Nr. 125 Dinstag, den 30. Mai. 1893. täglich und zper an Werttagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen in der Frühr, Preis in Vonn und Umgegend monatlich 50 Ple. frei ins Haus. Post=Abonnement M..50 viertelHyglichz, ohne Zustelgebahr, M..90 mit Justellgebähr. Druck und Verlag der Actien=Gesellschaft General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. Für die Redaction verantwortlich: Hermann Rolshoven in Vonn. Expedition: Bahnhofstraße 7 und 8; in Sohn. Anzeigen=Annahme: größere Anzeigen 1 bis Abends vorher 6 Uhr, kleinere bis * Morgens 9 Uhr. B— für Bonn Der Druck des General=Anzeigers beginnt jeden Morgen um 10 Uhr— Jedermann hat Zutrit. Fünfter Jahrgang. und Amgegend. Jede politische, sociale und religlöse Tendenz oder Erörterung ist absolut ausgeschlossen. (3 1 unseres Statuts.) Anzeigen aus dem Verbreitungsbezirk des General= Anzeigers 10 Pfg, pro scbensgelige Veizelz. Der brei shabnr. Anzeigen von Auswärts: 15 Pfa. pro siebenspaltige Pettzelle oder deren Raum. Reklamen 40 Psg. pre Tertzelle. 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Fürst Bismarck über Interessen=Vertretung. * Unter obigem Titel veröffentlichen die„Hamburger Nachrichten“. einen offenbar aus Friedrichsruh inspirirten Artikel, der die bekannte Ansicht des Fürsten Bismarck, daß unsere politischen Parteien veraltet seien, mit Bezug auf die jüngsten innerpolitischen Ereignisse in folgender Form darstellt: Die landwirthschaftliche Secession im Centrum beweist ähnlich wie die Gründung des Bundes der Landwirthe, wie wenig die heutigen Parteien den in der Bevölkerung lebenden Bedürfnissen entsprechen. Alles hat seine Zeit, und die bestehenden politischen Fraktionen sind der Vergänglichkeit so gut unterworfen wie alle übrigen menschlichen Einrichtungen. Daß sie sich gegen dieses Naturgesetz auflehnen, ist begreiflich, aber ihr Kampf erscheint aussichtslos. Ihre Programme mögen die bekannten politischen Schlagworte mit noch so schwungvollem Pathos vortragen, es macht keinen rechten Eindruck mehr, weil die Bevölkerung instinctiv fühlt, daß damit nur leeres Stroh gedroschen wird, daß die hochtönenden Worte leerer Schall sind, der an den materiellen Fragen der Gegenwart wirkungslos abprallt. Bloße Versprechungen haben heutzutage wenig Credit, man will Thaten sehen, und nach den Erlebnissen, welche die Wähler mit dem vorigen Reichstage gemacht haben, ist erst recht nicht anzunehmen, daß sie bei den Wahlen sonderlich viel Neigung zum blinden Vertrauen in die allgemeinen Redewendungen bekunden werden, mit denen die Programme der politischen Parteien versprechen, die„Interessen“ der Wähler wahrzunehmen. Immer mehr greift die Erkenntniß um sich, daß Parteien, die aus Abgeordneten zusammengesetzt sind, deren Wähler diametral entgegengesetzt, wirthschaftliche Interessen haben, überhaupt nicht in der Lage sind, zu halten, was sie versprochen, ohne sich in ihre Bestandtheile, in die verschiedenen Interessen=Gruppen aufzulösen. Immer mehr wird die innere Gesammtsituation Deutschlands von der politischen nach der wirthschaftlichen Seite hin gravitiren und demgemäß wird das Votum der Wähler in stets stärkerem Maße von Erwägungen materieller Natur als von abstrakt politischen beeinflußt werden. Das liegt im Zuge der Zeit und thöricht handelt, wer sich dem entgegenstellt. Wir zweifeln nicht daran, daß mit der Zeit alle Kreise unserer Bevölkerung, die nicht blos consumirend, sondern auch producirend an unserer wirthschaftlichen Entwickelung betheiligt sind, sich vereinigen werden, um ihre Arbeit und ihren Erwerb vor fremder Concurrenz zu schützen, und daß sie ihre Abgeordneten lediglich nach den dabei maßgeblichen Gesichtspunkten wählen. Die großen Fragen der Politik, deren Lösung zu beeinflussen der Zweck der Bildung der jetzigen Parteien war, sind zum Theil definitiv gelöst, zum Theil stehen sie nicht mehr derartig im Vordergrunde der Gesetzgebung, daß es gerechtfertigt wäre, die Wahlen und die Fractionsbildung unter den früher maßgebenden Gesichtspunkten vorzunehmen. So lange Fragen wie die Einigung Deutschlands, der Ausbau seiner inneren Verfassung u. s. w. auf der Tagesordnung standen, konnte es geschehen, daß wirthschaftliche Angelegenheiten, trotzdem ihr Ueberwiegen der politischen tief in unserer menschlichen Natur begründet ist, zeitweilig in den Hintergrund gedrängt oder vertagt wurden; jetzt wo von der Gesetzgebung in der Hauptsache wirthschaftliche und sociale Aufgaben zu erledigen sind, machen sie ihr Recht um so energischer geltend. Wir erblicken hierin keine Mißlage, sondern sind der Ueberzeugung, daß eine nach vernünftigen Principien gewählte Interessenvertretung die politischen, militärischen und sonstigen Bedürfnisse des Reiches mit größerer Sicherheit bewilligen würde, als es seitens der jetzigen, auf einander eifersüchtigen politischen Fractionen geschieht. Denischiand. ** Schiffs=Besichtigung. Die von der Columbus=Feier in NewYork heimkehrende Kreuzercorvette„Kaiserin Augusta“ hat Befehl erhalten, nach Swinemünde zu gehen, um von Kaiser Wilhelm inspicirt zu werden. * ** Das Berliner Magistrats=Collegium hat beschlossen, bei der Stadtverordneten=Versammlung Geldmittel zur Entsendung von Abgeordneten aus verschiedenen städtischen Verwaltungszweigen nach der Chicagoer Ausstellung zu beantragen. * ** Wegen Majestäts=Beleidigung ist der Herausgeber des socialdemokratischen„Breslauer Lokal=Anzeiger“, bisheriger Abg. Kunert, zu zweimonatlicher Festungshaft verurtheilt worden. * ** Der preußische Landwirthschaftsminister macht die Königlichen Regierungen in einer Verfügung aufmerksam darauf, daß es sich empfehle, die Eichendurchforstungshölzer zu Grubenhölzern aufarbeiten zu lassen, welche für die Bergbau=Bezirke der Rheinprovinz und Westfalens selbst aus den weit entlegenen Provinzen begehrt würden. ** Auswüchse des Börsenverkehrs. Im Handelsministerium besteht der Wunsch, auf Grund der Erhebungen der Börsen=EnqueteCommission eine Vorlage auszuarbeiten, durch welche ermöglicht wird, die Auswüchse des Börsenverkehrs, soweit thunlich, zu beseitigen. Es darf bemerkt werden, daß während des Tages der genannten Commission gerade auch die Vertreter des legitimen Börsengeschäfts zugegeben haben, daß es räthlich sei, auf dem Wege einer besseren Börsenordnung Schäden herabzumindern, welche notorisch sind. Mit der Frage der stärkeren Besteuerung der Börsengeschäfte hat die hier beregte Frage natürlich nichts zu thun. * ** Wieder ein Dowe. Aus Nieder=Ingelheim, 27. Mai, berichtet man der„Frkf. Ztg.:„Ein Herr Odernheimer von hier hat, ähnlich wie der Schneider Dowe in Mannheim, einen=kugelsicheren Stoffe erfunden und dem Kriegsminister in Berlin Proben davon vorgelegt. Vor einigen Tagen erhielt Herr Odernheimer eine Mittheilung des Kriegsministeriums, nach welcher in der Schießschule zu Spandau Versuche mit dem von ihm erfundenen Stoff gemacht werden sollen; gleichzeitig wurde dem Herrn Odernheimer auferlegt, über seine Erfindung keine weiteren Mittheilungen zu machen. Die Redaction des Frankfurter Blattes macht zu dieser Meldung folgende Bemerkung:„Hoffentlich macht Herr Odernheimer nicht die Erfahrungen des Herrn Dowe, den viele Blätter schon zum Millionär avanciren ließen, während dieser Tage sein Mobilar unter den Hammer kam. ** Währungsfragen. Die Handelskammer in Köln hat an den Reichskanzler eine Eingabe gerichtet, in welcher die Erhaltung der Reichs=Goldwährung befürwortet wird. Die wesentlichsten Gesichtspunkte, die sie für ihren Standpunkt geltend macht, sind etwa in Folgendem enthalten: „Die Preiserniedrigung de schaftlichen Produkte, ist nicht durch angebliche Goldknappheit entstanden, vielmehr hat sich das Gold seinen Aufgaben als Währungsmetall durchaus gewachsen gezeigt. Die vielfach behaupteten schädlichen Folgen des Sinkens des Silberpreises sind theils als solche überhaupt nicht vorhanden, theils werden sie stark übertrieben. Die Demonetisirung des Silbers hat nur bis zu einem gewissen Grade den Preisrückgang desselben verursacht. Ein Doppelwährungsbund ohne England würde in seinen Geldverhältnissen stets durch die wirthschaftliche Weltmacht Englands gestört werden. Aber selbst ein allgemeiner Bimetallismus wäre nicht im Stande, dauernd das alte Werthverhältniß aufrecht zu erhalten, wenn die Silberproduktion auch nur auf der gegenwärtigen, sonst nie dagewesenen Höhe bliebe, während Alles dafür spricht, daß sie noch weiter zunimmt. Vielmehr würde einfache Silberwährung entstehen mit Goldagio und schließlich völliger Verdrängung des Goldes aus dem Verkehr. Die lohnarbeitenden Klassen werden mehr durch die allgemeine Preissteigerung leiden, als durch die immer sehr langsam eintretende Lohnerhöhung gewinnen. Ein Nutzen steht nur für Diejenigen in Aussicht, welche auf lange Fristen unkündbar verschuldet sind.“ * ** Ein Cholerafall in Hamburg. Man meldet uns aus Hamburg, 29. Mai: Die Cholera=Commission des Senats theilt mit: Ein Comptoirbote in Neustadt, welcher seit 8 Tagen an leichten Durchfällen litt, begab sich am 27. Mai wegen Choleraerscheinunger in ärztliche Behandlung und starb am gleichen Tage Mittags. Die bakteriologische Untersuchung ergab gestern Cholera. * * Nochmals der„Prinzenbrief". Ueber den Brief des Prinzen Albrecht an den General v. Winterfeld bringt die officiöse „Braunschweigische Landes=Zeitung“ aus zuverlässigster Quelle folgend weitere Mittheilungen: „Der Brief war ordnungsmäßig in dem bekannten großen Convert, welches die Aufschrift=Angelegenheit des Regenten= trägt, von der Post nach Berlin befördert worden. Es ist ferner festgestellt worden, daß er am anderen Tage früh in Berlin auf dem dortigen Postamte eingetroffen ist, aber ebenso ist auch ermittelt, daß er nicht an seine Adresse gelangte. Was mit dem Briefe in der Zeit, die zwischen seinem Eintreffen in Berlin, am 10. Mai, und seiner Ablieferung an den„Vorwärts“ am Freitag 12. Mai geschehen ist, darüber hat sich noch nichts Sicheres erfahren lassen. Die Annahme ist aber gerechtfertigt, daß er auf dem Berliner Postamte gestohlen worden ist, denn ein derartiger Brief wird natürlich mit noch größerer Gewissenhaftigkeir behandelt, als andere Sendungen. An dem Samstag, als der„Vorwärts“ den Brief veröffentlichte, reiste der General v. Winterfeld nach Blankenburg, um sich in seiner früheren Eigenschaft als Divisicnär und Chef des Stabes der ersten Armee=Inspektion, deren oberster Vorgesetzter Prinz Albrecht ist, zu verabschieden, denn bekanntlich war der General inzwischen mit der Führung des Gardecorps beauftragt worden. Als der Regent im Laufe des Gesprächs u. A. auch auf die Görlitzer Feier zu sprechen kam und Andeutungen fallen ließ, die sich auf den Inhalt seines Briefes bezogen, ohne daß jedoch Herr von Winterfeld darauf einging, stellte sich alsbald heraus, daß Letzterer von dem Schreiben nichts wußte. Am anderen Morgen klärte sich das Räthsel auf, die Zeitungen brachten den Bericht von der Veröffentlichung des„Vorwärts". aller Welt. s Carnot und Constans, die„feindlichen Brüder" unter den französischen Politikern, sollen sich unter dem Drange der Verhältnisse versöhnt haben. Man erwartet, daß Carnot Herrn Constans an die Spitze des nächsten Cabinets berufen werde, ein Schritt, dem der Präsident der Republik bekanntlich bei den früheren Ministerkrisen hartnäckig ausgewichen ist. * s Armeebetrügereien in Frankreich. Man berichtet aus Paris, 27. Mai: Die Anklagekammer verwies an die Geschworenen drei Armeelieferanten, den Verwaltungsofficier Meyer und 14 Mitschuldige wegen Fabrikation und Verwendung falscher Stempel bei der Lieferung schlechten Tuches für die Armee. Skandalöse Enthüllungen sind für die Verhandlungen angekündigt. * s Der Congreß der Grubenarbeiter, welcher in der vorigen Woche zu Brüssel tagte, hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, daß der nächste Congreß in einem deutschen Bergwergscentrum stattfinden solle. Einem Vorschlage Calvignacs, auf die Tagesordnung des nächsten Congresses die obligatorische Anwendung des elektrischen Lichtes für die Grubenarbeit zu setzen, wurde die Zustimmung ertheilt. * s In Moskau hat dieser Tage anläßlich des zehnten Jahrestages der Thronbesteigung des Czaren Alexander III. eine große Feier stattgefunden. Die russische Presse bringt aus gleichem Anlasse lange Aufsätze zum Lobe des Czaren, worin u. A. ausgeführt wird, daß der„deutsche Einfluß" in Rußland erfolgreich bekämpft worden sei und die wirthschaftliche Lage sich gebessert habe. Letzteres glauben die Herren wohl selbst nicht. * s Sonntagsruhe. Der Bundesanwalt der Vereinigten Staaten hat beim Gericht gegen die Chicagoer Welt=Ausstellung eine Klage auf Sonntagsschließung eingereicht. * s Der„New=York Herald" verschenkt. In der Pariser Ausgabe des„New=York Herald“ zeigt der Herausgeber Gordon Bennet an, daß er die Zeitung seinen Mitarbeitern ohne Ausnahme schenke. Alle Redacteure, Correspondenten und technischen Kräfte bis herab zu Falzerinnen und Expeditionsdienern erhalten nach Maßgabe ihrer Thätigkeit einen Antheil am Erträgnisse des Blattes. Der „New=York Herald“ enthält an Wochentagen 36, an Sonntagen 50 Seiten in Riesenformat und erscheint, die Pariser und Londoner Specialausgabe nicht eingerechnet, in einer Auflage von 190,000 Exemplaren. Das Blatt wirft einen jährlichen Reingewinn von 6 Mill. Francs ab. O Ein weinender Congreß. Nach der„New=York World“. fand neulich die folgende Scene in Chicago Statt: In der letzten Versammlung des Frauen=Verwaltungs=Vorstandes der Ausstellung daselbst drohte Frau Potter Palmer, ihr Amt niederzulegen. Nachdem sie diese Drohung ausgestoßen, fing sie zu weinen an. Darauf beantragte Frau Lyons, der Dame für ihre Mühewaltung einen Dank auszusprechen. Dann fing auch sie zu weinen an. Hierauf erhob sich Frau Hooker, um gegen die kleinlichen Eifersüchteleten der Verwaltung zu protestiren. Nachdem sie in beredter Weise ihren Protest begründet hatte, weinte auch sie.— Nun wurde der Antrag, der Frau Potter einen Dank zu votiren, zur Abstimmung gebracht. Der Antrag wurde angenommen— und Alle fingen zu weinen an. Von Nah und Fern. * Wesel, 25. Mai. Einen gräßlichen Selbstmordversuch machte gestern in früher Morgenstunde ein Zahlmeister=Aspirant des Feld=Artillerie=Regiments Nr. 23, indem er sich mit seinem Säbel zwei Stiche in die Brust beibrachte und durch einen tiefen Schnitt in den Hals und in die Pulsader der rechten Hand sich schwer verletzte. Durch eine große Blutspur, welche, am Br. Hause anfangend sich von dort das ganze Trottoir der Rheinstraße entlang hinzog und in der Nähe des Fischerthores in einer großen Blutlache endete, wurden einige Arbeiter veranlaßt, derselben zu folgen, und sie fanden den Unglücklichen im Wallgraben, nur geringe Lebenszeichen von sich gebend. Kurz vorher soll derselbe fnoch auf zwei Stellen versucht haben, einen kostbaren Ring zu verkaufen, jedoch ohne Erfolg. Das Motiv zu dieser That ist bis jetzt unbekannt. Der Schwerverletzte wurde auf Anordnung der Polizei dem Garnisonlazareth überwiesen, und es ist wenig Hoffnung auf Erhaltung seines Lebens vorhanden. * London, 29. Mai. In dem Lager von Aldershot ist das Scharlachfieber ausgebrochen. Bei den dort liegenden Regimentern sind sehr zahlreiche Erkrankungen und mehrere Todesfälle vorgekommen. Christiana, 27. Mai. Nansens Polarexpedition wird nun doch gegen den 20. Juni abgehen; alle Theilnehmer an derselben sind hier eingetroffen, die Ausrüstung des Expeditionsschiffes „Fram“ wird eifrigst betrieben. * Zittau, 28. Mai. Von einer Kreuzotter gebissen wurde vor einigen Tagen ein junger Mann, welcher mit seiner Braut eine Fußpartie nach der Lausche unternommen hatte. Derselbe hatte die Kreuzotter am Schwanze gepackt und mehrmals herumgeschleudert, als das Thier plötzlich emporschnellte und den jungen Mann in die Hand biß. Derselbe saugte zwar die Wunde sofort aus, doch muß er wohl eine Verletzung der Zunge oder an der Lipspe gehabt haben, denn binnen einer halben Stunde schwollen Gesicht, Lippen und Unterleib furchtbar auf und nahmen auch eine dunkelblaue Farbe an. Der Zustand des Gebissenen ist sehr bedenklich, so daß er wohl kaum wieder hergestellt werden dürfte. * Wien, 27. Mai. Der thiesige Fabrikant chemischer Produkte Ruß, der in guten materiellen und Familienverhältnissen lebte und mit einem 22jährigen Mädchen verlobt war, reiste nach Pola, wo er am Meeresstrande Gift nahm und sich eine Kugel durch den Kopf jagte. In einem Schreiben an seine Eltern wird die That mit dem durch Spekulationen herbeigeführten Verlust seines Vermögens motivirt. Vor seinem Selbstmord sandte Ruß an seine Braut in einem Brief Blausäure und rieth ihr, sich ebenfalls den Tod zu geben. Das junge Mädchen wurde heute im Bette todt aufgefunden. * Vom Brocken, 26./Mai schreibt man: Wohl selten hat der Brocken so viel Menschen beisammen gesehen, wie am zweiten Pfingstfeiertage dieses Jahres. Alle Säle und Zimmer waren dicht gefüllt mit fröhlichen Menschen, zu denen sich immer neue Schaaren gesellten. Gegen Mittag kamen im Sonnenbrande von allen Seiten„Vereine“ gezogen: Turner, Sänger, Raucher, Belocipedisten u. s. w. Da nirgends im Hause ein Unterkommen zu finden war, so nahm die wanderlustige Jugend einfach von dem Plateau Besitz; dasselbe glich denn auch bald einem großartigen Zigeunerlager, das besonders von Berliner Turnern belebt wurde. Diese echt sommerlichen Scenen traten in lebhaften Gegensatz zu den noch vielfach vorhandenen Schneemassen, die, von der herrlichen Maisonne beschienen, weit hin in das Land leuchteten. * Berlin, 28. Mai. Eine für die Pfingstfeier aufgestellte Aus. flügler=Statistik ergibt, daß von den 1½ Millionen Berlinern kaum die Hälfte während des Pfingstfestes in Berlin anwesend war. Am stärksten besucht war Weißensee, in dessen sechs großen Lokalen am 1. und 2. Feiertage ca. 100,000 Personen anwesend waren. Der Ausschank an Bier betrug beim Sternecker allein 237 Tonnen Bier. Friedrichshagen wies nach einer vorgenommenen Zählung der Bahnkarten am 1. Feiertage 14,000 Berliner Besucher auf, die in 26 Sonderzügen befördert wurden, am 2. Feiertage betrug die Zahl der Ausflügler 25,000 mit 35 Extrazügen. Grünau war in drei Festtagen von 70,000 Berlinern besucht. Die Dampfer der Sterngesellschaft auf der Oberspree beförderten nach Stralau, Treptow, Sadowa u. s. w. während des Pfingstfestes ca. 94,000 Personen. Durch Berliner Vergnügungs= zügler hatte sich die Zahl der Bewohner Potsdams nahezu verdoppelt, die Charlottenburgs sogar verdreifacht. Die nicht zu zählenden Besucher von Pankow, Tegel, Pichelswerder, Schildhorn, Wannsee mögen mehrere Hunderttausende betragen haben. Nach der märkischen Schweiz, speciell nach Freienwalde, führten die Sonderzüge 6500 Personen, nach Stettin fuhren 4000 Berliner und nach der Sächsischen Schweiz machten— nach der Zahl der Extrazüge nach Dresden zu schließen— etwa 9000 Berliner Ausflüge. * Wiesbaden, 26. Mai. Aufsehen erregt die heutige Verurtheilung des hiesigen reichen, viele Ehrenämter bekleidenden Fabrikbesitzers Nötzel wegen Betrugs. Nötzel fuhr als Mitbesitzer der chemischen Fabrik täglich nach Griesheim. Seine Eisenbahn=Abonne= mentskarte wurde irrthümlich statt für einen Monat für ein Jahr ausgestellt und von Nötzel, obwohl er nur den Monatsbetrag gezahlt, fast das ganze Jahr benutzt, bis die Karte confiscirt wurde. Der Staatsanwalt beantragte wegen Betrugs 9 Monate Gefängniß. Das Urtheil lautete auf 1500 Mk. Geldstrafe. * Dortmund, 27. Mai. Der frühere Locomotivführer, jetzige Rentner Bohnert von hier ist wegen Verdachts der Falsch= münzerei verhaftet worden. Er hatte sich mit einem Graveur vom Hörder Werk wegen Beschaffung von Probestempeln in Verbindung gesetzt, dieser aber lieferte ihn der Polizei aus. Man fand bei ihm falsche holländische Gulden, 2 Mark= und 20 PfennigStücke. * Aus Rheinhessen, 27. Mai. In Folge der günstigen Witterung ist der Stand der Weinberge in der diesseitigen Provinz ein sehr günstiger. In den meisten guten Lagen steht der Weinstock bereits in voller Blüthe. Wie sich jetzt zeigt, waren die Klagen über große Frostschäden vielfach übertrieben. Bamberg, 29. Mai. Zur Insolvenz der Bankfirma Heßein hierselbst wird weiter bekannt: Von dem Depot eines adligen Gutsbesitzers, das 200,000 Mark betragen sollte, fanden sich nur 500 fl. vor. Kleinere Depots sind meistens unberührt geblieben, die bedeutenderen sind entweder völlig oder größtentheils unterschlagen. Militärs, Beamte, Geistlichkeit und Adel verlieren zum Theil hohe ummen. Berliner, an dem Krach betheiligte Firmen und Banken erklären sich zum Theil gedeckt. Das Gesammtdeficit wird auf einige Millionen veranschlagt. 4 Berlin, 27. Mai. Der Distanze=Marschverein„Berlin=Wien“ war gestern zum letzten Male vor dem Start im „Prälaten“ zur Sitzung versammelt. Außer dem Vorstande waren von den Mitgliedern nur jene drei Berliner Herren erschienen, die sich activ an dem Marsch betheiligen wollen; der eine von ihnen hat sich im Training„Blasen“ gelaufen, so daß seine Mitwirkung fraglich geworden ist. Durch Nachmeldungen ist die Zahl der Theilnehmer auf sechszehn gestiegen, nachgemeldet haben sich ein Arzt aus Halle und ein Hauptmann aus Graz; der Herr aus Osterode in Ostpreußen, der sich bisher als„Mensch“ bezeichnet hatte, ist ein 52jähriger Major a.., der Leipziger Theilnehmer, dessen Berufsaufgabe noch fehlte, ist Architect. Aus Wien ist ein junger Radfahrer hier eingetroffen, der die Marschirenden als Berichterstatter für das „Neue Wiener Tageblatt“ per Rad begleiten will. 4 Hamburg, 27. Mai. Beim„Hamb. Fbl.“ stellte sich gestern der dänische Weltreisende von seiner„Hungertour“ heimkehrend vor. Das genannte Blatt schreibt über den sonderbaren Sportsmann: Der dänische Journalist Wirén, der von dem Kopenhagener Blatt „Danebrog" als„Weltreisender“ engagirt war, mit der Bedingung „kein Geld auszugeben“, ist hier in Hamburg, auf seiner letzten Station vor dem Ausgangspunkte Kopenhagen, eingetroffen und hat seine„Mission“ glänzend erfüllt. Herr W. reiste am 15. September 1892 von der dänischen Hauptstadt ab, besuchte nacheinander London, andere englische Städte, New=York, Chicago, San Francisco, Yokohama, Hongkong, Saigon, Singapore, schließlich Hamburg, und das Alles ohne einen Heller Geld auszugeben. Was man ihm nicht freiwillig gab, erübrigte er sich durch Arbeiten. Für den Nothfall trug der seltsame Wanderer einen Creditbrief über 25 Pfd. SterPan brr. 9öb. Kr. in Bonn. Sie schreiben uns:„Das Arndt'sche Grundstück entfaltet sich immer mehr zu einer schönen Anlage. Das Haus hat den nothwendigen neuen Anstrich erhalten und dahei ist auch die über der Thür befindliche Tafel erneuert worden; es steht darauf: Dieses Haus steht in Gottes Hand Und Lülo ist es zugenannt Gottes Fried und Freud zieh mit Uns ein Dann wird das Glück der Pförtner sein. wäre mir nun lieb zu erfahren, was Lülo für ein Name ist oder welche Bedeutung das Wort hat?“ Antwort:„Lülo“ soll ein Kosename für Luise sein, und so hieß die erste Frau Arndt's, so daß also Arndt das Haus seiner Frau weihte. Commerzienrath Quistorp in Stettin, durch die zweite Frau mit Arndt verwandt, bestätigte dies vor einiger Zeit gelegentlich eines Besuches, den er„Haus Lülo“ machte. D. in Bonn. Ihre erste Frage läßt sich nicht mit kurzen Worten beantwortey. Ziehen Sie das„Ceremonialbuch für den königlich preußischen Hof" des Grafen Stillfried(Berlin 1877) zu Rathe.— In Ihrer zweiten Frage verlangen Sie zu wissen, vie hoch die Heirathscaution für einen Secondlieutenant bezw. Premierlientenant und Hauptmann sich beläuft.— Hier die Antwort, welche uns in liebenswürdigster Weise von einem genauen Kenner der Verhältnisse ertheilt worden ist: Nach Allerhöchster Cabinets=Ordre vom 20. Mai 1886 muß der Hauptmann 2. Klasse und jeder in dessen Rang stehende Officier ein sicheres außerdienstliches Einkommen von Mk. 1500, der Lientenant(Premler= und Second=) von 2500 Mk. jährlich nachweisen. Dieses Einkommen kann auch in Erträgen von Grundstücken, Bergwerken, kaufmännischen Geschäften u. dgl. sowie in Dividenden von Actiengesellschaften bestehen, wird aber da nur zur Hälfte des Durchschnitts=Ertrages der letzten 10(bei Grundstücken der letzten 5) Jahre angenommen. Auch bei Hypotheken= oder Grundschulden nichtdeutscher Werthpapieren 2c. bestehen Beschränkungen. Am sichersten und einfachsten stellt sich die Caution in einem ordentlichen Paket Preußischer Consols, welche den oben genannten Jahres=Ertrag an Zinsabschnitten im Januar und Juli bezw. April und October liefern. Denn das Warten auf Hypothek=Zinsen, Dividenden=Coupons u. s. w. verträgt ein Haushalt nicht, der auf ein abgegrenztes Einkommen angewiesen ist und welchem nicht etwa ein stets zahlungsfähiger und bereiter Schwiegervater oder Onkel oder dito Tante zur Seite steht.— Zu 5pCt. kapitalisirt, entspricht die Caution des Hauptmanns 2. Klasse dem gewöhnlich genannten Kapital von 30,000 Mark (10,000 Thlr.) und diejenige des Lieutenants dem Kapital von 50,000 Mk.(16= bis 17,000 Thlr.) Vom Hauptmann 1. Klasse einschließlich aufwärts wird keine Caution mehr gestellt. Alle angehenden Schwiegermütter und Schwiegerväter werden gewiß gut thun, sich diese Verhaltungsmaßregeln auszuschneiden und in's Notizbuch zu kleben, um vorkommenden Falls genau zu wissen, was Rechtens ist. Ferdinand N....t. So lassen Sie ihm doch das kindliche Vergnügen und denken Sie mit Göthe:„Seines Bellens lauter Schall beweist nur, daß wir reiten.“ Rhein 10. Nein, Sie haben leider nichts gewonnen. Junger Gartenfreund. Die Schuld daran, daß Ihnen so viele Topfpflanzen zu Grunde gehen, liegt wahrscheinlich in dem unrichtigen Begießen derselben. Merken Sie sich Folgendes: Im Wachsthum begriffene, stark treibende Pflanzen bedürfen viel, ruhende Pflanzen, besonders bei ihrem Blätterfall im Winter, wenig oder gar kein Wasser. Man gieße nicht alle Tage, sondern nicht eher, bis der Boden beinahe trocken ist. Ist man darüber in Zweifel, so klopfe man mit dem Fingerknöchel an die Außenseite des Topfes, ist der entstandene Ton ohne Klang, so ist die Erde noch feucht. Man gieße nur mit Wasser, welches die Zimmertemperatur hat und immer am Rande herum jedesmal soviel, daß die ganze Erde durchtränkt wird; man halte dabei die Erde locker, damit Luft und Feuchtigkeit eindringen können. Niemals gieße man, wenn der Topf von den Sonnenstrahlen getrosfen wird. Freund der Gerechtigkeit. Ihre Frage wurde vor einiger Zeit durch eine Entscheidung des Reichsgerichts beantwortet. Nach derselben ist jeder Gastwirth zwar nicht gesetzlich, jedoch durch seine gewerbliche Stellung verpflichtet, allen Gästen, die sich anständig betragen, Speisen und Getränke zu verabfolgen. Es stehe durchaus icht in dem Belieben eines Gastwirths, irgend welchem anständigen Gaste die Verabreichung zu verweigern. Die grundlose Zurückweisung würde eine Beleidigung sein. Habe aber der Gast das Bestellte erhalten und verzehrt, oder habe er verständigem Ermessen nach Zeit genug gehabt, dasselbe zu verzehren, dann brauche ihn der Wirth nicht länger zu dulden. Mache aber der Gast eine neue Bestellung, dann müsse sie der Wirth auch ausführen. Hermine in D. Ja, Benzoetinktur ist ein sog. Schönheitsmittel und wird bereitet aus 2 Gramm gepulverten Benzoeharz und 100 Gramm Rosenwasser, ine dem man beides langsam mit einander durch Reiden verbindet. Die Tinktur ist ein unschädliches Schönheitsmittel und wird gegen Leberflecke, Sommersprossen und Kupferausschläge angewandt. Es werden damit die fleckigen Hautstellen früh nach dem Aufstehen und am Abend vor dem Schlafengehen eingerieben. Unkundiger in Kessenich. Das sogenannte Alpdrücken ist ein asthmatischer Zustand, der während des Schlafens eintritt und dem verschiedene Ursachen, wie Störungen im Blutlauf, Ueberladung des Magens vor dem Schlafengehen, viel geistige Getränke u. s. w. zu Grunde liegen. Eine geregelte Diät ist zu seiner Verhütung nothwendig. Schwacher Kamilleuthee vor dem Schlasengehen ist von Nutzen. Das Reiben der Herzgrube mit den Händen soll gegen ihn Erleichterung bringen. E. K. in Erpel. Die Anzeige kostet einmal Mk..70, dreimal Mk..50, bei vorheriger Einsendung des Betrages erscheint dieselbe viermal. R. S. Oberwinter. Die Anzeige kostet jedesmal eine Mark, viermal 3 Mark, Neubau. Wenden Sie sich an das städttsche Bauamt. 17 Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. Seneval=Anzeiger für Vonn und Uugegend, Nr. 1251 Seite 5. Bonn. (Nachdruck nur mit Qu illenangabe gestattet.) Bonn, den 30. Mai. Reichsbank=Nebenstelle. Sonntag Mittag traf der Herr Präsident des Reichsbank=Directoriums Dr. Koch in Begleitung des Herrn Oberlandesgerichts=Präsidenten Dr. Struckmann, sowie des Kaiserlichen Bankdirectors Richter u.., von Köln kommend, auf dem hiesigen Bahnhofe ein, woselbst die Herren von dem Herrn Vorstande der Reichsbank=Nebenstelle Dr. Brosien begrüßt wurden. Von einem Ausflug in's Siebengebirge zurückgekehrt, statteten die genannten Herren der Nebenstelle noch Abends einen Besuch ab und begaben sich dann in's„Hotel Royal“. Gestern, Montag, revidirte der Herr Reichsbank=Präsident Dr. Koch von 10 Uhr ab die Nebenstelle und sprach sich wiederholt lobend über die Art der Geschäftsführung aus: die Ordnung im inneren Dienste, sowie die Prinzipten, wonach die Geschäfte gemacht würden, besonders bei der Creditgewährung seien mustergültig. Dann entsprach der Herr Präsident einer Einladung des Vorstandes zu einem Gabelfrühstück, von welchem er sofort mit dem Zuge 123° die Weiterreise zur Revision der Anstalten Neuwied, Coblenz, Trier, Metz, Saarbrücken und Frankfurt a. M. antrat. Auf eine von der Handelskammer liebenswürdigerweise projectirte festliche Veranstaltung mußte der Herr Präsident aus Rücksicht auf seine knapp bemessene Zeit zu seinem großen Bedauern verzichten. 6# Der„Lehrgang für Lehrerinnen der Jugendspiele“, der auf Veranlassung des„Centralausschusses zur Förderung der Jugend= und Volksspiele in Deutschland“ in den Tagen vom 23. bis 25. d. M. hierselbst stattfand, war von 45 Theilnehmerinnen besucht(43 aus der Rheinprovinz und 2 aus Westfalen). Es wurden ausschließlich Bewegungsspiele im Freien geübt unter der Leitung von Oberturnlehrer Schröder. Der Sportplatz des Eisclubs bot dazu den geeigneten Raum, und der Eifer und die Geschicklichkeit der Uebenden hatte jedesmal die Aufmerksamkeit eines großen Theiles der Bürgerschaft auf sich gezogen. Am Mittwoch hielt Dr. med. F. A. Schmidt einen längeren Vortrag über wichtige Punkte der Schulgesundheitspflege für Mädchen mit besonderer Berücksichtigung des Mädchenturnens und der Spiele. + Herr Carl Grube, Hauptlehrer an der hiesigen evangelischen Knabenschule, ist zum Rector ernannt worden. ∆ Die Salonboote der Kölnischen und Düsseldorfer Dampfschifffahrts=Gesellschaft, welche in Schnellfahrt Morgens 9¼ Uhr von Köln nach Mainz und Morgens 9½ Uhr von Mainz nach Köln gehen, haben ihren regelmäßigen Dienst, welcher wegen des niedrigen Wasserstandes eine Zeit lang oberhalb St. Goar eingestellt worden waren, wieder vollständig aufgenommen. ∆ Die klinischen Anstalten unserer Universität(Theaterstraße) werden, wie die Verwaltungs=Inspection bekannt macht, vom 1. Juni ab für den Besluch der Kranken durch ihre Angehörigen und Freunde töglich von 8 bis 4 Uhr Nachmittags geöffnet werden. □ Vermißt. Seit Freitag den 27. d. M. ist der am 17. Februar 1871 geborene Wilhelm Bach aus Röttgen verschwunden. Derselbe ist geistig sehr beschränkt und befürchten seine Eltern, daß ihm ein Unglück zugestoßen sei. Bach ist 1,60m groß, schlank, hat dunkelhraune Haare und war bekleidet mit schwarzer Hose, grauleinener Joppe, grüner Weste, graue Mütze und Pantoffeln. Wer über den Vermißten irgend eine Auskunft geben kann, wird gebeten, dies sofort an den Ortsvorsteher nach Röttgen bei Bonn zu melden. -. Das Fahrrad findet beim Militär immer mehr Eingang. So sahen wir am Samstage das hier garnisonirende 2. Bataillon 28. von einer Uebung kommend in Bonn einrücken, wobei auch ein Radfahrer in Uniform vertreten war. Das Zweirad war sehr praktisch eingerichtet; an der Seite entlang liegt das Gewehr, vorn au der Lenkstange befindet sich ein Gepäckshalter, wo der Tornister Platz gefunden hat: auch ist an der Lenkstange ein Haken für den Säbel angebracht. Wie auf dem Rade ersichtlich, ist dasselbe aus dem Fahrrad=Fabriklager von Joseph Voigt, Hundsgasse, entnommen. amp; Während es in Bonn seltsamerweise noch immer Leute gibt, welche glauben, ihre Einkäufe in Köln machen zu müssen, hat ein dicht bei Köln seinen Sitz habender Verein seinen Bedarf zu einem von ihm veranstalteten Gesang=Wettstreit aus Bonn bezogen. Der Männer=Gesangverein„Loreley“ in Kalk, der Pfingst=Sonntag und=Montag sein 25jähriges Jubelfest hielt, ließ sowohl den Silberkranz als auch sämmtliche Erinnerungs= und Preismedaillen(über 120 Stück) von Herrn H. G. Themer hier anfertigen. Letzterer hat auch zu allen in letzter Zeit in unserer Gegend abgehaltenen Wettstreiten das Nöthige geliefert. 9. An dem von dem Männer=Gesang=Verein„Eintracht“ in Dottendorf veranstalteten, am nächsten Sonntage daselbst stattfindenden Gesang=Wettstreite wird sich auch das hiesige Männer= Quartett„Elementa“.(Vereins=Lokal E. Zernack) betheiligen. Letzteres hat zu dem Wettstreite einen Ehrenpreis, bestehend in einem von Korbweiden geflochtenen Noten=Etagere, gestiftet. Es ist dies ein Kunstwerk der Korbmacherei, von Herrn W. Koch hierselbst angefertigt und s. Z. zur Gewerbe=Ausstellung nach Köln gesandt, wo es auch prämürt wurde. Von heute ab, ist dasselbe im Schaufenster des genannten Fabrikanten(Neugasse) ausgestellt. □ Silberne Hochzeit. Die geachteten Eheleute Rudolph Windmüller(Schumannstraße 8) hier feiern morgen Mittwoch das schöne Fest der silbernen Hochzeit. 88 Berlin, 29. Moi. Der Distanzmarsch Berlin=Wien hat heute Morgen 6 Uhr auf dem Tempelhofer Felde begonnen. Es starteten 15 Herren, darunter 3 Oesterreicher und 2 Berliner: der Rest war aus verschiedenen Orten Deutschlands. 88 Berlin, 30. Mai. Die Interpellation des Grafen Douglas über die Maßnahmen der Regierung gegen die Cholera ward von der heutigen Tagesordnung des Abgeordnetenhauses abgesetzt, weil der Cultusminister an der Verhandlung nicht theilnehmen kann, diese daher bis zu dessen Rückkehr vertagt wird. ss Hamburg, 29. Mai. Einer Bekanntmachung des Senats und der Cholera=Commission zufolge ist die alte Schöpfstelle der Stadtwasserkunst gestern geschlossen worden. Die ganze Stadt ist jetzt usschließlich mit filtrirtem Wasser versorgt. §8 Bochum, 29. Mai. Die Centrumspartei stellte den LandtagsAbgcordneten Fuchs(Köln) auf, nachdem Bergmann Rosenkranz entschieden abgelehnt hatte. s Vingen, 29. Mai. Das Ueberfahrtsschiff der Staat ahn ist bei Krausau aufgefahren. Das Hintertheil ist gesunken. Die Reisenden kamen mit einem Nachen an das Land. 88 Brüssel, 25. Mai. Rueller, der Belgier, der kürzlich als des Diebstahls der Diamanten der Gräfin von Flandern verdächtig in Görlitz verhaftet worden ist, soll eingestanden haben, der Hauptschuldige und im Einverständniß mit Leuten vom Schloß vorgegangen zu sein. Ein in London verhaftete James White soll nun auch bald als Mitschuldiger entlarvt werden können. Endlich heißt es, der Staatsanwalt kenne den Versteck der gestohlenen Gegen stände. 88 Paris, 29. Mai. Wie aus Biskra gemeldet wird, haben die Heuschrecken die Oasen überfluthet, die Gemüsepflanzungen sind völlig zerstört, die Palmenhaine bedroht. Der ganze Süden ist angegriffen. s Lille, 29. Mai. Hier wurde der erste Choleratodesfall constatirt. Die Leiche wurde sofort beerdigt. ss Mailand, 29. Mai. In Ligurien, namentlich in der Umgegend von Voghera, gingen gestern starke Hagelwetter nieder, die einen großen Theil der Ernte vernichteten und an Gebäuden großen Schaden anrichteten. Zwei auf dem Felde beschäftigte Peronen wurden getödtet. Zahlreiche Hagelschlossen hatten bis 8 Centimeter Durchmesser. 88 Pest, 29. Mai. Es verlautet, Rußland lasse die Berliner Signatarmächte zwecks Einberufung einer europäischen Conferenz nach Konstantinopel vertraulich sondiren. Die Aufgabe der Conferenz sei die Lösung der bulgarischen Fürstenfrage in Gemäßheit des Berliner Vertrages. s Pest, 30. Mai. Aufsehen erregt die Meldung der Blätter, nach welcher eine in dritter Ehe mit einem Officier verheirathete Gräfin ihre zwei Kinder aus erster Ehe umbringen lassen wollte und deren Pflegerin 2000 Gulden anbot. Die Pflegerin wies den Antrag zurück und behielt trotz eigener Armuth die Kinder bei sich. Auf dem Sterbebett bat sie eine Freundin, die Kinder nicht an die Mutter auszuliefern. Gelegentlich der Stallberger Kirmes, ge∆ Siegburg, 29. Mai. riethen gestern zwei Männer in Streit, wobei Einer den Andern mit einem Bierglase niederschlug. Der Verletzte, welcher einen großen Blutverlust erlitt, wurde nach dem Hospital geschafft; der Thäter ist verhaftet. &a Socialdemokratische Frauenversammlung in Köln. Mast schreibt uns aus Köln, 29. Mai: Die Wahlagitation im socialistischen Lager in unserer Stadt wird heuer in einer derartigen Weise betrieben, daß man versucht ist, zu glauben, man wohne bei dem Besuche einer derartigen Versammlung einem Kaffeekränzchen bei. Diese Ueberzeugung mußte sich wenigstens Jedem aufdrängen, der das Vergnügen genoß, der gestern Abend im„Karl der Große" stattgehabten„Frauen= und Mädchen=Versammlung“ beizuwohnen. Einige Hundert Frauen, viele Kinder und Dienstmädchen, letztere meistens in Begleitung des Bräutigams, das waren die Besucher der vomphaft angekündigten Frauen=Versammlung, in welcher eine gewisse Frau Schneider über— die Militärvorlage sprechen sollte. Sie löste ihr Versprechen ein, sie sprach und verlangte Abschaffung des Militärs, das„uns“ nur unnöthige Kosten verursache 2c. 2c.— selbstverständlich unter dem größten Bravo der anwesenden Colleginnen. Wir verlangen Gleichberechtigung mit den Mäunern, wir wollen auch unsere Stimme abgeben können, um— ruft Rednerin mit Emphase aus— mitbestimmend in die Geschicke unseres Staatswesens einzugreifen.(Bravo!) Der Rednerin wurde Beifall und der Dank de ersammlurg zu Theil, und hocherhobenen Hauptes verließ sie mit ihren ihr zujubelnden Frauen den Saal— sie wußte, daß sie ihre Sache gut gemacht hatte. Letzte Post. Telegramme des General=Anzeigers. 88 Köln, 29. Mai. Soeben explodirte in der auf der Hohestraße belegenen Apotheke ein Benziub allo und richtete furchtbare Verwüstungen an. Der Besitzer und dessen Ehefrau wurden angeblich schwer verletzt und dem Hospital überwiesen. Scherben von großen Spiegelscheiben bedeckten die Straße. Das Unglück wurde durch Unvorsichtigkeit eines Laufburschen verursacht, der mit einem brennenden Licht dem Ballon zu nahe kam. s9 Calentta, 30. Mai. Sechzig Menschen sind beim Verlassen des Schiffes„Germania“ während eines Wirbelsturmes, der die Bucht von Bengalen heimsuchte, umgekommen. Das Schiff„Glengarry“ ist auf offener See verlassen worden. Die Mannschaft wurde von Franzosen gerettet. Nachrichten über das Schiff fehlen noch. 8s Berlin, 29. Mai. Zwei Amerikaner, ein angeblicher Kürschner Glower aus San Francisco und Commissionär Harden aus Washington, sind verhaftet worden. Es wurden bei ihnen Einbrecherwerizeuge gefunden. Man bringt Beide mit den jüngsten Diebstählen bei Juwelieren, sowie mit dem Diebstahl des Portefeuilles des chikenischen Gesandten auf der Fahrt von Verviers nach Köln in VerNndung. I“ Mainzer neue ital. Kartoffeln frische Gurken Trauben Pfirsiche Aprieoseh Tomaten frische Schneide-Bohnen, neue Castiebay Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten=Versammlung am 26. Mai 1893, in welcher anwesend waren: Oberbürgermeister Spiritus, Vorsitzender, Stadtbaumeister Lemcke, Gas=Director Söhren und die Stadtverordneten: Berg, Bongartz, Brambach, Brassert, Brüne, Dahm, De Limon, Doutrelepont, Ebbinghaus, Eich, Gregor, Hellekessel, Heury, Ittenbach, Marcus, Möllenhoff, Olbertz, Schmidt, Schmithals, Schürmann, Simon, Sinn, Strecke, Uellenberg, Wassermeyer, Weber.„„ Stadtverordneten=Versammlung geneymigt die Verpachtung einiger Grundstücke, so wie die Erwerbung mehrere Parzellen für die Kaiser Wilhelms=Höhe, auch eines Terrainstreifens zur alignementsmäßigen Erbreiterung der Sürst und eines solchen am Bonnerthalwege, beschließt die Ausführung von Erweiterungsbauten der Oberrealschule und des Gaswerkes, stellt die Bedingungen für die Abgabe von Gas fest, wählt die Vertrauensmänner in den Ausschuß zur Wahl der Schöffen 2c. und die zu ersetzenden Mitglieder und Stellvertreter des Verwaltungsraths der Sparkasse, verweiset die Wahl eines Beigeordneten zur geheimen Sitzung, erklärt sich mit der Vergebung des Drucks neuer Zinsscheine einverstanden, findet gegen beabsichtigte Telegraphen=Anlagen nichts zu erinnern und mimmt die Mittheilung entgegen, daß Herr Oberpfarrer Neu für die Armen der Stadt 200 Mk. stcct bei. 1421] Frage nach Beuel. Wie verhält es sich, daß auf unserem neuen Kirchhofe in Beuel die Leichen nicht der Reihe nach beerdigt werden, wie dies ausdrücklich im Protokoll von 1888 von der Gemeinde=Vertretung und dem Kirchen=Vorstand genehmigt und unterschrieben worden ist? Oder besteht das Protokoll nicht mehr, so daß jetzt die besser situirten Bürger auch besser gelegene Grabstätten erhalten? Mehrere Bürger von Beuel. -Tollette-Cream der Lanolinfabrik, Martinikenfelde boi Borlin zur Pflege der Haut. Von- n." zur Reinhaltung und BeV0r züglien hug gunden“e: Hautstellen Vorzüglich sorders bei leiuen hindern. Zu haben in Zinnfuben à 40 Pf., in Blechdosen à 20 und 10 Pf. in der Rathhausapotheke und in der Apotheke von Dr. M. Scholl und bei C. Lauffs, Diedenhofen, Emil Meyor und G. Puchstein. Zur Aushülfe kräftiges, zuverlässiges gesucht. Kenntnisse in Hausarbeit und Bügeln erforderlich. Zu melden Vormitt. bis 11 Uhr Poppelsdorfer Allee 82. Eine Kochin sucht Stelle zum 15. Juli stillen feinen Haushalt. 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Zur Ausführung des§ 8 des Reglements zum Wahlgesetz für den Reichstag vom 28. Mai 1870 ist der Stadtkreis Bonn in die unten aufgeführten dreizehn Wahlbezirke abgegrenzt worden, was hierdurch nebst den Namen der von mir ernannten Wahlvorsteher und Stellvertreter, sowie der Lokale, in denen die Wahl vorzunehmen ist, zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Durch Kaiserliche Verordnung werden die Neuwahlen am Donnerstag den 15. Juni d. Is. vorgenommen; dieselben beginnen in allen angegebenen Lokalen um 10 Uhr Vormittags und werden um 6 Uhr Nachmittags geschlossen. Zur Betheiligung an dieser Wahl werden die dazu Berechtigten, nämlich Diejenigen, welche einem deutschen Bundesstaate angehören, das 25. Lebensjahr zurückgelegt, in hiesigem Stadtkreise ihren Wohn„ und nicht aus einem gesetzlichen Grunde ihr Wahlrecht verloren haben, hierdurch eingeladen. Es wird noch bemerkt, daß die Personenaufnahme für die Wählerlisten am 10. Mai d. Is. stattgefunden hat und daß diejenigen Wähler, welche nachträglich ihre Wohnung gewechselt haben, den aufgestellten Wählerlisten nach zu demjenigen Wahlbezirk gehören, welchem die am 10. Mai d. Is. innegehabte Wohnung zugetheilt ist. Bonn, den 29. Mai 1893. Der Oberbürgermeister, Spiritus. a. Rhein allen vorkommenden F Sahnk„ Anmelld in Gouesberg empfichlt sich zur Lieferung von abzeichen, Wappen, Ballons 2c. in sehrprachtvoller solider Ausführung u. aussergewöhnlich billigen Preisen. Cataloge und Offerten gratis. Ladenlokal mit oder ohne Wohnung zu vermiethen, * Neugasse Nr. 11. 8 Zimmer, Küche, Keller, zu vermiethen, Ermekeilstraße 22. Restaurant. Verschiedene gutgehende Restaurants und Wirthschaften unter sehr günstigen Bedingungen zu verkaufen durch Gottfr. Schmitz, Marstr. 37a. Guter bürgerlicher Peittägrres“., Thomastraße 10. 2.Geschäftshäuser in der Mitte der Stadt gelegen, zu jedem Geschäft geeignet, zu verkaufen durch Gottfr. Schmitz, Marstr. 37a. 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Rhein=Danpschiffahrt Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 17. d. Mts. bringen wir hiermit zur Kenntniß, daß die Salonboote in Schnellfahrt Morgens 9¼ Uhr von Köln nach Mainz und „ 9½„„ Mainz„ Köln ihren regelmäßigen directen Kurs wieder aufgenommen haben. Köln und Düsseldorf, den 28. Mai 1893. Die Directionen. Verannrmchung! Nach einem gemeinsamen Beschluß der Herren Directoren der neuen klinischen Universitäts=Anstalten(Theaterstraße) ist vom 1. Juni d. ab die Krankenbesuchszeit täglich von 3 bis 4 Uhr Nachmittags festgesetzt worden. Der Beschluß wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Bonn, den 29. Mai 1893. Die Verwaltungs-Inspection. er** der Göldner'schen Concursmasse Römerplatz 4. Das zur Concursmasse Göldner gehörende bedeutende Waarenlager wird heute und in den nächsten Tagen im Wege des Ausverkaufs zu bedeutend herabgesetzten Preisen veräußert. Das Lager besteht aus einer großen Auswahl Zaumzengen 2c. 2c. Der Verwalter 3 des Concursus Göldner. 1 Pogesteben=Gouoniechen gewährt auf Objecte aller Art und in allen Stadttheilen bei höchster Beleihung zum niedrigsten Ziusfuß und ohne jedes Hinhalten unter vortheilhaftesten Bedingungen in alleiniger directer Vertretung erster Hypothesen=Institute das Hypothekengeschäft von Herm. Friedrich in Coblenz, Münzplatz 3, Parterre. Erledigung vom Tage der Antragstellung an schon in—5 Tagen. 65s ein hi-Siond Monntenfür ein hienges Agentur=Geschäft gesucht. Offerten unter X. Z. 20. an die Expedition des General=Anz. Ein tüchtiger Gartenarbeiter sucht Beschäftigung.„ 5 Peter Recht, Johannisstraße 13. Ein ordentlicher Junge als Schlosrichrliag gesucht. Schlossermeister Sürth, Bonnerthalweg 19. Tagserohner gesucht. Bonner Maschinenfabrik und Eisengießerei Fr. Mönkemöller. Erster Bäckergeselle sofort gesucht. Andr. Refgen, Marstraße 51. Schneidergeselle sofort gesucht. Immel, Bonngasse 34. 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Eine düstere Dämmerung herrschte, welche sich schwer und drückend auf das Gemüth der Menschen legte. Aus den triefenden Wäldern und den Gründen und Thälern des Gebirges stieg ein feuchter Dunst empor, welcher sich um die Gipfel des Berge zu undurchringlichen Wolken verdichtete. Nur ab und zu zerriß ein heftiger Windstoß den Nebelschleier, dessen Fetzen dann in gespenstigen Gebilden an den Felsen und Vorsprüngen der Berge hingen, wie ungeheuere Leinentücher, welche die Hände gewaltiger Bergriesen dort oben befestigt hatten. Dann und wann schaute auch wohl ein Stückchen blauer Himmel durch die zerrissenen Wolken auf die regenfeuchte Erde nieder, um nach wenigen Augenblicken wieder hinter der grauen Wolkenwand zu verschwinden. Stürmisch und wild erregt waren die Nächte, deren Finsterniß von einer Dichtigkeit war, daß man daran zweifeln konnte, ob die leuchtenden Strahlen der Sonne diese bleischwere Finsterniß jemals wieder überwinden könnten. Das war die Zeit, in der sich die Bewohner des Harzes eng um die großen Kachelösen ihrer Wohnungen schaarten und von dem wilden, gespenstigen Jäger erzählten, der mit Hussah und lautem Rüdengekläff über die Erde dahin brauste. Tante Lore schrack jedesmal heftig zusammen, wenn ein Windstoß an den Läden der Fenster rüttelte oder heulend in dem Kamin hin abfuhr, daß die Flammen der mächtigen Holzscheite zischend und knisternd emvor sprühten. indem sie sich fröstelnd in ihr Tuch hüllte.„Und Du, Ella, bist heute Abend einmal wieder so stumm, als hättest Du das Sprechen überhaupt verlernt. Ein Gesicht machst Du, daß man sich vor Dir fürchten könnte.“ Ella, welche an dem Tisch saß und scheinbar gedankenlos in die Flamme der Lampe starrte, zuckte die Schultern, erhob sich und dann, ohne ein Wort der Erwiderung in dem großen Sessel ihres Vaters Platz, der in dem düsteren Winkel neben dem Kachelofen stand. „Ich begreife überhaupt nicht", fuhr Tante Lore in klagendem Tone fort,„wie Du Dich nur so hast verändern können. Stumm und bleich wie ein Geist gehst Du seit einigen Wochen umher. Deine Wangen sind blaß geworden, Deme Augen trüb, Deine fröhliche und wenn man Dich frägt, was Dir fehlt, gibst Du entweder gar keine Antwort oder fängst an zu weinen. Ich werde mit dem Papa doch nochmals ernste Rücksprache nehmen, ob wir nicht doch den Sanitätsrath zuziehen sollen.“ „Ich bitte Dich, Tante“, klang es ungeduldig aus der düsteren Ecke neben dem Ofen hervor,„sprich doch nicht immer von mir, Du quälst mich. „Da haben wir's wieder! Jetzt quäle ich Dich und ich meine es doch so von Herzen gut mit Dir. Ja, ja, ich weiß wohl, was Dich quält, es ist die Reue, daß Du damals die Verlobung aufgegeben hast.... „Tante, ich bitte Dich nochmals, laß das Vergangene vergangen sein!“ „Ich werde schweigen, wenn Du es wünschest. Aber ich habe Dir damals gleich gesagt, daß Du Unrecht thatest, als Du die Verlobung aufhobst. Frederigo war ein braves, rechtschaffenes Herz, während John Lee.... „Tante", rief Ella aufspringend erzürnt aus,„Dein Schwatzen ist unerträglich.“ Mit diesen Worten verließ das junge Mädchen das Zimmer, die Thür heftig hinter sich zuschlagend. Tante Lore beugte sich tief über ihre Handarbeit und murmelte:„So sind nun die jungen Mädchen von heute. Die Wahrheit können sie nicht vertragen..... aber ein wahrhaft furchtbares Wetter", setzte sie zusammenschreckend hinzu, als ein erneuter Windstoß das kleine Haus in seinen Grundfesten zu erschüttern drohte.„Wenn nur der Major erst käme.“ Ella begab sich in ihr im ersten Stock gelegenes Zimmer. In ihrem Herzen kämpften der Schmerz, der Zorn und die Enttäuschung einen heftigen Kampf. Finster war es in ihrer Seele, wie draußen in der herbstlichen Natur und die Stürme ihrer Leidenschaften durchtobten ihr Herz nicht minder stark, als die Stürme da draußen die dunkle Nacht. An dem Fenster sank sie auf einen Stuhl nieder und starrte in die dichte Finsterniß hinaus, welche sich wie eine undurchdringliche Wand vor ihren Augen erhob. Vergebens, daß ihr Blick nach einem freundlichen Sterne suchte; vergebens, daß ihr Ohr nach einem milden, tröstenden Laut in dem Aufruhr der Natur lauschte! Nichts erblickte sie als die grabesdunkle Finsterniß, nichts hörte sie als das Heulen und Pfeifen des Sturmes und das Rauschen und Brausen des nahen Waldes. Thränenlos, hoffnungslos saß sie da. Es war ihr, als liege sie im Grabe, als sei sie bereits gestorben und unfähig, menschliche Gefühle i ihrem erstorbenen Herzen zu hegen. Die unheimlichen Laute des Sturmwindes glichen dem Kreischen, dem Toben, dem Lachen und dem Aufjauchzen höllischer Gespenster; das Rauschen des Waldes glich dem Brausen eines weiten, wüsten Meeres, dessen schwarze Wogen sich näher und näher heranwälzten, um sie zu verschlingen. Sie hatte nicht geglaubt, es ertragen zu können, was Alles die letzten Monate auf sie eingestürmt war. Seit sie damals im Sommer den Brief Fredda's mit dem anonymen Schreiben erhalten, hatte sie keine glückliche Stunde mehr erlebt. Noch einmal athmete sie auf, als ein Brief John Lee's aus Hamburg eintraf. Vergeblich hatte sie aber Wochen hindurch mit fieberhafter Ungeduld auf einen weiteren Brief John's gewartet. Immer qualvoller gestaltete sich dieses Warten, dieses Hoffen auf das erlösende Wort des Geliebten! Sie wollte das Mißtrauen gegen ihn, das von Tage zu Tage stärker und mächtiger in ihrem Herzen empor quoll, mit Gewalt unterdrücken: es konnte ja nicht sein, daß er falsch war; es durfte nicht sein, denn ihr Leben wäre vernichtet gewesen, wenn sie ihre Liebe einem Unwürdigen geschenkt hätte. Wie in einem fürchterlichen Tranme befangen ging sie in jenen Wochen des peinvollen Wartens und des entsetzlichen Zweifels umher, so daß ihre Verwandten mit großer Sorge um ihre Gesundheit erfüllt wurden. Ihr Vater sowohl wie Tante Lore vermochten sich die Veränderung in Ella's Wesen nicht zu erklären, da sie ja nicht wußten, daß das Verhältniß mit John Lee sich so innig gestaltet hatte. In der Gesellschaft der kleinen Stadt hatte allerdings die allzeit geschäftige Fama die Nachricht von dem heimlichen Verhältniß zwischen Ella und dem Engländer weiter verbreitet. Jetzt da John Lee so plötzlich verschwunden war, blickte man mit spöttischem Lächeln auf die arme Ella, welche das Opfer ihrer Leichtgläubigkeit geworden war. Einzelne Stimmen, welche sich zu Gunsten Ella's erhoben, verhallten in dem allgemeinen Verdammungsurtheil der Gesellschaft. Ella hatte sich gegen die gesellschaftliche Sitte versündigt, das ward ihr niemals verziehen, man zuckte die Schultern, lächelte verächtlich und hielt sich im Uebrigen möglichst fern von ihr. Ella wiederum war viel zu stolz, als daß sie in einer Gesellschaft verkehren mochte, welche so schonungslos über sie urtheilte. Ein heißes Schamgefühl verschloß ihr aber auch die Lippen gegenüber ihren Angehörigen. Diese am allerletzten sollten erfahren, wie sehr sie getäuscht worden war. Denn daß sie getäuscht war, daß John Lee sie betrogen, konnte nicht mehr zweifelhaft erscheinen, nachdem zwei Monate vergangen waren, ohne daß sie Nachricht von ihrem Geliebten erhalten hatte. Zur unumstößlichen Gewißheit aber wurde es ihr, als ein Brief John's aus London eintraf, in dem er ihr kurz mittheilte, daß sein Vater die Einwilligung zu ihrer Verbindung nicht geben wolle und daß sich John daher leider zu seinem eigenen, tiefen Schmerze genöthigt fähe, die Verlobung mit Ella aufzuheben. Es war gut, daß Ella während des wochenlangen Wartens auf diesen Ausgang vorbereitet gewesen war, die Nachricht würde sie sonst zerschmettert haben. So aber hatte sie nur ein unsäglich bitteres Lachen für die Nachricht, welche ihr bestätigte, was sie bereits seit Wochen ahnte. Eine düstere Ruhe hatte sich nach und nach ihres Wesens bemächtigt, welche um so ergreifender war, als sie in vollstem Gegensatz zu der früheren fröhlichen Laune und leichtherzigen Lebensauffassung Ella's stand. Tante Lore schüttelte ein über das andere Mal das Haupt, sie ahnte wohl, was in dem Herzen ihrer Nichte vorging, wagte aber nicht, es auszusprechen. Ella's Vater ward von Tage zu Tage besorgter um sein Kind, er war um so rathloser, als Ella auf alle seine Fragen nur mit einem kurzen:„Mir fehlt nichts, lieber Papa“ antwortete, während sie ihm sonst alle ihre kleinen Schmerzen und Leiden anvertraut hatte. Schließlich gab sich der Major zufrieden und meinte, daß auch diese Laune vorübergehen werde. Die gleichmäßige düstere Stimmung Ella's unterbrach von Zeit zu Zeit ein heftiger Schmerzensausbruch, den sie aber vor fremden Augen verbarg, indem sie sich wie ein zum Tod verwundetes Wild in die Einsamkeit zurückzog, um hier ihren Schmerz auszuweinen. Vor Allem wenn Nachricht von ihrer Cousine Fredda kam, vermochte sie die Thränen nicht zurückzuhalten. Es war nicht Neid über das Glück ihrer Consine, welches diese heftigen Schmerzensausbrüche hervorrief, denn ihre ursprüngliche Gutmüthigkeit und die Liebe zu Nr. 1251 Seite Fredda trugen den Sieg über jenes häßliche Gefühl davon, wenn es sich einmal in ihr Herz einschleichen wollte. Sie mißgönnte Fredda das Glück nicht, welches diese in der Liebe Frederigo's gefunden hatte, aber erklärlich war es, daß ihr eigenes Unglück ihr in desto grellerem Licht erschien, je heller die Sonne des Glückes Anderen strahlte. Dazu kam ein herbes Gefühl der Scham und der Rene, welches sie nicht zu unterdrücken vermochte, wenn sie sich der mahnenden Worte Fredda's erinnerte. Auch an dem heutigen stürmischen Herbstabend gedachte sie voll Bitterkeit über ihr eigenes Geschick des Glückes Fredda's, derer Verlobung gerade heute festlich begangen wurde. Sie lächelte schmerzlich in dem Gedanken daran, wie Fredda und sie sich früher ausgemalt hatten, wie sie ihre Verlobungen feiern wollten. Wie traurig, wenigstens für sie, waren diese mädchenbaften Phantasien zur Wirklich keit umgewandelt! Fredda und sie, sie hatten sich gegenseitig mit dem Brautkranz schmücken wollen, sie hatten sich gegenseitig zum Altar begleiten wollen, und jetzt— jetzt waren sie für ewige Zeit trennt!— nur mit Quellenangabe gestattet.) X Siegburg, 29. Mai. Gestern Nachmittag fand im„HerrenGarten“ unter dem Vorsitze des Pfarrers Siller eine Versammlung des hiesigen„Evangelischen Männer= und Jünglings= Vereins“ Statt, in welcher der Vereinsagent Herr Fische stcht Zwei pflege“ bielt. G' Oberpleis, 28. Mai. Die hiesige Gemeinde hat Jahren einen großer Marktplatz angelegt. Derselbe bei der diesjährigen Kirmeß theilweise leer und die Kri mit ihren Buden auf die Kirche und die Schule zu. stehen dicht vor der Schule, andere auf dem Kirchplatze. Di war früher der Kirchhof und es ist gewiß nicht zu billigen, daß derselbe auf diese Weise entweiht wird, ganz abgesehen davon, daß geeigneter Platz für die Buden jetzt eigens hergestellt ist. Außer verursacht der Lärm auf dem Markte für Kirche und Schule g Störungen. Rheinbrohl, 27. Mai. Einen plötzlichen Tod fand hier Winzer Johann Kr. Völlig gesund nahm derselbe gestern Abend noch sein Abendessen zu sich, ging hierauf vor die Thüre des Hauses, wo er plötzlich zusammenstürzte. Ein starker Blutsturz hatte den sofortigen Tod zur Folge. Er hinterläßt Frau mit 8 Kindern. Köln, 28. Mai. Wahlversammlungen. Gestern Abend fand eine socialdemokratische, heute eine Centrums=Ver sammlung Statt. In ersterer sprach Abgeordneter Singer=Berlin über die Bedeutung der diesmaligen Reichstagswahl, wobei er nament lich gegen die Centrumspartei scharf vorging. Er könne es der Centrumspartei nicht verzeihen, daß sie die Getreide= und Branntweinzölle durchgedrückt habe. Der Redner forderte die Parteigenossen zu eifrigster Betheiligung an der bevorstehenden Wahl auf, damit hier der Centrums=Candidat verdrängt werde und Genosse Lücke in den Reichstag einziehe. Redner entwickelte alsdann das socialistische Programm und erging sich dabei in Anfeindungen gegen alle heutigen Parteien, unter denen sich nicht eine einzige befinde, der gegenüber Socialismus nicht eine feindliche Stellung behaupten müsse. Er es hin auf die fortwährende Steigekung der deutschen Friedenspräsenzstärke, die bei weiterem verartigen Anwachsen schließlich den wirthschaftlichen Ruin unseres Volkes herbeiführen müsse. Je schärfer bei den Seitenhieben auf die anderen Parteien die Pointen hervortraten, je tosender wurde der Beifall und namentlich am Schlusse von Singer's Ausführungen, als er der Hoffnung Ausdruck gab, daß am Abend des 15. Juni über der Stadt Köln das rothe Banner der Socialdemokratie siegreich entfaltet werden und Genosse Lücke als Vertreter der Metropole Rheinlands in den neuen Reichstag einziehen möge. Der folgende Redner, der Wahlcandidat Lücke, schränkte diese Hoffnung selbst ein. Er glaube, Singer habe das nur scherzweise betont. So weit sei man in Köln noch nicht, aber es solle thatkräftigst agitirt werden, damit man demnächst erkenne, daß die socialistische Partei nicht allein die stärkste, sondern auch die gefürchtetste Partei werde.— Die heute Vormittag stattgehabte Wähler=Versamm lung des Centrums war ungemein zahlreich besucht. Der neue Vorsitzende der Fraktion, Graf Hompesch, von der Versammlung stürmisch begrüßt, führte den Vorsitz. Herr Landtags=Abgeordneter Fuchs besprach zunächst in kurzen Worten den Zweck der heutigen Zusammenkunft.„Es stürmt wieder einmal“, so hub Redner an, „um den Centrumsthurm herum, der indeß im Vergleich zu den früheren brausenden Stürmen den heutigen Mailüftchen ganz gewiß Stand halten wird. Das Centrum ist erstarkt durch das Programm, das es vertritt und bildet eine undurchdringliche Mauer gegen alles Widerwärtige, das da kommen möge." Das Centrum trete als Volkspartei für die Interessen der Arbeiter, der Handwerker, Landwirthe 2c. 2c. ein und erstrebe, jedem Theil gerecht zu werden. Interssenpolitik dürfe nicht aufkommen, wenn die in den Vordergrund trete, dann zerfalle der Thurm des Centrums. Das werde so leicht nicht eintreten, mit dem Centrum stehe und falle das katholische Volk. An Stelle eines auswärtigen Redners, der am Erscheinen verhindert, sprach Redakteur Böhm nochmals über die Bedeutung der MilitärVorlage. Wir haben diesen Vortrag bereits früher bei der Besprechung über eine Versammlung des katholischen Volksvereins erwähnt, es erübrigt uns nur noch, hinzuzufügen, daß Herr Böhm auch diesmal wiederum in ausführlichster Weise dieses Thema behandelte und seine Ausführungen mehrmals von Bravorufen begleitet waren. Das Hauptinteresse concentrirte sich auf den unwesenden Centrumsabgeordneten Dr. Lieber, der alsbald das Wort ergriff und in einer länger als eine Stunde andauernden Rede die Ursache der Auflösung des Neichstages in erschöpfender Weise behandelte. Redner greift zurüg bis in die Zeit der Septenatswahlen und bespricht die Haltung der Tentrumspartei während der verflossenen Jahre und speciell der Militärvorlage gegenüber. Auch die Centrumspartei trete ganz entschieden für eine genügende Wehrkraft des deutschen Volkes ein, dabei müsse aber vor Allem auch die Leistungsfähigkeit des Volkes berücksichtigt und nicht wie in diesem Falle bis auf's Aeußerste erschöpft werden. Zu den Landsknechtszeiten habe man gute und böse Kriege gekannt; in einem bösen Kriege wurde Alles niedergemetzelt, während in einem guten Kriege die Gefangenen verpflegt und später versorgt wurden. Später seien die guten Kriege dahin gekommen, daß man gegenseitig die Krieger abzählte und sich freiwillig dem stärkeren Haufen ergab. Diese Zeit scheine heute wieder heranzurücken. Ein großer Haufen thue es indeß nicht allein, vor Allem sei die gute Beschaffenheit und die Qualität des Heeres von entscheidender Bedeutung. In diesem Punkte stehe das Centrum auf demselben Boden mit einer großen Anzahl hervorragender militärischer Faktoren. Das Centrum, hervorgegangen aus dem überzeugtesten Interesse an dem Wohl und Wehr des Vaterlandes, habe, so behaupteten die Gegner, heute keine Existenzberechtigung mehr. Im Gegentheil, so lange der Culturkampf noch nicht beendet, müsse man streiten und die gemeinsame Sache verfechten, denn was heute getrieben werde, sei schlimmer als zur des heftigsten Culturkampfes, und sollte letzterer auch einmal vollständig beigelegt sein, so müsse das Centrum weiter bestehen, um einen neuen Culturkampf zu verhüten. Das Centrum dürfe keiner Interessenpolitik huldigen, hiermit würde es Anstoß zur Bildung von Interessengruppen geben.„Wir danken dafür, daß man uns zu einem katholischen Taubenschlag degradirt, wer zur Centrumspartei gehört, soll sich in allen wichtigsten Punkten auch voll und ganz auf den Boden des politischen Programms desselben stellen. Das Centrum wird in alter Stärke und mit noch geschlossenerer Festigkeit in den neuen Reichstag eintreten und Jeder wird bis auf den letzten Mann für diese Partei einstehen, die eintritt für Wahrheit, Freiheit und Recht.“ Nach einem Appell des Herrn Trimborn an die Centrumswähler und einigen Schlußworten des Vorsitzenden, der allen Rednern, vornehmlich Herrn Lieber Namens der Versammlung wärmsten Dank aussprach, wurde die Versammlung geschlossen. I* Zwei möblirte Z i m mer (Hochvarterre), zum 1. Juli zu vermiethen. Näheres in der Expedition des General=Anzeigers. Ein fein möblirtes Wohn und Schiaf Ilmmer 1. Etage, straßenwärts, an 1 oder 2 Herren zu vermiethen, Kölner Chaussee 3. uurfaßzt 6 Seiten. Die überaus große, fortgesetzt steigende Nachfrage nach Apotheker A. 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