Nr. 1182 Montag, den 10. Aprit. 1895. Wescheint dtglich und wenr in wiecktagen Mittags 12 tagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen in der Frühe. Preis in Vonn und Umgegend monatlich 50 Pig. frei ins Haus. Post=Abonnement M..50 vierteljährlich ohne Zustellgebühr, M..90 mit Zustellgebühr. Druck und Verlag der Actien=Gesell* schaft General=Anzeiger für Bonn und 2 timgegend. Für die Redaction verantwortlicht Hermann, Rotshoven in Vonn. Expedition: Bahnhofstraße 7 und 8 in Vonn. Anzeigen=Annahme: größers Anzelgen bis Abends vorher 6 Uhr, kleinere bis Morgens 9 Uhr. Gesterat=Astgerr, für Bonn 40— Der Druck des General=Anzeigers beginnt jeden Morgen um 10 Uhr— Jedermann hat Zutritt. und Fünster Jahrgang. Jede politische, sociale und religiöse Tendenz oder Erörterung ist absolut ausgeschlossen. (9 1 unseres Statuts.) Anzeigen aus dem Verbreitungsbezirk des General= Anzeigers 10 Pfg. pro Iosensoalige Veztzels eder dren Rorn siebenspaltige Pezitzellg oder deren Raum. Anzeigen von Auswärts: 15 Pfg. pro siebenspaltige Peritzelle oder deren Ranm. Reklamen 40 Pfg. pro Textzeile. Alle lokalen Anzeigen werden bei vorheriger Baarzahlung für Imal das 4temal frei ausgenommen. Kleine lokale Inserate bis zu 10 Zeilen kosten nur 5 Pfg. pro Zeile und das 4temal frei, wenn vorher baar bezahlt wird. Wohnungs=Anzeiger 50 Pfg. pro Zeile und Monat. Telephon Nr. 66. eee es es es es es es ee es es eses ees es es ee. ee. 5 Ceer WEr ung. Mit dem heutigen Tage eröffnete ich Markt 25 Aichener AutserGrunken. und Lager in allen Schirurg. Instrumenten u. Bandagen, V säimmtl. Artikeln zur Krankenpflege, aller Art Verband-Il stoffen, Wasserkissen, Luftkissen, Eisbeutel, Gummistrümpfen, Gummi-Botteinlagen etc., sowie optischen Instrumenten, Brillen, Pence-nez, Theater- u. Reise-Per H spectiven, Barometer und Thermometer, Scheerenund Messerwaaren in allen Qualitäten. Reparatur und Schleiferei sämmtlicher Artikel. Bonn, 8. April 1893. PF Rob. 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Felten, Lehrer, u. von(Gudula Josepha Weber. Den 1. Mathias, Sohn von Nicolaus Bauer, städt. Arbeiter, und von Maria Ritzdorf. Den 1. Bernhard, Sohn von Johann Schöngen, Kutscher, und von Christina Rech. Den 1. Anna Hermine, Tochter von Heinrich Beuge, Anstreicher, und von Caroline Muthmann. Deu 1. Maria, Tochter v. Joh. Schüller, Schuhmacher, und von Gertrud Frohn. Den 1. Thekla Emilie, Tochter von Jakob Anton Schuuck, Schreiner, und von Gertrud Gerhartz. Den 1. Friedrich Wilhelm, Sohn von Friedrich Grandrath, Tagelöhner, und von Catbarina Moll. Den 1. Gertrud, Tochter, von Jacob Peters, Maler und Anstreicher, und von Elisabeth Schmitz. Den 1. Elise Hubertine, Tochter von Heinr. Katzfey, Tagelöhner, und von Christina Kapp. Den 1. Ottilie, Tochter v. Friedrich Mack, Corpsdiener, und v. Friederike Digna Grüdelbach. Heiraths= Verkündigungen. Den 30. März: Peter Schmitz, Bahnarbeiter, mit Anna Helena Herschbach. Deu 30. Friedrich Melchior Minuth, Handelsmann, mit Cath. Autoinette Krotekamp. Den 30. Jos. Wichterich, Bäcker, mit Elisabeth Meindorf. Den 30. Julius Paul Wolff, Kaufmann, mit Johanna Cath. Hubertina Gierlich. Den 30. Friedr. Wilhelm Schirp, Metzgermeister, mit Agnes Broich. Den 30. Christian Raderschall, Bäcker, mit Catharina Fritzen. Den 1. April: Johann Winterscheidt, Bäcker, mit Gertrud Ruland. Den 1. Ant. Thome, Tagelöhner mit Maria Anna Alzer. Den 3. Leopold Traugott Heinrich von Mettler, Hauptmann und Compagnie=Chef, mit Olga Schöler. Den 3. Johann Hages, Kutscher, mit Catharina Reuter. Heirathen. Den 1. April: Mathias Joseph Dick, Tagelkhner, mit Josephine Heuring. Den 1. Peter Brenig, herrschaftlicher Diener, mit Auguste Henriette Martba Dohrmann. Den 1. Julius Johann Vogelbein, Kaufmann, mit Louise Düssel. Sterbefälle. Den 30. März: Mathias Hambach, alt 7 Monate. Den 30. Caroline Mundorf, alt 28 Jahre.„ 6 Den 30. Wiheimine Prinz, alt 60 Jahre. Den 30. Magdalena Kempf, Dienstmagd, alt 22 Jahre.: Den 30. Therese Hagemeyer, Wittwe des Kaufmannes Wilhelm Kriegsmann, alt 72 Jahre. Den 1. April: Johann Palm, alt 9 Monate. Den 1. Johann Stockhausen, Tagelöhner, alt 15 Jahre. Den 1. Maria Anna Grandrath, alt 4 Jahre. Den 1. Olivier Liva, Cementarbeiter, Ehemann von Maria Groode, alt 41 Jahre. Den 3. Ernestine Marx, alt 6 Monate. (Ein Paar breite Räder mit E Achse, ein Butterfaß und 30 Milchbahren zu verkaufen. Näheres in der Expedition. Gebrauchte Mobel: Bett, Tisch, Eckschrank, 6 Stühle billig z. verkauf., „ Breitestraße 48a. C in leichter Geschäftswagen billig zu verkaufen, Jakobstraße 4. Weises Communion=Kleid mit Zubehör billig zu verkausen, Kasernenstraße 21. Zwei fast neue schwarze Kammgarn=Anzüge für Mittelstatur billig abzugeben bei Schneidermeister Knöbel, Hundsgasse 11.. Cosrnie werden schön und billig angefertigt,„„ Dorotheenstr. 14, 2. Etage. * Firmenschild zu verk. Wenzelgasse 62. Santes. Ein Fiebernest an der brasilianischen Küste. (Originalbericht.) □ Da in der letzten Zeit viele deutsche Seeleute und Passagiere in Santos dem gelben Fieber zum Opfer fielen, so dürfte eine kurze Beschreibung jener Fieberbrutstätte auf ein actuelles Interesse Anspruch erheben. Der Import in Santos ist absolut bedeutungslos, um so bedeutender ist dagegen der Export, und die Seedampfer pflegen daher diesen Hafen in der Regel erst auf der Rückreise nach Europa anzulaufen. Wunderbar schön und idyllisch ist die Umgebung der langen und schmalen Bucht, welche von der See aus direct in den Hafen führt. Eine starke halbe Stunde lang fährt der Dampfer zwischen den mit Palmen und den verschiedensten sonstigen tropischen Bäumen und Pflanzen bewachsenen Ufern dahin, hier erhebt sich zwischen dem saftigen Grün der Bäume eine elegante, weiß getünchte Villa und daneben tauchen wiederum eine Anzahl luftiger Negerhütten auf, vor denen die schwarzen Bewohner und Bewohnerinnen stehen und den Passagieren des Dampfers mit allen möglichen Gegenständen eifrig zuwinken. Immer neue und interessante Bilder gleiten auf beiden Ufern an uns vorüber, die ein wahres Paradies an Schönheit, Fruchtbarkeit und Gesundheit zu sein scheinen, und wie im Fluge eilt die Zeit bis zur Einfahrt in den eigentlichen Hafen für uns dahin. Dort wartet des noch von der Erinnerung an das Gesehene Entzückten eine neue Ueberraschung. Auf der linken Seite der hier ihren Abschluß findenden und etwa einen Kilometer breiten Bucht liegt ein freundliches Städtchen mit Häusern von eigenthümlich flacher Bauart, hinter denen ebenso wie nach den beiden andern Himmelsrichtungen gewaltige, mit jungfräulichem Urwalde bewachsene Berge gegen Himmel emporstreben. Bis in das Wasser hinein haben nach Westen und Norden zu die untersten Waldriesen ihre Wurzeln geschlagen, so daß der ganze mächtige Urwaldgürtel gewissermaßen aus der Tiefe der Bucht emporgewachsen zu sein scheint, und so romantisch und fesselnd, so reizend und anmuthig ist das von dem fröhlichsten und regesten Treiben an dem User und auf dem Wasser belebte Gesammtbild, daß unwillkürlich in dem Ankömmling der Wunsch sich regt: hier möchtest du dein ferneres Leben zubringen und genießen! Inzwischen nähert sich unser Dampfer der Holzbrücke, die weit in die Bucht hinein erbaut ist, und da fällt uns mit einem Male die eigenthümliche Farbe des Schaumes auf, in den die langsam arbeitende Schraube das Wasser verwandelt. Auf der See ist dieser Schaum glänzend weiß, hier dagegen hat er eine abscheulich grau=grüne, geradezu gemeine Farbe, und es sieht gerade so aus, als ob in demselben fortwährend eine Menge von dicken, mit Gasen gefüllten Wasserblasen, die aus dem Grunde des Wassers emporgewirbelt würden, zerplatzten. Doch es ist keine Zeit, um sich lange mit diesem Schauspiel zu beschäftigen, denn Jeder sehnt sich, das Schiff zu verlassen, und nach der mehrtägigen Seereise wieder einmal auf festem Boden zu wandeln. Wir begeben uns also in die Stadt, um die uns empfohlene deutsche Brauerei aufzusuchen. In der Nähe des Ufers entsprach die Stadt noch einigermaßen unsern Erwartungen, wie erstannt aber waren wir, als wir weiter in das Innere vordrangen! Kein Einziger von uns — wir waren zu fünfen— hätte es sich jemals träumen lassen, daß es einen von civilisirt sich neunenden Menschen bewohnten Ort geben könnte, wo eine solche Menge des entsetzlichsten Unrathes zusammengehäuft wäre. Da lagen überall und oft zu Fuß hohen, von der glühenden Sonne beschienenen Haufen vereinigt auf den Straßen todte Katzen, Hunde, Hühner, Fische, Ratten, Papageien und dergl., Abfälle von Nahrungsmitteln und andere ekelhafte Dinge, und das Alles strömte einen so sinnbetäubenden Geruch aus, daß wir von Grauen und Ekel erfaßt im Sturmschritt nach der Brauerei weiter eilten. Erst in der Dunkelheit kehrten wir von dort nach mehrstündigem Aufenthalte an Bord zurück. Die großen Unrathhaufen schienen inzwischen lebendig geworden zu sein. Hunderte von schweren Ratten wühlten in denselben herum, die sich quietschend um die fettesten Bissen zankten und dabei so ungenirt zwischen unsern Beinen hindurchliefen, als ob sie in uns altbekannte gute Freunde erblickten. Unendlich froh waren wir, als wir diese unheimliche Gesellschaft hinter uns hatten und auf dem Schiffe wieder eintrafen. Ich war müde und wollte mich sofort zur Ruhe begeben, fand jedoch, daß meine Kabine von einem unerträglichen pestartigen Geruche erfüllt war, welcher durch die offenen Fenster hineinströmte. Mein Erstes war, die Fenster schleunigst zu schließen, da aber wurde die Hitze in dem kleinen Raum schnell eine so fürchterliche, daß mir nichts übrig blieb, als mich auf's Deck zu flüchten. Dort blieb ich, trotz der gräßlichen Atmosphäre, bis die Fluth sich einstellte und mit ihr der betäubende Geruch einigermaßen verschwand. Am nächsten Morgen, als es wiederum Ebbe war, fand ich auch die Erklärung jenes Pestgeruches. Der von dem Wasser verlassene Grund der Bucht bestand nämlich aus einer rabenschwarzen Schlammschicht, in der man unzählige verwesende Thiere und Unrath aller Art deutlich unterscheiden konnte. Die auf den Straßen lästig gewordenen Unrathhaufen fanden hier ein Unterkommen, um daselbst zu verfaulen und mit dem Eintritt der Ebbe ungehindert ihre mephitischen Dünste auszuströmen, welche Dank dem ringsum von Bergen umgebenen und niemals von einem kräftigen Luftzuge gereinigten Thalkessel stagnirend über der Stadt und dem Wasser schweben und so im Vereine mit der wahnsinnigen Gluth= hitze die furchtbare Krankheit, das gelbe Fieber, erzeugen. Noch kurz nach der Abfahrt hatten wir abermals Gelegenheit, die ganze Allgewalt dieser aus dem Wasser hervorsteigenden Gift=Atmosphäre gründlich kennen zu lernen. Mitten in der Bucht war unser Schiff nämlich aufgefahren, mit voller Kraft arbeitete die Schraube, um den Koloß wieder von der Stelle zu bekommen, und da nun entsandte uns plötzlich die liebliche Bai aus ihrem tiefsten Grunde einen ihrer duftigsten Abschiedsgrüße zu, den ich wenigstens in meinem ganzen Leben nicht vergessen werde. Jedem von uns fiel ein schwerer Stein vom Herzen, als wir endlich wieder frei kamen und dem idyllischen Sautos definitiv Lebewohl sagten. Die Art und Weise, wie dort die Straßen und noch mehr die Bucht durch faulende Gegenstände aller Art systematisch verpestet werden, ist gradezu himmelschreiend, und etwas Derartiges wäre überhaupt nicht denkbar, wenn nicht die Bevölkerung so unglaublich indolent wäre und wenn nicht den Behörden das einfachste Verständniß für die Erfordernisse der öffentlichen Gesundheitspflege fehlte. Es mag ja sein, daß der durch und durch mit verwesenden Stoffen zersetzte Schlamm in der Bucht jetzt nur mehr mit ganz ungeheuren Kosten fortgeschafft werden könnte, aber dann sollte man wenigstens dafür sorgen, daß dieser Pestbrutstätte nicht noch fortwährend neue Nahrung zugeführt und so die Gefahr der Entstehung von ansteckenden Krankheiten in's Ungeheure vergrößert wird. Aus aller Welt. 8 Aus Paris, 8. April, meldet man: Im Ministerrath theilte der neue Finanzminister Peytral mit, daß er die höheren Beamten seines Ressorts beauftragt habe, sich unverzüglich nach Berlin und Frankfurt a. M. zu begeben, um die Thätigkeit der dortigen Börsenkreise zu studiren. * s Reiches Vermächtniß. Der in Paris gestorbene Finnländer Antell hat dem Staate Finnland seine bedeutenden wissenschaftlichen und Kunstsammlungen und eine Million Mark für ein künftiges sinnländisches Nationalmuseum vermacht, ferner bedeutende Summen für eine finnländische Universität und für Antell's Vaterstadt Wasa, je 100,000 Mk. für ein nordisches Museum und eine Akademie der Wissenschaften, beide in Stockholm. * s Englische Torpedos. Das englische Admiralitätsamt hat beschlossen, mit dem schon im vorigen Jahre begonnenen Bau von 26 Torpedobooten rüstig vorzugehen. Der Beschluß beruht auf den Lehren der Marinemanöver von 1892. Dem amtlichen Berichte zufolge entging die schwächere, sogenannte blaue Flotte, die damals im St. Georgs=Kanal lag, ihrer vollständigen Vernichtung durch die bedeutend stärkere, rothe Flotte nur durch die ihr beigegebenen 21 Torpedoboote. Außerdem waren letztere im Stande, die Vereinigung der beiden Geschwader der rothen Flotte um volle 48 Stunden aufzuhalten: ein Verzug, der im Ernstkriegsfalle das Schicksal des gesammten Feldzuges erheblich beeinflussen könnte, abgesehen von dem Mehrverbrauch von Kohlen, der im Seekriege eine große Rolle spielt. Der Schluß liegt nahe. England besitzt unstreitig die größte Kriegsmarine; wenn aber sein schwächerer Gegner, wie z. B. Frankreich, ihm an Torpedobooten überlegen wäre, so würde das den Unterschied wett machen. Um also die Ueberlegenheit zur See thatkräftig zu behaupten, wird England auch sein Torpedogeschwader so zu verstärken haben, daß es den übrigen Nationen den Rang abläuft. * s Instnenza. Man meldet uns aus Stockholm, 8. April: Die Jufluenza nimmt in der hiesigen Gegend ab. In den letzten Tagen wurden noch 57 Erkrankungen angemeldet. * s Erdbeben. In ganz Serbien wurden am 8. ds. zwei heftige Erdstöße verspürt in der Richtung von Südwest nach Nordwest. In Belgrad dauerte der erste Staß nahe 9 Sekunden und richtete keinen erheblichen Schaden an. In Kragujewatz fielen die Schornsteine von den Dächern, desgleichen war der Stoß heftig in Tsatschak, Kruschewatz und Kujazewatz. * s Verunglückte Pilger. Das Wiener„Fremdenblatt“ meldet aus Konstantinopel, von 300 russischen Pilgern nach Palästina, die zu Fuß von Nazareth nach Jernsalem wollten, seien in Folge plötzlich eingetretenen Frostes 16 gänzlich erfroren, 9 hätten Arme und Beine eingebüßt, 209 seien halberstarrt in Ramleh angekommen. Türkische Militärpatrouillen suchen nach dem Rest der Pilger, man fürchtet, daß sie gleichfalls erfroren seien. * s Revolutionen in Süd=Amerika. In der argentinischen Provinz Catamarca sind Unruhen ausgebrochen. Es haben— laut einer Reutermeldung— mehrere Gefechte zwischen den Staatstruppen und Aufrührern stattgefunden und beide Theile haben großte Verluste gehabt. Die Gefangenen sind erschossen worden. Die Eisenbahnen befinden sich in den Händen der Insurgenten und es sind Staatstruppen zum Schutze des Nationaleigenthums entsandt worden.„„„ In dem südbrasilischen Staate Rio Grandr vo Sul scheinen mehrere blutige Gefechte zwischen den Aufständischen und den Trupven der Centrakregierung stattgefunden zu haben. Sichere Nachrichten über den Ausgang fehlen noch. Ein erprobtes Mittel gegen Schäden der Vögel in der Saatzeit. ∆ Jur Garten keimt jetzt die junge Saat aus dem Boden hervor, und mit frohem Blick schaut der Gärtner täglich den aufgehenden frischgrünen Erbsenreihen nach. Doch jedesmal stimmt er ein in das alljährlich sich wiederholende Klagelied über den großen Schaden und den Aerger, welchen Tauben, Finken, Meisen und namentlich die Spatzen ihm bereiten. Zwar hat er weiße und blaue Baumwollen= fäden über die Salatbeete gespannt, Scheuchen an den Erbsenreisern befestigt und todte Spatzen an Schnüren über den Beeten aufgehängt; sogar eine ausgestopfte Katze lauert sprungbereit neben den Rabatten, und zum Ueberfluß hat auch noch die Hausfrau eine Düte mit Salz und Pulver aufgehängt. Aber all' diese Scheuchmittel genügen noch lange nicht; denn die Spitzbuben gewöhnen sich sehr bald daran und am zweiten oder dritten Tage schon sitzen sie auf und unter den vielversprechenden Scheuchen. Vor einigen Jahren wurde mir von einem alten erfahrenen Forstmanne ein Mittel angerathen, welches derselbe in seinen Saatkämpen angewandt und das seither von mir im Garten mit bestem Erfolge benutzt wird. Dieses einfache, aber probate Mittel besteht in Bleimen nig oder Minium, welches in Dröguenhandlungen und Avotheken für 40 bis 50 Pfg. das Kilogramm erhältlich ist. Man schüttet das Saatgut in einen Topf oder je nach seiner Menge in ein Faß, gießt so viel kaltes Brunnenwasser hinzu, daß dieses etwa fingerhoch darüber steht und schüttet bei stetigem Umrühren so viel Bleimennig bei, daß die Flüssigkeit wie eine rothe Brühe aussieht. Wenn das Ganze nun recht durcheinander gerührt wird, erhalten die Samenkörner einen intensiv rothen Anstrich. Nachdem man das Wasser abgegossen, trocknet man die rothen Samenkörner an der Sonne oder auf dem Heerde, worauf sie zum Aussäen fertig sind. Ich habe mehrmals in den vergangenen Jahren die Probe hierauf gemacht. Während mir sonst wohl die eigenen Tauben und die der Nachbarn in Gemeinschaft mit den frechen Spatzen die aufgehenden Zucker=Erbsen alle aus dem Boden herausholten, spazierten diese Frevler, seit ich obiges Mittel in Anwendung gebracht, wohl über meine Saatbeete, aber ohne auch nur ein Körnchen zu berühren.— Landwirthe, die auf meinen Rath den Saatweizen so präparirten, hatten von den Krähen absolut nichts zu leiden. Durch die rothe Farbe, vielleicht auch durch den Geruch, werden die Vögel von der verbotenen Frucht abgehalten und lassen sie unberührt. Allerlei. O Ein unheimliche Scene spielte sich Sonntag Nachmittag auf dem von Koschat so lieblich besungenen Wörthersee ab. Ein junge, elegante Dame fuhr mit einem Schiffskuechte in einem Kahne spazieren. Als sie eine Strecke vom Ufer entfernt waren, sagte die Dame zum Schiffsknechte:„Wenn Sie mich in das Wasser werfen, gebe ich Ihnen zehn Gulden.“ Als der Schiffer dies begreiflicherweise nicht that, wollte sie selbst in den See springen. Der Schiffsknecht erkannte, daß die Dame wahnsinnig sein müsse und sagte hierauf zu derselben:„Sie müssen sich ein wenig gedulden, hier ist das Wasser noch zu seicht.“ Dies schien ihr einzuleuchten, und sie stand einstweilen von ihrem Vorhaben ab. Auf diese Weise gewann der Mann Zeit, ein anderes Schiff, in welchem sich einige Herren befanden, zu rufen, was die Dame aber nicht zu bemerken schien, die fortwährend phantasirte:„Heute will ich es wagen, mir ist so weh um's Herz. Schließlich brachte man sie doch glücklich an das Ufer, wo sie sogleich festgenommen wurde. Zweifellos ist die arme Dame, deren Namen man nicht erfahren konnte, irrsinnig. O Eine merkwürdige Kunstausstellung wird in Paris geplant: eine Ausstellung von Fälschungen auf allen Gebieten des antiquarischen Kunsthandels. Die gewerbsmäßigen Fälscher von Alterthümern, die großen und kleinen Händler, die der Echtheit ihrer alten Kunstgegenstände durch Aufpfropferung alter Theile auf neue Stücke, durch Uebermalen, Lackiren, Beizen 2c. aufhelfen, sollen von einer Gesellschaft von Liebhabern und Sammlern aufgefordert werden, diese Simili=Ausstellung möglichst reich und möglichst unecht zu beschicken. Daß es unter diesen Leuten eine ganze Reihe sehr geschickter Künstler gibt, ist allgemein bekannt, ebenso, daß sie, je nach der augenblicklich herrschenden Sammelmode, in allen Sätteln gerecht sein müssen, wenn sie Erfolg haben wollen. Auch Specialisten gibt es darunter, die nur ein Jahrhundert, eine Periode beherrschen und von denen die einen nur Möbel, die anderen nur Bilder, andere nur Porzellanmarken 2c. fälschen. Kurz auch hierin herrscht das allgemein gültige Gesetz der Arbeitstheilung. Die„retrospective Simili= Ausstellung“— dies ist, den„M. N..“ zufolge, ihr amtlicher Titel — wird gewiß viel Ueberraschendes bieten; daß sich auch Käufer der ausgestellten Gegenstände finden werden, ist sicher zu erwarten. O Gerade hundert Tage ist eine in Berlin aufgegebene Postkarte unterwegs gewesen, welche nach einem nur wenige Meilen von der Reichshauptstadt entfernten kleinen Orte bestimmt war. Und das ging so zu. Im December vorigen Jahres sandte der Friedrichshagener Ruderverein an eines seiner Mitglieder, den Bootsbauer Sch. in der benachbarten„Colonie Kamerun“ eine Einladung per Postkarte. Das betreffende Vereinsmitglied, welches die Karte expediren sollte, erinnerte sich derselben erst bei seiner Anwesenheit in Berlin, er versah die Karte in Ermangelung einer Fünfpfennigs mit einer Zehnpfennigsmarke und steckte sie in einen Berliner Briefkasten. Von hier aus trat die Postkarte dann ihre weite Reise an— nämlich nach Kamerun in Deutsch=Afrika. Hier suchte der afrikanische Stephansjünger aber vergeblich unseren Bootsbauer und documentirte dies auf der Korte mit dem üblichen Vermerk:„Adressat nicht aufzufinden". Nach hundert Tagen endlich kam die Karte von ihrer Irrfahrt wieder in Berlin an, und von hier gelangte sie dann glücklich in den Besitz des Adressaten. O Der Igel und die Blausäure. Ueber die Giftfestigkeit des Igels gegen Cyancalium schreibt Professor Erich Harnack in der „Pharm. Zig.:„Daß unter allen Warmblütern, welche bisher zu toxicologischen Versuchen benützt worden, der gemeine Igel(Erinaceus europaaus) sich durch eine ganz besondere und erstannliche Unempfindlichkeit gegen Giftwirkungen auszeichnet, ist eine allbekannte Thatsache. In erster Linie sind es thierische Giftstoffe, welche dem sonderbaren Stachelhelden nichts anhaben zu können scheinen: man kann ihn ruhig mit Canthariden füttern, die doch für Fleischfresser, wie die Katze u.., in hohem Grade giftig sind, ohne daß ihm irgend ein Schaden daraus erwächst. Fast noch erstaunlicher ist die Thatsache, daß er dei seinen heldenmüthigen Kämpfen mit der Kreuzotter wiederholentlich blutende Bisse in die Schnauze und andere unbestachelte Körpertheile erhält, ohne daß die geringste Gesundheitsstörung sich in Folge dessen an ihm erkennen ließe. Immerhin ist diese Immunität gegen antmalische Gifte beim Igel leichter begreiflich: ein Thier, das sich vorherrschend von Käfern und andern Insekten, Reptilien und Amphibien nährt, muß durch Anpassung an seine Existenzbedingungen allmälig eine Immunität gegen die im Körper dieser Thiere enthaltenen Giftstoffe gewonnen haben. Beobachten wir doch auch, daß Kaninchen mit den Blättern der Tollkirsche und anderer Giftpflanzen gefüttert werden können, ohne irgendwie Schaden dabei zu nehmen. Daß Kerfjäger gegen Käfer= und Schlangengifte, Krautfresser gegen gewisse Pflanzengifte relativ unempfindlich sind, ist demnach wohl begreiflich. Gegen Käfergifte sind daher auch Hühner und Frösche immun. Aber beim Jgel geht die Giftfestigkeit viel weiter, sie erstreckt sich auch auf eines der stärksten organischen Gifte, die Blausäure. O Der Löwe von San Marco. Die italienischen Sachverständigen, die kürzlich bei der Ausbesserung des berühmten Markuslöwen in Venedig zu Rathe gezogen wurden, hatten sich dabei ausgesprochen, daß das Werk aus dem 12. Jahrhundert stamme. Diese Ansicht hat aber nicht allgemeine Zustimmung gefunden. In einem an die„Academie des Inscriptions“ gerichteten Schreiben bestreitet Herr Casati ihre Richtigkeit aus folgenden Gründen: 1) weil die Bronze des Mittelalters im Allgemeinen ein Viertel oder ein Fünftel Blei enthalte, wogegen die des Löwen aus Kupfer mit 15 pCt. Zinn bestehe; 2) weil der Stil in keiner Hinsicht der mittelalterlichen Kunst entspreche; und 3) weil, wenn das Denkmal in der angenommenen Zeit angefertigt worden wäre, ein Bericht darüber in den Archiven irgend einer italienischen Stadt vorhanden sein dürfte. Nach Casati sind vielmehr gewichtige Gründe zu der Annahme vorhanden, daß der Löwe von St. Markus eine etruskische Arbeit sei. O Ueber ein merkwürdiges Probesingen wird aus Wien geschrieben: Der Tenorist Streitmann, der bereits einige Jahre in Amerika thätig war, wurde vom Director Amberg, der das Chicagoer Ausstellungs=Theater leiten wird, zu einem Gastspiel während der Columbus=Ausstellung aufgefordert und gleichzeitig augefragt, ob er noch wie früher bei Stimme sei. Herr Streitmann, der von den Yankees viel gelernt zu haben scheint, ging zu einem Amateur, der einen Edison'schen Phonograph besitzt, sang drei Lieder in das Justrument und schickte die Walzen nach Chieago, wo man sich mit eigenen Ohren von seiner Stimme überzeugen kann. O Der Herr„Untersuchungsrichter“. Kam da, so erzählen die „M. N..“, ein besser gekleideter Mann zu dem Bauern Stattner in Woya und sagte dem, er müsse Nachsuche nach falschem Goldgeld halten. Der Bauer hatte kein Arg und zeigte ihm sein Geld, dem der Herr„Untersuchungsrichter“ zwei Zwanzigmarkstücke und ein Zehnmarkstück entnahm mit der Angabe, die wären offenbar falsch, die müßten untersucht werden. Er ging nun mit dem Bauern nach Oberkotzau, um, wie er sagte, von da nach Hof zu fahren. Er ließ den Bauer einsteigen, schlug die Coupéthüe hinter ihm zu und — weg war er und mit ihm die 50 Mark echten Goldgeldes, die er nun wohl noch genauer untersuchen wird. O Gefährliche Wache. Sergeant Wilhelm, welcher früher bei der 8. Compagnie des 20. Regiments stand, berichtet auf einer an einen Freund in Wittenberg gerichteten, am 7. Februar d. J. von Mpwapwa auf dem Marsche nach Bukoba(am Victoria=Nyanzasee) abgesendeten Postkarte u. A. Folgendes:„In der Nacht vom 5. zum 6. Februar wurde uns durch einen Löwen ein Soldat vom Posten weggeschleppt. Wir haben ihm zwar den Mann wieder abgejagt, doch wurde der Aermste so zugerichtet, daß er gestern seinen Verletzungen erlag.“ O Im Interesse des Verkehrs hat die Polizeiverwaltung in Posen die Einrichtung getroffen, daß die Besitzer von Fahrrädern, falls sie sich nicht strafbar machen wollen, verpflichtet sind, an ihren die Straßen der Stadt durchfahrenden Vehikeln und den von diesen geführten Laternen gleich den Droschken Nummern anbringen zu lassen. Die Nummern werden gegen eine Gebühr von 1 Mk. 20 Pfg. vom dortigen Polizcipräsidium verabfolgt. Gleichzeitig muß der Führer des Velocipeds vor einem dazu ernannten Fahrwart eine Probe in der Führung seines Gefährts ablegen. O Eine seltene„Geldheirath“ kam jüngst in einem schlesischen Dorfe zu Stande. Daselbst erschienen vor dem Standesbeamten behufs Trauung der Großknecht Gustav Gottlob=Dreier und die Magd Anna Sechser. In diesem Falle war doch die Braut entschieden die bessere Hälfte. 0 Die erste Photographie. Aus London wird berichtet: Ein interessanter Ausstellungs=Gegenstand ist soeben nach Chicago gesandt worden. Es ist die angeblich erste Photographie, die von einem menschlichen Angesichte je genommen wurde. Dieselbe stellt die Schwester Sir William Herschel's dar. Das Porträt wurde von Draper, Professor an der New=Yorker Universität, auf dem Dache eines der Gebäude derselben im Jahre 1840 genommen. Die Dame, deren Photographie es ist, lebt noch; sie ist 87 Jahre alt. O Ein Radikal=Vorbeugungsmittel gegen die Diphtheritis hat der Stadtrath von Vinton in Jowa in Anwendung gebracht. Er faßte nämlich den Beschluß, daß alle Häuser, in denen Personen an der Diphtheritis gestorben sind, mit sammt dem Inhalt verbrannt werden müssen. In mehreren Fällen ist auch bereits dementsprechend vorgegangen worden. S Eine Ausstellung von Amateur=Photographien, Apparaten und Utensilien veranstaltet in den Monaten Juni und Juli der Club der Amateur=Photographen zu Salzburg, an den man sich auch wegen eventueller Betheiligung zu wenden hat. 0 Chinesische Klage. Der„Ostasiatische Lloyd“ entnimmt einem chinesischen Blatte folgenden, in seiner Einfachheit tief rührenden Lokal=Bericht: „Nach Chien Shan im Bezirk Hsiang Shan, in der Nähe von Macao, kommen häufig Fremde, um dort zu jagen. Da sie sowohl auf Vögel als auch auf laufende Thiere schießen, sobald sie solche sehen, so ist es gar nicht zu verwundern, daß sie gelegentlich Menschen, die sich dort aufhalten, treffen und verwunden. Aus diesem Grunde haben die Lokalbehörden bereits an ihre Vorgesetzten berichtet und um Vermittelung der fremden Consuln gebeten. Also auch nach China sind die Sonntagsjäger bereits eingedrungen! * Fernritt. In Riesenburg(Westpr.) traf dieser Tage ein Officier des ostpreußischen Kürassier=Regiments Graf Wrangel (Lientenant Freiherr v. Esebeck) zu Pferde von Königsberg ein. Er hatte die Strecke von 180 Kilometer in 22 Stunden zurückgelegt; eine Leistung, welche in Anbetracht, daß der Reiter wegen der Glätte in den Quittainer und Finkensteiner Forsten sein Pferd lange Strecken führen mußte, für beide Theile als gut bezeichnet werden muß, um so mehr, als Roß und Reiter vollständig frisch eintrafen. Für Militäranwärter sind im Bezirk des 8. Armeecorps nachfolgende Stellen zu besetzen: Beim Königlichen Amtsgericht in Völklingen eine Kanzleigehülfenstelle, 40—50 Mk. monatlich; beim Kaiserlichen Postamt in Völklingen eine Landbriefträgerstelle, 650 Mk. Gehalt und 108 Mk. Wohnungsgeldzuschuß; bei der Gemeindekasse in Saarwellingen die Stelle als Vollziehungsbeamter, 450—500 Mk. Gehalt; beim Bürgermeisteramt in Helfant, Kreis Saarburg, die Stelle als Gemeindesörster, 900 Mk. Gehalt, 150 Mk. Wohnungsgeldzuschuß, 14 Raummeter Derbholz und 24 Raummeter Reiser im Werthe von 75 Mk., sowie Benutzung von 0,75 Hectar Dienstland; bei der Kaiserlichen Postagentur in Großlittchen eine Landbriefträgerstelle, 650 Mk. Gehalt und 60 Mk. Wohnungsgeldzuschuß; beim Königlichen Amtsgericht in Rheinberg eine Kanzleigehülfenstelle, 70—125 Mk. monatlich; bei der Gemeindekasse in Niederbreisig die Stelle als Steuer=Executor, 180—200 Mk. jährlich; bei der städtischen Sparkasse zu Viersen die Stelle als Gegenbuchführer, 900 Mk. jährlich; bei der Kaiserlichen Ober=Postdirection in Köln 47 Briefträger= und Postschaffnerstellen, je 900 Mk. Gehalt und der bestimmungsmäßige Wohnungsgeldzuschuß: 2 Postpaketträger= und Stadtpostbotenstellen, je 850 Mk. Gehalt und den gesetzmäßigen Wohnungsgeldzuschuß; beim Bürgermeisteramt in Dülken die Stelle als Schuldiener am Real=Progymnasium, 375 Mk. Gehalt, freie Familienwohnung und Garten, bei der Stadtverwaltung in Euskirchen die Stelle als Ober=Nachtwächter, 600 Mk. Gehalt jährlich. Tichrrhrit. k. billig zu verkaufen, Bornheimerstraße 17a. D Hüte amen werden geschmackvoll in und ausser dem Hause ungefertigt; gebrusichte Sachen mit vorwendet. Am Hof 8, zweito Etage, nüber der Schlosskirche 1848 ostüme, Morgen= u. Kinder=Kleider, von den einfachsten biszu den elegantesten, werden unter Garantie guten Sitzens angefertigt von Frau M. Kuchem, Pr-ssee“ gut erhaltenes Gartenhäuschen zu kaufen gesucht.„ 64 Offerten u. E. H. 66#. an vis Exped. des General=Anzeigers. Nr. 1882. Hortor Novelle von Reinhold Ortmann. (Nachdruck verboten.) „Ach, das ist eine so lange und traurige Geschichte, gnädiges Fräu— die Geschichte von meiner armen Schwester—“ „Ich kenne sie bereits aus dem Munde Ihres Vaters. Ihre Schwester ging in den Tod; weil ein Ehrloser sie betrogen— unter einem falschen Namen ihre Liebe gewonnen und sie dann verrathen hatte— war es nicht so?“ Jawohl— und bis gestern wußten wir nicht, wer jener schlechte Mensch eigentlich gewesen; denn die Lene hatte in ihrem letzten Briefe seinen wirklichen Namen absichtlich verschwiegen. Da begegnete mein Bruder gestern zufällig einer Frau, welche die Lene in der letzten Zeit ihres Lebens gekannt hatte, und von ihr erfuhr er, daß kein Anderer ats Herr Hugo Neukamp damals jene schändliche That vollführt habe. Paul sagt, daß er der Frau anfänglich selber keinen rechten Glauben geschenkt habe; aber sie wußte so viele Einzelheiten anzugeben und Alles, was sie sonst über die Lene und über jene traurige Zeit berichtete, stimmte so genau mit Allem, was er selber gehört hatte, daß er endlich gewiß war, nur die Wahrheit zu vernehmen. Und nun überkam ihn, wie er uns in dieser Nacht erzählte, eine furchtbare Wuth. Er meinte fortwährend Blut vor sich zu sehen, und er war ganz fest entschlossen, den Herrn Neukamp um's Leben zu bringen. Als er davon hörte, daß ein Auflauf vor seiner Villa entstanden sei, mischte er sich unter den Haufen und suchte die Leute aufzustacheln, daß sie das Haus stürmen und den Fabrikherrn erschlagen sollten. Er war es auch, der sie zum Ungehorsam gegen die Gendarmen aufhetzte und er hat dabei selber von einem Säbelhieb eine Wunde an der linken Schulter erhalten. Dann aber kam, wie er sagt, der Herr Doctor Asmus, um den Arbeitern in's Gewissen zu reden— und gegen Den wollte er nichts unternehmen; denn es gibt keinen Menschen, von dem er so viel hält wie von dem Herrn Doctor, wenn er sich auch in seiner verschlossenen Weise schämt, es zu zeigen. Er ging also zugleich mit den Andern fort; aber die Wuth, die in ihm kochte, ließ ihm doch keine Ruhe, und er trieb sich in der Nähe der Fabrik herum, obwohl er selber meinte, daß sich an diesem Abend keine Gelegenheit mehr für ihn finden würde, seine Absicht auszuführen. Da kam mit einem Mal die Gesellschaft aus der Villa zu Fuß daher und er sah, daß auch der Herr Neukamp dabei war. Und nun muß ein böser Geist ihm eingegeben haben, daß es jetzt die rechte Zeit sei, den Mann, der unsere Schwester gemordet hatte, hinterrücks zu erschlagen. Er las einen großen Stein auf und schlich sich in der Dunkelheit daneben her, bis er den günstigen Augenblick gekommen glaubte und meinte, ihn nicht mehr verfehlen zu können. So nahe als möglich ging er heran und warf den Stein nach Herrn Neukamp's Kopfe. Aber er sah alsbald, daß ihn doch nicht getroffen hatte; denn er blieb aufrecht stehen, und nur die Dame, die er am Arm geführt hatte, brach mit einem schrecklichen Schrei zusammen. Und als ihr der Doctor Asmus dann in das blutige Gesicht leuchtete, sah er aus seinem Hinterhalt ganz dentlich, daß es dieselbe war, die uns vor einigen Wochen besucht und mich bei der Gelegenheit so reich beschenkt hatte. Und nun stürzte er fort, als ob die Gendarmen, die ihn greifen wollten, schon hinter ihm wären. Gegen Morgen kam er in Eberbach an und weckte uns aus dem Schlafe, um dem Vater und mir gleich auf der Stelle Alles zu bekennen. Wir meinten, er würde sich ein Leid anthun, so verzweifelt war er, und wer weiß, ob es nicht auch wirklich dahin gekommen wäre, wenn wir nicht Alles aufgeboten hätten, um ihn zu beruhigen und ihm zuzureden, daß er wenigstens warten solle, bis ich am Morgen in die Stadt gegangen wäre, um mich nach Ihrem Befinden zu erkundigen.— Wir wollen ja ganz gewiß nicht, daß er ohne Strafe bleiben soll; aber es würde uns in unserem namenlosen Unglück einen so großen Trost gewähren, wenn Sie darum doch noch nicht ganz schlecht von uns denken wollten, und wenn Sie wenigstens nicht mich und meinen armen Vater entgelten lassen wollten, was Ihnen der Paul in seiner Aufregung und Verblendung gethan.“ Die Thränen der armen Person war gegen den Schluß ihrer Erzählung hin schon wieder sehr reichlich geflossen, und nur mit Mühe hatte sie unter vielem Schluchzen die letzten Worte herausgebracht. Es mußte sie nicht wenig befremden, als sie von Editha Minuten lang überhaupt keine Antwort erhielt und als sie wahrnahm, daß die vornehme junge Dame mit eigenthümlich starrem Gesicht und mit leerem Blick gerade vor sich hinstarrte, wie wenn sie die Anwesenheit der Anderen vollständig vergessen hätte. Die Tochter des Stellmachers wagte in dieser bedrückenden Situation schließlich kaum noch zu athmen, und sie zitterte am ganzen Körper, als Editha endlich, sich ihr jäh zuwendend, sagte: „Ich wünsche nicht, daß Ihr Bruder sich den Behörden stelle— hören Sie?— Ich will nicht, daß er bestraft werde und daß damit alle diese Dinge zu einem Gegenstand öffentlichen Geredes werden! — Hier—“ und sie entnahm einer auf dem Tischchen neben ihr liegenden Geldbörse mehrere Goldstücke—„geben Sie ihm dies, damit er in den Stand gesetzt werde, sich so rasch und so weit als möglich aus unserer Gegend zu entfernen. Was ich thun kann, um eine Verfolgung zu verhindern, wird gewiß geschehen, und ich glaube, dafür einstehen zu können, daß ihm nichts widerfahren wird, wenn er selber Schweigen beobachtet über seine That.— Und nun gehen Sie!— Danken Sie mir nicht, denn ich habe für meine Handlungsweise vielleicht andere Beweggründe, als Sie vermuthen, und ich wünsche nicht, mich mit dem Schein einer Großmuth zu um geben, die mir fremd ist. Wenn Sie sich mir erkenntlich zeigen wollen, so sorgen Sie dafür, daß Ihr Bruder sich meinem Verlangen fügt und daß ich weder jetzt noch künftig weiter von ihm höre.“ Sie verabschiedete das Mädchen mit einer Bewegung, die an der Bestimmtheit ihres Wunsches, allein zu sein, keinen Zweifel lassen konnte, und das arme, eingeschüchterte Wesen wagte denn auch nicht, ihrem so dentlich kundgegebenen Willen auch nur durch ein einziges, gestammeltes Dankeswort zuwider zu handeln. Es schlich still hinaus, und als sich die Thür hinter ihm geschlossen hatte, schlug Editha beide Hände vor das Gesicht, um lange regungslos in dieser Stellung zu verharren. Ein Klopfen war es, das sie nach Verlauf einer Viertelstunde auffahren ließ. Ihre trockenen Augen zeigten, daß sie nicht eine einzige Thräne vergossen hatten; aber ihr Aussehen hatte sich erschreckend verändert und sie machte jetzt wirklich ganz den Eindruck einer Schwerkranken. „Doctor Asmus ist da, um nach Dir zu sehen!“ sagte Monika, die auf der Schwelle erschien.„Willst Du, daß ich ihn sogleich hereinführe?“ „Ja!— und ich bitte Dich, laß mich mit ihm allein! Ich möchte etwas mit ihm besprechen, wobei mich selbst Deine Gegenwart geniren würde.“ Wenn dies Verlangen Monika befremdete, so ließ sie in ihrem Benehmen doch nichts davon merken. Sie winkte den Doctor herein und zog sich leise zurück. Der junge Arzt aber hatte Mühe, seine Bestürzung zu verbergen, als er Editha's ansichtig geworden war. „Wie geht es Ihnen, Fräulein von Hasselrode?“ fragte er mit nur schlecht maskirter Besorgniß.„Verursacht Ihnen Ihre Wunde starke Schmerzen?— Oder haben sich etwa inzwischen noch andere lästige Erscheinungen eingestellt?“ „Nein!“ erklärte sie mit einem energischen Kopfschütteln.„Ich bin überzeugt, daß die kleine Schramme nichts auf sich hat, und ich fühl mich schon wieder fast ganz wohl. Aber ich habe trotzdem mit Sehnsucht auf Ihr Kommen gewartet; denn ich habe eine Frage an Sie zu richten, auf die Sie mir als Mann von Ehre offen und rückhaltlos Antwort geben müssen. Wollen Sie mir versprechen, das thun?“ „Soweit es in meinen Kräften steht und nicht im Widerspruch mit meinen Pflichten— gewiß!— Aber wenn es sich, wie ich fast vermuthe, um Dinge handelt, die aufregend auf Sie wirken könnten—“ „O. nehmen Sie keine Rücksicht auf meine Nerven!— sie sind widerstandsfähig genug, um selbst einen starken Ansturm auszuhalten, und gerade die Gewißheit, die ich von Ihnen zu haben wünsche, soll mir überdies meine verlorene Ruhe wiedergeben.— Sie waren mit meinem— mit Herrn Hugo Neukamp während seiner Studienzeit befreundet und Sie waren als sein Freund gewiß auch in seine intimsten Angelegenheiten eingeweiht— nicht wahr?— Sie wußten, was er trieb und mit wem er verkehrte— es ist ja selbstverständlich, daß zwei Commilitonen, die derselben Verbindung angehören, dergleichen nicht vor einander verbergen können.“ „Allerdings!— Ich kann diese Fragen in ihrer Allgemeinheit nicht ohne Weiteres verneinen— aber ich weiß nicht—“ „Und Sie entzweiten sich dann mit ihm", fuhr Editha, ohne ihn ausreden zu lassen, hastig fort.„Sie kündigten ihm Ihre Freundschaft auf, weil Sie die Gewißheit erlangten, daß er eine erbärmliche, eine ehrlose Handlung begangen hatte!— Verhält es sich nicht so? — Können Sie mir mit Ihrem Ehrenwort erklären, daß es sich nicht so verhält?“ „Ich mußte es, so weit ich mich erinnere, schon einmal ablehnen, Ihnen über die Ursachen meines Zwistes mit Ihrem Verlobten Auskunft zu geben, Fräulein von Hasselrode! Sie sollten mich nicht in die unangenehme Nothwendigkeit versetzen, diese Ablehnung heute zu wiederholen.„ „Wenn Sie eines Menschen Leben retten konnten um den preis einer geringfügigen Verletzung jener Gebote, welche Zartsinn und meinetwegen auch Ehrgefühl Ihnen vorschreiben— würden Sie dann auch nur eine Minnte lang zögern, dem großen Zweck Opfer zu bringen?“ „Wohl kaum,— wenn es sich wirklich um ein Menschenleben handelte; aber hier—“ „Hier ist es das Glück und die ganze Zukunft eines solchen Daseins, um welche es sich handelt“, fiel sie ihm in die Rede.„Ist das nicht im Grunde ganz dasselbe?— Ich habe Sie beleidigt und verletzt— o, versuchen Sie nicht, es in Abrede zu stellen— ich selbst kenne mein Verschulden gut genug, um mich durch keine großmüthige Versicherung des Gegentheils täuschen zu lassen— ich habe also nicht um Sie verdient, daß Sie meinetwegen auch nur die kleinste That der Selbstüberwindung vollbringen. Aber ich habe eine zu hohe Meinung von Ihrer Ritterlichkeit, als daß ich zu fürchten vermöchte, Sie könnten mich mit heimlicher Genugthnung einem selbstverschuldeten Elend entgegen gehen— einer selbstverschuldeten Schmach erliegen sehen!— Was Sie für den letzten und armseligsten unter Ihren Bekannten thun würden, das werden Sie auch für mich thun, nicht wahr, wie tiefgewurzelt auch Ihr Groll gegen mich sein mag.“ „Ich wäre selbstverständlich mit Freuden bereit, Ihnen jedes Opfer zu bringen: aber ich verstehe wirklich nicht, was es zu Ihrem Glücke beitragen könnte, wenn ich einwilligen wollte, Ihnen jene alten, von mir selber fast schon vergessenen Geschichten zu erzählen.“ „Oh nein, Doctor Asmus, Sie haben sie noch nicht vergessen. Jedes Wort, das Sie zu Hugo Neukamp gesprochen, jeder Blick, den Sie auf ihn gerichtet haben, ist ein Beweis dafür, daß Sie sich ihrer noch unablässig erinnern. Aber wenn es Ihnen denn so sehr wider strebt, mir eine Geschichte zu erzählen, so will ich Ihnen diese Aufgabe ersparen und will nichts weiter von Ihnen verlangen als ein einfaches Ja oder Nein! Aber ein Ja oder Nein auf Ihre Ehre, Doctor Asmus!— Es wäre die unverzeihlichste Handlung Ihres Lebens, wenn Sie es jetzt über's Herz brächten, mich zu belügen! — Ist es wahr, daß Hugo Neukamp damals Beziehungen zu einem Mädchen Namens Helene Mehnert unterhielt?— Ist es wahr, daß er sich ihr unter einem falschen Namen genähert hatte und daß die Unglückliche freiwillig den Tod suchte, als sie erfuhr, wie schimpflich er sie betrogen?— Geschah es um dieser Sache willen, daß sie das Band zerschnitten, welches Sie mit Ihrem ehemaligen Freunde verknüpfte?“ Der junge Arzt hatte während ihrer lebhaften Beschwörungen schweigend vor sich niedergeblickt, und auch jetzt noch schien er unentschlossen, was er ihr antworten solle. Es gab, als sie geendet, eine kleine, drückende Stille; dann aber richtete Doctor Asmus sich plötzlich auf und sagte: „Ja, es verhält sich so, wie Sie vermuthen. Ich würde Ihnen aus eigenem Antrieb niemals von diesen Dingen gesprochen haben; aber ich fühle mich auch nicht berechtigt, Sie zu belügen. An dem nämlichen Tage, an welchem ich aus Hugo Nenkamp's eigenem Munde von seinem spikanten= Abenteuer und von dem unerwartet tragischen Abschluß desselben Kenntniß erhielt, wurde unsere Freundschaft für immer begraben.— Aber Sie fühlen sich schwach, Fräulein Editha, Sie versuchen mich über Ihren Zustand zu täuschen— ich sehe ja, daß Sie nahe daran sind, ohnmächtig zu werden.“ Wirklich hatte es für einen Moment ganz diesen Anschein gehabt aber mit dem Aufgebot ihrer starken Willenskraft überwand Editha die bedrohliche Anwandlung von Unwohlsein und Schwäche. Es war wenigstens eine halbe Wahrheit, als sie sagte: „Nein, es ist schon wieder vorüber— und ich danke Ihnen von Herzen, daß Sie wenigstens jetzt aufrichtig gegen mich waren. Vielleicht hätte mir und anderen mancher Kummer erspart werden können. e* schon damals gewesen wären als ich See zuerst nach wenn Sie es schon Lamms gewesen waren, als inh Eit zuerst nach den Ursachen Ihres Zerwürfnisses mit Hugo Neukamp fragte. Doch an dem Geschehen ist nun ja nichts mehr zu ändern.— Sagen Sit mir nur noch das Eine, Herr Doctor: glauben Sie, daß es Ihnen jemals gelingen werde, mir zu verzeihen und etwas freundlicher von mir zu denken?“ der neuer Humoreske von Jean Eschweiler. Ouktel. Der junge Schriftsteller Ernst Hallfeld war im Begriffe, mit seinem hübschen Weibchen Auguste die kleine, freundliche Vaterstadt zu verlassen. Der Verleger einer großen Zeitung in der Metropole der Provinz, dessen begehrenswerthe Gönnerschaft er sich schon vor Jahren durch seine Aufsehen erregenden Erstlings=Arbeiten errungen, hatte ihm die Vortheile vor Augen gestellt, welche der ständige Aufenthalt in einer Abwechselung und Zerstrenung bietenden Großstadt dem vielfach auf„äußere Eindrücke“ angewiesenen Schriftsteller gewährt; er hatte deshalb, unter ausdrücklicher Betonung seiner Protection, Hallfeld vorgeschlagen, die friedliche Ruhe seines Heimath= ortes mit dem geräuschvolleren und packenderen Leben und Treiben der verkehrsreichen Stadt zu vertauschen. Der jungfröhliche Mann, welchem der Himmel nun erst recht voller Geigen hing, hatte schnell und freudig diesen„Wechsel“ acceptirt; Auguste, die außer ihrer Hochzeitsreise nach den„Bayerischen Königsschlössern“ zeitlebens nur wenige Meilen über das Weichbild des Marktfleckens hinausgekommen war, schaute sich schon im Geiste auf dem für den„Herrn Doctor“, reservirten Parquetplatze des in der Kunstwelt bestens accreditirten Stadttheaters und lauschte bereits, in selige Träume gewiegt, den füßen, lockenden Klängen der „Cavalleria rusticana“; Brigitten, der drallen Schaffnerin in Küche und Keller, welche unter'm Weihnachtsbaum, als die Hausfrau ihr ein neues Cachemirkleid, Kopftuch, Handschuhe und zwei schwer Kuchenmänner mit Korinthen=Augen und Rosinen=Knöpfen in die Arme legte, laut und feierlich geschworen hatte, ihre gute, brave Herrschaft niemals zu quittiren, brachte man die gewaltige Neuigkeit von der Uebersiedelung in die Stadt nur äußerst schonend und allmählich— jede Stunde einen Eßlöffel!— bei:— seitdem Brigitte in dem während der Kaisermanöver nahe beim Städtchen aufgeschlagenen Bivonak die schmucken Dragoner, die sauberen Ulanen und die stolzen, prachtstrotzenden Husaren gesehen hatte, war ihre Ruhe hin, ihr Herze schwer, und mancher Seufzer stahl sich von ihrem flackernden Heerd über das einst von den freundlichen Reitern belebte Feld zu der Garnison der unvergeßlichen„rothen Husaren". Die Gatten hegten„die Furcht vor der Freude"; vielleicht hätte die glatt und platt aufgetischte Nachricht von der zukünftigen Nähe ihrer säbelrasselnden Idealgestalten Brigitten's sonst vortrefflicher Gesundheit geschadet!— Ernst Hallfeld sah, wie bemerkt, dem Umschwung der Dinge mit innerer Befriedigung und freudiger Erregung entgegen. Der einzige Mißton, welchen er zuweilen durch die harmonischen Accorde seiner vergnügten Stimmung zu vernehmen glaubte, rührte von dem Gedanken her, nunmehr das anmuthige, von dem Ephen trauter Erinnerungen dichtumrankte Haus, welches einst den zur ewigen Ruhe gebetteten geliebten Eltern zu Eigen gehört hatte, verlassen zu müssen. Da mochte wohl für einige Augenblicke schmerzliche Wehmuth sein Herz beschleichen, wenn vor seinem Geiste die Zeiten aufstiegen, da eine zärtliche Mutter und ein liebevoller Vater den eben in die Schule aufgenommenen Knaben mit Augen inniger Liebe überwachten, ihn mit sicherer Hand über alle für Körper und Seele gefährlichen Abgründe hinwegleiteten und den hochbeglückenden Lohn für ihre Sorgen und Mühen in der tadellosen Aufführung und Lebensart des reiferen Jünglings fanden; die Stätte, wo er das Licht der Welt erblickt, seine Jugend= und Lernjahre verbracht, wo er in den Ferien von dem munteren Getriebe in der am Reckar wunderlieblich hingebreiteten Universitätsstadt seinen Eltern erzählt und, nach deren Tod, seinem kleinen, reizenden Frauchen ein warmes, anheimelndes Nest bereitet hatte, war ihm doch mehr, als er dachte, an's Herz gewachsen.—. eamst 765 „Auguste!“, sprach Hallfeld, sich vom Schreiopulte erheveno, zu seiner am Nähtischchen emsig schaffenden Frau,„ich möchte, da wir nun bald von hier scheiden, gar zu gerne ein Andenken an unser idyllisches Heim besitzen, das mir in der Fremde stets in die Augen fallen und mich an die glücklichen Stunden in diesem Hause erinnern müßte. Schon seit Wochen sinne ich nach und stoße auf keinen Gegenstand, der hierzu geeignet schiene. Auguste meinte treuherzig, ob denn nicht ein Ziegelstein aus der Gartenmauer oder eine grüngestrichene Latte der rings von Blätterwerk umsponnenen Laube den genannten Zweck zu erfüllen vermöchte; vielleicht wäre auch eine Dachpfanne, die Brigitte ausheben könne, genehm oder die Thürklinke der Waschlüche, welche so wie so ein sehr loses und schwankendes Dasein führe. „Nein“, erwiderte Ernst, mit großen Schritten das Zimmer messend, „alle diese Dinge enthalten nicht ein einziges Aederchen Poesie; da gäbe ich schließlich noch der Latte aus der Gartenlaube den Vorzug, diesem verschwiegenen Eckchen, wo ich an prachtvollen Sommerabenden mein Schätzchen bei der Bereitung einer duftenden Erdbeerbowle überraschte..... Halt“, sprach er plötzlich, stehen bleibend und seine Hand auf Augusten's Schulter legend,„Heureka, ich hab's, das ist das Rechte.“ „Nun?“ fragte Auguste gespannt. „Michelmann, unser einziger, renommirter, akademisch gebildeter Maler und Photograph Michelmann, soll mir die ganze Arche Noah mit Allem, was drum und drau hängt, abconterfeien! Vorzüglich, das wird gemacht! Drüben, bei Bäcker Knipp, kann er mit seinen Apparaten Aufstellung nehmen und unsere Burg vom Scheitel bis zur Sohle, von ihren Zinnen bis zu den Grundfesten, auf Eine Platte bringen; die fortgeschrittene Technik seiner Kunst wird ihn das schon fertig bringen lassen. Das Bild findet seinen Platz über meinem Schreibtische, und, so oft ich's erblicke, will ich der schönen Tage gedenken, die ich hier bei den seligen Eltern und an der Seite meines liebenswürdigen und bezaubernden Weibchens verlebte!“ Jubelnd wirbelte Ernst seine abwehrende Frau herum. „Und weißt Du“, fuhr er fort,„Du und ich und auch Brigitte werden zu der Aufnahme Stellung nehmen. Selbstverständlich! Dem todten Gemäuer muß durch eine freundliche Gruppe seine Starre benommen werden. Du und ich sitzen im entscheidenden Augenblicke, wenn Michelmann dem Hause sein=Nur recht ungezwungen und freundlich! Bitte, jetztl= zuraunt, im Vorgärtchen am Frühstückstische; Brigitte steht dicht hinter Dir mit der Kaffeekanne und einem Gesicht, als wolle sie just fragen:=Noch ein Täßchen gefällig, Frau Doctor?*“ Auguste hatte lächelnd den Worten ihres Mannes zugehört und freute sich herzlich über die Begeisterung, welche er dem„Andenken“ und seiner Schaffung entgegenbrachte. Sie war eben im Begriffe, auch ihrer Freude über die famose Idee Ausdruck zu verleihen, als plötzlich ihre Wangen zu zucken und ihre blauen Augen sich mit Thränen zu füllen begannen. „Was ist Dir?“, fragte Ernst besorgt. Gustchen lehnte das Köpfchen an seine Schulter und stieß schluchzend nur die beiden Worte hervor:„Die Räthin!"—-— Ja, ja, die Räthin!— Diese Dame, deren Seliger nach langjähriger Thätigkeit im Dienste des Staates mit vollem Gehalt und dem Titel„Rath“ pensionirt worden war, hatte nach dem Ableben der alten Hallfeld's, als deren Liegenschaften in fremde Hände gelangten, ihren Einzug in das Haus gehalten. Auf unsern zu eb'ner Erde wohnenden Schriftsteller machte es damals, als die Mobilien der Beamtenwittwe, nach ihren schrillen Commandorusen, unter möglichst starkem und auffälligem Lärmen von den Handwerksleuten in die oberen Räumlichkeiten getragen wurden, den Eindruck, als übe im ersten Stock eine Batterie FeldArtilleristen an ihren Geschützen; er legte der neuen Mietherin unwillkürlich die klassischen Worte in den Mund:„Wenn ich auftrete, zittert ein Herzogthum. Mit ihr ergriffen zwei Dienstmädchen der neueren Schule und ein fettleibiger, schwerfälliger Mops Besitz den Zimmern zu Häupten des jungen Ehepaares. Seitdem die Frau Rath mit Gefolge ihren Fuß in's Haus gesetzt, hatten die lieblichen Schwestern Friede und Eintracht dasselbe verlassen: es war ihnen nicht möglich, mit der— Hexe unter Einem Dache zu wohnen. Das kleine anmuthende„Stillleben“ war ersetzt durch ein kolossales, wildbewegtes„Schlachtengemälde“. Wer die äußerlich auf Wahrung ihrer Würde streng bedachte Dame nur einige Stunden in ihrer engeren Wirksamkeit hätte beobachten können, würde die Geduld und Sauftmuth der beiden, fortgesetzt kleinlichen Quälereien ausgesetzten Mädchen bewundert haben müssen manches Andere wäre der nervösen Herrschaft schon am dritten Tage auf und davon gegangen. Indessen die semmelblonde, spindeldürr# Ida, die ehedem Leinwandschließerin auf einem gräflichen Schlosse gewesen war, und die korpulente, rothbackige Jette, welche vor ihrer jetzigen Stelle der Küche eines Officier=Casinos vorgestanden hatte, achteten kaum mehr auf die Nadelstichen gleichen, ewigen Nörgeleien, so sehr waren sie an die boshaften Empfindungs=Aeußerungen gewöhnt. Es war ihnen sogar im Laufe der Zeit Vieles von dem Charakter der Räthin in Fleisch und Blut übergegangen, welche bei ihren Vorlesungen über das Thema:„Wie man die Mitwelt ärgert“ an Jette und Ida aufmerksame und lernbegierige Schülerinnen fand. Diese standen also im Kampfe gegen Alles, was nicht zum„räthlichen“, Haushalt, das ist zum„Oberhaus“ gehörte, gänzlich auf Seiten ihrer streitsüchtigen Herrin. Einzig der kugelrunde Köter, welcher in der Sophaecke ein beschauliches Dasein führte, bekundet kein Interesse für die Plänkeleien seiner Gebieterm und ihrer Schutztruppe. Er träumte meist von Leberwurst und Schinkenknochen und wälzte sich nur Morgens mit staunenswerthem Instinkt vom weichen Lager zur Erde, wenn der Fleischerbursche klingelte, der in seiner Mulde regelmäßig einen Bissen für ihn barg. Im„Unterhaus“ war man häufig recht mißsimmt: Auguste hatte im Geheimen schon manche Thräne des Aergers und Zorne vergossen. nachdem sie wieder einmal auf der Treppe irgend einer Kleinigkeit wegen von der Räthin meuchlings überfallen und von ihrer spitzigen Zunge schwer gekränkt worden war. Ernst, von welchem die Amazonen gleich bei der ersten Mobilmachung eine gründliche Abfuhr und derbe Lection empfangen hatten, pankte seiner Frau und Brigitten täglich ein,„das Gesindel von oben gar nicht zu beachten, höchstens seinen Gruß kurz zu erwidern, sich jedoch auf die Anknüpfung eines Gesprächs unter keinen Umständen einzulassen. „Ja, Herr Doctor“, meinte dann seufzend die Küchenfee mit der Husaren=Sehnsucht im Herzen,„Sie haben gut reden; Ihnen huscht der alte Drachen aus dem Wege, sobald er Ihre Schritte im Hausflur hört, und die schüchterne Ida versteckt sich hinter die scheue Jette, weil sich das Umgekehrte schlecht machen läßt. Aber mir, liebe gnädige Frau, zeigen die Nattern täglich und stündlich ihre nichtsnutzigen Giftzähne. Die Augen möchte ich der Hopfenstange, dieser gräflichen Leinenmamsell, auskratzen und der Jette, dieser abgedankten Regimentstrommel, die falschen Flechten vom Schopfe reißen. O, die armen Lientenants, die trotz ihrem Hunger den Lössel bei Seite legen mußten, weil aus der Suppe Erinnerungen an die Perückenmacher=Innung auftauchten! Hu! Und erst die bissige, verschrumpelte Angorakatze! Daß ihr doch mit der großen Heckenscheere die Krallen op. Montag d. 10.d. Mts., Abends 8½ Uhr: Monats=Versammlung u Vereinslokale„Kölner Hof“. Nach Erledigung des geschäfte lichen Theiles musikalische Abendunterhaltung durch Vereins=Kameraden. Der Vorstand. einmal ordentlich geschnitten würden!— Gehe ich, so behntsam als möglich, die Stiege zum Speicher hinauf, steckt sie den Kopf zur Thüre hinaus und flötet:„Brigitte, Sie regen mich furchtbar auf! Nehmen Sie gefälligst beim Treppensteigen Ihre Elbkähne unter den Arml= Herr Doctor, Elbkähne nennt sie meine schönen, neuen, schwarzlackirten Pantinen! Singe ich im Garten beim Wäsche=Aufhängen das schaurig=schöne Soldatenlied von den=Drei Lilien=, um mir die Arbeit flotter fortfließen zu lassen, reißt die Furie das Fenster auf und wettert:„Brigitte, Sie sind unausstehlich; Ihr Gekrächze beleidigt mein Ohr; das Schuarren des Scheerenschleifers ist Musik gegen Ihr blechernes Organ! Pfui! Diese gewöhnlichen Lieder verpesten die Luft!. Ehe ich mich noch umgekehrt habe, um ihr zu erklären, daß ich an den=Drei Lilien= noch nie einen unangenehmen Duft wahrgenommen hätte und meine Stimme in der Schule vom Cantor immer gelobt worden sei, ist das gelbe Gesicht der Menschenschinderin hinter den Gardinen verschwunden. An die Waschleine mit ihr, daß der Wind sie hin und her schaukelt und ihr die garstig giftige Gurgel austrocknet! Und wenn der Sturm sie, wie eine Wetterfahne, um sich selber drehte, müßte sie auf den Knieen,— nein, das geht nicht!— müßte sie im wilden Umherfliegen bitten: Brigitte, liebste, beste Brigitte, schneide mich ab! Welch prächtige und bequeme Holzschuhe trägst Du da an den Füßen! Singe mit Deiner glockenreinen Stimme eins der herrlichen Militärlieder, ja, bittschön! Der Ida und Jette will ich streug einschärfen, daß sie immer höflich und artig gegen Dich sind, die Blumen auf dem Balkon nicht mehr begießen, während Du, gutes Mädchen, zufällig drunter stehst und Dich nicht wieder aus Versehen im Heller einsperren! Nach Athem ringend, die Adern der Stirn von gerechtem Zorn ge schwollen, stand die wackere Vertheidigerin der Armeegesänge inmitten des Zimmers und reckte die geballten Fänste— Handschuhnummer 9¾— gegen die Decke. So mochte der greise Sänger, von dem Uhland erzählt, dagestanden haben, als er seinen Fluch in die Lüftdonnerte. Ernst Hallfeld wurde bei Brigittens Pose an die„Medea“ Clara Ziegler's erinnert, an die Scene, wo die große Künstlerin, den Oberkörper leicht zurückgebengt, mit funkelnden Augen den blitzenden Dolch, zum Stoße ausholend, über das Haupt erhebt. Auguste hatte den Monolog ihrer Köchin mit beifälligem Kopfnicken begleitet und an der Stelle, wo sich ihre Erregung zu dem wenig christlichen Wunsche verstieg:„à la lanterne! Das Weib muß baumeln!“ leise in die kleinen Hände geklatscht. Die Schilderung, welche Brigitte von ihrem Seelenzustande entwarf, war nicht übertrieben. Thatsächlich war seit dem Einzug der Gnädigen in das Hallfeld'sche Haus„die Kriegsfurie los.“ Es verging kein Tag, an welchem das unfriedfertige Kleeblatt versäumt hätte. Einen der Gegenpartei durch muthwillige Veranlassung zu quälen und zu ärgern.„Diem pordidi“, würde andernfalls die Räthin mißgestimmt mit Kaiser Titus, wenn auch im entgegengesetzten Sinne, ausgerufen haben.——— (Schluß folgt.) für Costümarbeit Sehrmidihrn gesucht von Frau Haberer, Brüdergasse 7. Mädchen gesucht, Boungasse 27, Parterre. Ein tücht. Mädchen, welches in ist u. etwas kochen kann, sucht, gestützt auf g. Zau., Stelle z. 15. April. Die geehrt. Herrsch., welche reflect., mögen gefl. Off. u. A. H. Königswinter, Hauptstr. 331, richten.“ Ein ord. Lehrmadchen für Costümarbeit wird gesucht, Kapuzinerstraße 7. Ein katholisches braves welches mit Kindern umzugehen weiß, für häusliche Arbeiten gesucht, Bonnerthalweg 19b. 4 Perselle Kochin sucht Stelle, Josephstraße 20. Ein junges evang. sucht Stelle zu Kindern, Engelthalerstraße 3. (Zut empfoblene j. Frau sucht Beschäftigung für Nachmitt. oder auf Wunsch v. Morg. 9 Uhr an. Steinhauer, Kapuzinerstr. 8, Hinterhaus, 1. Etage. Ein junger Mann, ConA ditor, ev., 26 Jahre alt, welcher ein eigenes Geschäft gründen will, wünscht mit einem häuslichen Mädchen, ev., betr. spät. Heirath in Verbindung zu treten. Etwas Vermögen erw. Ernstgem. Offerten bitte unten W. K. 100. in der Exped. des.=A. niederzulegen. Seite 2. Nr. 1182. General=Anzeiger für Vonn und Amgegend 10. Aprit 1895. — her ** des Herrn Professor Dr. Gothein „Aeber die Steuer=Reform in Preußen“. am Montag den 10. ds. Mts., Abends 8 Uhr, im„Rheingold“, Markt Nr. 24. Auch Nichtmitglieder sind willkommen. Bonn, den 6. April 1893. Der Vorstand. Humbroich. Gowerbeschule-Breitestrasse- Co: Anmeldungen von Schülcrinnen werden täglich entgegengenommen. Anna Geldsetzer. Martinstrasse 14(hinter dem Genoral-Anzeiger). inorama international. Diese Woche: Ein grossartig Mlrgeo 1 Innsbruck, Bozen, Meran, schöne Reiso durch*, 4 G4, Gletscher-Partien otc. Schluss des Panoramas Ende April. Die geehrten Abonnenten w. geboten, ihre Abonnementsk. bis dahin gefl. auf benutzen zu w. Am Diustag den 11. April 1893, Nachmittags 2 Uhr, werden im Lokale des Gastwirthes August Schroeder in Villiprott die zur Concursmasse des Nachlasses des Försters Simon Müller zu Schönwaldhaus gehörigen, in der Gemeinde Villip gelegenen Immobilien, als.: 1. Flur 7 Nr. 184,„An der Bimsmaar“, Acker, 4 Ar 40 Meter, neben Mathias Demmer in Villiprott und einem Weg, Erstgebot 100.; 2. Flur 7 Nr. 198,„Am Schönwaldhaus“, Acker, 70 Ar 9 Meter, neben Nicolaus Schlösser in Villiprott und Wilhelm Schugt daselbst; diese Parzelle sub 2 kommt in 4 Abtheilungen zum Verkauf, und zwar: a) Flur 7 Nr. 254/198,„Am Schönwaldhaus“, Acker, 17 Ar 59 Meter; b) Flur 7 Nr. 255/198,„Am Schönwaldhaus“, Acker, 17 Ar 58 Meter; c) Flur 7 Nr. 256/198,„Am Schönwaldhaus“, Acker, 17 Ar 58 Meter; d) Flur 7 Nr. 257/198,„Am Schönwaldhaus“, Acker, 17 Ar 58 Meter; Erstgebot für je der unter a bis d aufgeführten Parzelle 100., urch den Königlichen Notar Herrn Andreas Münster zu onn auf 4jährige Termine versteigert. Bonn, den 31. März 1893. Der Concurs=Verwalter: Emanuel, Rechtsanwalt. Piens mit Garten in Poppelsdorf, Reuterstraße 4, 8 Zimmer mit Zubehör, wegzugshalber billig per 15. Mai zu vermiethen. Näheres Weberstraße Nr. 116. Zur Erlernung der fUreT werden noch einige Tehrringe ungenommen. Pranz-Aitr Mönlonl, Kringut Tabrm. in tücht. 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Altenahr und Adenau: .17, 10.55(nur bis Altenahr), 81.37,.25(nur bis Altenahr), .36. Von Remagen nach der Uhr: .52, 11.34,.06,.03,.31. Von der Uhr in Remagen: 700,.06,.07,.04,.55. Von Adenau nach Bonn: .02,.52,.49. Von Altenahr nach Bonn: .51,.39,.37. Von Ahrweiler nach Bonn: .21,.29, 12.25,.25,.18. Von Neuenahr nach Bonn: .33,.39, 12.38,.37,.28. Von Sechtem nach Bonn: .20. 10.30, 12.27,*.26,.19, .16,.20,.19, 11.48. Von Roisdorf nach Bonn: .45,.31, 10.40, 12.36,*.38, .28,.25,.29,.29, 11.57. Von Godesberg aufwärts: .33,.12,.26,.57, 11.06, .02, 81.46,.52,.36,.18, 86.31,.46,.55. Von Godesberg abwärts: .52,.31,.37, 89.38, 11.00, 812.28,.45,.36,.23,.48, .52, 89.50. Von Mehlem aufwärts: .39,.20,.31,.03, 11.11, .07,.58,.42,.24, 86.36, .52, 10.01. Von Mehlem abwärts: .46,.25,.31, 89.33, 10.55, .39,.30,.17,.41,.45. Von Rolandseck aufwärts: .47,.32,.38,.11, 11.19, .15,.06,.50,.32,.00, 10.09. Von Rolandseck abwärts: .37,.17,.23, 10.47,.31, .22,.09,.33,.36. Von Remagen aufwärts: .59,.50,.48,.21, 11.31, .25, 82.02,.17,.02, 86.50, .11, 10.20. Von Remagen abwärts: .26,.07,.13, 89.19, 10.36, .20,.11,.58, 86.47,.21, .25, 89.34,.41. Von Sinzig aufwärts: .07,.03,.29, 11.39,.32, .25,.10,.19, 10.29. Von Sinzig abwärts: .19,.00,.06, 10.28,.11, .01,.13,.16,.31. Von Bonn nach Euskirchen: .00, 11.16,.56,.39, 10.00. Von Euskirchen nach Bonn: .13,.23, 12.25,.21,.44. Von Meckenheim u. Euskirchen: .38, 11.53,.34,.17, 10.38. Von Meckenheim nach Bonn: .45,.54, 12.56,.53,.16. Von Rheinbach nach Enskirchen:.47, 12.01,.43,.26, 10.47. Von Rheinbach nach Bonn: .36,.46, 12.48,.44,.07. Von Euskirchen nach Münstereifel:.01, 10.31,.36,.31, .16, 10.41. Von Münstereifel nach Euskirchen:.54,.57, 11.33, .28,.16, 9,24. Von Vonn nach rechtem Ufer: .32,.44,.21, 12.50,.45, .00,.41, 10.01. Vom rechten Ufer in Bonn: .31,.44, 11.06,.25,.50, .01,.07, 11.25. Von Beuel rheinautwärts: .24,.34, 1201,.07,.27, .13,.09, 12.14. Von Beuel rheinabwärts: .46,.21,.05, 10.49, 12.32, .59,.15,.41,.29, 11.00. Von Troisdorf nach Siegburg: .16,.36,.44,.47, 11.31, 12.51,.00,.51,.11,.01, .26,.01,.02,.45, 11.23, 12.01. Von Siegburg nach Troisdorf: .25,.51,.38,.09,.03, 10.52, 11.28, 12.34,.28,.21, .40,.46,.07,.43, 10.03, 10.59. Von Troisdorf abwärts: .33,.04,.48,.15,.22, 11.02, 11.48,.38,.16,.42, .51,.59,7.16,.56,.03, 10.13, 11.16. Von Troisdorf nach Beuel: .09,.51,.28,.18,.44, 11.41, 12.50,.11,.45,.02,.53, .53, 10.16, 11.58. Von Obercassel nach Bonn: .07,.19, 10.42,.01,.26, .87,.43, 11.02. Von Obercassel aufwärts: .81,.43,.59, 10.05,.19,.85, .21,.21,.17, 12.23. Von Obercassel abwärts: .39,.59, 10.41, 12.23,.52, .25,.07,.35,.22,.41, 10.53. Von Nied.=Dollendorf aufwärts: .36, 10.11,.25,.41,.27, .28,.23, 12.29. Von Nied.=Dollendorf abwärts: .33,.53, 10.30,.46,.01, .28,.15, 10.47. Von Königswinter aufwärts: .41, 851, 10.17,.30,.46. .33,.33,.15,.28, 12.34. Von Königswinter abwärts: .28,.48, 10.24, 11.29,.41, .56,.23,.10,.34, 10.42. Von Rhöndorf aufwärts: .46, 10.22,.36,.52,.39, .34, 12.40. Von Rhöndorf abwärts: .22,.42, 10.17,.34,.16, .03, 10.36. Von Honnef aufwärts: .52, 10.27,.41,.09,.19, .45,.39, 12.45. Von Honnef abwärts: .17,.37, 10.12, 11.21,.29, 6,11,.58, 10.31. Von Unkel aufwärts: .59, 10.34,.48,.27,.52, .46, 12.52. Von Unkel abwärts: .10,.30, 10.05,.22,.04, .50, 10.24. Von Erpel aufwärts: .05, 10.40,.54,.83, 4,58, .52, 1258. Von Erpel abwärts: .04,.24,.59,.16,.58,.44, 10.18. Von Linz aufwärts: .14,.13, 10.47,.01,.06, .00,.06. Von Linz abwärts: .58,.18,.53,.10,.53,.38, 10.12. 8 Schnellzug(1. und 2. Klasse). * Fällt an Sonn= u. Festtagen aus. * Fährt nur Sonn= und Festtags. Brölthaler Eisenbahn. Von Benel(Rheinuf.) nach Hennef .52, 10.44,.26,.05,.51. Von Pützchen*).59, 10.51, .33,.12,.58. Von Hangelar.11, 11.03, .45,.24,.10. Von Niederpleis.22, 11.14, .56,.37,.21. Von Buisdorf.30, 11.22, .04,.45,.29. Von Quadenhof.36, 11.28, .10,.51,.35. Von Geistingen.43, 11.35, .15,.58,.42. In Hennef an.47, 11.39,.21, .02,.46. Von Hennef nach Venel(Rheinuf.) .10, 10.49,.26,.37,.08. Von Geistingen.15, 10.54, .31,.42,.13. Von Quadenhof.22, 11.01, .38,.49,.20. Von Buisdorf.28, 11.07,.44, .55,.26. Von Niederpleis 8,36, 11.15, .52,.03,.35. Von Hangelar.47, 11.26, .03,.14,.46. Von Pützchen.59, 11.38,.15, .26,.58. In Beuel(Rheinufer) an.05, 11.44,.21,.32,.04. Von Heunef(Sieg) nach Waldbröl.15, 11.58,.27. In Waldbröl an 10.39,.19, 10.48. Von Waldbröl nach Hennef (Sieg).11, 11.50,.30. In Heunef(Sieg) an 10.26, .05,.44. Von Hennef nach Asbach .04, 12.15,.30. In Asbach an.39,.49, 10.05. Von Asbach nach Hennef .57, 12.27,.09. In Heunef(Sieg) an 10.28, .00,.40. ) In Pützchen ist Anschluß von bezw. nach dem Staatsbahnhofe Beuel und zwar: Aus der Richtung von Obercassel: Ankunft des Staatsbahnzuges in Beuel.46, .59,.41,.29.— Abfahrt des Brölthalbahnzuges in der Richtung nach Hennef von Pützchen .59, 10.51,.33,.12,.58. In der Richtung nach Obercassel: Ankunft des Brölthalbahn= zuges aus der Richtung von Hennef in Pützchen.59. 11.38,.15,.26, .58.— Abfahrt des Staatsbahnzuges von Beuel.34, 12.01, .27,.09. Rhein Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Vom 1. April 1893 ab. Rheinaufwärts: Von Köln 7, 10.30,.30, 4, 10.15. Von Bonn.45,.15,.15, 12.45. Von Königswinter 10.45, 2, 5,.30. Von Rolandseck 11.15,.30, .30. Von Remagen 11.45, 3, 6,.15. Von Linz 12.15,.15,.15,.30. Rheinabwärts: Von Coblenz.30,.45, 12.30, .15. Von Linz.15, 11.45,.15, 5. Von Remagen.80, 12,.80, .15. Von Rolandseck.45, 19.15, .45,.30. Von Königswinter 9. 12.45, 3,.45. Von Bonn 6,.30,.15,.30, .15. — Nr. 1182 Montag, den 10. April. 1895. Erscheint täglich und zwar an Werktagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen in der Frahe. Ausuumt Eenetng Preis in Vonn und Umgegend monatlich 50 Pfg. frei ins Haus. Post=Abonnement M..50 vierieljährlich ohne Zustellgebühr, M..30 mit Zustellgebühr. Druck und Verlag der Actien=Gesellsoi,„Veneral= Anzeiger für Vonn und lirggegend, Für die Redaction verantwortlich: * Hermann Rolshoven in Bonn. Expedition: Bahnhofstraße 7 und# in Bonn. Ainzeigen=Annahme: größere Anzeigen 4 bis Abends vorher 6 Uhr, kleinere bis Morgens 9 Uhr. Gonteral=Astgerz, zelle oder deren Raum. Swärts: 15 Pfg. pre tzeile oder deren Raum. für Bonn Der Druck des General=Anzeigers beginnt jeden Morgen um 10 Uhr— Jedermann hat Zutritt. Fünfter Dahrgang. und SAS 40— Jede politische, sociale und reltgiöse Tendenz oder Erörterung ist absolut ausgeschlossen. (s 1 unseres Statuts.) 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Redensarten wie„wir erfahren aus zuverlässiger Quelle" oder„wie wir von gut unterrichteter Seite hören“ 2c. sind doch keine Beweise. 2) Wenn aber die„.=.“ wußte, daß Herr Vogel der Verfasser war, wie konnte sie ein Eingesandt abdrucken, von dem sie sich sagen mußte, daß es unwahr sei, da es gegen den Verfasser selbst gerichtet war, und warum druckte sie die Erklärung, die Herr Vogel an sie sandte, nicht ab? Hatte die„.=.“ erst damals Herrn Vogel als Verfasser des Eingesandt erkannt, so konnte sie ja die Erklärung mit diesbezüglichen Bemerkungen schmücken oder wenigstens den ersten Bericht als unrichtig zurücknehmen.— Es geschah nichts von beiden.— Die„Deutsche Reichs=Zeitung“ hat also entweder gewußt, daß Herr Vogel der Verfasser war und dann begreife einer, wie sie eine bewußte Unwahrheit hat abdrucken können, oder aber sie wußte es nicht und druckte einfach ab, was man ihr zuschickte, ohne sich von der Richtigkeit des Mitgetheilten überzeugt zu haben. In jedem Falle handelte sie incorrect. Das Eingesandt enthielt thatsächlich Unwahrheiten, und die„.=.“ hätte sich leicht davon überzeugen können, aber ihr scheint es mehr um den Verfasser als um den Inhalt zu thun gewesen zu sein. Dies ist das letzte Wort der Abiturienten in dieser Angelegenheit. I..: Toennies, Gegenpräses auf dem Abiturienten=Commers. den 11. April er., Nachm. 3 Uhr, sollen am Petroleumlager der Firma L. Wallach zu Linz a. Rh.(im Bondorf vor dem Neuthor): 20 Füsser amerikan. Terrbreum für Rechnung dessen, den es angeht, öffentlich meistbietend versteigert werden. Walther, Gerichtsvollzieher in Linz a. Rhein. Schneidermeister erhalt. gratis Musterkarten in billig. Stoffen. Hohe Provision. Frc.= Zusendung. Jedes Maß. Th. Welter in Nürnberg, Aeltestes Tuchversandt=Geschäft.“ Ein tüchtiger Socht un M a.3 00 gesucht von A. Dasbach, Vonn, Gu Gudenauergasse 12. Schstelleigesele gesucht, Kölustraße 4. W- gesucht. Jos. Junger anstelliger, Gurschesoforigesuchzt Restauration E. 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Auf Grund der§§ 143, 144 des Gesetzes über die allgemeine Landes=Verwaltung vom 30. Juli 1883, des Gesetzes über die PolizeiVerwaltung vom 11. März 1850 und des§ 49 der Städteordnung wird bezüglich des Haltens von Hunden im Bezirke der Gemeinde Bonn folgende Polizei=Verordnung erlassen: § 1. Wer in der Gemeinde Bonn einen Hund besitzt, ist verpflichtet, den Vorschriften zu genügen, welche die von dem BezirksAusschusse am 25. ds. Mts. genehmigten Bestimmungen betreffend die Erhebung der Hundesteuer im Gemeindebezirk Bonn enthalten. § 2. Wer sich durch Verheimlichung eines Hundes der Steuer zu entziehen sucht, oder die rechtzeitigen Anmeldungen unterläßt, welche in den§§ 3, 5 und 6 der vorbezogenen Bestimmungen vorgeschrieben sind, wird bis zu 30 Mark bestraft. § 3. Diese Polizei=Verordnung tritt mit dem 1. April 1893 in Kraft Bonn, den 29. März 1898. Der Oberbürgermeister, Spiritus. Vorstehende Polizei=Verordnung wird mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß ein Abdruck derselben am Rathhause angeschlagen ist und acht Tage lang angeheftet bleibt. Bonn, den 29. März 1893. Der Oberbürgermeister, Spiritus. Nachstehendes, von der Stadtverordneten=Versammlung am 15. ds. Mts. beschlossene Ortsstatut wird mit Genehmigung des BezirksAusschusses vom 25. ds. Mts. hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht: Bestimmungen betresfend die Erhebung der Hundesteuer im Gemeinde=Bezirke Bonn. Auf Grund des§ 49 der Städteordnung vom 15. Mai 1856, der Allerhöchsten Cabinets=Ordre vom 29. April 1829 betreffend die Communalsteuer auf das Halten der Hunde, des Gesetzes vom 1. März 1891(.=S. S. 33), sowie des Beschlusses der Stadtverordneten=Versammlung vom 15. März 1893, werden unter Aufhebung des Reglements über das Halten und die Besteuerung der Hunde vom 3. December 1853 nachstehende Bestimmungen für die Erhebung der Hundesteuer im Bezirke der Gemeinde Bonn hiermit erlassen: § 1. Für jeden Hund, welcher im Bezirke der Gemeinde Bonn gehalten wird, ist eine Steuer von 12 Mark jährlich, in halbjährigen gleichmäßigen Zahlungen für die Zeiträume vom 1. April bis 30. September und vom 1. October bis 31. März jeden Jahres voraus zahlbar, an die Stadtkasse zu entrichten. § 2. Von der Steuer bleiben frei: 1. Hunde, welche nicht vier Monate alt sind: 2. Hunde, welche zur Bewachung oder zum Gewerbe unentbehrlich sind. In letzterer Hinsicht wird die Steuerfreiheit ausgesprochen, für: a) Ziehhunde, welche zum Gewerbebetrieb uneutbehrlich sind. b) Hunde, welche zur Bewachung alleinliegender Wohnhäuser oder Gehöfte in Bezirken, in welchen städtische Nachtwache nicht stattfindet, dienen, mit der Maßgabe, daß für jeden Gewerbebetrieb bezw. für jedes unter b erwähnte Wohnhaus oder Gehöft die Stenerfreiheit sich nur auf einen Hund erstreckt. Fremde, die sich nicht länger als 3 Monate im Gemeindebezirke Bonn aufhalten, sind von der im§ 1 festgesetzten Abgabe befreit. Hunde, für welche die Steuerfreiheit auerkannt ist, dürfen außer bei der Verwendung, für welche die Befreiung eingetreten ist, nicht auf der Straße umberlaufen. § 3. Die Anmeldung jedes über vier Monate alten Hundes hat schriftlich oder mündlich auf dem Polizei=Amte und zwar unter Angabe des Alters, Geschlechtes, der Rasse, Farbe und sonstiger besonderer Kennzeichen des Hundes innerhalb acht Tagen nach eingetretener Steuerpflicht zu erfolgen.— Ueber die Anmeldung wird eine Bescheinigung ertheilt. Anträge auf Befreiung von der Steuer sind besonders zu stellen. § 4. Wer innerhalb des Steuerhalbjahres einen steuerpflichtigen Hund auschafft, hat die volle Steuer des laufenden Halbjahres zu zahlen. § 5. Bei Beurtheilung der Steuerpflichtigkeit eines Hundes kommt es nicht darauf an, ob der Hund dem Besitzer eigenthümlich zugehört oder nicht. Der bloße Besitz eines Hundes verpflichtet zur Anmeldung und Besteuerung. Angeblich zugelaufene Hunde müssen von dem Besitzer binnen 14 Tagen nach erlangtem Besitze zur Steuer angemeldet werden. § 6. Wenn ein Hund in den Besitz eines Andern übergeht, so kann der frühere Besitzer die für den Hund ertheilte Steuerquittung an den neuen Besitzer mit übertragen. In diesem Falle bleibt der neue Besitzer für den erworbenen Hund während des laufenden Steuerhalbjahres steuerfrei, jedoch ist derselbe verpflichtet, die ihm überlassen: Steuerquittung auf dem Polizei=Amte zwecks Umschreibung im Steuer=Kataster binnen 14 Tagen vorzuzeigen. Behält dagegen der frühere Besitzer die Steuerquittung, so muß der neue Besitzer den Hund nochmals versteuern, wogegen der frühere Besitzer berechtigt ist, unter Benutzung der zurückbehaltenen Steuerquittung während des Steuerhalbjahres einen anderen Hund zu halten. Dasselbe ist zulässig, wenn ein Hund eingeht. In beiden Fällen ist aber der Besitzer des Hundes verpflichtet, von der Anschaffung eines neuen Hundes binnen 14 Tagen auf dem Polizei=Amte Anzeige zu erstatten. § 7. Die Steuer für das laufende Halbjahr muß auch in dem Falle bezahlt werden, wenn im Laufe dieses Halbjahres der Besitzer eines Hundes denselben wieder abschafft oder der Hund eingeht. § 8. Wer einen Hund abschafft, oder wem ein Hund eingebt, ist verpflichtet, dieses vor Ablauf des Steuerhalbjahres, für welches die Steuer entrichtet oder noch zu entrichten ist, auf dem Polizeiamte anzumelden. Bei unterlassener Abmeldung wird die Steuer forterhoben. § 9. Alljährlich und so oft es für erforderlich erachtet wird, findet eine allgemeine Aufnahme der Hunde Statt. Jeder Hauseigenthümer oder Miether eines ganzen Hauses ist verpflichtet, bei der Aufnahme der Hunde dem damit beauftragten Beamten sämmtliche im Hause vorhandenen Hunde, dieselben mögen steuerpflichtig sein oder nicht, anzugeben bezw. eine Angabe über die im Hause vorhandenen selbstständigen Haushaltungsvorstände zu machen, welchen dieselbe Verpflichtung bezüglich der von ihnen gebaltenen Hunde obliegt. Den Hauseigenthümer trifft diese Verpflichtung nur für das Haus, in welchem er selbst wohnt. S 10. Wer sich durch Verheimlichung eines Hundes der Steuer zu entziehen sucht oder die rechtzeitigen Anmeldungen unterläßt, welche in den§s 3, 5 und 6 vorgeschrieben sind, wird nach der Polizei=Verordnung vom heutigen Tage bis zu 30 Mk. bestraft. S 11. Die Bestimmungen treten am 1. April 1893 in Kraft. Bonn, den 29. März 1893. Der Oberbürgermeister, Spiritus. Köchinnen, Küchen=, , Zweit= und Kindermädchen für hier und auswärts gegen hohen Lohn gesucht durch Krau Wedemeyerzäoße 2 Tosinmarbeiterin, durchaus tüchtige, sofort gesucht, Poststraße 15, 3. Etage. Properes gesucht, Breitestraße 1. Aeltere stille Person sucht ein Et einfaches luft. Zimmer in gut. Hause. Offerten unter N. B. 36. an die Expedition des.=Anz. Nähmädchen gesucht, Gudenauergasse 10, 2. Etage. Für Schreiner sehr nützlich, 1 Tisch mit Kreissägen und Fraiser für Handbetrieb sehr billig zu verkaufen. Neugasse 15. Seite 6: Nr. 1182. für Vonn und Umgegend. Bantsagung. Mein Sohn Hermann, 15 Jahre alt, erkrankte am 25. October 1892 aneiner Lungenund Rippentellentzündung, die in ein chronisches Lungenleiden(Auszehrung) überging, da er beständig bettlägerig blieb, immer mehr abmagerte, viel Schweiß und immer Husten hatte. Seine rechte Brustseite hob sich beim Athmen gar nicht mehr, sondern war ganz eingezogen. Da ich einsah, daß die ärztl. verordneten Arzneien(Morphium, Coffein, Antipyrin, Senega, Salicyl, Pepsin, Benzos 2c.) nichts nutzten und mein Sohn so schwach geworden war, daß er kaum mehr stehen konnte, wandte ich mich am 5. Jan. d. J. an Herrn Dr. Meyer, Spezialarzt für Kneipp'sches Heilverfahren, in Bonn, Kaiser Friedrich=Bad. Durch dessen arzneilose naturgemäße Behandlung besserte sich sein Zustand von Tag zu Tag, seine Kräfte nahmen wieder zu u. hörte der Husten und Auswurf ganz auf, so daß er im Stande ist, nach Osteru das Gymnasium als vollständig gesund wieder zu besuchen. Nächst Gott verdanken wir dies nur ihm und dem von ihm an meinem Sohne in so umsichtiger und vorsichtiger Weise angew. Kneipp'schen Heilverfahren. Allen Leidenden kann ich nur empfehlen, sich seiner naturgemäßen u. schonenden Behandlung anzuvertrauen. Deutz, Ferdinandstraße 3, den 21. März 1893. Frau Eisenbahn=Secret. Kipp. Dr. med. Hugo Meyer, prakt. Arzt, Spezialarzt für Kneipp'sches Heilverfahren Bonn Rosenthal 22. Sämmtl. Kneipp'schen Wasseranw. daselbst unter meiner persönl. Leitung. Sprechst. Wochentags—11. Seienwuß vonhohen und höchsten Herrschaften anerkannt als bestes Reinigungsmittel für Kleider, waschechte Wollwaaren aller Art, Teppiche 2c. 2c. Die gereinigten Gegenstände werden nach dem Gebrauche von meinem Fleckenwasser wieder wie neu, welches zahlreiche la Zeugnisse bestätigen. ¼ Liter=Flasche Mk..00 zu haben bei W. Wilhelmy, Bonn, Heerstraße 36. Lacrima Christi (alter goldgelber Malaga), sehr empfehlenswertder Frühstücks=, Dessert- und Stärkungswein, aus frischen weißen Malaga=Trauben, empfiehlt per Flasche M..50 Franz Jos. Müller, Kr. 18. la Neuwieder weiße Kernseife 1 Pfd. 30 Pf., bei 5 Pfd. 28 Pf. E. Krüger, Elegante Aus Deutschland. * Genugthnung. In der Angelegenheit des als„Spion“ in Frankreich verbafteten deutschen Roßarztes Kurtz hat die Regierung der Republik Genugthnung gegeben. Wie die„Nordd. Allg. Ztg.“ berichtet, hat der französische Minister der auswärtigen Angelegenheiten nunmehr dem Grafen Münster mitgetheilt, die eingeleitete Untersuchung habe ergeben, daß sich die betheiligten Behörden einen sehr bedauerlichen Mißariff hätten zu Schulden kommen lassen. Der Verdacht der Spionage habe auf kleinlichen Angaben beruht. Da sich dieser Verdacht als unbegründet erwiesen, sei die Ausweisung des Herrn Kurtz nicht gerechtfertigt, auch das Aufhalten seiner Briefe durchaus ungehörig gewesen. Der Minister hat dem Kaiserlichen Botschafter zugesagt, daß der Wiederkehr solcher Vorgänge werde vorgebengt werden, und überdies den Grafen Münster ermächtigt, den Herrn Kurtz wissen zu lassen, daß es ihm freistehe, ungehindert nach Frankreich zurückzukehren. Herr Kurtz ist von Seiten des Auswärtigen Amtes hiervon verständigt worden. * ** Zu Berlin wurde am Samstag im Beisein des Kaisers die Sprengung des Domthurmes versucht. Trotz der Anwendung einer großen Menge von Dynamit blieb aber der Thurm unverändert stehen. * * Minister=Reisen. Wie bekannt, unternahmen im Herbst vorigen Jahres mehrere Minister gemeinsame Reisen in die östlichen Provinzen der Monarchie, um aus persönlichen Eindrücken sich über das Bedürfniß der Aufbesserung in Handel und Wandel der betreffenden Provinzen schlüssig zu machen. Thatsache ist, daß die Minister über ihre Erfahrung auf dieser Reise an den Kaiser berichtet haben und mancherlei Pläne aufgestellt worden sind, um berechtigten Beschwerden abzuhelfen. Es verlautet nun, daß dem Landtag noch während der gegenwärtigen Tagung Näheres über die bezüglichen Absichten der Regierung bekannt gegeben wird. * **„Sauitätshunde“, sind dem preußischen Kriegsministerium von Herrn Jean Bungartz vorgeführt worden. Derselbe hat interessante Versuche darüber angestellt, ob Hunde in einem künftigen Kriege für den Dienst des rothen Kreuzes Verwendung finden könnten. Es war ihm besonders darum zu thun, die Thiere zum Aufsuchen der Verwundeten, zum Botendienst zwischen den Sanitätscalonnen und, wenn es möglich war, auch zum Fortschaffen der Verwundeten selbst auszubilden und geeignet zu machen. Ein Hund, der sich zu derartigen Dienstleistungen eignet, muß absoluten Gehorsam, große Anhänglichkeit, Wachsamkeit, Ausdaner, höchste Widerstandsfähigkeit gegen Witterungsemnflüsse und große Intelligenz besitzen. Vorzüge, die Herr Bungartz allein beim Collie, dem schottischen Schäferhunde, vereinigt fand. Und einzelne dieser Thiere haben denn auch nach geeigneter Dressur, Pflege und Fütterung eine Findigkeit und Klugheit wie keine andere Rasse entwickelt. Es gelang, eine noch nicht jährige schottische Schäferhündin so weit zu bringen, daß sie tadellos die versteckten Verwundeten suchte, sofort und richtig fand und ihren Fund regelrecht meldete. Das Kriegsministerium hat Herrn Bungartz nach Vorführung seiner Thiere bestätigt, daß er„in der Ausbildung von Hunden zum Aufsuchen Versteckter die vorzüglichsten Ergebnisse erreicht hat". * ** Die Statistik über Seewesen für das Jahr 1892 ergibt das abermalige außerordentlich starke Anwachsen der deutschen Rhederei im Passagierverkehr, sowie die interessante Thatsache, daß Deutschland die größte Rhederei der Welt besitzt im Norddeutschen Lloyd zu Bremen. Die statistischen Ausweise für den Verkehr mit Nordamerika zeigen in der Beförderung der deutsch= amerikanischen Post den Norddeutschen Lloyd(684 Millionen gr) an erster Stelle mit einem Uebergewicht von 320 Millionen gr über die nächstbetheiligte englische Cunard=Linie: die Hamburg=Amerikanische Paketfahrt folgt in der Postbeförderung an vierter Stelle. In der Beförderung der Kajütpassagiere zwischen Europa und Amerika(NewDork und Baltimore) nimmt der Norddeutsche Lloyd ebenfalls die erste Stelle ein mit mehr als 20,000 Passagieren; es folgen Cunard== White Star=, Inman=Linie und an fünfter Stelle die Hamburg= Amerikanische Paketfahrt. Ein Vergleich der Flotten der großen transatlantischen Passagiergesellschaften zeigt ebenfalls den Norddeutschen Lloyd an erster Stelle, auf den Lloyd folgt die Peninsular= und Oriental=Linie, auf diese die Messagerie maritime, darauf die Navigazione generale italinna, die Hamburg=Amerikanische Paketfahrt nimmt die sechste Stelle ein. Im Zwischendecksverkehr mit Amerika stehen die beiden deutschen Gesellschaften obenan, der Norddeutsche Lloyd mit 117,000 Passagieren, die Hamburg=Amerikanische Paketfahrt mit 61,000. * ** Kein guter Kapitän. Man berichtet„Frkf. Ztg.“ aus Brake, 7. April: In geradezu unverantwortlicher Weise hat Kapitän Rodemeier den Dampfer„Setabal“ von der Oldenburgisch=Portugiesischen Dampfschiffsrhederei zu Grunde gerichtet, in Folge dessen ihm das hiesige Seeamt jetzt die Befugniß zur Ausübung des Schiffergewerbes entzogen hat. Am Abend des 10. März d. J. befand sich das Schiff auf dem Wege von Oporto nach Pemaron. Der Kapitän blieb allein mit dem Mann am Ruder an Deck, weil angeblich die übrigen Leute übermüdet gewesen wären, was aber nach Ansicht des Reichscommissars nicht denkbar ist. Um 10¼ Uhr Abends wurde eine dunkle Stelle bemerkt und der Kapitän ging ins Kartenzimmer, um sich angeblich vom richtigen Kurse zu überzeugen. Plötzlich tauchten Felsen auf, und als Rodemeier an Deck kam, stieß schon nach wenigen Augenblicken der Dampfer auf, der alsbald ein Wrack war. Peilungen hatte Rodemeier ganz unterlassen, der Ausguck war nicht besetzt und der zweite Steuermann nicht auf Deck. Trotz alledem verließ Rodemeier noch die Commandobrücke. Man denke sich einen solchen Dampfer, auf dem„allein“ an Deck der— Rudersmann steht. Das Seeamt nannte das Vorgehen des Kapitäns ein unverantwortliches und außerordentlich sorgloses. Bei einiger Aufmerksamkeit hätte der Verlust des Dampfers vermieden werden können. Deshalb wurde auf die Entziehung des Schiffspatentes erkannt. für jedes Alter, größte Auswahl. M. Meyer, wenig gefahren(Rahmenbau) preiswürdig zu verkaufen, Baumschuler Allee 99. Wegen Geschäftsaufgabe sind noch zu verkaufen: 1 Fenstereinrichtung, 2 Wollschränke, 1 groß. Waarenregal und 1 Schreibpult, Martinstraße 5. Pelerinemantel, leichte, — größte Auswahl. M. Hulsdorfer Gartenkles und Gartensand Gefert fuhren= und waggonweise C. Kleesisch, Duisdorf. Ein Kindersitzwagen er Mr. 10 zu verkaufen, Kölner Chaussee 3. Nah und Fern. * Berlin, 8. April. Ein heftiges Großfeuer äscherte heute Nacht die Farbwaarenfabrik von Cohn ein und zerstörte den größten Theil des Holzplatzes der Firma Wolff. Der Schaden ist sehr bedeutend. * Berlin, 7. April. Auf gerichtliche Auregung soll nunmehr hier gegen den Handel mit gefälschten sogenannten Medicinalweinen streng vorgegangen werden. Besonders soll der massenhaft gekaufte „Tokayer“ einer gründlichen chemischen Controle unterzogen werden. Bis jetzt wurde unter dieser Marke hier fast nur Falschwein auf den Markt gebracht. Da dadurch gerade nur Kranke geschädigt werden, so ist das strenge Vorgehen der Behörden ebenso nothwendig wie anerkennenswerth. Schade nur, daß man diesem Schwindel nicht schon eher gesteuert hat. * Berlin, 8. April. Für den Garantiefonds der Berliner Gewerbe=Ausstellung sind bisher 2,300,000 Mk. gezeichnet worden. Es fehlen noch die Zeichnungen der Großen Berliner Pferdebahn=Actien=Gesellschaft, sämmtlicher Berliner Banken und anderer Handels=Institute, die von einer Ausstellung in Berlin Vortheil haben dürften. * Berlin, 6. April. Im Jahre 1892 sind auf den deutschen Münzstätten ausgeprägt worden an Goldmünzen 1,844,842 Doppelkronen und 34,633 Kronen, an Silbermünzen 319,417 Fünfmarkstücke, 666,438 Zweimarkstücke und 2,271,150 Einmarkstücke. Fünfzig= und Zwanzig=Pfennigstücke sind im Jahre 1892 nicht geprägt worden. Die Goldmünzen wurden sämntlich in Berlin geprägt, an der Prägung der Silbermünzen waren außer der Berliner Münze auch die Münzen München, Muldner Hütte, Stuttgart, Karlsruhe und Hamburg betheiligt. * S t a r u b e r g, 5. A p r i l. D a s G e s t ä n d n i ß e i n e s U n s c h u l digen. Der 17jährige Dienstknecht Jacob Rudorfer erzählte mit allen Einzelheiten, wie er am 17. Februar d. J. im Pölt'schen Wirthshause zu Pöcking in die Knechtkammer eingeschlichen sei, den Kasten des Knechts Georg Schmied mit einem Schürhaken gesprengt und daraus 11 Mark 30 Pfg. gestohlen habe. Der Staatsanwalt beantragte mit Rücksicht auf das reumüthige Geständniß und die Jugend des Angeklagten das Strafminimum mit drei Monaten Gefängniß. „Hül Hü! Hü! i' bitt’ um milde Freisprechung und um Abzug von der Untersuchung. I' hab' gar nix'stohl'n und bin ganz unschuldig! I' kannt mi'todt woana!“ Vorsitzender:„Was? Du hast die That gar nicht verübt, und gerade erzählst Du sie in allen Einzelheiten?“ Angeklagter:„Ka Sterbatswörtl is wahr Der Schandarm in Starnberg hat'sagt, wenn's net sog, dann bleib' i' a ganz Jahr in der Untersuchung und dann hab' r''sagt, was Ihr nur woll'n habt!“ Die Verhandlung mußte demzufolge behufs Vernehmung weiterer Zeugen vertagt werden. * Münster, 8. April. Ein hiesiger„Handelsmann“ hatte sich nächtlicherweile aus dem Hofe des Officier=Casinos 9 Hühner geholt und die fetten Thiere billig an eine Nachbarin verkauft. Diese gedenkt damit zum Osterfeste ein gutes Geschäft zu machen und bietet vier von den Hühnern— o Unglück— dem Officier=Casino zum Kauf an. Die Köchin erkennt ihre Lieblinge sofort, läßt sich aber wohlweislich nichts merken, und läßt die Frau auch noch die übrigen fünf Hühner holen. Als diese mit denselben, froh über den raschen Absatz, erscheint, wartete ihrer bereits ein Polizist, der sich der Angelegenheit auf's Wärmste annahm. Unser Handelsmann soll ein sehr verdutztes Gesicht gemacht haben, als er, kaum 5 Stunden nach gelungener That, in sicheren Gewahrsam abgeführt wurde. * Vorken, 8. April. Der in allen Zeitungen des In= und Auslandes jetzt so vielgenannte Schneidermeister Dowe aus Mannheim, welcher den kugeldichten Panzer erfunden hat, ist in dem benachbarten Orte Heiden am 11. März 1849 als Sohn der nunmehr verstorbenen Eheleute Schneider Hermann Dowe und Marie Adelheid Hülsken geboren. Die Leute waren arm, weshalb der Sohn bereits im achten Jahre zu benachbarten Bauersleuten kam, wo er das Vieh hüten mußte. Später erlernte er in Heiden bei dem Schneidermeister Oßkop das Schneiderhandwerk. Nach beendigter Lehrzeit verließ er sein Heimathsdorf und zog in die weite Welt. Er arbeitete seiner Zeit auch in Innsbruck, wo er geheirathet, wurde aber seitdem viel vom Unglück verfolgt. Seit 7 Jahren herrscht ununterbrochene Krankheit im Hause, 3 Kinder starben und vor Jahresfrist seine Frau. Er wohnt jetzt in Mannheim in der Neckar=Vorstadt in kleiner beschränkter Wohnung. * St. Blasten, 5. April. Auch im südlichen Schwarzwald beginnt die Elektrieität sich Eingang zu verschaffen. Der Luftkurort St. Blasien erhält in diesem Sommer elektrische Beleuchtung. Die Zahl der angemeldeten Lampen überschreitet schon jetzt das erste Tausend, wovon das Hotel und Kurhaus allein über 600 beanspruchen. Der erforderliche Strom wird dem Abfluß des Schluchsees bei der Holzstoff=Fabrik Schwarzhalden entnommen und über 7 Kilometer weit durch den Wald nach St. Blasien geleitet. Die Ausführung der Anlage erfolgt mit Wechselstrom und Transformatoren durch die Firma Helios in Köln=Ehrenfeld, während für den Betrieb sich eine eigene Gesellschaft in St. Blasien gebildet hat. * Liverpool, 8. April. Der Dampfer„Latus“ ist mit dem Packetboot„Tymwall“ zusammengestoßen. Ersterer wurde stark beschädigt, letzteres sank sofort. Die Passagiere wurden gerettet. * Douai, 8. April. Vergangene Nacht ist die Oelfabrik von Gusillon abgebrannt. Der Schaden beträgt 500,000 Francs. * Turin, 1. April. Goldoni, der unsterbliche venctianische Dichter, hat vor einigen Tagen dem Stammpublikum des hiesigen Carignano=Theaters zu einem schönen Lotteriegewinn verholfen. Die Gesellschaft Gallina(die auch im Wiener Ausstellungstheater spielte) brachte in dem genannten Theater Die eifersüchtigen Frauen“ (Lo donne gelose) von Goldoni zur Aufführung. Im ersten Akte combinirt der Darsteller der männlichen Hauptrolle eine Terne im Lötto und wiederholt in einer etwas weitläufigen Scene mehrere Male die Nummern 16, 28, 88. Eine ganze Anzahl Zuschauer taßte Vertrauen zu diesen Nummern und spielte sie im Lotto. Und, merkwürdig, alle drei kamen heraus. Mancher gewann 300 und 400 Lire, mancher 1000 und mehr, je nach dem Einsatz. Ein Herr gewann 400 Lire und eine vornehme Dame sogar 10,000. Der Schauspieler, der die Nummern schon unzählige Male ausgesprochen hatte, bedauert tief, nicht auch einmal sein Glück versucht zu haben; er hat zwar deshalb nichts in der Lotterie, dafür aber die Achtung des vom Glück begünstigten Publikums gewonnen, was ihm dieser Tage aus Dankbarkeit großartige Ehrungen bereitete. * Aus Schanghai wird berichtet: Mit welcher Frechheit die Seeräuber zuweilen noch an der chinesischen Küste auftreten, davon ist ein Beispiel zu erzählen, das zugleich Zeugniß gibt von der grenzenlosen Nachlässigkeit der chinesischen Militärbehörden. Unmittelbar unter den Kanonen des Forts von Pagoda, Anchorage, des Hafens von Futschau, griffen kürzlich Seeräuber eine grosie, mit mehreren Hundert Schweinen und Schafen beladene Dschunke an. Sie banden die Bemannung und warfen sie in kleine Boote, worauf sie sich mit der reichen Beute davon machten. Als man auf den Forts endlich auf den Vorgang aufmerksam wurde, waren die Räuber längst außer Schußweite. Wahrscheinlich werden nächstens einmal die Forts selbst von Seeräubern überfallen werden. Bei der großen Gleichgültigkeit der chinesischen Behörden gegen alle solche Vorgänge ist es den europäischen Schiffen jedenfalls dringend anzurathen, in den hiesigen Gewässern noch immer die größte Vorsicht zu üben. Unmittelbare Angriffe haben sie von den Seeräubern zwar nicht leicht mehr zu fürchten, aber diese kommen zuweilen als harmlose Fahrgäste verkleidet an Bord und haben sich auf diese Weise schon mehrmals eines Schiffes bemächtigt. Auf den zwischen Hongkong und Kanton fahrenden Dampfern werden deshalb alle gemeinen Chinesen seit Jahren stets unten eingeschlossen und von mehreren oben an der Treppe sitzenden, mit Revolvern bewaffneten Matrosen bewacht. Der Reiter=General. Baron Edels heim=Gyulay. * Ueber den kürzlich gestorbenen, berühmten österreichischen ReiterGeneral Baron Edelsheim=Gynlay bringen die Wiener und Budapester Blätter ausführliche Nekrologe, denen wir einige charakteristische Züge entnehmen: Eines schönen Tages hatte Edelsheim, damals Landescommandirender, zum Zwecke der„Vermoppelung“ eine Anzahl von TruppenCommandanten zu sich geladen. Es war etwas im Corpsrayon vorgefallen, was der Sühne bedurfte und allgemein ward ein mächtiges Donnerwetter befürchtet. Aber siehe da, der Landescommandirende war so liebenswürdig wie sonst niemals, sprach nur von diesem und jenem, sonst von nichts. Und Alles athmete förmlich auf. Aber da sprach auf einmal Edelsheim die Worte:„Ich bitte, Herr Adjutant, jetzt machen Sie die Fenster zu, denn ich sehe mich genöthigt, etwas lauter zu sprechen. Und unn prasselte das Donnerwetter nieder, daß Jedem die Ohren sansten! Bis zu der tückischen Lungenkrankheit, die ihn im vorigen Sommer überfallen, war Edelsheim=Gyulay von einer außerordentlichen, geradezu fabelhaften Körperkraft. Das Heben und Schwingen mehrerer Centner war für ihn eine Kleinigkeit. Selbst als Reconvalescent nach seiner schweren Erkrankung war er so stark, daß er in Aussee seinen Arzt Dr. Schreiber mit einer Hand beim Gürtel faßte und hoch in die Höhe hob, um seinen Kräftezustand zu zeigen. Auch als Reit= und Fahrkünstler gehörte Baron EdelsheimGyulay zu den größten Berühmtheiten der Gegenwart. Am allergrößten war er aber als Pferdebändiger. Zahllos sind die Pferde, die er für die Armee gerettet hat. Er besaß eine Kunst des Umganas mit Pferden, welche allgemein für Zauberei gehalten wurde. Das wildeste und störrischste Pferd, das Niemanden aufsitzen lassen wollte und bei dem an einen Hufbeschlag gar nicht zu denken war, konnte er in zehn Minuten dahin bringen, daß sich ihm Jedermann getrost anvertrauen konnte. Er war schon Jahre lang im Ruhestande, und noch immer erstatteten ihm die Truppen der Garnison Anzeigen von jedem Pferde, das sich nicht reiten ließ. Der General kam, und das Thier, das sonst ausgemustert hätte werden müssen, war bald truppenfromm. Erzherzog Eugen als Commandant des 13. Husaren=Regiments nahm seine Kunst häufig in Anspruch, die sich geradezu als unfehlbar erwies. Baron Edelsheim kam, nahm das Pferd vor, zeigte dem Reiter, wie er die Zügel zu führen habe, um des Thieres Herr zu sein, und es ging wie am Schnürchen. Die berühmtesten Sportsmen schickten ihm auch ihre Pferde zu, die sich nicht einspannen ließen, und binnen Kurzem war der wildeste Ausreißer als Einspänner, oder in Gesellschaft, das beste Kutschenpferd. Graf Nicolaus Esterhazy hatte ein Vollblut, das durchging, wenn es eine Deichsel sah, und das, eingespannt, jeden Wagen zertrümmerte. Unter der Hand Baron Edelsheim's ward das Thier so zahm daß es Kinder einspannen und lenken konnten. Baron Edelsheim konnte sich selbst keine Rechenschaft darüber geben, wie er diese Dinge zuwege bringe.„Ich habe das Gefühl in den Händen", sagte er,„wie ich es machen muß, und ich kann dies Gefühl auch Anderen mittheilen. Aber ich kann nichts dafür thun, daß Andere dieses Gefühl auch von selbst haben.“ der Umgegend. (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) X Endenich, 10. April. Am nächsten Montag den 17. d. M. werden es 25 Jahre, daß Fräulein Klein als Lehrerin an unserer Elementarschule thätig ist. Aus diesem Anlaß hatten sich gestern Vormittag alle früheren Schülerinnen der sehr beliebten Lehrerin in der Schule versammelt, um zu berathen, wie dieser Tag gefeiert werden soll. Man kam überein, der treuen Lehrerin ein schönes, sinniges Geschenk zu machen. Fräulein Klein ist von der ganzen Gemeinde geachtet und verehrt. Möge es der sorgsamen Lehrerin vergönnt sein, noch lange Zeit in unserer Gemeinde thätig zu sein. J. Godesberg, 9. April. Gegenwärtig wird auf dem Düren'schen Grundstück dem Bahnhof gegenüber, auf dem unlängst der zweite Markt abgehalten werden sollte, das Badebassin der Godesberger Actien=Gesellschaft hergerichtet. Die Arbeiten befinden sich in Händen der Firma Theodor Wilhelm Düren. Das Bassin hat eine stattliche Ausdehnung: es ist 40 Meter lang und 15 Meter breit. An den beiden Seiten kommen 20—25 An- und Auskleide= zellen. Im vorderen Theile befinden sich noch sieben kleinere von einander getrennte Badezellen. Die Anstalt wird voraussichtlich Anfang Juni eröffnet werden. Das Unternehmen dürfte wohl sicher10. April 1895. K lich rentabel sein, da die Badeanstalt nicht nur von unsern Bürgern und der großen Anzahl von Kurgästen, sondern auch von unsern zahlreichen Pensionaten(3 Knaben=, 8 Mädchen=Institute) benutzt werden wird. □ Rheinbach, 9. April. Heute Nachmittag gegen 4¼ Uhr ertönte in unserer sonst so stillen Stadt Feueralarm. Von allen Seiten sah man alsbald Feuerwehrleute nach ihrem Sammelplatz eilen. Bald stellte sich heraus, daß die Alarmirung zwecks Abhaltung einer Uebung erfolgt war. Die Freiwillige Feuerwehr von Witterschlick hatte in Stärke von einigen 20 Mann der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr einen Besuch abgestattet. Mit der uniformirten Capelle an der Spitze marschirte die hiesige Feuerwehr— ihre Gäste in der Mitte— nach dem Feuerwehr=Uebungsthurm. Hier wurden verschiedene Uebungen unter Leitung des Feuerwehr= Hauptmanns Herrn Dr. meil. Gerhartz ausgeführt. Besonders verdienen die Uebungen der Steiger am Thurme erwähnt zu werden, welche alle exakt ausgeführt wurden. Nach beendigter Uebung, die 1½ Stunden dauerte, versammelte sich die Feuerwehr mit ihren Gästen im Vereinslokale, Restauration August Breuer, zu einer gemüthlichen Zusammenkunft. Abends wurde zu Ehren der Witterschlicker Gäste im Horst'schen Saale ein Festball gegeben, welcher auf das Glänzendste verlief. — Siegburg. 9. April. Ein vom hiesigen Turnverein gefaßter Beschluß, einen Turn= resp. Spielplatz zu beschaffen, verdient auch in weiteren Kreisen bekannt zu werden. Zu dem Zwecke wurde der große eingezännte Platz am sogenannten früheren Engelskirchener Güterschuppen hier, welcher momentan vom Mühlenbesitzer Aner zu Lagerzwecken verwendet wird, gepachtet. Mit einbegriffen ist das dortstehende kleine Häuschen, welches dem Vereinsboten als Wohnung überwiesen werden soll. Der Siegburger Turnverein ist somit in bedeutenderem Maaße als bisher in der Lage, die Turnerei zu fördern; sein Vereinslokal ist im Gasthofe„zum Herrengarten“, während die Uebungen in der Turnhalle des Kgl. Lehrersemmars stattfinden. ∆ Sinzig, 8. April. Auf dem Wege nach Bodendorf wurde dieser Tage einem hiesigen Radfahrer von einem ungezogenen Jungen während der Fahrt ein Stecken durch die Speichen des Rades geschoben. Der Reiter stürzte und das Velociped erhielt große Beschädigungen. Glücklicherweise blieb Ersterer unverletzt, so daß er den die Flucht ergreifenden Buben verfolgen konnte, um dessen Persönlichkeit festzustellen. Den übermüthigen Uebelthäter wird eine empfindliche Strafe treffen. ∆ Sinzig, 8. April. Um 12 Uhr in der verflossenen Nacht erklang plötzlich die Brandglocke. Zugleich riefen Hornsiguale die Feuerwehr zusammen. Das Feuer war ausgebrochen in der sogen. Sträßer'schen Holzschneidefabrik(jetziger Besitzer Herr Ecker hier). Dem thatkräftigen Einschreiten der Wehr gelang es, das Feuer bald zu löschen, doch ist ein Theil des Gebändes nebst Inhalt verbrannt und der Schaden immerhin ein bedeutender. Vor etlichen Jahren hat es in derselben Fabrik bereits einmal stark gebrannt.— Herr Dr. Robert, prakt. Arzt, der von Neuenahr hierher zog, hat in seiner geräumigen Wohnung nahe der Bahn, dem früheren Hause des Hrn. Sträßer, eine Privatklinik eröffnet.— Stets neue Gebäude entstehen in unserer Stadt und letztere nimmt zusehends eine größere Ausdehnung an. Herr Lindenstruth, der Besitzer der neuen Rhein= und Ahrvilla, schafft bei denselben prächtige Anlagen und macht zu dem Zwecke große Ankäufe. Die Pinte armen Bodens wurde mit 300 Mk. bezahlt. Pg.-D. Linz, 8. April. Am 5. ds. Mts. wurden die ersten Schwalben hier am Rheinufer und dann durch die Straßen der Stadt fliegend beobachtet. Ihre Zahl hat sich bis heute schon erheblich vermehrt, was auf ein noch andauernd warmes Wetter schließen läßt. Ein durchschnittlich warmer März und so schöne Apriltage wie heuer sind in langen Jahren nicht erlebt worden. Es findet sich Aehnliches nur von wenigen Jahren dieses Jahrhunderts in einer Winzer=Jahres=Chronik verzeichnet. In dieser heißt es vom Jahre 1815:„Im März blühten Bäume, die Wiesen grünten. Nach schönem Frühjahr und Sommer folgte eine reiche Ernte und viel und guter Wemn. Und vom Jahre 1822 wird berichtet:„Im Februar schon trat Frühlingswetter ein und eine schöne und fruchtbare Witterung erhielt sich bis in den Herbst. Die Ernte war sehr reich, das Brod(7 Pfd.) kostete 28 Pfg.; der Wein gerieth fast so gut und so viel wie 1811. Im October blühten viele Bäume und Weinstöcke zum zweiten Male, einzelne Weinstöcke lieferten Trauben als zweite Ernte noch nach Martini.“— Auch im Jahre 1834 ließen sich März und April den heurigen Monaten fast gleich an und das Jahr war ein vorzügliches.— Bei uns sind die Rothschwänzchen bereits eingekehrt und die Schwarzköpfchen machen sich in der Nähe der Stadt schon viel bemerklich;— man sieht. Alles erscheint viel früher, wie seit langen, langen Jahren.— Auch wir hatten in unserer Nähe schon drei Waldbrände: im Erpeler Gemeindewalde wurde ein Complex durch Feuer zerstört; zwischen Mudenberg und Kretzhaus legte ein Brand eine schöne Waldstrecke in Asche und am Ostertage Nachmittags brach im Arxberg, in den Wandelplätzen unserer Verschönerung, wahrscheinlich durch Muthwille veranlaßt, ein Waldbrand aus. ∆ Von der Ahr, 8. April. In den Weinbergen sieht man jetzt Abends helle Feuer leuchten, in welchen die erfrorenen Weinstöcke der Vernichtung übergeben werden. So freundlich diese flackernden Feuer von den Bergen herniederleuchten, so betrachtet sie der Winzer doch nur schweren Herzens. W des General-Anzeigers. Wirth H. in B. Nein, der Act ist niemals vollzogen worden. Franz., hier. Um am bequemsten und auf der kürzesten Strecke von Bonn nach Dijon in Frankreich zu gelangen, fahren Sie am Besten Abends 11,15 ab Vonn über Bingerbrück, Münster am Stein, Straßburg nach Müthausen. Sie reisen dann in einem durchgehenden Wagen und treffen Morgens 6,50 in Müthausen ein. Von dort weiter Morgens 9,36, in Belsort 10,24, ab Belfort 10,43 langen Sie über Montbeliard, Besangon und Döle Nachmittags 4,58 in Dijon an. Eine einfache Fahrkarte II. Klasse von Vonn nach Dijon kostet Mr. 51,60. Abonnent., hier. Die ganze Strecke von Bonn bis Schaffhausen können Sie aus dem einfachen Grunde nicht 4. Wagenklasse fahren, weil es eine solche auf den hessischen und badischen Eisenbahnen nicht gibt. Auf der linken Rheinseite laufen Eisenbahnwagen 4. Klasse nur bis Bingerbrück und zwar bei den Zügen ab hier Nachto 1,12 und Morgens.46. Am räthlichsten ist es, wenn Sie rechtsrhe isch fahren und zwar ab hier Morgens 9,21 und Abends 7,40 über Obercassel. Niederlahnstein nach Frankfurt a. M. Von dort müssen Sie dann die 3. Wagenklasse benutzen. M. in Siegburg. Fahren Sie ab Siegburg Abends.07, in Troisdorf 7,14, ab Troisdorf 9,02, in Deutz 9,41, ab Köln 11,17, in Oberhausen 1,18, ab Oberhausen 6,51, so tressen Sie in Rotterdam Morgens 10,40 ein. Wenn Sie sich vorher nach Köln begeben und von dort Morgens 6,20 abfahren, ist die Reise bedeutend kürzer; Sie langen dann schon 12,24 Mittags in Rotterdam an. Eine Fahrkarte 4 Klasse Siegburg=Rotterdam kostet Mk. 6,50. Pet. Jos. N. in D. Die Antwort auf Ihre Frage nach einem Mittel gegen die von den Vögeln angerichteten Schäden am Saatgute finden Sie an anderer Stelle der vorliegenden Nummer. J. Kr. in Hennef. Birkenwern wird auf folgende Weise bereitet: Wenn die Birke mittels Anbohrens im Frühlinge ihren Saft durch ein eingestecktes Glasoder Porzellan=(niemals Metall=) Rohr in ein untergestelltes Gefäß abgegeben hat, muß derselbe zum Zwecke der Weinbereitung dis zur Hälfte auf dem Feuer abgedampft werden. Dann wird nach Belieben Zucker und guter Franzbranntwein zugesetzt und das Ganze in einem gutgereinigten Fäßchen zur Gährung gebracht. Nach beendigter Gährung wird das Fäßchen gut verschlossen in einem kühlen Keller aufbewahrt.— Nach Zusatz von Zucker und beliebigen Gewürzen läßt sich übrigens aus Birkensaft durch Abdampfen bis zur Honigdicke sehr leicht auch ein feiner Syrup herstellen.— Es sei jedoch darauf aufmerksam gemacht, daß durch das Saftabzapfen die Birken sehr sturkgeschädigt werden. Langjähriger Abonnent und sorgsamer Hausvater. Wenn es möglich ist, den Aufenthalt des früheren Mädchens zu ermitteln, so werden Ihnen auf einen diesbez. Antrag die für dasselbe irrthümlich gezahlten Beiträge von der Versicherungsanstalt „Rheinprovinz“, in Düsseldorf ersetzt werden. Sie wenden sich deshalb am Besten an den Vorsitzenden der hiesigen Ortskrankenkasse, Herrn Fr. C. Hoffmann, Endenicher= straße 46, der Ihnen gewiß hierbei gerne hehülflich sein wird. Treue Abonnentin, hier. Wir rathen Ihnen, sich an Herrn Geh. Rath Professor Finklenburg in Godesberg, Hauptstraße 78 zu wenden.(Sprechstunden Morgens von—11 Uhr) 10. April 1898. Geueral-Anzeigen für Vonn und Amgegend Nr. 1182 Seite T Chicago. * Je näher der Zeitpunkt der Eröffnung der großen Columbischen Weltausstellung in der Riesenstadt am Michigan=See herannaht, um so lebhafter wird auch die Antheilnahme der ganzen gebildeten Welt an diesem Ereigniß. Allen andern europäischen Völkern voran sind die Deutschen in den Wettbewerb nach Chicago gezogen, und daher ist auch in keinem Volke die Aufmerksamkeit auf Chicago so rege wie bei uns. Die vortrefflichen Schilderungen unseres Berichterstatters Herrn Karl Böttcher in Chieago haben daher einen Anklang bei den Lesern des„General=Anzeigers“ gefunden, der unsere Erwartungen fast übertraf. Jeder Brief Böttcher's wurde mit Freuden entgegengenommen, und die zahlreichen Schilderungen, welche von ihm noch ausstehen, werden mit Spannung erwartet. Das Bedürfniß der Leser, möglichst viel von all Dem zu erfahren, was sich jetzt in Chicago vorbereitet und was dort vorgehen wird, ist aber ein so großes, daß wir uns nach einem zweiten Berichterstatter umgesehen haben, damit der„General=Anzeiger“ während der kommenden Zeit unablässig seine Leser auf dem Laufenden halten kann. Es ist uns gelungen, einen namhaften Journalisten, Herrn Moritz Schaefer aus Frankfurt a. M. für unsere Zwecke zu gewinnen. Dieser erfolgreiche Schriftsteller ist längst weit über die Grenzen seiner engeren Heimath vortheilhaft bekannt; er wird sich mit dem am 18. d. Mts. von Hamburg abgehenden Doppelschrauben=Schnelldampfer„Normannia" nach Nord=Amerika begeben, um die reichen Kenntnisse, welche er auf Reisen in Europa gesammelt hat, durch Studien in der neuen Welt zu vervollkommnen. Ueber New=York begibt sich Herr Schaefer nach Chicago, wo er der Eröffnung der Weltausstellung beiwohnt, von welcher er unseren Lesern lebendige Schilderungen zu entwerfen gedenkt. Außerdem wird unserm Herrn Vertreter Gelegenheit gegeben sein, die auf einer größeren Rundreise durch das Herz der Union zu sammelnden Eindrücke unsern Lesern vorzuführen. Somit werden seine Berichte, wie wir erwarten dürfen, eine allerseits willkommen geheißene Ergänzung der Briefe Böttcher's sein, die selbstredend nach wie vor in unserem Blatte weiter erscheinen werden. Bonn, 6. April 1893. Die Redaction „General=Anzeigers für Vonn und Amgegend“. des Aus Bonn. (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) Bonn, den 10. April. A Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich, welche bekanntlich am verflossenen Freitag auf einem Ausfluge über Rolandseck auch Honnef berührte, stattete dortselbst dem im Besitze des Herrn W. Weyermann befindlichen, überaus schön gelegenen„Hagerhof“ einen Besuch ab. Die hohen Herrschaften unternahmen unter Führung des Herrn Weyermann einen fast einstündigen Spaziergang durch den herrlichen Park des Hagerhofes. Am Samstag Nachmittag traf Ihre Majestät mit dem Schaumburg=Lippe'schen Ehepaare, sowie dem Gefolge etwa gegen 3 Uhr auf dem Salonboote„Hansa, in Remagen ein. Die hohen Herrschaften besuchten zunächst die Apollinariskirche, in welcher die Wandgemälde und Kunstschätze eingehend besichtigt wurden. Hierauf begab sich die Kaiserin nach dem„Hotel Fürstenberg", woselbst der Kaffee eingenommen wurde. Den gestrigen Sonntag benutzte Ihre Majestät zu einem Besuche der Fürstin zu Wied auf Segenhaus. Mit dem Zuge 9,21 verließ die Kaiserin in Begleitung des Prinzen und der Prinzessin unsere Stadt, um sich auf der rechtsrheinischen Eisenbahnlinie nach Neuwied zu begeben. Von dort kehrten die hohen Herrschaften im Laufe des Nachmittags mit dem Zuge 4,50 nach hier zurück. Gestern Morgen spielte sich am hiesigen Bahnhofe kurz vor der Abreise der Kaiserin eine allerliebste Scene ab. Als nämlich die hohen Herrschaften dem Wagen entstiegen waren, um sich über die Außentreppe nach dem Fürstenzimmer zu begeben, trat ein etwa 6 bis 7jähriger Knabe— von der Bärenmütze bis zu den Sporen genau nach der Officiersuniform des hiesigen Husarenregiments gekleidet— militärisch grüßend, an die Kaiserin heran und überreichte derselben einen Blumenstrauß. Ueberrascht blickten die hohen Herrschaften auf, denn der kleine Husar war, wie aus der Erde herausgezaubert, so plötzlich vor ihnen erschienen. Ihre Majestät dankte dem kleinen Blumenspender in herzlichster Weise, wobei Hochdieselbe dem Knaben liebkosend über die Wangen strich, ihn am Kinn faßte und dabei nach seinem Namen frug. Auch während die hohen Herrschaften sich nach dem Fürstenzimmer begaben, stand der kleine Waldemar Boettinger aus Elberfeld, welcher sich während der Osterferien mit seinen Brüdern bei hiesigen Verwandten aufhält, in militärischer Haltung, die Hand an der Bärenmütze zum Gruße erhoben. Alle Anwesenden, welche die Herzlichkeit sahen, mit welcher die Kaiserin dem Kleinen gedankt hatte, machte dieses kleine Zwischenspiel sichtlich Freude. à Beethoven=Denkmal. Die Ausführung der Schmuckanlage um das Beethoven=Denkmal muß leider verschoben werden, weil die eingereichten Entwürfe für das umschließende Gitter nicht die Zustimmung der Majorität der hierzu gewählten Commission erlangt haben. Die Künstler und Handwerker unserer Stadt werden zu einem Wettbewerb um das Gitter eingeladen werden, und die Ausführung der Schmuckanlage wird sich daher bis in den Herbst, vielleicht bis zum nächsten Jahr verzögern. □ Lawu=teunis. Das Interesse für dieses gesunde und anregende englische Spiel, welches sich auch bei unserer deutschen Jugend rasch eingebürgert hat, ist in diesem Jahre ein so reges geworden, daß in den Anlagen des Bonner Eisclubs heute neben den bisherigen sechs Spielhöfen zwei weitere eröffnet werden. Wenn die Betheiligung zunimmt, soll die Zahl der„Courts“ auf 10 bis 12 erweitert werden. Auch für Zuschauer bildet die Ausübung des hübschen Spieles vielfache Anregung. Von den Schülern der OberRealschule wird der Eisplatz dreimal wöchentlich— während der Ferien Vormittags von 8½—10½ Uhr— zur Ausführung größerer Bewegungsspiele eifrig benutzt. + Der Kukuk ruft! Man schreibt uns aus Linz a. Rh.: „In den auf Rhonig gelegenen Walddistrikten wurde schon am 5. dss. der Ruf des Kukuk gehört; in anderen Jahren hört man bei uns den Kukuk nicht vor dem 11. April. * In Poppelsdorf wurde am Samstag Abend gegen 10 Uhr die dortige Feuerwehr alarmirt; auf dem Lagerplatze der Wessel'schen Porzellanfabrik(nahe der Friedrich= und Wielstraße) war nämlich ein mit Stroh gefüllter Transportwagen in Brand gerathen. Trotzdem die Feuerwehr energisch eingriff, brannte der Wagen so ziemlich bis auf die Räder nieder. 9 Die Provinzial=Irrenanstalt zu Bonn hat nach dem Etat der Provinzial=Verwaltung für 1893/95 ein Budget von 296,200 M. Zu dem Ertrage aus der Länderei= und Viehstandsnutzung in Höhe von 9980., den Pflegekosten der Kranken mit 279,400 M. und den sonstigen Einnahmen hat die Provinz demnach nur noch 5600 M. beizusteuern. Die Ausgaben betragen für Besoldungen 62,670, für Beköstigung 158,500., für Bekleidung 15,000, für Lagerung, Bettzeug und Tischwäsche 4000., für Reinigung 4700., für Mobilien, Utensilien und Handwerkszeug 5500., für Heizung 18,000 Mark, für Beleuchtung 4472., für Arzneien und Verbandsmittel 2500., für Kirchen= und Schulbedürfnisse und die Bibliothek 1500., für Unterhaltung der Gebäude 11,000 M. und für sonstige Ausgaben 8358 M. Die Ausgaben betragen für die beiden nächsten Etatsjahre um 6200 M. mehr als in den Jahren 1891/93. &a Strafkammer. Am 20. Januar d. J. wurden von der hiesigen Strafkammer vier Mitglieder einer Diebesbande verurtheilt, welche im Laufe des Sommers und Herbstes 1892 verschiedene Einbruchs=Diebstähle in Bonn und Umgegend begangen hatten. Die Diebstähle bezogen sich meist auf Lebensmittel, die von der Gesellschaft auf dem Venusberg und im Tannenbusch gemeinsam verzehrt worden waren. Am Samstag standen zwei weitere Mitglieder der Bande vor der hiesigen Strafkammer, und zwar die 27 Jahre alte Witwe B. aus Kessenich und der 17 Jahre alte Tagelöhner Hermann W. aus Poppelsdorf. Erstere wurde wegen Theilnahme an 4 schweren und einem einfachen Diebstahl und der zweite wegen Beivülfe an 5 schweren Diebstählen zu je einem Jahr Gefängniß verurtheilt. Der 21jährige Steindruck=Arbeiter Heinrich W. aus Beuel, mehrfach vorbestraft wegen Mißhandlung, bedrohte am 5. März d. J. in Beuel den Handlungsgehülfen H. mit einem Messer und stach dann auf den Steinmetz Rh. ohne jede Veranlassung ein. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Gefängnißstrafe von 2 Jahren, das Gericht ging über den Antrag hinaus und verurtheilte W. zu einer Gefängnißstrafe von 3 Jahren. Am Morgen des 6. October 1887 wurde dem Zuschneider G. hier, Kommandertestraße, aus einer verschlossenen Kommode ein Geldbetrag von 200 Mk. entwendet. Ein des Diebstahls verdächtiger Tagelöhner K. mußte im November 1887 wegen mangelnder Beweise von der Strafkammer freigesprochen werden. Wegen Beihülfe an diesem Diebstahle hatte sich am Samstag der 22 Jahre alte Tagelöhner Wilhelm B. von hier, vielfach wegen Diebstahls vorbestraft, zu verantworten. Die Verhandlung ergab, daß K. den Diebstahl zur Zeit wirklich begangen und B. hierber Posten gestanden hatte. Die Strafkammer verurtheilte B. wegen Beihülfe an dem Diebstahle zu 4 Monaten Gefängniß, wobei 1 Monat als durch die erlittene Untersuchungshaft verbüßt in Anrechnung gebracht wurde. Der vielfach wegen Diebstahls vorbestrafte 49 Jahre alte Tagelöhner Theodor F. aus Köln stahl am 7. März d. J. einer Dame auf dem Markt das Portemonnaie mit Inhalt aus der Tasche, wurde aber gleich nach der That festgenommen. Das Gericht verurtheilte den unverbesserlichen Dieb zu 2 Jahren Zuchthaus, sowie zum Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren und zur Stellung unter Polizeiaufsicht. . Sprachverein. Der Herrenabend, welchen der hiesige Zweig des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins vorgestern, am Samstag, in der Kaiserhalle veranstaltet hatte, vereinigte trotz der Ferienzeit und des schönen, zu Ausflügen u. s. w. verlockenden Frühlingswetters eine stattliche Anzahl von Mitgliedern und Freunden des Vereins und verlief höchst anregend. An Stelle des Vorsitzenden Professors Dr. Trautmann, welcher gegenwärtig zu Studienzwecken in England weilt, leitete Herr Director Söhren die Sitzung. Herr Schleusner behandelte in einem gehaltvollen Vortrage einen culturgeschichtlich eben so sehr wie in sprachlicher Hinsicht ausgiebigen Gegenstand: den kaufmännischen Brief. Vollkommen zutreffend griff der Vortragende seine Aufgabe von der geschichtlichen Seite an. Wollen wir die Dinge, wie sie heute sind, verstehen und von gegenwärtigen Mißständen zu befreien frachten, so müssen wir zuvörderst untersuchen, wie sie geworden sind. Dies war der Grundgedanke, auf welchem Herr Schleusner seine lehrreichen, streng sachlich gehaltenen Ausführungen aufbaute. Reicher Beifall am Schlusse zeugte von der Befriedigung der Zuhörer. Es entwickelte sich nun eine lebhafte Erörterung, welche sich theils um den Gegenstand des Vortrages, theils um andere, durch Fragen und Mittheilungen verschiedener Mitglieder berührte sprachliche Erscheinungen, zumal aus dem Sprachgebiete unserer engeren Heimath, drehte und die Versammlung in bester Stimmung bis nahe an die Mitternacht zusammenhielt. Wir können nur wünschen und hoffen, daß allenthalben, wo der Sprachverein Wurzel geschlagen und blüthende Zweige getrieben hat, sich ein gleich angeregtes und verständnißvolles Leben in seinem Sinne bethätige wie hier zu Bonn. Indem wir auch an dieser Stelle dem rührigen Vorstande den allseitigen Dank für die Veranstaltung dieses wie der früheren Vortragsund Herrenabende bestätigen, schließen wir mit dem zuversichtlichen Ausblick auf gleich angenehme und förderliche Stunden im kommenden Winterhalbjahr. ter von Theodor Schmitt, Ackerer, und von Margaretha Braun zu Duisdorf.— Wilhelmine Agnes und Josephine Sophia, Zwillinge von Karl Schenkis, Schuhmacher, und von Christine Schneider zu Poppelsdorf.— Hubert, Sohn von Wilhelm Gummersbach, Klempner, und von Margaretha Linden zu Poppelsdorf.— Amalie Elisabeth, Tochter von Joseph Scholz, Oberbrenner, und von Anna Rabsch zu Poppelsdorf.— Heinrich, Sohn von Peter Theobald, Fabrikarbeiter, und von Gertrud Bach zu Poppelsdorf.— Maria Meta, Tochter von August Baum, Tagelöhner, und von Catharina Besing zu Poppelsdorf.— Dominicus, Sohn von Johann Kohn, Porzellandreher, und von Gertrud Meis zu Endenich.— Wilhelmine Hubertine, Tochter von Oskar Batze, Maler, und von Maria Langen zu Poppelsdorf.— Peter, Sohn von Andreas Wiersch, Fuhrmann, und von Gertrud Fischer zu Kessenich.— Henriette, Tochter von Johann Hartmann, Tagelöhner, und von Catharina Esser zu Duisdorf.— Paul, Sohn von Peter Nußbaum, Stellmacher, und von Bertha Nöckel zu Endenich.— Wilhelm, Sohn von Jos. Seibel, Bäcker, und von Bertha Hochstädter zu Poppelsdorf. Heiraths=Verkündigungen. Vom 29. bis 31. März. Claus Hoechs, Architect zu Düsseldorf, mit Elisabeth Otten zu Kessenich.— Peter Schmitz, Bahnarbeiter zu Kessenich, mit Anna Helena Herschbach zu Bonn.— Anton Thone, Tagelöhner zu Kessenich, mit Maria Anna Alzer zu Gebhardshein. Sterbefälle. Vom 25. März bis 1. April. Adolf Brauweiler, 20 Tage alt, zu Endenich.— Johann Hoechst, Wittwer von Charlotte Ulich, 65 Jahre alt, zu Poppelsdorf.— Gerhard Joh. Strahl, 1 Jahr alt, zu Leugsdorf.— Margaretha Rheindorf, Ehefrau von Anton Heiliger, 60 Jahre alt, zu Duisdorf.— Wilhelm Fiesen, 1 Jahre alt, zu Poppelsdorf.— Leo Heumann, 7 Jahre alt, zu Poppelsdorf.— Gertrud Neffgen, 4 Monat alt, zu Endenich. Telegramme des General= s8 Brüssel, 10. April. Bei der gestrigen Truppenschau stieß ein hiesiger Stuhlflechter Schimpfworte gegen den König aus. Er stellte sich auf einen Stuhl und rief laut:„Nieder mit dem Pappendeckel=König“ u. dergl. Man verhaftete ihn. Ss Brüssel, 10. April. Der bekannte Luftschiffer Toulet unternahm gestern Nacht von zwei Passagieren begleitet, einen Aufstieg, der 15 Stunden dauern sollte. Es herrscht noch Unsicherheit über das Schicksal des Ballons. Man glaubt, daß ein Unglück passirt sei. Bis gestern Abend spät war man noch ohne Nachricht. 88 Paris, 19. April. Einer Meldung des„Temps“ aus Rom zufolge wird der Besuch des Deutschen Kaisers beim Papste am Sonntag den 23. April stattfinden. Der Kaiser wird sich, wie bereits früher berichtet wurde, von der preußischen Botschaft aus zum Vatikan begeben und zwar in Wagen, die zu diesem Zwecke von Berlin kommen werden. 88 Marseille, 9. April. Der heute von Congo und Dahomey angekommene Dampfer„Senegal“ bringt die Nachricht, daß beständig Scharmützel zwischen französischen Truppen und den Stretfbanden des Königs Behanzin vorfallen. Man wird nach der Regenzeit noch kräftige Anstreugungen machen müssen. General Dodds wird Anfangs Mai in Frankreich landen. 88 Troyes, 10. April. Bei einem Banket zu Ehren des Kammerpräsidenten Casimir=Périer hielt derselbe eine Rede, in welcher er hervorhob, daß die Republik gegen Ueberraschungen und Angriffe geschützt sei; man könnte die Wahl der ehemaligen Anhänger der monarchischen Parteien annehmen, aber nur unter der Bedingung, daß sie als Soldaten aber niebt als Führer in die republikanischen Parteien eintreten. s8 Melun, 10. April. Der Kriegsminister hat die Räumung der Garnison angeordnet. Die Truppen zogen nach dem Lager von Chalons ab. Die Ursache der Verlegung ist das Auftreten der Diphtheritis in der Stadt. 88 Pest, 9. April. Zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags wurden in Drenkova, Mohaes, Szegedin und mehreren anderen Orten Erdstöße verspürt; in Semlin waren dieselben am heftigsten. Weder Menschen=Verlust noch erhebliche materielle Schäden sind zu beklagen. §s Kopenhagen, 10. April. Das Czarenpaar hat in dem Glückwunich=Telegramm zum gestrigen Geburtstage des Königs bestimmt einen Besuch in Fredensborg für diesen Sommer zugesagt. Civilstand der Bürgermeisterei Poppelsdorf. Geburten. Vom 23. bis 31. März. Friedrich Wilhelm Theodor, Sohn von Nicolaus Hein, Schlosser, und von Lonise Maurer zu Kessenich.— Karl Peter, Sohn von Peter Kron, Anstreicher, und von Emilie Rubach zu Poppelsdorf.— Apollonia, Tochter von Andreas Bauer, Schneider, und von Margaretha Kopp zu Poppelsdorf.— Christina, Tochter von Wilhelm Biermann, Fabrikarbeiter, und von Louise Gontrum zu Endenich.— Carl Mathias, Sohn von Christian Stricker, Bahnhofswirth, und von Christina Bulk zu Duisdorf.— Maria Anna Catharina, Tochter von Gottfried Kramer, Tagelöhner, und von Gertrud Klütsch zu Endenich.— Heinrich, Sohn von Christoph Meugden, Gärtner, und von Maria Lanzen zu Kessenich.— Anna, Tochter von Theoder Wurst, Fabrikarbeiter, und von Catharina Sarter zu Ippendorf.— Ida Catharina, TochX F u t t e r m a n g e l. M a n s c h r e i b t u n s a u s d e m L a n d k r e i s e Bonn: Es gibt für den Landwirthen nicht leicht einen größern Uebelstand, als wenn es ihm wegen Futtermangels nicht möglich ist, sein Vieh vollauf zu füttern, und diese Calamität tritt augenblicklich bei der anhaltenden Dürre stark an ihn heran. Die Wintervorräthe gehen allenthalben zur Neige. Die Rübenpreßlinge, die als Rückstände von den Zuckerfabriken geliefert werden und dann in Gruben(zum Leidwesen der Spaziergänger meist in unmittelbarer Nähe der Straße) aufbewahrt, von dem Rindvieh gerne genossen werden und reichlich Milch liesern, sind nnnmehr fast allenthalben aufgebraucht. Runkelrüben sind beigegangen und werden nur noch zu sehr hohen Preisen angeboten, weshalb von kleinern Landwirthen lieber Kartoffeln zur Viehfütterung verwendet werden. Wenn nicht in ganz kurzer Zeit ein andauernder und durchdringender Regen eintritt, so ist vor der Hand keine Aussicht auf grünes Feldfutter vorhanden. Die mit Futterroggen bestellten Aecker können nicht lange vorhalten, indem dieselben immer wieder zu andern Culturen verwerthet werden und somit bis zu einer bestimmten Frist geräumt sein müssen. Bis dahin aber wird der Roggen noch nicht bis zur gewünschten Höhe sich ausgebildet haben; denn bis jetzt ist er noch nicht handhoch und wird stellenweise schon geschnitten, weil sich eben nichts anderes findet. Die Wiesen, die zu Anfang des vorigen Monates zu der besten Hoffnung berechtigten, haben sich wegen Mangel an Feuchtigkeit bis heute noch wenig entwickelt. Nur da, wo gewässert werden konnte, hat das Gras schön angesetzt. Die Aussichten auf einen ausreichenden Klee=Ertrag sind in Folge der Trockenheit ebenfalls wieder auf längere Zeit hinausgeschoben, und nur der Incarnatklee, dessen Wurzeln oft metertief in's Erdreich hinabreichen und so aus der Tiefe ihre Nahrung herbeiholen, zeigt einen Stand, mit dem man vorläufig zufrieden sein darf. Bei guten Aussichten auf ein futterreiches Jahr sind die Landleute gewöhnlich im Frühjahre darauf bedacht, ihren Viehstand zu vervollständigen, wovon man dieses Jahr jedoch vorläufig Abstand nehmen muß, und das wird auf die Dauer einen Rückgang der Preise für Faservieh zur Folge haben. Köln, 8 April. Productenbörse. Werzen still, vorräthiger hiesiger neuer 16,00—16,50., fremder 17,50—18,00., März 00.00., 00,00 G. Mai 16,30—16,10 B. Roggen still, vorr. hiesiger neuer 14,00—14,50.; fremder 15,50—18,00.; März 00,00., 00,00., Mai 14,20 B. 14,00 G. Hafer vorräthig hiesiger 00,00—00,00., neuer 15,25—15,75 B. Rüböl, fest, vorräthiger(in Posten von 5000 Kg.) 55.50.: Mai 00,00 bez., 53,50., 53,00.; Oct. 53,90., 53,40 G. Köln, 8. April. Fruchtmarkt. Weizen 15,50—00,00, Roggen 13,60, Gerste 00.00, Hafer 15,60—00,00 Mk. Zufuhr 30 Sack Weizen, 7 Sack Roggen u. 9 Sack Hafer.— Heu kostete 9,60—12,00 ., Roggenstroh 5,30—0,00., Weizenstroh 4,50 die 100 Kg. Neußz, 8. April. Fruchtmarkt. Weizen kl. 16,00, la engl. Sort. 15,60, IIa 15,00 Mk. Landroggen neuer la 13,60, IIa 12,60 Mk. Hafer 00.00 Mk., neuer 15,00 Mk. Raps la 00,00, IIn 00,00 Mk. Aveel(Rübsen) 00.00 Mk. Kartoffeln 4,00 Mk. Rüböl 54,00, do. faßweise 55,50, gereinigtes Oel 57,00 Mk. für 100 kg. Heu 54 Mk., Weizenstroh 21 Mk., Roggenstroh 23 Mk. für 500 kg Preßkuchen 116 Mk. für 1000 kg., Kleien 5,00 Mk. für 50 kg. Statt jeder besonderen Anzeige hierdurch die Nachricht, dass unsere herzlich geliebte, treue Schwester und Tante Keselte Bschel heute Morgen 5¼ Uhr im 81. Lebensjahre sanft und selig heimging. Sie starb in Folge einer Herzlähmung. Um stille Theilnahme bitten im Namen der Hinterbliebenen: Bertha Becher. Ewald Becher. Bonn, den 8. April 1893. Die Beerdigung findet am Dinstag den 11. April, Nachmittags 3½ Uhr, vom Sterbohause Bonngasse Nr. 23 aus Statt; die Trauerfeier um 3 Uhr im Hause. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, Samstag Nachmittag 3½ Uhr unsere liebe Gattin, Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwägerin und Schwester Frau Catharina Stock nach längerem Leiden im Alter von 26½ Jahren zu Sich in die Ewigkeit zu rufen, welches tiefbetrübt mittheilt im Namen der Hinterbliebenen: Winand Stock. Die Beerdigung findet Statt Dinstag den 11. April, Nachm. ½2 Uhr, vom Trauerhause Kesselsgasse 19. Eine h. Messe wird am Mittwoch den 12. April, Morgens 7¼ Uhr, in der Stiftskirche gelesen. Am Dinstag Morgen 8 Uhr in der Münsterkirchen=Krypta Seelenmesse für den verstorbenen Criminal=Polizei=Commissar Plein aus Mülhausen, wozu Verwandte und Bekannte freundlichst eingeladen werden. Fuhrund Ackerknecht sofort gesucht. Barth. Ritter, Roisdorf. Tüchtiger Cirmx. Zhatst in Installation erfahren, auf dauernde Arbeit gesucht. H. Lorenzini, Niebuhrstraße 4. Einen Mater= u. 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