Wecen Be Büicher brei Unteren:“ Varss3 abrnid in Stcht: Darn PP git.e aee noutlich;. Due. Bast: Gaunagsberlage, Die Zeitz, Heheunzsche Baret, 2. 12(Gagschuneg. 9 Goe b 9 Samstag, 25. Februn 1911.(Valburge) Nr. 48. Rorgen=Ausgabe. „W Erhendurh Chefredakteur: Frauz Kuappe in Buscheiften an bie Rehaftion wolle man nicht mit einer Ramsnsebssfe Herntdrechanschluß der Redakhon Nr. 362. Aelteste Aachener Zeitung. 63. Jahrgang. and Berlag von Kaatzers Erben, Verlag des Eche der Gagenwent in Nachen, Selgraben 15. Fernsprechauschluß der Geschäftsstelle Nr. 69.— Telegrammadrs so: Echa, Sbommentöchingunger für außerdeutsche Länder erfrage man bei der zusändigen Postanstalt, weiche auch die Bestellungen entgegennimmt. Direkter Bezug unter Kreuzband für Deutschland u. OesterreichUngarn 76 Pfo. ausland 95 Psg. pro Woche. Probenummegs a. Wunsch, Anzeigen kosten 20 Pia: für den Stadtbezirk Nachen 15 Pfg, die Peritzeile. Anzeigen von Behörden, Rotaren 2c. sowie Anzeigen üder öffentliche Verkäuse dete 20 Pfg. Rclamen 60 Pig. die Zelle. Deutscher Reichstag. (?) Berlin, 24. Febr.(Tel.) dem Platz des Abg. Dr. Paasche liegt aus unsatz seines heutigen 60. Geburtstages ein prächAnur Glumenstrauß. Präsident Graf SchwerinLswitz eröffnet 1,15 Uhr die Sitzung. In der namentlichen Abstimmung über den§ 1 des Gesetzes neue auer Die Frichenderäsenskärte, gtimmen von 321 Abgeordneten 247 mit Ja, 63 mit Kein,(Sozialdemokraten, Polen und die Zentrums**„dneten Dr. Heim, Häusler und Irl.) 11 Abgeabgeot#venthalten sich der Abstimmung. Der§ 1 und somit das ganze Gesetzistangenommen. Das Gesetz über die Beitrittszulassung von Hilfsmitgliedern im Kaiserlichen Hilfem:= Patentamt passiert in erster und zweiter Lesung ohne Debatte. Es folgt die zweite Lesung des Militär=Etats. Hierzu liegen mehrere Anträge vor. Das Zenfrum beantragt eine Resolution betreffend Berücksichtigung des Handwerks bei Heereslieferungen, Ausbau der Versicherung für invalide Arbeiter, ihre Witwen und Waisen, Ausbau der Arbeiterausschüsse in Militärbetrieben und Verbesserung für die in den Militärbetrieben beschäftigten entsprechend dem durch Tarifvertrag festgesetzten ortsüblichen Lohn. Die Freisinnigen beantragen eine gleichmäßige Behandsung aller Staatsbürger bei der Besetzung militärischer Stellen ohne Bevorzugung des und ohne Rücksicht auf politische und konfessionelle Verhältnisse. Die Sozialdemokraten beantragten schließlich eine Resolution auf Festsetzung der Löhne entsprechend den Lohntarifverträgen und Mitwirkung der Arbeiterausschüsse bei Festsetzung der Arbeitsbedingungen.„##.## Warahtaltt. Abg. Erzberger(Zentr.): Nach Verabschiedung des Friedenspräsenzstärke=Gesetzes bedarf es nur einiger Worte zum Militäretat. Die Mehrausgaben des Etats halten sich in mäßigen Grenzen; das erkennen wir gern an. Notwendig ist die Neuregelung des Intendanturwesens. Die Zahl der Hilfsstellen im Offizierkorps ist im steten Abnehmen. Beseitigt werden muß der Aggregiertenfonds und die Vorpatentierung. Dankbar erkennen wir die Anregung des Kaisers an, die Besichtigungen einzuschränken. Dadurch werden sich auch die Ausgaben für Dienstreisen verringern. Die in die Erscheinung getretene Verminderung in der Bevorzugung des Adels begrüßen wir und hoffen, daß auf diesem Wege fortgeschritten wird. Bei anderweitiger Versorgung der Unteroffiziere ist in Erwägung zu ziehen, ob sie nicht in Form von Anstellung auf aufgeteilten staatlichen Domänen erfolgen könne. Festzustellen ist, daß die groben Soldatenmißhandlungen abgenommen haben. Den Mannschaften sollte in erhöhtem Maße die Erlaubnis zum Tragen eigener Untform erteilt werden. Das entspricht den Bünschen der Textilindustrie. Im Unterricht sollten die Mannschaften auf die Gefahr hingewiesen werden, die die Unterhaltung mit Unbekannten über militärische Dinge mit sich bringen kann. Das lehren die letzten Spionageprozesse. Auch über die Zustände in der französischen Fremdenlegion müssen die Soldaten aufgeklärt werden. Zu erwägen ist, ob nicht die zweite Kontrollversammlung wegfallen kann. Bei der Anlage von Uebungsplätzen sind lediglich freiwillige Kaufangebote zu berücksichtigen. Das Enteignungsrecht soll nur im äußersten Falle zur Anwendung kommen. Das Submissionswesen ist reformbedürftig, ebenso die Lieferungsbestimmungen für Ausrüstungen und Waffen. Abg. Noske(Soz.): Die Mannschaftslöhne sind absolut unzureichend. Ihre Erhöhung ist dringend nötig. Es wird im Volk nicht verstanden, wie auf Kosten der gemeinen Soldaten die Offizier= und Unteroffiziergehälter erhöht werden konnten. Das jetzige Militärsystem ist auf die Dauer unhaltbar, das beweist auch das Anschwellen der Zahl der Militär= anwärter. Die in der Resolution der Kommission beütwortete Aenderung der Zivilversorgung der Militäranwärter möglichst durch eine Ansiedlung als BGauern ist nichts als Utopisterei. Die moderne planmäßige Jugenderziehung läuft darauf hinaus, daß sie noch mehr als bisher im hurrapatriotischen Sinne erzogen wird. Die Wehrfähigkeit der Jugend sollte gehoben werden durch Förderung der Turnvereine und Verkürzung der Arbeitszeit für Lehrlinge. Aufhören muß man mit der Drangsalierung der Arbeiter=Turnvereine. Es müßte möglich sein, die Dienstzeit zu verkürzen. Wenn die Bestrafungen abgenommen haben, so beweist das, wie günstig die Sozialdemokratie auf unsere Jugend eingewirkt hat.(Langandauernde Heiterkeit.) Schindereien kommen trotz unserer langjährigen Kritik immer noch vor. Angesichts solcher Zustände erkennen wir kein besonderes Ehrgefühl der Offiziere an.(Sehr richtig! bei den SozialdemokraDie Ehrengerichte dürfen nicht zu direkten Sietssverletzungen und zum Duell auffordern. Die sozialdemokratische Gesinnung wird geradezu geschnutselt von den Bezirkskommandos, die überhaupt merkwürdige Dinge tun. Nach dem Bissingschen Erlaß mochte man ja nicht einmal die Immunität der Abseordneten achten. Diesem System sagen wir Kampf aller Macht an, bis es überwunden ist.(Bravo! bei den Sozialdemokraten.) 5. Anzwischen ist noch eine Resolution WiedeHein„JZentr.) eingegangen auf Heranziehung der narveiter bei Vergebung von Lieferungen und Bedarfsartikeln für die Armee. Abg. Dr. Müller=Meiningen(s. Vp.): Die ErRLung der Mannschaftslöhnung wäre möglich, wenn mi Zentrum in diesem Sinne vorgehen würde. Den irtschaftlichen Boykott halten wir für ein untaugches Mittel zur Bekämpfung der Sozialdemokratie. meiner Information ist eine Ordre des Kriegsmnisters erlassen worden, in der es als unsittlich nn0 als Verstoß gegen die Disziplin bezeichnet wird, venn sich Offiziere an Abgeordnete wenden, um Mißkände im Heere aufzudecken.(Hört, hört!) Wir sind 2ech nicht dazu da, lediglich um Milliarden zu bebilligen! Wo sollen wir unsere Informationen herkehmen? Die großen Verdienste des Adels um die in#### Armee haben wir stets anerkannt, doch liegt desen Verdiensten kein Grund zur Zurücksetzung eer bürgerlichen Elemente. Die Armee ist nicht dazu Her kenfessionelle Proselytenmacherei zu treiben. Die überag##n lüdischer Offiziere, die zum Christentum ag: beireten sind, spricht Bände. Die uneingeschränkte p nandantengewalt bei Beförderung und VerabMifstzrs.n Offizieren muß beseitigt werden. Das an:strafrecht entspricht nicht mehr den modernen schauungen. Heute ist das Ehrengericht nichts als wendig Behörde. Hier ist Reform dringend notlunge.„#cluß der Redaktion dauern die Verhandbungen noch fort. Preußischer Landtag. (*) Berlin, 24. Febr.(Tel.) Abgeordnetenhaus. Präsident v. Kröcher eröffnet die Sitzung um 11,15 Uhr. Der Etat der Staatsschuldenverwaltung wird debattelos erledigt. Es folgt der Etat der Seehandlung. Abg. Witzmann(nl.) wünscht Gleichstellung der Kanzleisekretäre mit den Kassensekretären. Ein Regierungskommissar gibt eine entgegenkommende Erklärung ab. Abg. Vorster(frk.): Die Einrichtungen der Seehandlung sind zu wenig bekannt. Die Seehandlung sollte mehr an das Publikum herantreten. Präsident der Seehandlung Dombois: Wir sind bestrebt, den Geschäftsbetrieb populär zu machen. Wir lassen die Regsamkeit und die Betriebsamkeit nicht fallen. Der Geschäftsbetrieb hat im letzten Jahre einen großen Aufschwung genommen ohne besondere Reklame. Die gesetzliche Regelung des Depositenwesens ist Aufgabe der Reichsgesetzgebung. Die Ausdehnung der Seehandlung auf die Provinz lehnen wir ab; wir würden so den Banken, Genossenschaften und Sparkassen Konkurrenz machen. Abg. Crüger=Hagen(f. Vp.) stimmt bezüglich des letzten Punktes dem Vorredner bei. Abg. Vorster(frk.): Die Errichtung von Filialen in der Provinz würde den Leuten dienen, die sich jetzt an unreelle Institute wenden. Der Etat wird genehmigt. Beim Etat der Zölle und indirekten Steuern wünscht Abg. Bartscher(Ztr.), daß die Entscheidung über die Befreiung vom Umsatzstempel dem Grundbuch nicht anheimgestellt werde. Finanzminister Dr. Leutze: Wir stehen auf dem Standpunkte des Vorredners und werden beim Bundesrat auf eine entsprechende Aenderung der Ausführungsbestimmungen hinwirken. Auf Anregung des Abg. Wolff=Lissa(f. Bp.) führt ein Regierungskommissar aus, die Bestimmungen über die Entwertung der Stempelmarken würden verschärft werden, um Unterschlagungen zu verhüten. Abg. Friedberg(nl.) bezeichnet es als wünschenswert, daß von den mittleren Zollbeamten das Abiturientenexamen verlangt werde. Finanzminister Dr. Leutze: Die Erschwerung der Annahmebedingungen würde die Karriere verteuern und den Kreis der Bewerber verkleinern. Abg. Meiß(Ztr.) weist darauf hin, daß die Zollsekretäre bei den Stellenzulagen übergangen worden Psen„4pe#lur Ler inkirsste Ttausen AverGeneraldirektor der indirekten Steuern Köhler: Nach der Besoldungsordnung können den Oberzollsekretären Stellenzulagen nicht gewährt werden. Der Etat wird genehmigt. Es folgt der Etat der direkten Steuern. Abg. Hennigs(kons.): Die jetzigen prozentualen Zuschläge zur Einkommensteuer konnen in dieser Form nicht bestehen bleiben. Die kommunalen Zuschläge sind in der Provinz vielfach zu hoch. Eine strenge Besteuerung der Konsumvereine halten wir; für gerechtfertigt. Wir halten es auch für notwendig, die höheren Einkommen schärfer und richtig zu fassen. Man darf unter Umständen vor rigorosen Maßnahmen nicht zurückschrecken. Der Lanorat ist die geeignete Persönlichkeit als Vorsitzender der Veranlagungstommillion.. gl, f,#am Pi. Eichtig, 9e. Abg. v. Zedlitz(fk.): Wir sehen die richtige Abgrenzung zwischen den Reichssteuern und den Steuern der Bundesstaaten darin, daß letztere die direkten und das Reich die indirekten Steuern erhält. Der Landrat muß die Oberleitung in der Steuerveranlagung haben, doch soll ihm ein steuertechnischer Beamter unterstellt werden. Wir hoffen, daß es gelingt, die Zuschläge auf ein geringeres Maß herabzusetzen. Eine Besteuerung des Vermögenszuwachses ist gerechtfertigt. J..2 Fintammeeaeraen Abg. Dr. Keil(nl.): Das Einkommensteuergesetz muß gleichmäßig gehandhabt werden. Ein großer Teil der Einkommen entzieht sich der Besteuerung. Dem Landrat muß der Vorsitz in der Veranlagungskommission genommen werden. Wir halten nach wie vor an der Forderung der Erbschaftssteuer fest, weil sie ein notwendiges Correlat der Cinkommensteuer ist. Abg. Kirsch(Ztr.) wünscht, daß über die Ausführung des Wertzuwachssteuergesetzes auch in Preußen Ausführungsbestimmungen erlassen werden. Finanzminister Dr. Leutze: Dieser Forderung konnte im vorliegenden Etat nicht entsprochen werden; es stand ja nicht fest, daß die Wertzuwachssteuer angenommen werden würde. Auf die Vorschläge betr. die Umgestaltung des Einkommensteuergesetzes kann ich nicht eingehen, weil ich nicht weiß, wie sich die Finanzlage gestaltet; doch werden die Anregungen Abg Gyßling(f. Vo.): Die Einkonmen dürfen nicht noch höher belastet werden. Wir fordern Quotisierung der Einkommensteuer. Der Landrat muß als Vorsitzender der Veranlagungskommission beseitigt und durch einen steuertechnischen Beamten erFinanzminister Dr. Leutze: Es unterliegt keinem Zweifel, daß es unmöglich ist, von Steuerzuschlägen abzusehen; sie sollen in das Gesetz hineingearbeitet werden. Wir können die Mehreinnahmen von 60 Millionen unter keinen Umständen entbehren. Die Hauptgrundsätze des Einkommensteuergesetzes dürfen nicht geändert, nur sollen Unzuträglichkeiten und Unklarheiten beseitigt werden. Durch die Quotisierung der Einlommensteuer kanr erreicht werden, daß neue Defizitanleihen erforderlich sind. Abg. Ströbel(Soz.): Einkommen bis zu 1200 M. müssen steuerfrei bleiben und die höheren Einkommen dafür umso stärker herangezogen werden. Hierauf vertagt sich das Haus auf Samstag 11 Uhr. Fortsetzung. Handelsetat. * Aufklärung über die Finanzreform. Der Antrag Mirbach, wonach die Regierung in der kleinen Presse Aufklärung über die Finanzreform verbreiten sollte, ist vorläufig zurückgestellt worden. Dies wird damit begründet, daß die halbamtlich inspirierte„Neue Korrespondenz“, soeben Aufklärungen gebracht habe, welche dem Antrage zum Teil entsprächen und weil weitere Ergänzungen erwartet werden dürften.— Vielleicht wirkte aber auch das Gefühl mit, daß der Antrag doch etwas zu spät komme und von den Gegnern erfolgreich als Zeichen der Angst vor den Wahlen und schwächliches Rufen nach Regierungshilfe ausgelegt werden köyne. Der Zentrumspartei wegen war amtliche Aufklärung nicht nötig, da die Zentrumspartei mit den Flunkereien und Entstellungen der Gegner selbst fertig wird; die Regierung, die die Finanzreform akzeptiert hat, hätte aber im Interesse des Staates und ihres eigenen Ansehens die Hetzer nicht ruhig gewähren lassen dürfen. Die„Post“ meint, es werde ihr deshalb schwer sein, die Finanzreform zu verteidigen, weil sie ja schließlich anders ausgefallen sei, als sie ursprünglich vorgeschlagen war. Aber die wichtigsten Steuern, wegen deren so viel Lärm gemacht worden ist, wollte ja auch die Regierung, nur hat der Reichstag sie verschiedentlich noch ermäßigt. * Empfindliche Leute im Punkte des politischen Ehrgefühls und der Wohlanständigkeit sind unsere Nationalliberalen von jeher gewesen, selbstverständlich nur da, wo es sich um eine Kränkung ihrer Hühneraugen handelte. Ein ergötzliches Stückchen wird davon aus Baden gemeldet. Der Parteivorstand(!) der badischen Nationalliberalen hat sich beim dortigen Parteivorstand der Konservativen beschwert, weil die konservative„Badische Warte" kürzlich folgendes Gedicht: Die kranke Badenia veröffentlichte; Die Frau Badenia ist krank, Die einst so üppig blühte— Es fehlt nicht nur im Kassenschrank, Sie leidet im Gemüte. Gelehrte Aerzte forschten nach Den Gründen des Erkrankens— „Blutarmut ist es“, einer sprach, „Des Monarchie=Gedankens!“ „Die Diagnose stimmt!“ so schrie Der Chorus in der Runde— „Nun fragt sich nur, wodurch und wie Die kranke Frau gesunde?“ Ein Hofrat namens Sozzenschleck, Der hat es rausgefunden: Ein„großer Block“ aus rotem Ton Ward ihr aufs Haupt gebunden. Allein ein schmählich Ende nahm Die„Große Block=Methode": Das Fieber stieg, der Rotlauf kam: Die Frau ringt mit dem Tode. Nur eines gibt's, was helfen kann, Doch muß man sich beeilen: Der kranken Dame fehlt ein Mann, Ein Mann, das wird sie heilen! Micht Recht fragt die„Kreuzzeitung": Sollte man dies für möglich halten: die offizielle Parteileitung der badischen Nationalliberalen wandte sich beschwerdeführend an den Parteivorstand der badischen Konservativen wegen des„berüchtigten Schandgedichtes" und verlangte eine„Entschuldigung". Es ist halt Karneval in Baden. * (*) Hilfe für die Winzer. Der kommandierende General des 8. Armeekorps in Koblenz hat genehmigt, daß Soldaten, die Winzer sind, bis Ende März beurlaubt werden, um den Winzern bei der Bekämpfung des Heu= und Sauerwurms zu helfen. Auch während des Sommers dürfen Soldaten an Winzer beurlaubt werden, soweit es die Ausbildung und der Dienst irgendwie gestatten. Amerika. = Chile baut Eisenbahnen von beträchtlicher Ausdehnung. Nach einem uns vorliegenden Bericht aus Santiago umfassen die jetzigen Eisenbahnbauten 2405 Kilometer; dazu kommt noch die Longitudinallinie. Für weitere 1215 Kilometer sind die Vorarbeiten eingeleitet. k Mit Japau möchte Taft bekanntlich gern einen neuen Handelsvertrag abschließen, der die Einwanderung der Japaner völlig freigibt. Wie aus Washington unter dem 24. Februar gemeldet wird, ist der Versuch, diesen Vertrag im Senat genehmigen zu lassen, mißglückt. Die Senatoren der westlichen Staaten verweigern die Zustimmung, da sie Zeit benörigten, um die Stimmung in den Wahlbezirken festzustellen. Und diese ist sehr japanerfeindlich. Kirchliche Nachrichten. (:) Theologischer Ferienkursus für katholische Religionslehrer und Seelsorgsgeistliche zu Trier. Von Pfingstdienstag, 6. Juni d.., vormittags 9 Uhr, bis zum folgenden Freitag mittag wird in der Aula des Bischöflichen Konvikts hinter dem Dome zu Trier ein theologischer Ferienkurs veranstaltet. Das Programm ist folgendes: 1. Ergebnisse der modernen experimentehen Psychologie in ihrer Bedeutung für den Religionsunterricht, 3 Stunden. Professor Dr. Willems (Trier). 2. Seelsorgliche Behandlung der Gebildeten. 3 Stunden. Professor Dr. Brandt(Bonn). 3. Die Prophecen des A. T. und ihre ägyptische Parallelen, 2 Stunden. Professor Dr. Junker(Wien). 4. Religionsgeschichte und Urchristentum. Prof. Dr. Toelger (Rom). a) Die Probleme und unsere Stellungnahme 1 Stunde. b) Paulus und die religionsgeschichtliche Forichung, 2 Stunden. c) Heidnische Mysteriensprache und altchristliche Taufbezeichnungen, 1 Skunde. 5. Das fünfte Laterankonzil und die Kirchenreform am Vorabende der Resormation, 3 Stunden. Professor Dr. Goeller(Freiburg i. Br.). Teilnehmerkarten zu 5 Mk. berechtigen zum Besuche sämtlicher Vorträge, Tageskarten von 2 Mark zum Besuche der auf ihren Ausgabetag fallenden Vorträge. Anmeldungen und Anfragen werden erbeten an den Herrn Professor Hüllen in Trier, Gilbertstraße 8. Auf Verlangen wird für die Unterkunft auswärtiger Kursteilnehmer nach Tunlichkeit Sorge getragen. Volkswirtschaftliches und Soziales. Vorsicht! In eigensten Interesse können namentlich die minderbemittelten Kreise auf gewisse „Kassen“ nicht geuug aufmerksam gemacht werden. Vor uns liegt ein Prospekt, dessen Ueberschrift lautet: Im Werke der Humanität! Kranken=, Sterbe= und Unsallversicherungsanstalt E. H. Für ganz Deutschland zugelassen unter Kontrolle der Staatsbehörden. Gegründet auf Grund des Reichsgesetzes vom 7. April 1876 und 1. Juni 1884 Gegeben durch Se. Majestät Kaiser Wilhelm I. Am Schlusse des Prospekts heißt es: Mit den denkbar niedrigsten Beitragssätzen ermöglichen wir jedem, Mitglied unserer Kasse zu werden, und bieten so die Gewähr für ein sorgenloses Schauen in die Zukunft bei Krankheitsfällen. Im Interesse und unter Mitwirkung aller Mitglieder können wir das schöne Werk ausführen. Großes kann unsere Arbeit leisten, wenn gegenseitiges Vertrauen zwischen Verwaltung und Mitgliedern herrscht. Durch prompt Auszahlung aller Krankheitsfälle wollen wir unserer Anstalt den weitesten Zuspruch sichern. Hauptbedingungen und Ziel der Anstalt sind: alle Ansprüche gerecht zu entschädigen. Aufnahmefähig sind gesunde Personen beiderlei Geschlechts von 14 bis 60 Jahren usw. Aufnahme ohne ärztliche Untersuchung! Aerztewahl in Krankheitsfällen! Wöchentliche Auszahlung des Krankengeldes. Wer will da wiederstehen! Kann es etwas Schöneres, Edleres und Humaneres geben wie dieses Versicherungsunternehmen?„Gegründet auf Grund des Reichsgesetzes“,„gegeben“ sogar, natürlich das allgemeine Reichsgesetz„durch Se. Maj. Kaiser Wilhelm.“,„für ganz Deutschland zugelassen, unter Kontrolle der Staatsbehörden“, ein wahres„Werk der Humanität“. Einer solchen Reklame gegenüber kann nur immer betont werden: Weder Reichsgesetz noch Staatskontrolle bieten irgendeine Gewähr für die gesunde Verfassung der Kasse und für dauernden Bestand. In der Regel ist es so, daß, wo die Werbetrommel am lautesten tönt, man am meisten aufpassen muß, nicht übers Ohr gehauen zu werden! * Gefängnisarbeit. Die Regierung beabsichtigt, für jede Provinz der preußischen Monarchie Beiräte zu bilden, die über die Arbeir in den Gefängnissen gehört werden sollen. Die Einberufung der Beiräte soll alljährlich durch die Oberpräsidenten erfolgen, die sich vorher dieserhalb ins Benehmen mit den Oberstaatsanwälten gesetzt haben. Die Zusammensetzung der Beiräte ist durch Berufung von je einem Mitgliede der Handels=, Landwirtschafts= und Handwerkskammern geplant. Das Ganze stellt zunächst nur einen Versuch dar, und es wird abzuwarten sein, wie sich die neue Einrichtung bewähren wird. (*) Ausständige Schuhfabrikarbeiter verübten am Donnerstag in Weißenfels schwere Ausschreitungen. Sie hielten Arbeitswillige an und warfen sie mit Steinen und anderen Gegenständen. Erst ein starkes Polizeiaufgebot und berittene Gendarmerie konnte den Arbeitswilligen den Weg frei machen. 5) Stadtverordnetensitzung zu Aachen vom 24. Februar 1911. Anwesend sind unter dem Vorsitze des Herrn Beigeordneten Ebbing die Herren Beigeordneten Bacciocco, Dr. Talbot, Klausener, Hertzog, Wickmann und Spoelgen, sowie die Herren Stadtverordneten Geh. Kommerzienrat Beißel, Geh. Sanitätsrat Dr. Beißel, Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Bräuler, Dr. Court, Croon, Geh. Kommerzienrat Dr. ing. Delius, Sanitätsrat Dr. Dreßen, Rechtsanwalt Dr. Fischer, Hermens, Geh. Kommerzienrat Kirdorf, Kremer Liedgens, Lippmann, Menghius, Möller, Müller, Ney, Pappert, Reg.=Affessor a. D. Pastor, Schauft, Schmitz, Schumacher, Geh. Justizrat Springsjeld, Thissen und Weber. Vor Eintritt in die Tagesordnung führt Stadtv. Liedgens aus: In der vorigen Sitzung hat Herr Stadtv. Thissen auf den schlechten Zustand der Roonstraße hingewiesen. Was er darüber gesagt hat, kann ich nur unterstreichen. Indes trifft dasselbe auch auf einen großen Teil der Straßen in Burtscheid zu. Wenn man den Viadukt passiert, sieht man gleich rechts eine Rampe, die sich in äußerstt baufälligem Zustande befindet. Dann ist die Parkstraße in einem sehr mangelhaften Zustande. Die Ursache für den schlechten Zustand der Straße dürfte in dem großen Verkehr vom Güterbahnhofe aus zu suchen sein. Die schweren Lastautomobile rasen über die Straße hinweg, so daß man sich überlegen muß, ob man die Besitzer nicht zur Steuer heranziehen soll, damit die Kosten für die Wiederherstellung der Zerstörung gedeckt werden. Sodann ist das Trottoir am Gitter des Kurgartens, namentlich wenn es geregnet hat, dermaßen mit Schlamm bedeckt, daß man es kaum passieren kann. Gepflastert ist das Trottoir noch nicht, sondern es liegen nur die Bordsteine. Auch an der Michaelskirche herrschen Mißstände. Bezüglich der Kapellenstraße habe ich schon vor zwei Jahren auf den mangelhaften Zustand hingewiesen. Man hat zugesagt, Remedur zu schaffen, jedoch ist das nicht geschehen. Ich möchte jetzt die Bitte um Abhilfe wiederholen. Sodann möchte ich darauf hinweisen, daß ein Teil der Borngasse, also mitten in der Stadt, sehr verbesserungsbedürftig ist. Weiter habe ich hier ein Schreiben von Anwohnern der Gegend des frühcren Templerbendbahnhofes vor mir liegen. Ich möchte bitten, daß endlich ernst mit der Durchlegung der Zufuhrstraße von Aachen=West zum Innern der Stadt gemacht wird. Schon vor Wochen habe ich darauf hingewiesen. Im Interesse der Anwohner ist es notwendig, die Zugangsstraße schleunigst auszubauen. Die Stadt selbst kann ja für den jetzigen Zustand nichts. Der Herr Fiskus steht hier hindernd im Wege. Wenn der Fiskus so wenig Rücksicht auf die Stadt nimmt, sollte man auch auf den Fiskus keine Rücksicht nehmen. In der letzten Zeit ist sodann Klage erhoben worden, über den Brunnen, der vor der Bergisch Märkischen Bank steht, den sogenannten Proletarierbrunnen. Aus welchen Gründen die Kalamität eingetreten ist, ob das auf Reparaturarbeiten zurückzuführen ist, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls ist zu bedauern, daß mehrere Tage die Arbeiter und kleinen Bürger sich kein Wasser beschaffen konnten. Die Arbeiter sind nicht in der Lage, für jedes Glas Wasser 10 Pfg. zu entrichten oder sich für 5 Mk. zu abonnieren. Es ist übrigens eine Härte, daß man dem Bürger nimmt, was ihm seit Jahrhunderten als Recht zugestanden worden ist. Was die Stadt hierbei verdient, kann nicht viel ausmachen, wenn man bedenkt, daß die Stadt mehrere Personen beschäftigen muß. Ich möchte bitten, die Anregung in wohlwollende Erwägung zu ziehen. Der Vorsitzende läßt darüber abstimmen, ob über diese Ausführungen in eine Diskussion eingetreten werden soll. Die Mehrheit entscheidet sich gegen die Besprechung. Beig. Hertzog gibt daruf eine kurze Beantwortung der Anfrage. Er bedauert zunächst, daß ihm vorher keine detaillierten Angaben über die Anfragen gemacht worden sind. Stadtv. Liedgens habe ihm gestern nur mitgeteilt, daß er über die Zustände in der Burtscheiderstraße interpellieren würde. Was die Park= und Michaelstraße angehe, so sei richtig, daß die Straßen, besonders bei nassem Wetter, schlammig würden. Eine Besserung könne nur durch Neupflasterung herbeigeführt werden, die aber noch nicht beschlossen ist. Jetzt werden die Straßen regelmäßig abgeschlammt. Was die Lastautomobile anbetrifft, so hat Herr Menghius diese Frage ja schon in der letzten Sitzung angeschnitten. Daß die Lastautomobile Unzuträglichkeiten zur Folge haben, liegt auf der Hand. Es ist aber in erster Linie Sache der Polizei, da einzuschreiten. Für die Stadt kommt nur in Frage, als Straßenaubaupolizet dazu Stellung zu nehmen. Es sind mit der Polizei Verhandlungen angeknüpft worden. Das Ergebnis wird wahrscheinlich sein, daß die Stadt und die Polizei eine gemeinsame Verfügung erlassen werden. Es is zugeben, daß ein Teil der Borngasse kein guter ist. Die Neupflasterung ist ja schon beschlossen, konnte aber wegen des Frostes nicht zur Ausführung gebracht werden. Sie ist für den März in Aussicht genommen. Nun die Zufuhrstraße zum Bahnhof West! Keiner wünscht mehr als die Stadt, daß die Straßen ausgebaut werden. Bis jetzt ist es aber noch nicht gelungen, die Fläche von dem Fiskus zurückzuerhalten. Wir haben noch vor einigen Tagen mit Vertretern der Direktion Besprechungen gehabt, aber das ganze Terrain ist einstweilen noch nicht zu erlangen. Allerdings will man uns einen Teil der Fläche abtreten, so daß die Straße; bei Beibehaltung vielleicht eines Gleises und Anlage einer provisorischen Ueberführung durchgeführt werden könnte. Kurdirektor Hey'l: Das Wasser, das aus dem Proletarierbrunnen fließt, stammt aus der Kaiserquelle. Der Wassermotor, der das Wasser herüberleitet, war schadhaft geworden und sollte durch einen Elektromotor ersetzt werden. Während der Ausführung ist man zu einem andern Plane nach den Vorschlägen des Baurats Laurent gekommen, wonach das Wasser an Ort und Stelle gehoben werden soll. Es ist gewiß bedauerlich, daß der Brunnen einige Tage still gelegt werden mußte, aber das ließ sich nicht vermeiden. Wenn Herr Stadtv. Liedgens meint, daß den Bürgern etwas genommen worden ist, was ihnen seit Jahrhunderten zustand, so ist das zurückzuführen auf Ihren Beschluß vom Jahre 1900 betreffend die Einführung der neuen Brunnenordnung. Vor Erlaß der Ordnung hielten sich am Brunnen vielfach Leute auf, deren Anwesenheit bei anderen anstieß und den Verkehr am Brunnen wesentlich beeinträchtigte. Es ist schließlich nicht mehr wie recht, wenn für die Benutzung des Brunnens ein kleines Aequivalent erhoben wird, da der Stadt ja auch Kosten entstehen. Die Brunnenordnung hat sich gut eingeführt. Durch diese Einführung ist allerdings eine neue Kraft notwendig geworden, die Anstellung einer Kassiererin, da eine Person unmöglich alles machen konnte. Die Kosten, die der Stadt dadurch erwachsen, sind nicht allzugroß. Die Kassiererin bekommt im Monat 80 Mk. Auf der andern Seite betragen die Einnahmen nach Einführung der Brunnenordnung 5649 Mk. gegen 195 Mk. im Jahre vor Einführung der Brunnenordnung. Stadtv. Fischer bittet ums Wort, das der Vorsitzen de mit Rücksicht auf den Beschluß, daß keine Diskussion stattfinden soll, verweigert. Stadto. Fischer bemerkt, daß er nur eine kurze Anfrage über eine Straße in Forst stellen wolle. Der Vorsitzende erwidert, daß ihm solche Interzonen vorher angezeigt werden müssen. Stad v. flcher(zur Geschäftsordnung): Es ist gewiß üblich, in einzelnen Fällen die Verwaltung vorher zu informieren. Es sind aber schon mehrfach Fäll vorgekommen, wo das nicht geschehen ist. Auch der Herr Oberbürgermeister hat schon Stadtverordneten gegenüber so gehandelt. So z. B. im November v. J. gegenüber dem Herrn Stadtv. Müller. Dann sollte man auch den Stadtverordneten das Recht geben, außerhalb der Tagesordnung das Wort zu eegreisen. Der Vorsitzende: Ich bedaure, Ihnen das Wor. nicht geben zu können. Stadtv. Fischer beantragt Abstimmung. Vorsitzender: Auch eine Abstimmung kann ich nicht vornehmen lassen. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Pos 1: Festsetzung und Abänderung von Fluchtlinien. Beschlossen wird nach kurzen Ausführungen des Beig. Hertzog die Abänderung der Fluch linien der Altstraße in Forst sowie des Abteiplatzes in Burtscheid. Gegen die ursprüngliche Fluchtlinienfestsetzung, hatte die Firma Lambertz& Schmitz Einspruch erhoben und einen Abänderungsantrag gestellt, der angenommen wurde. Weiter werden kleine Abänderungen des unteren Ronheiderweges und der Düppelstraße beschlossen. Ein früherer Beschluß, am Brockenfeld Vorgärten nur an einer Seite anlegen zu lassen, wird dahin erweitert, daß auf beiden Seiten Vorgärten angelegt werden sollen. Pos. 2: Anderweitige Festsetzung der Mietsentschädigung für die Lehrerinnen an den städtischen höheren und mittleren Mädchenschulen. Wie Beig. Bacciocco ausführt, hat der Provinzialrat die Mietsentschädigung für die Lehrerinnen der höheren Mädchenschule von 440 auf 480 Mark erhöht. Die Lehrerinnen an der mittleren Mädchenschule bezogen bisher dieselbe Mietsentschädigung wie Volksschullehrerinnen. Nach dem Vorschlag des Reserenten wird die Mietsentschädigung für die Lehrerinnen der höheren sowohl wie der mittleren Mädchenschulen auf 480 Mark erhöht. Pos. 3: Entwurf für die Entwässerung des nordöstlichen Abhanges des Königshügels und der Talmulde zwischen diesem und dem Lousberg. Beig. Hertzog erinnert an den früheren Beschluß der Stadtverordnetenversammlung, an der Wolfsschlicht eine Kläranlage zu bauen. Für den Teil zwischen dem nordöstlichen Abhang des Königshügels und der Talmulde zwischen diesem und dem Lousberg sollte eine besondere Kläranlage errichtet werden. Das Projekt sei jedoch auf Schwierigkeiten gestoßen, sodaß man zu einem anderen Plane gelangt sei, nämlich die Abwässer aus diesem Teil durch einen Stammkanal der allgemeinen Kläranlage zuzuführen. Dieses Projekt kostet 400000 Mark. während das alte 350000 Mark beansprucht hätte. Da die Ausführung des neuen Projektes sich infolge der notwendig gewordenen Enteignungen wohl drei Jahre hinziehen wird, hat sich die Notwendigkeit ergeben, ein Provisorium zu schaffen. Die Stadt hat beabsichtigt, die Abwässer in der Schwaribach und dann in den Wildbach zu leiten. Die Kgl. Regierung hat aber nur genehmigt, Haus= und Küchenabwässer dahin zu leiten. Für die Abortwässer ist für diesen Bezirk die Anlage einer großen Senkgrube geplant. Auf Anfrage des Stadtv. Menghius erklärt Beig. Hertzog, daß der überwiegend größte Teil dieser Anlagen von dauerndem Werte sei. Die Vorlage wird darauf genehmigt. Pos. 4: Verkauf von Nutz= und Brennholz aus dem Aachener Stadtwald. Wie der Vorsiszende mitteilt, hat die öffentliche Versteigerung am 16. d. M. stattgefunden. Er bittet, den Zuschlag für das Angebot von 9233 Mark zu erteilen. Die Stadtverordneten stimmen dem zu. Pos 5: Vertrag über den Ausbau einer öffentlichen Uhrenanlage wird vertagt. Pos. 6: Festsetzung der Besoldung für die Zeichenlehrerinnen an der Lehrerinnenbildungsanstalt und an der höheren Mädchenschule St. Leonhard. Beig. Bacciocco: Nach den Bestimmungen betr. die Neuordnung des höheren Mädchenschulwesens sollen die Besoldungen der Zeichenlehrerinnen bei den nicht staatlichen höheren Mädchenschulen mindestens 300 Mk. mehr betragen als die Besoldungen der Volksschullehrerinnen derselben Gemeinde. Dementsprechend soll auch den Zeichenlehrerinnen an der LehrerinnenBildungsanstalt und an der höheren Mädchenschule St. Leonard neben dem Grundgehalt von 1500 Mark neue Alterszulagen und zwar von Stufe—3 160 Mark, Stufe 4 170 Mark und Stufe 5 180 Mark gewährt werden. Die Versammlung stimmt dem zu. Pos. 7: Aenderung des Tarifs für das städtische Leichenfuhrwesen. Beig. Wickmann: Das Leichenfuhrwesen wird von einer Anzahl Unternehmer besorgt, mit denen die Stadt einen Vertrag abgeschlossen hat. Um die Konkurrenz von anderen Unternehmern. mit denen die Stadt keinen Vertrag abgeschlossen hat, zu beseitigen, ist ein Anfahrtsgeld von 5 Mark für Privatunternehmer festgesetzt worden. Bis vor wenigen Jahren hat das genügt. Neuerdings ist aber den vertraglich verpflichteten Unternehmern größere Konkurrenz entstanden, besonders durch zwei Unternehmer. Im Jahre 1906 wurden 6 Leichen, 1907 51, 1908 103, 1909 253 und 1910 289 Leichen durch Privatuniernehmer beerdigt. Es wird Ihnen nun vorgeschlagen, das Anfahrtsgeld von 5 Mark auf 10 Mark zu er höhen, zugleich die beiden Unternehmer Mertene und Steenebrügge in den Vertrag aufzunehmen. Das Kollegium ist damit einverstanden. Pos. 8: Begebung eines weiteren Teiles der Auleihe von 1909 wird in die geheime Sitzung verwiesen. Pos. 9: Einrichtung einer Privat=Feuermeldeanlage im Rathause. Wie der Vorsitzende mitteilt, hat der Branddirektor ein Projekt ausgearbeitet, das es ermöglicht, von verschiedenen Stellen des Rathauses die Feuerwehr zu alarmieren. Die Kosten betragen 1960 Mark. Sie werden bewilligt. Damit ist die Tagesordnung für die öffentliche Sitzung erschöpft. Der Vorsitzende schlägt vor, einige Bauerlaubnisse und Ankäufe von Grundstücken, die allgemeines Interesse beanspruchen, in öffentlicher Sitzung zu beraten. Stadtv. Fischer (zur Geschäftsordnung) erklärt, daß, falls es sich um Käufe handele, die nicht in den den Stadtverordneten zugegangenen Erläuterungen ständen, er dagegen Widerspruch erhebe. Beig. Hertzog führt aus, es handele sich um das Baugesuch am Hasselholzerweg, das in der vorigen Sitzung wegen des nicht genügenden Bauterrains abgelehnt worden sei. Inzwischen habe der Eigentümer erklärt, daß er weiteren Besitz dort habe und das Bauterrain erweitern werde. Stadtv. Fischer weist darauf hin, daß die Tagesordnung zu den Stadtverordnetenversammlungen drei Wochen vorher bekannt gemacht werden müßte. Der Vorsitzende führt aus, daß die Tagesordnung von ihm, dem Vorsitzenden, aufgestellt werden müsse. Die Mehrheit habe aber das Recht, gewisse Punkte auf die Tagesordnung setzen zu lassen. Es ergebe sich manchmal die Notwendigkeit, außerhalb der Tagesordnung Gegenstände zu beraten, wie z. B. bei Bauerlaubnissen. Daß das geschehe, liege nicht im Interesse der Stadtverwaltung, sondern des baulustigen Bürgers. Diese Angelegenheit habe nichts mit der Frage zu tun, ob man die Verwaltung ohne vorherige Information interpellieren dürfe. Ob man über das Baugesuch beschließen wolle, stelle er dem Kollegium anheim. Stadtv. Fischer erklärt, daß, soweit Baugesuche in Frage kämen, er nichts dagegen einzuwenden habe. Er habe sich nur gegen Aukäufe von Grundstücken gewandt, deren Beratung nicht auf der Tagesordnung gestanden hätten. Wenn man von den Stadtverordneten so große Exaktheit verlange, könnten die Stadtverordneten das gleiche Recht von der Verwaltung beanspruchen. Daß ihm das Wort nicht erteilt sei, halte er nicht für gerecht, zumal er bemerkt habe, daß es sich um eine Straße in Forst handele und die Interpellation ganz kurz sein sollte. Die Angelegenheit hätte mit der Anfrage des Stadtv. Liedgens zusammen erledigt werden können, jetzt sei er gezwungen, die Sache nächstens nochmals aufzurollen. Beig. Hertzog führt darauf aus, ein weiteres Baugesuch läge vor für die Ecke an der Ellermühle und der Eckenbergerstraße. Die Straßenbaukosten betragen 144,50 Mark. Die Bauerlaubnisse wurden erteilt. Der Vorsitzende teilt mit, daß es sich bei den Grundstücksankäufen um Häuser an der Steinstraße handle. Beig. Hertzog führt aus, daß die Angelegenheit deshalb in öffentlicher Sitzung verhandelt werde, weil die Oeffentlichkeit Interesse daran habe. Der Bau und Finanzausschuß habe sich mit der öffentlichen Verhandlung einverstanden erklärt. Die Angelegenheit der Steinstraße habe eine lange Geschichte, die allgemein bekannt sei aus den vielen Aeußerungen der Presse und in öffentlichen Versammlungen. Die Ausschüsse hätten sich mehrfach mit der Angelegenheit befaßt und auch im Stadtverordnetenkollegium sei sie zur Sprache gekommen. Die öffentliche Meinung habe sich mit steigendem Interesse der Sache zugewandt. An die Stadtverwaltung sei eine Eingabe gemacht worden, die nicht nur von Interessenten, sondern auch von einer Anzahl angesehener Persönlichkeiten, u. a. dem Stiftspropst, Dechanten, evangelischen Geistlichen und dem Rabbiner unterzeichnet sei. Es sei vielfach die Ansicht vorhanden, als ob die Stadt nicht mit der Initiative vorgegangen sei, die erwünscht wäre. Diese Ansicht sei unzutreffend. Die Verwaltung habe eine Reihe Vorschläge im Stadtverordnetenkollegium zur Sprache gebracht, die sich allerdings als unbrauchbar erwiesen hätten. Die Steinstraßenfrage sei teils polizeilicher Natur, teils gehe sie die Stadt an. Die Kgl. Polizei habe besonders die Sorge für die Sicherheit, die Stadt dagegen die Bau= und Wohnungspolizei in ihrer Obhut. Was die Kgl. Polizei angehe, so hätten deren Maßnahmen dem Uebel nicht allzusehr steuern können, da, wie die Pol zei erklärt habe, sie nicht genügend Kräfte zur Verfügung habe. Die Möglichkeit der Stadt, hier einzugreifen, sei beschränkt, die Bau= und Wohnungspollzei könne nur vorgehen, wenn sich Uebelstände in den Wohnungen, wie Ueberfüllung usw. gezeigt hätten. Das habe sie stets getan. Im vorigen Jahre sei sie energisch eingeschritten und habe eine Anzahl Häuser geräumt. Es habe sich dann herausgestellt, daß der Uebelstand auf ein erträgl ches Maß zurückgegangen sei. Wenn aber die Häuser wieder in stand gesetzt würden, zöge keine bessere Bevölkerung wieder ein und der alte Uebelstand sei wieder da. Die Stadt habe ein Recht bei der Fluchtlinienfestsetzung. Die Erweiterung von 4 auf 8 Meter sei auch schon beschlossen worden, habe aber nicht zur Ausführung kommen können. Im Wege der Enteignung die Häuser zu erwerben, habe die Stadt abgelehnt. Es sei dann versucht worden, im Wege der Verständigung die Häuser zu erwerben; allein das sei an den hohen Forderungen gescheitert: Die Verwaltung habe nun in Verfolg der öffentlichen Meinung, daß die Verwaktung Besserung schaffen müsse, mit den Eigentümern Verhandlungen angeknüpft, um die Häuser zu erwerben. Von 13 Häusern hat man 11 Angebote erzielt. Hier in öffentlicher Sitzung können er Angaben über Einzelpreise nicht nachen. Mittellen könne er nur, daß der Gesamlpreis bei 1087 Quadratmeter 172500 Mk. betrage Dem vereinigten Bau= und Finanzausschuß sei vorgeschlagen worden, 8 Häuser mit 753 Quadratmeter zum Preise von 110 500 Mk. zu kaufen. Das sei die geringste Summe gewesen, die erzielt worden sei. Die Ausschüsse hätten sich eingehend mit der Sache befaßt und seien zu dem Entschluß gekommen, den Ankauf abzulehnen. Es sei, so betonen die Ausschüsse, Sache der Polizei, Abhilfe zu schaffen. Der Standpunkt der Ausschüsse sei wohl zu verstehen, aber es sei zu bedenken, ob damit etwas erzielt werde. Das Kollegium habe nun die Entscheldung zu treffen. Stadtv. Fischer ist entschieden gegen den Ankauf und bittet, den Vorschlag der Verwaltung abzulehnen. Die Steinstraße hat 17 Häuser. Wenn man nun dazu übergehe, 8 zu hohen Preisen zu kaufen, sei zu befürchten, daß für die anderen Häuser noch höhere Preise gefordert würden. Sodann sei er gegen den Ankauf, weil er es nicht billigen könne, im Interesse einzelner Eigentümer die Gesamtheit zu belasten. Es sei Sache der Polizei, Ordnung zu schaffen. Der Einwand, man habe nicht genügend Kräfte, sei nicht stichhaltig; in anderen Fällen zeige die Polizei keinen Mangel an Energie. Man könne es nicht vertreten, daß solch große Opfer gebracht werden. Er spreche nicht den Grundsatz aus, daß die Stadt für die Beseitigung der Uebelstände nichts tun solle. Zu solch ungemessenen Preisen aber könne die Stadt die Häuser unmöglich kaufen. Stadtv. Delius erkennt an, daß Mißstände vorhanden sind, die beseitigt werden müßten. Anderseits müsse er aber dem Stadtv. Fischer darin beipflichten, daß die Preise zu hoch seien. Seine Freunde lehnten den Ankauf ab. Stadtv. Hermens erklärt, auch er habe im Ausschuß die Ansicht geäußert, daß die Preise sehr hoch seien. Daß aber die Opfer nur für die Interessenten gebracht würden, treffe nicht zu. Es habe sich gezeigt, daß die Polizei nichts ausrichten könne. Die Stadt müsse eine Handhabe bekommen, um Besserung zu schaffen. Das könne die Stadt aber nur in Verbindung mit den Besitzern. Er vertrat den Standpunkt, daß die Stadt den Ankauf der Häuser vornehmen müsse und die Häuser räumen lasse. Beig. Hertzog weist darauf hin, daß für 11 Häuser ein Angebot vorliege. Von den 17 Häusern, von denen Stadtv. Fischer gesprochen habe, gehörten 2 der Stadt und 3 seien Lagerplätze der Hammonia. Er müsse der Auffassung widersprechen, als läge der Ankauf nur im Interesse der Eigentümer. Stadtv. Menghius teilt mit, daß der Verkehrsausschuß sich an die Polizei gewandt habe. Diese habe geantwortet, daß alle Mittel angewandt würden, um Besserung zu erzielen. Redner ist gegen den Ankauf der Häuser. Stadtv. Fischer stellt fest, daß ohne die Häuser der Stadt in der Steinstraße 17 Häuser vorhanden seien. Der Vorsitzende erklärt, daß der jetzige Zustand nur ein Provisorium sei. Wenn die Häuser, die jetzt leer ständen, wieder in stand gesetzt würden, könne man nicht sagen, was dann geschehen, wer in die Häuser einziehen würde. Die Verwaltung habe gehofft, durch den Ankauf neue Fluchtlinien festsetzen, Straßendurchbrüche durchführen oder eventuell die Steinstraße ganz schließen zu können. Es sei nicht richtig, daß der Ankauf nur im Interesse der Hausbesitzer liege, die ganze Stadt habe ein Interesse daran, wie das in den Eingaben zum Ausdruck gekommen sei. Gewiß seien die Preise hoch, aber eine Einigung sei nicht zu erzielen gewesen. Beig. Hertzog stellt fest, daß in dem Teil der Straße, der hier in Frage komme, nur 12 Wohnhäuser vorhanden seien. Stadtv. Pappert hält es für das Idealste, wenn die Comphausbadstraße durchgelegt werden könne bis zur Harskampstraße. Diesem Projekte ständen aber große Schwierigkeiten entgegen. Er möchte der Verwaltung den Rat geben, wenn der Ankauf abgelehnt wird, die Verhandlungen weiter zu pflegen. Das Kollegium tritt dem Beschlusse der Ausschüsse bei; der Ankauf der Häuser in der Steinstraße ist damit abgelehnt. Darauf geheime Sitzung. Kenntauch. Nachen, V. Fevruar 1911. + Personalnachrichten aus dem Amtsblatt. Dem Nadlermeister Wilhelm Stein in Stolberg(Rhld.), dem Fabrikarbeiter Peter Joseph Müller in Niederau (Kreis Düren), dem Nadlermeister Joseph Brammertz, dem Fabrikmeister Martin Lagasse, dem Fabrikdrechslermeister Ernst Iffert, alle zu Aachen, ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden.— Der Kreisbote Strehl in Eupen ist zum 1. April 1911 in den Ruhestand versetzt worden.— Endgültig angestellt sind die seither einstweilig tätigen Lehrerinnen: 1. Maria Brand bei der katholischen Volksschule St. Jakob C in Aachen; 2. Helene Pucek bei der katholischen Volksschule zu Heppenbach(Kreis Malmedy). Hotel Grand Monarque. Nur noch wenige Tage trennen uns von dem Augenblick, wo der Karneval Einzug halten wird in die anheimelnden Räume des Grand Monarque. Ist das Etablissement mit seinen reizenden Sälen an und für sich schon geeignet, Frohsinn und Fidelität in rechter Weise aufkommen zu lassen, so trifft dieses ganz besonders zur Zeit zu. Hat doch die rührige Direktion es verstanden, die gesamten Räumlichkeiten in eine hübsche Landschaft zu verwandeln. Das alte Aachen ist die Idee der in jeder Weise vornehm gehaltenen Dekoration. Wird das ein Leben und ein Treiben werden, wenn froh gesinnte Menschen zu Karneval kichernd und lachend das neu geschaffene Alt=Aachen durchwandern. Auch das Rosenmontag=Diner, welches auf dem Marktplatze serviert werden wird, ist exquisit zusammengesetzt und dürfte auch den verwöhntesten Feinschmecker zufriedenstellen. Doch wir wollen nicht zu viel verraten, sondern raten jedem, das Lokal zu besuchen, zumal Prinz Karneval am Montag abend 10 Uhr zum Besuche seiner Leibgarde„Oecher Penn“ daselbst erscheinen wird. Aus der Umgebung. * Palenberg, 23. Febr. Nachdem Bohrversuche im Kreise Geilenkirchen reichliche Funde von Steinkohlen, ergeben haben, hat eine französische Aktiengesellschaft sich entschlossen, in der Nähe von Palenberg eine Grube zu bauen; sie will dazu(hauptsächlich in den Gemeinden Frelenberg und Merkstein) etwa 500 Morgen Land ankaufen. Die dort eben begonnene Zusammenlegung der Grundstücke dürfte infolgedessen eine Verzögerung erleiden. Auch auf der anderen Wurmseite sollen schon Verhandlungen über größere Geländeankäufe schweben. In der Nähe von Herzogenrath wird der Berghau demnächst ebenfalls eine bedeutende Ausdehnung erfahren. Von einer Cölner Firma wurden die früheren Konzessionen„Maria Theresia“ und des Eschweiler Bergwerksvereins angekauft zur Gewinnung von Braunkohlen. Diese Firma will in der Gegend eine große Brikettfabrik bauen. Die frühere Brikettfabrik wurde von dem Industriellen Honigmann angekauft, der auf dem Gelände derselben einen neuen Schacht baut. X Speckholzerheide. 24. Febr. Gestern wurde auf der Staatsgrube ein Arbeiter von einem Stück Holz, welches aus beträchtlicher Höhe hinunterfiel, am Kopfe schwer verletzt. Ein Splitter drang ihm ins Auge. Er wurde zum Krankenhaus gebracht. Schiffsnachrichten. Hamburg=Amerika=Linie. An: 22..: Troja(aus gehendi in Gabun, Salamanca von Dungeneß in Cadiz. Assyria in Havanna. Me cor(Mittelmeerfahrt in Piräus. Ab: 21..: Thessalia von der Westküste Amerikas von Montevideo, Polynesia von Las Palmas nach Hamburg, Ale andria von Barry; 22,.: Suakopmund nach West#rika von Antwerpen, Cleveland(Trientfahrt) vo Malta. Ailantic von Neu orleans von Norjolk, President Lineoln von Neuyork nach Hamburg; 23..: Louise von Sues. Vorbei 22..: Kronprinzessin Cecilie nach Mexiko bei Terceira Norddeutscher Lloyd. An: 23..: Painzeß Alice in Hongkong. Ab: 21..: Coburg v. Bu nos Aires 22..: Prinz Heinrich v. Alexandrien, Halle v. Lissabon, Prinz=Regent Luitpold v. Marseille, Hannover 1. Baltimore, Bülow v. Genua. Vorbei: 22..: Branden burg bei Lizard. Wellere Berliner Kurse des Echo der Gegenwart. Februar. 23. 24 23. 24. 4% Pr..-.Pf.1890 9950 9950 4% do. 99 unk b. 09 100 20 100 20 4o.01" b. 10 100 50 100 50 4% do. 08„ b. 12 99 50 99 50 4% 40. 08„ b. 16 99 80 99 70 4% 40 07".17 99 90 99 80 8 ½% dito 1894 96 90 20 90 10 8½,%, do.04 unk.13 90 70 90 70 4%.-O. 01„ b. 10 100 60 100 50 40. 06„ b. 16 92.20 92 20 4% Pr. Pf.-B. 20 und 11 unk. bis 1910 99 00 99 00 4% do. 27. 1915 99 90 99 9 4% do. 23 1917 100 10 100 0 4% do. 29 1919 100 25 100 2 4% do. 30 31 1920 100 50 100 50 3¾% do. 26 1914 9300 9310 3½% do. 24 1912 9110 91 10 4%.-O. VI 1917 101 00101 00 4% do. IX 1920 101 60101 60 .-.-.-B. 4% abg. 9710 9710 do. 4% 1904 unk. 13 99 30 99 30 do. 4% 1905„ 14 9930 9930 do. 4% 1907" 17 99 50 9950 Viehmärkte ): Husum. 23. Febr.(Viehmarkt.) Das in dieser Woche zugeführte Fettvich wurde zum Preise von 76—80 M. pro 100 Pfd. Schlachtgewicht verkauft.— Dem heutigen Schweinemarkt waren 501 Ferkel zugeführt. Der Handel war ziemlich gut und der Markt wurde zeitig geräumt. Die Preise für Durchschnittsware betrugen 17—19., für bessere resp. ältere Qualität 20—23 M. pro Stück, ausnahmsweise etwas mehr. Größere Partien wurden ausgeführt.— Die fetten Schweine sind weiter im Preise getallen. Sie kosten 39-42 M und fette Sauen 36—37 M. pro 100 Pfd. Lebendgewicht. Nach dem Süden gingen von hier 280 Schweine. Mit Einschluß des Versandes umliegender Stationen wurden nach Hamburg, Berlin, Schlesien, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Bremen, dem Rhein, Süddeutschland, Elsaß-Lothringen usw. ca. 2400 fette Schlachtschweine ausgeführt. Metalle. Amsterdam, 24. Febr. Zinn Banca 112¼ April 112¼, Straits 115½. Mai 00 fl. London, 24. Febr. Kupfer vorr. 55 Pid St. OS 0 d, 8 Mt. 55 Pfd. St. 13 s 9 d. Zinn Straits 198 Pfd St 00s 0 d. 3 Mt. 188 Pfd. St. 0 s 0 d. Blei span. 18 Pfd. St. 3 s 9 d. engl. 18 Pid. St. 10 s 0 d. Zink gewöhnl. Marken 28 Pfd. St. 5 s 0 d. Febr.—, bes. 28 Pid. St. 15 s 0 d. Roheisen, Schott. Warr. 00 S 0 d. Glasgow, 24. Febr. Roheisen. Warrants Middlesbrough III, Kassa 49 s 2 d, 1 Monat 49 s 5 d. Stetig. Getreide, Mehl, Bodenerzeugnisse. Antwerpen, 24. Febr. Weizen runig. Mais und Hafer stetig. Oerste fest. (:) Pest, 24. Febr. Weizen. Tend.: ruh. April 11,47, Mai 11.25, Okt. 10.76. Roggen. Tend.: will. April.0# Okt..93. Hafer. Tend.: ruh. April.43. Okt..18. Mais Tend.: will. Mai 5,63, Juli.00. Raps. Tend.: ruh. Aug. 18.85. Wetter: Regen. Oele, Oelsaaten, Fettwaren, Spiritus, Kolonlalwaren, Beriin, 24. Febr. Rübol. Febr. 00,00(00.00), Mardum (60,30), Okt. 00.00(00.00.) Rüböl preishaltend. Bremen, 24. Pebr. Kaffee ruhig. Hamburg, 24. Febr. Kaflee stetig. März 53¼ Mai 52½, Sept. 51½. Dez. 50½ O. Hamburg, 24. Febr. Rohzucker willig. Pebr..75 März 975, Mai 9,87½. August 10,07½. Oktober.80 Dez..82½ O. Antwerpen, 24. Febr. Petroleum ruhig, 19.00 hz 19.00 Br., Febr. 19,00 Br., März 19½ Br., April-Mai 19½ Br. Amsterdam, 24. Febr. Kaffee Java vorr. 47, Santos März 31⅜ Mai 31½, Juli 81 1/8, Sept. 30⅝ Dez. 30½ Havre, 24. Febr. Kaffee ruhig. März 65½. Mai 65¼ Sept. 65¼, Dez. 64½. Webstoffe. CT Bericht über die Lage der Textilindustrie vom 23. Februar 1911. Eine besondere Belebung des Oe. schäftsverkehrs auf den deutschen Wollmärkten ist auch in dieser Woche nicht eingetreten. Mit Ausnahme von einigen bestimmten Beschaffenheiten in deutschen wie in überseeischen Wollen, so vornehmlich in Cheviotquali, täten, wurden irgendwie nennenswerte Abschlüsse nicht perfekt. Auch eine Veränderung der Preislage ist nicht festzustellen. Gleichfalis ohne besondere Anregung war das Geschäft auf allen maßgebenden Plätzen in Kammzügen und Kämmlingen, während Wollabfälle immerhin reger begehrt waren und auch verhältnismäßig hohe Preise durchsetzen konnten. Die Erwartung, daß sich die Kauflust auf den Wollgarnmärkten heben würde, hat sich bisher nicht erfüllt. Der Eingang neuer Aufträge bei den Spinnern ist nur sehr klein und läßt die Befürchtung entstehen, daß die Spinnereien, sofern nicht bald größere Orders eingehen, zu Betriebseinschränkungen gezwungen sein werden. Von seiten des Auslandes werden in wollenen und halbwollenen Geweben ebenfalls nur wenige Orders erteilt, das Geschäft mit dem Inlande bewegte sich wieder in sehr engen Grenzen, und es kommt noch hinzu, daß auch die von den Fabrikanten geforderten Preise bei der Kundschaft nur mit Mühe durchzusetzen sind. In der Wirkwarenbranche hat sich der Verkehr weiter abgeflaut, ganz besonders still liegt das Geschäft in Handschuhen, für welche es an dem üblichen Absatz in Amerika fast vollständig mangelt. Auch die Berichte aus der Seidenindustrie lassen keine Besserung der Gesamtlage erkennen. Baumwollgarne und Baumwollgewebe wurden regelmäßig verkauft, allerdings zu ermäßigten Preisen. Für Plachsgarne aller Sorten, besonders für grobe Nummern, besteht weiter starke Nachfrage, der jedoch von seiten der Spinner aus den bekannten Oründen nur in beschränktem Maße genügt wird, da die Spinner bei den hohen Flachspreisen nicht gewillt sind, langfristige Orders anzunehmen. Die Jutespinner ebenso die Juteweber haben sich weiter veranlaßt gesehen, ihre Preise zu erhöhen; das Geschäft in diesem Zweige wird als recht befriedigend bezeichnet. Bremen, 24. Febr. Baumwolle stetig. Opland midding 73(zuletzt 72½). Liverpool, 24. Febr. Baumwolle. Heutige Verkäufe 12000 B. Oestrige Tageszufuhr 18200 B, Amerikan. stetig. Middl. amerikan. Feor. 7,31, Febr.-März 7,31, März-April 7,81, April-Mai.33, Mai-Juni 7,35, Juni-Juli .34, Juli-Aug. 7,88, Aug.-Sept. 7,14, Sept.-Okt. 6,82.— Pair fully good brown in Alexandrien stetig. 1. Berichtt März 17 4/. Mai 18 9/82 Talleri. 2. Bericht: März 17 99/33, Mai 18½ Talleri. Personenstand der Stadt Nachen. Standesamt 1 24. Februar. Geburten. Leo, S. von Klemens Zegers, Bautechniker, Kaiserstr. 1.— Friedrich, S. von Joseph Einmahl, Metzgergeselle, Ottostr. 29.— Werner, S. von Peter Plum, Grundarbeiter, Peterstr. 108.— Kurt, S. von Eugen Toepfer, Elektrotechniker, Hubertusstr. 48.— Elisabeth, T. von Andreas Degraa, Tagelöhner, Jakobstr. 18.— Anna, T. von Wilhelm Elsen, Anstreichermeister, Annuntiatenbach 19.— Elisabeth, T. von Gerhard Maas, Sandformer, Adalbertsteinweg 225.— Ferdinand, S. von Ferdinand Böcking, Diplom=Ingenieur, Nizzaalle 20.— Karl, S. von Alois Kreft, Hüttenarbeiter, Jakobstr. 18.— Anna, T. von Anton Einmahl, Dachdecker, Templer= graben 90.— Erich, S. von Oskar Grosche, Vizefeldwebel, Elsaßstr. 52.— Joseph, S. von Laurenz Hansen, Flaschenfüller, Jülicherstr. o. Nr.— Bruno, S. von Robert Hagen, Oberkellner, Wallstr. 7.— Agnes, S. von Heinr. Nüsser, Tagelöhner, Jakobstraße 18. Sterbefälle. Barbara Zipshausen geb. Foucret, 64., Adalbertsteinweg 9.— Adelheid Kreymer geb. Bödiker, 66., Nizzaallee 7.— Maria Schaut geb. Kowalsky, 56., Junkerstr. 15/17.— Wilhelmine Christoffel, 9., Peliserkergasse 13.— Rosalie Engels geb. Steffens, 55., Promenadenstr. 3.— Joseph Giboni. 72., Josephinum. Heiraten. Leonhard Prickartz mit Christine Simons.— Johann Ottmann mit Anna Laschet.— Karl Goebbels mit Maria Minartz.— Peter Rodheudt mit Maria Burbach.— Heinrich Bongard mit Katharina Sybertz.— Paul Langer mit Emma Scholl. Franz Beckers mit Elisabeth Zaycher.— Leo Laufenberg mit Anna Schmitz.— Hubert Schaaf mit Johanna Daniels.— Johann Bechholz mit Elisabeth Schmitz.— Wilhelm Gadiot mit Sibylla Reuters.— Wilhelm Lipp mit Sibylla Giesen.— Joseph Schneider mit Petronella Froels.— Stephan Hein mit Germain Lenglemez.— Adolf Loth mit Helena Lahaye.— Joseph Geulen mit Gertrud Sybertz. Heiratsankündigungen. Johann Joseph Jünger, Thomashofstr. 7, mit Julie Rohland, Gartenstr. 52 Personenstand der Gemeinde Vaals vom 18. bis 25. Februar. Geburten. Egidius, S. von P. J. QuadaekersLeuchtenberg. Heiratsankündigungen. Cornelius Rykse und ldriana Johanna Jakobine Stangenberger, beide zu Vaals. Heiraten. Heinrich Wilhelm Hubert Sterck und Maria Cornelia Kamps.— Heinrich Franzen und Maria Josephina Meyer.— Hubert Heinrich Jacobs und Maria Elisabeth Hermans. Sterbefälle. Anna Katharina Schleuter ges. Müller, 80 J.— Franz Wilhelm Hubert Boers, 10 M.— Barbara Schroeder geb. Schollen, 83 J.— Leo Johannes Munnix, 2 M. Personenstand der Gemeinde Kohlscheid "„# vom 1. bis 15. Februar 1911. Oevurten. Katharina, T. von Kaspar Derißen. Bergmann, Kesselsstr. 15.— Maria Josepha, T. von Peter-Alphons Goertz, Restaurateur, Schulstr. 34.— Luise, T. von Matthias Joseph Clärding, Nadler, Annastr. 4.— Maria Elise, T. von Karl Cordewind, Bergmann, Weststr. 149.— Joseph Hubert, S. von Hubert Joseph Schings, Grubenbeamter, Forstheidelstraße 20a.— Franz, S. von Gottfried Fleu, Bersmann, Schulstr. 34.— Leonhard, S. von Martin Amkreutz, Bergmann, Grachtstr. 3.— Gertrud, T. von Johann Joseph Mirbach, Tucharbeiter, Bergstr. 41.— Elisabeth, T. von Joseph Thomas, Bergmann, Kaiserstraße 18.— Lio, S. von Wilhelm Zimmermann, Bergmann, Role idstr. 32.— Anna, T. von Matthiae Joseph Winkens, Bergmann, Südstr. 141.— Phildmene, T. von Nikolaus Klärding, Betriebsleitek, Roermonderstr. 76.— Franz Jodikus, S. von Frand Joseph Prömpers, Kleinbahnschaffner, Nordstr. viHeiraten. Joseph Peffer mit Theresia DaßenSterbefälle. Heinrich Lambert Schillings, 68 Pannesheiderstr. 68.— Anna Schaffrath, 8., KlIs! heiderstr. 47.— Johann Slangen, 9., Nordstr. 110 Luise Clärding, 10 St., Annastr. 4.— Sibylla Simone. 4., Klinkheiderstr. 61.— Wilhelm Joseph Schmit 66., Hocheneichstr. 39.— Maria Elisabeth Hellman“ geb. Boost, 74., Südstr. 138.— Philomene Klatding, 15 St., Roermonderstr. 76. Atehud ien Peien. vr. De zetz, .- Gelage. Dar VeitLasbeni ui Gel. 32 E# 9) aun.s. Sanstag, 25. Fehruur 1911.(Walburga) Zugleich Sonntagsausgabe für den 28. Februar. Nr. 48. Abend=Ausgake. 1. Blatt. "W Erhenkurn Chefredakteur: Frauz Kuappe in Zuschriften an die Redaktion wolle man nicht mit einer Namansahessfe Hernsprechanschluß der Redaknon Nr. 362. Aelteste Aachener Zeitung. Retatiensbruß und Berlag von Kaupers Erder, Verlag das Echo der Gegenwart in Nachen, Sellgrabes 16. 63. Jahrgang. Hernsprachanschluß der Geschäftstelle Kr. 62.— Telezrammader b: Echa, Nactzen. Bbommmtöchhgug für außerdeutsche Lünder Sten. ve ta dar dr Kändigen Postanstalt, welche auch die Bestellungen entgegennimmt. Direkter Bezug unter Kreuzband für Deutschland u. Oesterreich= Ungarn 75 Psg. Postausland 85 Pig. pro Woche. Prodenummegi a. Wunsch. Anzeigen bossen 20 Pig; für den Stadtbezut Nachen 15 Pig, die Peinzelle. Anzeigen von Behörden, Notaren 2c. sowie Anzeigen über bssentliche Verkäuse Sris 20 Pbe. Rellamen 60 Ptgz. die 1 Unpolitische Zeitläufe. N Berlin, 23. Februar. Weibnacht— Fastnacht! Welch' ein Unterdie heilige Nacht, hier die unheilige. Zu Weihnachten spürt auch der sogenannte Freigeist einen Hauch von oben, eine weihevolle Erhebung des Gemütes, eine religiöse StimZu Fastnacht aber kommt der Hauch von unten, die Seele wird von den gröberen Trieben gedrückt und geknickt, es lösen sich die Beziehungen zum Himmel, die Menschen stürzen sich in ein rein weltliches, irdisches, allzu irdisches Zu Weihnachten Engel, zu Fastnacht Bengel. Die Weihnachtsfreude suchen wir im Hause, in der traulichen Familienstube, und genießen sie in behaglicher Ruhe. Die Fastnachtsfreude sucht man draußen, auf der Gasse oder in vollen Festsälen, unter eine Masse von Leuten, die uns weiter nicht verwandt sind als durch den gleichen heißhunger nach krampfhafter Lustigkeit. Dort heißt es: Friede den Menschen, die eines guten Billens sind! Hier aber ist die Parole: Trubel und Tollheit auf Erden, damit wir uns eine Zeitlang auf Gegenseitigkeit betäuben! Zu Weihnachten wird gemütlich gelächelt, zur Fastnacht wird wiehernd gelacht. Zu Weihnachten sucht man sein Behagen darin, daß man anderen eine Freude macht. Zur Fastnacht will man sich selbst in Freuden versetzen, mag es noch so viel Schweiß und Geld kosten. Dort das Fest der Liebe, hier der Tummelplatz der selbstsüchtigen Triebe. Dort ein erquickender Genuß, hier eine aufreibende Jatzd nach einem verschwindenden Phantom der Lust. Dort wird der Durst nach Herzensseligkeit gelöscht, hier verschmachtet man im Rausch vor lauter neuen Begierden. Wenn man nach der häuslichen Weihnachtsfeier erwacht, so klingt einem das Gloria von Betlehem im Herzen, und man wandert frohgemut zur jubelnden Krippenandacht. Wer aber die sogenannte Fastnachtsfreude ausgekostet hat, hört das Miserere klingen und fühlt das Aschenkreuz auf seiner Stirn, auch wenn er am Mittwoch nicht in die Kirche kommt. Zu Weihnachten geht es kindlich zu, aber zur Fastnacht kindisch und manchmal noch shlimmer. Moses schlug an den Felsen, und es entsprangen ihm Quellen des lebendigen Wassers, das die Dürstenden neu belebte. Unter dem Zeichen eines solchen Jungbrunnens steht die Weihnachtsfeier. Das Fastnachtstreiben aber erinnert an Noe, der sich im Traubensaft übernahm und infolge des entstandenen Aergernisses einem seiner Söhne fluchen mußte. Es steht im Zeichen des Alkohols, des körperlichen und seelischen Rauschzustandes. Wohl dem, der durch das Aergernis glücklich hindurch zu gehen vermag, wie die besonnenen Söhne Japhet und Sem. Das ist die Kunst, zwischen dem Unsinn und dem Unfug die rechte Grenze einzuhalten. Auch als„Narr“ vernünftig zu bleiben und als„Geck“ das Herz auf dem rechten Fleck zu bewahren, das ist nicht unmöglich, aber schwierig. Wer es kann, der mag es wohl können, wer es nicht kann, der soll sich nicht in den Strudel stürzen. Respice finem(Bedenke das Ende), sagt der Lateiner, und das berühmte Sprichwort kann man in deutschen Versen„etwa so wiedergeben: Wenn dir im Kopf ein Plan sich regt, So rühr' nicht eher die Hände, Als bis du dreimal überlegt: Was hat das Ding für ein Ende? An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Das gilt auch von den Vergnügungen und allen sogenannten Genüssen. Handle so, wie du am Tage nachher wünschen wirst, gehandelt zu haben. Der Mummenschanz zu Fastnacht hatte früher mehr Sinn und Zweck als heutzutage. Die Welt war damals strenger geordnet und mehr gebunden. Zwischen den verschiedenen Ständen und Klassen waren starre Schranken gezogen, nicht bloß im geselligen Verkehr, sondern auch in der Tracht und der ganzen äußeren Lebensführung. Jeder mußte in seinem Gleise bleiben, und der Respekt der niederen vor den höheren, der jüngeren vor den älteren Schichten forderte die Beachtung strenger Formen. Bei dieser strengen sozialen Zucht macht sich der Drang geltend, einmal im Jahre mal über die straff gespannten Schnüre zu hauen und die Zwangsjacke zeitweilig zu lüften. Schon die alten Römer hatten eine Art Karneval, bei denen die Sklaven die Herren und die Enterbten die großen Männer spielten. Auch im gebundenen Mittelalter hatten Vertauschung der Trachten und die Umkehrung der Ordnung noch einen erfrischenden Sinn und ausgleichenden Reiz. Aber was hat denn jetzt noch die Maskenfreiheit zu bedeuten? Da brauchen wir wahrlich nicht bis Fastnacht zu warten, wenn wir einen grünen Jungen in der Tracht und dem Gebahren eines großen Herrn einherstolzieren oder das Dienstmädchen mit einem Riesenhut auf gepolsterten Locken die gnädige Frau übertrumpfen sehen wollen. So etwas passiert ringsum an allen Sonn= und Ausgehtagen. Manchmal herrscht sogar an den gewöhnlichen Werktagen die„verkehrte Welt". Der Mummenschanz und das Fastnachtstreiben hat in unserer Zeit der Freiheit, Gleichheit und langweiligen Gleichmäßigkeit sein künstlerisches Salz und seinen sozialen Pfeffer eingebüßt. Das ist meines Erachtens ein Hauptgrund für die beklagenswerte Verrohung der Sache. Der Witzmangel soll ersetzt werden durch Uebergriffe in das Groteske, Häßliche, Widersinnige, und das Defizit an Freude soll gedeckt werden durch Alkohol und geschlechtliche Freiheiten.— Rühmliche Ausnahmen bilden leider nur Ausnahmen. Dieses Jahr haben gewisse Vereine wieder den Versuch gemacht, karnevalistische Aufzüge und andere edle Teile des westländischen Fastnachtstreibens nach Berlin zu verpflanzen. Die Masse des hiesigen Volkes hat dem ohne Verständnis zugesehen und sich nur zu den landesüblichen schnoddrigen Witzen verleiten lassen, die in schroffem Gegensatz zum Karnevalshumor stehen. Nach meiner Ansicht sollte man alle Verpflanzungsversuche aufgeben. Der Mißerfolg liegt nicht bloß an dem Charakter der betreffenden Bevölkerung, sondern man muß die ganzen sozialen Verhältnisse und Stimmungen der Neuzeit inbetracht ziehen, namentlich auch die Ueberflutung der Großstädte mit einer wurzellosen, der Bodenständigkeit und der lokalpatriotischen Zucht entbehrenden Bevölkerung. Wer alles in allem nimmt, muß zu der Folgerung kommen, daß die Karnevalspflanze nicht mehr verbreitungsfähig ist, sondern höchstens an ihren alten Stammsitzen noch bis auf weiteres vegetieren kann. Ob diese Entwicklung der Dinge zu beklagen oder zu begrüßen ist, kann ja dahingestellt bleiben. Wir sind ja nicht für den Lauf der Welt verantwortlich, sondern nur für unsere eigene Beteiligung an dem jeweiligen Weltgetriebe. Und da muß jeder sehen, was er zu tun und zu lassen hat. Der alte Onkel kann nur den Ratschlag wiederholen, vom Anfang an das Ende im Auge zu behalten. Es haben schon viele Leute bitterlich bereut, daß sie zu tief in den Strudel des sogenannten Vergnügens geraten seien. Aber ich habe noch nicht gehört, daß einer am Aschermittwoch in Verzweiflung geraten sei, weil er zu wenig Geld und Schweiß verbraucht habe. Man kann freudenvoll sein, ohne freudentoll zu werden! 4 Zum Kapitel der Kaffeesteuer. Immer und immer wieder wird der heutige Hochstand der Kaffeepreise auf die Wirkung der Zollerhöhung zurückgeführt. Und doch spielt die Zollfrage bei der Erhöhung der Kaffeepreise nur eine ganz unbedeutende Rolle. Die Ursache für den hohen Stand der Kaffeepreise ist eine ganz andere: es ist die Kaffeevalorisation des brasilianischen Staates Sao Paolo. Dieser Staat kaufte im Jahre 1906 von der damaligen 15—16 Millionen Sack betragenden Kaffee=Ernte etwa sieben Millionen Sack auf zum Zwecke einer künstlichen Erhöhung des Kaffeepreises. Die für diese Riesenspekulation erforderlichen Gelder von rund 300 Millionen wurden zunächst gegen Verpfändung des Kaffees geliehen bei den größten Firmen und Bankiers der ganzen Welt. Die Lage wurde aber für Sao Paolo bald sehr schwierig, da Ende 1908 die Darlehen zurückgezahlt werden mußten. In dieser Not kam ihm eine unerwartete Hilfe: Der Gesamtstaat Brasilien garantierte dem Staate Sao Paolo eine Anleihe von reichlich 300 Millionen Mark, die bekannte fünsprozentige Sao Paolo=Kaffee=Anleihe, deren Ertrag bestimmt war, dem Staate Sao Paolo die Durchführung der kunstvollen Transaktion zur Verteuerung des Kaffees zu ermöglichen. Nunmehr setzte die enorme Preissteigerung des Weltmarktpreises des Kaffees ein— also eine Steigerung, die mit unserem Zoll nicht das mindeste zu tun hat. Während in den letzten 13 Jahren zuvor der Durchschnittspreis für ein Pfund Kaffee im Welthandel 34 Pfg. betrug, zuletzt sogar nur 26½ Pfg. bis 28 Pfg., stieg er jetzt dank dieser künstlichen Tricks gegen die Regeln der natürlichen Preisentwicklung sprunghaft auf 55 Pfg., ja sogar auf 57½ Pfennig. Diese Preistreiberei bedeutet für das deutsche Volk bei einem Verbrauch von jährlich 4 Millionen Zentner Kaffee einen jährlichen Verlust von fast 100 Millionen Mark. Die Zollerhöhung auf Kaffee betrug 10 Pfg. für das Pfund ungebrannten und 12½ Pfg. für das Pfund gebrannten Kaffee. Dagegen beträgt die Erhöhung des Kaffeepreises durch die brasilianische, von deutschen Kapitalisten unterstützte Spekulation im Kleinhandel rund 30 Pfg. für das Pfund. Die Zollerhöhung also— und darauf sei nochmals hingewiesen— ist für den heutigen Stand der Kaffeepreise nicht maßgebend gewesen. Und es kann noch hinzugefügt werden, daß mancher von den Abgeordneten, die vor zwei Jahren für die Kaffeesteuer gestimmt haben, dies in der Erwatrung taten, daß die Spekulation des Staates Sao Paolo zusammenbrechen und dann der Kaffeepreis eine solche Verminderung erfahren würde, die die Zollerhöhung restlos ausgleichen würde. Das ist aber leider nicht geschehen. Nicht unerwähnt bleibe die Tatsache, daß auch deutsche Börsen, so die von Hamburg und Berlin, sich an der Uebernahme der von Brasilien garantierten Anleihe und somit auch an der Kaffeepreistreiberei beteiligt haben. * Nach einer soeben aus Washington eingetroffenen Meldung hat eine Gruppe internationaler Bankiers zu London, Brüssel, Paris, Berlin und Neuvork unter der Mitwirkung der Regierungen Brasiliens und des Staates Sao Paolo die Kontrolle des Kaffeemarktes zum Zwecke der Preisregulierung erworben. Das Kongreßmitglied Morris hatte im Unterhause eine Resolution eingebracht, in der das Staatsdepartement und das Justizdepartement ersucht wurden, dem Kongreß mitzuteilen, was geschehen könne, um das amerikanische Volk von Uebelständen zu befreien, und erklärte, die erhöhten Preise der billigeren Qualität träfen besonders die ärmere Bevölkerung. Die Erhöhungen betrügen 40 bis 50 Prozent und die jährliche Mehrausgabe für Kaffee in Amerika würde auf 35 Millionen Dollars geschätzt. Auf diese Nachricht hin sind die Preise an der Neuorker Kaffeebörse gesunken. Provinzielle Nachrichten. * Cöln, 23. Febr. In der heutigen Stadtverordneten=Versammlung gedachte Oberbürgermeister Wallraf der hervorragenden Verdienste des Stadtv. Geh. Kommerzienrats Friedrich Schmalbein, der heute 25 Jahre ununterbrochen dem StadtratsKollegium angehört. Um an seinem Jubeltage eine Gemeinnützigkeit zu erweisen, stellte er heute der Stadt Cöln 100000 M. als Schmalbein=Bretstiftung zur Verfügung. Die Zinsen sollen in acht Losen als Stipendien an besonders befähigte, unbemittelte Schüler zur weiteren Ausbildung in praktischen Berufsarbeiten alljährlich verteilt werden ohne Rücksicht auf das religiöse Bekenntnis des Bewerbers. Mit dem Ausdruck lebhaften Dankes nahm man die hochberzige Stiftung an. Im letzten Jahre wurde durch Stadtv. König angeregt, die Lex Adickes auf die Stadt Cöln auszudehnen. Die Stadtverordneten sprachen sich im Prinzip für diesen Gedanken aus und wählten eine Kommission, die von der Stadtverwaltung um Ausarbeitung einer Denkschrift gebeten wurde. Der Oberbürgermeister teilte mit, daß die Staatsregierung zunächst keine freundliche Stellung zu dieser Frage einnahm. Näheres werde er in geheimer Sitzung ausführen. In letzter Zeit hat sich indes die Staatsregierung durch eine Anregung des Abg. Frank(Cöln) für die Angelegenheit mehr erwärmt und der Redner hält es für notwendig, nunmehr in dieser Sache rasch fortzuschreiten. Für den Ausbau der Zeppelinstraße bewilligte das Kollegium 76000 Mk., für die Anlegung von Schrebergärten 8100 Mk., für die Errichtung der Untertertia im Realgymnasium Deutz 1360 Mk. für Anschüttung des Sülztales 31200 Mk. Im Stadterweiterungsetat sind die Kosten für Gebäudeunterhaltung um 13000 Mk. überschritten. Der Mehrkredit wurde bewilligt. Die Versammlung beschloß, um einen schnelleren Betrieb der Berg.=Gladbacher Kleinbahn herbeizuführen, in die nächste Anleihe zur Verlegung und Unterdrückung von Wegekreuzungen 24000 Mk. einzusetzen. Eine sehr lange Debatte entspann sich bei der Beratung der Ortsbestimmungen für die neuen städtischen Pflicht=Fortbildungsschulen. Die Vorlage wurde schließlich vertagt, um noch die Handelskammer und den Verein der Industriellen zu hören. Vermischte Nachrichten. (:) Der Neger mit dem Tropenkoller. Eine tragikomische Geschichte spielte sich des Nachts in der Baruther Straße in Berlin ab. Der 28jährige Neger Wie e klafe Wissche kusch gemähr weau. Steäre millitune neä, dat et Nell sich dat spattelen in ohranke net avjeweäne ka, wenn ich at ens nun ovv dan ens des Sondes alleng erusjoh, hr e Ilas Bier ze drenke. Wenn et dan ouch a ens 11, hauser 12 weäd, wat son dat dan, doför setz ich ouch de janzen uslängdije Weich jenge Foß vörsen Dör. Da sou bet doch ouch wesse, wat ene Mann zou könt, än enge des Sondes ouch at ens dat Pläsier ionnen, evvel neä, wenn ich mich mär oppack för erus zu soh, da fengt et schokenieren a, än komm ich noh beäm, dan es et an et schelden, än des angeren Dags nusst et, än da krigg ich de hauf Weich jeä jod Wod mie von em ze hüre. Weä hei dat jedat, wie ich an er Nell asong zu freise? Du woor et e zedat, dus Mädche, bat seng Fleg jet ze lei kunt du, än nun? Jömmich, Maria Jusef noch, et felt mich bau der Mot, wenn ich #a denk, än me sou bau va weäjen allen et Jedüns der Kopp en et Weld schlo. sät der Jupp, wie'n ens op ene Mondeg open vos sitgte steät, än et Nell em wörrem jet hau sieh losse, ## dat heä des Sondes en de Jesellschaf„Naße Deu######és wor än hömm net metjenommen hau. Dat moß en Engd ha, sät heä wörrem, ich han nun ennel“ jenos allebeids de Ogge zoujedohe, nun ben ich Brei*n evvise Knies än Stritt esu möt wie kaue Ich wel ouch e röhetig än zefreä Leäven ha, wie eüider Lü ouch; et feält os jo Jott ze jes jedankt nüs, 5es“en os Ekomme könne für nett leäve. Märr, sät ““ wiser, wie son ich mich doför aleäje, för em dat goven än stuvven us zu drieve? Jupp wor, wie me sät, e Stöck Brud van ene seischte Heä wor en et dreide Johr jetrout. En de ei Reuch: hau heä sing Frau reng op en Häng jedrafe, em jek“ hau bes zer Stond noch jeän oneffe Wod van schut än zeleäve wor heä net alleng erus jejange. Hez men“““ sie Fröche, wie me sät, jet völ verweänt. #.#enst nu, heä hei jenge Foß mieh alleng vör jen vor be dörsen, övverall hei et metkr ime mösse. Dat sing Zu der Jupp net noh jen Nas, wie jeär en ouch alleng“““ hau, da wou heä ouch nun ovv dan at ens Braz.“ 10b än sich met sing Frönde bei enen aue ger#permaachen, ovv en de Jesellschaf„Naße Föß“ han Theater opspeäle. Evvel ochherm, van die Stond a soßer 7 för der äreme Jupp jeschellt. Wat et Nellche ömme äs ich net, ovu et verletz wor, dat sei noch Frau.“ nöi Kengche kreäsen hauen, ovv neä, dar sing us op em wor, va weäje dat heä at ens e kan sch sge. Aerm kreäg, wenn e met Theater speälet, korjiug,#### Worret net sase, de Fraue sönt dore jet Aosen„. A7,ich. Zeiesch petschet der Jupp bei dat en Ogg zou än dog, äls ovv heä jet douv op eän Uhr jeweäs wür, weäjeworöm, heä sar sich, dat sal et Nellche wal met der Zitt verjoh, ävvel heusch e Kitzche, bet wod ömmer jrelletiser, än met der Zitt wod den evvise Harrewar et rengste Feägfür för der Jupp. Der äreme Schelm bedat sich hauf jeck, wie e dat Denk op en anger Kar lane künt. Heä wor söns net lenks, än ich bei jenge rohne welle, höm ejen Irane ze falle, ävvel bei allen ei Alengt för enen Usfall jeäje sing Frau ze du, ich wel schwije dervan, en Hank jeäsen er op ze hevve, dat hei heä net övver sich brat, doför hau e völ ze völ Korakter eje Liev. Wat sou e nun en dat Laberent du? Et enen Angeren open Nas benge, wou heä ouch net, än Eldere haue se beidersiets net mieh. Wie'n esu an et jrübbelen es, du könt em der Knöffelen=Dures ejene Kopp. Dar wor ene klenge Börjeschmann, au Lü sölle dat kleng Keälche met die lus Oejelchere ejene Kopp wal noch jekankt ha. Der Dures kunt mieh wie Bruteiße, än kurieret Lü, die de Döktesch verspeält jejevven hauen. Aen wat et schönnste wor, heä bruchet jeng Kordijalen ovv Pille, neä, heä kurieret alles met Sempatie. Do könnt ühr nn laache wielt ühr wellt, dat es ävvel hellig än secher, der Dures hau mänichen enge wörrem open Stecke braht, wo sich selvs de Döktesch sate, wie eß et märr menschelich ovo möjelicch, än dat welt jet heäsche. Wie jesat, der Knöffelen=Dures kom der Jupp ejene Kopp, än heä sät, noh döm moß ich ens joh, wenn enge mich helepe ka, dan eß deä et. Hüt hau et Nell noch ens evvig der Jex ope Liev jehat, än doröm machet der Jupp en Exküs vör erus ze soh. Heä packet sich op än jeng noh der Dures för döm sie Leäd zu klajen än en. ze hüren, ovv heä nüs dora du künt. Ija, sät der Dures, wie der Jupp em alles horkleng langseä jelat hau, du weäs et verlets, der Jupp Möller hat at sesat: „De klafe Wifschere kusch ze mache, Gehürt att zu de schwierste Sache.“ Aen doröm loß ich leiver de Fengere derva ävvel sich, vaweäje dat ich noch met die Badder op Zent Petter ejen Schul jeweäs ben, wel ich det Kier en Ogg zoupetsche än dich heleve.. 26. wig—6 Iömmich neä, wat maht ühr mich do fruh, minge leiven Dures, sät der Jupp, wie kan ich üch dat märr jot mache, sat mich märr, wat et kaust, än wenn et noch esu völ eß, ich bezal et üch met et jrützte Pläsier. Va bezahlen eß noch jar jeng Sproch, sät der Dures, zeiesch welle für ens kicken, ovv et jet hölept, dat ka me net hengereä sajen. Hür märr ens, wat ich du wel. Ich moß för dich ze helepen en Dränksje mache; de Krüder doför moß ich en der Nat öm zwällef Uhren open Lusberig plöcke joh, wenn et jonk Lett en es. Dat eß ahterövvermorisen, än da moß ich se zeiesch noch drüsen iehr ich se kauche ka. Kohm drömm en enen Dag ovv ach wörrem heijer, dertösche sal ich et wal feädig ha. Du darfs ävvel jeck Mensch e piepe Wödche saje, söns notzt der fanze Drank nüs, hau dich dat ad nuta. Wat der Jupp vör en Freud hau, wie e dat hut. dat eß net ze saje. Ohne buff noch baff son et Nell kuriert weäden än beäm wörrem der Fred sie, dat heäscht, dat et net mie ohranket wenn heä ens alleng erus wor jeweäs. De Zitt wot der Jupp ze lank, iehr de ach Dag eröm wore. Wie e nun wörrem noh der Dures könt, du kritt deä us e Scheifjen e Puttelesjen än sät a der Jupp, nu jev jot abt, das de nüs verkiert deäs. Wenns de nun e Sondeg ze Ovvend erus jeweäs beß än da noh heäm jeäs, da drenkste et ieschte drei Schlückjeren us dat Puttelesjen, än wenns de da jedronken haß, da rievs de dich ouch de Föß dermet e, va weäje de Drank moß erop än erav dörich je Liev trecke. Wenns de da noh heäm köns än ding Frau lett da wörrem et Müllche soh, da schleäs de et Rad, dat de Drank dich ouch noh jene Kopp ere jeät, än da säß de eä va die Spröchsjeren op, dies'ste bei et Theaterspeälen opjesat haß, da sals de ens sieh, en wie et wiedeschter jedt Evvel wenn ich dat du, dan eß et Nell emstand... Nüs derva, felt der Dures em esen Wöd, döig wie ich et dich jesat ha, da sal sich dat angert wal van alleng feneg Der Jupp jov sich zefreä, heä bei der Dures at öm jen Hals falle welle va Freud, heä kreäg sich et Bübbelche än jeng noh heäm. Des Sondes ze Nommedes wor wörrem der aue Türelür em Jang. Tösche Dag än Donkel jong at et Muffe van et Nell an, evvel der Jupp blievt kot än dog, äls ovv heä nüs jesiehn ovv jehuht hei. Oem sövven Uhre packt heä sich op än jeät erus. Beß andernoh, Nellche, sät e, evvel et Nellche jov em seng Antwod. Et wor Petter än Paul, än en hön Klütche woren er drei, die Namensdag haue, än jedderenge muht ouch en Rong jevve. Dertösche wohte Witzchere verzalt än esu wor et op eämol zwällef Uhre wode, iehr se sich ömsieh haue. Itöddet, wat sal dat hüt wörrem weäde, wou der Jupp saje, du feil em evvel et Puttellesje e. wat en esen Teisch hau, än du kreäg e wörreme beßie Mot. En et noh heäm joh kritt heä sich et Puttelesje, schockelt et än drenkte Schlücksje. Mä hömmelsche Flöt, sät e, dat eß, jo de reugste Ressejal än schmacht, äls ovv et Wichs e Steäolig wür. Heä schott sich dernoh än mengt, de Keäl wür em an et verbrenne. Heä muht sich bau met der Nobber Jöbbels schlo än wor drop än dra, et Puttelesje en enen Huck ze werepen, evvel wie e du an et Nell daht, du zwengt heä sich ouch noch met Spöijen än hosten, än schöddet die zwei Schlücksjeren erav. Jo ze jes jedank, sät heä, dat dat övverstangen eß, dat erieve sal wal lieter soh. En enen Huck trecket heä sich de Steffelen us än rievet sich de Föß e. Jehr heä noch wal feädig wor, du jeng et em at wie Für dürich je Liev, än et wod em verfeck, äls ov heä sich met Engen hei packe welle. Esn trock en op heäm an. Dertösche soß et Nell heäm än speälet Kuckelöres. Et wod at haufer ellef, et wod at elf Uhre, noch ömmer kohm jeegn Jupp. Wie et evvel 12 Uhre jeschlajen hau än jenge Jupp ze hüren ovv ze sieh wor, du kankt et sich va Jeff net mieh än sätt, eß wal en ärmer jeschlaje Wiehte Keiser Karls Ochen, äls wie ich? Hei setz ich än ben an et versüchelen än heä setzt bei sing Sufbrühr met hön Fraue än süft sich vol. Evvel o wad märr, Männche, hüi sal ich et dich wal esu erenke, dats de ajohns net mieh an et erusjoh denke sals. E beßje dernoh könt der Jupp noheäm, än va weäge dat en e beßje hötsfru wor, deät en all senges de Dör op. Du röft evvel ouch at Nee: Koum märr, du versaufen Honk, du kriß hüi dinge Kies, än domet welt et op em a joh. En deä Moment schleät der Jupp et Rad, bliet da pamp vör em stoh än sät, wat en e„Der geschundene Raubritter“ leis opgesat hau: „Hör' auf mit deinem Zähnefletschen, Sonst will ich auf das Maul dich kletschen.“ Wie der Jupp de Tumelöt schleät än et Nell die Wöt hürt, du bliet et janz verbiestert stoh än sät: Wat wels du duhn, Männche, sag dat noch ens! Der Jupp schlug evvel op e nöits et Rad, stellt sich wörem vör et Nell, än perfeck, äls würen open Bühn jeweäs, sät heä: Entflamme nicht mit deinem Wort das Jugendfeuer, Das lodernd in mir lodert,— es lechzet sonst nach Blut! Kenger hölep! röfft et Nell, heä welt mich vermode, wat fang ich ärem Dier märr a; Jupp, leive Jupp, duhn mich doch nüs! Het hat koum et Wot us jene Monk, du steät hes pamp open Häng än löift esu dörich et Zemmer. Ba weäge dat Rad schloh än open Häng stoh wor der Jupp deän Drank van der Kröffelen=Dures noh jene Kopp eren jejange, än nu kankt der Jupp sich va Kuratschedigheät net mieh. Heä sprengt wörem op, stellt sich vör et Nell, dat än alle Jleddere raselet, än sät wörrem: Es hat ein ungeheurer Jammer Sich heut in meinem Herzen etabliert. Laß mich allein, wo nicht, so schwör' ich dir, Daß ich den Schädel dir zerspalten werde. Dat wor zevöl. Esu jät wor et Nell noch net vör jen Ogge komme. Döm eß en Schruff los jejange, röfft et, ovv neä beä eß behext, än löift ese siehr wie et ka noh jen Dör erus, besongesch wie der Jupp wörrem et Rad welt schloh. Het lötft bes op e Sölderkämerche än schleßt sich do e. Der Jupp stalt sich en de Mezze van et Zemmer än wou sich Buchving lache. Heä wor Meäster bleäve, Verüin wohne und Kelner ig seit kurder Zeit in erlin wohnt und Kellner ist, batte des Guten zu viel getan und fing auf dem Heimweg in der Baruther Straße an zu toben. Er entkleidete sich bis aufs Unterzeug und zertrümmerte mit regelrechten Voxhieben einige Schaufensterscheiben. Vorübergehende versuchten den Schwarzen daran zu hindern, erhielten aber wohlgezielte Hiebe. Als sich immer mehr Publikum ansammelte, ergriff der Neger die Flucht und ward von 15 bis 20 Personen verfolgt. Schließlich erklomm er eine Laterne und wehrte seine Verfolger durch Beinstöße kräftig ab. Drei Schutzleute vermochten den riesenstarken Schwarzen nur mit anderer Hilfe zu fesseln und nach der Unfallstation am Tempelhofer üfer zu bringen, wo der Neger den Arzt, die Gehilfen und die Schutzleute mit einer unglaublichen Flut von Schimpfworten in einem Gemisch von Deutsch, Englisch und seiner Muttersprache überschüttete. Es blieb nichts übrig, als ihn zu knebeln und nach dem nächsten Polizeirevier zu bringen. * Das Drama des Vatermörders. Eine seltsame Geschichte, die vor einigen Wochen in Schottland ihren Anfang nahm, hat am Montag auf der Insel Guernsey einen tragischen Abschluß gesunden. Die„Köln. Ztg.“ berichtet darüber: Der junge schottische Apotheker John James Hutchinson, der seinen Vater in Dalkeith durch Gift umbrachte, hat seine Tat gefühne, indem er bei der Verhaftung ebenfalls Gift nahm. Es muß eine unheimliche Szene gewesen sein, die vor etwa 14 Tagen im Hause des alten Hutchinson, eines Beamten in Dalkeitb, sich abspielte. Der alte Herr feierte seine silberne Hochzeit und hatte zahlreiche Gäste geladen. Nach dem Mahl wird Kaffee gereicht, dessen Geschmack den meisten etwas sonderbar vorkommt; wenige Augenblicke später spüren fast alle. daß sie vergiftet sind. Ein Auftritt des Schreckens und der Verwirrung folgt, man stürzt nach Aerzten und der junge Hutchinson, der selbst von dem Kasfee nicht gerrunken hat, holt in seinem Auto den nächsten Arzt herbei. Indessen starben trotz aller Gegenbemühungen noch in der Nacht zwei Personen, nämlich der alte Hutchinson selbst und sein Vetter Clapperton; von den Gästen waren fünfzehn lange ernsthaft krank. Die Polizei blieb ohne jeden Anhaltspunkt, John Hutchinson, der Sohn, war bei dem Begräbnis seines Vaters der Haupcleidtragende, ebenso wohnte er dem Begräbnis Clappertons bei. Der alte Hutchinson hatte auch nicht viel hinterlassen, so daß das Motiv, das den Sohn zu seinem Verbrechen antrieb, noch heute nicht recht klar ist. Verdacht lenkre sich erst auf ihn, als man in seinem Zimmer eine Flasche, die Arsenik enthielt, auffand, nachdem schon Arsenik in den Ueberresten des tödlichen Kaffees festgestellt worden war. Am vorigen Freitag wurde ein Haftbefehl gegen John Hutchinson erlassen. Der junge Mann hatte aber Schottland bereits verlassen und sich nach London begeben. Dort blieb er zwei Tage, versetzte einige Wertsachen und ging dann nach der Kanalinsel Guernsey. Er scheint die Absicht gehabt zu haben, sich ins Ausland zu flüchten. Sein Mitteilungsbedürfuis wurde Hutchinsons Verderben. Kurz vor der Abreise nach Guernsey freundete er sich mit einem Herrn Elifford Philipps an, der ebenfalls nach der Kanalinsel ging. In Guernsey machten sie gemeinsame Spaziergänge, und Hutchinson, der sich für einen erholungfuchenden Arzt ausgab, zeigte eine unbefangene Gemütsstimmung. Diese wurde erst anders, als am Sonntag Londoner Zeitungen ankamen, die Steckbriefe und Verhaftungsbefehl gegen ihn enthielten. Er war sichtlich verstört, und die Folge war, daß auch Philipps jene Nachrichten las und sich sofort die Ueberzeugung bildete, sein Reisegefährte sei der gesuchte Mörder. Er telegraphierte nach Scotland Pard, die Londoner Polizeistation, und am Montag trafen Beamte von London ein, die Hutchinson in seinem Boarding House in Guernsey aufsuchten. Er leugnete zuerst. der Gesuchte zu sein und gab sich für einen gewissen Henderson aus, schien aber den Beamten willig zu folgen. Auf einmal zog er eine kleine Phiole aus der Tasche, deren Inhalt Blausäure war, die er rasch verschluckte. Wenige Augenblicke später war er eine Leiche. Irgendwelche Geständnisse hat Hutchinson nicht gemacht. Der Fall ist einer von denen, die beweisen, daß die Presse mehr zur Aufdeckung von Verbrechern beitragen kann als alle Anstrengungen der Polizei. Das hat ja auch der Fall Crippen gezeigt. Personenstand von Eilendorf vom 1. bis 15. Februar 1911. Geburten. Elisabeth Hubertina, T von Franz Joseph Herwartz, Eisenhüttenarbeiter, Severinstr. 13. Heinrich, S. von Friedrich Wilhelm Meisen, Eisenhüttenarbeiter, Karlstr. 93.— Therese, T. von Peter Joseph Meisen, Eisenhüttenarbeiter. Brückstr. 28.— Michael Heinrich, S. von Martin Marks. Eisenbahnrangierer, Hubertusstr. 45.— Matthias. S. von Heinrich Merkelbach, Eisenhüttenarbeiter, Karlstr. 102.— Heinrich, S. von Joseph Kratzborn, Eisenhüttenarbeiter, von Coelsstr. 12.— Katharina, T. von Peter Hilgers, Zinkhüttenarbeiter, Freunderstr. 5.— Gertrud, X. von Franz Dusardin, Eisenhüttenarbeiter, von Coelsstr. 14.— Jakob, S. von Alfred Schwerfeld, Eisenhüttenarbeiter, Capellenstr. 1.— Gertrud, T. von Peter Joseph Bock, Eisenhüttenarbeiter, Roethgenerstraße 40.— Maria Theresia, T. von Johann Wilhelm Kaußen, Bäcker. Roethgenerstr. 24.— Hubertine, T. von Christian Leisten. Weber, Heckstr. 51.— Johann Matthias, S. von Matthias Brankers, Eisenhüttenarbeiter. Steinstr. 15.— Maria, T von August Weber, Eisenbahnhilfsschaffner, Atsch, Würselenerstr. 60.— Joseph, S. von Peter Joseph Neulen, Eisenhüttenarbeiter, Stapperstr. 50.— Maria Josephine, T. von Matthias Gerhard Nießen, Eisenhüttenarbeiter, Steinstraße 9.— Heinrich, S. von Matthias Jung, Eisenhüttenarbeiter, Nirmerstr. 6.— Johann Gottfried, S. von Wilhelm Kohnen, Eisenbahnhilfsschaffner, Atsch, Würselenerstr. 52.— Hermann Johann, S. von Hub. de Hesselle, Eisenbahnhilfsschaffner, Rhenaniastr. 5.— William, S. von Theodor Mich. William Struckmever, Kleinbahnschaffner, Rhenaniastr. 7.— Gertrud, T. von Wilhelm Heinrich Kummer, Bäcker, Severinstr. 16.— Maria, T. von Johann Joseph Keusch, Eisenhüttenarbeiter, Bruchstr. 32.— Leonhard Joseph, S. von än dat wou jät heäsche. Nun hau heä wörrem sing Kurasch än heä sat a sich, ich han et jezwongen, nu ka komme, wat welt, än domet jeng beä schloffe än schloffet reng Böum us jen Eäd. Wie heä des angere Morisens eraver könt, för Kaffie ze drenke, du stong deck at open Dösche, än et Nell wor esu dus, äls wie se an et freiie wore. Et lonket märr ens e paar mol övveren Sie noch der Jupp, deä leis sich evvel nüs a soh, än dog, äls ovv nüs jeweäs wür. Enen Dag ovv vezeng heiernoh du wou et Nell us auer Jeweände noch ens asange zu musse, evvel et wor reng, äls ovv der Jupp der Peffer a jen Nas jehat hei; hau heä vöraf märre Schlücksje jedronken, än wor dovan esu kuratschetig, wie et eschte Mol. Ba zera sat et Nell nüs mieh, wenn der Jupp ens alleng erus song. Het wor kuriert. Ovv et nu dat Dränksse jedoh hat, ovv neä, dat et sich jedriehnt hat va weäge. dat et Apprenz hat för e nbi Kengche zu krise, kan ich för fas net saje. Der Jupp jlot evvel, dat der Drank schold dra wür, än jeng noh der Knösselen=Dures för sich ze bedanken. Heä vou em fönnef Dalder jeffe, die der Dures evvel net wou. Dich sät heä, han ich dat zom Pläsier jedoh, enen angere kritt deä Trank net. Eß dat net Jammer än Scha, da der Dures esu küppesch eß! Wie mänichen enge wür domet jeholepe jeweäs, an bei wür jeck, eweg ene rieche Mann derbei wode. Sonntag 26. Febr. Sonntag Quinquagesima. Offizium vom Sonntage. Mechtildis, Jungfrau.— Edigna, Prinzessin, dann Einsiedlerin.— Dionysius, Bischof. Eingang der hl. Messe: Esto mihi in Deum protectorem, et in locum refugi, ut salvum me facias. Zu deutsch: Sei mir ein beschirmender Gott und eine Zufluchtsstätte, auf daß du mich rettest. In den Kirchen, wo das 40stündige Gebet stattfindet, wird die hl. Messe vom allerheiligsten Altarssakramente genommen: Cibavit eos ex adipe frumenti, et de petra melle saturavit cos. Zu deutsch: Er hat sie gespeist mit dem Fette des Weizens und mit Honig aus dem Felsen sie gesättigt. St. Jakob. Heute und an den beiden folgenden Tagen: Feier des 40stünd. Gebetes. Morgens 6 Uhr Aussetzung mit Segen. Die hl. Messen werden geseiert um 6, 7(Montag u. Dienstag 7½ Uhr Schulmesse) u. 8 Uhr, 8½ Uhr Alerheiligen=Litanei, 9 Uhr Hochamt, 101/4 u. 11 Uhr hl. Messen, 12 Uhr Andacht für die Verstorbenen u. Segen, nachmittags 3 Uhr Besper, 6 Uhr Komplet, Litanei u. Segen. Dienstag 7 Uhr Komplet, Litanet, Prozession Tedeum u. Schlußsegen. St. Joseph. Heute und an den beiden folgenden Tagen: 40stündiges Gebet. Morgens 6 Uhr Aussetzung des hochwürdigsten Gutes; Sonntag u. Montag von—7 Uhr Komplet und am Dienstag von—8 Uhr Komplet mit Tedeum. St. Nikolaus. Heute und an den beiden folgenden Tagen: Feier des 40stünd. Gebetes. Sonntag 6 Uhr Aussetzung des hochw. Gutes und hl. Messe, weitere hl. Messen um 1/7, 7, 8 Uhr, 9 Uhr Hochamt, 11 Uhr letzte hl. Messe. Montag und Dienstag ist die Aussetzung ½6 Uhr nebst Messe, weitere hl. um 6, 7, ½8 Uhr, 9 Uhr Hochamt, ½11 Uhr letzte hl. Messe. An den drei Tagen ist um 3 Uhr Besper, 6 Uhr Komplet. St. Michael. Heute und an den beiden folgenden Tagen: 40stündiges Gebet. Morgens 6 Uhr Aussetzung des hochwürdigsten Gutes, 9 Uhr feierliches Hochamt, nachmittags 3 Uhr Besper, 4 Uhr Betstunde für die Marianische Bürgersodalität, 5 Uhr Komplet und Segen. Montag und Dienstag hl. Messen um 6, 7, 8 Uhr, 9 Uhr Hochamt, 11 Uhr letzte hl. Messe: Nachmittagsgottesdienst wie am Sonntag, Dienstag Tedeum. St. Maria. Heute und an den beiden folgenden Tagen: 40stündiges Gebet. Hl. Messen um 6, 7, 8, 9(feierliches Hochamt), 11 Uhr, nachmittags 3 Uhr Besper, 6½ Uhr feierliche Komplet und Litanei. Dienstagabend nach der Komplet sakrament. Prozession, Tedeum und Schlußsegen. Herz=Jesu=Kirche(Monheimsallee). Heute und an den beiden folgenden Tagen: 4östündiges Gebet. Heute 6 Uhr Aussetzung und Hochamt, 7, 18, 8, ½9 Uhr stille hl. Messen, 9 Uhr feierliches Hochamt, 10 Uhr letzte hl. Messe: Montag u. Dienstag 6¼ Uhr deutsche Singmesse, 7, 1/8, 8, ½9 Uhr stille hl. Messen, 9 Uhr feierliches Hochamt. St. Alphons(Lothringerstraße). 40stündiges Gebet. Morgens 16 Uhr Aussetzung des hochwürdigsten Gutes. Sonntag hl. Messen 6, 17, 8, ½11 Uhr. Hochamt 7 Uhr, abends 6 Uhr Komplet. Montag und Dienstag hl. Messen 6, 17, 8, ½11 Uhr, Hochamt 9 Uhr, abends 6 Uhr Komplet. Betstunden: 12—1 Uhr Jungfrauen=Kongregation der schmerzhaften Mutter, 2 Uhr Jungfrauen=Kongregation von St. Adalbert. Sonntag, Montag und Dienstag von—6 Uhr Tagzeiten der allerseligsten Jungfrau Maria. St. Johann in Burtscheid. 40stündiges Gebet. Morgens 6 Uhr Aussetzung des hochwürd. Gutes. Hl. Messen 6½, 7¾ 9 Uhr, 10 Uhr Hochamt. Am Montag und Dienstag beginnt die erste hl. Messe um 6 Uhr. An allen drei Tagen von 12—1 Uhr Ablaßstunde mit sakramentalem Segen für die armen Seelen, um 3 Uhr Vesper, von—6 Uhr Komplet mit Segen und am letzten Tage Tedeum. Herz=Jesu=Kirche(Frankenberger Viertel). Heute und an den beiden so genden Tagen Feier des A0stündigen Gebetes, jedesmal ½6 Uhr beginnend und abends 7 Uhr schließend. An jedem Tage ist abends 6 Uhr Komplet und Predigt. Diensag ist die Schlußfeier von—8 Uhr mit Litanel, feierlichem, sakramenta em Umzug durch die Kirche und Tedeum. Die hl. Messen sind 6, 1/8, 9(Levitenhochamt) und ½11 Uhr. Am ersten Tage singt der Herz=Jesu=Kirchenchor die 6stimmige Jubiläumsmesse von Nekes, der Gesangchor der Mädchenmittelschule 1 in der Betstunde von 12—1 Uhr; der Knabenchor der Volksschule Louisenur. singt Sonntag und Montag von 11—12 Uhr und Dienstag von—4 Uhr, der Damenchor der Herz=Jesu=Ehrenwache Dienstag von 11—12 Uhr. Kirche der Anstalt Mariaberg(Josephinum). Heute und an den beiden folgenden Tagen 40stündiges Gebet. Klosterkirche der Franziskauerinnen(Kleinmarschierstraße). Morgens 10 Uhr hl. Messe mit Predigt in franz. Sprache. *) Nachdruck verboten. Peter Joseph Lutter, Eisenhüttenarbeiter, Roethgenerstraße 10.— Magdalena, T. von Theodor Wirtz, Fabrikarbeiter, Cockerillstr. 96.— Magdalena. T. von Medardus Tarter, Eisenhüttenarbeiter, Grubenstr. 2. Alwin Kaspar Joseph, S. von Kaspar Thomas, Volksschullehrer, von Coelsstr. 24. Heiratsankündigungen. Joseph Brülls. von Coelsstr. 52, mit Anna Katharina Salber, Cockerillstraße 53.— Peter Alzer, Büsbach, mit Anna Maria Plum, Atsch.— Joseph Cohnen, Alsdorf, mit Maria Katharina Meisen, Bahnhofstr. 6. Festkalender.? Marianische Männer=Kongregation in St. Nikolaus. Morgens 6½ Uhr General=Sühnekommunion, 7 Uhr Danksagungsmesse, nachmittags 2 Uhr Anbetungsstunde. Marianische Junggesellen=Kongregation in St. Foillan. Morgens 7 Uhr Generalkommunion, nachmittags 2 Uhr feierlicher Gottesdienst, Predigt und sakramentaler Segen. St. Stanislaus=Kongregation in St. Michael. Morgens 7 Uhr Sühnekommunion für alle Mitglieder der Kongregation. An den drei Fastnachtstagen nachmittags von—3 Uhr Betstunde. Marianische Jungfrauen=Kongregation in St. Adalbert. Sonntag, Montag und Dienstag, jedesmal nachmittags von—3 Uhr, Betstunde in St. Alsons. Marianische Jungfrauen=Kongregation in St. Peter. Morgens 7 Uhr gemeinschaftliche hl. Kommunion, nachmittags 2 Uhr Versammlung, Predigt und sakrament. Segen. Marianische Jungfrauen= Kongregation St. Paul. Nachmittags 2½ Uhr Versammlung mit Vortrag und sakrament. Segen in der Klosterkirche vom armen Kinde Jesu. St. Katharina(Forst). Morg. ½8 Uhr Frühmesse mit gemeinsch. hl. Kommunion des 3. Jahrg. und der mar. Jünglings=Kongr, 9 Uhr Hochamt, 10½ Uhr Schulmesse, nachm. 2 Uhr Versammlung der mar. JünglingsKongr., 3 Uhr christlicher Unterricht und Andacht. St. Josephs=Kapelle zu Lintert. 7½ Uhr hl. Messe. Montag 27. Febr. Offizium vom Tage. Gedächtnis der hl. Engel.— Leander, Bischof.— Baldomer, Bekenner.— Alnot, Einsiedler. 40stündiges Gebet siehe Sonntag. St. Foillau. Morgens 9 Uhr feierl. Seelenamt für die verstorbenen Mitglieder der Münsterbruderschaft. 26 St. Peter. Morgens 9 Uhr feierl. Seelenamt fur die verstorbenen Mitglieder des St. Petersvereins. Nachmittags 5 Uhr SühneAndacht vor ausgesetziem hochw. Gute. St. Kreuz. Morgens 7¼ Uhr Jahrgedächtnis für die Vernorbenen des Begräbnisbundes und der Bruderschaft von Jesus, Maria und Joseph, nachmittags 5 Uhr SuhneAndacht. Klosterkirche zur hl. Klara(Lindenplatz). Morgens 7 Uhr hl. Messe, 8 Uhr Hochamt. Abends bleibt die Kirche geschlossen. Dienstag 28. Febr. Offizium vom Tage. Gedächtnis der hl. Apostel.— Romanus, Abt.— Vilana, Witwe.— Violantia, Aebtissin. 40stündiges Gebet siehe Sonntag. St. Peter. Nachmittags 5 Uhr Sühne=Andacht vor ausgesetztem hochw. Gute. St. Kreuz. Nachmittags 5 Uhr Sühne=Andacht. St. Nikolaus. Andacht zu Ehren des heil. Anionius von Padua. Klosterkirche der Franziskauerinnen(Kleinmarschierstr.) 13stündiges Gebei. Morgens 6, 7¼ u. 10 Uhr hl. Messen, 8¼ Uhr Hochamt, 11—12 Uhr Tagzeiten der allerseligsten Jungsrau Maria, nachmittags 3 Uhr Andacht, 6 Uhr Komplet und Segen. Mittwoch 1. März. Aschermittwoch. Offizium vom Tage. Suitbertus, Bischof und Glaubensprediger. Eudoxia, Märtyrin.— Almarich, Bischof. Albin, Bischof. Eingang der hl. Messe: Misereris omnium, Domine et nihil odisti eorum quae fecisti Zu deutsch: Du erbarmest dich aller und hassest nichts von dem, was du gemacht hast. Fast= und Abstinenztag. In allen Kirchen wird heute das Aschenkreuz gegeben. In St. Kreuz wird nach allen hl. Messen das Aschenkreuz ausgeteilt(letzte hl. Messe 8½ Uhr). In St. Nikolaus und in St. Paul morgens um 9 Uhr Hochamt. In St. Peter Haupttag der Bruderschaft von der allerheilignen Dreisaltigkeit. Morgens 9 Uhr 2 ochamt, nachmittags 5 Uhr Andacht und Predigt; nach dem Hochamte und nach der Predigt Generalabsolution für die Mitglieder. Siebenter Mittwoch zu Ehren des hl. Joseph. Josephs=Andachten: In St. Foillau morgens 6 Uhr Stiftungsmesse mit sakr. Segen. In St. Jakob abends 7½ Uhr. In St. Joseph(Adalbertsteinweg) morgens 7¼ Uhr gestiftete Segensmesse zu Ehren des hl. Joseph. Ju St. Kreuz morgens 6 Uhr gestiftete hl. Messe zu Ehren des hl. Joseph. In St. Michael morgens 6 Uhr Segensmesse, nachmittags 5 Uhr Andacht mit Predigt. In St. Maria morgens 7¾ Uhr gestiftete St. Josephsmesse, abends 7¼ Uhr St. Josephsandacht. Heiraten. Heinrich Wilhelm Commandeur wis Gertrud Kind.— Karl Heinrich Emonds mit Huber, tina Cormann. Sterbefälle. Ludwig Kupferschläger, 3 M. Coelsstr. 64.— Anna Maria Koch, 42., Hubertug. straße 39.— Matthias Joseph Heimig, 39., Stapper. straße 67.— Daniel Leven, 69., Am Knipp.““ Heinrich Jung, 2., Kirmerstr. 6.— Anna Katharing Kempeler geb. Kaußen, 70., von Coelsstr. 42.1 Maria Katharina Hubertina Kaußen geb. Schneiderg. 68., Steinstr. 9. In St. Paul abends 6 Uhr gestiftete St Josephsandacht mit sakr. Segen. In St. Peter abends 7 Uhr gestiftete St. Josephsandacht mit Predigt. In der St. Antoniuskirche(Rütscherstraße) morgens 6 Uhr. hl. Messe, abends 6 Uhr Segensandacht. In der Klosterkirche zur hl. Klara(Lindenplatz) abends 7¼ Uhr St. Josephsandacht mit Segen. In St. Michael in Burtscheid morgens 6 Uhr. hl. Messe, 8 Uhr Hochamt, abends 8 Uhr Andacht mit Predigt. Donnerstag2. März. Offizium vom Tage. Gedächtnis des allerheiligsten Sakramentes.— Simplicius, Papst.— Heraklius, Märtyrer.— Grimo, Bek. Münsterkirche. Nachmittags 4 Uhr Komplet darnach Fastenpredigt und Miserere. St. Jakob. Abends 7¼ Uhr sakr. Andacht. St. Kreuz. Von—8 Uhr Gelegenheit zu beichten aus Anlaß des 1. Freitags. Klosterkirche vom armen Kinde Jesu. Abends ½8 Uhr Rosenkranzandacht, darnach Fastenpredigt. Freitag 3. März. Vom Gebete unseres Herrn Jesu Christi am Oelberge. kunigunde, Kaiserin.— Marinus, Märt. Winnebald, Abt. Anfang der freitägigen Fastenmesse mit Predigt und zwar: In der Münsterkirche morgens 5 Uhr. In St. Jakob und in St. Joseph morgens ¼ vor 6 Uhr. In St. Peter und in St. Kreuz morgens 6 Uhr. In St. Adalbert morgens ½8 Uhr. In St. Michael, in St. Maria und in St. Elisabeth morgens 8 Uhr. In St. Foillan und in St. Paul morgens 9 Uhr. In St. Nikolaus morgens 10 Uhr. In St. Johann in Burtscheid morgens 1/46 Uhr. In St. Michael in Burtscheid morgens 8 Uhr, abends 8 Uhr Andacht mit Predigt. St. Theresia. An allen Freitagen morgens 6 Uhr Fastenmesse mit Predigt. St. Foillan. Nachmittags 5 Uhr Kreuzwegandacht. Salvatorkirche. Während der Fastenzeit jeden Freitagnachmittag 4 Uhr Kreuzwegandacht mit Fastenpredigt. Kirche am Gregorinshause(Kamperviertel). Abends 7½ Uhr Kreuzwegandacht. St. Katharina(Forst). Morgens ½8 Uhr erste Fastenandacht mit Predigt, abends 6 Uhr Kreuzwegandacht. St. Michael. Fünfter Freitag zu Ehren des hl. Franziskus Taverius. Morgens 5 Uhr Hochamt, nachmittags 5 Uhr Andacht und Predigt. St. Nikolaus. Morgens 7¼ Uhr hl. Messe mit Abbitte zu Ehren des göttl. Herzens Jesu. St. Paul. Morgens 1/46 Uhr gestistete hl. Messe mie Predigt, Abbitte und sakrament. Segen zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu. St. Peter. Morgens 7¼ Uhr hl. Messe mit Abbitte zu Chreu des göttl. Herzens Jesu. Samstag 4. März. Kasimir, Prinz v. Polen. Lucius, Papst u. Märtyrer.— Stolberg, Bischof.— Basinus, Bischof. St. Krenz. Abends 7 Uhr Salve=Andacht mit Segen. Klara-Verein. Donnerstag den 2. März, morgens 11 Uhr, Vortrag und Segen im St. Josephstift, Seilgraben. Freitag den 3. März, morgens 7½ Uhr, bl. Messe in der Münsterkirche. Ehrenwache d. heiligsten Herzeus Jesu, kanonisch errichtet in der Herz=Jesu=Kirche der Pr. Franziskaner(Monheimsallee). Freitag den 3. März, morgens 7 Uhr, sakram. Segen, 7¼ Uhr Bruderschaftsmesse mit gemeinschaftlicher Sühnungskommunion. Sonntag den 5. März, abends 7 Uhr, Segensandacht mit Predigt. Pe-ch Religiöse Belehrung für erwachsene Taubstumme: Sonntags ½210—10 Uhr für männliche, ½2—2 Uhr für weibliche Taubstumme. Godsdienstoefeningen voor Rederlanders en Vlamingen van Aken en Omstreken. Elken eersten Zondag der maand, namiddags om half zes, aandacht met Nederlandsche predikatie in de kapel der Zusters„Vom armen Kinde Jesu“, Jakobstr. 19. Daarna vergadering voor de leden der St. Joseph-Verceniging, Renobahn 2. Elken derden Zondag der maand in de zelfde kapel, namiddags om halt vist, vergadering en aandacht met Nederlandsche predikatie voor de leden der Maria-Vereeniging en alle Katholieke Nederlandsche jonge dochters. Nederlandsche biechtgelegenheid in de St. Nicolauskirche, Grosskölnstrasse: elken eersten en derden Zondag der maand, des morgens van —8 uur, Zaterdags voor den eersten en derden Zondag, namiddags van—9 uur. K. Lange&a SoheMralashatte. Erste Oeutsche Präzisions-Taschenuhren-Fabrik. Ausgeseichnet mit 87 ersten Preisen. Zur Vermeidung minderwertiger Nachahmungen fügen wir jeder Uhr unser Ursprungsattest bei. Den Engros- und Detall-Alleinverkauf hat die Firma 21191 W. Lennartz-Michels, Kgl. Hof-Uhrmacher, Nachen, Ursulinerstrasse 4 Kohlengrosshandlung Dechène& Groten Telephon 1402— Alexianergraben Nr. 5. 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Fell, 4 Seilgraben 4 Fastnachts=Sonntag, Montag und Dienstag, morgens 11 Uhr: Humoristisch-musikalischer Frühschoppen. Abends: Große Restauration. Aschermittwoch: Fischessen und Konzert. Fackelsonntag: Kehraus. CAAL3. Hôtel- Restaurant Egypten. Inh.: P. E. v. Wersch-Bonsoh. 20258 Behannt vorzügliche Küche. Prima Kuffee. E. Weine. Münchener u. Dortmunder Bier. Kurdirektion Aachen. Sonntag den 26. Februar 1911, abends 8 Uhr, infden karnevalitsisch geschmückten Räumen des Kurhauses Comphausbadstrasse: Grosses Kostümfest und Maskenball. 2 Orchester. Eintritt für Kurgäste und Kurabonnenten Mk..55, für Nichtabonnenten Mk. 2,20. Dienstag den 28. Februar 1911, abends 8 Uhr: Großes Karnevals-Konzert ausgeführt von der Rothschuh-Kapelle. Freier Eintritt für Kurgäste und Kurabonnenten. Nichtabonnenten Mk. 0,55. Der Kurdirektor: 21310. Hey’l. Weinhaus „ 9% * F r a n g s t r a b e 4 9. T e i e p h o n 1 i c Samstag Abend: 81834 Karnevals-Eröffnung! Während der Karnevalstage urüdeles Faschings-Trelben! 1 1 Vorzügliche Weine! Anerkannt gute Küche! Diners! Soupers! Noin Entron. Fellx Pontzen. KEAUDFLSDT Fastnachts-Montag den 27. Februar 1911, abends von 7½ Uhr ab: Grosser Maskenban In sämtllohen reich dekorlerten oberen Räumen des Karlshauses. Punkt 10 Uhr 11 Minuten: Feierlicher Einzug des Prinzen Karneval Sr. Tollität Prinz Holnrioh I. nebst Gefolge. 2 Orchester. 2 Orchester. Die Jahreskarten haben zu diesem Feste keine Qültigkeit; gegen Vorzeigung derselben erhalten die Mitglieder für sich und eine Dame eine besondere Preikarte, sowie eine zweite Damenkarte zu M..65. Alle weiteren Karten, auch für Fremde, kosten M..50 à Person, an der Kasse M..50.— Kartenausgaben Sonntag den 26, und Montag den 27., vormittags 11½ Uhr, im Buffetzimmer des Karlshauses am Stammtisch. auch sind solche bei unseren Mitgliede J. Kahlen, Krämerstraße 18, und Wilh, Baver, Adalbertsteinweg 9, zu haben.— Aufgang nur vom Kapuzinergraben. 21329 Der Vorstand und das Komitee. Nachener Warrenzunft. Rosenmontag den 27. Februar 1911, abends 7 Uhr: Pesser Masken- und Kostüm-Bal In sämtlichen Räumen des Burtscheider Kurhauses.— Abends 9 Uhr 11 Minuten: Pomphafte Einführung des Prinzen Karneval Sr. Tollität Heinrich I. Karten àmp M. 2,75 sind erhältlich bei: Dames, Kapuzinergraben, Hack, Adalbertstraße 1, Plum, Wilhelmstraße 37, Kahlen, Dahmengraben, Ecke Bädersteig, Mispelbaum, Adalbertsteinweg 15. Paffen, Markt 17. Gillessen, Burtscheider-Markt 19; außerdem in den Restaurants Fell, Seilgraben, und Spatenbräu, Theaterplatz, woselbst auch Sonntag und Montag mittags Kartenausgabe stattfindet. Preundeskarten zu ermäßigten Preisen bei den Mitgliedern erhältlich. 21320 Brauerei und Restauration Hachener Bürger-Bräu Jakobstrasse 16.— Peter Wiertz≈ R.„Annuntiatenbach 17. Ersthlassiges modernes Bier-Restaurant. — Gute bürgerliche Küche.— 21164 ff. helle und dunkle Exportbiere. Obergäriges Lagerbier. Karamel-Extrakt-Bier. droße und kleine Gesellschaftssäle mit Klavier. Sehenswert! Reparates Brauslabeisen. Originell! Daselbst Maß- und Flaschenbier-Verkauf.— Flaschenbier-Telephon 174. Masklerte haben Feinen Zutrit. Frz. Jos. Hesse —. AICHEN 107 Franzstr. 107 liefert zu billigsten Preisen 20840 Haushaltungs-Herde, Hotel-Herde SEFEN In jeder Art und Größe lacklert, Emallle, In feinster Ausstattung und Schwerster Ausführung. Katalege a. Kostenanschläge unberechter D2.-Giage hart Kat. Sdnz, e us Peuiausche Belage. amn ucr b- 4. annach: Gu.: 5e sch. Ex Sargge N. 5 322.(Geghmgt. Spostn. 2. Khur II.(Lohpm Zugleich Sonntagsausgabe für den 28. Februa: A. 28. Adens-Alssure.“ 8. Blall. erstsgentgete für in m. Jaurian. 4i. mu. GrubArsgate. v. Alt. "* Ergendurn Shefredakteur: Fraus Quappe in Buthghhn un bie Bebethe weis uun uch uil dem Nammishuse! Heruldrechanschluß der Redokton Nr. 302. Aelteste Aachener Zeitung. 63. Jahrgang. Schf-sstuns und Berieg von Srher. Verliag bes Eche deur Gegeumens in Hocher, Gellgrabes 1c. Hernsprechanschluß der Geschäftsstele Nr. 68.— Telegrammeden so: Scha Sesmmiöcne für außerdeutsche Lünder erfrage man dei dur zuKändigen Postanstalt, welche auch die besteklungen segennmmt. Dueker 25#r esterreich52 ve B5ch. Sem gue uner Krizdend f Henisctund u Cehrnich Ungarn 76 Pig. ausland 85 Big, vro 1 Prodenmmmres&am. Mursch, Anzigen Johen 29 für den Stadtbezut Nachen 15 Pig. du Petuzelle. Anzeigen von Behörden, Rotaren 2c. sowie Anzeigen über össeutliche Verktufe Nus 20 Pie Aclamen 6o Pig bie Zelke. nie Peöich dn Wohe. O Aachen, 25. Februar. Ein häßliches Spiel bedrohte während der letzten Woche Deutschlands Ansehen. Liberale deutsche Blätter, an ihrer Spitze das„Berl. Tagebl.“, versuchten dem Reichskanzler ein Bein zu stellen oder ihm doch ernste Verlegenheiten zu sereiten, indem sie einen Besuch des Kaisers in Rom als unumgänglich notwendig bezeichneten. Italien feiexe in diesem Jahre das 5bei sei das 50jährige Jubiläum als geeinigtes Königreich und Rom das Fest seiner 40jährigen Zugehörigkeit zu diesem Königreich. Präsident Fallieres habe seinen Gratulationsbesuch bereits angekündigt; wahrscheinlich werde auch der König von England in Rom erscheinen, und da könne der deutsche Kaiser umso weniger fernbleiben, als er Repräsentant des deutschen Reiches und Italien ein mächtiger Faktor im Dreibunde sei. Gegen diese Zeitungserörterungen wäre nichts einzuwenden gewesen, denn schließlich hat jeder das Recht, seiner Meinung, auch wenn sie sich in solche Gassen verläuft, Ausdruck zu geben, aber die Befürworter der Kaiserrede gingen weiter; sie machten italienische Politiker mobil, interviewten frühere italienische Minister und heten, die öffentliche Meinung Italiens zu der jung zu bringen, das Unterbleiben des Kaiserbesuches sei gleichbedeutend mit einer Minderachtung des italienischen Volkes. Die Sache war nachgerade peinlich geworden, denn der Reichskanzler konnte doch unmöglich in die Debatte eingreifen und vielleicht gar den Kaiser entschuldigen, weil dieser nun einmal nicht die Absicht hat, in diesem Jahre Rom zu besuchen und fragwürdigen Ausstellungsunternehmungen mehr oder minder privater Natur zur Reklame zu dienen. Da machte dem„Berl. Tagebl.“ und gonsorten die Nachricht einen dicken Strich durch die von Privatinteressen geleitete Hetze, der deutsche Kronprinz werde auf der Rückkehr von seiner ostindischen Reise mit seiner hohen Gemahlin in Rom vorsprechen, um im Namen des Kaisers dem italienischen Königspaare die Glückwünsche zu den Festen des Königreiches zu überbringen. Damit hat die Frage eine vorteffliche Lösung gefunden, und den liberalen Kirchenhetzern, die das Unterbleiben der römischen Kaiserreise so gerne mit Rücksichten auf den Papst in Verbindung gebracht hätten, ist das vaterlandsfeindliche Konzept gründlich verdorden. Den Herren Mosse und Konsorten aber verbleibt der Ruhm, in Italien antideutsche Strömungen gefördert zu haben. Die landwirtschaftliche Woche kann die vergangene Woche genannt werden, denn nach den staatlichen landwirtschaftlichen Korporationen versammelte sich in Berlin der Bund der Landwirte, dessen Tagung diesmal einen besonderen Charakter erhielt durch den Schnitt, der wenige Tage vorher von den Konservativen in das nationalliberale Tischtuch gemacht worden war. Auf liberaler Seite will man in der Generalversammlung des Bundes der Landwirte gedrückte Stimmung beobachtet haben. Wir haben nichts davon gemerkt, fanden vielmehr, daß frischer Mut die Reden der Bundesführer beseelte, und dazu ist aller Grund vorhanden; denn wer den Boden der Heimat und damit das große, herrliche Reich der Deutschen liebt, der kann sich nur der kommenden Kämpfe freuen, denn sie versprechen, nach langem düstren Nebelwetter Klärung zu bringen und Scheidung der Geister. Beides müssen wir haben: Klärung, um den Weg zu sehen, den die fernere EntwickUune„Deutschlands zu nehmen hat, und Scheidung der Geister, damit man endlich klares Gefechtsfeld im Kampfe um christliche oder neuheidnische Weltanschauung erhält. Die Parlamente in Berlin arbeiten fleißig, fast ausschließlich am Etat. Sogar das Herrenhaus ermunierte sich zu einigen Sitzungstagen, die uns leider wenig Erfreuliches brachten. Die Rheinische Landgemeindeordnung, eine Errungenschaft jener traurigen Zeit, in der man in Berlin noch mißtrauisch auf die allzu munteren Rheinlande sah und ihnen alle möglichen staatsverbrecherischen Triebe andichtete, bedarf dringend der Umarbeitung. Beschämt fühlt man sich hier im freien, vaterlandsfreudigen Westen, wenn man sieht, daß wir hinsichtlich der kommunalen Selbstverwaltung noch lange nicht die Vollmachten und Freiheiten genießen, deren sich Ostelbien schon seit Jahrzehnten erfreut; und nicht gerade begeisternd wirkt die Tatsache, daß man in Berlin für alle Bitten und Vorstellungen der katholischen Rheinländer nur wattierte Ohren hat. Eine kleine, im ganzen sechs Punkte umfassende Reform der rhein. Landgemeindeordnung liegt jetzt dem Landtage vor; sie betrifft in der Hauptsache nur die Rechte der Meistbegüterten und die Stärkung des Einflusses der mehr und mehr auf das Land vordringenden Zustzütrie, wollte aber auch die beschränkte Sefenrlichkeit der Gemeinderatssitzungen zulassen. Die steuerzahlenden Gemeindeeingesessenen sollten das Recht haben, diesen Sitzungen beizuwohnen. Aber das ging einem hohen preußischen Herrenhause schon zu weit. Die betreffende Bestimmung wurde gestrichen, und es bleibt wie bisher bei den verschlossenen Türen. Hoffen wir, daß sich im Landtage eine Mehrheit findet, die die Brosamen, die man der rheinischen Landbevölkerung gnädigst gewähren will, höflichst ablehnt und damit auch diese„köstliche Reform". Der Reichstag hat den Marineetat glatt erledigt, auch der Erhöhung der Friedenspräsenzstärke des Heeres zugestimmt, und bearbeitet nun den ordentlichen Armee=Etat, bei dem die alljährlich wiederkehrenden großen Reden der unermüdlich kritischen Opposition die Bände der stenographischen Berichte füllen. Im Abgeordnetenhause wurde bis zur Ermüdung immer wieder über Landräte und Polizei debattiert. So notwendig hier eine Kritik erscheint, um zweifellos vorhandene Mißstände zu bekämpfen, die ewigen Wiederholungen schäpassieren kann. Wo Cribunen, wenn die im das ist redelustigen Volksvertreter bleibt der Lorbeerkranz des Arena sich leert? In der Politik des Auslandes steht an erster Stelle der ganz unerwartet hervorgetretene russisch=chinesische Konflikt. kußland setzte sich in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts in mongolischen Gebieten fest, die von der Besitzerin, von China, beinahe vergessen waren. Als man im Reiche der Mitte den großen Hunger des russischen Bären auf mongolische Brocken sah, suchte man Versäumtes nachzuholen und das in früheren Jahrhunderten durch chinesische Grausamkeit entvölkerte Land zu kolonisieren. Ein Zusammenstoß Rußlands mit China wurde damals vermieden, und es kam zu einem Vertrage, der dem russischen Handel jene Gebiete erschloß. Diesen Vertrag verletzt zu haben und dessen Erneuerung zu hintertreiben wirft nun Rußland den Chinesen vor, und es setzte ihnen in Form eines scharf gehaltenen Ultimatums die Pistole auf die Brust. Groß war die Ueberraschung und noch größer die gespannte Erwartung der nun kommenden Dinge. Aber die Chinesen scheinen sich zu fügen; ihre Antwort lautet, wie man übereinstimmend versichert, sehr entgegenkommend. Allerdings wäre China auch nicht in der Lage gewesen, Rußland mit der Waffe in der Hand entgegenzutreten. Auch scheint von diplomatischer Seite in Peking der dringende Rat erteilt worden zu sein, die Dinge nicht zum Aeußersten kommen zu lassen. Damit ist der Gefahr schwerer Verwicklungen im fernen Osten vorläufig wohl vorgebeugt, denn selbst ein aussichtsloser Widerstand Chinas hätte doch allerlei unangenehme Verwicklungen im Gefolge gehabt. So ganz scheinen die letzteren indessen nicht ausbleiben zu wollen, wenn einige über Schanghai und London kommende Meldungen der Wahrheit entsprechen. Anfänglich hieß es sogar, daß russische Truppen bereits in Tibet eingerückt seien, indes ist diese Nachricht als Erfindung bezeichnet worden. Anders steht es dagegen mit der Meldung von dem Einmarsche englischer Truppen in Tibet, dessen Grund in Grenzstreitigkeiten liegt. Wie es heißt, habe der englische Gesandte in Peking im Namen seiner Regierung dem chinesischen auswärtigen Amte mitgeteilt, daß dieser Schritt einzig und allein geschehe, um einen Druck auf die chinesische Regierung zur schnelleren Regelung der Grenzstreitigkeiten zwischen China und Birma auszuüben. Immerhin ist es auffällig, daß dieser Schritt gerade in einem Moment geschieht, in welchem sich China in ziemlicher Bedrängnis befindet. Es ist ja auch eine bekannte Tatsache, daß gewisse Staaten„solche Grenzstreitigkeiten“ gern zum Anla#ßnehmen, um ein Stück Land zu besetzen und dort zu bleiben. Daß man in England auch gern ein Stück von Tibet haben möchte, erhellt aus der Tatsache, daß man schon früher einige Strecken englischerseits besetzt hatte, im Jahre 1904 aber zurückging, um weitere Konflikte zu vermeiden. Nicht minder bemerkenswert ist die Nachricht von einer Grenzüberschreitung französischer Kolonialtruppen in der Provinz Hünnan. Zwar weiß man angeblich in Paris hiervon nichts, es wäre aber nicht das erstemal, daß Frankreich einen derartigen Schritt in jener Gegend unternähme. Gleichzeitig scheint Japan nicht zurückstehen zu wollen, denn nach einer Meldung des„Neuyork Herald“ aus Peking beabsichtigt diese östliche Großmacht eine stärkere militärische Besetzung der Mandschurei. Die japanische Regierung soll offiziell in Petersburg angefragt haben, ob Rußland Einwendungen gegen die Entsendung eines japanischen Armeekorps nach der Südmandschurei zu machen habe. Rußland antwortete, daß während der Pest keinerlei Bedenken seinerseits gegen eine derartige Operation vorliege, es werde gleichfalls Truppen in die Nordmandschurei einrücken lassen. All' das sieht doch nicht danach aus, als ob die nächste Zeit im fernen Osten sehr ruhig verlaufen würde, vielmehr wird man sich doch vielleicht auf mancherlei Ereignisse gefaßt machen müssen. Parlamentarische Hochflut hat man jetzt auch in England. Im Unterhause ist die Vetobill eingebracht und mit glänzender Mehrheit angenommen worden. Ueber seine weiteren Pläne ließ der Kabinettschef nichts verlauten, und mit gutem Grunde; er will seine Karten nicht vorzeitig aufdecken. Im Oberhaus will man die Maßnahmen des Kabinetts mit einem Gegenschachzug parieren, indem man dort selber einen Antrag auf Reform der Ersten Kammer gestellt hat. Daß ein derartiger Antrag nicht so gestaltet sein kann, um das Unterhaus und die hinter diesem stehende Nation zu befriedigen, liegt auf der Hand, denn die Lords werden sich In hüten, ihre Rechte gar zu sehr zu beschneiden. Immerhin darf man dem Ausgange der Dinge mit größtem Interesse entgegensehen und es macht ganz den Eindruck, als wenn Herr Asquith erforderlichenfalls nicht zögern würde, zum Aeußersten zu schreiten und dem Oberhaus eine große Reihe von liberalen Peers einzuverleiben, wodurch die Annahme der Vetobill auch hier gesichert würde. Nach der Vetobill kommt unverweilt„Homerule“, die Selbstverwaltung für Irland und wohl auch für Schottland, und damit wird die bundesstaatliche Form für Großbritannien angebahnt. Der schöne Traum, auch die großen reichen Kolonien in Afrika, Asien, Australien und Amerika in den machtstrahlenden Rahmen des„größerbritannischen“ Bundesstaates zu fassen, wird sich kaum verwirklichen; denn Kanada verrät zärtliche Neigungen zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika, Südafrika hat ebenso wie Australien längst das schmackhafte Brot vollster Unabhängigkeit kennen und schätzen gelernt und verzichtet gern auf Londoner Plumpudding. In Ostindien aber greift der Bazillus der Unzufriedenheit pestartig um sich, und eines schönen Tages wird das reiche Wunderland wohl ein Flammenherd sein, dem so manches britische Armeekorps zum Opfer fallen dürfte. Einzelerscheinungen, so jüngst noch in Kalkutta die Ermordung des englischen Polizeioffiziers Srish Chakarvarty, und kleine, aber viel Blut erfordernde Revolten deuten seit einigen Jahren ununterbrochen darauf hin. Widmen wir vor Schluß unseres Wochenrückblickes noch einige Zeilen dem amerikanischen Erdteile. Langsam, aber sicher entwickeln sich auch hier große Ereignisse einer nicht fernen Zukunft. Japan, das aufstrebende Land der Morgensonne, blickt unverwandt herüber auf die von den Cordilleren gekrönte Westküste Nordamerikas, die heute schon Millionen Japanern zur zweiten Heimat geworden ist, zum großen Verdruß der Yankees, die diese kleinen bescheidenen, lohndrückenden Mongolen nicht ausstehen können. Mag Präsident Taft in Voraussehung unvermeidlicher Dinge auch in dem neuen japanischen Handelsvertrage unbeschränkte Einwanderung der Japaner vorschlagen, er wird hierzu niemals die Zustimmung der gesetzgebenden Körperschaften erlangen, und Japan rüstet auch in aller Stille auf den Kampf. der diese Einwanderung erzwingen soll. Früher kam die gelbe Rasse übers Land nach Europa, jetzt will sie übers Meer ins jungfräuliche Land behauptet, Japan ge mit Mexiko und ren zentralamerikanischen Republiken abgeschlossen, um Helfer im Kampfe mit der Union zu erhalten. In den Vereinigten Staaten sei man erst vor einem halben Jahre hinter diese Dinge gekommen und habe, um Japans Schachzüge zu durchkreuzen, in Mexiko die immer wieder auflodernde Revolution angezettelt. Diese soll hier den Japanerfreund Porfirio Diaz vom Präsidentenstuhl stürzen. Auch die Unruhen in anderen zentralamerikanischen Republiken sollen nordamerikanische Arbeit sein und den Zweck verfolgen, die japanfreundlichen Machthaber zu beseitigen. Dies alles klingt abenteuerlich, ist aber keineswegs unwahrscheinlich und jedenfalls interessant. Alt-Nachener Kultur. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts waren in Nachen noch zahlreiche greifbare Anhaltspunkte vorhanden, die uns klar machten, wie es mit der Vorgeschichte des Alt=Aachener Bürgertums, des Handwerks, besonders der Tischler= und Weberzunft, aussah. Auf der Jakobstraße, auf der Ros, en et Paujäsje, en et Mörjensjässe, en Wienensbonget, en de Kö'jas, op de Sankel standen die kleinen Häuser, wie vor 300 und 400 Jahren, soweit sie von den Bränden verschont worden waren. In standen auf der rechten Seite die einstöckigen Häuser mit ihren strohbedeckten Dächern, s wieder mit Moos bedeckt waren, und in welchen die Kappesbauern wohnten; im Hinterhaus,'terbau, est ein Weber. Das Geklapper des Webstuhls, der Katzau, hörte man in vielen Teilen der engen Sallen, das„Tite Tike Takk“— dazu wurde sanchmal das melancholische Weberlied gesungen: Alle mi Leäve Han ich jeweäve, Met die Box Die Katzau gereäve. in'“ meisten großen Fabriken wurden in Nachen Ja. 30er Jahren gebaut. Die Fabriken, die im waren..4 vom ersten Napoleon besucht wurden, gaten durchwegs kleine Gebäude mit Handbetrieb. allgemeine Einführung des mechanischen Pebstühles hatte in Aachen eine Revolution zur He, die sogenannte dreißiger Revolution. Bis um völlig des Jahrhunderts war daher noch vieles alten Stil, oder besser gesagt in der altsterlichen Art der Vergangenheit. selige's kleinen Häuser waren nicht überall armdiegen.“: An den alten Häuschen waren oft geder 5 Lolzarbeiten. auch andere Zierarte zu sehen. An 5# Poppeltür war der„iesere Klöppel“ oder eine Schelle ter bak, höne Bronze=Klöppel, die oft ein hohes Alhinigttten und später für schweres Geld(oft auch sehr versehane sauft wurden. Die schöne, mit Schnitzwerk die###ne Tür aus Eichen= und Nußbaumholz und lichtess schön gearbeitete Umrahmung des Oberdortven der Stolz des Bürgersmannes. Da und Luren 41 der Roos, kann man noch eine der alten sehlen: Im Laden durfte die Muttergottes nicht In den kleinen Bürgerhäusern saßen die biederen Handwerker und Kunsthandwerker: Schmiede, Kunstschmiede, Scheiner, Schneider, Schuhmacher, Jadenierer usw., in den größeren Baulichkeiten waren die Bierbrauereien, Brennereien; die Gerber saßen an der Pau und Paunell auf dem Löhergraben; die Wagner in der Großkölnstraße.„Onger de Kriem“ und„onger de Schmé“, rings um den Dom, waren die Kaufläden. Gewisse Gassen und Quartiere durfte und wollte man zur Nachtzeit nicht betreten; man konnte es nicht, weil es zu dunkel war, und man wollte nicht, weil das Bakauv umging. Die Beleuchtung in den alten Städten noch zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ist oft geschildert worden. Die Bürgersleute in den bescheidenen, aber auch sehr behaglichen Behausungen hielten fest an ihren alten Traditionen und Familienbräuchen. Das Mobilar vererbte sich oft genug durch Generationen, und in jeder Familie war eine Familien= truhe, et gru's änt et kleng Scha'v, auch eine alte Kommode, in welcher die alten Familienstücke aufbewahrt wurden... B6r4M u: Sutt. Natürlich spielte in diesem Bürgertum das Zunftund Innungswesen eine große Rolle. Im 11. und 12. Jahrhundert erlebte die Metall= und Edelmetallbehandsung, desgleichen die Tuchbereitung in Ach schon eine Blütezeit. Zeugnis für diese Blüte haben wir im Domschatz und für die Tuchbereitung aus Mitteilungen in der Chronik von S. Trond(1120). Handelsbeziehungen bestanden nach Flandern, nach Frankreich und wahrscheinlich schon nach Nürnberg. Im 12. Jahrhundert erhalten die Aachener von dem hl. Bernhard, der das Kreuz predigte, eine Strafrede wegen ihres üppigen Lebenswandels. In der großen Zeit, welche Deutschland damals erlebte, nahmen die rheinischen Städte Cöln, Frankfurt, Aachen sicher einen hervorragenden Anteil. Sie waren die eigentlichen Kulturträger, und ihre Handund Kunsthandwerker standen in der damaligen Welt in großem Ansehen und bildeten schon ihre Zünfte. Die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, daß für Deutschland der Ursprung der Zünfte in Ach zu suchen ist. Wo die Geschichte der Stadt und des Münsters versagt, haben wir noch die Volkssprache als Quelle für die Forschung: die große Anzahl von Bezeichnungen für die Verbindungen, Vereinigungen der Handwerker und Kunsthandwerker muß der Forschung zu denken geben. Vorwiegend waren es Waffen und Tuchwaren, die vom Gewandhaus, welches auf dem Katschhof lag und zum Rathaus gehörte, mit schweren Fuhrwerken fortgeführt wurden. Die Weber waren eine rauflustige Zunft. Es existiert heute noch ein alter Spruch: E sölkt Rüsse wie'ne Weäversch Kneät. In alten Aachener Familien, die mit ihren Erinnerungen auf die Weberzunft zurückgehen, wird erzählt, daß die Webersknechte für die Warenzüge, die nach Frankreich und nach dem Osten gingen, die Geleien bildeten. Diese kamen oft bis nach Regensburg und Wien. Diese Ausreisen, damals nannte man es Utstappie(das Wort existiert noch im Holländischen), nahmen Monate, sogar Jahre in Anspruch und gingen selten ohne Kämpfe mit anderen Gebieten, mit Raubrittern und Räubervolk, von statten. Auch wenn ein kaiserlicher Geleitsbrief oder ein Schutzbrief des Städtebundes vorgezeigt werden konnte. In entsprechend langsamer Weise ging die Arbeit in den Städten vor sich. In unserem hastigen und überhastigen Arbeitswesen sind wir nicht mehr im Stande, uns eine Vorstellung zu machen von dem Schaffen der Meister und Gesellen in den alten Zeiten! Und je tiefer wir in die Jahrhunderte hinabsteigen, um so langsamer die Arbeit. Die kostbaren Schreine im Domschatz nahmen zu ihrer Herstellung viele Jahre in Anspruch. Die Tücher, die in Aachen angefertigt wurden und die den Kaisern, Fürsten und Fürstinnen, die zur Krönung oder zur Heiligtumsfahrt kamen, zum Geschenk gemacht wurden, erfuhren die sorgfältigste Behandlung und mußten ebenso schön wie solid sein. Auf die Dauer der Arbeit kam es nicht an; nur auf die Gediegenheit. Mit diesen Gewändern konnten die Fürsten und Großen des Reiches in ihren Ländern und Städten Staat machen. Heute würde man es mit„Reklame" bezeichnen. Sie brachten dem Gewerbe in Ach, das heißt der Nachener„Industrie“, neue Kundschaft. Jeder Wohlhabende, der solche Pracht und Geschmeidigkeit sah, wollte auch dergleichen haben. Solchergestalt wurden in Ach, aber auch in Lükk, Verviesch, Sedan, Tücher angefertigt, die durch Generationen dauerten. Vom Großvater gingen die Kleider auf den Sohn und auf den Enkel über. Der Mantel des Großvaters erschien beim Enkel wieder als— Sonntagsrock! Die verschiedenen Handwerke, vom Edelmetall bis zur Tuchbereitung, die Waffenschmiede nicht ausgenommen, entwickelten sich auf religiöser Grundlage. Die Arbeit stand im Dienste Gottes! Nur dadurch ist die Sorgfalt und die Hingabe der Meister, Gesellen und Künstler zu erklären. ... Im. 19. Jahrhundert hatte das Kunsthandwerk in der Anfertigung von Waffen und Rüstungen eine erstaunlich hohe Stufe erreicht. In der Hunnenschlacht auf dem Lechfelde bildeten die Franken in ihren blendenden Harnischen den Kern des deutschen Hecres und schreckten die Barbaren. Die Anfertigung dieser Harnische konnte nur in den Städten Ach, Lükk, Aras, Paris bewerkstelligt worden sein. Belgische Forscher haben die fabrikmäßige Herstellung von Waffen im 12. Jahrhundert in Lükk, wo auch die Steinkohlen zuerst zu Fabrikzwecken verwandt worden sind, nachgewiesen. Dann in der Stadt Aras, wo schon zur Römerzeit Glastafeln angefertigt wurden. Die Neuzeit hat der Entwicklung des Handwerks und des Kunsthandwerks in Aachen und in den alten Städten ein großes Interesse zugewendet und die Bedeutung ihres mächtigsten Förderers, Karls des Großen, in das rechte Licht gerückt. Die Aachener speziell dürfen dabei einen Forscher nicht vergessen, der die eingehendsten Studien gemacht hat, den Archäologen Kanonikus Franz Bock. Ein neuer archäologischer Fund in Rom.] Unser römischer=Mitarbeiter schreibt uns: Gelegentlich der Arbeiten zwecks Verbreiterung der Via Flaminie tdie bekanntlich eine Verlängerung des Corso nach Norden darstellt) stieß man soeben auf ein antikes Grab aus der Kaiserzeit. Dieser Fund ist besonders interessant, denn es handelt sich dabei um das Grab eines berühmten Wagenlenkers mit Namen Publius Aelius Gutta Calpurnianus. Auf dem neuentdeckten Grabe fehlt zwar jegliche Inschrift; indessen ist es dem Katakombenforscher und Museumsdirektor Prof. Marucchi gelungen, nach dem bekannten Kodex von Einsiedeln die Indentität des Grabes festzustellen. In diesen ard heißt es, daß dieser Wagenlenker sehr viele Siege davongetragen habe, und die einzelnen Siege sind namentlich aufgeführt mit den Namen der betreffenden Pferde. Das Grabmal war von Skulpturen umgeben, welche diese Pferde darstellten. Einige Fragmente derselben wurden 1877 aufgefunden: man hatte sie als Baumaterial für die Türme der antiken Porta del Popolo benutzt. Heute befinden sie sich im Museum des Caelius. Marucchi plädiert für eine Wiederkonstruktion dieses originellen Monumentes, zumal es heute auf dem Wege liegt, auf welchem man sich zum gegenwärtigen Rennplatze begibt. jede Dame#* Schneiderin Nach unseren Columdus=Schnittmustern arbeitet jede Dame ihre Garderode selbst Aoue fürMie Sämtliche Schnittmuster# 44 u. 4s liefert unfere Expedition an die Adonnenten zu dem billigen Preise von nur 30 Pf. pro Stück Morgenröcke. Nr. 356. Morgenrock mit Soutachestickerei. Man spricht eigentlich wenig von dem Morgenrock und dennoch nimmt er einen großen Teil unseres Interesses in Anspruch. Leider gibt es sehr viele Damen, bei denen der Morgenrock das Stiefkind ist und die gar nicht bedenken, daß man auch im Hause gut und geschmackvoll angezogen sein muß. Stellt man diese Behauptung auf, zucken viele Damen die Achseln und denken bei sich, wenn man viel mit seiner Wirtschaft zu tun und ein paar Kinder zu versorgen hat, bleibt einem wenig Zeit, sich um seinen eigenen Anzug zu kümmern. Das ist vollkommen falsch, denn jede Frau weiß, daß ihr Außeres stark von ihrer Kleidung beeinflußt wird und daß sie bei allen Gelegenheiten, auch wenn sie viel zu arbeiten hat, ihr Außeres nicht vernachlässigen darf. Es ist ein tiefeingewurzelter Irrtum vieler Frauen, daß sie alte Gesellschaftskleider und für bessere Zwecke unbrauchbar gewordene Röcke und Blusen für das Haus auftragen und oft in schmußigen und zerrissenen Spitzenblusen herumwirtschaften. Darin liegt eine ungeheuere Geschmacklosigkeit. Man kann auch im Hause und „ WIIITEI bei der Ar. SCE S gemäß gekleidet sein. Fast jede Frau kann sich einen Morgenrock selbst zurechtmachen. Am zweckmäßigsten sind dafür Stoffe, die leicht zu waschen sind. Hier steht in erster Linie der englische Baumwollenkrepp, der sehr preiswert und fast unverschleißbar ist. Man hat ihn in den schönsten Farben, die jeder Wäsche standhalten, außerdem erspart man bei dem englischen Krepp die Mühe des Plättens, da er ausgewrungen nur getrocknet wird. Am praktischsten für diese Morgenröcke ist die Kimonoform mit einem schmalen ungefütterten Schalkragen, der bei der Wäsche keinerlei Einbuße erleidet. Will man diese Morgenröcke etwas hübscher ausstatten, nimmt man vielleicht den englischen Baumwollenkrepp aus einem hellen Lila und macht den Schalkragen und die Armelaufschläge aus dunkellila Pongéseide, die sich auch sehr gut waschen läßt. Wer nicht die Arbeit scheut, das Futter jedesmal aus dem Kimono herauszunehmen, kann z. B. einen Uila Morgenrock mit schwarzer Vongéseide unterfüttern. Der Schalkragen, der sich bis zum Abschluß des Rockes verlängert, wird aus der gleichen schwarzen Seide gearbeitet. Reizend für junge Haus. frauen ist ein Modell aus weisem Baum= wollenkrepp unterfüttert, durchschimmert. Sehr hübsch sind auch die Morgenröcke, die oben am Hals kraus eingezogen sind und einen kimonoartig angeschnittenen Armel haben. Ein plissiertes Spitzenvolant umsäumt den runden Halsausschnitt. Um den Morgenrock nicht ungegürtet herunterfallen zu lassen, legt man einen breiten Streifen Seide lose um die Taille. Auch gemusterter, getupfter oder geblümter Mousseline ist immer praktisch, kleidsam und wirkt sauber. Ist der Kimono am Halse etwas tief ausgeschnitten, kann man ihm einen kleinen Einsatz von Tüll geben, der in kleine Fältchen gelegt ist. Jedenfalls muß alles Material so gewählt sein, daß man den Morgenrock schnell waschen kann und die Form beim Plätten nicht so viel Mühe verursacht. Immer aber wirkt der einfache helle Morgenrock erfreulicher als ein abgetragenes altes Kleid, das von traurigen Resten einer früheren Herrlichkeit erzählt. Zu den Abbildungen. Nr. 386. Morgenrock mit Soutachestickerei. Aus fraisefarbenem Kaschmir hergestellt, ist der Morgenrock dreiteilig geschnitten; die Vorderteile zeigen je eine gesteppte Falte, der ein schwarzer Paspel untergeschoben ist. Ebenso ist die dem Blusenärmel angeschnittene Achselfalte abgearbeitet. Die Kragenblende aus weißem Tuch mit schwarzer Soutachierung schließt den übertretenden rechten Teil bis zum unteren Rand ab. Manschette aus sontachiertem Tuch. Seidenschnur mit Quaste. Nr. 362. Nachmittagskleid aus taupfarbenem Seidenkaschmir mit Garnitur von modderner Stickerei. Stehkragen und Passe, sowie die knapp über den Ellbogen reichenden Unterärmel waren der eng anliegenden, im Rücken schließenden Zuttertaille eingearbeitet. Die in der vorderen Mitte scheinbar übereinandertretenden Besatzstreifen aus fein abgetönter, moderner Tüllstickerei sind mit dem spitzen Ausschnitt der Klmonobluse gleichlaufend zu arrangieren und garnieren zugleich die kurzen, offenen Armel. Seidengürtel im Ton. Die Vorderbahn des vierteilig geschnittenen Rockes legt sich in ersichtlicher Schnittform auf die mit gleicher Stickerei garnierte Seiten= bahn und erscheint bis in Kniehöhe dieser aufgeknöpft; eine Hohlfalte schließt die hintere Rundung des Rockes ab. Nr. 360. Jugendliches Kostüm aus kornblumenblauem Kammgarn mit Knopfbesaz. Die nahtlosen Vorderteile des Jacketts, deren rechtes bis zum linken Armloch hinübergreift und mit einem mit schwarzer Duchesse unterlegten Einschnitt verziert ist, sind unterhalb des Taillenschlusses nach vorn abgeschrägt und durch Teile von schwarzem Duchesse ergänzt; Knöpfe und Schnurösen betonen diese Schnittlinien, sowie den Ansatz des Rückens an den rundgeschnittenen Schoß. Die glatten. engen Armel zeigen Blendenbesatz von Duchesse. Bei dem zweiteiligen Überrock wiederholt sich die Garniturder Jacke. Derenge Rock vom Stoff ist 10 cm hoch mit Futter versehen. Nr. 361. Mantel im modernen Ges schmack aus englischem Noppenstoff. Ein Schalkragen aus Ivoiretuch, der sich rechts seitlich zu breitem Revers formt, stattet den in Form eines Empiresäckchens geschnittenen vorne reichlich übereinandertretenden oberen Teil des Mantels aus, welcher sich mittels eines mehrfach abgesteppten Stoffgürtels den unteren vier Bahnen Nr. 362. Nachmittagskleid aus taupfarbenem Seibenkaschmir mit Garnitur ver modorner Seidenstickeret. Nr. 360. Jugendliches Kostüm aus kornblumenblauem Kammgarn mit Koggsbasan. mit gelber oder cerisefarbener Seide die dann etwas durch den Krepp hinNr. 301. Mantel im mobernen Geschmack aus englischem Noppenstoff. gertem Taillenschluß aufgearbeitet, ist die Taille in seitliche Hohlfalten geordnet, welche unter die mit Samtpaspel und Knöpfen versehene Achselpatte treten; Schlußfalten decken vordere und Rückenmitte. Dem Stehkragen ist gestickter Wäschekragen eingeheftet. Mit Paspel und Knöpfen garnierte Bündchen schließen die blusigen Armel ab. Den Ansag des Faltenröckchens deckt Stoffgürtel mit Knopfverschluß. Nr. 364. Knabenanzug aus englischem Flanell für—10 Jahre. Bluse vorne in Falten geordnet mit kurzer Passe, der Rücken glattgeschnitten. Ein Umlegekragen faßt das Halsloch ein, Armel am Handgelenk mit Säumchen audgestattet. verbindet, deren vordere, mit Knöpfen verziert und an den Rändern abgesteppt, gleichfalls nach links hinübertritt. Eine rundgeschnittene, zweite Gürtelgarnitur umschließt rückwärts die Taille und tritt in gefälliger Form auf die vorderen Teile. Die Seitenbahn viert ein Tascheneffekt, die engen Ermel Patte und Manschette von Stoff. Nr. 363. Schulkleid für Mädchen von 8 bis 10 Jahren aus gestreiftem Wollstoff. Einem Futterleibchen mit verlänHaarschmuck. Nr. 363. Schulkleid für Mädchen von 3 bis 10 jahren aus gestreiftem Wollftoff. Die Kunst der Friseure ist zurzeit soweit vorgeschritten, daß man die falschen„Behauptungen“ durchaus nicht erkennt; sie besitzen sogar, wenn auch nur zuweilen, den Vorzug, schöner zu wirken, da sie nicht wie das feine weiche Eigenhaar den Witterungseinflüssen ausgesegzt sind, sondern in unzerstörbarer Schönheit prangen. Als Haarschmuck verwendet man zurzeit vielfach kostbare Nege aus Glas= und Wachsperlen oder mit echten Steinen geziert, die sich entweder flach über den gewellten Scheitel legen, einen gewissen Übergang zu dem Lockenchignon bildend, oder, wie bereits erwähnt, das Hinterhaar zu halten scheinen. Auch ziemlich breite Bandeaur aus matter Gold= oder Silberspige, die häufig mit farbiger, zu der Toilette passender Seide gestickt sind, erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie enden häusig in großen Rosetten, die sich an jeder Seite, über dem Ohr, in die gepuffte Frisur schmiegen, eine Tracht, die allerdings nur für kleine Gesichter geeignet ist, da sie die Kopfform leicht zu sehr verbreitert. Auch haubenartige Gebilde aus Metallspigen mit diskreter Schleifengarnitur werden gern getragen; sie bilden einen gewissen Übergang zu dem Turban. Nr. 364. Knabenanzug aus engl. Flanell für 8- 10 Jahre. JJHLGEHGGGGGIGE Kärno varkOuT Spezialität: Samt- u. Seidenwaren. Grösstes, feinstes u. leistungsfähigstes Geschäft dieser Branche. Gründung 1889. Gna AACHEN HAMBURG Kapuzinergraben 9. Neuerwall 95#29 En gros u. en détail. Im- u. Export. Samttiche in diesem Journale angeführten Besatz-, Putz-, Modeund RohfektichsArtikel sind im Modehaus * 8 Theaterstrasse 8 in großer Auswahl und zu billigsten Preisen stets zu haben. DampfPlissé-Brennerei Kurbelstickerei AACHEN Seilgraben 14 Telephon 1578. Anfertigung von Knöpfen. Gebrüder Linn. 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Beim Gemüsebau, der in weit höherem Maße als die eigentliche Landwirtschaft zur Erhöhung des Wohlstandes des einzelnen beiträgt, ist ein viel kleineres Anlagekapital erforderlich, und der Ertrag hängt nicht hauptsächlich von der Größe der bebauten Fläche, sondern von dem Fleiß und der Geschicklichkeit des Gemüsegärtners ab. Der Gartenbau ist im kleinen weit besser durchzuführen als im Großbetriebe und erzielt viel höhere Erträge von der gleichen Fläche als der Feldbau. Natürlich gehören, wie zu jedem anderen, auch zu diesem Berufe Spezialkenntnisse, die aber heute jeder Landwirt zum größten Teil besitzt und deren Vermehrung schnell und gut durch geeignete Lektüre möglich ist. Wir halten es lediglich für eine Frage den Zeit, daß die Regierungen so eng bevölkerter Länder wie Deutschland, mit allen Mitteln den Gartenbau begünstigen, denn nur durch ihn kann der Ertrag des Landes so gesteigert werden, wie dies für die Ernährung unserer ständig wachsenden Volksmassen nötig ist. Heute ist die Frage noch nicht brennend, und liegt es uns auch nichts daran, einer plötzlich einsetzenden Massen=Gartenwirtschaft das Wort zu reden, denn dann würde der Sache mehr geschadet als genützt, weil ein Rückgang der Preise durch Ueberproduktion eintreten müßte. Aber gerade, weil sich die Frage noch in den Anfangsgründen befindet, wo das Angebot mit der Nachfrage nicht Schritt halten kann, ist strebsamen, fleißigen, intelligenten Leuten zu empfehlen, sich über die Voraussetzungen des Gemüsebaues in ihrer Gegend zu unterrichten. Geschäftsstellen der beiden großen rheinischen Pferdezüchtervereinigungen. Da in der letzten Zeit verschiedene Anfragen um Adressenangabe der beiden Züchtervereinigungen„Rheinisches Pferdestammbuch“ und„Zuchtbuch für kaltblütige Perde“ bei uns eingegangen sind, so bringen wir hiermit zur Kenntnis, daß die Geschäftsstelle des Rheinischen Pferdestammbuches in Düsseldorf, Oststraße 128/132, und die Geschäftsstelle des Rheinischen Zuchtbuches für kaltblütige Pferde in Cöln, Hildeboldplatz 23, sich befindet. Kartoltel Saat 506 Speise Unverlesene kauten Sie reell u. günstig von Kartoffel- u. Stroh-Exporthaus Gebr. Muscat Vertreter a. allen Plätz. gesucht. Heibt und Bäume jeder Art und Größe, für Wald=, Park=, Garten= und HeckenAnlagen liefern billigst 505 — Preisverzeichnis frei! Gebr. Hanses, Hiltrup i. Westf. Echter Pern- Guano„Fulkhornmarke 74 Schrift blau, Füllhorn rot, 3 Längsstreisen gelb. ist ein Universal=Dünger, weil er alle 3 für die Pflanze erforderlichen Nährstoffe,— Stickstoff, Phosphorsäure und Kali— in sich vereint. 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Redigiert von Oekonomierat Meyer in Eschweiler, Kreis Nachen. Dieses Blatt erscheint jeden Sonntag als Gratisbeilage zum Scho der Gegeuwart. Verlag und Rotationsdruck von Naatzers Erben, Verlag des Echo der Gegenwart in Rachen.— Für den Anzeigen= und Reklamenteil verantwortlich: H. Habbaender in dachen. Geschäftsstelle: Seilgraden 16.— Fernsprecher Nr. 62.— Telegramm. dresse: Echo, Nachen.— Postbezugsprei vierteljährlich 40 Pfg.— Einzelnummer 10 Pig— Anzeigenpreis die viergespaltene Zeile 20 vg. Die Bedeutung der Ziegenmilch. Auszug aus einem Vortrag des Landwirtschaftslehrers Berger in Rotenburg(Hannover). Im Flecken Rotenburg sind annähernd 400 Ziegen aufgestellt. Vornehmlich ihrer Milchleistung wegen werden die Ziegen gehalten. Der Ziegenzuchtverein läßt sich die Hebung der Ziegenzucht bestens angelegen sein und hat auch bei den Behörden anerkennenswerte Unterstützungen zur Förderung seiner Bestrebungen gefunden. Doch könnte man die Frage aufwerfen: Ist es berechtigt, die Ziegenzucht im Flecken Rotenburg zu fördern? Bei unseren ländlichen Verhältnissen ließe sich die Ziegenmilch doch leicht durch Rindermilch ersetzen. Warum soll noch viele Arbeit auf Hebung der Ziegenzucht verwendet werden, wo doch die Rindviehzucht mehr Milch erzeugen kann, als in Rotenburg jemals verlangt wird? Warum sollen bei den niedrigen Kuhmischpreisen in Rotenburg noch Ziegen gehalten werden? Niedrig sind die Kuhmilchpreise im Flecken ganz gewiß. Das schließt jedoch nicht aus, daß Ziegenmilch sich noch billiger erzeugen läßt, als Rindermilch. Die Ziege ist ein ausgezeichneter Futterverwerter und erzeugt aus gleichen Futtermengen mehr und bessere, daher auch billigere Milch als das Rind. Eine bedeutende Rolle spielt die Qualität der Ziegenmilch. Zwar haben Ziegen= und Rindermilch im Durchschnitt gleichen Wassergehalt. Doch in der Beschaffenheit und Zusammensetzung der Trockensubstanz liegt der hohe Wert der Ziegenmilch. Der Fettgehalt der Kuhmilch schwankt von 2,5—4 Prozent, der Feltgehalt der Ziegenmilch von 3,5—7 Prozent. Das Fett ist in der Ziegenmilch sehr sein verteilt, so daß trotz dessen niedrigen spezifischen Gewichtes die Ziegenmilch nicht so bald aufrahmt, zur Butterbereitung ist sie also weniger geeignet. Desto wertvoller ist die Ziegenmilch zum Frischmilchgenuß. Bei der Verdauung muß das Fett im Darme entweder vollständig aufgelöst oder doch so fein verteilt werden, daß es durch die nirgends durchlöcherte Wand des Darmes hindurch in die Blutbahn dringen kann. In der Nahrung schlecht verteiltes Fett wird den Verdauungsorganen viel Arbeit machen, es läßt Verdauungs= störungen befürchten. Die seine Verteilung der Fettkügelchen trägt bei zur leichten Verdaulichkeit der Ziegenmilch. Diese wird deshalb gern als Sänglingsmilch benutzt. Wertvoller noch als durch die leichte Verdaulichkeit des Fettes wird die Ziegenmilch durch die Beschaffenheit der in der Milch enthaltenen Eiweißkörper, jener wichtigen Stoffe, aus denen nur allein der lebende Organismus die Bestandteile seiner Muskeln aufbauen und ersetzen kann. Rindermilch enthält 3,5, Ziegenmilch 3,7 Prozent Eiweißstoffe. 0,2 Prozenr Eiweißstoffe mehr spielen hierbei zwar keine große Rolle, wenn das Eiweiß nicht in einen leichtverdaulichen Teil, das Albumin, und einen schwerer verdaulichen Teil, den Käsestoff, geschieden werden könnte. Daß der Käsestoff der Kuhmilch, aus welchem die verschiedenen bekannten Käsesorten hergestellt werden, nicht zu den allerleichtverdaulichen Nahrungsstoffen gehört, wird doch wohl allgemein angenommen. Welchen Eltern würde es wohl einfallen, etwa Säuglingen mit sehr empfindlichen Verdauungsorganen Holländer oder Schweizer Käse als Nahrung zu verabfolgen? Die Beschaffenheit des Käsestoffes macht die Kuhmilch oft geradezu gefährlich für den Säugling. Wer hätte nicht schon beim Erbrechen von Säuglingen nach vorherigem Genuß von Kuhmilch jene weißen klumpigen Massen gesehen, die durch das Gerinnen des Käsestoffes im Magen sich gebildet haben. Der Käsestoff der Ziegenmilch gerinnt dagegen im Magen zu einer feinen flockigen Masse wie dieses in erhöhtem Maße bei der Frauenmilch zutrifft. Es ist leicht einzusehen, daß die Verdauungsorgane eine seinflockige Masse mit viel geringerer Mühe aufzulösen und in das Blut hineinzuführen imstande sind, als jene steifen Käseteile der Kuhmilch. Die Bestrebungen namhafter Gelehrter zur Geeignetmachung der Kuhmilch als Kindernahrung laufen entweder darauf hinaus, einen Teil des Käsestoffes aus der für die Kindernahrung bestimmten Kuhmilch zu entfernen oder den Käsestoff leichter verdaulich zu machen. Da die Ziegenmilch ebensoviel Albumin als die Kuhmilch und leichtverdaulichen Käsestoffenthält, so ist sie als Säuglingsmilch besser geeignet als die Kuhmilch. Dazu kommt für die Ernährung der Säuglinge mit in Betracht, daß die Ziegenmilch bedeutend mehr Kalk und Phosphorsäure enthält, als die Kuhmilch, jene wichtigen Aschenbestandteile, die zur Knochenbildung unbedingt erforderlich sind. Wie trostlos ist es, wenn bei Kindern die Knochenbildung zurückbleibt, wenn die Beine sich verbiegen, weil die Knochen die Last des Körpers nicht zu tragen vermögen. Solche Kinder sind bedauernswerte Geschöpfe. Wie notwendig es ist, der Säuglingsernährung allgemeine Aufmerksam zu schenken, zeigt die erschreckende Höhe der Zahl an Opfern, welche der Tod aus den Reihen der Kinder während des ersten Lebensjahre fordert. Es werden im Deutschen Reiche jährlich etwa zwei Millionen Kinder geboren, von diesen sterben während des ersten Lebensjahres etwa 400,000, also der fünfte Teil. In Rotenburg ist in den drei letzten Jahren etwa der siebente Teil der lebendgeborenen Kinder im ersten Lebensjahre gestorben. Wenn diese Zahl erfreulicherweise unter dem Durchschnitt der Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reiche steht, so wird die Elternliebe doch auch hier nur ungern die unerbittliche Nachricht der Statistik vernehmen, daß auf den sichern Tod eines jeden siebenten Kinde gerechnet werden muß. Es ist nun eine bekannte Tatsache, daß vielfach die minderbemitelten Familien mit reichem Kindersegen bedacht sind. Es würde wohl nicht schwer sein, das, was an anderen Orten zutrifft, auch für Rotenburg statistisch zu beweisen. Statistisch ist auch festgestellt, daß ½ bis 2 aller im ersten Lebens gestorbenen Säuglinge durch Ernährungsstörungen dem Tode überliefert werden. Es liegt demnach aller Grund vor, der Sünglingsernährung alle Aufmerksamkeit zu schenken. In dieser Beziehung spielt für Rotenburg die Ziegenmilch eine große Rolle. Die wirtschaftlichen und Besitzverhältnisse begünstigen die Ziegenhaltung, mit deren Hilfe sich eine leichtverdauliche Frischmilch gewinnen läßt. Wenn vielfach Abneigung gegen Genuß von Ziegenmilch besteht, so liegt diese vielfach in einer Abneigung gegen die Ziege selbst. Auch rührt ein eigentümlicher Geruch der Ziegenmilch in den allermeisten Fällen von unsauberer Gewinnung her, nach deren Abstellung mit Rührigkeit gesorgt werden muß. Wenn es aber mehr allgemein bekannt wäre, daß ein beliebter Geschmack der Kuhmilch vielfach ebensalls durch den Gehalt an Schmutzteilen bedingt ist, daß Leuten, die fortdauernd verunreinigte Kuhmilch genießen, vollkommen reine Kuhmilch gar nicht schmeckt, so kann ein stichhaltiger Grund für die Abneigung gegen Ziegenmilch wohl kaum angegeben werden. Bei der Ziegenhaltung ist die Mutter in der Lage, ihren Kindern stets frische Milch zu geben. Welche Bedeutung der Verabreichung frischer Milch besitzt, läßt sich mit unwiderleglicher Deutlichkeit in den Städten nachweisen, wo zuzeiten der Milchschwemme, wenn die Milch nicht immer alsbald einen Käufer findet, die Säuglingssterblichkeit rapide zunimmt. Je länger die Milch steht, desto schlechter wird sie. Die Milch wird schneller schlecht, je mehr sie in warmen, schlecht gelüsteten Räumen stehen muß. Die Säuerung der Milch läßt sich mit dem Fortschreiten der Zeit nicht fernhalten, und ebensowenig die Entwicklung von krankheitserregenden Bakterien, wenn solche in die Milch gelangt sind. Am ehesten kann diese Schattenseite dadurch behoben werden, daß die Mutter überall, wo es möglich ist, in den Stand gesetzt wird, die Milch stets frisch zur Hand zu haben. Bei der Ziegenzucht ist dieses möglich und des Haushalts Milchversorgung ganz anders, als wenn die Mutter die Milch selbst nur in der Nachbarschaft zu kaufen hat. Wertvoll wird die Ziegenmilch besonders noch dadurch, daß die Ansteckungsstoffe des allerschlimmsten Menschentöters, der Tuberkulose, selten in ihr zu finden sind. Wurde in der hiesigen Abdeckerei in 7 Jahren nur eine einzige tuberkulose Ziege gefunden, so wurden im Jahre 1908 von 27,185 Kühen, deren Milch als Frischmilch nach Hamburg verkauft, 289 Stück oder 1,6 Prozent mit offener Tuberkulose behaftet und 507 Stück oder 1,9 Prozent als verdächtig besunden. Wieviel Kinder waren hierdurch der Möglichkeit einer Ansteckurg durch Tuberkelbazillen ausgesetzt. Zwar können die Krankheitskeime durch Kochen der Kuhmilch zum Teil abgetötet werden, doch wird durch das Kochen das leichtverdauliche Eiweiß, das Albumin, schwerer verdaulich gemacht. Alles dieses führt uns zu dem Schluß, daß es auch in Rotenburg berechtigt ist, eine Lanze für die Ziegenmilch zu 8 brechen, so zwar, daß jeder Familie die Entscheidung überlassen bleiben muß, ob ihr für ihre Verhältnisse die Ziegenhaltung angebracht erscheint, doch mit der Erkenntnis, daß die bereits vorhandene Ziegenzucht in sich selbst gekräftigt und gefördert werden muß. Dieses ist das Ziel des Ziegenzuchtvereins, seine Bestrebungen sind im Interesse unserer Volksgesundheit eine wahrhaft edle Aufgabe. Erkennt der Ziegenzuchtverein es dankbar an, wie wohlwollend die Fleckens= und Kreisbehörde, der Landwirtschaftliche und Bürger=Verein seine Bestrebungen durch bereitwillige Unterstützung gefördert haben, so hofft der Ziegenzuchtverein die Zeit nicht ferne, in der er alle Ziegenhalter Rotenburgs zusammenzählt, um gemeinsam zu erreichen, was die Mehrheit fest erstrebt. Harz= und Gummislusse und seine praktische Bekämpfung. * Von Emil Gienapp(Hamburg). Die gefährlichste Krankheitserscheinung an steinfrüchtigen Obstbäumen ist der Harz= oder Gummifluß(Gummosis), und nicht gering ist die Zahl der bisher kraftvoll wüchsigen Pflaumen=, Aprikosen=, Pfirsich=, Sauer= und insbesondere Süßkirschenbäume aller Formgliederungen, die alljährlich plötzlich hiervon befallen und dann nach längerem oder kürzeren Siechtum bald völlig zu Grunde gerichtet werden. Der Entstehungsherd dieses gefürchteten Baummörders kann sowohl im festen Holze als auch in der dieses umschließende sogenannte Kambiumsschicht verborgen sein, hat aber immer das Vorhandensein irgend einer organischen Störung und einer inneren Wunde zur Voraussetzung. Diese können einmal hervorgerufen sein durch Hemmung des normalen Saftlaufes infolge zeitlich unrichtigen oder auch zu starken Rückschnittes, sowie durch übermäßige Zufuhren stickstoffreicher Düngung(Jauche), nach welchen die zur Neubildung dienende Saftmenge kein ausreichendes Betätigungsfeld findet und sich entweder im Baume selbst als Faulstellen ablagert oder durch Zerreißung der Zellenwände einen gewaltsamen Ausweg ins Freie schafft. Sodann können aber auch Wurzelbeschädigungen und ein zu feuchter Standort auf bindigem, schwerem Boden, an dem die Bäume zu kalt stehen und dauernd große Wassermengen aufnehmen müssen, die Ursache von Harzflußwunden sein, und selbst äußere Beschädigungen durch gegenseitigen Druck der Aeste und Verletzungen des Stammes können solche hervorrufen. Gelingt es dem Baume nicht, die in der Bildung begriffenen Wundstellen durch natürliches Ueberwallen noch rechtzeitig zu beseitigen, so werden die anfangs nur wenig vorhandenen Gummidrüsen durch Ausstrahlung von Fäden auch in die zunöchst gelegenen gesunden Zellenwände weitergeleitet und im Volumen selbst vergrößert, so daß sie naturgemäß die Kambiumsschicht durchbrechen und dann auch äußerlich sichtbar werden müssen. An den Zweigen, Aesten oder Stämmen treten dann zunächst hellgelbe und durchsichtige Klebemassen in die Erscheinung, die sich zusehends vergrößern, nach und nach eine schwarzbraune Farbe annehmen und sich schließlich zu jenen zähen, klumpenartigen Gebilden verdichten, die die charakteristischen Zeichen des Harzflusses in baummörderischer Verderbais bedeuten und den Schrecken aller Obstbaumbesitzer hervorrufen. In ihrer chemischen Zusammensetzung enthalten diese gummiartigen Ausscheidungen bezw. harzigen Ablagerungen das gewerblich und industriell nutzbar zu machende Cerasin und Arabin, das in Weingeist oder kochendem Wasser für Klebezwecke lösbar, jedoch nicht rein kristallisierbar ist. Aus der Erkenntnis der Entstehungsursache des Harzflusses als vorwiegende Folge eines zweckwidrigen Kulturverfahrens ergibt sich nun ohne weiteres seine einzige erfolgversprechende Bekämpfungspraxis, indem man die ungünstigen Kulturverhältnisse beseitigt und dadurch dem Auftreten der Krankheit vorbeugend begegnet. Es ist also zunächst darauf zu achten, daß alle Steinobstbäume mehr noch wie das Kernobst nur in tiefgelockerten, grunddurchlässigen und genügend groß aufgeworfenen Pflanzgruben gesetzt und diese nur in warmen und geschützten, sonnigen Lagen ausgewählt werden, daß ferner eine tiefgehende und ständige Lüftung der Baumscheibe stattfindet und bezüglich Kulturboden und Düngung solche Existenzbedingungen geschaffen werden, daß die Bäume ein normales Wachstum zeigen und sich weder zu üppig noch zurückhaltend entwickeln.— Außerdem ist aber auch der Ausführung des Holzschnittes bezw. Rückschnittes eine ganz besondere Aufmerksamkeit zu schenken und i generell zeitlich nur dann vorgenommen werden, wenn die Bäume sich in völliger Triebruhe befinden, was also nur während der Monate November—Januar der Fall ist. Der Schnitt der krautigen Sommertriebe ist dagegen weniger gefahrlos, wenn er unter der Berücksichtigung ausgeführt wird, daß genügend Jungholz zur Ablenkung bezw. Aufnahme der gestörten oder gehemmten Saftzirkulation vorhanden bleibt.— Sollten die Bäume eine zu große Wüchsigkeit zeigen, so läßt sich diese durch eine gründliche Kalkung des Kulturbodens wirksam begegnen. Der Kalk zwingt das Holz zur Festigkeit, zur ordentlichen Reise und damit zur natürlichen Widerstandsfähigkeit, befördert außerdem das Aroma der einzelnen Fruchtstücke. Er wird am zweckdienlichsten im Frühling oder Herbste auf der rauhen Baumscheibe in Mengen von ½ Kilogramm pro Quadratmeter ausgestreut und sofort leicht eingehackt. Zur besseren Entwickelung der Fruchtknospen kann die Kalkung aber auch im August ausgeführt werden. Ob als Material dieses Zweckes dann Kalkmergel, ungelöschter Kalk oder Kalkstaub gewählt wird, bleib für die gewollte Wirkung völlig nebensächlich, wenn die Kalkung nur sorgsam in den Boden eingebracht wird.— Um dagegen schwaches Wachstum zu fördern, müssen die Bäume alljährlich im Herbste gründlich gedüngt und außerdem für den Winter im Bereiche der Wurzelkrone(Baumscheibe) mit einer Dungschicht abgedeckt werden, damit genügend nährkräftige Dungstoffe in den Boden dringen und später von den Wurzeln wieder aufgenommen werden können. In Ermangelung von organischem (Stall=) Dünger können auch diesem entsprechende künstliche schemische) Düngemittel— z. B. je 50 Gramm schwefelsaures Ammoniak, Superphosphat, Kainit und die doppelte Menge Thomasmehl auf 1 Quadratmeter Fläche, unterstützt durch 20 Gramm Chilisalpeter in zeitweisen Abständen während der Triebperivde— verabreicht werden. Am wirksamsten bleibt aber unter allen Verhältnissen der Stalldünger, da in ihm die wichtigsten Pflanzennährstoffe an Stickstoff, Kali, Phosphorsäure und Kalk in weit löslicher Form und physikalisch dienlicher vorhanden sind, als in den wenig wärmenden und lockernden chemischen Düngemitteln.„„„. It..Ngn. Ru mamt Stellt sich aver trotz auer kallärelen Vorbeugung vennoch der Harzfluß ein, so gilt als das älteste Mittel der Praxis, die sichtbaren Wundstellen bis auf das gesunde Holz sorgsam herauszuschneiden und den Baum zu einer Ueberwallung derselben zu veranlassen. Wird diese Operation rechtzeitig vorgenommen, wird sie in den meisten Fällen von gutem Erfolg gekrönt sein, und zwar um so zuversichtlicher, wenn man die Wunde mit Baumwachs verstreicht oder mit einem Brei aus Lehm, Häcksel und Kuhdünger auslegt.— Ein anderes Verfahren ist, die Wundstellen mit bis auf das Holz gehenden Querschnitten derart zu durchziehen, daß 20 Zentimeter unter und oberhalb der Wunde Rindenschnitte entstehen, die mit der eintretenden Ueberwallung auch die Wundstellen ausheilen.— Auch die ähnliche Methode, die der Wund= und Harzflußstelle entgegengesetzte Baumseite abzuschröpfen, hat in der Praxis viele Erfolge aufzuweisen, und auch das Verfahren, ein größeres Stück Rinde im Bereiche der Ausflußstelle auszuschneiden und diese nach allen Seiten gegen die Luft frei zu legen, hat sich in vielen Fällen als äußerst wirksam für ein glückliches Heilverfahren erwiesen, indem die großen Flächen willig überwallten und keine nachteiligen Folgen im Gefolge führten.— In neuerer Zeit wird auch Schachts Obstbaumkarbolineum, und zwar Marke„“, unverdünnt, mit gntem Erfolg gegen Harzflußerkrankungen angewandt. Hierbei werden die vordem säuberlich gereinigten, jedoch nicht beschnittenen Harzflußstellen und deren nächste Umgebung alle 10—14 Tage gründlich mit dem flüssigen Präparate überpinselt, und zwar so oft sich wiederholend, bis schließlich die ausscheidenden Gummimassen ganz eintrocknen und die Krankheilsstellen neue Ueberwallungen zeigen. Dieses Verfahren besitzt den wesentlichen kulturtechnischen Vorteil, daß es zu jeder Jahreszeit vorgenommen werden kann, während das Aus= oder Durchschneiden der Rinde nur im Zustande der Saftzirkulation ausgeführt werden sollte, um eine schnelle und sichere Ueberwallung der Wunde zu bewirken. Zur Erzielung von Vollernten in bäuerlichen Betrieben. Die deutsche Landwirtschaft ist im wesentlichen bäuerlich, denn die bäuerlichen Betriebe nehmen 84 1/ Proz. ein, die Kleinbetrieben betragen 5½ Proz. und die Großbetriebe 10 Proz. der Gesamtfläche. Wenn an die Erzielung voller Ernteerträge, die nur durch sachgemäße Düngung zu erreichen sind, gedacht wird, dann muß also der bäuerliche Besitz für rationelle Düngung gewonnen werden. Trotzdem es heute kaum noch einen Landwirt geben dürfte, der nicht von dem hohen, ausschlaggebenden Wert rationeller Düngung gehört hat, so läßt leider doch die praktische Anwendung dieses theoretischen Wissens noch sehr viel zu wünschen übrig. Zwar hat sich die Anwendung von Handelsdüngemitteln von 1900 bis 1909, also in 10 Jahren, von knapp 30 Millionen auf 62 Millionen Doppelzentnern vermehrt, also mehr als verdoppelt, aber der Mehrverbrauch entfällt im wesentlichen auf den Großgrundbesitz, der zum Beispiel bei dem auf das vierfache gesteigerten Verbrauch von Kali vollkommen den Ausschlag gibt. Der Wert des im Jahre 1909 verbrauchten Handelsdüngers beläuft sich auf rund 385 Millionen Mark, außerdem führen wir unseren Aeckern und Wiesen rund 5 Milliarden Zentner Stallmist zu. Von dem letzteren gehen aber viele Nährstoffe verloren oder werden nicht ausgenützt, so daß einschließlich der in Fäkalien und Gründünger enthaltenen Nährstoffe dem Boden nur etwa 4 Millionen Doppelzentner Phosphorsäure und 8 Millionen Doppelzentner Stickstoff aus natürlichen Düngemitteln nutzbar gemacht werden. Hierzu kommen die in Handelsdüngern enthaltenen Nährwerte mit 4 Millionen Doppelzentner Phosphorsäure, 3 Millionen Doppelzentner Kali und 1½ Millionen Doppelzentner Stickstoff. Nebenbei gesagt, kann man aus der Gegenüberstellung der Zahlen von Handelsdünger und Stalldünger einen Schluß ziehen auf den hohen Wert des Stalldüngers, wodurch mancher Landwirt veranlaßt werden müßte, seiner Düngergrube größere Sorgfalt zuzuwenden, als dies häusig geschieht. Der Grund, weshalb die bäuerlichen Besitzer sich noch nicht der Düngung so zugewendet haben, wie es vernünftigerweise der Fall sein müßte, dürfte in folgendem liegen: Sie haben auf einem Gute die Anwendung von Kali oder Chilisalpeter oder Thomasmehl oder irgend einem anderen Düngemittel gesehen und haben den guten Erfolg bemerkt. Dies veranlaßte sie, dasselbe Düngemittel anzuwenden in denselben oder vielleicht geringeren Mengen, vielleicht auch in stärkerer Gabe, als sie es auf dem Gute beobachtet haben, sie wollten eben auch mal einen Versuch machen. Der Erfolg entsprach in keiner Weise ihren Erwartungen und sie fühlten sich als die Geschädigten; nun wird die künstliche Düngung von ihnen nur als eine weitere Verrücktheit der lateinischen Bauern angesehen. Der beste Beweis dafür, daß die Anwendung der künstlichen Düngemittel doch etwas anderes ist, als unreife Versuche, oder ein Mittel, den Landwirten zu gunsten der Düngemittelindustrie das Geld aus der Tasche zu ziehen, ist wohl die Tatsache, daß unsere Produktion an Bodenerzeugnissen wesentlich gestiegen ist, trotzdem die Bodenfläche die gleiche blieb. Das ganze Geheimnis vernünftiger Düngung liegt in dem von Liebig aufgestellten Gesetz vom Minimum. Dieses besagt, daß der Ernteertrag für die Flächeneinheit sich stets nach demjenigen Nährstoff oder Wachstumsfaktor richtet, der der jeweiligen Kulturpflanze in geringster Menge zur Versügung steht. Das heißt mit anderen Worten: wenn etwa dem Boden Stickstoff, Phosphorsäure und Kalk in mehr als reichlichem Maße zugeführt werden, wenn außerdem sachgemäße Bodenbearbeitung und beste Pflege der Pflanzen hinzukommen und es fehlt nur ein einziger, zur Entwickelung der Pflanzen erforderlicher Nährstoff, wie in diesem Falle also Kali, so wird die Ernte nur kümmerlich sein und die aufgewandten Unkosten nicht bezahlen. Die Pflanze braucht eben bestimmte Mengen der erwähnten Nährstoffe und sie kann auf keinen verzichten, wenn nicht ihre Entwickelung darunter leiden soll. Dank der immer fortschreitenden Fachbildung unserer Landwirte durch Wanderlehrer und Winterschulen und durch die leicht zu erlangende und bereitwillige Aufklärung, die durch die landwirtschaftlichen Versuchsstationen gewährt wird, dürften wir ja nun auf dem Wege sein, zu einer sachgemäßen Düngung, auch der bäuerlichen Felder. Die Zeit der müßigen und häufig recht kostspieligen Versuche sollte nun beendet und ebenso sollte es nicht mehr möglich sein, daß die Landwirte aus Mangel an Kenntnissen in der künstlichen Düngung auf die vielen minderwertigen Dünger, wie z. B. Steinmehl, Wollstaub, Poudrette usw. hineinfallen, denn grade solche gelegentlichen Reinfälle sind das stärkste Hinderungsmittel für die Einführung bewährter und nützlicher Düngemittel. Notwendig ist natürlich, daß der Landwirt sich nicht scheut, event. auch mal einen Gelehrten um seine Meinung zu fragen. kennt er als Fachmann seinen Betrieb besser als der Gelehrte, und es ist verständlich, daß er sich nicht hineinreden lassen möchte, aber die Düngung ist etwas neues, was er eben nicht kennt, und es ist nicht mehr nötig, daß er erst durch jahrelangen Schaden klug werden müßte, sondern er kann aus dem Munde des Gelehrten das hören, was vor ihm, mit vieler Mühe und großen Opfern in Praxis und Theorie, festgestellt wurde. □ Allgemeine Belehrung über die Maul= und Klauensenche und deren Bekämpfung. Mit Rücksicht auf die gegenwärtig große Gefahr der Einschleppung der Maul= und Klauenseuche und ihrer Weiterverbreitung bringt der Herr Regierungspräsident zu Trier Folgendes zur öffentlichen Kenntnis und Beachtung:.415, S, l. Die Maul= und Klauenseuche ist eine ansieclende Krankheit der Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. II. Merkmale: Verminderte oder aufgehobene Freßlust, Abnahme der Milchabsonderung, Speicheln aus dem Maule, Steifheit oder Lahmheit auf mehreren Füßen, Blasen im Maul. am Euter, im Klauenspalt. Die Blasen platzen sehr frühzeitig, sodaß man meist nur die abgestoßenen, weiß gefärbten Schleimhaut= bezw. Hautsetzen und darunter die wunden roten Stellen III. Ansteckung: Diese erfolgt außerordentlich leicht und schnell von Tier zu Tier und durch alle Gegenstände, die mit dem abfließenden Inhalt der Blasen(Speichel) in Berührung kommen, wie Futter, Streu, Dünger, Stallgeräte, Milchgeräte, Kleider des Personals, Schuhwerk, Hunde, Geflügel. IV. Schädigungen: Manchmal plötzliche Todesfälle, stets Abmagerung und Milchoerlust, nicht selten Verkalben und Notschlachtung stark abgemagerter Tiere wegen Klauenleiden(AusPflege: Weiches Futter, Tränke, trockene Streu, gute Lüftung des Stalles, Reinlichkeit und öftere Desinfektion der Stallgassen und=Rinnen. Bei schweren Klauenleiden als Nachkrankheit ist tierärztliche Hilfe zu empfehlen. VI. Anzeigepflicht: Bei Vermeidung hoher Geldstrafen ist jeder Besitzer zur Anzeige verdächtiger Erscheinungen(siehe 11) verpflichtet.„„ zu i.* VII. Die kreistierarztiichen untersuchungen zur Feststellung der Seuche und der Abheilung sowie zur Abnahme der Desinfektion erfolgen kostenlos. P..2 Die erfolgte Abheilung bei auen Tieren des Bestandes (abgesehen von schweren Klauenleiden als Nachkrankheiten) ist von dem Besitzer der Polizei zu melden. Desinfektion und Düngerabfuhr erfolgen nach besonderer polizeilischer Anweisung. VIII. Maßregeln: 4. Für das Seuchengehöft: 1. Kennzeichnung sämtlicher Eingänge des Gehöftes durch 2. Alle Wiederkäuer und Schweine unterliegen der Stall3. Die Plätze vor den Stalltüren und den Gehöftseingängen sowie die gepflasterten Wege an den Ställen und auf dem Hofe sind mehrmals täglich durch Uebergießen mit dicker, gut deckender Kalkmilch zu desinfizieren. 4. Das Betreten der verseuchten Ställe ist nur den Besitzern, den mit der Wartung und Pflege der Tiere beauftragten Personen und Tierärzten gestattet. 5. Händlern, Schlächtern, Viehkastrierern und anderen in Ställen gewerbsmäßig verkehrenden Personen ist das Betreten des Gehöftes untewagt. 6. Die Abgabe roher Milch ist verboten. Es empfiehlt sich, die Milch zum menschlichen Genuß ebenfalls zu kochen, da Menschen, besonders Kinder, auch erkranken können; aus dem gleichen Grunde ist die Milch für die im Gehöft befindlichen Schweine zu 7. Im Stalle beschäftigte Personen haben sich jedesmal vor dem Verlassen des Stalles und des Gehöftes Hände, Füße und Schuhwerk zu waschen sowie die Kleider zu reinigen. Beim Melken und Stallreinigen sind zweckmäßig besondere Röcke oder Schürzen anzulegen, die im Stalle verbleiben. 8. Der Besitzer, seine Dienstboten und Hausgenossen dürfen seuchenfreie Stallungen anderer Gehöfte nicht betreten. 9. Die Ausfuhr von Stroh, Rauhfutter und Dünger ist 10. Fremde Wiederkäuer und Schweine dürfen das Gehöft nicht betreten.„e 4660— Eign.. 11. Felle geschlachteter und gesuuener Diere burfen nur im getrockneten Zustande ausgeführt werden. 12. Das Geflügel ist einzusperren, die Hunde sind festzulegen, Vogelnester auf den Gehöften, insbesondere in den Ställen, sind zu beseitigen. I. Sämtliche Wiederkäiner und Schweine unterliegen der Stallsperre.... aufngung... 49 Gaf nicht 2. Das Geflügel ist so einzusperten, daß es den dof nicht verlassen kann. Die Hunde sind festzulegen. 3. Die Aus= und Einfuhr von Klauenvieh aus dem bezw. in das Sperrgebiet ist verboten. Nur zur sofortigen Abschlachtung und unter der Bedingung, daß die Einführung auf Wagen oder mit der Eisenbahn bis zur Schlachtstätte erfolgt, ist die Einfuhr von Klauenvieh in den Sperrbezirk gestattet. 4. Das Durchtreiben von Klauenoieh durch das Sperrgebiet ist verboten.„ 5. Es empfiehlt sich, Versammtungen, Tanzbelustigungen usw. nicht abzuhalten. c. Für das Beobachtungsgebiet: 1. Der Auftrieb von Klauenvieh aus dem Beobachtungsgebiet auf die Märkte ist verboten. Die Ausfuhr von Klauenvieh ohne Erlaubnis des Landrats ist verboten. Die Erlaubnis wird nur für Schlachtvieh und nach kreistierärztlicher Untersuchung des ganzen Bestandes auf Grund eines kreistierärztlichen Attestes, das nur 24 Stunden Geltung hat, gestattet. 3. Der Durchtrieb von Klauenvieh aus Ortschaften, die nicht im Beobachtungsbezirk liegen, durch den Beobachtungsbezirk ist verboten. 4. Für den ganzen verseuchten Kreis: 1. Aus den Sammelmolkereien dürfen Magermilch, Buttermilch und Molken nur nach vorheriger Abkochung oder viertelstündiger Erhitzung auf 90 Grad Cels. abgegeben werden. 2. Das Verfüttern von Milch= und Molkerei=Rückständen an das Vieh der Molkereiinhaber ist nur unter der gleichen Bedingung gestattet. IX. Strafbestimmungen: Zuwiderhandlungen gegen die obigen, durch die Landespolizeibehörde vorgeschriebenen Maßnahmen werden nach den§§ 66, 67 des Reichsviehseuchengesetzes und§ 328 des Strafgesetzbuches bestraft. Gartenwirtschaft. Auf einen Vortrag über Grundbesitz und die Abwanderung vom Lande, den Professor Sering im Preuß. LandesökonomieKollegium hielt, entspann sich in der„Deutschen Landwirtschaftlichen Presse“ eine Polemik, zu der sich unter anderen A. Wadsack(Hornsömmern), über den landwirtschaftlichen Kleinbetrieb bzw. über den Gärtnereibetrieb äußerte. Er führt aus. daß es schwer sei, den Stamm der Landbevölkerung zu vermehren. daß sich aber der Ertrag vom Morgen ziemlich leicht steigern läßt durch Gartenwirtschaft. Obgleich es uns begreiflich erscheint, daß viele, auch kleine Landwirte der Gartenwirtschaft nicht recht trauen, weil ihnen Ner Se Su e D. Sesger I. Sant. eele Stadtersttachen durch unsere Lomn uugestelt 95 Pig. ut ir L c. —n Re eche H. Ghigeherge e Lutgabe C).30 Mark. Sasin a. Khrur io.(Labup) Zugleich Sonntagsausgabe für den 23. Februar. Nr. 43. Abend=Ausgabe. 3. Blatt. „**P Senenwurk. Ehefredakteur: Frauz Kuappe in Zuschoiften an die Rebaktion wolle man nicht mit einer Ramensehenße Herutprechanschluß der Redakhen Nr. 392. Aelteste Aachener Zeitung. 63. Jahrgang. Seunduchuschlus der Ceiastssale Nr. 42.— Laigenmmnten h. Scha Ucher Abenumentschungunger für außerdeutsche Länder erfrage man bei der zuständigen Postanstalt, welche auch die Bestellungen entzegennimmt. Tirekter Belug unter Kreuzsand für Deutschland u. LesterreichUngarn 75 Bsg. Posauslan. 95 Pig. pro Woche. Probenummern a. Wunsch. Anzeigen kosen 20 für den Staktbezut Nachen 15 Pfg. die Perihzeile. Anzeigen von Bedorden, Notaren 2c. sowie Anzeigen über össentliche Verkäufe sete 20 Pfg. Reklamen 60 Pfg. die Zeile. Deutscher Reichstag. 144. Sitzung. Berlin, 24. Febr. 1 Uhr 15 Min. 131. Sis Militär=Etat. (Schluß des Berichts.) Kriegsminister v. Heeringen: Ich bin mit dem Abg. Dr. Müller darin einig, daß unser Volksheer auf der Grundlage des gleichen Rechts aufgebaut werden nuuß. Ich glaube aber daß wir über die Einzelheiten, wie das zu erreichen ist, schwerlich eine Uebereinstimmung erzielen werden. Wenn eins verständig ist, so die unbedingte Festhaltung der Disziplin, des unbedingten Gehorsams im Heere. Denn, wir mögen unser Heer ausbilden, so gut wie wir wollen, wir mögen es vorzüglich bewaffnen und mit guten Fühxern versehen, haben wir aber keine Disziplin in der Armee, dann wird die Armee auch niemals das leisten, was sie vor dem Feinde leisten muß. Eine nicht disziplinierte Armee ist keinen Pfennig wert.(Beifall rechts.) Ueber die Verhältnisse der Fremdenlegion würden auch wir sehr gern eine Aufklärung im Volke verbreiten. Voraussetzung aber ist vor allen Dingen, daß wir von unserer Presse unterstützt werden. Es gibt Blätter, die sich gerade die Aufgabe stellen, eine Verherrlichung dieser Legion eintreten zu lassen.(Shr richtig! rechts.) Das muß öffentlich einmal gegeißelt Brden, denn das ist ein Verbrechen an Deutschland.(Sehr richtig! rechts. Die gewünschten Erhebungen bezüglich der Kontrollversammlungen sind noch nicht völlig erledigt. Ich weiß nicht, ob es möglich sein wird, die Frühjahrs=Kontrollversammlung wegfallen zu lassen. Wenn sie bestehen bleibt, werden wir aber versuchen, tunlichst Erleichterungen eintreten zu lassen. Ich habe in der Budgetkommission auseinandergesetzt, warum wir auf der Geheimhaltung der Gaffenpreise bestehen müssen. In Zukunft hofsen wir, auf Grund der Vereinbarungen mit den Fabriken, nähere Mitteilungen machen zu können. Ich kann aber bereits sagen, daß die Preise der Maschinengewehre von 4000 auf 2400 Mark zurückgegangen sind. Wir können unseren Bedarf an Maschinengewehren in Spandau decken, aber es empfiehlt sich, daß wir mit einer Anzahl Fabriken in Verbindung bleiben, da wir im Kriegsfalle ihre Unterstützung nicht entbehren könnten. Wir kontrollieren diese Betriebe wie unsere militärischen Fabriken. Es ist für den Kriegsminister schmerzlich, keine höheren Mannschaftslöhne Heiterkeit.) Der Abgeordnete ist dann auf die alle Jahre hier eine Rolle spielende Frage des Adel gekommen. Das ist eine Regimentsfrage. Das Regiment ist nun einmal eine Familie, die sich von langer Hand aus bestimmten Kreisen immer wieder zusammensetzt. Im Gleichbleiben der Geschlossenheit unseres Offizierkorps liegt eine Stärke unserer Armee. Man kann unmöglich mit Gewalt diese Geschlossenheit plötzlich zerstören. Aber wir sind ja durchaus auf dem Wege, den der Abgeordnete will. Man muß nur daran denken, daß in früheren Jahren das Offizierkorps in viel größerem Umfange adlig gewesen ist, daß also die Bürgerlichen jetzt erst an diese Kreise herankommen. Im Generalstab z. B. haben in der gleichen Zeit die Adligen um 8 Proz., die Bürgerlichen um 40 Proz. zugenommen. Wenn ich die Regimentskommandeure nehme und— um ein ganz klares Bild zu bekommen— die Garde ausschließe(Lachen links), dann betrifft die Vermehrung zugunsten der bürgerlichen Regimentskommandeure, also gerade derjenigen Stellen, die die Annahme der Fahnenjunker in der Hand haben: bei der Infanterie 28,8 Proz., bei der Kavallerie 18,2 Proz. und bei der Feldartillerie 11,6 Proz. Also auch in dieser Beziehung sind wir durchaus auf dem Wege, uns anderen Verhältnissen zu aklomodieren. Ganz zweifellos bestehen ja Verschiedenheiten in der Armee. Wundern Sie sich darüber? Dazu setzt sich das Offizierkorps aus viel zu verschiedenen Schichten zusammen. Sie können nicht verlangen, daß der Sohn eines Millionärs, eines armen Offiziers, eines Großindustriellen, eines kleinen Beamten nun plötzlich, wenn sie den Rock als Offizier angezogen haben, völlig gleich denken. Wir wollen nur, daß nicht ein Gelddünkel oder ein Adelsdünkel in unserer Armee besteht. Das ist auch nicht der Fall. Das deutsche Offizierkorps muß völlig gleich die anderen Persönlichkeiten achten. Verantwortlich für die Ergänzung des Offizierkorps sind die Regimentskommandeure, und ich stehe auch heute nicht an, zu sagen, daß es bei vielen Regimentern den Anschein gehabt hat, daß sie sich lediglich aus Adeligen ergänzen wollten, was früher nicht gewesen ist, und ich stehe auch nicht an, heute erneut zu erklären, in voller Uebereinstimmung mit meinem Amtsvorgänger, daß das nicht richtig ist.(Hört, hört!) Aber auch Herr Müller=Meiningen hat anerkennen müssen, daß wir langsam fortschreiten, langsam Wandel schaffen. Sie dürfen nur nicht verlangen, daß so etwas plötzlich geht. Die Zeugnispflicht einstellen zu können. Wenn aber der Abg. Noske versucht hat, bei diesem Kapitel die Mannschaften gegen ihre Vorgesetzten auszuspielen, so muß ich dagegen protestieren.(Beifall rechts.) Das Anwachsen der Mannschaftspensionen ist viel stärker als das der Effizierpensionen. Wir lassen keine übermäßige Lensionierung unserer Offiziere eintreten. Es wird nur der pensioniert, der zur Fortsetzung des aktiven Dienstes nicht mehr fähig ist und einen gesetzlichen Anspruch auf Pension hat. Wenn die Jugendfürsorge in Preußen in die Hand genommen wird, um der Verhetzung unserer Jugend in sozialdemokratischem Sinne vorzubeugen, dann darf das nicht getadelt werden. Darüber kann niemand zweifelhaft sein, daß gerade hier eine unserer wichtigsten Aufgaben liegt. Kir brauchen die Turner, die körperlich besser ausgebildeten Mannschaften, um sie als Lehrer zu verwenden. Unsere Unteroffiziere reichen dazu gar nicht aus. Wir müssen ja auch Unterführer ausbilden, deshalb sind wir auch darauf bedacht, selbständig denkende Menschen in der Armee zu erziehen. Eine Verkürzung der aktiven Dienstzeit können wir im Interesse der Armee nicht zugeben. In der Potsdamer Kaiserrede findet der Abg. Noske eine besondere Bevorzugung der Garde. Es ist aber selbstverständlich, daß man einen gesunden Regimentspatriotismus in den Leuten wecken muß. Nur wer auf sein Regiment stolz ist, wird auch in ernsten Zeiten durchhalten. Ich muß entschieden Verwahrung einlegen, wenn der Abg. Noske gesagt hat, daß unsere Mannschaften schlimmer als die Hunde behandelt werden. Das ist aus dem einfachen Grunde ausgeschlossen, weil wir davon überzeugt kind, daß wir nur mit willigen Soldaten den Kampf bestehen können.(Sehr richtig! rechts.) Der sogenannte Boykott von sozialdemokratischen Lokalen int lediglich zur Aufrechterhaltung der militärischen Disziplin. Es ist auch von Anwendung der Strafen zesprochen worden. Wir müssen da auch mit dem Material, mit den Vorstrafen rechnen. In Preußen waren von den Rekruten 1908 vorbestraft 13.90 Prozent, davon.73 Prozent nur einmal,.02 Prozent zwei= bis dreimal und 0,7 Prozent sechs= bis zehnnal und mehr bestraft. Wie brauchen die harten Strafandrohungen nicht für die guten, sondern für die losen Elemente als Abschreckung. Es ist ein unerreichbares Ideal, alles ohne äußeren Zwang erzu wollen. Nichtdeutsche Staaten haben damit einer schlechsenzurgen, gemacht. Wir befinden uns in Leute entmee.. s Frankreich, das vorbestrafte gar nicht oder in Strafbataillonen Trotzdem ist bei uns keine Schädigung der der##in eingetreten, sondern eine Verminderung den#speren Verbrechen. Drakonische Urteile werüberefällt. Mit Zuchthaus oder Gefängnis bestraft Jahre wurden 1909 von 1000 nur 47.02 dauers i Die Mißhandlungen durch Offiziere beich. Man kann aber ohne Kenntnis der Verabsprechen" betreffenden Leuten nicht gleich die Ehre Der von Dr. Müller erwähnte Erlaß noch auf Pkärs ist von mir, und ich stehe auch heute solgt“ dm Standpunkt dieses Erlasses. Er verGebiete.9l16 den Zweck, daß die auf militärischem unrich ingenden Wünsche nicht in einem an Abggar= Instanzenzug verfolgt werden, daß sie nicht sollen#### dnete gebracht werden. Die Abgeordneten nicht den Einfluß auf die Verfügungen der VorDisziplin.“: Das ist der Gesichtsnunkt der „Wer wünscht, daß die Armee der Politik einzesngfern bleibt, wird nicht wünschen, daß der Sehr richtz, zier sich an den Abgeordneten wendet. Informat:.) Es ist keine Angst vor etwaigen der ingetignen, dafür haben Sie ja die weiten Kreise burchaug" Offiziere(Heiterkeit). Wir stehen Kritie verin“ auf dem Standpunkte, daß wir keine Kri#######gen können, im Gegenteil, eine gesunde kar keine Ger##s ganz zweifellos. Es liegt auch deißi nich.*( ßachtung des Parlaments darin. Ich dieser c2; mo der Ausdruck gefallen sein soll:„Wegen anter:.“te:„Ich glaube nicht, daß sich jemand hier kstecht, diesen Ausdruck zu gebrauchen.(Große beruht auf königlicher Verordnung. Die Kabinettsorder ist heute noch Gesetz. Daß der Offizier und der Sanitätsoffizier seine Aussagen auf Ehre und Pflicht versichert, während jeder andere schwören soll, hat einen einfachen praktischen Grund: Er untersteht dem Ehrengericht, und wenn er da falsch aussagt, wird er ehrengerichtlich verurteilt; gegen die anderen Personen haben wir nicht die Möglichkeit, in dieser Weise vorzugehen. Wir nehmen keine besondere Ehre für das Offizierkorps in Anspruch gegenüber der Ehre jedes andern Gentleman. Auch das ist ein Schlagwort. Was wir aber darüber hinaus vom Offizier verlangen, ist eine völlige Unbescholtenheit. Wir gehen in den Anforderungen an den einzelnen viel weiter als Sie, wir merzen jeden aus, der auch nur den Anschein einer nicht völligen Unbescholtenheit hat. Schließlich ist der Erlaß des Generals v. Bissing erwähnt worden. Gewiß, der Elaß ist gar nicht gegen die Sozialdemokratie bestimmt, er ist einfach gegen Aufständische bestimmt, die die Freiheit unserer Mitbürger beseitigen wollen.(Lachen der Sozialdemokraten, Rufe rechts: Ruhe!) Die Verfassung sieht unter ganz bestimmten Voraussetzungen die Erklärung des Belagerungszustandes vor. Damit geht die vollziehende Gewalt auf den Militärbefehlshaber über, damit übernimmt der Militärbefehlshaber aber auch die Verantwortung, nicht nur, daß nach Recht und Gesetz verfahren wird, sondern auch die Verantwortung nicht nur dem Staate, sondern auch der Bevölkerung gegenüber, daß die Ruhe so schnell wie möglich hergestellt, daß die Freiheit der Mitbürger gewährleistet wird. Die preußische Armee hat Gott sei Dank keine praktischen Erfahrungen inbezug auf Aufstände. Wir müssen also in der Theorie uns darüber klar werden, was in solchem Falle, wo plötzlich überraschend der Befehlshaber vor eine solche Aufgabe gestellt wird, zu tun ist. Es wäre eine grobe Pflichtvergessung von uns, wenn wir das nicht vorbereiteten.(Sehr richtig! rechts.) Der ganze Erlaß des Generals v. Bissing baut sich auf eine historische Studie der kriegsgeschichtlichen Abteilung des großen Generalstabs auf, der die Erfahrungen aller Länder vereinigt und auch die Art der Bewegung der Truppen festlegt. Gegen den Erlaß bestehen meiner Auffassung nach nicht die geringsten Bedenken— außer die Immunität der Abgeordneten.(Hört, hört.) Der General v. Bissing hat mir zwar gesagt, daß er in keiner Weise irgendwie dem Artikel der Verfassung hätte zuwiderhandeln wollen, aber wir sind übereingekommen, daß eine solche Beziehung viellricht doch gefolgert werden könnte. Die Diskussion über diesen Passus ist aber gegenstandslos, denn er ist längst vom Kommandierenden des 7. Armeekorps herausgestrichen worden. Die Armee hält sich eben von jeder Politik fern. Aber eins bitte ich nicht zu verkennen, daß die Armee in ernsten Zeiten berufen ist, das Rückgrat des Staates zu bilden und daß dazu diese Vorbereitungen unerläßlich sind. Württembergischer Militärbevollmächtigter von Dorrer gibt eine eingehende Darstellung des vom Abg. Noske zur Sprache gebrachten und in der württembergischen Kammer bereits eingehend behandelten Falles der Verabschiedung des Oberleutnants Gramm. Der Abg. Noske hatte sie in Zusammenhang gebracht mit der angeblich humanen Auffassung dieses früheren Offiziers gegenüber seinen Untergebenen. Der württembergische Militärbevollmächtigte stellt fest, daß innerdienstliche Gründe mit der Verabschiedung gar nichts zu tun hatten, sondern lediglich seine persönlichen Verhältnisse und Anlagen, die ihn für einen Offizier völlig ungeeignet machten. Abg. v. Lieber:(Rp.): Wir sind stolz auf unser homogenes Offizierkorps. Das wollen wir nicht ändern. Leider hört die Offizierlaufbahn vielfach mit dem Hauptmann auf. Bedauerlich ist, daß so viele Leutnants den Abschied nehmen. Man sollte auch nicht die Offiziere in kleinen Grenzstationen dauernd versauern lassen. Da man leider nicht alle Wünsche der Veteranen erfüllen kann, sollte man ihnen zum fünfzigsten Jubiläum ihrer Siege eine besondere Ehrenzulage geben. Besonders die Kavallerleregimenter sollte man in kleine ländliche Garnisonen verlegen. Unsere Reiter werden in den Steinkästen der Großstadt dem Landleben nur entfremdet. Der Redner bringt Wünsche der Militäranwärter vor. Erfreulich ist, daß viele Städte den Veteranen Ehrenzulagen gewährt haben, ebenso der hochherzige Prinzregent von Bayern.(Beifall.) Abg. Werner(Refp.) spricht gegen die Fremdenlegion und bringt Wünsche der Militärbeamten vor. Samstag 11 Uhr: Militäretat(Fortsetzung). Aus der Umgebung. * Julich, 23. Febr. Bei der heute am Königlichen Gymnasium unter dem Vorsitze des Herrn Provinzialschulrates Dr. Schunck stattgehabten Reiseprüfung bestanden sämtliche 14 Oberprimaner, 8 unter Befreiung von der mündlichen Prüfung. Es haben als Beruf gewählt: Theologie 2, Medizin 2, Bankfach 2, Tierarzneikunde 2, Verwaltungsfach 1, Postfach 1, Baufach 1, Steuerfach 1, Philologie 1, Rechtswissenschaft 1. * Holzweiler, 24. Febr. Die im Herbst 1910 in Holzweiler von Landwirten, Frauen und Kindern erfolgte Zusammenrottung gegen die Beamten der Grundstückszusammenlegung führte dazu, daß sich nicht weniger als 13 Personen vor der Strafkammer in.Gladbach wegen Nötigung und Beleidigung zu verantworten hatten. Die ursprüngliche Untersuchung erstreckte sich auf Landfriedensbruch, jedoch wurde diese Auffassung fallen gelassen. Die Gemeinde Immerath hatte die Zusammenlegung der Grundstücke beschlossen. Um die zwischen Immerath und Holzweiler verlaufende Zickzackgrenze zu regulieren, sollten etwa 30—40 Hektar der Gemeinde Holzweiler in die Zusammenlegung einbezogen werden. Um die Grenzregulierung durchführen zu können, mußten größere, anschließende Parzellen mitvermessen werden. Dabei geriet man an der Mühle, wo neue Wege angelegt und alte Wege verlegt werden sollten, an Parzellen vieler kleiner Leute. Diese waren über die ungewünschten Vermessungsarbeiten, in denen sie ein gewaltsames Vorgehen der Behörden erblickten, sehr entrüstet; sie entfernten die vom Landmesser gesetzten Holzpfähle und machten Eingaben. Die treibende Kraft des Ganzen soll ein Ackerer gewesen sein, der auch fast alle Eingaben an die Generalkommission einreichte. Bei seiner Vernehmung gab er an, ihm sei von der ganzen Zusammenlegung auf Holzweiler Gebiet nichts bekannt gewesen; er habe den Leuten nur das Betreten seiner Grundstücke versagt, denn ohne seine Genehmigung lasse er keine Pfähle in sein Eigentum setzen. Am 18. November habe er sich, wie viele andere, zur Mühle begeben, nur aus Neugier, weil daselbst die Vermessungen beginnen sollten. Als gegen 1 Uhr mittags der Landmesser mit dem Poltzeibeamten herangekommen sei, begleitet von einem großen Trupp Frauen und Kinder, habe er sich den anderen Männern angeschlossen. Daß der Landmesser dabei mit Steinen beworfen worden sei, wisse er nicht. Er habe zwar mitgesungen und sei auch bis Immerath gefolgt; daß aber dabei der Landmesser belästigt worden sei, habe er nicht wahrgenommen. Ebenso gaben die weiteren Angeklagten zu, sich an dem Zuge nach Immerath beteiligt zu haben; sie hätten aber weiter nichts getan und seien nur aus Neugier gefolgt. Als erster Zeuge wurde Spezialkommissar Dr. Greve aus Jülich vernommen. Er gab an, im Februar v. J. habe er eine öffentliche Versammlung in Holzweiler eir erufen, um die Leute über die Arbeiten aufzuklären, er habe aber infolge des Trampelns und Schreiens nicht zu Worte kommen können. Die Bewohner voi. Holzweiler hätten genau gewußt, worum es sich handele; von Verursachung von Flurschäden durch die Vermessung könne gar keine Rede sein. Der vereidete Landmesser Mittmann von der Generalkommission in Düsseldorf hatte die Vorarbeiten in Immerath beendet und begann Mitte November damit in Holzweiler. Verschiedenen Leuten aus Holzweiler habe er gesagt, es handele sich nicht um Zusammenlegung, es seien nur provisorische Vorarbeiten für eine spätere Zusammenlegung. Am 17. November sei er in Immerath allerdings gewarnt worden. Als er dann am 18. November mit zwei Hilfskräften mit den Arbeiten habe beginnen wollen, sei ihm von einem Sohn des ersten Angeklagten das Betreten der Grundstücke untersagt worden. Wegen der feindlichen Stimmung in Holzweiler und des schlechten nassen Wetters hätten sie beschlossen, an dem genannten Tage nicht weiter zu vermessen. Er habe sich dann zur Wohnung des Abgeordneten Schlick in Holzweiler begeben, um mit diesem Rücksprache zu nehmen. Gleich am ersten Haus sei er beschimpft worden. Schlick habe ihn dann bis zur Wohnung des Polizeibeamten begleitet. Unterdessen hätten sich im Dorfe die Frauen zusammengeschart und seien ihm gefolgt. Von Haus zu Haus habe die Rotte Zuwachs erhalten. An der Kirche sei er dann auf eine große: Schar Schulkinder gestoßen, die fohlten und Radau machten, ihm den Weg vertraten, ihn am Mantel zerrten und sich gegenseitig gegen den Beamten stießen. Eine alte Frau habe ihm wiederholt die geballte Faust vors Gesicht gehalten. Obwohl der Polizeibeamte ihn begleitete, sei ihnen doch eine große Menge halbwüchsiger Burschen und Mädchen gefolgt, die ihn verhöhnten und mit Schmutz bewarfen. An der Mühle hatten sich etwa 40 Männer versammelt, die in lautes Hurrarufen ausbrachen und Spalier bildeten; später schlossen sie sich dem Zuge nach Immerath an. Die große Schar sei singend:„Ich hatt' einen Kameraden" und rufend:„Wir legen kein Land zusammen", bis vor das Bürgermeisteramt in Immerath gezogen; dabei sei er immerfort„Bauernfänger“ geschimpft worden. Die von Mittmann gemachten Angaben wurden vom Abgeordneten Schlick, dem Ehrenbürgermeister Krapohl, dem Polizeibeamten Scheuren, sowie den beiden erwähnten Hilfskräften bestätigt. Nach dem Ergebnis der Hauptverhandlung hielt der Staatsanwalt sämtliche Angeklagten überführt und beantragte Gefängnisstrafen von—6 Monaten, dagegen bei den Jugendlichen Geldstrafen von 10 und 20 Mk. Das Gericht hielt bei keinem der Angeklagten Nötigung für erwiesen, sondern nur öffentliche Beleidigung bei 10 Angeklagten. Die drei Jugendlichen wurden freigesprochen. Dagegen erhielten der Haupttäter 200 Mark, zwei Angeklagte je 150 Mark. einer 100 Mark, vier je 50 Mark und zwei je 60 Mark Geldstrafe. Dem beleidigten Landmesser Mittmann; wurde die Publikationsbefugnis zuerkannt. In der Urteilsbegründung wurde hervorgehoben, daß die Behörde sehr unpraktisch verfahren sei, indem sie die Leute nicht vorher benachrichtigt habe, wenn sie auch nicht gesetzlich zu dieser Benachrichtigung verpflichtet gewesen sei. * Montsoie, 24. Febr. In diesem Jahre kann die hiesige freiwillige Feuerwehr auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Die Wehr gedenkt ihr silbernes Jubiläum in Verbindung mit dem hier stattfindenden Kreis=Feuerwehrverbandsfest festlich zu begehen. Eine Besprechung des Festes fand bereits in der letzten Generalversammlung der Feuerwehr statt. Bis zu dem Stiftungsfeste wird die ganze Wehr uniformiert sein. Eingesandt. □ Würselen, 25. Febr. Seit mehreren Jahren macht sich im Landkreise Aachen das Streben nach Errichtung neuer Amtsgerichtsbezirke geltend. Es kann wohl als gesichert angenommen werden, daß in Würselen ein Amtsgericht gegründet werden wird. Würselen, das allein schon über 13000 Einwohner zählt und mit den umliegenden, zu seinem Interessengebiet gehörenden Gemeinden einen Amtsgerichtsbezirk von zirka 30000 Seelen bilden wird, ist der natürliche Mittelpunkt des industriereichen nördlichen Teiles des Landkreises Aachen und eignet sich schon deshalb seiner Lage nach besonders als Sitz eines Amtsgerichtes. Der Abgeordnete Dr. Kaufmann ist kürzlich im Abgeordnetenhause für die Errichtung eines Amtsgerichtes für Alsdorf und Herzogenrath mit dem Sitze in Herzogenrath eingetreten. Es ist begreiflich, daß auch diese kleineren Gemeinden ein Amtsgericht erlangen möchten. Freilich wird Herzogenrath, das an der äußersten Kreis= und der Landesgrenze liegt, von wo aus auch die Amtsgerichtssitze Aachen und Geilenkirchen mit der Bahn in einer halben bezw. Viertelstunde zu erreichen sind, ernstlich nicht in Frage kommen. Der Minister hat denn auch die Anregung des Abg. Dr. Kaufmann sofort dahin beantwortet, daß für die Errichtung eines Amtsgerichts in Herzogenrath ein Bedürfnis nicht anzuerkennen sei. (:) Bardenberg, 23. Febr. Auf die Anfrage des Einsenders aus Alsdorf vom 18. Februar, wer den Bardenberger bevollmächtigt habe, die Verkehrsinteressen Bardenbergs in der Oeffentlichkeit zu vertreten, ist zu erwidern, daß Jeder in einer Gemeinde das Recht hat, für die Interessen seiner Gemeinde einzutreten, wenn diese von anderer Seite geschädigt werden soll. Jedenfalls ist dieses in passender und keinen verletzender Weise geschehen. Der große Unbekannte, von dem der Alsdorfer Einsender spricht, und der jedenfalls besser die Stimmung der Arbeiterkreise Alsdorfs kennt, als wie der Einsender, ist ein sehr bekannter Name. Wenn der Alsdorfer Einsender schreibt, daß der Bardenberger im eigenen Orte bezüglich der Stimmung nicht auf der Höhe sei, so handelt es sich hier nicht um die Linie BardenbergHerzogenrath, sondern um die vom Kreistage bereits beschlossene Linie Alsdorf=Bardenberg, die nun der Alsdorfer Einsender zu Fall bringen will. Der Alsdorfer Einsender braucht sich nicht um das Fortkommen der Bardenberger zu bemühen. Was den Schacht in Duffesheide angeht, so hat die kompetenteste Seite damals im Kreistage erklärt, daß er in einigen Jahren ausgebaut werde, und der Einsender stützt sich auf das Worte einer zweiten, ebenso kompetenten Seite. Ebenso verhält es sich mit der Anlage der Schienen, wodurch ein schnelleres Fahren ermöglicht und der kleine Umweg fast ganz eingeholt wird. Daß die Besucher des Krankenhauses allein die Strecke rentabel machen sollen, ist vom Bardenberger auch nicht behauptet worden, das sollen die Tausenden mittun, die der Alsdorfer im Geiste schon nach Aachen fahren sieht, so daß Alsdorf nach Fertigstellung der gewünschten Linie tagsüber entvölkert sein wird. Was die Ortschaften Reifeld. Duffesheide, Esel angeht, welche jetzt schon 230 Seelen zählen, ohne die spätere Schachtanlage, die der Einsender mit dem Namen Gehöfte bezeichnet, um sie recht klein zu machen, so werden diese nur durch die Linie AlsdorfBardenberg eine Verbindung erhalten, und sie haben besonderes Interesse daran, mit der Gemeinde, wo Schule und Kirche liegt, verbunden zu werden. Um die tote Landstraße Alsdorf=Grevenberg etwas bevölkert zu machen, nimmt der Alsdorfer Einsender schon die Endstation Grevenberg hinzu. Vollständig auf den Kopf stellt der Alsdorfer Einsender die Sache mit seinen Umwegen von Kilometern bei der Strecke Alsdorf=Grevenberg über Bardenberg. Von Alsdorf bis Bardenberg beträgt die Strecke genau 5,5 Kilometer, Alsdorf bis Grevenberg 6,2 Kilometer, also ist die Strecke nach Grevenberg 0,7 Kilometer= 8 Minuten länger. Von Bardenberg bis Grevenberg ist, 1,6 Kilometer, also ist der Umweg 0,9 Kilometer= 10 Minuten, was die Kleinbahn in 4 Min. wenigstens abmacht. Rechnet man das schnellere Fahren auf der Strecke Alsdorf=Bardenberg hinzu, so ist der Zeitverlust gleich Null. Dagegen müssen die Kranken die längere Strecke Alsdorf=Grevenberg durchfahren, in Grevenberg bei Wind und Wetter aussteigen und den Anschluß von Aachen abwarten. Dazu spart noch der Kreis beim Ausbau der kürzeren Strecke Alsdorf=Bardenberg die Summe von etwa 60000 Mark und die Gemeinde Morsbach mit etwa 2200 Seelen erhält direkte Verbindung mit Aachen. Alsdorf hat schon eine direkte Verbindung mit Aachen durch die Eisenbahn, hat Kreisbahn, elektrische Bahn, soll auch in diesem Jahre neben der Eisenbahn noch elektrische Verbindung mit Herzogenrath erhalten; nun verlangt es auch noch, daß andere Ortschaften, die durch Beschluß des Kreistages ein Anrecht auf Verbindung haben, wieder zu seinen Gunsten mit den Geldern des Kreises übergangen werden sollen, obwohl es in der Kreiswasserleitungsfrage nur seinen eigenen Nutzen zum Schaden des Kreises gesucht hat. Das hält auch jetzt noch der Bardenberger für Unrecht. Auf weitere Anzapfungen wird er nicht mehr eingehen. Berliner telegraph. Anfangskurse. 12 Uhr. Oesterr. Kroas 212(212 Berlin, Handelages 171% 171% Com.- u. Discontob. 117% 117% Darmstadter Bank 131 2, 131 ½ Deutsche Bank 268 ½ 269 ½ Disconto Comm. 197% 198% Dresdner Bank 164%, 164% Nationalbank 133 ¼ 133% Schaaffh. Bankv. 144 ¼ 144 ½ Petersb. Int. Hand. 209 1, 210% Russ Bankt. a. Hand 168 ½, 168 ½ EI. Hoch- u. 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GUIIUUrard Rosenmontag, abends von 8 Uhr ab: Großes Masken-Pest in sämtlichen Räumen des Kurhauses. Doppelball.## 3 Orchester. Die Mitgliedskarten sind nicht gültig. Jedes Mitglied wird gebeten, sich in einer der Kartenausgaben eine neue Karte für den Maskenball ausstellen zu lassen.— Jedes Mitglied verfügt über eine Damenkarte. Für Hausstandsangehörige werden weitere Karten zum ermäßigten Preise von Mk..— ausgegeben. Alle anderen Irten für Einzuführende kosten Mk..—, abends an der Kasse Mk..— inkl. Kartensteuer. Kartenausgabe Samstag von—11 Uhr abends und Sonntag mittag von 11—1 Uhr im Restaurant des Kurhauses.— Letzte Kartenausgabe und zwar nur für einzufuhrende Personen Montag mittag von 11—1 Uhr in demselben Restaurant. lgt und ist streng persönlioh. ahreskarte vorzuzeigen. Jede Karte wird auf den Inhaber ausgefertig. lbe die Ja Wir bitten, bei der Kartenausgabe Noch nicht eingelöste Karten liegen bei den Kartenausgaben zur Entgegennahme bereit. Der Vorstand und der Festausschuss. c □ 9 Weinhaus Friderichs Tolephon 896. Elisabethstr. 6. UDO 8 Karneval 1911. Eröffnung des Karnevals Samstag abend 8 Uhr durch karnevalist. Konzert. Sonntag, Montag und Dienstag: Frühschoppen-Konzert darauffolgend. Fest-Diner. Abends von 7 Uhr ab: Karnevalistisches Konzert. Entree frei! Jeder Gast wird höflichst ersucht, an der Kasse gegen 1 Mk. einen Gutschein zu lösen, welchen er am selbigen Tage nur für Getränke voll in Zahlung geben kann. Eintritt durch den Hausslur. Ausgang durch die Drehtür. Masklerte haben keinen Zutritt. Fackelsonntag: Karnevalistisches Konzert. la helle und dunkle Biere. Garantiert reine Weine. Speisen zu jeder Tageszeit. Weingrotte. Schöner Gesellschaftssaal. 21114 K. 1210 Man nehme 1 Liter Weingeist, 1½ Liter gekochtes kaltes Wasser, füge für 75 Pig. Cognac-Aroma-Essenz hinzu, so erhält man 2¼ Ltr. einer vorzüglichen Haus. marke. 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Wilhelmstr. 68. Telegke“ Ecke Lothringerstr. Hierdurch gestatte ich mir, meinen verehrlichen Freunden und Gönnern die ergebene Mitteilung zu machen, daß ich mit dem heutigen Tage obiges Lokal übernommen habe. Durch Zusicherung reeller Bedienung, Verabreichung erstklassiger Biere und guter bürgerlicher Küche, bitte ich, das mir bisher im „Zu den drei Türmen“ geschenkte Wohlwollen auch fernerhin bewahren zu wollen. Zum Ausschank gelangt: Dortmunder Union. Pilsener Arquell. Pschorr-Bräu, München. Obige Biere sind auch außer dem Hause in Patent=Liter=Kannen zu haben. Hochachtungsvoll! J. Fouraschen, früher im Hotel„Zu den drei Türmen“. Deu verehrlichen Vereinen und Gesellschafteu erlaube mir mein kleines in der l. Etage gelegenes Sälchen zu: in empfehlende Erinnerung zu bringen. 322: Sooh n * * 3 * Katholisches Lasino. Fastnachts-Dienstag, abends 7½ Uhr: = Kostüm-Ball= Im Aachener Kurhaus. Kartenausgabe für Einzuführende Dienstag mittag von 11½—1 Uhr im Restaurant des Kurhauses. Der Vorstand. * * 3 Hotel u. Restaurant Werner: * f r ü h e r S c h l e n t e r- P a u l u s s e n 9 * Seilgraben 2. Heute Samstag den 25. Februar 1911, abends 7 Uhr: Eröffnung des Karnevals. Karnevalistisches Familien-Konzert. Telephon 2287. 0 * —* Während der Karnevalstage: Frühschoppen- Konzerte. 6 Abende ah 8 Ubhr: Grosse karnev. Konzerte mit Gesangseinlagen. a Tanzgelegenheit im untern Saale des Restaurants. 0 Rosenmontag: Diners mit Tafelmusik von 12½ Uhr an,* vor Passieren des Zuges. 0 Aschermittwoch: Fischessen mit Konzert. 9 Passe-Partout-Karten à 50 Pfg. sind im Restaurant am Buffet, sowie an den O 1 Karnevalstagen an der Kasse zu haben. „ Hochachtend Während der Tage: Diners, Soupers sowie Speisen ala carte zu jeder Tageszeit. Kein Fastnachtstrubel. Täglich: Extra-Tabie dhôte 1½ Uhr. Couvert M..—. Vorbestellung erwünscht. Pernsprecher Nr. 831. Robert Hansen. K Se 0 J- OrLeirein, Heute Samstag den 25. Febr., abends 7 Uhr:? * Eröffnung des Karnevals in sämtlichen dekorierten Räumen. D Während der drei Karnevalstage täglich S Matinée.m 2 Nachmittags und abends: " Grosse Konzerte 2 der hier so beliebt gewordenen ersten hannoverschen Masikschule aus Veine unter versänsscher Leitung + 21313p Osc. Werner-Schlenter. Hôtel-Restaurant Kloubert Templergraben 64—66, Fernruf 754, hält sich bestens empfohlen. Erfinder: Erst lesen, dann anmelden. Broschüre Patentwissenschaft, sachlich über„alles aufklärend, ein eigenes Urteil ermöglichend, kostenlos durch: Patent- und — Technisches Bureau— Conrad Köchling, Sachverständiger, 21196 Aachen, Monheimsalle 16. Tel. 2262. Junguungs-Verein St. Jakob. Sonntag den 26. Februar, abends punkt 7 Uhr, im großen Saale des Vereinshauses, Stromgasse 31: Fastnachts-Familienfest. Zur Aufführung gelangen: „Der Busfred“ und„Oecher Platt“, Schwänke nach Aachener Mundart von Heinrich Janssen. Ferner: Büttenvorträge, humor. Gesang- und Musikstücke, Vorführung der Turnabteilung und □) □) □ Pantomimen. □2 □2 □2 Karten zum Preise von Mk..10 numerierter Platz und Mk..55 2. Platz(inkl. Kartensteuer) sind in den durch Plakate erkenntlichen Geschäften, sowie beim Hausmeister des Vereinshauses zu haben. Es ladet ergebenst ein Der Vorstand. Konzerthaus * * Musirschule aus Peine, unter personlicher Leitung des Musikdirektor Herrn Otto Troitzsch. Rendez-vous aller anständig Maskirten u. Kostümierten, großer Jubel und Trubel. Sekt-, Wein- und Likörbüfett. 0 Große Restauration, Tag u. Nacht geöffnet. &aà Aschermittwoch Großes Fischessen. Ab 1. März Otio Troitzsch prolongiert mit seinem UI. Orchester, Elite Streichmusik. Otto Hähnel. * Für Ausflügler empfohlen 82040 Hôtel-Restaurant Lambertz zu Welden. Linie der elektrischen Bahn Nachen—Haaren—Weiden. Die Karnevals-Zeitung des Echo der Gegenwart — mit Zugprogramm ist erschienen und in der Expestis# Seilgraben 16 zu 10 Pfg. das zu haben.— Frankozusendung auswärts gegen Einsendung 15 Pfg. in Briefmarken. ast er gu e sssumgelhe un2, Liurrarische — Helage. Berad4- uil uer Gach. 1 Nak. Hespeitungeishe Ause 2) Saustag, 25. Februar 1911.(Walburga) Zugleich Sonntagsausgabe für den 26. Fedruar. Nr. 42. Abend=Ausgabe. 4. Blatt. "* Scgenwurt Ssihein u. Rcherimn uair um ain. uu. u. Nauaustus uude. Aelteste Aachener Zeitung. Herusprachanschlußt der Redakton Nr. 362. 63. Jahrgang. Retatienöbruß und Verlag von Kasters Gechen, Biuslag des Eche der Gegenwan in Nachen, Gellgrades 1c Hernsprechauschluß der Geschäftstelle Nr. 62.— Telegrammadre se: Sche, Nacher. Abonurmentsebingungen für auberdeutsche Länder erfrage man bei der zuständigen Postanstalt, welche auch die Bestellungen entgegennimmt. Direkter Bezug unter Kreuzband für Deutschland u. OesterreichUngarn 75 Bis. Postausland 85 Pfg. pro Woche. Prodenummern a. Wunsch, Anzeigen kosten 20 Pig: für den Stadtbezirk Nachen 15 Pig, die Petuzeille. Anzeigen von Behörden, Rotaren 2c. sowie Anzeigen über öffentliche Verkäufe Deris 20 le. Reklamen 80 Pig. die Zelle. 5 Wer hat„geliegt“? In Sachen der Romfahrt des Kronprinzengagres heben unsere Offiziösen recht geschickt hervor, daß zwei linksliberale Blätter an der kntschließung der Regierung herummäkeln und sabei in einen hübschen Gegensatz geraten: die Bossische Zeitung“, spricht von einem Sieg des Batikans, während das„Berl. Tagebl.“ den Siegeslorbeer für sich selbst und seine italienischen Stammes= und Gesinnungsgenossen in Anspruch nimmt. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meint, es könne den beiden Blättern überlassen bleiben, unter sich auszufechten, wer von beiden nun recht für unseren Teil möchten dazu die Randglosse machen, daß die beiden freisinnigkulturkämpferischen Blätter allerdings für den Augenblick zwei verschiedene Wege einschlagen, aber doch demselben Endziele zustreben. Es soll und muß gehetzt werden, um jeden Preis und unter allen Umständen. Die Gemüter müssen aufgestachelt werden, und zwar sowohl gegen den Katholizismus wie gegen die Bethmannsche Regierung. Die„Vossische Zeitung" glaubt nun zur Zeit am besten agitieren zu können mit der Behauptung, daß das Fernbleiben des Kaisers von Rom auf Andrängen des hl. Stuhles und aus Scheu vor dem Zorn des Zentrums beschlossen worden sei; daraus sollen die protestantischen und jüdischen Leser die Schlußfolgerung ziehen, daß wir eine schwächliche Regierung haben, die unter der schwarzen Tyrannei seufzt, und daß es die höchste Zeit sei, durch rosarote Wahlen das Joch abzuschütteln 2c. Beim„Berliner Tageblatt“ kommt neben dem hetzbedürfnis noch die Reklamesucht ins Spiel. Es möchte gar zu gern einen eigenen„Erfolg“ in die Welt hinausleuchten lassen, und siehe da, es glaubt diese Pfauenradschlägerei mit seinen oppositionellen und kulturkämpferischen Tendenzen vereinbaren zu können! Wie hübsch läßt sich die Regierung in den Schein der Schwächlichkeit und Ratlosigkeit bringen, wenn man ihr nachsagt, sie hätte erst durch das Organ des Herrn Mosse und seiner transalpinischen Genossen gezwungen werden müssen zu der Erfüllung einer internationalen Höflichkeitspflicht von hochpolitischer Bedeutung! Und indem man dem„Vatikan“ eine Niederlage andichtet, wahrt man sich die Möglichkeit, die Kronprinzenreise auch in chrem weiteren Verlaufe noch möglichst kulturkämpferisch auszubeuten. Wir hoffen, daß nicht Zwischenfälle eintreten, die den Hetzern ihr Geschäft erleichtern. Aber man darf sich nicht darüber täuschen, daß jedes Häfchen ausgenützt wird, und daß vielleicht noch Lie, italienischen Freimaurer und sonstigen Mathanisten absichtlich Mißverständnisse und Quertreibereien herbeiführen werden. Die freikonservative„Post“, die in dieser Frage von Anfang an mit erfrischender Schärfe gegen die Hetzer Stellung genommen hat, schreibt heute, der Streit um die Kaiserreise habe„eine diplomatische Erledigung gefunden, die nach keiner Seite hin volle Befriedigung auslösen wird". Sie bemerkt weiter, man werde das Gefühl nicht los werden, ob sich unsere maßgebenden Kreise nicht doch wenigstens in etwas durch das Pressegeschrei haben bestimmen lassen, und der bloße Gedanke daran müsse für jeden selbstbewußten Deutschen etwas Peinliches und Drückendes haben. Indem wir diese Auffassung verzeichnen, möchten wir der Regierung nahelegen, ob sie nicht in eindrucksvoller, amtlicher Form, vielleicht im Reichstage selbst, vor aller Welt klarstellen will, daß die Entschließungen wegen der Kaiserreise schon vor der Preßhetze und ohne Rücksicht auf dieselbe gefaßt worden ist. Deutsches Reich. 0 Die neue Hetze gegen die katholische Kirche und ihre Lenker berauscht bereits Köpfe, die sich durch kühles und gerechtes Denken und Handeln auch die Achtung gebildeter katholischer Kreise erworben hatten. Den Beweis dafür liefert die vielgelesene Zeitschrift„Der Türmer“, die, zwar nicht ganz frei von Fehlern und intoleranten Aeußerungen, doch im Großen und Ganzen eine ruhige, objektive Haltung bewahrte und dadurch, trotz ihres scharf hervortretenden protestantischen Charakters auch auf katholischer Seite so manchen Freund und Leser gewonnen hat. Im„Tagebuche“ ihres letzten Monatsheftes schreibt diese Zeitschrift: „Der Anfang vom Ende? Das letzte Ringen Roms um die ihm entgleitende Weltherrschaft, das ist's, was wir jetzt erleben. Und diese Kämpfe spielen sich wieder— wie könnte es anders sein!— auf deutschem Boden ab. Welcher andere hat sich denn auch so willig zum Kriegsschauplatze aller gegen alle hergegeben, zum blutgesättigten, zerstampften Tummelplatz volks= und landfremder Mächte und Interessen? Das ganze Elend deutscher Geschichte steigt vor einem auf, die sogenannten Religionskriege, der Dreißigjährige. von dem wir nie genesen sind, in dem das alte Deutschland zugrunde ging... „Daß Rom in offenbarem Angriff vorgeht, darf uns nicht täuschen: die beste Abwehr ist der Hieb. Je mehr es seine Herrschaft gefährdet sieht, um so rücksichtsloser und gewalttätiger schlägt es zu, um so höhere Wälle sucht es zwischen seinem Herrschaftsgereich und der anstürmenden Kultur aufzutürmen. Und so prasseln denn die wälschen Hiebe wie Hagel auf den deutschen Michel nieder: die BorromäusEnzyklika, der Antimodernisteneid, der Papstbrief an den Kardinal Fischer und als„Beleuchtungsprobe“, als weithin scheinwerfender triumphierender Scheiterhaufen, die raffinierte Demütigung eines deutschen Königshauses. „Wahrlich, wer im zwanzigsten Jahrhundert seine Herrschaft nicht anders mehr behaupten zu können glaubt, als durch Abforderung eines Eides, durch den nichts Geringerem abgeschworen wird als der Vernunft und der Wissenschaft, der muß sich wohl in dieser Herrschaft nicht allzu sicher fühlen.“ Ohne gründliche Kenntnis der Sache und daher auch ohne gerechte Beurteilung lediglich zum Zwecke, unbefangene Geister zu allarmieren und zum Haß zu reizen, sind diese Zeilen geschrieben. Man lese nur den letzten Satz! Durch den Antimodernisteneid soll nichts Geringerem abgeschworen werden als der Vernunft und Wissenschaft! Wer Derartiges behauptet, hat die Eidesformel entweder nicht gelesen oder er besitzt nicht die nötigen geistigen Potenzen, sie in ihrem wahren Sinne zu erfassen und zu verstehen. Und dann die lügenhafte Behauptung, der deutsche Boden sei von Rom aus ausersehen, um die neuen Kämpfe auszufechten. Die Enzykliken des Papstes sind nicht für Deutschland allein erlassen, der Eid ist nicht für Deutschland allein angeordnet worden, sondern für die ganze katholische Welt; in anderen Staaten fehlen die Hetzer, die in Deutschland leider so üppig gedeihen, deshalb hörte man dort nichts von„röwischer Anmaßung" und„neuen Religionskriegen". Der Papst ist nach Gottes unwandelbarem Willen Leiter der kath. Kirche, und so lange er sich mit seinen Maßnahmen auf das innere, rein kirchliche Leben der kath. Kirche beschränkt, erfüllt er nur seine Pflicht, in die ihm auch deutsche Kulturkämpfer nicht drein zu reden haben, und in die wir Katholiken auch von Andersgläubigen nicht dreinreden lassen. Dies könnte man auch in der Redaktion einer Zeitschrift wissen, die mit dem schönen Namen„Der Türmer“ den weiten Blick andeuten will, den sie im obigen Falle jedenfalls nicht besessen hat. * Der Hansabund versammelte sich, nachdem es am Tage vorher einen recht feuchtfröhlichen Bierabend gegeben hatte, am Freitag im Langenbachhause zu Berlin. Das Wolffsche Telegraphenbureau berichtet darüber: Die Versammlung war von etwa 600 Teilnehmern aus allen Teilen Deutschlands besucht. Das Präsidium war vertreten durch Geheimrat Rießer, Landrat Röttger. den Großkaufmann Crasemann(Hamburg) und den Ingenieur Hirt(Cannstatt), die Geschäftsführung durch Oberbürgermeister Knobloch und Assessor Dr. Kleefeld. Die Tagesordnung begann mit einem Kaiserhoch. Alsdann begrüßte Landrat Röttger, die Anwesenden. Er wies auf die Agitationsform des Bundes der Landwirte hin, demgegenüber der Hansabund im Bewußtsein seiner Stärke ruhig und sachlich sein könnte. Redner sprach des weiteren über die Interessen und Solidarität der Arbeitgeber und Angestellten. Alsdann teilte der Leiter der Sitzung Geheimrat Rießer mit, daß das Direktorium des Hansabundes in seiner gestrigen Sitzung einmütig die Abhaltung eines allgemeinen deutschen Hansatages beschlossen habe. Generaldirektor Dr. Walschmied referierte über die industrielle Förderung. Er wies besonders darauf hin, daß die Landwirtschaft der industriellen Tätigkeit viele und große Fortschritte verdanke. Im Anschluß daran brachte Stadtrat Schultz die Wünsche des Kleinhandels zur Sprache. Schmiedemeister Scholtz trug die Wünsche des Handwerks und des Mittelstandes vor wobei beide die Interessengemeinschaft des Mittel= und Kleingewerbes mit Industrie und Handel betonten. Beide wiesen gleichzeitig auf die zersetzende agitatorische Tätigkeit des Bundes der Landwirte hin. Im Anschluß hieran sprach der Vorsitzende des Leip= ziger Handlungsgehilfenvereins, Marquart, über die gemeinsamen Interessen der Arbeitnehmer mit den Arbeitgebern, und wie seit der Gründung des Deutschen Reiches ein starker Aufschwung des wirtschaftlichen Lebens zu verzeichnen sei. Dann wies Geh. Rat Rießer darauf hin, daß der Hansabund der Privatbeamtenversicherung durchaus freundlich gegenüberstehe, wie es auch die Aufgabe des Hansabundes sei, an dem Gesetzentwurf mitzuarbeiten, allerdings(!) unter Berücksichtigung aller im Hansabund vertretenen Stände. Anstelle des durch Krankheit in der Familie verhinderten Ehrenobermeisters Richt sprach der Landtagsabg. Rahardt über den„deutschen Gewerbeblock“. Durch Entgegenkommen der Industrie sei es ermöglicht worden, daß Vertreter des Hansabundes zur Tagung der im Reichsamt des Innern am 7. April stattfindenden Handwerkerkonferenz mit bereits feststehenden Beschlüssen versehen seien. Zum Schlusse dankte der Vorsitzende für die lebhafte Beteiligung und der Geschäftsführung des Henlsbundes für ihre Tätigkeit. Am Abend sand ein keswantett sämtlicher Teilnehmer an der Gesamtausschußsitzung im Zoologischen Garten statt. Heute (Samstag) beginnen die Tagungen der Vorstände der Ortsgruppen des Hansabundes. * Liberale Hoffnungen. Heute(25. d..) wird im 6. schwäbtschen Reichstagswahlkreise Immenstadt=Lindau der Kampf um das durch den Tod des Zentrumsabg. Schmid erledigte Reichstagsmandat zu Ende geführt werden. Seit Wochen findet schon im genannten Wahlkreise ein erbitterter Wahlkampf zwischen der Zentrumspartei und den Liberalen statt. Für das Zentrum kandidiert der Augsburger Amtsrichter Emminger, für die Liberalen Landtagsabg. Rechtsanwalt Dr. Thoma, ebenfalls ein Augsburger. Dazu schreibt das„Verl. Tagebl.“ am Tage vor der Wahl:„Auf beiden Seiten wird der Wahlkampf mit Aufbietung aller Kräfte geführt. Für den liberalen Kandidaten haben mehrere hervorragende Reichstagsabgeordnete sowohl der Fortschrittlichen Volkspartei wie der Nationalliberalen an der Agitation teilgenommen, darunter die Abgg. Naumann und Bassermann. Das Auftreten Naumanns in liberalen Versammlungen, die einen beispiellosen Besuch aufwiesen, bildete geradezu ein politisches Ereignis für die Algäuer und den Höhepunkt in der Wahlbewegung. Jung und alt, rechts und links, Freisinnige, Demokraten, Nationalliberale, Nationalsoziale, Männer und Frauen, strömten in Scharen herbei und jubelten dem gefeierten Redner zu. Naumanns Auftreten ist es vielleicht in erster Linie zu verdanken, wenn die Liberalen das vielumstrittene Mandat erringen sollten. Es ist zu berücksichtigen, daß in dem Wahlkreise 91 Proz. der Bevölkerung katholisch ist. Nach den Ziffern der letzten Hauptwahl(1907) erhielten die Liberalen 10633, das Zentrum 12013 und die Sozialdemokraten 1999 Stimmen. In der Stichwahl siegte das Zentrum mit 13896 Stimmen gegen 10 139 Stimmen der Liberalen. Die sozialdemokratischen Stimmen waren damals zum Zentrum übergegangen, was diesmal nicht der Fall sein dürfte, wenn es zur Stichwahl kommt. Der sozialdemokratische Kandidar Schreinermeister Gelzer dürfte im Hinblick auf die allgemeine Unzufriedenheit mit der Reichspolitik einen erheblichen Stimmenzuwachs erhalten. Alles in allem darf man wieder mit einer Stichwahl zwischen Liberalen und Zentrum rechnen, bei der die Sozialdemokraten wieder wie 1907 den Ausschlag geben.“ (*) Eine verdiente Abfuhr. In der Zweiten hessischen Kammer in Darmstadt erklärte am Freitag Staatsminister Dr. Ewald auf eine Beschwerde des Sozialdemokraten Ulrich betreffend das Verbot der seinerzeit in Langen geplanten sozialdemokratischen Protestversammlung gegen die Anwesenheit des Kaisers von Rußland: Die Regierung hätte sich geradezu einer Pflichtverletzung schuldig gemacht, wenn sie die Versammlung zugelassen haben würde. Sie würde sich mitschuldig gemacht haben der Gefühllosigkeit gegen die Schwester des Landesfürsten und diesen selbst. Sie würde sich mitschuldig gemacht haben der Verletzung des elementarsten Gebotes des Gastrechtes, wie es selbst bei den unkultiviertesten Völkern geübt werde, und einer politisch ebenso unglücklichen wie moralisch verwerslichen Beleidigung gegenüber dem Repräsentanten eines großen Volkes. Sie würde sich ferner mitschuldig gemacht haben an den Folgen der Kundgebung, die im Widerspruch stehe mit dem Empfinden der überwältigendsten Mehrheit des hessischen und des deutschen Volkes. Die Regierung habe es darum für ihre Pflicht gehalten, die Versammlung an Hand des Gesetzes zu verbieten.— Diese Antwort ist deutlich und besonders zu begrüßen in einem Lande, in welchem die Sozialdemokraten so weitgehendes Entgegenkommen finden. * = Das Arbeitskammergesetz definitiv gescheitert. Auch die letzten Versuche der Reichsregierung, die verschiedenen Parteien auf eine Mittellinie zusammenzubringen, sind resultatlos verlaufen, so daß das Arbeitskammergesetz als definitiv gescheitert zu betrachten ist. Weitere Versuche einer Einigung der Parteien sind nicht mehr unternommen worden. * Der Wahltermin. Die Breslauer sozialdemokratische„Volkswacht“ meldet: Einer der hervorragendsten Führer der deutschkonservativen Partei, der letzten Samstag seinen Wahlkreis besuchte, machte dem Führer seiner Organisation die vertrauliche Mitteilung, daß der Tag der allgemeinen Reichstagswahlen endgültig auf Montag den 27. Nov. festgesetzt ist, und spornte im Hinblick auf diese Tatsache zu reger Wahlarbeit an.— Auch wieder einmal eine Nachricht vom Berühmten„Sagenhören". Frankreich. (*) Drohende Krisis. In der Pariser Deputiertenkammer hagelte es am Freitag nachmittag wieder Vorwürfe auf die Briand'sche Regierung, daß sie nicht scharf genug gegen die Kongregationen und mutter. Eine Satire von I. D. Warnken. Ernst Ferrossi saß, mit nachdenklich gerunzelter Stirn über das unvollendete Manuskript seines neuesten Romans gebeugt, am Schreibtisch. Der vimmelblaue Flanellschlafrock mit etwas angeschmutzten weißen Spitzen hing unordentlich über seinem körper, und das strohgelbe Haar war mit reichlich künstlerischer Nachlässigkeit zu einem genialen Knoren aufgesteckt. Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn -vatte Ernst Ferrossi den Namen Amanda Hohlkopf geführt. Da dieser Name aber der übelwollenden Kritik Gelegenheit zu beleidigenden Aeußerungen gegeben hatte, kam er zu der Ueberzeugung, daß er auf seinem Eroberungsfeldzuge durch die Welt als hinderndes Gewicht an seinen Füßen hängen würde, und gestand ihm nicht mehr die Berechtigung zu, in seinem Leben als schaffendes Weib eine Rolle zu spielen. Der Kater hatte heute aus Amandas Gesicht alle Güge männlicher Entschlossenheit und Tatkraft, die vohlwollende Freunde darin zu entdecken behaupteias forigewischt. Ihre Haut war grau und glanzgers:a dem glasigen Blick der von Tabakqualm mit den Augen erkannte man deutlich, daß es heute schieden„Jluge der Gedanken nicht recht ging. Entgeiden nand Amanda vor dem„heulenden Elend"; 7 Zustand, dem sie seine Berechtigung nicht abkreiten konnte, nachdem sie bis 2 Uhr nachts im Etelier der Baronin., ihrer besten Freundin, flei86 Bowle gebechert und Likör genippt hatte. Die Baronin galt unter ihren vielen Freunden ir ein sehr sideles Huhn. Im Anfange der Saison daß###e allen Karten geschickt mit der Mitteilung, sie jeden Dienstag von 5 bis 7 Uhr für ihre Preunde zu Hause sein würde, und aus diesem brunde ging selbstverständlich niemand vor 2 Uhr sort. Sie lebte auf großem Fuße, wie sich das ür eine Baronin gehört, und motivierte ihr JungErellenleben in der freien Kunststadt München daet, daß sie oft und nachdrücklich behauptete, die Preund, studieren, worauf aber in ihrem engeren kreise kein besonderer Wert gelegt wurde. von Gatz der nach ihrer Beschreibung ein Muster an die ½ und Vornehmheit sein mußte, war„leider“ els Adporar“ gefesselt, wo er in seiner Eigenschaft Arm der'#t zweifelhafte Individuen den langen schaft. Justiz zu entziehen und in seiner EigenAmar Vater seine Kinder zu erziehen hatte. Zwar sas Gatte hatte es in jeder Beziehung besser. er Feinf“r auch in der Provinz, aber erstens war berechn ler und zweitens hatte er als schlauer, Drange" Geschäftsmann seiner dem inneren Literatur folgenden Gattin das gemein*e Bsand ihrer Liebe aufgedrängt,„damit sie auf dem Felde ihrer neuen Tätigkeit nicht einsam und verlassen dastehe“. Amandas Kraft zur Arbeit war heute bedeutend! schwächer als die Macht der moralischen Vorwürfe, die sich nicht zurückweisen ließen. Wie stets nach durchschwärmten Nächten, war sie auch heute streng gegen sich selbst und betrachtete es als eine unverzeihliche Anwandlung weiblicher Schwäche und männlicher Charakterlosigkeit, daß sie sich gestern wieder einmal hatte hinreißen lassen. Die Zeit drängte, den Roman zu vollenden; und sie war gerade mit dem schwersten Kapitel beschäftigt, zu dessen Durchführung sie der größten geistigen Konzentration bedurfte. Es galt, mit leuchtenden, überzeugenden Farben die Aufopferungsfreudigkeit und heiße Liebe einer jungen Mutter zu ihrem Kinde zu schildern, das der einzige Trost in ihrem einsamen Leben und der ganze Inhalt ihres freudlosen Daseins ist. Amanda erhob sich und suchte Ruhe zu finden, indem sie einigemale im Zimmer auf und ab ging. Sie sagte sich, daß sie vollständig zerfahren und geistig absolut unfähig sei. Alle Augenblicke strich sie mit der Hand die langen Haare aus der Stirn, und es trug nicht zu ihrer Beruhigung bei, daß sie immer wieder ins Gesicht zurücksielen. Geistesabwesend schweifte ihr Blick im Zimmer umher. Es war klar, daß da irgend etwas fehlte. Ueberhaupt kam ihr heute alles ganz anders vor. Die Stille, die sie umgab, war geradezu unnatürlich. So still war es früher nie gewesen. Aber Unsinn! Das war jedenfalls die Nachwirkung der Bowle. Mit dem Vorsatze, sich gewaltsam zur Arbeit zu zwingen, setzte sie sich wieder an den Schreibtisch. Der erste gute Gedanke jedoch, der ihr kam, verflog, ehe sie ihn noch niedergeschrieben hatte. Wieder raste sie einige Minuten lang im Zimmer auf und ab. Was war das nur heute? Sollte sie krank sein? In ängstlicher Erregung holte sie das Fieberthermometer aus dem Schlafzimmer und maß ihre Temperatur. Diese war allerdings etwas höher, als gewöhnlich, in anbetracht der diversen geistigen Getränke aber, die ihrem inneren Menschen gestern als Stimulantia gedient hatten, brauchte sie das nicht weiter zu beunruhigen. Trotz dieses Vernunftgrundes jedoch fühlte sie ihre Nervosität immer beängstigender werden. Es war gerade, als ob sie irgend ein Unheil angerichtet oder etwas Wichtiges vergessen habe. Ueber den letzten Gedanken kam sie nicht hinweg, und es wurde ihr plötzlich zur ünumstößlichen Gewißheit, daß sie etwas vergessen habe. Aber was? Sie setzte sich auf den Kinderstuhl ihres kleinen zweijährigen Töchterchens, stützte den Ellbogen auf die Knie und zermarterte sich das Gehirn. Alle Versprechen, die sie in der letzten Zeit gegeben hatte, und alle Verpflichtungen, die sie eingegangen war, rief sie sich ins Gedächtnis zurück. Zuerst erinnerte sie sich eines Pelzmantels, den sie nach einem Jour von der Baronin gepumpt hatte mit dem Versprechen, ihn am nächsten Tage zurückzuschicken. Das war jetzt acht Wochen her. Ihr praktischer Verstand sagte ihr, daß es Idiotismus sein würde, den Mantel zurückzugeben, ehe die kalten Wintertage vorüber waren. Das konnte es unmöglich sein. Dunn fiel ihr ein Bisammuff ein, den sie im vorigen Winter von einer Freundin gepumpt hatte. Aber ehe sie### zurückgeben könne, müßte sie entschieden das mittlerweile vollständig zerrissene Futter erneuern lassen, und dazu gehörte überflüssiges Geld, ein Gegenstand, den sie leider augenblicklich nicht besaß. Und von einer dritten Freundin pumpte sie vor längerer Zeit einen Kinderwagen, den diese aber zurzeit absolut nicht nötig hatte.——-—— Bei dieser Erinnerung stutzte Amanda. Es war ihr, als ob sie auf der rechten Fährte sei, und deshalb suchte sie diesen Punkt gewaltsam festzuhalten und ihren Gedankengang weiter zu spinnen. Sie ging streng systematisch vor. Zuerst fragte sie sich: Wann habe ich diesen Kinderwagen gepumpt? Es war vor fünf Wochen nach einem Fünf Uhr=Tee bei meiner Freundin. Warum habe ich diesen Kinderwagen gepumpt? Ich hatte vor dem Fünf=UhrTee im Zentrum zu tun und die Kleine mitgenommen. Dazu zwang mich der Umstand, daß das Kindermädchen nicht länger auf Pump im Dienst bleiben wollte. Also nahm ich die Kleine mit zu meiner Freundin Ypsilanti. Diese stellte mir ihren unbenutzten Kinderwagen zur Verfügung. Ich legte die Kleine hinein und fuhr sie nach dem Tee, weil es regnete, auch darin nach Hause. Was habe ich nun zum Abschiede zu meiner Freundin gesagt? Was habe ich ihr versprochen? Amandas Erregung war bis aufs Aeußerste gestiegen. Sie fühlte, daß sie nur noch einen Schritt vom Ziele entfernt war, und litt furchtbar darunter, daß ihr Gehirn so schwer arbeitete und der Faden sich so langsam fortspann. Erschreckt sah sie auf, als sich unerwartet die Türe öffnete. Mit gewohnter Lebendigkeit trat die Baronin ein, lief auf Amanda zu und umarmte und küßte sie. Nachdem sie ihren Muff auf das Manuskript des Romans und sich selbst in einen Lehnstuhl geworfen hatte, sagte sie lachend: „Das war wieder eine lange Sitzung gestern! Du darfst es mir nicht übel nehmen, lieber Ernst, daß ich dich in deinem genialen Gedankenfluge unterbrochen habe; das Wohl meiner Freunde liegt mir stets am Herzen, und deshalb drängte es mich, zu erfahren, wie dir die Bowle bekommen ist.“ „Ausgezeichnet,“ antwortete Amanda geistesabwesend. Sie hatte ein Gefühl, alb ob ihr kaltes Wasser den Rücken hinunterrieselte und ihr Gehirn im nächsten Moment bersten müsse. Wie ein Ertrinkender an ein Stück Holz, so klammerte sie sich an ihren Gedankengang, weil sie fühlte, daß sie der Lösung des Rätsels ganz nahe war, und die Furcht sie packte, daß sie infolge der Unterbrechung durch die Baronin nun möglicherweise nie zu einem Schluß kommen und ewig in Unklarheit über ihren heutigen beängstigenden Zustand bleiben würde. Der Baronin entging das eigenartige Wesen Amandas vollständig und sie fragte harmlos: „Und was macht die Kleine?“ Da wich der letzte Rest von Farbe aus Amandas Gesicht. Wie von einer Tarantel gestochen sprang sie auf, schlug sich vor die Stirn und starrte die Baronin wie versteinert an. Endlich fand sie Worte: „Ah, das ist es! Die Kleine hab' ich vergessen! Ich habe sie gestern, als ich zu dir kam, in deinem Fremdenzimmer ins Bett gelegt und beim Fortgehen nicht daran gedacht. Gott sei Dank, daß du danach fragtest! Sonst wäre ich vielleicht gar nicht darauf gekommen!" [Neue Skandalszenen in der Comsdie francaise.] Bei der Wiederholung des Bernsteinschen Stückes „Nach mir“, kam es am 23. Febr. in der Comédie Francaise zu Skandalszenen, die die vorhergegangenen noch weit übertrafen. Die Polizei mußte im ganzen 33 Verhaftungen vornehmen. Ununterbrochen fast folgten einander die Zwischenrufe, die Applaus und entrüstetes Zischen hervorriefen. Einen Höhepunkt erreichte der Trubel, als der Schauspieler Bernard die Worte zu sagen hatte:„Welches ist der schlimmste Fehler eines Menschen, den er niemals gutmachen kann?" Da rief eine Stentorstimme von der Galerie: „Der schlimmste Fehler eines Menschen ist, wenn er desertiert!" Dieser Zwischenruf machte die Schauspieler ganz fassungslos, und der Schluß des Akteo konnte nur unter furchtbarem Spektakel zu Ende gespielt werden. Polizisten packten den Zwischenrufer am Kragen und schleppten ihn hinaus. Im zweiten Akte ließ plötzlich ein Zuschauer auf der Galerie die kreischenden Töne eines alten Leierkastens ertönen, und als die Polizisten den Mann festnehmen wollten, zerschlug er ihnen das Instrument am Schädel, daß die Splitter umherflogen. Henry Bernstein hat den Prof. Gustave Tery, ferner die Schriftsteller Leon Dandet und Urbien Gohier gefordert. Der bekannte Lucien Lacour, der wegen seines Attentates auf Briand im Tuilerien=Garten seine zwei Jahre Gefängnis absitzen muß, hat Bernstein seine Zeugen geschickt und gleichzeitig eine Eingabe an den Justizminister gerichtet, in der er bat, ihm so lange die Freiheit zu schenken, als er Zeit nötig habe, um sich mit Bernstein zu schlagen. Er weist dabei auf einen Präzedenzfall hin, nämlich darauf, daß zurzeit Paul Deroulede gleichfalls freies Geleit nach Frankreich zugesichert erhielt, um mit Jaures ein Duell ausfechten zu können. „deren freie Schulen vorgehe. Nach heftiger Debatte brachte der Deputierte Malvy eine Tagesordnung ein, in der er volle Anwendung der Kongregationsgesetze fordert, der Deputierte Drelon eine solche, in der die Erklärung der Regierung gebilligt und ihr das Vertrauen ausgesprochen wird, daß sie die Kongregationsgesetze sicher durchführen werde. Ministerpräsident Briand lehnte die Tagesordnung Malvy ab und nahm diejenige Drelons an und stellte gleichzeitig die Vertrauensfrage. Die Priorität der Tagesordnung Malvy wurde mit 296 gegen 221 Stimmen abgelehnt, die Tagesordnung Drelon wurde im erster Teile mit 262 gegen 238 und im zweiten Teile mit 436 gegen 83, im ganzen mit 258 gegen 242 Stimmen angenommen. Angesichts der Tatsache, daß das Vertrauen zur Regierung nur mit einer Mehrheit von 16 Stimmen votiert ist, versammelten sich die Minister noch am selben Abend um ½11 Uhr, um über ihr weiteres Verhalten Beschluß zu fassen. In Deputiertenkreisen nimmt man, daß die Mehrheit von 16 Stimmen, unter denen sich die Stimmen der Minister und Unterstaatssekretäre befinden, nur mit Hilfe einiger konservativer Stimmen erzielt wurde. Es heißt, daß Briand während der Abstimmung in den Wandelgängen der Kammer erklärt habe, daß er nur dann am Ruder bleiben wollte, wenn er eine rein republikanische Mehrheit erhalte. Ueber den gestrigen Kabinettsrat werden folgende Einzelheiten gemeldet: Die Beamten des politischen Bureaus des Ministeriums des Innern waren nach einer genauen Prüfung der Abstimmungsliste der gestrigen Kammersitzung zu dem Ergebnisse gelangt, daß die Regierung in der Vertrauensfrage eine rein republikanische Mehrheit erhalten habe. Hierüber entspann sich unter den Mitgliedern eine längere Erörterung. Mehrere Mitglieder des Kabinetts, darunter Pichon und der Justizminister Girand, erklärten, es scheine ihnen schwer, daß die Minister unter den gegebenen Verhältnissen noch am Ruder bleiben könnten, andere dagegen hoben hervor, daß das Kabinett die Mehrheit der Stimmen der Republikaner auf sich vereinigt habe. Diese sowie das Land würden es schwer begreifen, daß Briand, der Urheber des Trennungsgesetzes, sich nach einer Interpellation über die Kongregationsgesetzgebung zurückziehen könnte. Nach einer amtlichen Zusammenstellung besteht die Mehrheit von 258 Stimmen aus 57 Mitgliedern der demokratischen Linken, 53 Linksradikalen, 40 Sozialistisch=Radikalen, 12 Sozialistischen Republikanern, 65 Progressisten, 11 Unabhängigen und 9 Mitgliedern der katholischen Action Libérale, sowie der 9 Stimmen der Minister und Unterstaatssekretäre. Die 242 Stimmen der Opposition setzen sich zusammen aus 40 Linksradikalen, 2 Mitgliedern der Demokratischen Linken, 91 Sozialistisch=Radikalen, 19 Sozialistisch=Republikanern, 72 geeinigten Sozialisten, einem Progressisten, 17 Mitgliedern der Rechten und der Action Liberale. * Gegen den schändlichen Mädchenhandel macht nun auch Frankreich mobil. Wie man uns aus Paris berichtet, hat der Senat unter Zubilligung der Dringlichkeit das internationale Abkommen zur Unterdrückung des Mädchenhandels angenommen, das von 13 Staaten, darunter auch von Deutschland, abgeschlossen worden ist. * Der Text des Vertrages mit Japan ist nach der Aunahme im Senat bekannt gegeben worden. Er umfaßt 18 Artikel. Der erste räumt den Völkern der vertragschließenden Länder gegenseitige Rechte ein. Der Vertrag wurde durch Japan angeregt, das versprach, die Auswanderung wie bisher zu kontrollieren. * Also doch ein politischer Mord. Aus Teherau meldet uns ein vom 24. d. M. datiertes Telegramm: Der zur Untersuchung der Todesursache des russischen Konsuls in Ispahan Bojojawlenski dorthin beorderte Beamte der russischen Gesandtschaft findet die Annahme, daß ein Verbrechen vorliege, vollbegründet. Der russische Gesandte hat amtlich den Minister des Aeußern von der Zurückziehung der russischen Abteilung aus Kaswin in Kenntnis gesetzt. Der persische Minister des Aeußern hat seine tiefe Dankbarkeit für dies Zeichen der Gewogenheit und des Vertrauens ausgesprochen und hinzugefügt, die persische Regierung werde unbeugsam die traditionellen Freundschaftsbeziehungen mit Rußland unterhalten. Rußland scheint seine ganze Aufmerksamkeit der chinesiichen Frage zuwenden zu wollen. Volkswirtschaftliches und Soziales. * Dritter internationaler Kongreß für Wohnungshygiene Dresden. Nachdem bereits 1904 in Paris und 1906 in Genf internationale Kongresse für Wohnungshygiene stattgefunden haben, soll die dritte Veranstaltung dieser Art in der Zeit vom 2. bis 7. Oktober 1911 in Dresden abgehalten werden. Auf dem Genfer Kongreß hatte Herr Stadtrat Koeppen die Einladung des Dresdner Rats überbracht, den nächsten Kongreß in der sächsischen Residenz abzuhalten, was von der damaligen Versammlung mit allseitiger Freude ausgenommen wurde. Vorsitzender des Dresdner Kongresses wird der Präsident des sächsischen Landesmedizinalkollegiums, Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Renk(Dresden), sein. (—) Lohnbewegung im Klempnergewerbe. Die Berliner Morgenblätter melden: Die im Metallarbeite rverband organisierten Klempner Berlins und Umgegend sind in eine Lohnbewegung eingetreten. Die passive Resistenz der Triester Staatsbeamten ist vollständig been et. Nachträglich wird bekannt, daß ein Teil des Kornneuburger Eisenbahnund Telegraphen=Reziments schon den Besehl hatte, sich zur Fahrt nach Triest bereitzuhalten, um die obstruierenden Beamten zu ersetzen. Kirchliche Nachrichten. X Eilendorf, 25. Febr. Der hiesige Anbetungsverein Tabernakelwache hält am Montag den 27. Fbr., abends 7 Uhr, im Lokale Hub. Heiliger seine jährliche Generalversammlung ab. Herr Pater Euperior der Väter vom allerheiligsten Altarssakrament und der ewigen Anbetung in Baelen b. Eupen, Niederlassung des Konvents in Bosen, wird einen Vortrag halten, wozu alle Mitglieder und auch Nichtmitglieder freundlichst eingeladen sind. (:) Faschingszug. Zur Einleitung des Zuges ist für den Rosenmontagvormittag noch folgendes vorgesehen: Um 9 Uhr Treffpunkt des Zugkomitees im „Großen Monarchen“, Büchel. Anschließend Einholen des Zugkomitee=Präsidenten unter Stellung der Ehreneskorte und Musik seitens der Penngarde. Hinmarsch Büchel, Friedrich=Wilhelmplatz, Theaterstr., Hochstr., Zollernstr., Kaiserallee, Viktoriaallee. Zurück: Bismarckstraße, Schloßstr., Lothringerstr. Adalbertstr., Friedrich=Wilhelmplatz(Erholung). 10¼ Uhr von dort in Gemeinschaft mit dem Karnevalsverein: Einholung des Prinzen. Hin: Graben, Hartmannstraße, Münsterplatz, Schmiedstr., Rennbahn, Klappergasse, Jakobstr. Zurück: Klostergasse, Schmiedstraße, Ursulinerstr., Graben(Nuellens Hotel). 11½ Uhr: Abmarsch zum Aufstellungsplatz. Das Zugkomitee sucht behufs Verkaufs der Karnevalsabzeichen eine Anzahl tüchtiger Verkäufer gegen hohe Provision. Anmeldung beim Kassierer Herrn Schwinges, Alexianergraben 3/5. A Faschingszug. Der Zug stellt sich, wie bereits mitgeteilt, in den neuen Straßen hinter der Villa Delius am Boxgraben auf. Die Spitze des Zuges steht nach dem Boxgraben hin. Für die den Aufstellungsplätz besuchenden Personen sind Eingänge nur an der Mozart= und Leonhardstraße geschaffen. Die anderen zwei Zufahrten an der Süd= und Reumontstraße sind nur für die Wagen und Zugteilnehmer bestimmt. Von morgens 10 Uhr an(nicht 11 Uhr wie irrtümlich gesagt) findet auf dem Aufstellungsplatze Monstrekonzert aller am Zuge beteiligten Musikkapellen statt. Gleichzeitig wird sich daselbst bei dem zu erwartenden großen Fremdenverkehr ein internationaler Fastnachtstrubel entfalten, der gemeinsam mit dem prächtigen bunten Treiben der Zugteilnehmer und ihrer Gruppen ein hochinterKunst und Wissenschaft. Stadttheater. Wagner's„Meistersinger“ fanden am Freitag abend eine begeisterte Resonanz im bis oben hinauf gut besetzten Hause. Was vor allem unser Orchester unter Wolfs sicherer Führung zustande brachte, war eine große Tat— womit nicht bestritten sein soll, daß Manches bei stärkerer Besetzung noch besser geklungen hätte, besonders im ersten und letzten Akt; aber in dieser Beziehung müssen wir uns ja„nach der Decke strecken“. Die Auffassung Wolf's hält etwa die Mitte zwischen der modern=realistischen eines Lohse und der koloristisch sein abgetönten, als deren Vertreter wir Nikisch kennen. Im ersten Akt hätte man sich im Interesse der einheitlicheren Gesamtwirkung mehr Konzessionen an die letztgenannte Richtung wünschen dürfen. A. Kieß zeichnete seinen Sachs in weichen Umrissen, wobei er allerdings an Größe und Würde einbüßte. Mit dem Evchen schuf Frau Walleni wieder eine Idealgestalt. Ihren klug und schön verwandten Stimmmitteln vermählte sich ein lebendiges, edles Spiel. Der kraftvolle, selbstbewußte Pogner des Herrn Scheffel hatte in Herrn Kahl einen nicht minder imponierenden Kothner zur Seite. Auch der David des Herrn Lipmann gehörte zu den besten Erscheinungen des Abends: frisch und witzig, während es der Magdalena des Frl. Linde an solcher Originalität gebrach. Die Art und Weise, wie Herr Balder sich mit dem Walther Stolzing abfand, war aller Anerkennung wert. Seiner stimmlichen Beanlagung gemäß gerieten ihm auch die liedartigen Gesänge mehr ins Rezitatorische, aber nirgends verleugnete sich der geistreiche und fleißige Künstler. Ueber den Debutanten des Abends, Herrn Ziegler, läßt sich nach seinem Beckmesser nicht viel sagen; besser war er nach dem van Saison zu beurteilen, und da essantes und sehenswertes Bild bieten wird. Die war er gut. Er bewahrte den Beckmesser vor karissolze, glorreiche Pennarmee, der unbesiegbare Oecher tierenden Verzerrungen und suchte durch inneren Storm, sowie die tapferen Blauen Funken werden Humor zu wirken. Das Köstlichste der Aufführung geschlossen in narrenherzlicher Weise als Dreibund war das berühmte Quintett, das wir in so vollendeter ihre große Siegesfeier halten, um dann nachher vor Ausgeglichenheit kaum je gehört haben. Dank der Sr. Tollität Heinrich dem Ersten deim Tonner der Mitwirkung des Gesangvereins Harmonig schwoll beim Donner der Geschütze ihre glänzende Parade zu absolvieren. Gleichzeitig wird die Luftschifferabteilung der verbündeten Armeen sowie die Kreuzerflotte derselben große Manöver ausführen. Der Besuch des Aufstellungsplatzes ist jedem Frohgestimmten zu empfehlen, zumal damit die Gelegenheit verknüpft ist, sämtliche Gruppen und Wagen in unmittelbarer Nähe mit Muße beschauen zu können. Kurz nach 12 Uhr wird sich der Zug in Bewegung setzen, um dann die bereits mitgeteilten Straßen der Stadt zu passieren. Ungefähr in der Hälfte der Wegestrecke ist eine kurze Pause vorgesehen. Das Zugkomitee bittet die Bürgerschaft, es in der Ordnunghaltung und ungehinderten Entfaltung des Zuges unterstützen zu wollen, damit der Zug auch in dieser Beziehung auf die Fremden einen guten Eindruck macht. A Der Aachener Gesangverein versammelte am verflossenen Donnerstag seine Aktiven und Inaktiven mit ihrem Freundeskreise zur Feier seines diesjährigen Maskenfestes. Es fand wie üblich in den prächtig dekorierten Räumen des Kaiserhofes statt. in welchem schon gleich nach Beginn des Balles ein munteres, srohes Treiben herrschte. Der ganze Verlauf des Festes zeigte, daß der Aachener Gesangverein (gemischter Chor) nicht nur ein berufener Vertreter der edlen Sangeskunst ist, sondern daß in ihm auch der Geist für Witz und Humor ein fruchtbar's Leben führt. Man darf gewiß sein, daß das Maskensest dem Verein wieder viele neue Freunde zugeführt hat. # Plötzlicher Tod. Am Freitag wurde eine in der Vaalserstraße wohnende ältere Frau beim Betreten ihrer Wohnung von einem Unwohlsein befallen. Ehe ein Arzt herbeigerusen werden konnte, war die Frau schon verschieden. Ein Schlaganfall hatte ihrem Leben ein schnelles Ziel gesetzt. Unfall. Beim Spielen auf der Haustreppe kam am Freitag ein 10jähriger Knabe im Marien= bongard zu Fall und erlitt einen Bruch der linken Kniescheibe. 6 Verhaftete Diebe. In den Monaten Dezember, Januar und Februar wurden in den verschiedensten Stadtteilen aus Neubauten Bleirohre, Zinkplatten, Wasserhähne und Dachabjallrohre gestohlen, ohne daß es gelang, der Täter habhaft zu werden. Die Kriminalpolizei hat nun vier Burschen im Alter von 18 und 19 Jahren ermittelt, die für 21 solcher Diebstähle überführt und geständig sind. Die Diebstähle wurden in der Zeit von 6 bis 10 Uhr abends ausgeführt. Die Entdeckung verzögerte sich mangels jeden Anhalts für die Täter, weil die Hauptabnehmerin des gestohlenen Gutes dieses nicht buchte und gleich zum Einschmelzen brachte. Tonalnachrichten. Nachen, 25. Februar 1911. ** In der gestrigen Stadtverordnetensitzung führte Herr Oberbürgermeister Beltman den Vorsitz, nicht Herr Beig. Ebbing, wie es irrtümlich in unserem Berichte hieß.— Infolge eines Versehens beim Satze war gesagt worden, Stadtv. Fischer habe darauf hingewiesen, daß die Tagesordnung zu den Stadtverordnetenversammlungen drei Wochen vorher bekannt gemacht werden müßten; es muß natürlich drei Tage heißen. * An Stelle des Familienblattes erhalten die Leser des„Echo der Gegenwart“, heute die Karnevalsnummer. dr Auf dem hiesigen Schlacht= und Viehhofe war abermals die Maul= und Klauenseuche festgestellt worden, und zwar bei einem=Schweinetransport aus Hademarschen. Es ist deshalb die Sperre verhängt worden, die indes inzwischen wieder ausgehoben ist. Die Viehmärkte werden in gewohnter Weise wieder abgehalten. Im übrigen verweisen wir auf die Bekanntmachung der Direktion des Schlacht= und Viehhofes im Anzeigenteil dieser Nummer. Oecher Penn. Zur Eröffnung des diesjährigen Karnevals wird die Oecher Penn nach alter Gepflogenheit Sonntag nachmittag 5 Uhr 26 Minuten ihre Rekruten einholen und unter den Klängen ihrer närrischen Regimentskapelle dem Prinzen auf seiner Hofburg vorführen. Maskenfest der Allgemeinen Radfahrer=Union. Wir verweisen nochmals auf das heute, Fastnachtssamstag, in Bernarts Lokal stattfindende große Masken= und Kostümfest der Allgemeinen RadfahrerUnion hin. Einlaßkarten sind in den bekannten Zigarrengeschäften zu haben. Vorzugskarten durch die Vereinsmitglieder und im Unionsbureau, Großkölnstraße 52, erhältlich. Harmonia. Prinz Karneval Heinrich I. hat sich entschlossen, dem großen Maskenfest der Harmonia am Rosenmontag im großen Narrenpalast Bernarts Lokal seinen Besuch abzustatten, um sich bei dieser Gelegenheit ein Bild von der treuen Ergebenheit der großen Narrenschar zu machen. Zweifelsohne werden die Harmonianer und Harmonianerinnen die hohe Ehre, die ihnen durch diese Bevorzugung zuteil wird, zu schätzen wissen und sich befleißigen, dem hohen Gaste einen gebührenden Empfang zuteil werden zu lassen. Wir verweisen noch besonders auf die Anzeige. Nachener Narrenzunft. Der am Rosenmontag im Burtscheider Kurhause stattfindende Masken= und Kostümball verspricht einer der schönsten und interessantesten Bälle der diesjährigen Karnevalssaison zu werden. Alle Vorbereitungen zu einem würdigen Empfang des Prinzen Heinrich., welcher gegen 9 Uhr sein närrisches Volk begrüßen wird, sind getroffen und in bester Ausführung vollendet. Kartenausgabe findet statt: Sonntag mittag von 11—194 Uhr in den Restaurants Fell, Seilgraben, und Spatenbräu, Theaterplatz. Kaiserhof. Die Karnevalsdekoration: Karneval in Versailles ist nunmehr vollständig fertiggestellt; es sind auch alle sonstigen Vorbereitungen getroffen, dem Prinzen Karneval einen würdigen Empfang zu bereiten. Die nach Photographien hergestellten Dekorationen sind eine richtige Sehenswürdigkeit, die dekorative Ausstattung läßt nichts zu wünschen übrig. Den Teilnehmern am Rosenmontags=Festdiner stehen Zimmer zur Besichtigung des Fastnachtszuges zur Verfügung. Die Dinerkarten werden noch bis Sonntag mittag zu 7,50 Mark auf dem Bureau ausgegeben. Passepartout=Karten werden in beschränkter Anzahl nur an Stammgäste und bekannte Familien bis Sonntag mittag zu 4 M.(Steuer extra) ausgegeben. Ein 5. Blatt gelangt morgen früh zur Ausgabe. Eingesandt. Wenn auch das Faschingszugkomitee nicht allen Wünschen gerecht werden und nicht jede Straße befahren kann, die gewünscht wird, so ist es doch nicht gerechtfertigt, gegenüber den Bewohnern am Hauptbahnhose, Lager= und Römerstraße dort den Zug nicht vorbeizuführen, wo er doch in nächster Nähe Auf stellung nimmt. Da der Zug an sämtliche Hotels in der Stadt vorbeizieht, an manchen Stellen sogar zweimal, so ist es wirklich zu verwundern, daß die neun am Hauptbahnhof gelegenen Hotels ausgeschlossen sind. Das ist in keiner Weise gerechtfertigt und sehr zu bedauern. Di. Reichennl. 4% „" 8½% „„ 9% Pr. Konsols 4% *: Eheispr.-Anl.4* .„ 3½% Westt. Pr.-A. 4% Anch.Anl. 93.02 Aach. Anl.# 4% Rh.-W. Bdk. 05 4% Rb.-W. Bdk. 12 4% 102 26102 26 94 50 9450 84 50 84 60 102 60102 60 Telegr. Börsenbericht des Eche d. Gegenwart. Kassakurse. Borlia, Fobr. 24. 25. 24 25. Adlerbrauerei Coin 118 00 118 00 Akt.-Spinn. Aachen 118 25 118 26 Allg. Elektr.-Ges. 270 80271 95 Aluminium 27400274 90 Anglo Continental- 114 90 116 00 Arenberger Bergw. 393 40 395 50 Aumetz Friede 168 00190 Basalt 107 50/106 Bedburg. Woll-Ind. 61 50 61 10 Berl. Elektr.-Werke 186 90 186 00 Boch. Bergw. Va. C. 80 76 81 10 Bochum. Qussstahl 233 60/234 75 Buderus Eisenwerk 116 00/116 50 Cölner Bergwerk 457 00 459 30 Concordia Bergw. 310 76/310 00 Consolidation 851 00 355 00 Deutsch-Lux. Bgw. 200 30 200 8l0 Deutsch. Uebers.-El 187 25/187 26 Disch. Gasglühlicht 672 00.674 00 94 50 84.40 100 70 91 80 100 75 94 50 84 50 100 70 91 80 100 80 100 10/100 10 100 501100 50 99 00 9900 99 20 9920 der„Wach auf"=Chor im letzten Akte zu einer aus dem Rahmen unserer Verhältnisse mächtig herausdrängenden Tonflut an, der man sich mit wahrem Wohlbehagen hingab. Neben den Künstlern wurde Kapellmeister Wolf nach den beiden letzten Akten durch laute Ovationen geehrt. Provinzielle Nachrichten. X Cöln, 25. Febr. Cöln steht vor der Neugestaltung des Fortbildungsschulwesens, bei der es der Wunsch der Stadtverwaltung ist, eine Uebereinstimmung zwischen Handwerk und Schulleitung herbeizuführen. Zu diesem Zwecke hat der Leiter der Anstalt, Direktor Uhrmann, bereits in zahlreichen Innungsversammlungen die Handwerksmeister über seine Pläne unterrichtet und ihre Wünsche gehört. Geplant ist eine gewerbliche Fortbildungsschule mit Schülerwerkstätten für den einzelnen Beruf, die nicht etwa eine gute Meisterlehre entbehrlich machen, sondern sie unter sach= und fachkundiger Leitung ergänzen soll. Was sie vor allem bietet, das ist ein systematisches, lückenloses Vorwärtsschreiten, eine von beständigem Ueberlegen begleitete und, wo notwendig, von wissenschaftlichen Gründen durchleuchtete technische Schulung. Um das zu erreichen, müssen die beiden hier vorhandenen Fortbildungsschulen, die allgemeine mit zweijährigem Schulzwang und die PflichtFortbildungsschule, vereinigt, der dreijährige Unterricht sowie unter Beseitigung des Sonntags=Unterrichts und des Ahend-Unterrichts der Tages=Unterricht, wo angängig in den Vormittagsstunden, eingeführt werden. Hiermit haben sich die meisten Innungen bereits einverstanden erklärt. Die Stundenzahl für die Woche wird mindestens sechs Stunden, durchschnittlich aber wohl acht Stunden betragen müssen, von denen vier auf den Fach= und Zeichenunterricht fallen. Vorläufig wird der Fachunterricht in 83 Abteilungen gegliedert, in denen sämtliche Berufe einigermaßen passend unterzubringen sind. Auf diese Weise ist es möglich, beim Unterricht auf den Beruf einzugehen, wodurch die Ergebnisse der Gesellenprüfungen sicher bald besser werden, als sie heute sind. Durch diesen Fachunterricht wird es der Schulleitung ferner möglich, Sonderwünschen einzelner Innungen inbezug auf die Lage des Unterrichtes usw. nachzukommen und ihre Vertreter in den Schulausschüssen am Unterricht teilnehmen zu lassen, damit etwaige Schäden und Nachteile ausgeräumt werden können. Vermischte Nachrichten. Unwetter in Berlin. Der seit mehreren Tagen herrschende Sturm hat im Verlaufe des Freitags in Berlin großen Schaden angerichtet. Eine Anzahl Personen wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Am Nachmittag hat der Sturm zum Teil den Kirchturm der Lazaruskirche abgedeckt. Ein plötzlicher Windstoß riß von der Ostseite des Turmes oberhalb des Glockenstuhles in einer Ausdehnung von mehreren Quadratmetern Ziegel herab, die dann auf das Kirchdach aufschlugen und es schwer beschädigten. *s Die Ursache des Brandes auf der Brüsseler Weltausstellung. Die zur Untersuchung der Ursache des Brandes auf der Weltausstellung eingesetzte Kommission hat festgestellt, daß das Feuer jedenfalls durch die Unvorsichtig keit eines Besuchers entstanden ist, keinesfalls infolge Feuergefährlichkeit oder Entzünden ausgestellter Gegenstände. Der Bericht stellt die Unzulänglichkeit der Löschmittel fest. a Schweres Eisenbahnunglück. Aus Valparaiso wird gemeldet: In der Nähe der Braden=Kupferwerke in der Provinz'Hiygins entgleiste ein Zug auf einer Brücke und stürzte in die unter der Brücke befindliche Schlucht. Die Zahl der Getöteten und Verletzten beträgt fünfzig. X Die Pest. Wie aus Peking gemeldet wird, wird täglich ein entschiedener Rückgang der Seuche beobachtet. Am 24. ds. sind gemeldet worden zwei Todesfälle an der Pest in Fusiadjan, 18 in Mukden, 85 in Kwang=tschöng=toce, 15 in Charbin und ein Todessall in Tientsin. Die Berichte aus der Provinz Schantung sind zwar unbestimmt, doch scheint sich die Lage zu bessern. ** Wahnsinnstat eines Vaters. Im Ort Grausendorf bei Waldenburg ermordete der Bergmann Leuschner seine Frau und drei Kinder, indem er ihnen mit einem Rasiermesser den Hals durchschnitt, dann verübte er Selbstmord. ∆ Von einer Lawine verschüttet. In dem Dorfe Aibge(Gouvernement des Schwarzen Meeres) wurde das Schulhaus durch eine Schneelawine verschüttet, dabei fanden 12 Knaben und 6 Mädchen den Tad. ∆ Auf einer Eisscholle ins Meer getrieben. Bei der Insel Lewensari löste sich eine Scholle mi Fischern los. Aus dem Geschäftsverkehr. Hotel du Nord, gegenüber dem Hauptbahnhof, bietet mit seinen gemütlichen, festlich dekorierten Räumen während den Tagen den Besuchern, welche sich von dem Trubel erholen wollen, bei guten reichhaltigen Speisen und Getränken angenehmen Aufenthalt. Täglich 1½ Uhr Extra=Table’hôte.— Für Montag abend 8 Uhr hat sich Se. Tollität Prinz rarneval mit Gefolge zum Besuche angemeldet. (Siehe Anzeige). 4% Oest. Goldr. 4% Oest. Kronenr. 4% Russ. 1680er A. 4½% Russ. Anl. 05 4% Ung. Goldrente 4% Ung. Kronenr. Aschen-Mastr. abg. dito Genussscheine Aach.Kleinbahn ky. Elektr. Hochbahn Gr. Berl. Strassenb. Prins Heinrichbahn Hamb.-Am. Pakstf. Norddeutsch Lloyd Berg.-Närk. Bank Berliner Hand.-Ges. Darmstädter Bank Deutsche Bank .Eff.-u. Wechselb. Disk.-Comm.-Ant. Dresdner Bank Essener Kreditbank Luxemburg. Bank M lheimer Bank Nat.-Bank f. D. alte Oesterr. Kredit-A. Reichsbank. Di. Rh.-W. Bodenkred. Rh.-W. Disk.-Ges. Schaaffhaus Bank Westd. Bedenkred. 9870 9870 9390 93 90 9275 00 00 100 30100 30 93 90 9390 91 90 91 90 81 901 82 00 72 00 71 00 148 76/148 75 128 50/128 90 19940199 75 146 10146 10 144 40144 40 106 90/109 20 162 60/162 60 171 40171 60 131 50/131 60 26890/269 25 113 60113 75 19726196 30 164 30 164 60 164 00/164 00 172 00/171 90 100 25/100 25 133 00.133 10 000 00212 ¼ 142 1014240 169 10 169 00 127 10/12710 144 0014440 155 25/155 25 Wechsel. msterdam kurz 0000 169 30 msterdam lang 0000 l000 00 Brüssel kurz 0000 80 725 Brüssel lang 0000 0000 Londen kurz 0000 20 46 London lang 0000 2030 Paris kur 0000 00 00 Paris lang 0000 80675 Wien kurz 85 15 85175 Wien lang 0000 00 00 Ital. Plätze kurz 0000 80 55 Schweizer Pl. kur 00 00 80 90 Oesterr. Banknote 85 25 Russ. Banknote J 29 074 00 Dtech. Spiegelglas 367 00 367 0d Deutsche Wallen 37850 37800 Düsseld. Kammg. 183 0013300 Düsseld. Maschin. 132 0013276 Dynamit-Trust 187 5018810 Eschweiler Bergw. 187 90 187 75 Essener Steinkohle 175 50 175 50 Fac. Mannstaedt V 211 25/21100 Gasmotor Deutz 146 00145 40 Gelsenkirch. Bgw. 212 60/212 75 Gerbstoff Renner 289 50/29300 Gerresheimer Glas 231 25/233 10 Harp. Bergb.-Ges. 190 10 190 70 Herbrand Waggon 17800 17800 Hleesch Eisen-Stahl 304 80 305 00 Humbold Masch.-F. 142 75 143 00 Kahla, Porzellan 338 50 336 75 König Wilh. konv. 255 00 256 00 König Wilh. St.-Pr. 337 00 338 00 Königsborn Bergw. 217 00 219 00 Lahmeyer-Elektr. 11750 117 50 Lapp, Tietbohrung. 112 90 000 00 Laurahütte 173 25/174 00 Ldiw. Lswe& Co. 269 40 288 50 Massener Bergbau 119 00 119 00 Mülheimer Bergw. 191 00190 25 Oberschl. Eisenb-B. 107 50107 25 Oberschl. Eisenind. 94 30 94 90 Orenstein& Koppe 214 00 213 75 Phönix4 247 40 248 00 Rh. Cham. u. Dinak 100 00 102 00 Rh.-Nass. Bergw. 309 40 305 00 Rhein Spiegelglas 285 50/286 50 Rh. Stahlw. Lit. C. 173 00/173 90 Rh.-Westf. Industr. 151 50/151 25 Rh.-Westf. Kalkw. 182 50 183 26 Rh.-W. Sprengst. 244 50245 60 Rombacher Hütten 186 00/186 50 Schuckert Elektr. 164 30 164 10 Stettiner Chamotte 247 25/250 00 Stolberger Zinih 146 50 148 00 Tiets 1ceonbard 132 00/13400 Tuchfabrik Aachen 128 00/129 25 Ver. Köln-Rottwe i. 301 80 301 00 V. St.-W. Zyp. u. W. 182 50 183 00 Wanderer.-W. 396 00 398 75 Westtalia Zement 171 00 171 00 Westt. Draht-Ind. 171 75/171 76 Westf. Drahtwerke 235 00/234 25 Westf. Stahlwerke 58 90 59 00 Wittener Gusssin: 217 00/216 25 85 30 21655/216 70 Berliner telegraphische Ultimokurse. 2 Uhr. Berlin. Febr. 24. 25. Oesterr. Kredit 212[212% Berlin. Handelsgen. 171 ½ 171 ½ Com.- u. Discostob. 117 ½ 117% Darmstädter Bank 181 ½131 ½ Deutsche Bank 266 ½ 269% Discenfo Comm. 197%198% Dresdner Bank 164%165 ½ Nationalbank 133 ¼133 ¼ Schaaffh. Bankr. 144 ¼144% Petersb. Int. Hand. 209 ½ 209 Russ. Bankf.a. Hand 168 ½ 168 El.Hech-u. Untergb. 129 1128% Schantung-Eisenb. 134 ½135 ½ Oesterr. Staatsbahn 157 ½ 158 ¼ Oesterr. Südbahn 19 ½ 19% Anat. Eisenb.(60%) 117% 118 Baltimore and Ohio 106 ½ 106% 0 /216 133 84 145 ½ 2. 4% Russ. Anl. 1902 92% 93 Bochum. Gussstahl. 234 ¾ 235 Deutsch-Luxemb.V 200 ½ 201 ½ Hohenlohe-Werke 214 ½/214 ½ Lauraht“te 173 ½174 Oberschi. Eis.-Bed 107 ½ 107 ½ Oberschl. Eisenind. 94— Phönix 248[248 ¼ Rhein. Stahl 132|173 Rombacher Hütte 186 ¼/187 Gelsenkirchen 212 ¾/213% Harpener 190(190 ¼ Gr. Berl. Strassenb. 200(200% Hamb. Paketfahrt 144 ¼144 Hansa Dampfschiff. 177 ½ 177 Nordd. Lloyd 108% 109 ½ Trust Dynamit 187 ¼187 Allg. Elektr.-Ges. 271 ¼ 272 ¼ Disch. Uebers.-El. 187% 1187% Siemens& Halske 242 ¼ 242 ¼ Schuckert Elektr. 164 ¼/164 Ges. f. elekt. Untern. 173 173 Otavi-Aktien 138 ¼139 South W. Afcika 156 ½ 156 ½ Ein Hauptanziehungspunkt für alle einen eche würzigen rheinischen Humor liebenden Karnevalisten wird wohl das unter der bewährten Leitung des Herrn Broemen stehende J. Broemensche Bier= und Weinrestaurant, Bismarckstraße 97, sein. Es wird dort das denkbar beste in Speisen und Getränken geboten. Allen Weintrinkern kann die dort neu angelegte Weingrotte aufs beste empfohlen werden. Darum, wer einige Stunden ungetrübten Humors genießen will, versäume nicht, das neu renovierte Lokal zu besuchen. Canada Pacific 213 ¼ Orientb. Betr. Ges. 161 Ital. Meridionalb.— Ital. Mittelmeerb.— Pennsvlvania 125 ¼ Lux. Prince Henry 145 ½ Wars.-Wiener Eis. 207 ¼ 3% Deut. Reichsanl. 84 ½ 84 Privatdiskont 3. Stimmung fest. Berlin, 25. Febr.(Tel.) Die beruhigtere Auffassung der für die amerikanischen Eisenbahnen ungünstigen Entscheidung der Frachtratenangelegenheit, die nach einer heftigen Erschütterung des Kursniveaus sowohl in London als auch in Neuyork Platz gegriften hat, verfehlte auch ihre Wirkung auf den hiesigen Markt nicht. Es fanden auf allen Gebieten weitere Deckungen und Rückkäufe statt, sodaß die schon gestern zum Durchbruch gekommene Erholung weitere Fortschritte machen konnte. Besonderem Interesse begegneten Kanada-Aktien, in welchen auf die günstige Wocheneinnahme beträchtliche Rück- und Meinungskäufe erfolgten, wobei auch die Ansicht mitwirkte, daß die Kanada-Bahn von der amerikanischen Frachtratenangelegenheit direkt nicht betroffen werde. Amerikanische Bahnen dagegen erzielten zwar leichte Besserungen, doch bestand größeres Interesse nur für Pennsylvania, die im Verlaufe von ihrem gestrigen Verlust über 1 Prozent zurückgewinnen konnten. Montanwerte setzten gleichfalls mit leichten Besserungen ein, doch kam eine feste Stimmung in diesen Werten erst später auf stärkere Meinungskäufe markanter zum Ausdruck in der Hoffnung auf eine trotz aller Schwierigkeiten doch zu erwartende Erneuerung der Stabeisen-Konvention. Spezielles Interesse bestand für Laurahütte-Aktien. Am Bankenmarkt erfuhren Diskonto auf Rückkäufe eine Steigerung von 1 Prozent. Von russischen Bankaktien gewannen Petersburger Internationale Handelsbank den gleichen Betrag. Von Elektrizitätswerten sind Edison mit einer Steigerung von über 1 Prozent zu erwähnen. Der im Verlauf der Börse bekannt gewordene günstige Reichsbankausweis bot der festen Tendenz guten Rückhalt. Am Rentenmarkt konnten speziell dreiprozentige Reichsanleihe und 1902er Russen anziehen. Von österreichischen Tägliche: WarschauWiener zogen auf Rückkäufe 3 Prozent an. Die feste Grundstimmung erhielt sich auch weiterhin, wurde aber schließlich etwas beeinträchtigt, als London etwas niedrigere Amerikaner Kurse sandte Der Kassamarkt der Industriepapiere war bei anhaltender Kauflust des Publikums fest, auch die Börse nahm besonders in den gestern geworfenen Werten Rückkäufe vor. (:) Berlin, 25. Febr.(Tel.) Pruchtmarkt. Weizen Mai 202.75, Juli 208.25, Roggen Mai 157.50, Juli—.— Hafer Mai 156.50 Juli—.—, Rüböl Mai 60.80, Weizenmehl 00,00-00.00, Roggenmehl 00,00—00,00. (9 Antwerpen, 25. Febr.(Tel.) Deutscher La PlatsKammzug.(Vertrag B) Januar 0,00, Februar.8% März 5,77½. April.75, Mai.72½, Juni 5,70, 5,67½. August.65, September.60, Oktober 5,54½ Nov..55, Dez..52½. Umsatz 810,000 kg. X Vaals, 24. Febr. Marktbericht. Eier per 25 Stück .85 Mk.; Butter per Pfund.30 Mark. es 6re X Maastricht, 24. Febr. Buttermarkt. Angeianten 42115 Kilo Butter. Preisnotierung.41 bis.60 Maft per Kilo. X Maastricht, 24. Febr. GeldwechselnotierungAnkaufskurse. 100 Mark 58.92 Gulden; 100 Francs 4½ Culden.. Wetteraussichten bis Sonntag abends: Veränderlich bei westlichen Winden, zeitweise Niederschläge bei wenig geänderter Temperatuk. Für die Kinder gibt es nichts Bessere“ als einen der vielen Mlichflammeri mit Mondahnn gekocht. Das reine und zarte Mondamm ist, mit Milch gekocht, sehr nahrhaft. mit Mondamin gekochten Speisen sind verdaulich und kräftigend, sie erwärmen stärken die körperliche Widerstez.#### Rezeptbüchlein gr. u. fr. von Brown& Polion, weilinWerten sind Staatsbahn-Aktien gut gefragt. Geld 2½ Prozent. Ultimogeld 3½ Prozent. Toues-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute abend gegen ½12 Uhr unsern lieben, guten Vater, Schwiegerund Großvater, Schwager und Onkel, den wohlachtbaren Herrn Heinrich Strang, trühzeitig verschen mit den Tröstungen der h. kath. Kirche, infolge eines Schlaganfalles im Alter von 77 Jahren zu sich in ein besseres Jenseits abzuberufen. Um ein stilles Gebet für den lieben Verstorbenen bitten Die trauernden Hinterbliebenen: Nikola Strang. Frau Gertrud Strang, geb. Lauis. Damian Strang. 213429 Frau Franziska Strang, geb. Niehaus. Joseph Frau 0 Strang. Odilia Strang, geb. Winkhold, und 8 Enkel. Cornelimünster und Aachen, den 22. Februar 1911. Die Beerdigung findet statt am Sonntag den 26. Febr., nachm. 4 Uhr, vom Sterbehause Cornelimünster, Benediktusplatz, aus.— Die feierlichen Exequien werden gehalten Montag den 27. Febr., morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche daselbst. Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute morgen 6 Uhr meine innigstgeliebte Schwester, unsere gute Schwägerin und Cousine, das wohlachtbare Fräulein Crementine Seumetz, nach kurzer Krankheit, frühzeitig gestärkt mit den Heilsmitteln der röm.-kath. Kirche, im Alter von 69 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um ein Gebet für die liebe Verstorbene bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Aachen-Burtscheid, den 23. Februar 1911. Die feierlichen Exequien werden Montag den 27. Februar, morgens 10 Uhr, in der Pfarrkirche St. Michael zu Burtscheid gehalten. Die Beerdigung ündet hieran anschließend vom Sterbehause Kurbrunnenstraße 3 aus statt. Man bittet von Kranzspenden abzusehen. Familien=Nachrichten. Geboren: Eine Tochter: Ernst Weyl, Bocholt.— Ein Photograph Herm. Daniel, Crefeld. Vermählt: Willy Casaretto mit Helene Krüppner, Chemnitz. Gesterben: Wilhelm Liebrecht, 62., Oppeln.— Heinrich Neuer, 49., Crefeld.— Wilh Gobbers, 68., Hochdahl.— Frau Anna Menges, 64., Trier.— Frau Fanny Schütte, 78., Trier.— Emer. Pfarrer Nikolaus Pieper, 65., Trier. frau Therese Willems, 65 Aldenhoven. W Nie ven Die vom Verein Deutscher Zeitungsverleger anerkannte Annoncen-Expedition WEYERS-KAATZER Aachen, Kleinmarschierstr.—10, Fernspr. 477, empfichlt sich zur Besorgung von Anzeigen an alle Zeitungen, Zeitschriften usw. der Welt. Tarifmäßige Berechnung. Schnellste Besorgung. Fachmännische Ratschläge 20849 auf Orund mehr als 40jähriger Erfahrungen. plat Akt.=Ges. i. L. inen iun.sefindlichen Bode: Rai###nnen nur bis Ende 1% J. benutzt werden. dertias Juni ab sind dieselben 855 81046 Beseicheueet. aunikan; Paisen= und KomEzpriester! 20254 Bekanntmachung. Prarnaßseere Bind. Kachen. An den Fastnachtstagen, Montag den 27. und Dienstag den 28. d.., ist die Kasse nur vormittags von 8½ bis 12½ Uhr geöffnet. Aachen, den 23. Februar 1911. 213468 Der Oberbürgermeister. Trennh. J, kleingehauen, trocken, zum Feueranmachen, 1 Ztr. zu 1,90., 1 Fuhre(10 Ztr.) zu 18.— M. frei aus Haus, abzugeben von dem städt. Holzzerkleinerungsplatz für einheimische Notstandsarbeiter. Bestellungen— schriftlich, mündlich oder telephonisch— sind an das städtische Arbeiterversicherungsbureau, Rathaus, Zimmer 40, zu richten. Die zum Aufsuchen von Bestellungen besonders entsandten städtischen Holzreisenden haben einen diesseits gestempelten Ausweis bei sich, den sie beim Aufsuchen der Bestellungen vorzuzeigen haben. 208978 Der Oberbürgermeister. Bekanntmachung. Nachdem die wegen Ausbruchs der Maul= und Klauenseuche über den hiesigen Schlacht= und Viehhof verhängte Sperre nach erfolgter Desinsektion aufgehoben worden ist, werden die Viehmärkte in gewohnter Weise wieder abgehalten. Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß der Zu= und Abtrieb unter Beobachtung der landespolizeilichen Anordnungen gestattet ist. Nachen, den 24. Februar 1911. Die Direktion des Schlacht= und Viehhofes. Bockelmann. Bekanntmachung. Bei der hiesigen Stadtverwaltung sind zwei Hilfsfeldhüterstellen zu besetzen. Die Annahme erfolgt für die Monate Mai bis Oktober jedes Jahres gegen eine Besoldung von 650 Mk. für diese Zeit, vorbehaltlich jederzeitiger einmonatlicher Kündigung. Bezahlte Nebenbeschäftigung darf während der vorbezeichneten Zeit ohne meine jedesmalige besondere Genehmigung nicht übernommen werden. Für die erfolgreiche Ausübung des Dienstes der Hilfsfeldhüter ist neben vollständiger Gesundheit und körperlicher Rüstigkeit Zuverlässigkeit, Nüchternheit, Energie, gutes moralisches Verhalten und genügende Gewandtheit in Erstattung sachgemäßer schriftlicher Anzeigen erforderlich. Bewerbungen mit selbstgeschriebenem Lebenslauf und Zeugnisabschriften, namentlich polizeilichem Führungszeugnisse, sind mir bis zum 10. März d. J. einzureichen. Militäranwärter haben den Vorzug. Aachen, den 10. Febr. 1911. Der Oberbürgermeister 212000 Veltman. 8 BrennesselHaar= u. Kopfwasser dient 6 zur Stärkung des Haar# wuchses u. verhindert das Ausfallen der Haare. Flasche 85 Pfg. Zu haben bei 20898p Diepenbrock& Dithmar, Großkölnstraße 32. *„ Dag ton. Rosenmontag, vormittags 10 Uhr anfangend: * B D 3 in Mlozart=, Beethoven= und Reumontstraße (am Boxgraben). Besichtigung des Zuges: Konzert aller an demselben beteiligten Musikkapellen. Große Siegesfeier der glorreichen Penn=Armee, des Oecher Storms und der„Blauen Funken". Hochinteressanter Faschings= und Fremden=Verkehr. 50 Parade vor Sr. Tollität Prinz Karneval. Eingaug für Fußgänger uur Mozartstraße(Villa Delius) und Leonhardstraße. Einfahrt für die Zugteilnehmer nur Süd= und Reumontstraße(alter Marschiertorbahnhof). Einlaßkarten à 50 Pfg. an den beiden Eingängen sowie in den Zigarrenhandlungen von Dames, Vigier(Theaterstr.), von Zimmermann, Hack, Etzler rich Wilhelmplatz), Passen(Markt), Mispelbaum(Adalbertsteinweg), Erdelen (Kasinostraße), Mannheim(Burtscheiderstr.), Vogel(Karlsgraben) zu haben. Das Faschingszug-Komitee. Der diesjährige Frühjahrspferdemarkt findet am Mittwoch den 15. März ds. Is. auf den Grundstücken des städtischen Schlacht= und Viehofes statt. Aachen, den 22. Februar 1911. Der Oberbürgermeister. In Vertretung: Ebbing. 21345 Vor dem Hungertode steht, wie die letzten Depeschen aus China melden, die deutsche Mission in Südschantung. Die Berichte über die Einzelheiten in diesem heldenhaften Glaubenskampf sind geradezu erschütternd. Wir bitten unsere Leser ebenso herzlich wie dringend, eine Gabe für diese Mission zu übermitteln. Hier tut rasche Hilfe Not. Wer schnell gibt, gibt doppelt. Helft! der Liebe. Deutsche Gymnasiallehranstalt. gstul. u Maria-Buschhausen Nr. 10. 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Operette in einem Vorspiel und zwei Akten von Franz Lehar. Mittelpreise. Ende 6 Uhr. Abends 7 Uhr: 94. Abonnementsvorstellung. 47. Vorstellung in Serie A: Der Postilion von Lonjumeau. Komische Oper in 3 Akten von A. K. Adam. Lomische Opei Große Preise. Ende gegen 9½2 Uhr. Montag den 27. Februar 1911(Rosenmontag): Zwei Vorstellungen. Nachmittags 3½ Uhr. 29. Nachmittagsvorstellung. Der fidele Bauer. Operette in einem Vorspiel und zwei Akten von Leo Fall Mittelpreise. Ende 6 Uhr. Abends 7¼ Uhr: Volksvorstellung zu kleinen Preisen: Flotte Weiber. Gesangsposse in 4 Akten von Leo Treptow, Musik von F. Roth. Ende 10¼ Uhr. Dienstag den 28. Februar 1911: Zwei Vorstellungen. Nachmittags 3½ Uhr. 30. Nachmittagsvorstellung. Die Fledermaus. Operette in 3 Akten von Johann Strauß. Mittelpreise. Ende gegen 6 Uhr. Abends 7¼ Uhr: 95. Abonnementsvorstellung. 48. Vorstellung in Serie A: Die versiegelte Tenus Mittelpreise. Ende 9¾ Uhr. Mittwoch den 1. März 1911, abends 7¼ Uhr: 96. Abonnementsvorstellung. 48. Vorstellung in Serie B Der Freischütz. Romantische Oper in 3 Akten von C. M. von Weber. Große Preise. Ende nach 9¾ Uhr. zu allen Aufführungen im StadtI Pteter verätg in der Bastant Weyers-Kaatzer, Aachen, Kleinmarschierstr.—19. Tel. 477. Weinnaus Vtegmant 46 Heinrichsalle 46 Ecke Maxstratze Karneval 1911! empfichlt seine vornehm eingerichteten Lokalitäten. Während den Tagen grosse Rostauration. Festwein 1908 Enkircher. Caviar.— Hummern.— Austern. Schönes Gesellschaftszimmer mit Klavier. Telephon 1284. Telephon 1284. KRYLATUIA Pasthachts-Dienstag! PFrandenun-. Im Prinzenhof. Emil Nagel's 19* Karneval in Versallles. — An den 3 als-Tagen von 8 Uhr ab: Den Teilnehmern am Festdiner am Rosenmontag stehen meine Zimmer zur Besichtigung des die Hochstraße passierenden Faschingszuges zur Verfügung. Dinerkarten werden noch bis Sonntag den 26. Februar à M..50 auf meinem Bureau ausgegeben, wo auch der Tischplan aufliegt. Die Dinerkarte berechtigt gleichzeitig zum freien Eintritt bei den Karnevalsveranstaltungen. Passepartout-Karten à M..—(Steuer extra) gelangen in beschränkter Anzahl an Stammgäste und bekannte Familien bis Sonntag zur Ausgabe. nur Pelnrestaurant HEdtAT Theaterplatz 5. I. Etage. Theaterplatz 5. Beluga-Malossol-Caviar.: Natives-Austern. Ostender Hummern sowie alle Delikatessen der Saison. Schönste und beste Gelegenheit zur Besichtigung des Zuges. Vorausbestellungen erwünscht. Garl Elbrechter-Schenk, Traiteur. " Pe Keutser, Auchen Kleinmarschierstrasse 8/10— Fernsprecher 477 Buchhandlung::: Papiergeschäft Spesial=Geschäft für den gesamten Kontorbedarf. Alleinige Niederlage der Kontor- Möbel- Fabrik Dyes& Co., Hannover. Geschäftsbücher Extra-Liniaturen billigst in kürzester Zeit. Hauptvertretung der Geschäftsbücherfabrik J. C. König& Ebhardt, Hannover. 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Betriebsunterbrechungen auf den Linien des Stadtnetzes nicht zu vermeiden, da nach behördlicher Anordnung mehrere Strecken stromlos gemacht werden müssen. Auf den Linien Eupen, Würselen, Weiden 20 MinutenVerkehr. Auf den übrigen Linien Betriebsverstärkung durch eingeschobene Wagen. Des großen Andranges in der Adalbertstr., Elisenbrunnen und in der Großkölnstr. wegen bleiben diese Streckenteile auch für den Rest des Tages außer Betrieb, nötigenfalls eventl. auch am Dienstag nachmittag. Aachen, den 25. Febr. 1911. Die Direktion. Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestande des a. Landwirts Josef Delahaye zu Neusen. b. Landwirts Peter Carduck Wwe. zu Neusen, &c. Landwirts Josef Zander zu Neusen, d. Ackerers Paul Thelen zu Neusen, e. Landwirts Heinr. Hammers auf Gut Mittelürsfeld ist die Baul= und Klauenseuche amtstierärztlich festgestellt worden. Aachen, den 23. Februar 1911. Der Königl. Polizei=Präsident von Hammacher. Handelsregister. Im Handelsregister B 200 wurde heute bei der Firma „Nachener Lohnweberei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung" in Nachen eingetragen: Durch Beschluß der Gesellschafterversamlung von 81. Dezember 1910 ist die Gesellschaft aufgelöst. Die bisherigen Geschäftsführer Albert Loersch und Emil Weber sind zu Liquidatoren bestellt. Zur Vertretung der Gesellschaft ist jeder Liquidator selbständig berechtigt. 21349 Aachen, den 24. Februar 1911. Königliches Amtsgericht. Abt. 5. Weinhaus Friderichs, Elisabethstraße 6 empfiehlt 19004 Weine eigenen sowie nur erster Winzer: 1906er Euerer.00 1906er Graacher.20 1906er Trittenheimer.50 Altona, Elbe. Kaufmann Albert William Schmidt. 1. 4. 11. Babenhausen. Nachlaß des K. Kanzleiexpeditor Jos. Huber 15. 3. 1. Bleicherode. Kaufmann Willy Riemann. 13. 3. 11. Brandenburg, Havel. Konsum=Verein für Plaue a. d. Havel und Umgegend, e. G. m. b. H. in Plaue a. H. 8. 4. 11. Charlottenburg. Kaufmann Albert Baer. 15. 3. 11. - Frau Erna Baer. 15. 3. 11. Delmenhorst. Mühlenbesitzer Chr. Voigt in Hude. 15. 3. 11. Fürth, Bayern. Kaufmann Hermann Kreß in Stadeln. 15. 3. 11. Kiel. Kaufmann Georg Wilhelm Sell. 8. 3. 11. Königswinter. Königswinterer Spar= und Kreditverein, e. G. m. b. H. 1. 4. 11. Köslin. Ingenieur Ernst Thiele. 25. 3. 11. Koitbus. Firma Selma Schliack. 20 3. 11. Kröpelin. Witwe Marie Grammdorf, geb. Westendorf. 10. 3. 11. Mannheim. Fabrikant Robert Scharffe. 11. 3. 11. Meldorf. Nachlaß der Frau Louise Albers, geb. Grotegut. 1. 4. 11. Northeim, Hann. Konsumverein Northeim, e. G. m. b. H. 10. 4, 11. Nürnberg. Bäckermeister Johann Zenkel. 8. 4. 11. — Pens. Lokomotivheizer Joseph Schiele. 8. 4. 11. Ochsenfurt. Kaufmann Heinrich Außermeier. 9. 8 11. Oschersleben. Materiblwarenhändler Hermann Kroppen%s Antsgerichten alphabetisch geordnet. Die Zahlen bedeuten den letzten Anmeldetermin. stedt in Hornhausen. 18. 3. 11. Pößneck. Offene Handelsgesellschaft Chr. Fr. Bernhardt. 15. 4. 11. Prenzlau. Schuhmachermeister Paul Rose. 1. 5. 11. Rastatt. Rastatter Eisen= und Metallwerke. G. m. b. h. 18. 3. 11. Saarlouis. Uhrmacher hann Peter Meder in Dillingen. 13. 4. 11. Salzwedel. Ehefrau des Kausmanns Nathan Salomon, Fannie geb. Salomon. I. 4. 11." selsSinsheim, Elsenz. Hase„ mann Gustav Weil is Steinsfürt. 14. 3. 1I. Tettnang. Konditor Ern Gretzel in Friedrichshaen 11. 8. 11. Verschnitt, hochseine Qualität, ½ Ltr..05 Mk., 1/1 Ltr. 2 M empfiehlt für die Karnevalstage Merkur-Drogerie Franz Nütten Telephon 4295. Julicherstr. 9, Entlaufen schneeweiße Katze langem Schweif. ## ch. 5g Dr Bar uni gue schungelistg un2. Litrarisege be Heilage. gerid in Bhcd. Sam up ae.e ee Saustag, 25. Februar 1911.(Valburge) Zugleich Sonntagsausgabe für den 26. Nr. 43. J. Blatt. Eine der UrigenhP. Retleste=Kachener Zenung. Sblullenstunf und Verlag von Sascheiten un die Rchatten wobe min uicht mit dier Nausnsebuche uusche. Telteste Nachener Jeitung. Auiem erchm Verliaz ues Eche im Gegemen in Nlochen, Gellgahen 1c. Gernlprechanschluß der Redakton Nr. 362. 68. Jahrgang. Fernsprechanschluß der Geschäftsstelle Nr. 62.— Telegrammader se: 6cha Bbonnmmteichingung für auherdeutsche Länder erfrage man bei der zuKändigen Postanstalt, welche auch die Bestellungen entgegennimmt. Direkter Bezro unter Kreuzdand für Deutschland u. OesterreichUngarn 76 Pfg., ausland 85 Pig, pro Woche. Prodenummegs a. Wunsch, Anzeigen kesten 20 Pig: für den Stadtdezirk Nachen 15 Pfg, die Peruzeile. Anzeigen von Behörden, Rotaren 2c. sewie Anzeigen über öffentliche Verkäufe stete 20 Pig. Reklamen 60 Pfg,. die Zeile. (*) Berlin, 25. Febr.(Tel.) dem Platze des Abg. v. Normann, der seute Geburtstag feiert, befindet sich ein prächtiger Hlumenstrauß. Präsident Graf v. Schwerin=Löwitz eröffnet die, Sitzung um.15 Uhr. Auf der Tagesednung e Veratung das Militäretats, Mit der Aufstellung des Etats sind wir einverstanden. Die jetzige Armeeeinkeilung ist nicht zu entbehren. Wir können nur noch solche Dinge zurückstellen, die nicht für die Armee absolut notwendig uno. Die Armee ist eine der ersten Grundlagen der Staaten und muß es stets bleiben. Unser Heer steht trotz aller Angriffe noch immer einzig da. Der Fortschritt unserer Volksbildung ist herbeigeführt worden durch die Zukunft des Heeres. Sein Rückgrat ist die Freundschaft, die das Offizierkorps mit dem Kriegsherrn verbindet; das kann uns niemand nachmachen. Ein weiterer Vorzug ist das Volksheer, zusammengesetzt aus allen Ständen. Trotz aller Mißtöne wird es so bleiben; die Einzelheiten der Grundlagen können sich ändern, aber die Grundlagen selbst müssen bleiben. Das liegt im Interesse aller Parteien. Das ist das nationale Band, das alle verbindet.„„" 744# Sart Abg. Paasche(nl.): Den letzten Worten des Herrn Vorredners schließe ich mich an. Das Heer hat in der Erziehung des Volkes so Großes geleistet, so Großes geschaffen, wie es kein anderer niemals erreicht hat. Aber die Kritik müssen wir uns vorbehalten. Deshalb bedauern wir den Erlaß, der den Offizieren den Verkehr mit den Abgeordneten verbietet. Wir können das Urteil der Sachverständigen bei unserer Kritik nicht entbehren. Es ist bedauerlich, daß es verdienten Männern bürgerlichen Namens nicht möglich ist, ihre Söhne in einem Kavallerieregiment unterzubringen. Trotz der Anerkennung der Tradition muß hier Abhilfe geschaffen werden, wie es schon in Oesterreich geschehen ist. Auch ist es Tatsache, daß seit Jahrzehnten keine Juden mehr Offiziere geworden sind. Dafür ist nicht die Tüchtigkeit maßgebend gewesen. Die Resolution Ablaß geht uns aber zu weit. Für die Offiziere der Grenzregimenter sollten Erleichterungen geschaffen werden. Die Sparsamkeit wird nicht immer konsequent durchgeführt. Abg. Braudys(Pole): Der bewaffnete Friede ist zu teuer erkauft durch Opfer an Menschen und Geld. Die Disziplin beruht auf Frömmigkeit. Darum muß auch für die religiösen Bedürfnisse der Soldaten entsprechend gesorgt werden. Die Polen werden vielfach im Heere zurückgesetzt und sie sind doch eine #taalserhaltende Partei. Abg. Liebermann v. Sounenberg(Wirtsch. Vg.): Die Ausführungen verschiedener Redner waren mir eine rechte Freude. Sie beweisen, wie die Beschäftigung mit dem großen und doch so feinen Organismus unseres Heeres selbst frühere Gegner zwingt, Ihn lieb zu gewinnen. Andere Kritik dagegen war nicht berechtigt. Es muß nach der Besoldungsreform im allgemeinen bei den jetzigen Verhältnissen in der Beamtenschaft bleiben. Den Klagen der Handwerker könnte leicht abgeholfen werden. Die Rede des Abg. Noske beweist, daß die Sozialdemokratie nichts gelernt und nichts vergessen hat.(Lärm bei den Sozialdemokraten.) Das ist das Unglück der Demago= gen, daß sie die Wahrheit nicht hören wollen.(Sehr gutl rechts.) Von der sozialdemokratischen Kritik ist blutwenig übrig geblieben.(Sehr richtig!) Mit der Vaterlandsliebe der Sozialdemokraten ist es nicht weit her. Sie halten nach den Aussprüchen ihrer Führer das Vaterland im Sinne des übrigen Volksteiles für einen überwundenen Standpunkt. Abg. Stücklen(Soz.): Ein Volksheer ist unser Heer noch nicht; denn in ihm kann nicht jeder ohne Rücksicht auf seine Abstammung in die höheren und höchsten Stellen aufsteigen. Unserer Meinung nach ist tatsächlich jedem Offizier, der wehrlose Soldaten mißhandelt, die Ehre abzusprechen. Der Erlaß des Kriegsministers bedeutet tatsächlich eine Herabsetzung der Abgeordneten. Disziplin ist notwendig. Wir wollen aber keine maßlos strengen Strafen. Die Förderung des Turnwesens sollte auch auf die Arbeiterturnvereine ausgedehnt werden, anstatt sie nur auf die Jugendwehren zu beschränken. Eine Verhetzung der Rekruten liegt uns fern. Wir legen Ströbel, daß der preußische Staat unsozial sei, trete ihnen nur nahe, ihre sozialdemokratische Gesinnung ich mit Entschiedenheit entgegen. Eine Sozialpolitik, nicht merken zu lassen, ihren Dienst ordentlich zu tun, die die Herrschaft der Massen bedeutet, wollen wir sich aber nicht chikanieren zu lassen. Wenn Herr nicht.(Bravol rechts.) Eine soziale Tat war die AufLattmann zu Kolonialvorträgen für Soldaten ausge= hebung des Schulgeldes in den Volksschulen, die Arwählt worden ist, so sollte auch einmal einer von uns beiterschutznovelle am Anfang der neunziger Jahre dazu herangezogen werden. Die Sozialdemokraten und die Regelung der Einkommen= und Vermögenshalten Straßenkämpfe, Barrikaden und dergleichen steuer. Es gehört eine große Ungerechtigkeit, Verblenfür reinen Wahn. Unsere Kritik ist berechtigt und dung und Fanatismus dazu, angesichts solcher Tatsie wird dauern, solange die Ursachen zur Kritik bestehen.(Bravol bei den Soz.) Abg. Gothein(f. Vv.): Die Zahlen des Kriegsministers, daß wir 14 Proz., Frankreich 34 Prozent seiner Ausgaben auf Heer und Flotte verwenden, beweisen nichts, da Frankreich z. B. keine Staatsbahnen und staatlichen Bergwerke hat(Sehr richtig!) und sehr viel wohlhabender ist, als wir. Auch die anderen Berechnungen des Kriegsministers beruhen auf zumteil recht naiven volkswirtschaftlichen Annahmen. Diese Heeresausgaben sind unproduktiv, weil sie weder mittelbar noch unmittelbar Güter erzeugen. Die Versicherungsprämie, die wir in Gestalt unserer Heeresausgaben zahlen, beträgt reichlich 1 Prozent unseres Volksvermögens, ist also viel zu hoch. Für die Militäranwärter kann unter den heutigen Verhältnissen nicht immer gesorgt werden. Disziplin ist gewiß notwendig, aber Mißhandlungen seitens der Vorgesetzten sind doch gerade ein Zeichen bedenklicher Disziplinlosigkeit seitens der letzteren. (Sehr richtig! links.) Diese werden viel zu milde verfolgt, jedenfalls milder als zu Zeiten des Ministers von Einem. Gegen niederträchtige oder verrückte Befehle sollten die Soldaten den Gehorsam verweigern. Der Erlaß wegen des Verkehrs von Offizieren mit Parlamentariern ist verfassungswidrig. Wenn die Juden zu Richtern brauchbar sind, sind sie auch zu Offizieren brauchbar. Kriegsminister v. Heeringen: Ein verlorener Krieg kostet uns mehr als die Haltung eines starken Heeres. Die Rekruten werden nach dem Verhältnis der vorhandenen Wehrfähigkeit ausgehoben. Gegen den Abg. Stücklen und seine Angriffe auf das Garde du Corps muß ich entschieden Verwahrung einlegen. !Es besteht kein Unterschied zwischen Adeligen und Bürgerlichen in diesem Regiment. In der Kleidung arbeiten wir sehr sparsam. Der einzelne Mann kostet uns 71 Mark mit dem Paradeanzug. Der Kriegsminister betonte dann, daß kein Unterschied zwischen den Konfessionen gemacht werde und wandte sich entschieden gegen die Auffassung, als ob antisemitische Neigungen in der Armee beständen. Mißhandlungen mißbillige er auf das Entschiedenste. Abg. Carmer(.) bittet den Kriegsminister, die kleinen Städte im Osten, die früher Militär hatten, wieder mit solchem zu belegen. Abg. Linz(Rp.) bittet um Berücksichtigung der kleinen Handwerker bei Vergebung von Lieferungen für das Heer. Das Duell sei ein unberechtigter Akt Abg. Raas(B. Ba.): Die Juden gehören nicht nur einer anderen Religion, sondern auch einer anderen Rasse an. Viel kriegerischer Sinn ist bei ihnen nicht zu finden. Die Figur des jüdschen Offiziers bedeute die Verpflanzung der Komik in das Heer. Darauf wird ein Antrag auf Schluß der Debatte eingebracht, der aber wieder zurückgezogen wird, nachdem Abg. Wiemer(f. Vp.) mit Rücksicht auf die letzte Rede um Ablehnung gebeten und die BeDas Haus vertagt sich darauf auf Fortsetzung der heutigen Debatte. Preußischer Landtag. (*) Berlin, 25. Febr.(Tel.) Abgeordnetenhaus. Die Beratung über den Etat der direkten Steuern wird fortgesetzt bei den Einnahmen aus der Einkommensteuer.„. Janf). Kin, Masslutcch. Abg. v. Bockelberg(kons.): Eine Vereinfachung des Steuerveranlagungsverfahrens halten wir für wünschenswert. Dem Landrat muß die Veranlagung unterstellt bleiben. Nötig ist eine Revision der Steuergesetze, nicht aber die Aenderung der Organisation der Behörden... A4:#em Maemet u Finanzminister reutze: Dem Vorwurf des Abg. Sames sachen von einem unsozialen Staat zu sprechen. Die Sozialdemokratie besteuert ihre Mitglieder in einer ganz anderen Weise als der Staat. Die Angriffe Ströbels waren ungerecht und so frivol wie möglich. (Unruhe bei den Sozialdemokraten; Abg. Hoffmann ruft: Unerhört! Den Ministern ist alles erlaubt.) Präsident v. Kröcher: Der Minister spricht auf Grund verfassungsmäßigen Rechtes. Finanzminister Leutze(fortfahrend): Ich will den Ausdruck frivol ändern und sagen: Die Angriffe waren so ungerecht und unbegründet wie möglich. Es ist der ernste Wille der Regierung, jeden Zensiten mit seinem vollen Einkommen heranzuziehen. Soll das Ziel vollkommen erreicht werden, so muß die Selbstdeklaration eingeführt werden. Der preußische Staat ist ein Staat der Gerechtigkeit.(Lebhafter Beifall.) Abg. Giesberts(Ztr.): Ueber die gesamte Steuerbelastung des Volkes sollte eine klare Uebersicht gegeben werden. Die sozialistische Idee von der Verelendung der Massen wird durch die wirklichen Verhältnisse widerlegt. Die wirtschaftliche Lage der Massen hebe sich zusehends. Wir werden bestrebt sein, die wirtschaftliche Lage der Minderbemittelten weiter zu heben.(Beifall.) Abg. Klocke(Ztr.): Die ländlichen Grundstücke werden nach ihrem Ertragswert zur Ergänzungssteuer herangezogen. Die Ausführungsbestimmungen stehen aber im Widerspruch mit dem Geiste des Gesetzes. Generaldirektor der direkten Steuern Heinke: Die Ausführungsbestimmungen sind unanfechtbar. Wir sind bemüht gewesen, den Ertragswert bei der Einschätzung zu Grunde zu legen. Abg. v. Maltzahn(kons.): Die Frage wird bei der Steuerreform ihre Erledigung finden. Abg. Pachnicke(F. Vp.): Eine weitere Aufklärung über die Finanzreform kann nichts schaden. Der Antrag Mirbach im Herrenhause mußte aber zurückgezogen werden, weil er die Regierung vor eine schwere Aufgabe stellte. Wir erwarten eine Reform der Steuergesetze, die die Garantie für eine gleichmäßige, zutreffende Fassung der Vermögen bietet. Der Landrat muß von der Veranlagungskommission entferne werden.(Beifall links.) Abg. Herold(Ztr.): Wir erkennen an, daß die Regierung bemüht ist, den Ertragswert der Grundstücke bei der Einschätzung zu Grunde zu legen. Die Ergänzungssteuer auf Grund und Boden sollte nicht zu hoch gehalten werden. Generaldirektor Heinke: Ein großer Teil der ländlichen Grundstücke wird nach dem gemeinen Wert veranlagt. Ahg. Ströbel(Soz.): Was der Staat für die Arbeiter übrig hat, hat er in Moabit gezeigt. Die Steuergesetze sind unsozial. Abg. Lieber(ntl.) wünscht eine Ermäßigung der Katastergebühren bei kleineren Grundstücken. Auf eine Anregung Bartscher(Ztr.) erklärt Finanzminister Leutze es nicht für angängig, die Anzahl der Katasterzeichner zu vermehren. Nach weiteren Bemerkungen mehrerer Abgeordneten ist der Etat erledigt. Nächste Sitzung Montag 11 Uhr. Handelsetat. Deutsches Reich. X Der Bundesrat und die reichsländische Verfassung. Gegenwärtig finden Verhandlungen zwischen den Berliner Zentralstellen und den Bundesregierungen darüber statt, inwieweit den Wünschen des Reichstages über den Rahmen der elsaß=lothringischen Verfassungsvorlagen hinaus entgegengekommen werden könne. Sie gestalten sich nach dem„Berl. Lok.=Anz.“ recht schwierig, und es sei vorauszusehen, daß eine Enischeidung hierüber nicht so bald erfolgen wird. Es läßt sich daher vorläufig auch noch nicht absehen, wie sie ausfallen werden. Immerhin ist auf Grund von Erkundigungen an unterrichteten Stellen bereits zu sagen, daß die verbündeten Regierungen die volle Autonomie des Reichslandes als zurzeit noch verfrüht unter keinen Umständen bewilligen noch sich auf eine Schmälerung der kaiserlichen Gewalt in ElsaßLothringen einlassen werden. Hiergegen würde namentlich Preußen seinen ganzen Einfluß aufbieten, und sicherlich mit Erfolg. Dagegen scheint man in den Berliner Zentralstellen geneigt zu sein, bezüglich der Gewährung von Bundesratsstimmen an ElsaßLothringen Entgegenkommen zu beweisen. Man würde diese Stimmen entweder in positiver Form für alle rein wirtschaftlichen Fragen zugestehen, oder in negativer Fassung unter Ausschluß aller Angelegenheiten, die Heer, Marine und auswärtige Politik betreffen. Jedenfalls bewegen sich in dieser Richtung die gegenwärtigen Bemühungen. Vielleicht wird man auch hinsichtlich der Zusammensetzung der Ersten Kammer und kleineren Einzelheiten des Wahlreches für die 2. Kammer mit sich reden lassen, aber weiter dürften die verbündeten Regierungen in ihren Zugeständnissen nicht gehen. Man nimmt indessen an, daß sie ausreichen würden, um schließlich eine Reichstagsmehrheit auf die Versassungsvorlagen zu vereinigen, und daß sich namentlich auch das Zentrum sehr bedenken würde, nach solchem Enigegenkommen der Bundesregierungen das Odium des Scheiterns der Entwürfe auf sich zu nehmen.“ Diese Ausführungen entsprechen im allgemeinen der Auffassung, die man in Bundesratskreisen derzeit hat. Das Spiel beginnt. Die„freten“ Gewerkschaften, getreu ihrem Charakter als Vorschulen und Zutreiber der Sozialdemokratie, beginnen diesmal schon früh mit der Propaganda für die bevorstehenden Reichstagswahlen. In ihrer Presse wird schon Alarm geblasen. Der„Grundstein", das Organ des sozialdemokratischen Bauarbeiterverbandes, fordert in Nr. 6 die Mitglieder auf, die Kandidaten der Sozialdemokratie und nur sie zu wählen: „Wir brauchen Euch heute wohl nicht erst des langen und breiten auseinanderzusetzen, welche Partei die Interessen der Arbeiter vertritt; denn Ihr wißt, daß Ihr eine energische und konsequente Vertretung der Arbeiterinteressen nur von der Sozialdemokratie zu erwarten habt.“ Denselben Artikel brachten noch andere„freie“ Gewerkschaftsblätter, ein Beweis, daß System drin liegt. Die sozialdemokratische„Metallarbeiter=Zeitung" Nr. 5 reitet eine schneidige Attacke gegen den „schwarz=blauen Block“, der von der„empörten Volksseele“ hinweggesegt werden müsse. Der Artikel, der ebensogut in der„Leipziger Volkszeitung“ wie in der angeblich„neutralen“„Metallarbeiter=Zeitung" stehen könnte, schließt mit der Aufforderung: „Werfen wir in den kommenden Tagen des Kampfes das volle Gewicht unseres(gewerkschaftlichen) Zweimillionenanhanges in die Wagschale und vereinigen wir unsern Einfluß mit der politischen(sozialdemokratischen) Arbeiterbewegung zum Sturze aller Volksfeinde." „Schaffen wir Kampfesstimmung und Opferwilligkeit für die schweren Tage, die vor uns liegen, und tragen wir mit bei zum Siege der Kultur über junkerliche und pfäffische Rückwärtserei“, ruft die „freie“„Holzarbeiter=Zeitung(Nr. 7) ihren Lesern zu. — Die politischen Auftraggeber und Zensoren im sozialdemokratischen Lager können mit der„Neutralität“ ihrer gewerkschaftlichen Vasallen tatsächlich zufrieden sein. ** (*) Der Kronprinz auf der Heimreise. Der Kronprinz ist am Samstag in Bombay eingetroffen und hat im Gouvernementsgebäude Wohnung genommen. Die Blätter veröffentlichen in herzlichem Tone gehaltene Abschiedsartikel. Samstag nachmittag 1 Uhr begab er sich an Bord der„Arabia“, die unmittelbar darauf die Anker lichtete. Houand. * Deutschland und die Auswanderer. Wiederholt, und auch in den letzten Tagen wieder, wurde russischen Rückwanderern, die in Rotterdam an Land gekommen waren und keine Pässe besaßen, das Ueberschreiten der deutschen Grenze verboren. Der „Nieuwe Rotterd. Courant“ veröffentlicht deshalb einen scharfen Leitartikel gegen die deutsche Regierung und sagt darin: Es sei doch augenscheinlich der Fall, daß die in voriger Woche mit Konsulatspässen versehenen Russen ohne weiteres die deutsch=russische Grenze nach Rußland hätten überschreicen können, ohne daß hierfür die von der deutschen Regierung geforderten vorschriftsmäßigen Pässe nötig gewesen wären. Die äußerst harte, ja in manchen Fällen herzlose Hal5 Aus dämmernden Nächten. Ein Roman von Anny Wothe. Copyright 1910 by Anny Wothe. Leipzig. Nachdr. verb. Die blauen Augen sprühten fast dunkel auf, und die seinen Nasenflügel in dem blassen Gesicht zitterten leise. „Was sicht dich an?“ fragte der Baron kühl, sich gelangweilt in einen der hohen, geschnitzten Stühle zurücklehnend uund die Augen schließend, so daß seine langen Wimpern wie schwarze Schatten auf dem blassen Gesicht lagen.„Du vergißt wohl völlig, zu wem du sprichst?“ „Nicht eine Minute, Roman, zu meinem Vormund, dem ich sozusagen bis zu meiner Volljährigkeit ausgeliefert bin auf Tod und Leben.“ „Ethel, hüte dich! Du nimmst meine Geduld in geradezu unverantwortlicher Weise in Anspruch. Gesetzt den Fall, du hättest jetzt deine Volljährigkeit erwas wolltest du tun? Meinst du, es sei so leicht für eine junge Dame wie du, sich durch's Leben zu bringen?“ =Leichter gewiß, als hier widerwillig geduldet zu werden, hier, hier, wo ich einen furchtbaren, beklemmenden Druck nicht los werde, wo es mir ist, als ob 10 auf einem Vulkan wandele, aus dem jede Minute 248 Verderben hervorbrechen kann. „Reine Mutter hat ganz recht, wenn sie dich eine Kärrin schilt,“ rief der Baron, hastig ausspringend, eich habe es wirklich satt, deine ewigen Klagen mit anAuhören. Entweder du änderst dich, oder wir sind geRiedene Leute, das laß dir gesagt sein, Ethel.“ Das blasse Mädchen lachte höhnisch auf. =Als ob wir nicht längst geschieden wären. Ich Peitz nicht, woher du den Mut nimmst, mir mit so sacherlichen Drohungen zu kommen.“ #Ein lauernder Blick des Barons streifte das ertecte Gesicht der Cousine, gleichsam, als prüfe er, wie er es wagen dürfe, sie zu reizen. Du glaubst nicht mehr an mich?“ Nein, ich weiß jetzt nur, daß alles, was du mir Plobet, Lüge war: 14 Ssment. =Ethel,“ bat er in einem weichen, beschwörenden der sonst nie seine Wirkung verfehlte.„Ethel, #s du alles vergessen?“ RRichts vergaß ich.“ keuchte as aus der Brust des Mädchens,„nichts, aber ich habe einsehen gelernt, daß du mich betrügst, daß du gar nicht daran denkst, mich später zu deiner Frau zu machen, daß all die schönen Worte Lüge waren, die du mir gesagt, als ich, heimwehkrank nach dem verlassenen Kloster, in deine Arme sank, weil ich an dich und an deine Liebe glaubte.“ „Welch ein törichtes, kleines Mädchen du doch bist, Ethel. Du kennst die Wünsche und den Ehrgeiz meiner Mutter. Kein Mädchen ist ihr reich und schön genug für mich, sie sucht unaufhörlich für mich eine Frau, die mir alle die Schätze zubringt, die sie für mich ersehnt. Sie würde außer sich sein, wenn sie unsere Liebe ahnte. Wir müssen uns in Geduld fassen, Liebling, bis es uns gelingt, sie einer Verbindung zwischen uns geneigter zu machen.“ Ethel sah unsicher zu dem Vetter auf. Er hielt die Augen gesenkt. Undurchdringlich, ernst und verschlossen schien sein blasses Gesicht. „Du lügst,“ rief sie dann plötzlich heftig,„du lügst. wie in jener stillen, sonnendurchglühten Nacht, als wir beide oben auf dem Digernul=Knollen standen und in den Raffsund blickten. Weißt du noch? Am Himmel stand blutigrot der letzte Schein des Tagesgestirns, und drüben im Osten glomm schon wieder das neue Morgenrot. Da sagtest du mir, daß du mich liebst, und ich, ich war so einsam, ich sehnte mich so nach einer Seele, die mich verstand, ich vertraute dir, und sank wie im Er lächelte fast mitleidig mit halb gesenkten Augen„Nein,“ sagte sie mit dunkel aufglühenden Augen, „nun nicht mehr. Nur warnen möchte ich dich. Ich weiß, ich fühle es, Ihr wollt mich betrügen, du und deine Mutter. Aber ich dulde es nicht, hüte dich, Roman! Ich lasse mich nicht fortwerfen um dieses blonde, leichtfertige Ding, das deine Mutter jetzt neuerdings für dich auserwählt hat.“ „Du phantasierst, Ethel. Meine Mutter denkt gar nicht an so etwas. Sie fühlt nur Wohlgefallen an der lichten Schönheit des Mädchens, das ist alles.“ Echel lachte hart auf. „Den Glauben an euch habe ich gründlich verloren. Ihr beide betrügt mich, du und deine Mutter. Warum laßt ihr mich nicht meiner Wege gehen? Ich würde dich vergessen und würde nicht nötig haben, täglich vor mir selber erröten zu müssen. Deine Mutter braucht mich. Keine bezahlte Kraft würde sich so von ihr peinigen lassen, wie ich es tun muß, weil mich die Pflicht der Dankbarkeit an sie fesselt. Keine würde Tag und Nacht zu ihrem Dienst bereit sein, wie ich, und darum hält sie mich fest. Ich zähle die Tage, die Wochen, die Monde bis zu meiner Volljährigkeit, und ich sage dir heute schon, daß ich nicht eine Stunde länger bei deiner Mutter aushalten werde, als ich unbedingt muß.“ „Du hast also aufgehört, mich zu lieben, Ethel? Die Stimme klang schmeichelnd, und ein glühender Blick traf jetzt das heftig zitternde Mädchen, das unter dem Bann seiner nachtschwarzen, zärtlichen Augen unsicher sagte: „Nein, ich habe dich noch immer lieb, Roman, aber ich fürchte mich vor dir.“ Ein triumphierendes Lächeln zuckte um die Lippen des Barons. Der etwas breite Mund zeigte plötzlich das weißleuchtende Gebiß des Mannes, der jetzt mit leiser, schmeichelnder Stimme sagte: „Mein armer Liebling, ich begreife ja, wie sehr du unter der Unklarheit unseres Verhältnisses und der Spannung, die zwischen dir und meiner Mutter besteht, leiden mußt, aber hab' nur Geduld, Kleine, es kommt alles besser, als du denkst und ahnst. Nur Vertrauen mußt du zu mir haben, Vertrauen." Ethel schüttelte den dunklen Kopf. „Ich bin so müde und mutlos,“ klagte sie tonlos. „Es ist mir immer in Gegenwart deiner Mutter, als lege mir jemand eine Schlinge um den Hols, als müßte ich ersticken. Sie haßt mich, ich fühle es täglich mehr und mehr, und doch hält sie mich mit eiserner Gewalt in ihrer Nähe, die ich— verzeihe mir— nicht ertragen kann.“ „Du mußt dich zusammennehmen, Ethel. Nur noch kurze Zeit übe Geduld, und es wird anders werden, ich verspreche es dir, Kind, du wirst dann reumütig um meine Verzeihung flehen.“ „Ich wünschte, ich könnte es,“ hauchre das junge Mädchen mit bittend erhobenen Händen.„Jede Strafe, die du mir auferlegst, würde ich gern und willig tragen, nur frei möchte ich sein von diesem schrecklichen Verdacht, der meine Nächte ruhelos macht und meine Tage zur Qual“ „Welchen Verdacht?“ fragte der Baron mit flimmerndem Blick und einem nervösen Zucken in dem blassen Gesicht. „Ach, ich kann es nicht sagen,“ stotterte Ethel, und dann plötzlich seine beiden Hände ergreifend, rief sie in leidenschaftlicher Angst:„Sage, daß es nicht wahr ist, was meine Seele quält. Sage, daß deine Mutter und du nie bewußt etwas Unrechtes begangen habt, sage mir etwas, das mir mein Vertrauen wiedergibt und es mir möglich macht, die Frau zu lieben, welche die nächsten Rechte an meine Liebe hat.“ „Du bist wirklich ein ganz überspanntes Geschöpf,“ herrichte der Baron das Mädchen an.„Meine Mutter hat ganz recht, du bist nicht ernst zu nehmen. Still, man kommt. Mach dich fort, aber schnell, es braucht uns niemand hier zusammen zu finden.“ Echel sah ihn mit seltsam flimmernden Blicken an. Wie von tausend Tränen zitterte es in den Augen, die keine Tränen hatten. Dann aber wandte sie sich und stürzte, beide Hände vor das Antliß schlagend, heiß aufschluchzend aus dem Saal. Der Baron sah ihr finster nach. „Sie wird gefährlich,“ murmelte er,„verdammt, daß ich mich hinreißen ließ, mit ihr anzubandeln. Ihre sanften, blauen Augen hatten es mir angetan. Ein Narr bin ich gewesen. Der Boden hier ist auch ohne dieses sentimentale Geschöpf wahrhaftig gefährlich genug.“ „Wer verließ dich denn soeben, Roman?“ fragte eine zärtliche Frauenstimme, und die sehr üppige Gestalt einer eleganten Dame strebte von einer Seitentür des Saales auf den Baron zu, der ganz erschreckt zusammenfuhr. „Ich hörte in meinem Zimmer, wie es mir schien, erregte Worte,“ bemerkte die Eintretende, die in rauschenden Gewändern näher kam,„und da fürchtete ich schon—“ „Daß ich mich mit der kleinen Blonden entzweit hätte,“ ergänzte Roman Bonato mit hellem Lächeln. „Sei ohne Sorge, wir sind die besten Freunde. Nein, ich hatte einen Streic mit Ethel.“ „Ethel, Ethel, immer wieder Ethel!“ seufzte die dicke Frau, die vielleicht gegen die fünfzig sein mochte, auf einen Sessel wie erschöpft niedersinkend, und mit der fleischigen, beringten Hand gegen ihre Brust klopfend. „Das Mädel wird noch ein Nagel zu meinem Sarge.“ „Nicht doch, du übertreibst, Carlotta.“ „Bitte, laß gefälligst die Vertraulichkeiten, du weißt, ich liebe sie nicht.“ „Liebste Mama.“„ Sie reichte ihm huldvoll ihre mollige Hand zum Kuß, die er respektvoll an seine Lippen führte. (Fortsetzung folgt.) ee fäür ech ur ue froße Verstimmung erregt, umsomehr als das sen allem Anschein nach nur zum Vorteil einiger er Schiffahrtsgesellschaften geschehe, um zu vermeiden, daß der Auswandererverkehr über holländische Häfen statt über deutsche Häfen geleitet werde. Es wird behauptet, daß mit den deutschen Maßregeln ein ganzes System von Spionage und Denunziation in Holland verbunden sei, das durchaus in Widergruch stehe mit den holländischen Bestimmungen. souand öffne seine Häfen gleichberechtigt für jedermann, und dieses Prinzip werde geschädigt durch das Vorgehen der deutschen Behörden. Der„Nieuwe Retterdamsche Courant“ meint, daß für die holländische Regierung genug Anlaß vorhanden sei, um energische Schritte in dieser Sache in Berlin zu tun, und das Blatt zweifelt nicht daran, daß die deutsche Regierung, wenn sie genau über das orientiert werde, was sich in holländischen Häfen zutrage, ihr menschliches Gefühl sprechen lassen werde, und daß sie alsdann gegenüber Holland so handeln werde, wie es gegenüber guten Nachbarn sich schicke. Frankreich. * Der Rücktritt des Kabinetts Briand wird, wie eine Havas=Meldung besagt, für Montag mit Sicherheit erwartet. Griechenland. = Die Zusammenstöße an der Grenze häufen sich. Vor einigen Tagen wurden zwei türkische Soldaten erschossen, gleich darauf ein griechischer Grenzwächter, und nun liegt folgende Meldung aus Athen den 25. d. M. vor: Ein auf Urlaub befindlicher griechischer Lazarettgehilfe, der mit seinem Bruder in der Nähe der türkischen Grenze jagte, geriet aus Unachtsamkeit auf türkisches Gebiet und wurde von türkischen Soldaten angegriffen. Der Bruder wurde getötet. Der Ueberfall, der durch die leichte Verletzung der Grenzgesetze keineswegs gerechtfertigt ist, ruft allgemeine Entrüstung hervor. Türkei. D Ausbau der Flotte. Der türkische Marineminister schloß mit den englischen Werfren Armstrong, Vickers und Brown einen Vertrag ab für den Bau von zwei Panzerschiffen vom Dreadnoughttyp. Die Schiffe sollen ein Deplazemenr von 18 500 t erhalten und 1800000 Pfund kosten ohne die Armierung, über die noch nicht entschieden ist. Trllalkachrichten. Aachen, 25. Februar 1911. Strafkammerverhandlung vom 24. Febr. Weil er aus dem Hausflur eines Geschäftslokales der Neustraße in Aachen=Burtscheid einen Handseger im Werte von 50 Pfg. gestohlen hatte, wurde der wegen Diebstahls vielfach und erheblich vorbestrafte 41jährige Tagelöhner H. H. zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Auf die erkannte Strafe wurde ein Monat der erlittenen Untersuchungshaft angerechnet.— Der 34jährige Tagelöhner I. Sch. von hier, der unter seinen zahlreichen, wegen Diebstahls, Hehlerei, Sittlichkeitsverbrechens usw. erlittenen Vorstrafen auch schon erhebliche Zuchthausstrafen verbüßt hat, hatte sich am 25. Januar d. J. auf den Speicher eines Hauses in der Alexanderstraße geschlichen und dort eine Menge Wäsche zweier Bewohner im Werte von etwa 25 Mark gestohlen. Als der Mann auf frischer Tat abgefaßt und ein Schutzmann hinzugerufen wurde, widersetzte er sich seiner Abführung in der nachhaltigsten Weise. Das Gericht verhängte heute deswegen über den rückfälligen Dieb zwei Jahre und einen Monat Zuchthaus. Ferner wurde auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren, sowie auf Stellung unter Polizeiaussicht erkannt.— En gleichfalls oftmals vorbestrafter Dieb, der 20jährige Tagelöhner P. St. von hier, wurde wegen Diebstahls eines Stückes Bauholz im Werte von 1,50 M. zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. — Der 30jährige Arbeiter P. J. aus Horst im Kreise Recklinghausen, zuletzt zu Alsdorf wohnend, hatte dort seinem Logiswirt einen Geldbetrag von 2 Mark gestohlen. Der Angeklagte, welcher schon zahlreiche Vorstrafen erlitten hat, wurde wegen Diebstahls im Rückfalle zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt.— Ein Hauer auf Grube Anna zu Alsdorf wurde zu einer Geldstrafe von 100 Mark eventuell zu zwanzig Tagen Haft verurteilt, weil er auf besagter Grube bei Ausübung seines Berufes die nicht verwendeten Sprengstoffe nach beendigter Schicht nicht an die Ausgabestelle pflichtgemäß zurückerstattet hatte.— Die zu Aachen wohnende 46jährige Witwe M. welche außer wegen sonstiger Vergehen schon 7 mal wegen Diebstahls vorbestraft ist, hatte am 17. Januar d. J. einem Manne die Geldbörse mit etwa 20 M. Inhalt aus der Tasche gestohlen. Das Gericht setzte deshalb gegen die rückständige Diebin wiederum 8 Monate Gefängnis fest.— Ein 19jähriger Tagelöhner von hier, welcher versuchsweise aus der Fürsorge=Erziehung entlassen worden war, hatte während dieser Probezeit bei einer mit seiner Familie bekannten Ehefrau mittels Einsteigens durch ein unverschlossenes Fenster eine goldene Uhr nebst Kette und eine Vorstecknadel gestohlen. Wegen dieses Diebstahls verhängte das Gericht über den Angeklagten sechs Monate Gesängnis.— Der 41jährige Schlosser F.., der wegen Diebstahls und Hehlerei schon zahlreiche Vorstrafen erlitten hat, war am 2. d. M. hierselbst auf dem Löhergraben in die Wohnung eines Kellners in diebischer Absicht eingedrungen. Der Schlossergeselle, welcher sich hierbei falscher Schlüssel bedient hatte, wurde jedoch auf frischer Tat abgefaßt und der Polizei übergeben. Der Schlosser, der als sehr tüchtiger Arbeiter bekannt ist, wurde zu 2½ Jahren Zuchthaus verurteilt. Außerdem wurde auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren erkannt und Polizeiaussicht für zulässig erachtet.— Ein zuletzt in Losheim als Bahnarbeiter beschäftigter Schlächtergeselle hatte bei einer zu Losheim wohnenden Familie eine Menge Kleider, sowie nach Erbrechen einer Kiste einen kleinen Geldbetrag gestohlen. Das Urteil lautete auf vier Monate Gefängnis, auf welche Strafe ein Monat der erlittenen Untersuchungshaft in Anrechnung gebracht wurde.— Der aus Jünkerath stammende und oft bestrafte Tagelöhner J. S. hatte sich in der Gegend von Herzogenrath und Geilenkirchen einer Anzahl Mietgeldschwindeleien schuldig gemacht, sowie mehrere Fahrräder gestohlen. Er wurde deswegen zu zwei Jahren Zuchthaus und zu einer Geldstrafe von 1350 Mark eventuell zu weiteren 90 Tagen Zuchthaus verurteilt.— Ein erst 17 Jahre alter Bergarbeiter aus Breinig hatte in der dortigen katholischen Kirche in verschiedenen Fällen die Opferstöcke erbrochen und sie ihres Inhaltes beraubt. Auch hatte der Bursche in derselben Kirche von einem Opferteller einiges Kleingeld gestohlen. Der geistig minderwertige Bursche wurde zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt, jedoch soll Strafaufschub befürwortet werden. ** Zur letzten Stadtratssitzung. Herr Kurdirektor Hey'l bittet uns mitzuteilen, daß er den Ausdruck „Proletarierbrunnen“, diese„ebenso unschöne wie unzutreffende Bezeichnung des öffentlichen Brunnens vor der Bergisch Märkischen Bank“ nicht gebraucht hat. Kunst und Wissenschaft. * Charlottenburg, 25. Febr. Der Schriftsteller riedrich Spielhagen ist gestorben. Spielhagen war zwei Jahrzehnte lang einer der gelesensten Romanschriftsteller. Er ging aus dem Journalistenstande hervor. Schon sein Erstlingsroman„Problematische Naturen“(1860) hatte trotz seiner einseitig liberalen Westauffassung, seiner Verhöhnung des Adels und der Geistlichkeit einen ungeheuren Erfolg. Sein Ruhm blühte in der Zeit von 1860—1877, dann verblaßte er in dem Maße, wie der Sinn für Natürlichkeit in der Romansprache zunahm: denn Spielhagen verstand sich nicht auf die Kunst der natürlichen Mittel. Ueber ein ungewöhnliches Maß von Bildung und Belesenheit verfügend, ließ er davon in seine Werke reichlich überfließen und nahm ihnen dadurch viel von Persönlichkeit, ohne die der moderne Schriftsteller nichts mehr gilt. Nächst dem bereits erwähnten Roman Spielhagens hat wohl„Sturmflut" (1877) die größte Verbreitung erreicht. Spielhagen wurde geboren am 24. Januar 1829 in Magdeburg als Sohn eines Regierungs=Baubeamten, er studierte an den Universitäten Berlin, Bonn und Greifswald. ** München, 25. Febr. Der Maler Fritz v. Uhde ist im Alter von 62 Jahren gestorben. Zunächst ein Jahr Schüler der Dresdener Akademie, wandte Uhde sich dann dem Heeresdienste zu, dem 10 Jahre seines Lebens gewidmet blieben. Den Weg zur Kunst zurück fand er in München und Paris; hier studierie er bei Munkäcsy. Mit Max v. Laebermann gilt er als Hauptvertreter der deutschen impressionistischen Freilichtmalerei. Am bekanntesten sind seine religiösen Bilder („Komm Herr Jesus, sei unser Gast",„Jünger in Emmaus“), in denen sich stark subjektives religiöses Empfinden in realistischer Form zu erkennen gibt. Aus der Umgebung. Jülich, 25. Febr. Die letzte Stadtverordnetensitzung sand am Dienstag statt. Der erste Punkt der Tagesordnung: Antrag auf Verlängerung des Pachtverhältnisses bez. der Eisgewinnung wurde ohne Erörterung genehmigt. Die Vorlage der Bilanz des Wasserwerkes von 1909.10 ergab am 1. April 1910 einen Reservefonds von 15328 Mark. Außer diesem Fonds, der aus den gesammelten Ueberschüssen besteht, verbleibt ein weiterer Reservefonds von 4806 Mark und ein Reingewinn von 1098 Mark oder 6 Prozent. Bezüglich der Verwendung dieser Ueberschüsse schlug die Kommission vor, 10 Prozent dem Reservefonds zu überweisen, sodaß dieser von 4806 Mark auf 4915 Mark steige, und den verbleibenden Reingewinn von 989 Mark der Stadtkasse zuzuwenden. So solle dann alljährlich verfahren werden, sodaß also von jetzt ab das Wasserwerk auch zu den allgemeinen Bedürfnissen sein Teil beisteuere. Der Vorschlag fand einstimmig Annahme. Der folgende Punkt betraf die Deklaration zu dem Wasserwerkstarif. Nach dem seit Errichtung des Wasserwerks bestehenden Tarif erfolgt die Wasserabgabe nach Wassermessern. Jedes angeschlossene Grundstück hat monatlich einen bestimmten Mindestsatz(1,50 Mark bis 5 Mark) zu entrichten, welcher nach dem Steuersatze der Gebäudesteuerrolle abgestuft ist. Für diesen Mindestsatz werden in sechs Stufen 18 bis 60 Kubikmeter vierteljährlich geliefert und für jedes weitere Kubikmeter 18 Pfg. berechnet. Dazu bemerkte der Vorsitzende, Herr Bürgermeister Vogt: Nach einem Erkenntnis des Oberverwaltungsgerichts vom 14. Dezember 1909 sei der in Jülich bestehende Tarif als nicht rechtsgültig anzusehen. Rechtsungültig sei es, wenn neben der Mindestgebühr noch eine weitere Gebühr nach Angabe des Wassermessers erhoben werde, da dann nur die Menge des wirklichen Wasserverbrauchs in Frage kommen könne. Wohl dürfe eine Gebühr für den Besitz einer Wasserentnahmestelle, nicht aber für die Entnahme von Wasser erhoben werden. Die Kommission schlage nun vor, an der bisherigen Gebührenordnung nicht zu rütteln, soweit die Gebührensätze inbetracht kommen. Der Wasserpreis solle nicht verteuert werden. Nur redaktionell solle der Tarif dahin geändert werden, daß eine Mindestgebühr nicht mehr für die Wasserentnahme, sondern für den Besitz einer Wasserentnahmestelle erhoben werde. Die weiteren Punkte: Kanalanlage in der Bongardsstraße, in der Sepulchrinerstraße, Ueberdeckung der Straßenrinne zwischen Herren= und Hubertusstraße werden nach den Vorlagen der Baukommission ohne Widerspruch gutgeheißen. ( Boscheln, 24. Febr. Das nahe gelegene Gut Drynhausen, zirka 400 Morgen groß, ging durch Kauf an die Firma Gebr. Röchling über zum Preise von rund 400000 Mark. Durch diese Erwerbung hat genannte Firma sich geeignetes Terrain gesichert zur Aulage einer Arbeiterkolonie für ihre bergbaulichen Unternehmungen in hiesiger Gegend. Sobald der Schacht „Karl Alexander" abgeteuft ist, soll eine größere Belegschaft angenommen werden. Durch den schon seit einigen Monaten erfolgten Anschluß der Zeche an das staatsbahngleise bei Nordstern werden die auszuführenden Arbeiten wesentlich beschleunigt. r. Wassenberg, 24. Febr. Die dieser Tage unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Beckers stattgehabte Gemeinderatsversammlung beschäftigte sich zunächst mit dem Ortsstatut betreffend die Bebauung im Gemeindebezirk Wassenberg, dessen Erlaß durch den Bebauungsplan und den Ausbau der neuen Bahnhofstraße notwendig geworden war. Der vorliegende Entwurf wurde genehmigt. Dem Antrag auf Erbreiterung des Fußpfades von der Bahnhofstraße bis zur Gasanstalt wurde stattgegeben. Des weiteren verhandelte die Versammlung über den Verkauf eines in unmittelbarer Nähe des neuen Bahnhofes gelegenen Gemeindegrundstückes. Die Verkaufssumme dieser Baustelle sowie die weiteren Bedingungen wurden festgelegt. Eine Eingabe der Karnevalsgesellschaft „Congo“, in der eine Ermäßigung der Lustbarkeitssteuer für die Fastnachtstage beantragt wird, fand entsprechend dem Antrage Berücksichtigung. Den Gegenstand einer längeren Besprechung bildete der Bau eines Erholungsheims als städtische Anstalt. Es wird zu diesem Zwecke ein geeignetes, über 5 Hektar großes, der Gemeinde gehöriges Terrain als Baugeläude gefordert. Das Kollegium gab zu der Anlage seine Zustimmung und beauftragte den Vorsitzenden, den Kauf zu der bereits von ihm vereinbarten Kaufsumme mit der Unternehmerin abzuschließen. Auch wurde eine weitere Abmachung des Vorsitzenden hinsichtlich der Anlegung eines breiten, 500 Meter langen Zufuhrweges einstimmig gutgeheißen. Der Vorsitzende gab bekannt, daß das Landesbauamt auf seine Forderung, nämlich die Anlage des Seitendurchlasses an der Provinzialstraße und die Uebertragung der gesamten Arbeiten an die Firma Hachenberg bestehen bleibe. X Jülpich, 25. Febr. Ein Zug der Dürener Kreisbahn erfaßte heute morgen 9 Uhr auf dem Uebergang der Provinzialstraße in der Nähe des hiesigen Bahnhofes ein Milchgefährt aus Wichterich. Ein Pferd wurde getötet, das andere schwer verletzt, so daß es später getötet werden mußte. Der Kutscher des Wagens blieb unverletzt. Provinzielle Nachrichten. x Düren, 25. Febr. Heute morgen nach 7 Uhr wurde auf den Gleisen des hiesigen Bahnhofes die schrecklich zugerichtete Leiche eines Güterbodenarbeiters von hier aufgefunden. Er hat sich über die Gleise zu seiner Arbeitsstätte begeben und ist dabei von einer Maschine erfaßt worden. Der Verunglückte war verheiraket und Vater von 4 Kindern. * Duisburg, 24. Febr. Am hiesigen Schlacht= und Viehhof ist die Maul= und Klauenseuche bei fünf Kühen festgestellt. Der Viehhof ist gesperrt, und zwar voraussichtlich bis Montag oder Dienstag. Bis dahin darf ein Abtrieb vom Schlachthof nicht erfolgen. Handelsnachrichten. * Berlin, 24. Febr. Von geringfügigen Schwankungen abgesehen, machte die in den beiden letzten Wochen eingetretene Erleichterung auch in der jetzigen Berichtswoche weitere Fortschritte auf dem internationalen Geldmarkte, so daß die Lage jetzt als eine durchaus gesunde zu betrachten ist. Wenngleich der Reichsbankausweis für die letzte Woche noch nicht veröffentlicht worden ist, so darf doch angenommen werden, daß sich die Besserung und Gesundung der Lage darin widerspiegeln wird. Im offenen Markte ist der Geldstand dementsprechend ein überaus flüssiger und selbst die in der Abwicklung begriffene Ultimoregulierung hat bis jetzt keinen nachteiligen Einfluß auszuüben vermocht. Der günstigen Situation entsprechend wird der Privatdiskont jetzt hier mit 3 und in London zum gleichen Satze notiert, während täglich fälliges Geld hier in Berlin sogar zu 2½8 Proz. reichlich angeboten ist. Ultimogeld bedang ungefähr 3½8 Proz., wozu gleichfalls Angebot vorherrschend blieb. hm. Zur Geschäftslage im rheinisch-westfällschen Industriebezirk. Der erste Frühlingsmonat steht vor der Türe und noch immer.läßt die Belebung des Geschäftsganges auf dem rheinisch-westfälischen Eisenmarkt auf sich warten. Das drängt dem unbeeinflußten Beobachter nachgerade die Befürchtung auf, daß es mit dem Frühjahrsgeschäft, auf welches man so große Hoffnungen gesetzt hatte, schließlich nicht viel werden könnte. Man fragt sich vergebens nach den eigentlichen Ursachen des schon so lange andauernden Stillstandes im Geschäftsgange. Der Geldstand ist recht flüssig, der politische Horizont urbewölkt, weder Streiks noch Aussperrungen drohen dem Baugewerbe. Und trotzdem diese unerklärliche Geschältsstille! Es fehlt eben überall an Unternehmungslust, ohne daß festzustellen wäre, warum die berufsmäßige Unternehmung noch immer nicht aus Ihrer Zurückhaltung heraustreten win Das was man einen Konjunkturautschwung nennt. schliesslich doch nichts anderes, als das überall sich zeigende Erwachen der Unternehmungslust und##. damit im Zusammenhang stehende Befürchtung deKäufer, die Preise möchten alsbald steigende Richtuneinschlagen, so daß es wohl geraten erscheine, mit des Eindeckung des Bedarts für die nächste Zeit nicht länger zu warten. Bis jetzt aber haben Händler und Verbraucher noch keinen Anlaß, mit in abschbarer Zeis steigenden Preisen zu rechnen. Im Gegenteil. Verlautes doch offiziell, daß man in den bis zur Stunde noch nicht beendeten Verhandlungen über das Schicksal des Stabeisen-Konvention, deren Verlängerung im Prinzig feststehe, die Herabsetzung des Stabeisenpreises an M. 105(statt des bisherigen offiziellen Preises von M. 112 beschlossen habe. Bei den Verhandlungen über die Verlängerung der Stabeisen-Konvention zeigte es sich einmat wieder, daß die Interessen der grossen Stahlwerke, d. h. degemischten Werke gar verschieden sind von solchen der reinen Walzwerke, so daß sich einer Verlängerung der Konvention nicht unerhebliche Schwierigkeiten ent. gegenstellten. Auch ist für die beteiligten Werke die Prage von großer Bedeutung, ob und in weichem Maße sie am Austuhrgeschäft beteiligt sind, oder ob deSchwerpunkt ihres Betriebes auf dem Inlandgeschaft beruht. Jedenfalls gewinnt die Frage der Aufrecht. erhaltung oder Auflösung der bestehenden Syndikatund Verbände in der Eisenindusrie eine immer größer werdende Bedeutung, je näher der Zeitpunkt heran, rückt, in welchem über das Schicksal sowohl des Stahl, werksverbandes, wie des Kohlensyndikats die Entschei. dung iallen muß.— Ueber den Geschäftsgang in der Ruhrkohlenindustrie ist nicht viel Neues zu berichten. Das Geschäft nimmt seinen regelmäßigen Verlauf und hat seine Hauptstütze in der Ausfuhr sowohl nach den norddeutschen Häfen, wie nach Belgien, Holland und Prankreich. Perionensend der Eicht Baher.— Standesamt l. 25. Februar. Geburten. Elisabeth, T. von Heinr. Dautzenberg, Grundarbeiter, Jakobstr. 18.— Karolina, T. von Kornelius Beeck, Tagelöhner, Alexanderstr. 208.— Josephina, T. von Wilhelm Kuckartz, Hüttenarbeiter, Alexanderstr. 70.— Therese, T. von Jakob Kogel, Tagelöhner, Adalbertstr. 81.— Gertrud, T. von Konrad Pesch, Schneider, Hubertusstr. 47.— Katharina, T. von Ludwig Chorus, Weber, Königstr. 60. Heiratsankündigungen. Hermann Widmann, Gnesen, mit Helene Bellinghausen, Boxgraben 26. Heiraten. Ludwig Heggen mit Anna Breuer.— Joseph Hilgers mit Maria Schnitzler.— Albert Spitz mit Anna Stoffels.— Jakob Wagner mit Katharina Hausmann.— Karl Frantzen mit Anna Lambertz.— Richard Burghof mit Anna Kämmerling.— Adolf Queck mit Greta Schüder.— Peter Beiß mit Anna Langohr.— Joseph Roesch mit Kath. Kuckelmann.— Heinrich Jakobs mit Gertrud Reisten.— Franz Nießen mit Katharina Ketteniß.— Joseph Joisten mit Antonia Weerts.— Joseph Kuckartz mit Elisabeth Herbst.— Joseph Angermann mit Gertrud Formen. Heinrich Bruckmann mit Josephine Dubois. Sterbefälle. Heinrich Godesar, 3., Bergdrisch 19. Wilhelm Prinz, 1 J. 4., Vaalserstr. 7.— Marie Lehmann, 68., Augustastr. 25.— Martin Krümmer, 7., Bergstr. 16. Freude am Abend, Griesgram am Morgen— 9 das war bei mir so die Regel, bis ich's mit Fays Tächten Sodener Mineralpastillen versuchte. Nun ###schadet mir weder das Rauchen noch das Trinken, # ich leide nicht mehr wie früher unter den häßlichen Verschleimungen, und morgens bin ich pudelwohl. " Und das alles, weil ich abends und morgens ein ### paar Faysächte Sodener lutsche. Eine Schachtel reicht ###mir eine ganze Weile und sie kostet dabei nur 85 Pig, 21344n Wenn Sie Ihr Kind gesund, munter und geistig frisch sich entwickeln sehen wollen, so geben Sie ihm Dr. Hommel's Haematogen. Warnung! Man verlange ausdrücklich den Namen Dr. Hommel's, Todes-Anzeige. Heute nachmittag ½2 Uhr verschied sanft mein langjähriger Geschäftsleiter und Prokurist, Herrn Aus dem Buchbandel Soeben ist erschienen: Navier Schaefers. VLuther Es hat Gott dem Allmächtigen gesallen, heute mittag 1½ Uhr meinen innigstgeliebten Gatten, auseren guten Vater. Großvater, Schwager und Onkel, den wohlachtbaren Herrn Kafter-Schäcfers zu Sich in die Ewigkeit zu nehmen. Er starb nach kurzer Krankheit, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente. Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen: Elise Schaefers geb. Neu, Johanne Hartmann geb. Schasfers, Carl Hartmann, Dr. Bernhard Schaefers, Max Schaefers. AACHEN, Düren, Sigmaringen, Bonn, den 25. Februar 1911. Seine große Pflichttreue während seiner 42jährigen Tätigkeit bei mir, sowie sein durchaus biederer und ehrenhafter Charakter sichern ihm ein bleibendes, treues Andenken. AACHEN, den 25. Februar 1911. Madsseh-Sarden. von Hartmann Grisar S. J. Erster Band: Luthers Werden. Grundlegung der Spaltung bis 1530. — Lex=,°, ca. 700 Seiten.— Preis M. 12.—, gebunden M. 13.60. Vorrätig und zu beziehen : d u r c h d i e B u c h h a n d l u n g: Weyers-Kaatzer, Aachen, Kleinmarschierstr. 8/10, Fernsprecher 477. Templergraben 48 1. Etage 4 helle, freundl. Zim, Mansarde, Bleiche im Garten, alle Bequemlichkeiten, zum 7. März zu vermieten. Ausk. daselbst. 47327 Die Beerdigung findet statt Dienstag den 28. Febr. vom Louisenhospital aus. Die feierlichen Exequien werden am Mittwoch den 1. März in der Pfarrkirche St. Michael gehalten. Trauersachen färbt tleischwarz zu den billigsten Preisen in kürzester Frist Dampf-Färberei Thiele, 65 Adalbertstraße 65. 20975 BAA Für die uns beim Hinscheiden unserer geliebten Gattin, Mutter, Schwägerin und Tante bewiesene Teilnahme, sowiefür die schönen Kranzspenden sprechen wir allen Verwandten, Preunden und Bekannten unseren tiefempfundenen Dank aus. Familse Wiühelm Janes. 1 Schöne 1. Etage im Lousbergviertel. 6 Räume und Mansarde, zum 1. oder später zu vermieten. 47241 Ausk. Großkölnstr. 22. " eer Kurnebumzin! erscheint für Montag und Dienstag nur je ein Blatt, welches Dienstag bezw. Mittwoch vormittags ausgegeben wird. Anzeigen für die Montags= und Dienstagsnummer müssen bis Montag bezw. Dienstag mittag in unseren Händen sein. Am Karnevalsmontag und=Dienstag bleiben unsere Geschäftsräume, Seilgraben 16, ur nachmittags geschlossen. Die Expedition des Echo der Gegenwart. von Aahen.— Rr. 1. 15. Jahrgang. Samstag, 25. Februar— Einziges Blatt. „ G e g e n d u r n Chefredakteur: Hilarius Spitzseder. Rotationsdruck von Kaatzers Erben. Deutscher Reichstag. 111. Sitzung vom 22. Februar 1911. An der Bundestafel: Kanzler v. Bethweg=Hollmann, Staatssekretäre für Inneres Dr. Delbrücken, für Aeußerlichkeiten Kinderlein=Wächter, Staatsskretär für Neutral=Moresnet Born von Zulach, Das Haus in mäßig vol; auf den Trisünen Besgnlein und Weung r,3u8 Beutranzen Pgaußzisch, Belgisch=Moresnet und ven umliegenpen Ländern: Auf der. Tagezarpnung, lebt, Die. Verstung der Verfassungsänderung für Neutral=Moresnet. Präsident v. Schwering=Löbitz: Das Wort hat der Herr Staatssekretär für Inneres. Staatssekretär Delbrücken: Die Frage der staatsrechtlichen Stellung Neutral=Moresnets zum Reiche hat uns bereits ein Jahrhundert Tag und Nacht beschäftigt. Viele meiner Amtsvorgänger haben sich an hieser Frage die Köpfe zerbrochen. Bei den meisten in die vorzeitige Amtsmüdigkeit auf das Kopfzerbrechen über das Wohl des Schmerzenskindes Neutral=Moresnet zurückzuführen.(Lachen bei den Soz.) Sie(nach links) haben sich nie den Kopf zerbrochen über das Wohl Ihrer Mitmenschen, höchstens sich die Köpse zerschlagen.(Sehr gut! und Heiterkeit rechts, große Unruhe links.— Abg. Hoffmann, mit geballter Faust: Haben Sie Fourage? Ich stehe Sie zur Verfügung. Heiterkeit.) Präsident v. Schwering=Löbitz: Herr Abgeordneter Loffmann, Sie sind hier nicht in Moabit, ich rufe sie wegen Herausforderung zum Faustkampfe zur örönung.(Große Unruhe bei den Soz.) Staatssekretär Delbrücken(fortfahrend): Schon bei der Grenzregulierung im Jahre 1815 wurde zwischen die ruhigen Bewohner der beiden Nachbarländer ein Keil in der Gestalt von Neutral=Moresnet getrieben, und die ständige Antreibung dieses Keiles hatte zur Folge, daß noch nicht zwei Jahrzehnte später Holland aus dem Leim gegangen ist. Anfänglich, wie Sie wissen, bildete Neutral=Moresnet, oder Altenberg, eine Republik zwischen den schwarz=weißen und den gelb=roten Grenzpfählen mit einem selbsterwählten Präsidenten. Diese Staatsform sagte den Altenbergern jedoch nicht lange zu. Sie gingen von der richtigen Ansicht aus, daß sie sich ebenso gut einen Regenten leisten könnten, wie die kaum bedeutenderen Staaten Preußen und Holland. So wählten denn die Altenberger im Jahre 1896 den Grafen Pie von Calamine zu ihrem Regenten mit dem Rechte der Thronfolge für seine Nachkommen in männlicher und weiblicher Linie. Pie von Calamine ftel im Jahre 1839 in der Schlacht am Entenpfuhl gegen die Köllepötzer über einen Baumstamm und wurde von den Feinden in einem Automobil nach Aachen entführt, wo er bald nachher eines natürlichen Todes starb. Da er unverheiratet war und keine Nachkommen hatte. ging die Herrschaft des Hauses Calamine in die Brüche.(Abg. Leibknecht: Ich protestiere dagegen, daß der Graf von Calamine keine Blocke des Präsidenten.) Präsident v. Schwering=Löbitz: Herr Abgeordneter, Ihr Protest kommt 70 Jahre zu spät, Sie können an der Tatsache nichts ändern, daß das Geschlecht derer von Calamine ausgestorben ist. Abg. Leibknecht: Nach dem Staatslexikon existieren heute noch(große Unruhe, der Präsident läutet sortwährend die Glocke) die Herren von Kelmis in Neutral=Moresnet; das sind.... Präsident von Schwering=Löbitz: Herr Abgeordneter, wenn ich läute, will ich etwas sagen. Ob Kelmis oder Calamine ist für die Verfassungsänderung in Altenberg wertlos. Abg. Leibknecht: Jedenfalls liegt hier eine historische Unstimmigkeit vor.(Heiterkeit links.) Staatssekretär Delbrücken(fortfahrend): Das Land wäre zerfallen, hätten wir uns nicht in der unDer graußige Fund. Es war um die Zeit des Hasenpfeffers. Und es war um die Zeit, daß drei Oecher Jonge nach„Kölle“ fuhren, dortselbsten Atzung und Trank nahmen, sehr viel Trank, beinahe äußerst viel, so daß ihnen etwas abhanden kam, z. B. der Standpunkt. Es entspann sich dieserhalb ein kurzer Disput zwischen ihnen, wer ihn noch habe, den Standpunkt, und wer ihn nicht mehr habe, den Standpunkt, und wer daher füglich die verdammte Pflicht zu übernehmen habe, die anderen durch die Fährnisse einer Großstadtnacht zu lotsen. Es fand sich aber, daß weder der Eine noch der Andere noch der Dritte und Letzte ven ihnen ihn noch hatte, den Standpunkt, weshalb sie mittels einer Droschke und eines Monokels weiterzukommen suchten. Kraft des Monokels wurde ihnen sichtbar, daß hinter den Pferdeschwänzen sich ein zuckerhutförmiger Kegel hervortat, der sich bei genauem Zusehen als weißer Blech=Zylinderhut herausstellte, unter dem ein Droschkenkutscher saß. Der Volksmund aber tac sich auf und nannte solches: Kalkeimer. So die schwarz gestrichen waren nannte er: Lakritzeneimer. Und sie waren beschaffen aus Blech, dieweil die Stadt sie lieferte, die Stadt Kölle. Unter Assistenz des Monokels hatten sich die Oecher Raugs einen Kalkeimer ausgesucht und befahlen kurfürstlich: Zum Bahnhof! Der Mond schien hell wie in Bürgers„Lenore“. Die Katzen schrien auf den HinterLausdächern, denn es war die Zeit des Hasenpfeffers. Jonge die alkoholblinzelnden Augen der Oecher ##se an dem Kalkeimer des Droschkenkutschers vor eonen hängen, der sich in schwermütiger Silbouette von dem gestirnten Himmel abhob. Langte da Einer den ihnen mit dem Spazierstocke aus, tastete nach der hwermütigen Mondscheinsilhouette des Kalkeimers und faßte einen zäsarianischen Gedanken: Wenn ich d einerhautel.. g..6u:— 8 . Eins! Zwei! Drei! Bum!! Kollerte er herab von enem hohen Haupte und prasselte mit plebesischem Standal wie ein Mülleimer auf den Asphalt. Es war händlich. Denn hatte bisher der Droschkenkutscher mnter dem gestirnten Himmel wie ein Vorbild die Rers. gesessen,„eine Würde, eine Hoheit entfernte „Pertraulichkeit“, so fuhr er jetzt wie ein mit Gehzorurgt## versehener Edamer Käse herum, scheie Kerz auf seine Kavaliere ein, die mit erschreckten gn aus der Droschke sprangen und mit wiederkäns!" Standpunkte davonflüchteten. VollKutsche,ei Würde und Hoheit entkleidet, stürzte der ihnen peitschenknallend nach mit der zur Zeit Unglichen Frage:„Wellt ühr mich bezahle, ühr DreckSaß# sser, Uhr Lumpsäck, ühr gemein Schnapslumpe!! t, saht! Dat et ävver dreckig! Uehr hundserneine Dreipfennigsbaronge—.“ Karnevalistische Ausgabe für Witz, Humor und Satire. Neue Beiträge werden in diesem Jahre nicht mehr angenommen.— Telegrammadresse: Echo, Aachen.— Fernsprecher Nr. 62. eigennützigsten Weise seiner angenommen. Wir stellten einen Statthalter an die Spitze und gaben dem Lande die Selbstverwaltung. Wie sehr wir indessen von Liebe und Wohlwollen zu unserem Altenberger Volke durchdrungen sind, so sind wir gegenwärtig nicht in der Lage, ihm eine Verfassung zu geben, wie solche die übrigen Bundesstaaten besitzen. Auf meinem Ausflug in das Altenberger Gebiet und namentlich bei dem Festessen im„Kasino“ habe ich nicht den Eindruck gewinnen können, daß die Altenberger Bevölkerung selbst in der Verfassungsfrage einig geht und für die vollständige Autonomie schon völlig reif ist.(Lebhafter Widerspruch in der Mitte und links.) Auch die Kundgebungen des Sportive Calamine und die zahlreichen Zollhintergehungen in Neutral=Moresnet sind Erscheinungen, die zu denken geben.(Abg. Leimert: Wenn man es überhaupt noch kann. Heiterkeit.) Was wir ihnen geben wollen, sind zwei Kammern(Rufe: Küche! Mansarde! große Heiterkeit) und das geheime direkte Wahlrecht.(Zuruf: Ist das alles?) Alles andere wollen wir für uns behalten. (Beifall rechts.) Abg. Vonderschur(Ztr.): Der Staatssekretär war im allgemeinen bemüht, uns die verpfefferte Suppe der Regierung einigermaßen schmackhaft zu machen. Aber zunächst muß aus der Suppe der fremde Landesherr verschwinden. Wir wollen einen eigenen Landesherrn, und zwar einen der unsrigen. Sodann wünschen wir mindestens 10 Stimmen im Bundesrat, was nach der Größe des Landes und der Zahl der Einwohner nicht zuviel verlangt ist. Mit einer Kammer haben wir genug, die erste Kammer würde ja doch nur eine sogenannte gute Stube sein, die nur die von Berlin Auserwählten betreten dürften. Wir kennen die Berliner Richtung genügend und danken für Obst.(Große Heiterkeit.) Wenn der Staatssekretär von Schwierigkeiten gesprochen hat, so sei an ein großes Wort erinnert, das ein bedeutender Mann vor einem Jahre in derselben Angelegenheit ausgesprochen hat: Schwierigkeiten sind dazu da, um überwunden zu werden.(Lebhafter Beifall.) Dieser bedeutende Mann heißt Bethweg Hollmann.(Lebh. Beifall.) Wenn die Suppe in der Kommission nicht genießbarer gemacht wird, verzichten wir auf das Linsenmus. Präsident v. Schwering=Löbitz: Das Wort hat der Abg. Engel.„„ an Watil Abg. Engel(Soz.): Für meine politischen Freunde ist die Vorlage unannehmbar. Selbst ein gewöhnlicher Engel kann sich nicht mit ihr befreunden, geschweige denn ein Altenberger.(Große Heiterkeit.) Es weht zu viel Berliner Wind durch den Entwurf. (Erneute große Heiterkeit.) Wir wünschen Gleichberechtigung mit den übrigen Bundesstaaten. Vor allem verlangen wir Moresneter Schutz gegen das einnehmende Wesen Preußens.(Heiterkeit.) Auch wollen wir keinen Prinzen an der Spitze, der, wie schon Bismarck sagte, nur nach Altenberg kommt, um zu spielen. Wahlberechtigt und wählbar müssen beide Geschlechter sein. Das Parlament soll gleichsam einen gemischten Chor bilden, damit wenn genug geredet ist, auch mal gesungen werden kann. Die Sitzungen sollen Sonntags nachmittags stattfinden mit nachfolgendem Tanz; nur so kann unser Land wieder aufblühen. Auf der Kleinbahn nach Aachen wird Sonntags Fünfminutenverkehr einzurichten sein; die neue Schnellzugslinie Brüssel=Tongern= Visé=Aachen muß über Altenberg geleitet und der Hauptbahnhof in der Nähe des Kasinos errichtet werden. Das neue Kurhaus im Spitalsgarten und die Spielbank sind für den internationalen Verkehr weiter auszubauen.(Glocke des Präsidenten.) Präsident v. Schwering=Löbitz: Herr Abgeordneter, das Kurhaus und die Spielbank gehören doch wohl nicht zur Verfassungsfrage für Neutral=Moresnet?(Heiterkeit.) Ich ersuche, bei der Sache zu bleiben.„, 2 I1. Teiaskans Abg. Engel: Das Kurhaus und auch die Spielbank befinden sich in schlechter Verfassung, ich glaubte deshalb...(Glocke des Präsidenten). Derzeit lief einer der flüchtenden Kavaliere einen Bogen um die Droschke und schickte sich an, den Kutschbock hinaufzuklettern, um mit der schlaftrunkenen Rosinante davonzujagen. Oha! Mordsdunnerkeil ist ihm da der köllsche Vetturino mit fletschenden Zähnen vor der Visage, und der wackere Oecher schlottert in der Angstbux, denn er sagte größenwahnsinnig: „Na, Spaß. Ich bezahle den Schaden.“ Damit rafft er den Kalkeimer auf, dessen Blechkrempe schon in grauer Vorzeit aus dem Blei “„Wats“ schnaupt der Mann des Fiakers ihn an, „Wat? Bezahle! Bezahle! Ne städtische Zylinder eß net ze bezahle!“ Hält aber die Hand auf, da der Aachener ihm fünf Mark hineinlegt, und erstaunt sich, daß der auch den pp. Kalkeimer mitnimmt. „Ich hab' ihn bezahlt, er gehört mir,“ sagte der Aachener und suchte das Weite, denn sonst müßte ich heute von ihm schreiben: R. I. P. In Aachen hing die tiefe Nacht. Da erwachte in den drei Jongens das Gähnen im Magen, und sie suchten eine Atzungsstelle auf, die ihnen etwas Warmes; Denn es war um die Zeit des Hasenpfesfers. Aßen den Pfeffer, garantiert Hase, Umtausch nicht gestattet; und da sie den Kalkeimer vor sich auf den Stuhl niedergestellt hatten, warfen sie die Knochen und Knöchlein hinein, erzählten auch viel Schmus von ihrem Abenteuer in Kölle und gingen davon im Morgengrauen und sagten noch, den stadtkölnischen Zylinder verehrten sie dem Herrn Wirten, der ergebenst das Maul darüber halten solle, denn der beleidigten Stadt Kölle mit dem Dom und dem Rhein wäre verschiedenes zuzutrauen. Sagte alsdann der Wirt zum „Schmeis ihn fort, den Blechpott ich will mit die Stadt Kölle nix zu tun habe. Ab! Kusch!“ Wandelte dann der Hausdiener mit dem köllschen Kalkeimer nach der Küche, und da nun schon Knochen und Knöchlein drinnen lagen, im Kalkeimer, und da noch Knochen und Knöchlein in der Küche herumlagen, von denen der Wirt ähnliches gesagt hatte wie vom köllschen Zylinder, nämlich:„Schmeiß sie fort, ich will nix mit die Gesundheitsbehörde zu tun habe“, so griff der Hausknecht auch ein Kopfgerüst auf, dem zu Lebzeiten niemals Hasenohren angewachsen waren, das aber des öfteren, wenn der Mondschein hell schien, wie in Bürgers„Lenore“, auf Hinterhausdächern spazieren ging, griff es also auf und warf es zu den übrigen Extremitäten als da waren: abgenagte Schweinsfüße, Kalbskottelets, in den Kalkeimer. Vergrub ihn beim heimeligen Morgengrauen hinter dem Hotel in dem mit Schutt überwucherten Bauplatze. Das war anno 1911. Anno 1909 wars anders. Aber Aachen war noch die Stadt der Ausgrabungen, die Wundersames aus Präsident v. Schwering=Löbitz: Das müssen Sie beim Bauetat oder bei den Regiearbeiten vorbringen; hierher gehört es nicht. Das Wort hat der Abg. Wassermann. Abg. Wassermann(ntl.): Wir stellen uns auf den Boden der Vorlage. Wenn die Altenberger alle solche Engel wären wie der Vorredner(Große Heiterkeit), dann würden unsere Bedenken schwinden. Ein gemischtes Parlament wäre mir im Grunde sympathisch, aber das weibliche Element nimmt heute schon in Altenberg eine dominierende Rolle ein. Können wir sie ihm nehmen?(Stürmisches Nein! auf der Gallerie.) Die Frage der Statthalterschaft interessiert uns nur insoweit, als er Förderer des Impfzwanges sein muß.(Glocke des Präsidenten.) Präsident v. Schwering=Löbitz: Das Impfen gehört doch nicht hierher.(Abg. Strebel ruft: Aber das Schimpfen!) Das Wort hat der Abg. Neumann. Abg. Neumann(Fortschr. Vv.) Sogar Mecklenburg hat seinem Lande eine Verfassung gegeben.(Abg. Leibknecht: Die ist auch danach! Heiterkeit.) Was Mecklenburg hat, dürfen Sie Altenberg nicht versagen. Eines freut mich in der Vorlage, nämlich die Verleihung des geheimen, direkten Wahlrechts an Neutral=Moresnet. Da dürfen wir uns der Hoffnung hingeben, daß der Herr Reichskanzler dasselbe Wahlrecht auch bald in Preußen einführen wird. (Der Reichskanzler nickt.— Große Unruhe rechts; Bravo! und Händeklatschen links; Abg. Hoffmann springt auf das Pult und ruft: Der Herr Reichskanzler hurra, hurra, hurra! Leibknecht, Strebel, Leimert und Hirsch haben mittlerweile den Reichskanzler hochgehoben und tragen ihn durch den Sitzungssaal zum Restaurationszimmer. Die Rechte schnaubt vor Wut; der Präsident läßt eine Pause von 11 Minuten eintreten.) Nach der Pause erhält das Wort Abg. v Biebersteck(.): Die Szene, die sich soeben hier abgespielt hat, ist noch nie dagewesen. Es ist mir unverständlich, daß der Herr Präsident nicht eingeschritten ist. Präsident v. Schwering=Löbitz: Ich verbitte mir jede Kritik meiner Amtsführung.(Bravo! bei den Soz.) Im übrigen dürften Sie nun bald zur Sache kommen.(Heiterkeit.) Abg. Biebersteck(fortfahrend): Ich bin sprachlos — ich bin sprachlos, daß der Herr Präsident die Vergewaltigung des Reichskanzlers durch die Sozialdemokraten unterstützt.(Große Unruhe und Lärm bei den Soz.) Präsident v. Schwering=Löbitz: Herr Abg. von Biebersteck, ich rufe Sie wegen dieser Bemerkung zur Ordnung. Abg. v. Biebersteck(fortfahrend): Bismarck würde sich im Grabe umdrehen, wenn ihm dieser Auftritt zu Ohren käme.(Abg. Hoffmann ruft:Schämen Sie sich! Große Unruhe rechts.) Präsident v. Schwering=Löbtitz: Beruhigen Sie sich, Herr Hoffmann, ich nehme Ihnen diesen Ausdruck nicht ernst.(Großer Lärm bei den Soz.) Abg. Hoffmann: Das ist mir egal, ich nehme Euch allemal nicht ernst. Präsident v. Schwering=Löbitz: Herr Hoffmann, wegen des ersten Satzes rufe ich Sie zur Ordnung. (Abg. Hoffmann: Meinetwegen auch wegen des Präsident v. Schwering=Löbitz: Ich rufe den Abg. Hoffmann zum zweitenmale zur Ordnung. Abg. Hoffmann erhält das Wort zur Geschäftssordnung: Als ich eben auf die Ausführungen des Kollegen von Biebersteck den Ausruf tat.... Präsident v. Schwering=Löbitz: Herr Abgeordneter, das ist nicht zur Geschäftsordnung, das ist persönlich. Abg. Hoffmann: Dann bitte ich um das Wort zu einer persönlichen Bemerkung. Der Abg. Biebersteck versteht so wenig von der Verfassungsfrage, wie.... (Glocke des Präsidenten.) Präsident v. Schwering=Löbitz: Herr Hoffmann, verblichenen Zeiten zutage förderte, dank der nimmermüden Miniertätigkeit eines Mannes, der mit allen Mitteln der Unsterblichkeit zustrebte. Und dieser Mann hieß Professor für Altertumskunde, vorgeschichtliche Funde Matthäcks Joh. Schmipz, mit„p“ ohne„!“, im Nebenamt Sachverständiger für Kartoffelforschung aus der Eiszeit und deren Knolleneinfluß auf die Tiefseeforschung im Roten Meer und deren Folgeerscheinungen auf Ehrlich=Hata. Dieser vielseitige und berühmte Mann wurde am 26. Febr. 1999 mittags 14 Uhr zwischen der 25. und 26. Sekunde aus seinem Mittagsschlaftraum geweckt, und ein Aufseher des Neubaues, chemische Fabrik für Beleuchtungskörper aus Sternschnuppenabfall, berichtete folgendermaßen:„Einen Gruß vom Heern Baumeister und wir hätten beim Fundamentgraben etwas gefunden fürs Museum. Ob der Herr Professor mal nachsehen wollten?“— Jahreszahl?“—„Ist keine.“—„Also vorkalendrisch. Form?“—„Ein Pott mit'ner Krempe.“—„Urne, mein Lieber, Urne! Inhalt?“—„Knochen.“—„Also Graburne. Graburne ohne Jahreszahl, einfache Form des Pottes(schreibe Topf)— müssen wir annehmen, daß hier ein Fund vorliegt vom Delichokephalen, und zwar in specie Papua. Welches Material?“—„Es scheint Blech zu sein.“—„Ach, reden Sie kein Blech! Blech rangiert nicht in die Vorzeit der Papuas, alio ist es kein Blech.“ —„Es sieht aber aus....“—„Wie Blech, jawohl. Ihrem Laienblick mag das so scheinen. Aber meinen Sie denn, die Sache liege für uns so einfach? Was hätte denn die Wissenschaft noch für Sinn, wenn jeder Laie daraus klug würde? Die Masse, die Sie Blech nennen, wird der Wissenschaft Anlaß geben zu eingehender, streng systematischer Forschung nicht nur über Materie im allgemeinen, sondern insonderheit über den aristotelischen Gegensatz zwischen Stoff und Form der Malerei, aus der heraus sich erst der naturwissenschaftliche Gegensatz von Materie und Kraft konstruiert. Ueber den Begriff der Masse hinweg kommen wir dann zu den Problemen des Atomismus und Dvomismus....“—„Herr Professor, ich muß an meine Arbeitsstelle zurück.“—„Ganz recht, womit sich dann die Undurchdringlichkeit der Masse dahin erklären läßt, daß sie eine dem Blech ähnliche Beschaffenheit annimmt, die wir als nicht strahlende Materie bezeichnen. Somit kann ich mein Urteil über den Fund dahin zusammenschließen....“—„Will ihn der Herr Professor sich nicht erst mal ansehen?“— „Mein Lieber, ein Professor ist mit seiner Ansicht fertig ehe er sich die Sache ansieht. Die Wissenschaft ist komplizierter, als Sie sich das denken. Doch gehen wir.“ An der Baustelle ist von einer Feierlichkeit des Augenblicks nichts zu spüren, was den Herrn Professor einigermaßen in Erstaunen setzt. Der Baumeister muß erst hoch vom Dachfirst heruntergeholt werden. Der Fund ist abseits gestellt zwischen die EßVerlag von Kaatzers Erben in Nachen. Geschäftsstelle: Seilgraben 16. das ist nicht im Rahmen einer persönlichen Bemerkung, das ist zur Sache.(Heiterkeit.) Abg. Hoffmann: Also zur Sache. Der Abg. Biebersteck kennt so viel von der Verfassung, wie ein gewisses Rindvieh vom Skatspiel.(Große Heiterkeit, große Unruhe rechts.) Präsident v. Schwering=Löbitz: Herr Abgeordneter Hoffmann, das dürfen Sie in der Form von einem Mitgliede dieses Hauses nicht sagen, ich rufe Sie zum drittenmale zur Ordnung und entziehe Ihnen das Wort.(Abg. Hoffmann: Ich habe das Wort ja nicht mehr.) Präsident v. Schwering=Löbitz: Das Wort hat der Herr Reißkanzler. Reißkanzler v. Bethweg=Hollmann: Ich danke den Herren von der äußersten Linken für die dargebrachte Ovation; sie war gut gemeint, ich habe sie jedoch nicht verdient. Während der Rede des Abg. Neumann hatte ich einen kleinen Schwächeanfall und mag wohl in einer besonders schwachen Minute mit dem Kopfe genickt haben, aber unabsichtlich und unschuldig.(Bravol rechts; große Entrüstung bei den Sozialdemokraten. Rufe: Verrat, wir sind verraten und verkauft!) Was die Verfassungsfrage anbetrifft, so stehe ich auf dem Standpunkte, daß etwas für die Altenberger geschehen muß.(Die einundeinhalbstündige Rede des Reißkanzlers, die sich in historischphilosophisch=doktrinären Sentenzen bewegte, haben wir bereits an anderer Stelle im Wortlaute gebracht. Aum. der Red.) Präsident v. Schwering=Löbitz: Das Wort hat der Abg, Preuß. Abg. Preuß(Moresneter) Die Worte des Reißkanzlers enthalten ein gewisses Wohlwollen, aber dafür können wir uns nichts kaufen. Liebe erfordert Gegenliebe, und die haben wir bisher beim Reiche leider vermissen müssen. Ich selbst war früher Preuß durch und durch und habe meinem Namen alle Ehre gemacht, allein die kleinlichen Chikanierereien, mit denen man uns zu gewinnen vermeinte, haben aus meinem Herzen eine Mördergrube gemacht. Was wir verlangen, ist völlige Autonomie, vollständige Gleichstellung mit den übrigen Bundesstaaten. Für den Posten des Regenten fehlt es dank unserer glänzenden Schulverhältnisse keineswegs an qualifizierten Bewerbern.(Stürmischer Beifall auf der Galerie.) Daß wir zur Selbstverwaltung reif sind, beweist die Tatsache, daß wir schon vor Jahren eine selbständige Postverwaltung mit eigenen Postwertzeichen eingerichtet haben, die sich bei Sammlern und Händlern einer großen Beliebtheit erfreuen. Wir wollen keine Hurrapolitik, sondern vertreten die wahren Interessen unseres geliebten Heimatlandes Moresnet. (Lebhaftes Bravo! bei den Altenbergern.) Abg. Lieberberg v. Sonnenmann(W. Vg.): Durch die Altenberger Verfassungsvorlage und die Rede des Abg. Preuß wird ein Krieg mit Holland in die nächste Nähe gerückt.(Stürmische Heiterkeit im ganzen Hause. Zuruf des Abg. Ledebour.) Mein lieber Herr Ledebour(schallende Heiterkeit), wenn Sie sich vergegenwärtigen, wie unsere Truppen in NeutralMoresnet bei der Verpflegung überteuert werden (Große Unruhe bei den Altenbergern, Rufe: Nicht wahr, deä Keäl lügt!; Glocke des Präsidenten.) Vizepräsident Schultze: Der Abg. Weckerle hat durch seinen Zuruf die Würde des Hauses gröblich verletzt; ich rufe ihn zur Ordnung. Abg. Weckerle(Altenberger): Mit solchen Kraftausdrücken wie sie Herr Sonnenmann beliebt, kann man die Herzen der Altenberger nicht gewinnen, noch weniger die der Altenbergerinnen.(Heiterkeit.) So darf kein lieber Mann sprechen.(Erneute Heiterkeit.) Ueberhaupt wird mit dem Leutnantston allein noch nichts erreicht. Da lobe ich mir das freisinnige Gretchen; das hat doch noch etwas Anziehendes an sich und findet eine liebevollere Aufnahme bei uns, als ein Dutzend solcher lieber Männer.(Schallende Heiterkeit.) Unterstaatssekretär für Neutral=Moresnet Bergergeschirre der Arbeiter, Hacken, Besen und Mörtelkratzer. Ein Hund schnuppert verdächtig daran. Als der Professor näher kommt, taucht er seinen Kopf in die Graburne ein und ist dann im Begriffe, mit einem Kopfskelett im Maul davonzutrotten. Mit einem erfolgreichen Griff rettet der Professor der Wissenschaft eine Inphäe und beginnt, sie ehrfürchtig in der Hand zu wiegen, zu drehen, zu befühlen, zu kratzen, zu klopfen. Und da der Baumeister hinzutritt, hat der Professor die Nasenwurzel kritisch gerunzelt, spricht: „Ein merkwürdiger Kopf. Hervorragend somatische Merkmale, unverkennbaren Kopfbau der Dolichokephalen, ausgesprochen Kurzkopf. Oder nennen Sie das Rundkopf, Herr Baumeister?“ „Hm, ich dächt Rundkopf.“ „Nichtsdestoweniger kann hier ein schnauzenförmiges Vorspringen der Mundpartie vorhanden gewesen und im Laufe der Vergrabung abgeschliffen sein. Davon zeugt der Schmalknochen der Nase, der plötzlich und unvermittelt in einem Knoten endet. Diese Tatsache hinwiederum führt mich zu der Vermutung, daß wir es weniger mit einem Tagmenschen homo diurnus als vielmehr mit einem Nachtmenschen homo nocturnus zu tun haben. Herr Baumeister, Sie wollen etwas sagen?“ :„Ich meine entschieden mit einem Nachtmenschen, da der Kopf eine solch verflixte Aehnlichkeit mit— mit — hm.“ „Mit? Bitte, sprechen Sie sich nur ungescheut aus.“ „Mit einer Kate hat.“ Hahahaha! Katze! Sehr gut, hahahaha! Nun ja, Herr Baumeister, ein Laie kann ja freilich auf solche Gedanken kommen, hahabaha!“ „Entschuldigen Sie, Herr Professor, mein gesunder Menschenverstand....“ „Aber gewiß! Der gesunde Menschenverstand hat eben nur nichts mit der Wissenschaft zu tun. Sehen wir uns nun mal die Urne an.“ Hebt sie bedächtig auf, klopft zart mit dem Finger daran, schabt mit dem Fingernagel, stellt sie wieder bedächtig nieder. „Es ist wie ich dachte. Eine sehr primitive Form aus dem Urstand der Menschen. Niedrig entwickelte Kultur, aber doch schon über die Materie von Stein und Holz zur Verarbeitung hinaus. Wie als feststehend zu betrachten,“ hebt er wieder die Urne empor, schabt, klopft wieder,„ist die Herstellungen aus Baumrinde, die durch Verkalkung, Salpeterbildung und Humus in einen Zustand sich entwickelte, der allerdings unserem heutigen Blech nicht nachzustehen scheint. Ein nicht zu unterschätzender Fingerzeig für unsere Blechindustrie." Wühlt in den übrigen Knochen und Knöchlein. Auch der Baumetster reckt den Hals. „Herr Professor, die übrigen Knochen scheinen mir breiter und massiver wie der ganze Kopf.“ „Gesätzknochen, mein Lieber, Gesäßzknochen. Aller haupt: Ich stelle fest, daß der Vorwurf des Herrn Liebermann von Sonnenberg, unsere Truppen würden in Altenberg schlecht behandelt, ich will nicht sagen, unwahr ist, aber er ist mit der Wahrheit nicht in Einklang zu bringen. Nirgendwo im ganzen Vaterland wird das Militär und besonders der gemeine Soldat so warm aufgenommen, als von unseren Altenbergerinnen.(Beifall.) Das Vorurteil gegen unser Land ist darauf zurückzuführen, daß die Herren„von bei uns zu Hause“ es nicht kennen. Ich lade Sie ein, meine Herren, am nächsten Samstag mit mir nach Altenberg zu fahren und für drei Tage greine Gäste zu sein. An den drei Karnevalstagen werden Sie unser Volk in seinem urwüchsigen Humor kennen lernen und sich ein Bild machen können, wie ein gemischtes Parlament in Altenberg demnächst aussehen wird. Ich bin überzeugt, daß dann aus dem Saulus Liebermann ein Paulus Liebermann werden wird.(Allseitige Zustimmung und Heiterkeit.) Das Haus beschließt einstimmig, den Vorschlag Begerhaupt angenommen. Als Losung wird bestimmt: „Was frag' ich nach das Silleber, was frag' ich nach das Gold.“ Schluß 7 Uhr 11 Minuten. Deutsches Peich. eine Versassung. Fürst Albert versprach, eine Preisliste zu bestellen, worauf die Volksmassen sich unter dem Gesange:„Drenke mer noch e Dröppche“ zerstreuten. In den Kasernen wurden die Truppen bereitgebalten.... I., Eiestsslatt Die Lage verschlimmert sich. In der Tieffeestotte meuterten die Mannschaften mehrerer Schlachtschiffe; doch gelang es dem Direktor des Kasinos und seinem Hausknecht, die Meuterer zu entwaffnen. Es wird mobil gemacht. 11 Mann Reserve wurden einberufen. Die Revolution ist niedergeschlagen. Fürst Albert wird König von Monako, muß aber dafür jedem seiner Untertanen ein Gehalt von 1100 Frcs. zahlen. Soeben wurde die Verfassung proklamiert. Der gesetzgebende Körper zerfällt in ein Ober= und Unter=, Neben= und Hinterhaus. Sämtliche Monogassen sind geborene Mitglieder der vier Häuser; alle haben das Vetorecht, doch hat ein Veto auf die Gestaltung eines Gesetzes weiter keinen Einfluß. Als Nationalhymne bestimmte der tiefseekundige König das Lied:„Ein Hering liebt eine Auster“. Großbritannien. J. K. Die Deutschensurcht. Ein Konsortium englischer Banken hat die chinesische Mauer angekauft. Sie soll rund um England aufgestellt und oben mit einem Drahtnetz überspannt werden. Dann wird man endlich vor deutschen Luftschiffen sicher sein. Balkanstaaten. D Moutenegro. König Nikolaus von Montenegro stiftete an seinem Geburtstage den Orden des„goldenen Zaunkönigs". In Anbetracht der schlechten Finanzlage wird er einstweilen nur in Blech mit Kieselsteinen verlieben.„„ 8 König Nikolaus von Montenegro und der Furst von Monako schlossen ein Bündnis zur Erhaltung des europäischen Friedens. Das auswärtige Amt in Berlin erhielt mit der amtlichen Mitteilung zugleich die Versicherung, daß das Bündnis sich nicht gegen das Deutsche Reich richte. □ Der Exkrouprinz von Serbien hat nach langem Ueberlegen beschlossen, seine weiteren Studien an der Universität zu machen und bed den Borussen aktiv zu werden. s Die großen Erfolge der englischen Polizei im Kampfe mit den Anarchisten haben den Berliner Polizeipräsidenten von Jakob bewogen, sich einige englische Polizeioffiziere als Instrukteure zu erbitten. Sie sind gestern mit drei Maschinengewehrabteilungen und einem leitenden Minister angekommen. Am Nachmittag fand auf der Hasenheide eine größere Uebung statt, an der außer den drei Maschinengewehrabteilungen noch das 1. Garderegiment zu Fuß, die Gardekürassiere, das Garde=Pionierbataillon, drei Mörserbatterien und die Luftschifferabteilung teilnahmen. Der Uebung lag folgende Idee zugrunde: Ein Taschendieb hat einen Geldbeutel gestohlen und ist damit in ein Haus geflohen. Die Polizei verfolgt ihn, doch bedroht der Verbrecher sie mit einem Taschenmesser. Das Haus wird eingeschlossen; nach einem erfolglosen Maschinengewehrfeuer fahren die Mörserbatterien auf und schießen es zusammen. Nachdem es ausgebrannt und der Taschendieb erstickt ist, erfolgt das Signal„Das Ganze voran“, worauf das Haus erstürmt wird.„.„gn6gf Die englischen Instrurnonsoffiziere sprachen ihre volle Befriedigung aus, doch müßten bei Zusammenrottungen von mehr als zwanzig Mann natürlich mehr Truppen aufgeboten werden, und würde es sich in diesem Falle besser ausnehmen, wenn der Reichskanzler die Aktion leite. Frankreich. 6 Der Abgeordnete Delkaffee erklärte in der Kammer, daß Frankreich nichts gegen die Befestigung der Scheldemündung einzuwenden habe, wenn man die Festungswerke mit Engländern und Franzosen besese. * Um den Winzern zu heifen, wird in Frankreich ein Gesetz vorbereitet, wonach jeder erwachsene Franzose täglich drei Liter Rotwein Jeder Soldat erhält zum Abendessen Champagner. D Die roten Hosen, die durch die taubengraue Felduniform in der Armee überflüssig werden, hat der„Vorwärts“ in Berlin angekauft, um sie zu Massenaufzügen zu verwenden. Da die Franzosen aber klein und schmächtig sind, läßt er aus je zwei Hosen eine neue anfertigen. Um der alten französischen Tradition treu zu bleiben, erhalten alle französischen Soldaten rote Unterhosen. Ein neuer Streik ist in Aussicht. Die französischen Sparer weigern sich, ihre Zinsen in Empsang zu gehmen. Der Ministerpräsident, Prigant gung erfahren. Dem Verfasfer ist auf Grund stellte die Vertrauensfrage und drohte mit ven schärf= freier Forschungen die Feststellung gelungen, sten Maßregeln. Keiser Nera kur: var seinem Tade nicht gesag Monacs. Infolgedessen Nach Schluß der Redaktion geht uns die Mittel, lung zu, daß bezgl. des neuen Bahnhofes doch nich alles Gold sei, was glänze. Der Bahnhof und die neue Strecke dürfe nur mit 5 Kilometer Geschwindig. keit befahren werden, die Gleise lägen schlecht,## mangele vielfach am Notwendigsten, an Gleisen Wagen, Wegen, Oesen, Anstrich usw. Eine sofortige Erkundigung an Ort und Steuergab, daß die Mitteilungen auf böswillige Erfin, aues Nar seibil die waren. Es ist alls in Ordnung Ocher bei Ohr& Schnauze in Dickebohnen(Ostpr)] Unser Rathausoffiziosus meldet: Die Finanzberausgegebenen„Galerie berühmter Zeitgenosl kommission hat eine Reihe neuer Steuerprojekte aug, hat der Bart Karls des Großen eine mäßigesti gearbeitet. In erster Linie sollen besteuert werden Tönung erfahren, die in keinggn, andern kunstgescigh, Katzen, Kanarienvögel, Gold= und Backsische. Bag, lichen Werke zu sinder, I Iz. ep.g— Haer mir aber jetzt fische über 50 Jahre sind steuerfrei. Es sollen 300 nene Steuerbeamte eingestellt werden. Der Vorschlag einer Flohsteuer scheiterte an dem Widerspruch des in Piedershehankein irn dei Vr. Rasergheitek, immer als Fürstentum. Daß degzge znte guetigg##e Verwicklungen entstehen können, kiegzt nuf der Hand. Es muß daher als eine Tat von wie Karl der Große ausgesehen hat. hier eine bis ins Detail gehende Porträtähnlichkeit vor uns haben, so ist die alte Auflage abzuschaffen. Die aufgezählten Mißstände erheischen mir zwingender Notwendigkeit Abhilfe. Zwar sind nach Artikel X+Y der Verfassung die Wissenschaft und ihre Lehre frei. Das darf aber nun doch nicht dahin ausgelegt werden, daß nun auch jegliche Makulatur gelehrt werden dürfe. Das ist nur ausnahmsweise in bestimmt von uns zu genehmigenden Fällen zulässig. Leider sind die Verleger so bescheiden, daß wir selten etwas von einer verbesserten, vermehrten und vom Verfasser durchgesehenen Auflage erfahren. Unzulässiger Schwindel aber gehört in den Mülleimer. Wir verbieten daher die Benutzung der oben als falsch bezeichneten Auflagen, und zwar auch für den Privatgebrauch. Sollten die Herren Eltern sich weigern, so sind sie so lange mit Nachsitzen zu bestrafen, bis sie Vereins zum Schutze kleiner Haustiere. (8) Hoher Besuch. Freitag nachmittag traf General=Musik=Inspizient v. Blechtüter, Direktor des Konservatoriums in Koffern, hier ein und bezog im Hotel„Zur Heimat““, am Kölntor Absteigequartier v. Blechtüter hat mit seinen Schülern die neuesten Erscheinungen auf dem Gebiete der vokalen und instru. mentalen Musik einstudiert und will sich selbst über, zeugen, welchen Eindruck sie auf das musikliebende Nachener Publikum machen. (-) Versetzt wurde die seither am Bahnhof Templerbend befindliche Gaslaterne Nr. 11111 in gleicher Eigenschaft an den Bahnhof. Aachen=West. (—) Popnlär=karnevali####che Vorträge. Der elfte Vortrag dieses Winters findet Montag morgen 11 Uhr auf dem Dache des Elisenbrunnens statt. Der Vorgezahlt haben. Während dieser Zeit sind die Schüler#rggende, Herr Ober=Kehrkolonnenführer a. D. Wat, vom Untecrichte auszuschließen. Den gehorsamen) behandelt das Thema:„Wie völ Knöf hat en au, Schülern hingegen sind elf Minuten von jeder Unter= Per..,# Maufg, fing Bar nüdig9“(Mit Dichtbildarn trinken muß. eine Flasche Wir erhalten folgende Drahtmeldungen: Monako steht am Vorabend der Revolution. Gestern abend erschienen 115 Monogassen vor dem Palaste des Fürsten Albert und forderten drohend 1 Ein neuer Bücher=Erlaß. Das Wirkliche Obergeheime Bücherlesungsamt schreibt: Ew. Liebden wollen den nachstehenden Erlaß einer geneigten Durchsicht unterziehen. Wiederholt ist an unsere diesseitigen Ohren die Klage gedrungen, daß die studierende Jugend nicht die allerneuesten Auflagen der von uns genehmigten Lehrbücher benutzt. Es ist seit längerer Zeit unser ernstlicher Wille, diesem Uebelstande abzuhelfen. Wir haben daher Veranlassung genommen, hierüber eine von Erschöpfung zeugende Statistik aufstellen zu lassen, deren Ergebnis jetzt vorliegt. So steht z. B. authentisch fest, daß Bücher, die bereits in der Mitte des dritten Viertels des Jahres 1910 erschienen, heute noch in Gebrauch sind, obwohl die neueste Auflage bereits unter der Presse ist. Wir haben erhebliche Bedenken, diesen Zustand weiterhin bestehen zu lassen und verordnen deshalb, was folgt: 1. Die von Friedericke Plackopp und Mathilde Bauchgrimmen verfaßte Gesundheitslehre für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten— erschienen bei C. Wurmfortsatz in Ueberfüllingen— hal insofern eine Erweiterung erfahren, als auf Seite 679, Zeile 113 von oben„ein Komma vor und“ gesetzt worden ist. Es ist daher sofort die neueste(418.) Auflage dem Unterrichte zu grunde zu legen. 2. Die von Dr. E. Selhaft bei N. Geistlos in Haarklauben erschienene Broschüre„Ein Versuch, des Zirkels Quadratur für Gewerbeschüler gemeinverständlich darzustellen“ hat andersfarbiges Vorsatzpapier erhalten. Diese bedeutende Veränderung macht die bisherigen Auflagen für den Schulgebrauch wertlos,„„„„ 3. Das von Dr. Quatschmichel bei G. Kleinhirn in Großhammelhornhausen erschienene Geschichtswerk „Rom zur Kaiserzeit“, hat eine bedeutsame Berichtigung erfahren. Dem Verfasser ist auf Grund einwandForschungen die Festsellung gerungen, daß Kaiser Nero rurz vor seinem Tode nicht gesagt hat „Welch ein Künstler stirbt in mir!“ sondern„Welch ein Künstler in mir stirbt!“ 4. In dem von Dr. Langweilig bei C. Ueberdrüffig in Kartoffelbach herausgegebenen Logarithmenwerke (96. Auflage) standen auf der 16. Tafel, Zeile 27 von oben, vor dem daselbst rechtmäßigerweise sich befinrichtsstunde abzukneifen. Diese, d. h. die Minuten, werden nach dem üblichen Verfahren addiert und auf die schulfreien Nachmittage übertragen. Zu dieser Zeit haben die bücherlosen Schüler sich einzufinden und eingehende Erläuterungen zu der vorstehenden Verfügung, die mit dem 26. Februar in Kraft tritt, entgegenzunehmen. Im Anschlusse daran sind folgende Themata schriftlich zu bearbeiten: 1. Welchen Zweck hat diese Verfügung? 2. Das Komma vor und, aufgefaßt als Zweckeinheit. 3. Welcher Zirkel ist vorzugsweise für die Teilung des Kreises in Quadrate zu empfehlen? 4. Das Wesen der Null vor dem Dezimalkomma. 5. Die völkerrechtlichen Verschiebungen im Falle einer Unstimmigkeit zwischen Montenegro und Portugal. 6. Die neuesten Fortschritte der Farbenphotographie, erläutert am Barte Karls des Großen. 7. Welchen Einfluß hatte der letzte Ausspruch des Kaisers Nero auf die erste Teilung Polens im Jahre 1772?— Eingehenden Bericht erwarten wir bis zum 28. Februar dieses Jahres. J..: v. Splitteringen= Helpmichensgau, Wirklicher Obergeheimer Bücherlesungsrat im Hauptamte. Lokalnachrichten. Aachen, 25. Februar 1911. ständesch Menschaffing Bor nudig:(Mit richtoildern. Wir machen auf diesen Vortrag besonders aufmerksam und verweisen auf die Anzeige in dieser Nummer. Der Verein der nationalliberalen Jugend erwarb für sein Vereinszimmer ein höchst interessantes Gemälde:„Zeppelin II über Aachen“ oder die gestörte Gemeinderatswahl., A6mmt. Er Im Tierschutzverein wurde einnimmig ein Antrag angenommen, wonach das Schlachtvieh vor dem Schächten mit Lachgas betäubt werden muß, so daß nun jedes Rindvieh mit stillem Grinsen zur Schlachtbank schreitet. * Der Nachener Verkehrsverein hielt gestern abend eine außerordentliche Generalversammlung ab. Nach sehr erregter Debatte beschloß man ein Preisausschreiben zu erlassen über die Frage: Wie kommt man von Aachen nach dem Bahnhofe Aachen=West? Für die beste Beantwortung dieser Frage wird ein Preis von 1000 Mk. ausgesetzt. Die Antwort soll die Form einer Broschüre haben, die eventuell vom Verein in Verlag genommen wird. Sie soll nicht stärker als 300 Seiten sein, muß aber mindestens drei Karten haben. Alle Hauptstraßen sollen große Schilder in drei Sprachen erhalten mit der Aufschrift:„Diese Straße führt nicht nach Aachen=West.“ Endlich wird jeder Bürger verpflichtet, die BerliozSchol zu besuchen und drei Sprachen zu lernen, damit er jedem Fremden sagen kann:„Hier gehts nicht zum Bahnhof!" Die neue städtische Verbindungsstraße zwischen den Häusern Dahmengraben Nr. 5 und 7 zur Corneliusstraße wird, wie wir vernehmen, während der Karnevalstage für den Personen und Fuhrwerksverkehr freigegeben. Als Benennung wird der Name =Straße in Vorschlag gebracht. Der Verein„Hühnerfreunde" beschloß gestern abend, im nächsten Frühjahre ein großes Wettlegen zu veranstalten, an dem sich alle Landwirte und Hühnerzüchter der Nachbarschaft beteiligen können. niggische Zeit: Kuchen bilden sollte, womit denn im Jahre 2000 krangvioglsche)#8 Endresultat der Wissenschaft endgültig dahin festLings, wenn ich mich auf das rein v. gen gagg. uu System stütze und mathematisch messe, so ergeven##### gelegt wird: Ja, Kuchen! und Gesäßbildung ein Kinderskelett, und zwar wenn beient wird: ich das Mißverhältnis zwischen beiden in Betracht ziehe, ein weibliches.“ 6 Danach ließ der Professor den Fund wieder an Drr und Stelle, genau an Ort und Stelle zurücksetzen, und nahm eine photographische Aufnahme der Fundstelle, des Fundes, des Kopfes und der übrigen Knochenteile. Diese sinnigen Bilder erschienen in einigen anthropologischen Zeitschriften, daneben das Porträt des Herrn Professors Schmippz mit zwei„pp“ ohne„“. Diese Veröffentlichungen gaben Anlaß zu einem in Aachen tagenden„Kongreß für Altertumskunde und inbegriffene Fächer". Der Fund thronie auf einem Dreifuß, umwunden mit einem Lorbeerkranz und Fähnchen in den Stadt= und Landesfarben. In erkennung seiner Verdienste wurde dem Entdecker die ehrenamtliche Verwaltung der Darlehnskasse für Frostschäden und Schneckenzucht übertragen und beschlossen, sein Porträt im Aachener Stadtwappen aufUind so schwoll der Ruhm des Fundes und des Erfinders in die Welt hinaus, und da geschah etwas!! Eine noch ungeheurere, wichtigere Entdeckung! Und zwar durch einen gewissen Professor Kuk, ohne englisches„oo“ und„“. Er stieß kurzerhand, d. h. mit der Cäsarhand, die gesamte Entdeckung des Professors Schmipz mit„pz“ ohne„!“ um und entdeckte, daß dieser der langgesuchte Affenmensch sei, der nunmehr das fehlende Glied in der Beweiskette vom Affen zum Menschen schließe. Die Welt war paff. Aber er entdeckte noch mehr. Er entdeckte auf dem fliehenden Schädel des po Kopfes das sog. dreizehnte Haar, das bei jenem Affenmenschen das Gefühl vermittelte; kraft dieses dreizehnten Haares nahm er alle äußeren Empfindungen in sich auf, so daß wir hier auch gleichzeitig die Uranfänge der Funkenstation einer drahtlosen Telegraphie vor uns haben, solchergestalt, daß— da jene Menschen noch nicht im Besitze einer grammatikalisch festgelegten Sprache waren, sie sich mittols ihres dreizehnten Haares verständigten, womit parteipolitische Richtung als Antilärm= Und das war um die Zeit des Hasenpfeffers. Dr. Ulk. denn ihre Diesen Uebergangsmenschen nannte man nach keinem Entdecker: Kuken. Daraus sich im Laufe der Der volle Beetes. Et kro'met der Beetes des Morgens öm vier Versaufen än tö'tes noh Volserquatier. Kick! Emme,]) die maachte'su grusß wiee Hus, Bau sengte, bau laachte, bau ro'ste sich us. Bau stehte, bau gehte wier flöck än aleet, ’ne Schö'ter?) nu dehte— nu pütschte de Eed. Ijömmich! Nu kritte der Kümm än der Geisch, De Längde lank litte nun övver der Weig. Mär kümmen än ägen?) dat go'v hee bau dra, Aen schnorken än sägen än schloffe fong a. Zwei Reenpitte kraue nun övver der Weig, Der Beetes se klaue et Geld usgen Taisch. De Schong, Uhr än Kette, der Renk vagen Hank Geht met de Kadette.— Die setzen et lank. Seß Uhre nu schlage.— Met Kar än met Peed Könt lanzem gefahre'ne Mölleterkneet.“) „Stank op!“ röfte,„scheer dich, versaufe Bagasch, Stank op än verspeer mich hei net de Passasch!“ Der Beetes erkritt sich än weed lanzem waach; Mär, wie hee besitt sich, schläst hee en der Laach. „Wahl ben ich jett tö'tes, wat wohr es, es wohr, Mär'ch be net der Beetes, dat siehn ich doch klor. Du heits wahl geer Flette, du Klütt, naaße Jong, Ich han Uhr än Kette, han Söcken än Schong. Du kanns mich net klu'te, ich ben net gecksting,“) Fahr övver die Puste— et sönd net de ming!!“ Franz Heinrich. *) Vom Gehen des Trunkenboldes, der den Buchstaben m beschreibt;*) Sturz;?) ächzen;1Müllerknecht; *) v e r r ü c k t. - Die Eröffnung des Bahnhofes Weh=Weh. „Gut Ding will Weile haben', so mögen wohl alle einsichtigen Bürger und Bürgerinnen der alten Kaiserstadt gedacht haben, als vor einigen Tagen plötzlich die Kunde auftauchte, der neue Bahnhof Weh=Weh, an dem nun beinahe ein Jahrzehnt mit bewunderungswerter Emsigkeit, wie man das bei den Verwaltungen nicht anders kennt, geschafft worden ist, gehe seiner Vollendung entgegen und die Eröffnung stehe vor der Türe. Gestern abend, vielmehr heute in der frühesten Morgenstunde, 4,59 Uhr. mitteleuropäische Zeit, sollte der letzte Besenstrich gemacht werden und um 5 Uhr sollte der erste Zug in die geräumigen, himmelhochstrebenden Hallen einfahren. Zwar war der vorletzte Besenstrich bereits einige Monate vorher gemacht worden, allein, es blieben noch einige kleine Flickereien nachzuholen, welche nachts bei bengalischer Beleuchtung ausgeführt werden, um die Ruhe der Aachener Bürger nicht zu stören und um das große Werk dem kunstverständigen Publikum auf einmal in seiner ganzen Vollendung vorzuführen. Man hatte ja bei Inbetriebnahme des sogenannten Schlangenbahnhofes am Kriegerdenkmal reiche Erfahrungen über plötzliche Eröffnungen gesammelt, die die maßgebenden Stellen sich denn auch redlich zu Nutze machten. Dem großen Ereignis Rechnung tragend, waren die Straßen, die zum Süstertal führen und bis ins kleinste und bequemste ausgebaut sind, herrlich und geschmackvoll mit Guirlanden bis zur Unkenntlichkeit geschmückt. Die hohe Polizei hatte bereitwilligst die Erlaubnis zum Beflaggen der Häuser bis zum fünften Stock erteilt; fast jedes Haus und Häuschen prangte in reichem Flaggenschmuck. Der Platz vor dem Hauptgebäude war über Nacht in einen botanischen Garten umgewandelt worden. Um 3 Uhr morgens hatte man städtischerseits großes Wecken angeordnet, damit sich niemand verschlafen sollte. Vor Tagesgrauen waren die Straßen, welche der Festzug passieren sollte und die Höhen ringsum von Schaulustigen förmlich belagert. Lautlos harrte die Menge des Augenblicks, in dem die Hülle von der Schöpfung so vieler Köpfe und Sinne fallen sollte. Um 4 Uhr früh trafen die maßgebenden Persönlichkeiten im Automobil am Tempelterbend ein. Der Festzug setzte sich unter großem Vortritt in Bewegung durch die neuausgebaute, elektrisch beleuchtete Turm= und Süsterstraße. Die Musik spielte den Marsch„Immer langsam voran“. Im Süstertal angelangt, verteilten sich die Examinatoren auf die verschiedenen Zweige(Bau, Betrieb, Verkehr usw.). Schon nach Verlauf einer Viertelstunde konnten sämtliche Fakultäten berichten, daß alles in der schönsten Ordnung sei. Auf die Frage des Rektors Magnifikus erfolgte von allen Seiten zustimmende Außerordentliche Sitzung im Rathause. Der Vorsitzende tritt mit beiden Füßen in die Tagesordnung und erceilt das Wort dem Stadtverordneten Rothe zu einer Interpellation. Stadtv. Rothe: Ist dem Hohen Hause bekannt, daß Rothe Erde schreit? Was gedenkt das Hohe Haus zu tun, damit Rothe Erde nicht mehr schreit? Stadtv. Flutwelle: Der Interpellant spricht von Geschrei; davon haben wir nichts gehört.(Ohol auf der äußersten Linken.) Jawohl, meine direkte Beweise fehlen. Unsere diesseitigen haben bisher nichts wahrgenommen. Rothe Erde läßt überhaupt nichts von sich hören. Ich beantrage Ueberweisung an eine elfgliedrige Kommission. Stadtv. Glockenstrang: Namens meiner Freunde habe ich zu erklären, daß Rothe Erde an sich ganz ruhig ist; wir haben aber festgestellt, daß dortselbst städtischen Verhältnisse schreiend sind. Stadtv. Milchkaffee: Zunächst möchte ich dem Vorredner erwidern, daß es nicht zum guten Tone ge#ört, in diesem Hause von„Verhältnissen“ zu sprechen. Städtische Verhältnisse können überhaupt nicht schreien, da sie nicht einmal stimmfähig sind. Stadtv. Bielliebchen: Ja, meine Herren, lesen denn keine Zeitungen? Haben Sie aus den Artikeln des„Echo der Gegenwart“ nicht herausgelesen, daß in Rothe Erde die Gründung eines Anti=Schlamm=Ent husiasten=Vereins bevorsteht? Ich kann Ihnen Versicherung geben, daß in Rothe Erde gewist städtische Verhältnisse saul sind. Vorsitzender: Sie dürfen nicht sagen, oaß in Nachen etwas faul ist. Ich rufe Sie zur Ordnung.„. Stadtv. Vielliebchen: Ich nehme mit dem Ausdruck des Bedauerns meine faulen Verdächtigungen zuruck (Zuruf von der Linken: Ueberlassen Sie die lieber unsern Parteifreunden zur gelegentlichen Verwei tung! Radau auf allen Bänken. Klingel des## sitzenden.)„ 95im Stadtv. Neuerdingshausen: Ich stelle den Autins auf Schluß der Debatte. Ich sehe nicht ein, was mit Rothe Erde zu schaffen haben. Es ist üblich, daß dieses Hohe Haus sich in ausländiss! Sachen einmischt. Die Ehre des Hauses erforder daß wir diesen Gegenstand verlassen. LegschweiStadtv. Pünktlein: Ich nehme unter stiufeuug gender Genehmigung des Herrn Vorsitzenden#“. Veranlassung, dem Herrn Vorredner zu ofsesaßen Antwort. Selbst bei den größten Skeptikern war im eingemeindet worden ist, wir also wahl dic,8gerhälte ben Lippe gopy.“ Luf einen Kanonenschuß fitel der kunstverständigen Publikums die geniale Schöpfung in formvollendeter Pracht und Größe dar. Ein alltig! auf den meisten Seiten des Hauses.) Stadtv. Neuerdingshausen errötet und verla## in Verfolg seines Antrages zunächst den Gegenn und gleich darauf auch den Saal. Vorsitzender: Ich bitte den Herrn Interpencn ten, seine Anfrage zu wiederholen. Stadtv. Rothe: Meine Herren! Ich koung# in versichern, daß in jenem Teile der Stadt masich“ Argen liegt.,„„ gipen sib is Vorsitzender: Ich muß den Redner oicre“: siegt seinen Ausdrücken zu mäßigen. In Nachen überbaupt nichts im Argey., gem Hohen Kause eine Eröffnung des neuen Bahnhofs im Wartesaal erster Stadtv. Rothe: Ich schtage vem Socen Hallft und zweiter Klasse ein Festessen zu etwa 500 Gedecken! Ortsbesichtigung vor. Wollen wir nicht morgen“ ie: statt. Vertreten waren die Behörden, die Presse und einen Ausflug dorthin machen?(Großer Larm.“ce das gesamte Baupersonal. Offizielle Reden wurden Wir können doch nicht zu Fuß dahin#ko#.,#### nicht gehalten. bleibt man ja im Dreck stecken. Der reicht einen gemeines„Ah!“ der Ver= und Bewunderung entwand sich den Lippen der harrenden Menge. Da lag er, der neue Weh=Weh, das Schmerzenskind, in voller Vollendung. Es fehlte nichts, auch gar nichts, sogar Licht war in Hülle und Fülle vorhanden. Pünktlich um 5 Uhr fuhr der erste Zug in den neuen Bahnhof ein. Brausender Jubel von allen Seiten; es war erreicht. Heute nachmittag um 4 Uhr fand gelegentlich der Eröffnung des neuen Bahnhofs im Wartesaal erster us an die Hutschnur. Gegenrufe: Wir haben ja doch die Zig das Wor:„Kleinbahn“ fällt, lächelt der InterPlPte dio, Bänklein: Isch stelle fest, daß der Her vorredner bei dem Worte„Kleinbahn" bedeutsam und selsagend gelächelt hat und beantrage, das bedeutzame und vielsagende Lächeln des Interpellanten ins Vr= Gach einer kleinen redaktionellen Aenderung, monach der Interpellant auch mit einem Stich ins gerständnisinnige gelächelt haben soll, wird dem Antrage stattgegeben. **egorsitzender: Ja, meine Herren, wie sollen wir eigentlich dahin kommen?(Zuruf: Mit der eseinbahn sicher nicht; die funktioniert ja doch die Porsitzender: Sie dürfen nicht sagen, daß in Nachen zwas die halbe Zeit nicht funktioniert. Ich ersuche Rufer, diesen Vorwurf zurückzunehmen. Stadtv. Pünktlein: Ich habe gerufen. Ich erUäre hiermit, daß die Kleinbahn doch die halbe Zeit un Stadtv. Wahlen: Wollen wir nicht lieber warten, bis der„Z 2“ kommt? Der fährt ja gewöhnlich diese Strecke.(Zuruf: Noch mehr Unkosten, nicht wahr?) Stadtv. Benzin: Ich schlage vor, daß wir die Reise per Automobil machen. Wir können dann gleichzeitig das nötige Material zur Reinwaschung der in jüngster Zeit vielfach geschmähten Lastautomobile Stadtv. Rothe:„Reinwaschung“ ist gut. Das nötige Material zur Anbringung Ihrer Reinwaschung dürfte Ihnen da schon blühen. Aber ich bin der Meinung, daß wir unsererseits nicht dazu beitragen dürfen, daß das straßentretende Publikum noch mehr, als bisher üblich, durch Schlammspritzen belästigt werde. Vorsitzender: Der Vorredner hat recht; wir wollen überhaupt nicht hingehen. Ich schlage die Ernennung dreier Sachverständiger vor, die mit den Rothe Erdener Dreckverhältnissen amtlich zu verkehren haben. Stadtv. Rothe: Da dürften die drei„Kehrmännchen“ von Rothe Erde die geeignetsten Persönlichkeiten abgeben; denn die wissen genau, wo in Rothe Erde der Dreck liegt, wie aus einem der letzten Eingesandt hervorgeht. Hoffentlich wird der Herr Vorsitzende sich aber auch einmal persönlich hineinlegen. Vorsitzender(in bejahendem Sinne nickend): Reine Herren! Ich danke Ihnen verbindlichst für Ihre Mitarbeit bei der Erledigung dieser unsauberen Angelegenheit. Wünscht noch jemand das Wort zu dieser Sache? Stadtv. Saubär: Die Sauberkeit kommt für mich erst in zweiter Linie in Frage. Nach meiner innersten Ueberzeugung kann ich mich der Erkenninis nicht verschließen, daß das Wohl der Gesamtheit, das doch bedeutend höher steht, in dieser Sache viel zu wenig berücksichtigt worden ist. Die angeblichen Mißstände sind ein Glied in der Kette des Entwicklungsganges jenes Stadtteiles. Lassen Sie den Schlamm doch ruhig liegen, wo er liegt.(Zuruf: Das ist Sache der drei Sachverständigen.) Freuen wir uns, daß uns hier ohne Ueberschreitung des Etats Gelegenheit gegeben wird, den Ruf unserer Badestadt zu erhöhen. Bedenken Sie doch: Schlammbäder sind schon da; nun kaufen wir einige sumpfige Wiesen an und lassen diese langsam zu Moorbädern sich entwickeln. Es wäre noch die Radioaktivität des produzierten Schlammes festzustellen, und dann könnte die Weltgeschichte weiter ihren Gang nehmen. Für das zu erwartende Badepublikum würden wir eine Villenkolonie bauen: Die verlängerte Rottstraße ist z. B. ja noch vollständig häuserlos. Auf dem im Norden sich erhebenden sanften Hügel, Hüls genannt, würden sich mit leichter Mühe weitläufige Kuranlagen schaffen lassen, auf deren smaragdenen Wiesenplan die Kurgäste lustwandeln könnten, aus deren dunklen Buchenhallen weißleuchtend das Kurhotel sich erheben würde. Was fügem Sie dugu, meine Heiren! Seimmen Sie meinem Antrage zu, und Sie werden sehen, daß unsere Badestadt einen Aufschwung nimmt, wie ihn die Geschichte Aachens bisher nicht zu verzeichnen (Stürmischer, nicht endenwollender Beifall.) Stadtv. Rothe bittet erregt ums Wort. Vorsitzender: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. abstimmen.(Geschieht. Der Antrag wird mit allen gegen eine Stimme angenommen.) Vorsitzender: Ich konstatiere, daß der Antrag Saubär mit überwältigender Majorität angenommen worden ist. Herr Stadtverordneter Rothe, Sie wollten etwas sagen? Stadtv. Rothe: Und ich konstatiere, daß ich hier in eine nette Gesellschaft hineingeraten bin! Da soll doch der Teufel dreinschlagen! Ich verlange, daß der Dreck———(Großer Lärm auf allen Bänken.) Vorsitzender: Herr Stadtverordneter Rothe, Sie dürfen in diesem Hohen Hause nicht durchblicken lassen, daß man in Aachen in eine nette Gesellschaft hineingeraten kann. Ich mache Sie auf die Folgen aufmerksam. Stadtv. Rothe verläßt unter Protest das Lokal und zieht sich in seine Gemächer zurück. Stadtv. Vielliebchen: Ich bitte ums Wort!— Ich mochte dem Hohen Hause zu bedenken geben, daß es doch vielleicht besser gewesen wäre, wenn wir es nicht so weit hätten kommen lassen. Sie wissen doch, daß verehrter Herr Kollege zeitweise von Energieanfällen heimgesucht wird. Ich meine, wir hätten mehr entgegenkommen zeigen müssen, namentlich angesichts der idyllischen Zustände in Rothe Erde. saniabe heimn: Ich ersuche den Herrn Redner, ge###en#, Thema bleiben zu wollen. Sie dürfen Bustänoe in Rothe Erde nicht iöyllisch nennen. nicht zu den Gepflogenheiten Verdächtigungen auszusprechen. Stadtv. Vielliebchen: Meine Herren! Ich beanwir den Herrn Rothe durch eine vierbeinige Deputation wieder zu seinem Platz zurückhitten lassen.(Dem Antrage wird stattgegeben.) gespannter Aufmerksamkeit des Hauses platzt Vorgottert sgs...:. D Vorsitzende rohen Sie####derr Stadtverordneter Rothe, gerahen Eir, dais Woll zu ergreifen! Namens meiner Freunde habe ich Erklärung abzugeben, daß in Rothe Erde die Zeit. da.zu klein sind. Die stammen noch aus der (Biels; nothe Erde stiefmütterlich behandelt wurde. Rothe gm.““ Hört!) Jawohl, meine Herren, in ohne warer haben in der letzten Zeit die„Muster derart an Umfang zugenommen, daß die sie nicht mehr zu fassen vermögen. Ich bitten, diese Kasten einzuziehen und an ihrer 5#srangierte Postwagen aufzustellen. Ohernas sitzende erklärt sich bereit, die an die worten““rektion zu richtende Petition zu befürDie drei Sachverständigen betreten den Saal. #####7 Vorsitzende: Nun, wie sieht's aus in Rothe gesehen erste Sachverständige: Ich habe keinen Dreck geschen sweite Sachverständige: Ich habe keinen Dreck dritte Sachverständige: Ich habe keinen Dreck hat. Erst en1s(Man hört ein leises Knirschen.) Arteile und.*.: Meine Herren! Sachverständig. anfechtbar. Ich schließe die 4# non.(Beifall mit allen gegen eine Stimme.) Vorsitzende: Ich erteile mir zum Schluß noch „Port zu einer unpersönlichen Bemerkung. Es sein“ daß in Rothe Erde manches nicht ist, wie es Latorium„Ich werde beim Meteorologischen Obserg. beantragen, daß es den Schlamm gefrieren Lann können die Leute wenigstens darüber bärst.“ womtt ihnen vorläufig geholfen sein Rume Rothe: Mir scheint, daß auch Sie darüber Wweggehen wollen. ust euet e die wester uit uur dr Pot. ein, dad woir von jetzt ab der dortigen Bürt kile ganze Menge von Beweisen unseres Wohlwollens geben müssen, und ich bitte um Vorschläge Ihrerseits. Stadtv. Milchkaffee: Wir wollen ihnen den Springbrunnen vom Kaiserplatz leihweise überlassen. Der würde sich im Bongard famos machen. Stadtv. Flutwelle: Ich bin dafür, daß wir ihnen auch den Lousberg leihweise überlassen, etwa vormittags von—7 Uhr in den Monaten Januar, Februar und März. Stadtv. Pünktlein: Ich erkläre mich damit einverstanden, wenn ihnen für die Dauer der Herbstferien unsere Hochschule unentgeltlich überlassen wird.(Zuruf: Die haben doch selber eine; oder ist die in der Barbarastraße noch nicht hoch genug?) Stadtv. Glockenstrang: Ich bin dafür, daß wir ihnen aus städtischen Mitteln eine Normaluhr und eine Anschlagsäule stiften. Die Uhr könnte ja durch einen elektrischen Draht der Kleinbahn reguliert werden. Stadtv. Benzin: Wir wollen ihnen den letzten Kleinbahnwagen ab Kaiserplatz auf 4,35 Uhr vormittags verlegen. Stadtv. Bielliebchen: Wollen wir ihnen nicht auch den Bahnhof Aachen=West überlassen? Stadtv. Neuerdingshausen: Ich schlage vor, daß wir Rothe Erde nochmals eingemeinden; ich war damals nicht mit dabei. Vorsitzender: Ich denke, wir verlegen die Beratung der sämtlichen Vorschläge in die geheime Sitzung. (Es folgt geheime Sitzung.) Während der geheimen Sitzung ereignet sich ein bemerkenswerter Zwischenfall. Der Vorsitzende wird auf einen Augenblick hinausgerusen, kehrt aber bald zurück mit den Worten: Meine Herren, unten steht eine Karre Schlamm!— Stadtv. Rothe(erregt ausspringend): Meine Herren, die ist von Rothe Erde; die werde ich Ihnen auf den Tisch des Hauses abladen lassen, dann können Sie sich—————— Der Vorsitzende schließt die Tür. Es folgt wieder geheime Sitzung. Kunst und Wissenschaft. Aus dem Musikleben. Morgen abend wird im Konzertsaale des Kurhauses die 111. Symphonie von Strauß aufgeführt. Die städtische Kapelle ist durch die Regimentsmusik des„Oecher Storm“ und den Bläserchor der cölnischen Funkenartillerie verstärkt. Strauß schreibt bei diesem Tonstücke wieder zwei neue Instrumente vor, die bisher auf Konzerten noch nicht zur Geltung kamen. Es ist dieses ein Webstuhl und ein Dampfkessel. Man muß staunen, was sich mit diesen verhältnismäßig einfachen Instrumenten erreichen läßt. Sie werden gespielt von zwei Lohnwebern und vier Kesselschmieden. Den Dampfkessel stellt die Musikalienhandlung Pittboeuf freundlichst zur Verfügung. Nach der Generalprobe bekamen zwei Damen Heulkrämpfe, der leitende Musikdirektor wurde nach drei Stunden Suchens im Keller aufgefunden, wo er in seiner Begeisterung in einen Haufen Kartoffeln gefallen war. Die Decke des Saales mußte abgestützt werden. Der Musikberichterstatter einer englischen Sportzeitung sitzt heute noch auf dem Dache des Kurhauses, doch hofft man ihn vor dem Konzert herunter zu haben. Zur Festaufführung werden die Saaltüren im Interesse der Zuhörer offen gelassen. Die Sanitätskolonne nimmt in der Peterstraße Aufstellung. Die Aufführung verspricht sehr schön zu werden. (:) Populär=wissenschaftliche Vorträge. Feitdonnerstag den 23. Februar: Dr. Cook: Die Entdeckung des Nordpols.(Mit Lichtbildern.)— Sams= tag den 25. Februar: Wellmann: Die Ueberfliegung des atlantischen Ozeans.— Montag den 27. Jebruar: Dr. Schwefelmeier: Der Mond und seine Bewohner. (Lichtbilder. Die erste Aufnahme der Mondkälber.) — Samstag den 1. April: Delkassee: Die deutschfranzösische Verbrüderung und ihre Vorteile.— Anfang der Vorträge nachmittags 11 Uhr. Entree frei. Militär und Kinder bezahlen die Hälfte. Aus der Umgebung. :(: Herzogenrath, 27. Febr. Die Kohlscheider Kleinbahn fuhr gestern abend in der Dunkelheit die Eisenbahnbrücke und drei Häuser um. Sonst wurde kein Schaden angerichtet. Der Verkehr ist nicht gestört. Die Wagen fahren mit der planmäßigen Verspätung von einer halben Stunde. Provinzielle Nachrichten. 88 Cöln, 26. Febr. Der amerikanische Milliardär Morgan hat, wie aus bester Quelle berichtet wird, das Siebengebirge mit dem anliegenden Stück Rhein angekauft und wird es am 1. April dieses Jahres nach Amerika überführen lassen, wo es auf seinem Landsitze zur Aufstellung kommen soll. Morgan ging dabei mit bekannter Rücksichtslosigkeit vor, indem er den „Verein zur Erhaltung des Siebengebirges“, der Protest gegen den Verkauf erhob, einfach mitkaufte. Alle Mitglieder, die sich nicht fügen wollen, sollen aufgelöst werden. Lonise Frommelt. Loß dat quatsche, loß dat völlevere, Dat ka net jesonk dich mache, Sich, för dat ze wäede, moß de Nun ovv dan ens krank dich lache. Der Liehrer explezieret de Kenger de Berig us de Schweiz, än sät, die würen evvig huch, jo, et jüven er dich do, die würe zengmol esu huch, wie der Mattun, än dat Sommer än Wengter ömmer Schnie op die Berig lüg. Ouch wür Jediesch do, sät heä, evvel eing Mösche. Wie mag das wohl commen? frogt hea de Jonge. Et Juppemännche zeiget op. Nun, weist du es? Weil keine Perdsküttelen da sind, sätt et Juppemännche zer Antwoed. Der Hari eß evvel ene Wenkbüll, sät der Päul an der Nieres. Wie son ich dat verstoh? mengt de. Isa, sich ens, sät der Päul, hüi eß et iesch Donneschtig, än deä hat ene reuge Krag a. En en Fabrik eß der Nahtswächter jestoreve, än der Fränz könnt bei der Heär, för dat Plätschie ze krije. Die Platsch könt ühr ha, sät des, könt Uhr ävvel ouch jot wache? Wat dat ajeät, brucht ühr üch jeng Ourouh ze mache, Heär, sät der Fränz, wenn en Mus dörch et Zemmer löift, weäd ich wacher. * Der Jupp könt bei der Ferkensschlächter O. eren än frogt an den Frau: Hat ühr Ferkenspüttchere? Jo, sät de Frau. Do moß et sich evvel schleäht drop soh, sät der Domjrov, än löift erus. Der Nöll bejeänet der Klöß open Stroß än sät: Wo jeäs de hen, Klöß? Och, sät deä, ich joh noh der Dokter, ming Frau litt do, die jesellt mich net! Da john ich met, Klöß, sät der Nöll, de ming jefellt mich ouch net. * Woröm schreit dann et Juppemännche esu, du em jet jedoh? frogt der Badder an et Pittche. Neä, sät et Pittchen, ich han em nüs jedoh, heä keäkt märr, va weäje dat ich em zeig, wie me Möppchere eiße moß. * Du beß evvel ene verloje Mullejahn, Kubes, de vörije Weich verzälls de, du heits 10 Kningcheren open Lusberit jefangen, än hüt sönt et er at 20. Jo, sät der Kubes, et eß korjüs, wie jau dat die Diere Jonge krije. * Et Nellesjen en Muschpich hat jät bedreäven än sie Vadder welt em doför der Wickes köre. Et Nelleßje setzt et lank än lölst ömjene Meißpoul än sie Badder löift em noh. Wiese e paar mol ronk jeloufe sent, du jeät der Vader der Ohm us. Heä blievt stoh, än an de anger Sieh blievt ouch et Nellesje stoh. Wie se en Puszitt jestange hant, du spött et Nellesjee jen Häng än sät: Vadder, soue für nochens! * De Modder hauet Marieche des Ovvends zom Zittverdriev Rötseliere op jejevve. En der Naht öm eng Uhr weäd et Kenk wacher än sät, Mödderche, jevo mich noch jet ze rohne. Wat märr, Kenk, sät de Modder, jliech könt die Vadder noh heäm, da jet deä oß allebeids jet ze rohne. De Scheckssale va der Här Knopp. I. Knopp äls Sänger. Här Kindermann, ne Jonggesell, Deä hau ob e Kantner en Stell; Bei all sing Frönde heisch heä Knopp, Vaweäge singe Romp än Kopp. Deä Kopp woer grueß, blank wie de Sonn, Deä Romp, deä glech persek en Tonn; Sing Bengcher woere deck än kott, Aen singe Ahterbou woer jot. An hömm woer alles deck än ronk, Vaweäge sing zweihondert Pongk; Der Jong hau ömmer fresche Mot, Heä ueß geär völ, än ueß geär jot. E Stemmche hau Här Kindermann, Dat huet sich wiee Flöetche an, Sue fien än huech, ärmsellig schwaach, Weä dadden huet, deä kdeme Laach; Heä sälver schwöret hellig huech: „Der Knopp, deä es Heldetenner.“ Ne Sänger, weßt ühr, grueß ov kleng, Deä sengt ouch at ens geär alleng; Der Knopp, deä woer dat ouch va Senns, Aen daht bei sich, et fluppt dich ens Ze glänze héi, äls Sangessteär, Da hant dich alle Mäddchere geär. Aen rechtig, noe en Weich ov säs, Due hau der„Frohsinn“ Steftongsfäs; Ob dat Programm stong schwatz ob wiß: Herr Kindermann sengt äls Solis. Van Dag kangt me der Knopp net wier, Heä spruech mär noch met Sangesbrüer Aen jolt Lakretz sich än Karmelle, Doech nüs wie senge, Takte zälle. Mär eän Deäl wou hömm net gelenge, En schönn Verböijung doczebrenge. Ne Danzmagister muet hömm zeige, Sich nett met Anstand zu vernéige; Dat kaußet Schweäß, än béi dat Böcke Passieret, wat son at ens löcke. „Herr Kindermann, ich merk soeben Bei Ihnen hat es Luft gegeben; Schad' um die Atmosphärentrübung, Wir fahren fort in uns'rer Uebung Wat Fließ deät, wieset bau sich us. Dat Böcke hau heä bau erus; Jeug Noeht, jeä Knouflauch doech mieh spließe, Aen ouch nüs Angesch huet me rieße. „Herr Kindermann, Sie werden sehen, Ihr Auftritt wird mit Glanz geschehen!“ Der Fäsdag koem, voll woer et Hus, Herr Kindermann truen stolz erus; Ne nöie Frack ziert singe Röck, Sin Oeligshött en Könstlerpröck. Märr, wie heä machet sing Verböijong, Féil hömm erav die Koppbekléidong. Deä es gementlich ageschmiert Weä geär sich met fremd Feäre ziert. Wie heä do stonge Aermodéi, Réif enge va de Galleröi: „Mär zapperdüs, dat es der Knopp, Ich kenn em a der Plaatekopp!“ Aen alles laachet ob dat Woet, Der Knopp, dömm övverléif et koet; Doch packet heä sich fresche Mot: „Met Senge maach ich alles jot!“ Heä stalt sich nävver et Klavier Aen song:„Komm, Holde, doch zu mir!“ Doe steäht ouch at e Mäddche ob, Kritt sich die Pröck än sät doerob: „Herr Knopp, die ist gewiß von„Sie“.“ Der Knopp, deä huet än soeg nüs mieh: Heä schnappt sing Pröck än löift erus, Va Laache beävet bau et Hus. Knopp, e sing Wut än jeck än doll, Soff sich deà Ovvend steärevoll. II. Knopp ob Reis. Dat osse Knopp dat woer passiert, Hau em gewaldig pekeniert; „Noch leiver ejen Worm ich spreng, Aels dat ich noch ens Solo seng!“ Sue saat der Knopp, lues wie en Meis, Kreäg Urloub sich än geng ob Reis. Son Reis, daht heä, die brengt Kurasch, Aen hei vergeßt me ding Blamasch. Heä fuhr noe Kölle, dreide Klaß. En et Kupee, et wor jeng Spaß, Doe soß en Fröele mit e Förge, Dat reß en Fönf hömm esi Röcksge. Der Knopp sprengt ob en enge Gräl Aen packt dat Foxdier bei et FellEt reänet nn gehürig Klöpp Wahl ob deä decke, bieße Möpp. Dat Mäddche, e sing Hatzensping, Dat trock pamptigewäg de Ling. Der Führer könt:„Was ist gescheh'n, Warum bringt man den Zug zum Steh'?“ „Ein Mörder ist in dem Kupee! Mein armes Hündchen, ach Herrje! Der Bösewicht, dort sitzet er; Mein Titti rühret sich nicht mehr!" „Die Sache ist mir doch zu bunt,“ Schréit deä,„was scheret mich Ihr Hund!“ Ich werde, kommen wir in Düren, Alsbald Sie zu dem Vorsteh'r führen; Sie, Herr, den ich als Zeugen sind' Auch hiermit vorgeladen sind.——— En Düre, en e Kabinettche, Doe stong der Knopp, der Fox, et Mäddche; Aen met e forchtbar eänsch Gesecht, Hielt do der Bövveschte Gerecht: „Die schwere Kontravention Verlanget hohe Strafe schon; Sie, Fräulein, zahlen dreißig Meter Und seine Prügel hat der Köter. Sie, Herr, kühlten Ihren Mut, Das Loch im Rock ist dafür gut. Sie sind entlassen alle drei Laut Spruch der Bahnhofspolizei.“ „Ja, blenge Jefer deät net jot,“ Sue mengt der Knopp, kreäg sich der HotHet klomm met Honk, leäg Potmanee, Bedrövde Tronje en't Kupee. De Gall, die wou et Mäddche knappe, Dat hei muet dressig Mark berappe; Deä Dreckpansch doe, deä freiße Keäl, Sue daht et, ich e Witzche speäl; Ming Märksger moß mich gävve wier, Dat onfazünglich Schrubbeldier. Et fong ze kriesche a, ze klage, Dat kuent der Knopp net jot verdrage. „Mein Fräulein, weinen Sie doch nicht Ich helfe gern, wenns wo gebricht.“ „O, schweigen Sie, ich bin empört, Auch ist mein Portemonnaie geleert! Ich weiß jetzt nicht mehr ein noch aus. Ich hab' kein Geld, kann nicht nach Haus' „Och, sät der Knopp,„ist es nur das? Gern helf' ich aus, es macht mir Spaß.“ Trock usjen Teisch e leäre Büllche, Et Mäddche schnieet noche Müllche; Mär, wie et soeg de Büll voll Gold, Du woed et fröndlich, woed et hold: „Mein Freund, ich habe Sie verkannt, Sie sind so freundlich, so galant; Mark dreißig würden voll genügen, Sie werden's Geld bald wiederkriegen; Von Frankfurt schick' ich es retour, Ich bitt’ um die Adresse nur.“ Sei noehm die dressig Mark met Dank, Knopp pütscht met Anstand hör de Hank „Mein Fräulein, ich bin hoch entzückt, Und Ihre Nähe mich beglückt; Es würd' mir große Freud bereiten, Dürft ich bis Frankfurt Sie begleiten. In Cöln, da steigen rasch wir aus, Und halten froh Versöhnungsschmaus. Dat woer et Mäddche nojen Nas: Et saat:„Mein Herr, wie dürft ich das! Was würden Sie wohl von mir denken! Zwar darf ich Sie nun auch nicht kränken; Ich nehm denn Ihren Vorschlag an, Sie scheinen mir ein Ehrenmann. Stolz wie ne Könnek met et Mäddche Spazieret Knopp nu dörch et Städtche; Om Meddag woere sei zor Stell Wahl en et Kaiserhof=Hotel. „Herr Ober, bitte zwei Menü à drei Mark fünfzig, hören Sie! Möcht' auch ne Flasche Rüdesheimer Und dazu Eis in einem Eimer.“ Knopp woer nuest Element, Se kreäge Salm, Filet, jong Ent, Pastietcher. Jes än noch Puddäng, Dat flutschet mär sue dörch hön Zäng. Der Knopp än ouch sie vis--vis, Dön schmaachet dat, äls wie noch nie; Se muete, dat de Ent kuent schwämme, Ouch noch e nöi Butälsje nämme. Et Mäddche schott höm fließig en, Dat woer et Keälche noeh der Senn; Heä dronk sich knöll, saat:„Lieber Schatz!“ Aen laht de Hank sich oppen Hatz. „Jawohl“, sät het,„Sie sind mein Freund, Dem Zufall, der uns heut vereint, Will ich vertraun; ich hab Sie lieb, Sie sind ein wahrer Herzensdieb. Jetzt pflegen Sie etwas der Ruh, Derweil ich näh das Rißchen zu In Ihrem Rock"; heä trock em us Aen kreäg et Büllche eisen Fus; „Herr Ober, zahlen!“ heä noch reif, Aen koum gedoeh, heä ouch at schleif. Het woer bau feädig met dat Jöppche Aen satz sich heusch fas bei et Knöppche; Dat Gold us dömm sie leäre Büllche Verborg et e si Rediküllche. Jau schreäv et jät ob e Papier Aen laht dat en et Büllche nier. „Ich lasse meinen Mann hier ruhen. Ich habe draußen noch zu tun“ Saht a der Kellner dann die Prie, Jeng flott erus än koem net mieh. Wie kot dernoeh der Knopp obsprong, Heä bau ouch dat Papierche fong; Wie heä dat leäset, woed heä stief, Geschreäve hau doerob dat Wier: „Zu denen, die nicht werden alle, Gehören Sie in diesem Falle; Klug soll uns ja der Schaden machen, Vielleicht, daß Sie nun klug erwachen.“ „Mä,“ sät der Knopp, et woed hömm flau. „Doe sitt me hongsgemenge Krau, De Fraulüh, Jong, kenne Kaniel, Sue saat ming Beis, Gott trüest höhr 61 Briefkasten. J. B. Als Mieter haben Sie nicht die Verpflichtung, dem Hauseigentümer davon Mitteilung zu machen, daß Sie einen Maskenball besuchen wollen. Aber was die Sache Ihrer Frau gegenüber anlangt, so würden wir Ihnen doch zu einer vorherigen Aussprache raten. Nach Ihrer Schilderung maß das Weibchen„nicht ohne“ sein. A. L. Wer dafür haftpflichtig zu machen ist, daß Sie sich beim Durchgang des Halleyschen Kometen die Nase verbrannt haben, können wir Ihnen beim besten Willen nicht sagen. Das Reichsgericht hat auch noch nicht in einer solchen Sache entschieden, wenigstens schweigt sich der Kommentar darüber aus.— Unseres Erachtens liegt Selbstorschulden vor, da Ste sich zu nahe heran gewagt haben. Wir haben den Durchgang des Kometen mit geschlossenen Augen unter der Bettdecke beobachtet und gerade so viel gesehen wie die, welche in der vordersten Reihe standen. Frl. Anonyma. Anfragen wie die Ihrige, ohne Angabe des Namens, beantworten wir grundsätzlich nicht; da wir Sie aber gut kennen, machen wir diesmal eine Ausnahme. 1. Nein, Prinz Karneval ist noch nicht verheiratet. 2. Auch von einer Verlobung ist nichts bekannt, da wir eine diesbezügliche Hofnotiz noch nicht gelesen haben. 8. Ob er Junggeselle bleiben will, bezweiseln wir sehr; wenn er die Richtige findet, wirds wohl was werden. G. W. 11. Gegen Zahnschmerzen empfehlen wir Ihnen folgendes Alt=Aachener Mittel: Nehmen Sie den Mund voll kaltes Wasser, dann setzen Sie sich auf einen heißen Ofen und bleiben dort so lange sitzen, bis das Wasser im Munde kocht. Die Zahnschmerzen sind dann verschwunden. Verantwortlich: H. Faßbaender in Nachen. Pe. grumm des Fasching= gr.g 911. Komitee des Faschingszuges 1911. Louis Gilljam, 1, Vorsitzender.— Peter Hufschmidt, 1. Schriftführer.— Karl Etzler, 2. Schriftführer.— Wilhelm Schwinges, 1. Kassierer.— Stephan Vigier, 2. Kassierer.— Eduard Recker.— Franz Lauffs, Bespannung.— Wilhelm Rüttgens.— Leo Meyer.— Joseph Assenmacher, Karl Burger, Hermann Arnold, Künstlerausschuß. Lotosales 8 rotogales Gemurmel—'2. Viel Volk aller Nationen.(Eröffnung des Zuges durch den Zugleiter.)— 3. Herolde und Vorreiter, Pagen. 4. Trommler und Pfeiser.— 5. Fahnenträger und Reitergruppe. Oecher Penn. 6. Tambour=Major.— 7. Trommler und Pfeifer. 8. Musikkorps.— 9. Major und Adjutant zu Pferde. ). Kriegsflagge.— 11. Penn=Armee zu Fuß.— 12. Masor und Adjutant zu Fuß.— 18. Kavallerie der Oecher Penn.— 14. Waffenwagen mit Kommandant.— 15. Generalstab.— 16. Turm mit lenkbarer Kanone.(Wagen). Nachener Karnevals=Verein. 17. Herolde des Prinzen.— 18. Fanfarenbläser.— 19. Reitergruppe.— 20. Hofkapelle des Prinzen.— 21. Standartenträger.— 22. Würdenträger des Prinzen. Närrisches Ministerium.(Zwei Vierspänner.)— 23. Palastwagen des Prinzen. 21. Prinzlicher Hofstaat. 25. Närrisches Gefolge.— 26. Hurra=Ruse in allen Sprachen. Sportklub„Porcetia“. 27. Auskunfsbureau.(Wagen.)— 28. Blumenverkäuferinnen.— 29. Ausstellungspolizei.— 30. Ausstellungsdiener.— 31. Eröffnung der Ausstellung.— 32. Viele unprämiierte Künstler. Männergesangverein„Harmonia“. 23. Modell einer geräuschlosen Badestadt.(Wagen.) 34. Viele Fremde.— 35. Kurgäste und Ruhesuchende. 36. Stille, Stille, kein Geräusch gemacht. Närrischer Reichstag. 37. Viele Reisende.— 38. Bahnhof Wild=West. (Wagen.)— 39. Wild=West=Bewohner.— 40. Rettungsstation.— 41. Wartesaal für Herren und Damen. Karnevalistischer Verein„Fidele Jungen“. 42. Musik=Korps.— 43. Schatzgräber.— 44. Eifelbesucher.— Eifelgrund hat Gold im Mund.(Wagen). 46. Beglückte Goldsucher.— 47. Münze.— 48. Verteilung der Goldschätze. Trommler= und Pseiser=Korps. 49. Musik=Korps.— 50. Zigeuner.— 51. Kartenlegerinnen.— 52. Reklametrommel.— 53. Neueste Musik=Instrumente.— 54. Viel Gefolge.— 55. Requisiten. Blaue Funken. 56. Funken=Adjutant.— 57. Funken=Artillerie.— 58. Funkenkörner und sonstige schmackhafte Produkte. 59. Vorreiter.— 60. Funken=Burg(Wagen).— 61. Gefolge.— 62. Bedeckungen. Kavallerie=Verein. 63. Vorreiter.— 64. Herold mit Banner.— 65. Reitergruppe.— 66. Aufzug des Scheiks Husand Hamid Willem.— 67. Fürsten zu Pferde.— 68. Gefolge. Zug=Komitee. 69. Sammler.— 70. Sammelwagen.— 71. Selbsttätiger Münzensammler.— 72. Noch mehr Sammler. 73.„Mittel gegen Defizit“. Stammtisch„Open Pau“. 74. Fanfarenbläser.— 75. Herolde.— 76. MusikKorps.— 77. Standartenträger.— 78. Herrenreiter. 79. Wagen der Preisrichter.— 80. Verteilung von Preismedaillen.— 81. Kredenzung der Ehrenweine. 82. Beruhigung der Nichtprämiierten. Männergesangverein„Harmonia“. 88. Feuerwehr der Ausstellung(Wagen). 84. Neue Löschvorrichtungen.— 85. Maßregeln gegen inneren Brand.— 86. Probe=Löscharbeizengrgenen Stärkung eines beim Löschen schlapp Ausstellers.— 88. Reinigung und Füllung der Schläuche.— 89. Verteilung der 90. Messung des Inhalts.— 91. Antritt der Reserve. 92. Viel Löscharbeit. Aachener Narrenzunft. 98. Aufsehen.— 94. Reiter aus allen Ländern.— 95. Indische Reiter.— 96. Der närrischste Elefant Indiens.— 97. Afrikanische Reiter.— 98. Tempelwagen.— 99. Freiheitsritter.— 100. Pagen.— 101. Fanfarenbläser.— 102. Herold, Altdeutsche Tracht.— 103. Huldigung des Prinzen durch alle Nationen (Wagen).— 104. Fürsten aller Länder.— 105. Exotischer Fürst Fritzum Korfum Kralum als Thronsitzer.— 106. Anhängsel. Lustige Elsässer. 107. Reiter.— 108. Neue Hutmodelle.— 109. Glockenformen.— 110. Damenmode(Wagen).— 111. Ausstellung für alle Jahreszeiten.— 112. Viele Interessenten.— 118. Pariser Modekünstler. Kuüllen-Büllen. 114. Viel Eis und Schnee.— 115. Entdeckung eines neuen Gletschers.— 116. Unfallfreie heizbare Rodelbahn.(Wagen.)— 117. Eis=Fexen.— 118. EisFexinnen.— 119. Rettungsstation.— 120. Verpflegungsort.— 121. Erstarrte Eismöpfe.— 122. Verteilung von Schneeballen. Oecher Storm. 123 Vortrab.—124 Reiter.— 125. Musikkoroa 126. Storm=Kommandant.— 127. Viel Störmer.— 128. Aufzug der Armee.— 129. Erstürmung deg Ponttor=Museums,— 130. Neue Sicherheitsschlösser 131. Selbsttätige Arretierung der Museumssorscher 132. Fürs„Fortkommen“ bedachte Leute.— 190 Schlußgruppe.— 134. Jung=Deutschland in Zügen. 135. Kolossale Begeisterung.— 136. Allgemeine Ver. teilung. Der Weg des Karnevalszuges in# folgt festgesetzt: Der Zug stellt sich in dem Straßen. viereck hinter der Villa Delius auf und fährt da aus durch die Mozartstraße ab. Er durchzieß dann: Boxgraben, Wallstraße, Theaterstraße, liusstraße, Franzstraße, Kapuzinergraben, Theater, platz rechts(auf der Seite des Regierungsgebäudes. Theaterplatz links, Friedrich=Wilhelmplatz, Holzarg, ben, Büchel, Edelstraße, Ursulinerstraße, Münsterplatz. Kleinmarschierstraße, Kapuzinergraben, Theaterplatz rechts, Theaterstraße, Hochstraße, Wilhelmstraße, La, thringerstraße, Katserallee(rechts),„Viktoriastraße, Adalbertsteinweg, Kaiserplatz, Adalbertstraße, Frie, drich=Wilhelmplatz, Holzgraben, Büchel zur Peter, straße, Peterstraße, Comphausbadstraße. Seilgraben. Minoritenstraße, Großkölnstraße, Markt, Jakoß, straße, Karlsgraben, Templergraben, Pontstraße, Neupforte, Seilgraben, Minoritenstraße, Großkölnstraße, Alexanderstraße, Heinrichsallee, Kaiserplatz, Hier löst sich der Zug auf. VonSpah KARNEVAL 1911. Abends 7 Uhr: Karnevalistisches Doppelkonzert und Tanz. Rosenmontag: Grösses Vest-Eilter iirt Tareinusik, Liedern und Geberraschungen um 2 Uhr nach Passieren des Zuges. Preis des trockenen Gedecks 6 Ek.— Die Diner-Karte dient gleichzeitig als Passe-partout-Karte.— Die Säle 6 Uhr für die Diner-Teilnehmer reserviert. Dienstag abend: Feierlicher Einzug des Prinzen Karneval mit Gefolge. Sect-Lauben.— Festwein: 1907er Pündericher. bleiben bis 21293 Passe-partout-Karten à 2 Mk. einschl. Kartensteuer. W. B. Michels. Henkell Trocken Henkell Halbtrocken henkell Privat Trocken hennen Frivat Eatia un Verkauf zu billigsten Preisen an Wiederverkäufer und Private. U- unf. Niederlage für Aachen und 21146 Häupt-Reg.-Bezirk Aschen bei Startz-Kuetgens Telephon 36. Vereinsstrasse.# Fastnachts=Sonntag den 26. Febr. cr., abends 6½ Uhr: Sechste närrische Raiser-Safer iol GRRNEDAL TUN (Damen=Sitzung) im weißen Saale der„Erholung“. Die Mitglieder erhalten die Einladungskarten für ihre Damen mittags von 11 bis 1 Uhr in Nuellens' Hotel. Fastnachts=Montag den 27. Febr., morgens 10 Uhr: Feierl. Einholung des Prinzen Carneval vollität Heinrich I. Um 11 Uhr Gabel=Frühstück in Nuellens' Hotel für den Prinzen nebst Gefolge. Kender-Veus alter vollen-Masken. 1 mit Wertmarken sind Sarisuis à M..60 am Bufiet zu haben haben. Die Anglo-American-Bar Um 12 Uhr Abfahrt des Prinzen 212775 bleibt während der Fastnachtstage die ganze Nacht geöffnet. Faschingszug. Nach beendetem Faschingszuge Rundgang Seiner Tollität durch die närrische Reichsstadt in Begleitung seines Gefolges. Fastnachts=Dienstag den 28. Februar, abends 8 Uhr: Grosser Maskensan in sämtlichen Räumen der„Erholung“. Punkt 11 Uhr 11 Minuten: Feierlicher Einzug des Prinzen Carneval nebst Gefolge. Nichtmitglieder und Damen können in unbeschränkter Zahl eingeführt werden. IE Die Ausfertigung der Ballkarten geschieht Dienstag morgen von 11 bis 1 Uhr in Nuellens' Hotel sowie in den Restaurants,Germanig und Elisenbrunnen. Abends von 5 Uhr ab in Nuellens' Hotel und in der„Exhglzig.,######. Auch die Mitglieder sino gepatten, Karten für sich in Empfang zu nehmen, da die Kappe bei diesem Ball nicht en Die Kilhzilestorten sund u in Kueleus Hett ersziltih wox voarstand. Katholischer Bürgerverein der Fastnachtsfonntag den 26. Februar 1911, abends 7 Uhr: Großes Karnevalsfest mit humorist. Theateraufführung u. nachfolgendem e esteune eselsesehente Goiene eien Pesthaunze u. Karten für Einzuführende durch die Mitglieder Donnerstag den 28. Febrnar, abends von—11 Uhr, und Sonntag den 26., morgens von 11—1 Uhr. im Vereinslokal, im Kisch, sowie im Depot von W. Prinz, Pontstraße, der Kreuzkirche. Austern-Stube und Wein-Restaurant E. Lonnertz, Klostergasse 15.: Fernsprecher 513 Täglich frische Sendung prima Royal-Natives-Austern, Kaviar Beluga Kalser-Auslese— Ostender Hummern (auch außer dem Hause). Soupers. Speisen à la carte. 202104 Dinere. VAALS! Hôtel- Restaurant Egypten. Inh.: P. E. v. Wersch-Bonsoh. 20258 Bekannt vorzügliche Küche. Prima Kaffee. ff. Weine. Münchener u. Dortmunder Bier. + Während der Karnevalstage: 6 * Morgens von 11 Uhr an Frühschoppen-Konzert.# ∆" Abende von 6 Uhr ab: 6 8 Grosses karney. Konzert. 6 " r a n z g e l e g e n h e i t i m u n t e r e n R e s t a u r a t i o n s s a a l e. R o s e n m o n t a g: D i n e r s m i t T a f e l m u s i k v o n 2 ½ U h r a n, W 0 vor Passieren des Zuges. 9 " Aschermittwoch: Fischessen mit Konzert. ∆ □ Passe-Partout-Karten à 50 Pig. sind von heute ab im Restaurant am Buflet au haben. . koshactend 6 „ 21313. Oec. Werner-Schlenter. hlttltalde..