Ersstier### I SePeiier Drn che urde uer zugestellt 96 Oso. uundie eit er ghfr. 1Raut Postbeingsprag 222(Pepeihnags bihe. kotgab: C).50 Mark. Dienstag. 19. Juli 1919.(Bintenz) Nr. 166. Morgen=Ausgabe. [Syee Oenenwerrn Chefredakteur: Dr. A. Hommerich in Rachen. m bie Rebaktion wolle man nicht mit einer Ramensabuoffe Hernsprechanschluß der Redaktion Nr. 302. Aelteste Aachener Zeitung..—.— eun boien is 6is in Eerumen ue Gichn. ecmien ie 62. Jahrgang. Geundprachunschlat der Geschtstostele Nr. 68.— Telagranmadu b: Echa, Nacher. ar undertausche Atadu asfrage man da der guMadteer Pokanstalt welhe auch die destellungen und gogeammms Dirckur Sr zug unzr Kreugdend für Deutschlaps u. OesterraichUngamn 70 Vir., bet ausland 95 Pfg. pre Woche. Prodenummers a. Wunsch, Anzeigen toßten 20 Pige für den Stadtbezirk Nlaches 16 Big, die Perttzeila. Anzeigen von Behörder. Rotaren 2c., sowie Anzeigen über össeatliche Verkäuse Reus 20 Pig. Retlamss 60 Pig. bis Zella Der„Genossen“ Wille zur Nacht. Die in dem nächsten Jahre stattfindenden Zeuwahlen zum Reichstage werfen in den Er#rterungen der sozialdemokratischen Presse jetzt chon weit ihre Schatten voraus. Es ist die lebhafteste Sorge der„Genossen" aller Richtungen, die durch die Wahlen vom Jahre 1907 zark gelichteten Reihen ihrer Mandate um ein Erkleckliches wieder zu vermehren. Dabei gehen ie Hoffnungen so weit, daß man es bei einer Verdoppelung der Mandate nicht mehr begenden läßt, sondern sogar stark eine Verdreisachung derselben bis zur stattlichen Zahl von 150 erwartet. Man ist sich aber wohl klar, daß sie Eroberung einer derartigen Mandatziffer aus eigener Kraft mehr wie schwierig sein wird. und deshalb sieht man sich jetzt schon nach Bundesgenossen von Links um, die schon in der Hauptwahl für den Kandidaten der„Genossen“ u stimmen bereit sind, wofür umgekehrt in solden Wahlkreisen, auf denen ihrer Stärke nach mehr die Freunde von links ein Anrecht haben, die Wahlhilfe der„Genossen“ bereitwilligst in Aussicht gestellt wird. Das ist wenigstens der Jeldzugsplan der führenden„Genossen“, die in den„Sozialistischen Monatsheften" zu Worte kommen, und daß die„Genossen“ von der raditalen Art mit einem solchen Ausgang der Dinge zufrieden sein werden, wenn sie vorläufig sich mit einer Aussprache auch noch zurückhalten, ist mit Sicherheit anzunehmen. Eine derartige Taktik verstößt aber gegen das Prinzip des Klassenkampfes und gegen den Satz, daß die Befreiung der Arbeiterklasse nur durch die Arbeiter selbst geschehen, deshalb auch die Eroberung der politischen Macht als Ausguugspunkt zur Zukunftsgesellschaft lediglich Sache des„Proletariats“ sein könne. Damit hat es aber noch seine guten Wege. Denn wie„Genosse“ Dr. Quessel in der neuesten Nummer(14) der„Sozialistischen Monatshefte“ auseinandersetzt, werden erst die Kindeskinder der heutigen „Genossen" stark genug sein, eine Mehrheit im Reichstage zu bilden. Er spottet dabei über die Auffassung der„Sozialdemokraten der alten Schule“, wie er sie nennt, daß die kapitalistische Entwicklung mit Siebenmeilenstiefeln voranschreite und hält diesen Illusionisten nachstehendes Bild des„Konzentrationsprozesses“ Unsere deutsche Statistik der gewerblichen Berufsgenossenschaften zählt in der Hauptsache die Betriebe, die nicht bloß Menschenkraft anwenden, und die mehr als 10 Arbeiter umfassen. Ihre Gesamtzahl war 1888 350 697 mit durchschnittlich je 12,3 Arbeitern, 17 Jahre später, im Jahre 1905, 637611 mit durchschnittlich je 128 Arbeitern. Für den Politiker, den nicht die ferne Zukunft, sondern die Gegenwart interessiert, ist dieses durchschnittliche Wachstum der Zahl der von jedem Betrieb beschäftigten Arbeiter um 05 im Zeitraum von 17 Jahren so gering, daß er fast berechtigt ist, es bei seinen politischen Erwägungen unbeachtet zu lassen. Auch der sozialdemokratische Politiker wird sich daher mit der Tatsache abfinden müssen, daß neben dem Anwachsen einer mäßigen Zahl von Groß= und Riesenbetrieben die kleinkapitalistische Unternehmung in weitem Umsange existenzfähig bleiben wird. Damit soll natürlich nicht in Abrede gestellt werden, daß der Sieg der kleinkapitalistischen Unternehmung über den Handwerksbetrieb eine tiefgehende Umgestaltung der Klassenverhältnisse der städtisch=industriellen Bevölkerung herbeigeführt hat. In dem Maße, wie die kleinkapitalistische Unternehmung vordrang, ging das selbständige Handwerksmeistertum zurück. Freilich nicht in dem Sinne, daß die Zahl der Handwerksmeister im ganzen geringer wurde. Ganz im Gegenteil. Der Zahl nach wird die Klasse der Handwerksmeister sich in den letzten 100 Jahren wahrscheinlich verdoppelt haben. Schmoller glaubt ziemlich sicher schätzen zu können, daß im heutigen Deutschland 1816 etwa 0,5 Millionen, 1861 1 Million, 1895 1,3 Millionen pandwerksmeister vorhanden waren. Die Hausarbeit auf der Weltausstellung. Von einem besonderen Mitarbeiter. Brüssel, 18. Juli. " Die Weltausstellung kennt im allgemeinen keine schattigen lauschigen Ecken. Gerade dort aber, wo sit der Park einer Villa befindet, deren Gelände in das Ausstellungsreal hineingezogen wurde, wo wirklich Frische und natürliche Anmut herrschten, tut sich das Elend auf— das industrielle Elend, das Reich der Bescheidensten und Aermsten unter der arbeitenden Bevölkerung Belgiens. Wenn man an der deutschen Eisenbahnhalle vorbei in die waldgrüne Tiefe taucht, selangt man zunächst in die Kolonie der Arbeitshäuser, einige davon wahre Perlen, die von Siebel zum wiel, welche zu bewohnen sich auch der wohlhabendere Mann nicht zu schämen braucht. Noch kößt man auf einen großen Pavillon. Mit mächtige Buchstaben liest man an seinem Giebel auf französisch und flämisch das Wort: Hausarbeit. Rechts und links von dem Pavillon stehen Hütten und Häuschen, wie man sie zu tausenden in den industriellen Landbezirken Belgiens findet. Sie sind das Heim bescheidener Arbeiter, die trotz der haarsträubend geringen Wochentohnsätze es vorziehen, ihre ihnen wahrscheinlich eolden dünkende Unabbängigkeit zu Beghsegzg. nien zählt 118000 Bewohner beiderlei weschlechts, mit anderen Worten 17 v. H. der gesamten Bevölkerung, de der Hautarbet obtegen. Leinerlei Ausnahne „„Zieses Land macht indessen beit I# der Unzulänglichkeit der Löhne für zeich der mangelnden Hygiene in den Hütten, wo eine Gamilie zusammengepfercht oft in demselben Raume. Eer am Tage der Arbeit dient, auch schlafen muß. sänzis.n“ auf einer deutscheni Ausstellung Hohn“ jeder Forderung von„Meuschenrechten gebzr####chende Kabache eines Webers vom Eulenseirge im Original zeigen würde, so würde wahrPeinlich diese handgreifliche Demonstration von derEr*'* Wirkung sein wie diesenige, die man soeben in nis: zu unternehmen gewagt hat. In diesem Wagaber gerade liegt der Wert dieser hochinteressann Abteilung der Weltausstellung, und diejenigen Sünner, die sich an die Aufgabe gemacht, neben der Daraus entnimmt„Genosse“ Quessel, daß die kapitalistische Konzentration„erstaunlich langsam“ vor sich geht. Um aber gleichwohl auf dem Wege zur politischen Macht schneller vorwärts zu kommen, empfiehlt er die oben gekennzeichnete Blockpolitik. wobei er von Seiten seines„Genossen", Dr. Maurenbrecher lebhafte Unterstützung findet. Daß aber eine auf die bewußte Inszenierung der Blockpolitik hinauslaufende Taktik der Sozialdemokratie einen Bruch mit ihrer ganzen Vergangenheit und einen Wendepunkt in ihrem Wesen und in ihrer Geschichte bedeutet, fühlt dieser recht wohl heraus, worüber er sich dann folgendermaßen ausläßt: Wir stehen vor einem Entweder— oder, über dessen Tratgweite man sich nicht täuschen darf. Entweder unsere Zukunft liegt auf dem Wege der isolierten Erhebung der Arbeiterklasse, die dann notwendig eine außerparlamentarische Erhebung sein müßte; oder unsere Zukunft liegt in der Mehrheitsbildung des Parlaments. Dann aber ist der nächste Schritt noch nicht der, daß wir allein die ganze Macht beherrschen, sondern der nächste Schritt ist der, daß ein Block von Parteien, die links vom Zentrum sitzen, die Mehrheit bildet. Diese Möglichkeit, die bisher nur in nebelhafter Ferne vor uns lag, ist durch die Ereignisse der letzten Jahre handgreiflich nahegerückt... Unsere Partei kann die politischen Verhältnisse in Deutschland in wenigen Jahren schon gründlich ändern, wenn sie ernstlich entschlossen ist, den antikonservativen Abwehrblock, der bei den nächsten Reichstagswahlen sich fast von selber bilden wird, auch zu einem positiven Arbeitsblock zu formen. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. Entweder wir rechnen auf Massenstreik, Zerrüttung des Militärs und schließlich Revolution: So rechnet heute Rosa Luxemburg, und damit kokettiert auch immer noch K. Kautsky, wenn er auch vorsichtig genug ist, die Parole zum Betreten dieses Weges noch immer wieder auf 2 oder 3 Jahre hinauszuschieben. So rechnet aber unter den aufgeklärten Gewerkschaftsführern kein einziger; denn sie alle wissen, daß dieser Weg im heutigen Deutschland unmöglich zum Ziele führt. Dann aber müssen gerade diese Kreise auch Ernst und Entschlossenheit zeigen, über die parlamentarische Lage rücksichtslos nachzudenken und überlegen, welche parlamentarische Taktik man einschlagen muß, um zu einer positiven Mehrheisbildung im Parlament zu gelangen. Entweder die Revolution oder die friedliche parlamentarische Mehrheit. Diese wäre aber zunächst der Block der Linken. Wer die Revolution nicht will, weil er meint, daß wir sie nicht machen können, der muß die Situation der nächsten Jahre dazu benutzen, den Block der Linken zu einem Instrument positiver schöpferischer =Altso sozialdemokratische Opportunitätspolitik in Reinkultur! Wie weit die Sozialdemokratie bei ihrer ganzen Eigenart und ihrer ganzen Vergangenheit zu einer solchen„positiven schöpferischen Staatspolitik“ überhaupt fähig sein wird, diese Frage soll uns hier nicht mehr kümmern. Es kam uns hier nur einmal wieder darauf an, zu zeigen, wie der steigende Wille der „Genossen", zu wirklicher Macht zu gelangen, über eine Ketzerei nach der anderen führt, wie wir das ja soeben auch in Baden gesehen haben. Deutsches ): Der Kaiser ist am Montag vormittag 10½ Uhr von Balestrand nach Drontheim abgereist. ch Zur Präsidialkrisis. Eine Generalabrechnung mit dem Erbprinzen Hohenlohe nimmt die konservative Wochenschrift „Zeitfragen"(Nr. 28 vom 15. Juli 1910) vor. Der bekannte Herausgeber derselben, Schriftsteller Bley, befaßte sich mit der gesamten politischen Tätigkeit des Erbprinzen und kommt zu folgendem Schlußresultat:„.., ginn Der zurückgetretene Ehrgeiz des„Prinzen Erni“, wie die liberale Presse ihn kosend zu nennen pflegt, hat die Oeffentlichkeit ja bereits öfter beschäftigt, und es mag ihm recht schmerzlich gewesen sein, daß gerade dasselbe„Berl. Tagebl.“, das seinen Schritt in diesem Augenblicke als eine Tat feierte, an das Kaiserwort erinnerte:„Erni erziehen wir uns zum Reichskanzler!“. Wir wissen nicht, ob dieses Kaiserwort gefallen ist. Sollte es aber gefallen sein, so würde der Rücktritt des Erbprinzen als Anzeichen eines politischen Schmollens eine ähnliche Bedeutung haben, wie der endgültige Verzicht des Herrn Bassermann auf ein Reichstagsmandat. Denn sicherlich hat er seine Befähigung als kommender Mann weder in diesen Tagen erbracht, noch damals, als er die Leitung der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes übernahm. Hätte er auch nur einen Schatten der Tatkraft besessen, die zur Leitung unserer auswärtigen Politik die unerläßliche Voraussetzung bildet, so hätte ihm keine willkommenere Aufgabe zufallen können, als die Reform des Kolonialamtes bei seinem damaligen Tiefstande. Was hat er statt dessen geleistet? Er legte die Hände in den Schoß und wartete zunächst ab, daß man ihm ohne sein Zutun das Reichskolonialamt und die Staatssekretärstelle zurechtkonstruierte, die er als das allermindeste betrachtete, was ein Mann von seiner hohen Geburt zu fordern berechtigt sei. Gewiß sind wir die allerletzten, die Natürlichkeit solcher Forderung zu verkennen, sofern die nötigen Fähigkeiten und der dringend nötige Wille zur Arbeit dahinter stehen. Aber hieran ließ der Prinz es leider durchaus sehlen! Zugleich bekundete er sein ungewöhnliches taktisches Ungeschick dadurch, daß er dem damals doch zweifellos einflußreichen Zentrum gegenüber seinen„protestantischen“ Standpunkt in einer Ueberspannung betonte, die man doch wohl als Kulturkämpferei bezeichnen durfte— wie er ja auch jetzt die Hoffnung auf die Statthalterei der Reichslande mit dem sonderbaren Hinweise auf die Borromäus=Enzyklika vereinigen zu können glaubt! Wir hoffen der Zustimmung breitester Kreise sicher zu sein, wenn wir für diesen, geschichtlich wohl einzig dastehenden Nachweis mang elnder Befähigung nur die Erklärung haben:„Die Edlen drückt nicht gleiche Not mit uns!“ Nur ein ungewöhnliches Maß von Weltfremdheit oder eine ungewöhnliche Ueberschätzung des aus hoher Geburt sich ergebenden Anspruches auf politische Bedeutung kann uns den Schlüssel zu den Tatsachen geben, die hinter dem Entschlusse dieses jüngsten Hohenlohe stehen, der sich nur durch das „sympathische Aeußere" von dem unsympathischen Onkel Chlodwig unterscheidet, dessen„Denkwürdigkeiten“ in dieser Stunde Zug um Zug sich uns vor Was dem Liberalismus erst die rechte Freude an dem Rücktritt des Erbprinzen Hohenlohe vom Vizepräsidium des Reichstages brachte, das war die Hoffnung auf große Schwierigkeiten bei Wiederbesetzung dieses Postens im Herbst. schreibt nun die freikonservative„Post“: Die bereits verschiedentlich aufgetauchte Kombination, daß die Nationalliberalen nun doch einen Kandidaten für den durch des Erbprinzen von Hohenlohe Rücktritt erledigten Posten stellen und Geh. Rat Dr. Paasche dem Reichstage präsentieren würden, entbehrt jeglicher Begründung. Die Partei steht nach wie vor auf dem im letzten November festgelegten Standpunkte, keinesfalls eines ihrer Mitglieder in das Reichstagspräsidium eintreten zu lassen. Dagegen dürfte die Reichspartei dem vom Zentrum und den Konservativen anscheinend beabsichtigten Ersuchen, einen Abgeordneten ihrer Fraktion ins Präsidium zu delegieren, nicht ablehnend gegenüberstehen. Es wird sogar, neben dem schon im November 1909 in Aussicht genommenen Abg. v. Damm von der Wirtschaftlichen Vereinigung, der Name des konservativen Vertreters von Kottbus=Spremberg, des kaiserlichen Gesandten a. D. Dr. v. Dirksen, als des mutmaßlichen neuen zweiten Vizepräsidenten genannt. ** Der Oktroi auf Wild und Geflügel, den wir in Aachen zuguterletzt doch noch glücklich beseitigt haben, macht den Städten im Süden noch Schwierigkeiten. Durch§ 13 des Zolltarifnen Ausfall an Einnahmen zu decken, sind in Elsaß=Lothringen die größeren Kommunen auf den Gedanken verfallen, Wild, Geflügel und Fische weiter zu versteuern, mit der Begründung, daß diese Dinge nicht unter den herkömmlichen Begriff Fleisch fielen, und das stimmt bekanntlich überein mit der im Vorjahre bekannt gewordenen Ansicht des Reichsschatzamtes. Das Landgericht Straßburg hat dieser Tage diese Ansicht und damit das Oktroi auf Wild, Geflügel und Fische ebenfalls als zu Recht bestehend anerkannt, während das Oberlandesgericht Karlsruhe kürzlich im entgegengesetzten Sinne entschieden hat. Dieser entgegengesetzten Ansicht scheint auch das württembergische Ministrium zu sein, da es der Stadt Ulm die gemeindliche Besteuerung von Geflügel und Wildbret verboten hat. I Die neue Reisekosten=Ordnung für Reichsbeamte schließt sich in allen Teilen dem revidierten preußischen Gesetze an. Die wichtigste Neuerung ist die Herabsetzung des Tagegeldes für eintägige Dienstreisen von bisher etwa% auf etwa% des normalen Satzes in den Beamtengruppen—III(Cheis, Direktoren und vortragende Räte der obersten Reichsbehörden), die Herabsetzung des Fuhrkostenkilometersatzes bei Schiffsreisen im Inlande von 9 und 7 Pfg. auf 7 und 5 Pfg., sowie bei Eisenbahn= und Schiffsreisen im Auslande. Es ist ferner der Grundsatz eingeführt, daß die für die Benutzung der 1. und 2. Eisenbahn= oder Schiffsklasse festgesetzten Kilometersätze nur in Ansatz gebracht werden dürfen, wenn der der betreffenden Wagen= oder Schiffsklasse entsprechende Fahrpreis bezahlt ist, wobei die Benutzung der 1. Eisenbahnklasse bei Inlandsreisen auf die Chefs, Direktoren, vortragenden Räte der obersten Reichsbehörden und die Mitglieder der übrigen Reichsbehörden beschränkt wird. Die Vergütung für Zu= und Abgang ist in der Weise eingeschränkt, daß künftig für jeden Zugang und jeden Abgang nur am Wohnort und an einem auswärtigen Uebernachtungsort im Inland.50 Mt., 1 Mk. und 50 Pfg., im Auslande 3 Mt., 2 Mk. und 1 Mk. berechnet werden kann, sodaß also an Zwischenorten Zu= und Abgangsgebührnisse nicht mehr gezahlt werden. Endlich sind die Landwegkilometersätze auf durchweg 30 Pfg. in denjenigen Fällen herabgesetzt, wo mehrere Beamte gemeinschaftlich dasselbe Verkehrsmittel benutzt haben. Zuremburg. *r Die Moselkanalisierung. Eine in dem luxemburgischen Orte Grevenmacher stattgehabte Versammlung für die Moselkanalisierung nahm eine Resolution an, nach der die luxemburgische Kammer und das Ministerium ersucht werden, zur Verwirklichung des bedeutsamen Unternehmens im Einvernehmen mit der preußischen und reichsländischen Regierung ohne Verzug die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen. Frankreich. (*) Zur Affäre Rochette. Der frühere Ministerpräsident Clemenceau ist in Buenos Aires eingetroffen und von Vertretern der argentinischen Regierung begrüßt worden. In einem Interview erklärte er, niemals habe jemand zu ihm über Rochette gesprochen. Niemals habe er ein Wort über seine Angelegenheit geäußert, niemals sei er deswegen mit der Staatsanwaltschaft noch mit sonst jemand in Verbindung getreten. Als er von den Gerüchten erfahren habe, daß man einen Druck ausübe, um ein Vorgehen der Staatsanwaltschaft in der Angelegenheit Rochette zu verhindern, habe er dem Polizeipräfekten Lépine erklärt, er solle ohne jede andere Ueberlegung einfach der Staatsanwaltschaft Folge leisten. Der Zweck sei der gewesen, nicht zuzulassen, daß irgend welche Einflüsse zum Schaden privater und öffentlicher Interessen ausgeübt würde. Großbritannien. (!) Der Großherzog und die Großherzogin von Hessen weilen zurzeit in London. Sie nahmen am Samstag mit der Königin Alexandra im Bucking= hampalast, am Sonntag mit dem König und der Königin im Marlboroughouse das Frühstück ein. noch. Schwierigseiten.„Durch S 13 des Zoltzgarife gesetzes von 1902 ist bekanntlich seit 1. April dieses Jahres die Oktroierhebung auf Fleisch aufgehoben worden. Um den dadurch entstandeRußland. X Der Zar in Livland. Der Kaiser empfing im Schlosse zu Riga eine Reihe von Deputationen, K Schönheit und Kraft der Groß= und Kleinindustrie die Arbeiter zu zeigen, die uns die unentbehrlichsten Dinge unter Umständen liefern, von denen sich der im täglichen städtischen Leben dahintafzgegrz ngezettzansch auch nicht den allerentferntesten Begriff machen kann, haben sich um die Vervollständigung der Weltausstellung in der Richtung auf soziale Fragen und soziale Fürsorge hoch verdient gemacht. Es sind dieses dem jungen, sozialistischen Abgeordneten und Stadtverordneten Camille Huysmans„klerikale“ und demokratische, selbst ministerielle Mitarbeiter. Bürgermeister Adolphe Max von Brüssel war mit Begeisterung Die Abteilung der Hausarbeit verdient von jedem Besucher der Weltausstellung nach jeder Richtung gbend, und aufmerksgm studiert zu Perzeg gegab ehend und aufmerksam, studiert. en werd Organisationskomitee hatte den guten Einfall gehabt, in den Arbeiterhütten, die es bis in jeden Winkel echt aufgebaut hat, in jeder Koje des Pavillons zu einem entsprechenden Wohn= und Arbeitszimmer des betreffenden Gewerbes ausgebaut und eingerichtet, die Menschen, die gewöhnlich dort hausen, auch dort arbeitend vorzuführen. Das Milien ist damit derart vervollständigt worden, daß das Bild des Elends der Hausarbeit unmöglich packender auszudenken ist. Hier ist das niedrige Ziegelhaus des Batistwebers von Heule bei Courtrai. Der Webstuhl steht in einem Raume, in dem der Weber sich vielleicht noch gerade aufrecht halten kann. Die Kammer besitzt ein einziges Fenster, das für einen Stall kaum hinreichen würde. Wenn der Mann den schweren Stuhl eine Woche hindurch in Bewegung gesetzt hat, hat er vielleicht 28 Franken verdient. Die Familie schläft unter dem Dache, auf welches ein erwachsener Mann bequem die Hand legen kann. Daneben steht ein anderes interessantes Häuschen, aus Fachwerk mit Mörtelbewurf, welches eine aus drei Köpfen bestehende Familie beherbergt. Dort werden die Kaninchenfelle für die Hutfabrikation vorbereitet. Das Bett steht in dem Raume, wo gewirtschaftet und gearbeitet wird und, wörtlich gemeint, die Haare umherfliegen. Das Kind hat nur einige Monate die Schule besucht, es sieht abgemagert und krank bis in die Nieren aus. Diese Leute bewohnen den Distrikt von Lokeren. Man sieht alsdann vor sich eine mit den elementarstem Werkzeug ausgerüstete Nagelschmiede aus Bohan. In diesem Gewerbe wird der mechanische Blasebalg noch durch einen Hund in Bewegung gesetzt, der stundenlang im Kreise herumtraben muß. Der Nagelschmied verdient 15 Franken die Woche. Was verdient dann das treue Tier?... Die Lütticher Waffen=Industrie ist vorgeführt in der Gestalt einer engbrüstigen Werkstatt eines Schmiedes und Polierers von Flintenläufen, wo der ungeheuere Blasebalg sich so breit macht, daß gerade noch am kleinen Fenster Raum für den Schraubstock übrig bleibt. Das Haus eines Seilers aus Hamme besitzt überhaupt nur drei Räume, wahrscheinlich weil die Arbeit in der Hauptsache draußen auf der Seilerlaufbahn gemacht wird und die Kinder des Mannes, die, da kein Schulzwang existiert, schon von frühester Jugend an zur Arbeit herangezogen werden, keine Bedürfnisse nach besonderer Abwartung haben und haben dürfen. Der Seiler verdient bei 78stündiger Tätigkeit 18,20 Franken die Woche. Im Erdgeschoß des großen Pavillons hausen dann die würdigen und erbarmungswürdigen Vertreter der anderen Hausindustrien. Da sind Schuhmacher aus Löwen; Hemden= und Kragenmacherinnen aus Brüssel; Leute, die den Trauerrand auf Briefbogen und Zirkulare drucken; Mädchen, die Schachteln kartonnieren; Arbeiterinnen auf Weißwäsche, auf Spitzen, auf Tüll: Schneider, Handschuhschneider und Korbflechter— kurz, die gesamte Kategorie der bescheidenen Arbeiter, die in ihren unzureichenden Stuben, in denen der Ofen ebenso viel Platz einnimmt, als der Arbeitstisch, der vielfach zugleich auch Eßtisch ist, innerhalb nackter oder mit den Geschmack verderbender, schlechten Lithographien und Kalenderbildern beklebter Wände, ein trauriges Dasein führen. Das Schachteln klebende Mädchen verdient.50 Franken täglich, der Dütenkleber 1,70; die Wäschearbeiterin 7,20 Franken für 96 Stunden Arbeitszeit, die Frau und ihre vier Kinder, die das Zuckerzeug dekorieren, verdienen gemeinsam 70 Zentimes täglich und arbeiten dafür zusammen 35 Stunden; der Korbflechter, der nicht einmal den Vorteil hat, seinem Gewerbe sitzend oder stehend nachzugehen, sondern auf dem nackten Fußboden in unbequemer Haltung hockt, kommt in 70stündiger Tätigkeit auf 19 Franken. Die meisten der hier erwähnten Heimarbeiter bewohnen Brüssel: man mag sich vorstellen, wie und wo sie dort leben. Das in die Augen springendste Beispiel für belgische Hungerlöhne bleibt vor allem die Industrie der Handspitze. Dieser Luxusartikel, der dem Fabrikanten und Detaillisten einen fabelhaften Gewinn bringt, der mehr als eine bloße mechanische Verrichtung der Arbeiterin erfordert, verschafft dieser im Durchschnitt einen Lohn von höchstens 1% Franken täglich. In den Auslagen von fertigen Artikeln in der Mitte der Halle für Hausarbeit liegt ein Spitzentaschentuch, das gut seine 50 Franken im Laden kosten wird. Zu seiner Herstellung waren 70 Stunden nötig, und eingebracht hat es der Verfertigerin 6 Franken weniger 3 Zentimes! Ein gestickter Galon, ein kleines Kunstwerk, wurde in 21 Stunden für 89 Zentimes hergestellt. Der Leineweber verdient sich bei 72stündiger Arbeit durchschnittlich 10 Franken. Bei schönem Wetter sitzen auf der gedeckten Veranda unserer Pavillons drei Spitzenarbeiterinnen emsig über ihre Kissen, Klöppel und Nadeln gebückt. Sie arbeiten, sagen wir, an einem herrlichen Fächer in Mechelner Spitze. Der Mechelner Fabrikant liefert ihn dem Brüsseler Kaufmann zum Preise von 80,50 Franken, der ihn mit einem Nutzen verkauft, der bis zu 500 v. H. geht. Die„Künstlerin" schafft ihn in 410 Stunden, wofür sie einen Lohn von 60 Franken erhält, von diesem Betrage hat sie aber noch das Garn im Betrage von 1½ Franken zu bestreiten. Angenommen, daß sie 10 Stunden täglich arbeitet, so verdient sie wöchentlich 8,55 Franken! Die Königin Elisabeth von Belgien, viele Aristokratinnen und Priester haben sich an die Spitze einer Bewegung gestellt, um die Spitze wieder in die Mode zu bringen und die weibliche ländliche Jugend zu wahren Spitzenarbeiterinnen in technischer und künstlerischer Beziebung auszubilden. Vor allem werden sie natürlich auf die Erhöhung der Löhne dringen müssen, damit das dörfliche weibliche Element nicht schließlich doch noch die Fabrikarbeit vorzieht. Die Ausstellung belgischer Hausarbeit verfolgt einen sozialen und sozialpolitischen Zweck, eine Propaganda von hoher Nützlichkeit für die zukünftige soziale Gesetzgebung. Sie wäre unvollständig, hätten ihre wackeren Organisatoren nicht auch daran gedacht, sie durch eine fast vollständige internationale Dokumentierung über die schwerwiegende Materie zu vollkommnen. darunter die Aeltesten der Bauerngemeinden Livlands, und nahm Salz und Brot entgegen. Der Kaiser fuhr, von der Volksmenge freudig begrüßt, nach em kaiserlichen Garten, einer Schöpfung Peters des Großen, wo er Gesangvorträge deutsch=russischer und lettischer Gesangvereine anhörte. Als er den Garten verließ, folgten die Gesangvereine, die Nationalhymne singend, in die eine große Volksmenge einstimmte. Afrika. Z Marokko. Der Agence Havas zufolge ist die Meldung mehrerer Blätter, daß General Moinier infolge seiner letzten Operationen in Marokko abberufen worden ist, unzutreffend. Es ist keine-verartige Entscheidung getroffen worden. Amtliche Nachrichten. * Berlin, 16. Juli. Seine Majestät der König hai dem Steuerinspektor Adrian Rolli zu Montsoie en roten Adlerorden vierter Klasse und dem Rektor a. D. Friedrich Lellmann zu Elberfeld den königlichen Kronenorden vierter Klasse verliehen. Versetzt ist der Landrichter Hahne von Paderborn nach Essen. In die Liste der Rechtsanwälte ist eingetragen der Rechtsanwalt Wirichs bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Crefeld. E nina., Nachen, 18. Juli 1910. * Das Sigualwesen bei der Eisenbahn. Ein Erlaß des Eisenbahnministers kommt auf die früher ergangenen Anordnungen zur sorgfältigen Ueberwachung der Signaleinrichtungen und ihrer Handhebung zurück und sieht erweiterte Maßnahmen vor. die eine noch genauere und häufigere Nachprüfung dieser für die Betriebssicherheit so hoch bedeutsamen Einrichtungen verbürgen. Es wird nämlich bestimmt, daß zur Prüfung der Zweckmäßigkeit und guten Erkennbarkeit der Signale auf sämtlichen Hauptbahnstrecken in jedem Jahre eine Signalschau stattfinden muß, die unter Beteiligung des Vorstandes der Betriebsinspektionen von den betriebleitenden Dezernenten, dem Sicherheitsdezernenten und einem von der Eisenbahndirektion zu bestimmenden, besonders erfahrenen und mit den Verhältnissen der Strecke vertrauten Lokomotivführer gemeinsam durch Befahren der Strecke auf der Lokomotive vorzunehmen ist. Bei dieter Signalschau ist besonders auf folgende Punkte zu achten: 1. Die Deutlichkeit der Signalbilder, die nicht durch Sehhindernisse versteckt oder etwa durch in der Nähe befindliche Lichter überstrahlt werden dürfen: 2. den Abstand der Signale vom Gefahrpunkt; 3. die Gruppierung der Signale; 4. den Ersatz links von Geleise stehender Einfahrtsignale durch rechts aufzustellende, erforderlichenfalls durch Signalbrücken; 5. den Ersatz niedriger Vorsignale durch hohe; 6. die Signalhäufungen; 7. die richtige Kennzeichnung der durchgehenden und der abzweigenden Geleise bei mehrflügeligen Signalen. Für die Signalschau ist ein Plan aufzustellen, bei dem darauf Bedacht zu nehmen ist, daß auch zur Beurteilung der Nachtsignale in genügender Weise Gelegenheit geboten wird. Außer dieser regelmäßig wiederkehrenden Signalschau muß auch eine solche stattfinden zur Feststellung des Standortes neuer Signale, wenn dessen Wahl Schwierigkeiten macht. In jedem Falle ist eine derartige Signalschau vorzunehmen vor der Anlage größerer Bahnhofsumbauten, bei denen die örtlichen Betriebsverhältnisse eine wesentliche Umgestaltung erfahren. Aus der Umgebung. Aus dem Kreise Geilenkirchen, 18. Juli. Das diesjährige Bezirksfest des Kriegerverbandes für den Kreis Geilenkirchen wurde am Sonntag in Uebach abgehalten; der dortige Kriegerverein beging in Verbindung damit das Fest der Fahnenweihe. Alle 19 Kriegervereine des Verbandes nahmen an der Versammlung und Feier teil, unter ihnen mehrere Offiziere, außerdem einige Ortsvereine sowie der Männergesangverein von Uebach. Gegen 2 Uhr nachmittags fand in der Hauptstraße die Paradeaufstellung und der Parademarsch der teilnehmenden Kriegervereine statt. Die Parade wurde von den Herren Offizieren abgenommen. Der darauf folgende Festzug durch die geschmückten Straßen bot ein imposantes Bild. Auf dem ausgeschmückten Festplatz begrüßte der Bezirksvorsitzende des Kreiskriegerverbandes Geilenkirchen, Herr Ernst Merckens, die zahlreich Erschienenen und brachte im Anschluß daran das Kaiserhoch aus. Sodann wurde in üblicher Weise die Enthüllung und Weihe der Fahne durch Herrn Baron von Brauchitsch auf Schloß Rimburg vorgenommen, der anschließend daran auch die Weiherede hielt. Auf der Festwiese entfaltete sich nun bei der herrlichen sommerlichen Witterung bald ein reges Leben. Provinzielle Nachrichten. * Schlebusch, 18. Juli. In vergangener Nacht gegen ½12 Uhr zog ein schweres Gewitter über unsere Gegend. Ein Blitzstrahl traf die Karbonitfabrik, in der bekanntlich erst vor kurzem durch Blitzstrahl eine gewaltige Explosion herbeigeführt worden war. Von den Folgen dieses Blitzstrahles erfuhr man erst erhebliche Zeit später, nachdem das Gewitter bereits wieder verzogen war. Ein schrilles, langandauerndes Signal, das man zuerst für den Pfiff einer Lokomotive halten konnte, gab die erste Kunde von dem Unglück und ein gewaltiger Feuerschein bestätigte die Vermutung, daß es in der Karbonitfabrik brenne. Der Einwohner von Schlebusch bemächtigte sich eine furchtbare Aufregung. Sie verließen in Scharen trotz der späten nächtlichen Stunde ihre Wohnungen und flüchteten in den Wald. Im Krankenhause bemächtigte sich der Kranken gewaltige Aufregung und es bedurfte nicht geringer Mühe. sie zurückzuhalten. Die allgemeine Aufregung wurde noch gesteigert, als zuverlässige Nachrichten über das Feuer selbst bekannt wurden. Es war in der Karbonitfabrik der Alkoholraum in Brand geraten, und die Gefahr einer Explosion wie die vom 8. Juni aufs neue gegeben. Da man mit Wasser aus Sicherheitsgründen nicht löschen konnte, suchte man das Feuer durch Zuführung von Dampf zu ersticken, was auch nach mehrstündiger Arbeit anscheinend gelang. Wie der„Köln. Volksztg.“ mitgeteilt wird, befinden sich auf dem Gelände der Fabrik 15 Lager, von denen jedes 15000 Kilogramm Sprengstoffe faßt. Angesichts dieser Tatsache ist die gewaltige Aufregung der hiesigen Einwohner, die in der fast allgemeinen Flucht zum Ausdruck kam, wohl verständlich. Von den Behörden muß erwartet werden, daß sie endlich zur Beruhigung der Bevölkerung entscheidende Maßnahmen treffen werden. Die aufregenden Vorgänge dieser Nacht fordern dies gebieterisch. * Düsseldorf, 18. Juli. Auf der Chaussee von Krummenweg nach Kettwig fuhr gestern nachmittag ein mit etwa 20 Ausflüglern besetzter. in schneller Fahrt befindlicher Wagen mit voller Wucht in ein mit 5 Personen besetztes, in mäßigem Tempo fahren des Automobil. Durch den Zusammenstoß wurden die Insassen des Kraftwagens herausgeschleudert. Während die erwachsenen Insassen nur leichtere Hautabschürfungen davontrugen, erlitt ein 14jähriger ## eine Gehirnerschütterung und andere schwere Kopfverletzungen. Das Auto selbst wurde stark demoliert. Auch von den Ausflüglern erlitten mehrere leichte Verletzungen. * Elberfeld, 18. Juli. Das Kartell der Verbände mittlerer Eisenbahnbeamter, dem rund 35,000 Mitglieder angehören, beschloß in einer gestern hier abgehaltenen Eitzung, die von allen dem Kartell angehörenden Verbänden beschickt war, den Eisenbahnassistenten=Verband aus dem Kartell auszuschließen. Luftschiffahrt. * Zur„Erbslöh“=Katastrophe. Im Bergischen Bezirksverein Deutscher Ingenieure machte Herr P. Kischer(Barmen) einige interessante Mitteilungen Aber das Erbslöb'sche Luftschiff, seinen Aufstieg sowie über die mutmaßlichen Ursachen seines Absturzes. Der Redner führte über diesen letzten Punkt etwa folgendes aus:„Als das Luftschiff kurz nach 9 Uhr morgens aufstieg, herrschte ein ziemlich dichter Nebel, der sich in dem von Bergen eingeschlossenen, verhältnismäßig engen Tale der Wupper besonders unangenehm bemerkbar machte. Schon nach wenigen Minuten war der Ballon den Augen der Zuschauer entschwunden. Man hörte nur noch das Arbeiten des Motors und das Surren des Propellers. Aus diesem Geräusch konnte man schließen, daß das Luftschiff in der Nähe der Halle kreuze. Als es nach einiger Zeit immer noch unsichtbar blieb, versuchte man, die Luftschiffer durch Schüsse und Hupensignale zu ortentieren. Ob dies gelang, war zweiselhaft, vielmehr war anzunehmen, daß das Geräusch von Motor und Propeller alles andere übertönte. Nachträglich soll festgestellt worden sein, daß vom Ballon aus eine rote Flagge(Notsignal) gehißt wurde. Gegen 9½ Uhr hörte man einen dumpfen Knall, dem unmittelbar darauf ein zweiter, schärferer, folgte. Das Luftschiff war aus beträchtlicher Höhe herabgesaust und vollständig zertrümmert, sämtliche Insassen waren tot. Die Ballonhülle hatte seitlich oben einen etwa 16 Meter langen Riß, die Klappe, welche die Luftleitung zum Ballonett gegen die Außenluft abschloß, soll in geschlossenem Zustande aufgefunden worden sein. Aus diesen Aussagen der mehr oder weniger technisch gebildeten Augenzeugen habe ich auf folgende Ursache des Unglücks geschlossen: In dem Bestreben, sich bei dem dichten Nebel zu orientieren, war es den Luftschiffern kaum möglich, sämtliche Instrumente zu beobachten und die notwendigen Handgriffe zu machen. Als sich die Unmöglichkeit der Orientierung herausstellte, mag sich eine leicht erklärliche Verwirrung der Führer bemächtigt haben. Der Teil der Luftleitung des Ballonetts, der die Verbindung mit der Außenluft herstellte, blieb geschlossen, dadurch stieg der Druck im Ballonett und damit auch im eigentlichen Ballon, zumal die eing= pumpte Luft, die gleichzeitig auch zur Kühlung des Motors diente, im ziemlich warmen Zustande in das Ballonett gelangte. Hinzu kam, daß der Nebel allmählich dünner wurde, und als dann schließlich noch die Sonne durchbrach, fand durch die plötzliche Erwärmung der Hülle, die den Strahlen der Sonne eine große Angriffsfläche bot, eine so schnelle Ausdehnung des Gases statt, daß die Sicherheitsventile nicht im Stande waren, den überschüssigen Wasserstoff in genügender Weise abzuführen. Die Folge war, daß der Ballon sehr schnell stieg, so in dünnere Luftschichten kam und dann die Hülle, die durch die vorhergegangenen Unglücksfälle in ihrer Güte schon gelitten haben mochte, zum Platzen gebracht wurde. Ob diese meine Vermutungen richtig sind, wird einwandfrei wohl niemals zu beweisen sein, da diejeigen, die die Katastrophe erlebt haben, für immer stumm sind.“— Das„Berl. Tabl.“ läßt sich aus Leichlingen folgendes melden: An dem Unglücksmorgen herrschte in Leichlingen ein so starker Nebel, daß man nicht zehn Schritte weit sehen konnte. Erbslöh wurde von mehreren Sachverständigen vor dem Aufstieg gewarnt, aber er erklärte, unter allen Umständen fahren zu wollen. Schließlich begab sich der Bürgermeister Klein zur Ballonhalle und bat Erbslöh, von der Fahrt abzusehen, da er sein eigenes Leben und das seiner Mitfahrer aufs Spiel setze. Bürgermeister Klein hatte auch die Interessen der Stadt Leichlingen zu vertreten, die an dem Luftschiffunternehmen mit Kapital beteiligt ist. Erbslöh erwiderte aber:„Ach was! Und wenn die ganze Geschichte zum Teufel geht, ich fahre doch!“ Bevor er die verhängnisvolle Fahrt antrat, forderte er seine Begleiter auf, ihn nicht zu begleiten, da er allein fahren wolle. Bis auf einen Ingenieur erklärten aber alle Teilnehmer, daß sie keine Bedenken hätten, mitzufahren. 24.# * Eine Unfallstattstit in der Luftschifführt veröffentlicht Kapitän von Pustau in der„Tägl. Rundschau. Von den verunglückten Aviatikern zählt er auf: Leutnant Selfridge, verunglückt in Washington 11. September 1908, Kapitän Ferbes in Boulogne 7. September 1909, Fernandez in Nizza 6. Dezember 1909, Leon Delagrange in Pau 4. Januar 1910, Le Blon in San Sebastian 2. April 1910, Hauvette Michelin in Lyon 13. Mai 1910, Thaddäus Robl in Stettin 18. Juni 1910, Ch. Wachter in Reims 3. Juli 1910 und Daniel Kinet in Gent 10. Juli 1910.—Hier= zu käme noch der tödlich verunglückte Engländer Rolls. Seit 1897 sind bei 8 Lenkballonabstürzen einundzwanzig Menschenleben verloren gegangen: 1. Dr. Wölfert und Knabe am 12. Juni 1897 auf dem Tempelhofer Felde, 2. Severo und Saché am 12. Mai 1902 in Paris, 3. Baron Bradsky und Ingenieur Morin im Oktober 1902 bei Paris, 4. Dr. Channer und sein Mechaniker Wright am 3. November 1903 in Philadelphia, 5. drei Insassen des Motorluftschiffes von Morell am 23. Mai 1908 in Oakland, 6. Luftschiffer Jones am 2. September 1908 bei Waterville(V. St.), 7. Kapitän Marchand, Leutnant Chauré und die Mechaniker Rean und Vincenot am 25. September 1909 bei La Palisse, 8. Oskar Erbslöh, Fabrikant Toelle, Ing. Kranz, Ing. Höpp, Mechaniker Spiecks am 13. Juli 1910 bei Leichlingen. In 13 Jahren also 21 Todesstürze mit Motorluftschiffen! Vermischte Nachrichten. (:) Das gelbe Fieber in Nicaragna. Unter den Truppen des Präsidenten Madriz ist das gelbe Fieber ausgebrochen. In Bluefiels sind viele Todesfälle zu verzeichnen.„„ B (:) Eisenbahnunfalle. Der Exprepzug Brighton— Melbourne stieß mit einem auf der Station Richmond haltenden Zuge zusammen. Beide Züge waren dicht besetzt. Drei Wagen wurden zertrümmer, 8 Personen getötet und 30 verletzt.— In Littenweiler sind Sonntag abend 7 Uhr die drei letzten Wagen eines mit Verspätung von Höllental kommenden dichtbesetzten Personenzuges infolge zu früher Weichenstellung entgleist. Der erste Wagen stellte sich quer über das Gleis, der zweite wurde umgeworfen, der dritte blieb innerhalb der Gleisanlage stehen. Die Decke des umgekippten Wagens mußte abgehauen werden, um die Passagiere zu befreien. Etwa 12 waren zum Teil schwer verletzt, sie wurden durch Sanitätsmannschaften ins Freiburger Spital gebracht. Die Aufräumungsarbeiten wurden sofort in Angriff genommen. Die Gleise waren bis abends gesperrt. (:) Folgen des Hochwassers. Infolge eines heftigen Gewitterregens durchbrach Sonntag abend die Grionne in der Nähe von Bex(Kanton Waadt) ihre Dämme und riß zwei Brücken und zwei Sägemuhlen weg. Zwei Feuerwehrleute sind bei den Rettungsarbeiten ertrunken.— Die Strecke Schmentau bis Marienwerder ist infolge des anhaltenden Regens in den letzten Wochen zwischen den Stationen Neuhöfen und Marienwerder wegen Dammrutschgefahr bis au weiteres gesperrt. Der Personenverkehr wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. Der Güterverkehr wird umgeleitet.„„ 6 * Brand der Neuyorter Landungsoruae. Um Samstag geriet die Landungsbrücke der Metropoli tan Steamship Company in Neuyork in Brand, wahr. scheinlich durch die Unvorsichtigkeit eines Rauchers. Das Feuer dehnte sich reißend schnell aus, so daß die gesamte, etwa 500 Fuß lange, mit Waren und Menschen überfüllte Brücke binnen 20 Minuten ganz in Flammen stand. Furchtbare Szenen spielten sich ab. Viele Personen wurden auf der Flucht schwer verletzt. Die gesamte Brücke, sechs schwimmende Flöße und viele Leichterfahrzeuge wurden zerstört. Andere benachbarte Landungsbrücken gerieten gleichfalls in Brand, doch konnte man sie rechtzeitig ablöschen. Qualm bedeckte den ganzen tieferen Teil der Stadt. Der gesamte Verkehr auf dem Fluß geriet ins Stocken. Zehntausende von Menschen beobachteten das Schauspiel von New Jersey aus. Der Schaden beträgt gegen zehn Millionen Mark. * Wie der Zar angelt. Daß der Zar ein passionierter Angler ist, darüber ist schon des öfteren gechrieben worden, boch bot bex. g. Angelspo Begriff davon, wie„Bäterchen vem.nd) Zuzenthal bigt. Auch für den jetzt bevorstehendenuerg,# des Zaren in den Schären ist das Angel#####n. reit gestellt worden, das aus 25 Angelruten voni 4 Metern Länge bestebt. Gedenk: pof. Ktzng zleine bestimmten Stelle zu angeln,. verankert. Zwei Schaluppe am Bestimmungsort sen.#.#, wachen Mann der Besatzung der kaiserlichen Fach. sich dann tags zuvor daran, die Fische zu füttern. Am Morgen des angesagten Angeltages wird die Fütterung sogar von vier Mann beigggt,inge durch sich regelmäßig eine große Anzahl Eische samme Alle 25 Angeln werden nach Erscheinen des Ju: ausgelegt, der Beherrscher aller Reußen setz:### schen diese und äugt, wo es gebissen hat. I.. Fisch die Angel genommen, so zieht der Zar diese aus dem Wasser und übergibt sie dem Adjutanter, den Fisch frei macht und die Angel versieht, um sie dann auszuwersen. Das Angeln des Zaren ist also eine höchst bequeme Geschichte. R. Briefkasten. Alter Abonnent in B. Wenn der Garten der Wohnung zusammen gemietet ist, so ist er auch mit dieser wieder abzugeben. Der Mieter darf vor dem Auszug abernten, Blumen oder kleine Ziersträucher mitnehmen, Pfähle oder nicht fest mit dem Grund und Boden verbundene Anlagen wegnehmen. Nach dem Auszug hat der Mieter kein Recht mehr an die etwa stehen gelassene Ernte. Zu empfehlen sind Vereinbarungen, bezw. Stehenlassen von Pflanzen und Anlagen. Im übrigen gelten die der§§ 996 bis 998 des Bürgerlichen Gesetzbuches, wonach der Mieter als Besitzer in gewissen Grenzen Ersatz etwaiger nicht notwendiger Aufwendungen verlangen, bewegliche Sachen, die als wesentliche Bestandteile mit dem Grundstück verbunden waren, abtrennen und mitnehmen bezw. Kostenersatz für nicht geerntete Früchte verlangen darf. B. R. Von unbekannter Hand zerstörte Fensterscheiben hat der Vermieter ersetzen zu lassen, falls keine diesbezügliche Vertragsbestimmung besteht. “§. J. Der Hauswirt kann jederzeit mit Einhaltung der Kündigungsfrist kündigen. I. W. Wenn auch die ganze Fahrstraße leer war, so müssen die Fahrtvorschriften doch beachtet werden. Liegt also objektiv ein Verstoß dagegen vor, so hat Ein ruch gegen die Strafe keinen Zweck. K. W. 200. Wer das 60. Lebensjahr vollendet hat, kann die Uebernahme einer Vormundschaft ablehnen. O. K. Es kommt darauf an, zu welcher Zeit die Klavierstunden erteilt werden. Geschieht dies in einer Weise, daß Sie weder in Ihrer Mittags= und vor allen Dingen in Ihrer Nachtruhe nicht gestört werden, so steht Ihnen kein Recht auf kündigungslose Räumung der Wohnung zu. Aus dem Geschäftsverkehr. In den letzten Tagen läuft durch die Presse ein Bericht betreffend die Klage der Firma Henrics. Oldenkott senior& Comp. in Rees a. Rh. gegen die Firma Herms. Oldenkott& Söhne in Ahaus auf Löschung des für letztere eingetragenen Maikäferzeichens. Dieser Bericht bedarf in sehr wesentlichen Punkten einer Ergänzung. Die Firma Henrics. Oldenkott senior& Comp., Rees, hatte gegen die Firma Herms. Oldenkott& Söhne, Ahaus, Klagen angestrengt, 1. auf Untersagung der Führung, der für Erstere geschützten Zeichen Löwen=Portorico rote 7 und blau Löwenportorico sowie der Zeichen Varinas A, Bunz C: 2. auf Löschung der im Laufe dieses Prozesses für Beklagte beim Patentamte eingetragenen Kombinations= zeichen Löwen=Portorico rote 7 und blau LöwenPortorico; 3. auf Löschung des für Beklagte eingetragenen Maikäferzeichens. Die Klagen stützten sich auf 88 12, 14, 15, 19, 20 des Gesetzes zum Schutze der Warenbezeichnungen vom 12. Mai 1894 und§ 826 des B. G. B. Klägerin wurde wegen der Zeichen Varinas A. B und C abgewiesen, auch wurde, wie richtig ausgeführt, die Revision wegen des Maikäferzeichens verworfen. Dagegen wurde der beklagten Firma Herms. Oldenkott& Söhne in Ahaus durch rechtskräftiges Urteil die Führung der für die Klägerin geschützten Warenzeichen Löwen=Portorico rote 7 und blau LöwenPortorico untersagt und ihr weiter auferlegt, die Zeichen Nr. 85970 und Nr. 85971 löschen zu lassen und zwar auf Grund der angeführten# des Markenschutzgesetzes und des§ 826 B. G. B. Außerdem wurde der Schadenersatzanspruch der Klägerin, soweit der Schaden durch den Vertrieb in Packungen mit den letztgenannten Warenzeichen entstanden, dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt. Bezüglich des§ 826 B. G. B. wird in dem Urteile des Königl. Oberlandesgerichts zu Hamm vom 22. Juni 1909 wörtlich ausgeführt: 44 „Nach alledem erachtet das Gericht die Tauschungs= absicht der Beklagten für erwiesen. Das Verhalten der Beklagten verstößt aber auch gegen die guten Sitten. In grober Verkennung dessen, daß ein Warenzeichen dem Kaufmann dazu dienen soll, seine Waren vor Verwechselungen mit anderen Waren zu schützen, und in grober Verkennung dessen, daß sie mit Rücksicht auf die schon in dem gleichen Namen Oldenkott liegende Verwechselungsgefahr zu besonderer Vorsicht verpflichtet gewesen wären, haben die Beklagten Warenzeichen und Ausstattungen einer anderen Firma nachgeahmt, um jene aus dem Wettbewerbe zu verdrängen; darin liegt eine Ueberschreitung der durch die gute Sitte im kaufmännischen Leben gezogenen Schranken. Ein Verstoß gegen die guten Sitten liegt dann aber auch darin, daß die Beklagte zu 1 die der Klägerin in böswilliger Absicht nachgeahmten Ausstattungen insgesamt zur Eintragung gebracht hat, weil diese Eintragung offensichtlich den Zweck hat, den Nachahmungen der Beklagten nunmehr auch rechtlichen Schutz zu verschaffen und etwaigen Ansprüchen der Klägerin mit Berufung auf die Eintragung entgegen zu treten. Daß die Klägerin durch die Handlungsweise der Beklagten geschädigt ist, kann unbedenklich festgestellt werden.“ Die Sache ist zur weiteren Verhandlung und Entscheidung über die Höhe des Schadenersatzanspruches und die gesamten Kosten des Rechtsstreites in die erste Instanz(Landgericht Münster i..) zurückverwiesen. Die Schadenersatzklage ist ausgenommen; in dieser Sache haben auch schon Verhandlungen stattgesunden und weiterer Verhandlungstermin ist auf den 24. September d. J. anberaumt worden. Schlachtwerte 77—79 MA., b. volleischige haun 74—76., e. mäßig genührte jüngere und gut Altere 00—00., d. gering genährte 00—00 M. und Kühe: a. vollleischige, ausgemästete Fürsen böchnt. Schlachtwerts 00-00., b. volleischige ausgemdun. Kühe höchsten Schlachtwerts bis zu 7 Jahren 78—-90s c. Altere, ausgemästete Kühe und wenig gut entwichen. üngere Kühe und Fürsen 74—-76., d. mäbig genstr, Kühe und Fürsen 64—68., e. gering genährte In. u. Färsen 00—00., f. gering genährtes Jun gvich(Press## 00—00 M. Kälber. a. Doppellender teinster Mast 106-110 5 b. feinste Mast(Vollmiichmast) und beste Sangkas., 86—88 M, c. mittlere Mast- und gute Saugkälber 74.0 ., d. geringe Saugkälber 65—69 M. e. Presser O0 g0u Schafe: a. Mastlämmer und jüngere Masthammel### 86., b. dltere Masthammel 80—62., c. masgenährte Hammel und Schafe(Merzschafe) O0—990 u“ d. Marschschafe oder Niederungsschafe 00—00 Schweine: a. vollfleischige Schweine über 2 Zeut, Lebendgewicht 69., b. volllleischige Schweüber 2½ Zentner Lebendgewicht 66—68., c. vag fleischige Schweine bis zu 2 Zentner Lebendgewit 00., d. Fettschweine über 3 Zentner Lebendgewich 00—00., e. gering entwickelte Schweine 00—00 u f. Sauen u. Eber 00—00 M. Der Handel war bei Oroßvich mittelmäßig. L. Kälbern schleppend, bei Schafen ruhig, bei Schweinen langsam. * Cöln, 18. Juli. Schlachtvienmarkt. Aufgetriebe waren: 689 Ochsen, darunter 000 Weideochsen, in Färsen, Kühe und Jungvich, 151 Bullen, 402 Kälber, an Schafe, 3215 Schweine. Preise für 50 kg.(Die Preis für Schlachtgewicht verstehen sich überwiegend## Schätzungspreise nach den getätigten Stückverkäufediejenigen für Lebendgewicht beruhen auf Wiegungen## in Cöln): Ochsen: a. Lebendgewicht 49—53., Schlacht, gewicht: 88—90., b. I. 44—48., Schl. 83—86 M. c. L. 38—42., Schl. 75—79., d. I. 00—00., Sch 62—70 M, Färsen, Kühe und Jungvich: a. I. 46—489 Schl. 00., b. L. 48—45., Schl. 70—80 M c L 39—42., Schl. 75—77., d. I 34—38 M Schl. 68—72., e. L 00—00., Schl. 63—65 u L—., Schl. 00—00 M. Weidetiere I.—# Schlachtgewicht— M. Bullen: Preise für 50 kg.: a. L. 45—47., Sch 77—80., b. L. 39—42., Schl. 73—75 M. e 1. 00—00., Schl. 70—72., d. L 00—00., Schl. 6 bis 70 M. Ochsen langsam, ziemlich Ueberstand Kühe und Bullen ruhig bei fraglicher Räumung. Kälber: Preise für 50 kg.: a. L 75—83., Schl 000—000., b. L 57—62., Schl. 00—00., ausnahmsweise bis 00., c. L 50—55., Schl. 00—00 M. d. L 45—48., Schl. 00—00., e. I 00—00 M. ziemlich belebt. Schweine: Bezahlt für 50 kg.: a. vollfleischige bi 2 Ztr. Lebendgewicht 53—55., Schlachtgewicht 67h# 70., b. vollfleischige über 2 Zentner. Lebendgew. 3 bis 55, Schl. 66—69., c. vollfleischige über 2½ Ztr. I. 52—54., Schl. 66—68., d. Fettschweine über 3 Zg L 00—00., Schl. 00—00., e. gering entwickelt L 47—51., Schl. 60—64., f. Sauen und geschnitten Eber L 47—51., Schl. 60—64.; ziemlich lebt, räumend. Großhandelspreise für frisches Pleisch(hiesige Schlachtungen) das Kilo am 18. Juli: a. Rindfleisch: Ochsen 1. Qualität.46—.50., 2. 1,40—1,44., 3 ½ bis.36.; Kühe: 1. Qualität.46—1,48 M. 2. ½ bis.44., 3. 1,34—1,38.; Weidvich: 1. Qual.%# bis 0,00. 2. 0,00—0,00., 3. Qual. 0,00—.00.; b. Kallfleisch: 1. Qual. 0,00—0,00., 2. 0,00—0,00., 3. 0m bis.00., c. Schweinefleisch: 1. Qualität 1,44—.50M, 2. Qual. 1,38—1,42., 3. Qual. 0,00—0,00., Spect 0,00—.00 M. Eingeführtes Fleisch am 18. Juli: 232 Orossviehviertel und 14 Kälber und 00 Schweine. a. Rindfleisch 1. Qual. 1,28—.34., 2..20—.26., 3..10—1,18 K b. Kalbfleisch: 1. Qual. 1,40—1,44., 2..30—.36 M. 3..16—.20.; Doppellender bis 0,00., c. Schweine fleisch: 1. Qual. 0,00—0,00., 2..00—0,00 M. Geschl ruhig. Getreide, Mehl, Bodenerzeugnisse. Cöln, 18. Juli. Pruchtmarkt. Weizen inlän. 1975 20.25 ausl. 21,00-21,75.4. Roggen inländ. 15.20-15.00 ausl. 16,75-17,50.4l. Futtergerste ausl. 11,50-11.754, Hafer inländ. 15,25-16,00, ausl. 15,90-17.50. LuzernerHeu, altes.80-10,00, neues 7,50-.00 Wiesenher, altes 8,00-.25 neues 6,00-.50. Richtstroh(Flegeldrusch 4,00-4,50 Krumm- und Preßstroh.50-4,00. London, 18. Juli. Weizen, Mais und Gerste fest.Regnerisch. Oele, Oelsaaten, Fettwaren, Spiritus, Kolonlalwaren. Hamburg, 18. Juli. Kaffee ruhig. September%½ Dez. 36½, März 36¼ Mai 36¼ O. Hamburg, 18. Juli. Rohzucker stetig. Juli 1490 Aug. 14,97½, Sept. 13,97½. Okt.-Dez. 11,52½. Jan.-Min 11.60. Mai 11,75 C. Bremen, 18. Juli. Kaffee behauptet. Berlin, 18. Juli. Rüböl Juli 00,00(00.00), Okt. 5320 (52.00), Dez. 52.30(51.60) Mk. Rüböl war für Oktober fragt und höher bezahlt; auch Saaten fester. Havre, 18. Juli. Kaffee ruhig. Sept. 47, Dez. 0 März 46 ¾, Mai 46¾. Webstoffe. Bremen, 18. Juli. Baumwolle fest. Opiane mit dling 76½(zuletzt 75½). Liverpool, 18. Juli. Baumwolle. Heutige Verkäufe 8000 B. Oestrige Tageszufuhr 2600 B. Amerika# fest. Middl. amerikan. Juli 7,85, Juli-Aug. 7,73, Aus Sept. 7,44, Sept.-Okt. 6,99, Okt.-Nov. 6,81, Nov.-Det. .72, Dez.-Jan. 6,69, Jan.-Febr..78, Febr.-März 665 Palr fully good brown in Alexandrien fest. 1. Bericht: Okt. 21 1/3, Dez. 19 22/ Talleri. 2. Bericht:— (:) Bradiord, 18. Juli. Wolle fest. Weitere Berliner Kurse des Echo der Gegenwart. L. 16. 18 16. Juli. 18. 4% do. XXVIII1917 100 10 100 10 4% do. XXIX 1919 101 00 101 00 8¼% do. XXV11914 94 00 34 00 3½% do. KXIV 1912 91 30 2: 30 4% Pr. Kleinb.-O. OS 00 00 00 00 3½%.-O. II1 1912 91 76 91 76 4% dito VI 1917 100 60 100 60 4% do. IX unk. b. 21 101 50/101 60 Pr. Hyp.-Akt.-BE. 4% abg. 97 76 97 76 do. 4% 1904 unk. 13 99 40 99 40 4o. 4% 1905 unk. 14 99 40 9940 4o. 4% 1907unk 17 99 90 99 90 16. 7. 225.00 J 18. 7. 226.80 18. 7. 101.10 18. 7. 129.80 Viehmärkte. 8 Aachen, 18. Juli. Bericht der amtlichen Notierungskommission am Schlachtviehmarkte zu Aachen. Aufgetrieben am 14. Juli 380 Kälber und 140 Schafe, am 18. Juli 4 Ochsen, 18 Bullen, 138 Färsen und Kühe und 556 Schweine. Bezahlt für 50 Kilogramm Schlachtgewicht: Ochsen a. vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes bis zu sechs Jahren —., b. junge fleischige, nicht ausgemästete und altere ausgemästete 00—00., c. mäßig genährte junge und gut genährte altere 00—00 M. d. gering genährte jeden Alters 00—00 M.— Bullen a. vollfleischige, ausgewachsene 4% Pr..-.-Pf.1890 99 60 99 70 4% do. 99 unk. b. 09 100 60 100 70 4% do. 01 unk b. 10 101 00 101 00 4% do. 08 unk h. 12 100 00/100 00 4% do. 06 unk b. 16 100 10/100 10 4% do. 07 unk. b. 17 100 30/100 30 3½% dito 189496 90 76 90 76 3½%40.04 unk b. 13 91 10 91 20 4%.-O. 01 unk..10 100 60 100 50 3½% 4o.06 unk..16 92 20 92 20 4% Pr. Pf.-B. XX u. XXIunk bis 1910 99 00 9900 4% dite XXI1 1912 99 76 9976 4% do. XXVII 1915 100 00|100 00 Rhein. Spiegelglas Mülhelmer Bank 16. 7. 101.00 Tietz Leonhard 16. 7. 129,60 Personenstand der Stadt Nachen. Standesamt III vom 1. bis 15. Juli 1910. Geburten. Wilhelm, S. von Johann Tagelöhner, Kronprinzenstr. 2.— Katharina, 2. Johann Leimbach, Hüttenarbeiter, Rothe Erde 9. N Emma, T. von Adolf Stettner, Briefträger, Kaisetm 38.— Franz, S. von Heinrich Radermacher, Wozanf Triererstr. 55.— Maria, T. von Theodor Lagerarbeiter, Reichsweg 31.— Wilhelm, S. b“ Peter Lahaye, Landwirt, Aachen=Hitfeld 47.“ gerese, T. von Johann Andreas Otermanns, eir tenarbeiter, Rothe Erde 118. Heiraten. Johann Jakob Kauw mit Main Gertrud Maes. Dolls, 5 Sterbefälle. Maria Anna Pohl geo. Dou## Altstr. 34.— Jakob Bongartz, 87., AltenbersBarbara Falter geb. Baquette, 68., Eupen. „ Bediegung Telelen: 1578 Gebr. Bonlle Aachen, Seilgraben ferner zu haben bei JJos. Dalheld, Ellender“. Du haben der Cee. Bolteta, Coelsstraße 58: Louis Hülsen, Stolberg. K“ straße 35; J. A. Huppertz, Eschweller, K% berg: Geschw. Kaufmann, Langerwe:;### Schlegel, Düren, Wirtelstr. 31; Josef a Gemünd. W. H. Müller, Uhrm., Münene“ 18961n Nachen, 10. Juli 1916. Nr. 82. Meiener Famrendratt. Beilage zum Sche der Gegenwart. Die Goldinsel. Von Clark Russel. Deutsche Bearbeitung von H. v. N. als leidenschaftlicher Raucher war ich mit m nötigen Feuerzeug versehen. Schon das hinabsteigen der Stufen kostete bei dem überjäßigen Schlingern des Wracks, das wie eine Jußschale umhergeschleudert wurde, Mühe. Nur holl um Zoll kam ich vorwärts, da ich überall hinen Halt suchen mußte. In der Kajüte erschrak lb vor dem fürchterlichen Lärm. Jeder Schlag er Wogen zitterte hier durch das Schiff, als l der ganze Bau aus seinen Fugen gehen wollte. ch gestehe, daß mich bei diesem Getöse das Geitl meiner Verantwortlichkeit so überwältigte, F ich mich einige Minuten an den Türpfosten ehnen mußte. Doch der Gedanke an das Mädben, das oben einsam und verzweifelt saß, half hir meine Haltung wieder gewinnen. Es war pechfinster; ich erinnerte mich aber er Lage der vom Leutnant entdeckten Speisekamher und kroch auf Händen und Knien so lange lastend umher, bis ich den Vorratsraum gefunden Hier mußte ein Streichholz nach dem anern geopfert werden, ehe ich endlich einen Blechkasten voll herrlicher Wachskerzen fand. Sie baren jedenfalls ein Beutestück, denn für ein Raubschiff schienen sie mir zu vornehm. Nun suchte ich einen Leuchter, konnte aber birgends einen entdecken. Das verschlug aber bichts denn eine leere Flasche verrichtete denelben Dienst. Diese steckte ich, nebst mehreren Lichtern, in meine Brusttasche, während ich alle inderen Taschen meines Rockes mit einer Flasche Wein, Schiffszwieback und zwei Blechsechern füllte. Alsdann kroch ich wieder auf llen vieren nach der Treppe. Mich schmerzte der Knochen von der beschwerlichen Reise, als #h, empfangen von einem: Gott sei Dank, daß Sie bieder da sind, mich erst einige Minuten setzen hußte, ehe ich meine Schätze auspackte. Der Wind fegte durch die Fenster, doch gebährte der, wie schon erwähnt, schmale, aber ehr lange Raum an seinem vorderen Teil ein Klätzchen, wo die Luft so ruhig war, daß ein Licht rennen konnte. Ich befestigte dort die Flasche hit der Kerze derart, daß jede Feuersgefahr ausbeschlossen war, selbst wenn wir später einschlafen bliten. Die Helle schien dem Mädchen wieder etwas Nut zu machen.„Wie tapfer Sie sind,“ sagte sie, heu nach der schwarzen Treppenluke blickend, daß Sie in dieses schreckliche Loch hinabstiegen. ks konnten doch da unten noch mehr Leichen egen!“ :„Vor Leichen fürchte ich mich nicht. Ich hünschte, es gäbe auf Erden nichts Schlimmeres Us tote Menschen.— Doch sehen Sie, hier habe #h eine Flasche Wein und einige Zwiebacks. Es bürde Ihnen gut tun, etwas zu genießen.“ Ich entkorkte die Flasche und reichte ihr inen halbgefüllten Becher. Sie betrachtete das rohe Trinkgefäß mit hmerzlichem Lächeln und sagte:„Ein verzwei#lter Tausch mit der Tafel unseres Schiffes! Pird der Wein nicht zu schwer für mich sein?" „Trinken Sie ruhig; er wird Sie stärken.“ Sie nippte zuerst nur ein wenig; dann nahm sie einen richtigen Schluck. „Nun, bitte, versuchen Sie auch einen Zwieback. Er ist zwar hart und wenig schmackhaft, aber wir müssen mit dem zufrieden sein, was sich uns bietet.“ Sie begann zu knabbern. „Ja, das ist wirklich ein echtes, rechtes Ozeanabenteuer,“ hob ich wieder an.„Wenn Colledge geahnt hätte, was er tat, als er Sie zu dem Ausflug hierher beredete, und in seiner fröhlichen Weinlaune zu Ihnen sagte: Bedenken Sie doch, was alles Sie zu erzählen haben würden! Jetzt wird er wohl seinen Uebermut schon hundertmal verwünscht haben.— Uebrigens, können Sie denn den Zwieback beißen?“ „O ja; es geht schon,“ sagte sie matt lächelnd. „Er ist aber steinhart,“ sagte ich kauend. „Unten gibt es noch mancherlei. Ich will gehen und etwas anderes holen.“ „Nein, bitte, tun Sie das nicht. Verlassen Sie mich nicht wieder,“ rief sie eifrig. „Aber, da wir genötigt sind, die Nacht hier zuzubringen, muß ich ohnedem noch einmal hinunter. Ich muß doch suchen, Ihnen eine Decke oder sonst eine Unterlage zu schaffen, auf der Sie weich liegen können. Auf diesem harten Kasten können Sie nicht ruhen.“ „Ach, ich lege mich nicht. Wie können Sie nur glauben, daß ich schlafen könnte? Ich werde die ganze Nacht sitzen und beten, daß sich der Nebel verzieht und wir die Schiffe wieder sehen.“ Sonderbar. Wie schlecht das Menschenherz doch ist! Während ihrer wehmütigen Worte kam mir ein nichtswürdiger Gedanke. Ich gedachte der hochmütigen Behandlung, die sie mir bisher, im Gegensatz zu Colledge, hatte zuteil werden lassen. Mir schwebte es auf der Zunge, ihr mein Bedauern auszudrücken, daß nicht dieser an meiner Stelle hier mit ihr eingesperrt hier säße. Doch ich biß mich auf die Lippen und schwieg und freute mich meines Schweigens, als ich einen Augenblick später ihre schönen Augen in Tränen schwimmen sah. „Lassen Sie doch die Hoffnung nicht sinken," bat ich mitleidig.„Betrachten Sie die Sache als das, was sie ist, nämlich als ein böses Geschick, das aber zu ernsten Befürchtungen noch keinen Anlaß gibt. Ich bin überzeugt, Sie werden mit dem wiederkehrenden Tageslicht neuen Mut fassen, und ich werde, was in meinen Kräften steht, tun, unsere Lage erträglich zu gestalten. Ich wünschte freilich, Sie hätten einen besseren zeemann zur Seite, als ich es bin, aber ich hoffe, es werden in dieser Beziehung keine großen Anforderungen an mich herantreten. Das Schlimmste ist sicher noch in weitem Felde.“ Sie barg ihr Gesicht in den Händen. Ich hob den Deckel des Kastens, auf dem ich gesessen hatte, um die Flasche Wein in Sicherheit zu bringen, denn trotz meiner zuversichtlichen Worte konnte nur Gott wissen, ob nicht am Ende jeder Tropfen des Weines uns wertvoller werden würde als die ganze zwanzigfache Ladung des Ostindienfahrers. Im Kasten lagen Kleidungsstücke und dergleichen, doch nichts für uns Brauchbares. Ich tappte nach der Tür, um wieder einmal hinauszusehen. Wind, Nebel, Wasser— alles war noch genau so wie vorher, doch überkam mich plötzlich eine niederschmetternde Sorge: Wenn auch für uns unbemerkbar, so konnte doch kein Zweifel darüber herrschen, daß das leichte Wrack dem Schlage der Wellen folgte, und auch der Wind in dem meinen Mast, den Wanten und den Ragen mit ihren festgebundenen Segelstücken genug Widerstand fand, um uns leewärts abzutreiben. Mit Schrecken berechnete ich, daß dies bei dem herrschenden Wetter wohl an drei bis vier Meilen die Stunde betragen konnte, so daß wir uns bei Tagesanbruch vierzig bis fünfzig Meilen von der Stelle befinden mußten, wo wir an Bord gekommen waren. Dafür gab es nur den einen Trost, daß die Befehlshaber beider Schiffe ein solches Abtreiben bei ihren Nachforschungen nach dem Wrack in Rechnung zieehn würden. Wie war es aber, wenn der Kutter, kurz bevor der Nebel ihn verhüllte, gerade in dem Augenblick gesehen worden war, wo er, auf der Suche nach dem Leutnant herumrudernd, sich vom Wrack entfernte? In diesem Falle konnte man auf den Schiffen natürlich nicht anders denken, als daß wir alle im Boot abgefahren seien, und dann kümmerte man sich keinen Pfifferling mehr um das Wrack, sondern nur noch um den Kutter, und da dieser windwärts von uns gesucht werden mußte, so konnte uns nur ein glücklicher Zufall retten. Was waren das für grauenhafte, quälende Gedanken! Und dabei lauschte ich immer angstvoll nach dem durch das Feuer beschädigten Vorderteil des Schiffes. Wie leicht konnte da plötzlich ein Leck entstehen? Fortwährend vernahm ich die Stöße der See gegen den Bug, doch Gott sei Dank, nichts Außergewöhnliches. Ich hörte kein Schlagen überkommener Sturzseen; die starken Spritzer schienen sogleich über Bord gefegt zu werden. Dies gewährte mir augenblicklich wohl eine gewisse Beruhigung, trotzdem aber konnte ich die Vorstellung von der Gefahr nicht los werden, in die wir geraten mußten, falls der Seegang höher wurde und schwere Wogen überschlugen, die von den offenen Mäulern der unbedeckten Luken und zerschlagenen Oberlichter gierig eingeschluckt wurden. Das Herz war mir bleischwer, als ich wieder auf meinen Platz zurückkehrte, und doch durfte ich davor meiner armen Leidensgefährtin nichts merken lassen. Ich erinnere mich nicht mehr aller Einzelheiten dieser Nacht. Das Licht brannte gut, aber die wirbelnde Luft bewirkte, daß es rasch abtropfte. Ich mußte ein anderes aufstecken. Welche Beruhigung der beleuchtete Raum dem Mädchen gewährte, wurde mir erst ganz klar, als einmal der Zug das Licht ausgeblasen und es einige Minuten gedauert hatte, ehe es mir gelungen war, es wieder anzuzünden. Da erkannte ich an dem Entsetzen in ihren Augen und ihren verstörten Zügen, welch furchtbare Wirkung die kurze Zeit der Finsternis auf sie ausgeübt hatte. Von Zeit zu Zeit schlürfte sie, offenbar durstig, aus dem Becher, doch immer nur wenige Tropfen, als besorgte sie, daß der schwere Wein sie erhitzen und ihren Durst vermehren könnte. Als ich aber davon sprach, hine unter zu gehen und nach Wasser für sie zu suchen, bat sie mich wiederum, mich nicht zu verlassen. „Es ist die Erinnerung an den Toten, der hier am Tische saß, welche mir das Alleinsein unerträglich macht. Ich habe mich immer für mutig gehalten, jetzt aber sehe ich ein, daß ich nur ein schwaches Frauenzimmer bin.“ Ich suchte ihr das auszureden, indem ich sagte, jeder Mensch, auch ich, sei von seinen Nerven abhängig; dann versanken wir beide wieder in unsere Gedanken. Sie schloß die ganze Nacht kein Auge. So oft ich sie ansah, begegnete ich ihren Blicken, die eine fieberhafte Aufregung verrieten. Die plötzliche Veränderung in unserem gegenseitigen Verhältnis erschien mir wie ein Traum, und ich vermochte mich kaum hineinzufinden. Wenn ich dachte, wie sie bis jetzt, während unserer ganzen Reise, zu mir gewesen— wenn ich mich ihres Hochmutes, ihrer fast verletzenden Zurückhaltug erinnerte, und wie sie sich kaum hatte überwinden können, in höflichem Tone zu mir zu sprechen— ja wie sie sogar kein freundliches Wort für mich gefunden, nachdem ich sie aus gefährlicher Lage befreit hatte,— wenn ich mir all das und noch viel mehr vergegenwärtigte, und jetzt sah, wie sie mir gegenüber, von Angst, Furcht und Schrecken verzehrt, dasaß— mit mir allein, gänzlich auf meine Hilfe angewiesen—, wenn ich mir vorstellte, daß dieses Mädchen mit ihrer vornehmen, blendenden Schönheit, diese unnahbare junge Dame, die ich an Bord des Ostindienfahrers nur verstohlen mit bezauberten Blicken zu bewundern gewagt hatte, mir jetzt vielleicht ihr Leben zu verdanken haben oder gemeinsam mit mir ihr Grab in den Wellen finden würde— das alles schien mir so unfaßbar, daß ich mich nicht überreden konnte, an die Wirklichkeit meiner Lage zu glauben. Sechzehntes Kapitel. Ichdurchsuche das Wrack. Kurz vor Tagesanbruch flaute der Wind zu einem sanften Lüftchen aus Südwest ab. Die See blieb aber noch unruhig wogend. Der Neber hatte sich in düstere, niedrig hängende Wolken geballt— eine in der tropischen Dämmerung häufige Erscheinung. Ich ging auf Deck, das Tageslicht zu erwarten, und auch Fräulein Temple trat in die Tür. Der Rumpf schlingerte noch tüchtig, jedoch nicht mehr in der gefährlichen Weise wie in der Nacht. Mein ganzes Herz— ein Flehen zum Himmel— lag in meinen Augen, als ein schwacher Schein aus Osten den Nebel zu durchbrechen begann. Doch grau in grau enthüllte sich der Morgen, mehr und mehr ließ er die See in häßlicher Bleifarbe und ringsum einen Regen verkündenden Horizont erkennen. Ganz das Bild eines düsteren Novembertages im englischen Kanal. Mit atemloser Spannung ließen wir unsere Blicke über das Wasser schweifen. Keines von uns sprach ein Wort. Wieder und wieder suchte jeder die trübe Ferne zu durchdringen— aber umsonst. (Fortsetzung folgt.) Die rönischen Katakomben in Balkenburg. Welchen Katholiken zöge es nicht mit unwidercher Sehnsucht nach den Katakomben Roms, wo die bristen in der Zeit der blutigen Verfolgungen ihre cheimen Gottesdienste feierten, ihre Toten, zumal re großen Bekenner und heiligen Martyrer, mit beinderer Ehrfurcht begruben, und wo noch heute zahleiche Inschriften, Bilder und Symbole Zeugnis abgen von dem ursprünglichen Glauben und der Feier er heiligen Geheimnisse in der jungen Kirche! Aber ie Wenigen ist es doch im Grunde vergönnt, dies iel frommen Verlangens zu erreichen, eine Reise ach Rom zu unternehmen und in der meist kurz betessenen Zeit des Aufenthaltes neben den unzähligen heiligtümern, Kunstschätzen und Sehenswürdigkeiten er heiligen Stadt auch noch das„unterirdische Rom“, **„Kirche der Katakomben“, zu besuchen? Da ist es enn gewiß eine erfreuliche Meldung, daß ganz nahe er deutschen Grenze, nur eine halbe Stunde Bahnhtt von Aachen entfernt, im holländisch=limburgischen tädtchen Valkenburg, diesem von der Natur mit reizdler Schönheit ausgestatteten, von einer überaus keundlichen, tief gläubig katholischen Bevölkerung besohnten Sommerkurorte, die römischen Kataemben in getreuer Nachbildung, wenigens ihren Haupt= und zwar den bedeutendsten Teilen ach, nunmehr zu sehen, zu studieren und zu bewunern sind. Wir verdanken dies verdienstvolle Unteremen der frommen Begeisterung und Opferwilligkeit iner wohlhabenden katholischen Familie Hollands, der familie Diepen. Dieselbe hat den Valkenburger tspark“, der sich, zehn Minuten von der Bahnnion entfernt, einen sanft ansteigenden Hügel hinansch, zu eigen erworben und die den Hügel durchechlenden unterirdischen Gänge zu den Katakomben tngestaltet. Von Valkenburg bis Maestricht(also einahe zwei Wegstunden weit) führen nämlich solche merirdische Gänge, die auch zur Zeit der französischen eevolution als Zufluchtsstätten den Flüchtlingen lenten, woselbst sie auch, wie die ersten Christen in Katakomben Roms, Kapellen bauten und dem eitesdienste beiwohnten. Gebildet wurden diese saggen, dem man aus der Tiefe der Valkenburger den gelblich=weißen, weichen Sandstein als sicht sägbares und leicht verwendbares Baumaterial Tage förderte. Schon seit der Römer Zeiten wurde * Balkenburger Stein zu Bauten benutzt, da er den nusern ein sauberes, freundliches Aussehen verleiht n auch ziemlich wetterfest ist. Um nun hier sein anterirdisches Rom“, herzustellen, hatte sich Herr Liepen mit dem holländischen Redemptoristenpater den, einem bewährten Archäologen, nach Rom ecden, um die Katakomben zu studieren, die richtige wahl zu treffen, sich mit den bedeutendsten Kataüdenforschern, Msgr. Jos. Wilpert, Professor H. erücht u.., in Verbindung zu setzen und von der Samission für christliche Archäologie die zu Unterängen, Abmessungen und Photographien nötigen Seimachten zu erlangen. Das ist ihnen auch vollkommen gelungen, und der hl. Vater selbst brachte in einer Privataudienz sein Interesse für das Werk zum Ausdruck und billigte dasselbe rückhaltlos. Herrn Diepen überreichte er sein eigenes Porträt mit der persönlichen Unterschrift:„Unserm geliebten Sohne Johannes Diepen wünschen Wir zu dem heiligen Vornehmen, auf seinen Besitzungen die Katakomben nachzubilden, alles Glück im Herrn und spenden ihm von Herzen den apostolischen Segen.“ Außerdem segnete der Papst eine weiße Marmorplatte, die am Haupteingange der neuen Katakomben ihre Ehrenstelle gefunden hat. Als Herr Diepen Rom verließ, sagte Professor Marucchi beim Abschiede:„Ueber die römischen Katakomben haben uns die frommen Pilger des Nordens(auch die deutschen) die vollständigsten und getreuesten Nachrichten erhalten in ihren Diarien oder Reiseerinnerungen, die fast auf jeder Seite den treffenden Beweis liefern, eine wie tiese Verehrung vor Alters die nordischen Völker den römischen Katakomben entgegengebracht haben. Jetzt aber handelt es sich nicht um Erinnerung, sondern um eine genaue Nachbildung.“ Und so glauben auch wir, daß gerade aus Deutschland den römischen Katakomben Valkenburgs zahlreicher Besuch zuteil werden wird, sobald nur bekannt sein wird— was hier geboten wird. Wer z. B. über Aachen zur Weltausstellung nach Brüssel fährt, sollte es nicht versäumen, in Valkenburg Halt zu machen und die Katakomben sich anzusehen. Es wird niemanden gereuen. Dann bitten wir unsere Leser, uns jetzt auf einem Besuche dieser zum großen Teil schon vollendeten, heute am 12. Juli, gerade kirchlich eingeweihten Katakomben Valkenburgs zu begleiten. Wir verlassen das freundliche Städtchen Valkenburg und steigen gemütlich den„Rotspark“ auf sauberen Wegen unter schattigen hohen Bäumen an manchen Höhleneingängen vorbei empor. Oben angelangt, zerbröckelt sich schon unter unseren Füßen der Sandstein des Weges, der einige Schritte auf der anderen Seite herabführt zum— Eingang der Katakomben. Derselbe gibt den Zugang zu der Damasus=Katakombe in Rom treu wieder. Im Giebeldreieck des Vorbaues steht das Monogramm Christi mit dem Alpha und Omega. Der Tür gegenüber ist der oben erwähnte, vom hl. Vater gesegnete Stein in die Mauer eingelassen. Man sieht auf der Platte oben das Christusmonogramm, von zwei Lorbeerzweigen eingefaßt, unten einen Anker zwischen zwei Fischen, und den Namen des Papstes Pius X. mit dem Datum der Audienz, 1. Dezember 1909. Vor demselben rüsten wir uns mit einigen Lampen und Kerzen aus und steigen damit über eine Treppe von 76 in Stein gehauenen Stufen, die in vier Terrassen geteilt sind, in das Dunkel der Tiefe. Hier empfängt uns zunächst ein Vorraum, geschmückt mit zwei modernen Gemälden, die, wie alle Abbildungen, nicht al fresco, sondern mit dem heute für feuchte Wände mit Vorliebe benutzten Casein ausgeführt sind. Sie stellen dar: ein Begräbnis in den Katakomben und das Begräbnis des hl. Stephanus. Ein drittes Bild stellt das später zu erwähnende Kreuz der Pontianns=Katakombe, aus Wasser emporragend. dar, ihm zur Seite einen Martyrer und eine Martyrerin, die beide Palmen in Händen tragen, die Martyrerin auf's Kreuz weisend, dem zu Füßen der blutige Dolch der Verfolgung liegt. Der Sinn des Bildes ist: Der Sieg des Christentums über das Heidentum durch die Wasser= und Bluttause in der Kraft des Erlösers. Die drei Gemälde erfüllen bestens den Zweck, die Besucher in weihevolle Stimmung zu versetzen. So betreten wir denn andachts= und erwartungsvoll zunächst die Kallistus=(Calixtus=)Katakombe. Von den etwa fünfzig Katakomben Roms, die, oft weit von einander entfernt, eine halbe Stunde fernab von den Mauern, die ganze Stadt umgeben, ist die des hl. Calixtus an der Via Appia wohl die bedeutendste und auch besuchteste. Sie ist in Valkenburg auch als erste ausgewählt und am vollendetsten und vollständigsten nachgebildet. Calixtus hatte hier als Archidiaconus des Papstes Zephyrinus gegen das Jahr 200 eine Grabkammer zur Bestattung der Päpste hergerichtet. Jetzt wird diese ganze Katakombe nach ihm benannt. Zu allererst kommen wir auch in diese Grabkapelleder Päpste. Elf Päpste des dritten Jahrhunderts fanden in den Nischen der Seitenwände ihre letzte Ruhestätte. Die sämtlichen Katakombengänge sind von solchen Nischen durchzogen, großen und kleinen, für Erwachsene und Kinder, meist für einen, öfter auch für mehrere Tote bestimmt, sog.„locull“, in denen die Leichen bestattet wurden, meist ohne Sarg und Sarkophag, worauf die Nischen mit einer Stein=, Ziegel= oder Marmorplatte verschlossen wurden. Die Namen der elf Päpste, die einst hier ruhten, sind: Zepherinus, Urbanus, Pontianus, Anteros, Fabianus (dessen Nachfolger Cornelius wurde in einer anderen Gruft derselben Katakombe beigesetzt), Lucius, Stephanus I. von allen Sixtus II.(der unter Valerian bei nächtlicher Gottesdienstfeier in den Katakomben überrascht, gefangen genommen und enthauptet worden war), dann Dionysius, Felix und Eutichianus. Von dem erstgenannten Papste Zephyrinus wurde eben Calixtus, der später selbst Papst wurde, zum Verwalter der Katakombe bestellt, weshalb sie seinen Namen trägt. Die Namen der meisten dieser Päpste finden wir hier noch in den Grabinschriften wieder unter der Bezeichnung„episcopus“, das heißt erster Bischof oder Papst, und zwar mit griechischen Buchstaben; bei einigen ist dem episcopus auch das Wort„martyr“ beigefügt, jedoch geschah dies ersichtlich erst später, woraus man schließt, daß bereits damals niemand den Martyrertitel erhielt, bevor die Kirche darüber entschieden hatte. Dem Papste Sixtus II. hat später, im vierten Jahrhundert, Papst Damasus, dessen Eifer in der Verherrlichung der Martyrer und in der Hochhaltung ihrer unterirdischen Ruhestätten bekannt ist, in latelnischen Versen eine dichterische Inschrift gesetzt, eine gleiche Inschrift in den schönen„damasianischen" Lettern gibt uns Kunde von den übrigen in dieser Katakombe Beigesetzten und„hier“— schreibt der Papst— „ich gesteh's, hätt' gern ich, Damasus, auch mich gebettet“, fügt aber in Demut hinzu:„doch ich besorgte zu stören die heilige Asche der Frommen“. Von Damasus sind auch die zwei schönen Säulen in dieser Papstgruft, über denen ursprünglich ein Querbalken lag, von welchem Lampen herabhingen. Durch einen kurzen Gang gelangen wir in die Krypta der hl. Cäcilia. Ihre Legende ist bekannt: Einem altadeligen Geschlecht entstammend, war die christliche Jungfrau Braut des vornehmen heidnischen Jünglings Valerian. Diesem hatte sie gesagt, daß ein Engel ihre Jungfräulichkeit schütze. Auf ihr Gebet sah auch Valerian den Engel und bekehrte sich zum Glauben und zur Jungfräulichkeit, auch dessen Bruder Tiburtius gewann sie dem Glauben. Auf dem Wage zur Richtstätte noch bekehrten sich der Gerichtsdiener Maximus und mehrere Gerichtsbeamte. Auch Maximus wurde hingerichtet, und Cäcilia begrub ihn, Valerius und Tiburtius; bald wurde sie selbst Martyrin. Zuvor hatte sie ihr Besitztum der Kirche vermacht, ihre Wohnung wurde selbst Kirche, die Familiengruft mit ihrem Grabe ging auf die Christengemeinde über. Papst Paschalis ließ 817 ihre Reliquien in die ihr geweihte Kirche jenseits des Tiber(Trestevere) bringen. Und als abermals 800 Jahre später, 1599, Kardinal Ssondrati diese Kirche restaurierte, fand er den Leichnam der Heiligen genau in demselben Grabe, in derselben Haltung, in demselben goldgestickten Gewande, mit den blutgetränkten Tüchern zu ihren Füßen und mit der dreifachen Halswunde, wie sie Paschalis gefunden und beschrieben hatte. Der große Bildhauer Maderna hat sie ebenso in Marmor dargestellt; dies Kunstwerk ist in der Basilika der hl. Cäcilia unter dem Hochaltar zu sehen, doch eine treue Kopie, ebenfalls in Marmor, ziert auch die untere Nische der rechten Seitenwand der Valkenburger Cäciliengruft. Im Lichtschacht derselben(in den Valkenburger Katakomben werden dieselben, die„luminare“, künstlich nachgeahmt, elektrisch beleuchtet, ohne bis zu Tage zu führen) sieht man zwischen zwei Lämmern ein Kreuz, darunter die Heiligen: Polycamus, Sebastianus und Quirinus gemalt. Auf den unteren Wandflächen findet sich u. a. ein Bild der hl. Cäcilia aus dem 7. Jahrhundert, in byzantinischem kaiserlichen Gewande, mit dem Heiligenschein, zwischen Blumen und Ranken, die auf das ewige Paradies hinweisen. Von besonderer dogmatischer und kirchengeschichtlicher Bedeutung sind die sogen. Sakramentskapellen, zu denen wir nach kurzem Marsche gelangen. Von den sechs römischen sind hier nur drei wiedergegeben, da sich in den anderen vieles nur wiederholt. Ihre Wichtigkeit erhellt daraus, daß ihr Bilderschmuck nachweist, daß schon in den ersten Jahrhunderten die Taufe, das Sakrament des Altars und auch das der Buße gespendet worden. In der ersten Kapelle finden wir an den Wänden und der Decke folgende Bilder: Moses schlägt mit dem Stabe Wasser aus dem Felsen(Sinnbild der Gnade durch Christus, den„Felsen"). Ein angelnder Fischer(Sinnbild der Taufe, die ersten Kirchenschriftsteller vergleichen die Christen mit den in Wasser gehaltenen Fischen). Die sieben Jünger, die nach dem wunderbaren Fischfang sich am Ufer ein Mahl aus Fischen bereiten, die man hier im Bilde auf Schüsseln liegen sieht(Sinnbild der Himmelsspeise). Die Taufe eines Katechumenen(die Aachen, 19. Juli 1910. Reiseliteratur. (:) Rheinhöhenwege, Schülerherbergen, Rheinwanderbuch von Hans Hoitz. Die Schaffung der Rheinhöhenwege und der Schülerherbergen am Rhein ist eine der verdienstvollsten Taten des Rheinischen Verkehrsvereins. Schon das erste Jahr(1908) brachte eine bedeutende Steigerung des Wanderverkehrs: nicht weniger als 2300 studierende junge Leute besuchten die Herbergen und wanderten auf den Rheinhöhen. Im vorigen Jahre waren es sogar 3700, und weit größer war die Zahl anderer Touristen, die der neuen Bezeichnung folgten. Dieses Wanderbuch ist jetzt in 2. Auflage(Preis 1,20 Mark; bei Georgi, Bonn) erschienen und enthält in zahlreichen schönen Karten, Bildern, Wanderbeschreibungen und Rheinsagen einen wahren Schatz für den Rheinreisenden. Der Verfasser ist als einer der bedeutendsten Förderer der Touristik und als hervorragender Kenner der Rheingegenden in weiten Kreisen bekannt. Die Rheinhöhenmege führen von Bonn bis Bingen und von Beuel bis Wiesbaden und haben eine Gesamtlänge von 460 Kilometern. Die Wanderung ist in 18 Tagereisen eingeteilt, die auch bequem einzeln zu machen sind. Die Mosel von Cochem bis Bernkastel. Wanderbilder mit 100 Feder= und Bleistiftzeichnungen. Zwei Wegekarten, Gasthof= und Tourenverzeichnis, Farbendrucktitel und Vorsatzblatt in Tondruck von C. Hauptmann. Verlag von P. Hauptmann, Bonn. Preis 2. Mark. Wir haben das Buch, das nach Inhalt und ausstattung vor andern seinesgleichen den Vorzug verdient, weil es eine ausgesprochen künstlerische Note trägt, schon früher hier empfohlen. Es gibt eigentlich zu wenig Führer dieses Genres, die den Reisenden nicht allein zuverlässig leiten und orientieren und ihm zugleich auch geistige Kost und mannigfache Anregung bieten. Das Buch ist dem Wanderer Führer und Freund zugleich. (:) Das allbekannte Schweizer Kursbuch„Krüsi“ (Verlag H. Krüsi, Basel) ist in neuer Ausgabe für die Sommer=Saison 1910 wieder frühzeitig erschienen und überall à 90 Pfg. erhältlich. Der„Krüsi“ ist ein universeller Ratgeber über alle Verkehrsfragen, er enthält nicht nur sämtliche verkehrenden Züge aller schweizerischen Eisenbahnen und benachbarter Länder, bis in die entferntesten Hauptstädte, und die Kurse und Fahrtaxen aller andern öffentlichen Verkehrsmittel, sondern auch viele andere wichtige Auszüge aus den Transport=Reglementen, dem General=AbonnementsTarif und sieben sehr gute, größere und kleinere Kartenblätter als Beilagen. Griebens Reiseführer. Der Verlag dieser Reisebücher, Albert Goldschmidt in Berlin, verjüngt sich mit jedem Jahr, indem er, den Forderungen der Zeit und des Verkehrs Rechnung tragend, fortgesetzt auf die Modernisierung und Ergänzung seiner Führer bedacht ist. Auch zu Beginn der diesjährigen Reisezeit liegt eine Anzahl dankenswerter Neuerscheinungen vor. Da haben wir vor allem Belgien(3 Mark) und Band 84: Brüssel, die Weltausstellung und Antwerpen(1,20 Mark). Allen, die Belgien anläßlich der Weltausstellung besuchen, kann der mit Karten reichlich ausgestattete und übersichtlich disponierte Führer durch Belgien nur empfohlen werden. Alle seit Erscheinen der letzten Auflage(1908) eingetretenen Veränderungen sind berücksichtigt. Besondere Sorgfalt wurde den ausführlichen Angaben über Hotels, Restaurants usw., sowie über Verkehrsmittel zugewendet. Für Besucher der Brüsseler Weltausstellung ist das für 40 Pfg. erhältliche Bändchen„Die Weltausstellung in Brüssel“ zu empfehlen. Dagegen wird Reisenden, die nur Brüssel und vielleicht noch Antwerpen besuchen wollen, Band 84 von Griebens Reiseführern„Brüssel, die Weltausstellung 1910 und Antwerpen“(Sonderabdruck aus Band 22) die besten Dienste leisten.— Neu aufgelegt sind auch die Bände„Die Nordseebäder“(2 Mt.) und„Die Ostseebäder“(2 Mk.). Die Nordseebäder werden hinsichtlich ihrer Heilwirkung vielfach denen der Ostsee vorgezogen. Wer ein passendes Bad finden und sich schon zu Hause über alle wissenswerten Dinge orientieren will, greife zu diesen Reiseführern. Sie geben Ratschläge über den Gebrauch von Seebädern sowie Angaben über das Leben des Meeres, Seezeichen, Flaggensprache, Dampfschiffsverbindungen usw. Den Hauptteil der Führer bilden die Aufführung der einzelnen Bäder(mit Angaben über Kurtaren, Bäderpreisen, Hotels, Pensionen, Fergnügungen, Ausflüge “.) ihrer geographischen Lage nach. Durch Aufnuhme einiger neuer Bäder haben die Bücher eine schätzenswerte Bereicherung erfahren.— Die vorliegende 12. Auflage von„Holland“(3 Mk.) erfuhr durch Direktor Knoote vom Fremdenverkehrsverein im Haag eine sehr sorgfältige Bearbeitung. In der Einleitung orientiert das Buch den Benutzer in großen Zügen über alles, was auf dem Gebiete der Statistik, Geographie, Geschichte und Kunstgeschichte des Landes erwähnenswert ist. In den Verkehrsangaben sind die Dampfschiffsverbindungen usw., in den wirtschaftlichen Angaben die Hotels, Restaurants usw. gründlich revidiert worden. (:) Illustr. Führer durch Brüssel und Umgebung. Leo Woerl hat just zur rechten Zeit seinen Führer durch Brüssel neu herausgegeben(8. Aufl., 50 Pfg., Leipzig, Woerls Reisebücherverlag) und ihm in einer Anlage kurze, rasch orientierende Mitteilungen über die Weltausstellung(mit Plänchen) beigegeben. Die Vorzüge der Woerlschen Führer sind bekannt. (:) Eschweiler a. d. Inde und Umgebung in Wort und Bild. Ein Führer durch Stadt und Umgebung. Verlag von Joseph Dostall, Preis 1,50 Mark.— Das Werk verdankt seine Entstehung einer Anregung des Bürgermeisters Dr. Carbyn und der Eschweiler Ortsgruppe des Eisel=Vereins. Obwohl in erster Linie für den Fremden bestimmt, hat es auch dem Einheimischen viel zu sagen. Der Abschnitt„Geschichtliches" z. B. gibt ein Bild der Entwicklung von Eschweiler von frühester Zeit an. Der Abschnitt„Industrie" macht uns mit den großen Werken bekannt, schildert ihren Werdegang, nachdem er uns vorher in die Geschichte des ältesten Industriezweiges, des Bergbaues, eingeführt. Ein Abschnitt gibt Anleitung zu„Spaziergängen in der Stadt und nächsten Umgelrung“. In einer Anzahl„Wanderungen“ werden wir durch das Indetal, das Wehetal, das Broichtal, das Vichttal, das Kalltal, durch den Meroder Wald nach Schevenhütte, von Schevenhütte nach Düren, nach Nideggen, zur Urfttalsperre usw. geleitet. Eine Uebersicht der bezeichneten Wege und Wissenswertes über EisenbahnFahrpreise und Sonntagsfahrkarten bilden den Schluß des mit reichem Bilderschmuck versehenen handlichen Buches. Religionswissenschaft. 2 Kirchengeschichtliche Apologie. Sammlung kirchengeschichtlicher Kritiken, Texte und Quellen auf apologetischer Grundlage, herausgegeben von Dr. Thedor Deimel, Religionsprofessor am Landes=RealObergymnasium in Stockerau. Mit Approbation des hochw. Herrn Erzbischofs von Freiburg. gr.°. (XX u. 396). Freiburg 1910, Herdersche Verlagshandlung. 4,40., geb. in Leinwand 5 M. Der Verfasser verdient den wärmsten Dank aller derer, welche an der Heranbildung der Jugend der höheren Stände beteiligt sind. Was man bei der bisherigen Erteilung des Religionsunterrichtes vermißte, das war die lebendige Beleuchtung der vorgetragenen Wahrheiten durch das Leben der Kirche. Wenn dieses durch glänzende Taten zum Ausdruck gelangt, dann gilt es, dem Schüler von den letzteren ein Bild zu zeichnen. Das ist dem Professor gelungen, wobei er sich vorwiegend der Zeugnisse akatholischer Schriftsteller bedient. Vielleicht hat er aus denselben allzu reichlich geschöpft, aber stets wird man ihm einräumen, daß die von ihm beigebrachten Gewährsmänner das Richtige treffen. Allen Lebensregungen der Kirche wurde Aufmerksamkeit geschenkt. Die älteste Perivde mit den Anfängen des Christentums und den Kämpfen mit Judentum und Heidentum ist eingehend gewürdigt. Ueberwiegend sind es solche Lehren und Einrichtungen, welche unsere Feinde angegriffen, die Deimel heraushebt und verteidigen läßt. Den Hauptinhalt bedeutender Lehrentscheidungen, wie die des Vatikanischen Konzils und des Modernismus=Lehrschreibens, hat er passend eingefügt. Das Register ist geeignet, die studierende Jugend schnell und leicht in den Gebrauch des Buches mit seinem reichen Inhalte einzuführen. Belletristik. fi. Sankt Pons, Roman von Victor Catalé, aus dem Spanischen übertragen von Dr. E. Vogel, Lektor der spanischen Sprache an der Aachener Hochschule, Verlag S. Fischer, Berlin 1909. Uns Nordländern liegt das Land der mantillas und toreros so seltsam fern entrückt. So unklar und unverständlich uns das ganze innere unruhige, politische und eligiöse Leben erscheint, so daß wir es als typisch„spanisch“ bezeichnen, ebenso wenig fast weiß man in Deutschland etwas von der modernen spanischen Literatur, und seit 1859, da die Jochs florals(Blumenspiele) in Barcelona die n ukatalanische Sprache und Literatur wieder belebten, ist das Wissen außer in den einschlägig gebildeten Kreisen auch auf diesem Gebiet auf unserer Seite recht dürftig. Da ist es denn dem hervorragenden Kenner katalanischer Literatur und Kultur Professor Vogel hoch anzurechnen, daß er in obigem Werk dem deutschen Leser zum ersten Mal eine größere Probe katalanischer, erzählender Prosa bietet. Der durch seine Kulturaussätze über augenblicklich im Vordergrund des regsten Interesses liegende spanische Fragen weiten Kreisen bekannt gewordene Gelehrte gibt in kurzen einleitenden Worten eine knappe Entwickelung des Catalán und eine kurze Uebersicht über die literarische Tätigkeit der unter dem Decknamen Catalé arbeitenden Schriftstellerin. Der Name des Heiligen, nach dem der Roman vom Uebersetzer genannt ist, ist ein uns ungeläufiger, aber in den alten Gotenlanden häufig vorkommender, ist doch in der Lanquedoc sogar ein Arrondissement und seine Hauptstadt nach ihm benannt. Es ist ein Buch, das die ganze tiese Einsamkeit der Bergwelt atmet und Menschen zeichnet, die, weil große Katastrophen nach außen nicht in ihr Leben eingreifen, innerlich langsam kämpfen, bis sie hart und still werden wie die Pyrenäenselsen. Die Naturschilderungen sind von ergreisender Schönheit, und die verwirrende Eigenart katholischer Wallfahrten, wie sie für die absonderliche Charakterveranlagung des Spaniers bezeichnend sind, wird in der Festfeier bei der Einsiedlerkapelle mit packender Plastik geschildert. Man empfindet bei der Lektüre der ausgezeichneten Uebersetzung Stimmungen, wie sie Stifter beim Leser hinterläßt. Man kann nur wünschen, daß der Uebersetzer dem deutschen Büchermarkt noch weitere derartige Werke zugänglich macht. Bücher dieser Richtung sind wahre Gesundbrunnen inmitten der heutigen wüsten Romanliteratur. Bunte Bücher. Zu den Sammlungen, die geeignet sind, die Schund= und Schmutzliteratur zu verdrängen, rechnen wir auch die von der Freien Lehrervereinigung für Kunstpflege in Berlin herausgegebenen, im Verlage von Enßlin u. Laiblin(Reutlingen) in Heftform erscheinenden Bunten Bücher. Jede Nummer— alle 14 Tage erscheint ein Heft— kostet 10 Pfg. Folgende Hefte haben uns vorgelegen: Nr. 14. Eine Nacht im Jägerhause. Herr Haidvogel und seine Familie. Von Friedrich Hebbel. Nr. 21. Der Verbrecher aus verlorener Ehre. Von Friedrich Schiller. Nrn. 29—30. Das Wrack, von Th. Justus. Nru. 33—34. Der Koptein und andere Erzählungen, von Johannes Wilda. Nr. 35. Soldatengeschichten, von George Hesekiel. Nrn. 44—45. Die Krähenindianer und ihr Medizinmann. Der Handstreich des Generals. Von Owen Wister. Soziale Fragen. X Zur Berufswahl. Mit Schluß des Schuljahres tritt an manchen Knaben und seine Eltern die Frage heran, was er werden soll. Zur rechten Zeit erscheint da als altbewährter Ratgeber die zehnte, völlig neu bearbeitete Auflage von Geheimrat A. Dregers Berufswahl im Staatsdienste, eine Zusammenstellung der wichtigsten Vorschriften über Abnahme, Ausbildung, Prüfung, Anstellung und Beförderung in sämtlichen Zweigen des Reichs= und Staats=, des Militär= und Marinedienstes, sowie über die wissenschaftlichen Erfordernisse, die Ausbildung und Prüfung der Aerzte, Apotheker, Tierärzte, Zahnärzte, Chemiker, Patentanwälte usw., als auch der Maschinisten und Offiziere in der Handelsmarine. Auf amtlichen Quellen beruhend. Dresden und Leipzig, C. A. Koch's Verlag. Preis 3,60 Mk. Dregers Buch kann denjenigen, die sich vor der Berufswahl über die verschiedenen Laufbahnen— vorzugsweise im Staatsdienst— unterrichten wollen, warm empfohlen werden, zumal der Preis von 3,60 Mk. im Verhältnis zum Umfang niedrig ist. U. Lehrbuch der Schulgesundheitspflege, von Dr. Wilhelm Frank, Schul- und Armenarzt zu.Gladbach. Druck und Verlag von A. Riffarth,.Gladbach. VII und 234 Seiten, gebunden 1,50 Mark. Der Verfasser geht von dem Satze aus, daß nur durch das gemeinsame, verständnisvolle Zusammenwirken von Eltern, Lehrern und dem Schularzte die Gesundheitspflege der Schule gefördert werden kann. Gesundheitslehre wird auf allen Stufen vorgetragen, und selbst unsere Schulrekruten müssen gelegentlich die eine oder andere„Vorlesung" über sich ergehen lassen. In der Einleitung verbreitet der Verfasser sich über die Gesundheit im allgemeinen, die Reinlichkeit, die Ernährung usw., dann folgt eine Abhandlung über den Körperbau des Menschen, das dritte Kapitel endlich bringt eine ausführliche Darstellung der verschiedenen Krankheitsbilder— alles zu dem Zwecke, die Aufmerksamkeit auf mögliche Gesundheitsstörungen zu lenken, damit schon von frühester Jugend an vorbeugend gewirkt werden kann. Das in populärer Sprache abgefaßte Buch ist weit davon entfernt, Kurpfuscherei zu begünstigen, wie das leider so vielfach durch populär=medizinische Schriften geschieht. Wir wünschen ihm bei Eltern und Lehrern die weiteste Verbreitung. Chronik. # Herders Jahrbücher. Jahrbuch der Zeit= und Kulturgeschichte 1909. Dritter Jahrgang. Unter Mitwirkung von Fachmännern herausgegeben von Dr. älteste Darstellung eines solchen). Ein von Sturm und Wellen gepeitschtes Schiff, ruhig steht es da, eine „Orante"(betende Figur) in demselben hebt betend die Arme himmelan, eine strahlenbekränzte Gestalt legt ihr schützend die Hand aufs Haupt, während eine andere Person außerhalb des Schiffes den Wogen preisgegeben erscheint(Sinnbild der göttlichen Hilfe für die gläubige Seele oder des Schiffleins der Kirche). Dann wieder eine Darstellung der hl. Eucharistie: ein Dreifuß als Tisch(der altchristliche Atlar), auf demselben ein Fisch und zwei Brote, zu beiden Seiten sieben Körbe, an die wunderbare Brotvermehrung erinnernd.(Der Fisch— IXOYE— erinnerte bekanntlich mit den fünf Buchstaben des Wortes an:„Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser“.) Die Auferstehung des Lazarus(Sinnbild der Auferstehung zum ewigen Leben). Ein Delphin am Dreizack gespießt(der Dreizack galt als Geheimsymbol des Kreuzes Christi). Das Bild des guten Hirten bildet den Mittelpunkt der Deckenbemalung, wie er den Mittelpunkt des christlichen Kultus und aller bildlichen Darstellungen ist. In der zweiten Sakramentskapelle finden wir unter den Bildwerken abermals das Wasserwunder des Moses und das Bild des Fisches, dann aber die Taufe Jesu(als Kind dargestellt: Sinnbild der Gotteskindschaft durch die Taufe) durch Johannes, im Hintergrund die Taube, in deren Gestalt sich der hl. Geist auf Christus niedergelassen hatte, und die Heilung des 88 Jahre lang kranken Mannes am Badeteich Bethesda, dem der Heiland gesagt:„Nimm dein Bett und wandle!“ Man sieht den Geheilten mit dem Bett auf der Schulter enteilen. Man faßt wohl mit Recht dies Bild als Symbol des Bußsakramentes auf, da der Kranke nicht aus dem Wasser wiedergeboren wurde, sondern nach Bekenntnis seines Leidens durch das Wort des Herrn, und das Wort Jesu:„Sündige nicht mehr!" bezog sich nicht auf die Erbsünde, sondern au des Kranken persönliche Sünden. Von drei weiteren Bildern weist eines wieder auf das Altarssakrament: Um einen halbrunden Tisch mit dem Fische darauf sitzen sieben Personen, wieder stehen Brotkörbe davor. Rechts daneben zwei Oranten. ein Widder und ein Holzbündel(Abrahams Opfer als Vorbild des Kreuztodes Christi und der Messe als Fortsetzung desselben), links davon eine Darstellung der Messe selbst: Auf dem Dreifußtische liegt ein Brot und ein Fisch, zur Seite steht ein Mann, in das vornehme griechische Pallium gekleidet, der die Hand wie zur Segnung nach dem Brote ausstreckt(Konsekration), daneben ein Orante(die verklärte Seele versinnbildend, die Eucharistie ist das Unterpfand der künfeigen Herrlichkeit). Sodann folgt ein Bild: Christus als Gesetzgeber mit der offenen Rolle in der Hand, und eines: Die Samariterin am Jakobsbrunnen. Endlich finden wir oben die bildliche Darstellung der Geschichte des Propheten Jonas, die auch sonst öfter uns noch begegnet(als Symbol des drei Tage und drei Nächte im Grab gelegenen, dann auferstandenen Heilandes). Auch in der dritten Sakramentskapelle kehren die gleichen Symbole wieder, eine Grabinschrift erinnert an eine Verwandte der hl. Cäcilia: Cäcilia Fausta, die Gemahlin des Sergius Alexander, der ihr hier das Grab bereitet hat. Wir setzen nun unsere Wanderung fort und kommen in die„Kapelle der fünf Heiligen“, die im Bilde in einen Lustgarten tretend dargestellt sind, über jedem steht der Name mit dem jedesmaligen Zusatz„in pace“. Es sind Dionysias, Nemesius, Procopius, Eliodora, Zoé. Rechts und links von einem großen Arcosolium(so nennt man große tiefe Gräber mit einem Bogen darüber, über oder vor solchen Gräbern der Martyrer wurde wohl die hl. Messe gelesen) erinnern die beiden Pfauen(deren Fleisch als unverweslich galt) an die Unsterblichkeit. Hier wurde wohl eine Arcadia bestattet, deren Namen„in pace“ noch zu lesen ist. Auf etwas längerem Wege gelangen wir zu den Lucina=Krypten. Auf dem Wege dahin treffen wir schon das Arcosolium der keuschen Susanna: ihre Freisprechung und die Verurteilung ihrer zwei Verleumder ist im Bilde dargestellt Doch nun sind wir im ältesten, aus der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts stammenden Teil der Kallistus=Katakombe, am Begräbnisplatz der Lucina Pomponia aus dem alten Adelsgeschlecht der Graecini, die mit den Pomponiern verwandt waren. Die kunstvollen Malereien erinnern hier an die berühmten pompejanischen. Hier finden wir u. a. die älteste malerische Darstellung der Taufe Jesu. In der zweiten Lucina=Krypte erblicken wir u. a. an der Decke Daniel, zwischen zwei Löwen betend. Die merkwürdigste Darstellung dieser Krypte ziert aber die Rückwand: die sog.„Eucharistischen Fische". Vor 2 einander zugekehrten Fischen steht je ein Korb mit Broten und einem Glase, in welchem roter Wein schimmert(die in Brot und Wein gefeierte Eucharistie). Merkwürdige Inschriften im Gange zu den Lucina=Krypten beweisen das hohe Alter dieser, die besonders ausgeprägt aristokratischen Charakters sind. Die Grabstätte des hl. Papstes Cornelius, von der wir schon sprachen, befindet sich in einer hohen Nische eines nun folgenden Ganges. Hier hatte de Rossi, der größte aller Katakombenforscher nach Bosio und vor Wilpert, Marucchi u.., seine Ausgrabungen begonnen, die uns das meiste Licht über die Katakomben brachten, gerade hier fand er die lateinische Grabinschrift des heiligen Papstes in zwei Strecken, die weit von einander entlegen waren, sie sind auch hier treu nachgebildet. Papst Damasus hat sie versaßt, sein Nachfolger Siricius die Grabnische mit Marmor verschlossen. Zu beiden Seiten des Grabes sind Bilder in byzantinischem Stil angebracht: der hl. Papst Sixtus mit Bischof Optahus und die Heiligen Cornelius und Cyprianus. Ihre Bildnisse stellen uns die Form und Beschaffenheit der alten Bischofsgewand vor Augen. Damit haben wir den Pilgergang durch die Kallistus=Katakomben vollendet. Die folgenden Katakomben sind nur zum Teil fertiggestellt, doch ihre wichtigsten Erinnerungen sind bereits vorhanden. Weiterwandeln steil ab zum Taufbrunnen in de Pontianus=Katakombe den Weg, welchen au jeder erwachsene Täufling in der ersten Zeit der Kirch machen mußte. Hier ist absichtlich so tief gegrabe worden, um auf natürliches Wasser zu stoßen und auch diese interessante Sehenswürdigkeit getre wiederzugeben. In den Taufbrunnen ist ein mit Edel steinen besetztes gemaltes Kreuz eingesenkt(die Tau verdankt ihre Wirkung dem Kreuze), neben ihm stehe zwei Leuchter(Licht des Glaubens) und alpha un omega(der Gekrenzigte ist Anfang und Ende unsere Heiles), daneben die Taufe Christi durch Johanne Durch den Lichtschacht von oben strömt magisch da Licht auf die dunkle Fläche des Taufwassers. Wieder emporgestiegen, besuchen wir in der Kat kombe der hl. Priscilla die„Kapelle de Einkleidung“, so genannt von dem Gemälde, da als Einkleidung einer sich der Jungfräulichke weihenden jungen Christin gedeutet wird: Links sit der Bischof, der das Gelübde entgegennimmt von d Jungfrau, die den Schleier bereit hält. und an dere Seite(wohl) ein Zeuge steht. Rechts davon in de Mitte steht eine verklärt zum Himmel blickende Oran (Sinnbild der Gnadenfülle oder der Kirche) und no weiter rechts eine Mutter mit dem Kinde(wohl d Gottesmutter). Die Deutung, daß es sich hier eher u eine Trauung handelt, wo dann die Orante die beten Hausfrau und die Frau mit dem Kinde die Mutt darstellen würde, dürfte kaum befriedigen. Die nun folgende„griechische Kapelle“ wi so genannt wegen der hier gefundenen griechisch Inschriften. Bis jetzt ist hier nur das bedeutend Bild fertiggestellt, es ist der Ruhm Wilperts, es n Gle ie Nde d ien Lehrek lab in: 1910 wir an bracht. Mit Freude ist die Genauigkeit mit welcher der Band über das Jahr 1500 ang getreten ist. Er ist nach denselben berdährten sätzen wie seine Vorgänger ausgearleite#. auch in mehreren Mitarbeitern ein Personen eingetreten ist. Während auf die Abteilung Dr. wissenschaft“ infolge der Krankheit des Bearbe## Verzicht zu leisten war, hat der Artikel mit dem überraschenden Reichtum seines Inhas. Ersatz dargeboten. In sämtlichen Abhandlun 1. Kirchliches Leben, 2. Politisches Leben, 3. c und wirtschaftliche Fragen, 4. Wissenschafter Literatur, 6. Kunst werden die maßgebenden En# nungen besprochen. Aus dem kirchlichen Leben sei besondere vorgehoben die Leistung des Professors Dr. Schia# ler, Mitglied des österreichischen Herrenhauseg welcher die vielfach verwickelten religiösen nisse des alten Kaiserstaates klar geschildert wersAls mustergültig möchten wir bezeichnen die Arnaüber Gesetz und Recht, sowie über BildungsweiDie Veränderungen in der Zivilprozeßordnung. wie die Bemühungen zur Umgestaltung des## rechts werden dem Leser übersichtlich und klar„ rollt. Und weit eingehender gelangen Unterrich und Bildungswesen zur Besprechung. Zum Tei## es neben vielen preiswürdigen Bestrebungen wenige Tatsachen betrübender Natur, die hier hüllt werden. Neben der Theologie hat besonzdie erste aller Geisteswissenschaften, weis die Grundlage alles höheren Wissens bildet. Philosophie, eine recht ansprechende Darstellung dus Professor Geyser in Münster gefunden. Wir hofien dieser geistvollen Feder noch häufig an dieser zu begegnen. Aus der Abteilung Kunst verdienen die Artikel über Musik eingehende Beachtung.# Hilfsmittel für jeden, der im öffentlichen Leben i und rasch solide Belehrung wünscht, ist das Jahrbunentbehrlich. Chronik, Totenschau und Register leichtern den Gebrauch. Die Ausstattung steht der Höhe der Zeit. Kunst. Edmund Steppes. Siebzehn Bilder. Mit einen Geleitworte von Wilhelm Kotzde. Herausgegeben von der Freien Lehrervereinigung für Kunstpflege. Preis 1 Mark. Mainz 1910. Verlag von Joseph Sch Wer Steppes'sche Kunst verstehen will, muß offenes Auge für die Wunder der schönen Gotte#natur haben; er muß zu lesen verstehen im Zaube des Morgengrauens und im Abendgold, sein Gem darf nicht unempfindlich sein gegenüber dem#### heimnisvollen, Rätselhaften in der Schöpfung, das froh und so feierlich stimmt. Steppes' starke Seite die künstlerische Wiedergabe dessen, was er in weiße voller Stimmung geschaut am murmelnden Wiese bach, der durch eine Welt des Wachsens und Blühe sich hindurchschlängelt, was er geschaut auf sonnige Hügel und in einsamer, tannenumrauschter Felsla schaft. Die Behandlung der Wolkenmotive— Stey# malt mit Vorliebe bei bedecktem Himmel— verlei den Bildern infolge der eigenartigen Lichtwirkm einen zauberischen Reiz. Es ist ein frohes Genieh# das uns überkommt beim Betrachten der Bilder, man muß sich freuen, daß der außerordentlich nied# Preis der weitesten Verbreitung dieser Kunstgabe, eine vornehme Würdigung des Künstlers und sein Schafiens darstellt, die Wege ebnet. Maynt Gartenbau. Die Verschönerungsvereine und ihre gärtnerist Aufgaben. Praktische Winke eines Nichtfachmannt für Liebhaber=Gärtner von Hermann Littmann, ehe Vorsitzenden des Verschönerungsvereins zu Marb an der Lahn. Preis 80 Pfg.(von 10 Exemplaren je 75 Pfg., von 30 Exemplaren ab je 60 Pfg.). keinem Gebiete hat der Dilettantismus wohl u# Berechtigung als auf dem gärtnerischer Betätigun Da den mittleren und kleineren Orten meistens kei so großen Mittel zur Verfügung stehen, um die### stellung und ständige Ueberwachung der mannigfach öffentlichen Anlagen wirklichen Berufskünstlern übertragen, so dürfte diese den meist aus Laien gebil deten Verschönerungsvereinen zufallen. Ist dam einerseits ihre Berechtigung, ja Verpflichtung öffentlicher gärtnerischer Betätigung erwiesen, so n den ihnen zum andern aber auch wiederum er#### Pflichten auferlegt. Da will nun die vorliegen kleine Schrift helfend eingreifen und durch die in niedergelegten, in mehr als 40jähriger praktische Tätigkeit gesammelten Erfahrungen des Verfassen dazu beitragen, den vielen im Dienste der schönerungsvereine Tätigen neue Anregung und### lehrung verschiedenster Art zu geben. Besonders## ten sich die Verschönerungsvereine die Verteilung Büchleins an ihre Mitglieder angelegen sein lasch entdeckt zu haben. Es stellt die„Brotbrechung“(inch panis), also die hl. Eucharistie selbst dar. Oben halbrunden Tisch sitzt der Priester und bricht Brot, um es an sieben Personen, darunter eine### auszuteilen. Nahe dieser Kapelle ist das älten Madonnenbild der Katakomben:„Maria dem Propheten Isaias“ zu sehen. Vor der Mutter dem Kinde steht ein Mann und weist auf einen Stin über dem Kinde.(Isaias prophezeit das„Ausoch eines großen Lichtes“.) Nun sind wir wieder im Vorraum angelangt am Schlusse unserer Wanderung. Aber links von Treppe ist noch ein Raum, wo wir noch zwei Cäciliebilder antreffen, Kopien von Mosaiken aus der dan lienkrypta jenseits des Tiber, stimmungsvolle moder Bilder, und schließlich gelangen wir noch in ein kleine Katakombenmuseum, wo Inschriften und andere Au tümer sich befinden, die sich wohl bald mehren durfm wenn die Gelegenheit, solche hier würdig zur zu stellen, bekannt wird. Zwei Stunden fast hat unser Rundgang gedaut, bei dem uns sachkundige kirchengeschichtliche und historische Erläuterungen von unserm Führer, hochw. P. Gietmann S. J. zuteil wurden, der auch glied des beratenden Komitees für die Valkenbu### Katakomben ist und zugleich Uebersetzer des trefstig“ Führers durch diese Katakomben, den P. Hage““ zie verfaßt hat. Wir sind nicht müde geworden von Wanderung, denn des Sehenswerten und die beizi# Erinnerungen Wachrufenden gab es so viel, ond das Schwinden der Zeit gar nicht bemerkte. Wer“ Schreiber dieses die Katakomben in Rom geseh““, muß anerkennen, daß hier auf kleinerem Raunt“ um so mehr im Zusammenhange all das zusam getragen ist in Naturtreue und mit andachtsvollet wissenhaftigkeit, was in Rom unsere Bewunde“ und Andacht weckt. Mit Malern, Bildhauern zwanzig Arbeitern ist das große Werk unter“ des genialen Architekten Dr. S. J. H. Cuypek“ Roermond seit Dezember vorigen Jahres en heutigen Stand gebracht worden. Von den kn Katakombengängen unterscheiden sich die nur durch vielfach weitere Aushölung und die“ Farbe des Sandsteins gegenüber dem braunen schen Tuff. Wird der erwartete zahlreiche Bestn Katakomben Valkenburgs zur Tat, dann!“ ge#### sitzer wie das ihm zur Seite stehende Konssenzen## schlossen, die Katakomben nicht nur zu dern auch weitere hinzuzufügen. Es wird“ mäßiges Eintrittsgeld erhoben werden gung für größere Trupps von Besuchern. s9 802 iu. Vezmatte Wtiund Pg. P hius De estiagen 2. Lanh. Lisggiste und Lcerarsch= Geuge. Leti lechen burch, upsere Sim vos mit her a r ht. Sumagitelge, De Zeutz, 1Dut. P, biertge ghee Whnch G Bihct Bierck. Dienstag, 19. Juli 1919.(Binenz) Nr. 166. Abend=Ausgabe. 1. Blatt. Veh Ortze Ryyernyy Chefredakteur: Dr. C. Hommerich in Rachen. an die Redaktion welle man nicht mit einer Ramenbabruße## Fernsprechanschluß der Redaktion Nr. 362. Aelteste Aachener Zeitung. 62. Jahrgang. Retationsdruck und Verlag von Raadens Erben, Verlag des Eche der Gegenwart in dachen, Seilgraben 16. der Geschäftsstelle Nr. 69.— Telegrammadre se: Echo, Rachen. Sbomemaisbehingunger für auderdeutsche Länder erfrage man dei der goständigen Postanstalt, welchauch dn besellungen engegenmimms Direkter Se zug unter Kreuzband für Deurschland u. Oesterreich= Ungarn 75 Pfa. Postausland 85 Pfg. pro Woche. Prodenummern a. Wunsch. Anzeigen kosten 20 Bige für den Stadtbezirk dachen 15 Pig, die Hetitzeile. Anzeigen von Behörden, Notaren 2c., sowie Anzeigen über ösfentliche Verkäufe steis 20 Pis. Beflamss 60 Dig die Sella Der ferne Osten und der nahe Osten. Das russisch=japanische Abkommen haben sere Offiziösen freundlich begrüßt als eine zürgschaft für die Sicherung des Friedens im ruen Osten“ und die Hoffnung ausgedrückt, daß er Frieden auch den wirtschaftlichen Bestreungen zugute käme, an denen Deutschland im ertrauen auf die„offene Tür“ sich beteiligt. In hr bemerkenswerter Weise benutzt aber die ordd. Allg. Ztg.“ diese Gelegenheit, um unriedliche Preßstimmen abzuweisen. Die Beriedigung über die voraussichtlich gute Wirkung Abkommens, bemerkt sie,„wäre in Deutschuand reiner und mit größerem Nachdruck zum lusdruck gelangt, wenn nicht— schon vor Versssentlichung des Abkommens— in russischen und u französischen Blättern die Auffassung zutage betreten wäre, daß die russische Politik— im Beitz der Verständigung mit Japan— nunmehr im kuropäischen Orient eine gegen Deutschland und kesterreich gerichtete Wendung nehmen würde". Das offiziöse Blatt hebi ausdrücklich hervor, aß„diese Verschiebung der Tendenz des Abkomnens“ nicht von deutscher Seite herrühre. Es Ist bezeichnend, daß dem Verdacht einer deutschen Urheberschaft ausdrücklich vorgebeugt werden uß. Die Ränkeschmiede, welche sich der deutschseindlichen Presse bedienen, benutzen gern für ihre Zwecke die Vorspiegelung, daß die fraglichen Vermutungen und Befürchtungen von Deutschen hehegt und geäußert worden seien. So ist z. B. In Japan die„Nachricht“ verbreitet worden,„auf heutscher Seite“ habe man die Auffassung, daß England mit Hilfe des von ihm begünstigten ussisch=japanischen Abkommens eine antideutsche Quadrupelallianz stiften wolle. Auf solche Art bringt man die deutsche Politik in den Geruch der Bespensterfurcht und der Schwäche. Wir wollen uns demgegenüber nicht prah#erisch in die Brust werfen; aber eines dürfen wir bei aller Bescheidenheit wohl sagen: Die Gefahr iner deutschfeindlichen Balkanpolitik infolge der Intlastung Rußlands im fernen Osten braucht en deutschen und österreichischen Staatsmännern der Völkern den Schlummer nicht zu trüben. Wenn Rußland bisher bei seiner Balkansolitik nicht weit gekommen ist, so lag das nicht in der Bindung seiner Macht in Ostasien, sonern an der politischen, moralischen und mateiellen Erschöpfung des russischen Riesenreiches. err Iswolsky hat sich im vorigen Jahre redsich bemüht, der österreichischen Balkanpolitik ine Niederlage zu bereiten. Er hat auch vor der Heraufbeschwörung einer ernsten Kriegsgefahr ich nicht gescheut,— obschon damals das Abkomnen mit Japan noch nicht fertig war. Offenbar hat er durchaus nicht die Furcht gehabt, daß die Papaner den Frieden von Portsmouth brechen würden, wenn Rußland in einem europäischen Konflikt verwickelt wäre. Die europäischen Großächte, die von Herrn Iswolsky um Hilfe angeangen wurden, haben ihre Mitwirkung auch keineswegs aus Besorgnis vor einer zweiten Auflage des japanischen Vorstoßes abgelehnt, sondern einfach aus der Erkenntnis, daß Rußsand zurzeit unfähig ist zu einer Offensive, wäh#end Deutschland und Oesterreich eine formitable Macht repräsentieren. Die russische KriegsAnfähigkeit besteht nach dem neuen Abkommen bensogut fort, wie die deutsche und österreichische Viderstandsfähigkeit. Rußland kann eine unriedliche Balkanpolitik nur dann unternehmen, venn es in London und Paris Staatsmänner indet, die ihm die Kastanien aus dem scharfen Feuer holen wollen. Vorläufig ist keine Aussicht, daß die Fransosen sich entschlössen, wegen russischer Balkanbelüste sich in einen Krieg mit Deutschland zu stürzen. England würde schon eher einige Torpedos und Schiffsgranaten riskieren, aber die Entscheidung liegt doch schließlich bei den Landtruppen. Die friedliche Haltung der Franzosen ist teilweise durch deutsches Entgegenkommen, B. in der Marokkofrage, gefördert worden. Aber sie wurde zweifellos auch wesentlich gestützt durch die Erkenntnis, daß Rußland vorläufig ohnmächtig ist. Darum können wir dem ostasiatischen Kriege ein freundliches Andenken bewahren. Die Niederlage Rußlands im fernen Osten hat wesentlich dazu beigetragen, den Frieden im nahen Osten und in ganz Europa glücklich über die Gefahren der letzten Jahre hinwegzubringen. Deutsches Reich. ** Ein Gedenktag in doppelter Hinsicht ist der heutige 19. Juli. Vor hundert Jahren schloß Königin Luise von Preußen für immer die Augen. Wir haben diese Bedeutung des heutigen Tages an anderer Stelle schon eingehend gewürdigt. Im Sterbeorte der Königin, in Hohenziritz im Mecklenburgschen, fand am Montag nachmittag eine ergreifende Feier statt, der Tausende beiwohnten. Der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz, ein Großneffe der Königin, die Großherzogin und der Erbgroßherzog waren zugegen. Ferner nahmen teil das Staatsministerium, die Spitzen der Behörden, die Geistlichkeit, der Magistrat, der Senat, Schulen, Vereine und Korporationen aus Mecklenburg=Strelitz und den benachbarten preußischen Gebieten. Vierzig Jahre sind heute verflossen, seit der Geschäftsträger Frankreichs in Berlin die Kriegserklärung überreichte und damit die eisernen Würfel ins Rollen brachte, die zu dem großen Kriege und glorreichen Siege des deutschen Volkes im Jahre 1870/71 führten, in dessen Verlauf am 18. Januar 1871 in der Spiegelgalerie in Versailles König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser ausgerufen wurde. Zum 19. Juli 1870 hatte der König den Reichstag des Norddeutschen Bundes einberufen. Am Vormittag verlas er im Weißen Saal seines Schlosses die denkwürdige Thronrede. Am Nachmittag eröffnete Präsident Simson die Sitzung des Reichstages und erteilte dem Bundeskanzler, Grafen v. Bismarck=Schönhausen das Wort. Und dieser sprach:„Ich teile dem Hohen Hause mit, daß mir der französische Geschäftströger heute die Kriegserklärung Frankreichs überreicht hat.“ Stürmisches, schier endloses Bravorufen erscholl, Hochrufen und Händeklatschen von allen Seiten des Hauses und den Tribünen. Der Kanzler aber fuhr fort:„Nach den Worten, die Se. Majestät der König soeben an den Reichstag gerichtet hat, habe ich der Mitteilung dieser Tatsache nichts weiter hinzuzufügen.“ Abermals durchbrauste begeisterter Beifall den Saal. An demselben 19. Juli unterstellte der hochgesinnte König Ludwig von Bayern seine Armee dem Befehl König Wilhelms. Der Anschluß des deutschen Südens an den Norddeutschen Bund war damit besiegelt; die deutschen Stämme konnten nunmehr durch das gemeinsam vergossene Blut fest miteinander verbunden werden, der Reichsgedanke lebte mit Macht wieder auf, und über die Schlachtfelder von Weißenburg, Wörth und Spichern, von Metz, Beaumont und Sedan ging der Weg der siegreichen deutschen Heere nach Paris, bis am 18. Januar 1871 die siegreiche Einigkeit des deutschen Volkes in Waffen in der Einigung der deutschen Völkerschaften zu einem einigen Deutschen Reiche seine Ergänzung fand. ** Die neue Wahlrechtsvorlage? Eine Berliner Zeitung läßt sich melden, daß das Staatsministerium in seiner Sitzung am Samstag über eine neue Wahlrechtsvorlage Beschluß gefaßt habe, und daß die Ankündigung dieser Vorlage bereits im August erfolgen werde. — Ob die Meldung sich bestätigen wird, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlich klingt es nicht, daß jetzt, in der Zeit der ministeriellen Ferien, etwas Entscheidendes in der Sache geschieht. ** Die reichsländische Verfassungsfrage. Die„Straßburger Neue Zeitung“ will in der Lage sein, die wichtigsten Bestimmungen des neuen Verfassungsentwurfs für Elsaß=Lothrin= gen mitteilen zu können. Sie gibt an, daß staatssekretär Delbrück vor Antritt seines achtwöchigen Urlaubs über diese Frage sich vertraulich und unverbindlich mit den Ministern der größeren Einzelstaaten ins Benehmen gesetzt und mit verschiedenen Abgeordneten der größeren bürgerlichen Parteien Fühlung genommen habe. Nach den Angaben der genannten Zeitung wird die staatliche Gleichberechtigung Elsaß=Lothringens nicht gefordert. Es soll tatsächlich Reichsland bleiben. Infolgedessen wird keine stimmberechtigte Vertretung im Bundesrat gefordert. Die zum Bundesrat entsandten Kommissare sollen, wie bisher, konsultative Stimmen erhalten, aber in Sachen der eigentlichen Landesgesetzgebung endgültig mitstimmen dürfen. An der Stellung des Kaisers soll, wie auch anderweit gemeldet wird, nichts geändert werden. Der Wahlrechtsentwurf enthält nichts von einem Proporz. Auch ist das Reichstagswahlrecht nicht zugrunde gelegt. Es wird das allgemeine, geheime und direkte Wahlrecht gefordert, zwar ohne Pluralstimmen für Bildung und Besitz, aber mit Altersmehrstimmen. Die über 35 Jahre alten Wähler sollen zwei Stimmen erhalten. Vom 45. Lebensjahre ab erhält jeder Wähler noch eine weitere Stimme. Zur Begründung wurde den Abgeordneten gegenüber ausgeführt, daß damit alle Klassen der Bevölkerung und alle Parteien gleiche Wahlvorteile für ihre älteren Mitglieder erhalten. Im einzelnen lehnt sich der Wahlrechtsentwurf an die Bestimmungen des elsaß=lothringischen Gemeindewahlrechts an. Voraussetzung des Wahlrechts ist also nur ein dreijähriger Wohnsitz im Lande. Ob die Meldung zutrifft, wissen wir nicht. Mit Delbrücks Abreise von Berlin ruht die Verfassungsfrage vollkommen. Weitere Schritte werden bis zu seiner Rückkehr Anfang September nicht unternommen. ** Zum Bremer Bebel=Telegramm. Das vom Bremer Senat eingeleitete Untersuchungsverfahren gegen die vier Bremer Lehrer wegen des Telegramms, das Bebel zu seinem Geburtstag gesandt worden war, ist eingestellt worden. Eine völlige Aufklärung des Sachverhaltes und Feststellung der Tatsachen war nicht möglich. Es erfolgte deshalb auch keine Verweisung vor die Disziplinarkammer. Dagegen wurde den Lehrern auf Grund der gemachten Feststellung die Mißbilligung der Behörde ausgesprochen und jedem ein Verweis erteilt. ** Die Frage der Sonntagsruhe. Kürzlich gaben wir nach der„Rh.=Westf. Ztg.“ eingehende Mitteilungen über den Inhalt eines Gesetzentwurfes zur Regelung der Sonntagsruhe wieder, dessen Grundzüge zwischen dem zuständigen Reichsressort und dem preußischen Ministerium vereinbart worden seien. Es wird nun darauf hingewiesen, daß alle diese Einzelheiten über die künftige Vorlage auf Kombinationen beruhen. Eine endgültige Entscheidung über die Regelung der Frage ist noch an keiner amtlichen Stelle erfolgt. Die Regelung der Sonntagsruhe wird bereits seit längerer Zeit an den zuständigen Stellen erwogen. Es hat jedoch hauptsächlich an der Inanspruchnahme der sozialpolitischen Abteilung des Reichsamts des Innern mit anderen großen Vorlagen gelegen, daß die Frage noch nicht zum Abschluß gebracht worden ist. ** Vom neuen Heeresetat. Nach der„Berliner Post“ werden am 1. Oktober J. nach Maßgabe des vom Reichstage genehmigten Heeresetats von 1910/11 und auf kaiserliche Kabinettsorder hin neu errichtet: 1. Ein Kavalleriebrigadestab (38) bei der 38. Division in Erfurt, zu dem 2. tritt ein Kavallerieregiment(Jägerregiment zu Pferde Nr. 6) mit niedrigem Etat und dem gleichen Standort Erfurt. Außerdem wird der Etat der 3. Versuchskompagnie beim Luftschifferbataillon um 1 Offizier, 1 Vizefeldwebel, 12 Unteroffiziere und 57 Mann erhöht. Durch diese Heeresvermehrung sowie einige andere Etatserhöhungen werden für Offiziere an neuen Stellen geschaffen: 1 Brigade= und 1 Regimentskommandeur, 1 Stabsoffizier, 6 Rittmeister und Hauptleute, 19 Subalternoffiziere, 2 Aerzte und 3 Veterinäroffiziere. Zur Bildung des Jägerregiments zu Pferde Nr. 6 werden abgegeben vom 4. Armeekorps 1 Eskadron des Ulanenregiments Nr. 16, vom 5. 1 Ulanen=Eskadron, vom 9. 1 Husaren=Eskadron, von 6. und 11. je 1 Dragonerund Husaren=Eskadron. Die Zahl der zur Kriegsakademie jährlich zu kommandierenden Offiziere beträgt vom 1. Oktober 1910 ab 453. Die Zahl der zum Militärreitinstitut in Hannover Kommandierten wird vom 1. Oktober 1910 erhöht um zwei Oberleutnants oder Leutnants— darunter ein königlich sächsischer— für die Offizierreitschule. ** Landwirtschaftsminister Schorlemer und Finanzminister Dr. Lentze sind in Posen eingetroffen. Mit ihnen kamen Unterstaatssekretär Küster und Geheimer Regierungsrat Ganse aus dem landwirtschaftlichen Ministerium sowie Geheimer Finanzrat Busch aus dem Finanzministerium. Die Oberbeamten der Ansiedlungskommission und der königlichen Regierung, soweit sie zur landwirtschaftlichen Abteilung gehören, wurden noch gestern abend vorgestellt. Von Posen aus begaben sich die Herren unter Führung des Präsidenten der Ansiedlungskommission Dr. Gramsch in das Ansiedlungsgebiet bei Posen. ): Zwecks Abschlusses eines neuen deutschjapanischen Handelsvertrages werden Verhandlungen eingeleitet. Die deutschen Interessentenkreise wurden bereits vom Reichsamt des Innern beauftragt, ihre Wünsche bezüglich der sie angehenden neuen japanischen Zollpositionen kund zu tun. Oesterreich-Ungarn. ∆ Tschechische Ausschreitungen. Der Draht meldet aus Dux: Nach einer Versammlung wurden mehrere Deutsche von Tschechen mit Revolvern und Totschlägern angegriffen und niedergeschlagen. Die Ausschreitungen nahmen einen größeren Umfang an; die Geudarmerie hat zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. + Vom Weltpostverein. Der schweizerische Bundesrat hat den Postdirektor Rettner, gegenwärtig Vorsteher des deutschen Postamts in Konstantinopel und Leiter des deutschen Postwesens in der Türkei, zum Vizedirektor des Internationalen Bureaus des Weltpostvereins in Bern ernannt. Frankreich. Französische Hundstagsgeschichten. u. Paris, 18. Juli. Aus einem angeblichen Geheimbericht des aus Berlin abberufenen französischen Militärattachees bringt das„Paris Journal“ heute unter dem Titel: „Deutschland 1910“ eine aufgewärmte Geschichte, mit der man sich eigentlich nicht zu beschäftigen brauchte, wenn sie nicht an die Adresse Englands gerichtet wäre, um dort die Saat zu einer späteren Verständigung zwischen Deutschland und England auf dem Gebiete der Rüstungen zur See nicht aufgehen zu lassen. In dem Artikel wird die Disziplin in der deutschen Flotte in kein gutes Licht gesetzt, es wird von einem Schleudrian im Werftwesen gesprochen, die Stellung des Staatssekretärs v. Tirpitz wird für erschüttert erklärt, dem Kaiser wird ein starres Festhalten am weiteren Ausbau der Flotte in der bisherigen Weise nachgesagt und— last not least— der Regierung wird die Absicht unterschoben, bei Gelegenheit für das übervölkerte Deutschland in Frankreich Raum zu suchen. Zu diesem sensationellen Artikel ist zu sagen, daß er schon 4) Maria de victoria. lachend storischer Roman vom Bodensee von Fr. Wichmann. Das Mädchen blieb stehen. Steckte mehr als ein Herz hinter den Worten?— Schon lange hatte sie sa vergeblich nach Gregor Breitmiller umgesehen, n sie bestimmt unter der Menge zu finden gehofft. „Wie, du weißt von ihm, kennst ihn?“ frug sie beoffen.„ Will ich meinen. Bin doch sein Mitgesell und vund: Lucia wußte jetzt, wer in der Vermummung steckte. der Braun— der Sebastian Braun—, wahrhaftig.“ Wetzt kenne ich dich auch, Maske," warf bend ein,„aber warum hast du denn Lucias Liebwer nicht mitgebracht?“ Sie warf einen ungedulden Blick nach dem dunklen Zifferblatt der riesigen künsteruhr, deren Stundenzeiger bereits 3 Uhr nachVritage wies. mee 1ee dättet ihr mich früher zum Wort kommen lassen, ßtet Ihr's längst. Was ich sagte, ist Wahrheit.“ *Gregor wäre fort?“ fragte Lucia ungläubig und “ vochendem Herzen. Der Geselle mußte sich einen daß erlauben. Breitmiller war doch der beste, ruhigste io ehrbarste Mensch, der gewiß nicht an Untreue Wwie. Und gerade im Fasching sollte er sie verlassen wen, ohne eine Nachricht zu geben. #Nun, brauchst ja nicht gleich das Schlimmste zu enten, Mädel. Nach Konstanz ist er im Auftrage eres Meisters. 1120 Meg Gast aun2. Lucia atmete auf.„Uno wird valo zuruckmmen?" =Unter ein paar Tagen kaum. Soll ein neues Sbetbüchlein„Der große Rosengarten“ gedruckt were und hat die Stadt dafür 200 Gulden Vorschuß benigt. Da hat der Meister den Gregor gleich nach enstanz binübergeschickt, um Papier zu kaufen, das ns schon lange ausgegangen ist.".## -datt auch wohl warten können bis nach der Fast— da doch kein ehrlicher Christmensch an soleen Tagen arbeitet,“— schmollte Lucia.„Und was nbi er mir nachher für Botschaft senden?“ „=Schöne Grüße hat er mir aufgetragen,— und einen Kuß soll ich ausrichten.“— Der Hansel Fate lachend die Arme aus, um das Mädchen zu 9965. „Das hat er gewiß nicht getan,“ rief Lucia und entwischte ihm geschwind wie eine Katze.„Der Gregor richtet seine Küsse schon selber aus.“ Der Maskierte wollte ihr nacheilen, doch ein Haufe schreiender Buben drängte sich dazwischen und fiel mit Pritschen und Peitschen über ihn her. „Hansele, du Lump! Hast nit’wußt, das'Fasnat kummt. Hättest's Maul mit Wasser’riebe, Wär dir's Geld im Beutel bliebe, Hansele, du Lump!“ Und eine andere ausgelassene Schar, die den sich mühsam der von allen Seiten niederregnenden Schläge Erwehrenden noch weiter abdrängte, fiel mit dem Spottvers ein: „Narro, Narro, siebe si, Siebe, siebe Narre asi, Narro, Narro, Gigeboge, Was de saist, ist all's verloge, Narro!, 6551 Gärserstel. Lucia war bis an den erhöhten Burgersteig zurückgesprungen. Erst als sie sich von dem Verfolger befreit sah, blieb sie stehen und schaute sich nach der im Getümmel verschwundenen Freundin um. Da flüsterte eine tiefe männliche Stimme, deren heiß begehrender Klang sie erschandern machte, plötz„Wenn du keinen Schatz hast, Mädel, nimm mich!“ Sich umblickend, stand sie einen Augenblick wie erstarrt. Zwei große, dunkle, von verzehrender Leidenschaft glühende Augen senkten sich tief in die ihren; wie der Zauberbann einer schillernden Schlange, vor der der Fuß des Wanderers ohnmächtig stockt, ruhte der Blick auf ihr. Und ehe sie sich von ihrer Betäubung erholen konnte, hatte der Fremde die Arme ausgebreitet, sie an sich gerissen und einen feurigen Kuß auf ihre Lippen gedrückt. „Was fällt dir ein, Unverschämter!“ Sie hob die zierliche Hand zum Schlage. Doch wieder traf sie das dunkle Auge und lähmte ihre „Narrenfreiheit!“, tönte es ihr diesmal mit leise bebender Stimme entgegen.„Will auch mein Recht haben,— wie andere,— einmal im Jahre nur.— Und um dich könnte man wirklich zum Narren werden.“ „Das bist du schon,“ suchte sie ärgerlich zu spotten und wollte entfliehen, doch das Geflüster der Umstehenden, das ihr Ohr traf, hemmte ihren hastigen Schritt.„ „Sollte man nicht glauven, er wär's——“ „Ein schöner Mann,— grad' wie sie's erzählt haben—“ „Und in einem grünen Kleid,— wie ein Jäger—“ „Ein Fremder muß es sein. Niemand kennt ihn, — und trägt doch keine Maske.“ „Nach dem See soll er sich ja gewendet haben—“ Die Nächststehenden wichen scheu zurück. Mißtrauisch=angstvolle Blicke flogen von allen Seiten herüber. „Da hat er sich schon die Rechte gesucht,“ rief einer hämisch. „Freilich! Der Zauberer findet die Hexe.“— „Kein Zweifel, er ist'!“— „Der Fürst von Mammona!“ Ein Fürst! durchzuckte es Lucia, die von dem abergläubischen Gerede noch nichts vernommen hatte. Verschüchtert blickte sie nach dem jetzt ganz allein Stehenden hinüber. Eine Maske trug er nicht, aber der lange, tiefschwarze Bart, der Mund und Kinn umrahmte, und so wenig zu dem jugendlichen Gesichte paßte, schien ihr falsch zu sein. Sollte es wirklich ein verkleideter Fürst sein? Ehe sie sich von ihrem Erstaunen erholen konnte, geschah etwas Unerwartetes. Wenige Schritte entfernt standen, sich an dem Schauspiel des Narrentreibens ergötzend, die angesehensten Junker der Stadt, die Ochsner, Mader, Ungemut, Betz, Besserer, Horn, Reichlin=Meldegg und andere. Jetzt trennte sich einer von ihnen und schritt, die Hand am Degen, gerade auf den Fremden zu. Lucia erschrak.— Es war der Junker von Koler. Was wollte der?— Sie rächen an dem Zudringlichen, — ihre Ehre verteidigen, er, der selbst so ehrlos sie verfolgt und verleumdet hatte!— Wenn er das brauchte,— jeder andere wäre ihr willkommen gewesen,— nur der nicht. In quälender Spannung horchte sie auf, was sich weiter begeben würde. Und wirklich war es, wie sie vermutet. Schon eine Weile hatte der Junker das schöne Mädchen beobachtet. Wohl hatte er sie seit der kühlen Abweisung, die er erfahren, gehaßt, aber jetzt bei ihrem Anblick erwachte die alte Leidenschaft wieder in seiner Seele, und der ihr von einem Fremden geraubte Kuß erfüllte ihn mit brennender Eifersucht. Eben als der Fremde Miene machte, dem Mädchen von neuem nachzugehen, vertrat er ihm den Weg. „Halt, wer bist du?“ Der Schwarzbärtige stutzte.„Ein Narr wie du,“ entgegnete er dann in herausforderndem Tone. „Trag' ich ein Torengewand?— Wie kannst du sagen, daß ich ein Narr sei?“ „Weil du mit närrischer Frage mir in den Weg trittst.“ „So will ich dir auch gleich die Antwort geben, daß du ein frecher, unverschämter Narr bist. Zieh,— wenn du nicht willst, daß meine Hand dich Sitte lehre.“ Der grüne Jäger schien einen Augenblick zu zögern. Dann aber blitzten seine Augen düster auf und mit raschem Entschlusse rißz er den Degen aus der Scheide. „Das fallende Uebel über dich, frecher Junker! Frei bin ich wie du!“ Schwirrend und zischend kreuzten sich die blendenden Klingen. Doch ehe die Umstehenden, erschrocken über den jäh ausbrechenden Streit, zur Seite springen konnten, flog Lucia auf die Kämpfenden mit ausgebreiteten Armen zu.„Halt,— tötet ihn nicht!"— Und mit dem eigenen Leibe suchte sie den Fremden zu decken. Ein kurzer, seltsamer Kampf hatte ihre Seele durchtobt, ein Abwägen zwischen den zwei Männern, die da um sie das Schwert gezogen. Was hatte der Fremde denn Schlimmes getan?— Wenn auch in etwas dreister Weise,— er hatte doch schließlich sein Narrenrecht ausgeübt, und sie begriff selbst nicht mehr, warum sie ihm einen Augenblick so schwer gezürnt. Von einem stürmischen Gefühl hatte er sich hinreißen lassen, das war seine ganze Schuld, der andere aber, dessen häßlichen Charakter sie genügend kannte, haudelte nur in selbstsüchtiger Absicht. Der Junker erblaßte vor Wut. War das sein Erfolg, daß sie für den andern eintrat? „Machen wir ein Ende,“ knirschte er,„die Stadtwache kommt.“ „Da habt Ihr'!“— Ein schrilles Klirren, wie von berstendem Glase, begleitete den triumphierenden Ausruf. „Mein Schwert zersprungen,“ schrie der Junker außer sich,„das geht nicht mit rechten Dingen zu. Der Schelm sicht mit Teufelskünsten.“ (Fortsetzung folgt.) sehr alt ist, denn der Militärattachee hat schon vor zwei Jahren das gleiche Pampblet mit Hilfe eines teundes in die französische Presse bringen wollen, was ihm damals nicht gelang. Jetzt ist der Artikel frisiert und zugestutzt aufgewärmt erschienen. Das „Wirken" des Artikelschreibers ist, wie es an gut unterrichteten Stellen heißt, sogar der französischen Regierung schon bedenklich vorgekommen, und man bringt die zeitweilige Abberufung des Attachees mit dieser seiner Unfähigkeit objektiver Berichterstattung zusammen. Daß die Disziplin in der deutschen Flotte nichts zu wünschen übrig läßt, bedarf kaum der Hervorhebung, wenigstens für jeden, der deutschen Geist kennt. (*) Präsident Fallières empfing am Montag den Marquis of Northampton, der die Thronbesteigung Georgs V. zur Kenntnis brachte. Hiebei betonte er, König Georg werde sich glücklich schätzen, das herzliche Einvernehmen zwischen Frankreich und England andauern und wachsen zu sehen. Fallières erklärte, die französische Regierung werde nichts außer Acht lassen, um dies Einvernehmen unablässig zu kräftigen. (*) Die Affäre Rochette. Die Rolle des früheren Kabinettschefs Clemenceau in der Affäre Rochette wirbelt immer noch viel Staub auf. Verschiedene Blätter unterstreichen die Widersprüche, welche aus den bisher zu Tage geförderten Aussagen hervorzugehen scheinen. Es wird darauf hingewiesen, daß diese Zwischenfälle auf das Bestehen des Artikels 10 des Strafgesetzbuchs zurückzuführen sind, wodurch dem Polizeipräfekten auch richterliche Bejugnisse eingeräumt werden, ähnlich denjenigen, welche den Gerichtsbehörden vorbehalten sind. Aus allem, was bisher mitgeteilt wurde, geht speziell hervor, daß seitens der Gerichtsbehörde die Absicht bestand, vor der Verhaftung Rochettes eine Prüfung seiner Geschäftsbücher vorzunehmen.— Der Justizminister hat dem mit der Untersuchung der Rochette=Angelegenheit betrauten Kammerausschuß auf dessen Ansuchen verschiedene Berichte der Staatsauwaltschaft übergeben und gleichzeitig mitgeteilt, daß der Ausschuß auch von dem Ergebnis der über die Baissespekulation gewisser Kulissenhäuser eingeleitete gerichtliche Untersuchung verständigt wird. Der Oberstaatsanwalt Fabre hat verlangt, daß er vor dem Untersuchungsausschuß mit verschiedenen Zeugen konfrontiert werde, damit er die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen zurückweisen könne.— Der„Matin“ erklärt, er könne mit Bestimmtheit behaupten, daß der frühere Ministerpräsident Clemenceau den Polizeipräfekten Lévine beauftragt habe, die Lösung der Rochette=Affäre dadurch zu beschleunigen, daß er unverzüglich einen Privatkläger ausfindig mache. Italien. Die italienischen Studenten und die italienische Universität in Triest. □ Rom, 17. Juli. Seit einigen Tagen ist eine Gesellschaft von Triestinern in Rom, die sich angeblich im Namen der Wissenschaft und Kultur hier fetieren läßt, in Wirklichkeit aber nur neue irredentistische Kundgebungen veranlassen wollte. Diesen Augenblick halten hiesige Studenten für den günstigsten, um durch den„Vorstand des römischen Preßvereins“ folgendes„Kommuniqué“ veröffentlichen zu lassen: „Ein Komitee, das sich unter den Studenten der italienischen Universitäten gebildet hat, übermittelte diesem Vorstand(des Preßvereins) eine von zirka 5000 Studenten unterzeichnete„Erklärung“, damit diese dem Minister des Auswärtigen eingereicht werde, was bereits geschehen ist. Die Erklärung der italienischen Studentenschaft hat folgenden Wortlaut: Angesichts der neuen ungerechtfertigten Verzögerung, welche der Gesetzentwurf betr. die italienische juristische Fakultät seitens der österreichischen Regierung erfahren hat, protestieren die Studenten Italiens alle und treten aufs neue für das heilige Recht der Italiener Oesterreichs ein, eine vollständige Universität in Triest zu haben. Sie erlauben sich, Seine Exzellenz iden Minister des Auswärtigen) zu fragen, ob er es nicht für opportun halte, einzugreifen, damit 1. in Wien der Gesetzentwurf betr. eine in Triest zu errichtende juristische Fakultät angenommen werde, da nur in Triest, der einzigen italienischen Stadt, ein höheres Kulturinstitut in würdiger Weise Aufnahme finden könne, 2. damit, so lange Triest eine vollständige ttalienische Universität nicht zugestanden werde, die in Italien absolvierten Studenten anerkannt würden. Die Studenten Italiens erklären, daß sie, so lange diese Wünsche nicht erfüllt sind, die Agitation der Brüder unterstützen werden, die schon so viele Jahre mit Zähigkeit, Entsagung und Heroismus für dieses ihr Recht kämpfen.“ Zunächst möchten wir uns eine Frage erlauben. Dieses Manifest der 5000 Studenten(von 25,000 die in Italien existieren!) wurde dem„Vorstand des römischen Preßvereins“ eingereicht und von diesem veröffentlicht: was hat aber der„Vorstand des römischen Preßvereins“, dem übrigens auch eine große Anzahl von Ausländern als Mitglieder angehört, mit dieser „Erklärung" der Studenten zu tun? Freilich ist ja der Vorsitzende des Preßvereins der Deputierte Barzilai, bisher einer der größten irredentistischen Radaumacher! Wenn aber Herr Barzilai als Protektor dieser studentischen Kundgebung wirken wollte, weshalb tat er das nicht in seiner Eigenschaft als Depuerter, und maßte sich das Recht an, den„Vorstand“ des Preßzvereins mit dieser Affäre zu verwickeln? Herr Barzilai ist zwar seit einiger Zeit als Irredentist und Republikaner etwas zahmer geworden, da er ernste Absichten hat, früher oder später einmal Minister zu werden. Das ist aber seine Privatsache, und wenn er jetzt den Preßverein dazu benutzen möchte, um unter dessen Deckmantel seine irredentistische Agitation fortzusetzen, so sollten sich das die Mitglieder des Vereins, zu denen, wie gesagt, auch viele Ausländer gehören, ein für allemal verbitten! Was im übrigen die Erklärung der Studenten anbetrifft, so ist sie so wertlos, daß es wirklich kaum der Mühe lohnt, sich damit noch weiter zu beschäftigen. Der Minister Di San Giuliano sollte den Studenten diese ihre„Erklärung“ einfach retournieren mit dem Bemerken, daß sie erst etwas Ordentliches lernen müßten, bevor sie sich anmaßen könnten, der Regierung ihres Landes bezüglich der Führung der politischen Geschäfte ihre Instruktionen zu geben! Vortugal. Die Seeräuber mit den acht Maximgeschützen. + Lissabon, 17. Juli. In Lissaboner unterrichteten Kreisen verlautet, daß die Regierung über die Entwicklung der Verhältnisse auf der Insel Colowan sehr überrascht ist. Es hat sich nämlich bei Ausschiffung von Truppen der Kreuzer„Patria“ und„Macao" ergeben, daß die Seeräuber, die sich gegen die portugiesische Regierung in Macao auflehnten, nicht nur über eine moderne Bewaffnung verfügen, sondern daß sie mit ucht Maximgeschützen auf der Insel Colowan eine schwer einnehmbare Befestigung besäßen. Trotzdem die chinesische Regierung ihre Hilfe gegen die Seeräuber zugesagt hat, will die portugiesische Regierung dennoch in Peking aufragen, wie wohl„Seeräuber“ zu einer Bewaffnung kommen, die kaum bei den Regierungstruppen in China so vorzüglich durchgeführt ist. X Der Herzog=Regent von Brannschweig und Gemahlin sind mit dem Sibirischen Expreßzug von ihrer Reise um die Welt in Petersburg eingetroffen und am Bahnhofe von den Mitgliedern der deutschen Botschaft und dem russischen Minister des Aeußern empfangen worden. Der Herzog und die Herzogin haben sodann die Fahrt nach Zarskoje Selo fortgesetzt, wo sie Aufenthalt nehmen werden. D Germania docet. Dreißig türkische Offiziere fahren nach Wien, um in Oesterreich ihre militärischen Studien zu vollenden, und dreißig weitere Offiziere begeben sich zu zweijährigem Aufenthalt nach Deutschland, wo sie in verschiedenen Garnisonen Dienst tun werden. 2 Das Geheimkomitee. Die Pforte hat den diplomatischen Vertretern ein Communiqué über die Aufdeckung eines vom Scherif Pascha geleiteten Geheimkomitees gemacht. Die Entdeckung sei zu einer Zeit erfolgt, in der das Komitee noch in der Bildung begriffen gewesen sei. Die Verhafteten seien meist außer Dienst gesetzte Beamte, die durch das Komitee eine Aufbesserung ihrer Lage erhofften. Amerika. V Ein überfallener Minister. Nach einer Meldung der„Associated Preß“ aus Mauila wurde der Unterrichtsminister der Philippinen auf der Palawan= Insel von einer Bande Moros überfallen. Drei der Angreifer wurden von der Eskorte des Ministers erschossen. Afrika. ∆ Marokko. Aus Fes wird unter dem 15. ds. Ms. gemeldet: Die Berabera in der Umgegend von Tesa haben sich zur Bildung einer Mehalla vereinigt, die den französischen Vormarsch im Muluja=Gebiet aufhalten soll. Sie haben durch Ausrufer ankündigen lassen, daß sie während eines Zeitraums von 10 Tagen jeden Handelsverkehr mit der Grenze von Algerien unmöglich machen wollen. 9 Meuterei. Der„Morning Post“ wird aus Schanghai gemeldet, daß 90 bei der Polizei beschäftigte Sikhs infolge der Aufforderung eines eingeborenen Lehrers gemeutert haben. Sie wurden in das englische Gefängnis eingebracht. Volkswirtschaftliches und Soziales. ** Essen, 18. Juli. Die hier geführten Einigungsverhandlungen für das Baugewerbe im rheinischwestfälischen Industriegebiet führten zur Annahme eines neuen Tarifvertrags, der bis 31. März 1913 gelten soll. B. Hagen(Westf.), 19. Juli. Die gestern im hiesigen Rathaus geführten Einigungsverhandlungen in der Hagen=Schwelmer Metallindustrie haben zu einer Verständigung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geführt. Heute früh wird die Arbeit überall wieder ausgenommen werden. Der Eisenbahnerstreik in Frankreich. T. Paris, 18. Juli. Die Hoffnung, durch ein Entgegenkommen der Eisenbahndirektionen die Gefahr eines Eisenbahner. streiks beseitigt zu sehen, hat sich als trügerisch erwiesen. Die Delegationen der verschiedenen Eisen bahnkorporationen haben gestern eine wichtige Sitzung abgehalten, über deren Verlauf bereits telegraphisch berichtet wurde. Die Tagesordnung, die die Vertreter der Arbeiter angenommen haben, läßt erkennen, daß tatsächlich jeden Tag undzimtgichetnge allgemeine Arbeiterausstand auf bahnen Frankreichs zu erwarten ist. Das Entgegenkommen der Eisenbahndirektionen wurde also von den Arbeitnehmern für durchaus ungenügend befunden, so daß im Augenblick der Generalstreik als feststehend angesehen werden muß. Nur weiß man natürlich nicht, wann die Arbeiterführer es für opportun halten, in ihn einzutreten. Für Frankreich ist also ein Verkehrsstreik von geradezu verheerender Bedeutung in unmittelbare Nähe gerückt und es kennzeichnet die Stimmung, die in den Kreisen der Eisenbahnarbeiter herrscht, wenn man hört, daß auch die Angestellten der Untergrundbahn von Paris die Absicht haben, sich dem Streike anzuschließen. Man muß also mit einer vollständigen Brachlegung aller Verkehrsmittel rechnen, wenn nicht im letzten Augenblick es der Regierung gelingt, einen Waffenstillstand zwischen den Eisenbahndirektionen und ihren niederen Angestellten herbeizuführen. ): St. Etienne, 18. Juli. In den Grubenrevieren der Loire ist der seit langem bestehende Arbeitsvertrag von Seiten der Grubenarbeiter gekündigt worden. Der Syndikatssekretär der Grubenarbeiter richtete an den Präsidenten der Gruben einen Brief, in welchem er ihm mitteilt, daß, da die Verhandlungen über die Festlegung eines höheren Lohnes nicht zum Ziel geführt hätten, die Arbeiter den bisherigen Kontrakt ausheben. Die Regierung sieht der Entwicklung der Dinge mit großer Unruhe entgegen. V Neuyork, 19. Juli. Wie Reuter aus Ottawa meldet, ist auf der Grand Trunk Railway of Canada gestern abend 9,30 Uhr der Streik erklärt worden. — Die Differenzen zwischen den Eisenbahnbediensteten der Linien der Pennsylvania=Bahn östlich von Pittsburg und der Eisenbahnverwaltung sind im großen und ganzen beigelegt worden. J. Bilbao, 18. Juli. Die ausständigen Bergarbeiter haben beschlossen, den allgemeinen Ausstand zu proklamieren, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Man glaubt, daß der allgemeine Ausstand morgen oder übermorgen beginnen wird. Aus der Umgebung. * Weisweiler, 18. Juli. Für die Besetzung der Bürgermeisterstelle Langerwehe=Weisweiler ist Herr v. Scheibler, zur Zeit Bürgermeister von Lorch a. Rh., in Aussicht genommen. * Erkelenz, 18. Juli. Im nordwestlichen Teil unseres Kreises ging in dieser Nacht ein schweres Gewitter mit Hagelschlag nieder. Der Blitz traf in Matzerath um 2 Uhr den Kamin an der Schule, ging in den Nachbarstall über und erschlug dort zwei Ziegen. Auf dem Wege nach Matzerath zertrümmerte der Blitz mehrere Telegraphenstangen. Provinzielle Nachrichten. * Cöln, 19. Juli. Die Referendarprüfung bestanden gestern die Rechtskandidaten Matthias Cader, Theodor Eigel, Rudolf Geller und Friedrich Koenig, alle aus Cöln, sowie Robert Krups aus Wald, Kreis Solingen. * Schlebusch, 18. Juli. Die Werkleitung der Karbonitfabrik gibt über den Brand folgende Darstellung: „Der durch den Blitzstrahl verursachte Brand konnte in der Zeit von fünf Minuten abgelöscht werden, so daß der Brand weder eine größere Ausdehnung angenommen hat, noch eine Gefährdung der Fabrikanlage bestand. In Schlebusch lief jemand von Haus zu Haus und rief den Bewohnern zu, sie möchten sofort die Häuser räumen, da die Karbonitfabrik in Gefahr sei, in die Luft zu fliegen.“ Wie die Werkleitung ferner mitteilt, hat sie bei der Polizei Anzeige erstattet, um die Bestrafung dieses Mannes herbeizuführen, da weder eine größere Ausdehnung des Brandes zu befürchten gewesen sei, noch eine Gefahr für das Werk vorgelegen habe. * Hitdorf, 18. Juli. Bei der Pferdereinigung im Rhein wurde gestern ein 40jähriger Mann mit drei Pferden von der Strömung erfaßt und in den offenen Strom hinausgerissen. Er verschwand samt den Pferden in den Fluten. Die Leiche ist noch nicht gelandet. O Düsseldorf, 18. Juli. In dem dichten Gedränge auf dem Kirmesplatze kamen, nach dem„Düsseld. Gen.= Anz., nicht weniger als 31 Kinder ihren Eltern abhanden. Die Polizeiwache auf dem Kirmesplatze glich zeitweise einer Kinderstube. * Essen, 19. Juli. Auf der Zeche„Ludwig" in Rellinghausen verunglückten gestern morgen gegen 8 Uhr durch Steinfall aus dem Hangenden drei Bergleute. Zwei konnten nur als Leichen zutage gefördert werden, während der Dritte schwer verletzt zum Krankenhause geschafft wurde. * Lünen, 18. Juli. Hier hat sich ein entsetzliches Ereignis in der Familie des Maurers Daniel Blum, Sedanstraße 33, zugetragen. Der Ehemann Blum, dessen Frau, zwei Kinder und ein Kostgänger, der Lehrhauer Heinrich Penz, aßen am vorigen Freitag Pilze. Alsbald erkrankten alle 5 Personen an Pilzvergiftung. Nach Anwendung von Gegenmitteln wurden alle fünf erkrankten Personen am Samstag ins Marienhospital gebracht. Dort sind nun unter den entsetzlichsten Schmerzen gestern der Eheman seine beiden Kinder und der Kostgänger.#####. ben, während die Frau zur Zeit noch hofing darniederliegt. Alle stammen aus Ungarn." Vermischte Nachrichten. (:) Unwetternachrichten. Schwere Gewitte, Wolkenbrüchen herrschten vorgestern und geß. bestern sch Amsterdam und dem Haag. Große Ueberig, mungen wurden herbeigeführt und auch sane, Schaden angerichtet. Ein Blitz zerstörte den##“ stein eines Krankenhauses; der Patienten bemags sich eine Panik. Aus dem ganzen Lande werden witterunfälle gemeldet. Die telephonischen und graphischen Verbindungen sind größtenteils gesz.! Ein furchtbares Gewitter, das gestern in Antwerniedergegangen ist, hat großen Schaden angeria. Der Blitz schlug wiederholt ein. Der starke Regen ursachte Ueberschwemmungen. Zahlreiche Keller## unter Wasser. (:) Eisenbahnunglück. Auf der Station Blauk, see fuhr Montag nachmittag beim Rangieren ein ladener Güterwagen ins Stationsgebäude und Stützen des Hauses nieder, so daß das Gebäuz, vollständig demoliert wurde. Die Apparat=„ Möbel des Zimmers, in das der Wagen fuhr, wurzerstört. Personen wurden nicht verletzt. Gerichtszeitung. * Berlin, 18. Juli. In dem Prozeß Ball uns nossen bejahten die Geschworenen nur die Schulztr, wegen Meineids bezüglich des Angeklagten BienBezüglich des Angeklagten Sinnreich wurden# Schuldfragen verneint. Biernath wurde zu neu# naten Gefängnis verurteilt, von denen drei Ma auf die Untersuchung angerechnet wurden. Siunwurde freigesprochen. Die„Köln. Ztg.“ bemers dem Prozeß: Dieser nunmehr eendete Prozeß grell in das skrupellose, gemeingefährliche Treitgewisser Gründerkreise Berlins hineingelenc Ball, der sich unmittelbar vor dem Urteil in seinZelle erhängt hat, hatte in einer ganzen Reiben Gründungsplänen, wie in einer Ausstellungshalgalerie oder eines Haltestellenanzeigers, die erford liche Solidität und Ehrlichkeit im geschäftlichen### kehr vermissen lassen. Ein Streit mit seinem frühe Sozius hat zu seiner Anklage und zu der oben nannten Bestrafung von Balls früherem Angestel geführt, der sich mit dem Ball des Meineids schn gemacht hatte. Oeffentliche Wetterdienststelle. Nrm mittl. Tagestemp. Aachens vomn 18. Juli 14#### Mittlere Tagestemperatur gestern: 00.0 C. Höchste Temperatur gestern 21,6 C. Niedrigste Temperatur heute 15,2 C. Niederschlagshöhe seit gestern morgen 34.2 mm. Sonnenscheindauer gestern:.0 St. Wetteraussichten bis Mittwoch abends 9 Uhr: Weiteres Nachlassen der Regenfälle und Uebe gang zu wechseluder Bewölkung bei mehr nordm lichen Winden und Abkühlung. KEPEE AUTSASBILT Tourenwagen: Stadtwagen: Kleino Wagen: Lastwagen: Omnibusse Geschäftswagen" Bootsmotoren Luftschiff- und Flugmotoren BENT&a C Rheinische Gasmotoren-Fabrik Aktiengesellschaft. Mannheim Filiale in Cöln a. Rh.: Hohenzollernring 21/23. Erhevung des Sarges der hi. Blutzeugin Corona I. Aachen, 19. Juli 1910. Bei den mit Genehmigung des hochw. Herrn Kardinals und Erzbischofs Dr. Fischer und des Stiftskapitels vom Karlsverein unter der Leitung des Regierungs= und Geheimen Baurats Kosbab und des Regierungsbaumeisters Erich Schmidt aus den Mitteln der Provinzialverwaltung im Juni unternommenen Arbeiten der Ausgrabung ist man im Münster auf den Bleisarg der hl. Jungfrau und“ Blutzeugin Corona gestoßen. Kaiser Otto III. hat denselben, 997 vom ersten Römerzug heimkehrend, der von ihm hochverehrten Pfalzkapelle Karls des Großen in Aachen zum Geschenk gemacht und an der Nordseite des Sechzehnecks beigesetzt. Bereits 1843 ist der Sarg unter dem Stiftspropst Gottfried Claessen durch den Direktor der königlichen Museen von Olfers Gegenstand einer Untersuchung geworden, indes machten die Fortschritte der kirchlichen Altertumswissenschaft, die eindringenden Forschungen im Gebiete der karolingischen Kunst und die Ausbildung technischer Vervielfältigungsmittel eine neue Prüfung des Sarges und seines kostbaren Inhaltes durchaus notwendig. Am Samstag, den 25. Juni, nachmittags 3 Uhr, wurde zur Erhebung des Sarges geschritten. Dabei waren anwesend: 1. Regierungspräsident Dr. von Sandt, 2. der Stiftspropst apostolischer Protonotar Dr. Bellesheim, 3. der Präsident des Karlsvereins Landgerichtspräsident Geh. Oberjustizrat Ludwig Schmitz, 4. der örtliche Bauleiter, Regierungsbaumeister Erich Schmidt, 5. Professor der Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule in Aachen Dr. Max Schmid, 6. Stadtverordneter Architekt Karl Schmitz, 7. der Direktor des Kaiser=Karlsgymnasiums Dr. Scheins, 8. päpstlicher Goldschmied Bernhard Witte, 9. Photograph Gerhard Mertens. Der Bleisarg mit den Reliquien ruhte in einer Tiefe von 2,73 Metern. Seine Länge betrug 1,55 Meter, die Breite 0,59 Meter am Fußende und 0,63 Meter am Kopfende. Die Höhe betrug 1,85 Meter. Der Sarg ist ausgestattet mit einem Pultdach, über welchem vier gewaltige Steine lagen, und zwar drei ganz los, während nur einer im ursprünglichen Mörtel gebettet lag. " Bei der Eröffnung und Verschließung des Sarges im Jahre 1843, worüber Carl Faymonville„Der Dom zu Aachen“, München 1909, Seite 128, nach den im Kultusministerium aufbewahrten Protokollen eingehend berichtet, hat man den Sarg nicht verschlossen, sondern nur mit dem Pultdach einfach bedeckt. Der Druck der schweren Belagsteine hat die Schmalseiten des Sarges auseinandergerenkt, was zur Folge hatte, daß eine Menge Erdschutt in das Innere des Sarges eingedrungen ist. Im Erdschutt and man zwei kleine Knochen eines Fußes, aber von ganz anderer Farbe, als die der CoronaReliquien. Offenbar sind sie mit dem Erdschutt von oben in den Sarg eingedrungen. Der vornehmlichste Fund im Innern des Sarges besteht aus zwei Büchsen von verzinntem Eisenblech. Dieses 1843 un glücklich gewählte Material hat den zerstörenden Einflüssen der Umgebung nicht widerstanden. Beide Büchsen fand man fest verschlossen. Die größere wurde in der Sakristei durch den Goldschmied Witte in Gegenwart des Stiftpropstes unter Beobachtung der liturgischen Zeremonien vermittels Säge geöffnet. Durch Petroleum gereinigt, wies sie die Inschrift auf: Joseph Claessen, 1841(?). Bei der Entleerung dieser Büchse ergab sich eine große Masse einer Mischung von schwach glänzenden Metallstückchen, Humus, Holzteilchen und Ueberbleibseln menschlicher Gebeine. Der Geruch der Masse war harzig, ihr Aussehen schwarz. Von Nässe gänzlich durchtränkt, hat die Masse, nachdem sie ausgetrocknet worden war, eine gelbliche Farbe angenommen. Eine genaue Durchsuchung derselben führte zur Aufdeckung der noch vorhandenen Gebeine der hl. Corona. Gemäß dem von Herrn Dr. med. Winands erstatteten medizinischen Gutachten enthalten die Gebeine 1. EndNagelglieder von Fingern oder Zehen, 2. Mittelglieder von Fingern oder Zehen, 3. Teile von kurzen Röhrenknochen, 4. Zahnkronen. Diese großen Religuten wurden durch die kunstsinnigen Schwestern vom armen Kinde Jesu in Aachen auf Seide gebettet. Die kleinere der im Coronasarg aufgefundenen Büchsen wurde an Ort und Stelle der Ausgrabung geöffnet. Der Stiftspropst bemühte sich, sie ihres Inhaltes, der 1843 leider auf Papier geschriebenen Urkunde, zu entleeren. Das Papier war vollständig verwesen und zerfloß in Atome. Ungeachtet aller Anstrengungen vermochte man nicht einen einzigen Schriftzug zu lesen. An beiden Büchsen waren infolge der Feuchtigkeit die Siegel gänzlich aufgelöst. Im übrigen hatte der Rost beide Büchsen bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Zur weiteren sicheren Aufbewahrung der hl. Reliquien wurden vier ihrer Größe entsprechend Bleikapseln angeschafft und außerdem die obengenannte, nach Absonderung der Reliquien verbliebene Masse in einem Beutel von Seide eingeschlossen. Dieselben werden in den nächsten Tagen in den Coronaschrein eingelassen werden. Die über den ganzen Vorgang aufzunehmende Pergamenturkunde wird zunächst in einen Glasbehälter und dann in einen Bleiverschluß eingelassen. Damit das Andenken an den vormaligen Ort des Sarges gegenüber der Krämertüre nicht verloren gehe, wurde an dieser Stelle eine lateinische Pergamenturkunde in die Erde gesenkt, in welcher die Erhebung und Versenkung des Coronasarges im Jahre 1910 bezeugt wird. weiten Kreisen der Vertreter der Kunstwissenschaft, Kunstgeschichte und Altertumswissenschaft gab sich alsbald das Verlangen kund, den kirchen= und kunstgeschichtlich bedeutsamen Coronasarg nicht mehr in die Erde zu versenken, sondern vielmehr im Interesse der Religion, der Kunst, insbesondere der Aachener Ortsgeschichte und vorzüglich der Frömmigkeit der Nachener Katholiken im Münster dem Publikum zugänglich zu machen. Aus diesem Grunde beschloß die Ausgrabungskommission des Karlsvereins in ihrer Sitzung vom 30. Juni, in welcher anwesend waren 1. der Stiftspropst, 2. der Direktor des KaiserKarlsgym asiums, 3. Regierungs= und Geheimer Baurat Kosbab, 4. Geh. Baurat Prof. Frenzen, 5, Prof. Dr. Schmid, 6. Pros. Dr. Savelsberg, 7. gierungsbaumeister Erich Schmidt, dem Stiftskapitel eine in diesem Sinne abgefaßte Bitte zu übermitteln. Am 4. Juli 1910 hat das Stiftskapitel diesem Antrag seine Zustimmung erteilt, während der hochw. Herr Kardinal und Erzbischof Dr. Fischer durch Schrei vom 9. Juli unter Beidrückung des großen erzbi# lichen Insiegels dem Schrein der hl. Corona in Schatzkammer des Münsters dauernd seine en angewiesen hat. Es braucht kaum erwähnt zu werden, das Bleisarg nach dem Vorgange des Karlsschreins des Marienschreins einer künstlerisch ausgestant Umhüllung bedarf. Und wenn dieselbe auc jene künstlerisch vollendeten Schreine nicht witd anreichen werden, so muß sie doch der hohen der hl. Reliquien entsprechen. Der katholischen völkerung Aachens soll bald Gelegenheit geboten“ den, ihr Scherflein zu einem Kunstwerke beizuste“ das bestimmt ist, das Andenken an eine Jund und Blutzeugin, aber auch an eine der hehrsten stalten der alten deutschen Kaiser in unserer stadt festzuhalten. Den Tod für Christus erlitten hat die hl.“ in Umbrien unter dem Kaiser Marcus Antonius(161—180). Noch heute wird sie it heil. Leopardus in der Kirche zu Osimo in Ub im ehemaligen Kirchenstaat, verehrt. Otto IIh. welcher Teile der Reliquien beider Märthttt Utricoli in Umbrien nach Aachen zur brachte. Am 30. September jährlich beseht Kollegiatstiftskapitel zu Aachen in Meßopse“ Tageszeiten das Gedächtnis des hl. Leopot beim Kaiser Julian dem Abtrünnigen(361—= Stelle eines Kämmerers bekleidete, wegen Glaubensfestigkeit hingerichtet und in Utrtch“ graben wurde. Hoffentlich ist der Tag nicht mehr fern, an der Wunsch seine Erfüllung gewinnen wit“ Stiftsherr Dr. Kessel in seiner auch heute nr“ tenswerten Schrift„Geschichtliche Mitteilung““ die Heiligtümer der Stiftskirche zu Nachen im Jahre 1874 Ausdruck gegeben hat. Et wäre wünschenswert, daß diese heiligen Gevtt“. bald erhoben und, der Praxis der kathollso entsprechend, zur Verehrung der Gläubigen“ würden.“ f Dr. Alphons Berrt““ Apostol. Protonotar, Propst des? Stiftskapitels zu Christine— Anna— Jakob— Martha Mir pruntio in hervorragender Auswahl. EEUNMAAD TIETZ'• AKTIENGESELLSCHATT. MAGGIS P- Wertel 10• Die Besten! 19527 Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute nachmittag 5½ Uhr unsern lieben Bruder, Neffen, Onkel und Schwager, Herrn * de4 Ober-Postassistent a.., nach langem mit der größten Geduld ertragenen Leiden, versehen mit den Sterbesakramenten der röm.-kath. Kirche, im Alter von 48 Jahren zu Sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Haaren, Cöln-Ehrenfeld und Eschweiler, den 18. Juli 1910. dem Hachhandel. Das neueste, vollständigste und preiswerteste Lexikon zu M 100.— *" P•— KonversationsZkikonl Dritte Auflage- Ncht Bände M 100.— Reich illustriert a fhelsaunsKansiss herders KonversationsLexikon bält die Mitte zwischen den grosen und kleinen Ceziha— bistet in seinen acht Bänden hinreichend Stoff für jebermann— glbt Die Betonung, Nussprache und das Geschlecht der Wörter an— erscht in seinen durchweg neu angefertigten Karten einen Atlas— bilbet in feinem Original-Einband eine Sierbe jeber Bibliothek Vorrätig und zu beziehen— auch gegen Teilzahlungen- durch die Buchhandlung von Nachen, Kleinmarschierstr.—10, Fernsprecher 477. Die Beerdigung findet Donnerstag den 21. Juli, vormittags 9 Uhr, vom Sterbehause Haaren Hauptstraße 105 aus statt.— Die feierlichen Exequien sind gleich nachher in der Pfarrkirche. Sollte Jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so diene diese als solche. W W AE Atelier K TÖE K TANTSE I bestorben: Joseph Nierendorf, 87., Meckenheim.— Karl Meuthen, 72., Mehlem. Johann Georg Schmitz, 66 JI., Koblenz=Neuendorf.— Pfr. Peter Meyers, 59., Urmitz.— Frau Johann Siebert, geb. Charlotte Claßen, 79., Düren. Bekanntmachung. Die Weberstraße und der Boxgraben werden wegen #eerung vom 19. bis 23. ds. Mis. für den Wagenverkehr Besperrt. m Aachen, den Wer Königl. Belsizei=Prüstdent, Dr. Nollau, Regierungsassessor. Bekanntmachung. Die Ludwigs= und Monheimsallee werden wegen ##eerung vom 20. bis 23. ds. polld für den Bggenverkehr Sesperrt. Aachen, den 18. Juli 1910. Königl. Polizei=P Plampa In Pfund-Paketen mit Zugaben, der beste, billigste und daher empfehlenswerteste Rallerersalz und Raller zusatz. Erhältlich in den meisten Kolonialwarenhandlungen. Triumph-Kaffee-Rösterei Franz Zentis, Aachen. 19529 er =Präsident. arn gelel Dr. Nollau, Regierungsassessor. 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Gesamtsitzung der Handelskammer. 1. Eingänge. 2. Postscheckwesen. 3. Summarische Packetauf= lieferung. 4. Einführung des=Kilo= pakets. 5. Einrichtung einer direkten Telephonleitung nach Berlin. 6. Postamtliche Bezeichnung von Aachen=B. 7. Detarisierungs=Angelegenheiten. 8. Verbesserung der Eisenbahnverbindung AachenLuxemburg. 9. Gebühren= Ordnung im neuen Eisenbahn=Gütertarif. 10. Zollabfertigung von Wein nach der neuen Weinzollordnung 11. Mißstände im zollfreien Grenzverkehr. 12. Abänderung des Reglements der KonditionierAnstalten. 13. Anfrage des Reichsmarineamtes betr. Bestimmungen über Tuchverdingungen. 14. Verfügung des Herrn Regierungspräsidenten betr. Ankündigung von Ausverkäusen im Sinne des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. 15. Autrag auf Späterlegung der Geschäftsöffnung an Sonntagen. 16. Revision der Drogenhandlungen im Geschäftsverkehr mit Arzneimitteln außerhalb der Apotheken (.=Erl. vom 13./1. 1910). 17. Antrag der hiesigen kaufmännischen Verbände auf Bewilligung von Sommerurlaub für Angestellte. 18. Einrichtung eines Handlungsgehilsenausschusses bei der Handelskammer. 19. Aenderung des Stations= namens Geilenkirchen. 20. Benennung von Sachverständigen. Hierauf geheime Sitzung. Aachen, den 19. Juli 1910. Der Vorsitzende: Dr. ing. Carl Delius. Aachener Kranken=Unterstützungs=Kasse selhst, Haubverlenester. uaun Monatspers, am 2. Montag j. M. im Rest. Fröhlich, Wirichshongardstr. 55. Anmeld, beim 1. Vorsitzenden Jar. Lermeister, # v.: 4. übr. beka am 2. 55. Anmeld. beim Crefelderstr. 12, sowie bei den ekannten Vorstandsmtigl Palias-Kalung Berlin. Kaufmann Wilhelm Strehlau. 15. 9. 10. Dresden. Nachlaß des Fischwarenhändlers Karl Gustar Gießner gen. Albrecht. 4. 8. 10. Eisenach. Malermeister Georg Nicolai. 18. 8. 10. Emden. Kaufmann Georg Däne. 8. 8. 10. Erfurt. Nachlaß des Engrosschlächters Wilhelm Hoffmann. 10. 8. 10. Essen. Ruhr. Bernh. Lauf & Co., G. m. b.., Automatenfabrik, G. m. b. 23. 8. 10. Frankfurt a. M. Alois Robert Kumpf, All. Inh. der Firma„Süddeutsche Lichtdruckanstalt Heinrich Kumpf“. 2. 8. 10. Fürth, Bayern. Kaufmann Hermann Epperlein. 10. 8. 10. Hohensalza. Uhrmacher Alfred Bischoff. 4. 8. 10. Kalkberge, Mark. Marie Hülsebeck, geb. Ullmann. 10. 8. 10. Lechenich. Jakob Weinbach, Wirt in Liblar. 3. 8. 10. Leipzig. Nachlaß der Buchhalters= und Kassiererswitwe Ida Lina Greiff, geb. Jungk. 18. 8. 10. Lötzen. Viehhändler Ludwig Nickel in Widminnen. 9. 9. 10. Marienberg, Sachs. Marienberger Knopffabrik Pompe u. Esser. 30. 7. 10. Recklinghausen. Schuhwarenhändler Wilhelm Dröghoff. 30. 7. 10. — Händler Johann Dembski. 28. 7. 10. Sonnenburg,.=M. Schuhwarenhändler Gust. Junge aus Kriescht. 21. 9. 10. Springe. Bäckermeister und Gastwirt Friedrich Seiden= sticker in Bennigsen. 15. 8. 10. Stade. Händler Johannes v. Stemm. 10. 9. 10. Straßburg, Els. Tapezierer Kamill Heyler. 4. 8. 10. Zwickau, Sachsen. 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Petage„Die LautWat. 825 Marz min Bell. 32 kutgabe C).50 Mark. Dienstag, 19. Juli 1910.(Bincenz) . 2. Blatt. Chefredakteur: Dr. A. Hommerich in Nlachen. Zuschriften an die Redaktion wolle man nicht mit einer Namensadresse Fernsprechanschluß der Redaktion Nr. 362. Aelteste Aachener Zeitung. 62. Jahrgang. Rotationsdruck und Verlag von Raatzers Erben, Verlag des Echo der Gegemwart in dlachen. Seilgraben 15. Fernsprechauschluß der Geschäftsstelle Nr. 62.— Telegrammadre se: Echo, Aachen. Bborummaibebiagenger für auberdeutsche Länder erfrage man dei der zuständigen Postanstalt, welche auch die Bestellungen entgegennimmt Direkter Bezug unter Kreuzband für Deutschland u. Oesterreich= Ungarn 75 Pig., Postaus land 85 Pig. pre Woche. Probenummeen a. Wunich. Anzeigen kosten 20 Blz: für den Stadtbezirk dachen 15 Pfg. die Petitzeile. Anzeigen von Behorden, Notaren 2c., sowie Anzeigen über offentliche Verkaufe stets 20 Pfz. Rellamen 60 Pig, die Zeila Lokalnachrichten. Nachen, 19. Juli 1910. - Die Dreilägerbach=Talsperre bei Rötgen. Der Architekten= und Ingenieurverein zu Aachen hatte auf gestern nachmittag zu einer Besichtigung der Dreilägerbach=Talsperre unter Führung des kleiters, des Herrn Regierungsbaumeisters Schoelvinc, eingeladen. Der Aufforderung waren nur wenige Herren gefolgt, was eigentlich bedauerlich war, denn der Ausflug nahm bei schönstem Wanderwetter einen höchst anregenden und genußreichen Verlauf. In halbstündigem Marsch— unterwegs gesellten sich Herr Regierungsbaumeister Schoelvinck und mehrere Herren seines Stabes zu uns— erreichten wir von Roeigen aus die Sperrmauer. Nachdem kurz der Zweck und die Grundzüge der Anlage erläutert worden waren, wurden die Arbeiten besichtigt. Da gings stellenweise sehr laut her. Vor der Mauer sehen wir eine große Schuppenanlage mit Baumaterial für vierzehn Tage im voraus. Hier wird das Material für die Nauer, die schon zu stattlicher Höhe emporgewachsen ist, gemischt: 1 Teil Zement, 1½ Teile hydraulischer alt, 2½ Teile Traß, 7 Teile Sand und 9 Teile Schotter. Ursprünglich sollte die Mauer in Stein ausgeführt und dazu das an Ort und Stelle gebrochene Naterial verwandt werden. Allein der Stein erwies sich wenn auch als ausnahmsweise hart, so doch als weniger lagerhaft, weshalb er für Mauerwerk ungeleignet erschien. Der Beton wird zu einer plastischen Rasse verarbeitet und größere Steine in diese miteingepackt, um das spezifische Gewicht des Betons zu Die Bereitung des Materials geht, wie schon angedeutet, an Ort und Stelle vor sich. In vier Steinbrechern wird das Gestein zerkleinert, teils zu Schotter, teils zu Splitt und Sand verarbeitet. Nur etwa die Halfte des benötigten Sandes wird hier nicht gewonnen, sondern aus der Geilenkirchener Gegend herbeigeliefert. Das ganze Material wird, soweit es nicht bezogen werden muß, von der Fundstätte, den Steinbrüchen, bis zur endlichen Verwendung in der Mauer Ammerfort auf einem höchst praktisch angelegten Gleisetz befördert. Eine Lokomotive schleppt die Steine us den Steinbrüchen bis an die Steinbrecher, aus diesen fällt das zerkleinerte Material in Kippmagen, die es bis an die Mischapparate bringen. Aus den Mischapparaten gelangt nun die fertige Masse auf ieselbe Weise bis an die Mauer. Je nach ihrer Bestimmung bleibt sie unten zur Verwendung in den Bundamenten oder wird mit eigenartig konstruierten, Schräglaufenden Aufzügen nach oben auf die Mauer befördert und dort abgeschüttet. Nun beginnt die Arbeit der Stampfer. Sie haben den Beton fest zu Schichten. Aber obwohl eine Menge Menschen emsig #ätig sind, geht diese Verrichtung bei der großen AusGehnung des Unternehmens scheinbar nur langsam wor sich. Man wird daher noch in dieser Woche Veruche mit automatischer Preßluftstampfung machen. Die Lieferantin dieser Stampfer garantiert für eine Arbeitsleistung von 10 chm pro Stunde. Es werden fünf Stampfer in Gebrauch genommen, und man hofft damit die Arbeitsleistung von 300 auf 350 chm pro Tag u bringen. Eine zwei Kilometer lange Kleindampfbahn verbindet die Arbeitsstätte mit der Staatseisenbahnstation Roetgen. Täglich werden von dort 30 Wagons Material herbeigebracht. Alles in allem schreiten die Arbeiten so rasch voran, als unter den gegebenen Verhältnissen nur möglich ist. Trotz der Dicke der Sperrmauer— ihre Stärke bbeträgt unten 26 m, oben 3 m— wird das Mauerwer verfahrungsgemäß doch bis zu einem gewissen Grade Durchlässig bleiben. Es gilt natürlich, eine möglichst große Dichtigkeit zu erzielen. Man hat daher außer seinem Drainagesystem, das das Sickerwasser durch keinen Sammelkanal dem Hauptstollen zuführen soll, san der Wasserseite einen wasserdichten Verputz aufebracht und diese Fläche außerdem mit Asphaltfilz #achitekt) isoliert. Die Betonfläche an der Luftseite Dder Mauer wird steinmetzmäßig verarbeitet. Der Ueberfall wird abweichend von der bisher bevorzugeten Art seitlich hergestellt; sein Wasser soll über Mastaden dem Schlehbach zugeführt werden. An die Besteigung der Sperrmauer schloß sich eine Begehung des kahlgehauenen Sperrengeländes an. Es zum Teil bereits völlig ausgerodet, zum Teil für pren letzten Prozeß, den der Boden vor der Stauung gourchzumachen hat, vorbereitet. Da die Talsperre Trink= gwasser liefern soll, mußte nämlich die ganze Vegetation Avertilgt werden. Alles Holz wird gefällt, die Wurzeln Nausgegraben und der Humus entfernt. Die letzten sbrennbaren Ueberbleibsel sind zu Stößen geschichtet, auber die vor der Verbrennung der Humus geworfen ###nd so mit in Asche verwandelt wird. Ein Bild wie baus der Köhlerzeit! An den Hängen ziehen sich lange blaue Rauchschlangen, das Tal liegt zum Teil wie in goichtem Nebeldampf. Hier und dort kann man wahr#men, daß die Bereitung des Bodens nicht ohne genergische Eingriffe und erhebliche Kosten möglich sein wird. Das sind die Stellen, wo das Moor in ziemlich liefen Schichten lagert und sein schwarzes Wasser in die Drainagegräben sickern läßt. Glücklicherweise sind soiche Hindernisse nicht unüberwindlich. Nach einer karken halben Stunde sind wir in der Nähe des Voreeckens angelangt, das schon angestaut ist, da vom “ Oktober ab Wasser an die Industrie vertragsmaßig abgegeben werden und auch Betriebswasser für den Bau der Hauptsperre stets in genügender Nenge und ausreichendem Drucke vorhanden sein muß. Später wird das Vorbecken gute Dienste leisten, event. fur einige Tage den Wasserbedarf liefern, wenn einmal die große Sperre bei Reinigungs= oder Reparaturebeiten außer Betrieb gesetzt werden müßte. Mit broßem Interesse besichtigte man die Probefiltermlage am Fuße des Vorbeckendammes— sogenannte imerikanische Schnellfilter, geliefert von der SuccroOesellschaft. Die Versuche werden teils mit, teils %ne Chemikalien gemacht. Ueber ihre Resultate heute (von ein Urteil abzugeben, wäre verfrüht. Es wird sic in der Hauptsache natürlich auf möglichst keimfreie Leschaffenheit des Trinkwassers, aber auch auf seinen Leschmack ankommen. Den Besuchern wurden Trinkeroden verabreicht, die zwischen dem unfiltrierten und lutrierten Wasser eine erhebliche GeschmacksverbesseZung wahrnehmen ließen. Die Frage, mit welchem SPstem, ob schnell oder langsam(mit Sandfiltern, wie neistens bisher) filtriert werden soll, bleibt also einstweilen noch offen. Die Dreilägerbach=Talsperre soll bis zum 1. Okder nächsten Jahres ganz fertiggestellt und in Betrieb Eelommen sein. Die Schieberanlage wird noch diesen 5#%st eingebaut werden, damit evtl. vorher eine proaetische Stauung vorgenommen werden kann. Die nieder des Vorbeckens sind selbstverständlich schon in Die Leitung des Baues ist seitens des Schoef.“ Nachen dem Herrn Regierungsbaumeister erreicinck anvertraut, die Oberleitung führt Herr Geh. Baurat Frentzen. Die Ausführung der Anlage ist der Firma Aktiengesellschaft für Betonbau Diß& Co. in Düsseldorf übertragen, deren Oberingenieur, Herr J. Fluck, die umsichtige Organisation und der rasche Fortgang der Arbeiten hauptsächlich zu verdanken ist. Ueber die Maße der Sperranlage sind unsere Leser schon durch den„Wandersmann“ in der Sonntagsnummer von 21. Mai orientiert worden. Wir wiederholen nur kurz, daß die Mauer etwa 40 m hoch, oben 350 m lang und 3 m breit, unten dagegen 26 m stark wird; der Stauinhalt ist auf zirka 4,000,000 chm (Gileppe 6 Mill.) berechnet; das gefüllte Becken wird eine Fläche von 332,000 qm bedecken. J Auf den rheinischen Philologentag, bezw. auf die sich anschließenden Erörterungen kommen wir nur ungern noch ein letztes Mal zurück; wir halten uns aber dazu für verpflichtet, weil uns von einem maßgebenden Ausschußzmitglied ein Schreiben zugeht, das geeignet ist, einige Aufklärung darüber zu bringen, wie einerseits der Ausschuß behaupten konnte, allen hiesigen Blättern eine Verteilung ihrer Ausgaben anheimgestellt zu haben, und anderseits uns von einer solchen Möglichkeit gleichwohl keinerlei Mitteilung geworden war. Es heißt in diesem Briefe:„Der Ortsausschuß hatte vier Herren damit beauftragt, sich mit den hiesigen Zeitungen in Verbindung zu setzen, ihnen Begrüßungsartikel zur Verfügung zu stellen und sie zu bitten, die Nummer am Begrüßungsabend zur Verteilung zu bringen. Es scheint, daß bei Ihnen— und auch beim„Pol. Tagebl.“— die betressenden Herren den Wunsch des Ausschusses unklar oder nicht an der richtigen Stelle zum Ausdruck gebracht haben.... Ich kann kaum annehmen, daß die Zeitungen von all der Mühe und den aufgewendeten Kosten bei solchen Tagungen irgend einen Nutzen für ihr Blatt erwarten dürfen; ich glaube nicht, daß eine der Zeitungen, die lange Berichte über unsere Tagung gebracht haben, auch nur einen Abonnenten dabei gefangen hat. Deshalb meine ich, gebührt den Zeitungen, die von unserer Tagung so liebenswürdig Notiz genommen haben, unser uneingeschränkter Dank, den ich bei dieser Gelegenheit auch dem„Echo“ für seine ausführliche und schöne Berichterstattung aussprechen möchte.“— Wir haben bereits erwähnen müssen— um salschen Auslegungen von anderer Seite entgegenzutreten— daß uns dieser Dank schon vorher zum Ausdruck gebracht worden war. Wir verzeichnen aber diese Wiederholung gern mit Genugtuung, weil sie dem selbstlosen Handeln der Presse bei der Kongreßberichterstattung im allgemeinen so rückhaltlos gerecht wird. Im übrigen halten wir die Angelegenheit nunmehr für erledigt. * Eine Königin Luise=Gedächtnisfeier veranstaltete gestern die hiesige Lehrerinnenbildungsanstalt. Das Programm zu der Feier war in passendster und sinnigster Weise zusammengestellt; die Ausführung war 19. Juli. Die gestern über Frankreich und Westdeutschland lagernden Tiefs haben sich nach Osten weiterbewegt. Ihr Vorüberziehen verursachte im westlichen Deutschland Regenfälle, die zum Teil mit Gewittererscheinungen verbunden waren und im mittleren Rheintal, im Aachener Talkessel sowie am Nordabhang des Venn außergewöhnlich stark auftraten(Dortmund 63, Bonn 51, Arusberg 48, Aachen 34 mm). Heute morgen ist die Witterung allenthalben trübe und vielfach regnerisch; es ist gegen gestern etwas Abkühlung eingetreten, da über Nordwestdeutschland nach dem Vorübergang des Tiefs die Winde nach Norden gedreht haben. Von der Nordseeküste her beginnt Aufklaren einzutreten. Im Ditzens Saison=Theater, Haaren, findet heute (Mittwoch) großes Kinder= und Familienfest mit anschließender Verlosung statt. Eingesandt. Mehr Polizeischutz. Eine der unsichersten Straßen der Stadt scheint seit einiger Zeit der Friedrich=Wilhelmplatz zu sein. Nahezu jede Nacht wimmelt es dort von einem wenig angenehmen Publikum. Zahlreiche Passanten, besonders Studenten in Couleur, werden angerempelt, mit Faustschlägen, Schlagringen, Fußtritten usw. behandelt. Die Schutzmannschaft erscheint erst, wenn sie von Zuschauern aus den Seitenstraßen herbeigeholt wird. In einem Falle erklärte der Beteiligte:„Wir können nichts machen, die ganze Steinstraße ist heute nacht wieder auf den Beinen und wir sind machtlos.“ Drängt man darauf, daß wenigstens der Name der Täter festgestellt werde, so passierte es gar mehrmals, daß man wegen verursachten öffentlichen Auflaufs protokolliert wird, oder, wie es geschehen, mit einem Strafmandat beglückt wird. Die einzelnen Schutzleute, die dort ihren Posten haben, sind wohl nicht für dieses alles verantwortlich zu machen, wahrscheinlich liegt der Fehler an der unrichtigen Verteilung der Wachtposten. Aus der Umgebung. * Uebach, 17. Juli. Das Verbandsfest des KreisKriegerverbandes Geilenkirchen in Verbindung mit der ersten Fahnenweihe des Kriegervereins Uebach nahm, wie schon kurz erwähnt, einen glänzenden Verlauf. Unter Beteiligung der Herren Offiziere waren anwesend 19 Vereine mit 14 Fahnen und 475 Kameraden. Drei Vereine führten die ihnen vom Kaiser verliehenen Fahnenbänder. Punkt 3½ Uhr fand die Paradeaufstellung und Abnahme der Parade durch die Veteranen, an deren Spitze der Protektor des Vereins Uebach, Herr Hauptmann a. D. Baron v. Brauchitsch zu Schloß Rimburg, statt. Der Parademarsch bot jedem Kriegerherzen einen wirklich erhebenden, unvergeßlichen Anblick! Wie stramm sie daherschritten in geschlossenen Reihen, jung und alt, ohne Ausnahme Männer, welche jahrein jahraus die geradezu tadellos. Was dem Fest einen besonderen in musterhafter kriegerischer Haltung! Reiz verlieh, war der Umstand, daß es bei herrlichstem.#... Hrt Begrüßung Sommerwetter auf dem großen Innenspielplatz stattfinden konnte. Die Deklamationen, Reigen und Gesänge der Schülerinnen gereichten den Lehrerinnen und dem Gesanglehrer der Anstalt, Herrn Mai, zu voller Ehre. Den Schluß der Veranstaltung bildete die treffliche, wirkungsvolle Rede des Herrn Direktors der Anstalt, Dr. Kelleter.— In den Volksschulen fand eine entsprechende Feier heute morgen statt. □ Ein heftiger Regen ging in der Nacht zum Dienstag über Aachen und Umgebung nieder. Gegen 4 und 5 Uhr fiel der Regen in einer hier lange nicht mehr beobachteten Stärke; er ließ gegen Morgen nach, setzte aber gegen 8 Uhr für kurze Zeit wieder ein. Soweit bekannt geworden ist, hat der Regen ernstlichen Schaden in unserer Stadt nicht angerichtet. Das Aachener Meteorologische Observatorium schreibt über die starken Gewitterregen: Die gestern über Westdeutschland und Frantreich erkennbaren flachen Teiltiefs haben sich rasch ostwärts weiter bewegt und ihren Weg vornehmlich über die nördliche Rheinprovinz und Westfalen genommen. Sie verursachten auf ihrem Vorübergang besonders im Vennvorlande, im mittleren Rheintal und im Sauerlande sehr starke Gewitterregen. So melden Dortmund 63(also in 48 Stunden 178 mm, gefallen am 17. und 18. Juli), Arnsberg 48, Bonn 54 und Aachen 31 mm. X Unglücksfall. Ein dreizehnjähriger Schüler fuhr am Montag auf seinem Zweirad die Jülicherstraße entlang, wobei ein gleichalteriger Freund hinten auf der Maschine stand. Beim Ausweichen vor einem Bäckerfuhrwerk kam der junge Radler zu Fall, wobei einer der Knaben unter das Gefährt flog. Ein Rad des letztern ging ihm über den linten Arm und verursachte einen Bruch am Handgelenk, während der andere Knabe eine klaffende Stirnwunde erlitt. # Abgefaßte Fahrraddiebe. Zwei aus Crefeld hier zugereiste Gelegenheitsarbeiter, die sich beschäftigungslos in der Stadt umhertrieben, hatten mit einem gleichgesinnten Genossen die Verabredung getroffen, alte Fahrräder zu stehlen. Es wurden daraufhin in einem ganz kurzem Zeitraume in der Gegend von Alsdorf drei wertvolle Fahrräder gestohlen, die dann in Aachen verkauft wurden. Jusolge eines glücklichen Zufalls kam die Polizei jedoch schon bald hinter dem Treiben der Farrradmarder, worauf es auch schon bald gelang, dieselben unter Schloß und Riegel zu bringen. § Eine unerwartete Aufklärung fanden fortgesetzte erhebliche Gelddiebstähle, die seit einiger Zeit bei einem in der Krataustraße wohnenden Geschäftsinhaber von einem unbekannten Diebe ausgeführt wurden. Die Geschäftsleute waren dadurch in begreifliche Aufregung versetzt worden, daß sie schon seit geraumer Zeit hindurch, und zwar nach fast jedem Ausgange, bei ihrer Heimkehr die unangenehme Wahrnehmung machen mußten, daß sie inzwischen bestohlen worden waren. Trotzdem die Schlösser nicht die geringste Beschädigungen zeigten, waren doch immer Geldbeträge, sogar bis zu 80 Mark, verschwunden. Am Sonntag versteckten sich zwei Kriminalbeamte in der Wohnung der Leute, worauf diese bald nachher in etwas auffälliger Weise das Haus verließen, um angeblich einen Spaziergang zu machen. Etwa eine Stunde nachher hörten dann die im Versteck liegenden Beamten, wie von außen ein Schlüssel in das Schloß der Tür gesteckt und letztere geöffnet wurde. Sich vorsichtig nach allen Seiten umblickend, trat ein Mann ins Zimmer, welcher sich sofort zum Ladenlokal begab und dort mittels eines Dietrichs die Thekenschublade öffnen wollte. Bei dieser„Arbeit“ wurde der Eindringling dann von den aus ihrem Versteck tretenden beiden Kriminalbeamten gefaßt. Es stellte sich jetzt heraus, daß es sich um einen in dem gleichen Hause wohnenden Bureauangestellten handelte, welcher dann abgeführt und in Untersuchungshaft gebracht wurde. Keiner hätte in dem Bureauangestellten den Dieb vermutet. X Meteorologisches Observatorium Rachen. Allgemeine Uebersicht der Witterung über Europa am Freunde rechtfertigen diese ausdrückliche Feststellung.“ — Das„Berl. Tagebl.“ war also auch hier wieder einmal„gut informiert“— wie immer. Vermischte Nachrichten. (:) Durch eine Explosion wurde die Fabrik in Friedrichshafen, die der Zeppelin=Gesellschaft das Gas liefert, vollständig zerstört. Durch die Explosion, deren Ursache nicht bekannt ist, wurden die Umfassungsmauern der Fabrik eingedrückt. Der technische Leiter des Betriebes war im Augenblick der Explosion nicht anwesend.—7 Leute wurden verletzt. Telegr. Börsenbericht des Echo d. Gegenwart. Kassakurse. Berlin. Juli. 18. 19. 18. 10. Fonds. 4% Aach.Anl. 98. 02000 00 000 00 4% Aach. Anl. oe 000 00 000 00 4% Rheinpr. 101 25 101 25 3½% do. XXVlI 9160 9160 4% Dt. Reichsanl. 18 102 10 102 10 3½% do. ky. 93 20 93 25 9% Dt. Reichsanl 8460 8460 4% Pr. Kona 18 1022510225 3½% Pr. Kona kr. 9330 9340 9% Preuss. Konn. 84 60 8460 4% Ital. Rente alte 000 001000 00 4% Oest. Goldr. 9910 9910 0000 0000 97.00 67 90 9550 4½% Oest. Papierr. 2# 4½% Oest. Silberr. 97 50 4% Port. Anl. 8889 67 80 4% Rum. Rente 80 95 50 5% Rum. am Rt. 102 00 102 00 4% Russ. 1880er A. 92 00 9210 4½% Russ. Anl. 05 100 50 100 30 4% Ung. Goldrente 95 20 95 20 4% Ung. Kronenr. 9210 92 00 3½%.--.94,06 90 75 90 70 4% Rh.-W. Fdk. 05 9930 9940 4% Rh.-W. Bdk 12 99 40 99 50 Eisenbahn-Aktien. Aachen-Mastr. abg. 00 00 0000 Aach.Kleinbahn kt 14800 14800 dito Genussscheine 60 00 60 00 Elektr. Hochbahr 121 30 121 30 Prinz Heinrichbahn 138 75/138 75 Gr. B. Strassenb. 184 25 184 25 Bank-Aktien. Berg.-Märk. Bank 164 00 164 00 Berliner Hand.-Ges 167 00 168 50 Darmstädter Bank 130 50 130 10 Deutsche Bank 251 00 251 60 .Eff.- u. Wechselb. 107 25 107 25 Disk. Comm.-Ant. 186 60 166 10 Dreedner Bank 15790 157 90 Essener Kreditbank 169 00/168 10 Industrie-Papiere. Luxemburg. Bank 170 75 170 80 Nat.-Bank f. D. alte 123 90 123 90 Oesterr. Kredit-A 210 00 000 00 Reichsbank, Di 14425 144 10 Rh.-W. Disk.-Ges. 126 20 126 20 Rh.-W. Bodenkred 169 90 169 75 Schaaffhaus Bank 144 80 144 00 Westd. Bodenkred. 154 80/154 80 Adler-Brau. Cin-R 112 2/8 Lisn Caenen:“ 206 00 204 00 109 00 109 25 Anglo-Cont Guans 386 00 386 50 Arenberger Bergw. 61 50 Bedburg. Woll-Ind###n0 172 58 Berl. Llektr.-Werke“ 64 50 65 26 Bochum Goasnahl 182 80 16; 89 Concordia Bergu 339 00/271 10 Consoldat, 382 50|874 75 Deutsch- Atl. Tel 126 50126 60 Deutsch-Lur Bgv. 618 Eo 610 Disch Gaeglühlicht 339 76/54 8 50 Disch. Spiegelglas Tgg g# 259 80 Deutsche Waffen S0S UU 870 00 Dortm. Union Va. G. 8375 93 20 Dynamit-Trust(4L 26176 40 Eschweiler Bergw. 488 00 188 00 Essener Steinkohle 183 90 185 00 Fag. Manstaedt V 218 25 218 60 Gasmotor Deutz 121 50 121 50 Gelsenkirch. Bgw 206 50 20760 Gerresheimer Olas 225 00 225 75 Ges. elektr. Untern 161 40 160 80 204 75/204 75 durch ven Dri, Beglutzung und Festrede am Festplatze, die ganze Veranstaltung wurde zu einer großartigen, imposanten Kundgebung, welche allen auf lauge Zeit unvergeßlich bleiben wird. Den Glanzpunkt der Feier aber bildete die zündende Weiherede des Herrn Hauptmann v. Brauchitsch. Herr v. Brauchisch führte ungefähr folgendes aus: Ihr habt Euch einen denkwürdigen Zeitpnnkt gewählt für Eure Fahnenweihe! Heute vor 40 Jahren reiste Napoleon, der Kaiser der Franzosen, zu seiner Armee und begann damit den Krieg. Die Franzosen meinten uns leicht zu schlagen und bald einzurücken in Berlin— statt dessen schlugen wir die Franzosen und nahmen Napoleon gesangen. Und wodurch wurde diese Reihe von Siegen von uns, von unserer Armee ersochten? Nächst der Hülfe des allmächtigen Gottes, durch die Treue, die vom General bis zum jüngsten Rekruten gehalten wurde, durch die treue Erfüllung des Fahneneides: Mit Gott für König und Vaterland!— durch die Bereitwilligkeit, Leben und Blut in jedem Augenblick einzusetzen für König und Vaterland!——— In Eurer Mitte lebt noch eine Anzahl von Männern, die die Schlachten mitgeschlagen haben, die mitgeholfen haben, daß ein Deutsches Reich existiert— haltet diese Männer in Ehren, habt Respekt vor Ihnen; denn diese Männer haben Großes, Tüchtiges geleistet. Ihr aber wollt und sollt erst etwas leisten, wenn es mal darauf ankommt. Wir Alten rechnen ja fest auf Euch, daß Ihr Eure Schuldigkeit tun werdet, aber noch seid Ihr uns den Beweis schuldig! Also Hochachtung vor den Veteranen!— Leider aber gibt es in unserem preußischen und deutschen Vaterlande eine Anzahl von Männern, die nicht der schwarz=weißen, sondern der roten Fahne folgen.— Männer, die vielleicht nicht hier bei uns auf dem Lande, weil sie es nicht wagen, wohl aber in ihren Versammlungen, im Parlamente, offen erklären, wir wollen keinen König, wir wollen eine Republik,— wir haben kein Vaterland, wir haben nur eine internationale Vereinigung! Kamerade, von allen hier versammelten Kriegervereinen, hört es und beherzigt es wohl, diese Männer gehören nicht in unsere Kriegervereine! Niemand kann zwei Herren dienen, Niemand kann zwei Fahnen folgen! Wer der roten Fahne folgt, begeht einen Meineid, wenn er auf die schwarz=weiße schwört!— Wir sind drei Millionen Männer in 30,000 Kriegervereinen geeint, wir stehen fest um Altar, Thron, Vaterland, und werden dieselben schützen, wenn es sein muß, mit unserem Blut, denn wir sind und bleiben treu unserem Fahneneide: Mit Gott, für König und Vaterland. Redner schloß: Die Armee, das ganze große deutsche Heer, es lebe hoch! Hier ist die Fahne, mache sich jeder Einzelne immer wert dieser Fahne! Luftschiffahrt. * Ueber die Ballonkatastrophe in Leichlingen wurde, wie wir mitteilten, vom„Berl. Tagebl.“ die Nachricht verbreitet, daß ein Teil der Schuld an dem Untergang des Ballons dem kühnen Wagemut Oskar Erbslöhs zuzuschreiben sei. Auch der Leichlinger Bürgermeister Klein habe Erbslöh gebeten, von der Fahrt Abstand zu nehmen, da er sein eigenes Leben und das seiner Mitfahrer aufs Spiel setze. Erbslöh habe auf alles das erwidert:„Und wenn die ganze Geschichte zum Teufel geht, ich fahre doch!“ Diese Nachricht erklärt Bürgermeister Klein für frei erfunden. Er ermächtigt den„Düsseld. Gen.=Anz.“ zur Veröffentlichung folgender Erklärung:„Niemals habe ich Anlaß gehabt, Herrn Erbslöh von weiteren Versuchen mit dem Luftschiff abzuraten, niemals hat Herr Erbslöh zu mir geäußert:„Wir fahren, und wenn wir den Hals brechen.“ Eine derartige Aeußerung lag überhaupt nicht im Wesen des Verstorbenen. Ich habe den sämtlichen Aufstiegen des hiesigen Luftschiffes beigewohnt. Herr Erbslöh war stets ein sorgfältig abwägender, ernster Mann, der in letzter Linie auch nicht zu einer annähernd ähnlichen Aeußerung fähig war. Das Andenken an den Verstorbenen und die Rücksicht auf Hinterbliebenen und Hamb.-Am. Paketf. 14310 14310 Ges 190 00 190 70 König Wilh. konv. 259 60 259 60 König Wilh. St.-Pr. 339 50 339 50 Königsborn Bergw. 200 00 200 50 Lahmeyer-Elektr. 112 75 113 00 Lapp. Tiefbohrung. 113 00 113 00 Laurahütte 175 00 17400 Ldw. Löwe& Co. 278 75 279.60 Massener Bergbau 116 00 116 00 Mend. Schw. St.-Pr. 36 10 36 10 Mülheimer Bergw. 19000 190 00 Norddeutsch. Lloyd 111 00 111 00 Oberschl. Eisenb-B. 106 25 106 50 Oberschl. Eisenind. 102 70 102 50 Orenstein Koppel 21400 214 75 Phönix 22450 224 50 Rh. Cham. u. Dinas 9710 97 00 Rh.-Nass. Bergw. 299 50 298 00 Rh. Stahlw. Lit. C. 172 90 172 90 Rh.-Westf. Industr. 158 10 158 50 Rh.-Westf. Kalkw 16000 160 25 Rh.-W. Sprengst 216 00 215 00 Rombacher Hutten 180 50 180 23 Schuckert Elektr 160 00 160 50 Stettiner Chamotte 27800 277 50 Stolberger Zinkh 139 00 141 50 Tuchfabrik Aachen 150 50 161 10 Ver. Köln-Rottweil. 267 00 267 00 V. St.-W. Zyp. u. W 17750 176 10 Westfalia Cement 177 10 180 00 Westf. Draht-Ind 178 75 178 90 Westf. Drahtwerke 221 00 221 50 Westf. Stahlwerke 65 10 65 50 Wittener Gussstahl 187 10 189 00 Harp. Bergb. Herbrand Waggon 170 00 173 50 Hoesch Eisen-Stahl 283 50 283 00 Humbold Masch.-F. 136 00 133 40 Kahla, Porzellan 29200 296 50 Kölner Bergwerk 451 50 451 30 Wechsel und Noten. aurz 00 00 16925 Wien kuns 85 05 lang 00 00 00000 Wien lang 00 00 kurz 00 000 80 775 Ital. Plätze kurz 00 00 lang 00 00 00 00 Schweizer Pl. kurs 00 00 kurz 00 00 20 415 Oesterr. Banknoten 85 15 lang 00 000 2032 Ruse Banknoten 216 00 kurz 00 000 00 000 lang 00 000) 00 00 Reichsbankdiskont: 4 Proz. Lombardzins: 5 Proz. Privatdiskont: 3 Proz. Allgemeine Tendenz: fest. Berliner telegraph. Ultimokurse v..10 Uhr. Oesterreich. Kredi 21060 210 26 Marpener Bergban 190 60 190 75 Anserden Amsterdam Brüssel Brüssel London London Paris Paste 85 075 0000 80 95 80 95 85 15 216 00 Diskonto-Comm. 186 40 186 25 Darmstädter Bank 130 10 130 10 Deutsche Bank 251 10 252 00 Dresdner Bank 15790 15825 Berlin Handelsges 16825/168 75 Nationalbank 12400|12360 Schaaffh. Bankv 14475 144 25 Bochum. Gussstahl 231 00 232 00 Dortmunder Union 9275 9300 Gelsenkirch Brgw. 206 90 208 40 Gr. Berl. Strassenb. 000 00000 00 Rhein Sichlwert- 172 78 178 68 Phönix-Bergwerks 224 75 224 75 Oest.-Ung Staateh. 15850/000 00 Oesterr. Südbahn 21 101 21 00 Canada-Pacific 185 40/185 60 Prinz Heinrichbahn 138 50 136 10 Warschau-Wiener 172 50 174 50 Dynam.-Trust-Akt 176 00 175 50 Hamb.-Am. Pakett 143 50143 26 Russische Noten 000 09|99900 Börsenschluß: ziemlich fest. Bankdiskont. Berlin 4.(Lombard.) Amsterdam 5. Brüssel 3½. Cbristiania 4½. Italien Pl. 5. Kopenhagen 5. Lissabon 6. London 3. Warschau Madrid 4½. Paris 3. Petersburg und Schweiz 3. Stockholm 4½. Wien 4. Börse wieder in fester Haltung, da wesentlich bessere Aussichten auf das Zustandekommen des Roheisensyndikates sowie günstigere Berichte aus der heimischen Industrie, besonders aus Oberschlesien, die Spekulation zu neuen Deckungen veranlaßte. Der Rückgang an der Londoner Börse und die schwache Haltung des Kupfermarktes blieben eindruckslos. Das Geschäft bewegte sich in engen Grenzen, nur Montane waren lebhafter gefragt, besonders Hohenloher, Gelsenkirchener, Bochumer und Rombacher. Am Bankenmarkt zeichneten sich Petersburger Internationale Handelsbank durch Festigkeit aus, die 2 Prozent anzog. Die übrigen Werte waren nicht einheitlich. Von Transportwerten machten die gesteigerten Einnahmeziffern der Kanadabahn günstigen Eindruck. Schiffahrtsaktien unverändert. Renten still, die Kurse neigten zur Schwäche. Elektrizitätswerte wenig verändert. Auch in zweiter Stunde hielt das stille Geschäft an. Privatdiskont 3 Prozent. vom 10 1. Londoner Anlangskurse,, vom 19. Juli 1910 Atchison 25. 117.12, Union 167.37, Steels com. 72.50, Amalgamated 60.75 Rio Tinto 60.50 Anaconda.75, Orand Trunk 25.75, Rand Mines.81, East Rand.26, Goldfields .06, Modderfontein 11.62, Debeers 17.18, Chartered.49, Welgedacht.87, Goerz.81, Oeduld.12. Amerikaner behauptet. Minenwerte willig. Londoner Anfangskurse vom 19. Juli 1910 (Mitgeteilt vom Bankhaus D. würtenberg). Atchison 101.75, Erie 25.37, South com. 23.87, Missouri 33.25. South pac. 117.12, Union 167.37, Steels com. 72.50, 800 Heilbewährt bei Katarrhen, Husten. V Gsiserkelt Vexschlekgn gng EN2)" Seure-Unfluehze.rvigezustends. überall erhältlich in Apotheken Drogen-und Mineralwasser-Hendlungen. Haupt-Depot für Aachen und Umgegend: J. Vandeneschen, Aachen, Wirichsbongardstraße 43. 194 * To T TTTTP PARART TS Dienstag und Wohnungs-Anzeiger des Echo der Gegenwart. U ****„„*„ Für untergeordnete schriftliche 2c. Arbeiten im RohfabrikBureau wird junger Mann gesucht, der in solcher oder ähnlicher Stelle in einer Nadelfabrik tätig war. Offerten unter B H 8479 an die Expedition, mit Angabe der Gehalts=Ansprüche 2c., sonst Berücksichtig. ausgeschlossen. 44808v Ein ordentlicher Aushulssleuner für Sonntags und an einem Wochentag gesucht. Hôtel zu den drei Türmen. 44818 Kath. zuverlässiges Mädchen 61 für kl. 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