, macht er sich ihm am klarsten, vornehmsten, imponirendsten und nachhaltigsten erlennbar und verständlich. Es sind die Kunstwerke, die das Bild der Fürsten in der Erinnerung der Völker dauernd lebendig halten,— die Kunstwerke und nicht die Thaten. Denn das Gedächtniß der Völker für Thaten zählt nur nach Jahrhunderten; dann wirft es, von der Fülle neuen Lebens bedrängt, die alten Erinnerungen zu Gunsten jüngerer über Bord. Aber aus dem Nebelmeer der Vergessenheit ragen ewig erkennbar die Fürstengestalten auf, die sich in der Kunst scharf ausgeprägt haben. Fürsten, wie Otto., wie Karl., geniale Regenten, wie Cromwell, verschwinden aus dem Gedächtnisse der Völker, weil kein Denkmal uns von ihnen spricht. Aber noch heute erkennen und bewun dern wir den gewaltigen Willen, den hohen Ernst, das stolze Selbstgefühl der Pharaonen, die am Rande der Wüste majestätische Monumente errichteten. Immer wird die Alhambra die Phantasie der Völker beschäftigen und den spanischen Khalisen Sympathien zuwenden. Die kleinen Verhältnisse der italienischen Renaissance erscheinen uns als eine Blüthezeit des Menschengeistes, weil hier alles Form und Gestalt gewonnen hat. Und wenn des alten Fritzen Thaten dermaleinst in Jahrhunderten sagenhaft geworden sind, wird das eine Bild „Sanssouci“ immer uns den genialen Mann kennnen lehren, der, wie hier im Kleinen, so auch im Großen Welten zu schaffen verstand, der für Preußen=Deutschlands Bereicherung, Erstarkung, Erhöhung arbeitete, doch an die Formen französischer Cultur sich band. So darf die Energie, mit der der Kaiser künstlerische Unternehmungen ins Leben ruft oder fördert, als ein Beweis dafür angesehen werden, daß er in der That eine eigenartige kraftvolle Persönlichkeit ist. Er unterscheidet sich hierin von den anderen Fürsten seiner Zeit. Blicken wir nach Oesterreich, nach Italien, England, oder selbst nach Rußland, wo doch dem Zaren eine unerhörte Machtfülle zu Gebote steht, so bemerken wir, daß die Fürsten überall eher es vermeiden hervorzutreten, daß sie bei aller persönlichen Tüchtigkeit und Vornehmheit etwas bürgerlich Zurückhalfendes haben. Nicht so der Kaiser. In ihm lebt altes Herzogs=Gefühl; er will nicht verschwinden, nicht mißverstanden sein; er will sich seinem Volke klar und verständlich machen und dazu erblickt er, wie alle kraftvollen Fürstennaturen seit Ramses' Zeiten, in der Kunst das geeignete Mittel. Er ist kunstfreundlich aus Persönlichkeitsbewußtsein. Wenn trotzdem gegen seine Kunstbestrebungen gerade in den empfänglichsten Kreisen, in den Kreisen der feinsten Bildung unleugbar eine Opposition besteht, so muß sie in der Form, in der der Kaiser sich künstlerisch ausdrückt, ihren Grund haben. Alle künstlerischen Unternehmungen und Aeußerungen des Kaisers tragen einen vorwiegend historischen Charakter. Sowohl nach ihrem Stile als nach den Persönlichkeiten der ausführenden Künstler, die durchweg bewährte und bekannte, im Alten wurzelnde Männer sind. Aber unsere Zeit trägt keinen historischen Charakter. Nach einer Periode, in der wir uns mit der historischen Bildung ganz vollgesogen haben, drängt es uns um so ungestümer zur That, zum selbständigen Schaffen, zum Neuen. Das Antlitz unserer Zeit ist der Zukunft zugewandt. Tausend neue Bildungen regen sich, neuer Unternehmungsgeist erwacht; Gesellschaft, Politik, Sitte, Kunst,— Alles ringt nach neuen Formen. Davon drückt das künstlerische Werk des Kaisers bisher nichts aus; und dieser Mangel wirkt um so auffälliger, als der junge Herrscher, der vor mehr als einem Jahrzehnt den Thron bestieg, allgemein selbst als der Vertreter einer neuen Generation angesehen wurde und sich dann durch seine Thaten auch wirklich als ein solcher erwiesen hat, indem er in der Politik muthig neue Bahnen beschritt, ja, man kann fast sagen: in mancher Hinsicht revolutionär vorging. Neue Bahnen, neue Ziele in der Politik. In der Kunst abgelebte Formen.— Hier liegt ein empfindlicher Widerspruch, an dem sich jeder feine Kopf, jeder geschmackvolle Geist stoßen muß. Hier drängt sich uns die Erkenntniß auf, daß der Kaiser den echten Ausdruck seiner Persönlichkeit in der Kunst bisher noch nicht gefunden hat, daß er sich vielleicht noch nicht klar darüber geworden ist, was ihn denn im Grunde zur Kunst drängt, was er von ihr zu erwarten und— was er für sie zu leisten hat. Wir ehren den Hinweis auf die Vergangenheit, aber wir wollen auch das Wort der Zukunft hören, wollen die neu aufsteigenden Ideale vorbildlich gestaltet sehen. Wir erkennen gern, was uns mit der Vergangenheit verbindet, aber wir wünschen auch zu erkennen, was uns von ihr unerscheidet. Wir fragen nach den jungen zeugungskräftigen Geistern, die sich um den Fürsten gesammelt haben und die künstlerischen Dolmetscher seiner Persönlichkeit geworden sind— und wir finden sie nicht; wir suchen nach der neuen Generation, die mit jedem starken Fürsten, wie im Leben, so auch in der Kunst, die Leben ist, sich zum Lichte, zur Bethätigung emporringt,— und wir sehen statt dessen eine große Schaar reicher Talente, die ohne Anerkennung und ohne Beschäftigung sich im Kampfe vorzeitig aufreiben. Nicht mit den„bewährten Alten“ hat Lorenzo der Medicäer sein großes Werk geschaffen; die Künstler, durch die er schuf, sind großentheils erst mit ihm und durch ihn emporgewachsen, und nun können wir nicht mehr ihrer gedenken, ohne daß uns Lorenzo's schönes Bild vors Auge träte. Der Künstlername aber, der mit dem des Kaisers bisher in die engste Verbindung getreten ist, Reinhold Begas, steht seit nahezu einem halben Jahrhundert im Zenith; Begas war längst ein fertiger und anerkannter Mann, als Wilhelm II. den Thron bestieg. Hier lenkt sich nun unser Blick auf das Bürgerthum. Das deutsche Bürgerthum ist als consolidirtes Culturelement jünger als das Fürstenthum, und es hat sich bisher noch nicht durch die Kunst ausgedrückt. Die größten Kunstschöpfungen, deren sich Deutschland erfreut, wie die Stadtanlagen von Berlin und Potsdam, von Dresden, von München, sind Fürstenthaten. Die großen bürgerlichen Gemeinwesen, wie Hamburg, Bremen, Frankfurt, haben noch keine Initiative zu großen Kunstschöpfungen und Kunstunternehmungen gezeigt. Ja, es hat die Stadtrepublik von Nürnberg einen gewaltigen Geist, wie Dürer, nicht voll zu schätzen und angemessen zu beschäftigen verstanden; was wäre wohl aus Dürer am Hofe der Medici geworden! Doch zwischen Dürer's Tagen und der Gegenwart liegt der Zusammenbruch des deutschen Bürgerthums im dreißigjährigen Kriege und seine Wiedergeburt. Heut ist es voll von Kraft, Reichthum, Unternehmungslust, Ehrgeiz, und es kann nicht länger säumen, sich auch seinerseits durch imponirende und kraftvolle Kunstschöpfungen der Nation erkennbar zu machen und sich dadurch den ihm zukommenden Rang im Volksleben zu sichern. Ihm als einem jungen Culturelemente werden neue Formen, neue Kräfte Bedürfniß sein. Da ist es denn nun freilich Thatsache, daß das größte bürgerliche Gemeinwesen Deutschlands, die Reichshauptstadt, in dieser Hinsicht bisher völlig versagt hat. Der Stadt Berlin haben sich in dem letzten Menschenalter, der Periode ihres riesenhaften Aufschwungs, Aufgaben von einer Fruchtbarkeit und Großartigkeit geboten, wie bisher vielleicht noch keiner europäischen Stadt. Sie hat diesen Aufgaben gegenüber versagt; sie hat die gewaltigen neuen Bedürfnisse, Straßenanlagen, Schulhäuser, Hospitäler u. s.., nicht mit Feinheit, Vornehmheit, Größe, Geschmack befriedigt, sondern dürftig, nüchtern, unoriginell, ja gelegentlich geradezu barbarisch. Denn das Verwaltungsgebäude auf dem Mühlendamm, das den landschaftlich schönsten Blick Berlins roh zerstört, ist wahrhaft ein Werk der Barbarei, und die berüchtigte Potsdamer Brücke ist ein Gegenstand des allgemeinen Hohnes. Wenn daher Fürst und Bürgerschaft heut über die künstlerische Gestaltung Berlins in Conflikt gerathen, so find, meine ich, zur Beurtheilung dieses Confliktes nicht nur Gesetzesparagraphen heranzuziehen, sondern es sind vor Allem die bisherigen Leistungen beider Faktoren für die Kunst abzuwägen. Und dieser Vergleich fällt insofern zu Gunsten des Fürsten aus, als er bemüht ist, zur Kunst ein Verhältniß und durch sie den Ausdruck seines Wesens zu finden, während die Stadtgemeinde bisher die Kunst als einen Faktor der Verständigung, der Cultur, völlig ignorirt hat. Aber das ist nicht das letzte Wort des deutschen, des Berliner Bürgerthums. Seit einigen Jahren bereits zeigen sich in Berlin die freilich noch recht schüchternen und unklaren Anfänge einer städtischen Kunstpolitik. Wenn die Bürgerschaft bei diesen Anfängen auf Widerspruch stößt, so erachte ich das für ein Glück. Ein Glück für beide Theile. Der Kampf stählt die Geister, er läutert die Ideen, er wird Fürst und Bürgerschaft zu edlem Wetteifer anspornen. Beide werden sich bemühen müssen, sich als echte Kunst= und Culturelemente zu erweisen, beide werden nach den wuchtigsten, imponirendsten, vornehmsten Formen suchen, um sich künstlerisch auszudrücken und in diesem Bestreben werden sie sich gegenseitig immer klarer erkennen, immer mehr achten lernen. Und dann kann auch das Wort noch zur Wahrheit werden, daß Berlin einmal die schönste Stadt der Welt werden werde. Von Nah und Fern. * Mannheim, 8. Oct. Der Monteur Franz Huber aus Kaiserslautern hatte sich heute vor dem Schwurgericht wegen Münzverbrechens zu verantworten. Er hatte im Juni und Juli ds. Is. in Mannheim und Ludwigshafen in zahlreichen Fällen falsche Zweimark= und Thalerstücke verausgabt, welche er in Gipsformen hergestellt hatte. Der Angeklagte, der angab, durch starke Familie in Noth gerathen zu sein, wurde unter Annahme mildernder Umstände zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. * Dortmund, 2. Oct. Ueber einen eigenartigen Zwischenfall bei einer Gerichtsverhandlung berichtet die Tremonia: Die Verhandlung hatte sich bis Nachmittags 44 Uhr hingezogen. Nachdem Staatsanwalt Dr. Bruhns seine Anträge gestellt und der Vertheidiger Rechtsanwalt Söck ebenfalls gesprochen hatte, zog sich das Gericht zur Berathung zurück. Während der dadurch entstandenen Pause verließ Rechtsanwalt Stöck den Sitzungssaal, entkleidete sich seiner Amtsrobe und setzte sich dann wieder an den Tisch, an welchem die Rechtsanwälte und Sachverständigen zu sitzen pflegen. Der Gerichtshof kehrte dann ebenfalls in den Saal zurück, und der Vorsitzende Landrichter Dr. Norden verkündete die Urtheilsgründe. Mitten während dieser Verkündung erhob sich der Staatsanwalt, unterbrach den Vorsitzenden und beantragte eine Ordnungsstrafe gegen den Vertheidiger, weil dieser sich ohne Robe im Gerichtssaale befinde. Der Vorsitzende verbat sich zunächst die Unterbrechung während der Verkündigung des Urtheils und bemerkte im Uebrigen, daß der Fall einer„nothwendigen“ Vertheidigung gar nicht vorliege, der Vertbeidiger also jeden Augenblick sein Amt als Vertheidiger niederlegen und als Zuhörer erscheinen könne. Rechtsanwalt Stöck bestritt zunächst, daß überhaupt der Staatsanwaltschaft das Recht zustehe, gegen die Vertheidigung eine Ordnungsstrafe zu beantragen, da die Handhabung der Sitzungspolizei lediglich dem Vorsitzenden zustehe, ferner, daß von irgend einer Ungebühr seinerseits die Rede sein könne, da er im Falle einer nicht„nothwendigen“ Vertheidigung jederzeit berechtigt sei, sein Amt als Vertheidiger niederzulegen. Er habe in diesem Falle um so mehrBerechtigung gehabt, dieses bald zu thun, als er von—44 Uhr ununterbrochen als Vertheidiger thätig gewesen sei, ohne irgend etwas genießen zu können und bereits um 5 Uhr wieder Sprechstunde abhalten müsse, sein Wunsch, die Gerichtsstelle möglichst bald verlassen zu können, daher wohl als berechtigt betrachtet werden müsse. Der Gerichtshof entschied, daß er in dem Verhalten des Vertheidigers keine Ungebühr zu erblicken vermöge, und das um so weniger, als es sich nicht um den Fall einer nothwendigen Vertheidigung handle, der Vertheidiger also berechtigt sei, jederzeit als Vertheidiger auszuscheiden und als Zuhörer zu erscheinen. * Münster, 6. Oct. Dem Verkehr mit Selbstfahrern in der Provinz Westfalen legt eine jüngst ergangene PolizeiVerordnung des Oberpräsidenten eine Reihe tief einschneidender Bestimmungen auf. So verlangt§ 17, daß der Eigenthümer einen etwaigen Verkauf seines Selbstfahrers der Polizei anzuzeigen hat. Aus den§§ 6 und 8 ergibt sich, daß man in Westfalen sein Fahrzeug künftig des Abends mit mindestens vier hellleuchtenden Laternen auszuschmücken hat, mit zweien auf der Vorderseite, um den Weg zu beleuchten, und mit zweien auf den Seiten, um die Nummer des Fahrzeuges und den Namen der Polizeibehörde, die die Nummer ausgestellt hat, kenntlich zu machen. Der§ 19 gibt der Ortspolizeibehörde das Recht, Personen, die die Vorschriften der Verordnung verletzt haben, das Führen von Selbstfahrern zeitweilig oder dauernd zu untersagen. * Kassel, 6. Oct. Zu dem Mordanfall im Kasseler Schnellzuge, bei welchem der frühere Stationsdiätar Rath= geber auf seinen im Schlafe befindlichen Mitpassagier, den Großkaufmann Ludwig van Westrum, drei Revolverschüsse abfeuerte, wird weiter berichtet, daß das gegenwärtige Befinden des Ueberfallenen andauernd zufriedenstellend ist, so daß der Patient schon in den nächsten Tagen das Landkrankenhaus wird verlassen können. Nachtheilige Folgen wird das Attentat für ihn nicht haben. Der Angreifer, welcher anfänglich ein freches Benehmen zur Schau trug und sich auf hartnäckiges Leugnen legte, ist jetzt in vollem Umfang geständig, auch scheint er seine That zu bereuen. Ueber das Motiv dazu befragt, erklärte Rathgeber, daß er sich durch einen Raub in den Besitz einer größeren Geldsumme haben setzen wollen, um dann nach Berlin zu fahren, wo er sich persönlich einem Fabrikherrn vorstellen sollte, der ihm eine Stellung in Aussicht gestellt habe. Wie dagegen einige Personen, welche den Attentäter von früher her kennen, wissen wollen, beabsichtigte dieser noch im Laufe des Octobers zu heirathen. Man vermuthet daher, daß Rathgeber seinen Mitreisenden erschießen und berauben wollte, um von dem erbeuteten Gelde die Kosten der Hochzeit zu bestreiten und sich die Haushaltungseinrichtung u. s. w. zu beschaffen. Schließlich wird noch gemeldet, daß der Attentäter, dessen Eltern übrigens achtbare Leute sind, auf Grund des bei ihm vorgefundenen, von ihm gefälschten Freifahrtscheines die letzten Wochen planlos in Deutschland umhergereist ist, ehe er jetzt den Raubanfall verübte. * Hamburg, 7. Oct. Ein Festessen aus eigenartigster Veranlassung fand am Freitag Nachmittag an Bord des im Niederhafen liegenden Sloman'schen Dampfers Pisa Statt, an dem außer sonstigen Herren von der Rhederei die gesammte Besatzung, vom Kapitän bis zum letzten Schiffsjungen, theilnahmen. Der Dampfer Pisa ist nämlich das einzige Schiff, das bei dem Rücktransport von Chinakriegern weder einen Kranken, noch Todten an Bord gehabt hat. Aus Anlaß der glücklichen Reise gab die Sloman'sche Rhederei das Festessen. Civilstand der Bürgermeisterei Poppelsdorf. Vom 7. bis 8. October. Geburten: Johann, Sohn von Johann Pütz, Maurer, und von Catharina Sodige zu Poppelsdorf.— Peter, Sohn von Joseph Breuer, Maurermeister, und von Catharina Schumacher zu Endenich.— Elisabeth Friederike, Tochter von Joseph Butzbach, Zahntechniker, und von Maria Catharina Hubertine Kayfer zu Poppelsdorf.— Ferdinand, Sohn von Johann Biermann, Tagelöhner, und von Amalie Wörner zu Endenich.— Pauline, Tochter von Gottfried Breidt, Maurer, und von Maria Bendel zu Poppelsdorf.— Catharina, Tochter von Stephan Roersch, Wirth, und von Maria Eva Gebertz zu Poppelsdorf.— Joseph, Sohn von Peter Göddertz, Tagelöhner, und von Anna Meier zu Kessenich. — Caspar, Sohn von Theodor Wolbert, Tagelöhner, und von Christine Jülich zu Kessenich.— Maria Anna, Tochter von Anton Wolff, Schuhmachermeister, und von Christina Hunkirchen zu Kessenich.— Carl Wilhelm, Sohn von Heinrich Paulus, Schlosser, und von Maria Müller zu Endenich.— Veronika Martha, Tochter von Jakob Schüller, Fabrikarbeiter, und von Martha Margarethe Franziska Brückner zu Dottendorf. Sterbefälle: Apollonia Zaun, Ehefrau von Joseph Jeuck, 25 Jahre alt, zu Endenich.— Johann Heinrich Pesch, 2 Monate alt, zu Kessenich.— Frieda Minna Anna Buschow, 7 Wochen alt, zu Poppelsdorf.— Mathias Caris, Handlanger, ledig, 23 Jahre alt, zu Poppelsdorf. Von der Reise Zuruagerehrt. Lübke, prakt. Thierarzt. 1 Honnesa.Rh., Kreuzweidenstr. 238. Etudiant français échange conversat. française contre conversation allemande. Offerten unter E. L. 45. an die Expedition. sowie in Physik ertheilt Dr. phil., der im Besitze des betreffenden Oberlehrer=Zeugnisses ist. Off. unter A. L. 451, an die Exp. Frung fisch. An klein. Cirkel für Anfänger können 2 jung. Mädchen theilnehNäh. Behringstraße 25.4 Energische gewissenhafte Nachhutse gesucht für Quintaner und Vorschüler gegen freies Zimmer u. Frühstück. Offerten unter C. M. 438. an die Expedition. Klavier=Unterricht für Anf. und Mittel. ertheilt ein Student. Offerten unter H. S. 64. an die Expedition erbeten. für franz. u. engl. 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