1. Blatt. Nr. 3730. Zwölfter Jahrgang. Sonntag, 1. Juli 1900. . Erscheint täglich, und zwar an Werk=: tagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen? in der Frühe. Sonntagen; Preis in Bonn und Umgegens monatlich 50 Pfg. frei ins Haus. Postbezieher zaslen M..50 vierteljährlich ohne Zustellgebühr, M..30 mit; Zustellgebühr. Druck und Verlag der Aetien=Geselschaft General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. Verantwortlicht für den nachrichtlichen, örtlichen und unterhaltenden Theil B. Floß; für den Anzeigen= und Reclamen=Theil? P. Leserinier, Beide in Bonn. 2 Genterat=Astherr für Bonn —000— des General=Anzeigers beginnt jeden Morgen um 10 Uhr— Jedermann hat Zutritt. und Umgegend. andee Für die Rücklieferur“ Fo die Rückl=—n unverlangt eingesandter Manuseripte wird keine Gewähr übernommen. neaus den verbreitungsbenter; 10 Psg. die Zeile. * Rotare Rechtsanwülte, Behörden, Gerichtsvollzieher, Auctionateren ze. 15 Sig. Anzeigen von Auswärts: 20 Plsg, die Zelle. Reklamen 9o Pie. die Tertzelle. 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Linck, theilgenommen hat. Auf seiner Rückreise durch Kairo hat Linck hier über die Ergebnisse der Reise einige allgemeine interessante Mittheilungen gemacht. Danach sind die Provinzen Darfur und Kordofan durch die langen Mahdistenkriege schrecklich verwüstet und verödet, die Bevölkerung des Landes ist auf ein Minimum zusammengeschmolzen, und an Stelle früher blühender Städte finden sich nur Ruinenhaufen und elende kleine Ansiedlungen. ElObeid, früher eine Stadt von 50—60,000 Einwohnern, zählt deren jetzt vielleicht—600. Das an und für sich fruchtbare Land ist wenig kultivirt. Die Eingeborenen bauen eben nur soviel, wie sie für ihren persönlichen Bedarf brauchen. Nur hier und da ist das Land mit Negerhirse bestellt, im Uebrigen hat es den Charakter der Steppe. Dabei werden die Neger von den Arabern, mit denen sie in beständiger Fehde liegen, in jeder Weise ausgesogen und gepeinigt auch wissen die Araber die einzelnen Negerstämme zu blutigen Fehden unter sich anzustiften. Die Araber sind in Folge dessen ein großes Hinderniß für die gedeihliche Entwickelung des Landes, und die Verwaltung thut vorläufig nur wenig zur Besserung der Lage, da die ägyptischen oder einheimischen Mamure der Bestechung in hohem Grade zugänglich sind und die oberen Beamten über die wahren Zustände in Täuschung erhalten. Wild gibt es wenig, die Ausrottung der Elephanten nimmt trotz aller Verbote einen rapiden Fortgang. Professor Linck meint überhaupt, daß sich durch Staatsverträge und Vorschriften die Thierwelt wohl vor fremden Jagdliebhabern, aber schwerlich vor den mit Remingtons bewaffneten Eingeborenen schützen läßt. Gummi klebte in großen Mengen an den Bäumen, es fehlte aber an Händen, um ihn einzuernten und zu Markte zu bringen, und die Ernte war in Folge dessen gering. Das Klima war ganz erträglich, bei Tage stieg die Temperatur wohl bis 42 Grad Celsius, Nachts aber fiel das Thermometer in der Regel auf 20 Grad. Aus aller Welt. Ein Wnnder aus der Schweiz. 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Der Erzherzog werde mit einem Eide bekräftigen, daß die Ehe nicht eine ebenbürtige, sondern morganatische sei, und daß sowohl seiner Gemahlin als auch den mit Gottes Segen der Ehe entstammenden Kindern keinerlei nur aus der Ebenbürtigkeit entspringende Rechte zustehen. In der sodann vom Grafen Goluchowski verlesenen Urkunde anerkennt der Erzherzog die Ehe als eine morganatische und erklärt, daß seine Descedenz von der Thronfolge in Oesterreich und Ungarn ausgeschlossen sei und daß er, der Tragweite dieser Erklärung bewußt, sich verpflichte, diese Erklärung weder zu widerrufen noch irgend etwas zu versuchen, was auf eine Aenderung oder Abschwächung dieser Erklärung hinzielen würde. Der Erzherzog leistete vor Kardinal Gruscha das Gelöbniß. Der Kaiser war sehr bewegt. * 8 Die Erben melden sich. Welche Forderungen Frankreich zur chinesischen„Masse“ anmelden soll, darüber haben sich hervorragende französische Politiker kürzlich in ganz freimüthiger Weise geäußert. Die Colonialgruppe der französischen Kammer erörterte die bedrohlichen Zwischenfälle im fernen Osten und die der Republik dort erwachsenden Aufgaben. Daß Frankreich im Süden Chinas Herr sein müsse, darin war die Versammlung einig. Es erhob sich nicht minderer Beifall, als der Vicepräsident der Kammer die Forderung dahin erklärte, daß die Republik ausschließlichen Einfluß haben müsse in den Provinzen Yüman, Kuangsi, Kuangiung und Szytschuan, also ziemlich im ganzen Südosten. Dieses Programm ist nicht gerade bescheiden und müßte zu Auseinandersetzungen bei den„Liquidationsverhandlungen“ führen. Die Vorherrschaft in den beiden ersten Provinzen wird Frankreich am Ende von keiner Seite streitig gemacht, da der an beide grenzende tonkinesische Besitz sie naturgemäß zu französischen Interessensphären stempelt. Anders bei Kuangtung. Hier haben seit 60 Jahren die Engländer Landbesitz, und sie sind die letzten, in einem Territorium, dessen Haupthafen— Hongkong— ihnen gehört, fremden Einfluß vorherrschen zu lassen. Die große Provinz Szytschuan reicht schon nach Mittelchina hinein und hat, da sie andererseits an Tibet grenzt, und die Brücke zwischen dem Indien berührenden Landstreifen und dem Herzen Chinas bildet, für Rußland und England hervorragende Bedeutung. Ist an des letzteren Widerspruch gegen die Einbeziehung dieser Provinz in die französische Interessensphäre von vornherein nicht zu zweiseln, so fragt sich schließlich auch, ob Rußland mit einer derartigen „Etablirung“ seines Verbündeten ohne Weiteres einverstanden sein würde. An der Newa hält man es mit der Politik eines recht gesunden Egoismus auch dem Busenfreunde und Verbündeten gegenüber. Das mußte dieser bereits in der Faschodafrage erfahren. In Asien wird es schwerlich anders kommen. Eine Revision ihrer Forderungen bliebe also den Staatsleitern an der Seine nicht erspart, wenn die Großmächte überhaupt einstimmig beschließen, das„Liquidationsverfahren" durchzuführen. Für eine bestimmte Voraussage in dieser Beziehung fehlt es gegenwärtig noch an genügendem Anhalt. * 8 Winston Spencer Churchill hatte in Pretoria eine Unterredung mit General Baden=Powell, über die er an die„Morning Post" berichtet. Der General sagte, daß die Regierung der Kapkolonie ihm nicht erlaubt hätte, Mafeking zu befestigen, und daß er, als er schließlich gezwungen war, Forts zu bauen, vorgeben mußte, er baue Schießstände. Mit großer Mühe sei die Stadt bei Ausbruch des Krieges in Vertheidigungszustand gesetzt worden. Da Anfangs kein Dynamit vorhanden war, gebrauchte Baden=Powell die Kriegslist, überall außerhalb der Stadt Fähnchen anzubringen und die Bevölkerung zu warnen, diese Stellen zu meiden. Später erst sei eine große Menge Dynamit entdeckt worden, und um die Gefahr einer Explosion zu vermeiden, habe man dieselbe aus der Stadt geschafft. Als die Buren aus die Kisten feuerten und eine gewaltige Explosion verursachten, seien sie mit großem Respekt vor den angeblichen Minen erfüllt worden. Ohne diesen Respekt hätten sie die Stadt vielleicht in den ersten Tagen gestürmt, was sie sehr gut vermocht hätten, da Anfangs 9000 Mann um Mafeking standen. Nach den Verlusten, die er bei dem Zurückschlagen seines Sturmes auf das Fort der Buren erlitten hatte, durfte BadenPowell keinen neuen Sturm wagen. Daher grub er sich an das Fort heran, doch die Buren schanzten ihm entgegen und 14 Tage lang lagen die Gegner kaum 70 Meter von einander entfernt, sich gegenseitig mit Handgranaten, leeren Flaschen und Schimpfwörtern bombardirend. Endlich räumten die Buren das Fort. Baden=Powell gab strikten Befehl, daß Niemand sich dem Fort nahe, ehe die Patrouillen dasselbe nicht umritten hätten, welche Vorsichtsmaßregel sehr angebracht war, da eine mächtige Mine Nitro=Glycerin mit Drähten gelegt war. * 8 Maseking. Der Correspondent der„Pall Mall Gazette“ in Mafeking schildert, wie während der Belagerung der Stadt die Preise der Nahrungsmittel von den Kaufleuten in die Höhe getrieben wurden. In Kimberley und Ladysmith hätten die Preise für Lebensmittel die normale Höhe nicht übersteigen dürfen. In Mafeking seien alle Nahrungsmittel, auch die aus Privathäusern von den Behörden gesammelt und bezahlt und dann wieder verkauft worden. So wurde ein Pfund Zucker für 6 Pence angekauft und zu 2 Schillinge wieder verkauft. Die Leute von Mafeking hätten empfunden, daß sie von der reichsten Nation der Welt wie von einer gewissen Sorte Geldverleiher behandelt worden wären. Es sei nicht nöthig gewesen, die Bevölkerung mit Pferdefleisch zu füttern. Die Pferde seien vielmehr in Folge Futtermangels eingegangen, und da jedes todte Pferd für die Regierung einen Verlust von 30 Pfund Sterling bedeutete, seien die Thiere geschlachtet und ihr Fleisch verkauft worden. Die abgemagerten Thiere hätten überhaupt keine nahrhafte Speise abgegeben. Auch das Brod sei voller Schmutz gewesen und hätte Jedermann angewidert. Die Verproviantirung der Stadt sei der BetschuanalandBahn zu danken. Dieselbe beabsichtigte, ihre Frachtsätze zu erhöhen und die Kaufleute legten enorme Vorräthe an, ehe der neue Tarif zur Geltung kam. Waggonladungen von Nahrungsmitteln aller Art kauften sie in Mafeking an, und Alles, was gebraucht werden konnte, wurde zu Spottpreisen„kommandeert“ und zu Hungersnothpreisen wieder verkauft. Das sei das Geheimniß der Verproviantirung Mafekings. Die Behörden hätten Vorräthe nur für das Protektorat=Regiment für kurze Zeit angelegt, kurzum, die Rettung, was die Nahrungsmittel anbetrifft, sei einzig und allein der Aenderung in dem Eisenbahntarif zu verdanken. Gewisse Leute in Mafeking erwarteten, für ihre Dienste bei der Rettung der Stadt ausgezeichnet zu werden.„Wenn“, sagt der Correspondent,„ich einen Titel besäße und ein Mafekinget Kaufmann den gleichen erhielte, so würde ich den meinen sofort ablegen". Der kaufmännische Ruf Mafekings würde für Jahre einen üblen Beigeschmack haben. Selbst den armen Kerls in den Schanzen seien ihre letzten Schillinge abgenommen worden. * 8 Schreiende Mißstände in den englischen Lazaretten. Die Enthüllungen, welche Herr Burdett Coutts über die himmelschreienden Mißstände in den Lazaretten Südafrikas in der„Times“ gemacht hat, sind schon kurz erwähnt worden. Wir tragen heute die Hauptstelle aus der Veröffentlichung des gedachten Menschenfreundes nach. Dieselbe lautet: Ich fand in einem Zelte 316 Kranke, wovon die Hälfte an typhö. sem Fieber litt, ihr Zustand war unbeschreiblich. Die Zelte waren Glockenzelte, die für sechs bis acht gesunde Leute Raum gewähren. Hier lagen aber in manchen dieser Zelte zehn typhöse Kranke eng zusammengedrängt. Es fehlte an Raum, um zwischen sie zu treten. Betten oder Matratzen waren nicht vorhanden. Man verfügte nur über 42 Tragbahren, daher lagen 274 Kranke einfach auf dem Boden. Auch an Decken herrschte Mangel, kein Kranker konnte mehr als eine erhalten. Dazu kam eine wasserdichte Decke zwischen dem Körper des Leidenden und der nackten Erde. Der Boden war steinhart und bei Nacht sank die Temperatur unter den Gefrierpunkt. Abgesehen von andern Dingen, an denen es fehlte, die man nicht gut nennen kann, waren weder Kissenüberzüge noch Leintücher, überhaupt keinerlei Bettzeug vorhanden. Nur die rauhe wollene Decke kratzte die empfindlichen fiebergequälten Leiber. Die Hitze dieser Zelte in der Mitte des Tages war überwältigend, der Geruch unerträglich. Die armen Kranken lagen dort und hatten das Gesicht mit Haufen von Fliegen bedeckt, waren aber zu schwach, sie fortzuscheuchen, und suchten vergeblich durch schmerzhaftes Zucken der Züge sich ihrer zu erwehren. Niemand war da, es für sie zu thun. 17 Lazarettordonnanzen waren mit der Hülfe des Feldlazaretts eingetroffen oder dazu aufgeboten worden; 10 waren davon wieder entnommen worden. Der Ausfall wurde durch Leute von der Krankenträgercompagnie gedeckt. Die Leute hatten aber anderes zu thun, als den Kranken die Fliegen zu verscheuchen. Nachts waren ihrer nicht genug vorhanden, um die Kranken, die vom Fieberwahn befallen wurden, zu hindern, halbnackt aufzustehen und in der bittern Kälte im Lager umherzuirren. Die einen sahen nicht nur, sondern fühlten die andern neben sich sterben. Kurz nachher besuchte Burdett=Coutts dasselbe Feldlazarett nach einem heftigen Regenguß und fand viele der Kranken 10 Centimeter tief im Schlamm liegen. Er kam noch einmal und fand bei 300 typhösen Fällen nur drei Aerzte, fand, daß die wenigen ausgebildeten Lazarettgehülfen versetzt und durch 25 unwissende gemeine Soldaten ersetzt worden waren, die zum größten Theil selbst Genesende waren. Als das Lazarett geräumt wurde, mußten 20 der schwersten Kranken in Ermangelung von Ambulanz= wagen über Feld befördert werden. Diese Beobachtungen wurden aber in Bloemfontein gemacht, vier Wochen nach der Besetzung, an einem Orte, wo sieben Wochen lang der Oberbefehlshaber seinen Sitz hatte und wo man annehmen durfte, daß binnen Monatsfrist das Nöthigste wenigstens hätte herbeigeschafft werden können und müssen. 8 Die Gründung der Londoner Universität geht ihrer Vollendung entgegen. Die Satzungen haben allerdings die königliche Genehmigung noch nicht erhalten, aber es werden bereits Vorbereitungen getroffen, den ersten Senat der Universität zu wählen. Dieser soll aus 54 Personen bestehen, einschließlich des Kanzlers und des Präsidenten. Vier Mitglieder werden nächstens von der Krone bestimmt werden. Der bereits ernannte Kanzler, Lord Kimberley, wird im Amte bleiben und als Präsident ist Mr. Busk in Aussicht genommen. Unter den von der Krone zu benennenden Mitgliedern wird sich wahrscheinlich Lord Davy befinden, und dem Vernehmen nach soll auch eine Dame in die Körperschaft berufen werden, den vierten Sitz soll ein Vertreter der Colonien erhalten. Der neue Senat verspricht eine mächtige, wenn auch etwas schwerfällige Behörde zu sein, die hoffentlich durch die von den Fakultäten selbst zu wählenden Mitglieder eine Bürgschaft für energische Förderung der Wissenschaften sein wird. So wird auch die größte Stadt der Welt endlich in dem Besitz einer Universität mit allen Einrichtungen einer solchen kommen. * § Brüssel wird Meereshafen. Der Wunsch der belgischen Hauptstadt, ein Meereshafen zu werden, umfassende maritime Einrichtungen zu erhalten und mittels eines großen tiefen Kanales unmittelbar mit dem Meere, mit der Schelde verbunden zu werden, soll in Erfüllung gehen. Der Staat, Brüssel und alle seine Vororte haben sich zusammengethan, haben 33 Millionen Francs fest gezeichnet und zur Ausführung des Unternehmens die Societe du Canal et des Installations Maritimes errichtet. Die Arbeiten sind im vollen Gange, bedeutende Arbeiten sind bereits zugeschlagen worden, ein großer maritimer Bahnhof ist schon im Bau begriffen. Am 20. Juli soll der amtliche Grundstein gelegt werden. König Leopold selbst wird unter großen Feierlichkeiten diesen Akt vollziehen. Die ganze Garde Civique wird einberufen, um Spalier zu bilden. * 8 China und der russische Theehandel. Die Ereignisse in China sind nicht ohne Einfluß auf Rußlands Handelsbeziehungen mit dem Reiche der Mitte. Die chinesischen Theesendungen via Kalgan=Tuntschao=Kiachta sind in Gefahr. Der Theevorrath der russischen Großhändler in Kalgan ist insofern gefährdet, als dieser Ort gerade auf dem Wege der chinesischen Horden liegt, für die die Plünderung der wehrlosen Stadt ein Leichtes wäre. Dauert der Kriegszustand längere Zeit, so könnte der englische Ceylon=Thee den russisch=chinesischen Theehandel vollständig untergraben. Also auch auf diesem Gebiete Rivalität zwischen England und Rußland. Chinesische Läufer. * Ueber chinesische Läufer, die in den Berichten über die kriegerischen Vorgänge in China jetzt häufig erwähnt werden, wird geschrieben: Läufer für den Nachrichtendienst spielen in China eine große Rolle. So bedient sich das chinesische Postwesen ihrer bei der Postbeförderung zwischen den verschiedenen Städten des Reiches in ausgedehntem Umfange. Trotz dieser einfachen Einrichtung ist die Post in China sehr gut bestellt, arbeitet mit großer Sicherheit und wird daher auch viel von den Eingeborenen benutzt, nicht zum wenigsten für Beförderung von Werthsendungen, da der Staat volle Gewähr für die Versendung übernimmt. Es gibt im Innern Chinas in jeder Stadt Post=Expeditionen, die innerhalb eines bestimmten Gebietes die Verbindung aufrechterhalten, und auf diese Weise sind zwischen den verschiedensten Städten stets Postboten unterwegs, die gute Läufer sein müssen. Jeder Läufer trägt auf dem Rücken Postsachen im Gewicht bis zu 40 Kilogramm, womit er so schnell wandert, daß die Post verhältnißmäßig schnell von Ort zu Ort kommt. An seiner Endstation liefert der Bote die Postsachen ab, die nach der Umsortirung von einem anderen, bereits wartenden Postboten in Empfang genommen werden. Der eben angekommene oder auch ein anderer Postbote kehrt mit den aus anderer Richtung eingetroffenen Postsachen zurück, so daß eine unaufhörliche Postbeförderung stattfindet, ob es Tag oder Nacht, gutes oder schlechtes Wetter ist. Bei der planmäßigen Einrichtung der Marschlinien werden solcherart Briefe u. s. w. auf den kürzesten Wegen und ohne Unterbrechung durch das ganze Reich befördert. Daß dieser Dienst sehr anstrengend ist, liegt auf der Hand, daher muß der chinesische Postbote auch vor allem ein kräftiger Mann sein, der im Stande ist, einen langen Weg täglich mehrmals in ununterbrochenem Marsch und dazu mit einem Gewicht, das nur selten das Meistgewicht von 40 Kilogramm nicht erreicht, zurückzulegen. Zudem kommt es fast täglich vor, daß der Postbote einen Marsch in vollem Trab machen muß, denn die Zeit ist knapp berechnet, und wird der Bote durch einen oder anderen Umstand aufgehalten, muß er das Versäumte durch beschleunigte Gangart nieder einholen. Um steis für seinen Beruf befähigt zu sein, ist der chinesische Postbote genöthigt, seinen Körper in einem besonders trainirten Zustand zu erhalten; so findet man auch unter diesen Läufern die Eigenthümlichkeit, daß sie sich nie völlig satt essen, weil sie meinen, ein voller Magen sei außerordentlich schädlich. Ganz nüchtern treten sie aber keinen Marsch an, vielmehr ist Regel, nur so viel zu essen, daß der Hunger einigermaßen gestillt ist. Im Allgemeinen hegen die Chinesen eine große Scheu vor der Nacht, da sie glauben, daß dann die bösen Geister und Kobolde ihr Unwesen treiben. Aber ein Postbote darf keine Angst haben, sondern muß ohne Unterbrechung durch Wald und öde Gegend wandern, denn er hat eine strenge Strafe zu gewärtigen, wenn er Zeit versäumt oder sich aus Furcht verleiten läßt, seinen Weg Nachts nicht ebenso schnell wie am Tage fortzusetzen. Er muß auch muthig sein, um Räubern, die an den Landstraßen in China nicht selten sind, energisch entgegentreten zu können. Eigenthümlich ist die Probe, die der Postbote vor seiner Anstellung durchzumachen hat, um seine Fähigkeit für diesen Beruf zu zeigen. An einer wagerechten, in ziemlicher Höhe angebrachten Stange hängen an langen Seilen eine Menge schwerer Sandsäcke, und der Kandidat hat nun unter diesen Platz zu nehmen und durch kräftige Stöße sämmtliche Säcke in heftige Schwingung zu versetzen. Dann soll er schnell zwischen den Säcken hindurchlaufen, ohne diese zu berühren. Wird er getroffen, würde ihn der Schlag nicht blos zu Boden strecken, sondern er könnte sich auch als durchgefallen betrachten. Nur der stärkste und gewandteste Prüfling wird als Postbote angenommen. Das Jahrgedächtniß für die verstorbenen Eheleute Jakob Lindlahr und Katharina geb. Blatzheim findet am Dinstag den 3. 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Die im Allgemeinen günstige Witterung des Frühjahres ist den jungen Hasen sehr zu Statten gekommmen, so daß sich zahlreiche Junghasen in den Feldern zeigen. Auch die Jagd auf Feldhühner verspricht sehr ergiebig zu werden. In den Roggenfeldern findet man zahlreiche Gelege, weniger dagegen in den Kleefeldern, die zu Beginn des Brutgeschäftes noch zu wenig entwickelt waren. Wenn nun Raubzeug und vor Allem auch Wilderer den Jägern keinen Strich durch die Rechnung machen, werden unsere Jäger im Herbst dem Jagdvergnügen mit Eifer obliegen können. * Hamburg, 20. Juni. Ein sonderbares Schauspiel spielte sich seit Sonntag Mittag innerhalb der Mauern der Fuhlsbütteler Strafanstalt ab. Dort entrann ein alter Zuchthäusler Namens Schenkart aus Königsberg aus den inneren Räumen der Strafanstalt, indem es ihm gelang, vom Hofe aus mit großer Geschwindigkeit an dem Blitzableiter des Gefängnisses auf das Dach zu klettern. Unter Berübung allerlei Unfugs begann der Flüchtling alsbald, auf dem Dache den wilden Mann“ zu spielen. Weder Befehle noch Drohungen konnten den Mann dazu bewegen, das planlose Treiben durch Herabsteigen von dem Dache des Gefängnisses aufzugeben. Trotz der heftigen Regengüsse blieb der Flüchtling während der Nacht auf Montag auf dem Dache, natürlich ohne jegliche Nahrung. Auch während des Montags verharrte er trotz glühender Hitze auf seinem luftigen Zufluchtsort. Auch die kühle Nacht auf Dinstag brachte keine Veränderung der eigenthümlichen Situation. Dinstag begann der Flüchtling zu toben, indem er mit losgerissenen Theilen des Mauerwerks ein Bombardement auf die Fenster der umliegenden Gebäude eröffnete, wobei der Flüchtling Scheiben im Gesammtwerthe von etwa 100 Mk. zertrümmerte. Zur Abwechslung entkleidete er sich, um alsbald wieder durch Umstülpen der einzelnen Kleidungsstücke eine Harlekinade zu spielen. Eine zahlreiche Menschenmenge umlagert seit Sonntag die Strafanstalt, um diese sonderbare Scene in Augenschein zu nehmen. Bis am Dinstag Abend war es noch nicht gelungen, den Zuchthäusler von seinem luftigen Zufluchtsort zu entfernen. * Berlin, 21. Juni. Ein Kellnerstrike hat während des Spandauer Schützenfestes nicht geringe Verlegenheiten bereitet. Bei einem Festessen der Schützengilde waren die Trinkgelder wohl nicht in so reichem Maße geflossen, wie die Kellner dies erwartet hatten. Sie stellten dem Wirth dies vor und forderten, daß er ihnen den Betrag, der für Jeden an 18 Mark fehlte, aus seiner Tasche zahle; als er sich weigerte, legten sie sogleich die Arbeit nieder. Mit großer Mühe wurde für sie Ersatz aus Berlin geholt. * Berlin, 21. Juni. Gegenwärtig treibt in den Provinzen ein Schwindler sein Unwesen, der sich„Rittergutsbesitzer von Pannewitz auf Schloß Hainichen bei Kottbus“ nennt. Der Hochstapler verübt seine Betrügereien dadurch, daß er Inhaberinnen von Pensionaten vorschwindelt, seine Tochter in Pension geben zu wollen. Unter irgend einem Vorwande läßt er sich dann von den Damen ein Darlehn geben und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Nunmehr ist es den Bemühungen der Polizei gelungen, die Persönlichkeit des gefährlichen Hochstaplers festzustellen. Es ist der am 22. November 1837 zu Omechau im Kreise Kreuzburg, Ober=Schlesien, geborene Reisende Emil Paul Theodor Regehli, der bis zum 5. Mai d. J. in der Irrenanstalt zu Dalldorf internirt war. An diesem Tage ist er von dort heimlich entwichen und konnte bisher nicht wieder eingeliefert werden. * Berlin, 21. Juni. Angesichts der drohenden Milchvertheuerung, die von der„Vereinigung der märkischen Milchproducenten“ ausgeht, dürfte es interessant sein, zu erfahren, woher die Reichshauptstadt ihren gewaltigen Bedarf an Milch bezieht. Von den 500000 Litern Milch, die Berlin täglich verbraucht, liefern die Berliner Milchhändler, die die Milch zum Theil aus sehr weit entfernten ländlichen Productionsgebieten beziehen, etwa 325000. Ungefähr 175000 Liter liefert der Großbetrieb und die Berliner Molkereien.— Berlins Milchversorgung liegt also zum größten Theil in den Händen des Kleinbetriebes, als dessen Vertreter wohl der„Verein Berliner Milchpächter“ darf Dieser Verein, der schon seit 27 Jahren besteht, schließt jeden Milchfälscher sofort aus und hat Vorkehrungen, die dafür stehen, daß den Consumenten nur wirklich gute Milch geliefert wird. * Berlin, 25. Juni. Wegen des Verbrechens der Doppelehe ist kürzlich der im Norden wohnhafte Drogist M. in Haft genommen worden. Er ist vor etwa zwei Jahren aus Amerika nach Berlin gekommen hat hier ein junges Mädchen kennen gelernt und es geheirathet, nachdem er mit der Mitgift ein Drogengeschäft eingerichtet hatte. Nach einiger Zeit tauchte eine Frau auf, die erklärte, daß M. mit ihr in Amerika getraut worden sei und sie heimlich verlassen habe. M. behauptet, daß er die in Amerika vorgenommene formlose Ceremonie für eine rechtsgültige Trauung nicht gehalten habe. * Berlin, 25. Juni. Eine eigenartige Ueberraschung war dieser Tage dem Chef einer großen Papierwaaren=Handlung im Südwesten der Stadt beschieden. Er hatte in seinem Geschäft einen besonders tüchtigen„jungen Mann“, der sich sowohl durch seine Leistungen, als auch durch sein gefälliges und einnehmendes Wesen vor dem übrigen Personal vortheilhaft auszeichnete. Eines Tages kam nun dieser Musterknabe zu ihm, jammerte über ein nervöses Leiden, welches ihn jetzt besonders schwer heimsuche, und bat schließlich um einen längeren Erholungsurlaub. Der Chef ließ sich durch die Klagen seines Angestellten auch bewegen, demselben einen größeren Urlaub mit Weiterzahlung des Gehalts zu gewähren, händigte ihm in Anbetracht seiner bisherigen Verdienste um das Geschäft noch einen bedeutenden ExtraZuschuß für seine Urlaubszeit ein und entließ ihn mit den besten Wün fur seine Genesung.— Als dann der menschenfreundliche Prinzipal am nächsten Abend die Zeitung zur Hand nahm, fand er zu seiner nicht geringen Ueberraschung eine Notiz des Inhalts, daß sein nervöser Musterknabe wegen wiederholten Diebstahls zu 8 Monaten Gefängniß verurtheilt sei und die Strafe sofort angetreten habe. Hermsdorf(Mark), 25. Juni. Durch Spaziergänger wurde am Samstag Nachmittag in der Nähe von Glienicke in einer Schonung die Leiche eines Mannes aufgefunden, der sich scheinbar erhängt hatte. Da der Körper jedoch fast ganz auf dem Boden ruhte und nur der Hals mit der Schlinge ein wenig erhoben war, wurde sofort der Verdacht rege, daß hier nicht ein Selbstmord, sondern ein Raubmord vorläge. Dieser Verdacht wurde zur Gewißheit, als man dem Todten die Mütze vom Kopf nahm und eine tiefe, nach Urtheil des zugezogenen Arztes von einem stumpfen Instrument herrührenden Wunde an der linken Kopfseite entdeckte. Der Ermordete, ein 65jähriger Mann, Namens Glocke, war bei dem Schlächtermeister Mieth in Teschendorf im Dienst, und auf der Rückfahrt von Berlin nach Teschendorf begriffen. Der Mord muß zwischen Berlin und Dalldorf stattgefunden haben. Dem Glocke fehlte Geld und Uhr, während das nicht verkaufte Fleisch auf dem Wagen vorgefunden wurde. Die Mörder haben offenbar ihr schon todtes Opfer bis an den Hermsdorfer Wald gefahren, es in die Schonung geschleift und dort mit einer Schnur an einem Baum erhenkt. Da das Fuhrwerk, das Glocke leitete, bereits als herrenlos am Samstag früh in Birkenwerder angehalten wurde, muß das Verbrechen bereits in der Nacht vorher geschehen sein. * Großenhain, 23. Juni. In Koselitz weidete eine Gans mit ihren Jungen in der Nähe der Rittergutsteiche. Eine Krähe versuchte der sorgsamen Mutter eines ihrer Kleinen zu rauben. Als sich ein Junges von den anderen entfernt hatte, stürzte die Krähr gierig auf dasselbe. Allein die Gans schnappte zu und faßte den Räuber an einem Flügel, worauf die Krähe sie mit ihrem Schnabel am Halse packte. Mit richtigem Instinkte sprang die Gans schnell ins Wasser, wobei sie die Krähe unter die Füße bekam und so lange unter Wasser hielt, bis diese verendet war. Konitz, 29. Juni. Die die Mordaffaire betreffenden AnsichtsPostkarten mit Trauerrand, Palmwedel u. s. w.— die Fundstellen des Oberkörpers, des rechten Armes, des Kopfes darstellend, sowie auf rothem Untergrunde die vom Regierungspräsidenten ausgesetzte Belohnung bekannt gebend— sind innerhalb einer Entfernung bis zu 30 Kilometer von Konitz auf Verfügung der Oberpostdirektion Bromberg aus Rücksichten des öffentlichen Wohles—§ 5 der Postordnung— von der Beförderung ausgeschlossen. * Ottweiler, 24. Juni. Eine eigenartige Angelegenheit beschäftigt zur Zeit die hiesigen Verwaltungsbehorden und wird voraussichtlich auch noch den Civilrichter beschäftigen. Im Winter vorigen Jahres fand man in einem Walde bei Neunkirchen eine Leiche, die von der Frau eines Bergmannes aus Uchtelfangen als die ihres seit einiger Zeit verschwundenen Mannes anerkannt wurde. Die Gerichtsbehörden hatten gegen die Ueberführung der Leiche in die Heimath nichts zu erinnern und die Wittwe sparte nichts, um dem Todten ein ordentliches Begräbniß zu bereiten. Die Gewißheit, ihren Mann geborgen zu wissen, hielt indessen nicht lange an, denn eines Tages stellte sich heraus, daß nicht dieser, sondern ein Fremder beerdigt worden war. Jetzt reklamirt die Frau die ihr entstandenen Beerdigungskosten nebst allen möglichen Zuthaten für Bemühungen, entgangenen Lohn, Bewirthung der Verwandten. Der verpflichtete Armenverband hat sich bereit erklärt, etwa ein Fünftel der Kosten zu tragen, um die übrigen vier Fünftel will er ach nicht kümmern. Damit ist die gewesene Wittwe nicht zufrieden. denn da sie ihren Mann nicht begraben hat, will sie auch keinen der so bereitwillig aufgewendeten Groschen entbehren. Wenn alle Stricke reitzen, will sie die Gerichtsbehörde civilrechtlich belangen, weil diese ihr die Leiche überwiesen habe. Aber auch der Gemeinderath von Uchtelfangen ist mit der Angelegenheit nicht zufrieden, denn er verlangt die Entfernung der Leiche. * Stollberg, 23. Juni. Eine Verzweiflungsthat hat eine junge Maurersehefrau aus Honeck verübt. Dieselbe hatte mit Nachbarsfrauen Streit gehabt und war schließlich verklagt worden. Als der Gerichtsdiener ihr einen Bestellzettel brachte, beschloß die erschrockene Frau, ihrem Leben ein Ende zu machen. Sie nahm ihr 2 Jahre altes Kind, band es sich mit der Schürze auf den Leib und sprang in den sogenannten Fischerteich, woselbst Beide kurz darauf als Leichen aufgefunden wurden. * Heidelberg, 19. Juni. Zu einem Studentenkrawal! größeren Umfangs kam es in der gestrigen Nacht. Ein Student war wegen Unfugs und Widerstandes festgenommen und in das Amtsgefängniß gebracht worden. Seine Corpsbrüder versuchten ihn zu befreien, indem sie erst dem Amtsgefängniß zuliefen und dann zum Wachtlokal im Rathhause stürmten und die Thür mit Faustschlägen und Stockhieben bearbeiteten. Etwa 40 Studenten waren an dieser Ausschreitung betheiligt, während mehrere hundert Zuschauer sie durch Johlen und Pfeifen anfeuerten. Erst nachdem mehrere Studenten verhaftet und einem Verhör unterzogen worden waren, gelang es der Polizei, die Menge zu zerstreuen und die Ruhe wieder herzustellen. * Camen bei Hamm, 24. Juni. Am Genusse von Schierling, den man anstatt Petersilie zum Salat gemengt hatte, starb der Wirth Keimann zu Nordbögge und dessen Dienstmagd. Außerdem liegen mehrere andere Familienmitglieder schwer krank danieder. Das Dienstmädchen hatte in Abwesenheit der Hausfrau das Essen zubereitet. * Aus Bayern, 28. Juni. Das Schwurgericht für Niederbayern hat eine Metzgers= und Tagelöhnersfrau wegen fortgesetzter schwerer und zuletzt tödtlicher Mißhandlung ihres 5 Jahre alt gewordenen Kindes zu 10 Jahren Zuchthaus und den Ehemann zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt. Leute, die das Kind zeitweise in Pflege hatten, schilderten es als sehr lieb und brav. * Gera, 23. Juni. Der Kaufmann Noah flüchtete wegen schlechter Vermögensverhältnisse, nachdem er sein fünfjähriges Kind vergiftet hatte. Der Versuch, noch zwei seiner Kinder zu vergiften, mißlang. * Wien, 23. Juni. Die Concerte der Wiener Philharmoniker in Paris haben trotz des Protektorates der Fürstin Metternich mit einem Deficit von 20000 Frcs. geendet. Auf Verwendung der Fürstin Metternich wird Baron Albert Rothschild diesen Betrag decken. Director Mahler selbst gestand zu, daß das Pariser Unternehmen den Philharmonikern manche Enttäuschung gebracht hätte und daß die Künstler sich in dem Ausstellungslärm eigentlich deplacirt fühlten. Einen vollen Erfolg hatte der Männergesangverein; aber da derselbe alle Einnahmen den Armen gewidmet hat, kostet das Unternehmen dem Verein 60000 Kronen. * Antwerpen, 25. Juni. Die Besucher des Circus Beketow wurden kürzlich Zeugen einer höchst ergreifenden Scene. Es sollte eine den südafrikanischen Krieg darstellende Pantomime zur Erstaufführung gelangen. Als Glanznummer der ganzen Vorstellung war ein großartiges, nautisches Tableau vorgesehen, das den von Buren männlichen und weiblichen Geschlechts verhinderten Uebergang der Engländer über den Tugelafluß zur Anschauung bringen sollte. In dem unter Wasser gesetzten Circus riß die Elite der Artistenschaar durch ihre Schwimm= und Taucherproductionen das zahlreich versammelte Publikum zu wahren Beifallssalven hin, die sich aber in einen Schrei des Entsetzens verwandeln sollten, als der„Star“ der Truppe, die Tänzerin Mlle. Angeline, sonst eine vorzügliche Schwimmkünstlerin, in die Tiefe sank und nicht wieder zum Vorschein kam. Obwohl Director Beketow in vollem Costüm ihr ohne Zögern in das Bassin nachsprang und sie dem feuchten Elemente entriß, blieben doch alle von dem Theaterarzt angestellten Wiederbelebungsversuche erfolglos. Ein Herzschlag hatte dem Leben der Künstlerin, welche die einzige Ernäherin einer blinden Mutter und einer Schaar junger Geschwister war, ein jähes Ende bereitet. * Amsterdam, 18. Juni. Ein ebenso eigenthümliches, wie originelles Experiment wurde in der vorigen Woche vor dem hiesigen Gerichte durch einen chemischen Sachverständigen vorgeführt. Es handelte sich um den einem Postbediensteten zugeschriebenen Diebstahl einer Banknote von 25 Gulden, die aber trotz der eifrigsten Nachforschungen weder bei dem Angeklagten selbst, noch in seiner Wohnung vorgefunden wurde, sodaß man schließlich auf den Gedanken verfiel, daß er sie vielleicht verschluckt haben könne. Auch in dieser Hinsicht verfuhr man bei der. Untersuchung sehr gewissenhaft, aber ehenfalls ohne jedwedes Ergebniß, sodaß man zu Ungunsten des Angeklagten annahm, daß der Verdauungsproceß auch das Papier der Banknote vollständig aufgelöst und vernichtet hätte. Der vom Gericht beigezogene Sachverständige konnte sich bei dieser Annahme aber keineswegs beruhigen, er verfügte sich zur Niederländischen Bank, erhielt von dieser einen noch vorhan denen Mißdruck einer Banknote von 25 Gulden und verschluckte sie, nachdem er sie zu einer kleinen Kugel geballt hatte. Papier und Druck der Banknote hatten sich aber gegen die Einflüsse des Magensaftes und des sonstigen Verdauungsprocesses als vollständig immun erwiesen, denn er konnte dem Gerichte ad oculos beweisen, daß nicht nur die verschluckte Kugel in beinahe unversehrtem Zustand, wieder ans Tageslicht gekommen sei, sondern daß auch die auf dem Papier stehenden Worte und Ziffern noch deutlich erkennbar waren, so daß die Annahme, daß der Angeklagte die Banknote verschluckt habe, hinfällig geworden ist. Dies ist jedenfalls ein Beispiel von opferfreudiger Gewissenhaftigkeit eines Sachverständigen, dessen Aussage über die Schuld oder Unschuld eines Angeklagten zu entscheiden hat. * Pest, 24. Juni. Aus Letenye wird berichtet: Ein allgemein verhaßter und gefürchteter Wucherer Namens Josef Stolz, der schon zahlreiche kleine Leute an den Bettelstab gebracht hat, wurde am jüngsten Sonntag von den erbitterten Dorfbewohnern gelyncht. Stolz ließ vorige Woche das Häuschen einer Wittwe um einen Spottpreis verkaufen und nahm am Sonntag Nachmittag die Aussetzung der Wittwe, die sechs kleine Kinder besitzt, vor. Jammernd lief die Frau in das Wirihshaus, wo ein großer Theil der Dorfbevölkerung versammelt war, und ihre Erzählung brachte die Leute in furchtbare Aufregung. Unter dem Rufe: Man muß ihn todtschlagen! zog die Menge vor das Haus der Wittwe und erschlug den Wucherer. Die Kunde verbreitete sich rasch in der Ortschaft, und schaarenweise kamen die Bauern, um sich zu überzeugen, ob Stolz wirklich todt sei. * Trient, 23. Juni. Gestern Nachmittag hat im Gasthof„Agnello '’Oro“ hier in seinem Zimmer der italienische Artillerie=Unterofficier Giuseppe Mangioni aus Brescia einen Revolverschuß gegen sich abgefeuert, als er von einem Gendarm und einem Sicherheitswachmann verhaftet werden sollte. Mangioni war nach Entwendung von 12,000 Lire aus der Regimentskasse über Riva nach Trient geflohen und wurde von Riva aus verfolgt. Man fand bei ihm noch 8000 Lire und einen neugemachten Priesteranzug, in dem er die Flucht fortsetzen wollte. Mangioni wurde in das Spital gebracht und liegt dort hoffnungslos darnieder. * London, 25. Juni. Der Fürstin Radziwill, die gegenwärtig hier weilt, sind Juwelen im Werthe von 200,000 Mk. auf ganz geheimnißvolle Art abhanden gekommen. Der Verlust ist erst jetzt ruchbar geworden. Die geschicktesten Leute der Londoner Criminalpolizei haben während der verflossenen Tage Nachforschungen nach den Schmucksachen angestellt, aber diese sind bis jetzt erfolglos geblieben. Unter den Juwelen befindet sich eine wunderbare Perlenschnur im Werthe von 100,000 Mk. und eine Anzahl Diamant= und Perlen=Armbänder, Ketten u. s. w. Zum Glück waren die Diamanten der Fürstin, als der Raub stattfand, in sicherem Gewahrsam. Die Juwelen waren in ihren Kästen in dem Kleiderschrank in ihrem Zimmer; die Thür und der Kleiderschrank waren verschlossen, aber der Schlüssel steckte in der Zimmerthür. Als das Frühstück eben servirt worden war, stürzte das Mädchen der Fürstin in das Eßzimmer und berichtete, daß Alles fort wäre. Erst vor wenigen Tagen hatte sich die Fürstin mit all ihrem Schmuck photographiren lassen. * Petersburg, 28. Juni. Auf der Insel Sachalin ermordeten fünf flüchtige Strafarbeiter einen Posten und verwundeten zwei Wächter schwer und einen Aufseher leicht. Nach der Ausübung dieser Verbrechen bewaffneten sich die Sträflinge mit Flinten, Dolchen und Revolver, nahmen 30 Patronen mit und ergriffen die Flucht. Von den Verwundeten sind zwei gestorben. * New=York, 10. Juni. Die Kiefern=Wälder Floridas, welche eine der größten Einnahmequellen dieses Staates bilden, verschwinden immer mehr. Seitdem nämlich die Preise für Terpentin und Holz gestiegen sind, hat man in Florida eine Menge Terpentinfabriken und Sägemühlen errichtet, die so stark unter den Kiefernwäldern Floridas aufräumen, daß nach Ansicht erfahrener Männer in 15 Jahren keine solchen Wälder mehr dort vorhanden sein werden. Die Waldungen werden von den Terpentinfabrikanten gepachtet und da die Bäume oft zur Hälfte zerschnitten werden, sterben sie ab. Der aus der Saat entstehende Nachwuchs wird durch die häufigen Waldbrände zerstört. Könnte man die jungen Bäume bis zum 3. Jahre schützen, so wären sie sicher. Es bedarf hier eben eines Eingreifens der Gesetzgebung. Horel au fora. Heute Sonntag den 1. Juli, Mittags von ½12-1 Uhr: Abends 8 Uhr: „ ausgeführt von der Capelle des Inf.=Regts. Nr. 160, unter Leitung des Herrn Capellmeisters A. Böhme. Eintritt 50 Zehn Karten für 3 Mk. Eintrittskarten im Vorverkauf zu 40 Pfg. bei Herrn Peter Linden, Cigarren=Geschäfte, Poststraße 2 und Boungasse 2, sowie Herrn Hub. 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Verschwiegenheit erbeten. 1 (Der heutigen Auflage liegt ein Prospect des bekannten Specialisten Theod. Konetzky in Säckingen (Baden) bei. — Nachdruck verboten. 1 Man schreibt uns aus Montreal, 14. Juni: Die schnelle Entwicklung der Dinge im fernen Osten wird auch hier mit großer Besorgniß verfolgt und zwar sowohl aus politischen wie Handels=Rücksichten; was erstere anbetrifft, so rechnet man natürlich mit der Möglichkeit eines Krieges zwischen England und Rußland, der auch den Küsten Canadas gefährlich werden kann— so lange England mit unserem Nachbar Amerika gut Freund bleibt, ist die Gefahr nicht groß, denn Canada besitzt sowohl an der Atlantischen wie Pacificküste sehr starke Kriegshäfen, an ersterer Halifax, an letzterer auf der Insel Vancouver unweit Victoria Esquimault, welche, zusammen mit der Flotte, wohl genügen werden, uns zu schützen, aber die politischen Constellationen können sich jeden Tag ändern, besonders wenn Me Kinley in den November=Wahlen von Bryan geschlagen werden sollte! Ein Krieg müßte dem canadischen Handel, namentlich im Stillen Ocean, schweren Schaden zufügen; ein großer Verkehr, meistens im Transit nach Amerika und Europa, findet von Vancouver nach Japan und China und vice versa statt, in der Hauptsache wird derselbe durch die Canadische Pacific=Bahn und die ihr gehörenden großen Dampfer vermittelt— letztere nun müßten, weil von der englischen Regierung subventionirt, event. sofort in Hülfskreuzer umgewandelt und dadurch dem Handel entzogen werden; aber auch andere Dampfer würden bei der Unsicherheit schwerlich ihre Rechnung finden und so mußte also der ganze Verkehr den amerikanischen Häfen San Francisco, Tacoma, Portland 2c. in die Hände fallen und Canada unter einem solchen Kriege empfindlich leiden. Mit den canadischen Truppen, besonders dem ersten Contingente in Südafrika, sieht es schlecht aus, denn nach den letzten Depeschen sind von den ursprünglichen 1060 Mann desselben höchstens noch 450 Mann dienstfähig, der Rest ist todt, verwundet, in Hospitälern oder nach England als Invaliden gesandt; die öffentliche Meinung dringt nunmehr auf Rücksendung und die einflußreiche„Mail und Empire“ in Toronto schrieb dieser Tage:„Jetzt sollte es doch wohl möglich sein, das stets vorne im Kampfe gewesene erste Contingent zu schonen; seit es vor etwa 7 Monaten in die Bresche sprang, sind Tausende und Abertausende britischer regulärer Truppen nach dem Kriegsschauplatz gesandt, und wir sollten meinen, daß diese genügen werden, das bischen Guerilla=Krieg und Polizeidienst, das noch zu thun sein wird, zu erledigen, sodaß uns wenigstens die Ueberbleibsel unserer Landsleute zurückgeschickt werden können.“ Aus Deutschland. ** Generalmajor von Hüpfner, der mit dem Oberbefehl über die nach China zu sendenden Truppen— der vereinigten Infanterie, der kriegsstarken beiden Batterien, der Pionier= und Handwerker=Abtheilungen und des Sanitätsdetachements— betraut ist, erhält für den besonderen Zweck seiner Expedition einen eigenen Stab. Als Stabschef ist ihm Major von Glasenapp vom Generalstabe der Armee beigegeben; als Adjutanten die beiden Oberleutnants Perrinet von Thanoenay und Busse; als Chefarzt der Marine=Oberstabsarzt 1. Klasse Dr. Damann der mit den klimatischen Verhältnissen Chinas durch langjährigen Aufenthalt in Ostasien völlig vertraut ist, und als erster Rechnungsbeamter der Marine=Oberzahlmeister Bloch. Außerdem wird jedem Seebataillon auch ein Marinepfarrer attachirt werden. Die Stärke des dem Transport mitzugebenden Sanitätsdetachements ist auf acht Krankenwagen mit den nothwendigen Bedienungsmannschaften berechnet; an Ort und Stelle wird man wohl zur Beförderung des Traintrosses— wie Lebensmittel, Munition, Ausrüstungsgegenstände u. s. w.— auf eine größere Anzahl von chinesischen Karren zurückgreifen müssen, für deren Besorgung das Gouvernement Kiautschou bis zum Eintreffen der Transportdampfer auf der ostasiatischen Station bedacht sein wird. Die besonderen Verhältnisse in China ließen es wenig rathsam erscheinen, auf das Trainmaterial der Armee für diesen Zweck zurückzugreifen, da schon bei der Verwendung dieses die Bespannungsfrage Schwierigkeiten machen würde, denn das chinesische Pferd ist nur von kleinem Schlage. * ** Der Kaiser hat die„Samoaner“ aus dem Zoologischen Garten nach Kiel beordert. Im ersten Kriegshafen des Reiches, im Angesicht einer gewaltigen Panzerflotte sollen die neuesten Schutzbefohlenen des Deutschen Reiches dem Monarchen vorgestellt werden; sie sollen, nachdem sie letzthin am Tage der großen Frühjahrsparade ein Bild bekommen von deutscher Heeresmacht, nun auch ein solches von „Deutschland zur See“ erhalten. * ** Der Adel im Beamtenthum. Die„Köln. Ztg." bespricht die Ernennung des hochconservativen Oberregierungsraths v. Heydebrand und der Lasa von Oppeln zum Regierungspräsidenten von Osnabrück. Die„Kölnische Zeitung" bedauert dabei, daß in der Provinz Hannover und in der preußischen Monarchie überhaupt das bürgerliche Element in den höheren Verwaltungsstellen zurückgesetzt werde gegenüber dem Adel. Sie sagt:„Dieses Mißverhältniß ist um so auffälliger, als seit Jahren grade in Verwaltungskreisen die lebhaftesten Klagen darüber geführt werden, wie sehr der Durchschnitt des ostelbischen Adelsnachwuchses zu wünschen läßt und wie sehr er immer einseitiger geworden ist. Es ist ja genügend bekannt, daß grade in den letzten Jahren einer ungewöhnlich großen Anzahl hervorragend tüchtiger bürgerlicher Familien aus dem Beamtenthum, dem Heere und der Marine, der Bankwelt und der Industrie das Adelsprädikat verliehen worden ist, um dem preußischen Adel frisches und kräftigeres Blut zuzuführen. Da für die Neugeadelten damit immerhin stets eine Beeinträchtigung des Andenkens ihrer Eltern und eine Entfremdung zu ihrer bürgerlichen Familie verbunden ist, so kann mit Sicherheit angenommen werden, daß die ungewöhnliche Vermehrung der Adelsverleihungen in den letzten Jahren nicht stattgefunden haben würde, wenn man maßgebenden Ortes nicht eine rasche Auffrischung des preußischen Adels für erforderlich gehalten hätte. Umsomehr sollte die Staatsregierung darauf Bedacht nehmen, nicht durch einseitige Bevorzugung des Adels bei der Besetzung der höheren Verwaltungsstellen die tüchtigen bürgerlichen Kräfte aus dem innern Verwaltungsdienst zurückzustoßen. Denn es ist selbstverständlich, daß ein Bürgerlicher, der tüchtig ist und etwas auf sich hält, sich unmöglich der Verwaltungslaufbahn zuwenden kann, wenn sich die Ueberzeugung festsetzen sollte, daß ihm bei Gleichheit der Leistungen ein adeliger Beamte nur wegen seines Adels vorgezogen wird.“ * ** Eine Warnung vor dem Schuldenmachen hat der preußische Eisenbahnminister an die Beamten seines Ressorts gerichtet. In dem Erlaß wird darauf hingewiesen,„daß die Staatsbeamten durch bestehende Gesetze gegen die Verfolgung wegen Schulden außerordentlich geschützt sind, und es deßhalb für sie Ehrensache ist, ihre Ausgaben mit ihrem Einkommen völlig in Einklang zu bringen, damit sie sich zu ihrem Schutze nicht auf gesetzliche Privilegien zu berufen nöthig haben, die sie nicht verdienen. Da indeß hin und wieder dennoch Beamte ihres Standpunktes gänzlich vergessen und sich hinter ein Privilegium verstecken, das sie nicht zu schätzen wissen, und dadurch das ganze Beamtencorps in Mißcredit bringen, so werde Demjenigen, „welcher leichtfertig Schulden und namentlich zu einem sein zweimonatliches Einkommen überragenden Betrag macht, als ungeeignet zum Eisenbahndienst" das Dienstverhältniß gekündigt werden.„Diejenigen aber, die ihrer Dienststellung nach Aussicht haben, dereinst definitiv im Staats=Eisenbahndienst angestellt zu werden, können nur dann dazu jelangen, wenn neben den sonstigen Erfordernissen ihre ökonomischen Verhältnisse sich in bester Ordnung befinden. * ** Wie wird man ein Dr.=Ing.? Diese für die Techniker brennende Frage ist nun gelöst. Der„Reichsanzeiger" veröffentlicht nämlich amtlich die Promotionsordnung für die Ertheilung der Würde eines Doctor=Ingenieurs durch die technischen Hochschulen Preußens. Danach ist die Promotion zum Doctor=Ingenieur an folgende Bedingungen geknüpft: 1. Die Beibringung des Reifezeugnisses eines deutschen Gymnasiums oder Realgymnasiums oder einer deutschen Oberrealschule. Welche Reifezeugnisse noch sonst als gleichwerthig mit den vorbezeichneten Reifezeugnissen zuzulassen sind, bleibt der Entschließung des vorgeordneten Ministeriums vorbehalten. 2. Den Ausweis über die Erlangung des Grades eines Diplom=Ingenieurs nach Maßgabe der Bestimmungen, welche das vorgeordnete Ministerium hierüber erlassen wird. 3. Die Einreichung einer in deutscher Sprache abgefaßten wissenschaftlichen Abhand lung(Dissertation), welche die Befähigung des Bewerbers zum selbst ständigen wissenschaftlichen Arbeiten auf technischem Gebiete darthut. Dieselbe muß einem Zweige der technischen Wissenschaften angehören, für welchen eine Diplomprüfung an der technischen Hochschule besteht. Die Diplomarbeit kann nicht als Doctor=Dissertation verwendet werden. 4. Die Ablegung einer mündlichen Prüfung. 5. Die Entrichtung einer Prüfungsgebühr im Betrage von 240 Mk. Der Bewerber erhält nach Bestehen der Prüfung nur die folgenden drei Prädikate:„Bestanden",„Gut bestanden",„Mit Auszeichnung bestanden“. Eine abermalige Bewerbung nach Nichtbestehen der Prüfung ist nur einmal und nicht vor Ablauf eines Jahres zulässig. Dies gilt auch, wenn die erste erfolglose Bewerbung an einer anderen Hochschule stattgefunden hat. * ** Die Nothwendigkeit einer Bekämpfung der Wahrsagerei ist aus Anlaß des Vorfalles am Teufelssee so recht augenscheinlich zu Tage getreten. Es ist erfreulich, daß die Berliner Polize den ersten Schritt dazu gethan hat. Zur Abfangung der sogenannten Schlepper, welche auf den Straßen nach Dummen fahnden, ist ein besonderer Commissar bestellt worden. Auch soll das Vertheilen von Zetteln auf den Straßen beaussichtigt werden. Die Wahrsagerinnen werden unnachsichtlich wegen Betrugs, die Schlepper und Zettelvertheiler wegen Beihülfe zum Betrug unter Anklage gestellt. Hoffentlich werden andere Städte diesem Beispiele bald folgen. letzten Tagen waren nun Arbeiter damit beschäftigt, namentlich an den Kurven, geflochtene Strohseile in die Rillen der Schienen einzuzwängen, o daß die Schienen wie gepolstert erscheinen. Diese Stroheinlage mit Wasser begossen, soll dazu dienen, die Rille feucht zu halten, wodurch das Gequietsche, mitunter sogar Heulen der Räder vermieden werden soll, das sich namentlich bei trockenem Wetter recht unliebsam hörbar macht. * Berlin, 25. Juni. Die Umgestaltung des Friedhofes, der Märzgefallenen ist in der Hauptsache beendet. Die in dem Entwurf vorgesehenen gärtnerischen Arbeiten sind ausgeführt und es fehlt nur noch die Abgrenzung und Sicherung der Grabböschungen durch Granitschwellen; sie wird, da die Steinmetzarbeiten längere Zeit erfordern, erst im Herbst erfolgen. Auch die geplante Veränderung des Vorplatzes außerhalb der Umfriedigung soll erst später ausgeführt werden. Der Friedhof war am Sonntag zum ersten Male wieder für den Besuch freigegeben. Von Nah und + Dransdorf, 30. Juni. Mit dem 1. Juli tritt unser langjähriger verdienstvoller Lehrer. Urban Weißweiler, in den ersehnten Ruhestand. Dreiundvierzig Jahre— eine lange Zeit des Mühens und Schaffens im Dienste der Schule! Eine solche langjährige Thätigkeit, entfaltet in treuer Pflichterfüllung an ein und demselben Orte und in ein und derselben Stellung, verdient Anerkennung. Um nun dem Scheidenden den gebührenden Tribut der Anerkennung zu zollen, hat die Gemeinde, deren Mitglieder fast sämmtlich Schüler des Herrn Lehrers Weißweiler sind, es als eine Ehrenpflicht, eine Pflicht der Dankbarkeit erachtet, ihm am Feste Peter und Paul im Saale des Herrn Peter Salm eine Abschiedsfeier zu veranstalten. Diesen Gefühlen und Gesinnungen der Dankbarkeit gab denn auch der zur Feier erschienene Rektor Meller warmen beredten Ausdruck. Im Anschlusse an diese und einer vom Herzen kommenden und zu Herzen gehenden Rede des Herrn Gerhard Cramer wurde dem Gefeierten im Namen der Gemeinde durch Herrn Ortsvorsteher Johann Weber einige sinnige Geschenke wie u. A. eine sehr werthvolle Standuhr und Schnupftabaksdose zum immerwährenden Andenken überreicht. Für die ihm bereitete Feier, wie nicht minder für die ihm dargebrachten Geschenke herzlich dankend, hielt der Scheidende alsdann über Dransdorf— seine Entstehung und Entwickelung— einen sehr interessanten Vortrag, der damit seinen Abschluß fand, daß der Gefeierte allen Anwesenden sein Bildniß verehrte. Die Feier, die sich zu einem gemüthlichen Familienfeste gestaltete, wurde abwichselnd von Seiten des Dransdorfer Männer=Gesang=Vereins durch Gesang und Deklamationen gehoben und erhöht, und nur zu bald trennte die Stunde des Abschieds Die, welche nahezu ein halbes Jahrhundert in Freud und Leid vereint waren. Wir wünschen dem im Dienste der Schule ergrauten und wegen seiner Verdienste um die Bienenzucht mit dem Hohenzollernschen Hausorden dekorirten Lehrer Weißweiler von ganzem Herzen einen ruhigen, angenehmen Lebensabend. Seine Schüler werden sein Andenken in Ehren halten, die ganze Gemeinde ruft ihm ein herzliches Lebewohl nach. X Linz, 30. Juni. An einem Weinstocke bei der hiesigen Gasfabrik befinden sich zahlreiche weit entwickelte, hängende und schon in Wein übergehende Trauben. * Wiesbaden, 28. Juni. Unter Hinterlassung eines leeren Koffers ist kürzlich aus dem hiesigen Hotel Kaiserhof ein 35—40 Jahre alter Gast verschwunden, der hier den Namen Berliner=Geber führte und sich als Vertreter der Chartered Company aufspielte. Er renommirte mit intimen Beziehungen zu Cecil Rhodes und verfügte über eingebende offenbar auf Anschauung beruhende Kenntnisse von Südafrika, zeigte u. A. Briefe von Beit u. Comp. vor und hat verschiedenen vermögenden Privatleuten unter allerhand Vorwänden größere Summen abgenommen. Er ist ein kleiner schmächtiger Mensch von dunklem Typus, der einen durchaus verlebten Eindruck macht. Nach einem hiesigen Blatte soll er im höchsten Grade morphiumsüchtig gewesen und in Gesellschaften häufig ohnmächtig geworden sein. Beim Auftnöpfen seines Rockes habe man dann auf seiner Weste einen Zettel gefunden:„Bitte um eine Einspritzung.“ * Mainz, 28. Juni. Durch den Wellenschlag eines Rheindampfers sank heute Vormittag ein mit Steinen beladenes Schiff in der Nähe von Nierstein, wobei drei Schiffer des Steinschiffes ertranken. * Köln, 28. Juni. Die Strafkammer sprach gestern einen hiesigen Handelsmann, der vom Schöffengericht wegen Betruges mit einer Woche Gefängniß bestraft worden war, frei. Er hatte auf der Hohestraße schwarzköpfige Nonnen(dickschnäbelige Prachtfinken) verkauft, die nach seiner Angabe gezähmt sein sollten. Die Vögel sprangen auch damals von Finger zu Finger, legten sich auf den Rücken und stellten sich todt. Später wurde Anzeige gegen den Händler erstattet, weil ein solcher Vogel nicht den gemachten Versprechungen gemäß sich verhielt. Der als Sachverständige zugezogene Director vom hiesigen Zoologischen Garten, Dr. Wunderlich, behauptete, die Vögel seien anscheinend mit Essigäther betäubt gewesen und hätten dann die angeblichen Dressurbewegungen als Zwangsbewegung ausgeführt. Die schwarzköpfige Nonne gehöre überhaupt zu denjenigen Vögeln, die man nicht zähmen könne. Ein zweiter Sachverständiger, Vogelhändler Schiffer von hier, gab im Gegensatz dazu an, daß die im Frühjahr importirten Prachtfinken, wenn man ihnen künstlich die Flugfähigkeit nehme, leicht dauernd zu zähmen seien. Schließlich holte der Angeklagte der behauptete, er habe nur gezähmte Vögel verkauft, eine solche schwarzköpfige Nonne herbei. Dieses Thierchen hüpfte im Gerichtssaal frei auf den Fingern des Händlers hin und her und stellte sich auf Commando todt, indem es sich auf den Rücken legte. Also war dem Gericht der Beweis geliefert, daß es wohl möglich sei, diese Thierchen zu zähmen. * Leipzig, 24. Juni. Welch' unangenehme Folgen der Besuch eines Zoologischen Gartens haben kann, zeigt folgender Vorgang: Eine Dame reiste mit ihrem Söhnchen nach Leipzig, um u. A. den Zoologischen Garten zu besichtigen. Der Wunsch des Kleinen war, recht bald den Elefanten zu sehen, und so galt der erste Besuch dessen Behausung. Das mitgebrachte Zuckerbrod schmeckte dem Coloß vortrefflich, als aber nach der Meinung des Dickhäuters die Dame nicht schnell genug wieder in die Düte griff, nahm er plötzlich mit dem Rüssel Unrath auf und bespritzte sie. Obgleich die Betroffene sich sofort tüchtig das Gesicht abwischte, erkrankte sie in der folgenden Nacht doch in der Weise, daß die ganze Haut sich entzündete. Am meisten litten das Gesicht und die Augen; dabei stellte sich Tag und Nacht hohes Fieber ein. Erst am siebenten Tage kam etwas Besserung. Nach ärztlicher Feststellung handelte es sich um eine Hautkrankheit, die von Thieren, namentlich auch Vögeln, auf den Menschen übertragbar ist. Wie scharf die Flüssigkeit gewesen, zeigt auch das Kleid, welches an den Stellen, wo der Unrath aufgetroffen, die Farbe verloren hat. Im Elefantenhaus ist eine kleine Tafel ungefähr mit der Aufschrift:„Achtung, er spukt!“ angebracht, da aber mehrere Personen gleichzeitig im Hause waren, konnten die Dahinterstehenden sie nicht recht sehen. Jedenfalls thut man gut, die in einem Thiergarten überhaupt angebrachte Vorsicht auch den allgemein für gutmüthig gehaltenen Elefanten gegenüber zu bewahren; wie man sieht, gibt es unter ihnen auch bösartige heimtückische Gesellen, welche sogar den sie harmlos Fütternden mit schnödem Undank lohnen. * Leipzig, 25. Juni. Unter den deutschen Seesoldaten, die in heldenmüthigem Kampfe vor den chinesischen Forts bei Taku ihr Leben gelassen, befindet sich auch ein Leipziger Kind. Ein geachteter Leipziger Bürger, Glasermeister Bothe, beklagt mit seiner Familie den Tod des blühenden, hoffnungsvollen Sohnes Felix, der, am 28. December 1879 geboren und seit 1896 in der kaiserlichen Marine dienend, als Obermatrose auf S. M. S.„Iltis“ bei dem Kampfe vor Taku in der Nacht vom 17. zum 18. Juni gefallen ist. Das Schicksal spielt oft wunderbar: am Morgen des 18. Juni, zur selben Stunde vielleicht, als den Tapferen die todtbringende Kugel traf, lief hier bei den betagten Eltern ein Brief des Sohnes vom 12. Mai ein, in dem er voll Herzlichkeit seiner Freude über ein baldiges Wiedersehen Ausdruck gibt. „Schickt nichts mehr hierher“, schrieb er,„denn ich kehre mit dem Ablösungstransport am 17. Juni in die Heimath zurück.“ * Berlin, 25. Juni. Ausgepolsterte Schienen dürften wohl das Neueste im Berliner Straßenbahnbetriebe sein. Zurückzuführen ist diese Neuerung auf unseren Finanzminister. Es hatte, wie erinnerlich, seinerzeit sehr viel Mühe und Opfer gekostet, daß die Linie durch das Kastanienwäldchen, den Kupfergraben und die Straße Hinter dem Gießhause genehmigt wurde. Zu den Annehmlichkeiten für den Kanzleidienst, noch dazu für den Finanzdienst, darf die Unruhe durch die Straßenbahn jedenfalls nicht gerechnet werden, zumal wenn die betreffende Linie aus einer Kurve in die andere führt. In den Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten-Versammlung vom 28. Juni 1900. Anwesend waren: Oberbürgermeister Spiritus, Vorsitzender, die Beigeordneten Heuser, Sieberger, Laué, Stadtbaurath Schultze, Director Söhren und die Stadtverordneten Baltes, Binz, Bongartz, Brambach, Brassert, Dahm, Eich, Gerhardt, Goecke, Hauptmann, Hegener, Hellelessel, Jansen, Oebecke, Schmidt, Schmithals, Schürmann, Thometzek, Wassermeyer, Weinstock, Wenger. Stadtverordneten=Versammlung nimmt Kenntniß von den Ergebnissen der Rechnung über den Betrieb der Rheinbrücke für das Etatsjahr 1899 und befindet über die Verrechnung des nach dieser Rechnung sich ergebenden Fehlbetrages, gibt ihre Zustimmung zur Herstellung eines Anbaues an das Verwaltungsgebäude auf dem Gas= und Elektricitätswerke, sowie zur Verbesserung der Abortanlage an der Stiftsschule, gewährt einen Credit für die erste Ausrüstung der in Dransdorf und Grau=Rheindorf zu errichtenden freiwilligen Feuerwehren, desgleichen zur Beschaffung von Mobilien für die Geschäftsräume der Armenverwaltung, ist einverstanden mit der Einführung des 3. Nachtrags zum Normal=Besoldungs=Etat bei dem städtischen Gymnasium mit Oberrealschule und Vorschule, billigt eine vorgeschlagene Vermehrung der Betriebsbeamten der Gas=, Elektricitäts= und Wasserwerke, erhebt gegen die Ertheilung der Erlaubniß zur Errichtung eines Arbeiterwohnhauses auf einem hiesigen Fabrikgrundstücke keine Einwendung, bewirkt die Wahlen für die Kör=Commission und den Stadtausschuß, trifft Bestimmungen für die Benutzung der Orgel in der Beethovenhalle, bewilligt weitere Credite für den Saalbau und die Gartenanlagen in der Gronau, beschließt, die Gemeinden Kessenich, Endenich und Poppelsdorf zu ersuchen, zum Zwecke der Verhandlung über die Eingemeindung Commissionen zu wählen, erklärt ihr Einverständniß mit der Erwerbung und Niederlegung des Vorbaues an der 1. Fährgasse(Erzbischöfliches Convikt) gegen Uebernahme der Kosten der Futtermauer und des Anstrichs des ehemals v. Dechen'schen Hauses, setzt— in geheimer Sitzung weiter verhandelnd— die Bedingungen für den Verkauf eines Bauplatzes für ein neues Proviantamt fest, genehmigt den Verkauf eines an der Paulstraße gelegenen Grundstückes an die Arbeiterwohnungs=Genossenschaft, trifft Bestimmung bezüglich der Uebertragung der Flächen der Plittersdorfer Gasse an die Anlieger und findet gegen die vorgeschlagene Besetzung einer Polizeiwachtmeisterstelle nichts zu erinnern. Kosmin-Mundwasser wird wegen seiner conservirenden Wirkung auf die Zähne täglich von höchsten Herrschaften gebraucht, wie dies eigenhändige Zuschriften) bestätigen. Flacon Mk..50, lange ausreichend. Bonner Auresrouch. Mit diesem Jahrgange erscheint das Bonner Adressbuch zum ersten Male in unserem Verlage, und freut es uns, trotz mannigfacher Schwierigkeiten, welche die Zusammenstellung eines Adressbuches— und besonders für uns in diesem Jahre zum ersten Male— verursachen, dasselbe pünktlich zum 1. Juli herausgeben zu können. Wir sind gerne bestrebt, allen praktischen Veränderungen, welche uns rechtzeitig mitgetheilt werden, nach Möglichkeit Rechnung zu tragen, und werden wir u. A. im nächsten Jahre in dem Strassenverzeichnise noch die Branche hinter dem Personennamen beifügen, eine Neuerung, die für Geschäftsleute von ganz besonderem Nutzen sein dürfte. Da ein Adressbuch ohne Fehler wohl undenkbar ist, so bitten wir freundlichst, uns Veränderungen, auch solche, welche im Laufe des Jahres entstehen, gütigst mittheilen zu wollen. Verlag des Bonner Adressbuchs J. J. Carthaus. Bei Bedarf von rucksachen verlangen Sie bitte Offerte von der Buchdruckerei 4 Bitte nicht zu verwechseln mit gleichnamigen Firmen. 1000 Firma-Couvertsl..50,.50 M. do. Rechnungen.50, 4, 5, 9 M. do. Mittheilungen.50,.— M. do. Empfehlungsk. 4, 5, 6, 8 M. Circulare, Preisverzeichnisse, Cataloge, Formulare etc. etc. Bonner Papierwaaren-Fabrik 8 Stockenstr. 8. e Wheschchle— Siamosen, Blaudrucks für Kleider und Schürzen empfiehlt billigst Jos. 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Am kommenden Dinstag beginnen die Prozessionen, welche alljährlich während des Monats Juli jeden Dinstag und Freitag Morgens 4 Uhr von der Münsterkirche aus nach dem Kreuzberge gehalten werden. Diese Prozessionen leiten bekanntlich ihre Entstehung aus einem Gelöbniß, welches Bürger unserer Stadt in den schweren Zeiten der Theuerung Anno 1817 abgelegt haben. Anfangs wurden die Bittgänge gruppenweise gehalten, bis eine spätere Stiftung diese Gebetsübung regelte. § Ein herber Verlust hat dieser Tage die Familie des Stadtverordneten Sanitätsrath Dr. P. J. Olbertz betroffen. Es wurde ihr ein hoffnungsvoller Sohn, der dem Studium der Medizin oblag, im Alter von 19 Jahren durch den Tod entrissen. Die Studentenschaft mit zahlreichen Leidtragenden aus allen Kreisen der Bürgerschaft geleitete gestern den zu früh Dahingeschiedenen unter tiefster Theilnahme zu Grabe. § Eine größere Samariter=Uebung hat am vorigen Sonntag in Köln stattgefunden. Der Uebung lag der Gedanke ob, daß bei Deutz ein Treffen geschlagen war. Die Sanitätscolonne, bei der sich auch Krankenpflegerinnen befanden, mußte die„Verwundeten“, auf dem Schlachtfelde aufsuchen, die erste Nothhülfe leisten und dann mit Hülfe der Pioniere in Kähnen die„Verwundeten" über den Rhein die steilen Werfttreppen hinauf in die Stadt befördern. Der Verlauf der Uebung zeugte von guter Schulung. Eine Abordnung der Bonner Samariter=Colonne, unter ihnen Dr. Schmidt und Dr. Firle, war zugegen. Es besteht die Absicht, im nächsten Jahre eine ähnliche, umfangreichere Uebung auch in Bonn abzuhalten. + Der Polizei=Commissar Krause der hier eine Zeit lang zur Probe im Criminaldienst beschäftigt war, hat eine Berufung als Polizei=Commissar nach Biebrich erhalten. = Für die Gerichtsferien, die vom 15. Juli bis zum 15. August dauern, sind die Sitzungen wie folgt gelegt worden: Die Ferienstrafkammer tagt am 20., 21., 27., 28. Juli, am.,., 10. und 11. August unter dem Vorsitze des Landgerichtsdirectors Schüller, am 17., 18., 24., 25. und 31. August und am.,.,., 14. und 15. September unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirectors Fleran. Die Civilkammer verhandelt am 26. Juli und am 9. August unter dem Vorsitz des Landgerichtsraths Schmitz, am 23. August und am 6. September unter dem Vorsitz des Landgerichtsraths v. Lesecque. § Brückenstraße. Der häßliche Anblick der Brückenstraße, wie er sich den Vorübergehenden an der Ecke der Hundsgasse durch die hin= und herflatternden Plakatfetzen darbietet, wird an dieser Stelle bald verschwinden. Auf dem Rest des früheren Strömer'schen Grundstückes hat man seit Mittwoch begonnen, Ausschachtungsarbeiten vorzunehmen. Herr Faßzbender läßt hier einen Neubau errichten. Hiermit ist der Anfang zu dem Ausbau der neuen Verbindungsstraße gemacht. lb Veranlagungskosten. Oberbürgermeister Spiritus erwähnte in der jüngsten Stadtrathssitzung, anläßlich der Bewilligung weiterer Credite für den Saalbau in der Gronau, daß der Fiskus— für die Veranlagung der Staatssteuer in den letzten Jahren— der Stadt einen Betrag von 42,207 Mk. als Entschädigung entrichtet habe. Früher hatte sich der Staat geweigert, den Stadtgemeinden eine derartige Entschädigung zuzugestehen. Die Stadtgemeinde Breslau hat indessen am 9. März v. Is. ein obsiegendes Urtheil vor dem Reichsgericht erzielt. In dem Urtheil heißt es, daß nach dem Einkommensteuergesetz unter den unentgeltlichen Geschäften der Gemeinden nur die den Gemeinden in ihren Vorständen übertragenen Geschäfte zu verstehen sind, die der Vorbereitung der Veranlagung dienen. Ferner, daß die aus dem Geschäftsbetriebe der Veranlagungs=Commission erwachsenden Kosten selbst dann zur Last fallen, wenn der Stadt=Bürgermeister oder ein anderes Magistratsmitglied in dieser seiner Eigenschaft den Vorsitz der VeranlagungsCommission führt. Auf Grund dieses Urtheils hatte die Stadtverordneten=Versammlung beschlossen, auf die Erstattung der Kosten, die der Staatskasse zur Last fallen, weder für die Vergangenheit noch für die Zukunft zu verzichten. Die Entschädigung sollte sich nach der Anzahl der alljährlich zur Einkommensteuer veranlagten Censiten richten. Für jeden Censiten sollte bei einem Einkommen bis zu 3000 Mk. eine Entschädigung von 50 Pfg. gezahlt werden; bei einem höheren Einkommen dagegen, sowie bei einer nichtphysischen Person(Actiengesellschaft u. s..) 1 Mk. 50 Pfg. jährlich. Auf diese Weise sind für die letzten Jahre dem Stadtsäckel nachträglich als Entschädigung die vom Oberbürgermeister erwähnten 42,207 Mk. zugeflossen. Für die zukünftigen Entschädigungen ist ein besonderer Vergleich mit dem Fiskus zu Stande gekommen. + In der Bauthätigkeit ist eine auffallende Flaue eingetreten. Während sonst zu dieser Jahreszeit die Arbeit drängte und die Bauhandwerker überall gesucht waren, bieten sie sich jetzt schon hier und da den Meistern an. Das hat man seit langer Zeit nicht gekannt. Die Ursache dieses Rückganges im Bauwesen liegt zum Theil an dem Mangel von Baukapitalien. Des Weiteren ist aber auch in Betracht zu ziehen, daß im letzten Jahrzehnt in Bonn ungewöhnlich viel gebaut wurde, so daß eine zeitweise Ernüchterung vorauszusehen war. )( Die Zertrümmerung der Fensterscheiben in der Wesselstraße in der Nacht zum Samstag stellt sich nachträglich als ein eigenthümliches studentisches Vorgehen dar, um sich Eingang in das Haus zu verschaffen. In jenem Hause wohnen namlich verschiedene Musensöhne. Einer von ihnen hatte den Peter= und Paultag etwas reichlich gefeiert und wurde nach Mitternach von zwei Commilitonen nach Hause geleitet. Da er keinen Hausschlüssel hatte, und auch die Hausschelle versagte, schlugen die drei Studenten die Fenster in der Hausthüre ein bis zum letzten Scherben. Dann stießen sie auch die noch dahinter befindliche Thürlade ein. Eben wurde unser Studio von seinen beiden Freunden emporgehoben, damit er durch die Oeffnung einsteige, als ein anderer Hausbewohner die Treppe herunterkam und die Thüre öffnete. Die beiden Begleiter wünschten„Gute Nacht!“ und suchten dann auch die Stätte ihrer Penaten auf. Der Lärm hatte nahezu eine halbe Stunde gedauert. Da auch in dem oberen Theile der Straße eine andere Gruppe unaufhörlich johlte und schrie, war die ganze Nachbarschaft alarmirt und Alles an die Fenster gestürzt. + Aus friedlichem Schlaf wurde in der Nacht zum Samstag in der Colmantstraße ein Unterhausbewohner plötzlich emporgeschreckt. Mit lautem Getöse war eine große Fensterscheibe in Stücken ins Zimmer hinein bis aufs Bett geflogen. Die Scheibe war muthwillig von der Straße aus entzwei geschlagen worden. Als der Herr aus dem Bette aufsprang, zog er sich zu allem Schrecken an den Füßen noch erhebliche Verletzungen durch die Glasscherben zu. + Der gestrige Gemüsemarkt war besonders reich mit Kirschen beschickt, die in der Mehrzahl aus hiesiger Gegend stammten. Die Händler, welche ihre Waare meistens vom Oberrhein beziehen und sonst ganze Fuhren voll in Coblenz verpacken, konnten diesmal ihren Bedarf nicht erhalten, weil der Feiertagsruhe wegen nicht gepflückt werden durfte. Die Folge davon war, daß die Preise auf unserem Markt gestern ziemlich hoch gingen, zur Freude unserer Landleute. Auch die Preise für neue Kartoffeln, junge Erbsen und Bohnen waren stark in die Höhe gegangen. Kartoffeln wurden das Pfund um 4 Pfg., Erbsen und Bohnen um 15 Pfg. das Liter theurer bezahlt als in den letzten Tagen. X Schwindel. Der 42jährige Kaufmann Heinr. Klöckner hatte zu Rheinbach und an anderen Orten Geistliche um Geldbeträge durch Vorlage gefälschter Empfehlungsschreiben beschwindelt. Er wandte sich theils persönlich an die Geistlichen, theils in Bettelbriefen, die er durch Andere überbringen ließ. Die Strafkammer verurtheilte den häufig vorbestraften Menschen gestern wegen Betrugs zu 15 Monaten Gefängniß. + Oeffentliches Aergerniß hatte der Fabrikarbeiter Heinrich Kannengießer zu Spich erregt. Das Schöffengericht zu Siegburg hatte ihn dafür zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt. In der Berufungsinstanz vor der hiesigen Strafkammer wurde das Erkenntniß des Vorderrichters aufgehoben und mit Rücksicht auf die bisherige Unbescholtenheit des Angeklagten die Strafe auf drei Monate ermaßigt. Wegen Majestätsbeleidigung sollte sich gestern der Modelleur Oskar Albert Sander aus Siegburg vor der hiesigen Strafkammer verantworten. Der Angeklagte zog indessen vor, zur Verhandlung nicht zu erscheinen. Das Gericht verurtheilte ihn daher zu den Kosten des gestrigen Termins und erließ zugleich einen Haftbefehl gegen ihn. # Berliner Getreidemarkt. Berlin, 29. Juni. Der Berliner Markt verkehrte in unentschiedener Haltung, die einen überwiegend lustlosen Charakter zur Schau trug. Die gebesserten Ernte=Aussichten in Westeuropa und die Erwartung größerer Ernten in den unteren Donau=Ländern und in Rußland hielten die Unternehmungslust zurück. Nur Weizen konnte sich schließlich der amerikanischen Aufwartsbewegung nicht entziehen und stieg um etwa 4 Mt., wovon aber bald 1 Mk. wieder verloren ging. Roggen befestigte sich nur vorübergehend. In matter Haltung verlief der Handel mit Hafer, dessen Preis unter Schwankungen 1 bis 2 Mk. zurückging. Loko=Mais gab in Folge vermehrter Ankünfte langsam um 5 Mk. nach, während sich Lieferung um ca. 0,75 Mk. hob. Was Weizen anfänglich im Preise gewonnen hatte, verlor er heute (27. d..) in Folge scharfen Rückganges der Weizenpreise in Nordamerika und in Oesterreich=Ungarn, erholte sich aber bald wieder etwas — auf den Regen am Siebenschläfertage. Nach wenig lebhaftem Verkehr schloß Weizen pro Juli 2 Mk.— pro September 2,50 Mk. niedriger als an vorangegangenen Tagen. Roggen wurde von Preisschwankungen nur wenig berührt und blieb ziemlich unverändert. Hafer war in Folge der allgemeinen Tendenz 0,75 Mk. billiger. Amtliche Notirungen pro 20 Centner: Weizen 161—162 Mk., Roggen 151 Mk.,(Futter)=Gerste nach Qualität 134—148 Mk., Hafer nach Qualität 132—156 Mk., Mais amerik. 116—117 Mt. Von Nah und + Elberfeld, 30. Juni. Das Verfahren gegen den unter dem Verdacht des Meineides verhafteten Rentner Heinrich Korbach aus Godesberg ist nunmehr eingestellt worden, nachdem sich die Grundlosigkeit der erhobenen Anschuldigungen herausgestellt hat. Korbach wurde aus der Haft entlassen. Bekanntlich sollte er als Zeuge im hiesigen Militärbefreiungs=Prozeß einen Falscheid geleistet haben. * Fulda, 25. Juni. Der Bürgermeister Gram zu Dietershau wurde vom Schwurgericht in Hanau wegen Meineides zu drei Jahren Zuchthaus verurtheilt; der mitangeklagte Bauer Bonifaz Larbig, welcher die Stellung eines Gemeinderechners bekleidet, erhielt aus gleichem Anlasse 14 Jahr Zuchthaus, auch wurde Beiden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. In derselben Angelegenheit war schon der Bauer Anton Larbig am 9. November d. J. vom Schwurgericht zu Hanau mit zwei Jahren Zuchthaus belegt worden. Der Bürgermeister hatte in Gemeinschaft mit Bonifaz und Anton Larbig während der Walpurgisnacht 1896 dem Bauern Dümerling in Dietershau eine Scheunenwand in seinem Hause eingeschlagen, was sie, als später Dümerling eine Entschädigungsklage gegen sie anhängig machte, unter ihrem Eide ableugneten. Auch während der zweitägigen Schwurgerichtsverhandlung bestritten die Angeklagten jede Schuld an dem Vorfalle; sie bezeichneten vielmehr die Beschuldigung als ein durch übelwollende Dorfbewohner hervorgerufenes falsches Gerücht. Die Vernehmung von etwa 30 Zeugen erbrachte jedoch den klarsten Beweis von der Schuld der Angeklagten. * Königsberg, 26. Juni. Ein merkwürdiger Fund wurde bei der Leerung des im Innern des hiesigen Gerichtsgebäudes angebrachten Postbriefkastens gemacht. Derselbe hatte Bezug auf zwei gegenwärtig im dortigen Gerichtsgefängniß befindliche Angeklagte. Diese werden beschuldigt, auf das Sparkassenbuch einer Dienstmagd widerrechtlich den Betrag von 530 Mk. abgehoben zu haben. Der Fund bestand aus einem Brief, in welchem sich die Summe von 540 Mk. und ein Zettel befand, welch letzterer besagte, daß 530 Mk. als Ersatz für den abgehobenen Sparkassenbuchbetrag anzusehen sei, während der Rest von zehn Mark die bisher aufgelaufenen Zinsen ausmachten. Unterzeichnet war der Zettel mit:„Der Betrüger. * Luzern, 21. Juni. Ein Polizist von Altstetten hatte auf der schweizerischen Geflügel= und Kaninchenausstellung in Aarau für ausgestellte Kaninchen einen ersten Preis zugesprochen erhalten. Nun stellte sich heraus, daß er die ausgestellten und prämiirten Thiere gefärbt hatte; denn im Laufe der Ausstellungstage wurde die Farbe der Thiere stets bleicher, da sie nicht ganz haltbar war. * Aus der Schweiz, 19. Juni. Die Ursache der Feuersbrunst, welche das Dorf Wyler im Walliser Lötschenthal in Asche legte, ist noch nicht festgestellt. Wahrscheinlich handelt es sich um Unvorsichtigkeit. Der größte Theil der Dorfbewohnerschaft befand sich bei Ausbruch des Brandes in dem eine halbe Stunde entfernt gelegenen Pfarrdorfe Kippel, wo gerade— es war Sonntag— ein großes kirchliches Fest der Thalschaft stattfand. Trotz Löschversuchen herbeigeeilter Feuerwehren waren binnen zwei Stunden die mit Schindeln gedeckten Holzhäuser und Speicher mit Ausnahme von dreien ein Raub des rasenden Feuers geworden. Die Leute haben ihre Fahrhabe fast gänzlich eingebüßt, doch wurde der größte Theil des Viehs gerettet. Versichert war wenig. * Fiume, 25. Juni. Zwei Matrosen des vor dem Freihafen verankerten englischen Dampfers„Athene“ wollten billigen Wein trinken, und schlichen sich Nachts in ein Magazin der ungarischen Staatsbahnen ein, wo sie ein Weinfaß anzubohren begannen. In dieser ihrer Beschäftigung wurden sie indeß durch den Nachtwächter gestört, doch machten die Blaujacken mit dem Wächter kurzen Prozeß und warfen ihn ins Meer. Auf die Hülferufe des Ertrinkenden kamen Wachleute herbei, welche den Nachtwächter herausfischten und die beiden Freunde eines guten Freitrunkes verhafteten. * Neapel, 27. Juni. Ein grauenerregendes Drama, das lebhaft an die Familientragödie erinnert, die sich vor einigen Tagen in Berlin in der Wrangelstraße zutrug, hat sich am 23. ds. Mts. in Neapel abgespielt. In der Satrianogasse zu Neapel wohnte in einem großen Miethshause der Stabsarzt im 13. Kavallerie=Regiment Luigi Sanioro. Santoro hatte vor vier Jahren die älteste Tochter des Marquis Costa geheirathet. Der Ehe, die vom ersten Tage an eine unglückliche war, waren zwei Mädchen entsprossen, von denen das eine jetzt drei Jahre elt war, während das andere 18 Monate zählte. Der Stabsarzt, ein roher, brutaler Mensch, war sehr eifersüchtig und mißhandelte seine junge Frau in schamloser Weise. Als er ihr vor Kurzem im Verlauf einer heftigen Scene mit der Faust zwei Zähne aus dem Mund schlug, flüchtete die Frau mit den beiden Kindern zu ihrem Vater und strengte gegen ihren Gatten die Klage auf Trennung von Tisch und Bett an. Am Morgen des 23. Juni ließ Santoro seine Frau durch seinen Burschen bitten, ihm für einige Stunden die Kinder zu schicken, da er sich nach ihnen sehr sehne. Frau Santoro konnte ihrem Manne die Bitte nicht abschlagen und gab die Kinder mit. Bald darauf erschien der Bursche wieder bei der jungen Frau und gab ihr einen Zettel des Stabsarztes, der also lautete:„Wenn Du nicht sofort selbst zu mir kommst, tödte ich die Kinder und mich.“ Die geängstigte Frau ließ ihrem Manne sagen, daß sie am nächsten Morgen für immer in die eheliche Wohnung zurückkehren werde. Als Santoro diese Antwort erhielt, gerieth er in maßlose Wuth. Er schickte den Burschen aus dem Zimmer, öffnete ein Fenster seiner im vierten Stock gelegenen Wohnung und schleuderte die beiden unschuldigen Kinder in den Hof hinunter. Dann jagte er sich eine Kugel in den Kopf. Er war sofort todt, während die schrecklich verstümelten Kinder noch etwa eine Stunde lebten. Die Gattin des Mörders und Selbstmörders ist vor Schmerz dem Wahnsinn nahe. Letzte Post. 88 London, 30. Juni. Der„Daily Telegraph“ meldet aus Canton vom 28. ds.: Die Abreise Lihungtschang's nach dem Norden auf einem amerikanischen Schiff unterblieb in Folge des gestern Abend eingetroffenen Befehls des Kaisers und der KaiserinWittwe. Auf Anordnung Lihungtschang's wurden gestern 130 Piraten und Boxers geköpft, um den aufrührischen Elementen, die mit eiserner Hand niedergeworfen werden müssen, Schrecken einzujagen. 8s Wesel, 30. Juni. Auf eine Anfrage hiesiger Verwandten vom 24. d. depeschirt Kapitän Lans aus Tschifu vom 29..: Unterschenkel=Knochenschuß. Fuß voraussichtlich erhalten. Befinden gut. Gehe nach Yokohama. §8 Kiel, 30. Juni. Nach Seeklar=Besichtigung ist der große Kreuzer„Fürst Bismarck“ heute Vormittag nach Ostasien in See gegangen. Die Besatzungen der im Hafen liegenden Schiffe brachten den scheidenden Kameraden begeisterte Hurrahs aus. 88 Schanghai, 30. Juni. Es wird berichtet, daß das amerikanische Kriegsschiff„Oregan“ auf die zu der Miaotas=Gruppe gehörige Nowki=Insel aufgelaufen ist. 88 Petersburg, 30. Juni. Die„Nowoje Wremja“ meldet, das Panzerschiff„Szewastopol“ werde demnächst nach Ostasten gehen und sich dem Vice=Admiral Alexejew anschließen. §§ Melbourne, 80. Juni. Auf Verlangen der Admiralität gehen drei Schiffe des Hülfsgeschwaders von hier nach China. §8 Shanghai, 30. Juni. Aus amtlicher Quelle verlautet: Der russische Admiral Alexezew wird den Oberbefehl über die Expeditionstruppen der Mächte im Norden übernehmen. §§ London, 30. Juni. 400 Matrosen, 121 Mann der Marineartillerie und 289 Marinesoldaten wurden heute in Portsmouth an Bord der„Jelunga" nach China eingeschifft. Seymour's Bericht. 88 London, 30. Juni. Die Admiralität veröffentlicht eine Depesche Seymours aus Tschifu vom 29. Abends: Ich konnte Peking nicht erreichen mit der Eisenbahn und kehrte mit dem Detachement nach Tientsin zurück. Am 13. Juni wurden zwei Angriffe der Boxers auf unsere Vorhut mit großen Verlusten für die Boxers, ohne Verluste für uns, zurückgewiesen. Am 14. griffen die Voxers unsern Zug in Langfang an, sie wurden wieder zurückgeschlagen. Die Boxers hatten ungefähr 100 Todte, unsererseits wurden 5 Italiener getödtet. Nachmittags griffen die Boxers die englische Wache an, die zum Schutze der Station Lofa zurückgeblieben war. Es wurden Verstärkungen dorthin abgeschickt und der Feind mit einem Verlust von ungefähr 100 Mann zurückgetrieben; unsererseits wurden 2 Matrosen verwundet. Bei unserer Ankunft in Anting fanden wir die Eisenbahn beschädigt. und jedes Vorwärtskommen mit der Eisenbahn war unmöglich. Wir beschlossen deshalb, nach Yangtsun zurückzukehren, um dort eine Expedition zu organisiren, welche dem Flusse folgend nach Peking marschiren sollte. Nach meinem Abgang von Langfang wurden zwei Züge, welche unseren Truppen folgen sollten, am 18. von Boxers und kaiserlichen Truppen aus Peking angegriffen. Die Chinesen hatten 400 bis 500 Todte; wir hatten 6 Todte und 48 Verwundete. Diese beiden Züge erreichten mich in Yangtsun, wo der Schienenweg ebenfalls vollständig zerstört war. Da wir knapp an Proviant waren, und die Verwundeten uns hinderten, mußten wir nach Tientsin zurückkehren, von wo wir seit 6 Tagen keine Nachrichten hatten. Die Verwundeten wurden am 19. ds. auf ein Boot gebracht. Das Detachement trat den Marsch längs der Flüsse an. In allen Dörfern stießen wir auf Widerstand; in einem Dorfe geschlagen, zogen sich die Ausständischen in das benachbarte Dorf zurück und besetzten gut gewählte Stellungen, von wo sie unseren Weitermarsch aufhielten. Sie mußten aus diesen vielfach mit dem Bajonnet und unter mörderischem Feuer vertrieben werden. Am 23. ds. machten wir einen Nachtmarsch und erreichten bei Tagesanbruch das oberhalb von Tientsin gelegene kaiserliche Arsenal, wo die Chinesen, nachdem sie uns erst freundschaftlich entgegen gekommen waren, in verrätherischer Weise ein Feuer auf uns eröffneten. Es gelang uns, die Stellung zu umgehen und ein Geschütz wegzunehmen. Während dieser Zeit gelang es den Deutschen wenig weiter vorn, zwei Geschütze zum Schweigen zu bringen und sich ihrer nach Ueberschreitung des Flusses zu bemächtigen. Hierauf wurde das Arsenal von den verbündeten Truppen besetzt. Die Chineser versuchten noch an demselben und dem folgenden Tage vergebens, das Arsenal wieder zu nehmen. Im Arsenal fanden wir Geschütze und Gewehre der neuesten Modelle. Wir richteten mehrere Geschütze und bombardirter die chinesischen Forts. Da wir im Arsenal Munition und Reis fanden, hätten wir uns dort einige Tage halten können, wir waren aber durch die Verwundeten verhindert und baten um Hülfe von Tientsin, die am 25. eintraf. Am 26. kamen wir in Tientsin an. Das Arsenal steckten wir, ehe wir es verließen, in Brand. Die Verluste der Engländer sind: 27 Todte und 97 Verwundete, der Amerikaner: 4 Todte und 20 Verwundete, der Franzosen: 1 Todter und 10 Verwundete, der Deutschen: 12 Todte und 62 Verwundete, der Italiener: 5 Todte und 3 Verwundete, der Japaner: 2 Todte und 3 Verwundete, der Oesterreicher: 1 Todter und 3 Verwundete, der Russen: 10 Todte und 27 Verwundete. §§ London, 30. Juni. Die„Times“ meldet aus Lourenco Marques vom 29. ds.: Die Buren und die Ausländer, die aus Transvaal eintreffen, sind fest davon überzeugt, daß man noch 3 bis 6 Monate brauche, um die Buren zu unterjochen. Es sei offenbar, daß, solange Krüger aushalte, er für die Beschaffung einer genügend starken Truppenmasse Sorge tragen werde zur Fortsetzung des Guerillakrieges in den Bergen. Für den Augenblick könne sich Krüger noch nicht zur bedingungslosen Uebergabe entschließen obgleich sich mehrere Burenführer für eine solche aussprechen. §§ London, 30. Juni. Lord Roberts telegraphirt aus Pretoria vom 29. ds.: General Paget theilt aus Lindley mit, er habe am 26. ds. mit den Buren gekämpft, die große Verstärtungen erhielten. Am selben Tage wurde ein für die Garnison Lindley bestimmter Wagenzug angegriffen, doch langte die Proviant=Colonne nach heftigem Gefecht der Nachhut in Lindley an. Die Verluste der Engländer sind: 10 Todte, ungefähr 54 Verwundete, darunter 4 Officiere. In einem anderen Gefechte fielen 3 Mann, 23 wurden verwundet; in einem Scharmützel bei Ficksburg fielen 2 Officiere, 4 Mann verwundet. Methuen verfolgte den Feind in der Richtung auf Lindley bis auf eine Entfernung von 12 Meilen und nahm ihm 8000 Hammel und 500 Stück Hornvieh. General Hunter setzte, ohne Widerstand zu finden, seinen Marsch nach dem Vaal fort. Die Buren griffen gestern Morgen Springs, die Endstation der Eisenbahn von Johannesburg, gegen Osten an. Die Garnison warf sie zurück. §8 Lübeck, 30. Juni. Der Kaiser unternahm früh einen Spaziergang am Strande bei der Lübecker Bucht und hörte sodann den Vortrag des Generals Villaume. Der Kaiser läßt sich bei dem Festmahl des Lübecker Yachtclubs durch den Prinzen Heinrich vertreten. 88 Essen(Ruhr), 30. Juni. Der Bergmann Sander aus Osterfeld ist auf der Landstraße von Osterfeld nach Bottrop ermordet worden. Man hat die Leiche heute Morgen aufgefunden. Von dem Thäter fehlt jede Spur. §§ Frankfurt a.., 30. Juni. Die„Frankfurter Zeitung" schreibt: Die Berichterstattung über China scheint auf große Schwierigkeit zu stoßen. Das ist durch die Situation, in der sich die einzelnen Commandeure befinden, und durch die Unsicherheit der ganzen Lage erklärlich, aber doch nur zum Theil. Zu einem anderen Theil erscheint den betroffenen Persönlichkeiten, namentlich dem Commandeur des Kreuzergeschwaders, die telegraphische Berichterstattung nicht sehr geläufig zu sein. Er befleißigt sich auch über Dinge, die er wissen muß, einer Knappheit, die Aufsehen erregt und bei dem großen Interesse, das hier für die Vorgänge herrscht, unangenehm empfunden wird. Die Telegramme sind theuer, aber Sparsamkeit kann hierbei nicht in Betracht kommen und wird auch gewiß an leitender Stelle nicht gewünscht. 88 Metz, 30. Juni. Der Moselkanal=Landtag wählte zum Vorsitzenden den Bürgermeister v. Kramer und zum stellvertretenden Vorsitzenden den Präsidenten der Handelskammer Köln, Geh. Commerzienrath Michels. Als Beisitzer wurden Vertreter der an der Mosel=Kanalisirung interessirten Städte gewählt. ss München, 30. Juni. Die Künstler=Genossenschaft und Secession werden nächstes Jahr gemeinschaftlich eine internationale Kunstausstellung dahier zu Ehren des 80. Geburtstags des Prinz=Regenten veranstalten. §§ Konitz, 30. Juni. Die Voruntersuchung wegen Todtschlags gegen den Schlächtermeister Hoffmann wurde eingestellt. 88 Paris, 30. Juni. Esterhazy hat in den letzten Wochen drei Briefe an den Präsidenten Loubet, an den Cabinetschef und an den Justizminister, sämmtlich in Betreff der Amnestievorlage gerichtet. Die Regierung wird bei Beginn der Berathung über die Amnestie im Parlamente Gebrauch von diesen Breifen machen. §8 New=York, 29. Juni. Die Lage der Eisenindustrie hat sich nach dem„Iron Age“ verschlimmert, da der Consum meist zurückhaltend ist, trotz der bisherigen Preisermäßigungen. Im letzten Monat seien 30 Hochöfen gelöscht worden. Die südlichen Hochöfen werden durch Arbeiter=Unruhen außer Betrieb gesetzt, in Ohio und West=Pennsylvania durch Anhäufung von Vorräthen. §8 Prahsu, 29. Juni. Der Prahfluß ist über die Ufer getreten. Der Weg nach dem Norden ist vollständig unter Wasser. Der Regen dauert an. ** nzeigen von Behörden **** Und Notaren aus dem Verbreitungs=Bezirk des General=Anzeigers werden vom 1. Juli 1900 ab mit 15 Pfg. die Zeile berechnet. Das Gleiche gilt für alle Anzeigen von Gerichtsvollziehern und Auctionateren. General-Anzeiger für Bonn u. Umgegend (Act.=Ges.). Heute Sonntag: Letztes L Auftreten der berühmten Zigeunertruppe, Gesangvorträge, Volksbelustigungen, Carussel, Eselreiten etc. Saal 50 Pfg. Anfang 4 Uhr. Verein ehemalig. Hohenzollernscher Lusiliere Nr. 40. Montag den 2. Juli= Abends 8½ Uhr: MonatsVersammen. im Vereinslokal„Hähnchen". Tagesordnung: 1. Spichernfeier. 2. Verschiedenes. Der Vorstand. # Lehm op! Montag, 2. Juli 1900, Abends 8½ Uhr: Monats= Versammlung im zud Verenstot Prach. Hof. Mittheilungen über Sommerfest. Der Vorstand. Verem ehem. 68er. Am Montag den 2. Juli er., Abends 8 Uhr, im Vereinslokal: Versammlung. überb=Ausftag Der Vorstand. Vereinsarzt: Dr med. Wilke, Baumschuler Allee 24. Gießanstalt: Baumschul. Allee 2. Montag den 2. Juli. Abends punkt 9 Uhr, im Tuschmann'schen Saale, Mauspfad: Monats-Versammlung. Vortrag über Magen= und Darmkrankheiten. Verschiedene Mittheilungen. Montag den 2. Juli im Ver.=Lokal Kolrep, Mauspfad. Es ladet ein der Vorstand. Seie Schönster Restaurationsgarten Ueberaus schattig. Militär- Concerte. Glasveranda und offene Hallen. Erdbeerbowle Mk. 1 per Flasche. Diverse bessere Biere vom Faß. Junge Wolfsspitze zu verkaufen, Bonnerthalweg 171.: mit Geld gefunden. Abzuholen Königstraße 22. Vertören ein golden. Medaillon mit Photographien und einen Marquerite in Glas gerahmt. Gefl. abzugeben Münsterplatz 2. Geldstua gefunden, Kaiserstraße 71. Einfaches Mädchen, 27 Jahre alt, fleißig und treu, wünscht mit einem ehrenwerthen Manne, der gutes Auskommen hat, bekannt zu werden, zwecks Heirath. Wittwer, auch in älteren Jahren, nicht ausgeschlossen. Ernstgemeinte Offerten u. D. 892. an die Exped. des General=Anz. Hetrath. Achtb. gebild. Wittwe, ohne Anh. tücht. 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Die Lissaboner Regierung hat zwar die Entsendung einer militärischen Hülfsexpedition angeordnet. Aber die wenigen hundert Mann würden sich auch nicht einen Tag gegen die nach vielen Tausenden zählenden Asiaten halten können, geschweige denn Leben und Eigenthum ihrer Landsleute zu schützen im Stande sein. Das gleiche gilt von der Hülfsexpedition des anderen Pyrenäenstaates, Spanien. Es sendet das beste der ihm noch gebliebenen Kriegsschiffe mit 400 Mann nach China. Die dort lebenden Spanier domiziliren aber vollständig zerstreut in den größeren Städten. Von einem speziellen Schutz durch die spanischen Soldaten kann also keine Rede sein. Ebenso wenig läßt sich sagen, daß die 400 Mann eine sonderlich ins Gewicht fallende Verstärkung der Truppen der Großmächte darstellen. Die Entsendung spanischen Militärs kann nur den Charakter einer Demonstration haben in dem Sinne, daß Spanien der Welt zeigen will, seine Rolle auf dem Welttheater sei noch keineswegs ausgespielt. Von solchen Beweggründen wußte sich die holländische Regierung frei, als sie den Generalgouverneur von Niederländisch=Indien beauftragte, zum Schutze ihrer Unterthanen in China ein Kriegsschiff nebst Landungsabtheilung nach dem Gelben Meere zu senden. Zwar ist auch dieses Hülfscorps an Zahl nur gering, aber es besteht aus unerschrockenen, der Aufenthalts und Kampfes in diesem Himmelsstrich— von den Feldzügen gegen die Atschinesen her— gewohnten Männern. Das holländische Schiff muß in diesen Tagen die chinesischen Gewässer erreichen. Es wird sich dann zeigen, ob sein Landungscorps zu den internationalen Truppen stößt oder in eine der Hafenstädte gelegt wird, in denen besonders viele Holländer wohnen. Die belgischen Staatsangehörigen sind durch den Aufruhr schwerer bedroht, weil sie— meistens Ingenieure und Techniker mit Familien— im Landinneren sich aufhalten, wo sie mit den Vorbereitungen zum Bau der Bahnlinie Peking=Hankau beschäftigt waren. Nicht allen ist es gelungen, sich in Sicherheit zu bringen. Viele sind wohl bereits ermordet worden oder werden ihr Leben lassen müssen, wenn die internationalen Truppen nicht bald Peking erreichen und dort Ordnung schaffen. Das Muterland kann nichts zur Rettung seiner Söhne thun. Ebenso steht es mit den skandinavischen Staaten, von denen Dänemark die verhältnißmäßig bedeutenderen Interessen im Reiche der Mitte hat. Skandinavier mögen immerhin dort nur vereinzelt anzutreffen sein, wohl ausschließlich an der Küste, wo die Kriegsschiffe hinreichend Schutz zu gewähren in der Lage sind. Den starken Völkern Europas liegt es ob, die Sache auch der schwächeren Nachbarnationen in diesem Rassenkampfe„weiß gegen gelb“ zu führen. Eine besondere„Rechnung“ werden also die kleineren Staaten s. Zt. in Peking nur präsentiren können, wenn eine Großmacht ihre Forderung unterstützt. Das kann natürlich erst der Fall sein, nachdem die Großmächte ihre eigene Rechnung mit Peking ins Reine gebracht haben werden. Bis dahin aber wird noch viel Wasser den Pei=ho hinunterfließen. Briefkusten des General-Anzeigers. „Dienstbarer Geist.“ Wer immer Ihnen gesagt hat, daß man das Glas vor kostbaren Kupferstichen, Aquarellen wie das glas beim Reinigen sehr sorgfältig behandeln müsse, der verstand etwas von der Sache und hatte vollkommen recht. Denn ein einziger, von einem zu nassen Schwamme abrinnender Tropfen kann, sobald er zwischen das Glas und den Rahmen gelangt, den Belag des Spiegels zerstören, oder auf dem Papier des Kunstwerkes einen Stockflecken erzeugen. Man wischt daher die Glasscheibe mit einem ziemlich trocken ausgepreßten Schwamme ab und reibt mit einem zweiten, mit Spiritus befeuchteten nach. Ist dies gescheben, so wird das Glas mit einem Musselin=Bäuschchen betupft, das mit sein gepulverter Kreide gefüllt ist, und zuletzt mit einem weichen seidenen Tuche oder Leder nachpolirt. Radelhaunes. Radtour Hersfeld=Baden unter#l Heil! „Zwei Wettende." Das frühere Datum ist das richtige. „Ungeziefer.“ Vor einiger Zeit haben wir die Zuschrift eines Landmannes aus unserer Gegend hier mitgetheilt, welche lautete:„Oefters haben mir Mäuse die Kerne aus der Erde oder Rübsamen und Knollen gefressen; ich gebrauchte zum Bertilgen der Biester Schweinemist mit großem Ersolg, denn der Geruch ist ihnen unausstehlich.“ Emma D. in B. Es handelte sich in der angeführten Notiz um einen ganz bestimmten Fall, was ja nicht ausschließt, daß Ihr Gewährsmann in dem andern Falle auch Recht hat, und daß man sagen kann: Ich versichere Dich der Wahrheit. M. R. 25a. Machen Sie einmal an einem Läppchen des Stoffes den Versuch, ob nicht Waschen mit Gallseife hilft. „Zola.“ Wir bedauern, Ihnen die erbetene Auskunft nicht geben zu können. Bielleicht ist aber der Lector der französischen Sprache und Literatur an unserer Hochschule, Herr Dr. Gausinen, so freundlich, Ihnen Aufklärung zu geben. Auf Deutsch heißt„Germinal“ Keimmonat. A. M. K.„Wo muß eine Klage wegen Verleumdung angestellt werden, am Wohnort des Klägers oder des Berklagten? Biu ich berechtigt, die Kleider meines Gehülfen zurückzubehalten? Ich hatte demselben größeren Vorschuß gewährt mit der schriftlichen Abmachung, an jedem Zahltage einen bestimmten Abzug zu machen. Ich habe ihn jedoch wegen Unregelmäßigkeiten ohne Kündigung entlassen.“ Antwort: Die Klage wegen Verleumdung muß entweder am Wohnorte des Beklagten oder an dem Orte, wo die Verleumdung geschehen ist, angestellt werden.— Die Kleider Ihres Gehülsen dürsen Sie nicht zurückhalten. O. P. 1. Die Kriegsschule können nur solche Officiere besuchen, welche dahin commandirt werden.— 2. Da ist keine bestimmte Grenze gezogen; denken Sie z. B. au den Fürsten Bismarck.— 3. Richt nur zur„Unterstützung", sondern zum vollständigen Lebensunterhalt sind die Eltern in diesem Falle verpflichtet. „Langjährige Abonnentin.“ Um die befleckten Glacéhandschuhe zu reinigen, verfahren Sie wie folgt: Lösen Sie in heißer Milch möglichst viel Seise auf, rühren Sie auf ½ Liter der Flüfsigkeit ein zu Schaum geschlagenes El darein und setzen Sie etwas Aether oder Salmiakgeist zu. Dann ziehen Sie die Handschuhe an und reiben dieselben mittelst eines seinen wollenen weißen Läppchens sanft mit der Seifenlösung ab. Hierauf häugen Sie dieselben zum Trocknen im Schatten auf. W. S. in W.„Ist es dem Nachbar gestattet, dicht am Giebel meines Wohnhauses Spalieren sowie Pflanzen anzulegen, so daß die Wände dadurch feucht werden? Wenn Hühner auf fremdes Eigenthum gehen, darf man diese durch Gift ködten?“ Antwort: Der Nachbar darf die Spaliere keinesfalls so anlegen, daß dadurch Ihr Giebel feucht wird.— Die Hühner dürfen nicht vergiftet werden. „Vorörtler Endenich.“ Man sagt nicht der, sondern das Häuschen, das Trinchen; ferner nicht:„Ich wollte hingegangen sein“, sondern ich wollte hingehen; nicht:„die Leute sind am kegeln“, sondern einfach: sie kegeln; nicht„der Wind ist sich am drehen", sondern: er dreht sich; nicht„ein Wagen für nach Köln", sondern: um nach Köln zu fahren.— So, nnn steht allerdings der Eingemeindung nichts mehr im Wege. Al. M. 100.„Mein Sohn war in der Fremde und hat sich dort bei einem Schneider Anzüge machen lassen. Er ist noch einen Rest darauf schuldig. Mein Sohn ist jetzt Soldat. Der Schneider verlangt von mir den Rest. Bin ich verpflichtet, für das Geld aufzukommen, oder muß der Schneider so lange warten, bis mein Sohn im nächsten Jahre wiederkommt?“ Antwort: Sie sind für die Schuld nur dann haftbar, wenn die Anzuge für Ihren Sohn absolut nothwendig waren. Gegen Ihren Sohn kann der Schneider direkt vorgehen. Fabrikant in T.„Ich habe einen leider ziemlich verwilderten Garten übernommen. in dem die Wege durch das allmähliche Vordringen der Rasenflächen von unregelmäßiger Breite geworden sind. Um gesunde Bewegung zu haben, möchte ich diesen Garten selbst im Stand halten, und bitte Sie deshalb, mir zu rathen, wie ich die Kauten wieder genau einzurichten habe. Ein Versuch, mit dem Spaten die Rasenkanten abzustechen, ist mir nicht geglückt, wenigstens int die Arbeit nicht sauber ausgefallen, wie ich das gern sehen würde. Wie machen das eigentlich die Gärtner?"— Antwort: Der Gärtner hat zu dem Zwecks ein besonderes Werkzeug(Kantenstecher), welches aus einem Stiel und einem halbmondförmigen Blatt aus Gußstahl mit geschürftem Rande besteht. Die Arbeit damit geht in der Weise vor sich, daß zunächst ein Strick gelegt wird, welcher genau die gewünschte Linie markirt. Mit dem Kantenstecher wird dann hart an diesem entlang gestoßen, was allerdings geübt sein will. Hat man eine größere Strecke gestoßen, so löst man mit einer Wegeschausel den abgeschnittenen Streifen unten los und zieht mit einem Rechen die Strecke entlang. Zweckmäßig— besonders für kleine Gärten— ist die Umgrenzung der Raseuflächen mit einem Stretfen Baudeisen, da vierdurch das Vordringen des Rasens in die Wege ein= für allemal verhindert wird. K. K.„Jemand schuldet mir 5000.; es müssen hierauf jührlich 500 M. abgezahlt werden. Der Schuldner will sein Haus verkaufen und wegziehen, wahrscheinlich ins Ausland. Kann ich in Felge dessen den ganzen Betrag fordern, oder dehält es bei den Ratenzahlungen sein Bewenden?“ Antwort: Sie haben nur Anspruch auf die Ratenzahlungen. Martin—bach will wissen, woher das Wort„Gaudseb“ komme.— Anfwort: Während man vielsach der Ansicht war oder noch ist, das Wort bezeichne einen Died, welcher den ganzen Gau unsicher mache, behauptet Wustmann mit Recht, es komme aus dem Niederdeutschen gan-dest, d. b. ein schneller, gewandter Dieb, denn gau bedeute rasch, schnell, und sei demselben Stamm entnommen, der in„jäh" stecke. Ludwigshafen. Die Anzeige kostet für dreimal mit Gebühren für Zusendung der Offerten 2,90 Mk. Borgen.„Mein Mann borgt oft Geld hinter meinem Rücken. Er ist Auslünder und hat Nichts mit in die Ehe gebracht. Die Möbel habe ich gekauft. Um meinen Hausstand zu sichern, möchte ich Gütertrennung machen. Wie mache ich das und was kostet es?“ Antwort: Wenden Sie sich an einen Notur. Der Kostenpunkt richtet sich nach der Höhe des Vermögens. „Junge Mutter.“ Einen leicht verdaulichen Zwieback können Sie herstellen aus 500 Gramm Mehl, 200 Gramm Butter, 150 Gramm Zucker, 20 Gramm Backpulver, 5 Eigelben, einer abgeriebenen Citronenschale und etwas Milch. Die Butter wird schaumig gerührt, das Eigeld und der Zucker, zuletzt das Mehl hinzugethan, und der Teig, der ziemlich weich bleiben muß, gut durchgeknetet. In Formen gebacken, wird er aus diesen gestürzt, vor dem völligen Erkalten in Scheiden geschnitten und auf beiden Seiten geröstet. K9. Sch. in J.„Ich hatte eine Wohnung mündlich gemlethet, was ich durch Zeugen beweisen kann. Der Vermiether hat aber die Wohnung nochmals an einen Anderen vermiethet und beziehen lassen. Ist er zum nochmaligen Vermiethen berechtigt und kaun ich ihn auf Schadenersatz verklagen? Es ist nämlich ein Geschäftshaus und mir ein großer Schaden dadurch erwachsen.“ Antwort: Der Betressende war nicht berechtigt, die Wohnung nochmals zu vermiethen. Sie können ihn wegen Schadenersatz belangen. All Heil! Hersfeld=Frankfurt=Baden. Hersfeld=Asbach='Aula='Jossa=Schlitz=(29.0) Hartershausen=Kammerzell=Fulda=(19.0) Bronzell=Schlüchtern=(29.5) Salmünster= Wirtheim=Geluhausen=(31,5) Langenselbold=Hanan=(24,0) Frankfurt a..=(18,5) Isenburg=Sprendlingen=Langen=ArheiligenDarmstadt=(29.0) Eberstadt=Zwingenb.=Bensheim=(22.5) Heppenheim=Weinheim=Heidelberg=(33.0) Rohrbach=Wiesloch=SteitseldBruchsal=(35.0) Weingarten=Durlach=Karlsruhe=(23.0) Ettlingen(.0) Rastatt=(17.0) Oos=Baden(13.). Von Nah und * Traben, 27. Juni. Mitte Mai machten mehrere junge Burschen von Traben eines Sonntags Morgens ein sogenanntes Maifährtchen nach dem Bergrücken Montroyal. Bei dieser Gelegenheit haben es sich drei der Burschen nicht versagen können, am Bergabhang einen 12 bis 15 Centner schweren Stein loszulösen und die Höhe hinunter rollen zu lassen. Durch diesen infamen Bubenstreich sind in den am Bergabhang gelegenen Weinbergen etwa 40 bis 50 Weinstöcke zertrümmert worden, auch das an der Provinzialstraße befindliche Eisengeländer wurde stark beschädigt. Zum Glück wurde die Straße zur Zeit nicht von Menschen begangen. Unserer Polizei=Verwaltung ist es nunmehr nach angestrengter Nachforschung gelungen, die Namen der drei Uebelthäter festzustellen. * Ems, 26. Juni. Die Angelegenheit der Errichtung einer Bismarck=Feuersäule nach dem Modell desjenigen der deutschen Studentenschaft, tritt jetzt in das Stadium der Ausführung, nachdem binnen wenigen Monaten hier und in der nächsten Nachbarschaft 13,000 Mark für das Denkmal aufgebracht worden sind. Die Säule, die von der Firma W. J. Balzer hier ausgeführt wird, soll im Rohbau am 1. November d. J. vollendet sein. Sie kommt auf den Klopp oder Kurberg, einem der schönsten Aussichtspunkte unserer Umgebung, der von der Bismarck=Promenade aus zuganglich ist. * Hagen, 26. Juni. Jedenfalls neu ist die Idee, sich durch seine Haushälterin ernähren zu lassen. Eine junge Dame hatte sich als Haushälterin bei einem in Brake an der Weser wohnenden Herrn L. gemeldet, und dieser stellte schriftlich folgende Bedingungen: Selbstständige Führung des Haushalts, bürgerlich guter Mittagstisch, wöchentlich—12 Flaschen Bier für den Hausherrn, ab und zu für diesen eine Flasche Wein. Die Haushälterin erhält kein Gehalt; sie bekommt zur Bestreitung aller Hausbedürfnisse pro Woche 20 Mk. und hat, da dieser Betrag nicht reicht, aus ihrer eigenen Tasche so viel zuzulegen, daß dem Hausherrn nichts fehlt; auch muß sie für Beköstigung des Hülfsmädchens sorgen und diesem monatlich 2,50 Mk., der Waschfrau 1 Ml. zahlen. Die Haushälterin hat, um durchzukommen und auch etwas zu verdienen, soviel— Klavierstunden als möglich zu geben, die Stunde 1 Mk. Diese Einnahme gehört ihr, d. h. davon muß sie die erwähnten Ausgaben machen und den Hausherrn mit ernähren. — Der würdige„Hausherr“ ist dazu ein reicher Mann, der nebenbei Ehrenämter bekleidet. * Tortmund, 25. Juni. Die Körner= und Wurmkrankheit auf den Zechen des hiesigen Bezirks scheint noch fortgesetzt in der Ausdehnung begriffen zu sein, denn bei Gelegenheit einer vor einigen Tagen durch den Medicinalrath Dr. Tenholt aus Bochum und zwei andere Knappschaftsärzte vorgenommenen Untersuchung der Belegschaften war das Ergebniß überraschend ungünstig. So wurden z. B. auf Zeche Kaisersiuhl I 15 Fälle der Körnerkrankheit und 24 verdächtige Kranke ermittelt, auf Zeche Kaiserstuhl II unter der 1400 Mann betragenden Belegschaft 22 Körnerkranke und 41 Verdächtige. Die Kranken wurden sämmtlich den Krankenhäusern zugeführt. Das Oberberg= amt beabsichtigt, gegen die Ausbreitung der Krankheit strenge Maßnahmen zu treffen. * Liebsgen(Lausitz), 27. Juni. Ein erschütternder Vorfall hat sich in Hammermühl ereignet. Dort war vor einiger Zeit der 15jährige Sohn des Bleichereiarbeiters Fechner an der Schwindsucht gestorben. Die Mutter wie der Vater des jungen Menschen nahmen die Krankheit durch Ansteckung in sich auf. Die Mutter starb bald nachher; der Vater ist zwar noch am Leben, liegt aber hoffnungslos darnieder. Er wurde während der Krankheit von seiner 13jährigen Tochter Klara gepflegt. Dieser Tage entfernte sich das Mädchen aus dem Hause, um sich im nahen Park ein wenig zu ergehen. Als sie nach Stunden noch nicht zurückgekehrt war, wurden Nachforschungen angestellt, die lange Zeit erfolglos blieben. Als jedoch zwei Arbeiter durch eine Schlucht im Walde des Dominiums Witzen zurückkehrten, fanden sie den leblosen Körper der Klara Fechner. Der Kopf der Leiche wies klaffende, von Axthieben herrührende Wunden auf. Das Mädchen ist, wie die Unter suchung ergab, ermordet worden, doch liegt kein Lustmord vor. Als der That verdächtig wurde ein Arbeiter verhaftet, der der Onkel der Ermordeten ist. Dem Vater wurde mitgetheilt, daß sein Kind ertrunken sei. * Berlin, 27. Juni. Ein origineller Taufzug näherte sich dieser Tage der Simeonkirche. Voran fuhr auf einem geschmückten Rade der Taufvater, diesem folgten auf einem Tandem die Taufzeugen, welche ein Korbwägelchen zogen, in dem sich die Mutter und der Täufling befanden. Der lange Taufzug bestand aus etwa 20 Herren in Cylindern und schwarzen Anzügen, die sämmtlich auf geschmückten Rädern saßen. Dieser Taufzug, den der Fahrradhändler S. aus der Manteuffelstraße zu Ehren seines kleinen Stammhalters veranstaltete, erregte nicht geringes Aufsehen. Nach der Taufe begaben sich sämmtliche Taufgäste per Rad nach Smöckwitz, wo sie festlich bewirthet wurden. * Berlin, 27. Juni. Einen recht„effectvollen Abgang“ verschaffte sich gestern ein Gast, der mit seinen Freunden in der Bierquelle Aschingers, dicht am Criminalgericht, geweilt hatte. Als sich die Gesellschaft zum Aufbruch erhob, sah der erwähnte Gast sich in den Wahn versetzt, das Schaufenster, welches bis zum Erdboden reicht, sei offen, und die große Spiegelscheibe sei versenkt, wie dies bei vielen großen Restaurants im Innern Berlins zu geschehen pflegt. Der Umstand, daß keinerlei Gardine, Vorhang oder Aehnliches angebracht war, bestärkte diesen Wahn, und so lief denn der Gast gerade in die Scheibe hinein. Es gab einen gehörigen Knalleffect. Nach innen und außen spritzten die dicken Splitter und Scherben der Spiegelscheibe. Zum Glück ist Niemand von den Glassplittern verletzt worden, selbst der Durchbrecher ist unbeschadet davongekommen, obwohl ihm die meisten Glasscherben auf den Kopf fielen. Der Herr ließ im Lokal seine Karte zurück und wird nun alles Weitere ruhig abwarten. * Nürnberg, 26. Juni. Mit einem interessanten Fall hatte sich heute Nachmittag das mittelfränkische Schwurgericht zu befassen. Der 40jährige, ledige Taglöhner Kandlbinder von hier hatte, angeblich aus Mitleid für den gleichaltrigen, verheiratheten Taglöhner Saller eine, diesem wegen Uebertretungen zuerkannte elftägige Haftstrafe angetreten. Am vierten Hafttage kam die Sache heraus und Kandlbinder wurde des Gefängnisses verwiesen. Inzwischen ist nun auch bekannt geworden, daß Kandlbinder von Saller ein Geschenk von 17,50 Mark angenommen hat. Die Strafkammer des hiesigen Landgerichts hatte sich deßhalb am 21. März als unzuständig zur Aburtheilung der vorkiegenden Verbrechen einer intellektuellen Urkundenfälschung oder einer Anstiftung hierzu erklärt. An das Schwurgericht verwiesen, erkannten die Geschworenen heute, daß Kandlbinder schuldig sei, jedoch „ohne daß er sich einen Vermögensvortheil habe verschaffen wollen“. Kandlbinder, gegen den der Staatsanwalt drei Monate Gefängniß beantragt hatte, kam mit drei Wochen, und Saller wegen Beihülfe mit einer Woche Gefängniß davon. Aber diesmal selbst absitzen, meinte der Vertheidiger Saller's. * Neudamm, 25. Juni Bei den Arbeiten zur Wiederherstellung eines schadhaft gewordenen Hauptrohrs der Gasleitung unter dem Gasometer der hiesigen Gasanstalt wurden gestern sieben Personen durch Leuchtgas betäubt, von denen eine, der Gasmeister Störig, todt blieb. Dieser war mit zwei Arbeitern an dem Hauptrohr beschäftigt. Sie bohrten das Rohr an und versuchten, einen Holzstöpsel in das Loch zu treiben, der aber durch den Druck des Gases wieder hinausgetrieben wurde. Das entströmende Gas füllte sofort den kleinen Raum, die drei Männer wurden betäubt und fielen um. Zufällig kam die Frau des einen Arbeiters hinzu und bemerkte die Gefahr. Sie eilte hinein, um die Männer zu retten, fiel aber ebenfalls betäubt nieder. Drei auf das Hülfegeschrei der Frau des Gasmeisters nunmehr hinzueilende Männer hatten dasselbe Schicksal. Endlich gelang es mit großer Anstrengung, sämmtliche Verunglückte herauszuschaffen. Störig aber war schon todi. Von den übrigen erholten sich zwei sofort; die übrigen mußten ins Krankenhaus gebracht werden, wo sie sich heute schon außer Lebensgefahr befinden. * Brüssel, 26 Juni. Am künftigen Montag beginnt vor dem Brabanter Schwurgericht der Proceß Sipido, das heißt die Verhandlung über den Anschlag, der auf dem Brüsseler Nordbahnhof gegen den Prinzen von Wales verübt worden ist. Die Untersuchung hat ergeben, daß es sich um einen wahren Dummenjungenstreich handelt, an dem vier geistig unreife, sonst des besten Leumunds genießende Burschen betheiligt sind, daß der Anschlag die Folge einer albernen Wette ist. Sipido hatte sich erboten, für 5 Francs auf den Prinzen von Wales zu schießen, eine Wette, die die Mitwettenden Meire und Peuchot nur als einen Scherz ansahen. Es fehlt also dem Anschlag jede ernste Bedeutung; überdies war die Waffe ein alter, nicht recht dienstfähiger Revolver. Um so verblüffter ist man in Brüssel, daß der Vorsitzende des Schwurgerichts, der Rath Jamar am Appellhofe, Maßnahmen zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung trifft, die der ganzen Geschichte einen Anschein von Wichtigkeit geben, in Wahrheit aber nur berechtigten Spott hervorrufen. So werden die Wachen an den Thüren des Schwurgerichtssaales verdreifacht; 30 Gendarmen in bürgerlichem Gewande werden im Saale vertheilt, die Anwälte dürfen nur im Amtsgewande, die Zeitungs=Berichterstatter nur mit Sonderkarten ausgerüstet den Saal betreten. Den Zeichnern illustrirter Blätten ist der Eintritt nicht gestattet, jedes Zeichnen im Saale ist streng verboten. Selbst den kleinen Zeitungsburschen, die den Zeitungen stüchweise die Berichte ihrer Berichterstatter überbringen, ist der Zutritt zum Saale nicht gestattet. * Konstantinopel, 25. Juni. Heute Nachmittag brach in der inneren Umschließung des Yildizpalastes Großfeuer aus. Der Palast des verstorbenen Ghazi Osman sowie mehrere anstoßende kleiners Konaks brannten ab. Der Sultan sah dem Feuer von einem Fenster seines Palastes zu und ertheilte wiederholt durch Adjutanten Anordnungen. Die reguläre Feuerwehr, sowie fünfzig„wilde" Feuerwehren, Tulumbadschis genannt, eilten vom ganzen Bosporus herbei, letztere jedoch nur in der Erwartung eines reichlichen Backschich. Alle Minister begaben sich sofort in den Yildiz Kiosk. Tausende von Menschen belagerten die Straßen und die Höhen am Yildiz Kiosk. Erf. Sattlergesellen in Geschirr= und Polsterarbeit erfahren, sofort gesucht. A. Funke, Hersel bei Bonn.! Em Trhrling für Colonialw. gesucht. Bewerber mit schöner Handschrift und guter Schulbildung wollen sich schriftlich melden unter„Mercur Nr. 60“ bei der Exped. des Gen.=Anz. Braver fleiß. Junge vom Lande,(kathol.) zum 15. Juli als Hausbursche in eine Apotheke nach Coblenz gesucht. Kost und Logis im Hause. Näh. Exped. Schreinerlehrling. 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Aber wenn die Mittheilung wirklich kein Scherz war und sich auf wirkliche Thatsachen stützte, wie war dann der Widerspruch aufzuklären, der zwischen den im Brief mitgetheilten Einzelheiten und dem Thatbefunde, wie er von der Behörde festgestellt worden war, bestand? Paul Weidne: legte unwill. kürlich ein paar Finger seiner Rechten an die Stirn und begann angestrengt zu grübeln. Doch er gab die unfruchtbare Beschäftigung sehr bald wieder auf und kam zu der Erkenntniß, daß er hier vor einem für ihn undurchdringlichen Räthsel stand. Jedenfalls— das sagte er sich— war es seine Pflicht, der Behörde unverzüglich Mittheilung zu machen. Vielleicht gelang es dem durch Erfahrung geübten Scharfsinn der Polizei, Licht in die mysteriöse Mittheilung zu bringen. Um elf Uhr begab sich der junge Mann nach dem Bureau der Staatsanwaltschaft. Der Staatsanwalt empfing ihn sogleich, nachdem er durch einen Gerichtsdiener hatte melden lassen, daß er in Sachen des Todes seines Onkels über eine ihm eben zugegangene Mittheilung berichten wolle. Aber als er nun voll Eifer den an ihn gerichteten anonymen Brief vorlegte, lächelte der Beamte, nachdem er das Schreiben flüchtig durchflogen hatte. „Sie berichten mir da nichts Neues, Herr Doctor“, sagte er zu dem erstaunt Aufhorchenden.„Ein Brief genau desselben Inhalts ist auch mir zugegangen. Hier sehen Sie selbst!“ Er nahm ein Aktenstück aus einem an der Wand stehenden Repositorium, blätterte darin und deutete auf ein frisch eingeheftetes Schriftstück. „Ueberzeugen Sie sich, bitte!“ Es war in der That dieselbe Handschrift und derselbe Inhalt. Der Briefschreiber hatte offenbar zur Erleichterung seiner Arbeit den einen Brief von dem anderen kopirt. „Und was sagen Sie zu dem Inhalt, Herr Staatsanwalt?“ fragte der junge Mann voll Interesse. Der Staatsanwalt zuckte mit den Schultern. „Ich lege dem Schreiben nicht die geringste Bedeutung bei.“ Es war ein Gefühl der Enttäuschung und des Bedauerns, das den Zuhörenden überkam. „Sie glauben, daß es sich nur um eine Mystifikation handelt?“ „Sicherlich“, lautete die Antwort des Staatsanwalts.„Irgend ein Spaßvogel glaubt sich mit uns einen Scherz erlauben zu dürfen. Die Vorstellung, uns auf eine falsche Fährte führen und zu unnützen Anstrengungen veranlassen zu können, scheint dem anonymen Briefschreiber ein billiges Vergnügen zu bereiten. Es kann auch sein, daß irgend ein Freund des Verurtheilten der Sache desselben dienen zu können glaubt, wenn er uns mit verstellter Handschrift und in erkünstelter, volksthümlicher Ausdrucksweise eine frei erfundene Geschichte vorträgt. Vergebene Mühe! Ich habe nicht die Absicht, von dieser abenteuerlichen. ganz unmöglichen Geschichte auch nur die geringste Notiz zu nehmen. Paul Weidner machte eine Geberde des Erstaunens. „Gibt es denn wirklich Menschen“, fuhr es ihm unwillkürlich heraus, „die so boshaft oder so kindisch sind, Ihre Zeit mit so albernen und abscheulichen Erfindungen zu vertrödeln?“ Der Staatsanwalt lächelte überlegen und deutete auf ein dem Aktenstück einverleibtes Pakeichen zusammengefügter Briefe in den verschieden sten Formaten. „Hier! Alle diese Briefe— es sind mehr als zwanzig Stück— sind uns in der Angelegenheit Ihres Onkels zugegangen. Und es werden uns ihrer sicher noch mehr zugehen. Es ist eine alte Erfahrung, die jeder Criminalist macht, daß jedes größere Verbrechen, das die öffentliche Aufmerksamkeit erregt, eine Anzahl anonymer Mittheilungen und Verdächtigungen zeitigt, die ja von der Behörde gelesen, zum Theil sogar näher geprüft werden, die aber selten irgend einen greifbaren Anhalt ergeben. Sie glauben nicht, Herr Doctor, wie sehr gerade bei solchen traurigen Anlässen menschliche Gemeinheit und Bosheit sich breit machen. Die haltlosesten, abscheulichsten Verdächtigungen werden ausgedacht, und auch bei dem an Ihrem Onkel verübten Verbrechen hat es nicht an anonymen Denuncianten gefehlt, die mit unverkennbarem Behagen die ehrenhaftesten Menschen verdächtigten, denen auch nicht der Schatten eines Makels anhaftet. Ja, was werden Sie sagen, Herr Doctor, wenn ich Ihnen mittheile, daß zwei der anonymen Briefschreiber auch auf Sie den Verdacht zu lenken sich bemühten. Der junge Mann machte ein verwundertes und zugleich ungläubiges Gesicht. Der Staatsanwalt deutete lächelnd auf einen etwas schmierigen Briefbogen, der mit großen, ungeschickten Schriftzügen bedeckt war. „Der Verfasser dieses ebenso menschenfreundlichen wie unortho graphischen Schriftstückes,“ sagte er in ironischem Scherzton,„macht uns die liebenswürdige Mittheilung, daß nur allein Sie der Mörder sein könnten, denn Sie hätten das meiste Interesse an dem Tode Ihres Onkels.“ Paul Weidner schlug mit einer Geberde des Entsetzens die Hände ineinander und wurde ganz blaß vor Empörung über diese ungeheuerliche Beschuldigung. „Sie sehen, fuhr der Staatsanwalt fort,„bis zu welcher Infamie sich diese anonymen Denunzianten versteigen. Der andere Gemüthsmensch, der sich dieselbe liebenswürdige Aufgabe gestellt hatte, Sie dem Interesse der Staatsanwaltschaft zu empfehlen, entwirft sogar einen genauen Plan, wie Sie zu Werke gegangen sind oder gegangen sein könnten. Sie seien des Abends spät mit dem Nachtzug aus Berlin gekommen und hätten sich, wohl wissend, daß Ihr Onkel vom Gartenfest heimkehrend, den Stadtpark durchkreuzen mußte, spornstreichs vom Bahnhof in den Park geschlichen und hier im Hinterhalt Ihr Opfer erwartet. Nun was sagen Sie zu dieser niedlichen Geschichte?“ Der junge Gelehrte war noch ganz sprachlos. Er begnügte sich, seinen Gefühlen durch ein stummes Kopfschütteln und Achselzucken Ausdruck zu geben. „Zum Glück,“ sagte der Beamte,„sind wir von der Staatsanwaltschaft nicht so leichtgläubig. Wir wollen vor allem Beweise oder mindestens einigermaßen einleuchtende Indicien sehen. Ein anderer Ano. nymus wieder hatte sich die Aufgabe gestellt, den Verdacht der Anklagebehörde auf den besten Freund des Verstorbenen, auf Herrn'Leary zu richten, ein Bubenstück, das dem andern an Ihnen verübten kaum an Niedrigkeit der Gesinnung nachsteht.“ „Unerhört!“ konnte sich Paul Weidner nicht enthalten auszurufen. „'Leary, der mit geradezu rührender Freundschaft an dem Verstorbenen hing und der ebensoviel Abscheu und Schmerz über das Verbrechen empfand!“ „Sie sehen,“ schloß der Beamte,„die Staatsanwaltschaft thut in den meisten Fällen gut,-diesen anonymen Briefen nicht allzuviel Gewicht beizulegen. Und auch in dem vorliegenden Fall scheint mir jede weitere Nachforschung völlig unangebracht. Uebrigens, wie kann dem Ermordeten seine Uhr gestohlen worden sein, wenn dieselbe ja doch bei ihm gefunden wurde. Sie sind ja selbst als Erbe im Besitz derselben. Oder haben Sie Gründe zu zweifeln, daß die Uhr, die Ihnen als Erbstück übergeben wurde, auch wirklich die Uhr Ihres Onkels war?" „Nein, durchaus nicht.“ „Nun also. Da ist doch jeder Zweifel und Irrthum ausgeschlossen. Sie können darüber völlig beruhigt sein. Das, was da in dem Ihnen zugegangenen Briefe erzahlt wird, ist nichts als die Erfindung eines müßigen Kopfes, dem wir zuviel Ehre anthun, wenn wir uns noch länger mit ihm beschäftigen. Paul Weidner erhob sich. Er hatte in der That die Zeit des viel beschäftigten Beamten schon allzusehr in Anspruch genommen. Am Nachmittag verließ er Nordenau, um sich nach Berlin zurückzubegeben. Der ehemalige Procurist, sein nunmehriger Geschäftstheilhaber Mister'Leary gab ihm das Geleit nach dem Bahnhof. Sie sprachen bis zum letzten Augenblick über geschäftliche Dinge und der junge Gelehrte fand keine Zeit, selbst wenn er es für interessant genug gehalten hätte, seinem Compagnon von dem Inhalt des erhaltenen anonymen Schreibens Kenntniß zu geben. 10. Pau! Weidner war acht Tage in Berlin, als er sich entschloß, der Einladung des Geheimraths Kannenberg zu folgen und ihm und seiner Familie seinen Besuch zu machen. Es war nicht frivole Neugierde, die ihn zu diesem Entschlusse bewog, sondern es war wirkliche Theilnahme, die ihn drängte, sich nach dem Befinden des alten Herrn zu erkundigen, dessen Bekanntschaft er unter so eigenartigen Umstanden gemacht hatte und der ihm ebensoviel Hochachtung wie Mitgefühl eingeflößt hatte. Als er sich nun gegen Mittag auf den Weg nach der Wohnung des Geheimraths machte, vergaß er nicht, den anonymen Brief, der ihm noch am letzten Tage seines Aufenthalts in Nordenau zugegangen war, zu sich zu stecken. Er war zwar nicht entschlossen, dem alten Herrn unter allen Umständen von dem Schreiben Mittheilung zu machen, sondern er wollte sich in dieser Beziehung ganz von den Umständen leiten lassen, i denen er den Geheimrath und seine Familie antreffen würde. Hatte sich die schwergeprüfte Familie mit stiller Resignation in ihr Schicksal ergeben, so würde er natürlich sie nicht von Neuem in Erregung versetzen und in eine trügerische Hoffnung, die keinen besseren Stützpunkt hatte, als den von dem Staatsanwalt gewiß treffend charakterisirten Brief. Die Familie Kannenberg wohnte in der Schwerinstraße, einer der bescheideneren Straßen des vornehmen Berliner Westens. Eine tiefe Erschütterung durchfuhr den jungen Mann, als ihn Geheimrath Kannenberg seiner Gattin vorstellte. Die Geheimräthin war eine schlichte alte Dame, deren äußere Erscheinung deutlich die Spuren des tiefen Seelenleidens aufwies, das sie seit Monaten heimsuchte. Sie war noch nicht über die Mitte der Vierzig hinaus, aber ihrem Aussehen nach hätte man sie für zehn Jahre älter halten können. Ihr Haar war ganz ergraut, ihre Haltung matt und vornübergeneigt. Mit langsamen, unsicheren Schritten ging sie dem Gast entgegen und das gramgefurchte Gesicht ihm zukehrend, sagte sie:„Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Herr Doctor, wenn der Anlaß auch ein so trauriger ist. Sie müssen ein sehr guter Mensch sein, Herr Doctor Weidner.“ „Oh, gnädige Frau, wehrte der junge Mann erschüttert und beschämt ab. „Ein sehr guter Mensch,“ wiederholte die alte Dame kopfnickend. „Ihr edelmüthiges Verhalten hat meinem Manne und mir den besten Trost gewährt in unserm Leide. Haben Sie herzlichen Dank!“ Paul Weidner beugte sich über die ihm gereichte Hand und küßte sie ehrerbietig. Das Herz wurde ihm warm und im Stillen gelobte er sich, alles, was in seinen Kräften stand, zu thun, um der schwergebeugten Familie ihr Loos zu erleichtern. Auf die Einladung der Geheimräthin nahm er Platz. Sie zog ihn in ein Gespräch, indem sie ihn über seine Studien und seine Zukunftshoffnungen befragte. Der Geheimrath schritt indeß unruhig, mit gesenktem Haupte im Zimmer auf und ab und man sah, daß ihn inner lich etwas stark beschäftigte. Plötzlich ging die Thür auf. Paul Weidner fuhr unwillkürlich in die Höhe. Ein junges Mädchen von etwa zwanzig Jahren schritt über die Schwelle. Er erkannte sie sogleich an der Aehnlichkeit mit ihrem Bruder. Es war die Schwester des verurtheilten Referendars, Sophie Kannenberg. Während ihr Vater sie vorstellte, erhob sie den Blick ihrer dunklen Augen zu dem ihr gegenüberstehenden jungen Mann. Sie sprach nichts. Aber die Thränen, die in ihren Augen schimmerten, und die Röthe, die in das blasse, feingezeichnete Gesicht stieg, ließ die Gemüthsbewegung erkennen, die der Anblick des jungen Mannes, von dem ihr Vater ihr erzählt hatte, in ihr hervorrief. Man setzte sich wieder und Sophie Kannenberg betheiligte sich an dem Gespräch, das zwischen ihrer Mutter und Doctor Weidner seinen Fortgang nahm. Da trat der alte Geheimrath an den Stuhl seines Besuches heran. Die in ihm arbeitenden Gedanken schienen ihm keine Ruhe mehr zu lassen. Der Saatenstand auf der„Grafschaft“ und im„Ländchen“. § Wir erhalten aus der Feder eines bejahrten Landmannes folgende Zuschrift: „Man soll den Tag nicht vor dem Abend und das Wirthschaftsjahr nicht vor der Ernte beurtheilen“— so lautet ein altes Sprüchwort. Dennoch ist der Landmann stets versucht, über die Erträge seiner Wirthschaft sich im Voraus sein Prognostikon zu stellen. Und so sei es denn auch hier erlaubt, unsere Jahresaussichten in etwa zu beleuchten, indem wir die einzelnen Fruchtgattungen unserer Betrachtung unterziehen. Der Roggen hat sich allseitig gut aufgebessert, sowohl in Stroh, als mehr noch in Aehren, welch' letztere guten Ertrag versprechen. Die Herbstsaat des Weizens ist zumeist ausgewintert und mußte dem zufolge umgepflügt werden. Der Rest steht meist dünn und hat aus diesem Grunde und in Folge anhaltender Nässe ein zu dunkles Grün; das dadurch eingetretene Uebermaß an Stickstoff läßt den sogenannten „Spechel" und mithin eine in Qualität und Quantität geringe Ernte erwarten. Der statt dessen eingesäete Sommerweizen steht im Ganzen sehr gut, vorausgesetzt, daß trockene Witterung baldigst eintritt; bleibt der Sonnenschein noch einige Zeit aus, so dürfte das oben beim Winterweizen befürchtete Uebel des„Spechels" sich auch auf einen guten Theil des Sommerweizens übertragen. Seit mehreren Jahren hat der Hafer nicht so üppig gestanden wie dermalen; aber auch bei diesem— und mehr noch— ist„Spechel“ und „Rost“ nebst verfrühtem Lagern zu befürchten. Klee steht allgemein schlecht; er ist meist dünn und vergrast. Die Wiesen standen zumeist bis in letzter Zeit schlecht, haben sich in den letzten Tagen aber in etwa erholt. Manches Heu liegt schon dem Verderben ausgesetzt, indem wir fortwährend unter dem Zeichen des Wassermannes stehen. Die Runkelrüben, deren Anbau, zumeist als Viehfutter, in großem Maße berrieben wird, können ebenfalls in Folge derselben Witterung nicht bearbeitet werden und hängt deren Gedeihen lediglich von baldigem Sonnenschein ab. Steck= und Wasserrübenfelder entbehren aus gleichem Grunde der dringenden Bearbeitung. Für die überaus wichtige Kartoffelkultur, welche Pflanze fast allgemein einen guten Stand hat, gilt das Gleiche, indem die Anhäufelungszeit begonnen hat. Der günstige oder ungünstige Verlauf derselben ist für den Ertrag ausschlaggebend. So stehen wir denn heute vor der Alternative: Baldiges helles Wetter, eine im Allgemeinen befriedigende Ernte in Sicht; fortdauernde nasse Witterung, mangelhaftes Jahr. „Zun„Schlusse sei uns eine kleine Betrachtung wirthschaftspoltischel Niemals wird der von der Natur gesegnete Boden der Grafschaft" und des„Ländchens“ einen Aufschwung seiner Bewohner herbeiführen, wenn diesen Gebreiten keine besseren Verkehrsmittel zugewandt werden. Heute lohnt sich der Landbau, obgleich rationell betrieben, bei den Ausgaben an Arbeitslöhnen, Steuern, Kunstdünger, Versicherungen u. s. w. gegenüber den niedrigen Getreide= und zum Theil auch Viehpreisen, bei uns nicht mehr. Erst durch unmittelbaren Eisenbahnanschluß an die größeren Verkehrscentren— vor Allem an Bonn— würde Frucht, Gemüse= und Obstbau und zugleich die Viehzucht eine andere und lohnendere Gestalt gewinnen. Wenn über einige Jahrzehnte, in Folge Ansiedelung der Fabrikmillionäre des Ruhr= und Wupperthales, sowie des Niederrheins, die Billenstadt Bonn bis nach Mehlem reichen wird und die Namen Godesberg, Mussendorf und Mehlem nur als spezielle Anhängsel genannt werden, alsdann wird man bedauern, dem„Ländchen“ und der„Grafschaft" die Anschlußbahnen Mehlem=Meckenheim und die längst concessionirte Bahn Sinzig=Meckenheim so lange ungerechtfertigterweise vorenthalten und ihre Entwicklung als Vorrathskammer der„Großstadt Bonn“ aufgehalten zu haben. Heute, wo sich die Völkerwanderung in umgekehrter Weise vollzieht, indem wir die Länder der Dschings=Kahne, Tamerlane und Attilas neu zu kultiviren begonnen haben, dürfte es erlaubt sein, darauf hinzuweisen, ob er nicht nebenbei geboten sei, die eigene heimathliche und unblutige Kultur gegenüber der Beglückung der schlitzäugigen Völker im Auge zu behalten. r Aasre#. %% Wishgas Srhlchen Ner Caden nochte bewührts cchmiegrams Asphalt-Isolirplatten. 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Veueler altenest. Deueler alenes. Veueler Klrues. Veueler aternes. Kestakraut S 2 Beueler Kirmeß. Beueler Kirmeß. Beueler Kirmeß. Die Stäblische Oparnaßst Vonn gewährt und übernimmt unter günsigen Veodingungen erststelige Hy potheken=Kapitalien auf Gebäude und Grundbesitz im Stadt= und Landkreise Bonn. Etwaige Anträge sind an die städtische Sparkasse zu richten. Die Sparkasse hat die Zinsen für Spargelder bis 1000 Mark auf 3½2% und über 1000 bis 2000 Mark auf 3 1/8% erhöht. Dieselbe ist zur Anlegung von Mündelgeldern für geeignet erklärt. rung eines Wohn= und Erschaftshausts zu Bonn. Am Montag den 2. Juli 1900,“ Nachmittags 4 Uhr, lassen Herr Gustav Dähne zu Bonn, sowie die Erben dessen verstorbenen Ehefrau Margaretha geb. Hennes, im Restaurationslokale von R. Badenheuer in Bonn, Münsterplatz, das zu Bonn, Sternstraße Nr. 72 gelegene Wohn= und Geschäftshaus, theilungshalber öffentlich meistbietend durch den unterzeichneten Notar versteigern. Das Haus ist auch vor der Versteigerung und eventuell mit dem Geschäfte unter der Hand käuflich. Nähere Auskunft ertheilt der unterzeichnete Notar. Bonn. Der Königliche Notar, Peters. Louis Babid Bank- und Wechsel-Geschäft. An- u. Verkauf von Werthpapieren gegen Baar und auf Zeit, zu billigen Bedingungen. Provisionsfreier An- und Verkauf von Kuxen, Antheilen, Actien und Obligationen der Gruben des rheinisch-westfäl. KohlenF reviers, sowie sämmtl. Kali- u. Erzbergwerke. Umwechslung von Zinsscheinen, Geldsorten u. 8. w. Beleihung, Autbewahrung u. Verwaltung von Werthpapieren. Annahme von Depositen. Die in meinem neu eingerichteten feuer- und einbruchssicheren Panzer-Gewölbe befindlichen Stahlkammer-Fächer(sog. Safes), welche unter eigenem Verschluss der Miether stehen, werden je nach Grösse von Mk. 10 bis Mk. 20 für das Jahr, auf kürzere Zeit entsprochond hilliger, vermiethet. Die näheren Bestimmungen über die Vermiethung der Stahlkammer-Fächer, sowie über den Depositen- und Check-Verkehr, können an meiner Kasse in Empfung genommen werden. + nno Land=Versteigerung zu Beuel. Am Montag den 9. Juli 1900, Nachmittags 4 Uhr, lassen die Wittwe und die Kinder des verlebten Mathias Unterstell in Beuel, im Lokale des Gastwirthes Herrn Wegener daselbst, ihr zu Beuel, Neustraße Nr. 10 gelegenes Wohnhaus mit Garten und allem Zubehör, sowie verschiedene in Berghausen bei Oberpleis gelegene Grundstücke, Wsch. Bonn. Der Königliche Notar, Peters. •S• Am Mittwoch den 4. Juli er., Nachmittags 3 Uhr, zu Hennef im Hotel Naßhoven, läßt Herr Kaufmann Franz Martelleur sein zu Hennef a. d. Sieg— Ecke Frankfurterstraße=Bahnhofstraße— gelegenes Geschäfts= und Wohnhaus mit großem Hofraum und Garten durch den unterzeichneten Notar unter günstigen Bedingungen öffentlich zum Verkaufe ausstellen. Seschce e ase a. echese e habenden Orte Hennef in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes der Staatsbahn und der Brölthalbahn) für jeden Geschäftsbetrieb. Das Anwesen kann auch bis zum angesetzten Termine unter der Hand gekauft werden Nähere Auskunft ertheilt der Unterzeichnete. Hennef a. d. Sieg. Der Königl. Notar, Lützeler. Beneler Kirmeß. Beneler Kirmeß. Beueler Kirmeß. Beneler Kirmeß. Gisthaus Stadr Bönn. Das Eckhaus Rheingasse 1..89 Ar groß, in welchem seit 40 ons. Obiet beachlenswerth, wird am 4. Juli 190, Nach4 Uhr, durch das Amtsgericht Bonn. Wilhelmstraße 21, Bisichigung uu. ieder Zeit, gestatet, Louis Bavid Bank- und Wechsel- Geschäft, 3 Bahnhofstrasse 3. Für Guthaben vergüte ich zur Zeit: 4½% bei 6monatlicher Kündigung ∆ ∆ ∆ 3 3½%„ 1„„ 3% g täglicher.., Montag den 2. Juli: P. Phlinarmönisenes-Cohbert Land=Verpachtung zu Am Freitag den 6. Juli cr., Mittags um 12 Uhr, in der Wirthschaft von Heinrich Recht, läßt die Wittwe anz Thönnessen, Rentnerin zu Roisdorf, ihre nach der diesjährigen Ernte pachtlos werdenden Ländereien, gelegen in den Gemeinden Roisdorf, Alfter, Bornheim und Hersel, wiederum auf längere Jahre öffentlich durch den Unterzeichneten verpachten. Alfter, den 28. Juni 1900. Kahlscheuer, Auctionator u. vereid. Taxator. um 15. Juli oder später eine ön eingericht. Etage billig zu vermiethen, Humboldtstraße 17. Tand=Vertauf zu Heimerzheim. Dinstag den 3. Juli er., Nachmittags 2 Uhr, beim Wirthe Wimmer in Heimerzheim, lassen Erben Johann Nießen daselbst ihre sämmtlichen in den Gemeinden Heimerzheim, Ollheim und Miel gelegenen Parzellen öffentlich versteigern. Rheinbach. Schneider, Notar und Justizrath. Vorkaufs Mzeiger Montag den 2. Juli 1900, Nachmittags 2 Uhr, lasse ich wegen Aufgabe der Schreinerei meinen erheblichen Bestand, als: Eichen=, Buchen= und Tanneuholz, Hobelbänke, Werkzeug, Fournier=Böcke, sowie Bau=, Möbel= und Sargbeschläge, Leichenwäsche, Metall=, Perl= und Blattkränze, ein Federwagen öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zablung versteigern. B. Hoitz, Obercassel b. Bonn. Die Sachen können auch vorher unter der Hand gekauft werden.“ Sch. möbl. Zimm..Pens.zu verm. Ichöne Schlafstelle für bess. Hand; Hundsa. 2, 3. Et., Eing. Rheina. werker zu verm., Breitestr. 5. des Kölner Städtischen Orchesters unter Leitung des Concertmeisters Herrn Karl Körner. Anfang 6¼ Uhr.— Entrée Mk..75 à Person. Dutzend-Billete zu Mk..50 sind in der MusikalienHandlung W. Sulzbach, Fürstenstrasse, sowie im Hôtel Kley zu haben. Kaiser. Wilh-Höhe’ nosn Tanma: Bes. JEAN KESSEL. Sonntag den 1. Juli: Großes Militär=Concert ausgeführt von der Capelle des Inf.=Reg. Nr. 160. Anfang 4 Uhr. Kirmeß in Beuel. Sonntag den 1. und Montag den 2. Juli, von Nachmittags 4 Uhr ab: NB. Dinstag den 3. Juli findet im selben Lokale von 5 Uhr Nachmittags Großes Tyroler=Coneert Statt. Entree zum Concert à Person 30 Pfg. Beim Concert wird Bier verabreicht. Es ladet ergebenst ein Peter Schafgans. K Kirmess in Geislar. Sonntag den 1. und Montag den 2. Juli findet bei Gelegenheit der diesjährigen Kirmeß beim Unterzeichneten von Nachmittags 4 Uhr ab großes Tanzvergnügen Statt.— Montag Morgen 9 Uhr: Früh Conrert zum Besten der zu erbauenden hiesigen Kapelle, wozu ergebenst einladet Heinrich Gerhards. NB. Wie allbekannt werden gute Speisen u. Getränke verabreicht. Schöner Garten mit Halle. Sonntag den 1. Juli, Nachm. ½4 Uhr, feierliche Grundsteinlegung gu einer hiesigen Kapelle, wozu schon jetzt alle fleißigen Hände an der Zierung des Dorfes mit Triumphbögen u. s. w. thätig sind. 1. Kirmess in Geislar. Gasthaus zur Sonntag den 1. und Montag den 2. Juli findet in meinem auf'o prachtvollste gemalten Saale von 4 Uhr ab: Großes Tanzvergnügen Statt. aus eigener Für reine Weine, Kaffee und feine Bäckerei und Metzgerei ist bestens gesorgt, Es laden freundlichst ein der Gesangverein„Liederkranz“ u. Jean Kaufmann, Wirth. 2 Biergeschäft mit alter treuer Kundschaft sofort billig abzugeben. Bescheid Heerstraße 61. Daselbst Keller und Stallung zu vermielhen. 1. Zweite Etage 4 Zimmer, Küche 2c. per 1. September gu vermiethen.: Näheres Kölner Chaussee 89. Möbl. Zimmer an 1 oder 9 bess. Handwerker vermieth, Vornbeimerstr. 17,.618 Abgeschlossene 1. und 2. Etage, 3 bezw. 5 Zimmer nebst Küche. und eine 1. Stage, 5 Zimmer, Küchs u. Mans., zu vermiethen.###.