Des ! Woche del Untek: beliuge eiger#. kand. wirtschattlicher Ratgeher Weitere Betlagen: Verlosungsliste und Literanische Velage. Bezugspreis in Stadtbezirk Nachen durch unsere Boten zugestellt os Vig. monatlich: mit der illuste. Conntagsbeilage„Die Zelt, 1 Mark. Postbezugspreis s. Deutschland vierteljährt. ohne Bellage, Die Zeit“ (Postzeitungsliste Ausg. 4) 3 26 Mark: mit Beil.„Die Hairr(Psszetungs= Este Ausgabe C).80 Mark. Dienstag, 24. Oktober 1911.(Svergislus) Nr. 250. Morgen=Ausgabe. vnrv„— Chefredakteur: Frauz Kuappe in Nachen. Zuschriften an die Redaktion wolle man nicht mit einer Namensabraßse Fernsprechanschluß der Redakton Nr. 362. Aelteste Aachener Zeitung.—— eum bunins in dae in Segenmmn u Gachen. Gslgendate 63. Jahrgang. Herusprechanschluß der Geschäftstelle Nr. 62.— Telegrammadre se: Ucha, Nazen wage ndigen Postanstalt, welche auch bie Bestellungen engegennimmt. Direkter Bezpo unter Kreuzband für Teutschland u. Oesterreich= Ungarg 76 Pfa.„Postauslans 85 Big pro 1 Prodenummers&am.; Wunsch. Anzeigen kosten 20 Pig.; für den Stadtbezurk Aochen 15 Pig die Peitzeile. Anzeigen von Behörden, Notaren 2c., sowie Anzeigen über össentliche Verkäufe Sis 20 Ple. Recklamen 60 Pig. die Zele. Deutscher Reichstag. 195. Sitzung.(*) Berlin, 23. Okt.(Telgr.) Am Bundesratstische Reichskanzler v. Bethmann Hollweg, die Staatssekretäre Dr. Delbrück, Wermuth, Dr. Lisco, Unterstaatssekretär Wahnschaffe, die Minister von Breitenbach und Frhr. von SchorlemerPteter... T4ummr it Wmätinet 4. Präsident Graf echwerin=Lowitz eröffnet die Sitzung um 1,18 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen zunächst die Interpellationen betreffend Lebensmitteltenerung, Futterteuerung usw., die vom Zentrum, den Sozialdemokraten und den Freisinnigen eingebracht sind. 4, I6. Jutemmen. Abg. Dr. Spahn(Ztr.) begründet die Interpellation des Zentrums, ist jedoch, da das Haus fortgesetzt unruhig ist, auf der Tribüne kaum verständlich. Er führt ungefähr folgendes aus: Alle drei Interpellationen beziehen sich in gleicher Weise auf die Preissteigerung der Nahrungsmittel und der Futternot, und eine Interpellation macht den Vorschlag, die Futtermittelzölle aufzuheben und das System der Einfuhrscheine zu ändern. Es fragt sich für uns, welche Maßreaeln von Reichs wegen in Frage kommen, um der Preissteigerung entgegen zu wirken. Die Denkschrift des preußischen Landwirtschaftsrates über die Preisbewegung, von welcher Exemplare auf dem Tisch des Hauses niedergelegt sind, gibt uns dankenswerte Aufschlüsse über die Preissteigerung. Jedenfalls ist anzuerkennen, daß die deutsche Landwirtschaft das Bestreben hat, das deutsche Volk vollständig ernähren und uns vom Auslande vollständig emanzipieren zu können. Der preußische Eisenbahnminister hat auch schon Maßregeln gegen die Teuerung durch Frachtermäßigungen ergriffen. Die jetzige Preisbewegung gibt uns Anlaß, wirksame Maßregeln zur Sicherung der Volksernährung zu ergreifen. Wir sind allerdings nicht für die Aufhebung der Grenzsperre, denn wir müssen uns gegenwärtig halten, daß unser Viehbestand im deutschen Reiche einen Wert von zehn Milliarden umfaßt, und wir können ihn nicht der Gefahr der Seucheneinschleppung vom Auslande aussetzen. Von einer Aufhebung der Zölle kann keine Rede sein. Bei dem Erlaß der Zolltarifgesetze hat man gleich an stabile Verhältnisse gedacht. Wenn die Landwirtschaft sich mit mäßigen Zöllen begnügen mußte, dann dürfen diese ihr nicht genommen werden, wenn auch einmal der Preisstand etwas hoch ist. Alle Betriebe haben sich auf diesen Zolltarif eingerichtet und haben ein Recht darauf, daß diese Basis gesichert bleibt. Redner gibt eine ausführliche Uebersicht über die Aufhebung des Identitätsnachweises und die Geschichte der Einfuhrscheine und fährt fort: Uns scheint die Forderung diskutabel, daß die Anwendungsfähigkeit der Einfuhrscheine auf die Einfuhr von Brotgetreide beschränkt werden soll und das sie nicht als Ausgleich für die Einfuhr von Kaffee und Petroleum usw. dienen darf. Die Aufhebung des Maiszolles kann nicht in Frage kommen. Die deutsche Landwirtschaft würde auch unter weiterer Suspension weiterer Zölle stark leiden. Ich bin der Ansicht, daß keine weiteren Maßnahme getroffen werden dürfen, welche eine Schädgung der einheimischen Produktion zur Folge haben würden. Abg. Scheidemann(Soz.) begründet die Interpellation seiner Partei. Bei uns bestehen dieselben Teuerungsverhältnisse wie im Auslande. Dort aber hat die Teuerung bereits zu Revolten und Krawallen geführt. Für uns kommt zu der Lebensmittelteuerung noch die außerordentliche Wohnungsnot hinzu. In Berlin wohnen Tausende von Familien in ungesunden Kellern. Unsere Agrarpolitik hat Millionen zur Unterernährung gezwungen, nur um einem kleinen Teil unserer Bevölkerung,„der notleidenden Landwirtschaft“, immer wieder neue Vorteile zuzuschanzen. Tritt das neue Viehseuchengesetz erst in Kraft, dann haben die Agrarier die Möglichkeit, auch das letzte Loch der Grenzen zuzusperren. Weshalb führt man nicht argentinisches Büchsenfleisch bei uns ein? Gesundheitsgefährlich kann es doch nicht sein, denn auf den von Hamburg abgehenden Schiffen werden auch die Passagiere 1. Klasse, die bekanntlich sehr verwöhnt sind, mit diesem Fleisch ernährt. Dem deutschen Volk in seiner Gesamtheit wird dieses wichtige Nahrungsmittel aber vorenthalten. Wir sind die letzten, die den Schutzmaßregeln für das Vieh nicht zustimmen würden. die jetzige Politik können wir aber nicht für die richtige halten. Bezeichnend für den kleinlichen Geist in unserer Verwaltung ist es, daß bei den besonderen Frachtermäßigungen die Konsumgenossenschaftsbewegung ausgeschlossen bleibt. Die Regierung sollte nicht bloß gute Ratschläge geben, sondern selber Maßnahmen treffen. Aber das duldet der Bund der Landwirte nicht.(Lachen rechts.) Die Ansicht des gesamten Zentrums hat der Abg. Spahn sicher nicht ausgesprochen. Die Zölle auf Schlachtvieh müssen beseitigt werden, ebenso die auf alle Futtermittel. Ich frage Sie, Herr Reichskanzler, ob Sie bereit sind, zu diesen Maßnahmen zu greifen. Sie werden dieses tun, wenn Sie das Volk, einschließlich des Landwirtschaft und Viebzucht treibenden Teiles der Bevölkerung vor Hunger schützen wollen.(Beifall bei den Soz.) Zur Begründung der freisinnigen Interpellation erklärt Abg. Oeser(Frs. Vp.): Die Tatsache ist nicht anzuzweifeln, daß der lückenlose Zolltarif eine lückenlose Teuerung herbeigeführt hat.(Sehr richtig!) Im großen und ganzen ist die Teuerung nichts anderes als ein absichtliches Produkt unserer Wirtschaftspolitik, die bestrebt ist, die hohen Lebensmittelpreise beizubehalten. Im ganzen hat das deutsche Volk im letzten Jahre eine Milliarde mehr aufbringen müssen als im Vorjahre. Wir stehen einheitlich und geschlossen auf dem Boden unseres Parteiprogramms, wonach wir einen allmählichen Abbau unserer Wirtschaftspolitik und die schrittweise Herabsetzung der Zölle verlangen. Wir verlangen, daß mit diesem Abbau sofort begonnen werde. Die Industrie verzichtet gern auf den Zollschutz, wenn sie nur von der Teuerung befreit wird. Eine natürliche Folge der allgemeinen Preissteigerung ist das Anwachsen des Bodenpreises. Wir sind stets bereit, für die Arbeiter des Ostens einzutreten, erwarten aber auch gleiches Verständnis für unsere Bedürfnisse im Westen. Ebenso haben wir der Einführung der Einfuhrscheine zugestimmt, um der Landwirtschaft im Osten eine lokale Erleichterung zu schaffen. Allerdings war im Jahre 1894 bei der Schaffung der Einfuhrscheine ihre frappante Wirkung nicht vorauszusehen. Aber verlangt werden muß der Identitätsnachweises, denn es sollte nicht angängig sein, daß eine Tonne Hafer, der über die Grenze geht, in Form von Petroleum wieder zurückkehrt, oder Roggen sich in Kaffeebohnen verwandelt.(Heiterkeit.) Damit ist dem Interesse des Volkes nicht gedient. Die Aufhebung der Einfuhrscheine muß vorbereitet werden. Empfehlenswert wäre vielleicht die Einsetzung einer Komission. Die Zustände auf dem Fleischmarkte entsprechen ebensowenig den Interessen der kleinen Züchter, wie denen der Konsumenten. Wenn der Reichskanzler normale Zustände schaffen will, so muß er die Vorbedingung dazu erfüllen und billige Futtermittelpreise ermöglichen. Wenn die großen Dampferlinien argentinisches Büchsenfleisch verwenden, so sollte es auch für unsere Bevölkerung im Lande gefahrlos verwendet werden können. Für vernünftige Grenzsperrmaßnahmen sind wir natürlich jederzeit zu haben. Wenn dem deutschen Volke eine herbe Enttäuschung zuteil wird. so wird diese Enttäuschung emporsteigen aus den Wahlurnen zum nächsten Reichstag.(Beifall links. Lachen rechts.) Hierauf spricht der Reichskanzler. Seine Rede tragen wir in der Abendausgabe nach. Auf Antrag Bebels wird die Besprechung der Interpellation beschlossen. Unter großer Unruhe ergreift Abg. Niederlöhner (Bayer. Bauernbund) das Wort: Die Teuerung ist immer übertrieben dargestellt worden. Die Landwirtschaft hätte sich nicht so entwickelt, wenn der Schutzzoll nicht gewesen wäre, dagegen können auch die Herren von der Linken nichts machen. Die Weiterberatung wird auf Dienstag 1 Uhr vertagt. * Der italienisch=türkische Krieg. Die Besetzung von Derna. (*)Rom, 23. Okt.(Telgr.) Aus Tripolis wird durch Funkentelegramm die Besetzung Dernas gemeldet. Ein türkischer Kapitän und sieben Matrosen, die in ein Versteck geflüchtet waren, wurden gesangen. Die Frage der ägyptischen Neutralität dürfte bald wieder die Oeffentlichkeit beschäftigen. Wie der„Tägl. Rundsch“ aus Kairo berichtet wird, gehen unter den Augen der Engländer täglich Verstärkungen für die Türken nach Tripolis ab. Reisende, die von der Oase Siwa in Kairo eingetroffen sind, haben auf der Karawanenstraße, die nach Djarabuw führt, einen Transport von 60 Maschinen= gewehren angetroffen, die auf dem Rücken von Kamelen in das Hinterland von Tripolis transporiltiert wurden. Die Begleitmannschaften der Karawane Kleines Feuilleton. Aachen, den 23. Oktober 1911. [Die Bemerkungen Siegfried Wagners über Richard Straß,] die dem Erben von Bayreuth in einem Artikel der Wochenschrift„Der Turm“ in den Mund gelegt wurden, haben in allen Kreisen deutscher Kunstfreunde Aufsehen erregt. Siegfrid Wagner erklärt jetzt, die Aeußerungen in jener scharsen Form nicht getan zu haben, jedenfalls aber sei das, was er gesagt habe, nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt gewesen. Er sei von einer Dame, Frau v. Pommer=Esche, quasi überfallen und fast zwangsweise in ein Gespräch über Strauß verwickelt worden.„Zerstreuter denn je begann die Konversation. Es muß von Strauß gesprochen worden sein! Mag sein! Ich sann nur, wie ich entwischen könnte, um zu meiner Arbeit zurückzukehren, Die Strafe für meine Zerstreutheit. ist jedenfalls bald glänzend erfolgt.“ Siegfried Wagner erklärt, weder „Salome“ noch„Elektra“ noch„Rosenkaualier" zu kennen.„Das klingt wie Hochmut oder Interessenlosigkeit. Beides ist nicht der Fall.„Salome“ hörte ich nicht, weil mir das Sujet widerwärtig ist,„Elektra“ vermied ich, weil mir Sophokles noch genügt, und am „Rosenkavalier“ ging ich bis jetzt vorüber. Ja, warum? Ich weiß selbst nicht. Vielleicht wegen der Sensationsund Reklamewirtschaft, die bei manchem, so auch bei mir, gewöhnlich den entgegengesetzten Effekt hat.“ [Der„Federweiße“.] Es ist köstlich, so wird aus Neustadt a. d. H. geschrieben, was in der Zeit des „Federweißen“ in unserem Weingehiet alles passiert. Vergangene Nacht wurde sogar Militär aufgeboten, um den Geist des neuen Weines zu bannen. Ein Bewohner der Luitpoldstraße kam nach Mitternacht heim und geriet mit seinem Wohnungsschlüssel an die falsche Korridortüre. Die durch das Zerren am Schloß aus dem tiefsten Schlaf aufgeweckten Leute vermuteten einen Einbrecher, öffneten die Fenster und riefen nach dem gegenüber liegenden Landwehrbezirkskommando um Hilfe. Von dort marschierten dann auch zehn Mann bewaffnet nach dem betr. Hause, um den„Einbrecher" festzunehmen. Dieser hatte unterdessen die richtige Türe gefunden und lag bereits im tiesen Schlaf. Der Militärpatrouille, die Einlaß begehrte, erwiderte die Frau des in die Irre Gegangenen, ihr Mann liege voll des süßen Weines im Bette und sei wohl nicht wach zu bekommen, das Militär möge morgen kommen. Eine Zimmerbestellung aus den Lüften.] Die zweite Reise des Luftschiffes„Schwaben“ nach Berlin hat die erste telegraphische Hotelzimmerbestellung aus dem Luftschiff gebracht. Ein Fabrikant, der mit seiner Gattin an dem Flug von Düsseldorf nach Berlin, teilnahm, warf unterwegs eine Depesche an ein Berliner Hotel herab, in der er ein Zimmer bestellte. Obgleich das Hotel überfüllt war, wurde doch der Auftrag ausgeführt, um die erste„aus den Wolken"; kommende Bestellung nicht unerledigt zu lassen. [Von den Nüssen.] Die Zeit ist da, wo die Nüsse reif sind. Was die chemische Zusammensetzung betrifft, so enthält die Nuß, wie andere ähnliche Früchte: Fett, Kohlehydrate, Zellulose, anorganische Salze, Wasser usw. Außerdem findet sich ein der Nuß eigentümliches zehrte, so stellte sich nach wenigen Tagen vermehrter Blutzufluß nach der Haut und den Schleimhäuten ein. Gesichtsfarbe und Lippenrot wurden intensiv rötlich. Wurde die Quantität der zu verzehrenden Nüsse weiter gesteigert, so trat nicht selten Nasenbluten auf. Die Herzaktion wurde in manchen Fällen auffallend stärker. Ging man mit der Zahl der Nüsse noch höher, so stellten sich Zeichen der zerebralen Kongestion ein: Kopfschmerz, Schwindel, Uebelkeit usw. Aus diesen am gesunden Menschen gemachten Beobachtungen ergeben sich ohne weiteres Anzeichen und Gegenanzeichen für die therapeutische Anwendung der Nüsse. Sie sind von Nutzen bei Blutarmut, Bleichsucht und verwandten Zuständen. Sie sind dagegen schädlich überall da, wo eine allgemeine oder lokale Blutüberfüllung besteht. Beispielsweise wurde bei Tuberkulösen nach Genuß von Nüssen ein Steigen der Temperatur beobachtet. Die Verwundeten im modernen Kriege.] Das französische Kriegsministerium hat ein neues Reglement für den Transport von Verwundeten in Kriegszeiten erlassen, das sich auf Erfahrungen und Beobachtungen im russisch=japanischen Kriege aufbaut. Beim mandschurischen Feldzuge zeigte es sich, daß man im modernen Kriege durchschnittlich mit einer Verlustzahl von 20 Proz. der Effektivstärke eines Korps zu bestanden aus türkischen Artilleristen, die angeblich aus Jemen kommen. Der Waffenstillstand, den die Türken mit den Arabern im Jemen abgeschlossen haben, hat die türkische Militärverwaltung in die Lage gesetzt, einen großen Teil der Maschinengewehre, die sie zur Bekämpfung des Aufstandes im Jemen gebraucht hatte, auf dem Landwege über Aegypten nach Tripolis zu schaffen. Türkische Offiziere, die auf dem Wege nach Tripolis durch Kairo kamen, erklärten, daß der Vereinigungspunkt der türkischen Truppen mit den Arabern des Fessam Sokna ein mächtiger Knotenpunkt an den Karawanenstraßen des südlichen Trivolis sei. Binnen kurzem würden dort annähernd 100000 gut bewaffnete Mann arabisch=türkischer Truppen zusammengezogen sein. Von Ententen und Bündnissen, welche die Türkei eingehen müsse, um aus ihrer Isoliertheit herauszukommen, hat der Großwesir Said gesprochen, und daraus hat man hier und da schon den kühnen Schluß gezogen, die Türkei wolle in den Dreibund einspringen. Ein Gedanke, der nicht ganz neu ist, der schon seit Jahren gelegentlich von dem Anschluß Rumäniens oder der Türkei an den Dreibund phantasiert wird. Von seinem türkischen Standpunkte aus hat Said Pascha ganz recht, wenn er Anlehnung an friedlich und freundlich gesinnte Mächte sucht. Aber so lange die Türkei in dem unglückseligen Kampf mit Italien verwickelt ist, sieht es mit ihrer Bündnisfähigkeit verzweifelt schlecht aus. Auch nach Erledigung dieses Streites paßt die Türkei wegen ihrer geographischen, politischen und religiösen Eigenart in den Dreibund, wie er bisher bestanden, als richtiges Mitglied nicht hinein. Für eine deutschösterreichisch=türkische Triple=Entente müßte erst eine neue Form gefunden werden. Dieser Gedanke ist freilich nicht ohne weiteres abzuweisen, aber er hat doch keineswegs so viel Verlockendes, daß die beiden Kaisermächte sich dazu drängen müßten. Kühles Abwarten ist da am Platze. Ebenso, wie wir kühl abwarten, was aus der künftigen Stellung Italiens zum Dreibunde wird. Die Revolution in China. X Peking, 23. Okt.(Telgr.) Durch Bekanntmachung werden Rekruten für die kaiserliche Armee gesucht. Gleichzeitig wird Verstärkung der Polizei um 2000 Mann angeordnet. Eine andere Bekanntmachung befiehlt, die Getreidespeicher der Regierung zu öffnen, die seit undenklichen Zeiten für den Fall einer Belagerung oder eines Aufstandes aufgespeicherten Reis enthalten. Ferner ist bei strenger Strafe verboten, Reis vom Markte zurückzuhalten oder höhere Preise, als die auf dem Markte geltenden, zu fordern. Trotzdem steigen die Reispreise noch. Es werden auch Freiwillige für die Abteilung des Roten Kreuzes gesucht, die der Armee Yintschangs folgen und die Verwundeten der Regierungstruppen wie der Aufständischen pflegen soll. Yingtschang hat eine starke Sanitätsabteilung, die aber sehr wenig leistungsfähig ist, weil sie nur eine geringe Anzahl von Aerzten besitzt und die Pflegerinnen in der Mehrzahl nicht ausgebildet sind. Der Regent nahm an den Sitzungen des Ministerrats seit zwei Tagen nicht teil.— Von Tsinanfu wird gemeldet, daß dort alles ruhig sei. Das Vertrauen der Behörden in die Aufrechterhaltung der Ruhe zeigt sich darin, daß die Truppen nach dem Norden abgerückt sind.— In einem amtlichen Telegramm an die britische Gesandtschaft wird die Ansicht vertreten, daß das ganze Yangtsetal sich der Empörung anschließen wird, wenn es Yintschang nicht gelingt, sehr bald einen entscheidenden Sieg zu erringen. Nach Konsulatsdepeschen aus Tientsin wurde dort der für heute geplante Aufstand verschoben. (*) Hankan, 23. Okt.(Telar.) Die Konsuln veröffentlichten in chinesischer Sprache eine Bekanntmachung, in der die Neutralität der Mächte erklärt wird.(Wie sollen sich einer Revolution gegenüber die Mächte denn anders verhalten? Oder betrachten sie die Aufständischen als kriegführende Macht? Red.) R London, 23. Okt. Reuters Bureau meldet aus Hankau vom 21. Oktober: Die kaiserlichen Truppen haben sich nach dem Gefecht mit den Aufständischen weit nach Norden zürückgezogen. Nachrichten, die am 22. Oktober bei dem Konsulat in Schanghai eintrafen, besogen, daß Tschangscha und Itschang in die Hände der Aufständischen gefallen sind. Bei Nanchang wird noch weiter gekämpft. Die Schritte der chinesischen Regierung bei dem Syndikat der vier Nationen wegen einer Anleihe blieben rechnen hat, die höchste Verlustzahl, die eine Infanteriedivision erreichen kann, wird mit 30 Prozent angenommen. Die französische Armeeverwaltung rechnet also bei schweren Kämpfen für eine Division 4500 Tote und Verwundete, worunter sich die Zahl der Toten schätzungsweise auf 500—600 Mann beziffern würde. Interessant sind die Annahmen über die Todesursachen. Man berechnet, daß von den Toten 25 Prozent durch Infanteriefeuer fallen, acht 1 Prozent durch Artillerie und sieben Prozent durch * die blanke Waffe. Bei den Verwundeten rechnet man. daß 5 Prozent der Verletzten nach einem Notverband wieder in die Schlachtlinie zurückkehren können. 20 Prozent der Verwundeten sind marschfähig, 30 Proz. können sitzend transportiert werden, 20 Prozent nur liegend und 25 Prozent schließlich sind überhaupt nicht transportfähig. Diese französischen Kalkulationen weichen übrigens von den Zahlenergebnissen des russisch=japanischen Krieges ab, denn damals betrug der Prozentsatz der marschfähigen Verwundeten 40—45 Prozent und der der Transportunfähigen 10—15 Proz. Ein französisches Armeekorps verfügt heute etatsmäßig über 20 zweirädrige Ambulanzkarren mit je einem Pferde und 16 vierrädrige Krankenwagen, die mit zwei Pferden bespannt sind. Nach den bisherigen Erfahrungen würde das Aufladen der Verwundeten für einen Krankentransport von 40 Wagen zwei Stunden erfordern, und die gleiche Zeit wird für das Abladen beansprucht. Die Truppentransporte können aber in der Stunde höchstens 4 Kilometer zurücklegen, so daß sich zeigt, daß in einer größeren Schlacht die bisher vorhandenen Sanitätswagen kaum ausreichen würden. Man wird voraussichtlich demnächst dazu übergehen, jedes Armeekorps mit einer größeren Anzahl von Krankenautomobilen auszurüsten. [Der Gesundheitszustand der Londoner Schulkinder.] Aus London wird berichtet: Die Schulkommission des Londoner Grafschaftsrates veröffentlicht in diesen Tagen einen lehrreichen Bericht über die Ergebnisse der ärztlichen Untersuchung der Londoner Schuljugend im Jahre 1910. Insgesamt wurden 172 619 Schulkinder einer gründlichen ärztlichen Untersuchung unterworfen, und dabei zeigte es sich, daß nur 81 151 als vollkommen gesund und frei von allen organischen Fehlern befunden wurden. Sehkrankheiten und Kurzsichtigkeit mußten in 18923 Fällen festgestellt werden, die Zahl der Nasen= und Halsleiden belief erfolglos, da das Syndikat die Hergabe einer Anleihe unter den gegenwärtigen Umständen nicht mit der Neutralität vereinbar erklärte.— Während der Gefechte bei Hankau verseuerte und in deutschen Niederlassungen aufgesundene Geschosse erwiesen sich als Holzgeschosse, die mit Metallsarbe bemalt waren. Es zeigte sich, daß die Armeeverwaltung noch ebenso korrumpiert ist, wie sie es während des Krieges gegen Japan war. Auch auf der Flotte des Admirals Sah soll Mangel an Munition herrschen. (*) Berlin, 23.Okt.(Telgr.) Der Chef des Kreuzergeschwaders meldet auf eine Anfrage über den Verlauf des Straßenkampfes in Hankau funkentelegraphisch über Tsingtau: In der Nacht vom 12. zum 13. Oktober versuchte chinesischer Pöbel in die deutsche Niederlassung einzudringen und zu plündern. Ein Landungskorps des Schiffes Vaterland in Gemeinschaft mit einer Freiwilligenkompagnie drängte den Pöbel mit Kolben und Bajonett aus der Niederlassung. Von der Schußwaffe wurde kein Gebrauch gemacht. Es wurde niemand verwundet. In den Fremdenniederlassungen herrscht seit dieser Zeit Ruhe. Zu den Reichstagswahlen. * Stuttgart, 23. Okt. Graf Zeppelin hat, wie dem„Schwäbischen Merkur“ aus Ulm berichtet wird, dem nationalliberalen Wahlkreisausschuß mitgeteilt, daß er nach reiflicher Ueberlegung sich entschlossen habe, eine Kandidatur für den Reichstag nicht anzunehmen. Türkei. 2 Das kretische Parlament konstituierte sich am Samstag durch die Wahl des Präsidiums. Der zum Präsidenten gewählte Abgeordnete Adreadakis erhielt bei 98 Anwesenden 88 Stimmen. Mit ähnlicher Masorität wurden die Vizepräsidenten gewählt. Sodann unterbreitete der kretische Abgeordnete Lyonakis einen Antrag auf sofortige Einführung der grtechischen Verfassung in Kreta: Einsetzung einer provisorischen, im Namen Griechenlands verwaltenden Regierung, sowie sofortige Teilnahme der kretischen Abgeordneten an den Sitzungen des Athener Partaments. Dieser Antrag gelangt= nun im kretischen Parlament zur Diskussion. Wird er angenommen, so fragt sich weiter, ob seine Beschlußerhebung eine der in den letzten drei Jahren mehrfach wiederholten platonischen Unionsdemonstrationen bleibt oder was zur Durchführung des Beschlusses von Kreta und Griechenland demnächst geschieht. Auch von hier aus kann ein Funken ins orientalische Pulverfaß fliegen, denn nach dem Verlust von Tripolis wird die Türkeit die Insel Kreta erst recht festzuhalten suchen. * Berlin, 20. Okt. Se. Majestät der König hat den Oberlehrern a.., Professoren Wilhelm Brinkmann zu Haste bei Osnabrück, bisher in Eschweiler, Dr. Ewald Dietrich zu Trier, Heinrich Hoffmann zu Cöln, Dr. Jakob Mörschbacher zu Trier, Dr. Adolf von Schütz zu Darmstadt, bisher in Essen a. d. Ruhr, und Dr. Franz Wrede zu Cöln, dem Direktor der höheren Mädchenschule mit Lyzeum in Creseld Georg Bohle, dem Oberlehrer der genannten Anstalt Oto Pfundt, dem Fabrikbesitzer, Kommerzienrat Moritz de Greiff zu Crefeld, dem Amtsgerichtsrat August Staedeler zu Bocholt im Kreise Borken, dem Landesrat Dr. Paul Große, dem Architekten Hermann vom Endt und dem Bureaudirektor der Rheinischen Provinzialverwaltung Karl Debusmann, sämtlich zu Düsseldorf, den Roten Adlerorden vierter Klasse, dem Vorsitzenden des Provinzialausschuses der Rheinprovinz, Landrat, Kammerherrn Grafen Beissel von Gymnich auf Schloß Freus im Kreise Vergheim den Stern zum Königlichen Kronenorden zweiter Klasse, dem Direktor der Kaiserin=Auguste=Liktoria=Schule nebst Lyzeum in Bielefeld, Schulrat Dr. Gustav Gerth, dem Gymnasialdirektor a. D. Dr. Johannes Zenzes zu Oberkassel bei Düsseldorf, bisher in Neuß, den Oberkehrern a.., Professoren Heinrich Averdunk zu Duisberg, Dr. Karl Vone zu Düsseldorf und Friedrich Hersmann zu Duisburg=Ruhrort den Königlichen Kronenorden dritter Klasse, den Lehrern Julius Kirschmann zu Elberfeld und Otto Tietz zu Barmen, dem Regierungsbaumeister Alerander Rudhard zu Bocholt im Kreise Borken, dem Landesarchitekten Franz Docter zu Düsseldorf=Oberkassel, dem Rektor Ludwig Siebke zu Mulheim a. d. Ruhr und sich auf 29927, die Fälle von Ohrenkrankheiten und Schwerhörigkeit auf 9499, und die Zahl der mit Hautkrankheiten behafteten Kinder auf 2913. Das Gesamtergebnis dieser ärztlichen Untersuchung der Schuljugend gipfelt in der Feststellung, daß 46,7 Prozent der Kinder sich eines guten Gesundheitszustandes erfreuen. Mittelmäßig ist der Gesundheitszustand bei 41,8 Prozent, und schlecht bei 11,5 Prozent der Schüler. Auf Grund dieser Feststellungen wird angeregt, nach deutschem Muster Waldschulen zu errichten und Schülerreisen und Schülerausflüge einzuführen. ck. [Eine Flotte zu verkaufen.] Als praktische Geschäftsleute geben die Amerikaner den Türken schon jetzt einen guten Wink, wie die Türkei sich im Handumdrehen eine starke Flotte verschaffen könne. In amerikanischen Zeitungen liest man:„Wenn der Krieg zwischen Italien und der Türkei vorüber ist, wird das ottomanische Reich sofort versuchen, eine Kriegsflotte zu erlangen, die stark genug ist, im Kriegsfalle eine Verwendung der prächtigen türkischen Armee zu ermöglichen, die im gegenwärtigen Kouflikt zu völliger Ohnmacht verdammt scheint. Die amerikanische Marineverwaltung ist bereit, jedem Lande eine fertige Flotte von achtunggebietender Stärke zu liefern. Die lange Reihe der Schlachtschiffe, die sich im spanisch=amerikanischen Kriege mit Ruhm bedeckt haben, ist in Anbetracht der modernen Schiffsbauten für Amerika nicht mehr ausreichend. Das Flaggschiff Neuyork des Admirals Samson, das Flaggschiff Brooklun des Admirals Schley, ja sogar die Schlachtschiffe Oregon, Jova und Indiana sollen nicht mehr in Amerikas erster Schlachtlinie stehen. Alle Schiffe sind in ganz vortrefflicher Verfassung, und da sie zu gut sind, um desarmiert zu werden, würde die amerikanische Marineverwaltung gern diese Kriegsmaschinen einer anderen Nation überlassen, vorausgesetzt, daß ein guter Preis für sie bezahlt würde.“„" C. Die„Liga gegen das Bücherverleihen“.] Der leider nur allzusehr verbreiteten Unsitte, von Freunden und Bekannten entliehene Bücher aus Trägheit oder Vegeßlichkeit nicht mehr zurückzugeben, will ein neuer Verein entgegentreten, der sich in Frankreich gebildet hat, die„Liga gegen das Bücherverleihen“, die, wie schon der Name besagt, recht radikal vorgeht und die Vergeßlichkeit guter Freunde dadurch vor Versuchung schützt, daß sie die Sitte des Bücherverleibens selbst bekämpft. * dem städtischen Burcanoberassistenten Franz Laaff zu Chln den Königlichen Kronenorden vierter Klasse verliehen. —„„ Rlachen, den 24. Oktober 1911. * Die rotbraunen Handschuhe der Oisiziere sind wenig dauerhaft, färben ab, sind bestenfalls einmal zu waschen und sehen nach kurzer Tragezeit unausehnlich aus. Da sie Schmutzstreisen auf dem granen Tuch hinterlassen sollen, so werden jetzt Versuche mit andersfarbigen Handschuhen angestellt. Die Abschaffung der rotbraunen Handschuhe steht bevor. * Der preußische Hoflieserantentitel. Es wurde die Beobachtung gemacht, daß Hoflieferanten des preußischen Königshauses sich die Bezeichnung„Königlich preußischer Hoflieferant“ beilegten. Dieser Titel ist aber, wie das Oberkämmeramt mitteilt, falsch. In ernannte Hoflieferanten dürfen sich nur „Hoflieferant Seiner Majestät des Königs“ nennen. Auch darf, da die Verleihung des Titels eine persönliche ist, die Bezeichnung„Hoflieferant“ nicht mehr nach dem Tode des damit Ausgezeichneten auf die Firma übergehen, oder nach Verlegung des Gef an einen anderen Ort weitergeführt werden, wie dies bisher gebräuchlich war. Handwerker dürfen über haupt nicht die Bezeichnung Hoflieferant führen, son dern nur den Reinertitel ihres Handwerks mit dem Vorworte„Hof“, so z. B.„Hofschuhmachermeister Seiner Majestat des Königs". Die Sitte der Hoftieferanten, das Wappen mit der preußischen Krone auf ihren Geschäftskarten zu führen, wird durch die Verfügung ebenfalls aufgehoben. Ein Recht zur Aubringung eines Wappenschildes besteht lediglich für die Außenfront des Geschäftslokales. Die Verleihungs. urkunde dars in Schauauslagen nicht gezeigt werden. Mangold. Von zuständiger Seite gehl uns im Interesse der Käufer und Verkäufer von Blattgemüsen nachstehende Mitteilung mit dem Ersuchen um Bekanntgabe zu: Als Mangold kommt, mehr in Süd deutschland, als in hiesiger Gegend, ein Blattgemüse zum Verkauf, welches als seines wohlschmeckendes Gemüse und Ersatz von Spinat nach entsprechender Zubereitung genossen wird. Während nun zwar in botanischer Hinsicht dieser Mangold der Runkelrübe nahesteht, ist doch der als Gemüse verwendete Mangold eine spezielle Varietät und von besonderer Qualität, gekennzeichnet durch längliche Form der Blätter, breiten, flachen Blattstiel und stark krause Beschaffenheit der grünen Blatteile. Neuerdings werden nun, jedenfalls als Folge der langen Dürre, auf dem Markte und in Kleinhandlungen als Mangold lediglich Runkelrübenblätter verkauft. Diese mißbräuchliche Bezeichnung der Rübenblätter als Mangold entspricht jedenfalls nicht der im Handel mit Nahrungsmitteln zu fordernden Reellität und setzen sich die Verkäufer derselben der Gefahr aus, gegen die Bestimmungen des Nahrungsmittelgesetzes zu verstoßen, welches verbietet, daß ein minderwertiger Ersatz unter täuschender Bezeichnung einer besseren Ware verkauft wird. Dem Verkaufe des Gemüses als „Rübenblätter" steht selbstredend nichts im Wege, da auch entsprechend der geringeren Qualität der Preis der Rübenblätter wesentlich geringer ist, als derjenige des Mangold. 6' Festgenommen wurden mehrere Personen wegen Unfugs, Bettelns und Obdachlosigkeit. Außerdem ein Fürsorgezögling. Aus der Umgebung. &g Geilenkirchen, 23. Okt. Gestern vereinigte sich dor hiesige Gesellenverein„St. Joseph“ im Gasthofe Johnen hierselbst, um seinen neuen Präses, Herrn Vikar Brokamp, einzuführen. Zur Unterhaltung diente u. a. die Vorführung einer Rheinreise in 60 Lichtbildern, welche durch entsprechende Erklärungen erläutert wurden. In den Zwischenpausen sang man gemeinschaftliche Lieder. Der Präses dankte für den liebevollen Empfang und versprach, stets mit ganzer Kraft und Hingabe sich dem Verein zu widmen.— In dem benachbarten Hünshoven findet in der Zeit vom 22. bis 29. Oktober eine hl. Mission statt. e Arsbeck(Kr. Heinsberg), 23. Okt. Die Eheleute J. Küppers von hier feierten in der vorigen Woche das Fest der goldenen Hochzeit, seit Menschengedenken die zweite in Arsbeck. e Elmpt, Kr. Erkelenz, 23. Okt. Unsere Gemeinde, die bei dem großen Waldbrand am 28. August ds. Is. arg betroffen wurde, hat nunmehr mit dem Verkaufe der Holzbestände begonnen. Bekanntlich wurden durch den Waldbrand im ganzen 2700 Morgen Waldbest ind zerstört. 320 Morgen des hiesigen Gemeindewaldes sind im Wege der Submission verkauft worden. Erzielt wurden für diese 320 Morgen älteren Holzbestandes, der den größten Wert des vom Brande betroffenen Teiles des Gemeindewaldes darstellte, 126000 Mk. In einem zweiten Termin und zwar am 28. Oktober ds. Is., sollen die übrigen verbrannten jüngeren Holzbestände verkauft werden. Für die 2700 verbrannten Morgen hat die beteiligte Feuerversicherungs=Gesellschaft eine Entschädigung von 300000 Mk. zu zahlen. Der Preis für das verkaufte Holz wird gegen die Entschädigungssumme aufgerechnet werden. e Elsenborn, 22. Okt. Wie verlautet, soll demnächst auf dem hiesigen Truppenübungsplatz eine Flugstation eingerichtet werden, wie dies ähnlich auf dem Truppenübungsplatze bei Döberitz geschehen ist. Dem Vernehmen nach soll geplant sein, dem hiesigen Uebungsplatze Flugzeuge und Flugzeugführer zuzuteilen. In Döberitz findet augenblicklich wieder ein Fliegerkursus statt, an dem wieder eine beträchtliche Anzahl Offiziere teilnimmt. ds Nöthen bei Münstereisel, 22. Okt. Beim Abbruch der alten Kirche hierselbst sind interessante Wandgemälde gefunden worden, die nach Mitteilungen ron Sachverständigen aus dem 15. Jahrhundert stammen. Da an eine Erhaltung der Gemälde nicht zu denken ist, wurden photographische Abzüge derselben gemacht, deren solche in das Archiv für Denkmalspflege nach Bonn entsandt wurden. Unter den Gemälden waren u. a. deutlich erkenbar„Die Flucht nach Aegypten“ und der„Kindermord“. Wie die erhaltenen Reste zeigen, war das altehrwürdige Kirchlein von Nöthen ein einschifsiger romanischer Bau mit flacher Decke, vollständig ausgemalt. e Aus dem Kreise Schleiden, 22. Okt. Wie in zahlreichen anderen Kreisen— auch in verschiedenen Eifelkreisen— soll demnächst auch im hiesigen Kreise zum Gedächtnis an die ruhmreichen Kriege, welche unserem deutschen Vaterlande die langersehnte Einigkeit gebracht, und zur Ehrung der tapferen Streiter in jenen großen Kriegen, ein Denkmal gesetzt werden. Hier wird ein Stein oder Turm errichtet werden, der von einer hervorragenden Höhe unserer Eiselberge weit in die Lande schauen soll. Ein Ausschuß hat bereits einen Aufruf zur Sammlung eines Fonds für das Denkmal erlassen. eAus dem Kreise Schleiden, 22. Okt. Die im hiesigen Kreise im vorigen Jahre eingerichtete Wanderhaushaltungsschule hielt im Laufe dieses Sommers und Herbstes in Hellenthal, den 8. Lehrkursus. Am letzten Montag nachmittag fand im Hotel Reuter daselbst die Schlußprüfung dieses Kursus unter Teilnahme der Eltern der Schülerinnen, sowie mehrerer Freunde und Gönner der Schule statt. Im vorigen Jahre haben 5 Kurse unter Teilnahme von 106 Schülerinnen stattgefunden, zwei in Mechernich, zwei in Dahlem und ein Doppelkursus in Call. Die Kurse, dauern acht Wochen. e Schleiden(Eisel), 22. Okt. Die hiesige Eisenbahnstation der Eisenbahnstrecke Call—Hellenthal ist mit dem 1. Oktober von einer Station 4. Klasse in eine Station 3. Klasse umgewandelt worden. Das Empfangsgebäube wird demnächst vergrößert. Provinzielle Nachrichten (:) Die Thüringer Spielwarenfabrikation erfuhr eine Verteuerung durch zehn bis zwanzigprozentigen Preisaufschlag der Papiermachsdrucker, Glasaugenmacher und Deckenstopper. Cöln, 23. Okt. Gestern abend stach auf dem Blaubach im Verlaufe eines Streites einer der Streitenden einen Unbeteiligten mit einem Messer in den Hals und durchschnitt ihm die Halsschlagader. Der Schwerverletzte. ein 30jähriger verheirateter Arbeiter, Vater von drei Kindern, starb kurz nach der Einlieferung ins Hospital. Der Täter ist, obwohl man die ganze Nacht nach ihm gefahndet hatte, unerkannt entkommen. *.=Gladbach, 23. Okt. Der Verkehrsverein bemüht sich um die Veranstaltung eines Rosenmontagszuges, dessen Zustandekommen bereits gesichert erscheint. In derselben Sitzung des Verkehrsvereins kam es zu einer Besprechung über die Frage eines Theaterbaues; allgemein wurde es als wünschenswert bezeichnet, daß diese wichtige Angelegenheit endlich in Fluß komme. (:) Oberlahnstein, 23. Okt. Amtliche Meldung. Nachmittags.35 Uhr überfuhr ein Güterzug auf dem Bahnhof Niederlahnstein das auf Halt stehende Ausfahrtsignal und stieß auf die auf dem Nachbargleise stehende Rangierabteilung, wobei ein Rangierer getötet wurde. Beide Hauptgleise zwischen Niederlahn= stein und Oberlahnstein waren etwa drei Stunden gesperrt. (:) Recklinghausen, 23. Okt. Zu dem gestrigen Automobilunfall wird mitgeteilt, daß nicht der Direktor Haarmann und seine Frau verunglückt seien, sondern der Betriebsführer Wagener von der Gewerkschaft Brassert, der mit seiner Frau von Bochum in einer Autotarameterdroschke nach Hause fuhr. Wagener erlitt schwere Verletzungen, seine Frau wurde leichter verletzt Gerichtszeitung. (?) Ein Seitenstück zu dem Prozeß Wolfs=Metternich beschäftigt zurzeit das Berliner Kommandanturgericht. Leutnant Ewald Eggers und Leutnant Günther Schmidt standen beim 41. Infanterie=Regiment in Tilsit in Garnison. Das kleinstädtische Leben in der ostpreußischen Grenzgarnison scheint den jungen Marssöhnen nicht behagt zu haben. Sie fuhren oftmals nach Berlin und amüsierten sich hier des Nachts in Lokalen, wo der Sekt in Strömen fließt. Da die jungen Herren knapp bei Kassa waren, so machten sie es ebenso wie Graf Metternich, d. h. sie entnahmen Darlehen gegen Wechsel und da die Darlehnsgeber mehrfach einen Bürgen verlangten, so sollen sie den Namen von Kameraden gefälscht haben. Sie machten auch in Berliner Hotels große Zechschulden und ließen sich außerdem Darlehen vom Hotelpersonal geben. Eggers vertröstete die Gläubiger mit der Versicherung, daß er der Universalerbe eines sehr reichen Oheims sei, Schmidt wies auf seine sehr reiche Mutter hin, die für seine Schulden eintrete. Der Oheim aber und auch die Mutter lehnen es ab, die Schulden der leichtsinnigen jungen Herren, die auch dem Glückspiel obgelegen haben sollen, zu bezahlen. Die Gläubiger erstatteten schließlich beim Regiment Anzeige. Die beiden Offiziere wurden aufgefordert, umgehend nach Tilsit zurückzukommen, zumal sie ihren Urlaub weit überschritten hatten. Auf Befehl des Gerichtsherrn des ersten Armeekorps wurden die jungen Herren schließlich verhaftet. Sie haben sich jetzt wegen vielfachen Betruges, schwerer Urkundenfälschung, militärischer Unterschlagung, militärischen Ungehorsams, Falschmeldung und unerlaubter Entfernung vom Regiment vor eingangs bezeichnetem Gerichtshof zu verantworten. Vermischte Nachrichten. * Mehrere Millionen vernntreut. In Paris mehren sich die Fälle von Verhaftungen unredlicher Bankiers. Jetzt wurde wieder ein Bankier Zucco, der eine Menge von kleinen Sparern um ihre Ersparnisse gebracht hatte, verhaftet. Es soll sich angeblich um Veruntreuungen in Höhe von mehreren Millionen Francs handeln. ** Der Brand in Konstantinopel. Nach einer polizeillchen Mitteilung aus Konstantinopel beträgt die Zahl der von dem Brande heimgesuchten Grundstücke 119. (—) Räuber überfielen die von Monastir nach Skutari fahrende Post bei el Bassan und raubten 30 000 Pfund. (—) Vom Kirchturm stürzte sich in Crasowa (Rumänien) ein junges, elegant gekleidetes Ehepaar in die Tiefe. * Mit den Schanstellungen wilder Völkerschaften beschäftigt sich eine Verfügung des Ministers des Innern. Danach sind die Behörden angewiesen worden, die Veranstaltungen solcher Vorstellungen in Zukunft nur dann zu gestatten, wenn die Schausteller ärztliche Atteste über die Gesundheit aller Mitglieder der Schaustellung beibringen. (:) Der Brand in der sizilischen Schwefelmine. Wie nunmehr feststeht, befanden sich 14 Arbeiter in der brennenden Schwefelmine; sie sind sämtlich umgekommen. Das Unglück trat ein, als die Tagschicht ausgefahren und die Nachtschicht eingefahren war. Außer den Umgekomenen sind noch 10 Arbeiter verletzt worden. Telegr. Börsenbericht des Echo d. Gegenwart. Berliner telegraphische Ultimokurse. 2 Berlin. Okt. 21. 28. 21. Berlin. Okt. Dt. Reichsanl. 4% „„ 3½% „„„ 3 Pr. Konsois 4% **%% * Rheinpr.-Anl. 4% „„ Westl. Pr.-A. 4% Aach. Anl. 93.02 4% Aach. Anl. 09 4% Rh.-W. Bdk. 05 4% Rh.-W. Bdk. 12 4% 4% Oest. Goldr. 4% Oest. Kronenr. 4% Russ. 1880er A. 4½% Russ. Anl. 05 4% Ung. Goldrente 4% Ung. Kronenr. Aachen-Mastr. abg. dite Genusescheine Aach.Kleinbahn kv. Elektr. Hochbahn Gr. Berl. Strassenb. Prinz Heinrichbahn Hamb.-Am. Paketf. Norddeutsch. Lloyd Berg.-Märk, Bank Berliner Hand.-Ges. Darmstädter Bank Deutsche Bank .Eff.- u. Wechselb. Disk.-Cemm.-Ant. Dreedner Bank Essener Kreditbank Lusemburg. Bank M lheimer Bank Nat.-Bank f. D. alte Oesterr. Kredit-A. Reichsbank, Di. Rh.-W. Bodenkred. Rh.-W. Disk.-Ges. Schaaffhaus. Bank Westd. Bodenkred. Wechsel. Kassakurse. 21. 23. 21. 101 50 91.75 82 10 102 00 9170 91 90 100 10 9000 100 25 99 80 000 00 9850 9860 101 60 91.75 82 00 102 00 9175 81 90 100 10 90 00 100 25 99 80 000 00 9850 98.60 9750 9770 92.25 9210 9O 90 9010 10020 100 25 9280 9300 9040 9040 Adlerbrauerei Comn 125 00 125 00 Akt.-Spinn. Aachen 114 50 114 50 Allg. Elektr.-Ges. 264 25 264 00 Aluminium 19160 19170 Ang.o Continental 11700 116 75 Arenberger Bergu. 362 C0 367 30 Aumetz Friede 195 30 194 80 Basalt 107 00 107 00 Bedburg. Woll-Ind 46 75 4660 Berl. Elektr.-Werke 196 50 197 00 Boch. Bergw. Vz.( 91 90 91 00 Bochum. Gussstah. 222 50 221 50 Buderus Eisenwerk 107 00 108 00 Colner Bergwerk 447 25 447 25 Concordia Bergv. 272 75 274 40 Consolidation 332 50 332 50 Deutsch-Lux. Bgw. 184 00 184 00 Deutsch. Uebers.-El 173 50 174 00 Dtsch. Gasglühlicht 651 00 643 50 Disch. Spiegelglas 376 00 378 00 Deutsche Waffen 401 28 8875 88 50 7400 7400 15100 151 00 13190 131 90 19160 191 60 000 00 144 20 130 70 131 00 9400 98 50 15500 164 30 12340 25750 11700 185 30 164 80 16340 16940 9900 12310 000 00 140 80 16740 127 26 134 60 156 25 Aunierdan Amsterdam Brüssel Brüssel London London London aris Paris Paris Wien Wien Platze Ital. Schweizer Pl. kurz Oesterr. Banknoten Russ. Bankn kurz lang kurz lang vista kurz lang vista kurz lang kurz burs 169 20 000 00 80 95 1000 20 515 20 435 20 305 8150 61 475 8075 8485 00 00 6060 21 00 8485 21655 UMesald vimn 204 70 404 00 Dussei. nummg. 130 00 130 00 Düsseld. Maschin. 126 10 126 10 Dynamit-Trust 178 40 178 40 Eschweiler Bergw. 166 00 165 75 Essener Steinkohle 160 10 160 25 Fag. Mannstaedt 157 25 167 25 Gasmotor Deutz 130 50 130 50 Gelsenkirch. Bgw. 179 50 179 16 Gerbstofl Renner 296 25 296 00 Gerresheimer Glas 24700 247 00 Harp. Bergb.-Ges. 173 90 174 90 Herbrand Waggon 145 00 144 40 Hoesch Eisen-Stahl 31200 312 50 Humbold Masch.-F 131 25 130 75 Kahla, Porzellan 31300 313 00 König Wilh. konv. 234 60 234 50 König Wilh. St.-Pr. 31875 318 25 Königsborn Bergw. 204 50 205 00 Lahmeyer-Elektr. 120 00 119 26 Lapp, Tiefbohrung. 70 90 70 90 Laurahütte 16200 161 25 Ldw. Löwe àmp; Co. 278 00 277 25 Massener Bergbau 126 10 128 00 Mülheimer Bergw. 163 00 165 50 Oberschl. Eisenb-B. 9500 94 90 Oberschl. Eisenind. 81 60 81 00 Orenstein& Koppel 206 76 206 80 Phönix 24700 24700 Rh. Cham. u. Dinas 95 00 94 75 Rh.-Nass. Bergw. 326 00 325 00 Rhein Spiegelglas 256 10 255 00 Rh. Stahlw. Lit. C. 153 00 152 75 Rh.-Westf. Industr. 126 00 125 50 00000 Rh.-West. Kalkw. 176 20 176 10 oo0o Rh.-W. Sprengst 227 50 228 00 oo0o Rombacher Hütten 167 60 166 75 0000 Schuckert Elektr. 156 70 165 00 20 51 Stettiner Chamotte 250 00 261 00 0000 Stolberger Zinkh. 11300 113 00 0000 Tietz Leonhard 128 50 128 50 8150 Tuchfabrik Aachen 94 50 95 50 0000 Ver. Köln-Rottweil. 299 00 298 80 00 00 V. St.-W. Zyp. u. W. 165 40 166 00 84.80 Wanderer.-W. 43600 43700 00 00 Westfalia Zement 141 25 139 50 0000 Westt. Draht-Ind. 168 76 158 75 0000 Westt. Drahtwerke 183 25 000 00 8490 Westf. Stahlwerke 6050 61 00 216 40 Wittener Quesstahl 185 00 185 26 155 00 164 10 12340 25740 11700 18440 154 80 16360 16960 99.25 12310 19950 140 75 16760 12700 134 60 156 25 Oesterr. Kredit Berlin. Handelsges. Com.- u. Discontob. Darmetädter Bank Deutsche Bank Disconto Comm. Dresdner Bank Nationalbank Schaaffh. Bankv. Petereb. Int. Hand. 202 Russ. Bankf..Hand 150 ½ El.Hoch- u. Untergb.— Schantung- Eisenb. 118 Oesterr. Staatsbahn 166 ½ Oesterr. Südbahn 19½ Anat. Eisenb.(60% 110 Baltimore and Ohlo 99½ Canada Pacifie 233 Orientb. Betr. Ges. 149 Ital. Meridionalb. 116 Ital. Mittelmeerb.— Pennsylvania— Lux. Prince Henry 144 ½ Wars.-Wiener Eis. 197½ 3% Deut. Reichsanl. 62 4% Russ. Anl 1902 90½ Bochum. Gussstahl. 29% Deutech-Lusemb. Hohenlohe-Werke 116¼ 19 ¾ 110% 96¼ 231¼ 116% 143 ¼ 194% 82 Laurahütte Oberschl. Eis.-Bed Oberschl. Eisenind. Phönix Rheip. Stahl Rombacher Hütte Gelsenkirchen Harvener Gr. Berl. Strasserb. Hamb. Paketfahrt Hansa Dampfschiff. Nordd. Lleyd Trust Dynamit Allg. Elektr.-Ges. Disch. Ueberz.-El. Siemens& Halske u. gen 164 200 ¼ 247 ½ 162½ 169 179% 174½ 191% 130“ 186% 93% 178¼ 264 ½ 423½ Ke 232 ¼ Schuckert Elektr. 156% Ges. f. elekt. Untern. 175 ¼ Otavi-Aktien 92 ¼ South W. Altika 448 ¼ Uhr. 28. 90% 221 ¼ 183 ½ 198 161% 94 247½ 152 ¼ 166½ 129 476½ 191¼ 130% 185 ¼ 93% 178 263% 23½ 231% 156 ¼ 175½ 66% 144 ½ Privatdiskont:%. Stimmung: still. Die Börse schloß äußerst still, einzelne Montanpapiere waren durch Deckungen leicht befestigt. Otavi nach vorübergehender Besserung abgeschwächt. Die Industriewerte des Kassamarktes waren vorwiegend niedriger. Weitere Berliner Kurse des Echo der Gegenwart. Okt. 4% Pr..-B. Pf. 1890 4% do. 99 unk. b. 09 4% do. 01" b. 10 4% do. 03„ b. 12 4% do. 06„ b. 16 4% do. 07" b. 17 dito 189496 3½% do.04 unk. b. 13 23. 9870 9970 9980 9970 9890 89 00 21. 98 60 9970 99 80 96 70 9800 9900 88 75 88 70 8980 89 80 4%.-O. 01" b. 10 100 00 100 00 3½% do. 06„ b. 16 90 50 90 50 4% Pr. Pf.-B. 20 und 21 unk. bis 1910 98 00 9800 Versicherungspapiere. 21. 23. 4% 40 6% 9 40. 27 d0. 28 40. 29 do. 30 31 % do. 20 do. 24 -.-B. 4% abg. 10 1904 unk. 13 1915 9910 99 10 1917 9925 99.25 1919 9926 99.25 1920 100 26 100 25 1914 92 50 92 10 1912 8976 8375 1917 100 501100 50 1920 101 00s101 00 9640 9640 9880 96 80 98.80 98 90 Cöln, 28. Okt. Ruböl(In Posten von 5000 kg 74.50 B. Okt. 70.00., 69.50 Mk. G. Berlin, 28. Okt. Rüböl Okt. 72.60(72.00). Dez. 72.50(72.20). Mai 68.00(0800). der. Hamburg, 28. Okt. Kaflee stetig. Okt. 70, Dez. 70¼ März 69¾, Mai 68¼ O. Havre, 23. Okt. Kaffee stetig. Dez. 88. März 88¼, Mai 84½, Sept. 84½. Hamburg, 24. Okt. Rohzucker stetig. Okt. 17,17½, Nov. 17.05, Dez. 17,05, Jan.-März 17,12,½ Mai 17.17½, Aug. 17.27½ C. Webstolfe. (2 Antwerpen, 23. Okt.(Tel.) Deutscher La PlataKammzug(Vertrag B) Okt..27½, Nov..22½. Dez. K 22½ Jan..17½. Febr..15, März.12½, April.12½, Mai .12½, Juni.10, Juli.10, August 507½, Sept..07½. Umsatz 135.000 kg., ruhig. A Familien-Nachrichten. 44 4%.o. vi 4% do. IX .-H. do. 4% 1904 unk. do. 4% 1905„ 14 80 20 00 4o. 4% 1907" 1: 9890) 98 80 Aachener Rückvers. 2100 B. gdeburger -Vers. 835 1 900 b. Elbertelder Peuer-Versich. 6200 B. Ma Lebens-Versich. 1520 O. Magdeburger HagelB. Wilhelmina 2931 B. Alle andern Kurse nicht festgestellt. Bankdiskont. Berlin 5.(Lombard.) Amsterdam 4. Brüssel 5½ Christiania 5. Italien Pl. 5½. Kopenhager 5. Lissabon 6; London 4. Madrid 4½. Paris 3½. Petersburg und Warschau 4½. Schweiz 4. Stockholm 5. Wien 5. „. Viehmärkte. Aachen, 23. Okr. Bericht der amtlichen Notierungs kommission am Schlachtviehmarkte zu Aachen. Aufgetriebenam 19. Okt. 1911 270 Kälber und 164 Schafe, am 23. Okt. 1911 25 Ochsen, 19 Bullen, 140 Färsen und Kühe, 18 Fresser und 792 Schweine. Bezahlt für 50 Kg. Schlachtgewicht: A. Ochsen a. vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes, die noch nicht gezogen haben (ungejocht)—., b. vollfleischige, ausgemästete, Im Alter von—7 Jahren 84—86., c. junge fieischige nicht ausgemästete und ältere ausgemästete 80—82., d. mäßlig genährte junge, gut genährte dltere 00—00., B. Bullen a. vollfleischige, ausgewachsene höchsten Schlachtwerts 76—78., b. vollfleischige, jüngere 70—74., c. mäßig genährte junge und gut genährte ältere 00—00 M. C. Färsen u. Kühe: a. vollfleischige, ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwerts— M. b. vollfleischige ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwerts bis zu 7 Jahren 80—82., c. ältere, ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Färsen 72—76., d. mäßig genährte Kühe und Färsen 64—68., e. gering genährte Kühe und Färsen 58—62 M. D. Gering genährtes Jungvich(Presser) 66— 72 M. Kälber. a. Doppellender feinster Mast 116—120., b. feinste Mastkälber 104—106., c. mittlere Mast- und beste Saugkälber 100—102., d. geringere Mast- u. gute Saugkälber 92—94 M. e. geringe Saugkälber 76—82 M. Schafe: A. Stallmastschafe: a. Mastlämmer u. jüngere Masthammel 85—87., b. ältere Masthammel, geringere Mastlämmer und gut genährte junge Schafe 80—82 M. c. mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzschafe) 65—70 M. B. Weidemastschafe: a. Mastlämmer 00 bis 00., b. geringere Lämmer und Schafe 00—00 M. Schweine: a. vollfleischige Schweine von 80—100 kg (160 bis 200 Piund) Lebendgewicht 63—64., b. vollfleischige von 100—120 kg(200—240 Pfund) Lebendgewicht 60—62., c. vollfleischige von 120—150 kg (240—300 Piund) Lebendgewicht 58—60., d. Fettschweine über 150 kg(3 Zentner) Lebendgewicht 00 bis 00., e. vollfleischige Schweine unter 80 kg(160 Pfd.) Lebendgewicht 59—61., f. unreine Sauen und geschnittene Eber 00—00 M. Der Handel war bei Großvieh lebhaft, bei Fressern und Kälbern flott, bei Schafen ruhig, bei Schweinen mittelmäßig. * Cöln, 23. Okt. Schlachtviehmarkt. Aufgetrieben waren: 647 Ochsen, 638. Kühe, 79 Bullen, 520 Kälber, 75 Schafe, 6360 Schweine. Preise für 50 kg. Ochsen: a. vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis 7 Jahren: Lebendgewicht 49—52., Schlachtgewicht: 88—90., b. junge, fleischige, nicht ausge. mästete und ältere ausgemästete: L. 45—18., Schl. 85—87., c. mäßig genährte junge, gut genährte ältere L. 41—44., Schl. 77-80., d. gerig genährte jeden Alters: L 36—39., Schl. 60—68 M. Färsen, Kühe und Jungvieh: a. vollfleischige, ausgemästete Färsen hochsten Schlachtwertes: L. 46—49., Schl. 00—00., b. vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 1 Jahren: L 42—45., Schl. 78—82., c. ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Färsen: L 37—40., Schl. 74—76., d. mäßig genährte Kühe und Färsen: d. L 82—35., Schl. 68—70., e. gering genährte Kühe und Färsen: L 00—00., Schl. 58—64 M. Bullen: a. vollfleischige, ausgewachsene höchsten Schlachtgewichtes bis zu 3 Jahren: L. 48—50., Schl. 80—82., Schl. vollfleischige jüngere I. 40—45., Cenl. 72—75., c. manig genahrte jungere und gut genährte ältere: L. 00—00., Schl. 65—68., gering genährte 00—00 M. In allen Gattungen schleppend. Kälber: a. Doppellender feinster Mast 00—00., b. feinste Mast(Vollmilchmast) und beste Saugkälber 55—60., c. mittlere Mast- und gute Saugkälber 50 bis 54., d. geringe Mast- und gute Saugkälber 40—47 ., e. geringe Saugkälber 00—00., f. Presser(gering genährtes Jungvich) 00—00 M. Schweine: a. vollfleischige bis 2 Ztr. Lebendgew. 47—48., Schlachtgew. 58—61., b. vollfleischige über 2 Ztr., Lebengew. 45—47., Schl. 57—60., c. vollfleischige über 2½ Ztr. L. 46—47., Schl. 58—60., d. Fettschweine über 8 Ztr. L. 47—48 M. Schl. 59—61., e. gering entwickelte I. 40—44., Schl. 50—56., f. Sauen L. 40—44., Schl. 50—56 M. Geschnittene Eber L 00—00., Schl. 00—00 M. Schleppend bei fraglicher Räumung. Getreide. (:) Berlin, 23. Okt.(Tel.) Fruchtmarkt. Weizen Okt. 206,00. Dez. 209.50. Mai 216.25. Roggen Okt. 000.00, Dez. 189.25, Mai 193.75. Hafer Dez. 186.25, Mai 189.25. Mais Dez. 000.00, Mal 000.00. Rüböl Okt. 72.50, Dez. 72.50, Mai 68.00. Weizenmehl 25.50—28.50, Roggenmehl Neuß, 28. Okt. Pruchtmarkt. Weizen neuer la 20.80, Ila 19.80 Mk., Roggen neuer la 18.60 Mk., IIa 17.60 Mk. Hafer neuer la 18.00. Ila 17.00 Mk. Wintergerste 00.00 Mk. für 100 kg. Kartoffeln.50—.00 Mk., Heu.50—.00 Mk. Luzerner Hieu.50 bis.00 Mk. für 50 kg. Krummstroh 20.00 Mk. Breitdruschstroh 22.00 Mk. für 500 kg. Kleie.20 Mk. für 50 kg. Cöln, 23. Okt. Fruchtmarkt. Luzerner Heu 10.50 bis 11.00 Mk. Wiesenheu.00 bis.20 Mk. Roggen Breitdruschstroh.40 bis.80 Mk. Krumm- und Preßstroh.40 bis.80 Mk. Pest, 28. Okt. Weizen. Tendenz: willig. Okt. 11.85, April 12,05. Roggen. Tendenz: fest. Okt. 00,00, April 10,51. Hafer. Tendenz: stet. Okt..50, April .64. Mais. Tendenz: ruhig. Mai.58. Oels.„Oelsaaten, Fettwaren, Spiritus. Kolonialwaren Neun, 23. Okt. Rübösl 70.00 Mk., taßweise 72.00 Mk., gereinigtes 78.00 Mk. für 100 kg. Rübkuchen große 110.00 Mk., kleine 114.00 Mk. für 1000 kg. waggonweise. Raps la 30.00., lla 29.00 Mk., Aveel 29.00 Mk. Standesamt Nachen I. 23. Okt. Geburten. Maria, T. von Peter Kaussen, Tagelöhner, Jakobstr. 18.— Hubert, S. von Heinrich Gregoire, Hausierer, Jakobstr. 18.— Karl, S. von Wilhelm Kräwinkel, Grundarbeiter, Jakobstr. 18.— Luzia, T. von Ludwig Schiffers, Eisendreher, Jakobstraße 18.— Joseph, S. von Heinrich Solles, Grundarbeiter, Jakobstr. 18.— Leonhard, S. von Joseph Kleinen, Kesselschmied, Jakobstr. 18.— Katharina, T. von Johann Gülpers. Bureaugehilfe, Horngasse 20. Josephine, T. von Johann Zimmermann, Schlosser, Sandkaulstr. 105.— Joseph, S. von Heinrich Gatzweiler, Mechaniker, Ottostr. 46/1.— Peter, S. von Moritz Chastanier, Obsthändler, Bahnhosstr. 24.— Nikolaus Jollet, Telegraphenarbeiter, Scheibenstr. 9.— Anna, T. von Joseph von Theuen, Lagerarbeiter, Kockerellstr. 27.— Elisabeth, T. von Karl Bornes, Schreiner, Jakobstr. 18.— Gertrud. T. von Johann Flatten, Bahnwärter, Jakobstr. 18.— Frieda, T. von Peter Smeets, Wächter, Neupforte 2. Peter, S. von Leonhard Dreuw, Feuerwehrmann, Jakobstr. 18.— Matthias, S. von Hubert Nießen, Bureaugehilfe, Friedrichstr. 27. Heiratsankündigungen. Ludwig Jansen, Bismarckstr. 121, mit Josephine Krückel, Bismarckstr. 118. Joachim Schopp, Michaelsbergstr. 30, mit Theresia Graf. Gregorstr. 8.— Friedrich Wilhelm Knops, Kohlberg, mit Luise Merteus, Neustr. 4.— Peter Joseph Vondenberg, Dremmen, mit Petronella Close, Josephsplatz 6.— Lothar Nietsch, Schildstr. 6, mit Helena Pelzer, Vaals.— Peier Foerster, Hochemmerich, mit Johanna Bendels, Rehmplatz 9.— Ignaz Desernot, Pontstr. 72, mit Katharina Cloeser, Oberstraße 5.— Hubert Prömper, Steinkanlstr. 42, mit Sibylla Kuck, Marienbongard, 12.— Joseph Körner, Sandkaulstr. 121, mit Kath. Lemke, Annästr. 22.— Franz Weirauch, Elsaßstr. 76, mit Heleue Rittel, Kasernenstr..— Peter Edmund Säger, Roehe, mit Anna Maria Ningers, Scherpenseel. Heiraten. Joseph Langer mit Josephine Ernst. Joseph Bongard mit Pauline Etzbach.— Wilhelm Schulte mit Hubertina Savelsberg.— Peter Wunderlich mit Agnes Gülikers.— Alfons Teller mit Wilhelmine Schmetz.— Lorenz Beeck mit Salomea Müller. Sterbefälle. Barbara Maerkens, 1 J. 9 Mt., Elsaßstr. 76.— Anton Begas, 1 J. 9 Mt., Peterstraße 114.— Peter Schreiber, 6 Mt., Friedrichstr..— Anton Dixtores, 7., Franzstr. 103.— Klemens Willems, 2., Elsaßplatz 5.— Elisabeth Jungschlaeger, 19., Ludwigsallee 39.— Jusephine Malmedy, 2 J. 4 Mt., Bismarckstr. 197.— Josephine Bremen, geb. Bequjean, 55., Bendelstr..— Friedrich Rothhardt, 68., Schildstr. 6.— Joseph Thissen, 1., Königstr..— Michael Liebert, 51., Rvermonderstr. 18. Standesamt Haaren. Vom 1. bis 15. Okt. Geburten. Peter Joseph, S. von Simon Johann Goergens, Eisenbahnschlosser, Verlautenhelde.— Maria, T. von Edmund Vonderbank, Hüttenarbeiter, Kochstr. 18.— Sophia, T. von Peter Joseph Pfeiser, Nadler, Hauptstr. 164.— Philipp, S. von Heinrich Joseph Strang, Handelslehrer, Kochstr. 23. Heiratsankündigungen. Heinrich Kreutz, Mittelstraße 7, mit Christine Müllejans, Nachen.— Wilhelm Joseph Errenst, Hauptstr. 96, mit Anna Barbara Hubertina Lentzen, Immendorf.— Johann Jansen, Rothe Erde, mit Maria Philomena Vondenhoff. Heiraten. Heinrich Joseph Scholl mit Maria Katharina Ludwigs.— Winand Knipprath mit Gertrud Wöllgens. Sterbefälle. Maria Mechtilde Sauren, 10., Sübstr.— Maria Luzia Schmitz, 6., Verlautenheide 139.— Sebastian Schroeder, 8., Verlautenheide.— Agnes Scheeren, 13., Bachstr. 7.— Herm. Lukas, 66., Kirchgasse 4. In den teueren Zeiten Darum gebrauche man nur Myrrholiuseife, sie ist überraschend ausgiebig u. billig im Gebrauch n. ersetzt die teuersten Schönheitsmittel, weil ein ideales Hautpflegemittel! 23146 Machöner * MARKE„ELTE“ hergestellt aus bestbewährtem reinwollenem Kammgarn Cromhassiges Fabrikat Grösse 1 .58.69.10.78 Grösse 6 6 7 9 .8s.8s.80 Mo Versuchen Sie ein Probe-Paar! 9 Nacher, 24. Oktober 1911. Nr. 121. Aaehoner Vamerenelatt. Beilage zum Echo der Gegenwart. Sturmpögel. Ein Schiffsroman aus dem Nordland von Anny Wothe. Copyright 1910 by Anny Wothe. Leipzig.(Nachdr. verb.) „So?“ gab der Bankier zurück.„Ich nicht! bei der Wirtschaft! Es war ja, als ob eine Kauchausu“ Meine Frau will haus wieder die Seekrankheit kriegen.“ „Ach, wie macht sie denn das?“ mischte sich der immer fragende Professor ins Gespräch, und, ohne eine Antwort abzuwarten, fragte er weiter: „Wissen Sie etwas von den Faröer=Inseln, meine Herren? Nein, Sie wissen nichts! Also: Die Faröer sind in sechs Kreise eingeteilt, jawohl, in sechs Kreise. Jeder Kreis hat eine eigene Volksvertretung. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Die größte Insel ist Strömö, auf der die Hafenstadt Thorshavn llegt.“„„mmz.##. Der Professor brach tief verstimmt ab. Die ganze Gesellschaft hatte sich verflüchtigt. So gings ihm immer. Die Menschen waren eben so ungebildet. Wo sie doch nun mal Gelegenheit hatten, etwas zu profitieren und etwas zu lernen, da liefen ste schnöde davon, und dabei hatte er doch gesehen, wie der alte Oberlehrer aus Leipzig gestern da oben auf dem Sonnendeck einen Vortrag über die Farder=Inseln gehalten, und wie alles um ihn herumstand und aufmerksam zuhörte, und er hatte auch vernommen, wie der gelehrte Geheimrat aus Heidelberg hinterher sagte: „Von dem Mann kann man was lernen. Der hat nicht bloß die Bücherweisheit, sondern der sieht auch mit Augen und Herz.“ „Lächerlich!" dachte der Professor. Ein Mann, der nicht halb so viel hatte wie er. Und er setzte sich langsam in Bewegung, um nach dem Morgentee unten im Speisesaal sein erstes Frühstück einzunehmen. Und stolz wie ein Herrscher um sich blickend, schritt er hinab zum lecker bereiteten Mahle. Marne aber, der jetzt am Haupteingang Olaf Bodenbringk mit trübem Lächeln die Hand reichte, sagte herzlich: „Sie sind immer so freundlich mit mir, Herr von Bodenbringk, daß ich zu Ihnen hier von allen Menschen auf dem Schiffe das meiste Vertrauen habe. Würden Sie nun, wenn ich Sie für mich und meine Schwester um Schutz bitte, mir solchen gewähren und auch Ihr Vertrauen, ohne zu wägen?“ Bodenbringk sah erstaunt, aber doch zugleich prüfend in das Gesicht des Jungen, der den nassen Südwester jetzt abgenommen hatte und die Regentropfen aus den blonden Locken schüttelte. „Ohne zu wägen!“ antwortete dann Bodenbringk herzlich, die Hand des Jünglings fest in der seinen haltend.„Verfügen Sie über mich zu jeder Zeit.“ „Und wenn der Schein auch gegen uns sprechen sollte, auch dann?“ „Ich glaube an Sie!“ „So danke ich Ihnen aus Herzensgrund.“ Dann stand Bodenbringk allein, und ein Schauer, ein süßer Schauer, durchrann seine Gestalt. „Er muß ein Weib sein,“ flüsterte er bebend, „ein stolzes, ein süßes Weib!“ Und das Nebelhorn schrie durch den tosenden Wind, und die Wellen schlugen wildbrausend immer höher gegen den Schiffspalast, der mit seiner schimmernden Brust so siegessicher die Flut teilte. Schaumhaarig, gigantengleich wälzten sich die Wellen heran. Lächelnd flog die„Oceana“ in dem graufahlen richt darüber hin. Der Sturm hatte ausgetobt. Aus Nebel und Dunst tauchten die Faröer=Inseln im Wasser empor. Ein matter, grüner Hauch von spärlichem Graswuchs lag auf den Bergen, die in allen Regenbogenfarben schimmerten. Kulissenartig schoben sich die Felsen, einer hinter dem andern, vor, ein unbeschreiblich großartiges Bild. Und ganz heimlich tauchte dann, in einer Bucht fast versteckt, das kleine Städtchen Thorshavn auf, ein kleines, weltfernes Idyll im hohen Norden. Mit Staunen und geheimer Beklemmung sahen die an Bord versammelten Passagiere der „Oceana“ dieses kleine, bescheidene Nest mit seinen armseligen, nur mit Torf oder Rasen gedeckten Hütten vor sich liegen. Auch ein Kirchlein blickte still über das jetzt smaragdgrüne Meer und gab, im Verein mit dem buntfarbigen Anstrich, ein farbenfrohes, malerisches Bild, trotzdem kein Baum und kein Strauch die Landschaft belebte. Wie Todesstarre lag es in der Luft. Nur öde Steinfelder konnten hier reden. Als aber die Boote der„Oceana“ herniederrasselten, da kam schon wieder Leben in die Schiffsgesellschaft, und nicht lange dauerte es, da begann unter Scherzen und Lachen die Ausschiffung der Passagiere. Sigrun hatte es vorgezogen, nicht an Land zu gehen, und nun saß sie im Schutze des Achterdecks behaglich in einem bequemen Korbsessel in erregtem Gespräch mit Herrn von Bodenbringk und Frau Gerstenberger, die auch an Bord geblieben war. Rita Gerstenberger fühlte sich in diesen Tagen besonders leidend, und Frau Lena wagte es nicht, das Schiff zu verlassen. Rita lag nicht weit von der Gruppe völlig apathisch in ihrem Stuhl und starrte ins Blaue. „Sie hat heute ihren schlimmen Tag,“ hatte Frau Gerstenberger vorhin Sigrun vertraut. „Der Steward ist so unvorsichtig gewesen, ihr wieder einen Brief zu überreichen, der unglücklicherweise wieder einen Heiratsantrag enthielt. Es ist der vierte hier auf dem Schiffe, und zwar immer von Männern, mit denen Rita kaum noch bisher ein Wort gewechselt hat. Das erbittert das arme Ding so und macht sie ganz unfähig, sich wieder aufzuraffen. Es ist bei ihr nachgerade zu einer fixen Idee geworden, daß unser bißchen Geld ihr jede Lebensfreude vergällt, und daß sie nichts ist und ihr Geld alles. Um sie von ihrer tiefen Isslischen Depression zu heilen, haben wir die si mit ihr unternommen, und nun scheint es sogar hier noch schlimmer zu werden und dieselbe Treibjagd loszugehen wie in anderen Badeorten. Na, mein Mann kann ja dem neuen Kandidaten wieder heimleuchten.“ Sigrun hatte versucht, auf die mütterlichen Sorgen Frau Lenas, die ihr durch ihre einfach gerade Art und gesunden Sinn ganz sympathisch war, einzugehen, aber sie hörte doch nur mit halbem Ohr zu, und ihr Blick hing an der Gestalt des braunbärtigen Mannes, der da drüben auf der kleinen Schiffsbrücke stand, die das Mittelschiff mit dem Hinterdeck verbindet, und anscheinend angelegentlich hinüber nach Thorshavn sah, obwohl Sigrun deutlich gewahrte, daß er keinen Blick von ihrem Antlitz wandte. Auch das lebhafte Gespräch, das der hinzukommende Bodenbringk mit ihr anknüpfte, konnte sie aus dem seltsamen Bann, in dem der Fremde sie hielt, nicht herausreißen. Bodenbringks Worte klangen ihr wie aus weiter Ferne, und als Frau Lena aufstand, um einmal nach Rita zu sehen, die so müde in ihrem Stuhl hindämmerte, da fühlte Sigrun plötzlich, daß der Fremde geradewegs auf den Stuhl zuschritt, den Frau Lena soeben verlassen. Auch Olaf hatte sich erhoben. „Ich bitte Sie, bleiben Sie, Herr von Bodenbringk,“ flehte plötzlich Sigrun, zu dem blonden Riesen hilfeflehend, mit angstvollem Blick den Mann mit der Brille streifend, der sich langsam, aber ganz selbstverständlich in den Stuhl an ihrer Seite niederließ. „Ich stehe natürlich zu ihrer Verfügung,“ gab Bodenbringk flüsternd zu.„Befehlen Sie, daß ich diesen da irgendwie entferne?“ „Nein, nein,“ antwortete Sigrun erregt zurück.„Wenn ich nur wüßte, wo mein Bruder geblieben ist.“ Trotzdem die Unterhaltung ganz leise geführt wurde, schien der Mann mit dem langen Barte dort Sigruns Frage gehört zu haben. „Ich sah vorhin den jungen Herrn oben auf der Kommandobrücke in Unterhaltung mit dem Kapitän stehen,“ mischte er sich ins Gespräch. „Tanke sehr!“ entgegnete Sigrun, den weißen Gazeschleier, der über ihrem braunen Haar lag, fester um ihr ganz blaß gewordenes Gesicht ziehend.„Der Junge ist so wißbegierig, er kann nicht genug von den Reisen und Abenteuern des Kapitäns hören, der so gut zu erzählen weiß. Da werde ich ihn vorerst wohl nicht zu sehen bekommen.“ „Soll ich ihn rufen?“ fragte Bodenbringk. „Nein, nein,“ wollte Sigrun abwehren, denn sie hatte Furcht, daß Olaf sie verlassen könnte, aber eine Bewegung des Fremden und ein Blick in sein Gesicht zwang sie plötzlich, ganz gegen ihren Willen, bejahend das Haupt zu neigen. Zögernd nur ging Bodenbringk mit leichtem Gruß davon, Marne zu suchen. Was war das eigentlich? Was hatten die beiden? Es war augenscheinlich, daß Frau Sigrun Furcht vor dem Fremden hatte, und doch bestimmte eine Bewegung, ein Blick von ihm, daß sie ihn fortschickte, obwohl sie zuerst so sehr sein Bleiben gewünscht. Der Mann, hinter dessen dunkler Brille ein Paar große, leuchtende Augen funkelten, sah Bodenbringk lange nach, dann sagte er: „Sie haben ihn ungern fortgeschickt, diesen blonden Recken, ich sah es Ihnen an. Weshalb baten Sie ihn nicht, zu bleiben?“ „Das sähe wie Furcht aus.“ „Furcht,“ sagte der Fremde,„das ist das Rechte. Ich habe von jeher das Glück gehabt, den Menschen Furcht einzuflößen. Werden Sie es glauben, schönste Frau,“— hier lachte er seltsam heiser auf—„daß alles, was ich am meisten im Leben geliebt, Furcht vor mir hatte?“ Sigrun klopfte das Herz zum Zerspringen, aber sie bezwang sich doch und sagte, mit einem leisen Lächeln um den roten Mund: „Vielleicht haben Sie nie etwas dazu getan, denjenigen, die Sie liebten, diese Furcht zu nehmen. Die Augen des Mannes, deren Farbe man durch die Brillengläser nicht erkennen konnte, funkelten sie fast feindselig an. „Nein,“ sagte er hart,„dazu war ich stolz. Nicht mit Gewalt wollte ich erzwingen, was nur Liebe geben konnte.“ Sie sah ihm plötzlich warm ins Gesicht, und es war fast, als ob sie ihm freundlich und voll Güte die Hand entgegenreichen wollte. „Sie haben gelitten,“ sagte sie leise.„Das Leid macht bitter und ungerecht. Wer kann sagen, wenn ein unglückliches Geschehnis zwei Herzen vielleicht auf immer getrennt, wer die Schuld trug! Vielleicht war es nur ein Hauch, ein Gedanke, der die Seelen schied, und nicht ein Wort wurde gesprochen, das eine Brücke schlagen konnte von Herz zu Herz.“ „Das war ein gutes Wort, werte Frau,“ nickte der Fremde, dann lachte er bitter auf.„Nur, daß es im Leben anders ist, Verehrteste! Da besteht ein jeder auf seinem Schein. Jeder glaubt, im Recht zu sein, und Trotz und Hochmut sind ein häßlich Kraut, das wild wuchert. Ich habe mir schon so oft gedacht; wenn jeder nicht immer so viel an sich denken würde und an das Leid, das ihm widerfahren, und ihm zuweilen auch mal einfiele, welches Leid der andere vielleicht mit sich herumzuschleppen hat, dann könnte manch Stücklein Menschenglück gerettet werden.“ Sigrun sah forschend in das jetzt halb von ihr abgewandte Gesicht. Seltsam, welch tiesen Klang die Stimme des Fremden hatte, einen Klang, den sie einst vor langer, langer Zeit zu hören vermeinte und doch anders. Und wieder durchzuckte sie der Gedanke: „Wenn er es wäre! Allmächtiger, nur das nicht!“ stöhnte ihre Seele. Nein, es war ja Wahnsinn. Er, den sie meinte, war wesentlich anders, viel stärker, robuster gewesen. Er hatte ein volles, blühendes Antlitz, und das Gesicht dieses Mannes hier war bleich und zerfallen. Ihre Furcht vor Entdeckung schuf ihr allerhand Schreckbilder, so daß sie in jedem harmlosen Reisenden schon einen Häscher sah. Jetzt stand der Brillenmann auf und blickte wie sinnend in die Ferne. Die Sonne brach durch das graue Gewölk und streute überall leuchtende Silberperlen auf die Flut. „Heil dir, Sonne! Heil dir, Licht! Heil dir, leuchtender Tag!“ sagte er, wie beschwörend die Hand ausstreckend, „Möchte dieser Tag auch Ihnen ein freundliches Erinnern bringen.“ Flüchtig griff er an seinen breitkrempigen Hut— er war der einzige von allen Passagieren, der einen solchen und nicht die Schiffsmütze trug — dann schritt er nach dem Turnsaal hinüber, immer noch den Blick starr auf das Meer gerichtet, als bannte ihn eine Vision. Sigrun aber bebte fröstelnd zusammen. Ein kalter Wind kam aus Norden über die dänischen Inseln, der erkältete auch ihr Herz.—— Bodenbringk hatte sich unterdes vergeblich bemüht, Marne zu finden. Auf Haupt=, Ober= und Salondeck hatte er schon Ausschau gehalten, das Promenadendeck abgesucht, und er war auch schon auf das Sonnendeck gestiegen, aber keine Spur war von dem blonden Jungen zu entdecken. „Er wird doch nicht allein an Land gegangen sein?!“ dachte Olaf plötzlich unwillig. Er trat nochmals auf das Salondeck hinaus, um an die Schiffstreppe zu gehen, wo gerade die Musikkapelle einige zurückkehrende Boote mit ihren lustigen Weisen willkommen hieß, da sah er plötzlich Marne bei dem diensthabenden Offizier stehen, der ihm soeben eine, wie es schien, mit den Booten gekommene Depesche überreichte. Bodenbringk hemmte unwillkürlich seinen Schritt, und nun beobachtete er, wie Marne Jensen, der hastig die Depesche öffnete, tief erblaßte und mit dem Ausdruck des Entsetzens auf das Blättchen Papier starrte, das in seiner Hand zitterte. Der Junge sah zum Umsinken aus. Was war nur geschehen? Im Augenblick war Bodenbringk an Marnes Seite, und seinen Arm durch den des an allen Gliedern zitternden Knaben schiebend, führte er den willenlos Folgenden dem Bug des Schiffes zu. Hier war es menschenleer. Nur ein Mairose hautierte mit Scheuereimer und Besen, verschwand aber schleunigst, als die beiden Männer vorüberschritten. „Nun beichten Sie mal!“ sagte Olaf, stehen bleibend und ohne weiteres den Kopf des Knaben zwischen seine beiden Hände nehmend.„Haben Sie so wenig Vertrauen zu mir, Ihrem alten Freunde, daß Sie es nicht können?“ Marne riß seinen Kopf aus den ihn so zart liebtosenden Händen voll jäher Leidenschaft empor und stampfte energisch mit den Füßen. „Lassen Sie mich!“ rief er heftig.„Quälen Sie mich doch nicht. Sehen Sie denn nicht ein, daß ich nicht reden kann?“ (Fortsetzung folgt.) Neues Verfahren zur Bekämpfung der Grubenexplohon. Von Grubeninspektor Joh. Schürmann(Bochum). Die großen Grubenexplosionen der letzten Jahre, ## denen sich soeben wieder die schwere Katastrophe von St. Etienne anreiht, haben neben vielen völlig unbrauchbaren Vorschlägen zu ihrer Bekämpfung auch keinzelne beachtenswerte Verfahren gezeitigt, mit denen anscheinend Erfolg versprechende Versuche angesstellt wurden, die zumteil auch jetzt noch fortgesetzt perden. Die Träger aller Grubenexplosionen sind entweder das Methan oder Grubengas, vom Bergmann schlechtweg Schlagwetter genannt, oder der Kohlenstaub, oder auch, und das ist bei allen größeren Explosionen wohl Izumeist der Fall, beide zusammen. Der BergBunkundige glaubt gewöhnlich, Schlagwetter bildeten Tsich nur in seltenen Fällen, z. B. bei den Explosionen selbst in der Grube. Es wird ihn daher überraschen, wenn er hört, daß solche ununterbrochen in ganz gewaltigen Mengen auftreten und daß etwa aus den 200 Zechen des Ruhrreviers Tag für Tag innerhalb 24 Stunden etwa 2000000 Kubikmeter Grubengas ausströmen, d. h. also etwa siebenmal so viel als das gesamte aus diesen Gruben geförderte Kohlenquantum. * Das Grubengas hat sich nämlich bei dem Entstehungs# prozeß der Steinkohlen gebildet und, da es nicht entweichen konnte, in großen Mengen in den Poren der Kohle und des Nebengesteins angesammelt. Wird nun ein Flöz in Angriff genommen, und von Strecken Hurchörtert, so wird das Gas frei. Es quillt aus der Kohle heraus, und tritt in die Strecken ein, um sich hier mit der diese durchströmenden Grubenluft zu vermischen. Erreicht der Gehalt der Grubenluft an Schlagwetter hierbei 5 vom Hundert, so ist das Gemisch zexplosibel". Die Explosionsfähigkeit steigt mit der Zunahme des Schlagwettergehaltes bis zu etwa 9½ Prozent, nimmt dann gleichmäßig ab, um bei 15 Proz. wiederum unexplosibel zu werden, da alsdann, der Sauerstoffgehalt des Gemisches nicht mehr genügt, um das Grubengas zur Entflammung zu bringen. Es ist deshalb theoretisch stets dafür zu sorgen, daß die Grubenluft unter 5 Prozent bleibt. In der Praxis wird allerdings verlangt, daß der Schlagwettergehalt 1 Prozent nicht übersteigt. Dieses wird durch große Ventilatoren erreicht, die in jeder Minute bis 10000 Kubikmeter Luft aus der Grube absangen. So lange die Ventilation in Ordnung ist, droht von der normalen Grubengasentwicklung nur selten Gefahr. Es kann allerdings auch dann vorkommen, daß sich die Schlagwetter, die nur etwa halb so schwer sind wie gewöhnliche Luft und daher auf dieser gewissermaßen schwimmen, in den oberen Teilen der Strecken, namentlich in Auskesselungen der Firste und dergl., ansammeln und hier explosible Gemische bilden. Eine erheblich größere Gefahrenquelle aber bildet der Umstand, daß das Grubengas stellenweise in räumlich weit ausgedehnten Klüften oder auch in kleineren Hohlräumen unter starkem Druck in großen Mengen aufgespeichert ist. Wird solch ein gefährlicher Gasbehälter angefahren, d. h. mit einer Strecke angetroffen, so wird das Gas plötzlich frei und füllt in wenigen Minuten die ganze Strecke, ja bisweilen sogar einen großen Teil des ganzen Grubengebäudes. Ein dann abgefeuerter Sprengstoff muß sofort eine verheerende Katastrophe herbeiführen. Aber auch die Grubenlampe ist dann trotz ihrer Bezeichnung als Sicherheitslampe ein gefährliches Werkzeug. Zwar ist ihre Flamme durch den darübergesetzten, von Davy erfundenen Drahtkorb von der Außenluft getrennt und so der letztere von einer Uebertragung der Flamme geschützt. Dieser Schutz währt jedoch nur so lange, als die Lampe unbeschädigt und der Drahtkorb nicht glühend ist, was in einem Schlagwettergemisch aber bald eintritt, wenn die Flamme nicht zeitig genug herabgemindert oder ausgelöscht wird. Noch gefährlicher als das Grubengas ist, wie man in dem letzten Jahrzehnt erst recht erkannt hat, der Kohlenstaub. Dieser explodiert allerdings nur, wenn die gewaltige Stichflamme eines falsch angesetzten oder überladenen Sprengschusses aus dem Sprengloch schlägt oder wenn eine Schlagwetterexplosion ihn in Brand gesetzt. Dafür ist die Kohlenstaubexplosion aber um so gefährlicher. Während eine Schlagwetterexplosion meist lokal beschränkt bleibt, da das Gas bald verbrannt ist, trägt der feine, überall lagernde und in der Luft schwebende Kohlenstaub die Explosion schnell über die ganze Grube, überallhin Tod und Verderben bringend. Gerade das Umsichgreifen einer ungefährlichen kleineren Explosion zu verhindern, ist heute das Bestreben der Bergtechniker. Ein Verfahren, auf das auch mehrere Patente erteilt sind, besteht darin, in den Strecken Türen von Drahtgewebe anzubringen, die ähnlich wirken sollen wie die Drahtkörbe der Sicherheitslampe. Die durch die Drahtgewebe streichenden Verbrennungsgase sollen nämlich durch die schnelle Wärmeverteilung und Ausstrahlung des Metalles abgekühlt werden. Während dieses für die kleinere Flamme der Sicherheitslampe wenigstens für eine Zeit gut erreicht wird, dürfte diese Methode gegenüber der gewaltigen Explosionsflamme jedoch versagen, abgesehen davon, daß die Wucht des der Explosinosflamme vorausgehenden gewaltigen Luftdruckes die Türen zerstören wird, ehe sie von der Flamme selbst erreicht sind. Bessere Erfolge hat dagegen der Direktor der Versuchsstrecke zu Liévin in Frankreich J. Tafsauel mit Versuchen zur Bekämpfung von Grubenexplosionen erzielt, die er dort angestellt hat und noch anstellt. Die Versuchsstrecke von Liévin besteht aus einem künstlichen Grubengang von 230 Meter Länge und 2,80 Quadrat= meter Querschnitt, der aus 10 Millimeter starkem bestem Stahlblech hergestellt ist. In dieser Strecke werden durch Anzünden von Grubengas und Kohlenstaub künstliche, den natürlichen Verhältnissen möglichst angepaßte Grubenexplosionen erzeugt, um an diesen die Mittel zu ihrer Bekämpfung zu erproben. Es wurden dort über 400 Explosionen von den leichtesten bis zu den schwersten ins Werk gesetzt. Dabei ergab sich die allerdings stets angenommene Tatsache, daß der eigentlichen Explosionsflamme Luftwellen vorauseilen, die das Streckenende früher erreichten als die Spitze der Flamme. In demselben Maße, wie die Menge der vorbenannten Gase und das Ausdehnungsbestreben größer wird, wächst die Schnelligkeit der Luftwellen, die der Flamme vorausgehen, außerordentlich. Von dieser Tatsache macht Taffanel eine interessante Anwendung zur Erstickung der Grubenexplosionen. Ihr Prinzip beruht auf der Ausnutzung der bewegenden Kraft der Luftwellen, die der Flamme vorauseilen, um wenigstens an einer Stelle Verhältnisse zu schaffen, die das Weiterschreiten der Explosion verhindern sollen. Zu diesem Zwecke brachte er an einer geeigneten Stelle Bretter in den Strecken an, auf denen unverbreunbarer Staub aufgehäuft war. Dieser wurde von den Luftwellen herabgeschleudert und erstickte die nachfolgende Flamme. Noch wirksamer als diese Art Staubdamm war ein Wasserdamm. Hierbei waren auf Querbrettern mit Wasser gefüllte Behälter im stabilen Gleichgewicht aufgestellt, die der erste Explosionsstoß leicht umwarf. Die Wassermassen stürzen herab, ehe die Flamme ankommt und überladen die Luft mit Feuchtigkeit derart, daß die Auslöschung urplötzlich erfolgt. Dabei genügten 90 Liter Wasser auf den Quadratmeter des Streckenauerschnittes, um selbst die schwersten Explosionen zu ersticken, darunter solche, die, wie frühere Versuche gezeigt hatten, ohne Vorhandensein des Wasserdammes die letzten 10—20 Meter der Strecke in Fetzen auseinanderschmetterten, obwohl das verwandte Stahlblech einen Druck von 45 Atmosphären aushält. Die Einrichtung Taffauels ist jedoch für den praktischen Grubenbetrieb etwas zu umständlich, ganz abgesehen davon, daß sie den Wetterweg bedeutend versperrt. Diesem Mangel läßt sich für deutsche Gruben wo eine Berieselung besteht, leicht abhelsen. Die Berieselung ist eine kilometerlange Wasserleitung, welche die ganze Grube durchzieht, um damit den Kohlenstaus anzufeuchten und so weniger entzündlich zu machen. Es ist nun vorgeschlagen worden, an die Berieselungsleitung besondere Düsen oder Mundstücke unzuschließen, die gewöhnlich durch Ventile abgesperrt sind. Die Verschlußventile sind so eingerichtet, daß sie beim Eintritt der Explosion durch den vorhergehenden Luftdruck geöffnet werden, worauf die Ausgüsse kräftige Wasserstrahlen auswerfen, die dem Weiterschreiten der Explosionsflamme Einhalt tun und sie ersticken. Die Auslösevorrichtungen der Ventile müssen so eingerichtet sein, daß sie bei normalem Luftdruck geschlossen sind, sich aber sofort öffnen, wenn infolge einer Explosion oder einer außergewöhnlichen Sprengung der Luftdruck steigt bzw. ein kräftiger Luftstoß erfolgt. Durch die Auslösevorrichtung kann die Explosion nicht nur die Berieselung in Tätigkeit setzen, sondern auch die Oeffnungen transportabler oder fester Behälter auslösen, die mit Flüssigkeiten, Staub oder dergleichen gefüllt sind und diese Stoffe ausschleudern. So ist es möglich, in der kürzesten Zeit beliebige Mengen flammenerstickender Stoffe in die Strecke zu schleudern. so daß die Explosion sich selbst den Todesstoß versetzen muß. Wie man aus diesen Ausführungen ersieht, ruher und rasten unsere Bergtechniker nicht, um auf neuen Wegen der Grubenexplosion Herr zu werden. Alles dies befindet sich aber noch im Versuchsstadium. Wie sich die Verfahren unter den komplizierten Verhältnissen in der Grube bewähren, kann erst die Praxis lehren. Jedenfalls wäre es für die Menschheit von großen Segen, wenn sich die in sie gesetzten Hoffnungen en füllten. * Ferdinand Hiller. In Goethe's Geburtsstadt Frankfurt a. M. er blickte im weingesegneten Kometenjahr 1811 Ferdinand Hiller am 24. Oktober das Licht der Welt. Ein freund. liches Geschick hat ihm nicht nur die Göttergabe des talentes in die Wiege gelegt, sondern ihm auch das Glück beschieden, in behaglichen äußeren Verhältnissen aufzuwachsen. Nicht wie viele andere Meister der Tonkunst mußte er sich durch eine Kindheit voll Kummer und Entbehrungen durchkämpfen. Sein Vater, ein sehr angesehener und wohlhabender Großkaufmann, erkannte bald die reichen Gaben des Sohnes und war bestrebt, ihnen die beste Pflege und Ausbildung zuteil werden zu lassen. Aloys Schmitt, der bekannte Verfasser trefflicher Klavieretüden, und der Theoretiker Vollweiler leiteten in Frankfurt die ersten Musik. studien des frühreisen Knaben, der sich schon als Zehnjähriger mit einem Konzert von Mozart öffentlich hören lassen konnte. 1825 wurde er Schüler von Johann Nepomuk Hummel in Weimar, dessen Unterricht in Klavierspiel und Komposition er zwei Jahre hindurch genoß. In Weimar wurde ihm auch das Glück zuteil, bei Goethe eingeführt zu werden, der den jugendlichen Landsmann freundlich aufnahm und durch die Widmung zweier hübscher Stammbuchverse auszeichnete. Im Jahre 1827 durfte Hiller seinen Lehrer Hummel auf einer Kunstreise nach Wien begleiten, wo er durch die persönliche Bekanntschaft mit Beethoven, Besuche an dessen Sterbebett und durch die Teilnahme an dem Leichenbegängnis des gewaltigen Meisters unvergeßliche Eindrücke fürs Leben erhielt. Und eine Reliquie von für die Nachwelt unschätzbarem Werte durfte der jugendliche, mächtig ergriffene Kunstjünger Ferdinand vom letzten Lager des Titanen mit sich nehmen in Gestalt einer Locke von Beethovens Haupt, die heute Hillers Sohn als teures Vermächtnis hütet. In Wien ließ er auch sein Opus I, ein in Weimar entstandenes Klavierquartett, erscheinen. Nach kurzem Aufenthalt in Frankfurt finden wir Hiller 1828 in Paris, wo er in fröhlicher Ungebundenheit sieben Jahre nur seiner Kunst und dem anregenden Verkehr mit bedeutenden Zeitgenossen lebte. Nur kurze Zeit hatte er dort eine Stelle als Lehrer an Chorons„Institution royale de musique classique et religieuse" inne. Als Klavierspieler glänzte er in den Konzerten des Conservatoire und besonders in Baillots Soireen und entfaltete als Komponist eine reiche hen Meiter. gro den dentcher.##ister Bach und Beethoven trat er mit nie ermüdendem Eifer ein; so war er der erste, der Beethovens Es-dur=Konzert in Paris öffentlich spielte. Mit Männern wie Cherubini, Rossini, Meyerbeer, Berlioz, Liszt, Chopin, Heine und vielen anderen Leuchten der Kunst pflegte er vertrauten, zum Teil Intim freundschaftlichen Verkehr. Auch Felix Mendelssohn, den er bereits in Frankfurt kennen gelernt hatte, und dem er eine herzliche Zuneigung fürs Leben und über den Tod hinaus bewahrte, gehörte 1832 kurze Zeit diesem Kreise an. Für Hillers geistige Entwicklung war dieser Aufenthalt in Paris, wo sich zu jener Zeit die glänzendsten Tonkünstler der Welt vereinigten, von entscheidender Bedeutung. Auch die ersten Anregungen zu literarischer Tätigkeit, der er sich allerdings erst später hingab, mögen ihm durch den Umgang mit Meistern der Feder wie Heine und Börne gekommen sein. Im Jahre 1836 rief ihn der Tod seines Vaters nach Frankfurt, wo er kurze Zeit den Cäcilienverein in Vertretung des erkrankten Chormeisters Schelble leitete. Im Jahre 1837 wandte sich Hiller nach Mailand und brachte daselbst mit Hilfe Rossinis 1839 seine erste Oper„Romilda“ an der Scala zur Aufführung. Den Winter 1839/40 verlebte er mit Mendelssohn in Leipzig, wo sein Oratorium„Die Zerstörung Jerusalems“ im Gewandhaus zur ersten Aufführung kam und dem Komponisten einen durchschlagenden Erfolg brachte. Nach kurzem Aufenthalt in Frankfurt reiste Hiller 1841 zum zweiten Male nach Italien, um sich in Florenz mit der Sängerin Antolka Hogée, einer als Künstlerin wie als Schönheit vielgefeierten Polin, Großnichte des Polenführers Fürsten Joseph Anton Poniatowski und Schwägerin des Pariser Schriftstellers Grafen Alphonse de Bernard de Calonne, zu vermählen. Unter Leitung des Abbate Baini studierte Hiller alsdann in Rom die alte ttalienische Kirchenmusik. Im Jahre 1842 kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm für den nach Berlin berufenen Mendelssohn im Winter 1843/44 die Leitung der Leipziger Gewandhauskonzerte. Die folgenden zwei Jahre verlebte Hiller in Dresden, wo er die Abonnementskonzerte dirigierte und zwei Opern „Traum in der Christnacht“(1845) und„Konradin“ (1847) zur erfolgreichen Aufführung brachte. In seiner Dresdener Zeit verkehrte Hiller sehr viel mit Robert Schumann, der ihm sein schönes Klavierkonzert op. 54 widmete. Im Jahre 1847 folgte der Meister einem Rufe als städtischer Kapellmeister nach Düsseldorf und vertauschte diese Stellung 1850 mit der gleichen in Cöln. Hier fand der in der Fülle seiner Kraft auf der Höhe des Lebens stehende Künstler für seine vielseitige Begabung ein reiches Feld, das ihn dauernd fesselte. Zwar unterbrach er seine Tätigkeit in Cöln, um im Winter 1852/53 der Berufung als erster Kapellmeister an die italienische Oper in Paris zu folgen und verlebte die nächste Folgezeit in London und wiederum in Paris. Aber seit dem Sommer 1853 nahm Hiller seinen festen Wohnsitz in Cöln, das er nur gelegentlich verließ, um Kunst= oder Erholungsreisen zu unternehmen. Neben seinen Stellungen als städtischer Kapellmeister und Dirigent der Gürzenichkonzerte nahm die Leitung der schon 1850 von ihm organisierten „Rheinischen Musikschule“, die als Cölner Konservatorium heute zu den ersten musikalischen Hochschulen Deutschlands zählt, des Meisters Kräfte in Anspruch, und auf den Niederrheinischen Musikfesten in Cöln, Düsseldorf und Aachen glänzte er vielfach als überaus gefeierter Dirigent. Auch in London, Birmingham, Wien und Petersburg, ebenso wie in Stockholm, Christiania, Paris und Rom war Hiller als Dirigent und Klavierspieler ein sehr gesuchter und viel umworbener Gast. Rastlos schaffend, lehrend und ausübend, wirkte Hiller länger als drei Jahrzehnte mit unverwüstlicher Geistesfrische in der rheinischen Metropole, die ihm so unendlich viel verdankt. An äußeren Ehren fehlte es dem nach solchen allerdings nie strebenden Meister nicht. Schon 1849 ernannte ihn die Kunstakademie in Berlin zu ihrem ordentlichen Mitgliede; viele Ordensauszeichnungen, darunter die höchsten, durch welche Bedeutung und Verdienste in Künsten und Wissenschaften überhaupt geehrt werden, wurden ihm zuteil; der König Wilhelm von Württemberg verlieh ihm 1875 zugleich mit dem Orden der Württembergischen Krone den persönlichen Adel, und die Untversität Bonn ehrte ihn 1868 durch die damals noch sehr seltene Verleihung des Ehrendoktortitels. Zunehmende Kränklichkeit zwang den greisen Meister, im Jahre 1884 von seinen Aemtern zurückzutreten. Am 10. Mai 1885 schloß Ferdinand Hiller in den Armen seines Sohnes, des in Cöln lebenden bekannten Musikschriftstellers und dramatischen Uebersetzers Paul Hiller die Augen zum ewigen Schlafe, tief betrauert von vielen Tausenden, die in ihm die bedeutendste Künstlerpersönlichkeit und die eigentliche Seele des rheinischen Mustklebens verehrt und geliebt hatten. Als Komponist hat sich Hiller auf allen Gebieten der Tonkunst betätigt. Sechs Opern entstammen seiner fleißigen Feder, aber wie seinen Freunden Mendelssohn und Schumann blieb auch ihm trotz großer zeitlichen Erfolge der dauernde Erfolg auf dramatischem Gebiete versagt. Zwei bedeutungsvolle große Oratorien schuf Hiller,„Die Zerstörung Jernsalems“ und„Saul“, ferner zahlreiche Kantaten, Psalmen, Motetten für Chor und Orchester, viele Klavierwerke, von denen das schöne Fis-moll-Konzert noch heute besonders gern gehört wird und das kleine graziöse Charakterstück„Zur Gitarre“ weiteste Verbreitung gefunden hat. Lieder, darunter das warmempfundene vielgesungene„Gebet“ und die fast zu Volksliedern gewordenen Duette, weiter mehrere Ouvertüren und Symphonien und eine lange Reihe von Kammermusikwerken. Seine Lehrtätigkeit regte ihn auch zu instruktiven Arbeiten an, von denen die vielgebrauchten„Uebungen zum Studium der Harmonie und des Kontrapunktes“ und die weniger bekannten, aber interessanten dreistimmigen Vokalisen, die er dem Meister des Belcanto, Rossini, widmete, genannt seien. Der geistvolle Klavierspieler Hiller verleugnete nicht die gediegene, an die Ueberlieferungen der klassischen Schule anknüpfende Unterweisung Hummels, wiewohl seine Technik durch den vertrauten Umgang mit den Begründern des neuen Klavierstils Chopin und Liszt nicht unbeeinflußt geblieben war. Aber stets widmete er sein Können ausschließlich dem Dienst des darzustellenden Kunstwerks und verschmähte jedes Streben nach selbstgefälliger Virtuosität. Besonders als Mozartspieler fand er kaum seinesgleichen, und die schwierige Kunst der Begleitung zum Gesange beherrschte er in gleicher Vollkommenheit wie die freie Improvisation, worin er Mendelssohn erreichte. Derselbe Geist unbedingter Hingabe an die aufzuführenden Werke, das Streben nach objektiver Darstellung im besten Sinne erfüllte auch seine Leistungen als Dirigent. Ueber das Pultvirtuosentum, dessen heute bei der Karikatur angelangte Entwicklung er allerdings nicht mehr erlebt hat, äußerte sich mehrfach mit treffendem. Spott. Seine Direktionskunst kennzeichnete Fétis mit den Worten:„begabt mit feiner Empfindung, mit Schwung und zugleich mit Kaltblütigkeit, besitzt er im höchsten Grade die Eigenschaften des Dirigenten und meistert mit unwiderstehlicher Tatkraft die größten Chor= und Orchestermassen". Daß eine so vielseitige, geistreiche und anregende Persönlichkeit auch als Lehrer den stärksten Einfluß ausüben mußte, liegt auf der Hand, und viele ausgezeichnete Schüler, die sich selbst jetzt in Deutschland oder dem Auslande großen Namens erfreuen, zeugen von der Trefflichkeit der Lehre des Meisters. Aber nicht nur dem Musiker, sondern ebenso dem feinsinnigen Schriftsteller Ferdinand Hiller soll ein Denkmal gesetzt sein. Man kann nicht sagen, daß zwei Seelen in seiner Brust wohnten und um den Vorrang stritten; denn seine eigentliche Lebensarbeit und seine innigste Neigung galten der schaffenden und ausübenden Tonkunst, und die literarische Tätigkeit betrachtete er selbst mehr als angenehme Ausfüllung der Mußestunden seines immer regen Geistes. Aber die nächste Nachwelt, ja schon die Mitwelt urteilte anders. Haben sich doch Hillers Buchwerke„Musikalisches und Persönliches",„Künstlerleben",„Briefe an eine Ungenannte“,„Aus dem Tonleben unserer Zeit",„Erinnerungsblätter",„Felix Mendelssohn Bartholdy, Briefe und Erinnerungen“.„Die Musik und das Publikum" und„Goethes musikalisches Leben“. heute mehr als je größter Beliebtheit in den Kreisen gebildeter Leser zu erfreuen. Zu der Musikschriftstellerei war Hiller wie wenige berufen. Daß er das Gesamtgebiet seines Stoffes als hervorragender hochgebildeter Musiker beherrschte, ist selbstverständlich. Aber dieser eindringenden Sach= und Fachkenntnis gesellte sich die Gabe des geistreichen, ungemein federgewandten Feuilletonisten, der auch in den Geist fremder Sprachen und Literaturen tief eingedrungen war und insbesondere dem langen Aufenthalt in Paris und der Vertrautheit mit dem französischen Idiom viel von der Anmut und Eleganz seiner Ausdrucksweise verdankte. Wenn er sich an den Schreibtisch setzte, hatte er nicht nötig, eine Maske vorzunehmen; die liebenswürdige, mitteilsame Natur, das von feinem Humor übersprudelnde Temperament, die geistreichen Einfälle, die den Menschen Hiller zu einem Mittelpunkte jedes geselligen Kreises machten, übertrugen sich ganz von selbst auf die Erzeugnisse seiner Feder. Dabei war er von jeder Einseitigkeit frei; bildende Kunst, geschichtliche Fragen, Literatur und Politik zog er ebenso gern in den Kreis seiner Betrachtung wie das Gebiet der Tonkunst. Und wenn Hiller auch seiner ganzen Anlage und Entwicklung nach der neudeutschen Richtung und der Programmmusik abhold war, bemühte er sich doch stets, auch dem Gegner Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Berlioz und Liszt erfuhren durch ihn die unbefangenste Würdigung. Wie wohltuend unterscheidet sich der Ton, in dem Hiller mit Wagner und dem Kunstwerk der Zukunft abrechnete, von der ungeschlachten Grobheit, womit Wagner ihn in seinen„Zensuren“ überschüttete, weil er an Liszts Direktion des Messios auf dem Aachener Musikfest 1857 eine objektive Kritik geübt hatte! Und wie fein, wie taktvoll und doch wie offenherzig klingt es aus Hillers an den alten Jugendfreund Liszt gerichtetem Briefe, wenn er auf diesen heiklen Fall zu sprechen kommt! Sah er nun gar in den Schöpfungen bedeutender Kunstgenossen seine: eigenen Ideale verwirklicht, so fand er Worte von feinster poetischer Nachempfindung. Neidlos und von warmer aufrichtiger Bewunderung erfüllt, spricht er von Mendelssohns und Schumanns Werken. Die Skizze, die wir hier von dem Künstler und Schriftsteller Ferdinand Hiller entworfen haben, würde unvollständig sein, wenn wir nicht der rein menschlichen Seite seiner Persönlichkeit mit kurzen Worten gedächten. Daß Hiller unter den Besten seiner Zeit Freunde fürs Leben fand, verdankte er ebenso sehr seiner liebenswerten und hilfsbereiten Natur, wie seiner geistigen Bedeutung. Wie er seiner Familie ein überaus liebevolles und treusorgendes Oberhaupt war, so betätigte er auch an der rheinischen Musikschule, wo er einen Stab bedeutender Lehrkräfte um sich zu scharen wußte, den Geist echter Kollegialität und wollte nur als prlmus inter pares, keineswegs als Selbstherrscher gelten. Das Streben junger Künstler wußte Hiller aufs nachdrücklichste zu fördern, und von seinem eltenen Wohltätigkeitssinn hat mancher unbemittelte Musiker ausgiebigen Beweis empfangen. Neben der Herzensgüte war die Pflichttreue der hervorstechendste Zug von Hillers Charakter. Weder seine matertell gesicherte Lage noch seine angeborene Freude an edlem Lebensgenusse vermochten ihn jemals emsiger und vieleitiger Geistesarbeit zu entfremden, und nur widerwillig ertrug er die ihm im letzten Lebensjahre durch schweres körperliches Leiden aufgezwungene Ruhe. Ein rastloser großer Geist wurde mit ihm zu Grabe getragen und es wird Ferdinand Hiller als einer der bedeutendsten musikalischen Persönlichkeiten seines Jahrhunderts in der Geschichte der Tonkunst ein Ehrenplatz für immer gesichert sein. E. W. Albumblätter. Mußt dich selber überwinden, Duldend schweigen;— das nur kräftigt. Mitleid wähne nicht zu finden, Jeder ist mit sich beschäftigt. Bauernfeld. Wo Glück und Gunst nicht will, Da hilst Weisheit und Kunst nicht viel. Das Wort Gottes wär' nicht so schwer, Wenn nur der eigne Nutz nicht wär'. Für müßige Stunden! Schachaufgabe. Von E. Varain in München. 1 2 8 4 5 6 7 8 abc de 1 g h Weiß.(+-11) Weiß zieht an und setzt mit dem 3. Zuge matt. Logogriph. Mit E aus Dichtergeist geboren. Bald tändelnd klingt es in die Ohren, Bald trägt es ernste Gedankenfracht. Mit E muß du es dich mit Sachen, Die Zeit und Lagen nötig machen. Hast du dich's mal, wirst du verlacht Und oft auch wird es dir verdacht. Zahlenrätsel. 12345678 95 6 10 berühmter Künstler. 2 9 56 kleines Tier. 8 5 6 6 10 Musikinstrument. 4 7 61 Pflanzenteil. 5 8 9 5 6 Himmelsbewohner. 6 7 17 fremdes nützliches Tier. 7 6 17 weiblicher Vorname. 87 9 5 6 Beesstigungsmittel. 9 5 2 9 5 Musikinstrument. 6 2845 Baum. 6267 Farbe. 10 6 97 weiblicher Vorname. Pyramide. Vokal. 9 9 brasilianisches Tier. 9 0 e Notenbezeichnung. 9 O 9“ Stadt in Italien. 9••". Stadt in Frankreich. S•••Pe verachtete Menschenklasse. Von der Spitze beginnend ist jede weitere Reihe durch Hinzufügung eines Buchstabens unter beliebiger Stellung der anderen Buchstaben zu bilden. Auflösung des Kapselrätsels aus Nr. 118: Die Nacht ist keines Menschen Freund. Sic trankt gloria mundi! L. Lüttich, den 18. Okt. Ein alter Kirchenschweizer ist kürzlich in Mons in Belgien gestorben, auch das„Echo“ meldete seinen Tod. Daß ein alter Kirchenschweizer stirbt, ist freilich kein welterschütterndes Ereignis, aber dieser Schweizer trug einen weltberühmten Namen, er hieß: Medici, und er war in der Tat ein Nachkomme jener Familie, die in der Geschichte der florentinischen Republik eine so große Rolle gespielt hat. Kein Geringerer als unser Landsmann Alfred von Reumont, der Ehrenbürger der Stadt Florenz, hat in seiner Geschichte Toscanas der Familie de Midici hervorragende Kapitel gewidmet: in der Kunst wie in der Wissenschaft bleiben ihre Verdienste unvergänglich. Doch auch für die mächtige Familie, die der katholischen Kirche mehrere Päpste gegeben hatte, kam die Zeit des Niederganges und Giovanni Gaston de Medici, 1721—1737 Großherzog von Toscana, gilt für die Geschichtsschreiber als letzter Sproß der regierenden Familie. Seitdem scheinen die überlebenden Medici für die weite Welt nicht mehr viel gegolten zu haben. So geht's alleweil, wenn das Geld ausgeht und vom alten Wappenschild die Vergoldung fort ist! Ein Zweig der Familie wanderte im 17. Jahrhundert nach Belgten aus und ließ sich in Mons nieder. Mons ist die Hauptstadt der Provinz Hennegau, eine Stadt von etwa 30000 Einwohnern, meistens Berg= und Industriearbeiter, die in langgestreckten, ranchgeschwärzten Straßen wohnen. In Mons sind die Medici noch nicht ausgestorben, sie leben in bescheidenen Verhältnissen und sind als brave Arbeiter geachtet. Ihre Familien= papiere sind in bester Ordnung, deren Echtheit nicht anzuzweifeln. Wenn aber in Mons ein Medici stirbt, dann schmückt kein Michel=Angelo mehr sein Grab! Belgien scheint eine Zufluchtsstätte für verarmte Nachkommen historischer Familien zu sein. Ungefähr um dieselbe Zeit, als in Mons der Medici, starb in Charleroi ein Maurergeselle, dessen Großvater Abd el Kader war, der Kabylenfürst, der 15 Jahre lang den Krieg mit Frankreich führte. In Lüttich lebt ein ehemaliger Zirkuskartenkontrolleur, der vollauf berechtigt ist, den Titel zu führen: Graf von Bauvillier und Herzog von St. Aignau. Der Mann entstammt in direkter Linie jener Familie de St. Aignau, die einen stolzen Platz in der Geschichte Frankreichs behauptete. Und neben diesem weist die Stadt Lüttich noch eine andere interessante Persönlichkeit auf. Es ist ein Mann namens Constantin de la Marck(von der Marck?), der in direkter Linie von dem Wilhelm von der Marck abstammt, der wegen seines wüsten Kriegerund Raubritterlebens in der Geschichte des Ardennerlandes den Beinamen„der Ardenneneber“ mit mehr oder weniger Recht erhalten hat. Dieser Graf Wilhelm von der Marck ist auch in der Aachener Geschichte nicht unbekannt. Sein Nachkomme ist jedoch ein viel gemütlicherer und friedlicherer Mensch: im Laufe des Tages schiebt er in den Straßen Lüttichs ein Kärrchen mit Kohlen und Briketts und seine Abendstunden widmet er der—„Kunst“; er ist alsdann Kuplet=Sänger in einem Café=Konzert!... Wenn diese Leute ab und zu den glanzvollen Festen der Geburts= und Geldaristokratie zuschauen, wie sonderbar mag ihnen da zu Mute sein? Ihre Vorfahren haben auf Throne gesessen, die Pracht und Ueppigkeit des Lebens genossen, und sie, die Enkel, müssen darben! Es ist eben vorgesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Der Wellenschlag des sozialen Lebens zeigt es uns fortwährend: Heute sind die einen oben, sie stürzen hinab... und langsam, von unten wieder steigt die Welle. Darin liegt für die einen eine Warnung, für die anderen ein Trost. Robinsonade deutscher Seeleute. In der Nacht vom 9. zum 10. Juli dieses Jahres strandete die Hamburger Viermastbark Thekla an der Südspitze von Südamerika in der Le=Maire=Straße und wurde total wrack. Die See zerschlug in kürzester Zeit alle Rettungsboote, so daß die ganze Mannschaft in die Masten flüchten mußte und dort eine entsetzliche Nacht verbrachte. Erst am anderen Morgen konnten die Schiffbrüchigen an die Rettung auf Flößen denken, die sie sich aus allem verfügbaren Material zimmerten. Am 11. waren sie so weit, daß die Flöße zu Wasser gelassen werden konnten. Keine andere Zuflucht bot sich ihnen als die Staateninsel, ein felsiges unwirtliches Eiland, das durch die Le=MaireStraße vom südamerikanischen Festland getrennt wird. Dahin nahmen sie den Kurs. Einen hatte bereits eine Sturzsee vom Wrack der Thekla in die Tiefe gerissen, und von den Flößen erreichten nur drei das Ziel, obwohl die Inselküste nicht mehr als eine halbe Seemeile von der Strandungsstelle entfernt war. Vierundzwanzig Mann betraten die rettende Küste, aber es war eine armselige Rettung. Feuerzeug, eine Pfanne und ein Teekessel, das war alles, was sie mit auf die Insel retteten. Sie waren also dem Hunger und namentlich der Kälte fast hilflos ausgeliefert. Aus angeschwemmten Trümmern bauten sie eine Hütte und entfachten in ihr wieder aus Trümmerholz ein Feuer, das sie notdürftig wärmte. Dann gab man sich der dringenden Sorge um Nahrung hin. Auf einem Streifzuge entdeckten sie einen Seelöwen, den sie mit Knütteln, die ihre einzige Waffe waren, erschlugen. Das gab Fleisch, und gesammelte Muscheln vervollständigten das Mahl, das nun immer das gleiche blieb, entweder Seelöwe und Muscheln, oder Muscheln und Seelöwe. Dann trieb eine barmherzige Woge ein Faß Mehl an den Strand und eine Dose Margarine und bescherte ihnen damit die Möglichkeit, sich warme Mehlsuppen zu kochen. Den endlichen Untergang sahen die Schiffbrüchigen aber doch vor Augen, denn der dort nahende harte Winter hätte sie vernichtet. Da kam am 26. Juli ein Segel in Sicht, das Hamburger Schiff Isebeck. Alles stürzte ans Ufer, auf einen Berg und winkte und rief und war voll Jubels, als das Schiff ein Boot aussetzte, das auf die Insel zu hielt. Neun Schiffbrüchige konnte es aufnehmen, die anderen sollten später abgeholt werden. In der Nacht erwachte aber ein schwerer Orkan und nötigte die Isebeck, zu ihrer eigenen Sicherheit das gefährliche Fahrwasser zu verlassen, ohne ihr Rettungswerk zu vollenden. Sie ging nach Antosagasta unter Segel und benachrichtigte dort die argentinische Regierung von der Lage der Schiffbrüchigen, die sofort einen Regierungsdampfer aussandte. Unterdessen hatten die fünfzehn Zurückgebliebenen den harten Kampf um ihr Leben fortgesetzt. Die einförmige tranhaltige Kost griff ihre Gesundheit an, und um nicht unter Krankheiten zu erliegen, machten sie neue eigene Rettungsversuche. Man hatte ein kleines Boot entdeckt, zimmerte es notdürftig zurecht und drei der unfreiwilligen Einsiedler bestiegen es, um Rettungsmöglichkeiten zu suchen. Auch sie entschwanden ihren Kameraden. Endlich am 7. September erreichte der argentinische Regierungsdampfer die Staateninsel und nahm die zwölf letzten Schiffbrüchigen auf. Glücklich brachte er sie nach Punta Arenas, und am 16. September trafen auch dort die durch die Isebeck Geretteten ein. Mit diesen gemeinsam traten die einundzwanzig schwergeprüften Seeleute dann auf dem Kosmosdampfer Rhodopis die Heimreise an und sind gestern nachmittag in Hamburg gelandet. Inzwischen ist auch die Meldung eingetroffen, daß die drei kühnen Bootfahrer, die vor dem Eintreffen des argentinischen Regierungsdampfers bei der Staateninsel diese verließen, gerettet sind und sich auf der Heimreise befinden. Rund zwei Monate hat der größte Teil der Schiffbrüchigen also unter unsäglichen Gefahren und Entbehrungen auf seinem„öden Eilande“ ausharren müssen. Das Eßgeschier als Erkrankungsursache. Eine etwas peinliche, aber trotzdem sehr nützliche und notwendige Auseinandersetzung veröffentlicht Professor Ritschl aus Freiburg in der„Münchener Medizinischen Wochenschrift“, über die Gefahr einer Krankheitsverbreitung durch Eßgeschirre. So viel heute bereits jeder Gebildete von Grundsätzen der Gesundheitspflege gelernt hat, so wenig ist man auf diesen wichtigen Zusammenhang bisher aufmerksam geworden. Wenn jemand in der Familie krank geworden ist, wird wohl selten in einem Hause daran gedacht, den von dem Kranken benutzten Eßgeschirren eine besondere Sorgfalt zu widmen, selbst wenn man vor der Ansteckung eine solche Angst hat, daß die übrigen Familienmitglieder sich von dem Erkrankten möglichst fernhalten. Die Verwunderung ist dann oft groß, wenn dennoch die Ansteckung sich verbreitet. Es ist wahrscheinlich noch in keinem einzelnen Fall bewiesen worden, liegt aber sehr nahe, daß die Ansteckung durch das Eßgeschirr erfolgt ist. Auch wenn bei dessen Reinigung in der Küche gewohnheitsmäßig alle Regeln befolgt werden, die eine anständige Sauberkeit verlangt, genügen sie doch nicht, wo es sich darum handelt, Krankheitskeime unschädlich zu machen. Sind solche auf einen Teller gelangt, so gehen sie in das Spülwasser über und können sich mit diesem auf andere Teller verteilen und auf diesen bleiben, wenn die Trocknung nicht mit der äußersten Peinlichkeit erfolgt. Dasselbe gilt selbstverständlich für Gläser, Messer und Gabeln. Dagegen gibt es nun ein sehr einfaches Mitte I, das stets angewendet werden sollte, sobald eine ansteckende Erkrankung in der Familie eingetreten ist. Man halte das von dem Kranken benutzte Geschirr gesondert und lasse es vor der eigentlichen Abwaschung einige Zeit im kochenden Wasser liegen. Das Uche der Gigenmert erscheint täglich zweimal mindestens drei Blättern; jede Woche drei Unterhaltungsbeilagen u. Landwirtschaftlicher Ratgeher Weitere Bellagen: Verlosungsliste und Literarische Beigge. Bungeres ezirk Aat Stadtgroirk Nacheg durch, unsere Böten. zugestellt 95 Pfg. monatlich: mit der illustr. Sonntagsbeilage„Tie Zeit, 1 Mark. Postbezugspreis f. Deutschland vierteljährl. ohne Beilage, Die Zeit“ (Postzeitungsliste Ausg. A) .25 Mark: mit Beil.„Die Zeit“(Postzeitungs=Liste Ausgabe C).50 Mark. Dienstag, 24. Oktober 1911.(Svergislus) Nr. 250. Abens=Ausgabe. 1. Blatt. OrtzeVee Uenonrteitnl Chefredakteur: Frauz Kuappe in dachen. Buscheisten an die Redaktion wolle man nicht mit einer Namensadross verschen. Hernsprechauschluß der Redakton Nr. 362. Aelteste Aachener Zeitung. 63. Jahrgang. Retationsdruck und Verlag von Kauders Erden, Verlag des Eche der Gezenwart in Nachen, Seillgraben 1c. Fernsprechanschluß der Geschüftsstelle Nr. 62.— Telegrammadre se: Echa, Nachen. Bonomentchingunger für außerdeutsche Länder erfrage man bei der zuständigen Postanstalt, welche auch die Bestellungen entgegennimmt. Direkter Bezug unter Kreuzband für Deutschland u. Cesterreich= Ungarn 76 Psg. Petausland 95 Pig. pro Woche. Prodenummern a. Wunsch. Anzeigen koßten 20 Pig! für den Stadtbezirk Nachen 15 Pfg, die Petitzeile. Anzeigen von Bepäcden, Rotaren 2c. sowie Anzeigen über Essentliche Verkäuse #s 20 Phg. Aetklausen de Pig. die Zelle* Deutscher Reichstag. In der Morgen=Ausgabe wurde bereits über die Verhandlungen berichtet, die sich am gestrigen Montag an die über die Lebens= und Futtermittelteuerung eingebrachten Interpellationen knüpfte. Nachzutragen ist nur die Rede des Reichskanzlers über die Teuerung. Der Reichskanzler führte aus: Der Redner der sozialdemokratischen Partei ist mit der Haltung nicht zufrieden, welche die Regierungen bisher gegenüber dem durch die außergewöhnlichen Witterungsverhältnisse versuchten Schaden eingenommen haben. Wie es draußen in der Presse und in Versammlungen geschehen ist, werden die Folgen der diesjährigen Dürre zum Anlaß einer allgemeinen Klage gegen unsere Wirtschaftspolitik genommen. Die sogenannten großen Mittel— und der Herr Abgeordnete Oeser erwartete ja in seinem Schlußwort auch große Mittel— die Aufhebung der Zölle, ihre Suspension, die Oeffnung der Grenzen für Vieh und Fleisch werden uns doch zu keinem andern Endzweck angepriesen, als um die Grundlagen unserer Wirtschaftspolitik zu beseitigen (Sehr richtig!), oder, wie die Herren von der Fortschrittlichen Volkspartei wollen, sie allmählich abzubauen. Diesen Angriffen gegen unsere Wirtschaftspolitik werden die verbündeten Regierungen einen entschiedenen Widerstand leisten.(Beifall rechts.) Wie ich wiederholt von dieser Stelle aus erklärt habe, ist für die verbündeten Regierungen das zähe und entschiedene Festhalten an unserer Wirtschaftspolitik Sache wohlbegründeter Ueberzeugung(Beifall rechts) und wir können uns auch durch die Folgen der diesjährigen Dürre, so beklagenswert sie sind, nicht von einem Wirtschaftssystem abbringen lassen, von dem wir die Ueberzeugung haben, daß es dem Wirtschaftsleben der Nation zum Segen gereicht hat.(Bravo! rechts.) Ueber eines werden Gegner und Freunde dieser Wirtschaftspolitik einer Meinung sein müssen: Kein Uebergang zu einem anderen Wirtschaftssystem und keine behördliche Maßregel kann die Folge davon auslöschen, daß es monatelang nicht geregnet und daß deshalb auf den Feldern weniger als sonst oder nichts gewachsen ist. Niemand, auch Sie nicht, kann dem Landwirt sein Manko an Getreide, Heu oder Kartoffeln ersetzen, und weil Sie das nicht können, kann auch niemand den Konsumenten vor dem Schaden bewahren, der eine notwendige Folge dieses Mankos ist.(Sehr richtig!) Meine Herren! Wir müssen daher, so schwer es auch Ihnen werden mag, uns auf beiden Seiten bescheiden, und müssen uns auf die Mittel beschränken, die praktisch geeignet sind, uns über die bestehenden Schwierigkeiten hinwegzuhelfen. Gegenüber der Bedrängnis, in die viele mittlere und kleinere Haushaltungen geraten sind, ist diese Beschränkung gewiß nicht angenehm, aber auch Sie müssen sie, wenn Sie aufrichtig sind, für sich gelten lassen, und es heißt die bestehende Situation in unverantwortlicher Weise ausbeuten, wenn in sozialdemokratischen Reden, Flugblättern und Schriften dem Volke die Meinung beigebracht wird, nichts sei leichter, als die bestehende Not wegzuschaffen, nur die böse Regierung unter dem Drucke der Agrarier wolle das nicht oder traue es sich nicht.(Sehr richtig! links.) Nein, meine Herren, daß ist nicht richtig und stimmt nicht mit der Wahrheit überein.(Sehr richtig! rechts.) Gewiß würden auch wir gern mehr tun, denn uns liegt die Sorge für die wirtschaftlich schwachen Existenzen genau so am Herzen wie Ihnen.(Noch mehr— rechts.) Aber, meine Herren, was ist es denn nun eigentlich, was Sie vorschlagen, und wie könnte uns das, worauf es doch zunächst ankommt, über die gegenwärtigen schwierigen Verhältnisse hinweghelfen? Die Aufhebung der Zölle, die Sie empfehlen und von der Sie meinen, daß damit nicht nur dem Volke billige Nahrung verschafft, sondern auch unsere allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse zum mindesten ebenso günstig, wenn nicht günstiger gestaltet würden, als sie gegenwärtig sind? Dasist der alte Streit zwischen Schutzzoll und Freihandel über den wir uns bisher nicht geeinigt haben, und wahrscheinlich auch in dieser Stunde nicht einigen werden. Aber meine Herren, selbst wenn Sie eine andere Regierung hätten, eine Regierung, die zu dem Wirtschaftssystem, das Sie anstreben, übergehen wollte, glauben Sie denn im Ernst, daß diese Regierung überhaupt imstande wäre. den landwirtschaftlichen Schutz aus unserm Wirtschaftssystem auszuschalten, oder von heute auf morgen zu beseitigen? Das wäre doch in dem gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, ohne unser gesamtes Wirtschaftsleben auf den Kopf zu stellen und unsere Handelsbeziehungen umzustoßen! Darum ist der Vorschlag zur Aufhebung der Zölle der Vorschlag eines unanwendbaren Mittels, eines Mittels, das schließlich nuragitatorischen Wert hat. (Beifall und Sehr richtig! rechts.) Weiter die Suspension der Zölle. Grundsätzlich haben die verbündeten Regierungen bisher stets den Standpunkt vertreten, daß die Zollsuspension sehr leicht der Anfang der Zollaufhebung ist(Ahal links), und die Zollsuspension ist deshalb in einem Lande, das den Schutzzoll für nötig erachtet hat, ein außerordentlich gefährliches Experiment. Wer auf einem anderen Standpunkte wie ich steht, muß sich fragen: Kommt die Zollsuspension auch denjenigen zugute, für die sie berechnet ist? Sie erinnern sich der Suspension der Weizenzölle in Frankreich. Der Handelsbericht von Havre, also eine kompetente Stelle, sagt darüber folgendes: Die Aufhebung der Weizenzölle von 7 Francs für 100 Kilo(am 4. Mai) hatte nicht den erwarteten Erfolg.(Hört! Hört! rechts.) Die Preise fielen um die Hälfte der früheren Zollsätze und es fanden bei fremden Weizen vorübergehend sogar Preissteigerungen statt. (Hört! Hört! rechts.) Erst von Mitte Juni an, also zu einer Zeit, als die Wiederaufhebung der Zollsuspension bereits vor der Tür stand, wichen die Preise und fuhren darin fort, nachdem die alten Zollsätze am 1. Juli wieder in Kraft getreten waren.(Hört! Hörtl rechts.) Dieses Fazit scheint mir ganz natürlich zu sein. Eine Zollsuspension, die nicht zur Zollaufhebung werden soll, kann nur für eine vorübergehend verhältnismäßig kurz bemessene Zeit verfügt werden. Die Wirkungen der Suspension ergreifen, wie unsere Handelsverhältnisse augenblicklich sind, nur die großen Handelspreise und den Handel überhaupt. So wie die Wirkung weiter nach unten zum Produzenten und zum Konsumenten vorzudringen beginnt, läuft entweder die Zeit ab oder die Wirkung wird durch eine neue Ernte, oder durch die Aussichten auf eine gute Ernte wieder verwischt. Meine Herren! Ich habe die Ueberzeugung, wir würden im jetzigen Falle mit einer Zollsuspension genau denselben Erfolg haben. Eine Anzahl spricht von der Suspension der Zölle auf Futtermittel, an denen wir leider im vergangenen Sommer einen unzureichenden Ertrag gehabt haben. Besonders sind es diejenigen Futtermittel, auf die der Landwirt in einem knappen Jahre, wie dem jetzigen, in erster Linie angewiesen ist. Es ist zu bedenken, daß wir davon einen Import haben im Werte von rund 270 Millionen Mark.(Sehr richtig! und Hört! Hört! rechts.) Meine Herren! Beim Hafer, in welcher Frucht wir bekanntlich eine befriedigende Ernte gehabt haben, würde die Suspension überhaupt nicht in Frage kommen können. Beim Mais, der ein erwünschtes Futtermittel sein würde, stehen wir nach allen bisher vorliegenden Nachricht einer nicht genügenden Welternte gegenüber: Amerika und Argentinien scheinen bei steigendem Eingangsbedarf einen großen Ueberschuß für den Export nicht zur Verfügung zu haben. Wir sind also im wesentlichen mit allen übrigen Mais=Bedürftigen auf die Donauländer angewiesen. Bei diesem Angebot erscheint es mir doch außerordentlich bedenklich, eine Suspension zu verfügen, von der es mehr als zweifelhaft ist, ob sie jetzt den Viehhaltern und damit den Fleischverbrauchern überhaupt zustatten kommen würde.(Sehr richtig! rechts.) Herr Spahn hat von der Suspension der Zölle auf Gemüse gesprochen. Ich behalte es einem meiner Herren Nachbarn vor, im Laufe der Diskussion darauf näher einzugehen. Ich möchte meinerseits nur bemerken, daß von dem gesamten Gemüseimport 93 Prozent zollfrei und nur 7 Prozent mit einem verhältnismäßig geringen Zoll belastet sind.(Hört! Hört! rechts.) Eine größere Hilfe würde man also auch mit dieser Maßregel nicht erzielen. Weiter ist hier ausführlich das Thema der Einfuhrscheine behandelt worden. In der Presse wird es zumeist so dargestellt, als ob dies ein besonders wertvolles Mittel sein würde, als ob es sich dabei um die allereinfachste Sache der Welt handele. Daß dies nicht der Fall ist, das beweist die Denkschrift, die wir im vorigen Frühjahr dem Reichstage vorlegten, und das geht ja auch aus den Reden hervor, die hier gehalten worden sind. Aber gerade weil es sich um ein recht schwer zu behandelndes Thema handelt, ist es für Agitations zwecke besonders brauchbar. (Sehr gut! und Heiterkeit rechts. Zwischenruf bei den Sozialdemokraten.) Wer sich der Einführung der Einfuhrscheine erinnert, weiß, daß es sich dabei doch um ein System handelt, das wir künstlich nennen müssen, das aber darauf berechnet war, einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Produktionsverhältnissen im Lande zu schaffen und daß dies den Einfuhrscheinen gelungen ist. Deshalb sind auch in allen Teilen, für die der Ausgleich bemessen war, die Landwirtschaft und der Handel vollkommen einmütig der Ansicht(hört! hört! rechts), daß an dem System nichts geändert werden kann.(Königsberg und Danzig!) Meine Herren, wir haben trotzdem die Frage einer Aenderung des Einfuhrscheinsystems sehr eingehend erwogen, sind aber zu der Ueberzeugung gekommen, daß die vorgeschagenen Aenderungen eine Einwirkung auf die gegenwärtig gesteigerten Preise nicht haben würden. (Hört! hört! links und rechts.) Gewiß, meine Herren, das Einfuhrscheinsystem ist mit Mängeln behaftet, aber diese sind lediglich von Interesse für die Reichsrasse.(Hörtl und Sehr richtig! links.) Aber wo es sich jetzt für uns nur darum handeln kann, die gegenwärtigen Schwierigkeiten zu beseitigen, dürften diese Aenderungen doch dazu nicht geeignet sein. Man hat vorgeschlagen, die bei der Einfuhr von Hafer erteilten Scheine nur bei der Einfuhr von Hafer verwenden zu lassen. Das würde einen schweren Eingriff in unsere landwirtschaftlichen Verhältnisse zur Folge haben. Dann, wie der Vorredner schon hervorgehoben hat, hat die Einführung des Einfuhrscheinsystems zu einem wesentlich vermehrten Haferanbau geführt. Diesem vermehrten Haferanbau steht ein stark gewachsener Import von Futtergerste gegenüber. Dieser Import ist gewachsen in den letzten zehn Jahren von zirka 5 auf 28 Millionen Doppelsentner.(Hört! hört! rechts.) Sie können sich theoretisch darüber streiten, ob die Beschränkung der Hafereinfuhrscheine guf die Hafereinfuhr der von Futtergerste hinderlich sein könnte. Praktisch müssen wir unter allen Umständen mit der Gefahr rechnen, daß eine solche Beschränkung die Preise für Futtergerste in die Höhe treiben werden. Dann wird weiter wie beim Hafer verlangt, daß die bei der Ausfuhr von Roggen erteilten Scheine nur beim Import von Roggen verwendet werden dürfen, um— der Herr Vorredner hat das im einzelnen ausgeführt— einer übergroßen Roggeneinfuhr vorzubeugen. Ich glaube, auch in dieser Beziehung gibt man sich übertriebenen Vorstellungen hin. Der gesamte Ueberschuß unserer Roggenausfuhr über die Roggeneinfuhr beträgt 3,2 Prozent der inländischen Roggenerzeugung. Aus diesen Verhältnissen geht hervor, daß es sich bei der Roggenausfuhr, wenn sie sich annähernd in den Grenzen hält, wie bisher, nicht um einen Gegenstand handelt, welcher für die Verhältnisse des gesamten Landes von so großer Bedeutung ist. Dabei kann es lokal gewiß nicht unerwünscht, namentlich für Mühlen, sein, wenn zuviel Roggen an der Stelle ausgeführt wird. Lokal!— Aber für den Osten— das gebt aus den Vorstellunegn, die mir tagtäglich, namentlich aus Handelskreisen des Ostens zugehen, hervor, würden Sie durch eine derartige Beschränkung der Einfuhrscheine Handel und Landwirtschaft in eine äußerst schwierige Lage bringen.(Hörtl hört! rechts.) Und endlich, meine Herren, ähnlich wie beim Hafer, übernehmen Sie die Garantie dafür, daß, wenn wir eine solche Beschränkung vornehmen, wir nicht die Weizenpreise steigern? Und wollen Sie bei dem zunehmenden Verbrauch von Weizenbrot wiederum gerade in diesem Jahre die Gefahr einer solchen Steigerung auf sich nehmen? Ich bin der Ansicht, daß mit diesen Mitteln, diesen Aenderungen, die uns vorgeschlagen sind, die erwartete Hilfe nicht gebracht würde. dafür aber Uebelstände herbeigeführt werden könnten, die die Situation verschärfen würden.(Sehr richtig! rechts.) Ich will dabei noch gar nicht darauf hinweisen, daß wir die Aenderungen im Einfuhrscheinsystem wahrscheinlich nicht jetzt sofort wirksam einführen könnten, sondern einen gewissen Zwischenraum bis zur Wirksamkeit verstreichen lassen müßten. Es würden dann, wenn wir solche Aenderungen mit zweimonatlicher Frist, oder ich weiß nicht wie viel, einführten, möglicherweise Verhältnisse eintreten, die ganz andere sind, als diejenigen unter denen wir jetzt leben. Der Herr Abgeordnete Dr. Spahn hat angeregt, wenn man auch an dem Einfuhrscheinsystem als solchem festhalten, doch gewisse Auswüchse beschneiden möge. Als ein solcher ist bezeichnet worden die Verwendbarkeit der Getreideausfuhrscheine für die Einfuhr von Petroleum und Kaffee. Ferner ist angeregt worden die Herabsetzung der Gültigkeitsdauer der Scheine von sechs Monaten auf etwa die Hälfte. Ich halte diese Vorschläge für akzeptabel, obwohl ich noch nicht der festen Ueberzeugung bin, daß sie eine übergroße Wirkung haben werden.(Zuruf links: Weshalb halten Sie sie für akzeptabel?) Für diskutabel habe ich gesagt.(Zuruf: akzeptabel!). Dann habe ich mich versprochen,— für diskutabel. Ich habe Ihnen vorhin gesagk: Wir haben uns die Frage einer Aenderung des Einfuhrscheinsustems nach allen Seiten überlegt und haben die Maßregeln, die hier vorgeschlagen worden sind. als Maßregeln von minderer Bedeutung erachtet. Ich kann nur wiederholen: Wenn ich diese Frage für diskutabel erkläre, so bin ich für meine Person im gegenwärtigen Moment noch nicht absolut von der Wirksamkeit der Maßnahme überzeugt. Denn es ist mit Recht darauf hingewiesen worden, daß die geplanten Einfuhrscheine von dem Weizenimport vollkommen verzehrt werden und daß die Umlaufszeit der Einfuhrscheine tatsächlich nur etwa zwei Monate beträgt. Der Herr Abgeordnete Oeser hat der Eisenbahnausfuhrtarife für Getreide gedacht. Meine Herren, ich kann mitteilen, daß die Frage der Aufhebung dieser Eisenbahnausfuhrtarife den Landeseisenbahnrat beschäftigen wird, der sich mit der Sache zu befassen hat. Um Mißverständnissen von vornherein vorzubeugen, will ich bemerken, daß die Tarife für den Transport von Getreide und Müllereifabrikaten nach Danzig, Memel und Königsberg, welche überhaupt nicht an die Ausfuhr gebunden sind, hierbei nicht in Betracht kommen können. Ich komme nun zu der Frage der Einfuhr von Vieh und Fleisch. Ueber dieses Thema ist vor einem Jahre hier ausgiebig gesprochen worden, und es ist vom Bundesratstisch erklärt worden, daß wir im Interesse des Schutzes unseres Viehbestandes auf den Grenzschutz nicht verzichten können, daß aber die Einfuhr von Schlachtvieh im alten Umfange schon jetzt zugelassen sei. Inzwischen sind für Schlachtvieh Importerleichterungen gegen Dänemark und Schweden eingetreten. Im vorigen Jahre haben die Verhältnisse auf dem Fleischmarkt ungünstiger gelegen als jetzt.(Sehr richtig! rechts und im Zentrum.) Die Preise, die dem Landwirt gegen wärtig für Vieh und Schlachtvieh gezahlt werden, sind. hoch, aber nicht übermäßig hoch. Das wegen Futterknappheit zu erwartende Angebot würde doch zunächst nur einen Preisdruck zur Folge haben. Gewiß können die Verhältnisse sich verschärfen, wenn die Futterknappheit zu einer großen Verringerung unserer Viehbestände führen sollte. Aber auch in dieser Hinsicht bitte ich Sie, sich übertriebenen Vorstellungen nicht binzugeben. Die preußischen Landwirtschaftskammern haben im September berichtet, daß es zwar in manchen Landstrichen schwer sein wird, das Vieh durchzuhalten. daß dafür aber in anderen Gegenden das Durchhalten des Viehes, wenn auch unter Schwierigkeiten und momentanen Opfern, durchaus möglich sein wurde. (Sehr richtig! rechts.) Was die Erweiterung der Fleischeinfuhr anbelangt, so kämen für sie im wesentlichen nur Ruß* „ Helden der Pficht. Ein Roman aus dem Lande der Mitternachtssonne. Von Erich Friesen. #on An Dabei scheint ihm ein Gedanke zu kommen; denn nonchalant nimmt er den Brief auf und liest ihn noch einmal durch, während die Finger seiner Rechten das Intwortschreiben beiseite schieben. Mit Spannung verfolgt Erik Niels jede Bewegung des Schiffsreeders. A, 7661. Thanee aub„Ich will Ihnen noch eine letzte Chance geben,“ sagt dieser endlich ruhig.„Unterbrechen Sie mich nicht, junger Mann! Sie wissen ja noch gar nicht, ob Ihr Dank angebracht ist... Also— ich gebe Ihnen keine letzte Chance. Sie sollen eine Stellung als Zeichenlehrer erhalten, und zwar in einem Hause, bessen Bewohner mir sehr wert sind. Ihr Gehalt wäre ein ansehnliches: viertausend Kronen im Jahr— außer Kost und Logis. Soll ich Sie dorthin empfehlen?" In Erik Niels' Augen leuchtet es auf. „Ist das Haus in Christiania?“ „Rein.“ „Aber nicht weit entfernt?“ „Ganz oben im Norden. Noch hinter Tromsö.“ Eriks Blick verdunkelt sich. Ein liebes rosiges Mädchengesicht steigt vor seinem geistigen Auge auf. Und ein paar brauner klarer Augensterne, die sich im Winternebel nach dem Geliebten trüb weinen werden. Kurze Zeit zögert er noch. Dann fährt er sich Zunmutig über die Stirn.„ 8 „Ich danke Ihnen, Herr Konsul. Wenn Freund mich haben will— ich bin bereit.“ Mit einer lässigen Bewegung ergreift der Schiffssreeder das auf dem Tisch liegende„Morgenbladet“, um scheinbar interessiert die Börsenberichte zu überfliegen. „Es ist kein Herr, der mir den Auftrag gab; es ist eine Dame.“ Er legt die Zeitung wieder hin und reicht Erik einen Briefbogen.„Hier, Niels. Schreiben * Sie ein paar Worte, daß Sie die Stellung annehmen. * I c h f ü g e d a n n d i e E m p f e h l u n g h i n z u.“ Schon nach wenig Minuten ist der Brief kuvertiert und von der Hand des Schiffsreeders mit der Adresse versehen. Als Erik ihn in Empfang nimmt, hält er gleichzeitig eine Anzahl Banknoten in den Fingern. „Herr Konsul—“ stottert er verlegen—„ich—“ Ronchalant wehrt der andere ab. Ihr „Lassen Sie das! Sie werden selbst zugeben, daß Sie in diesem Rock nicht Ihre neue Stellung antreten können. Das Haus ist ein vornehmes, und ich möchte, daß Sie keine Zeit verlieren, sondern schon in den nächsten Tagen abreisen.“ Mit Mühe unterdrückt Erik einen Seufzer. „Sie sind nicht gezwungen, die Stellung anzunehmen,“ bemerkt Konsul Daland kalt.„Ich habe kein Interesse daran. Sie können den Brief verbrennen.“ Doch Erik Niels hat sich bereits wieder gefaßt. Mit warmen Worten dankt er dem Schiffsreeder und wendet sich dann zum Gehen. An der Tür ruft ihn dieser nochmals zurück. „Erik Niels!" „Herr Konsul?“ „Ich hoffe, Sie werden sich diesmal meiner Empfehlung würdig zeigen. Guten Morgen!" „Guten Morgen, Herr Konsul!" Und festen Schrittes, wie er gekommen, verläßt Erik Niels das Privatbureau des Schiffsreeders Sven Daland, um, wie er sich vorgenommen hat, ein neues Leben zu beginnen. 2. Langsam, nachdenklich wandert Erik Niels die Straßen entlang. Der Brief in seiner Tasche macht ihn unruhig. Soll er ihn wirklich absenden? Das hieße, sich für lange Zeit von Chistiania und seiner Braut verbannen... Und doch— wie sagte gleich Knosul Daland?„Ich gebe Ihnen eine letzte. Chance; ich hoffe, Sie werden sich diesmal meiner Empfehlung würdig zeigen!“ Wenn er diese Gelegenheit vorübergehen läßt, hat er sich die Gunst seines Wohltäters für immer verscherzt. Und wie soll er ohne Empfehlung eine passende Stellung finden, um bald seine kleine Gerda heimführen zu können?... Auch kann er nicht leugnen, daß seine Sehnsucht ihn stets hinzog nach der weltvergessenen Schönheit, der erhabenen Kirchenstille der nordischen Gebirgspracht... Immer langsamer werden seine Schritte, je mehr er sich dem Postamt nähert. Zögernd greift er in die Rocktasche. Seine Augen überfliegen die Adresse: „Fräulein Signe Aroldsen. Schloß Sandsgaard bei Tromsö.“ Schon will er den Brief in die schmale Oeffnung des Kastens schieben— da zieht er die Hand hastig wieder zurück. „Unverzeihliche Schwäche!“ murmelt er zwischen den zusammengepreßten Zähnen.„Wie darf ich einen solch wichtigen Schritt unternehmen ohne Gerdas Zustimmung! Und was macht es schließlich aus, ob ich die liebe Kleine ein Jahr früher oder später heirate! Wir sind ja beide jung und können warten!" Er versenkt den Brief wieder in die Rocktasche und biegt eilig in eine der schmalen Nebenstraßen ein. Plötzlich bleibt er stehen. Unwillkürlich macht er eine Bewegung, als wolle er umkehren, während seine Blicke mit unverkennbarem Mißbehagen an einer vierschrötigen Männergestalt hängen, die bedächtig auf dem einsamen Fahrwege daherschwankt. Augenscheinlich hat der Mann etwas zuviel getrunken und hält instinktiv diesen Weg für den sichersten. Jetzt will er, vor sich hinstarrend, an Erik vorbeitaumeln, ohne ihn zu bemerken. Einen Augenblick überlegt Erik... Soll er ihn laufen lassen? Doch schon trägt seine bessere Natur den Sieg davon. „Hallo, Lorenz!“ ruft er laut.„Wo steigst du hin?" Der Betrunkene zuckt zusammen. Mit Aufbietung aller Kräfte gibt er seinem Körper einen Ruck und macht eine Schwenkung nach links, auf Erik zu. „'n Morgen, alter Junge! Freu' mich, dich zu sehen.“ Seine Zunge ist etwas schwer; doch gibt er sich ersichtlich Mühe, nüchtern zu erscheinen. „Sei ehrlich, Lorenz!“ lacht Erik, die entgegengestreckte Hand kräftig schüttelnd.„Du wünschest mich in diesem Augenblicke dorthin, wo der Pfeffer wächst! Wie?“ Listig zwinkert der andere mit den Augen. „Nicht ganz so weit, alter Junge! Aber ich weiß, du bist'n guter Kerl. Wirst mich nicht verraten, was? Bei Gerda und der Mutter, mein' ich. Sie brauchen nicht zu wissen, daß ich wieder—“ Und er macht mit der Hand eine Bewegung, die das Trinken ausdrücken soll. Erik antwortet nicht gleich. Mitleidig und doch voll geheimen Widerwillens blickt er in das schlau grinsende, rotaufgedunsene Gesicht, dem unverkennbar der Stempel des Trunkes aufgedrückt ist und das in diesem Augenblick eine seltsame Aehnlichkeit mit einem Faun ausweist. Er verdammt den Armen nicht. Er kennt ihn von der Schule her und weiß, daß er von seinem Vater und Großvater ein unheimlich reizbares Nervensystem geerbt hat, das sich schon von frühester Jugend an bemerkbar machte. Er weiß auch, daß die schlimmsten Uebel diejenigen sind, die gewöhnlich am wenigsten beachtet werden: die vererbten; weiß, daß dieses langsam schleichende Gift nach und das ganze Nervensystem zerstört, daß diese Zerstörung von Generation zu Generation zunimmt, bis sie schließlich Trunksucht, Verbrechen, ja vollkommenen Irrsinn zeitigt. Soll auch dieser Bedauernswerte, dessen herkulische Gestalt an die sagenhaften nordischen Recken erinnert, solch furchtbarem Los verfallen sein? Er, der Bruder seiner geliebten Braut, seiner kleinen Gerda? Um ihretwillen schüttelt Erik den Ekel ab, der ihn vorhin beim Anblick der schwankenden Gestalt erfaßte. „Nein, Lorenz, ich werde zu niemandem darüber sprechen, daß du wieder einmal schwach warst," erwidert er nach kurzem Zögern, den Arm des Hünen durch den seinen ziehend.„Komm, iß mit mir zu Mittag! Das wird dich wieder in Ordnung bringen. Einverstanden?" „Natürlich, alter Junge. Bist ein guter Kerl.“ Und willig läßt er sich nach einem kleinen Restaurant auf der Olaf=Terrasse führen. Wirklich— nach dem Essen fühlt Lorenz Jespersen sich wieder ganz nüchtern. Als er eine Stunde später seiner kleinen Junggesellenwohnung zusteuert, vermutet niemand mehr in ihm den Gewohnheitstrinker— einen jener Armen, die bereits bei ihrer Geburt dem Verderben verfallen sind. Der leichte Seenebel, der schon während des ganzen Vormittags über den Häusern Christianias gelegen, hat sich inzwischen verdichtet. Erik Niels, der, nachdem ihn sein zukünftiger Schwager verlassen, mit beschleunigten Schritten weitergeht, beachtet ihn kaum. Als leuchte die Sonne in voller Klarheit vom blauen Himmel herab— so heiter und wohlgemut eilt er durch die Straßen und Gäßchen, bis er vor einem kleinen Blumenladen in der„Berlinske=gade“ steht. Mit zärtlichem Blick umsaßt er das zierlich mit allen möglichen Topfpflanzen und abgeschnittenen Blumen dekorierte Schaufenster. hinter dem von Zeit zu Zeit ein hellblonder Mädchenkopf gleich einer Vision vor beischwebt. (Fortsetzung folgts land und Amerika in Betracht, denn aus den andern Ländern ist sie schon jetzt gestattet. Die Fleischeinfuhr aus Rußland versagt wegen der Rinderpestgefahr. Gegenüber Amerika besteht nur ein Einfuhrverbot von Rindfleisch wegen der Gefahr der Einschleppung des Texasviehes. Dagegen ist die Einfuhr von Schafen und Schweinen nicht verboten, das Fleisch muß allerdings die Kautelen des Fleischgesetzes erfüllen. (Aha! links.) Wir können unmöglich jetzt die im Interesse der Hygiene erlassenen Bestimmungen des Fleischbeschaugesetzes abändern. Sie(nach links) beklagen sich immer über einen übermäßigen Schutz unseres Viehbestandes. Bedenken Sie aber, daß es unter diesen Umständen der deutschen Landwirtschaft gelungen ist, 95 Prozent des gesamten Fleischbedarfs aus dem Inland zu decken. (Hört! Hört! rechts und im Zentrum.) Dabei ist in den letzten Jahrzehnten der Fleischkonsum in Deutschland so gestiegen, daß wir hinter England kaum noch zurückstehen. Von England unterscheiden wir uns nur insofern, als dort nicht 95 Prozent, sondern nur die Hälfte des Fleischbedarfs aus eigenem gedeckt wird.(Hört! Hört! rechts.) Dieser Vergleich scheint mir doch nicht zu Experimenten zu ermuntern, die unsere Viehbestände schädigen, und uns damit allmählich in eine größere Abhängigkeit vom Ausland bringen würden.(Sehr richtig! rechts.) Eine solche Abhängigkeit vom Auslande würde für uns außerordentlich gefährlich sein.(Sehr richtig! rechts.) Eins allerdings will ich mit aller Entschiedenheit betonen: der Schutz, den die Landwirtschaft genießt, schließt Pflichten, große Pflichten der Landwirtschaft gegenüber der Allgemeinheit, gegenüber den Konsu menten in sich.(Lachen links.) Lachen Sie doch nicht, ich spreche ja ganz in Ihrem Sinne. Darum richte ich von dieser Stelle den dringenden Appel an die deutsche Landwirtschaft, mit allen Mitteln dafür zu sorgen, daß unser Viehbestand nicht verringert wird. Eine Verringerung des Viehbestandes würde sich nicht nur an der einzelnen Wirtschaft, sondern an der Stellung der Landwirtschaft im ganzen bitter rächen.(Beifall rechts.) Meine Herren, ich kann nach diesen Ausführungen nicht zu der Ueberzeugung gelangen, daß die von Ihnen vorgeschlagenen großen Mittel über die bedrängte Lage hinweghelfen würden. Ich betone bei dieser Kritik noch einmal, daß ich es für unmöglich erachte, den elementaren Ereignissen gegenüber durchgreifend abzuhelfen. Ich bin weit davon entfernt, es so darzustellen, als ob die Maßnahmen, die von den Regierungen ergriffen worden sind, eine solch durchgreifende Abhilfe brächten. Aber wir haben nach Mitteln Ausschau gehalten, welche eine praktische Wirkung haben können. In diesem geringen Erntejahr, diesmal aber vielleicht in besonderem Maße, hat gezeigt, daß die Detailpreise für Lebensmittel den tatsächlichen Ernteergebnissen entsprechen. (Hört! Hörtl rechts.) Das ist zwar für den Konsumenten, der hohe Detailpreise zu zahlen hat, recht traurig, aber an der Tatsache kann man nicht vorübergehen, man muß sie hervorheben. An Brotgetreide haben wir kein Manko. Die Preise dafür sind nicht überhoch.(Sehr richtig! rechts.) Namentlich wenn man berücksichtigt, daß die Güte des in diesem Jahr gewonnenen Brotgetreides eine erhöhte und bessere Ausbeute an Mehl liefert. Die Preise für Vieh sind gegenwärtig, wie ich soeben sagte, nichtabnorm. Allerdings haben wir an Gemüse und an Kartoffeln mit Untererträgen, zum Teil mit bedeutenden Untererträgen zu rechnen. Bei den Kartoffeln hat sich aber zum Glück, je mehr wir uns dem Ende der Ernte näherten, herausgestellt, daß der tatsächliche Ertrag über die Schätzungen hinausgeht. rechts.) Daß wir Meine Herren, auch die Anregungen bei den Kommunen sind angesochten worden, und der Abg. Scheidemann hat die ironische Bemerkung darüber gemacht, wir hätten den Kommunen gesagt: Hannemann, (Sehr richtig!..—., un in einzelnen Landes. teilen mit ausgedehntem Kartoffelbau befriedigende, zum Teil gute Ernten haben, und daß auch in den Zeiten, wo die Kartoffelernte im ganzen nicht befriedigt hat, doch lokal neben schlechten Erträgen gute Erträge zu finden sind.(Widerspruch bei den Sozial demokraten.) Ich hebe das auch absichtlich hervor, meine Herren, um nicht meinerseits dazu beizutragen, durch übertriebene Darstellung auf ein Steigen der Detailkreise mit hinzuwirken.(Sehr gut! rechts.) Ich kann somit nicht zugeben, daß, wenn wir die Ergebnisse der Gesamternte zusammenfassen, die Detailpreise, die gezahlt werden, den tatsächlichen Ernteergebnissen wirklich entsprechen.(Sehr gut! rechts.) Ueber die Gründe dieser Spannung ist bei jeder Teuerungsdebatte im Reichstag hin= und hergestritten worden. Ich will auf die Einzelheiten auch meinerseits nicht eingehen. Nur soviel steht fest, daß an der übermäßigen Spannung zwischen Großhandel und Detailpreisen weder die Dürre noch unsere Wirtschaftspolitik noch die Regierung Schuld trägt. (Sehr gut! rechts. Zuruf links.) Nicht schuldlos aber sind die übertriebenen Darstellungen der Teuerung, in denen sich ein großer Teil unserer Presse monatelang gefallen hat. Diese übertriebenen Darstellungen haben keine preisdrückende, sondern eine preisschärfende Wirkung ausgeübt. Man hat angeblich dem kleinen Mann helsen wollen, in der Tat hat man ihm geschadet.(Sehr richtig! rechts.) Die Regierungen sind bei den Mitteln, die sie angewendet haben, bestrebt gewesen, auf Herabminderung dieser Spannung, wo sie ungerechtfertigt erschien, hinzuwirken. Die verbündeten Regierung haben das getan, indem sie einmal die Ihnen bekannten Frachtermäßigungen bewilligten, die darauf berechnet sind, in diesem Erntejahr, das sich durch so verschiedene Erträge in den verschiedenen Landesteilen auszeichnet, die Verteilung der Produkte über das ganze Land zu erleichtern. Sie hat es weiter getan, indem sie Ein richtungen der Kommunen unterstützt und angeregt hat, welche einem übermäßigen Anwachsen der Detailpreise vorbeugen sollen. Die Frachtermäßigungen beziffern sich für die Gesamtheit der Eisenbahnverwaltungen auf viele Millionen, betragen aber auch im einzelnen, z. B. für die Futtergerste, soviel, daß der Zoll bei mittleren Entfernungen, wie Breslau und Magdeburg, gänzlich aufgehoben wird. Man hat diese Frachtermäßigung angesochten, indem man die Pfennigbruchteile bekrittelt hat, um die zum Beispel ein Pfund Kartoffeln billiger wird. Meine Herren! Man muß die Rechnung anders aufmachen. Vor einigen Wochen war der Marktpreis für Eßkartoffeln in Ostpreußen 2,30 bis 2,90 Mark. Gleichzeitig wurden hier in Berlin für dieselben Kartoffeln 5 und 6 Mark gezahlt.(Hört! Hört! rechts.) Das macht eine Steigerung bis zu 3,70 Mark. In ihr liegen die Unkosten und der Gewinn, auf den der Handel einen legitimen Anspruch hat. Also, meine Herren, es wird auch Menschen geben, die die Spannung von über 100 Prozent nicht für überhoch ansehen. (Lebhafte Rufe Sehr wahr! rechts.) Mit den Frachtkosten können sie bei unseren ermäßigten Tarifen nicht motiviert werden, denn die Fracht beträgt bei Kartoffeln von Ostpreußen bis Berlin 30 Pfennig für den Zentner.(Hört! Hörtl rechts.) geh du voran! Wozu diese Ironisierung!(Zustimmung.) Zahlreiche größere Stadtverwaltungen haben mit Erfolg Einrichtungen getroffen oder in Aussicht genommen, um im Hinblick auf eine etwa eintretende Fleischteuernug den Seefischverkauf zu erleichtern, und ich kann nur die Hoffnung aussprechen, daß diese Einrichtungen Bestand haben werden auch über die Zeit einer Teuerung hinaus. Zahlreiche Stadtverwaltungen haben des weiteren Einrichtungen vorgesehen, um einem übermäßigen Ansteigen der Detailpreise vorzubeugen, und Sie wissen alle aus den Berichten der Presse, daß selbst die Ankündigung der Einrichtung in einzelnen Fällen genügt hat, um das Niveau der Detailpreise wieder auf eine vernünftige Höhe zu bringen.(Sehr wahr!) Neben den großen Privat= unternehmungen halte ich eigentlich die Kommunen für die einzigen, die in der Lage sind, einem übermäßigen Anwachsen der Detailpreise Einhalt zu tun(Hört! Hört!), und die geeignet sind, den örtlichen Verhältnissen die Einrichtungen anzupassen.(Sehr wahr! rechts.) Das ist notwendig, denn ich bin weit entfernt, zu behaupten, daß derartige Einrichtungen überall und in gleicher Weise möglich sind. Wie sie aber zu differenzieren sind, kann nur von der Kommunalverwaltung entschieden werden. Ich glaube, derjenige tut mehr, der dem Konsumenten beim täglichen Einkauf seiner Lebensmittel billigere Preise zu verschaffen sucht, als derjenige, der sich immer nur theoretisch über das Verkehrte unserer Wirtschaftspolitik entrüstet.(Lebhafter Beifall rechts.) Aber auch allem, was die Regierung tut in Vertretung ihrer Wirtschaftspolitik, wird von den Gegnern immer der Einwand entgegengehalten: Ja, wenn wir diese Wirtschaftspolitik nicht hätten, dann wäre keine Not entstanden, oder: wir würden sie viel leichter überwinden! Praktisch hat unsere Wirtschaftspolitik lange genug gewirkt, um ihre Ergebnisse beurteilen zu können.(Sehr richtig! rechts und links.) Als sie eingeleitet wurde, prophezeite man, daß sie das Grab unseres Exporthandels sein würde(Hohn gelächter rechts), daß sie Industrie und Handel fessele. Aber wasisteingetreten? Das gerade Gegenteil! Handel und Industrie haben einen Aufschwung genommen, um den uns das Ausland beneidet.(Sehr wahr! rechts.) Die Landwirtschaft hat an Produktions= und Kaufkraft stark zugenommen.(Sehr wahr!) Das alles sind Dinge, die unbestreitbar sind und die keines Beweises bedürfen. Freilich gleichzeitig sind die Kosten der Lebenshaltung gestiegen. Diese Steigerung wird von den Gegnern unserer Wirtschaftspolitik, soweit sie bei den Lebensmitteln eingetreten ist, eben auf diese Politik zurückgeführt. Die Herren übersehen dabei, daß in den Zeiten des Freihandels, zum Beispiel in der Periode von 1871 bis 1879, die Getreidepreise überhaupt höher gestanden haben als in einer der nachfolgender Perioden.(Sehr richtig! und Hört! Hört! rechts.) Die Herren übersehen, daß die Steigerung der Kosten der Lebenshaltung sich auf die gesamte Lebenshaltung, auf Wohnung, auf Kleidung usw. erstrecken.(Sehr richtig! rechts.) Und vor allem übersehen die Herren, daß die Steigerung der Kosten der Lebenshaltung eine notwendige Begleiterin einer Gesamtentwicklung ist, die in so kurzer Zeit so rapide Fortschritte gemacht hat, wie es bei uns in Deutschland der Fall gewesen ist(Sehr wahr!), und trotz des erhöhten Aufwandes, den der einzelne für die Lebenshaltung machen muß, ist nicht nur der nationale Wohlstand gestiegen, sondern auch die Lebenshaltung des einzelnen verbessert worden(Sehr richtig!), bis in die Kreise der Arbeiterschaft.(Lebhafte Zustimmung, Zurufe von den Sozialdemokraten: Trotz! trotz!) Ich will Sie nicht (zu den Sozialdemokraten) mit Ausführungen Ihrer eigenen Parteigenossen zu widerlegen versuchen, vielleicht würden Sie sie ableugnen. Ich will Sie auch nicht hinweisen auf das Anwachsen der kleinen und kleinsten Sparkasseneinlagen und das Steigen der Einkommensteuerbeträge. Ich will Sie nur eins fragen: Die Verelendungstheorie ist doch ein so kräftiges Agitationsmittel—, hätten Sie diese Theorie so beiseite geschoben, wie Sie es tatsächlich tun, wenn sie noch in den faktischen Verhältnissen ihre Begründung fände, wenn sie nicht durch die Praxis widerlegt wäre?(Sehr wahr!) Was sollen dieser gesamten Entwicklung gegenüber die alten Rechenexempel, die Sie aufstellen, und mit denen Sie dem Volke zeigen, um wieviel Pfennig das Pfund Brot, das Liter Petroleum, die Schachtel Streichhölzer angeblich durch die Schnaps= und Schlotjunker verteuert worden ist.(Lebhafte Zustimmung; Heiterkeit und Gelächter.) Danach bemißt sich nicht der Wert oder Unwert eines Wirtschaftssystems, sondern danach, ob es die Kräfte eines Volkes vermehrt oder verkümmert hat.(Lebh. Zustimmung.) Nun, Darben und Hungern sind es nicht, die die Expausionskräfte und den Expansionsdrang erzeugt haben, der in unserm Volke lebt. Aber Sie wollen es einmal anders versuchen. Der verständliche Unmut, der über gestiegene Preise herrscht, macht Ihnen im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen neue Hoffnung.(Lebhafte Zustimmung rechts. Gelächter und Unruhe links.) wortung für einen solchen Schritt fühlt, wird das nicht tun.(Beifall.) Für mich ist die entschlossene Festhaltung an der bisherigen Wirtschaftspolitik Pflicht gegen das Land(Lebhafter Beifall rechts) und ich werde mich durch keine Angriffe in der Ueberzeugung irre machen lassen, daß ich damit auf dem rechten Wege bin.(Stürmischer, anhaltender Beifall rechts, Zischen links.) das Kriegsgericht zusammentreten. Minister Delcassé hat die Befehlshaber der Geschwader beauftragt, gegen die verdächtigen Elemente unter den Mannschaften besondere Strenge walten zu lassen. wir Deutsches Reich. Ein unerhörter Wahlschwindel. Von absolut zuverlässiger Seite erfahren folgendes: „In einer liberalen Wahlversammlung am Mittwoch(18. Oktober) voriger Woche in Lehe bei Bremerhaven sagte der Kandidat der liberalen Partei im hiesigen(19.) Wahlkreise, Frhr. v Richthofen(Legationssekretär a..) unter anderem vom Jentrum folgendes:„Das Zentrum sei eine konsessionelle Partei und würde vom Papste geleitet. Allein deswegen bestehe die Gesandtschaft am Vatikan, damit der Papst die Zentrumspartei besser dirigieren könne. Er selbst sei der Gesandtschaft daselbst ein Jahr zugeteilt gewesen und könne deshalb aus Erfahrung sprechen. Schriftstücke mit solchen päpstlichen Weisungen für die Zentrumspartei seien durch seine Hände gegangen.— Weiter: Es sei doch unnötig, die teure Gesandtschaft beim Vatikan zu unter. halten, da es doch einfacher sei, die Bestätigung der Wahl eines deutschen Bischofs durch den allbeliebten Erzbischof Kopp in Breslau zu vermitteln.(Redner sagte Erzbischof, muß natürlich heißen Fürstbischof.)“ Soweit der Bericht. An der zutreffenden Schilderung des Tatbestandes kann kein Zweifel aufkommen. Nun fragen wir: Was gedenkt der Reichskanzler zu tun, um einer solchen Pflichtverletzung früherer Beamten zu begegnen? Obwohl es Sache der Regierung ist, hier einzugreifen, erklären wir doch heute schon, daß die Behauptungen des Frhr. v. Richthofen eine blanke Erfindung sind, daß er nicht in der Lage ist, auch nur ein Schriftstück zu nennen, das dem Zentrum aus Rom durch die preußische Gesandtschaft zugegangen ist. Man muß sich wundern, wie ein früherer Beamter solche Unwahrheiten behaupten kann.“ * Die Reichstagsersatzwahl in Natibor findet am kommenden Freitag statt. Das Zentrum hat den Stadtrat Sapletta=Ratibor als Kandidaten aufgestellt, die Hakatisten den Regierungsrat Lüdke. 1907 wurde der Zentrumskandidat schon in der Hauptwahl mit 11 411 Stimmen gewählt(bei 22 405 abgegebenen Stimmen); für die Wahl am Freitag rechnet man stark mit der Möglichkeit einer Stichwahl zwischen dem Zentrumskandidaten Sapletta und dem Kandidaten der Polen, Pfarrer Banas aus Lubowitz. Der Pole brachte es im Jahre 1907 auf 4591 Stimmen. * Die Wahlen im Reichsland. Bei den am Sonntag vorgenommenen Land tagswahlen fiel die Entscheidung in 35 von den 60 Wahlkreisen. Davon erhielten das Zentrum 17 Mandate, und zwar 6 in Lothringen, wo der Block nur noch 9 von 20 Mandaten behauptet; die Sozialemokraten siegten im ersten Wahlgang in 6 Wahlkreisen, die Liberal=Demokraten nur in einem. Alle liberalen Führer stehen in der Nachwahl, darunter auch Georg und Alfred Wolf. Drei Unabhängige sind gewählt worden, davon zwei kath. onservative und einer liberaler Richtung. Von den Nationalisten kam nicht einer auch nur in eine aussichtsreiche Nachwahl; die Niederlage der neun ober= und unterelsässischen Nationalisten gibt den Wahlen das kennzeichnende Gepräge. Die liberalen Mandate entscheiden sich überall erst im zweiten Wahlgang; so steht in fast zehn Wahlkreisen der liberal gerichtete Kandidat in Nachwahl. In Straßburg ringen noch vier Liberale mit den Sozialdemokraten. Diese können aus den Nachwahlen auf einen Mandatszuwachs von sechs Abgeordneten zählen, Straßburg nicht gerechnet; das Zentrum hofft noch auf ein Mehr von vier bis sechs Mandaten. Die künftige Kammermehrheit wird also wohl Zentrum mit einem lothringischen Einschlag sein. Deshalb wird agitiert, und vielfach auch ohne Skrupel agitiert. (Zustimmung rechts. Unruhe links.) Der nächste Reichstag wird wichtige Entscheidungen über unsere Wirtschaftspolitik zu fällen haben.(Hört! Hört!) Sollte es der Agitation gelingen, die Zusammensetzung des nächsten Reichstags durch Stimmungen zu beeinflussen, die eine Folge der notwendigen Schäden der dies jährigen Dürre sind, dann werden wir die vorüber gehende Teuerung mit einer schweren und dauernden Schädigung unseres gesamten Wirtschaftslebens bezahlen.(Lebhafte Zustimmung rechts. Bewegung und Unruhe.) Meine Herren! Es steht mehr auf dem Spiel, als die Debatten über diese oder jene Mittel, mit denen wir über gegenwärtige bedrängte Zeiten hin wegzukommen versuchen, erkennen lassen. Von große Bedeutung ist die dauernde Sicherung der jenigen Zustände, unter denen unser Wirt schaftsleben in allen Volksständen aufgeblüht ist. Die Herabminderung der Lebensmittelpreise allein kann niemals das leitende Prinzip einer verständ. digen, orientierten Wirtschaftspolitik sein. Lohnend Arbeit ist für jeden sozialen Fortschritt notwendige Vorausbedingung. Lohnende Arbeit hat unser Volk, das sich an Arbeitslust durch kein Volk der Erde über treffen läßt, unter dem gegenwärtigen Wirtschafts system gefunden. Sollen wir dieses segensreiche Ergebnis in Frage stellen? Durch wirtschaftliche Experi. mente, wie Sie sie wünschen, sollen wir damit die Grundlagen unserer Volksernährung, unseler Finanzen, unserer Wehrkraft erschüttern? Wer die Verant* Dem Zentrumsabgeordneten Gutsbesitzer Karl Herold in Haus Lövelinkbö(Landkreis Münster) ist, wie der„Reichsanzeiger“ meldet, der Charakter als Landesökonomierat verliehen worden. Herold ist bekanntlich Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer für Westfalen. X Der Rücktritt des Gouverneurs v. Rechenberg ist nur eine Frage von Wochen; er hat bereits einen Heimatsurlaub angetreten. * Der König von Griechenland ist in Wiesbaden zu mehrtägigem Besuche seiner seit einigen Tagen dort weilenden Gemahlin eingetroffen. Frankreich. * Zu den Verhaftungen in Udschda wird aus Tanger gemeldet, daß General Toutée trotz des ihm von der Regierung ausgesprochenen Verweises einen Militärzahlmeister, einen Hauptmann und zwei Beamte mit der provisorischen Leitung des Kommissariats von Udschda betraute.— Der„Matin“ meldet, der gegenwärtige Kommandeur des 10. Armeekorps, General Lyautey, der der Vorgänger Toutoes als Oberkommissar des algerisch=marokkanischen Grenzgebietes gewesen war, habe erklärt, General Toutee müsse für die von ihm getroffenen Maßnahmen gute Gründe gehabt haben; er hätte an seiner Stelle wahr. scheinlich ebenso gehandelt. (*) Ein Kriegsschiff in Gefahr. Aus Toul-on meldet ein Telegramm dem„Echo d..“: Als das Linienschiff Suffren die Anker lichten wollte, wurde die Wand zweier Kammern durch ausströmenden Dampf erhitzt. Der Kommandant ließ die vordere Pulverkammer und die Kohlenkammer, wo sich der An fang einer Feuersbrunst bemerkbar machte, unter Wasser setzen. Die Pulvervorräte werden sofort an Land geschafft werden. * Die nach der Katastrophe der Liberté eingesetzte Untersuchungskommission hat ihren Bericht erstattet, in dem sie zu nachstehenden Schlußfolgerungen gelangt: 1. daß sie keine Spur einer böswilligen Handlung gefunden hat, 2. daß die Annahme eines Brandes in der Pulverkammer oder in der Nähe derselben durchaus ausgeschlossen ist, 3. daß die Katastrophe der Entzündung einer Kartätsche in einer der übrigen Pulverkammern zuzuschreiben ist, die aus dem Jahre 1906 stammendes Pulver enthielt. Die Kommission ist der Ansicht, daß die jüngs. getroffenen Maßnahmen, durch die das Alter des an Bord der Kriegsschiffe befindlichen Pulvers auf vier Jahre herabgesetzt werden soll, noch immer als eine der wirksamsten angesehen werden muß. Die in der französischen Marine vorgekommenen Katastrophen, sowie die Unglücksfälle der Maine, der Mukasa, und der Matsuschima zeigten, daß die bisherigen rein wissenschaftlichen Pulverprüfungen noch immer unzureichend seien. Ferner schlägt die Kommission gewisse Verbesserungen bei den Pulverkammern vor. Wie verlautet, wird nunmehr Aus der Umgebung. * Haaren, 24. Okt. Der Haarener. Verschönerungsund Verkehrsverein hotte in diesem Jahre durch ein Preisausschreiben die Haarener Bürgerschaft eingeloden, sich an dem Ausschmücken der Balkone und Fenster zu beteiligen. Eine Anzahl Bürger war dieser Einladung gefolgt, und manche Balkone und Fenster prangten in herrlichem Blumenschmuck. Die drei Preise für den schönsten Blumenschmuck wurden den Herren Wachtmeister Bender(1. Preis), Drogist Haas(2. Preis) und Gärtner S. Kals (3. Preis) zuerkannt. Für das nächste Jahr ist auch wieder ein Preisausschreiben vorgesehen. s Würselen, 23. Okt. Zur würdigen Begehung des hundertjährigen Geburtstages des Bischofs Wilhelm Emanuel von Ketteler hatte der Volksverein hierselbst im Saale von Cornely eine Festfeier veranstaltet, die einen schönen Verlauf nahm. Eingeleitet wurde die Feier durch einen Vortrag des Instrumentalvereins Würselen, worauf der Kirchenchor „Morgenlied im Walde“ vierstimmig vortrug. Nachdem noch ein Festprolog vorgetragen worden, hielt Herr Religions=Oberlehrer Tippmann einen Vortrag über Kettelers Leben. Herr Rektor Dr. Pottgießer (Eupen) hielt einen Vortrag über Ketteler und die Gegenwartsaufgaben. Die Lösung dieser Fragen, so führte er aus, erfordert absolute Einigkeit, Zusammenschluß, Aufklärung, Mut, Glauben und Gottvertrauen. Beide Redner ernteten allseitigen Beifall. Herr Pfarrer Körffer brachte den Toast auf Papst und Kaiser aus. Der Instrumentalverein erwarb sich den Dank der Versammlung durch weitere Spenden. -: Enpen, 24. Okt. Herr Oberlehrer Hermkes ist zum 1. November d. J. als kommissarischer Kreisschulinspektor in Wipperfürth bestellt worden.— Bei reger Beteiligung beging am verflossenen Sonntag der katholische Arbeiterverein sein 22. Stiftungsfest. X Eupen, 23. Okt. Gestern fand im großen Tonnarschen Saale eine gutbesuchte Versammlung der Zentrumswähler statt. Als erster Redner sprach Dr. Scharmitzel, Generalsekretär der Windthorstbunde. Er warf einen Rückblick auf die 40jährige Tätigkeit der Zentrumspartei, insbesondere unter Windthorst. Mehr denn je brauche gerade unsere heutige Zeit Männer, die im Sinne des großen Meisters tätig seien. Er schloß mit einem Appell, die Bestrebungen der Windthorstbunde zu unterstützen. Als zweiter Redner schilderte sodann Dr. Jörg(Cöln) die erfolgreiche positive Mitarbeit des Zentrums an allen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Fragen, die seit der Reichsgründung sowohl im Reichstage wie auch im Landtage zur Verhandlung gekommen waren. In trefflicher Weise widerlegte er die Vorwürfe der Gegner in bezug auf die Reichsfinanzreform, das Vereinsgesetz und neuerdings wegen der herrschenden Teuerung. Beiden Rednern wurde reicher Beifall zuteil und Herr Lüchem, Vorsitzender des hiesigen Zentrumskomitees, stattete ihnen mit warmen Worten den Dank der Versammlung ab. e Aus dem Kreise Erkelenz, 22. Okt. Die in der Gevenicher Affäre betreffs Brandstiftungen, Einbruchsdiebstähle, Hundevergiftungen usw. festgehaltenen sieben jungen Leute sind nach.Gladbach in ünt er Ang Heu Freise crkeieng 24 Oet. und Klauenseuche im hiesigen Kreise, die bereits erloschen war, ist wieder ausgebrochen in der Bürgermeisterei Niederkrüchten.— Die Hundesperre in der Bürgermeisterei Erkelenz ist wieder aufgehoben.— Im hiesigen Kreise macht sich in letzter Zeit eine große Mäuseplage bemerkbar. Besoners in der Bürgermeisterei Garzweiler haben die Nagetiere einen großen Schaden angerichtet. e. Wildenrath, Kr. Heinsberg, 24. Okt. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Abschluß eines Vertrages mit der Stadt Erkelenz wegen Lieferung elektrischer Energie beschlossen. Vermischte Nachrichten. (:) Ermittelter Museumsdieb. Aus Paris wird gemeldet: Die Polizei entdeckte und verhaftete den Dieb des aus dem Museum zu Quimper entwendeten Gemäldes von Boucher„Neptun und Amphridite“. Es ist der ehemalige Lehrer Thiroloy. Man fand das Gemälde in der Wohnung des Diebes. h Explosion in einem Bergwerk. Aus Harrisburg im Staate Illinois wird gemeldet: In dem Kohlenbergwerk Orzara hat eine Explosion stattgefunden. 30 Bergleute sind eingeschlossen. Zwei Leichen wurden durch den Luftdruck aus dem Schacht geschleudert. 12 Uhr. Berliner telegraph. Anfangskurse. Der befriedigende Bericht des Stahlwerksverbandes, die gestrige Festigkeit der Pariser Börse und die Stetigkeit Neuyorks boten neue Anregung. Auch die politische Lage wurde freundlich aufgeiaßt, da ungünstige Nachrichten nicht vorlagen. Banken und Montanwerte durchweg besser, nur Hohenlohe etwas weiter nachgebend wegen det Ermäßigung der Zinkpreise. Meteorologisches Observatorium Nachen. Mittlere Tagestemperatur gestern 14,7 C. Höchste Temperatur gestern 13,0 C. Niedrigste Temperatur beute 9,2 C. Niederschlagshöhe seit gestern morgen 0,7 mm. Sonnenscheindauer gestern 0,7 St. Wetteraussichten bis Mittwoch abends: Wieder veränderlich sowie windig bis starkwindig aus südlicher bis südöstlicher Richtung: später Regen. Oberall erhältlich. Auergesellschaft Berlin.17 Todes-Anzeige. Heute morgen 2¼ Uhr entschlief sanft nach kurzem, schwerem Leiden unser geliebtes Kind, meine gute Schwester, unsere Enkelin, Nichte und Cousine * Aisbeth. Sie starb, versehen mit den Heilsmitteln der katholischen Kirche, Im Alter von 19 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Alo Jungschlaeger und Frau Auguste geb. Belle Gerta Jungschlaeger. Aachen, den 23. Oktober 1911. Die feierlichen Exequien werden gehalten in der Pfarrkirche St. Kreuz Mittwoch den 25. Oktober, morgens 10 Uhr. Das Begräbnis findet statt am selben Tage, nachmittags 8 Uhr, vom Sterbehause Ludwigsallee 37. Sollte aus Verschen jemand keine besondere so bitten wir, diese als solche zu betrachten. Anzeige erhalten haben, 23150 Todes-Anzeige. Von der Reise zurück Dr. Perzina. Heute morgen 11½ Uhr entschlief sanft nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, versehen mit den Hellsmitteln der kath. Kirche, unsere teure Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Tante, Elise geb. Hülsenbusch, Im Alter von 61 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen. Aachen, Crefeld, Duisburg- Ruhrort, den 22. Oktober 1911. — 23149 Die feierlichen Exequien finden statt am Mittwoch den 25.., morgens um 10 Uhr, in der Pfarrkirche St Poillan, und die Beerdigung am selben Tage, nachmittags um 3 Uhr, vom Trauerhause Annastraße 64 aus. Das Jahrgedächtnis für die verstorbene 23147 Frau Staatsanwalt Dr. Max Schneider, Paula geb. Vossen, findet am Mittwoch den 25. Oktober 1911, morgens 9 Uhr in der Marienkirche statt. ReURsBursau von Ferdinand Mulack, Nachen, Beeckstraße 3, Nähe Kaiserplatz. Ratserteilung, Einziehung von Forderungen, Anfertigung von Verträgen und Nachlaßvermögensverzeichnissen 2c. 1512 Sleunteirnieit wie oft am Tage Sie es selbst in der Hand haben, Ihrem Körper nahrhafte Substanzen zuzuführen, die gleichzeitig ein Labsal sind für Ihre Nerven. Sie trinken vielleicht tagtäglich Kaffee oder Tee und wissen daher gar nicht, daß weder das eine noch das andere Getränk irgendwelchen Nährstoff enthält. Vielfach wird auch Kaffee und Tee direkt gegen das ärztliche Verbot getrunken! Warum machen Sie nicht einmal eine Zeitlang frühmorgens einen Versuch mit Van Houtens Cacao?— Sie glauben vielleicht, daß Cacao Ihnen zu süßlich ist oder haben einmal einen Versuch mit einem billigen Cacao gemacht. Sie dürfen dann keine Schlüsse ziehen auf Van Houtens Cacao. In dieser Marke ist Aroma und Wohlgeschmack in höchster Entwicklung vereint, und Sie werden denselben als tägliches Getränk bald schätzen lernen. 23155 Bekanntmachung. Die Eupenerstraße wird wegen Erneuerung der Decklage von der Salierallee bezw. Ronheiderweg bis zum 1. Rote Haag=Weg vom 24. bis 29. Oktober ds. Is. für den Wagenverkehr gesperrt. Aachen, den 21. Okt. 1911. Der Königl. Polizei=Präsident. In Vertretung: Dr. Nollau, Regierungsassessor. Konkurs=Eröffnungen.“ Cassel. Kaufmann Heinrich Stey, Inhaber der Firma Heinrich Stey. 25. 11. 11. Charlottenburg. HardenbergPalast=Gesellschaft mit beschränkter Hastung. 14. 11.11. Cöln, Rhein. Kolonialwaren= händler Wilhelm Ostwald zu Cöln=Sülz. 23. 11. 11. Eibenstock. Nachlaß der Restaurateursehefrau Minna Ida Blanke, geb.Winkler.29.11.11. Eiterseld. Gastwirt Hermann Thielbeer zu Odensachsen. 13. 11. 11. Ellwürden. Kaufmann G. Bierfischer in Nordenham. 1. 12. 11. Hagen, Westf. Bäcker Wilhelm Schmits. 1. 12. 11. Hannover. Nachlaß des Kaufmanns Georg Ernst, Inhaber der Firma Lloyd Automobile Georg Ernst..12.11. Kamen. Kaufmann Karl Schotte, Inhaber der Firma Gebr. Hochseimer. 10. 11. 11. Kattowitz,.=S. Kaufmann Guido Hentsche! in zie. 18. 11. 11. Kusel. Karoline Knapp, geb. Heyd, Ehefrau des Ackerers Friedrich Knapp in Liebsthal 10. 11. 11. München. Nachlaß des Schuhmachermeisters Andreas Kausler. 9. 11. 11. — Firma Winkler und Geißlinger, Modesgeschäft, Inhaberin Else Geißlinger. 4. 11. 11. — Michael Schorer, Prokurist. 10. 11. 11. Oberhausen, Rheinl. Kaufmann Karl Müller in Sterkrade. 4. 11. 11. Ronneburg. Kaufmann Karl Müller in Sterkrade..11.11. Rüstringen. Bauunternehmer Hermann Küster in Rüstringen I. 17. 12. 11. Schöneberg b. Berlin. Frau Frieda Albers, geb. Trunk. 11. 11. 11. Schweidnitz. Kaufmann Moritz Kreuzwirth. 25. 11. 11. Schweinitz, Elster. Schweinitzer Dampfziegelei und Tonwarenfabrik Plettenberg u. Zingelmann Gesellschaft mit beschränkter Haftung.15.11.11. Sommerfeld, Bz. Frankf. O. Nachlaß des zu Räschen verstorbenen Gastwirts Emil Domke. 18. 11. 11. WOITCTEIRTTHTNR TGCFTADRR VALDTTIAUSEN ülicherstraße 118 Lager-Verkauf an Private 10—5 Uhr. Alle Neuheiten der Saison für Herren, Damen u. Knaben. VlIRITHITRDITRITCTRR *) Nach Amtsgerichten alphabetisch geordnet. Die Zahlen bedeuten den letzten Anmeldeter in. Hanz = Steian Krückel Aachen PERN: 1764— PONTSTR. Krurrthralr!=Kachrn. Direktion: Hofrat Heinrich Adolphi. Mittwoch den 25. Oktober 1911, abends 7¼ Uhr: 24. Abonnements=Vorstellung, 12. Vorstellung in Serie B: 8 Große romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Große Preise! Ende nach 11 Uhr. Kartell der Auskunfteien Bürgel. Etwa 300 Geschäftsstellen im In- und Auslande. Kreditauskünfte. Nachweis von Absatz- und Bezugsquellen. Wir benachrichtigen die Kunden, daß das Depot zur Sicherheit der Eriedigung der bei der Kundschaft ruhenden Gutscheine in diesem Jahre auf in dreiprozentigen Staatspapleren 3000s0 Mark erhöht wurde. Dieses Depot ruht, wie bisher, bei der Bergisch Märkischen Bank in Aachen. Gemäs Akt vom 12. März 1906 vor Herrn Justizrat Dr. Seligsohn-Berlin wurde eine treuhänderische Verwaltung des Depots eingerichtet. Dadurch ist Gewähr geboten, daß es seinem Sicherungszwecke erhalten bleibt. 23158 Aachen, den 6. Oktober 1911. Centrale des Kartells der Auskunfteien Bürgel G. m. b. H. C. Bücken. Voranzeige! Donnerstag den 26. Oktober 1911, Anfang 8 Uhr abends: Zum 1. Male! Der AbortT“, Operette in 3 Akten von Joseph Snaga. Kleine Preise! Kleine Preise! Stadttheater vorrätig in der Buchhandlung Weyers-Kaatzer, Aachen, Kleinmarschierstraße 8/10, Fernsprecher 477. Erfinder! Warum hat jeder Erfinder in Deutschland Mißerfolg u. in Amerika der ärmste Erfinder Millionen-Gewinn? 20 Pfg. in Portomarken. Petit in Verviers-Belgien 27 Avenue Séroule 27. 231025 Zur Saison 22656 16 Waggon Kochherde und Oefen billigst abzugeben. Franzstraße 107. Teilzahlungen gestattet. F Familien-Nachrichten. 19 Städtischer Gesangverein. Anmeldungen neuer Mitglieder werden bis spätestens 4. November schriftlich an die Städtische Musikdirektion (Kurhaus) erbeten. 23159 Prof. Schwickerath. „Behaftet mit hartnäckigem habe ich nach 1 St. Zucker's Patent=Medizinal=Seife D. R. P. Nr. 138988 ein vollständ. reines Gesicht. Ich gebrauche Ihre Seife zeitlebens...“ à St. 50 Pf.(15%/ig) u..50 M.(35% ig, stärkste Form). Dazu Zuck###Creme(nicht fettend u. mild) 75 Pf. u. 2 M. Bei Rob. Eiteneuer, Kurhaus=Drogcrie Dahmengrab.16, bei Rob. Eitenener, Reichsadler=Drogerie, Adalb.= str. 49, Diepenbrock& Dithmar, Großkölnstr. 32, Flora=Drogerie, Kleinmarschierstr. 41, Bergmann& Co., Hochstr. 20, Carolns=Magnus=Drogerie, Fried.=Wilhelmpl. 2, P. Kirschbaum, Hochstr. 21, Ludwig Krings, Jakobstr. 69, und P. Schülter, Stolberg. Geboren: Eine Tochter: Julius Fels,.Gladbach. Vermählt: Apotheker Bessenbach mit Katharinchen Meermann, Essen a. d. Ruhr.— Paul Mertens mit Helene Vogt, Solingen.— Oberlehrer Gerhard Straaten mit Maria Lautermann, Sterkrade.— Robert Schulte mit Josepha van de Loo,'Gravenhag u. Asperden.— Rechtsanwalt Holthausen mit Elisabeth Seuwen, Rheydt.— Johann Scholl mit Maria Schülter, Kevelaer.— Friedrich Schüller mit Maria Goeres, Immerath und Elberfeld. Gestorben: Ferdinand Funck, 72., Düsseldorf.— Gustav Nixdorff, 59., Horchheim.— Franz Christian, 52., .Gladbach.— Frau Andreas Hütten, 41.,.Gladbach.— Johann Hermes, 75., Großheide.— Andreas Hahn, 54., Eschweiler.— Wwe. August Auel, 81., Crefeld=Bockum. 4• KO Mehrere Waggons Soiarzinnher! Durch besonders vorteilhaften Einkauf bin ich in der Lage, in Bezug auf Preise, Gediegenheit und Auswahl aussergewöhnliches zu bieten. Prrachh Kleinkölnstrasse Nr. 26. Fernsprecher Nr. 1907. 29610 Kurdirektion Aachen. Winterkurzeit 1911 12. EyaiasTon S Vertragsabenden. Freitag den 27. Oktober 1911, abends 8 Uhr im Ballsaale des Kurhauses Comphausbadstrasse: II. Vertrag. Herr Herbert Eulenberg: „Aus neuen eigenen Dichtungen“. Abonnementspreis für sämtliche 8 Vortragsabende: Numerierter Platz M..90 einschl. Kartensteuer. Kassenpreise: Numerierter Platz M..65— Unnumerierter Platz M..10(einschl. Kartensteuer). Die Abonnementskarten können von verschiedenen Familienmitgliedern benutzt werden.— Der Kurdirektor: 23144 kies7. Popchrn 9.9 im großen Saalt des Karlshauses. Freitag den 27. ds. Mts., abends 71. Uhr: Vortrag des Herrn Dr. P. E. Huber aus München: „Auf den Wüstenpfaden des Volkes Israel.“(Mit Lichtbildern). Tageskarten zu.50 M. sind am Vortragsabend an der Kasse zu haben. 23157 Das Komitee. J ermann Kaatzer Ausführung aller vorkommenden Drucksachen für Handel. Gewerbe. Gesellschaften und den Prtealgebratch 11 AACHEN Corneliusstr 12.— Telephon 776. Tandwirtschuftliche der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz zu Eschweiler. Der Unterricht beginnt am Freitag den 3. November, vormittags 10 Uhr. Aufgenommen werden junge Landwirte, welche mindestens 16 Jahre alt und unbescholten sind. Das Schulgeld beträgt für neu eintretende Schüler 30 Mark. Auswärtige Schüler finden in bürgerlichen Familien gute Unterkunft. Anmeldungen sind baldigst an den Unterzeichneten einzureichen. Eschweiler, den 16. Oktober 1911. Der Direktor: Meyer, Königl. Oekonomierat. Druckerei Ein schones Geschenk von bleibendem Werte Ist Beiltserzehal! aus der Fabrikniederlage 223358 10 Schmiedstrasse 10. Bekanntmachung betreffend die Maul= und Klauenseuche. Nachdem die Maul= und Klauenseuche an verschiedenen Stellen der Kreise Aachen=Stadt, Aachen=Land, Düren, Geilenkirchen, Jülich, Malmedy und Montsoie erloschen ist, werden die nachbenannten Sperrbezirke: 1. im Stadtkreise Aachen Gehöft Neuenzapp(Bekanntmachung vom 13. September 1911, Amtsbl. S. 390); 2. im Landkreise Nachen a. die Ortschaft Linden(landespolizeiliche Anordnung vom 12. Juli 1911, Amtsbl. S. 305), d. die Ortschaft Eschweiler=Duffenter(landespolizeiliche Anordnung vom 17. August 1911, Amtsbl. S. 354), c. die Ortschaft St. Jobs(landespolizeiliche Anordnung vom 5. Juli 1911, Amtsbl. S. 290), 116 guan(.—6, d. die Ortschaften Birk, Passenholz und Euchen standespolizeiliche Anordnung vom 5. Juli 1911, Amtsbl. S. 299), e. die Ortschaft Ofden(landespolizeiliche Anordnung vom 17. August 1911, Amtsbl. S. 357); 3. im Kreise Düren a. die Ortschaft Obergeich(landespolizeiliche Anordnung vom 21. August 1911, Amtsbl. S. 373), b. das Gehöft Haus=Hardt sowie die Ortschaften Merode u. Schlich(landespolizeiliche Anordnung vom 3. Aug. 1911, Amtsbl. S. 335); 4. im Kreise Geilenkirchen die Orte Marienthaler=Mühle u. Marienberg(landespolizeiliche Anordnung vom 31. August 1911, Amtsbl. S. 373), 5. im Kreise Jülich a. die Ortschaft Schaufenberg(landespolizeiliche Anordnung vom 7. September 1911, Amtsbl. S. 381), b. die Ortschaft Schleiden(landespolizeiliche Anordnung vom 31. August 1911, Amtsbl. S. 373), c. die Ortschaft Niedermerz(landespolizeiliche Anordnung vom 3. August 1911, Amtsbl. S. 335); 6. im Kreise Malmedy die Ortschaft Bürnenville(landespolizeiliche Anordnung vom 24. August 1911, Amtsbl. S. 367); 7. im Kreise Montjoie a. der Teil der Ortschaft Roetgen, der begrenzt wird von der Eisenbahnlinie Roetgen=Lammersdorf vom Bahnhof bis zur zweiten Ueberfahrt über die Provinzialstraße Aachen—Trier, der Steffensgasse bis zur Einmündung in die Steinbüchelstraße, von hier durch die Steinbüchelstraße bis zu deren Einmündung in die Hauptstraße, von der Hauptstraße bis zur evangelischen Schule und der Rosentalstraße und die an diese genannten Straßen angrenzenden Gehöfte und Weiden(landespolizeiliche Anordnung vom 12. Juli 1911, Amtsbl. S. 805), d. die Aachen— Trierer Provinzialstraße innerhalb der Ortschaft Roetgen von der 2. Eisenbahnüberfahrt bis zum Ausgang des Dorfes Roetgen in der Richtung nach Fringshaus nebst den angrenzenden Gehöften und Weiden im Anschluß an den durch landespolizeiliche Anordnung vom 12. Juli ds. Is.(Amtsbl. S. 305) für Roetgen gebildeten Sperrbezirk(landespolizeiliche Anordnung vom 17. August 1911, Amtsbl. S. 357), c. die ganze Gemeinde Rott(landespolizeiliche Anordnung vom 3. August 1911, Amtsbl. S. 335 und 81. August 1911, Amtsbl. S. 373), d. die Ortschaft Zweifall(landespolizeiliche Anordnung vom 24. August 1911, Amtsbl. S. 367) mit Einschluß ihrer Feldmark als Sperrbezirke aufgehoben. Gemäß§ 9 der landespolizeilichen Anordnung vom 31. Mai ds. Is.(Amtsbl. S. 243),§ 2 der landespolizeilichen Anordnung vom 5. Juli 1911(Amtsbl. S. 300),§ 2 der landespolizetlichen Anordnung vom 13. Juni 1911(Amtsbl. S. 268) gehören bis auf weiteres zum entsprechenden Beobachtungsgebiet. Die Bürgermeistereien Binsfeld, Birgel, Birkesdorf, Zürvenich, Drove, Düren, Froitzheim, Füssenich, Kelz, Nerken, Merzenich, Nideggen, Niederzier, Pier, Sievenich, stockheim, Straß und Weisweiler im Kreise Düren(vergl. § 9 der landespolizeilichen Anordnung vom 31. Mai ds. Is.), sowie die Gemeinden Höfen, Montjoie, Mützenich u. Elsenborn(vergl,§ 2 der landespolizeilichen Anordnung vom 10. August 1911, Amtsbl. S. 349) werden als Beobachtungsgebiete aufgehoben und zum freien Gebiet erklärt. Aachen, den 13. Oktober 1911. Der Regierungs=Präsident. In Vertretung: Busenitz. Landwirtschaftl. Verkaufs=Vermittlungs=Stelle von Obst, Kartoffeln, Futtermöhren, Trinkeiern 2c.— direkt vom Produzenten— in Bernarts Lokal. Jeden Mittwoch von 10—4 Uhr geöffnet. Die Ablieferung der Proben seitens der Verkäufer hat jeden Mittwoch zwischen 9 und 10 Uhr vormittags zu erfolgen. Alles Nähere zu erfragen durch die Verkaufs=Vermittlungs=Stelle Bernarts Lokal, Adalbertstraße 20/24. Phaöndors Dr Suteneuers Nuranstalt.) Khonden!Aae em Taste. u. Scteu# (RHEIN) Siebengebirge Soerentaret Vlr. S innere Nkankheiten! Zur Saison 16 Waggon Kochferde und Oefen zu billigsten Preisen. Franzstrasse 107. Gegr. 1868. Man versäume nicht, vor Ankauf eines Ofens: oder Herdes meine Lager zu besichtigen und die Preise zu vergleichen. 22657 Kammermusik-Konzerte veranstaltet aus der Waldthausen'schen Stiftung. Dienstag den 31. Oktober. Ausführende: Das Brüsseler Streich-Quartett. GuU Dienstag den 19. Dezember. Ausführende: Herren Proi. Schwickerath, Kapellm. Dietrich, Goebel, Fischer und Moth. Gesang: Herr Kammersänger Franz Steiner, Wien. Dienstag den 6. Februar. Ausführende: Herren Prof. Schwickerath, Kapellm. Dietrich, Fischer u. Moth. Gesang: Präulein Grete Forst, Hofopernsängerin, Wien. GOU Dienstag den 26. März. Ausführende: Das Capet-Streichquartett aus Paris. Beginn der Konzerte 7½ Uhr.— Karten für einzeines Honzert M..75. Abonnementspreis M..60(einschließlich Kartensteuer). Für Volksschul-, Mittelschul-, und Musik-Lehrer und Lehrerinnen, Schüler sowie Studierende der Technichen Hochschule M..30. Anmoldungen für das Abonnement zu M..60 werden mündlich, nioht telephonisch, an der Kasse des Kurhauses oder sohriftlich an die Städtische Musikdirektion, Kurhaus, erbeten. Anmeldungen für das Abonnement zu M..30 werden nur sohriftlich durch Postkarte mit Rückantwort(die letztere muß die Adresse des Bestellers enthalten) an die Städtische Musikdirektion, Kurhaus, angenommen. Bei Bestellung von Plätzen für mehrere Personen müssen die betreffenden Namen mit Stand und Wohnung angegeben werden. Alle Plätze sind numeriert und werden verlost. Wünsche betreffend Verlosung mit anderen Bestellern wolle man bei der Bestellung angeben. Die Verlosung der gezeichneten Plätze findet am 23. Oktober statt. Bartscheirer Frauenderein! Die wöchentlichen Versammlungen finden vom 30. Okt. an jeden Montag nachmittag bei Frl. Mathilde Lamberts, Kaiserallee 83 statt. Der Vorstand. Kinematoskop.„ ∆ Großkölnstraße 30, in nächster Nähe des Marktes. * Der Kalsere Er Rachenrk Kinematographische Aufnahme. Die Schwester des Kaisers am Hauptbahnhof. Der Kaiser bei der Denkmals=Enthüllung, bei der Ankunft und Abfahrt auf dem Markte 2c. Viele werden sich im Bilde wiedersehen. Garderobe 10 Pfg. alsernel. Wenllrestauranlt. Täglich von 8 Uhr ab: Künstler-Konzert. Nach Schluss des Theaters: Soupers. Speisen nach der Karte. Kunst-Aux tionmAuchen. 26. Oktober u. folg. Tage. Sammlung des+ Kgl. Badeinspektors Dr. B. Lersch-Aachen u. A. Hervorragende Gemälde alter und neuer Meister. A. Achenbach, A. H. Allgäu, E. Kampf, Chr. Kröner, H. Petersen, A. Rethel, Chr. Sell, Ferd. Bol, J. Brueghel, P. Claesz, A. Cuyp. E. Engelbrechtsen, J. van Goyen, de Heem, J. van Huysum, J. Jordaens, J. van Kessel, Meister von Kappenberg, J. de Ponte, Rotazi, Fr. Sayders, Tiepolo, Rogier van der Weyden. Aquarelle, Pastelle, Engl. Farbstiche, Japan. Farbdrucke. Antiquitäten aller Art. Silber, italienische Bronzen, Kupfer, Eisen, Zinn, Elfenbein, Porzellan, Fayence. Einzel- und geschnitzte Möbol, Holzskulpturen. Katalog mit 12 Lichtdrucktafeln, sowie nähere Auskunft durch 23141 4 Ant. Creutzer, vorm. M. Lempertz, * Lachen Hechetn 98—RR Teleph. Gewerbeförderungs-Anstalt für die Rheinprovinz, Coln, Ublerring Nr. 40, Telephon A 4465. Eintritt frei. Eintritt frei. Ausstellung 1911. Elektrizität für Haushalt, Gewerbe und Hygiene 22768n — 2. September bis 31. Oktober.— Geöffnet von 10 bis 12½ Uhr vorm., von 3 bis 8 Uhr nachm, Interessante Vorführungen u. Vorträge. Herm. Kaatzer, Buchdruckerei Corneliusstrasse 12. ommunienEirnädunigskarten. Gegr. 1869. Auchen, Hochstr. 66—63. Teleph. 1019. Savelsberg's Puppenkliniken, Hachen Alexanderstraße 36, vis--vis der Heinzenstraße, Alexanderstraße 35, vis--vis der Heinzenstraße, Adalbertstraße 79/81, Nähe der Adalbertskirche. * I 6 Gelenk=Puppen, mein Schlager, 46 cm hoch 2,85 Mk.—— 49 cm hoch 3,85 Mk. 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Bestellen Sie dasselbe unverzüglich bei der OeGeschäftsstelle und den Boten zu M..— monatlich, bei der Post zu M..25 vierteljährlich für die Hauptausgabe(zweimal täglich erscheinend) oder die „Volksausgabe“(erscheint einmal tägl.) zu 60 Pig. monatl. durch die Boten, durch die Post.80 M. vierteljährlich.— Neu hinzutretrenden Beziehern wird das Blatt bis 1. Novbr. kostenlos zugestellt. Das Echo der Gegenwert erscheint täglich zweimal in mindestens drei Blattern; jede Woche drei Unterhaltungsbeilagen u. Landwirtschaftlicher Ratgeber Weitere Beilagen: Verlosungsliste und Literarische Beilage. Bezugspreis im Stadtbezirk Nachen durch unsere Boten zugestellt 95 Pfg. monatlich; mit der illustr. Sonntagsbeilage„Die 1 Mark. Postbezugspreis s. Deutschland vierteljährl. ohne Betlage, Die Zeit“ (Postzeitungsliste Ausg. A) .25 Mark; mit Beil.„Die Zeit"(Postzeitungs=Liste Ausgabe C).30 Mark. Dienstag, 24. Oktober 1911.(Svergislus) 5 WVLT VET Nr. 250. Abend=Ausgabe. 2. Blatt. Chefredakteur: Frauz Kuappe in Nachen. Zuschriften an die Redaktion wolle man nicht mit einer Namensadresse versehen. Fernsprechanschluß der Redaknon Nr. 362. Aelteste Aachener 63. Jahrgang. Rotation sdruck und Verlag von Kaatzers Erben, Verlag des Echo der Gegenwart in Nachen. Seilgraben 16. Fernsprechanschluß der Geschäftsstelle Nr. 62.— Telegrammsdrese: Echo. Aahen. Abonurmenichetingunger für außerdeutsche Länder erfrage man bei der zuKändigen Postanstalt, welche auch die Bestellungen entgegennimmt. Diretter Bezug unter Kreuzdand für Deutschlane u. Oesterreich= Ungarn 75 Pig., Postausland 86 Prg. vio loche. Probenummern a. Wunsch. Anzigen losen 20 für den#adtbezirk Namen 15 Pfg. die Anzeigen von Leoären, Notaten 2c., sowie Anzeigen über öffentliche Verkäuse stete 20 Pig. Reklamen 60 Pfg, die Zeile. Zur Marokkofrage schreibt die„Köln. Ztg.“: Nachdem einige Zeit die Quellen für Indiskretionen in Paris verstopft zu sein schienen, haben sie sich in den letzten Tagen wieder geöffnet, und es sind ziemlich ins einzelne gehende Mitteilungen über den Gang der letzten Verhandlungen an die Oeffentlichkeit gelangt. Danach würde an der Küste eine gegen die früheren Angaben etwas vergrößerte Abtretung Platz greifen, so daß die Grenze bei der Mondabucht, Libréville eben noch bei Frankreich belassend, anfangen und von dort in einer Kurve sich bis zum Sanga fortsetzen würde, dessen Lauf folgend sie den Kongo erreicht. Das wäre das erste„Fühlhorn", von dem in französischen Blättern die Rede ist. Da die französischen Zeitungen bisher über den Gang der Verhandlungen ziemlich zuverlässig unterrichtet waren, kann man wohl auch in diesem Falle annehmen, daß ihre Darstellung einer gewissen Begründung nicht entbehren wird. Unklarer ist, was sie über die Gestaltung der weiter östlich liegenden Abtretungen zu melden wissen. Danach würde ein zweites„Fühlhorn“ dem Laufe des Lobai folgend den Ubangi erreichen, während von deutscher Seite der vom Logone östlich liegende Teil des Entenschnabels an Frankreich fallen würde. Wie die Fühlhörner, insbesondere das am Lobai, aussehen würden, und auch wie sich etwa andere Grenzberichtigungen an der Ostgrenze von Kamerun gestalten würden, ist aus den französischen Darstellungen nicht ersichtlich. Das ganze Bild der Entschädigungen ist somit nach französischer Darstellung noch recht unklar, so daß man sich noch kein Urteil über das Gesamtergebnis bilden kann. Zutreffend hingegen scheint es zu sein, wenn französische Blätter der Meinung Ausdruck geben, daß die Verhandlungen sich ihrem Abschluß nähern und vielleicht schon im Laufe dieser Woche beendet werden können. Es gewinnt durchaus den Anschein, als ob Forderung und Angebot sich unter beiderseitigen Zugeständnissen so weit genähert hätten, daß nunmehr nur noch Einzelheiten des Abkommens zu erledigen sind. Das Pariser„Journal des Debats“ schreibt über die zwei an Deutschland abzutretenden Gebietsstreifen, welche Kamerun mit dem Ubangi und dem Kongofluß verbinden sollen: Infolge dieser Lösung der Frage, der Zerschneidung des mittleren Kongo, durch welche derselbe in Wirklichkeit zweimal durchschnitten wird, verbleibt uns zwischen den beiden deutschen Stücken ein Gebiet, das mit unserem übrigen Kongo vermittelst des Ubangiflusses verbunden ist. Um nefes so seltsame geschichtliche Gebiet zu behalten, verzichten wir auf den Entenschnabel und bringen im nördlichen Kongo Opfer, welche den Wert der Enklave weit übersteigen. Aus deutschen eingeweihten Kreisen will der Pariser„Temps“ erfahren haben, daß Frankreich in dem abgeschlossenen Tauschgeschäft doch noch einen Teil des deutschen Togo, und zwar einen Abschnitt von 10000 Quadratkilometer würde. * I Berlin, 24. Okt.(Telgr.) Der Vorstand der Abteilung Berlin der Deutschen Kolonialgesellschaft hat gestern zur Marokkofrage einstimmig folgende Kundgebung beschlossen: Es entspreche weder der Würde noch dem Interesse des Deutschen Reiches, die durch die Algecirasakte in Marokko geschaffene politische und wirtschaftliche Stellung ohne jeden zwingenden Grund aufzugeben. Wir laufen Gefahr, unser bisheriges Ansehen bei der mohammedanischen Welt zu verscherzen. Als eine unerhörte Zumutung an das deutsche Volk wird der von französischen Blättern verbreitete Gedanke zurückgewiesen, daß Deutschland sich aus seiner wichtigen Stellung aus Marokko zurückzieht für einen Fetzen unbrauchbaren Landes, daß es Millionen an französische Ausbeutungsgesellschaften zahlt und obendrein Togo oder Nordkamerun an Frankreich abtritt. Daß solche Gedanken uns von der französischen Presse zugemutet werden, ist ein wichtiges Zeichen dafür, in welchem Maße unser Ansehen, falls wir nicht fest zu dieser Sache bleiben, gefährdet werden könnte. Es ist an der Zeit, daß unsere Gesellschaft im ganzen Reiche dafür sorgt, daß dieses Wahngebilde zerstört wrs. * Der italienisch-türkische Krieg. Vom Kriegsschauplatz. A Tripolis, 23. Okt. Die„Agenzia Stefani“ meldet zu den Ereignissen des heutigen Tages: Eine Fliegerpatrouille meldete heute früh en Vormarsch feindlicher Kavallerie. In der Tat machten gegen 8 Uhr etwa 100 arabische###iter und einige türkische Soldaten von dem kleinen Fert Masri aus einen Frontangriff auf die Infanterieregimenter Nr. 84, 40 und 6, die den Angriff mit sehr lebhaftem jeuer, unterstützt durch Feldartillerie, erwiderten. Der Feind wurde zurückgeworfen.— Vom Expeditionsrorps sind bereits 60000 Mann ausgeschifft. Die Truppen wohnen in Holzkasernen außerhalb Tripolis. Aus Neapel sind 10000 Kisten Insektenpulver nach Tripolis abgeschickt worden. Die Soldaten sollen entsetzlich unter dem Ungeziefer in den von den Türken verlassenen Kasernen zu leiden haben. Friedensaussichten? * Konstantinopel, 23. Okt. Anzeichen sollen vorghanden sein, daß die Regierung nunmehr die Verständigung mit Italien auf Grund der tür## kischen Souveränität und der Stellung Tripolitaniens nach Art von Aegypten für möglich hält. Volkswirtschaftliches und Soziales. (—) Aufschub der neuen französischen Tarabestimmungen. Auf die dringenden Eingaben und mündlichen Vorstellungen, welche der deutsch=französische Wirtschaftsverein und der Handelsvertragsverein dem Auswärtigen Amte unterbreitet haben, ist die kaiserTlich=deutsche Botschaft in Paris beauftragt worden, bei der französischen Regierung wegen der Schädigungen vorstellig zu werden, welche für die deutsche Einfuhr nach Frankreich aus der neuen französischen Tarasordnung zu befürchten sind. Die französische Regietung hat sich daraufhin erfreulicherweise bereit erklärt, „zunächst das für den 1. November d. J. vorgesehene nkrafttreten der neuen Taravorschriften auf den 1. Februar k. J. zu verschieben, so daß nunmehr ausreichende Zeit zur Verhandlung über die erforderlichen Abänderungen oder Ergänzungen des Dekrets gegeben ist. Das Auswärtige Amt hat den beiden Vereinen zugesagt, dahin zu wirken, daß die für die deutschen Exporteure nachteiligen Bestimmungen der Verordnung tunlichst beseitigt werden. Der deutsch=französische Wirtschaftsverein hat darauf dem Auswärtigen Amt umgehend noch eine neue Ein habe unterbreitet, in welcher er unter Beifügung zahlreicher bei ihm eingegangener Warenproben und unter auszugsweiser Mitteilung aus Zuschriften der betroffenen Erwerbszweige, den Staatssekretär des Auswärtigen Amtes bittet, Schritte zu tun, daß insbesondere für die durch§§ 43—49 betroffenen inneren Umschließungen aus Pappe, Papier usw. die Feststellung des wirklichen Gewichts im Wege von Stichproben, wie bisher, aufrechterhalten werde, eventuell unter Sicherung ihrer Zuverlässigkeit durch eine genaue Spezisikation des Inhalts der Sendung und eine verbindliche Erklärung sowohl des Spediteurs wie des Absenders über die Wahrheit der Deklaration. * Wiesbaden, 23. Okt. In den letzten Tagen sind folgende weitere Stiftungen bei der Deutschen Gesellschaft für Kaufmanns=Erholungsheime eingegangen: Berger u. Wirth, Leipzig, 2000., Kast u. Ehinger, Stuttgart, 2500., G. Siegle u. Co., Stuttgart, 2500., Mannheim=Bremer Petroleum.=., Zentrale Mannheim, 5000., Kommerzienrat Winkelhausen, Pr. Stargard, 5000., Badische Anilinund Soda=Fabrik, Ludwigshafen, 10,000., Farbenfabriben vorm. Fr. Bayer u. Co., Elberfeld, 10,000 M. Ferner stiftete Frau Geh. Kommerzienrat Selve, Bonn, anläßlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Firma Basse u. Selve, Altena in Westf., 10,000 M. wirtsch * Zum Ausnahmetarif für Futter= und Strenmittel. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ schreibt: Ueber die dem Ausnahmetarif für Futter= und Streumittel zugrunde liegende Absicht antwortete der Minister der öffentlichen Arbeiten auf eine Anfrage der Deutschen Landwirtschafts=Gesellschaft: Die Frachtermäßigung ist ausschließlich den Verbrauchern von Futter= und Streumitteln zugedacht, damit die Folgen der ungünstigen Futterernte für die Viehhaltung gemildert werden. Der Tarif selbst drückt diese Absicht dadurch aus, daß er nur auf Sendungen mit überwiesener Fracht(Zahlung der Fracht durch den Empfänger) angewendet werden kann. An der Tarifgrundlage ändert sich durch die Neuausgabe des Tarifs vom 22. September, die auch die Sendungen von Händler zu Händler einbezog, nichts. Verweigert ein Teil der Verkäufer den Verbrauchern die Ermäßigung, so verstößt dies gegen die Absicht des Tarifs. Es möchte zunächst abzuwarten sein, ob die nötige Aufklärung genügt, die fraglichen Handelskreise in ihrem wohlverstandenen, eigenen Interesse zu einem Aufgeben einer derartigen grundsätzlichen Weigerung zu bewegen. Kirchliche Nachrichten. # Welkenraedt, 24. Okt. Am Samstag den 28. d. M. wird in der Salvatorianer Klosterkirche zu Welkenraedt(Herbesthal) das Fest des hl. Apostels Judas Thaddäus gefeiert. Manchem unserer Leser ist es vielleicht unbekannt, daß gerade dieser Apostel ein großer Wundertäter ist. Seine Verehrung nahm in letzter Zeit einen großen Aufschwung, besonders im Rheinland. Sein Leib ruht zu Rom in der Peterskirche. Eine Reliquie besitzt auch die Salvatorianerkirche in Welkenraedt(Neutralstr.). Sie wird an seinem Festtage den Gläubigen zur Verehrung ausgestellt. Auch kann an diesem Tage, ebenso während der Oktav, durch Besuch der genannten Kirche, unter den gewöhnlichen Bedingungen ein vollkommener Ablaß gewonnen werden. Der Heilige war ein Blutsverwandter des Heilandes. Amtliche Nachrichten. * Berlin, 23. Okt. Seine Majestät der König hat dem Kaufmann Joseph Claasen zu Cöln den Königl. Kronenorden dritter Klasse, dem Rektor a. D. Bruno Poplutsch zu Buisdorf im Siegkreise und dem Gemeindeempfänger Franz Scherer zu Ediger im Kreise Cochem den Königl. Kronenorden vierter Klasse, dem Eisenbahn=Hilfsnachtwächter Johann Hunds zu Aachen, dem Bahnhofsarbeiter Jakob Kuckartz zu Nachen und dem Bahnunterhaltungsarbeiter Heinrich Lennertz zu Richterich im Landkreise Nachen das Allgemeine Ehrenzeichen, ferner aus Anlaß des Allerhöchsten Geburtstages Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin dem Fräulein Maria Rupprecht in Düsseldorf und der verwitweten Frau Justizrat Sophie Conzen, geborenen Clemens, in Bonn das Frauenverdienstkrenz in Silber, sowie die Rote Kreuzmedaille zweiter Klasse: Ihrer Königl. Hoheit der Fürstin Pauline zu Wied, Prinzessin von Württemberg, in Neuwied, und dem Kreisarzt Medizinalrat Dr. Karl Roller in Trier; die Rote Kreuzmedaille dritter Klasse: der Frau Freifrau Marie von Oppenheim, geborenen Freiin Pergler von Perglas in Cöln, der verwitweten Frau Maria Sohmann, geborenen Stinnes, in Crefeld, der verwitweten Frau Klara Steinback, geborenen Büren, in Emmerich, der Frau Kommerzienrat Laura Erbslöh, geborenen Wittenstein, in Barmen, der Frau Kommerzienrat Anna Marie Molineus, geborenen de Werth, in Barmen, der Frau Kommerzienrat Ida Heimann, geborenen Schultz, in Cöln, der Frau Gymnasial= oberlehrer Profeffor Dr. phil. Selma Heidsieck, geb. Riemer, in Koblenz, der Frau Rentner Margareta Schoeller, geborenen Hinsberg, in Düren. der Frau Fabrikbesitzer Geh. Kommerzienrat Fanny Coppel, geborenen Katzenstein, in Solingen, der Frau Ritter= gutsbesitzer und Landrat a. D. Stephanie Löbbecke, geborenen Witte, in Haus Hemer. Kreis Iserlohn, dem Oberleutnant der Landwehr a. D. und Direktor der Aktienbrauerei Joseph Deuster in Merzig, dem Superintendenten Julius Müller in Düren, dem Rentner Simon Souvard in Aachen, dem Kreisboten Hermann Koerfer in Jülich, dem Oberturnlehrer Karl Schröter in Barmen, dem Fahrsteiger a. D. Jakob Müller I in Schwalbach, dem Magazin=Verwalter Peter Hartmann in Duisburg=Ruhrort, dem Oberingenieur Paul Siepmann in Dillingen; serner dem Mitglied des Vorstands der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz, Gutsbesitzer Felix Leusing in Hüthum, Kreis Rees, und dem Gutsbesitzer Johann Heckrath in Niep, Kreis Mörs, den Charakter als Oekonomierat, sowie dem Kommerzienrat Dr. phil. Edmund ter Meer in Uerdingen, Landkreis Crefeld, den Charakter als Geheimer Kommerzienrat verliehen. S KArllachrichten. Aachen, den 24. Oktober 1911. C Der Verein„Oecher Platt“ begann gestern sein 5. Vereinsjahr mit einer großen Versammlung im Karlshause. Nach dem Jahresbericht. erstattet vom Vorsitzenden, Herrn Stadtv. Thissen, ist das Ansehen des Vereins im verflossenen Jahre noch bei der Aachener Bürgerschaft gestiegen, und seinen Bestrebungen wird das lebhafteste Interesse entgegengebracht. Die Zahl der Mitglieder beträgt gegenwärtig 571, darunter 53 Damen und 518 Herren. Die Einnahmen beliefen sich auf 3722., die Ansgaben auf 2853. Der augenblickliche Kassenbestand beträgt demnach 869 M. Da hiervon 90 M. für einen bestimmten Zweck verwendet werden, beträgt das Vereinsvermögen 779 M. Auf Vorschlag des Vorsitzenden sollen von jetzt an jährlich 100 M. für einen Reservefonds zurückgelegt werden. Die aus dem Vorstande ausscheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt. Neu wurden in den Vorstand gewählt die Herren Rechtsanwalt Jörissen, Buchhalter Palmen und Architekt Struben. Um für die mundartlichen Gedichte, die beim letzten Preisausschreiben ausgezeichnet worden sind, passende, volkstümliche Melodien zu erhalten, soll in diesem Jahre ein Preisausschreiben für die besten Kompositionen stattfinden. Zu diesem Zwecke sollen die eingesandten Melodien bei einem großen Volksabend, etwa im Kurhause, von einem Gesangverein vorgetragen werden. Preisrichter sind die teilnehmenden Aachener Gäste. Und zwar sollen jene Lieder mit Preisen bedacht werden, die an jeuem Abend bei der Aachener Bürgerschaft den größten Anklang finden. Das diesjährige Stiftungsfest wird am 11. Dezember abgehalten. Nach dem geschäftlichen Teile erfreuten unsere bekannten Aachener Dialektdichter die Versammlung mit ihren so beliebten Musenkindern. Herr J. Starmanns trug jenes Gedicht vor, welches das„Echo“ in seiner Festnummer zum Kaisertage veröffentlichte, wie ja überhaupt der ganze Abend noch im Zeichen jenes Freudentages stand. Herr Heinrich Janssen machte uns mit seinem Gedichte:„Der Keiser könnt" bekannt, Herr Lamb. Piedboeuf mit seinen Gedichten„Ose Fritz“ und„Alaaf die Keiserstadt“. In dem Gedichte:„Ze völ verlangt“ verhalf Frl. Hermanns den Humor u seinem Rechte. Herr Joh. Claßen rief durch einen Vortrag:„Vör 40 Joer“ die Erinnerung an die große Zeit des deutsch=französischen Krieges wach. Anch der neue Brunnen am Fischmarkt, genannt „Et Feschpüddelsche“, hat in ihm schon einen„Homer“ gefunden. Ein gemeinschaftliches Lied bildete den Asbchluß des Abends. * Besichtigung der Sanitätskolonnen. Am 22. Oktober, von nachmittags 3 Uhr ab, fand auf dem Exerzierplatze an der Brander Chaussee die Besichtigung der Sanitätskolonnen des Stadt= und Landkreises Aachen durch den Königl. Medizinal= und Regierungsrat Dr. Schwabe im Auftrage des Herrn Vorsitzenden des Provinzialvereins vom Roten Kreuz für die Rheinprovinz, Staatsminister a. D. und Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Freiherrn v. Rheinbaben und zwar im Beisein des Herrn Regierungspräsidenten Dr. von Sandt, des Herrn Majors Rostock, als Vertreter des Herrn Oberst v. Fresenius, des Herrn Landrats Pastor, sowie des Herrn Regierungs=Assessors Dr. Nollau als Vertreter des Herrn Polizeipräsidenten v. Hammacher, statt. Trotz des schlechten Wetters hatte sich eine große Menge Zuschauer eingefunden, die dem militärischen Schauspiel mit großem Interesse folgten. Beim Eintreffen des Herrn Besichtigenden schlugen die Spielleute des Aachener Infanterie=Vereins sowie die Sanitätskolonne Eschweiler den Präsentiermarsch. Nach erfolgtem Abschreiten der Front, in der ungefähr 250 Sanitätsmannschaften kolonnenweise formiert standen, stellten sich die Kolonnen zum Parademarsch auf, der tadellos verlief. Alsdann folgte das Schülerexerzieren der einzelnen Kolonnen mit und ohne Tragen, das ebenfalls Zeugnis von der Ausbildung der Kolonnen ablegte. Darauf folgte die eigentliche, vom Herrn Stabsarzt d. L. a. D. Dr. Lieven, als Kreisinspekteur der Stadt=Aachener Kolonnen, geleitete Uebung, deren Idee Herr Stabsarzt d. L. a. D. Dr. Bartz(Eschweiler) als Kreisinspekteur der Kolonnen des Landkreises Aachen wie folgt entwickelte: Die Mobilmachung der Garnison Aachen ist durch eine von Westen her vorgedrungene Rote Armee gestört und die Garnison in der Richtung auf Düren unter empfindlichen Verlusten zurückgeworfen worden. Nachdem die Zurückgeworsenen von Cöln aus Unterstützung gefunden, ist die Rote Armee wieder über die belgische Grenze zurückgegangen, infolgedessen es möglich ist, das Gefechtsfeld nach Verwundeten abzusuchen. In Ermangelung einer genügenden Anzahl militärischer Krankenträger werden die Sanitätskolonnen des Stadt= und Landkreises Aachen aufgeboten und mit dem Absuchen des Gefechtsfeldes und Verbringung der Verletzten nach dem Bahnhof Rote Erde beauftragt. Hierzu werden drei Abteilungen formiert und zwar Abteilung 1 unter Rittmeister d. L. Ebell aus sämtlichen für einen Mobilmachungsfall bereitstehenden Mannschaften und Abteilung 2 und 3 aus den übrigen Mannschaften unter den Leutnants d. L. Goossens und Baurs. Während Abteilung 1 das Gefechtsfeld absucht, soll Abteilung 3 den Hauptverbandplatz auf der Forster Schützenwiese einrichten sowie einen Hilfslazarettzug auf dem Bahnhof Rote Erde. Inzwischen ist die Meldung von einer Entgleisung eines Militärzuges auf Bahnhof Brauel eingetroffen. Zur Bergung der dort Verletzten wird Abteilung 2 mit dem Auftrage nach Brand beordert, diese ebenfalls zum Bahnhof Rote Erde zu verbringen. Alle drei Abteilungen entledigen sich der ihnen gewordenen Aufträge in mustergültiger Weise, wie dies auch bei der später auf dem Bahnhof Rote Erde abgehaltenen Kritik von den Herren Dr. Lieven und Dr. Schwabe hervorgehoben wurde. Auf dem Bahnhof Rote Erde wurden die Verwundeten in den Hilfslazarettzug, der mit den verschiedenen Lagerungssystemen eingerichtet war, verbracht. Zuletzt zeigte Herr Brandmeister Böttcher mehrere sehr interessante Rettungsapparate, die den Beifall sämtlicher Anwesen den fanden. Danach fand die vorerwähnte Kritik statt, die durch ein vom Herrn Medi.inal= und Regierungsrat Dr. Schwabe auf Se. Majestät dem Kaiser ausgebrachtes Hoch beendet wurde. Da die Kolonnen schon um 1¼ Uhr mittags auf dem Uebungsplatze stehen, also recht frühzeitig von Hause aufbrechen mußten, so begrüßten es alle Mannschaften mit Freuden, daß ihnen im Forster Kaisergarten ein kräftiges Mittagessen nebst Bier bereitgestellt war, das die Beteiligten einige Stunden bei sammen hielt. Große Freude erregte die Mitteilung des mit der Verpflegung der Mannschaften beauftragten Hauptmanns z. D. Blumenthal, daß ihm die Firma Querinjean Zigarren zur Verabfolgung an die Kolonnenmitglieder überwiesen. Zum Dank dafür erhoben sich die Anwesenden von ihren Sitzen und brachten ein Hoch auf die Spenderin aus. Wenngleich auch, wie schon gesagt, die Uebung unter der Ungunst der Witterung zu leiden hatte, so hat sie uns doch gezeigt, daß die Ausbildung der Mannschaften zu der Annahme berechtigt, daß man sich im Krieg und Frieden auf sie verlassen kann. * Die Rote Kreuzmedaille dritter Klasse wurde dem Rentner Simon Souvard hierselbst verliehen. Strafkammerverhandlung vom 24. Oktober. Der 14 Jahre alte Laufbursche J.., trotz seiner Jugend schon zweimal wegen Diebstahls bestraft, hatte bei einer hiesigen Firma schon wieder in den ersten acht Tagen verschiedene kleinere Diebereien ausgeführt. Strafe: zwei Monate Gesängnis.— Wegen Mißhandlung und Hausfriedensbruchs war ein Arbeiter vom hiesigen Schöffengericht zu insgesamt vier Wochen Gefängnis verurteilt worden. Gegen dieses Erkenntnis erhob er Widerspruch, infolgedessen er heute von dem ihm zur Last gelegten Hausfriedensbruch freigesprochen wurde. Wegen der besagten Mißhandlung wurde eine Gefängnisstrafe von einer Woche festgesetzt. Die Kosten beider Instanzen wurden dem Angeklagten zur Last gelegt.— Eine aus der Untersuchungshaft vorgeführte Dienstmagd, welche Ende Sommer dieses Jahres bei einer Viktualienhändlerin in Stellung war, hatte dort fortgesetzt, und zwar zum Teil unter Anwendung eines falschen Schlüssels, Geld, Schmucksachen, Kleider usw. gestohlen, wodurch die Geschäftsinhaberin um etwa 200 Mk. geschädigt worden ist. Die Angeklagte, welche alles in frechster Weise ableugnete und nur das zugab, was ihr mit Bestimmtheit nachgewiesen wurde, wurde zu einer Gesamigefängnisstrafe von neun Monaten verurteilt. # Den Tod ihres Kindes hat die Frau eines Kellners Schäfer zu beklagen, die das Kind mit einer Schnur im Kinderwagen festgebunden hatte, um es vor dem Herausfallen zu bewahren. Während sie sich für einige Augenblicke entfernt hatte, verstrickte sich das Kind in die Schnur und erstickte dabei. u Sturz von der Treppe. In einem Hause der Augustastraße stürzte gestern ein Dienstmädchen mit einem leeren Kinderwagen die Treppe hinunter und erlitt einen Bruch des rechten Oberschenkels. X Meteorologisches Observatorium Aachen. Allgemeine Uebersicht der Witterung über Europa am 24. Ott. Das gentern über der skandinavischen Halbinsel lagernde Tiefdruckgebiet ist weiter nordostwärts abgezogen. Unter dem Einfluß seiner Ausläufer fielen gestern allenthalben Niederschläge bei unbeständiger Witterung. Auch in Rheinland und Westsalen war die Witterung meist trüb bei starken südlichen bis südwestlichen Winden. Ueberall sielen Niederschläge, die in den Gebirgslagen stärker waren(Monte Rigt 22 mm). Die Temperaturen sind für die Jahreszeit mild(Herford 150, Trier 14°). Heute früh ist die Witterung im Bezirk meist wolkig, jedoch ohne Regen; westlich des Rheines ist Aufklaren eingetreten. Stadttheater. Am Mitwoch geht als 24. Abonnementsvorstellung(12. Vorstellung in Serie B)„Lohengrin“ in Szene mit Herrn Adolf Gröbke in der Titelrolle. Donnerstag findet die Erstaufführung der Operette„Der Rodelzigeuner“ statt. Anfang 8 Uhr. Die gegenwärtige Teuerung und welche Mittel können zu ihrer Linderung angewandt werden? Dieses sehr zeitgemäße Thema wird in einer am Donnerstag, den 26. Oktober, abends 8½ Uhr, im Nachener Gesellschaftshause, Pontstraße 56, stattfindenden Versammlung behandelt, welche von den Vorständen der christlichen Gewerkschaften und den katholischen Arbeitervereinen, einberufen ist. Man schreibt uns dazu:„Die Lebensmittelpreise haben in Aachen und Umgegend in den letzten Wochen eine Steigerung erfahren, welche nicht gerechtfertigt ist. Bei der günstigen Lage Aachens, welches von fruchtbaren ländlichen Gegenden umgeben ist, hätte man erwarten können, daß sich die Preise in mäßigen Grenzen gehalten hätten. Da dieses aber nicht der Fall ist, sondern Produkte der hiesigen Gegend an anderen Plätzen noch billiger verkauft werden, wie es hier der Fall ist, so haben sich die oben bezeichneten Vorstände entschlossen, ihre Mitglieder und Angehörigen über die Teuerung auszuklären. Hoffentlich folgen die Mitglieder der christlichen Gewerkschaften und katholischen Arbeitervereine dem Ruf ihrer Vorstände und erscheinen zahlreich zur Versammlung. Das Erscheinen der Hausfrauen ist ganz besonders erwünscht.“ Kunst und Wissenschaft. Stadttheater. Strauß„Fledermaus“ gilt heute als die klassische Operette. Sie rangiert mit den ersten Werken unserer Operuliteratur bei Musteraufführungen, und hervorragende Pultvirtuosen halten sich nicht für zu schade, der Partitur zu neuem Ruhm zu verhelfen. In der Operettenliteratur steht das Werk unerreicht da. Einen Offenbach könnte man neben Strauß nennen, aber seine Operetten tragen den Stempel einer Mode, allzu rascher Vergänglichkeit an sich. Strauß wird leben, wenn Offenbach längst der Vergessenheit anheimgefallen ist. Die Aufführung von Sonntag wurde durchweg dieser hohen Wertung der „Fledermaus“ gerecht. In Herrn Kapellmeister R. Lert hatte sie einen ebenso verständigen wie temperamentvollen Leiter, der nicht allein den Humor der Partitur erschöpfte, sondern auch deren Feinheiten zu ihrem Recht verhalf. Als Rosalinde erwies sich Frl. Baumgarten im„Czardas als hervorragende Gesangs. künstlerin. Für die Verkörperung ihrer Rolle stand ihr der rechte Schneid und anmutige Charme zur Verfügung. Eine bedeutend vikantere Note gab Fräulein Pelèry dem Stubenmädchen Adele. Ob sie aber recht daran tat, so dick und grotesk aufzutragen? Da die Rolle zu Exzessen reizt, muß die Darstellerin sich um so mehr vor solchen hüten. Den Eisenstein spielte und sang Herr Sowilsky vorzüglich. Am Alfred des Herrn Lange vermißten wir die zwanglose Haltung; das fortwährende Pendeln mit den Armen und das nervöse Hin= und Hertreten des Darstellers machte einen dilettantenhaften Eindruck. Eine gewisse Steifheit sprach auch aus dem im übrigen durchaus anerkennenswerten Gesang des Herrn Lange. Der Frosch verlor auf die Dauer durch die grobe Komik des Herrn Helsing an Wirkung. Dagegen brachte Herr Ziegler als Gefängnisdirektor Frank einen seinen Humor zur Geltung. Schließlich sei noch des feschen Orlofsky des Frl. Linde mit Auszeichnung gedacht. * Königliche Technische Hochschule. In der laufenden Woche beginnen die Vorträge. Aus dem Programm der Vorlesungen mögen folgende allgemeiner interessierende Vorträge und Uebungen hervorgehoben werden: Herr Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Mar Schmid liest im kunstgeschichtlichen Hörsaale des Reiffmuseums Donnerstags von—7 Uhr Geschichte der frühgriechischen Kunst, Freitags 5½—7 Uhr Mar Klinger und sein Kreis. Privatdozent Dr. A. E. Brinck man liest vom 25. Oktober ab Mittwochs von—6 Uhr Einführung in die Entwicklung und Aesthetik der Baukunst bis in die Neuzeit und hält Mittwochs von —7 Uhr kunstgeschichtliche Uebungen über Baukunst ab.— Für die Interessenten der chemischen und Textilindustrie kommt inbetracht der Vortrag des Herrn Direktors Prof. Dr. von Kapff über chemische Tech nologie der Gespinstfasern, welcher rFeitags von 7 bis 9 Uhr stattfindet und speziell die Färberei der verschiedenen Faserstoffe betrifst.— Die Flugtechnik findet sich bei den Vorlesungen des Herrn Prof. Dr.= Ing. Reißner vertreten. Für solche Hörer, die eine allgemeine Kenntnis der Mechanik besitzen, kommt „Flugtechnische Aerodynamik“ in 3 Stunden in Betracht. Anfang, Zeit und Ort der Vorträge werden am schwarzen Brett bekannt gegeben. Herr Prof. Dr. Seitz hält am Montag von 50—6¾ Uhr seine enzyklo. pädische Vorlesung über Experimentalphysik, in welcher Mechanik und Elektrizität behandelt wird. Herr Dozent Telegraphendirektor Hamacher liest Freitags von—7 Uhr: Praktische Telegraphie und Telephonie. Zum Besuch der Vorlesungen sind außer den Studie renden und Hörern auch Gäste berechtigt, welche sich vormittags auf dem Sekretariat der Hochschule einschreiben lassen. Der Schluß der Einschreibezeit ist am 28. Oktober d. J. Nach diesem Termin sind erhöhte Gebühren zu zahlen. Die Einschreibegebühr für Gäste beträgt 1 Mk., nach dem 28. Oktober 3 Mt. Außerdem sind für jede belegte Vortragsstunde 4., für jede Uebungsstunde 3 Mk., sowie eine Unfallversicherungsprämie von 1 Mk. zu zahlen. Ueber den Ort und den Anfang der Vorlesungen gibt neben den Anschlägen am schwarzen Brett der Kastellan der Technischen Hochschule Auskunft.. 721 S 8— umt. ho. Volkssprache und Doktorynt. en der Aniversität Bonn promovierte vor kurzem Dr. phil. J. Marichal aus Guenzaine. Seine These lautete:„Die (wallonische) Mundart von Guenzaine=Weismes (phonetisch behandelt)." Da der junge Philologe gerade in Rheinland seine Studien vollendete, wo die Volksideome einer liebevollen Pflege sich erfreuen, da er auch seine Dissertation„seiner lieben Mutter“ widmete, so darf man von ihm erwarten, daß er dem Volksdialekt noch manche Arbeitsstunde widmen wird. Seine kleine Heimat bietet ihm manche Anregungen. Noch nie hat das„schreckliche Patois“ der Wallonie so sehr das Augenmerk der Sprachgelehrten auf sich gezogen, als gerabe jetzt, und nach Lage der Verhältnisse hat Herr Hanst, der Sekretär der Lütticher Gesellschaft für wallonische Literatur, in einem philologischen Kommentar zu einem wallonischen Gedicht „Pos nos'tits ouhes“(„Für unsere Vögelchen") schreiben können:„In einem Eckchen Rheinpreußens wird es vielleicht sein, wo in fernen Zeiten der Sprachsorscher die letzten Klänge unserer romanischen Dialekte hören wird.“ Provinzielle Nachrichten. * Düsseldorf, 23. Okt. In der Angelegenheit der Aufhebung der Spielhölle in der Hohenzollernstraße hat die Kriminalpolizei auch den Kapitän a. D. Freiherr von Wrede, den Bruder des schon verhafteten von Wrede, festgenommen. (:) Saarbrücken, 24. Okt. Der hiesigen Staatsanwaltschaft ist gestern seitens der Staatsanwaltschaft Mülhausen(Elsaß) die Mitteilung zugegangen, daß der steckbrieflich verfolgte, 35 Jahre alte Schreiner Nikolaus Kannengießer von der französischen Polizei in Paris verhaftet wurde und seine Auslief erung in einigen Tagen erfolgen werde. Kannengießer war im Juli d. J. gelegentlich eines schweren Unwetters auf dem Wege vom Gericht zum Gefängnis hier aus dem Gefängniswagen ausgebrochen und entkommen. Er war wegen zahlreicher Betrugsfälle zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden, nachdem er erst im Jahre 1909 wegen Eigentumvergehens zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, deren Verbüßung er sich aber durch Ausbrechen aus der Zelle entzog. * Hagen, 21. Okt. Heute nachmittag jauo hier die Weihe des Eugen Richter=Turmes statt. Nach dem Vortrage eines von Albert Träger gedichteten Prologs wurde der Turm von dem ausführenden Architekten Wenner dem Vorsitzenden des Denkmalkomitees, Stadtv. Lösenbeck, übergeben. Abg. Dr. Wiemer hielt die Weiherede. Beim Festkommers hielt Justizrat Crüger die Festrede. Der Entwurf stammt von dem Architekten Gustav Wenner in Essen. Die Ausführung erfolgte in Ruhrsandstein. Die Baukosten einschließlich Grundstückserwerb belaufen sich auf etwa 75,000 M. Die die Stadt umgebenden Höhen enthalten bereits einen Vincketurm auf der Höhe von Hohensyburg, einen Steinturm bei Herdecke, einen Harkortturm bei Wetter, einen Kaiser=Friedrich= Turm bei Haspe und einen Bismarckturm in Hagen. Für die Zwecke des Turmbaues ist ein Gelände in Größe von 20,000 Quadratmeter angekauft worden. Der Sauerländische Gebirgsverein hat die Höhe mit dem Kaiser=Friedrich=Turm, dem Bismarckturm und dem Richterturm durch einen Dreitürmeweg miteinander verbunden. Vermischte Die Aviatikerin Fräulein Legler ist in Kladno infolge starken Windes aus einer Höhe von 1500 Meter herabgestürzt. Sie wurde verletzt ins Hospital gebracht. (:) Bei einem Offiziersjagdreiten des Grenadier= regiments Nr. 4 stürzte in Rastenburg Leutnant Rinkleber so unglücklich, daß er auf der Stelle verschied. Für die Frauenwelt. Vernunft und Mode. Die Jupe-culotte ist eines seligen Todes verstorben, noch ehe sie recht das Licht der Welt erblickte, respektive in ihr heimisch geworden, — und kaum daß die eine Modetorheit begraben wurde, munkelt man schon allerlei über die bevorstehende Geburt einer anderen, die jedoch— wir wollen's im Namen aller vernünftig Denkenden hoffen— noch vor ihrem Erscheinen in nichts zerfließen wird. Bei dieser Sucht nach Modesensationen berührt es doppelt angenehm, die vornehm zurückhaltende Tendenz der„Wiener Mode“ beobachten zu können, die, den Anforderungen der Mode und deren Fortschritt Rechnung tragend, wohl aparte und geschmackvolle Modenenheiten bringt, jedoch niemals outriert erscheint. Das soeben erschienene Heft 3 legt dafür Zeugnis ab. Aus dem Geschäftsverkehr. stellte sich Ermattung ein. prozentigen Reichsanleihe hervorrief, namentlich litt Der Geschäftsverkehr Die Firma L. Scheusen hier zum viertenmale bereits für hat beim Kaiserbesuch Aachener Gäste aus regierenden Herrscherhäusern das Mahl bereiten dürfen. Das erstemal 1885 beim Besuch des damaligen Kronprinzen= Friedrich Wilhelm, ferner beim Besuch des jetzigen Kronprinzen im Jahre 1901, bei der Anwesenheit des Prinzgemahls Heinrich der Niederlande und endlich jetzt beim Kaiserbesuch. Der größte Teil des von den Kaiserlichen Autos benötigten Benzins wurde von den Amerikanischen Peiroleum=Anlagen G. m. b. H. geliefert. Die Firma Heinrich Lanz, Mannheim, die sich um die Entwickelung und Vervollkommnung des deutschen Heißdamps=Lokomobilbaues durch die Einführung der Ventilsteuerung hervorragende Verdienste erworben hat, wurde auf der Turiner Weltausstellung mit dem„Grand Prix“ ausgezeichnet. Die Lanz'schen Heißdampf=Lokomobilen mit Ventilsteuerung„System Leutz“ repräsentieren heute das vollendetste, was im deutschen Heißdampflokomobilbau in Bezug auf konstruktive Durchbildung und Einfachheit der Gesamtkonstruktion geboten wird, sie stehen auf der höchsten Stufe technischer und wirtschaftlicher Vollendung und erfreuen sich in allen Kreisen der Industrie einer immer mehr und mehr wachsenden Beliebtheit. Auch auf der diesjährigen Industrieausstellung in Budapest wurden die Lanz'schen Ventil=Lokomobilen mit dem höchsten Preise— der großen goldenen Staatsmedaille— und auf der Ausstellung in Crefeld mit der goldenen Medaille als höchste Auszeichnung prämiiert. Handelsnachrichten. ### Berlin, 24. Okt.(Telgr.) Die Tendenz der Börse war bei Beginn entschieden fest, da die gute Haltung der gestrigen Auslandsbörsen, namentlich von Paris, günstig auf die Stimmung einwirkte und die Mitteilungen des Stahlw erkverbandes über die, gute Beschäftigungslage der Eisenwerke einige Anregung bot. Bevorzugt waren Harpener, welche auf andauernde Gerüchte über die beabsichtigte Eingliederung eines Hüttenwerkes mit einer Besserung von 2½ Prozent einsetzten, auch Bochumer, Rheinstahl und Deutsch-Luxemburger stellten sich anfänglich wesentlich höher. Von Banken gewannen deutsche Bank-Aktien ¾4 Prozent. Recht lebhaft gestaltete sich das Geschäft in Kanada-Aktien. Später da das Nachgeben der dreieine gewrisse Verstimmung hierunter der Montanmarkt. gestaltete sich schleppend, Harpener gaben einen erheblichen Teil ihrer Steigerung wieder ab, da von unterrichteter Seite die oben erwähnten Gerüchte nicht bestätigt wurden. Hohenlohe-Aktien lagen von vornherein schwach auf die Ermäßigung der Zinkpreise. Die Spekulation nahm eine abwartende Haltung ein, am Geldmarkte erfuhren die Zinssätze keine Aenderungen. Ultimogeld stellte sich auf 5% bis 5%%, tägliches Geld auf 3 Prozent. Oesterreichische Werte waren sehr still, Lombarden verloren 7p Prozent. Bankdiskont. Berlin 5.(Lembard.) Amsterdam 4. Brüssel 5½. Christiania 5. Italien Pl. 5½. Kopenhagen 5. Lissabon 6. London 4. Madrid 4½. Paris 3½. Petersburg und (Tel.) Fruchtmarkt. Weizen Okt. 206,00. Dez. 209.00, Mai 215.75. Roggen Okt.. 185.00, Dez. 185.75, Mai 193.25. Hafer Dez. 000.00, Mai 188.50. Mais Dez. 000.00, Mai 000.00. Rüböl Okt. 73.00, Dez. .90, Mai 68.00. Weizenmehl 25.25—28.25, Roggenmehl 21.80—24.00. (9 Antwerpen, 24. Okt.(Tel.) Deutscher La PlataKammzug(Vertrag)Okt..30, Nov..22½. Dez..20, Jan..17½. Febr..15, März.12½. April.12½. Mai .10, Juni.10, Juli.10, August 5·07½, Sept..07½. Umsatz 175.000 kg., ruhig. * Neuß, 23. Okt. Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 189 Schweine. Preise: 60—64 M. die 50 kg Lebendgewicht abzüglich 20 Proz. Tara. Ausverkauft bei mittlerem Geschäft 30 Stück Rindvieh. Preise je nach Qualität 75—85 M. die 50 kg Schlachtgewicht. X Weert, 23. Okt. Dem hiesigen Markt wurden 110 Stück Biggen zugeführt. Bezahlt wurden 4,— bis .— Gulden. X Maastricht, 23. Okt. Geldwechselnotierung. Ankaufskurse 100 Mark 58,97 Gulden, 100 Francs 47.79 Gulden. CT. Vom französischen Textilmarkt, 23. Okt., wird berichtet, daß die Preislage für französische Wollen in der letzten Woche keine Veränderung erfahren hat, während hingegen für überseeische Wollen eher billigere Preise von seiten der Käufer durchgesetzt wurden. Die Abschlüsse, welche gemacht wurden, waren nicht von Bedeutung, ebenso haben die Verkäufe in Kammzügen und Kämmlingen keinen größeren Umfang annehmen können. Ziemlich begehrt waren Wollabfälle, jedoch hauptsächlich in mittelfeinen und feinen Cheviotqualitäten, während andere Sorten nur bei billigeren Preisen Käufer fanden. Die Aufträge in Kammgarn sind nicht von großer Bedeutung gewesen, während die Streichgarnspinner für Rechnung inländischer Verbraucher mehr Orders buchen konnten. Etwas besser ist die Stimmung auf dem Gewebemarkt gewesen, jedoch lediglich insoweit, als der inländische Konsum in Betracht kommt, während das Auslandsgeschäft keineswegs günstig ist und besonders im Verkehr mit Amerika nennenswerte Posten nicht abgeschlossen werden konnten. Auch in der Wirkwarenindustrie liegt das Oeschäft verhältnismäßig recht ruhig. Die Lage der Baumwollspinner wie die der Baumwollweber scheint sich gebessert zu haben, wenngleich die Preise keineswegs besonders nutzbringend für die Spinner sind. In Flachsgarn fanden größere Abschlüsse statt, nachdem die Verbraucher sich dazu verstanden hatten, die Preise der Verkäufer zu bewilligen. Auch die Nachrichten aus der Leinenweberei sind nicht ungünstig. Eine durchgreifende Besserung der Geschältslage in der Seidenindustrie ist auch in der letzten Woche nicht eingetreten. Die Berichte aus der Juteindustrie lauten zufriedenstellend, Telegr. Börsenbericht des Echo d. Gegenwart. Kassakurse 23. 24. Berlin. Okt. Dt. Reichsanl. 4 „„ 9½% „„„ 9% Pr. Konsols 4% ** 3½ * Abeingr.-Anl. 4 8 „ 3½% Westf. Pr.-A. 4% Aach.Anl. 93,02 4% Aach. Anl. 09 4% Rh.-W. Bdk. 05 4% Rh.-W. Bdk. 12 4% 101 60 101 60 91 76 91.76 6200 82 00 102 00 102 00 9176 9176 61 90 81 90 100 10 100 10 9000 90 00 100 25 100 60 9980 100 00 000 00 100 00 9850 98 50 9860 9860 23. 24. Adlerbrauerei com 126 00 125 00 Akt.-Spinn. Aschen 114 50 114 50 Allg. Elektr.-Gon 264 00 264 76 Alumiulum Ang.o Coatinenta Arenberger Bergw. Aumets Friede Basalt Woll-Ind. 19170 191 90 116 76 117 00 367 30 366 50 194 80 194 50 107 00 106 50 4660 40 00 Oest. Goldr. Oest. Kronenr. „ R u s s. 1 8 8 0 e r A. 2% Russ. Anl. 05 Ung. Goldrente 9770 9210 9110 9750 9210 91 25 4% Ung. Kronenr. Aschen-Mastr. abg. dite Genussscheine Anch.Kleinbahn kv. Elektr. Hechbahn Gr. Berl. Strassenb. Prinz Heinrichbahn Hamb.-Am. Paketf. Norddeutsch. Lloyd Berg.-Märk. Bank Berliner Hand.-Ges. Darmstädter Bank Deutsche Bank .Eff.- u. Wechselb. Diek.-Comm.-Ant. Dresdner Bank Essener Kreditbank Luxemburg. Bank 1lhermer Bank Nat.-Bank f. D. alte Oesterr. Kredit-A. Reichsbank, Di. Rh.-W. Bodenkred. Rh.-W. Disk.-Ges. Schaaffhaus. Bank Westd. Bodenkred. Wechsel. 100 25 100 25 9300 92 90 9040 9040 8850 87.26 7400 74 00 15100 151 00 131 90 131 90 Pg. 19160 191 50#T ar. Mannsinegt 144 20 000 00 Gasmoter Deutz 131 00 130 60 93 50 93 20 16500 155 00 16410 16440 12340 123 50 25740 258 25 11700 11700 18440 184 90 15180 15460 16360 163 50 16950 16950 9925 9900 12310 123 10 19950000 00 140 73 140 70 16760 167 50 12700 127 00 13460 134 25 156 25 156 25 Amsterdam Amsterdam Brussel Brüssel London London London aris Paris Paris Wien Wien Plätze Ital. Schweizer Pl. kurz Oesterr. Bankneten Russ. Banknoten kur: lang kur lang vista kur lang vista kurz lang kurz lang kurz 00000 16910 00 00 000 00 0000 C0 00 0000 20 51 00 00 G 8150 00 00 00 84 80 0000 8400 90 030 20 505 20 475 20 265 81476 6100 80 75 8185 8480 0000 80 95 84 85 21640 21660 Berliner telegraphische Ultimokurse. 2 Berlin. Okt. 28. 24. 23. Berl. Elektr.-Werke 197 00 19740 Boch. Bergw. Vz. c. 91 00 90 00 Bochum. Gussstahl 221 50 222 50 Buderus Elsenwerk 108 00 107 00 Cölner Bergwerk 447 25 447 26 Concordia Bergw. 274 60 272 90 Consolidation 332 50 332 60 Deutsch-Lux. Bgw. 184 00 184 50 Deuisch. Uebers.-El 174 00 174 00 Disch. Gasglühlicht 643 50 650 00 Disch. Spiegelglas 378 00 377 00 Deutsche Waffen 40400 403 00 Düsseld Kammg. 130 00 130 00 Düsseld. Maschin. 126 10 126 00 Dynamit-Trust 17840177 90 Eschweiler Bergw. 165 75 167 50 Essener Steinkohle 160 25 160 00 157 25 156 00 130 50 131 25 Gelsenkirch. Bgu. 179 75 160 50 Gerbstoll Renner 296 00295 00 Gerresheimer Glas 247 00 246 75 Harp. Bergb.-Ges. 174 90 178 80 Herbrand Waggon 144 40 147 75 Hoesch Eisen-Stahl 31200 311 00 Humbold Masch.-F. 130 75 129 10 Kahla, Porzellan 81300 312 10 König Wilh. konv. 234 50 235 00 König Wilh. St.-Pr. 318 25 318 75 Königsborn Bergw. 205 00 205 70 Lahmeyer-Elektr. 119 25 119 10 Lapp, Tiefbohrung. 70 90, 70 00 Laurahütte 161 25 161 60 Ldw. Löwe àmp; Co. 277 25 278 00 Massener Bergbau 128 00 128 25 Mülheimer Bergw. 165 50.167 00 Oberschl. Eisenb-B. 94 90 95 30 Oberschl. Eisenind. 81 00 81 50 Orenstein& Koppel 206 80 206 80 Phönix 24740 24800 Rh. Cham. u. Dinas 94 75 96 00 Rh.-Nass. Bergw. 315 00 316 50 Rhein Spiegelglas 255 00 255 00 Rh. Stahlw. Lit. C. 152 76 153 00 Rh.-Westf. Industr. 126 50 125 00 Rb.-Westf. Kalkw. 175 10 175 25 Rh.-W. Sprengst. 228 00 228 00 Rombacher Hütten 166 75 168 00 Schuckert Elektr. 155 00 165 80 Stettiner Chamotte 251 00 250 00 Stolberger Zinkh. 11300 113 00 Tietz Leonhard 128 50 12860 Tochfabrik Aschen 95 50 91 00 Ver. Köln-Rottweil. 298 80 298 25 V. St.-W. Zyp. u. W. 166 00 165 10 Wanderer.-W. 43700 435 25 Westfalia Zement 139 50 139 00 Westt. Draht-Ind. 158 75 158 76 Westf. Drahtwerke 000 00 183 25 Weatf. Stahlwerke 6100 60 10 Wittener Gusestahl 185 25.196 00 Uhr. 24. Oesterr. Kredit 199“ Berlin. Handelsges. 164 Com.- u. Discontob. 115% Darmstädter Bank 123% Deutsche Bank 237 Disconto Comm. 184½ Dresdner Bank 164½ Nationalbank 123 Schaaffh. Bankv. 134¼ Petersb. Int. Hand. 201 ¾ Russ.Bankf.a. Hand 150 El. Hoch-u. Untergb.— Schantung-Eisenb. 116 ¼ Oesterr. Staatsbahn— Oesterr. Südbahn 19 ¼ Anat. Eisenb.(60% 110⅝ Baltimore and Ohlo 98¼ Canada Pacific 231 ¼ Orientb. Betr. Ges.— Ital Meridionalb. 116% Ital. Mittelmeerb. Penusylvanie Lux. Prince Henry 143¼ 143½ Wars.-Wiener Eis. 194% 3% Deut. Reichsanl. 82 Privatdiskont: 199% 164% 115% 123¼ 253% 181% 164½ 123 134 201 ¼ 160 136½ 116½ 19½ 110 1 116 ¼ 195 827 4% Russ. Anl. 1902 90½ Bochum.Gussstahl. 221 ¼ Deutsch-Luxemb.v 183 Hohenlohe-Werke Laurahttte Oberschl. Eis.-Bed Oberschl. Eisenind. Phönix Rbein. Stahl Rombacher Hütte Gelsenkirchen Harpener Gr. Berl. Strassenb. Hamb. Paketfahrt Hansa Dampfschiff. 185 ¼ Nordd. Lloy4 93½ Trust Dynamit 265 Allg. Elektr.-Ges. 483½ Disch. Uebers.-El. 40 5% Siemens& Halske 231 ½ Schuckert Elektr. 155¼ Ges. f. elekt. Untern. 110% Otavi-Aktien 96% South W. Afrika 147½ 196 161 ¼ 94½ 247 ¼ 162 ¼ 166½ 1729½ 176½ 191⅝ 130% 90“, 222 ⅞ 184 ¼ 197 162 ¼ 96⅝ 81½ 246% 153½ 168 181½ 178¼ 191½ 130¼ 186% 93½ 177¼ 264 ½ 173% 232½ 156% 80 146 ½ tbüringiechen 4½. Stimmung: fest. Londoner telegraphische Antangskurse mitgetellt vom Bankhause D. Würtenberg, Aachen. Telegr.-Adr.: Würtenberg, Teleph.-Anschl.: 511 u. 3921 Okt. 28. Schl. 24. Anf. 93 Schl. 24 Ank. Atchison Erie South com. Missourl South pac. Union Steel com. Amalgamated Rio Tinto Anaconda Die Londo fester Haltung. 10962 31 00 31 62 111 75 16750 61.25 54.25 61 87 718 Kupferwerte gebessert. 40 Schl. M7.Anll. 26 75 665 3 15 4·09 11 81 18 42 1 49 1 12 084 087 ner in Minen lustlos. Mein liebes, goldenes Mütterlein— 3 gib mir doch morgen mal eine halbe Schachtel Fays achte Sodener Mineral=Pastillen mit in die Schule. Fritz und Bernhard, die neben mir sitzen, sind so , erkältet, und ihre Eltern haben kein Geld, Pastillen „ zu kaufen. Und die Sodener sind doch so gut; fast ## alle Kinder haben jetzt welche und der Lehrer sagt. # jetzt kämen viel weniger Versäumnisse vor. Sodener kauft man für 85 Pfg. die Schachtel überall. 29053n Del Ratarihen del Lanwege tut man gut König Ludwig Quelle mit heißer Milch am Morgen zu trinken. Technikum Ainenau Eiektro und Peschlas Ingenleure,-Technit Werkmeister. Pros Gen.=Vertr. Casp. Glani. Mlirch Dir, Prot. Schmist Missionshaus vom Heiligen Geis, Broich Post Vorweiden, Bezirk Nachen. ist eine Tatsache, daß klare Begriffe über das Wesen der Missionshäuser noch nicht allzu verbreitet sind. Die Missionshäuser sind, kurz gesagt, nichts anderes als Missionsseminare, denn sie haben die Aufgabe, für den Nachwuchs des Klerus in den Heidenländern zu sorgen. Ihre Notwendigkeit ist um so größer, als bei dem gegenwärtigen Stande der Mission als Weltmission und der gesamten kritischen Lage der Dinge, die Missionskräfte sich wenigstens um das fünfsache steigern müßten. Der Mangel an Arbeitswilligen ist indes nicht so groß als der Mangel an Mitteln, wodurch manche arbeitstüchtigen Elemente zurückgehalten werden. Dieser Mangel muß sich um so empfindlicher bemerkbar machen, als der Heiland anch heute noch in den weitaus meisten Fällen seine Apostel aus den Reihen des Volkes wählt und die Sorge für dieselben (während der 15jährigen Studierzeit) denjenigen überläßt, welche seine Freunde und die frommen Frauen nachahmen wollen, die für ihn während seines tätigen Lebens gesorgt haben. Die Neugründung der Väter vom Hl. Geist, das Missionshaus vom Heiligen Geist in Broich bei Vorweiden(Aachen) ist solch ein Missionsseminar. Von den Zöglingen(bis jetzt 70 an der Zahl), welche hier in Gottesfurcht und ernster Arbeit(nach dem Lehrptan der preußischen Gymnasien) zu charatterfesten, glaubensstarken und vaterlandstreuen Männern herangebildet und ihrem herrlichen Berufe entgegengeführt werden sollen, können die meisten gar nichts oder nur wenig mitbringen. Zudem droht die notwendig übernommene Schuldenlast uns zu erdrücken. Im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung und auf das Verständnis von sekten unserer gerecht urteilenden Mitmenschen, ferner gestützt auf das Bewußtsein, nicht nur unserer Existenzberechtigung, sondern unserer Existenznotwendigkeit, ja unserer Existenzpflicht, erheben wir darum unsere Stimme zu einem Notruf. Gottesbeugung und Christushaß, Unglaube und Unsittlichkeit laufen als wohlorganisierter Verband Sturm gegen die Sache Gottes auf der ganzen Linie, und für die Organisation der Bosheit werden Unsummen Geldes geopfert. Millionen verschlingt der Moloch der unsinnigsten Vergnügungssucht. Da können wir nicht zurückstehen, wir müssen voran mit unserer Zeit! Die Sache Gottes darf nicht ins Hintertreffen kommen. Diese Ueberzengung und das Bekenntnis zu dieser Wahrheit legen Opfer auf. Der Missionar opfert sich selbst, alles was er ist und hat, ihn opsert seine Familic, und doch ist er für Gottes Sache nicht mehr verpflichtet, als jeder Katholik. Im Reiche Gottes besteht eben allgemeine Wehrpflicht! Wer nicht mit der Linie kämpft, der muß mit für die sorgen, welche draußen auf dem Felde der Ehre ihr junges Leben in die Schanze schlagen und für diejenigen, welche sich auf diesen Kampf vorbereiten. Darum richten wir an alle Freunde des Missionswerkes, an alle reichstreuen Gottesuntertanen einen flammenden Aufruf, uns in unserer Not nicht im Stiche zu lassen. Wir wollen gern für Gottes Sache im Schweiße unseres Angesichtes arbeiten und bluten, aber unsere Mitbürger im Reiche Gottes mögen uns nicht vergessen in unserem schweren Berufe, in unserer verantwortungsvollen Aufgabe, sondern uns tatkräftig unterstützen. Wir erlauben uns darauf aufmerksam zu machen, wie man Broich unterstützen kann! 1. Durch jede, wenn auch noch so kleine Gabe. 2. Durch Uebernahme der Kosten zur Heranbildung eines Missionars; in diesem Sinne kann man a) jährlich 320 Mk. geben oder b) 3000 Mk. sofort, für die vollständige Ausbildung eines Missionars oder c) 12000 Mk. als Studienstiftung für ewige Zeiten, von der dann viele Missionare ihre Ausbildung erhalten können. 3. Durch Testament oder Schenkung zu Lebzeiten. Leviere kann ohne oder mit dem Vorbehalte einer lebenslänglichen Rente erfolgen.(Bei Absassung der Testamente muß der Erbe genau bestimmt werden: Das Missionshaus der Väter vom Hl. Geist in Broich, Bez. Aachen, und es muß beigefügt werden: zur Verwendung für kirchliche und mildtätige Zwecke in den Missionen der deutschen Schutzgebiete. Mit diesem Zusatz sind Legate bis zu 5000 Mk. steuerfrei, Vermächtnisse über 5000 Mk. aber nur mit 5 Prozent steuerpflichtig.— In Fällen, wo eine gerichtliche Beanstandung des Testamentes zu befürchten wäre, werde der Erzbischöfliche Stuhl von Cöln als Erbe bestimmt, mit der Angabe: Zu Gunsten des Missionshauses in Broich(Bez. Aachens, zur Verwendung für kerchliche und mildtätige Zwecke in den Missionen der deutschen Schutzgebiete.— Für Schenkungen gelten die gleichen Bestimmungen.— In zweiselhaften Fällen erteilt das Missionshaus gern genaueren Bescheid.) Wer einen Priester heranbildet, tut mehr Gutes, als wer einen mit Gold und Edetsteinen reich verzierten Altar haut. Er hat Anteil an all dem Guten, was sein Schützling während seines Lebens leistet, Anteil an allen guten Werken, Gebeten und Arbeiten aller Missionare, Anteil im Leben und im Tode. Er hat besonderen Anteil an den zahlreichen hl. Messen, welche für die Wohltäter täglich gelesen werden. Endlich ist ihm ein Apostellohn in Aussicht gestellt.(Matth. 10, 41) und ihm die Krone des Lebens hinterlegt, welche ihm der gerechte Richter nicht vorenthalten veird.“ III. Tim. 4.). Prammskäher-Leistorau aus der. Brauerei Jos. Sedlmayr in München, aowte „PHeher Vrgdeh218905 aus dem Bürgerlichen Brauhaus in Pilsen in Gebinden jeder Grösse, Syphons und Flaschen, stets frisch am Lager. J. Vandcheschen, Pilt P,, ta0nen, Wirichsbongardstrasse 43.— Fernruf 119. Zennen Erdenen HennenPhoatErdenen HennenPrloat-Calra Bry General-Vertreter und Hauptniederlage für Reg.-Bez. Aachen: P Würim•A„ Aachen. Vereinsstrasse 4. 22262 St. Antenras-Institat füf Kirenf. Kunst Inh. Giovanni Franchi, Gegründet 1870. Nachen, Seilgraben 37. Telephon 2623 Leistungsfähigstes Spezialgeschäft Deutschlands zur Lieferung von Heiligen=Statuen, Gruppen, Kreuzwegen 2c. in allen Ausführungen. Paramente, Kirchenfenster, Kirchengeräte, Kirchenmöbel in jeder Stilart. 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Juni 1911 als offene Handelsgesellschaft unter unveränderter Firma fortsetzen. 23161p Aachen, den 23. Okt. 1911. Kgl. Amtsgericht, Abt. 5. Zwangsversteigerung Am Mittwoch den 25. Okt. 1911, vormittags 10 Uhr, werde ich im Versteigerungs=Lokale — Saal der Restauration Großkölnstraße 62— zu Aachen: eine größere Partie Pariser Bijouterie=Waren, wie: Ringe, Krawattenuadeln, Colliers, Broschen, Uhrketten, Armbänder, Anhänger 2c. öffentlich meistbietend gegen bare Zahlung versteigern. Verkauf findet statt. Jost, Gerichtsvollzieher in Nachen. PianoFlügel und Harmonium, gespielte, in eigenen Werkstätten repariert bezw.vollst. renoviert, von M. 150.— an. Wirkliche Gelegetholts käufe zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Neue Pianos in kreuzsait. Panzerkonstruktion von M. 475.— Ratenzahl. v. M. 15.— an. Plano-Haus H. Adam, Größt. Lager.Rheinprovinz, Illustr. Kat. postfrei. Langjähr, jachm. Garantie. Keine Fillalen, m. nahezu 50 Jahre best. 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Der Zuschlag wird durch Bekanntmachung des Oberbürgermeisters in Geltung gesetzt. Terselbe findet, wenn nicht in der Bekanntmachung ein anderer Zeitpunkt bestimmt ist, Anwendung mit dem auf die Bekanntmachung folgenden Monatsbeginn. Ist der letztere nicht zugleich der Quartalsbeginn, so findet eine verhältnismäßige Berechnung statt. Die Verwaltung wird ermächtigt, für Häuser, die von mehreren Familien bewohnt werden, eine größere Wassermenge wie 30 chm im Vierteljahr vom Zuschlag freizulassen. Vorstehende Bestimmung wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Keutt, Aautueh Buchdruckerei AACHEN Corneliusstrasse 12.* Fernsprecher 776. Alle Drucksachen für Handel und Gewerbe, Vereine sowie für den Privatbedarf. Arbeitsordnungen Preislisten Avise Briefbogen Geschäftskarten Zirkulare Mitteilungen Einladungskarten Couverts Geschäftsbücher aller Art Programme Gedenkblätter Diplome Correspondenzkarten Fakturen Wechsel Spezialität: Hochzeits- und TrauerDrucksachen. Gewissenhafte Bedienung. Der noch fortgesetzt stattfindende Rückgang des Wasserstandes in den Quellgebieten unserer Wasserleitung macht es nötig, auf Grund des vorstehenden Beschlusses der Stadtverordneten=Versammlung hierdurch zu bestimmen, daß vom 1. November d. Is. bis auf Weiteres für die über 30 chm im Vierteljahr hinausgehende Verbrauchsmenge mit Ausnahme des für gewerbliche und industrielle Zwecke gebrauchten Wassers ein Zuschlag zum Wasserpreis von 50 Prozent, bei dem für gewerbliche und industrielle Zwecke gebrauchten Wasser aber von 5 Prozent erhoben werden soll. Zugleich wird auf Grund des§ 17 des Tarifs und Regulativs des städtischen Wasserwerkes die Einschränkung des Wasserverbrauchs in der Weise angeordnet, daß alles Besprengen von Häusern, Straßen einschl. der Bürgersteige, Höfen, Gartenanlagen, Bleichen 2c. mittels Schläuchen oder Röhren, welche an die Wasserleitung unmittelbar oder mittelbar angeschlossen sind, untersagt wird, mit dem Hinzufügen, daß im Falle der Uebertretung Absperrung des betreffenden Verbrauchers erfolgen muß—§§ 16, 17 des Tarifs und Regulativs. Aachen, den 23. Oktober 1911. Der Oberbürgermeister. In Vertretung: Hertzog. Robert Dennemann vorm. Geschw. RenterTeiut 13 Theaterstrasse 13. Maas-Anfertigung elegant sitzender Herren-Hemden weiß und bunt Uniform-Sport-Hemden Nacht-Hemden compiette Herren-Wäsche-Ausstattungen Neuheiten in Kragen und Manschetten. Taschentücher. 233099 *1 R. Ehlen's Bureau für Rechtsangelegenheiten, Steuersachen und Handelsverkehr. 430185 Peterstr. 3. 48669 Gegründet 1875. 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