Gelage. Ausgebe C).80 Mort. Donnerstag, 21. Juli 1919.(Daniel) Nr. 163. Morgen=Ausgabe. VT BTV WNTNTN Heutschlans&u. Oesterraich, Gagars 70 Pie. 9ch land 86 Pig. pre Woche. Prebenummern a. Wunich. 15 Vig. die Merttzetle. Seshen m ie Achenien urt. un uur uu aun Kuunzun.. Aelteste Nachener Zeitung. Fernsprechanschluß der Redakton Nr. 362. 62. Jahrgang. in Nachen, Gellgroben 16. Gernspruchanschlaß der Geschäftostele Nr. 62.— Telegrammadee de: Scha, Rachen. 0 pig. eis Prallgelal. Anzeigen von Behörden, eumie Kaingen 4hm puss 20 Pies. Retlamen 60 Pig. dis Zelle. Die Krankenversicherung nach den Beschlüssen der Nchadem die zur Beratung der Reichs=Verschsbenl in ie Soniherienen. keichstags in die Sommerferien gegangen ist, erscheint es angezeigt, die wichtigeren von ihr bisher gefaßten Beschlüsse zusammenzufassen: Die Kommission hat die erste Lesung der beiden ersten Bücher der Reichsversicherungsordnung beendet, die die gemeinsamen Vorschriften(Umsang der Reichsversicherung, Träger derselben, Versicherungsbehörden) und die Krankenversicherung umfassen. Schon das erste Buch des Entwurfs hat sich manche einschneidende Aenderung gefallen lassen müssen. Mehr jedoch noch ist das zweite Buch der Reichsversicherungsordnung, das die Krankenversicherung umfaßt, umgestaltet worden. Zuder Kreis der Versicherten unterscheidet sich nach den Kommissionsbeschlüssen wesentlich von der Regierungsvorlage. Teilt man ihn in drei Gruppen, und zwar: Versicherungspflichtigese Versicherungsberechtigte und solche, die unter bestimmten Voraussetzungen von der Versicherungspflicht befreit werden sollen, so ergibt sich folgende Uebersicht, wobei wir hier sowie bei den weiteren Darlegungen nur die Aenderungen(Verbesserungen) durch die Kommission hervorheben, weniger die, welche die Regierungsvorlage gegenüber dem bestehenden Gesetze schon vorsah. 1. Versicherungspflichtige. Die Versicherungspflicht der Arbeiter, Dienstboten, Hausgewerbetreibenden, Gehilfen, Gesellen und Lehrlinge ist an keine Lohnhöhe gebunden, wohl aber die Versicherungspflicht der Werkmeister, Techniker, handlungsgehilfen und anderer Privatangestellten. Sie endet nach der Regierungsvorlage und nach bestehendem Recht mit mehr wie 2000 M. Jahresarbeitsverdienst. Der Antrag des Zentrums, diese Summe auf 3000 Mark zu erhöhen, wurde abgelehnt, dagegen die Erhöhung auf 2500 Mark auf Antrag der nationalliberalen Partei gegen Freisinnige, Konservative und Freikonservative angenommen. Diese Parteien wollten es bei 2000 Mark belassen. Abgelehnt wurde ferner der§ 180 der Regierungsvorlage, der lautete:„Der Bundesrat kann allgemein oder in einzelnen Bezirken die Versicherungspflicht für bestimmte Berufszweige auf Gewerbetreibende und andere Arbeitgeber erstrecken, die regelmäßig keine oder höchstens zwei Versicherungspflichtige beschäftigen.“ Des weiteren wurde noch abgelehnt folgender§ 181:„Der Gemeindeverband kann für seinen Bezirk oder Teile davon die Versicherung statutarisch auf Familienangehörige des Arbeitgebers ausdehnen, die ohne Entgelt und Arbeitsvertrag in seinem Betriebe tätig sind. Die Bestimmung bedarf der Zustimmung des Oberversicherungssamtes und muß wie die Bekanntmachungen des Verbandes veröffentlicht werden.“ 2. Versicherungsberechtigte. Auch hier ist die VVoraussetzung, daß das Jahresarbeitsverdienst 2500 Mark(2000 Mark nach der Regierungsvor#lage) nicht übersteigt. Es können dann der KKrankenkasse freiwillig beitreten: Familienangehörige des Arbeitgebers, die ohne Arbeitsvertrag in seinem Dienste tätig sind(Entgelt ist aber entgegen der Vorlage Bedingung); ferner Gewerbetreibende und andere Betriebsunternehmer(kleine Landwirte), die in ihren Betrieben regelmäßig keine oder höchstens zwei Versicherungspflichtige beschäftigen. Durch Statut kann kann bestimmt werden, daß der Beitritt von einer bestimmten Altersgrenze und der Vorlage eines ärztlichen Gesundheitszeugnisses abhängig gemacht wird. Der§ 191 der Vorlage, der unter der Voraussetzung der Verdienstgrenze von 2000 Mark pro Jahr einem Gemeindeverband durch Statut für seinen Bereich oder Teile davon sowie einer Krankenkasse durch die Satzung für ihren Bezirk die Vollmacht geben wollte, die Versicherungsberechtigung auch anderen einzuräumen, insbesondere Gewerbetreibenden und anderen Arbeitgebern, die regelmäßig keine oder höchstens zwei Versicherungspflichtige beschäftigen, ist von der Kommission gestrichen worden. 3. Befreiung von der Versicherungspflicht. Darüber sagte§ 186 der Regierungsvorlage: „Auf seinen Antrag wird von der Versicherungspflicht befreit, wer: 1. auf die Dauer nur zu einem geringen Teile arbeitsfähig ist, solange der vorläufig unterstützungspflichtige Armenverband einverstanden ist, 2. bei Erkrankung an seinen Arbeitgeber einen Anspruch auf eine den Leistungen der zuständigen Krankenkasse zleichwertige Unterstützung hat, wenn der Arheitgeber die volle Unterstützung aus eigenen Mitteln deckt und seine Leistungsfähigkeit sicher ist.“ Die Ziffer 1 des§ 186 nahm die Kommission an, um solchen Personen, die sehr viel kränklich sind, die Arbeitsgelegenheit nicht abzuschneiden. Bestehe für sie nicht die Befreiung von der Versicherungspflicht, dann liefen sie Gefahr, vor allem von Betrieben mit eigenen Betriebskassen deshalb nicht eingestellt zu werden, weil sie sehr ungünstige Risiken sind. Die Ziffer 2 aber lehnte die Kommission, nachdem dazu vorher die verschiedensten Zusatzanträge mit wechselnden Majoritäten angenommen waren, ab, und zwar stimmten schließlich auch die Konservativen, Freikonservativen und Nationalliberalen deshalb dagegen, weil ihnen durch die angenommenen Zusatzanträge die Bestimmung unter Ziffer 2 nicht mehr genießbar erschien. Konservative und Freikonservative erklärten aber, die Annahme der erwähnten Ziffer 2 in für sie annehmbarer Form sei für sie von maßgebender Bedeutung. Um dies zu verstehen, sei gleich der jetzt ebenfalls abgelehnte § 447 der Regierungsvorlage wiedergegeben, der heißt:„Das Recht, die Befreiung von der Versicherungspflicht nach§ 186 Ziffer 2 zu beantragen, steht an Stelle der Versicherten dem Arbeitgeber zu.“ Dieser§ 447 sollte nur für die in der Landwirtschaft Beschäftigten gelten. Die ostpreußischen Großgrundbesitzer wollten sich mit seiner Hilfe mit ihren Arbeitern, Dienstboten usw. der Krankenversicherung entziehen. Die kleinen ländlichen Besitzer aber, die den Voraussetzungen der Entbindung von der Beitragspflicht zur Krankenkasse in der Regel nicht entsprechen können, müßten mit ihren Knechten und Mägden für die Krankenversicherung Beiträge zahlen. Nach Entbindung der größeren Besitzer mit ihren vielen Arbeitern von der Versicherungspflicht würde der Personenkreis der Versicherten für die Landkrankenkassen aber oft derart gering, daß das Versicherungsrisiko auf zu wenig Schultern lasten würde. Es war deshalb auch ein konservativer Abgeordneter gegen diese Privilegierung der Großgrundbesitzer. Vom Zentrum wandte sich vornehmlich der Abg. Herold nicht nur im Interesse der Arbeiter, sondern auch der Gutsbesitzer dagegen.— Auf ihren Antrag sind des weiteren auch noch Lehrlinge, welche im Betriebe ihrer Eltern beschäftigt sind, von der Versicherungspflicht befreit. Zeutsches Peich. Herr Bassermann hat anscheinend das Bedürfnis, sich irgendwo wieder gut einzuführen. Die„Natlib. Korr.“ schreibt: Die Niederdeutsche Bank in Dortmund ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Da durch den Zusammenbruch auch zahlreiche mittlere und kleinere Betriebe in Mitleidenschaft gezogen werden würden, so ist von mehreren Seiten die Einleitung einer Hilfsaktion durch die Reichsbank angeregt worden. In diesem Sinne hat sich auf Anregung aus rheinisch=westfälischen Parteikreisen auch der nationalliberale Parteiführer Bassermann verwandt, indem er bei dem Reichskanzler und dem preußischen Finanzminister mit Rücksicht auf die durch den etwaigen Zusammenbruch der Bank schwer gefährdeten Mittelstandsexistenzen für eine Hilfsaktion unter Führung der Reichsbank eintrat. Es wäre nur zu wünschen, daß diese Anregung von Erfolg begleitet sein wird. Das ist ja ganz hübsch von Herrn Bassermann, aber wenn schon„von mehreren Seiten" Anregungen ergangen waren, ist nicht recht erfindlich, weshalb gerade von Bassermanns Versuch besonders Aufhebens gemacht werden muß. : Landtagsersatzwahl. In der Ersatzwahl zum Abgeordnetenhause, die am Mittwoch für den verstorbenen Zeutrumsabgeordneten Dr. Hager im Wahlbezirk Oppeln 8 stattfand, wurde Justizrat Bitta=Breslau(Zentrum) mit 356 von 357 abgegebenen Stimmen gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgestellt worden. ): Der neue Postpaketvertrag zwischen Deutschland und China, der den Austausch von Paketen auf der Basis des Weltpostvereins regelt, sieht folgendes vor: 1. Postpaketaustausch nach beiden Richtungen mit allen Orten mit Postanstalten in China und zwar bis zum Gewicht von 10 Kilo mit der Einschränkung, daß das Gewicht von Paketen nach Orten mit chinesischen Postanstalten, die nicht an einer Eisenbahn oder an einer Dampferanlegestelle liegen, auf drei Kilo beschränkt werden kann, wenn die chinesische Behörde dies wünscht. Eine Vorausbezahlung kann künftig auch nach Orten mit chinesischen Postanstalten stattfinden, sofern die Orte an einer Eisenbahn oder Dampferanlegestelle liegen, dagegen werden die Weiterbeförderungskosten nach wie vor von dem Empfänger eingezogen. Ferner ist künftig auch nach Orten mit chinesischen Postanstalten Wertangabe gestattet, deren Höchstgrenze voraussichtlich 1000 Francs (800 Mark) betragen wird. Schließlich ist für einen Verlust oder eine Beschädigung von Postpaketen für die ganze Beförderungsstrecke nach den allgemeinen Grundsätzen, die im Weltpostverein bestehen, Gewähr geleistet. Italien. „. Italien und Oesterreich.„Giornale'Italia“ versichert, daß der italienische Minister des AuswärSst tigen eine Begegnung mit dem Baron Ende August in Ischl, Salzburg oder Marienbad haben wird. Das Blatt fügt hinzu, daß der Hauptgegenstand der Unterredung beider Staatsmänner die Beziehungen zwischen Italien und Oesterreich betresfen werden. Es wird anerkannt, daß diese Beziehungen nicht derart sind, wie sie sein sollen. Zwischen Italien und Oesterreich bestehen Meinungsunterschiede, welche Mißtrauen und Zweisel erwecken. Spanien. J. Königin Victoria hat ihre Reise nach der Insel Wight um einige Tage verschoben. Die Aerzte haben ihr dringend geraten, in Biarritz eine Badekur zu gebrauchen. Alle Vorbereitungen zum Empfang der Königin in Biarritz sind getroffen. Die Königin steigt bei der Marquise von Salamanca ab. J. Amnestie. Die spanische Regierung hat den in Südfrankreich befindlichen politischen Flüchtlingen die Rückkehr nach Spanien gestattet. Die spanischen Flüchtlinge wurden durch den Abgeordneten Lerron im Einverständnis mit dem spanischen Ministerpräsidenten verständigt, daß sie freien Zutritt zu Spanien haben. Türkei. 2 Das Geheimkomitee. Die Blätter Konstantinopels veröffentlichen zahlreiche Einzelheiten über das Geheimkomitee, aus denen hervorzuheben ist, daß das Komitee in zwei Hauptsektionen geteilt war, welche Riza Nur und der frühere Brigadegeneral Natik leiteten, während die Oberleitung eine höhergestellte Persönlichkeit ausübte. Die Polizei, die gestern weitere Verhaftungen vornahm, kennt fast sämtliche Mitglieder der Komitees. Der Hauptbeteiligte, Ali Kemal, ein früherer Spion des Exsultans, konnte nicht verhaftet werden. Er ist nach Alexandrien geflüchtet.— Auf Grund der Aussagen der in Haft befindlichen Mitglieder des kürzlich entdeckten Geheimkomitees hat die Polizei den oppositionellen Deputierten Riza Nur verhaftet, der sofort vom Kriegsgericht verhört worden ist. 9 Persien. Infolge des von den Nationalisten verbreiteten Gerüchtes, die Ermordung Said Abdullahs sei von den Russen angestiftet worden, um Unruhen hervorzurufen und die Anwesenheit der russischen Truppen zu rechtfertigen, verlangte die russische Gesandtschaft eine amtliche Dementierung der in der nationalistischen Zeitung wiedergegebenen Gerüchte. Die Regierung machte darauf aufmerksam, wie notwendig es sei, die Mörder Said Abdullahs zu ermitteln. D Ein Deutscher in Palästina ermordet? Nach Mitteilungen aus Haiffa soll ein Deutscher der dortigen Kolonie in dem Fellachendorfe Kreh durch Eingeborene erschossen worden sein. An die kaiserliche Botschaft in Konstantinopel sind sofort die erforderlichen Weisungen ergangen. Afrika. A Deutsch=Südwestafrika. Nachrichten von augeblichen großen Diamantenschmuggeleien in Südwestafrika waren in den letzten Wochen von verschiedenen Blättern verbreitet worden. Aus der Lüderitzbucht sollten Edelsteine im Werte von etwa zwei Millionen Mark hinausgeschmuggelt worden sein, um sie später in Antwerpen zum Verkauf zu bringen. Durch diesen angeblichen Schmuggel sei der Reichsfiskus um Zollgebühren von rund 700000 Mark betrogen worden. Alle diese Meldungen sind, wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, vollkommen haltlos, sie beruhen durchweg auf Mystifikationen. Sie sind auf die Angeben eines Detektivs zurückzuführen, der in den Diensten einer holländischen privaten Firma steht. Nach seiner Behauptung sollten die Diamanten von Frauen, die sie in ihren Kleidern verborgen hielten, auf einen Dampfer der Wörmann=Linie gebracht und dort dem Steward zur Weiterbeförderung übergeben worden Kleines Feuilleton. Aachen, den 20. Juli 1910. Städte auf der Sommerreise.] In einer Reihe #von englischen Städten besteht ein alter Brauch, der noch heute mit dem glücklichsten Erfolge innegehalten bwird und der sozialen Reformatoren beachtenswerte Auregung bieten kann. An einem bestimmten Datum Eim Sommer reist die ganze Stadt in die Sommer##frische. Nicht etwa die vermögenden Bürger, die sich eine Sommerreise leisten können: nein, die ganze Stadt bis hinab zu dem kleinsten Arbeiter reist ins Seebad oder in die Berge. Es ist eine alte Sitte, ####cdiess sommerliche Massenauswanderung möglich Phehärs, Das ganze Jahr über wird von der Stadtgechörde von jedem Familienvater ein besonderer BeiSttag erhoben, der als Reservesonds für die Sommer##ferien gilt. Wenn dann die Zeit der Reise heranZo#n tritt die ganze Bevölkerung sozusagen auf Ttenen des Stadtsäckels ihre Fahrt in die Sommertsrische an. Die Stadt Oldham z.., ein Mittelpunkt der Baumwoll=Industrie, erhebt im Jahre für rund 4 Millionen M. solcher Feriengelder, in Blackburn lammelt man jährlich über 3 Millionen. Die BeVvolkerung wird dann in Reisegesellschaften eingeteilt, die Stadt stellt besondere Ferienzüge, die in Abständen von je einer halben Stunde abgelassen werden die Gehörden kümmern sich um die Unterkunft am Reisebiel, und durch die große Zahl der Teilnehmer wird es möglich, die Kosten der Sommerreise auf ein Minimum zu reduzieren. Ursprünglich reisten diese Städte meistens nach Blackpool oder Yarmouth oder nach anveren englischen Seebädern. In den letzten Jahren #oer sind diese reisenden englischen Städte bis nach Frankreich und sogar in die Schweiz vorgedrungen. Im vergangenen Jahre z. B. konnte Präsident Gallières in Paris 700 Einwohner von Burnley bebrußen. Es waren alles Arbeiter mit Frauen und schriee: allen Aemtern prangt dann die In#handert Der Ferien wegen geschlossen". Natürlich rundelt es sich dabei nur um kleinere Städte, in denen solche Stockung des Lebens möglich ist. Insbesondere sind es Gemeinden in Lancashire, die dem niten Brauch treu geblieben und ihn den modernen Verhältnissen entsprechend ausgebaut haben. K. gei#Segenzug und Blitzgefahr.] Von technischer der„Frankf. Ztg.“ geschrieben: Es ist eine gütsache, daß Gegenzug mit heißer Luft geschwängerte Faume rasch lüftet, die Wärme also nach außen entGlitz; ebenso ist es Tatsache, daß die warme Luft den anzieht; es ist also keineswegs rätlich, #n innendem Gewitter Gegenzug herbeisen:###n. Folgende Beispiele mögen dies bewei„Dor Jahren war ich während eines sehr heftigen Sewitters in Römhild im Gasthaus und sab den unaufhörlich zuckenden Blitzen zu. Plötzlich bemerkte ich, wie ein Blitz in ein gegenüberliegendes Metzgerhaus einschlug, und zwar in den Schornstein, dem mächtiger Rauch entstieg. Dieses Haus war halb so hoch wie die beiden Nachbarhäuser.(Also schlägt der Blitz durchaus nicht nur in angrenzende höhere Häuser.) In Engers lag die Wohnung meines Verwalters direkt an dem drei Meter höher gelegenen Bahngeleise mit den Telegraphenleitungen und trotzdem schlug der Blitz ein, aber nicht durch das Dach, welches mit Zink belegt war, sondern in die parterre gelegene Küche, wo gerade gekocht wurde und wegen der großen Hitze die Tür offen stand. Der Blitz warf vier erwachsene Leute um(zwei Kinder nicht) und fuhr, Holzsplitter hinterlassend, in den Keller. Diese Fälle dürften doch zeigen, daß der Blitz sehr oft nur der entströmten Hitze nachgeht, und es ist doch sicherlich angezeigt, ihm nicht gerade durch Gegenzug einen ungewünschten Weg zu weisen. [Zeitvertreib am Strande.] Das Automobil hat sich nun auch das Meer erobert; zwar nicht das ganze Automobil, aber doch der große luftgefüllte Gummireisen der Kraftwagen. Ein erfinderischer Chauffeur in Ostende, so erzählt eine englische Wochenschrift, kam auf den Einfall, einen luftgefüllten Pneumatikschlauch mit ins Wasser zu nehmen, er tummelte sich damit wie ein Kind mit einem Reifen, setzte sich in den Ring, ruderte mit den Händen und amüsierte sich nach Kräften. Die Strandgäste sahen zu und lachten, ein paar Damen baten, ihnen den Reifen zu leihen; die neue Bademethode war fertig. Heute kann man in vielen großen Seebädern wasserfreudige Badegäste sehen, die sich nicht anders als mit ihrem Automobilreifen den Wellen anvertrauen. Pneumatikregatten werden abgehalten und tausenderlei Kurzweil getrieben. In den berühmten amerikanischen Seebädern beschäftigen andere Unterhaltungen die sommerlich heiteren Geister. Vor allem die Fußkonkurrenz. Hinter einer Schranke, die die Wettbewerberinnen den Blicken der Preisrichter entzieht, nehmen die Damen Platz, und durch einen schmalen Spalt werden die nackten Füße herausgestreckt. Mit gewichtigen Mienen prüfen die Preisrichter diese Fragmente weiblicher Schönheit, beurteilen mit Kennerblick die Schmalheit der Knöchel, die Form des Spannes und verteilen dann nach langen Beratungen ihre Preise, die oft recht kostbar sind, z. B. juwelenbesetzte Schuhschnallen. Aber auch die Hände, die Augen und der Mund werden in solchen Sonderkonkurrenzen begutachtet und prämiiert. Eine Mundkonkurrenz soll kürzlich freilich mit einem Zwischenfall geendet haben, weil eine Dame einen Preis für den größten Mund erhalten sollte, diese„Auszeichnung“ aber entrüstet ablehnte und empört den Strand verließ... ck. Falsche Johann Orths.] Seitdem der frühere Erzherzog Johann Salvator als Johann Orth auf seinem Schiff„Margarethe“ von Buenos Aires in See stach und allem Anscheine nach im Ozean den Tod fand, sind im Laufe der Jahre zahlreiche Männer aufgetaucht, die sich für den verschollenen Johann Orth ausgaben. Der letzte falsche Johann Orth war ein Maschinist in Painesville im Staate Ohio. Natürlich stellten sich auch seine Ansprüche als Mystifikation heraus. Johann Orth, dessen Todeserklärung jetzt in Wien beantragt worden ist, war eine so charakteristische Persönlichkeit, daß man sich über den Leichtsinn wundern muß, mit dem halbe Betrüger und Großtuer in der Maske des verschollenen Erzherzogs auftraten. Vor allem war Johann Orth kahl, rettungslos kahl. Diesen Mangel an Haaren auf seinem Kopfe, der mit seinem Bartwuchs so lebhaft kontrastierte, verdeckte Erzherzog Johann Salvator durch kunstvolle Perücken, von denen er eine ganze Sammlung besaß. Es kam dem Erzherzog, wenn er sich im Kreise vertrauter Freunde befand, nicht darauf an, sich die Perücke abzunehmen, um sich bei allzu großer Hitze den Kopf zu kühlen. Schon daraus konnte man den Schluß ziehen, daß auch der letzte Prätendent auf den gar nicht mehr existierenden Titel des Erzherzogs Johann Salvator, der vor einem Jahre in Ohio sich als Johann Orth ausgab, ein Hochstapler war, denn der bejahrte Maschinist in Painesville erfreute sich eines stattlichen Haarwuchses. Trotzdem entblödete der Mann sich nicht, in einem Brief, den er nach Wien richtete, die Worte zu schreiben:„Durch diese eigenhändig geschriebenen Zeilen möchte ich den Beweis liefern, daß ich wirklich am Leben bin“. Ein früherer Freund des verschollenen Erzherzogs, Rittmeister von Dahmen, stellte fest daß die Handschrift dieses Briefes mit der Handschrift des wirklichen Johann Orth nicht die geringste Aehnlichkeit besaß. Im Besitze des Rittmeisters befindet sich ein Brief, der für den Charakter Johann Orths bezeichnend ist. Es heißt in ihm:„Wer in die Welt hinaus will, wer Erlebnisse, Fährlichkeiten, Leistungen sucht— das ist der rechte Mann, sofern er sich hiermit nicht mit Pflichten in Widerspruch setzt. Im Leben kommen gewisse Augenblicke, wo einem eine höhere Stimme zu rufen scheint, und folgt man ihr da nicht, so ist es für immer vorbei. Was du dem Augenblick versagst, bringt keine Ewigkeit zurück. Auch halte ich es für deine moralische Pflicht, das Einverständnis deiner Eltern einzuholen und nichts zu tun, was gegen ihren Willen ist; den Eltern sind wir den Gehorsom der Liebe schuldig!" Bei der großen Verehrung, die Johann Orth für seine alte Mutter hegte— ein Gefühl, für das in diesem Brief ein neuer Beweis geliefert wird—, halten alle, die Johann Orth kannten, für ausgeschlossen, daß er noch am Leben weilt, ohne sich bei seiner Mutter gemeldet zu haben. Die Mutter des verschwundenen Erzherzogs, Großherzogin Maria Antonia von Tos= cana, glaubte bis zu ihrem im November 1898 erfolgten Tode, daß ihr Sohn, den sie vor allen ihren Kindern ins Herz geschlossen hatte, noch unter den Lebenden weilte. Jeden Abend stellte sie brennende Lichter an die Fenster ihrer Gemächer im Schloß Orth am Gmundener See, um dem heimkehrenden Sohn den Weg zum Haus der Mutter zu erleuchten. [Die Schwalbe im Volksglauben.] Unter all den anmutigen Bewohnern der Luft erfreut sich keiner bei den Menschen solcher Beliebtheit wie die Schwalbe, die ganz zum Haustier geworden ist und als guter, glückbringender Geist auf dem Dache nistet. Ueberall gilt die Schwalbe, die Bringerin des Frühlings, für unantastbar, überall auf Erden bereitet man ihr liebevolle, gastliche Aufnahme, selbst der Ostjate in Westsibirien nagelt ihr ein Brettchen unter das Nest. Wie sich diese Vorliebe für Schwalben im Volksglauben widerspiegelt, davon erzählt Dr. J. Gengler in einem inhaltsreichen Aufsatz des Globus. So heißt es in Süddeutschland:„Glücklich der Mann, unter dessen Dach die Schwalbe ihr Nest geklebt, denn kein Blitz vermag ihm zu schaden; der Bube aber, der ein Schwalbennest zerstört, ist verflucht, seine Eltern werden Kummer und Schande an ihm erleben." Der Spanier sagt sogar:„Wer eine Schwalbe umbringt, tötet seine Mutter.“ Welch hohe Bedeutung man der Schwalbe als Glücksbringerin zuschrieb, zeigt eine früher viel genannte Regel:„Wer die erste Schwalbe im Frühjahr sieht, darf nur unter seinem linken Fuß nachgraben, er wird dort eine Kohle finden, die ihm, so lange er sie bei sich trägt, stets Glück bringt.“ In Franken und Thüringen ist der Glaube verbreitet, daß die in den Kuhställen nistenden Schwalben, wenn sie zerstört werden, die Kühe mit ihren aus spitzen Stacheln bestehenden Schwanzfedern in die Euter stechen, sodaß diese nur Blutmilch geben. Gegen diese Krankheit gibt es nur ein Mittel. Man setzt einen Scherben voll solcher Blutmilch auf das Dach des Stalles oder der Scheune, über das viele Schwalben hin und her fliegen, und in kurzer Zeit geben die Kühe wieder normale Milch. In Oberbayern, in der Freisinger Gegend, verehrt man die Schwalben ebenso wie überall, aber es gilt als ein böses Vorzeichen, wenn ein solcher Vogel durch das Fenster in ein Zimmer fliegt, denn dies bedeutet, daß in dem Hause bald eine Leiche sein wird. Die segenspendende Eigenschaft der Schwalben wurde früher auch von Kurpfuschern ausgenutzt, wobei die Tiere freilich der vermeintlichen Heilung der Menschen zum Opfer fielen. So kennt die Volksmedizin ein Wasser, das aus zerhackten jungen Schwälbchen gebrannt wird und besonders gegen die fallende Sucht und alle möglichen Gehirnkrankheiten gut sein sollte. Ein gutes Mittel gegen Lähmungen der Muskeln und Verhärtungen der Sehnen wurde hergestellt, indem man 12 Schwalben mit den Federn zerstieß und diesen Brei mit Fett, am besten Eberfett, zu einer Salbe ##ig. Das einzige richtige an der ganzen Sache ist, w der Detektiv, der merkwürdigerweise„auf seine „# Kodten wie er sells saot den angeblichen mugglern und Hehlern nachgereist ist, seine Ernungen als Anzeige dem Reichskolonialamt übermittelt hat. Dieses hat naturgemäß sofort alle notwendigen Ermittlungen angestellt und nichts unterlassen, was zur Klärung der Sachlage hätte beitragen können. Aber alle Nachforschungen, die bereits fast ein Jahr zurückreichen, haben bisher absolut nichts eresben, was die Angaben des Detektivs in irgend einer Feise hätten bestätigen können. Alle in Betracht kommenden Frauen, der Steward und das Schiff selbst und eingehend untersucht worden, aber nichts hat sich gefanden. Amtliche Nachrichten. * Berlin, 19. Juli. Der König hat dem emeritierten Pfarrer Friedrich Mayer zu Trier und dem Rechnungsrat Clemens Teipel zu Neuwied den Roten Adlerorden vierter Klasse, dem Baurat Heinrich Schödrey zu Cöln, bisher zu.=Gladbach, und dem emeritierten Pastor Gustav Ohl zu Duisburg den Königlichen Kronenorden dritter Klasse verliehen. Kirchliche Nachrichten. ** Ueber Verdächtigungen der katholischen Geistlichkeit durch eine gewisse liberale Presse bezw. ihre Korrespondenten, insbesondere römische, wird an den Herausgeber der„Allgemeinen Rundschau“(Nr. 29) der nachstehende Brief aus Rom unter dem 8. Juli gerichtet: Sehr verehrter Herr Doktor! Als vor einiger Zeit ein sehr energischer Kampf gegen den Mailänder Korrespondenten einer Anzahl deutscher Zeitungen geführt wurde, weil derselbe die widerlichsten erlogenen Geschichten gegen Klerus und Kirche, Klöster und Klosterinsassen verbreitete, hörte das schamlose Treiben dieses Menschen und der Zeitungen, die seinen Giftstoff verbreiteten, bald auf. Es wurde unwiderleglich bewiesen, daß der Korrespondent ein vielfach vorbestrafter Mensch war, und daß alle seine Schauergeschichten erlogen waren. Die italienische antiklerikale Presse ist unerschöpflich im Erfinden von wüsten Skandalen und dazu so jeglichen journalistischen Anstandes bar, daß die Redaktionen einmal gebrachte Verleumdungen nie richtigstellen, selbst wenn sonnenklar bewiesen wird, daß alles von Anfang bis zu Ende erlogen war. Die Zahl der Blätter in Deutschland, die auf der gleich niedrigen Stufe stehen, ist glücklicherweise recht gering; es gibt aber doch solche, die sich nie dazu verstehen, eine gegen Kirche und Klerus gebrachte Ungeheuerlichkeit zu widerrufen. Das sind Erziehungsund Geschmackssachen, gegenüber denen nicht viel auszurichten ist. Einer solchen Würde= und Charakterlosigkeit geht man am besten aus dem Wege. In dem anekdotischen Kampfe gegen die Kirche wird vielfach ein doppelter Weg eingeschlagen: Erstlich man arbeitet mit Pauschalverleumdungen und =Verdächtigungen eines ganzen Standes, und zweitens man erzählt einer journalistischen Kloake Italiens ein pikantes Histörchen unter Quellenangabe nach. Im ersten Falle ist man des Beweises überhoben, weil man weder Ort noch Zeit noch bestimmte Personen zu nennen braucht; im zweiten Falle deckt man sich durch die Angabe der Kloake, in der man gerührt hat, und schiebt die Verantwortlichkeit auf den Gewährsmann des anderen Blattes. Für gewöhnlich pflegt ein anständiger Mann, wenn er schwere Angriffe auf die Ehre seiner Mitmenschen— selbst sogar, wenn es sich um katholische Priester und Ordensfrauen handelt— weiter verbreitet, sich zu fragen: Ist das wahr? Kann das wahr sein? Könnte ich das im gegebenen Falle beweisen? Entschließt sich jemand zur Weiterverbreitung höchst ehrenrühriger Tatsachen, so sollte er sich vorher genau vergewissert haben, daß die Dinge wirklich so oder annähernd so liegen, bevor er eine journalistische Kloake ausschreibt. Das sind ganz elementare Richtlinien des Betragens für einen jeden, der auf Erziehung und gar erst auf Bildung Anspruch erhebt. Inwieweit die katholische Kirche und Katholiken jeglicher Art und jeglichen Standes von einer solchen Rücksichtnahme ausgeschlossen sind, ist wohl theoretisch noch nie einwandfrei festgelegt worden; im praktischen Verkehr werden sie aber als Parias behandelt, denen man alles, aber auch gar alles, bieten darf, zum guten Teil deswegen, weil sie in ihrer„Schafsgeduld“ sich alles, aber auch alles, bieten lassen. Dr. Hans Barth, der Vertreter des„Berliner Tageblattes“ in Rom, ist früher schon oft auf die Finger geklopft worden, wenn er wahllos allerlei Schauermären verbreitete, wenn er in seiner Geriebenheit hinter alle vatikanischen Geheimnisse gekommen zu sein glaubte, wenn er von manchen seiner Mitmenschen Dinge aussagte, die zwar vikant, aber nicht ganz wahr waren. Eine Zeitlang duckte er sich dann, vermutlich, weil es sogar seiner Redaktion in Berlin zu viel geworden und ihr die fortlaufenden Widerlegungen der Berichte ihres römischen Vertreters zu viel geworden waren. Neuerdings, mit dem Einsetzen der„antiklerikalen Flutwelle“, sind auch die antikatholischen Instinkte des Hrn. Barth, der der Verfasser eines italienischen Kneipenführers ist, wieder erwacht, und er kühlt sein Mütchen wiederum an den Nonnen und Pfaffen. Wenn ich auch die Tapferkeit dieses Mannes in diesem Kampfe bewundere, so kann ich ihm doch einige seiner neuesten Skandälchen nicht unbeantwortet hingehen lassen. Man höre nur, was er zu berichten weiß: In Nr. 321 vom 28. Juni des„Berl. Tagebl.“ heißt es:„Der römische Klerus(das wissen seine deutschen Kollegen am besten) ist heute noch derselbe wie in jenen Zeiten, da die Kardinäle noch den Schnurrbart trugen und mit ihren Kurtisanen auf die Fuchsjagd ritten. Zwar geht es in Rom nicht mehr so schneidig zu, weil die Christenheit nicht mehr so viel gibt, wie damals, aber man„lebt" doch noch immer, wenn auch nicht gerade nach der Vorschrift des Evangeliums. Man ist in Rom hinter den Kulissen des Theaters und lacht sich ins Fäustchen, wenn fremde Asketiker und Phantasten oder der aus dem fernen Venetien nach Rom geschneite Pio decimo von allerhand Reformen des Klerikerwandelns und der sogenannten„Instauratio In Christo“ träumen. Der aus dem Boden der ewigen Roma hervorgewachsene, eingeborene Klerus ist durch und durch Abkömmling der alten Auguren. Und er unterscheidet sich auch im übrigen fast nur durch die Kleidung von Augur und Haruspex.“ Hier haben Sie ein Beispiel, wie man mit Pauschal=Verleumdungen umgeht, ganz unbekümmert darum, wie tief man eine ganze Menschenklasse an ihrer Ehre verletzt oder nicht. Was Barth hier in der denkbar allgemeinsten Weise vom stadtrömischen Klerus aussagt, daß er nämlich von bewußtem Betrug lebe, an das nicht glaube, was er predige, und die Gebote verachte, die er verkünde, ist erlogen von vorne bis hinten. Ich lebe beiläufig 25 Jahre in Rom und habe ganz andere Mittel an der Hand, um den Wandel des stadtrömischen Klerus kennen zu lernen, als Herr Barth sie besitzt, und ich erkläre nachdrücklichst, daß die obigen Aeußerungen Dr. Barths eine hirnverbrannte Torheit sind. Ganz abgesehen von der krassen Unwahrscheinlichkeit einer solchen Sache, glaubt Herr Dr. Barth etwa, daß man nur auf ihn gewartet hat, um diese Schauergeschichte entdecken zu lassen? Er muß doch seine Landsleute, die Rom viel besser kennen, als er, für recht dumme Teufel halten, daß sie bis jetzt noch nicht hinter die Schliche des eingeborenen Klerus in seiner Gesamtheit gekommen sind und es der staunenden Welt verkündigt haben. Die ungeheure Frivolität, die in den Worten Barths liegt, hätte selbst die Schriftleitung des„Berliner Tageblattes" stutzig machen müssen.„ Immn Ich möchte einmal sehen, was für Artiret in Berlin geschrieben würden, wenn jemand es wagen sollte, die gleichen Verleumdungen gegen die jüdischen Rabbiner zu veröffentlichen! Da es sich aber nur um katholische Priester handelt, so wird eine solche Verleumdung mit behaglichem Schmunzeln abgedruckt. Ich versage es mir, auf ein weiteres„Histörchen" Barths, das zur zweiten Klasse des anekdotischen Kampfes gegen die Kirche gehört, hier näher einzugehen. Er erzählte es der Kloake„Nuovo Giornale nach. Wer es liest und nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, der wird sich doch sofort fragen: Wenn alles das wahr ist, warum wird denn auch nicht ein einziger Name genannt, warum wird keine Straße und Hausnummer angegeben, warum wird keine Zeitangabe gemacht? Bis Dr. Hans Barth diesen wesentlichen Mangel nachgeholt haben wird, erkläre ich, daß er sich in skrupellosester Weise zum Verbreiter einer ganz gemeinen Geschichte gemacht hat, an deren Wahrheit, wie ich zu seiner Ehre annehme, er selbst nicht glaubt. Indem ich Ihnen, sehr verehrter Herr Doktor, auheimstelle, von diesen meinen Mitteilungen jeden Ihnen geeignet erscheinenden Gebrauch zu machen, habe ich den besonderen Vorzug mich zu nennen Ihren ergebensten Prälat Dr. Paul Maria Baumgarten. Volkswirtschaftliches und Soziales. * Von der aufsteigenden Konjunktur. Die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt:„Am letzten Samstag, den 16. Juli, hat die preußische Staatseisenbahnverwaltung im Ruhrkohlenbezirk die enorme Zahl von mehr als 30000 offenen Wagen zur Beladung gestellt. Es ist dies das erste Mal, daß das dritte Zehntausend erreicht und sogar überschritten worden ist. Das zweite Zehntausend wurde im März 1900 und die Zahl von 25000 Wagen im Mai 1905 erreicht. Wenn man berücksichtigt, daß die geschäftlichen Verhältnisse besonders für Kohlen und Koks immer noch zu wünschen übrig lassen, so darf das jetzige Ergebnis der Wagengestellung als ein günstiges Zeichen betrachtet werden, um so mehr, als auch an den übrigen Tagen des Juli und auch in den anderen Kohlenbezirken der Eisenbahnverkehr recht beträchtlich war. Er ist indessen von der Eisenbahnverwaltung betrieblich und in der Wagengestellung glatt durchgeführt worden.“ ): Nürnberg, 20. Juli. In der Wolffschen Zelluloidfabrik sind sämtliche Arbeiter in den Ausstand getreten, weil die Firma dreißig an dem vorjährigen Streik beteiligte Arbeiter, in dessen Verlauf es bekanntlich zu heftigen Zusammenstößen zwischen Ausständigen und Arbeitswilligen gekommen war, entlassen hat. Die Firma lehnte die Vermittelungsvorschläge des Magistrats ab. (!) Newcastle, 20. Juli. Der Ausstand der Eisenbahnbeamten nimmt einen beunruhigenden Charakter an. Die Eisenbahnbeamten aller Grade stellten mit wenigen Ausnahmen den Dienst ein. Der Passagier= verkehr zwischen Neucastle und South Shields ist sehr erschwert. Im Tynedock ruht jede Arbeit. V Buffalo, 20. Juli. Infolge eines Streikes auf der Wabash=Eisenbahn, der im Anschluß an den Streik auf der Grand Trunk=Eisenbahn ausgebrochen ist, ist auch auf der Wabashbahn der Verkehr teilweise eingestellt. verrieb. Gegen alle Arten von Augenleiden wurde das Schell= oder Schwalbenkraut, Hirundinaria, angewendet, weil die Schwalben mit diesem Kraut ihre blinden Jungen durch Berührung sehend machen. Das Verschwinden der Schwalben im Herbst hat dem Volksglauben zu vielerlei Vermutungen und manchem Kopfzerbrechen Anlaß gegeben. So erzählte man sich: Die Schwalben verlieren zu Beginn des Winters ihre Federn und liegen nackt zu großen Klumpen geballt in Höhlen beisammen. Bei Beginn der Frühlingswärme wachsen ihnen rasch wieder die Federn und sie fliegen davon“, oder:„Die Schwalben verwandeln sich im Herbst in Fische, die aber an keine Angel anbeißen; im Frühjahr werden sie wieder Vögel“, oder:„Alle Schwalben fallen im Herbst in das Wasser und sterben dort; ihre nicht verwesten Körper werden im Frühling an das Ufer geworfen, und daraus wachsen wieder neue Schwalben hervor.“ Am weitesten verbreitet war die Ansicht, daß die Schwalben im Schlamme der Flüsse und Teiche erstarrt den Winter verbrächten. Die Bulgaren sind zwar der Ansicht, daß die Schwalbe im Herbst nach Afrika zieht, aber sie trauen dem kleinen Vogel nicht die Kraft zu, allein über's Meer zu fliegen. So nehmen sie denn an, daß die Schwalben sich für die weite Reise auf die Plügel der Störche setzen und so über's Meer beförert werden. Obgleich die Gelehrten all diese Phantasien vom Winterschicksal der Schwalben ins Reich der Fabel verwiesen haben, ist das Fortziehen der Schwalbe doch stets der Gegenstand eifrigen Nachdenkens beim Volke geblieben. Das beweist auch die Geschichte von einem äußerst wißbegierigen Schuster in Vel, der im Herbst den vor seinem Fenster wohnenden Schwälbchen ein Halsband umhing mit der Inschrift:„Schwalbe, die du so schön bist, sage mir, wohin ziehst du im Winter?“ Im Frühling kam der Bogel wieder: er hatte ein anderes Halsband um, au dem stand:„Nach Athen, zum Anton. Warum fragst rbanacht 3½jährige Söhnchen derselben Familie in Arnolosweiler unter einen Wagen, wurde überfahren und so schwer am Kopse verletzt, daß es innerhalb kurzer Zeit verstarb.„ * Schlebusch, 20. Juli. Zu der Blättermeldung über den Brand, der heute nacht infolge Blitzschlages in der Karbonitfabrik in Schlebuschentstanden ist, teilt die Firma mit,„daß der Blitz in eine isolierte Leitung, die durch einen völlig gefahrlosen Raum geht, eingeschlagen habe. Das entstandene Feuer sei in fünf Minuten gelöscht gewesen. Irgend eine Gefahr habe nicht bestanden.“ Dazu bemerkt die„Köln. Volkszig.“: Diese Mitteilung entspricht in keiner Weise den Tatsachen; sie ist geeignet, bei den Behörden eine Täuschung hervorzurufen. Bei dem in der Nacht zum 18. Juli hier niedergegangenen Gewitter ist die Karbonitfabrik wiederholt vom Blitzstrahl betroffen worden. Ein Blitzstrahl zerriß das Leitungskabel der elektrischen Werksbahn. Ein anderer Blitzstrahl traf den Alkoholraum und zündete. Erst gegen 1 Uhr nachts, nachdem sich das Gewitter schon verzogen hatte, ertönten von der Karbonitfabrik her Warnungssignale, die mit der Dampfpfeise gegeben wurden. Als diese Signale sich alsbald wiederholten, bemächtigte sich der Einwohnerschaft Schlebuschs eine Panik, da man eine Wiederholung der schrecklichen Explosion vom 7. Juni d. J. befürchtete. In der Karbonitfabrik brannte die Umhüllung des Alkoholkessels. Wäre der Brand nicht gelöscht worden, dann mußte der große Mengen Alkohol enthaltende Kessel explodieren und das Unglück wäre dagewesen. Die Gefahr war also recht groß. Die Werksleitung kann nicht des Glaubens sein, daß durch abschwächende Meldungen die Einwohnerschaft Schlebuschs sich beruhigen läßt. Kaum fünf Minuten von der Fabrik entfernt befinden sich menschliche Wohnstätten. Die Behörden, nicht nur die Lokalbehörden, haben alle Ursache, sich Aufklärung zu verschaffen über die großen Gefahren, welche mit dem Betrieb der Sprengstoff=Fabrik für Menschenleben verbunden sind. Gegebenenfalls müßte das Parlament Aufklärung schaffen. Luftschiffahrt. = Edison über die Aussichten der Flugmaschine. In einem Interview mit dem technischen Mitarbeiter einer großen amerikanischen Zeitschrift hat sich Edison über den heutigen Flugmaschinentypus sehr skeptisch ausgesprochen.„Ich habe kein großes Vertrauen zu dieser Form, so äußerte sich der berühmte Erfinder, „die Flugmaschinen haben sich zu rasch und zu leicht entwickelt. Ich bin überzeugt, daß sie bestimmt sind, unsere Verkehrsmittel völlig umzuwandeln, und ich glaube auch, daß sie in zehn Jahren die Post und auch Passagiere befördern werden. Der Aeroplan von heute ist eine Sportmaschine. Der Flug ist zu 75 Hundertstel Sache der Maschine und zu 25 Hundertstel Sache des Menschen. Aber das genügt nicht, die Flugmaschine muß so leicht zu leiten sein, daß jeder Mensch von Durchschnittsintelligenz ohne weiteres das Fliegen erlernen kann. Ich glaube auch, daß die üblichen Maschine nach einem falschen Prinzip gebaut sind. Sie können sich nicht selbst erheben. Man ist genötigt, sie so lange über den Erdboden rollen zu lassen, bis der Widerstand gegen ihre Windflächen groß genug ist, um die Maschine emporsteigen zu lassen. Aber ich bin der Ansicht, daß in zehn Jahren ein Aeroplan gebaut werden wird, der ohne weitere Umstände sich von selbst erheben und bei allen Witterungsverhältnissen mit einer Geschwindigkeit von hundert Meilen in der Stunde sein Ziel erreicht. Wenn eine Erfindung einmal gemacht ist, so erfordert es nicht allzu viel Zeit, sie zu vervollkommnen.“ Weitere Lerliner Kurse des Echo der Gegenwart. Juli. 19. 20 4% Pr..-.-Pf.1890 99 70 99 60 4% do. 99 unk. b. 09 100 70 100 70 4% do. 01 unk h. 10 101 001101 00 4% do. 03 unk b. 12 100 00/100 00 4% de. 06 unk b. 16 100 10/100 10 4% do. 07 unk b. 17 100 30/100 30 3½% dito 1894 96 9070 90 50 31%%.04 unk. h. 13 91 00 21 00 4%.-O. 01 unk. b. 10 100 60 100 60 3½% do. 06 unk..16 92 20 92 20 4% Pr. Pf.-.XX u. XXI unk bis 1910 99 00 4% diio XXII 1912 99 75 4% do. KXVII 1915 100 00/1 Rhein. Spiegelglas Mülhelmer Bank 19. 20. 4% do. XX VIII1 917 100 00 100 10 4% do. XXIX 1919 101 00 101 00 3¼% do. XXVI1914 9410 3400 3½% do. AXIV1912 91 20 91 20 Tietz Leonhard 99 93 99 76 100 00 19. 7. 226.80 19. 7. 101,10 4% Pr. Kleinb.-O. 08 00 00 3½%.-O. Il 1912 91 76 4% dito VI 1917100 60 4% do. IX unk. b. 20 101 50 Pr. Hyp.-Akt.-Bk. 4% abg. 97 75 da. 4% 1904 unk. 13 99 40 do.%1905 unk. 15 9940 do. 4% 1907 unk. 17 99 90 00 00 9176 100 60 101 50 97.76 9940 9940 99 90 20. 7. 226.25 20. 7. 101.00 20. 7. 129,30 S„ Nachen, 20. Juli 1919. * Ueber das Eisenbahn=Unglück, daß sich, wie mitgeteilt, gestern bei Walheim ereignete, wird bahnamtlich gemeldet: Am Mittwoch morgen fuhr bei Ausfahrt des Personenzuges 605 aus dem Bahnhof Walheim nach Cornelimünster eine Maschine mit Packwagen von einem Nebengleise dem letzten Wagen des Personenzuges in die Flanke, wodurch drei Wagen entgleisten und ein Wagen dadurch umstürzte. Verletzt wurde niemand. Sämtliche Reisende setzten ihre Fahrt mit dem Personenzuge, der 10 Minuten Verspätung erhielt, weiter fort. Betriebsstörungen sind nicht entstanden. * Der Staatsanwaltschaft selbst gestellt hat sich der Buchhalter einer hiesigen Kartonnagenfabrik, der seit drei Jahren Unterschlagungen im Betrage von zirka 30000 Mark verübt hatte. * Ueberfahren wurde am Mittwoch nachmittag in der Neupforte das Kind einer dort wohnenden Familie. Das Kind spielte mit seiner Schwester, als zwei Zigennerinnen vorbeigingen, vor deren Anblick das Kind so erschrak, daß es fortlief, unglücklicherweise gerade Erde Verl trug. wiesen. Mittelleins und grobe Wollen wurden Verbrauchern in dieser Woche bevorzugt. Pa. Croßbreds konnten sich die Preise recht gut bei.“ und die erzielten Abschlüsse darin waren befri Was den Wollgarnmarkt anbelangt, so sind die zögernde Verkäufer. Die Preise werden fest#.### und in vielen Fällen ist man in den Spinnereien### mit Aufträgen überhäuft, daß neue Bestellungen Berer Anzahl nicht angenommen werden m En. Suig ehlelter Werden. Strickgarnen haben die Spinner vollauf zu tun und geice sich neuen Abschlüssen gegenüber sehr zurückhaltes Recht flotte Beschäftigung herrscht auch bei den##r# kanten in Hudderstield. Infolge der kühlen Witter.“ den letzten Wochen hat sich die Nachtrage tur#.# Stoffe bedeutend vermindert und man hat bereit#t Geweben für die Wintersaison stark zu tun. einzelnen Betrieben die Nächte hindurch gearh###### wird. Die Nachfrage ist sowohl von Seiten päischer wie afrikanischer Käufer befriedigend und 1. sonders Südamerika sandte zahlreiche Aufträge, n.# allgemeine Lage auf dem Flanellmarkt in Rochda, kann als günstig bezeichnet werden, obgleich der auses blickliche Eingang von Aufträgen, besonders sowein heimische Verbraucher in Betracht kommen, sch. ring ist. Es wird lediglich für Rechnung des Auslas des gearbeitet, aber man ist mit früher erhaltenen n. stellungen noch sehr gut versehen. Hinsichtlich 4. Preise sind aber die Fabrikanten weniger zufrieden uaa beklagen sich vielfach, daß die Notierungen, weiche von den Käufern erzielen, ihnen keinen oder nur#n ringen Nutzen lassen. Die Preise für baumwollen Garne waren während der Berichtswoche abermals v. Ben Schwankungen unterworten: jedenfalls hat sich a. Nachfrage infolge der größeren Bereitwilligkeit.5 Spinner, auf Untergebote einzugehen, gebessert und## einzelnen Spinnereien, vornehmlich in solchen, weictGarne aus amerikanischer Baumwolle herstellen, voll Beschäftigung sichern. Auch für egyptische Garnsorten erwartet man in nächster Zeit den Eingang größerer Bestellungen, doch augenblicklich ist die Nachfrase darin noch ohne Bedeutung. Was den Baumwol. gewebemarkt anbelangt, so ist die Nachfrage von Seiten ausländischer Käufer unbefriedigend, obgleich die Fabri. kanten vielfach den Verbrauchern im Preise entgegen. kommen. Auf dem Leinengarnmarkt mangelt es an grä. Berer Nachfrage und infolgedessen sahen sich ap; Spinner veranlaßt, ihre Preise etwas herabzusetzen was jedoch eine größere Kauflust noch nicht hervorriel Die Tendenz für Leinengewebe ist fest und für Rech. nung des Auslandes erhielten die Fabrikanten auch be. friedigende Aufträge. Aber das Geschäft mit dem Ia. land lag ruhig. Jutegewebe hatten geringen Begehr bei schwachen Preisen. Für Jutegarne wurden die Na. tierungen fest behauptet, aber auch hier war der Verkehr sehr ruhig. Metalle. Amsterdam, 20. Juli. Zinn Banca 89¼, August 89¼ Straits 89¼, Okt. 00 fl.47 8 London, 20. Juli. Kupfer vorr. 53 Pid. St. 8; 94 3 Mt. 54 Pfd. St. 2 s0 d. Zinn Straits 148 Pfd. St. 7# 6 d. 3 Mt. 149 Pfd. St. 10 s 0 d. Blei span. 12 Pid. S. 12 s 6 d. engl. 13 Pfd. St. Os 0 d. Zink gewöhn Marken 22 Pfd. St. 7 s 6 d. Juli—. bes. 23 Pid S. 0 s 0 d. Roheisen, Schott. Wart. 00 s. Glasgow, 20. Juli. Roheisen. Warrants Middler brough III, Kassa 48 s 10 d, 1 Monat 49 s 1 d. Stetig r einen fahrenden Karren. Es wurde zur udert und überfahren, wobei es erhebliche en am Kopfe und an den Beinen davonAus der Umgebung. X Stolberg, 20. Juli. Gestern sand eine außerordentliche Sitzung der Stadtverordnetenversammlung statt, in der Fabrikbesitzer Emil Schleicher ein lebensgroßes Oelbild der Königin Luise, gemalt vom Kunstmaler Karl Wagner in Düsseldorf, mit einer Ansprache als Geschenk für den Sitzungssaal überreichte. Der Vorsitzende dankte dem Spender in einer herzlichen Ansprache. Es ist dies das dritte Bild von vieren, die geschenkt werden sollen. * Heerlen, 20. Juli. Hier wurden heute morgen zwei Wirte wegen Verdachts der Falschmünzerei und eine Frau wegen Verbreitung von falschem Gelde verhaftet. Bei der Untersuchung fand die Polizei falsche Taler= und Fünfmark=Stücke und eine Menge Metall. Provinzielle Nachrichten. X Düren(Rh.), 20. Juli. Schwer betroffen wurde 19. 7. 129,80 Viehmärkte. (2 Husum, 19. Juli. Vienmarkt. Im Juni 1910 wurden an Erzeugnissen der Viehhaltung usw. aus Dänemark in das deutsche Zollgebiet wie folgt eingeführt: 1. Lebende Tiere: 10,425 Rinder, 94 Kälber, 38 Schafe, 1842 Pferde und 2 Füllen.— 2. Frisches Fleisch: 807,900 kg= 3349 Rinder, 424 Kälber, 332 Schafe und 252 Schweine in geschlachtetem Zustande. Die Gesamteinfuhr an Schlachttieren betrug somit: 13.773 Rinder (gegen 18,179 Stück im Vormonat und 11,557 Stück im Juni 1909), 518 Kälber, 370 Schafe und 252 Schweine.— 3. Speck und Fleisch, gesalzen und geräuchert: 108,900 kg.— 4. Frische und gesalzene Schlachtabfälle, Talg, Häute etc.: 1,190,000 kg.— 5. Butter: 579,250 kg.— 6. Milch und Rahm: 653.500 kg Milch und 1,279,500 kg Rahm.— 7. Käse: 12.800 kg.— 8. Eier: 24,26: Stieg. Die Gesamteinfuhr in den ersten 6 Monaten 1910 betrug in lebendem Zustande: 72,372 Rinder und 13,775 Pierde gegen bezw. 69,546 Rinder und 12,930 Pierde gleichzeitig 1909. Getreide, Mehl, Bodenerzeugnisse. Antwerpen, 20. Juli. Weizen, Mais, Oerste und Hafer fest. London, 20. Juli. Weizen ruhig, Mais und Oerste willig, Hafer fest.— Trübe. Oele, Oelsaaten, Fettwaren, Spiritus, Kolonialwaren. Bremen, 20. Juli. Kafiee behauptet. Hamburg, 20. Juli. Kaffee ruhig. September 37½, Dez. 37½ März 37⅛ Mai 37¼ G. Hamburg, 20. Juli. Rohzucker stetig, Juli 14,92½, Aug. 14,95, Sept. 13,97½ Okt.-Dez. 11,60, Jan.-März 11.65. Mai 11.80 C. Amsterdam, 20. Juli. Kaffee Java vorr. 40½. Santos Sept. 22½, Dez. 22¼, März 22⅛, Mai 22⅛ Juli 00.00. Havre, 20. Juli. Kaffee ruhig. Sept. 47½ März 47½. Mai 47¼. Rotterdam, 20. Juli. Margarine. Oleomargarine hatte ruhigen, unveränderten Markt. Das heutige Abladungsangebot von Amerika lautet für feinste Beschaffenheit Neutrallard 71 fI und für schöne Beschaffenheit Nachahmung Neutrallard 69 fl Berlin, 20. Juli. Rüböl Juli 00,00(00,00), Okt. 54,10 (54.50), Dez. 52,00(52.60) Mk. Rüböl war matter. Antwerpen, 20. Juli. Petroleum ruhig, 19.50 bz. 19.50., Juli 19,75., Aug. 19,75 B, Sept.-Okt. 20,00 B. Webstoffe. Bremen, 20. Juli. Baumwolle behauptet. Upland middling 76(zuletzt 76¼). Antwerpen, 20. Juli. Deutscher La Plata-Kammzug stetig.(Vertrag B) Juli 6,10, August 6,00, Sept. 5,92½, Oktober.82½, Nov. 5,77½, Dez. 5,72½. Januar.65, Februar 5,57½, März.55, April.50, Mai 5,47½, Juni.47½. Umsatz 275,000 kg. Liverpool, 20. Juli. Baumwolle. Heutige Verkäufe 3000 B. Oestrige Tageszufuhr— B. Amerikan. matt. Middl, amerikan. Juli 7,75, Juli-Aug. 7,644, Aug.Sept. 7,37, Sept.-Okt..98, Okt.-Nov..80, Nov.-Dez. .71, Dez.-Jan. 6,68, Jan.-Febr. 6,67, Febr.-März 6,67. Pair fully good brown in Alexandrien stetig. 1. Bericht: Okt. 22 5/, Dez. 20% Tallerl. 2. Bericht: Okt. 21 25/28, Dez. 19 90/3 Talleri. Havre, 20. Juli. Baumwolle schwach, Juli 95⅛, Aug. 93 3/8, Sept. 91⅜, Okt. 85½, Nov. 82, Jan. 79⅞ März 79¼, Mai 79%. Jan. 79% CT Vom englischen Texthmarkte wird unterm 19. Juli gemeldet: Die letzten Nachrichten aus Bradford Personenstand der Stadt Nachen. Standesamt 1 20. Juli. Geburten. Johannes, S. von Heinrich Crumbatz, Metzgergehilfe, Schmiedstr. 9.— Maria, T. von Arnold Frank, Tagelöhner, Rudolfstr. 9.— Christinz, T. von Kornelius Handschuhmacher, Schlosser, Pafstraße 1.— Nora, T. v. Georg Krämer, Architekt, Lochnerstr. 28.— Josephine, T. von Hubert Ginters, Schreiner, Markt 52.— Balthasar, S. von Johann Grevenstein, Glasschleifer, Pontstr. 90.— Maria, T. von Franz Blum, Kassenbote, Paßstr. 6.— Joseph. S. von Friedrich Jungherz, Dachdeckergeselle, Nikolausstraße 9.— Agnes, T. von Ludwig Bromen, Schubmacher, Peterstr. 68.— Maria, T. von Leonhard# Pauqué, Schneider, Ottostr. 68. Heiratsankündigungen. Hubert Pavonet, Adalbertsteinweg 265, mit Elisabeth Krombach, Adalbert= steinweg 108.— Wilhelm Keller, Paßstr. 3, mit Maria Kronenberg, Gasborn 19II.— Augustinus Rameckers, Wittem, mit Maria Helena Christina Pelzer, Nachen. Hubert Joseph Stollenwerk, Bickerath, mit Anna Maria Klara Lauscher, Simmerath.— Max Conrai, Hannover, mit Margareta Arndt, Hauptstr. 74. Heiraten. Johannes Preußer mit Gertrus Wunderlich. Sterbefälle. Katharina Steinhauer, geb. Hutmacher. 64., Kockerellstr. 26.— Friedrich Schiffers, 59., Pontstr. 131.— Wilhelm Swane, 49 J. Helmond. innerhalb 2 Tage die Familie eines Arbeiters aus melden, daß die Tendenz im allgemeinen an Festigkeit Arnoldsweiler bei Düren. Am Montag geriet der etwas eingehüßt hätte. Die große Zurückhalt Arnoldswenr=Ar Endens Un Arman Besses Der Mann auf seiner Dürener Arbeitsstätte mit dem rechten Arm in eine Kaliberwalze, wobei ihm der Arm dermaßen zerquetscht wurde, daß er vollständig abgenommen werden mußte. Am Dienstag kam das erwas eingebust hatte. Die grobe Zurdekhältung seitens der Verbraucher hat die Abgeber veranlaßt, sich hin und wieder zu kleinen Konzessionen herbei zu lassen und in solchen Fällen kam es auch zu Umsätzen. wenn auch letztere eine große Bedeutung nicht aufPersonenstand der Gemeinde Büsbach vom 1. bis 15. Juli 1910. " Geburten. Ein Sohn: Glasarbeiter Joseh Schmitz, Münsterbusch.— Fabrikarbeiter Egidin Joseph Binsfeld, Kohlbusch.— Steinhauer Fra#### Meurer, Münsterbusch.— Fabrikschreiner Wilheln# Grettern, Münsterbusch.— Eine Tochter: Glast Peter Hoven, Büsbach.— Fabrikarbeiter Johant Matthias Kleingans, Münsterbusch.— Grundarbeitt Peter Korr, Büsbach.— Zinkarbeiter Franz Keulen, Münsterbusch.— Kesselschmied Heinrich Mundt, Münsterbusch.— Kleinhändler Peter Mörsheim, Münsterbusch.— Fabrikarbeiter Heiurih Hubert Bücken, Münsterbusch.— Maurergeselle Jeh Hubert Blees, Münsterbusch.— Glasarbeiter Petet Marx, Münsterbusch. Heiratsankündigungen. Arnold Otten mit ehr stina Dohmen, beide in Stolberg.— Matthias Joscht Dohlen, Kerkrade, mit Anna Maria Katharina Vons Dorff. Heiraten. Hermann Joseph Simons mit Gertrnt Hähn.— Leonhard Heinrich Recker mit„Pc#tin Hamers.— Franz Lambert Lamberttz mit Katharins Schaffrath.— Johann Rößler mit Helena Con### Joseph Kniebeler mit Karolina Hähn. 6 Sterbefälle. Peter Arnold Delasauce, 5 Münsterbusch.— Anna Gertrud Hoven,/ St., bach.— Elisabeth Kaulen, 2½., Münsterbusch.“ Karl Joseph Ganser, 2., Büsbach.— Karl Huberty, 2., Münsterbusch.— Witwe Matthias Dou mann, 75., Büsbach. Personenstand der Gemeinde Vaals vom 17. Juni bis 15. Juli. Geburten. Wilhelm, S. von J. MüllebersPeter Alsons, S. von J. J. Künkels.— Aigatgarine T. von A. H. Hautermanns.— Maria T. von J. Prevoo.— Anna Hubertina, T. Leunissen.— Johann Martin, S. von 9. Ramakers.— Hubert““ Emma Anna, T. von sogann, E. von P. Gauders, „ K. von J. L. Schmetz.— Eliss großz W. Madenven.— Maria Magdalena, T. von J.%%% Magdalena Hubertina, T. von J. H. Krurg„# Johanna Therese, T. von H. Leclerg.— Pert“, gphilg, J. Schols.— Maria Anna und Theodora Thee““. Johann Peter, e. 5 von v. eeimeng Zwillinge von F. Kuypers.— JohJ. P. Hahetz.— Andreas, S. von V. Jung Ge0 Johann Martin, S. von H. Mohnen.„. 6 bl trud, T. von H. Hamers.— Johann Huver“,“ M. F. Houder de Beangard.„ u Heiratsankündigungen. Peter Wieringa mit rika Martina Rooisatchers.— Engel ter gpobet## Elisabeth Lennertz.— Nikolaus Joseph Franziska Delnoye.— Philipp Engelbert Schi mit Anna Hubertina Vanwersch.„ Wit Aud Heiraten. Joseph Johann Beuen mt ge, Maria Helene Saive.— Hubert, Joseph Aoir“ mit Johanna Magdalene Rademackers.„#. Emeetz Sterbefälle. Maria Agnes Frederiks, v: Zein 81 J.— Martin Franz Geller, 72 J. Hubert Berghem, 8 Mt.— Johann Joseph K* 5 Mt. Nacher. Er. Iull I9i0. Nr. 82. A Arisener- Famrenernl.. Beilage 11n Eche der Gegenwart. Die Goldinsel. Von Clark Russel. * Deutsche Bearbeitung von H. v. N. „Sehen Sie etws?“ zitterte es endlich von Lippen meiner Gefährtin. „Nein, es ist nichts in Sicht.“ O. mir bricht das Herz!“ schrie sie auf. Wir müssen warten," tröstete ich.„Solch Wetter klärt sich oft rasch auf. Noch vor kittag kann der Himmel blau und der Ozean ine glatte, glänzende Fläche sein, und dann Berden wir die Schiffe sehen und sie uns. UebriAus stehen wir auch sehr niedrig, vielleicht ist En der Höhe des Mastes etwas zu entdecken, ich will einmal hinauf: halten Sie sich inzwihen gut fest— nein, tun Sie mir den Gefallen #d setzen Sie sich lieber wieder in das Deckaaus Sie sind dort sicherer. Eine plötzliche arfe Bewegung des Schiffes könnte Sie, bei #., Sen gosten Unachtsamkeit, über Bord Schweigend und wie gebrochen wankte sie ch ihrem Platz zurück. Als ich sie dort geborgen Ih, begab ich mich nach vorn. Ich untersuchte den Fockmast, ob er noch her sei, stieg dann in die Wanten und erreichte ne um den Top des Untermastes laufende Blatte. Einige noch stehende Fuß des zerSlitterten Obermastes gewährten meinen Hän#n den nötigen Halt. Unter mir schaukelte die sockraa in ihrem Rack, dem ei ernen Bügel, der mit dem Maste verband. * Es war von hier oben ebensowenig zu sehen Die von unten. Die dicke Atmosphäre hinderte ##den weiteren Ausblick und würde ebenso un#rchdringlich geblieben sei, wenn ich noch tauund Fuß höher hätte klettern können. Auf das beck niederblickend, bemerkte ich, daß die Seiin der Vorderluke von dem Brande schwarz ##aren; die Reling am Gallion war nach unten tnickt, die Schanze zeigte mehrere zerbrochene osten, die Welle des Gangspills stand schief— des trug den Charakter der Verwüstung. Es Eschien mir wie ein Wunder, daß der alte Eimer lange zusammengehalten und nicht seinen nzen hohlen Bauch mit Wasser gefüllt hatte. Ich warf noch einen sehnsüchtigen Blick ringsin, dann stieg ich hinab. Als ich aus den Wann auf das Deck sprang, fiel mir die Schiffsglocke #s Auge, die dicht am Flockmast an einem Gestell ng. Besorgt, daß sie von neuem läuten und #e Nerven des schon genügend niedergedrückten Kädchens noch mehr erregen könnte, hakte ich den Aöppel aus und warf ihn ins Wasser. Als ich das Deckhaus wieder betrat, wandte mir das blasse, abgehärmte Gesicht der gungslos Dasitzenden mit einem so herzsechenden fragenden Ausdruck zu, daß ich nur unz leise zu sagen vermochte:„Nein, es ist nichts sehen...4 uame „O, das ist grausam, oas ist grausamt schrie „Könnte es doch noch einmal gestern weren! Ich fürchte ja den Tod nicht, aber so stern— in dieser fürchterlichen See ertrinken zu küssen, ohne daß irgend wer erzählen kann, wie umkam— das ist zum Wahnsinnigwerden!“ Sie schluchzte mit trockenen Augen. Das nglück versagte ihr die erleichternden Tränen. Solcher Verzweiflung stand ich ratlos genüber. Es wollte mir das Herz abdrücken, #s Mädchen so leiden zu sehen, ihm nicht hel#, sondern nur Trost zusprechen zu können, r sich auf nichts als vage Hoffnungen gründete. ihr Aussehen war völlig verändert; die lange ntsetzliche Nacht hatte ihre Spuren zurückKlassen. Dunkle Schatten lagen unter ihren sigen, die Lippen waren blaß, das Haar hing ##r wirr um Stirn und Ohren, selbst ihr Anzug eß die durchgemachten verzweiflungsvollen Stunden erkennen. Trotz alledem zeigte ihre Schönheit noch viel zu viel von dem hochfahrenden Charakter, den ich bisher an ihr kennen gelernt hatte. Alles Unglück hatte nicht vermocht, den hochmütigen Schnitt ihrer Lippen zu sänftigen, und wohl dies besonders war es, was mich nicht wagen ließ, zärtlichere Beschwichtigungen zu versuchen, obgleich mein Herz vor Mitleid schmolz. Ich betrachtete sie daher nur schweigend, bis sie endlich wieder mit tonloser Stimme sagte: „So sind wir also ganz machtlos und können gar nichts zu unserer Rettung tun?“ „Direkt allerdings nicht, trotzdem aber können wir inzwischen manches dazu tun,“ erwiderte ich, froh, sie wenigstens wieder sprechen zu hören. „Vor allen Dingen müssen Sie Mut fassen und nicht vergessen, daß unsere Lage weit schlimmer sein könnte. Ich habe gefunden, daß das Wrack noch völlig schwimmkräftig ist. Sobald sich das Wetter aufklärt und wir wieder freieres Umsehen halten können, dürfen wir mit Bestimmtheit darauf rechnen, auf der von zahlreichen Fahrzeugen befahrenen Straße von irgend einem Schiff ausgenommen zu werden, falls wir wirklich nicht die Korvette oder unser eigenes Schiff in Sicht bekommen sollten. Ueberdies haben wir für lange Zeit Lebensmittel. Und so bleibt uns vorderhand nur übrig, geduldig zu sein, scharfen Ausguck zu halten, die Mittel vorzubereiten, um Notsignale geben zu können und nichts zu versäumen, um uns bei Kräften zu erhalten. Und das erinnert mich, daß ich jetzt aus der Vorratskammer etwas Besseres als Schiffszwieback holen muß.“ Eine Weichheit, die ich dem lebhaften Feuer ihrer Augen nie zugetraut hätte, lag in dem Blick, mit dem sie mich ansah, sie schwieg aber und ich stieg die Treppe hinab. Bei dem trüben Wetter war es unten so dunkel, daß ich ein Licht anstecken mußte. Außer Zwieback fand ich Käse, Obstmarmelade, ein Faß mit Pökelfleisch, zwei Fässer Mehl, einen Sack getrockneter Bohnen, ein Tönnchen Puderzucker und Wein im Ueberfluß, aber kein Wasser. All mein Suchen danach blieb vergeblich; vielleicht lagen noch einige damit gefüllte Fässer im Kielraum; vorläufig indessen mochte ich nicht so tief hinabsteigen. Ich nahm einstweilen einige Teller, Messer und Gabeln, Käse, Zwieback und Marmelade. Lieber wäre es mir ja gewesen, ich hätte etwas zum Kochen Geeignetes wählen können, aber in Ermangelung von Wasser und Geschirr ging das eben nicht. Als ich durch die Kajüte schritt, glänzte das Licht auf verschiedenen Handwaffen, die an einem Gestell unter der Treppe hingen. Ich trat neugierig heran und betrachtete einige besonders schöne Dolche und Pistolen, von denen ich mir dies oder jenes Stück zum Andenken mitnehmen wollte, falls wir glücklich aus unserer Lage befreit würden.. 11.6. 86 Oben fand ich meine Genossin nes in Gedanken versunken. Sie merkte es kaum, als ich all die Lebensmittel neben sie auf den Kasten setzte.„Ein zwar armseliges Mahl,“ sagte ich, „doch werden wir auch mit solcher Nahrung unser Leben fristen können, bis wir erlöst werden.“ Sie nahm mechanisch etwas Zwieback und Marmelade und trank auch ein wenig Wein, starrte aber dabei unablässig mit so verlorenem Ausdruck durch die offene Tür, als ob ihr Verstand in die Irre ginge und sie unsere Lage nicht mehr völlig begriffe. Mich erfaßte die schreckliche Besorgnis, daß sie wahnsinnig werden könnte..., Jhanlon ken 16 15 Um ihre Gedanken abzulenren, zog ich mein Notizbuch hervor und zeichnete mit Bleistift einen Riß von der Lage der beiden Schiffe und des Wracks aufs Papier, nebst Pfeilen, welche die Richtung des Windes, und Zahlen, welche die ungefähren Entfernungen angaben. Dann erging ich mich— ihr immer während des Sprechens die Zeichnung erklärend— des langen und breiten über unsere Aussichten. interessierte sie, sie stand auf, setzte sich zu mir und beugte ihr Gesicht dicht neben dem meinen auf das Papier, um meinen Auseinandersetzungen besser folgen zu können. Noch niemals war sie mir so nahe gewesen, außer an jenem stürmischen Tage, wo ich sie nach dem Hühnerkäfig getragen hatte. Damals aber war uns unsere Situation aufgezwungen worden. Ganz anders stand es jetzt; sie hatte sich aus eigenem freien Willen zu mir gesetzt; ich fühlte ihren warmen Hauch an meinen Wangen, der Duft ihrer Nähe erfüllte die Luft, die ich atmete. Das verwirrte beinahe meine Sinne. Ich sprach eifrig, um den Aufruhr meines Innern zu verbergen. Von heißer Glut war mein Gesicht übergossen, als ich endlich meine Ausführungen beendet hatte und etwas von ihr wegrückte, um mein Notizbuch in die Tasche zu stecken. Offenbar angeregt von dem, was ich gesagt hatte, schien sie jetzt willig, näher darauf einzugehen, und blieb ruhig neben mir sitzen. „Wenn die Schiffe uns aber nicht finden, was dann?“ fragte sie lebhaft. „So findet uns sicher ein anderes.“ „Das fährt aber vielleicht nach einem Teile der Welt, der von Indien wie von England wer weiß wie weit entfernt ist.“ „Richtig. Das Schiff jedoch kann wieder einem anderen begegnen, das nach England segelt, und von dem wir uns dann aufnehmen kassen..., 9,.f Ligf. Maite „Wie trosttos: auf viese Weise können wir ja Monate und Monate auf dem Ozean umherziehen.“ „Das müßten wir uns freilich gefallen lassen. Alles im Leben geht nur Schritt für Schritt, und vorderhand wollen wir froh sein, wenn wir zunächst aus diesem Wrack befreit werden..„ I Ganse „O Gott! Und all mein Gepaa auf dem Ostindienfahrer! Nichts zu haben, als was man auf dem Leibe trägt!“ Sie sah dabei an sich herunter.„Wie soll ich mich denn behelfen?" Ich lächelte.„Machen Sie sich doch keine Toilettesorgen. Unser Erlebnis gewinnt durch alle uns auferlegten Entbehrungen nur an Romantit.“ 443 i3, i migen gi „Na, wenn das Romantik ist, so mogen hinfort meine Tage, wenn Gott uns das Leben erhält, in der dumpfesten Prosa vergehen!“ lachte sie hart auf. Pttax Eit Kall. J Seh. „Wo wohl der Kutter mir eoueoge jetzt sein mag?" lenkte ich das Gespräch auf ein anderes Tpemu... gl. 1h 1uch wisten, am Nanb. „Ja, oas mochte ich auch wissen. Ich glaube nicht, daß Herr Colledge, wenn er hier wäre, Ihren Mut beweisen würde.“ „Es wundert mich, Sie das sagen zu hören. Er erfreute sich doch großer Bevorzugung von Ihrer Seite.“..„ Weis,%„ „Nun ja, in gewisser Weise. Ich kenne einige Verwandte von ihm. Das gab verschiedene Anknüpfungspunkte, und da er ein netter Mensch ist, hatte ich ihn ganz gerne. Ich wußte gar nicht, daß er verlobt ist.“ „Hat er Ihnen das mitgeteilt?“ fragte ich „Nein; ich sah es ihm aber an, als sein Vetter ihn ins Verhör nahm. Wissen Sie, wer die junge Dame ist?“ setzte sie in einem Tone hinzu, als ob sie die Sache im Grunde ein wenig Ich mochte nicht lügen. Da sie es selbst erraten hatte, beging ich an Colledge auch kein Unrecht, wenn ich nun den Namen seiner Braut nannte. Ueberdies erschien mir die Angelegenheit in unserer Lage auch viel zu geringfügig und nichtig, und ich antwortete daher ganz offen:„Gewiß. Wir waren ja Kabinengefährten und Vertraute. Er zeigte mir ihr Bild— ein liebliches, anmutiges Gesicht. Ihr Name ist Fanny Crawley.“ Sie blickte durch die offene Tür und schien mich kaum zu hören.„Immer noch dasselbe abscheuliche Wetter," bemerkte sie.„Die Sonne sieht aus wie flüssiges Blei. Sagen Sie, sind Sie während Ihrer Seemannszeit jemals in einer so gefährlichen Lage gewesen, wie jetzt?“ „Sie ist sehr unangenehm, aber gefährlich wollen wir sie noch nicht nennen.“ „Wie lange waren Sie auf See?“ „Zwei Jahre.“ „Ist Ihr Vater Seemann?“ „Nein. Mein Vater ist tot. Er war Kapitän im 38. Infanterieregiment und fiel bei Burmah.“ In ihren Augen schien ein gewisses Interesse zu erwachen.„Mein Vater diente auch in der Armee,“ fuhr sie lebhafter fort,„doch tat er nur wenig Dienst. Lebt Ihre Mutter noch?" Ja.“ Sie schluchzte wieder tränenlos auf und verbarg ihr Gesicht in den Händen.„Ach, meine arme Mutter! Meine arme Mutter! Wenn sie ahnte, in welch furchtbarer Lage ich mich befinde! Und sie sträubte sich so gegen die weite Reise, wollte mich gar nicht fortlassen! Ach, wie bin ich gestraft!“ Ein zitternder Seufzer entrang sich ihrer Brust. Dann versank sie wieder in düsteres Brüten.„ g. 44.76 Ich sah, daß alle Bemühungen, sie viesem zu entreißen, augenblicklich vergeblich sein würden, und begab mich auf Deck. Es begann stark zu regnen. Dies war mir ein wahrer Trost; denn da ich kein Trinkwasser gefunden hatte und es auch sehr zweifelhaft war, ob vielleicht im Kielraum noch einige Behälter voll vorhanden waren, beschloß ich, den Regen auszunutzen. Ich eilte nach unten, um nach Gefäßen zum Auffangen einer möglichst großen Menge des vom Deckhausdach herabströmenden Wassers zu suchen. Doch all mein Umherspüren in Kammern und Kabinen ließ mich keinen für diesen Zweck brauchbaren größeren Gegenstand entdecken. Ich mußte mich mit einigen, scheinbar noch ganz unbenutzten, leinenen Feuereimern, verschiedenen Krügen, leeren Flaschen und Blechgefäßen begnügen, doch für die äußerste Not war auch das schon eine wesentliche Hilfe. Mir zitterte das Herz, wenn ich bedachte, daß wir uns in den Tropen befanden, und die Hitze, selbst bei bewölktem Himmel, schon so groß war. Was sollte aus uns werden, wenn die frei über unserem Scheitel stehende Sonne ihre glühenden Strahlen niedersandte und wir keinen Tropfen Wasser hatten! Dieser Gedanke machte mich während des Suchens halb toll, und der Regen konnte ja jeden Augenblick aufhören. Ich raffte also hastig zusammen, was mir nur irgend brauchbar erschien, nahm zuerst die Leinwandeimer und hing sie unter dem Dach auf. Dann stürzte ich wieder und wieder zurück nach den Flaschen, Krügen und Blechgefäßen. Ich hetzte mich ab, daß mir der Schweiß von der Stirne tropfte, denn die Eimer erwiesen sich als nicht dicht genug, und ich mußte die anderen Gegenstände alle erst ausspülen, ehe ich sie aus den Eimern füllte. Gott sei Dank gelang es mir aber auf diese Weise, einen ganz schönen Vorrat Wasser aufzufangen. Nach endlich beendeter Arbeit ließ ich die Eimer in der Hoffnung, daß sich die Leinward sättigen und schließlich nichts mehr durchlassen würde, hängen; sie sollten dann zum ersten Verbrauch dienen. (Fortsetzung folgt.) Zum 40jährigen Gedenktage. 1870— 24. Juli— 1910. Von Paul Pasig. es dürfte zur Zeit keinen volkstümlicheren Namen den als den des kühnen Pioniers der Lüfte, des am Juli dieses Jahres 72 Jahre alt gewordenen GraZeppelin. Das bewies unter anderem die reiche Fillionenspende, die vor zwei Jahren nach dem Echdinger Ballonunglück das deutsche Volk in kurzer eit aufbrachte, um dem tatkräftigen und unerschrockeen greisen Erfinder, der erst an seinem Lebenspende die Früchte rastlosen Schaffens ernten durfte, n Wiederaufbau des fast ganz zerstörten Lebensdertes zu ermöglichen. Zähe Energie, Tatkraft und merschrockenheit— auf diesen drei Grundbeding= egen jedes großen Gelingens beruht Zeppelins Leenswerk; und diese drei Erfindereigenschaften bilen auch die Grundlage seines Charakters. Das erkennen wir am deutlichsten bei eonen Reiterstücklein, das kurz nach Beginn des kanzösischen Krieges alle Welt in Staunen setzte und Grafen Namen in aller Mund brachte. Die ebere Veranlassung desselben lag in der NotwendigFi, über den Aufmarsch der französischen Heere an befährdetsten Stelle der Grenze in der bayerischen Flald, wo sich die dritte deutsche Armee gesammelt eite, Nachrichten einzuziehen. Daher wurde deutverseits eine gewaltige Rekognoszierung über die rrenze hinaus beschlossen und eine starke Kavallerieeitouille mit dieser schwierigen und gefährlichen kusgabe betraut. Sie sollte vor allem auch zu ersuchen, wo sich die dritte Division der Mac fahonschen Armee befände und ob der Marschall enen Vorstoß gegen die Lauter, einen linken Nebendes Rheines und bei der Grenze zwischen der Flutd und Elsaß, beabsichtige. Die Patrouille bestand *2 0 Offizieren und 7 Dragonern; Führer war der Pngl. württembergische Hauptmann im Generalede Graf Ferdinand Adolf August Heinrich von Ppelin, geb. am 8. Juli 1838 in Konstanz; ferner emen teil Premierleutnant Freiherr von Wechmar, emnant Freiherr von Villiez, Leutnant Freiherr von Gayling, Leutnant Winsloé, vier Gefreite und drei Gemeine. An einem Sonntagmorgen, den 24. Juli, sammelte sich die Patrouille in dem pfälzischen Städtchen Hagenbach, eine Meile von der Grenze, und trat zunächst in südlicher Richtung durch den Bienwald gegen Lauterburg den Ritt an. Fröhlichen Mutes wurde die Grenze überschritten, nirgends ließen sich Feinde blicken. Lauterburg war damals noch— französische — Festung. Mit Staunen bemerkten unsere Reiter, daß die Zugbrücke über die Lauter herabgelassen und das Tor offen war. In gestrecktem Galopp und mit geschwungenem Säbel ging's unter lautem Hurra über die Zugbrücke hinüber, und ehe sich's die aus Grenzaufsehern und Gendarmen bestehende Torwache versah, waren die kühnen Reiter zum jenseitigen Tore wieder hinaus! Es war gerade die Zeit des Beginnes des Gottesdienstes— schreckensbleich starrten die reichen Kirchenbesucher den wie eine Windsbraut dahinsausenden Reitern nach, die ihnen wie eine Geisterschar vorkamen. Diese jagten nun weiter gegen Westen, hieben mit den mitgebrachten Beilen die Telegraphenstangen ab und durchschnitten die Drähte. Im Dorse Neuweier wurde Mittagsrast gehalten. Die Einwohner, obwohl anfangs zögernd, leisteten einige Dienste und sorgten gegen Bezahlung auch für Nahrungsmittel. Dann wurde der Briefkasten entleert und der Postbote um seine Postsachen und Zeitungen erleichtert, natürlich nur im Interesse des Dienstes; denn man hoffte so etwas über die Stellungen der Feinde zu erfahren. Gegen 5 Uhr langte die Patrouille in dem größeren Orte Trimbach an. Die Hitze war fast unerträglich. Aus der am Eingange liegenden Schenke erscholl frohe Tanzmusik. Die Leute schienen friedlicher Natur; sie halsen die Pferde tränken und schafften Erfrischungen herbei. Graf Zeppelin ritt inzwischen in den Ort hinein und versuchte beim Maire Erkundigungen einzuziehen; auch bemühte er sich, Napoleons Kriegsproklamation vom Spritzenhause zu entfernen. Plötzlich sprengte er mit dem Ruf zurück:„Aufsitzen!“ Im Nu waren alle im Sattel und jagten mit lautem Hurra davon. Am jenseitigen Ausgange tauchte eine feindliche Patrouille auf, bestehend aus einem Gendarm und einigen Lanciers. Es kam zu einem kurzen Gefechte: Graf Zeppelin hieb auf einen Lancier scharf ein, während sein Pserd durch einen Lanzenstich am Halse verwundet wurde; schließlich ergriffen die Franzosen die Flucht, auf welcher deren Anführer vom Pferde gehauen wurde. Er mußte seine Papiere ausliefern und gab über die Stellungen der Franzosen wertvolle Auskunft. Darauf bestieg Graf Zeppelin das Pferd des Feindes und jagte mit den Seinen davon. In der Ferne wurde eine etwa 20 Pferde starke feindliche Abteilung sichtbar, die aber bald verschwand. Nun ging's weiter nach Hunspach, an der Bahnlinie Weißenburg—Hagenau, wo in Gegenwart der schreckensbleichen Beamten die telegraphischen Batterien und Apparate zerstört, alle Schriftstücke aufgehoben, die Telegraphenleitungen zerschnitten und die Bahnweichen herausgehoben wurden. Im Schauenburger Forste übernachtete man. Am andern Morgen wurde der jüngste Offizier(Leutnant v. Gayling) mit zwei Dragonern mit Botschaft nach Karlsruhe gesandt, wo er auch nach einem kleinen Abenteuer glücklich ankam. Die nun noch aus vier Offizieren und fünf Dragonern bestehende Patrouille ritt am Morgen des 25. Juli nach sehr schlechter Nachtruhe durch Sulz gegen Wörth weiter. Am Verhalten der Einwohner merkten sie, daß ihre Anwesenheit bekannt geworden war. In Wörth, das nicht besetzt war, ritten sie ein; hier stellte man fest, daß im nahen Fröschweiler und Reichhofen das 12. Regiment der Chasseurs à cheval stände und jeden Augenblick ein Zusammenstoß mit der feindlichen Uebermacht zu befürchten war. Daher bog man hinter Wörth rechts ab nach Elsaßhausen zu, um nach dem Niederwald zu gelangen. Nach kurzer Rast ging's dann gegen Hagenau weiter. Ein Landmann bestätigte, daß das 11. Regiment der Chasseurs in Niederbraun eingerückt sei. Da der Ritt nicht über die Bahnlinie Hagenau—Niederbraun ausgedehnt werden sollte, galt es, die Pferde noch einmal ausreichend zu füttern und zu tränken. Das sollte in dem in der Nähe von Gundershofen gelegenen Schirlenhof geschehen, der, aus mehreren Gebäuden bestehend, gedeckt schien. Eine Untersuchung ergab auch nichts Bedrohliches. So rückte man ein, versorgte die Pferde, freilich, ohne daß die Bewohner, die schimpften und ausspien, eine Hand rührten. Die Offiziere begaben sich in das rechts gelegene Wirtszimmer, zu dem einige Stufen hinaufführten. Graf Zeppelin gab an der Hand der auf dem Wirtstische ausgebreiteten Karte die nötigen Anweisungen, aber kaum hatte man begonnen, die frugale Abendmahlzeit, Kartoffeln und saure Milch, zu genießen, als plötzlich Schüsse fielen und der draußen aufgestellte „Schnarrposten“ ein markerschütterndes„Raus!“ erschallen ließ. Sofort sprang alles aus dem Fenster und dann in den Hof hinaus, wo sich mit der inzwischen angerückten feindlichen Abteilung ein kurzes, hitziges Gefecht entspann. Der Posten stehende Dragoner wurde kampfunfähig gemacht. Inzwischen erschien eine zweite feindliche Abteilung, und während die Ueberfallenen sich tapfer wehrten, wurde der Leutnant von Wechmar durch einen Hieb schwer verwundet, Leutnant Winsloe, der von der Treppe aus auf die Andringenden schoß, durch zwei Kugeln in Brust und Unterleib tödlich verletzt, nachdem er die Aufforderung, sich zu ergeben, kategorisch zurückgewiesen hatte. Leutnant Frh. von Villiez wurde leicht verwundet und war gleich dem erschöpften Leutnant von Wechmar genötigt, sich zu ergeben; dasselbe Schicksal harrte auch des Restes der Dragoner. Die Pferde in der Scheune hatten sämtlich Schüsse erhalten und lagen tot oder verwundet umher. Graf Zeppelin hatte über die verriegelte untere Türhälfte auf die eindringenden Feinde geschossen; als er aber sah, daß ein weiterer Widerstand zwecklos war, sprang er durch ein Küchensenster an der Rückseite des Hauses ins Freie, schwang sich auf ein vor dem Hause des Nachbargrundstückes stehendes lediges Chasseurpferd und ritt mit dem Zurufe an Leutnant von Villiez:„Retten Sie sich, es ist nichts mehr zu machen!" davon, von vier Chasseurs vergeblich verfolgt. Nach mancherlei Abenteuern kam er als einziger von der Patrouille glücklich zurück und konnte im Hauptquartier zu Karlsruhe persönlich seine Wahrnehmungen bekunden, die wertvolles Material für den nun beginnenden Aufmarsch der Truppen an der Südwestgrenze des Reiches entschieden. Heute steht der kühne Patrouillenreiter von 1870 als nicht minder kühner und unerschrockener„Pionier der Lüfte" da, zwar nicht mehr an Jahren der jugendfrische zweiunddreißigjährige Mann, aber trotz seiner zweiundsiebzig Jahre und seines veränderten äußeren Aussehens— Graf Zeppelin trug damals einen unter dem Kinn geteilten Vollbart— noch immer in weitem Haar ein wagemutiger Held, der für die Ideale seines Lebens alles, selbst das eigene Leben zu opfern bereit ist. Der Geschmack ist verschieden. Wenn die Mitte der Sommerzeit gekommen ist, reut sich der derbe Westfale seines Lieblingsgerichts, e.„dicken Bohne(Vicia faba), die nebst jungen Kartoffeln und durchwachsenem Speck auf den Tisch kommt und ihm ein Göttergericht dünkt. Die Ansichten sind freilich verschieden, ob dicke Bohnen mit Speck oder Speck mit dicken Bohnen vorzuziehen ist, aber immerhin wird es als ein westfälisch=nationales Unglück betrachtet, wenn die dicken Bohnen mißraten, wenn sie dem Ungezieser zum Opfer fallen. Und weit über Westfalen hinaus haben sich die dicken Bohnen ein Verbneitungsgebiet erobert, das stetig wächst und wohl den Beweis gibt, daß das Gericht, dem der Königssachse wegen dessen nicht gerade leichten Verdaulichkeit den Namen„Pflastersteine“ beilegt, doch nicht gar zu sehr zu verachten ist. Nationalgerichte gibt es in allen Ländern, manchmal auch in einzelnen Provinzen oder gar Städten, die man sonst nirgends so gut bekommt, und die mitunter sogar auf ganz eigene Weise genossen werden, wenn sie richtig munden sollen. Wenn man den Franzosen glauben will, so bildet das Hauptnationalgericht der Deutschen das Sauerkraut, und Sauerkrautesser ist der gewöhnliche Spitzname, mit dem sie uns beehren. Ohne Zweifel wird aber in Rußland noch viel mehr Sauerkraut gegessen, als bei uns oder in Deutsch=Oesterreich, und die Franzosen selbst, ebenso die Ungarn und Belgier sind große Verehrer dieser Speise, aber deswegen wird uns jene Benennung doch verbleiben, was freilich auch weiter nichts schadet. Auch zu„Wurstessern“ hat man uns machen wollen, und in der Tat ist Deutschland das Hauptwurstland der zivilisierten Welt. Wenn man aber auch die Wurststädte Braunschweig, Frankfurt a.., Gotha, Göttingen, Jena, Jauer, Nürnberg, Regensburg und Wien weit über Europas Grenzen hinaus kennt, so liefern auch in Frankreich Lyon und Arles und in Italien Bologna und Mailand mit Recht geschätzte Würste. Betreffs der deutschen Nationalgerichte herrscht im allgemeinen der Partikularismus vor. Es gibt ja auch Speisen, die dem Norden wie dem Süden gemeinsam sind, aber es finden sich doch meist überall Besonderheiten und Eigentümlichkeiten, deren Begrenzung im Großen und Ganzen etwa den Gebieten der vier großen altdeutschen Stämme der Bayern, Franken, Sachsen und Schwaben entspricht. Der Schwabe liebt Spätzle mit Kraut, der Berliner Eisbein mit Sauerkohl und im ganzen Norden sind Erbsen mit Speck ein beliebtes Gericht. In Bayern sind die Knödel an der Tagesordnung. Die größten Suppenfreunde unter den Völkern sind dagegen die Franzosen, wie schon ihr Spitzname„Jean Potage“ andeutet, und in der Tat haben ihre Köche es in delikater Herstellung der verschiedenartigsten Suppen am weitesten gebracht. Daneben haben die Franzosen eine besondere Vorliebe für Ragouts und Pasteten; die Heimat der Gänseleberpastete aber ist bekanntlich Straßburg. Eine besondere Erwähnung verdient die österreichische, insbesondere die Wiener Küche, von der ein so hervorragender Sachverständiger wie Karl Braun rühmte, daß sie die beste in ganz Deutschland sei. Sie beruhe von Haus aus auf einer soliden deutschen Grundlage, namentlich bayerischen, zum Teil aber auch fränkischen und schwäbischen Stammes, und habe sich ferner nach dem Grundsatze: „Prüfet alles und behaltet das Beste“ aus der Küche aller unter dem habsburgischen Szepter vereinigten Völker mit Geschmack und Sorgfalt alles Gute nicht bloß annektiert, sondern auch so zurecht gemacht und veredelt, daß es in dem deutschen Kochsystem seine richtige Stellung finde. In der Tat sind auch der Gulyasch, die zahllosen Arten der Schnitzel, die Bauscherl und die Backhändl ebensowenig zu verachten, wie die Schmarren, die Nockerl, die Strudel und die vielerlei sonstigen Wiener Mehlspeisen, deren Namen eine schier endlose Liste bilden. Das beliebteste russische Nationalgericht ist der Schtschi, die Kohlsuppe, deren Sommervarietät sozusagen die Botwinje bildet. Zur Bereitung des Schtschi wird ein Weißkohlkopf sein zerhackt und mit dem gleichen Quantum Sauerkraut vermengt. Man gibt noch zwei zerschnittene Zwiebeln hinzu und kocht dann alles in einer Brühe weich, die halb aus Rindfleisch und halb aus Schweineschinken gezogen wird. Zum Schluß fügt man noch saure Milch und gehackte Petersilie dazu. Fast suppenartig ist auch der Borschtsch, ein Hirsebrei mit allersei Kräutern, den namentlich die Kleinrussen im südlichen Rußland jeder anderen Speise vorziehen. Außerordentlich beliebt sind weiter verschiedene Fischsuppen, wie der Rassol und die Sterletsuppe mit gesalzenen Gurken und Klößen aus Mehl und Kaviar. Für die feinste unter allen Fleischsuppen dagegen gilt der Halaszlé der Magyaren, wozu sieben verschiedene Fischsorten das Material liefern müssen. Italienische Nationalgerichte sind neben den Maccaroni besonders der Risotto und die Polenta. Zu dem Risotto gehört unbedingt italienischer Reis, nicht der billigere ungarische oder indische; auch darf er, wie es in Deutschland meist geschieht, nicht so weich gekocht werden, daß ein Brei daraus entsteht.„Die Italiener sieden den Reis härtlich ab,“ bemerkt schon Rumohr in seinem„Geist der Kochkunst",„lassen ihn Butter einsaugen, bestreuen ihn reichlich mit Parmesankäse und legen wohlgesottene Kapaunen, Poularden oder anderes, weniger leckeres Geflügel darüber. Wenn der Reis nicht in Wasser, sondern in der Brühe dieses Geflügels aufgeschwellt worden, so bindet sich der Geschmack des Gemüses trefflich mit dem hinzugelegten Fleisch.“ Auch die Polenta, ein fester Brei aus Maismehl, erhält als Zutat wohl gebratene kleine Vögel, oder sie wird mit heißer Butter übergossen und mit Käse bestreut. Es gibt übrigens eine ganze Menge von Rezepten zur Herstellung von Risotto und Polenta. Im Gegensatz zum Italiener, der die Pflanzenkost bevorzugt, ist der Engländer ein leidenschaftlicher Fleischesser. Dieser Gegensatz liegt in dem klimatischen Unterschiede begründet, außerdem bekommt man auch nirgendwo so vortreffliches Fleisch wie in England, wo die Viehzucht so außerordentlich vervollkommnet ist. Ein englisches Nationalgericht ist ferner bekanntlich der Plumpudding, ein Rosinenpudding, der bei festlichen Gelegenheiten auf keinem Tische fehlt und zumeist mit Rum übergossen wird, den man beim Servieren anzündet. Mit Recht geschätzt wird auch die schottische Hammelsuppe,„HotchPotch“ genannt. Als spanisches Nationalgericht ist in erster Linie die Olla potrida zu nennen, jenseits der Pyrenäen stets nur Olla und in etwas vereinfachter Zubercitung Puchero geheißen. Unter beiden versteht man ein Gemenge animalischer und vegetabilischer Stoffe in demselben Gefäß, das bis zur völligen Durchdringung der Säfte, nicht der Substanzen, gekocht wird. Die Hauptbestandteile dieses Potpourris bilden: Hammel=, Rind= und Schweinefleisch, Schinken oder Speck, Garbanzos(Kichererbsen), verschiedene Kohlsorten und sonstige Gemüse, Tomaten, Lauch oder Zwiebeln, sowie jene pikanten Würstchen, die Chorizos genannt werden. Im Orient, namentlich in der Türkei und Persien, bildet das hervorstechendste nationale Lieblingsgericht für Arm wie Reich der Pilaw(sprich Pilau), das heißt Reis mit zerlassener Butter und Hammelfleisch oder anderen Zutaten. Auch hier ist wieder das erste Erfordernis, daß der Reis keinen Brei bildet, sondern— wie die Türken sagen— „tanestane“, d. h. Körnchen für Körnchen, gekocht ist. Gewöhnlich siedet man ihn in Wasser oder Fleischbrühe und gießt dann die zerlassene Butter barüber. Der Pilaw bildet bei den Türken stets den Schluß der Mahlzeiten und wird mit der Hand gegessen, indem man kleine runde Klöschen daraus formt und diese in den Mund— nicht etwa schiebt, sondern aus einer gewissen Entfernung wirft, wozu aber einige Uebung gehört. So ließe sich noch sehr viel über die Nationalgerichte der verschiedenen Völker anführen, woraus sich mancherlei wichtige Fingerzeige für die Völkerpsychologie und Kulturgeschichte herleiten lassen, denn auch von den Nationen im allgemeinen gilt der Satz, den der Feinschmecker Brillat=Savarin für das einzelne Individuum aufgestellt hat:„Sage mir, was du ißt, und ich sage dir, was du bist!“ Eine Ehrlichkeitsprobe. Von O. von Briesen. Der alte Irländer Tom Mac Curry hatte Dezennien lang in den Goldminen des Westens gearbeitet und es infolge seines Fleißes und begünstigt vom Glück, zum steinreichen Mann gebracht. Von jeher war der Abkömmling der grünen Insel ein sonderbarer Kauz gewesen, und dies bestätigte er auch jetzt, nachdem er sich in einer größeren Stadt von Kansas zur Ruhe gesetzt hatte. Seine Einnahmen betrugen viele Tausende, während seine persönlichen Bedürfnisse so gering waren, daß er mindestens neun Zehntel dieses Geldes wiederum auf die hohe Kante hätte legen müssen. Da er Junggeselle war und keine Verwandten auf der weiten Welt besaß, so widerstrebte ihm die übermäßige Anhäufung von Mammon und er überlegte daher, auf welche Weise er sich dieses Ueberschusses am bequemsten entledigen könne. „Halt,“ meinte er nach einigem Nachsinnen,„ich hab's, meine Idee verspricht jedenfalls in statistischer Beziehung Nutzen zu stiften, denn ich werde dadurch in die Lage kommen, Vergleiche zwischen ehrlichen und unehrlichen Menschen anstellen zu können.“ Mac Curry unternahm, da er sonst nichts zu tun hatte, täglich größere Spaziergänge in der Umgebung der Stadt, und bei dieser Gelegenheit gedachte er das Ausgeheckte zur Ausführung zu bringen. Er kaufte mehrere Dutzend Portemonnaies und steckte in jedes Summen von fünf bis zwanzig Dollars. Jeden Tag nahm er nun mehrere derselben mit und ließ sie an verschiedenen Stellen fallen, und zwar an solchen Punkten, die in der Nähe ein Versteck boten, von wo aus er beobachten konnte, was aus den anscheinend verloren gegangenen Geldtaschen wurde. Da machte er denn die verschiedenartigsten Wahrnehmungen: manche hoben das Portemonnaie auf, öffneten es und steckten es, eine gewisse Befriedigung zeigend, in die Tasche, andere sahen sich scheu um, steckten das entnommene Geld in die Tasche und war. fen den Behälter ins Gebüsch, nur bei einzelnen Personen spiegelte sich Bedauern in den Zügen ab, sie steckten das Finderobjekt gleichfalls in die Tasche, aber man sah es ihnen an, daß sie es nicht für sich zu dehalten gedachten. Als Mac Curry nach einigen Wochen seinen Vorrat von Portemonnaies erschöpft hatte, begab er sich zur Polizei, um nachzuschauen, wie viele Leute den Fund zur Anzeige gebracht hatten. Da hörte er denn, daß von 36 Portemonnaies nur drei mit ihrem Inhalt abgegeben waren, alle anderen hatten also die Finder als gute Beute betrachtet. Dieses Resultat legte gerade kein glänzendes Zeugnis für die Ehrlichkeit der Bewohnerschaft ab, was den alten ehrlichen Mac Curry betrübte, um so mehr aber reifte der Entschluß in ihm, die Rechtschaffenheit zu belohnen. Er ließ sich die genauen Adressen der Finder geben und suchte sie dann in ihren Wohnungen auf. Als Ergebnis seiner Recherchen stellte es sich heraus, daß die Finder alle drei arme Familienväter waren, die schwer arbeiten mußten, um sich und die zu ernähren. Den drei Personen, in deren nungen es sauber: d ordentlich aussah, lies Fundobjekte und schenkte jedem noch außerdem zu.3 Dollars. Von da an behielt er diese Familien## im Auge, um sich zu vergewissern, daß seine., stützung durchaus Würdigen zuteil geworden Am St. Patrickstage, dem höchsten irischen tage, entbot Mac Curry die drei Familienväter u. und händigte jedem hundert Dollars ein. Da von den Kindern dieser Familien einie eine hohe Schule besucht hätten, so gab der als er davon hörte, mit Freuden die Mitte, Jetzt erst sing der alte Mann an, sich wirklich fühlen, nachdem er von seinem Ueberfluß diesen milien Beihilfen gewähren konnte, von denen„„ vornherein wußte, daß sie die beste Verwendung den. Da Mac Curry ganz allein in der Welt stant hatte sich ihm nun für den Rest seiner Jahre m. stens ein Lebenszweck geboten. Bei seinem z. tenden Vermögen vermochte er nicht allein, zi. schutzbefohlenen Familien reichlich zu unterst sondern auch der Armenkasse noch recht beträc Summen zufließen zu lassen. Bisher hatte Mac Eurry eine Wohnung für gehabt und in einem Hotel gespeist. Als er körnaber hinfälliger wurde, sehnte er sich nach mehr. liärem Leben und kaufte sich ein großes Haus in Vorstadt mit schönem Garten. In diesem Hause er die drei Familien mietefrei wohnen, während selbst das vierte Quartier bezog. Die Tochter einen Familie, die eine ausgezeichnete Köchin worden war, besorgte ihm die Wirtschaft, überdieg# strebten sich sämtliche Mitglieder der Familien.## nach jeder Richtung hin zu Diensten zu sein, ihm sich ihrer in so großmütiger Weise angenommen sie stets überreichlich unterstützt hatte. So vergingen noch mehrere Jahre und der Mac Curry war nachgerade in die Achtziger getmen, als er eines schönen Tages bei der Vertelln von St. Patricksgeldern vom Schlage gerührt un und sanft hinüberging in das Reich der Schatten Familien, denen er ein väterlicher Freund gene war, der sie für die an den Tag gelegte Ehrlicht schon auf Erden zu belohnen suchte, waren durch Tod ihres Wohltäters auf das schmerzlichste ber und trafen alle Anstalten, um seine Beerdigung feierlich vor sich gehen zu lassen. Als man das Sterbezimmer aufräumte, sand# in einer offenen Schublade des Schreibtisches ein# Zettel, auf dem der alte Mann wenige Tage vor nem Tode mit zitternder Hand geschrieben hatte. in der einfachsten Weise zu bestatten, das Geld befinde sich in seinem Portemonnaie. Am Tage dem Begräbnis, an dem sich die Bürgerschaft, nam lich die ärmere Bevölkerung, sehr stark beteiligt erhielten die drei Familien, welche mit dem storbenen in dessen Hause gewohnt hatten, glei lautende Vorladungen, sich am nächsten Vormittag# 11 Uhr vor Gericht einzufinden. Wenn die Vorgeladenen auch ahnten, daß die gelegenheit die Erbschaft betreffe, von der im Lause Jahre nie gesprochen war, so tappten sie betrefft Verfügungen des Erblassers doch völlig im DunkVon seiten des Gerichts erfolgte zur bestim Stunde die Verlesung des Testaments, welches gendermaßen lautete: Die drei Familien., 9. welche jetzt mein Haus bewohnen, bleiben dort bis Tode der jeweiligen Eltern, sodann fällt das Grundstück der Stadt zu zur Einrichtung eines#### heims. Von meinem Vermögen erhält jede der erwähnten drei Familien 100 000 Dollars, den Reste 200 000 Dollars vermache ich der Stadt zum Besten Armen. Der Richter beglückwünschte die drei Fam häupter zu der Erbschaft, zu der ihnen die vom storbenen angestellte Ehrlichkeitsprobe verholfen Altersstufen im Rechtsleben. Von jeher haben die Altersstufen im Rechtsleben eine wichtige Rolle gespielt, waren Verpflichtungen und Rechte an die Vollendung eines bestimmten Lebensalters geknüpft. Mit der Geburt beginnt die Rechtsfähigkeit des Menschen, d. h. die Fähigkeit, Träger von Rechten und Verbindlichkeiten zu sein. Hat das Kind das zweite Lebensjahr begonnen, so muß es sich der ersten Impfung unterziehen. Das sechste Lebensjahr ist von Bedeutung, wenn die Eltern des Kindes geschieden und beide Teile für schuldig erklärt sind. Dann geht das Recht der Erziehung des Sohnes auf den Vater über. Nach der Vollendung des siebenten Lebensjahres erlischt die Geschäftsunfähigkeit des Kindes, es kann das Kind dann auch schon für einen von ihm angerichteten Schaden unter Umständen verantwortlich gemacht werden. Mit der Erreichung des zwölften Lebensjahres beginnt die strafrechtliche Verantwortlichkeit des Kindes, jedoch mit der Einschränkung, daß das Vorhandensein der erforderlichen Einsicht festgestellt werden muß. Das vierzehnte Lebensjahr hat das Aufhören des besonderen strafrechtlichen Schutzes in sittlicher Beziehung zur Folge. Mit der Vollendung des sechzehnten Lebensjahres beginnt die Ehemündigkeit der Frau, die Eidesfähigkeit und die Fähigkeit, ein Testament zu errichten, es erlischt der strafrechtliche Schutz gegen Verführung und die Unterhaltspflicht des natürlichen Vaters. Mit dem siebzehnten Lebensjahre beginnt die Wehrpflicht. Wer das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat, kann für volljährig erklärt werden. Es tritt die unbeschränkte zivil- und strafrechtliche Verantwortlich keit für alle Handlungen ein. Mit dem zwanzigsten Lebensjahre beginnt normalerweise die Militärpflicht. Die Vollendung des einundzwanzigsten Lebensjahres hat den Eintritt der Volljährigkeit und die Beendigung der elterlichen Gewalt zur Folge. Wer fünfundzwanzig Jahre alt geworden ist, erwirbt das aktive und passive Wahlrecht zum Reichstage; der Dreißigjährige die Fähigkeit zum Amt eines Schöffen, Geschworenen, Handels=, Kaufmannsund Gewerberichters. Im neununddreißigsten Lebensjahr endet die Landwehrpflicht, mit Vollendung des fünfundvierzigsten die Landsturm= und damit die Wehrpflicht überhaupt. Wer fünfzig Jahre alt geworden ist, erwirbt die Fähigkeit zur Adoption. Ein Alter von sechzig Jahren gibt einen Grund, die Uebernahme einer Vormundschaft, ein Alter von fünfundsechzig Jahren, die Uebernahme des Schöffen= und Geschworenenamtes abgrichten. Mit dem siebzigsten Lebensjahre beginnt die Auszahlung der Altersrente. schließlich L. Ein moderner Tausendkünstler. Der in letzter Zeit viel kritisierten, ja heftig angegriffenen Berliner Kriminalpolizei ersteht in Georg Keben, einem, wie es scheint, gut unterrichteten Schriftsteller, im Augustheft von„Westermanns Monatsheften“, ein begeisterter Verteidiger. Nach Keben muß ein Kriminalkommissar in allen Sätteln gerecht sein, um den Kampf geegn das Verbrechertum zu führen. Er muß mit den Lebensgewohnheiten aller Gesellschaftsklassen vertraut sein, über tadellose Umgangsformen und eine allgemeine Bildung verfügen. Neebn seinem Außendienst muß er im Kriminalbureau Berichte absassen, Protokolle führen und die eingegangenen Arbeiten seines Ressorts bearbeiten, und es ist eine schwierige Sachprüfung, ob ein Verdacht auch auf Verdachtsgründen beruht. Ein Kommissar muß für die Kriminaluntersuchung Gefangener Verhörtalent haben, rasches, energisches Denken, die psychologische Feinfühligkeit für die Eigenart gefangener Verbrecher. Er bringt den Berufsverbrecher durch joviale Gemütlichkeit zum Geständnis, den Neuling im Verbrechen durch scharfe Kürze, die ihm keine Zeit läßt, über Ausreden nachzudenken. Als Menschenkenner des Verbrechens erzielt er leichter ein Geständnis oder eine wichtige Antwort auf Beweisfragen, als ein gelehrter Richter, der sich vornehmlich auf sein wissenschaftliches Rechtsverständnis stützt. Die Kriminalpolizei ist in Berlin in dreizehn Kriminalbezirke eingeteilt, von denen jeder dem Bezirk einer Polizeihauptmannschaft entspricht. Die kriminalpolizeiliche Exekutive in Berlin besteht aus 1 Polizeirat, 7 Kriminalinspektoren, welche die höhere Instanz für die Aufklärung von Verbrechen sind, aus 59 Kriminalkommissaren, 155 Kriminalwachtmeistern und 595 Kriminalschutzmännern. Diese geringe Polizeimacht kämpft in der Millionenstadt Berlin den heimlichen Guerillakrieg gegen das Verbrechertum. Der Kriminalpolizist, welcher ganz allein einen gewalttätigen Verbrecher aus seinem Schlupfwinkel holt, muß die Tagesstunden kennen, wo der Gesuchte von seinen Alkoholexzessen ausschläft und beim unsanften Erwachen zum Widerstand noch zu phlegmatisch ist. Die Kriminalpolizei sorgt für ständige systematische Beobachtung strafverdächtiger Vorgänge und Umstände und muß deshalb überall da ein geheimes Wirken haben, wo das öffentliche zweckwidrig wäre. Das Dienstkleid des kriminalpolizeilichen Exekutivbeamten ist daher Zivil in allen möglichen Verkleidungen. Zu einer Observation gehören die Maske der Verstellung und die Miene der Gleich gültigkeit, damit die zu Entlarvenden auf ihren Beobachter nicht aufmerksam werden. Kriminalbeamte sind der Verbrecherwelt zu bekannt, um in deren in timste Genossenschaften tief genug eindringen zu kön nen, wenn ihnen keine Verdachtsspur den Weg weist. Darum kaufen sich die Kriminalbeamte auch„Ver trauensmänner“ aus dem Verbrechertum selbst, zuverlässige, vorsichtig gewählte Vigilanten. Vigilanten wollen ohne Risiko Geld verdienen, weil sie keines mehr haben; Vigilanten bestehlen das Vertrauen ihrer Genossen auch aus Rachsucht, zumal wenn sie sich bei der Verteilung einer Beute übervorteilt glauben, ihr Geldverdienst hängt von dem Wert ihrer Nachrichten ab und wird oft in Goldstücken ausgezahlt. Vigilantendienste leisten oft auch Prostituierte. Ihnen vertraut sich der Berliner Verbrecher oft sorglos an, sie können aber den Mund nicht halten und erzählen das Gehörte ganz im Vertrauen einer Freundin weiter; in diesen Kreisen kann aber aus einer Freundin rasch eine Feindin werden, und so erfährt das geplante oder begangene Verbrechen schließlich die Kriminalpolizei. Der Kaupf un das Opium in China. Drei Jahre sind verstrichen, seitdem die chinesische Regierung das denkwürdige Edikt erließ, das die Anpflanzung von Opium im himmlischen Reiche bei schwerer Strafe verbot. Bei der Leidenschaftlichkeit, mit der die Chinesen an diesem an der Volkskraft zehrenden Nationallaster hängen, war das kaiserliche Edikt eine gefährliche Kraftprobe für die Regierung und man war sich über die Gewagtheit des Schrittes in Peking vollkommen klar. Langsam, sozusagen etappenweise, hat man begonnen, den Erlaß auf die Wirklichkeit anzuwenden, aber was in diesen drei Jahren geschehen ist, bleibt für den landeskundigen Beobachter eine Arbeitsleistung, die in ihrem klugen, weise abgemessenen Zielbewußtsein aller Bewunderung wert ist. Der Korrespondent eines englischen Blattes, der eine längere Reise durch Westchina unternommen hat, gibt in einem ausführlichen Berichte aus Tscheng=Tu in der Provinz Sz=Tschwan eine überaus interessante Schilderung der errungenen Erfolge und der schweren Kämpfe, aus denen sie hervorgegangen sind. Ueberall beherrscht der Kampf um das Opium die Gemüter, die aufgeklärteren Geister begrüßen die Initiative der Regierung, aber die große Masse der Landbevölkerung fügt sich nur widerwillig der zwangsweisen Heilung von dem Laster. Die Struktur der Opiumpflanze mit ihren weißen und purpurfarbenen Blüten ist nicht zu verkennen und erleichtert den Beamten ihre Aufgabe. In der Provinz Kansu, wo Opium nur in den höheren Gebirgslagen gebaut wird, sind unzählige Felder zerstört, und überall stößt man auf Regierungskommissionen, die Berg und Ebene durchstreifen, um über die Ausführung des kaiserlichen Befehls zu wachen. Auf der Reise von Peking nach Lan=Tschou sah der englische Reisende nirgends mehr eine Spur von Opiumkultur; erst westlich von Hsiengan stieß er auf neue, junge Opiumfelder. Das war im Dezember. Damals erzählte ihm noch ein Opiumbauer, er sei ein glücklicher Mann, denn die Provinzen Schau=si und Kansa dürften Opium bauen. Die Aussage ist bezeichnend für Besonnenheit, mit der die Regierung zu Werke Noch zu Beginn dieses Jahres war in den lichen Distrikten das drei Jahre alte kaiserl Edikt nicht verkündet. Nicht mit Unrecht mi Unruhen befürchtet, und um einem allgemeinen stand vorzubeugen, wird das Gesetz nicht in Provinzen zu gleicher Zeit verkündet. Trotz dieses schrittweisen Vordringens mi sich die glücklichen Ergebnisse des Edikts beerit end. Die verminderte Produktion hat die ür Opium nahezu verfünffacht; noch im verganz Jahre zahlte man in Hsiengan 200 Taels für Unze, jetzt werden 800—1000 Taels gefordert un zahlt. Die Folge ist, daß das Gros der### raucher die teuren Preise nicht mehr aufbinl kann und vom Rauchen zum Kauen übergegangen Im südöstlichen Kansu findet man bis Mint# nicht eine Opiumpflanze. Aber hier, nahe der# kaum einen Flintenschuß von der Residen Mandarinen entfernt, blühen noch Optumset Das Edikt ist erst in diesen Tagen hier eingen und kurz vorher hatte man noch Opium gescht. fang des Jahres konnte man in Mintschow no# einen Tael eine Unze Opium kaufen. Mag man daraus ersehen, mit welcher Tur man in der benachbarten Provinz Kansu vorgesn ist, wo heute Opium kaum noch erhältlich ist. ö“ Hauptstadt war es auch zu wilden Auftritten kommen. Die Menge hatte den Yamen des königs gestürmt.„Tötet uns nun, so tötet und“ Der Vizekönig berief sich zuerst auf den katsen Befehl, aber er hatte schließlich doch nachgegeven. Ergebnis war, daß er degradiert und von einen schlossenen Nachfolger ersetzt wurde. Die größten Erfolge aber sind in der Sz=Tschwan errungen. Hier wächst in diesem buchstäblich keine Opiumpflanze mehr. In lichen Distrikten kam es zu heftigen lokalen ständen, die niederen Volksschichten reven zogen von Haus zu Haus und verlangten#### Opium;: Häuser wurden in Brand gesteckt um lei schlimme Erpressungen verübt. Aber seng, der Vizekönig, blieb unerbittlich, schonlm wurden die Aufrührer bestraft. Ueberall 30## daten hin und zerstörten die aufblühender, Die Besitzer=wurden sofort verhaftet, zum den Feldern mit der Bastonade bedacht und ren Geldstrafen verurteilt. Heute ist Provinz des chinesischen Reiches mit einer rung von 70 Millonen Menschen tatsächlich frei. Tausende von Aeckern und Feldern, bee der Erzeugung des verderblichen Giftes dsen heute mit Weizen, Indigo und Tabak bey## Segen des Volkes. Ueberall werden die### Folgen bereits fühlbar. Die Getreidepre erheblich billiger geworden. Dasfelgg###### Yunan berichtet. Die ganze Provins Ogrikte befreit, nur in einigen weitentlegenen Vidas Edikt noch nicht durchgeführt, wird im Laufe dieses Jahres in Kraft gesetzt. Ser be Sansr urige ch in Statt Laien vngestellt 95 Big. Sunugtbulag, Deset1 Mart. Teunschlans üx Ceg Seh #usgabe C).60 Mark. Donnerstag, 21. Juli 1919.(Daniel) Nr. 168. Abend=Auszabe. 1. Blatt. " Grhendurn Chefredakteur: Dr. E. Hommerich in Rachen. # bie Rehaltien wolle man nicht mit eine Fernsprechanschluß der Redaktion Nr. 362. Aelteste Nachener Zeitung.—— eun buin us Sie in Cepommn u Cechen. uugeahn ue. 62. Jahrgang. Gernprechunschluß der Geschüstsstelle Nr. 62.— Telagrammader sp: Scha, Rache. F ue 10. 5 sstammen Dm ung under Krangdand für dauschlag u. Socheruich Ungars 75 Psg. 5= auslamd 85 Pfg. pro Posbaunummsn a. Wuuch füir ben Siahibeztes Raches 1o Pig, die Letuzellz. Anzeigen von Behörden, Rotaren u. swie Anzeigen Abes Istentliche Verkänte Neus 20 Pte. Bellamzen 60 Dic. bis Zella Die öffentliche Reinung und das Abkonmen über die Flottenbauten. Die deutsche Regierung pflegt sonst ihre Erhabenheit über den Parteiströmungen und ihre knabhängigkeit von der jeweiligen„öffentlichen Meinung" zu bekunden. Daher mußte es aufhllen, als neulich der englische Hauptminister ksquith in seiner Flottenrede mitteilte, die heutsche Regierung habe die Verhandlung über ein Flottenabkommen abgelehnt mit der Bebründung, die öffentliche Meinung in Deutschand sei degegen. unsere Offiziösen haben uns bisher nicht itgeteilt, ob diese Mitteilung Asquiths richtig lst und in welcher Form die Bezugnahme auf die Pffentliche Meinung erfolgt ist. Inzwischen hat kun ein englisches Blatt den Versuch gemacht, hie öffentliche Meinung Deutschlands im Punkte des Flottenabkommens zu ermitteln, und zwar huf dem Wege der Befragung zahlreicher Redakionen. Ueber das Ergebnis dieser Enquete verhittelt das„Berliner Tageblatt“ eine Menge von Einzelheiten und leitet daraus folgendes Besamtbild her: „Die weitaus überwiegende Mehrzahl der beragten Zeitungsredaktionen erklärt, die öffentliche Meinung Deutschlands würde eine deutsch=englische Verständigung über die Flottenbauten mit Freuden begrüßen, falls daraus keine Schädigung Deutschlands #rwachse und die nötigen Garantien gegeben würden.“ Gegen diese Feststellung wird schwerlich etwas inzuwenden sein. Auch die Regierung wird sich sohl damit einverstanden erklären können. Wenn die Vorgänger der gegenwärtigen Leiter der duswärtigen Politik die„öffentliche Meinung“ inders aufgefaßt und dargestellt haben sollten, so kann man darauf verweisen, daß vor drei und ehr Jahren, als die Einkreisungspolitik des Königs Eduard noch in Blüte stand und englische Admirale von einem Präventivkrieg zur Verichtung der deutschen Flotte redeten, die Stimnung in Deutschland bedenklicher und zurückhaltender war, als jetzt angesichts der friedlichen Richtung der englischen Politik und der freundsicheren Sprache der dortigen Staatsmänner. Im Grunde genommen ist es ja selbstverKändlich, daß die steuerzahlende Bürgerschaft hüben wie drüben alles mit Freuden begrüßt, vas zu einer Erleichterung der Rüstungslasten führen könnte. Dieses Ziel ist der allgemeinen Eympathie sicher. Aber nicht so einfach und leicht st die Frage nach den Mitteln und Wegen, auf henen das Ziel ohne Schaden und Gefahr zu erkeichen wäre. Darum finden sich in den grundsätzlich zustimmenden Aeußerungen der befragten Reitungsredaktionen so viele Bedingungen und Vorbehalte. Die eine Zeitung befürwortet ein würdiges“ Flottenabkommen; die andere will Deutschlands Seemachtstellung" gesichert erhalten; die dritte macht die Aufrechterhaltung #nseres Flottengesetzes zur Bedingung; die vierte fordert einen allgemeinen deutsch=englischen Neutralitätsvertrag als Grundlage; die fünfte Verlangt, daß England das freie Eigentumsrecht zur See respektiere, also auf das Kaperrecht versichte; ferner wird noch gegenseitige Respekkierung des Kolonialbesitzes ausbedungen. Und so weiter. Diese Voraussetzungen sind in dem Oben erwähnten Satz des„Berliner Tagebl.“ zuFreffend zusammengefaßt in der Doppelbedinung: 1. darf keine Schädigung Deutschlands er#achsen, 2. die nötigen Garantien für eine loyale Durchführung des freundschaftlichen Abkommens müssen gegeben sein. Als zu Anfang der siebziger Jahre über die Ausdehnung der Reichskompetenz auf das bürgerliche Recht im Berliner Parlament verhandelt wurde, sagte Windthorst: er sei auch für ein einheitliches bürgerliches Recht, aber nur für ein gutes, und darum möchte er gern erst das Gesetzbuch selbst sehen, ehe er sein Ja abgebe. Aus einem ähnlichen Gedankengange heraus möchte man den Vorkämpfern des internationalen Flottenabkommens zurufen: Stellt doch einmal den Entwurf eines deutsch=englischen Vertrages über die Flottenbauten auf! Dann brauchen wir nicht mehr über das Ideal und das Prinzip abzustimmen, sondern haben etwas handgreifliches vor uns, um unser Urteil über die praktische Durchführbarkeit des schönen Gedankens zu bilden. Die englische Regierung rühmt sich, die Anregung gegeben zu haben. Nach allem, was bisher bekannt geworden ist, war das nur eine ganz allgemeine und theoretisch gehaltene Anfühlung in Berlin. Als die deutsche Regierung auf die obwaltenden Schwierigkeiten hinwies, hätte man von englischer Seite durch konkrete, praktische Vorschläge die Klärung der Ansichten und die Belebung des Vertrauens fördern sollen. Leider ist das nicht geschehen; die Engländer haben nur ihre Hauptbedingung, nämlich die andauernde Uebermacht der englischen Flotte und den Fortbestand der englischen Seeherrschaft, offiziell und öffentlich mit aller Bestimmtheit kundgegeben. Was sie Deutschland bieten wollen, ist unklar geblieben. Nur aus der jüngsten Rede des Ministers Asquith, welche das deutsche Flottenbedürfnis endlich anerkennt, kann man die Hoffnung schöpfen, daß England auch der Würde und den Interessen Deutschlands Rechnung zu tragen gewillt sei. Vielleicht ist das ein Ausgangspunkt für weitere Verhandlungen, die freilich nur auf bestimmten, praktischen Vorschlägen beruhen können. Deutsches Beich. ):( Der Kaiserbesuch in Wien. Wie nunmehr feststeht, wird die Ankunft Kaiser Wilhelms in Wien am 20. September erfolgen. Der Aufenthalt wird zwei Tage dauern. Vor seiner Wiener Reise wird Kaiser Wilhelm vom 17. bis 19. September auf Einladung des Erzherzogs Friedrich auf dessen Besitzungen in Bellye(Ungarn) weilen und an den dortigen Jagden teilnehmen. In die Zeit des Wiener Aufenthaltes des deutschen Kaisers fällt auch das 25jährige Jubiläum des Kaisers Wilhelm als Inhaber des österreichisch=ungarischen HusarenRegiments Nr. 7, das im Jahre 1885 dem damaligen Prinzen Wilhelm verliehen wurde. Der Kaiser wird in Wien eine Deputation des Regiments unter Führung des Kommandanten, des Obersten Baron Schönberger, empfangen, die einen Ehrensäbel mit Widmung des Regiments überreichen wird. Das Offizierkorps hatte ursprünglich die Absicht, eine Deputation zur Uebergabe des Ehrensäbels nach Berlin zu entsenden, doch antwortete der Kaiser auf eine Anfrage, daß er im September in Wien weilen und dort die Deputation empfangen werde. er Zusammenkunft des Kaisers mit dem Zaren? Wie Kopenhagener Blätter aus Petersburg melden, wird im August zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren in den finnischen Gewässern eine Zusammenkunft stattfinden. Der Zar habe an Kaiser Wilhelm, während dieser sich in Bergen aufhielt, ein überaus freundliches Telegramm gerichtet, in dem er ihm nach der Beendigung der Nordlandsfahrt eine Zusammenkunft vorschlug und sich bereit erklärt, Kaiser Wilhelm bis in die deutschen Gewässer entgegenzufahren. Kaiser Wilhelm soll mit einem Telegramm an den Zaren erwidert haben, daß er den Vorschlag annehme, daß er aber als Ort der Zusammenkunft die finnischen Gewässer vorschlage, wo der Zar um diese Zeit eine Kreuzfahrt zu unternehmen pflegt.— In den letzten Tagen war noch der Plan einer Zusammenkunft abgeleugnet worden. ** Exminister und der Bülowkurs. Fürst Bülow hat seinen Berliner Zwischenaufenthalt um einen Tag verlängert und noch eine interessante Reihe von alten Bekannten der Politik, der Diplomatie und Hochfinanz begrüßt. Nur einem schüttelte er nicht die Hand: dem Grafen Posadowsky, seinem einstigen Staatssekretär. Dazu schreibt die liberale„Magdeburger Ztg.“: Graf Artur v. Posadowsky=Wehner weilt zufälligerund auffälligerweise genau zu gleicher Zeit auf wenige Tage in Berlin, in geradezu„brennender Nähe des „Adlon“, des fürstlich Bülowschen Quartiers. Aber der Graf Posa mit dem fast weiß gewordenen Barte hält sich streng zurückgezogen.... Er macht aus seinen Gesühlen kein Hehl.„Es ist nicht besser gegangen, seitdem ich aus dem Amte schied. Es ist sogar von diesem Augenblick an schlechter gegangen.“ Das sind seine authentischen Worte. Er spricht sie im Tone ehrlicher, objektiver Kritik, nicht im Bewußtsein eigner Unersetzlichkeit, nicht im Tone verletzten Ehrgeizes. „Wenn man 65 Jahre alt ist, und in den Augen von Freund und Gegner recht behalten hat, dann hört die eigene Rechthaberei auf.“ Und wenn man auf ein Reichstagsmandat zu sprechen kommt, so macht der alte Graf im Bart eine durchstreichende Handbewegung, die nichts zu hoffen übrig läßt. Wir überlassen dem Blatte die Verantwortung für die Richtigkeit seiner Meldung. Posadowsky war bekanntlich das erste Blockopfer, und darum werden seine Gegner nicht viel auf diese Worte geben. Aber zu ihm tritt in gewissem Sinne Dernburg. Er ist noch jüngst bei seinem Rücktritt als ein Opfer seiner liberalen Ueberzeugung gefeiert worden. Es hieß in der liberalen Presse, daß er gehe, weil er den neuen„schwarz=blauen“ Kurs, von dem sich freilich alle Tage deutlicher zeigt, daß er nur in der Phantasie gewisser Leute existiert, nicht mitmachen wollte. Daraus müßte man nun schließen, Dernburg sei ein rückhaltloser Bülowverehrer. Aus der„Kolonialen Rundsch.“ aber schaut's anders heraus. Diese Zeitschrift hat anläßlich des Rücktritts des Staatssekretärs Dernburg eine Reihe von Politikern, Gelehrten und anderen Persönlichkeiten ersucht, sich über den bisherigen Leiter unserer Kolonialverwaltung gutachtlich zu äußern. Das Ergebnis dieser Umfrage ist nun zu einer Dernburg=Nummer zusammengestellt und vor kurzem herausgegeben worden. Man erfährt hieraus viel Schmeichelhaftes über Herrn Dernburg. Namentlich aus den Schilderungen, die dessen Vater von dem Werdegange Bernhard Dernburgs macht. Von besonderem Interesse sind folgende Sätze aus jenen Schilderungen: Für die Art, wie ein patriotischer Mann seine Pflicht gegen das Vaterland erfüllt, schweben Bernhard Dernburg die amerikanischen Staatsmänner als Meister vor. Wie diese nach zurückgelegter Amtsveriode wieder in das einfache bürgerliche Leben zurücktreten, so ist auch Bernhard Dernburg im Begriff, den gewohnten Beruf wieder aufzunehmen. Schon vor Jahresfrist teilte er mir mit, daß er zu Ostern sein „Dienstbuch fordern werde“, oder wie er im Scher## sagte„Cincinnatus kehrt zu seinem Pfluge zurück“. Bis zu jenem Termin glaubte er die in seinem dem Kaiser unterbreiteten Antrittsprogramm vorgesehenen Maßnahmen durchführen zu können; eine lediglich verwaltende Tätigkeit entsprach weder seiner Veranlagung, noch konnte sie ihn politisch befriedigen.... Seiner ganzen Veranlagung nach kann Bernhard Dernburg von einer Regierung Schwäche am wenigsten ertragen. Die Preisgabe des kaiserlichen Ansehens unter Fürst Bülow hat er für einen schweren Fehler gehalten. Man nennt ihn oft eine„Herrennatur“. In dieser Beziehung liegt indessen ein Zug von egoistischer Selbstherrlichkeit, die ihm fremd ist. Aber als Mann der Autorität verlangt er eine feste Hand; seine Devise ist: Wer in schwankender Zeit schwankend gesinnt ist, der vermehrt das Uebel. Was er in einer rückschauenden Selbstkritik bei sich am stärksten beanstandet, ist, daß er die Zeit als entscheidenden Faktor nicht hoch genug eingeschätzt, und, von seinem starken Temperament verführt, manchmal den Augenblick zu sehr belastet hat. Diese Darstellung, die ja wohl auf Authentizität Anspruch hat, berührt ohne Zweifel sympathisch und läßt erkennen, daß Dernburg vielleicht in manchen Stücken unrichtig beurteilt worden ist. Den Liberalen, meint die„Kreuzztg.“, wird diese Auslassung aber das Konzept verdorben haben; denn jetzt können sie kaum noch den bisherigen Staatssekretär als forsch=freisinnigen Parteiminister in Anspruch nehmen. Der„Hann. Courier“(Nr 28760) drückt auch schon seine, vermutlich nicht genz angenehme Ueberraschung durch folgende' Frage aus:„„Preisgabe des kaiserlichen Ansehens unter Bülow.“ Sieh da, sieh da, so ostelbisch=royalistisch?“ Vielleicht erlebt es schließlich Dernburg wirklich noch, daß er von der Linken, die ihn soeben noch vergötterte, zu den Ostelbiern geworfen wird. Neuer Kurs im Kolonialamt? Man schreibt der„Deutschen Tagesztg.“: „Das Regime Lindequist im Kolonialamt beginnt in seinen von den Dernburgschen abweichenden Zügen allmählich hervorzutreten. So scheinen die besten Tage der Land= und Bergbaugesellschaften in Südwest vorüber zu sein. Die Auseinandersetzung mit der„South=West=Africa=Territortes“ ist bereits im Gange und wird vermutlich demnächst zu Feststellungsklagen über den Umfang der beiderseitigen Rechte führen. Ebenso darf man nach gewissen Anzeichen annehmen, daß das Kolonialamt nunmehr auch den Umfang der Rechtssphäre der deutschen Kolonialgesellschaft wenigstens in einigen Punkten für revisionsfähig hält. Schließlich hat der gesunde Grundgedanke der bekannten Erzbergerschen Vorschläge, daß die Aufwendungen des Reiches während der Kriegszeit diesem besondere moralische Ansprüche gegen die südwestafrikanischen Gesellschaften gegeben haben, und daß solche Ansprüche in lohnendem Umfange auch auf dem Wege der Sonderbesteuerung geltend gemacht werden können, neuerdings auch im Kolonialamt mehr Freunde als bisher. In den Personalfragen wird nach wie vor verhandelt, ohne daß man damit bisher viel weiter gekommen wäre." Wir können diese Informationen als zutreffend bezeichnen; die Oeffentlichkeit wird noch manche Ueberraschung auf diesem Gebiete erleben. # Nationalliberal ist Trumpf. Die Berliner„Pol. Rdsch.“ beschäftigt sich mit dem Gerücht von einer baldigen Wiedereinbringung der preußischen Wahlreform und meint sagen zu können, daß Fürst Bülows Einfluß dabei nicht ohne Belang sei: Daß Fürst Bülow Rat in der Reformvorlage erteilte, ist unwahrscheinlich, denn schon„zu Lebzeiten“ war ihm diese stets ein noli me tangere. Dafür wird der Fürst aber für die Nationalliberalen ein Wort gesprochen haben, denn kurz nach der 6 Maria de victoria. istorischer Roman vom Bodensee von Fr. Wichmann. Judith stockte errötend. Nein, die Wahrheit konnte nie ihm doch nicht sagen. Das mußte ihm wehe tun, erade jetzt. Hoffentlich kam der Leutnant nicht #ehr. Da er jetzt, nachdem die Stunde schon überschritten, nicht hier war, war er wahrscheinlich verwindert worden, und Lambert konnte ihr ungestört Pas Wunder seines Wiedererscheinens erklären. Ohne Zaudern setzte sie sich neben ihn. Es war er ja, als hätte sie einen verloren geglaubten Bru## wiedergefunden und mit schwesterlicher Zärtlichgeit nahm sie seine Hand in die ihre. „Wie wird mein Vater sich freuen, dich wiederusehen, dich, den wir alle für tot hielten.“ *„Also dein Vater, deine Geschwister leben noch?“ ragtg er. *„Ja, weißt du denn das nicht? Wie lange bist P Sod scoon bier =Seit zwei Tagen erst und kaum aus dem Dienst verausgekommen.“ „Und wie bist du unter das Kriegsvolk geraten, ##rzähle doch, erzähle doch!".9„ . Er begriff ihre Neugier und begann, das aben# Tliche Leben zu schildern, daß seit ihrer Trennung n Sigmaringen hinter ihm lag. Es war gekommen, wie seine Angehörigen schon wermutet hatten. Auf dem Wege nach Tübingen war r nicht weit gekommen. Mannsfeldische Freibeuter, ie, von ihren Führern verlassen, herrenlos auf eigene Baust in der Gegend hausten, hatten ihn überfallen, Ausgeplündert und den verwundeten und bewußt###en Menschen an einem Waldrande liegen gelassen. ###der sie waren nicht die einzigen, die damals die Be##ferung schwer bedrängten. Seit der Weitermarsch .X, Biccolominischen Heerscharen im Jahre 1625 an dem Widerspruch der Algäuer Ritterschaft gescheitert #ar, lag das ganze schwäbische Oberland voll kaisercher Kriegsquartiere. Die Soldaten hausten nach illkür, stahlen Pferde, deckten Dörfer ab, warfen Männer und Weiber aus den Betten und schonten ##t selbst nicht die Kirchen. Besonders die Kroaten euteten wie der ärgste Feind und zündeten Ortschaf#es an. Soich einer Mordbrennerschar war denn! in 3. Lambert, nachdem er wieder zu sich gekommen, # Hände gefallen, und da nichts mehr an ihm zu gtsüben war, schleppten sie ihn selbst in ihrem Trosse 498 Reiterbuben mit sich. An Flucht war nicht zu #bersn denn das ganze Land war von Kriegsvolk ### sschwemmt und einen wiederaufgegriffenen Flüchtbädte man ohne weiteres am nächsten Baume aufe! geknüpft. Aber Lambert dachte auch gar nicht an solch waghalsigen Versuch. Gefiel ihm auch die Gesellschaft nicht, deren Schandtaten er wider Willen teilen mußte, so gewann er allmählich immer mehr Liebe zum wilden Kriegshandwerk. Endlich wendete sich sein Schicksal zum Besseren. Mit einer Botschaft an den General von Ossa in Memmingen geschickt, gefiel diesem der junge Mensch so gut, daß er ihn einsach nicht zurücksandte und seinen Wunsch erfüllte, in eines der ihm unterstellten Regimenter eingereiht zu werden. Als dessen Oberst bald darauf starb und die von ihm angeworbene Mannschaft sich zerstreute, war er wieder Herr seiner selbst. Er hätte nach Sigmaringen zurückkehren und von neuem die Reise zur Universität antreten können. Aber der Gedanke an Bücher und Gelehrsamkeit war ihm fremd geworden. So blieb er weiter in kaiserlichen Diensten und brachte es unter den Fahnen des Herzogs von Friedland bis zum Gefreiten. Dann aber war auf dem Kurfürstentage zu Regensburg die Absetzung Wallensteins erfolgt und die ganze aus aller Herren Länder zusammengetrommelte Armee hatte sich wieder verlausen. Nun endlich entschloß sich Lambert, nach jahrelangem Fernsein wieder nach Sigmaringen zurückzukehren. Aber er fand keine Heimat mehr, sein Vater war gestorben, das elterliche Haus verödet, die letzten Verwandten vor der Kriegsnot ins Badische geflüchtet. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich nach neuem Dienst umzusehen. „Und dort, in Sigmaringen, hast du da unser— unserer Kindheit gedacht?“ unterbrach Judith plötzlich seine Erzählung. „Deiner ja,“ gab er zu und wie schon oft während des langen Berichtes, ruhten seine Blicke mit immer wachsendem, innigem Wohlgefallen auf ihrer so prächtig entwickelten jungfräulichen Erscheinung. Wie schön sie geworden war, seit er sie nicht mehr gesehen. Und als er sah, daß sie ihn unter dem eng anliegenden Häubchen mit seinen breiten dunklen Knüpfbändern wie in liebliche Erinnerung versunken anlächelte, fuhr er offenherzig fort: „Wäre es anders gewesen, so würde ich kaum hierher gekommen sein. Aber als ich hörte, daß die Seestädte ihre Besatzungen zu verstärken denken und erprobte Kriegsleute wohl brauchen können, war ich rasch entschlossen und ging geradewegs nach Konstanz. Dort aber wies man mich nach Ueberlingen, wo die Stadtguardia gar sehr der Vermehrung bedürfe. Willkommener konnte mir nichts sein und meine Hoffnung wurde nicht getäuscht. Nachdem der Leutnant sich mit dem Magistrat besprochen, wurde ich angestellt und denke, wenn je der Feind sich nähern sollte, mit den wenigen, doch wackeren Kameraden meinen Mann zu stehen.“ Ehe Judith etwas erwidern konnte, horchte er auf. Vom Münsterturm schlug es vier Uhr.„Wie die Zeit verrinnt. Eine ganze Stunde sitze ich nun schon hier und das Fräulein scheint nicht mehr zu kommen.“ „Ein Fräulein?". Wie ein grauer Schatten glitt es über das eben noch so freudig erhellte Gesicht des Mädchens. „Ja, das ich erwarten soll.“ „Ei, ei.“ Sie drohte schelmisch mit dem Finger. aber Bewegung und Stimme machten einen gezwungenen, erkünstelten Eindruck. Der Scherz kam nicht von Herzen.„Zwei Tage erst hier und schon zarte Beziehungen?" Er fühlte die eifersüchtige Enttäuschung aus ihren Worten.„O, es handelt sich nicht um mich,“ sagte er rasch. „Nicht um dich?“ meinte sie ungläubig.„Uebrigens seltsam, daß gerade hier....“ „Eigentlich bin ich im Dienste hier. Liebesdienst freilich. Im Auftrag meines Leutnants.“ Sie wurde glühend rot, ein Beben ging durch ihren Körper und die Augen öffneten sich seltsam weit. „Des Leutnants Stettmund?" „Gewiß, er ist ja mein einziger Vorgesetzter. Und einen andern, als den Gefreiten, mochte er wohl nicht damit beauftragen.“ „Einen Auftrag hast du?“ Bei der Frage fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen, ein Gedanke schoß schmerzend durch seinen Kopf.„Himmel, sollte es kein Zufall sein, daß du.— O, ich Narr, daß ich über dem Glück des Wiedersehens alles andere vergaß!“ „Sage mir den Auftrag,“ bat sie mit zitternder Stimme,„dann weiß ich, wem er gilt.“ „Wäre es möglich, du, seine Braut?“ „So nannte er mich?“ „Er sprach es nicht aus, aber ich konnte nichts anderes denken.“ „Freilich, verlobt sind wir noch nicht.“ „Noch nicht,“ sein Blick verschleierte sich, traurig ließ er das Haupt sinken.„Also doch! Er beschrieb mir den Platz, die Hütte hier genau. Ein Fräulein würde kommen, zur bestimmten Stunde, das er hätte erwarten wollen. Aber es sei ihm unmöglich, die Zeit einzuhalten.“ „Warum?“ fragte sie tonlos. „Der Kommandant von Konstanz, Oberst Willibald von Wolfegg, ist mit dem Amtsschiff herübergekommen, um mit ihm wegen der wachsenden Gefahr eines seindlichen Einfalls sich zu besprechen. Es soll sich um gemeinsame Verteidigungsmaßregeln der Seestädte handeln, um gegenseitige Aushilfe und Unterstützung im Falle der Not. Aber als du eintratest, hatte ich alles vergessen, und dachte nicht im entferntesten darau, daß du....“ „Ich bin es, die er erwartet,“ sprach sie leise und sah in peinlicher Verlegenheit zu Boden.„Und wie ich hereinkam, hielt ich im Halbdunkel dich für ihn.“ „Darum also....“ Er sprach nicht aus, was er dachte. Ein dumpfes Schweigen folgte, beide kämpften mit den Gefühlen, die sie nicht aussprechen durften.„Wollen wir nicht gehen, Judith,“ sagte er nach einer Weile,„ich geleite dich in die Stadt zurück.“ Er trat dicht an sie heran und ergriff ihre Hand.„Weißt du es noch, wie wir vor Jahren Abschied nahmen, da haben wir uns geküßt: willst du mir heute den Willkomm versagen?“ Sie wandte sich erglühend ab. Aber schon hatte er ihr Kinn erfaßt und näherte seinen bärtigen Mund ihren frischen Lippen. Da, ehe er sie berühren konnte, traf eine Stimme wie die Posaune des Gerichts sein Ohr und scheuchte sie entsetzt auseinander. „Gefreiter Hochwald, was bedeutet das?“ In der Tür der Hütte stand Hans Stettmund, und der durch das einzige Fenster hereinfallende schräge Sonnenstrahl traf leuchtend sein mit Seide und Silber gesticktes schwarz=gelbes Wamms, welches oben ein breiter Spitzenkragen abschloß, das rot und golden vernähte Beinkleid und den breitkrämpigen Hut mit wallenden Federschmuck, unter dem die reichen, blonden Locken hervorquollen. Die Erscheinung des stattlichen, hochgewachsenen Mannes, mit dem scharfgeschnittenen, ausdrucksvollen Gesicht hatte etwas Imponierendes, und wie schuldbewußt senkten die beiden vor dem starr fragenden Ausdruck seiner großen, blitzenden Augen den Blick. Etwas Durchbohrendes lag darin, etwas zornig Wildes, eine jaß aufflackernde Glut. „Verzeihung, Herr Leutnant.“— Lambert saßte sich zuerst.„Denkt nichts Uebles. Dieses Fräulein—“ „Er hat deinen Auftrag wohl ausgerichtet,“ fiel Judith rasch ein,„aber als du ihn schicktest, konntest du nicht ahnen, daß sich zwei Jugendfreunde, zwei liebe Gespielen, die wie Geschwister miteinander aufwuchsen, wiederfinden würden.“ „Wie Geschwister?“— Stettmunds Stimme klang beruhigter, obwohl der Argwohn sich noch immer deutlich in seinen Zügen spiegelte.„Das ist ja ein seltsames Zusammentreffen. Aber du hast von einem Jugendfreund nie gesprochen, Judith.“ „Laß mich es jetzt tun,“ bat sie schmeichelnd, denn es lag ihr alles daran, Lambert zu entschuldigen und des Leutnants Mißtrauen zu beseitigen.„Ich zählte ihn ja zu den Toten und weiß erst seit dieser Stum daß er noch lebt.“ WFortsetzung folgt.) Unterredung der beiden Diplomaten einigte man sich im Ministerrat über eine neuerliche Einbringung der Wahlreform, die von den meisten Parteien mit Ausnahme der— Konservativen begrüßt werden wird, und die man unter Mithilfe der Nationalliberalen und des Zentrums durchzubringen denkt. Es scheint tatsächlich, daß Herr von Bethmann Hollweg einen kleinen Schritt nach links versuchen will, und es kann als Tatsache verzeichnet werden, daß er die Reformvorlage im Landtag nur einbringen wird, wenn sie der Unterstützung der Nationalliberalen gewiß ist. Ob sich dies bis zum Herbst wird vollziehen lassen, ist eine andere, noch lange nicht gelöste Frage, denn man ist auf nationalliberaler Seite wenig geneigt, von den Magdeburger Entschlüssen zu weit abzugehen. Den„kleinen Schritt nach links“ hat der Ministerpräsident doch wohl durch den Antrag Schorlemer schon früher versucht. Daß es auf diesem Wege weiter versucht werden wird, trotz des Benehmens der Nationalliberalen, bezweiseln wir gar nicht. Was ist in Samoa los? Kontreadmiral Gühler, der erst vor einigen Wochen in Tsingtau von dem abberufenen und heimbeorderten Vizeadmiral v. Ingenohl die Führung des ostasiatischen Kreuzergeschwaders übernahm, hat mit seinem Flaggschiff, dem Panzerkreuzer„Scharnhorst“, und dem Kreuzer „Nürnberg“ die ostasiatische Station verlassen und ist unter Anlaufen an den Marianen= und Karolineninseln in Apia auf Samoa eingetroffen. Dahin sind, nach dem„Berl. Tagebl.“, auch noch die beiden Kreuzer„Kondor" und„Cormoran“ von der Süddscestation unterwegs, falls sie heute nicht gleichfalls schon auf der Reede von Apia angekommen sind. In den Gewässern von Samoa ist mithin eine ungewöhnlich große Schiffszahl zusammengezogen, in der selbst der Panzerkreuzer des Stillen Ozeans nicht fehlt. Mehreren Anfragern wird von maßgebender Seite versichert, daß es sich lediglich um die Ausführung eines schon vor Monaten ergangenen Befehles handelt, nämlich die deutsche Flagge durch ein achtunggebietendes Geschwader zu zeigen. In Samoa ist alles vollkommen ruhig. ** Die Aufstellung der Büste der Königin Luise in der Walhalla wird von den„Münchener N..“ befürwortet: Es hat kaum eine zweite deutsche Frau gelebt, sagt das Blatt, die sich solcher Volkstümlichkeit erfreute wie die Gemahlin des Königs Friedrich Wilhelm III. Ihr Andenken wird in allen deutschen Landen gefeiert. Pietätvolle Legenden haben es tief ins Herz des Volkes eingegraben. Aber auch vor dem Urteile der Geschichte kann es bestehen als das einer echt deutschen Frau und Mutter. Das Gedächtnis der Königin Luise wird fortleben, so lange sich Deutsche daran erinnern, daß sie unter ihrem Herzen den ersten Kaiser des neuen Reiches getragen. Ihr Bild vergegenwärtigt uns die Zeit der tiefsten Erniedrigung und des gewaltigsten Aufschwunges Deutschlands. Es sollte darum auch dort nicht fehlen, wo die Besten deutscher Männer und Frauen zu dauerndem Gedächtnis aufgestellt sind: in der Walhalla. An Se. königl. Hoheit den Prinzregenten von Bayern sei an diesem lage, an dem das deutsche Volk seiner Königin Luise gedenkt, die herzliche Bitte gerichtet, die Aufstellung ihrer Büste in König Ludwigs Ehrentempel an der Donau anzuordnen. Prinz Luitpold würde sich dadurch den Dank aller Deutschen verdienen und ein neues Band zwischen Nord und Süd flechten, an dem spätere Generationen ihre Freude hätten. ): Ein roter Gemeinderat. Nunmehr sind in dem bessischen Städtchen Mühlheim, nachdem bei der letzten Gemeinderatswahl nur Sozialdemokraten gewählt worden sind, sämtliche 15 Gemeinderatsmitglieder Sozialdemokraten. Frankreich. ** Neue schwere Unterschleife bei Armeelieferungen sind in Versailles aufgedeckt worden. Der dortige Staatsanwalt erhielt eine vom Kommandeur des 11. Artillerie=Regiments ausgehende Klage gegen einen Furagelieferanten, der seit längerer Zeit Betrügereien bei Armeelieferungen verübt haben soll, indem er einesteils eine fehlerhafte Wage, andernteils einen betrügerischen Handgriff bei der Bedienung dieser Wage anwandte. Auf diese Weise schien jeder mit der Furage beladene Wagen das richtige Gewicht zu haben. während er in Wirklichkeit etwa 40 bis 50 Kilo zu leicht war, und auf die gleiche Weise wurden durchschnittlich in jeder Woche 5000 Kilo zu wenig geliefert, was im Laufe der Zeit ein gewaltiges Defizit ausmachte. Der kontrollierende Offizier des genannten Regiments überzeugte sich mehrfach durch Nachwiegen von den betrügerischen Manipulationen, ehe er die Klage weitergab. Der Unterstaatssekretär des Krieges Sarraut hat als Nebenkläger Schadenersatzansprüche gegen den betrügerischen Lieferanten geltend gemacht. . Die Karlisten.„Daily Telegraph“ meldet aus Gerona, daß es den Karlisten gelungen ist, 6000 Gewehre einzuschmuggeln. Canalejas erklärt, die Manöver des Kronprätendenten hätten keinen andern Zweck, als die Liberalen und Radikalen zu beunruhigen und die Tätigkeit der Regierung, besonders betreffend die Beziehungen zwischen Staat und Kirche, zu behindern. Anderseits glaubt man nicht, daß die karlistische Bewegung einen ernsten Umsang annehmen wird. Trotzdem sind alle Vorsichtsmaßregeln getroffen worden und die Garnison von Gerona hat bereits Instruktionen erhalten. Die bekanntesten Karlistenführer werden streng bewacht. Der König und der Minister des Innern sind in San Sebastian eingetroffen. Es ist wahr. scheinlich, daß die Tagung des Parlaments demnächst geschlossen werden wird. Der König beabsichtigt, nächste Woche nach Madrid zurückzukehren, um von den Cortes die Antwort auf die Thronrede entgegenzunehmen. Die Lage der aus Frankreich zurückkehrenden Flüchtlinge ist unverändert. Es wurde drei Dutzend Flüchtlingen gestattet, nach Madrid zurückzukehren. Großbritannien. ** Die Flotteumanöver haben einen Ausgang genommen, der sich wieder trefflich zur Aufreizung der Bevölkerung mit„Invasionsgefahren“ ausnutzen läßt. Nach dem„Daily Telegraph“ hat die blaue Flotte in dem Scheinkriege zur See gesiegt und eine Landung an der englischen Westküste bewerkstelligt. Es war die Aufgabe der roten Flotte, den Feind, der die rote Küste unsicher machte, aufzusuchen und zu vernichten. Die bestand aus drei Divisionen, und hatte als Basis für ihre Operationen Berehaven erkoren. Für Manöverzwecke galten ihre sämtlichen 24 bis 30 Schlachtschiffe als„Dreadnoughts“, außerdem verfügte Admiral May über Flottillen von Untersee= und Torpedobooten. Die blaue Flotte zählte nur 15„Dreadnoughts". Die Transportschiffe, von welchen aus eine Armee an der „roten“ Küste gelandet werden sollte, wurden durch Kohlendampfer markiert. Die Basis der blauen Flotte, die sich aus der Mittelländischen und Atlantischen Flotte zusammensetzte und unter dem Befehle des Admirals Poe stand, war in Oban. Sie zählte außer den bereits erwähnten 15„Dreadnoughts“, 8 Panzer= und 6 geschützte Kreuzer sowie eine Anzahl von Zerstörern. Sonntag nacht verließ die ganze blaue Flotte samt den „Transports“ Oban und gelangte glücklich durch die Linien der roten Untersee= und Torpedoboote in die offene See. Es war ihre Absicht, an der roten Westküste die Landung von Truppen zu unternehmen. Rote Kreuzer waren der blauen Flotte dicht auf den Fersen. Auf der Höhe der Lizzards nahm die blaue Flote Fühlung mit der zweiten Abteilung der roten Flotte unter dem Befehle Admiral Milnes. Es gelang den Blauen jedoch, die Roten über ihre Absichten zu täuschen, so daß die letzteren einen falschen Kurs einschlugen, währen die ersteren bald darauf auf die erste rote Abteilung unter Admiral May stießen. Es entwickelte sich nun eine Seeschlacht, die über eine Stunde währte und mit dem Siege der blauen Flotte geendet haben soll. Türkei. 2 Das Geheimkomitee. Es verlautet in türkischen Kreisen, daß ein ehemaliger Großwesir die Oberleitung des Geheimkomitees hatte. Die Polizei nahm weitere Verhaftungen vor, die sich auf die Kreise zur Ruhe gestellter Offiziere erstreckten. Es verlautet, daß weitere Verhaftungen bevorstehen. Auch werden die Namen einiger Abgeordneten als Mitschuldiger genannt. Ebenfalls soll Prinzessin Schadich, eine Tochter Abdul Hamids, dem Komplott gegen die Regierung angehören. Afrika. A Kamernn. Die afrikanische Kompagnie in Berlin hat aus Südkamerun ein Telegramm ihres Vertreters erhalten. Danach ist der Aufstand in Südkamerun bereits erloschen. Faktoreien sind nicht ausgeraubt worden. Die Handelsgeschäfte werden wieder aufgenommen, da Major Dominik den Aufstand niedergeworfen hat. 9 Die Piratenkämpfe. Nach einem amtlichen Telegramm aus Macao sind die vortugiesischen Truppen nunmehr Herren der gesamten Insel Colowan. Sie haben 16 Personen aus der Gefangenschaft befreit und 44 Piraten gefangen genommen. Es werden 100 Europäer als Garnison dort zurückgelassen werden. Volkswirtschaftliches und Soziales. (*) Paris, 21. Juli. Wie mehrere Blätter berichten, faßten die dem Syndikat des Gard=Departements angehörigen Arbeiter in einer in der Arbeitsbörse zu Alais abgehaltenen Versammlung den Beschluß, die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen und für das Geld Revolver(!) zu kaufen.— Der Kriegsminister hat dem 5. Genieregiment den Befehl erteilt, sich für den Fall eines Eisenbahnerausstandes marschbereit zu halten. Eine in Versailles liegende Abteilung dieses Regiments wurde bereits mit der Ueberwachung der verschiedenen Eisenbahnstrecken des Seine et Oise=Depar= tements betraut.— Die hiesigen Bediensteten und Arbeiter der verstaatlichten Westbahn hielten eine Versammlung ab, um zur Ausstandsfrage Stellung zu nehmen. Ein Vertreter des Syndikats forderte die Eisenbahner auf, keinerlei Ungeduld zu zeigen und ruhig das Signal des Streikausschusses abzuwarten. Das Wichtigste sei, daß alle gleichzeitig in den Ausstand treten. Zum Schluß wurde eine Resolution angenommen, die heftige Drohungen gegen die„schwankenden Elemente“, sowie die Forderung an das Streikkomitee enthält, den Gesamtausstand sobald als möglich anzuordnen. Das Gesamtausstandskomitee des allgemeinen Arbeitsverbandes hat für heute abend eine Sitzung einberufen, um über die im Hinblick auf einen Generalstreik der Eisenbahner zu treffenden Maßnahmen zu beraten. (1) London, 21. Juli. Der Streit der Bahnbeamten, der Nordostbahn dehnt sich immer weiter aus. Die Eisenwerke und die Häfen, die von dem Bahnsystem bedient werden, sind mit völliger Stockung der Arbeit bedroht. Gestern abend fand eine Konserenz zwischen Vertretern der Angestellten und der Bahndirektoren statt, die ergebnislos verlief. Aus Sunderland wird gemeldet: Gestern nachmittag beschlossen die Bahnramten für den Passagierdienst, die Arbeit einzustellen. Unbeschreibliche Szenen spielten sich ab. Der Bahnhof hatte sich mit einer dichtgedrängten Menschenmasse gefüllt, die sich um die Fahrkarten für die wenigen noch abgehenden Züge rauften. Als ein von Middlesborough nach Newcastle fahrender Zug in Sunderland eintraf, stiegen die Lokomotivführer und der Heizer mit den Worten ab:„Wir fahren nicht weiter.“ Dadurch wurde die Hauptlinie versperrt. Mit jeder Stunde treffen ernstere Nachrichten über den Schaden ein, der durch den Streik der Industrie und der Schiffahrt im Norden von England zugefügt wird. Die Arbeit in den Kohlengruben und Werften steht still. Große Fabriken sind in derselben Lage, da die Arbeiter sie nicht erreichen können. Der Streik erstreckt sich auf die Lokomotivführer, Heizer, Schaffner, Gepäckträger, Signalwächter und Weichensteller. Die Bureaubeamten versuchen mit mehr oder weniger Erfolg, ihre Lücke auszufüllen. Luftschiffahrt. * Die„Erbslöh“=Katastrophe. Die Rheinisch= Westfälische Motorluftschiffahrtgesellschaft veröffentlicht einen eingehenden Bericht der technischen Kommission über die Erbslöhsche Ballonkatastrophe bei Leichlingen. Danach ist festgestellt worden, daß die Hülle des Ballons in der obersten Bahn, die neu eingesetzt war, einen Riß von fast 32 Metern Länge aufwies, die ungefähr zwei Meter vom hinteren Ende des Luftschiffes in einem Querriß endete, wodurch zwei Drittel der Spitze vom Ballon abgerissen sind. Die Bentile waren noch betriebsfähig, und zwar bliesen die automatischen Ventile bei einem Ueberdruck von 50 Millimeter ab. Nach dem Befund ist anzunehmen, daß die Hülle durch Ueberdruck geplatzt ist. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sich der Manometerschlauch verhängt hatte und dadurch ein richtiges Anzeigen des Ueberdrucks am Manometer verhindert war. Dieses konnte jedoch die Katastrophe allein nicht herbeiführen, sondern es muß eine Verkettung von anderen maschinellen Ursachen vorliegen, die sich aber nicht feststellen lassen. Die Möglichkeit einer äußeren Verletzung durch Blitz, Explosion, Abfliegen eines Maschinenteils oder ähnliche Ursachen, kommen nicht in Betracht. Hervorzuheben ist noch, daß die Hülle nicht, wie von Unkundigen behauptet wird, in der alten Stofflinie geplatzt ist, sondern gerade in der kürzlich neu eingesetzten Bahn. Vermischte Nachrichten. (!) Ueber eine Bluttat wird aus Weimar gemeldet: Der 26 Jahre alte Arbeiter Möhl zog im Verlaufe eines Streites mit seiner Geliebten einen Revolver und feuerte vier Schüsse auf sie ab; einen Kutscher, der sich dem Rasenden in den Weg stellte, verletzte er durch einen Schuß in die Brust tödlich. Sodann gab Möhl Schüsse auf die Schwester seiner Geliebten ab und verwundete sie schwer. An dem Versuch, sich selbst zu erschießen, wurde er von der herbeigeeilten Polizei gehindert, die ihn verhaftete. Die beiden Schwestern wurden ins Krankenhaus gebracht.— Ueber eine noch schlimmere Schreckenstat eines Rasenden wird aus Rom gemeldet: Ein Kaufmann Vinci aus Serradisalce(Italien) wollte sich mit seiner Frau, von der er getrennt lebte, wieder versöhnen. Zu diesem Zweck wurde ein Familienrat abgehalten, dem außer der Frau auch Vincis Vater, sein Bruder, ein Bruder der Frau und ein Pfarrer beiwohnten. Bei der Erörterung über die Trennung des Ehepaares geriet Vinci derart außer sich, daß er das Licht auslöschte und im Dunkeln seinen eigenen Vater und den Pfarrer durch Revolverschüsse tötete und seinen Bruder schwer verwundete. Die junge Frau vermochte ins Freie zu fliehen, doch holte er sie ein und erschoß sie und dann sich selbst. ): Verhaftete Erpresser. Die Polizei verhaftete in Zoppot drei elegant gekleidete jugendliche Erpresser in der Wohnung einer älteren Dame, die als Kurgast aus Breslau eingetroffen war. Die Burschen, anscheinend Mitglieder einer internationalen Erpresserbande, haben von der Dame seit längerer Zeit insgesamt 12,000 Mark unter fortgesetzten Todesdrohungen erpreßt. Sie verweigern jede Auskunft; sie waren der Dame von Breslau gefolgt. (:) Explosion. In der Nacht zum Donnerstag wurde in Villejuif bei Paris in einer Ziegelfabrik durch die Explosion einer Dynamitpatrone beträchtlicher Schaden angerichtet. Die Polizei glaubt, daß es sich um einen von ausständigen Arbeitern verübten Zerstörungsakt handelt. Ih Ein Eisenbahndirektor erschossen. Aus Neuyork wird gemeldet, daß der Präsident der ChicagoIndianapolis=Louisville Eisenbahn=Gesellschaft von einem Einbrecher, der in sein Bureau eingebrochen hatte, erschossen wurde. (: Opfer des Beruses. Der Student Oede hat sich in Heidelberg bei einem Experiment mit ultravioletten Strahlen eine Entzündung der wege zugezogen, an deren Folgen er nach zwei Tagen verschieden ist. Oede, der Doktorexamen mit Erfolg abgelegt hatte,### der Naturwissenschaftlichen Fakultät am Graß. Ehrendoktor promoviert werden. () Großsener. Im Keller der Möbelfahrig Müller im Bezirk Margarethen in Wien brach nacht ein Brand aus, der die ganze Fabrik### Es gelang aber, den Brand einzudämmen. Schaden wird auf 150,000 bis 200.000 Kronen an Bei den Löscharbeiten erhielten zahlreiche männer Brandwunden, andere wurden in““ vergiftung ohnmächtig. dige (:) Duellunsug. Aus Tarnapoli wird Hier fand ein Duell zwischen einem Honvedrittm, und einem Reservelentnant statt. Der Ritt, ist gefallen. Die Ursache des Duells## Schwester des Rittmeisters, eine junge der Arig. angehörende Dame. Nach dem Zweikampf führt, junge Dame den Leutnant in ihrem Automobil.— Auf der Fahrt soll sie sich vergiftet haben. X Typhus=Epidemie. In Pest sind 200 an Typhus erkrankt. Nach Behauptung eines sa demokratischen Blattes beträgt die Zahl der über 500. Am Mittwoch sind 40 Personen neuertra zwei gestorben. Gerichtszeitung. * Cöln, 20. Juli. Das Oberlandesgericht## hat heute morgen die Revision der beiden v. Quistorp und v. Finckenstein, die von der#### kammer in Bonn zu je acht Tagen Gesängnis verteilt worden waren, verworsen. Arm mittl. Tagestemp. Nachens vom 20. Juli 186 Mittlere Tagestemberatur gestern: 144.“ Höchste Temperatur gestern 18.5 C. Niedrigste Temperatur heute 13.9 C. Niederschlagshöhe seit gestern morgen 2,3 um Sonnenscheindauer gestern:.8 St. Wetteraussichten bis Freitag abends 9 Uhr: Fortgesetzt veränderlich mit Regenfällen s# windig bis zeitweise stark windig aus wenn Richtung. Freunde und Bekannte wundern sal Worms a. Rh., 16. Dez. 1909. Ich habe zwei#### Bioson verbraucht und zwar in einem Zeitraume 2 Monaten. Täglich verbrauchte ich etwa zwei löfsel voll Bioson. Dasselbe habe ich genommer Kräftigung bei fortwährendem Nasenbluten. Wirkung war sehr gut, denn seit dem Gebrauch Bioson habe ich kein Nasenbluten mehr, was auf die Kräftigung des Körpers zurückzuführen Die Zunahme meines Körpergewichts beträgt unge 10 Pfund; auch das Allgemeinbefinden war besser worden, denn mein besseres Aussehen wurde Freunden und Bekannten oft erwähnt. Die Kraft u# Energie wurden auch gehoben. Bioson schmeckt sehrn und ist gut zu trinken. Hochachtungsvoll Chrisi## Seifert, Friesenstr. 20. Unterschrift beglan Scheuermann, Notar. 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Das internationale Kabelnetz bringt den Tageszeitungen aller fünf Erdteile täglich eine Fortsetzung der entsetzlichen Geschichten, deren Schauplatz England und Amerika ist; denn es ist heute kaum ein Zweifel, daß dieser smarte amerikanische Patentmedizinmann schon seine erste Gattin in den Vereinigten Staaten umgebracht hatte. Nur daß die Sache damals keinen Verdacht erweckte, weil der Witwer eine akute Erkrankung und natürlichen Tod angab, und das Opfer wahrscheinlich nicht so viele persönliche Freundschaftsbeziehungen hatte, wie die zweite Gattin, die bekannte und beliebte Artistin Belle Elmore in London. Es gehört zu den vielen Rätseln des Frauenherzens, wie dieser kleine, unansehnliche amerikanische Quacksalber, ältlich und fast kahlköpfig, mit wulstigen Lippen und durch eine scharfe goldgeränderte Brille nicht verschönten Glotzaugen, die liebreizende Bühnenkünstlerin zum Weibe gewinnen und dann seine jetzige Begleiterin, trotzdem diese Zeugin seiner anscheinend glücklichen Ehe war, derart betören konnte, daß sie ihr Schicksal mit dem des Mörders in einer Flucht vor dem Henker verknüpfte. Hat der Glanz der kostbaren Juwelen der Belle Elmore, hat der Schimmer der goldenen Brokatstoffe der Gemordeten, aus denen die Nachfolgerin sich ihr a. as euse ie iunr Beden alung Dieser Gedaule erscheint um so ungeheuerlicher, nachdem die Leichenschau die Vorgänge des Mordes in ##### ganzen Schaurigkeit enthüllt hat. Man erinnert sich, daß Mrs. Cora Crippen, unter ihrem Mädchennamen Miß Belmore, bis zu ihrer Heirat eine sehr beliebte und hochgeachtete Sängerin, in den letzten Jahren als Schatzmeisterin der großen Musichall Ladies Guild, eines Fachvereins der Künstlerinnen, fungierte, und einen sehr lebhaften Familienverkehr in diesen Kreisen mit ihrem Gatten unterhielt. Noch am Abende des 31. Januars hatten die Crippens eine Kartenpartie in ihrem Hause bis eineinhalb Uhr nachts. Schon am nächsten Tage aber erhielt der Vorstand der Musichall Ladies Guild eine angeblich von Mrs. Crippen herrührende, aber von Dr. Crippen geschriebene Mitteilung, sie müsse ihr Amt niederlegen, weil sie plötzlich in Familienangelegenheiten nach Amerika habe reisen müssen. Einige Wochen später inserierte Dr. Crippen ihren in Kalifornien erfolgten Tod in einer Artistenzeitung. Verschiedene Umstände erweckten den Verdacht der intim befreundeten Familien. Dr. Crippen konnte gar nichts näheres über den Ort des Todes angeben; was er sagte, erwies sich bei Anfragen an Ort und Stelle als falsch. Dann sah man ihn in öffentlichen Konzerten an der Seite der mit den Juwelen der verschwundenen Belle Elmore geschmückten Miß Le Neve. Die Beziehungen der Artistenwelt reichen rund um die Erde; ein starkes Band gemeinsamer Interessen verbindet diese große Künstlergemeinde. Damit hatte Crippen nicht gerechnet. Hier erstanden die Rächer seines Opfers. Nach persönlichen Nachforschungen in Amerika kehrte das bekannte Artistenpaar Edward Nash und seine Gattin(Bill Hawtharne) im Juni nach London zurück, unterbreiteten ihre Verdachtsgründe und negativen Forschungsergebnisse in Kalifornien der Londoner Kriminalpoltzei, und jetzt trat diese mit Vernehmungen an Crippen der Sache näher. Mit großer Schlauheit gab Crippen sofort zu, die Nachricht vom Tode seiner Frau in Kalifornien sei ein Märchen. In Wahrheit, sagte er, habe sie ihn am 1. Februar verlassen infolge einer Eisersuchtsszene. Wo sie sei, wisse er nicht. Um das zu bemänteln, habe er die Todesnachricht verbreitet. Man ist in England nicht so schnell bereit mit Verhaftungen ansässiger Personen, wie auf dem Kontinent. Hier war das ein Fehler, denn am folgenden Tage war Crippen verschwunden, mit ihm Miß Le Neve. Jetzt erst untersuchte die Kriminalpolizei gründlich das verlassene Haus. In einem Keller erschienen zwei Steine des Bodens nicht ganz solide eingefügt. Man hob sie aus und grub nach. Nach einigen Spatenstichen stieß man auf Fleisch, dann auf Haarreste, einige halbzerstörte Spitzen und Leinwandsetzen. Nicht die Spur eines Knochenteiles, auch nicht des Kopfes. Wenn dieser Fund der Körper Belle Elmores ist, woran man nicht zweifelt, so hat Crippen noch in derselben Nacht, nachdem die Gäste das Ehepaar verlassen, sein Weib getötet, den Körper anatomisch zerlegt und das Fleisch von den Knochen getrennt. Dann hat er die Masse, mit Aetzkalk zu schneller Zerstörung vermischt, im Keller vergraben. Doch wo ist das Skelett, wo der Kopf? Nachgrabungen im Garten haben noch nichts zutage gebracht. Sie ruhen wohl im Themseschlamm, längst zerstreut von Ebbe und Flut des mächtigen, stark befahrenen Stromes; denn Crippen war in der ersten Zeit völlig unbeobachtet, nur mit einem harmlosen, ganz jungen französischen Dienstmädchen allein im Hause. Alle Spuren des Verbrechens waren wohl beseitigt, als die neue Herrin des Hauses, Miß Le Neve, ihren Einzug hielt. Beide werden auch in der täuschendsten Verkleidung— man vermutet ihn im Gewande einer alten Frau, das Mädchen als jungen Burschen reisend— nicht lange den vielen Augen entgehen, die allerorten nach ihnen suchen. In Neuyork haben sich vier Frauen, eine Schwester und drei Freundinnen der Ermordeten, die Aufgabe gestellt, die Passagiere aller einlaufenden Dampfer zu prüfen. Sie erklären, den ihnen genau bekannten Mörder in jeder Verhüllung erkennen zu wollen. Auf der Landungsbrücke haben die vier Rächerinnen bereits seit Freitag unermüdlich viele Tausende von Passagieren der„Lusitania“ und sechs anderer Dampfer gemustert und werden nicht ruhen, bis das unselige Paar von seinem verdienten Schicksal erreicht worden ist. Die Belagerung der Piraten.] Eine regelrechte, blutige Schlacht, der allem Anschein nach eine längere Belagerung folgen wird, haben fern im Osten portugiesische Truppen den berüchtigten chinesischen Piraten geliefert, die im Delta des Kantonflusses seit Jahren ihr Unwesen treiben und mit der Zeit immer kühner und verwegener geworden sind. Die Schandtaten der bezopften Seeräuber waren in den letzten Monaten so sehr angewachsen, daß die Pflicht, diese gefährlichen Freibeuter auszurotten, nicht mehr länger aufzuschieben war. Der portugiesische Gouverneur von Macao ließ zunächst den Kundschafterdienst verstärken und bald konnte festgestellt werden, daß der Hauptsitz der Seeräuber, die kleine Insel Colowan im Kantondelta, auf portugiesischem Gebiete lag. Am Samstag wurde der Krieg eröffnet. Die beiden vortugiesischen Kanonenboote„Patria“ und„Macao" begannen das Bombardement der Seeräuberinsel, während der Kreuzer„Amelia“ 150 Matrosen landete, die gemeinsam mit 250 Soldaten den Kampf mit den Piraten aus. fechten sollten. Aber die Freibeuter waren auf den Angriff gerüstet. Vor den Truppen zogen sie sich auf den Gipfel eines steilen Hügels zurück, in dem große Höhlen und unterirdische Schlupfwinkel unter felsigem Gestein eingegraben sind. Die Hügelkuppe war zu einem regelrechten Fort ausgebaut, mit Pallisaden schützt und mit modernen Maximgeschützen Unter Benutzung aller Deckungen näherten si Truppen der seindlichen Verschanzung, aber### in Schußweite gekommen waren, begann ein bares Schnellfeuer auf sie niederzuprasseln, die#t räuber setzten Maschinengewehre in Tätigkeit, zum Ueberfluß wurden von den steilen Hügelwan#e mächtige Felsblöcke gelöst und in die Tiefe 9# dert, die auf ihrem Wege alles mit sich rissen. mal wurden kühne Angriffe mit dem Bajonett unt nommen, mit Todesmut drangen die Soldaten ni den Pallisaden vor und in die Verschanzungen Aber es war unmöglich, die Stellung gegen das bir derische Feuer des Gegners zu halten, und wieder mußten sich die Truppen zurückziehen. zwischen hatte der Führer des Angriffes auf ben nachbarten Hügel zwei Batterien aufführen lasten das Piratenfort mit Granaten bewarfen.,#### teidiger suchten in ihren Höhlen Unterschia## nach allen Beobachtungen fügte das Bombatd“ ihnen fast gar keinen Schaden zu. Nachdem griff abgeschlagen war, beschlossen die Po#tugeg Verstärkungen abzuwarten und inzwischen eine“ rechte Belagerung zu beginnen. Der Gouvernen Macao beabsichtigt, ein neues Truppendetag“ auf einem anderen Teile der Seeräuberinsel“ den, um den Gegner auch im Rücken angrei können. Die portugiesischen Meldungen sprecht“ geringen Verlusten bei den Truppen und ren Verlusten bei den Seeräubern, aber## hältnisse und der Umstand, daß die Soldaten“ ohne Deckung einen modern ausgerüsteten.“ Hügelkuppe hinter Verschanzungen liegenden angegriffen und zurückgeschlagen wurden, lans“ muten, daß mehr Blut geflossen ist, als man and“ dieses unbefriedigenden Erfolges####ten EineFlottille von 15 chinesischen Kanonenver:: zu stützt die Portugiesen bei der Blockierung“## Nun sollen noch die beiden vortugiesischen „Vasco da Gama" und„San Gabriel“ nach gp### räuberinsel dirigiert werden. Man nahm%0 lich an, daß die Zahl der Seeräuber gegen#### trägt, aber der Angriff hat gezeigt, daß ma bar mit einer größeren Schar zu tun Aicht gen steigerten Machtentfaltung sind sie freilich„enis sen, und so kann als sicher gelten, dar##ra## Tagen das Kantondelta der gefürchtetst bande ledig sein wird. Aeiterorseikt — schon seit Jahren wird Reeses Puddingpulver unter Zusatz von phosphorsaurem Kalk hergestellt. Darum enthält Reeses Buddingpulver in großen Mengen gerade diejenigen Bestandteile, welche für eine kräftige Entwicklung und gesunde Knochenbildung der Kleinen unbedingt erforderlich sind. Achten Sie auch auf die Vorzüge von Reeses Backwunder(Patentbackpulver), Reeses Bauillinzucker u. Salicyl zum Einmachen von Früchten 2c. T 19460n Reese Gesellschaft, Hameln. Gratis 1 Dose I. Cakes jür 30 Guischeine. Vertreter: Jos. Schuster, Wespienstraße 2, Telephon 3125. 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Gestorben: Johann Kaspar Schmitz, 68., EschweilerStich.— Frau Wilh. Schumacher, geb. Katharina Philippe, 51.,.=Gladbach.— Frau Wwe. Gust. Biermann, Albertine geb. Koenigshoven 77., Crefeld=Bockum.— Frl. Emilie Wiesmann, 77 J. Koblenz.— Siegmund Cahn, 28., Cöln.— Fritz Brabender, 62., Mülheimerburg bei Euskirchen.— Andr. Loef, 15., Koblenz. Frau Emil Angerhausen, Gertrud geb. Platzbecker, 64., Creseld.— Frau Agnes Brauer, Louise geb. Schnitzler, 68., Crefeld.— Ludwig Schulte, 73., Dortmund. " Elnneurapparu. „Jadenta.83 Einmachgläser Liter 8 6 5 4 8 2 0, 1% ½ ½ 6S 60 42 88 25 18 15 18 9 7 b. Einmachtöpfe slache Form oa. S 6 4 3 2 1½ 70 65 85 25 18 1. Einmachtöpfe hohe vomm 24 16 12 11e * 9•) ca. 32 28 2 4 Lster 266 260 220 146 110 704 25. Schildertöpfe“: 18 20 27 Geleegäser Uter ½ □ 95.5.25 .65 12 + 0 R 14 KOLE IS W! 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Eine noch große Zahl von beliehenen Personen hat von der erteilten Befugnis keinen Gebrauch gemacht. Anträge auf Umtausch der genannten Auszeichnungen ersuche ich baldigst an mich einzureichen. Aachen, den 18. Juli 1910. Der Königl. Polizei=Präsident. Dr. Nollau, Regierungsassessor. In dem Kontursverfahren über das Vermögen des Schlossermeisters Julius Binot zu Malmedy ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf Freitag den 12. August 1910, vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst, Zimmer 4, bestimmt. Malmedy, den 19. Juli 1910. Königliches Amtsgericht 1. Bekanntmachung. Die Waldwärterstelle des Gemeinde= Forstschutzbezirks Eicherscheid ist infolge Ablebens des bisherigen Inhabers neu zu besetzen. Das mit dieser Stelle verbundene Diensteinkommen beträgt: a. Anfangsgehalt 1000 Mark, steigend von 8 zu 3 Jahren um je 100 Mark bis zum Höchstbetrage von 1000., b. Mietsentschädigung 100 Mark, c. Brennholzentschädigung 50 Mark, d. Kleidergeldzuschuß 50 Mk. Forstversorgungsberechtigte und auf Forstversorgung dienende Reservejäger der Klasse A haben ihre Bewerbungen dem Unterzeichneten binnen 8 Wochen einzureichen. Den Bewerbungen sind ein Lebenslauf, die Militärpapiere Dienst= und Führungszeugnisse, sowie der Nachweis des Verforgungsanspruches in Urschrift beziehungsweise in beglaubigter Abschrift einzusenden. Montjoie, den 18. Juli 1910. Der Königliche Landrat. von Kesseler. Voppiene,Pe veren, Pene 19000 werden schnell und billigst gereinigt im Nachener Vacuum- Reinigungs- Werk Telephon 2924. Mariabrunnstraße 31. Telephon 2924 Fer die Neuhaulen einer Wasserturmes und Maschinenhauses auf dem Bahnhofe Weismes der Strecke Rothe Erde— Montjoie— St. Vith— Lommersweiler sollen nachstehende Arbeiten vergeben werden: a. Wasserturm. Los I: Ausführung der Erd=, Maurer=, Asphalt=, Steinmetz=, Schmiede=, Eisen= u. Dachdeckerarbeiten, Los II: Herstellung, Lieferung und betriebsfertige Ausstellung eines eisernen Wasserbehälters von 150 ehm Inhalt. Los III: Ausführung der Tischler=, Schlosser=,Eisen=, Glaser= und Anstreicher= arbeiten. v. Maschinenhaus. Los IV: Ausführung der Erd=,Maurer=, Zimmerer=, Dachdecker=, Klempner=, Eisen=, Tischler=, Glaserund Anstreicherarbeiten. Verdingungshefte sind, so lange der Vorrat reicht, gegen post= und bestellgeldfreie Einsendung von je 1,00 M.(in bar) für Los I, II und III und 1,50 M.(in bar) für Los IV von der unterzeichneten Bauabteilung zu beziehen. Versiegelte, mit entsprechender Aufschrift versehene Angebote sind bis zum Eröffnungszeitpunkte am Donnerstag den 4. August 1910, mittags 12 Uhr, einzureichen. Zuschlagsfrist 3 Wochen. Büllingen(Eisel), 16. Juli 1910. Königliche Eisenbahn=Bauabteilung. Konkurs=Eröffrungen.“ Bergen, Rügen. Seilermeister Otto Wolff. 1. 8. 10. Bromberg. Kaufmann Paul Schmidt, in Firma Carl Schmidt, vormals S. J. Reinert. 31. 8. 10. Darmstadt. Kaufmann Georg Hellmuth. 10. 8. 10. — Kaufmann Georg Hellmuth Ehefrau, Christine geborene Gompf. 10. 8. 10. Greiz. Offene Handelsgesellschaft in Firma Louis Dix, Ingenieurbureau. 27..10. Heinsberg, Rheinl. Manufakturwarenhändler Heinrich Thoennissen in Wassenberg. 8. 8. 10. Kulmbach. Firma Gebr. Fleischmann, Exportbierbrauerei und Brennerei. 13. 8. 10. — Kaufmannswitwe Lina Fleischmann. 13. 8. 10. Lengefeld, Erzgeb. Holzwarenfabrikant Fürchtegott Wilhelm Weidensdörfer in Haselbach, 8. 8. 10. Neumark, Westpr. Gr. Ballowker Spar= und Darlehnskassen=Verein, eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht in Liquidation. 20. 8. 10. Neustadt, Herzogtum Coburg. Kaufmann Julius Engelhardt. 24. 8. 10. Nürnberg. Offene Handelsgesellschaft in Firma Langermann u. Heil, Zelluloidwarenfabrik. 13. 8. 10. — Spezereiwarenhändler Nikolaus Matthes in Nürnberg=Gibitzenhof. 17. 8. 10. Reichenbach, Vogtl. Firma Curt Hellmann in Neumark, deren alleiniger Inhaber der Kaufmann Curt Willy Paul Fritz Hellmann in Leipzi. 16. 8. 10. Staufen. Kaufmann Oscar Kaiser. 6. 8. 10. Wernigerode. Gastwirt Gustav Wittenberg genannt Horn und Ehefrau, Minna geb. reist, in Elbingerode. 6. 10. Xanten. Hausierer Heinrich Hellermann. 25. 8. 10. Ptaft“ Nur maschinen. Gebr. Dohle Nachen, Seilgraben 14. Ferner Niederlagen: Jos. Delheid, Ellendorf, .A. Huppertz, Eschweller, Josef Klöser, Gemünd, Geschw. Kaufmann, Langerwehe, W. H. Müller, Hünshoven, Wwe. Ferd. Schlegel, 17887u Düren. Katholischer Beamtenverein für Aachen u. Umgegend. Sonntag den 24. Juli, morgens 7 Uhr, in St. Adalbert: Vereinsmesse. Abends 8 Uhr im Karlshaussaale(Eingang Theater): Vortrag des hochw. Herrn P. 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Anzeigen von Behörden, Rotaren 2c., owie Anzeigen über össeutliche Verkause seis 20 Bie. Bellamm 60 Pig. dis Zella. Lokalnachrichten. Nachen, 21. Juli 1910. * Für Inhaber von Ordeusanszeichnungen ist ine Bekanntmachung des Polizeipräsidenten(siehe Unzeigenteil) von Interesse, wonach die Abzeichen es Allgemeinen Ehrenzeichens in Gold gegen das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens, und des früher is Schmuckstück verliehenen Frauen=Verdienstkreuzes egen das in einen Orden umgewandelte FrauenVerdienstkreuz umgetauscht werden können. Anträge luf Umtausch der genannten Auszeichnungen müssen In den Polizeipräsidenten bald gerichtet werden. * Der Verkehrsverein hielt gestern abend unter em Vorsitze des Stadtv. Menghius eine VorstandsEtung ab. In Erledigung der Tagesordnung teilte #er Vorsitzende mit, daß auf Antrag des Vereins irette Fahrkarten von Aachen nach St. Moritz, Pugano und Montreux eingeführt werden. Da der Sächste Deutsche Schwimmertag im Mai 1911 in #achen stattfindet, wird, um möglichst viele Mitglieder er deutschen Schwimmerschaft zum Besuche Aachens Anzuregen, für das Jahrbuch ein Inserat bewilligt. Eine lebhafte Diskussion entstand über die augenblicksen unglaublichen Zustände in der Steinstraße. Das in dumpfen Räumen eng beisammen wohnende Gesindel bedeutet für unsere Stadt in gesundheitlicher Beziehung eine stete Gefahr. Auch den Fremden muß abschrecken, wenn er im Herzen der Stadt derArtige Bilder sieht. Der Verein wird dem Herrn Polizeipräsidenten einen Antrag auf Abstellung der ißstände unterbreiten. Wegen Errichtung eines Sohnungsnachweises soll erneut an den Haus= und Prundbesitzerverein herapgetreten werden. Zur urchführung größerer Pläne im Interesse der Heung des Fremdenverkehrs fehlen dem Verein noch mmer die Mittel. Verschiedene Vorschläge, welche den Zweck haben, die Zahl der Mitglieder zu erhöhen, erden eingehend erörtert. Nachdem noch Prof. Dr. Pritz den Tank der Aachener Philologen für die Mitbirtung des Vereins bei Abhaltung des 4. rheinischen Philologentages in Aachen abgestattet hatte, war die #agesordnung erschöpft. Ir Strafkammerverhandlung vom 21. Juli. Wegen Rißhandlung, Widerstandsleistung, Gefangenenfreiung und Unsugs waren der Maurer G. W. zu Monat Gefängnis und zu einer Geldstrafe von Mark und der Arbeiter H. C. zu 59 Mark und zu inem Tage Gefängnis vom hiesigen Schöffengericht herurteilt worden. Gegen dieses Erkenntnis erhoben Beide Widerspruch. Da der Maurer trotz ordnungsäßiger Vorladung zum heutigen Termin nicht ershienen war, so wurde seine Berufung als unberündet kostenpflichtig verworfen. Der zweite Be#uldigte hingegen zog seinen Widerspruch nach Ein#itt in die heutige Verhandlung zurück.— Der wegen iebstahls schon vielfach vorbestrafte 59jährige Ariter P. M. aus Stolberg erschien eines Tages bei er hiesigen Polizeibehörde und gab an, daß er im März ds. Is. zu Hastenrath eine Schaufel und in inem anderen Falle aus einer Baubude 6 Bohrer und Hämmer gestohlen habe. Obschon die eingeleitete Untersuchung die Angaben des Mannes vollauf be##ätigte, zog er doch sein Geständnis heute wieder zu#uck. Durch die Beweisaufnahme wurde der Angejedoch als überführt erachtet und 6 Monate Befängnis gegen ihn festgesetzt.— Der wegen Diebahls und Hehlerei oftmals vorbestrafte FabrikArbeiter J. St. aus Stolberg hatte am 27. März d. J. Ostermontag) bei einem in Stolberg wohnenden In###liden unter Anwendung eines falschen Schlüssels #nd mittels Erbrechens eines Schrankes einen GeldBetrag von etwa 80 Mark gestohlen. Der Angeklagte ##urde wegen dieses Diebstahls wiederum z 8 Mon. Besängnis verurteilt.— Der hier wohnende 22jährige Schlosser L.., welcher wegen HausfriedensDruchs, Widerstandsleistung usw. schon recht oft vor#eiraft ist, war vom hiesigen Schöffengericht wegen Nißhandlung eines Kellners zu 4 Wochen Gefängnis ##erurteilt worden. Gegen dieses Erkenntnis erhob er Angeklagte Widerspruch, welcher auch den Erolg hatte, daß die erkannte Strafe heute in eine Geldrafe von 60 Mark umgewandelt wurde. Die Kosten Der Berufungsinstanz wurden jedoch dem Angeklagten ur Last gelegt.— Der zu Alsdorf wohnende Bergann N. H. war am 19. Juni ds. Is, in der Trunken##it mit einem bis dahin San! der Wiener Hosoper. Felix von Weingartner, genehmigt. Felix von Weingartner wird in der nächsten Saison nicht mehr an der Hofoper tätig sein. Sein Nachfolger ist der Professor an der Akademie der Musik und der darstellenden Künste Wilhelm Bopp. Hartnäckig erhält sich die Version, daß Felix Mattl von Bopp die Führung der Direktionsgeschäfte übernehmen wird, falls es ihm gelingt, seinen Münchener Vertrag zu lösen. Sport. + Der Radsportklub 1909 veranstaltet am Sonntag den 24. Juli, vormittags 9 Uhr, auf der Strecke Aachen=Jülich=Düren=Aachen(65 Kilometer) eine Zuverlässigkeitsfahrt. Die Fahrt ist offen für alle Amateure. An Preisen gelangen vier Ehrenpreise im Werte von 20, 15, 10 und 5 Mark zur Verteilung. Einsatz 3 Mark. Der Verein behält sich vor, je nach Eingang der Meldungen die Preise zu vermehren bezw. zu vermindern. Nennungen sind zu richten an Peter Goldhausen, Vaalserstr. 50, Jean Kaspers, Elsaßstr. 15 oder Joseph Thewis, Krugenofen 10. Start: Kaninsberg, Haaren(9 Uhr), Ziel auf der Chaussee Eschweiler=Weiden(kurz vor Weiden). Aus der Umgebung. 8 Alsdorf, 20. Juli. Die Königin=Luise=Gedächtnis=Feier, welche seitens der hiesigen Volksschulen veranstaltet wurde, fand gestern im Kehr'schen Saale statt. Eingeleitet wurde die Feier durch einen Musikvortrag seitens mehrerer Lehrer. Sodann wechselten in angenehmer Folge Lieder, Deklamationen und Musikvorträge einander ab. Ein kleines Festspiel, die Sterbestunde der Königin Luise, das von Mädchen der 1. Klasse aufgeführt wurde, wirkte recht ergreisend. Fräulein Lückerat zeichnete in klaren Worten das Lebensbild der heimgegangenen großen Königin und Herr Hauptlehrer Krämer schilderte einzelne Züge aus ihrem Leben, so besonders die letzten Stunden vor ihrem Tode. * Münsterbusch b. Stolberg, 20. Juli. Vergangenen Sonntag wurden hier im großen Saale des Herrn Jordans unter der Direktion des Herrn Ed. Allesch die Altbayerischen Passionsspiele aufgeführt. Um 4½ Uhr wohnten die Schulkinder der Aufführung bei, abends 8 Uhr die Erwachsenen. Die Lebens= und Leidensgeschichte Jesu wurde von den Spielern, unter denen sich auch Mitglieder des hiesigen Kirchenchors befanden, mit jener himmlischen Weihe und würdevollen Ehrfurcht vorgeführt, welche die Darstellung eines solch erhabenen Gegenstandes verlangt und fordert. Jede Bewegung war natürlich, nicht sentimental, Haß und Liebe zum Heiland deutlich ausgeprägt in Handlung und Mienenspiel der einzelnen Personen. Das letzte Abendmahl nach Leonardo da Vinci, Christus am Oelberg, Verrat des Judas und Gefangennehmung, Kreuzigung nach van Dyck, Kreuzabnahme nach Rubens und Pietà nach Achtermann waren tadellose Leistungen und ihrer Meister würdig. Atemlose Stille herrschte beim Sterben Christi. Wen durchzuckte nicht ein heiliger Schauer beim Anblick des Todeskampfes des Erlösers und der Schmerzen der Mutter Gottes? Die Darstellerin besitzt ein vorzüglich schauspielerisches Talent, das sie u. a. auch als Kaiphas und Magd bewies. Die Judasrolle war ebenfalls in guten Händen. Vor allem verdient aber der Christusdarsteller ungeteiltes Lob. Die ganze Darstellung mußte auf jeden ernstdenkenden Menschen einen höchst erbaulichen Eindruck machen, sie werden für einen jeden unvergeßlich bleiben. Schade, daß bei solchen Aufführungen nicht das Verbot des Rauchens und Trinkens besteht, finanzielle Schwierigkeiten stehen dem hindernd entgegen. Die einzelnen Handlungen wurden vom Küster Herrn Adam Schümmer auf dem Harmonium in sinnreicher Weise geschickt begleitet. Die Kostüme waren sauber, prächtig und von historischer Treue. r Kempen(Kreis Heinsberg), 20. Juli. Am Sonntag hielt die hiesige Ortsgruppe des Volksvereins für das katholische Deutschland eine Versammlung ab, die sich eines recht zahlreichen Besuches zu erfreuen hatte. Als erster Redner sprach Herr Strauch(Cöln) über die soziale und charitative Betätigung des katholischen Deutschland in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Ausgehend von der ersten Katholikenversammlung in Mainz im Jahre 1848 schilderte er die rege Tätigkeit auf sozialem Gebiete. Arbeitersekretär N. d. war am 19. Juni ds. 38, In Der. Tr.rg. Desenbach(Cöln) behandelte sodann die Religionsnit einem bis dahin mit ihm befreunoeren###- seindlichkeit der Sozialdemokratie und streifte dabei die in Streit geraten, wobei er ein Messer zog und Finanzreform. Beide Vorträge ernteten den lebhaften den Ranne einen gefährlichen Stich in die Brust Heifall der zahlreichen Zuhörer. Der Kirchenchor gab Eebrachte. Das Gericht verhängte der alh, über den unter Leitung seineg, Virigenreg,„Hergi. Ber, eingeklagten 7 Monate Gefängnis. Viec Wochen der einige wohlaelungene Lieder zum Besten. Zum Schluß Eklutenen Vorhaft wurden auf die Stra, angerechug. gaeten sich etwa 70 neue Mitglieder dem Volksverein Prlittenen Vorhaft wurden auf die Stra, ang X Meteorologisches Observatorium rachen. Allbemeine Uebersicht der Witterung über Europa am l. Juli. Ein für die Jahreszeit sehr stark ausgePrägtes Tiesdruckgebiet liegt mit seinem Kern im Pordwesten der britischen Inseln: ein Randgebilde ##n seiner Südostseite rust im westlichen Deutschland Krübe und regnerische Witterung bei lebhaften bis ##arken südwestlichen Winden hervor. Auch in RheinRand und Westfalen macht sich heute morgen dieser Sitterungscharakter geltend; im nördlichen Teile Auseres Dienstbezirkes sind auch bereits ergiebigere Elegen, in der südlichen Rheinprovinz geringe gefallen. Wie Temperaturen sind bei den südwestlichen Winden bemäßigt. Leitung seines Dirigenten Herrn Bertram einige wohlgelungene Lieder zum Besten. Zum Schluß melderen sich erwa 70 nene Mitglicder dem Volksverein an.— Am nächsten Sonntag findet in allen Geschäftsstellen des Reichstagswahlkreises Heinsberg=Geilenkirchen=Erkelenz die Verteilung des neuen vom Volksverein herausgegebenen Flugblattes:„Was bei dem Schulkampfe auf dem Spiele steht“ statt. * Tenholt b. Erkelenz, 19. Juli. In der Nacht zum Montag drangen Spitzbuben in die Wohnung des Lehrers ein. An Geld und Geldeswert haben sie freilich nicht viel mitbekommen. An den vorhandenen Naturalien hatten sie sich indessen gut gestärkt. Von den Spitzbuben fehlt jede Spur. X Erkelenz, 19. Juli. Seit einigen Tagen liegt hier die Liste der stimmfähigen Bürger offen. Die Gesamtsteuersumme beträgt 117 403,59 Mark bei 1033 Wählern. Die erste Klasse zählt 23 Wähler, die zweite Klasse 146, und die dritte 864. Der Höchstbesteuerte in Vorstandes die Unterstützungssumme für das Jahr 1911 auf 700 Mark festgesetzt. Nach einigen unwesentlichen Statutenänderungen beschloß die Versammlung, bis zum 1. Januar 1911 allen Verbandsmitgliedern, welche das 55. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, den Beitritt zur Unterstützungskasse noch zu gestatten, sofern sie alle bis jetzt geleisteten Beiträge seit dem Bestehen der Kasse nachzahlen. Es folgte weiter eine Beschlußfassung darüber, ob eine freie Innung, welche sich zur Zwangsinnung umwandelt, als neugegründete Innung anzusehen ist. Die Generalversammlung lehnt es ab, eine solche Zwangsinnung als neugegründete und damit bezüglich des Eintritts in die Unterstützungskasse bevorrechtigte Innung zu betrachten. Damit war die Tagesordnung der Generalversammlung der„Unterstützungskasse in Sterbefällen" erschöpft, und man setzte dann die am Montag unterbrochenen Verbandsverhandlungen fort. Eine größere Debatte rief solgender Antrag der Bäckerinnung Hamborn hervor: „Der Zweigverbandsvorstand möge dahin wirken, daß Brot nur in dazu geeigneten Räumen, getrennt von den übrigen Waren wie Seife, Petroleum und dergleichen mehr, zum Verkauf gehalten werden darf, ferner, daß das Brot, welches in diesen Geschäften liegen bleibt und alt geworden ist, nicht mehr vom Lieferanten zurückgenommen oder als Nahrungsmittel verkauft werden darf, aus dem einfachen Grunde, daß viele Käufer trotz dem überall üblichen polizeilichen Verbot fast jedes zum Verkauf ausliegende Brot betasten, ohne oft zu kaufen.“ Während nach längerer Diskussion der zweite Teil dieses Antrages, dahin zu wirken, daß das ältere Brot vom Lieferanten nicht mehr zurückgenommen werden dürfe, angenommen wurde, wurde der erste Teil abgelehnt. Statt dessen wurde ein Antrag Ihrlich(Koblenz) angenommen, welcher will, daß das durch den ersten Teil des Antrages Hamborn Gewollte der Gesundheitspolizei in den einzelnen Orten überlassen bleiben soll. An diese hätten sich also die Innungen zu wenden. Ein Antrag der Bäckerinnung Essen, dahin zu wirken, daß die Sonntagsverkaufszeit für das Bäckergewerbe bis 5 Uhr nachmittags ausgedehnt wird, während die Regierung sie noch weiter einschränken will, wurde abgelehnt; angenommen wurde dagegen ein Antrag des Vorstandes, daß gegen jede weitere Einschränkung Protest erhoben werden müsse, und daß bei der bevorsteehnden Neuregelung von einer generellen Durchführung abgesehen werden möge, vielmehr infolge der althergebrachten Ortsgebräuche und Bedürfnisse der Bevölkerung eine örtliche Regelung des Sonntagsverkaufes am Platze sei. Zum Schluß hat der Vorstand den dringenden Wunsch ausgesprochen, daß bei der Neuregelung der Verkaufszeit an Sonntagen die Bestimmungen für das Bäckergewerbe auch im gleichen Maße für das Konditorgewerbe Anwendung finden mögen, da eine ungleiche Behandlung dieser beiden so eng ineinandergreifenden Berufe zum Voroder Nachteile des einen oder anderen Gewerbes ausfallen würde. Nach dem Turnus mußten folgende Herren aus dem Vorstande ausscheiden: P. Chrysant (Bonn), Ph. Ihrlich(Koblenz), H. Thölen(Düsseldorf). Sie wurden sämtlich einstimmig wiedergewählt. An Stelle des verstorbenen Vorstandsmitgliedes Herrn Jos. Driessen(Aachen) wurde Herr Terbart(Aachen) in den Vorstand gewählt.— Der nächste Verbandstag soll in Koblenz stattfinden. *.Gladbach, 20. Juli. In der heutigen Sitzung der Stadtverordneten teilte Oberbürgermeister Pieca mit, daß die Steuereinschätzung dieses Jahres 120,000 Mk. mehr ergeben hat, als im Etat vorgesehen war. Daran schloß sich eine einstündige Debatte über die städtische Finanzlage, die sich namentlich darum drehte, für welche Zwecke die Sparkassenüberschüsse von 1908 und 1909 verwendet werden sollen. Der Oberbürgermeister schlug vor, 100,000 Mk. auf die Bauschulden der Kaiser=Friedrich=Halle abzutragen, während die Stadtverordneten sich dafür aussprachen, daß die Kosten für Säuglingspflege, Arbeitsnachweis usw. daraus gedeckt werden sollen. Schließlich wurde die Beschlußfassung hierüber vertagt.— Die Theatervereinigung wünscht statt der bisherigen Abgabe von 8 Prozent der Einnahme feste Mietsätze für die Benutzung des Theatersaales der Kaiser=Friedrich=Halle durch das Crefelder Stadttheater. Das Kollegium setzte folgende Sätze fest: 60 Mk. für jeden Theaterabend in der Woche, 100 Mk. für den Sonntagnachmittag und 300 Mk. für den Sonntagabend. * Trier, 20. Juli. Von Schweinen zerfleischt wurde in dem Eifelort Kalenborn ein Landwirt der im Schweinestall ohnmächtig geworden war. Der Mann ist seinen Verletzungen bereits erlegen. * Dortmund, 20. Juli. In Lünen ist das fünfte Opfer der gemeldeten Pilzvergiftung, Frau Maurer Blum, gestorben. Die Leute hatten Knollenblätter= schwamm genossen. Briefkasten. Adler-Dron. Gis-R 000 00 00g gg Alk. Spian d4rches 337#8# 6 5 204 00 201 00 Angio-Cont Cuans 109 90 108 50 Arenberger Bergw. 384 50 396 00 Bedburg. Woll-Ind 81 60 61 26 Berl. Hektr. Werke 177 75 177 75 Boch Bergu. Us. C.-86 10 66 90 Bochum dusssahl 232 75 232 00 Bader. Maesverk 497 90 436 Concordis Bergv. 448 18 3 20 Conasldatlon 868 00 37300 Deutsch- Aul. Tel.:38 69 126 56 Deutsch-Lux. Bgw. 30 90 203 25 Disch Gasglühlicht 619 60 616 25 Diach Spiegelglas 360 50 361 80 Deutsche Watlen 369 00 568 30 Dortm. Union Va. G 92 60 93 00 Dynamit-Truss 176 50 175 10 Zschweiler Bergv 188 00 188 40 Essener Steinkohl. 183 90 183 50 Fag. Manstaedtv 219 00 218 00 Gasmotor Deuts 121 00 120 75 Gelsenkirch Bgv 207 60 207 00 Gerrecheimer Glas 225 00 225 00 Ges elektr. Untern 160 50 159 75 Hamb.-Am. Pakett 142 75 142 30 Harp. Bergb.- Ges 190 50 130 F0 Herbrand Waggon 172 75 171 75 Hoesch Eisen-Stahl 265 00 285 00 Hambold Masch-F. 13340 133 00 Kahla, Porzellan 296 75 297 00 Bargwerk 451 50 451 50 Industrie-Paplere. König Vilh. konv. 259 60 262 00 Konf Wüh. St.Pr. 339 60 S4100 Könjgeborn Bergw. 197 50 191 70 Lahmever-Eiektr. 112 75 11175 Lapp. Tielbohrung 112 00 110 60 Laurahaue 176 00 17600 LAw. Löwe amp; Co. 278 50 276 50 Massener Bergbau 117 75 117 80 Mend. Schw. S4.-Pr. 35 90 35 50 Mülheimer Bergw. 191 00 192 25 Norddeutsch. Lioyd 111 00 110 60 Oberschl. Eisenb-B. 106 25 106 20 Oberschl. Eisenind 102 50 101 90 Orenstein Koppe 214 20 212 60 Phönix 224 40 223 60 Rh. Cham. u. Dinss 97 00 97 00 Rh.-Nase Bergw. 300 00 301 75 Ph Stahlw. Lit C 173 00 173 60 Rh.-Weatt. Industr 158 50 160 25 Rh.-Westt. Kalkv 160 00 169 80 Rh.-V. Spreagst 217 00 214 00 Rombacher Hutten 180 50 179 80 Schuckert Elektr 160 00 158 50 Stettiner Chamotte 276 75 276 80 Stolberger Zinkh 140 00 138 75 Tuchtabrik Aschen 151 25 15: 25 Ver. Kbla-Rotwell 282 00 266 60 V. St. W. 2yr. u. N 177 25 176 00 Westtalia Cement 170 00 179 50 Westt. Draht-ind 177 75 17790 Westt. Drahtwerke 821 50 221 25 West. Siahlverke 265 50% 86 10 Witener Gussstahl 189 80 186 60 Berliner telegraph. Ultimokurse v. 3,10 Uhr. Oesterreich. Kredi 210 75 210 90 Diskonto-Comm. 186 40 187 90 Darmstadter Bank 130 75 130 75 Deutsche Bank 251 75 251 10 Drosdner Bank 157 6015760 Berlin, Handelsges 167 40167 75 Nationalbank 123 75 12360 Schaaflh. Bankr 14400 143 70 Bechum. Gusestahl 232 90 231 50 Dortmunder Ualon 92 78 9200 Gelsenkurch Brgw. 207 40 206 90 dr. Berl. Btrassenb. 000 00/176 00 Börsenschluß: ruhig. Berlin. Fruchtmarkt. Juli Juli. 20. 21. Narpener Bergben 190 50 189 50 Laurahütte 176 40 176 00 Rhein, Scchlwerke 173 40 172 78 Phönix-Bergwerk) 223 90 223 50 Oest.-Ung. Staateh. 157 90/000 00 Oesterr. Südbahn 20 90 00 00 Canada-Pacifie 184 90/185 25 Prinz Heinrichbahn 138 25 138 50 Warschau- Wiener 172 75 171 50 Dyaam.-Truss-Alz. 175 10 176 26 Hamb.-Am. Paket 143 00/142 60 Russieche Nioten 000 00|00300 (Tel.) Sept. 20. 21. Dez. 20. 21. Der Gewerbeverein Nachen fährt in der zweiten Külfte August d. J. zur Weltausstellung nach Brüssel, Klasse 146, und die dritte 864.„Der Höchst bis, Dauer der Reise ist auf 3 bis 5 Tage, je nach der ersten Klasse zahlt 9922,45 Mark, der in der zweiten belieben der Teilnehmer, festgesetzt, einschließlich eines 660,80 Mark, der in der dritten 160,39 Mark. Besuches von Antwerpen und wenn möglich Ostende.: Provinzielle Nachrichten. die Kosten betragen insgesamt 70—80 Mk. Wer Ein= 2 Göla, 21. Juli. Die Referendarprüfung bestanwuie machen will, muß sich mit belgischem Geld ver= den gestern die Rechtskandidaten Erich Soehnge aus eden. Der Anschluß der Frauen, erwachsener Söhne Föln=Lindenthal, Johannes Steffens aus Cöln=Deutz, nund Töchter ist gern gestattet. Nichtmitgliedern ist der AAnschluß nur gestattet, wenn sie sich vorher als Verkeinsmitglieder angemeldet haben. Näheres wird durch die Zeitungen noch bekannt gemacht.— Der ReichsOtommissar der deutschen Ausstellungs=Abteilung der ##esteter Weltausstellung, Herr Albert, wird die elnehmer in der deutschen Abteilung begrüßen. kath. Beamtenverein hält am nächsten SonnP. Missionar Lingens einen Vortrag über Land And Leute in Brasilien. Der Vortrag findet um 8 Uhr m Karlshause statt. Fug Loln=Einbenthat, Iypunneg Joh. Abels aus Willich bei Crefeld, Ernst Schlecht aus Trier und Friedrich Spielkamp aus Düsseldorf. i Essen, 20. Juli. Nach der Festversammlung des Verbandstages des Zweigvereins Rheinland der deutschen Bäckerinnungen folgten am Dienstag morgen 9 Uhr die Verhandlungen der 7. Generalversammlung der Unterstützungskasse in Sterbefällen, die als freie Hilfskasse dem Zweigverbande Rheinland angegliedert ist. Herr Kampmann(Cöln) gab einen Bericht über die allgemeine Lage der Kasse, deren Stand als sehr günstig betrachtet werden kann. Rendant, Herr Eskens(Cöln), 9. Eingesandt.„ Dann erstattete der Rendant, He Das Wetterhänschen am Elisenbrunnen ist eine einen Bericht über den Stand der Kasse. Seit Beengenehme und viel benutzte Einrichtung. Weniger stehen der Kasse sind unter den Kassenmitgliedern 123 denehm ist es, wenn Betrunkene bier einen Stütz= Sterbefälle vorgekommen und es wurden 58 658 50 M. Punkt suchen und das zuviel Genossene wieder von Sterbegeld gezahlt. Im Jahre 1909 ereigneten sich ###c geben. Geradezu häßlich aber ist es, wenn man die 26 Sterbefälle, für die 12 600 Mark Sterbegeld ausWeigen dieses nächtlichen Ereignisses nicht nur tgge=, gezahlt wurden. Am Schlusse des Berichtsjahres eldern wochenlang sehen muß, wie dies zur Zeit zählte die Unterstützungskasse 1992 Mitglieder. Der eder der Fall ist. Könnte nicht für eine östere Vermögensbestand der erst seit 6 Jahren bestehenden Peitigung des Häuschens gesorgt werden? Kasse betrug am 1. Januar 1910 36.061,58 Mark, wozu Kunst und Wissenschaft. noch 5020,62 Mark bei den einzelnen Mitgliedern 9 Der neue Direktor der Wiener Hosoper. Kaiser ausstanden, so daß ein Gesamtvermögen von 41 kanz Joseph hat das Rücktrittsgesuch des Direktors Mark vorhanden war. Sodann wurde auf Antrag des R. K. Die Steuerpflicht beginnt mit dem ersten Tage des Monats, der auf die Entlassung aus dem Militärdienst folgt. Telegr. Börsenbericht des Echo d. Gegenwart. Kassakurse. Borlin. Juli. 20. 21. 20. 21. Fonds. # Auch. Anl. s8. S2000 00 000 00 4% Aach Anl G 000 00 020 00 4% Rheingr. 101 25 101 25 de XXVI 9160 91 50 %D. Reichsanl. 19 102 00 102 00 do. kv. 93 25 9325 D# b. Reichsnal 94 60 84 50 Pr. Kona 18 102 25/102 25 3½% Pr. Kona kv. 93 40 93.40 %% Preuaa Konn 84 50 84 40 4% Ital Rente alte 000 90000 00 dust chei. 90 10 0n na Pa 000c 00 4½% Oest. Silberr. 97 80 97 99 4% Port. Anl. 8889 68 20 68 28 4% Rum Rente 80 95 50 95 60 5% Rum, am Rr. 102 00 102 00 4% Russ 1880er A. 91 30 91 80 4½%, Russ Anl. O5 100 20 100 10 4% Ung. Goldrente 95 10 95 00 4% Ung. Kronenr. 92 00 91 90 31,%--K 94.06 90 50 90 40 4, kh. W rdk os 99 40 99 40 4% Rh.-V. Bdk 12 99 50 99 50 Jeas Goldr. 9S 10] CU C0 Eisenbahn-Aktien. Aschen-Nastr. abg. 00 00 69 75 Asch.kleinbahn kr 14830 14860 dito Genussscheine 60 00 60 00 Eiektr. Hochbahn 121 C0 121 00 Prins Heinzichbahn 138 75,137 75 Gr. B. Strassenb 183 90 183 90 Bank-Aktien. Bank 170 75 170 80 Berg.-Mürk. Bank 168 90 163 90 Berliner Hand-Ges 168 00 167 80 Darmsthdter Bank 131 00 131 10 Deutsche Bank 251 80 251 90 D. Eif. u. Wechselb 107 C0 107 25 Diek.-Comm.-Ant 186 10 166 00 Drosdner Bank 156 90 157 80 Esssner Kreditbank 169 00 169 00 Lazemburg.„Bank 170 Nat.-Bank k. D. alte 123 90 123 80 Oesterr Kredit-A 000 00 000 00 Reichsbank. Di 14425 142 00 Rh. W. Diek-Ges 126 20 126 20 Rh. V Rodentred 169 7S 168 78 Schaaffhaus Bank.44 00 144 00 Wesd Bodenkred 154 10/000 00 Berlin, 21. Juli.(Tel.) An der heutigen Börse machte sich bei Eröffnung eine allgemeine Verstimmung bemerkbar, da der Verlauf der Unterstützungsaktion für die Niederdeutsche Bank einen ungünstigen Eindruck machte. Die Verstimmung kam weniger in den Kursen als in der Geschäftsstelle zum Ausdruck. Von Banken waren Russenbanken weiter abgeschwächt, während heimische Banken wenig verändert waren. Von Montanen Hohenlohe stärker nachgebend. Von Bahnen Warschau-Wiener 1¾ Prozent schwächer. Schiffahrtsaktien litten unter Realisationen. Renten still. Türkenlose weiter angeboten. Elektrizitätswerte wiesen Rückgänge bis zu 1 Prozent auf. Auch weiterhin hielt das stille Geschäft an. Später machte sich auf einzelnen Oebieten eine Befestigung bemerkbar. Privatdiskont 3 Prozent. Londoner Anfangskurse vom 21. Juli 1910 (Mitgetellt vom Bankhaus D. Würtenberg). Atchison 101.87, Erie 25.50. South com. 24.—, Missouri 33.—. South pac. 116.87, Union 166.75, Steels com. 72.12, Amalgamated 62.87 Rio Tinto 65.75 Anaconda.—, Grand Trunk 25.37, Rand Mines.75, East Rand.22, Goldfields .02, Modderfontein 11.50, Debeers 17.06, Chartered.48, Welgedacht.87, Goerz.81, Geduld.09. Amerikaner unregelmäßig, nur Kupferwerte fest. Goldminen befestigt. (2) Neuss, 20. Juli.(Produktenmarkt.) Die Stimmung im Getreidegeschäfte war heute sehr fest, besonders für nahe Ware. Die Preise sind höher, aber die Umsätze sind mäßig. Futterartikel sind auch fester und höher gefragt. uss: Weizen, Landware 1. Qual. 20,80, 2. Qual. 20.—, 3. Qual.—.—, ausländischer 1. Qualität 23.50, 2. 22.50. Roggen, Landware, 1. Qualität 15.70, 2.—.-, ausländischer 1. Qualität 18.— 2. 17.—; Hafer, Landware, 1. Qualität 15.80, 2. Qualität—.—, 3. Qualität—.—., ausländischer 1. Qualität 18.—, 2. Qualität 16.—; Futtergerste 12.50, 2. Qualität—.—: Mais Mixed—.—. runder 1. Qualität 15.50, 2. Qualität—.—. Cinquant 1. Qual. 17.—, 2. Qual. —.— Buchweizen, Landware M.—.—, ausländischer —.— Weizenmehl 000 27.75, ohne Sack, 00—.—. Roggenmehl 22.—, ohne Sack; Weizenkleie 1. Qual. 10.50 bis.50, ohne Sack, 2. Qual.—.—; Weizen-Grand 1. Qual. 10.50 bis.50, ohne Sack, 2. Qual.—.—; Bollmehl 11.50—11.—, ohne Sack, Leinmehl 1. Qual. 170.—, mit Sack, 2. Qual.—.—, Baumwollsaatmehl 1. Qual. 158.—. mit Sack, 2. Qual.—.—; Palmkuchen 128.—, Rübkuchen, grosse, 90.—, kleine 93.—,., Erdnusskuchen. Coromandel 140.—, Rufisque 153.—, Rüböl 56.50, Leinöl 75.50 M. Cöln, 21. Juli. Rüböl(in Posten von 5000kg 58.00 B. Okt. 57,004 B. 56.50, K C. * Die Gladbacher Wollindustrie Akt.-Ges. schlägt für das Geschäftsjahr 1909/10 eine Dividende in Höhe von 12 Proz.(1908/09 7 Proz.) vor. (2) Husum, 20. Juli. Weidefettviehmarkt. Dem heutigen Weidefettviehmarkt waren einschließlich des gestrigen Vorverkaufs, der auf 822 Stück festgestellt ist. 2140 Stück Hornvich und 410 Schafs und Lämmer zugeführt. Der Handel gestaltete sich etwas langsamer als in der Vorwoche. Der Markt war nicht ganz ausverkauft. Es begangen pro 100 Pfund Schlachtgewicht in Mark: I. Rinder. A. Ochsen: a. vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zum Alter von 4 Jahren 76—79, b. junge fleischige, nicht ganz ausgemästete 70—74, c. weniger gut genährte 64-67. B. Färsen(Quien): a. vollfleischige ausgemästete höchsten Schlachtwertes 74—78, b. junge fleischige, nicht ganz ausgemästete 68—72, c. weniger gut genährte 64—67. C. Kühe: a. vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 73½ bis 76, b. ältere ausgemästete 67—71, c. weniger gut genährte jeden Alters 61—65, d. gering genährte 49—55. II. Schafe. a. beste fette Lämmer 76—78, b. weniger gut genährte Lämmer 71—73, c. beste fette Hammel 73—77, d. weniger gut genährte Hammel 65—70, c. beste fette junge Schafe 67—73, f. weniger gut genährte junge Schafe und ältere Mutterschafe 61—64.— Soweit sich hat ermitteln lassen, gehen an Rindern nach Berlin, Hamburg, dem Rhein usw. ca. 1600 Stück. Nach Berlin wurden 200, Hamburg 522: Wechsel und Noten. amsterdam nur10000 16930 Wien kun 80076 Amsterdam lang 00 00 000 00 Wien lang 00 00 Brüsset kur: 00 000 B0 776ltal Platse kurs 00 00 Brüsse! Janz 00 00 00 00 Schweizer Pl. kurs 00 00 London kurs 00 00 20 43 Oesterr. Banknoten 85 15 London lang 00 000 20 32 Rum Banknsten 216 00 Parie burz00 000 O0 000 lang 00 000 80 80 Reichsbankdiskont: 4 Proz. Lombardzins: 5 Pros. Privatdiskont: 3 Proz. Allgemeine Tendenz: still. 85 076 00 00 80 55 80 95 85 15 216 03 Schafe und Lämmer versandt. 19314 WorccwroVroTrNeTTTTTVVVrrrcTT Dounerstag Wee en Mr p# Hiesige größere Tuchfabrik sucht zum 1. Okt. d. 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