Aachen 1896.— Nr. 880. 48. Jahrgang. Mittwoch, 16. Dezember.— E „Ergenhurk Mittwoch, 16. Dezember.— Erstes Blatt. Sseeutwortlach für den mnkaltienellen Thell: Chefredasteur Jos. Mattern; zu umn Dute-zue un Achamsthel; Halurich Hestamnsu. Aelteste Zeitung Nachens mit ausgedehntestem Leserkreise. Beitrüge nur an die Redaktion, nicht an die einzelnen Redakteure zu senden.— Telegrammadresse: Echo, Rochen.— Fernsprecher Nr. 62. Deuck von Hermann Kaaper.— Verlag von Naazers Erben in Nachen. Geschatessche: Bachel 5s in Stmrchauft. üier bht i. Set. bener E an schens Beien eunr delih. eich Aenosenernen ##glich zweimal. Postbezugspreis für das deutsche Reich, Oesterreich=Ungarn, Luxemburg M..25, für Nachen und Burtscheid M..—. Extra Abonnement auf die„Sonntagsausgabe“(Post=Zeitungs=Preiskurant Nr. 2047), vierteljährlich 75 Pfg. Bashenr dder bunt bit bir ier Geeunt eien Auene uunenit ier Gastalschcher Ailcher aller Stände angehören, sowie durch den damit verbundenen„Gratisanzeiger im Regierungsbezirke Nachen und weit darüber hinaus die erfolgreichste Verbreitung. Gebüren 15 Pfg, pro Zeile. Alle Annonxenexpeditionen nehmen Anzeigen entgegen. Die Entscheidung über die Justizreform.“) Eine Art Ultimatum bedeutete die Erklärung des Abg. Spahn zum Beginn der dritten Lesung. Die Regierung hätte daraushin gleich ihr„letztes Wort“ sprechen können, aber sie that es noch nicht, und so blieb denn noch einen Tag das Schicksal der Vorloge in der Schwebe. Aber nachdem die Regierung in den vorhergehenden Berathungen so laut ihr„Unannehmbar" vorkündet hat, ist das Scheitern des Erzeugnisses zweijähriger Arbeit so gut wie gewiß. Der Vertreter des Centrums schob alle Neberfragen, auf denen sowohl die Sozialdemokraten als auch die reaktionären Gegner der Vorlage so gern„reiten“, angebrachter Maßen bei Seite, um die drei entscheidenden Hauptpunkte klar hervortreten zu lossen, so daß alle Welt sehen kann, woran die Regierung das Weik scheitern läßt. Das Centrum will in sämmtlichen übrigen Streitfragen sich nachgiebig zeigen, wenn es nur in diesen drei Punkten den erstrebten Zweck der höheren Rechtssicherheit für die Angeklagten und der Entschädigung für die unschuldig Verurtheilten erreichen kann. Die letzten Bedingungen sind: 1. keine Einschränkung des Wiederaufnahmeverfahrens, 2. gesetzliche Entschädigung für die unschuldig Verurtheilten, 3. Einrichtung der Berufung ohne Verschlechterung der Rechtsgarantieen für den Angeklagten. Bezüglich des letzten Punktes dreht sich der Streit hauptsächlich darum, ob bei Einführung der Berufung die erste Instanz auf ein Dreirichterkollegium(an Stelle der jetzigen fünf Richter) zurückgeführt werden darf, wie es die Regierung fordert. Jetzt kann der Angeklagte in der ersten Instanz von der Strafkammer nur mit vier von fünf Stimmen verurtheilt werden; er steht sich bedeutend schlechter, wenn künftig zwei von drei Stimmen zur Verurtheilung genügen sollen. Es fragt sich nun, ob die Einführung der Berufung diese Verschlechterung der ersten Instanz wieder wett macht. Das Centrum verneint diese Frage rückhaltlos, so lange die Berufungsinstanz nicht zu einer höheren Vollkommenheit ausgebildet ist. Sind die Oberlandesgerichte der Sitz der Berufungskammer, so wird durch die weite Entfernung dem Angeklagten die Benutzung dieses Rechtsmittels zu sehr erschwert, während der Staatsanwalt rach Entfernung, Kosten und sonstigen Schwierigkeiten nicht zu fragen braucht. Und das Wichtigste ist, daß die Verlegung in das Oberlandesgericht die Wiederholung der unmittelbaren, mündlichen Beweisaufnahme beeinträchtigt; dann wird die Berufung sich zu nichts Anderem gestalten als zu einer juristischen Nachprüfung der Akten der ersten Instanz, womit wiederum dem Staatsanwalt mehr gedient ist als dem Angeklagten. Der Werth der Berufung liegt darin, daß dem unschuldigen Angeklagten, der erst durch die traurige Erfahrung in der ersten Instanz merkt, worauf es ankommt, die Möglichkeit gegeben wird, von Grund aus ein neues Beweisverfahren mit allen Garantieen der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit herbeizuführen. Nur wenn diese Art von Berufungsinstanz gegeben ist, die ein Versehen der ersten Jostanz vollständig unschädlich mochen kann, ließe sich vielleicht über eine gewisse Vereinfachung der ersten Instanz reden. Darum ließ auch der Abg. Spahn durchblicken, daß das Centrum über die Richterzahl in der ersten Instanz höchstens dann noch eine weitere Unterhandlung pflegen könne, wenn die Regierung die Verlegung der Berufung in die Landgerichte und ihre Ausgestaltung in dem oben bezeichneten Sinne zugestehen wollte. Das ist das alleräußerste Maß des Entgegenkommens, das zur Rettung des mühsam vorbereiteten Gesetzes zulässig erscheint. Lehnt die Regierung auch dieses letzte Auskunftsmittel in der letzten entscheidenden Stunde ab, dann wird Niemand darüber im Zweisel sein können, wer die Schuld für das Scheitern dieser lang und heiß ersehnten Resorm trögt. Die Regierung zeigt auch hier wieder den oft beklagten Mangel an Entgegenkommen gegen die Wünsche und Interessen des Volkes. Die Engherzigkeit der Justizbureaukratie und die Pfennigsuchserei des Finanzwinisters vereinen sich, um für die volksthümliche Reform Beding= ungen zu stellen, welche den Werih der Reform zu Nichte machen, und diese Forderungen mit einer rücksichtslosen Zähigkeit festzuhalten. Nach der großen That der Vollendung des bürgerlichen Gesetzbuchs hätte„dieser" Reichstag wohl etwas mehr Entgegenkommen verdient. Der Reichstag aber wird sich aus dieser Erfahrung die Lehre ziehen, daß man künftig in den Kommissionsberathungen der Regierung nicht so schnell und weit entgegenkommen darf; sie liebt nicht die Gegenseitigkeit, sondern gibt nur nach, wenn sie sich einem stärkeren Willen gegenüber sieht. Lenkt die Regierung nicht in letzter Stunde ein, so muß die Parole lanten: Besser aufgeschoben als verdorben! CPC. 146. Sitzung vom 14. Dezember. Eröffnung 1½ Uhr.— Dritte Berathung der Insiznovelle. In der allgemeinen Besprechung erhält zunächst das Wort Abg. Spahn(C) Meine politischen Freunde halten drei Bunkte in der Vorloge für so wichtig, daß sie, wenn hierin ihren Wünschen entsprochen würde, in sämmtlichen übrigen zweiselhaften und strittigen Fragen einer Verständigung die Wege bahnen würde. Diese drei Punkte sind: die Gestaltung der Berufung, die Einschreitung des Wiederaufnahmeverfahrens und die Gewährung einer Entschädigung an unschuldig Verurtheilter. Was das Wiederaufnahmeverfahren betrifft, so hat allerdings der Reichstag 1886, als er sich mit der Einführung der Berusung beschästigte, eine Einschränkung des Wiederaufnahmeverfahrens zugestimmt, weil ein Mißbrauch des Wiederaufnahmeverfahrens befärchtet wurde. Diese Besüchrtung hat sich nicht bestätigt und damit ist der wichtigste Grund für die Einschränkung hinfällig geworden. Uebrigens würde, wenn wir die Berufug bekämen, diese nur für Strafkammerurthelle, nicht für die Schwurgerichte gelien; die Beschränkung des Wiederaufnahmeverfahrens aber trifft auch die vor den Geschworenen Angeklagten. Ueber die Enischädigung unschuldig Verurtheilter aus den Fall des Unschuldsbeweises würden wir uns verständigen. Die Berufung ist auf die Daner dem deutschen *) Nachdruck verboten. prozeßordnung gipseln darin, daß keine genügende Garantie fär den unschuldig Angeklagten gegeben sei. Die Klage, daß dem geklagten die Angeklagten die Einleiturg der Vornntersuchung erschwert sei, daß die Vertheidigung im Vorverfahren erschwert sei, daß im Hauptverfahren mit Eile auf Fertigmachung der Sache hingedrängt werde, daß die Beweiswürdigung seitens der Richter lautet, daß die Urtheilsgründe der genügenden Ueberzeugungskraft für den Angeklagten entbehrten, daß die Strafjustiz handwerksmäßig geübt werde. Alle diese Klagen sind berechtigt; aber auch wenn sie beseitigt werden könnten, würde der Ruf nach Berufung nicht verstummen. Die Berufung ist nothwendig, weil für Beweismittel, die vom Angeklagten in erster Justanz nicht geliend gemacht worden sind, weil er sie für unerheblich hielt, keine zweite Instanz besteht, weil Richter in der Würdigung des Beweismaterials fehlgehen, und weil die Strafausmessung in vielen Fällen nicht bilig und gerecht ist. Alle Verbesserungen des Vorversahrens helsen gegen diese Mängel nicht. Wenn der Staat seine Uaterthanen zwingt von seinen, menschlichem Irrthum unterworfenen Gerichten Recht zu nehmen, so muß er die Möglichkeit der Aenderung richterlicher Urtheile gewähren. Das bestgestaltete Berusungsverfahren kann aber ein guigestaltetes Erstinstanzverfahren nicht ersetzen. Wir dürfen deßhalb die Garantie für das erste richterliche Urtheil, die in der Sesetzuag mit 5 Richtern liegt nicht fallen lassen. In einem größerin Kollegium werden die Gründe für und gegen viel eingehender besprochen, als in einem kleinen Bei 3 Richtern, die lange zusammen arbeiten, gilt zuletzt der Spruch des einen auch für die beiden anderen. An den Fünfmännergerichten werden wir deßhalb, namentlich wenn die Berufung an die Oberlandesgerichte geführt werden sollte, unbedingt festhalten. Die Berufung an die Oberlandesgerichte hat die Folge, daß die Berufung ein Rechtsmittel nur sein wird für die Staatsanwälte, für die Reichen, die es bezahlen können, für die ganz Armen, die niemals Kosten zahlen, aber nicht für den gewöhnlichen Bürgerstand, der bei den Kosten einer Berufung seine ganze Existenz riskirt. Man will in den Oberlandesgerichten detachirte Strassenate einführen, diese sind aber viel schlechter als die Berufung an dasselbe Landgericht. Die auf langer Eisenbahnfahrt herübergekommenen, müden und abgespannten Oberlandesgerichtsräthe, die vielleicht in der Sitzung zehn Sachen erledigen sollen, werden ein Unglück für die armen Angellagten sein. Schon um diese detachirten Strafsenate zu vermeiden, würde ich mich gegen die Berufung an das Oberlandesgericht aussprechen. Jedoch würden wir auch in diesem Punkte nachgiebig sein, wenn wir für die erste Instanz die gewünschte Garantie hätten. Es wird deshalb für die weiteren Verhandlungen von wesentlicher Bedeutung sein, zu wissen, wie sich der Bundesrath zu der Flage, ob fünf oder drei Richter, stellt, ob für ihn die Besetzung der Strafkammern mit drei Richtern die unerläßliche Bedingung für die Annahme der Vorlage bildet. Es handelt sich hier nicht um eine Machtfrage zwischen Reichstag und Bundesrath, sondern um die Ueberzeugungen. Wir verlangen kein Beugen, sondern Würdigung der Gründe. Die Kosten spielen hier doch keine ausschlaggebende Rolle. Wenn man meint, die Richter an vielen Landgerichten würder nicht ausreichend beschäftigt sein, wenn sie für die erste Instanz mit füuf Richtern besetzt seien, so lönnte man ja die Berufungskammer mehrerer Landgerichte zusammen legen Sollte auch diesmal die Berufung vor dem Bundesratde scheitern, wird sie doch wiederkehren. Berufung und Entschädigung unschuldig Verurtheilter sind Forderungen, die so tief im Gerechtigzeitsgefühl unseres Volkes wurzeln, daß es auf die Dauer unmöglich ist, ihnen Eingang in die Strafprozeßordnung zu versagen.(Lebhaster Beifall) Abg. v. Buchka(kons.). Die Hoffaungen auf das ZuKandekommen der Vorlage seien sehr herabgestimmt. Aber selbst wenn die Reform diesmal scheitern sollte, zwei Forderungen würden immer wiederkehren: die nach Wiedereinführung der Berufung und nach Entschädigung unschuldig Bezurtheilter. Bei der Wiedereinführung der Berufung sei in der ersten Instanz ein Fünfmännergericht nicht nöthig. Nicht in der Zahl der Richter liege die Garantie für den Angeklagten, sondern in ihrer Unabhängigkeit. Begnüge man sich mit dem Dreirichterkollegium, so würde eine größere Anzahl von Ortschaften, die nicht Sitz von Landgerichten sind, mit Strafkammern ausgerüstet werden können. Die weiteren Ausführungen des Redners bleiben wegen der im Hause herrschenden Unrude unverständlich. Abg Bossermann(nat=lid.) sieht mit Bedauern voraus, daß eine Einigung nicht zu Stande kommen werde Wenn man über die Wiedereinführung der Berufung einig sei, sollte man sich wohl auch über das Verfahren einigen können. Er sei für das Fünftichterkollegium. Beim Dreirichterkollegium moche in den meisten Fällen der Vorsitzende das Urtheil Von den Anhängern des Dreirichterkollegiums werde auf den Zinanzpankt und auf den Richtermangel hingewiesen; aber der Richtermangel werde übertrieben und Geld müsse für eine gute Rechtspflege immer vorhanden sein. Redner vertheidigt weiter die Schwurgerichte gegen den Vorwurf, daß sie in Meineidssachen zu viele freisprechende Urtheile fällten. Jedenfalls seien diese Freisprechungen kein genügender Anlaß, den Schwurgerichten die Aburtheilung der Meineide zu entziehen. Abg. Leuzmann(sis. Vp.) mahnt noch in letzter Stunde zur Verständigung über die Vorlage. Wenn er auch befücchte, daß viele seiner Freunde seine heutige Stellung mißbilligten, so hindere ihn das nicht, das Centrum zu fragen: Ist es zweckmäßig, eine Arbeit von anderthalb Jahrzehnten nur deßhalb zu Falle zu bringen, um Recht zu behalten?(Unruhe und Beifall) Leute, die nicht Alles durch die Berliner Beille betrachteten, meinten, das Scheitern der Vorlage werde im Volke nicht verstanden werden. Ihm sei ein aufmerksames Dreirichterkollegium lieber als ein zerstreutes, unaufmerksames Fünfmännerkollegium (Heiterkeit); nachdem aber die Mehrheit im Fünfmännergericht eine größere Garantie für die Rechtsprechung erblicke, könne die Regierung wohl nachgeben, da es sich doch nur um die Finanzftage handle. Seien wir denn in Deutschland bereits soweit, daß sich die Justizwinister der Einzelstaaten dem einzigen mächtigen preußischen Finanzminister unterordneten? Sei nur für Heer und Flotte Geld da, nicht aber für eine gute Rechtspflege? Abg. Stadthagen(Soz) meint, in einer so wichtigen Frage, wie es die Frage, ob 3= oder=Richterkollegium, sei, müsse der Reichstag fest bleiben. Der Geldpunkt könne nicht in Frage kommen; man habe ja auch genug Geld für Spitzel. Seine Partei sei für Tausch und Handel bei dieser Vorlage nicht zu haben. Die Regierung wolle die Richler immer abhängiger und die Staatsanwälte immer mächtiger machen. Auch werde die Unabhängigkeit der Richter durch die Rolle, welche die politische Polizei in politischen Prozessen spiele, immer mehr untergraben. Schließlich empfiehlt Redner die Abänderungsanträge seiner Fraktion. Abg. Dr. v. Wolszlegier(Pole) tritt für das-Richter= kollegium ein. Redner beklagt sich sodann über die ungenügende Verdolmetschung vor Gericht und fragt an, ob dem Justizminister die Verorbnung des Oberlandesgerichtspräsidenten von Marienwerder bekannt sei, wonach gegen Polen, welche wissentlich vor Gericht die Kenntniß der deutschen Sprache leugneten, mit allen gesetzlichen Mitteln eingeschritten werden solle, dies sei eine harte Bestimmung, da der Gerichtshof nicht immer wissen könne, ob der betreffende Pole der deutschen Sprache mächtig sei. Justizminister Schönstedt erwidert, daß er diese Verfügung kenne und sie billige, weil sehr häufig Leute vor Gericht die Kenntniß der deutschen Sprache wissentlich leugneten. Im Uebrigen werde es dem Gericht nicht schwer sein, zu erniten, 2ob der betressende Pole deutsch könne oder nicht. Bezüglich der Verdolmeischung gebe sich die Regierung alle Mühe, Mißstände yu beietigen.### g.#e) guin un iin Winzine. Abg. Dr. Sörtz(se. Vg.) erklärt sich als prinzipiellen Gegner der Berufung, da der Angeklagte bis zur zweiten VerResc e e eche e ceche wisse, und die Verhandlung ia zweiter Instanz nur ein abgeblaßtes Bild derjenigen aus erster Instanz sei. Wenn die Urtheile der Straftammern so oft die Krinik herausforderten, so liege dies einzig an der Ueberbürdung der Richter. Vermehrung der Richter und Neueinrichtung von Straflammern würden hier wirksame Abhülfe schaffen. Auf keinen Fall sei die Berufung acceptabel mit einer verminderten Besetzung der Strafkammern und mit einer erheblichen Einschränkung des Wiederaufnahmeversahrens. Redner sreist sodann den Prozeß Leckert und bemerkt, es habe ihn außerordentlich frappirt, daß ein Beamter das Zeugniß verweigert habe in einem Falle, wo ein Staatsinteresse offensichtlich nicht in Frage gekommen sei. Diese Erfahrung würde ihn und seine politischen Freunde veranlassen, bei Berathung des Zeugnißverweigerungsparagraphen ganz besonders vorsichtig zu sein. Abg. Graf Bernstoiff(Lauenburg, Rp) meint, die Einführung der Berufung, die Einführung des Nacheids und die Entschädigung unschuldig Verurtheilter sei so wichtig, daß man alle Privat= und Parteiwünsche hinter sie zurückstellen solle. Abg. Dr. Förster(Antis.) bemerkt, auch seine Partei sei für das Fünfrichterkollegium, für Erleichterung des Wiederaufnahmeverfahrens sowie für möglichste Entschädigung unschuldig Verurtheilter und Wahrung der vollsten Oeffentlichkeit und Mündlichkeit bei der Berufung Die anderen Beschlüsse zweiter Lesung wolle seine Partei vorläufig fallen lassen, behalte sich aber vor, später in Form besonderer Anträge darauf zurückzulommen. Präsident Frhr. v. Buol theilt mit, daß dem Hause eine am 18. v. Mis, hier unterzeichnete Erklärung zwischen dem Reich und Frankreich betr. die Regelung der Vertragsbeziehungen zwischen Deutschland und Tunis zugegangen sei. Morgen 1 Uhr Fortsetzung der 3. Berathung der Jnstiznovelle.— Schluß 5, Uhr. CPC. Preußischer Landtag. Abgeordnetenhaus. 11. Sitzung vom 14. Dezember. Eröffnung 11¼ Uhr.— Der Vertrag mit den Niederlanden betreffend die Unter=Eus wird ohne Debatte in S. Lesung angenommen, B, Es Seimmee Ceinss. Es folgt die 2 Berathung des Entwurfs betreffend die Besteuerung des Gewerbebetriebes im Umherziehen. Die Kommission beautrogt, die Vorlage unverändert anzunehmen und empfiehlt die Annahme eines Zusatzes, wonach Gewerbescheine steuerfrei auf die Person des Nachfolgers zu übertragen sind, wenn im Laufe des Jahrrs ein Wechsel in der Person des Reisenden eintritt. Abg. v. Brockhausen(.) erklärt, daß seine Freunde für diesen Zusatz stimmen würden, odwohl der Zweck desselben nach der Beisicherung des Finanzministers auch auf dem Verwaltungswege erreicht werden könne. Abg. Kircher(.) bemerkt, seine politischen Freunde betrachteten die Vorlage als eine Konsequanz der Reichsgesetzgebung und sie würden für dieselbe stimmen, nachdem der Kommissionszusatz die einzige Härte beseitigt habe. Abg. Sothein(fr. Bg.) meint, daß die von der Vorlage betrossenen Geschäfte einer absoluten Doppelbesteuerung unterworfen werden wücden, denn einmal müßten sie die Gewerbesteuer auf ihr stehendes Gewerbe bezahlen und dazu komme noch die Haustersteuer. Eine unertrögliche Härte sei es auch, daß die Steuer unter allen Umständen für das ganze Kalenderjahr bezahlt werden müsse, gleichviel od der zu besteuernde Geschäftsbetrieb zu Beginn des Jahres oder erst im letzten Quartal desselben begonnen habe. Durch die Vorlage würden die schlimmsten Denunziationen provozirt. Den Reisenden aus Oesterreich=Ungarn müsse nach den Handelsverträgen das Detailreisen nach wie vor abgabenfrei gestattet werden. Die Kommission scheine sich mit letzterem Punkte gar nicht befaßt zu haben, und er wundere sich, daß man hier den Muth habe, nach einer so oberflächlichen Kommissionsberathung solche Gesetze zu machen Beifall links) Generalsteuerdircktor Burghart bestreitet, daß die Vorlage eine Doppelbesteuerung zur Folze habe. Im Uebrigen stehe der Regierung die Befugniß zu, wenn der zu besteuernde Geschäftsbetrieb erst in vorgerückter Jahreszeit angefangen werde, darauf bei Festsetzung des Steuerbetrags Rücksicht zu nehmen. Mit dem Zusatzantrag der Kommission sei er einverstanden. Regierungskommissar Geheimrath Sieffert bemerkt, das auswärtige Amt habe erklärt, daß das Detailreisen, um das es sich hier handle, den ausländischen Reisenden nach den Handelsverträgen nicht gestattet sei, und auch der Bundesrath habe sich dahin ausgesprochen, daß diese ausländischen Reisenden der Wandergewerbesteuerpflicht unterworsen werden könnten. Die Abgg Bachmann(natl.) und Weyerbusch(frk.) erklären sich für die Vorloge. Abg. Gothein meint, daß die vom Regierungskommissar bezüglich der ausländischen Reisenden vertretene Anschauung mit dem Wertlaut des Schlußprotokolls des österreichisch=ungarischen Handelsvertrags in unlösbarcm Widerspruch stehe Abg v. Eynern natl) frogt an, od die preußischen Detailreisenden, wenn sie beispielsweise nach Hessen oder Boyern gingen, dort auch besteuert werden könnten; wenn dies der Fall sei, io würde die wirthschaftliche Reichseinheit darunter leiden. Regierungskommissar Geheimrath Strutz erwidert, daß auch heute schon ein Detailreisender, der nach Bayern oder nach Hessen gehe, dort besteuert werden könne. Damit schließt die Diskussion. Reserent Abg Dasbach(C) nimmt die Kommission gegen die Vorwürse des Abg. Gothein in Schutz. Dieselbe habe in eingehender Berathung alle früher aufgeworfenen Fragen bePanden. uug un Wm m—4 Die Vorlage wird hierauf nach dem Kommissionsbeschlusse angenommen. Es folgt die Berathung des Entwufs einer Landgemeinde= und Städteordnung für die Provinz HessenNassau. Minister des Innern Frhr. v. d. Recke bittet, da die Bedürfnißfrage für die Vorlage nicht verneint werden könne, dieselbe eingehend und wohlwollend zu prüfen. Der Zweck der Vorlage sei, der Buntscheckigkeit des gelienden Rechtes in HessenNassau ein Ende zu machen. Abg. Dr. Lieber(C) erkennt die Nothwendigkeit der Reform vieler Bestimmungen an, wundert sich aber, daß, wenn der Buutscheckigkeit ein Ende gemacht werden solle, die Stadt Frankfurt auch für die Folge eine Sonderstellung einnehmen solle. In einzelnen Punkten gehe die Vorlage zu weit, und man werde sich in der Kommission darüber einigen müssen. Hierhin gehöre die Wahl der Bürgermeister auf Lebenszei, die Besoldung derselben, die beabsichtigte Einführung des Dreiklassenwahlrechts. Redner beantragt Verweisung der Vorlage an eine Kommission von 21 Mitgliedern. Abg. Kircher(.) befürwortet diesen Antrag und erklärt sich ebenfalls gegen das Dreiklassenwahlsystem. Nach weiterer Debatte, an welcher sich der Minister Frhr. v. d. Recke und die Abgg. Dasbackh(C) und Cohensly(.) betheiligen, wird die Vorlage an ein Kommission von 21 Mitgliedern verwiesen. Sodann wird der Entwurf betr. die Besteuerung des Gewerbebetriebs im Umherziehen in dritter Berathung debattenlos angenommen. Donnerstag 11 Uhr: Gesetzentwurf betr. Nenderung des Handelskammergesetzes.— Schluß 3½ Uhr. Parlamentarisches. (+) Berlin, 14. Dez. Der Reichstag wird nach einer Vereinbarung im Seniorenkonvent spätestens am Freitag die Pschachschoien bedon Aichrdn Hestgncte Süier onh. die rückständigen Wahlprüfungen und die erste Lesung des Gesetzentwurfs über die Zwangsversteigerung und die Zwangsverwaltung erledigt werden. Die Ferien sollen bis zum 12. Januar dauern. Die vem Centrum in Abgeordnetenhause eingebrachte Interpellation wegen der Auflösung von Versammlungen in Oberschlesien ist von sämmtlichen Mitgliedern der Fraktion unterzeichnet und lautet:„Ist der königlichen Staatsregierung bekannt, daß in jüngster Zeit politische und andere Veisammlungen in Oberschlesien aus dem Grunde aufgelbs worden sind, well die Redner in den Versammlungen sich nicht der deutschen Sprache bedienten? Beruht diese Ausösung auf einer allgemeinen Anordnung einer Staatsbehörde? Welche Maßregeln gedenkt die königliche Staatsregierung zu treffen, um ähnlichen Vorkommnissen vorzubeugen?“ Die Interpellation soll bald nach der Weihnachtspanse zur Verhandlung kommen. Reich. 14. Dezember. M Eine musikalische Abendunterhaltung fand am Samstag im nenen Palais statt. Zu derselben waren gegen 340 Einladungen ergangen, und zwar an die hier und in Potsdam weilenden Fürstlichkeiten, die Botschafter, die Minister, die Präsidien der Parlamente u. A. An der musikalischen Aufführung wirkten etwa 260 Personen mit. Nach Beendigung des Konzerts fand ein Souper statt. * S t a a t s s e k r e t ä r v. M a r s c h a l l i s l a u t d e r „Nordd. Allg. Ztg“ in Folge einer Erkältung seit drei Tagen gezwungen, das Bett zu hüten. Zu irgend einer Besorgniß sei kein Anlaß, da eine Besserung schon eingetreten sei. (+) Zur Margarinefrage bereitet das Centrum in Uebereinstimmung mit den Konservativen einen Antrag vor, um zu versuchen, ob sich nicht doch eine Verständigung mit der Regierung über ein die berechtigten Forderungen der Landwirthe befriedigendes Gesetz erzielen läßt. Hoffentlich ist es möglich, den Schutz, den das vom Bundesrathe abgelehnte Gesetz gegen die illoyale Konkurrenz der Margarine gewähren sollte, durch andere, für den Bundesrath weniger anstößige Bestimmungen ebenfalls zu gewähren. ∆ Die Börsenleute scheinen unn doch gegenüber dem neuen Börsengesetz eine Hinterthür gefunden zu haben. In einer hiesigen Versammlung des nationalliberalen Vereins hat der Bankier Stöckel der„Nationalztg“ zufolge erklärt, die maßgebenden Börsenkreise hätten sich über die Umgehung des Börsengesetzes bereits geeinigt; auf das „Wie“ wolle er nicht eingehen, um der Regierung nicht neue Handhaben zum Eingreisen zu bieten. * Das Auflösen von polnischen Versammlungen von Seiten der Polizeibehörden scheint in Oberschlesien auf der Tagesordnung zu stehen. Kaum ist die Nachricht von der Auflösung der Versammlung in Beneschau eingetroffen, da weiß auch schon der Beuthener Katolik“ von einem neuen derartigen Falle, der sich im Tarnowitzer Kreise zugetragen, zu berichten. Das genannte Blatt schreibt: Ein polnischer Verein aus Beuthen meldete bei dem Amtsvorsteher in Wieschowa eine Versammlung an und erhielt neben der Meldebescheinigung ein Schreiben, worin mit der Auflösung der betreffenden Versammlung gedroht wurde, falls die Berathungen in polnischer Sprache vor sich gehen sollten. Der zur Ueberwachung erschienene Gensdarm sei von den Versammelten darauf hingewiesen worden, daß er nach der Obertribunalseutscheidung vom 26. September 1876 nicht das Recht habe, die Versammlung aus dem vom Amtsvorsteher angegebenen Grunde aufzulösen, und daß man den Amtsvorsteher event. für die entstandenen Kosten regreßpflichtig mache. Trotz dieser Erklärung sei der Gensdarm, als man die Versammlung in polnischer Sprache eröffnete, unter Berufung auf§ 6 des Vereinsgesetzes und auf den Besehl des Amtsvorstehers zur Auflösung geschritten. Bei dieser Gelegenheit sei an den Tag gekommen, daß der Landrath von Tarnowitz schon am 15. Mai d. Is. eine Verfügung erlassen habe, wonach Leuten, die außerhalb des betreffenden Gemeindebezirks wohnten, nicht gestattet werden soll,„wirkliche Vorträge“ zu halten. K München, 12. Dez. Die Niederlage der Sozialdemokraten bei den Münchener Gemeindewahlen übte auch auf die Gewerbegerichtswahlen, die am vorigen Samstag stattfanden, ihre Wirkung aus. Vor drei Jahren hatten die Sozialdemokraten nicht bloß bei den Wahlen der Arbeiter, sondern auch bei denen der Arbeitgeber den Sieg davongetragen. Dieses beschämende Ergebniß wiederholte sich diesmal nicht wieder. Der allgemeine Gewerbeverein vereinigte alle Nichtdemokraten unter seinem Banner, und unter der trefflichen Führung der beiden Centrumsleute Nagler und Leib gelang es, mit 2259 gegen 774 Stimmen die sozialdemokratischen Kandidaten aus dem Felde zu schlagen. Bei der morgigen Wahl des Arbeiterstandes dürfte der Sieg der Sozialdemokraten kaum zu vereiteln sein. Die katholischen Arbeitervereine sind zwar außerordentlich rührig, aber vorläufig ist die Uebermacht der Sozialdemokraten noch zu groß. In einigen von den 18 Bezirken kann es allerdings gelingen, die Mehrheit zu erhalten, aber die liberale Mehrheit des löblichen Magistrats hat den Sozialdemokraten direkt in die Hände gearbeitet, indem sie bestimmte, daß zwar nach Bezirken abgestimmt wird, aber nur die Gesammtstimmenzahl über alle Kandidaten entscheidet. Dieser Modus kommt faßt ausschließlich den Sozialdemokraten zu gute, denn bei den Wahlen der Arbeitgeber erreichten die Sozialdemokraten nur in einem ganz kleinen Bezirke eine schwache Mehrheit.— Im Münchener Rathhause zeigen sich schon die Folgen der zu Gunsten des Centrums eingetretenen Parteiverschiebung. Die Liberalen fürchten, daß die nächsten Wahlen 1899 ihre Mehrheit im Gemeindekolleginm vollends brechen werden. Sie handeln deßhalb nach dem Sprüchwort, daß, wer das Kreuz in der Hand hat, sich damit segnet. Zehn bürgerliche Magistratsräthe sind ordnungsmäßig ausgeschieden; alle zehn sind liberal. In der nüchsten Woche hat das Gemeindekollegium die Newahl vorzunehmen. Die Centrumspartei beansprucht, naihdem sie sich bei den jüngsten Wahlen als die stärkste Partei erwiesen hat, wenigstens 4 von den 10 Riithen. Die Liberalen wollen aber ihre Mehrheit nochmals grü adlich ausnutzen, um im Magistrat für lange Zeit vorzusorzzen. Die liberale Presse räth dazu, keinen einzigen Centrumsmann zu wählen; einige Liberalen wollen dem Centrum zwei von zehn zugestehen: In Folge dieser schrossen Haltung enthielt sich die Centrumspartei bei der Wahl des I. Vorstandes im Gemeindekollegium der Abstimmung; das Gleiche that die liberale Partei bei der Wahl des II. Vorstandes. Beide Vorstände, Seiboth(freis.) und Heigl(Ctr.), erhielten deßhalb nur die Stimmen ihrer Parteigenossen; deßgleichen die Schriftführer. Gesviß ein recht unerquicklicher Anfang!— In Fürth haben bekanntlich die Demokraten und Sozialdemokraten jetzt die Mehrheit im Rathhause. Sie wählten uun auch einen Magistratsrath aus der sozialdemokratischen Partei, im Augenblick jedenfalls ein Unikum im deutschen Reiche. Vor zwanzig Jahren war der jetzige sozialdennokratische Abg. Löwenstein einmal für einige Jahre Magistratsrath in Fürth, wurde aber bald wieder beseitigt. In Würzburg erzielte die Centrumspartei den ersten praktischen Erfolg ihres jünzsten Gemeindewahlsieges. Rechtsanwalt Dr. Thaler, der als Lokalpräsident des letzten Würzburger deutschen Katholikentages weitesten Kreisen bekannt geworden ist, wurde zum zweiten Vorstand des Kollegiums gewählt.— Der niederbayerische christliche Bauernverein hielt in Neufahr seine Generalversammlung ab. Die Odmännerversammlung war von rund hundert Theilnehmern besucht und bewies, daß der Verein sich wachsender Sympathieen im Bauernstande erfreut und auch praktisch Hervorragendes leistet. Beachtenswerth ist die Thatsache, daß sich gegenüber den Neuforderungen der Reichsregierung für Marinezwecke und für die Aufbesserung der Offziere und Reichsbeamten eine hochgradige Erregung kund gab. Man erwartet von den Centrumsabgeordneten, daß diese Forderungen abgelehnt werden. Nameritlich eine Aufbesserung der Beamten und Offiziere würde auch unter den Centrumswählern große Erbitterung hervorrufen. Am Sonntag sollte eine öffentlche Generalversammlug stattfinden. Mehr als 600 Anhänger des christlichen Bauernvereins hatten sich eingefunden. Der Klerus der Gegend war stark vertreten. Abg. Erfinger eröffnete als Vorsitzender die Versammlung und ertheilte dem Pfarrer Eisenmann das Wort. Kaum hatte aber dieser den Mund geöffnet, als sich ein wüster, unbeschreiblicher Lärm erhob. Durch die dichtgedrängte Meuge hindurch, theilweise über Tische und Bänke hatten sich etwa 70—80 Bauern= bündler unter dem Kommando Gächs und Wielands in die Versammlung eingedrängt, um sie zu sprengen. Das gelang ihnen denn auch. Die Versammlung mußte polizeilich aufgelöst werden. Ob aber die Agrar=Revolutionäre ihrer Sache dadurch genutzt haben, ist eine andere Frage. * Karlsruhe, 12. Dez. Der bundesräthliche Entwurf einer Verordnung über Anstellung von Militäranwärtern im Gemeindedienst wird wie schon vorher die würtembergischen Städte auch den im nächsten Jahre dahier zusammentretenden Städtetag der der Städteordnung unterstehenden badischen Städte beschäftigen. Der hiesige Stadtrath hat eine an das Ministerium des Innern zu richtende Denkschrift ausgearbeitet, in der entschieden Stellung gegen den Entwurf genommen wird, da er nicht nur in die Selbstverwaltung der Städte eingreise, sondern auch geeignet sei, den Gemeindedienst zu verschlechtern und zu vertheuern und Konflikte zwischen den städtischen und staatlichen Behörden herbeizuführen. Nach dem„Bad. Landesboten“ hat eine Anzahl Stadtverordneter beim Stadtrath einen Antrag eingereicht, der Bürgerausschuß möge beschließen, bei der Regierung dahin vorstellig zu werden, daß sie dem genannten Entwurf ihre Zustimmung versagt. Oesterreich. * Wien, 14. Dez. Der Präsident des Herrenhauses, Oberstkämmerer Graf Ferdinand Trauttmanusdorff. ist gestern im 72. Lebensjahre in seinem Schlosse Friedau gestorben. Er kränkelte schon längere Zeit, aber konnte sogar zum Theile noch den Festlichkeiten bei der Anwesenheit des russischen Kaiserpaares in Wien beiwohnen. Der Graf war am 27. Juni 1825 zu Wien geboren. Er war zuerst Sekretär bei der Botschaft in London, wurde später Gesandter in Karlsruhe, dann in Münschen und 1868 bis 1872 Botschafter beim h. Stuhle. Nach Wien zurückgekehrt wurde Graf Trauttmannsdorff im November 1873 zum zweiten Bicepräsidenten und im Oktober 1879 zum Präsidenten des Herrenhauses ernannt, welche Stellung er bis zu seinem Tode einnahm. Seit 1884 bekleidete er die Stelle eines Oberstkämmeres, als welchem ihm die Leitung der Kunstsammlungen des Kaiserhauses oblag. Der„Nordd. Allg. Zig.“ wird von hier gemeldet: Der türkische Botschafter überreichte in den letzten Tagen dem Grasen Goluchowski ein Memorandum der Pforte, worin das Reformwerk besprochen und darge stellt wird, was schon geschehen ist und noch geschen soll. Uiter Hinweis auf die umfassenden Reformen und auf die bestehenden Schwierigkeiten wird deren allmähliche Durchführung versprochen. Gleichlautende Memoranden werden den übrigen Mächten übermittelt werden. Telegramme des Echo der Gegenwart. TA Wien, 15. Dez. Der König von Serbien verschob seine Abreise auf heute Abend, weil er in Linz eine Zusammenkunft mit seinem Vater hat. Der Zweck der Zusammenkunft ist die Aussöhnung des Exkönigs Milan mit der Exkönigin Natalie. Der König hat erklärt, nicht eher in eine Verlobung einwilligen zu wollen, bis eine Aussöhnung mit den Eltern erfolgt ist. TH Lemberg, 15. Dez. Zwischen der Polizei und den Studenten fand ein Zusammenstoß statt, wobei mehrere Studenten verwundet wurden. TH Paris, 15. Dez. Der Marineminister beantragte in der gestrigen Kammersitzung die Bewilligung eines außerordentlichen Kredits von 250,000 Frcs., welche unter die Opfer des letzten Sturmes vertheilt werden sollen — Paris, 15. Dez. Die„Petit Temps“ druckt eine Meldung des Madrider Blattes„Imparcial“ ab, wonach sich Don Carlos mit der Absicht tragen soll, zu Gunsten seines Sohnes Jaimo abzudanken. * Madrid, 15. Dez. Eine amtliche Depesche aus Havannah meldet, daß mehrere Gefechte in der Provinz Santa Clara stattgefunden haben, bei denen die Spanier im Vortheil gewesen sind. 21 Spanier sollen verwundet und 34 Ausständische gefallen sein. London, 15. Dez. Der„Daily Telegraph' bringt aus Petersburg und die„Daily News“ aus Wien die gleichlautende Meldung, daß v. Nelidow zum Nachfolger des Fürsten Lobanow bestimmt sei. Der russische Vertreter beim Vatikan solle zum Staatssekretär des Auswärtigen ernannt werden. * Moskau, 15. Dez. Die Studentenbewegung hat sich auf die Universitäten Kiew und Charkow übertragen. Die unter ihnen verbreiteten Proklamationen tragen angeblich sozialistischen Charakter. TH Belgrad, 15. Dez. Es ist jetzt festgestellt worden, daß die von einem hiesigen Blatte veröffentlichten Aktenstücke über die deutsch=russischen Handelsbeziehungen aus dem hiesigen Ackerbauministerium gestohlen wurden. * Konstantinopel, 15. Dez. Die Botschafter unternahmen am 12. d. einen gemeinsamen Schritt bei der Pforte wegen der baldigen Zurückberufung Saad Eddin Paschas von Kreta. w Kairo, 15. Dez. Wie nicht anders zu erwarten war, theilte das Ministerium, gewissen Einflüssen folgend, amtlich mit, daß sich Egypten an der Pariser Ausstellung 1900 nicht betheiligen werde. Amtliche Nachrichten. * Berlin, 14. Dez. Seine Majestät der König hat den Verwaltungsgerichtsdirektor Musculus von Meusel zu Potsdam zum Oberregierungsrath ernannt. Volkswirthschaftliches und Soziales. w Hamburg, 15. Dez.(Tel) Die Eisenbahndirektion macht bekannt, daß die Zuschlagsfristen zur tarifmäßigen Lieferfrist für Güter nach Hamburg heute wieder aufgehoben worden sind.— Eine besonders große Anzahl von Arbeitern hat sich heute zur Arbeit eingestellt, darunter auch viele Streikende, welche in Gruppen den Stauern sich zur Verfügung stellen. Auf den Schiffen arbeiten 400 Arbeiter weniger als in normalen Zeiten.— Der Hamb. Börsenhalle“ zufolge verbot der Senat die Haussammlungen für die ausständigen Arbeiter, weil diese Sammlungen zu Belästigungen der Einwohner auswücke. [? Seilenkirchen, 14. Dez. Wegen des Ausbruchs der Maul= und Klauenseuche wurde vom Herrn Landrath über Geilenkirchen, Hünshoven und die dazu gehörenden Höfe bis zum 19. d. M. die Feldmarksperre verhängt. * Hillesheim, 12. Dez Die Zusammenlegungs= arbeiten auf hiesiger Gemarkung, der größten im oberen Kyllthale, sind soweit gediehen, daß im nächsten Frühjahr die Vertheilung der neuen Flurpläne erfolgen kann. Die Ausführung der schwierigen Arbeit beanspruchte mehrere Jahre Zeit. Die nicht unerheblichen Kosten werden zum weitaus größten Theile von Staat und Provinz getragen. Während der letzten 12 Jahre ist in unserem Kreise Vieles zur Verbesserung der Landwirthschaft geschehen und sind zu diesem Zwecke beträchtliche Unterstützungen aus Staats= und Provinzialmitteln geflossen. Seit der zum 1 April 1884 erfolgten Einstellung des sogenannten Eifelfonds in den Etat des Staates und der Provinz sind im diesseitigen Kreise im Ganzen 75 Meliorations= anlagen sertiggestellt worden Die Beihülsen wurden den meisten Gemeinden in der Weise gewährt, daß Staat und Pcovinz neun Zehntel der Kosten übernahmen, während die betheiligten Grundbesitzer nur ein Zehntel zu tragen hatten. Diese geringen Kosten konnten außerdem noch im Wege der Frohnde abverdient werden. Zweifellos hat die Behörde dadurch sehr Viel zur Verbesserung der landwirthschaftlichen Rothlage beigetragen, sowohl direkt durch die fertiggestellten Meliorationen als auch indirelt durch die Anregung, die sie durch die seit nunmehr über 10 Jahre geübte Meliorationsthatigkeit den Landwirthen gegeben hat. * Mordprozeß Raulmann. V. Köln, 14. Dezember. Der Staatsanwalt ist bezüglich des versuchten Münzverbrechens der Ansicht, daß der stark verschuldete Heimich der Anstifter zum Münzverbrechen gewesen sein müsse. Dieser habe vorher immer geleugnet, von der Falschmünzerei Etwas gewußt zu haben, sondern behauptet, er habe geglandt, es handele sich um die Herstellung von Dom=Medaillen. Erst dann habe er zu einem theilweise Geständnisse sich bequemt, als ihm Karl K. auf einem Cassiber mittheilte:„Du kannst jetzt zugeben, daß ich die Formen gemacht habe.“ Diese Annahme ergebe sich auch aus der Aeußerung des Elias H. gegenüber der Dietrich:„Wenn ich will, kann ich die beiden ins Zuchthaus bringen.“ Er halte allerdings nicht für erwiesen, daß in den Formen auch 20=Markstücke hergestellt worden seien Beide hätten gemeinschaftlich gehandelt; darüber sei kein Zweifel, auch wenn die Geschworenen annehmen würden, daß es nur um die Verschaffung von Formen zur Herstellung von falschem Gelde sich handele. Betreffs des Meineides hält der Staatsanwalt die Schuld des Angeklagten Heinrich für erwiesen. Mancher werde sich erstaunt gefragt haben, warum von der Anklagebehörde nicht die Frage aufgeworfen wurde, ob hier ein gemeinschaftlich verübter Mord vorliege. Dies wäre geschehen, wollte die Anklagebehörde der Stimme des Publikums folgen. welches auf allen Straßen schrie, warum die beiden Angeklagten nicht hingerichtet würden. Aber die hohe Strafe, mit der das Gesetz einen Mord fühnt, macht der Anliagebehörde die höchste Vorsicht zur Pflicht. Wenn nur der geringste Zweifel an der Schuld vorhanden sei, dürfe man wegen Mordes nicht verurtheilen. Ihm persönlich seien Zweifel gekommen, ob ein Mord vorliege Dagegen spreche vor Allem der Thatort, die an einer belebten Straße gelegene Wohnung Dieser erscheine für einen meuchlerischen Mord, um welchen es sich hier handele, nicht geeignet. Jeder andere Ort hätte für eine solche That besser gepaßt; zudem hätten ja die Angeklagten den Getödtelen auch irgendwo anders hinlocken und die That z. B. während einer Radtour an einer einsamen Stelle begehen können. Der für ihn überzeugendste und unwiderlegbare Grund für die Annahme, daß ein vorbedachter Mord nicht vorliege, sei aber der Umstand, daß die That nicht bei verschlossenen Thüren verübt worden sei. Wenn die Angeklagten die Absicht vorher geplant hätten, würden sie sich gewiß durch Schließen der Thüren vor einer eventuellen Ueberraschung gesichert haben. Diese Erwägungen hätten ihn abgehalten, die Todesstrafe zu beantragen. Dagegen halte er beide Angeklagte des Todtschlags für schuldig.— Rechtsanwalt Dr Mertz, der Vertheidiger des Karl K, vertritt gegenüber der Anklage wegen versuchten Münzverbrechens die Aufsassung, das nur eine vorbereitende Handlung vorliege; der Todtschag sei im Affekt verübt worden. Er ist der Ansicht, daß Karl K sich bei Verübung der That in einer Erregung befunden habe, die fast an Wahnsinn grenzie. Als der sehr gewandte Redner darlegt, daß Karl K. ihm gegenüber in überzengender Weise betheuert habe, Heinrich K. sei unschuldig, und er wolle nicht, daß dieser deßhalb leide, bricht Karl K. in Thränen aus. Um 8 Uhr wird die Sitzung auf Dinstag vertagt. Vermischte Nachrichten. m Berlin, 15. Dez.(Tel) Gestern schlug eine in der Stargarderstraße wohnende Arbeiterfrau Baath ihrem Mann mit einem Schrubber derart über den Kopf, daß die Schädeldecke zertrümmert wurde und der Verletzte kurz darauf starb. * Der Marinelieutenant v. Netelhodt, der die Frau des Rechtsanwalts Zencker verführte und ihn selbst im Duell erschoß, hat nach dem„Hannov. Kour.“ vom Kaiser den schlichten Abschied erhalten. m Bremen, 15. Dez.(Tel) Der„Salier“ ist, wie nunmehr festgestellt werden konnte, um 3 Uhr Morgens in Folge der heitigen Brandung auf die Klippen geworfen worden, wodurch das Schiff zerschmettert und sofort zum Sinken gebracht wurde. Ein Bruder des 3. Offiziers des Schiffes, Gehrels, der s. Z. auf der„E be“ als Arzt fungirte, ist mit dem Schiff gleichfalls untergegangen. th Autwerpen, 15. Dez.(Tel) Ein Telegramm von Gaadeloupe theilt mit, daß der Dampfer:„Grecian" mit Ausnahme eines Mannes der Mannschaft unterging. Details fehlen noch.— Der Dampfer„Tanis“ der Hamburger Cosmoslinie, von Antwerpen nach Chile unterwegs, hatte auf hoher See von einem heftigen Sturme sehr zu leiden. Ein Dampfboot, welches der„Tanis“ an Bord hatte, wurde von den Wellen weggespält, und Alles, was sich auf dem Deck befand, zerstört. th Paris, 15. Dez(Tel.) Von der Mittelmeerküste wird abermals ein heitiger Sturm gemeldet. Vergangene Nacht ging ein Dreimaster, dessen Nationalität noch nicht ermittelt werden konnte, in der Nähe des Hagne=Pays unter. Von der Mannschaft des Schiffes hat man Nichts vernommen und wird angenommen, daß dieselbe ertrank. In Sicht von Domarnenez, mit zwanzig Mann an Bord, ging der Dampfer„Commentry" unter. Keiner der Matrosen konnte gerettet werden. * Cherbourg, 14. Dez. Das Lootsenschiff von Havre stieß in der Nähe des hiesigen Hasens auf einen Felsen und sank. Die Mannschaft konnte sich trotz des hohen Seeganges retten. * La Rochelle, 14. Dez. Das Schiff„Commandry“ mit 20 Mann Besetzung, welches am 4. d. M. von Boyonne nach Cardiff abging, wird als verloren betrachtet Es soll bei Douarnez untergegangen und Keiner der Besatzung gerettet worden sein * Madrid, 14 Lez. Aus Cornnng wird gemeldet, daß die Wellen fortwährend Leichen von Ertrunkenen des Salieran Land spülen. Man weiß immer noch nicht, ob Passagiere gerettet wurden. Man vermuthet noch weitere Schiffbrüche. * Ueder die Ierfohrten einer Wahnsinnigen und ihre schließliche Errettung vom Tode durch den Erbgroßherzog von Luxemburg erfährt ein Tiroler Blatt aus unmittelbarer Quelle u. A. Nachstehendes: Am 18. November ds. Is Nachmittags, war die 55 Jahre alte Irrsinnige Rothburga Kosler aus dem Oderinnthale außerhalb der Landesirrenanstalt in Hall unter Aufsicht einer darmherzigen Schwester mit einer kleinen Arbeit beschäftigt. Als die barmherzige Schwester sich auf kurze Zeit entfernte, denützte die Irre unglaublich rasch diesen unbewachten Augenblick und machte sich unauffällig davon. In der Meinung, ihrer Heimath, dem Oberinnthal, zuzugehen, kam sie, Häuser und Menschen meidend, nach langer Wanderung über Berge und Schluchten endlich nach zwei Tagen und zwei Nächten auf bayerischem Gebiete an der Grenze von Hinterriß bei einer Alpenhütte an, die als Futterstelle für das Wild dient. Nur ein Stück Brod und ein„Küchel“ als Nahrung in der Tasche. wanderte sie, so lange es Tag war und die erste Nacht ununterbrochen fort und ebenso den zweiten Tag. Die zweite Nacht brachte sie unter einem Baume zu. Auch den ganzen dritten Tag wanderte sie dis ties in die Nacht hinein über Jöcher und Bergbäche. Es klingt wie ein Wunder, daß die Aermste nicht verunglückte. Sie kam aber ungefährdet überall durch, auf ihrem Wege singend In der dritten Nacht kam sie unn zu der erwähnten Hütte und blieb die Nacht darin. Es gesiel ihr der Hütte; sie beschloß, hier zu bleiben, und richtete sich häuslich ein. Die Zeit vertried sich die Wahnsinnige mit Singen. Der Hunger quälte sie wenig, desto mehr der Durst. So blieb sie denn den vierten Tag und die vierte Nacht nach ihrer Flucht in der Hütte. Am fünften Tage, es war Sonntag der 22. November, hörte Erbgroßherzog Wilhelm von Luxemburg, der in der Nähe der Möselalpe dem Waidwerk oblag und zur Rast auf dem Heu den oberen Raum der Hütte betrat, von unten herauf einen absonderlichen Gesang. Er rief seine Begleitung, man drang in die Hüte ein und fand die Arme halb erfroren und halb verhungert, aber unermüdlich singend. Sie wurde mit Speise und Trank gelabt und gekleidet, dann brachte man sie zum „Klösterlwirth“ in Hinterriß. Dort wurde sie auf Kosten ihres Retters aufs Beste gepflegt. Erst dem dortigen Expositus gelang es, aus ihr herauszubekommen, woher sie sei. Die Anstaltsdirektion, durch ein Telegramm von ihrem Aufenthalt verständigt, schickte eine barmherzige Schwester und eine Wärterin ab, um sie zurückzubringen. Höchst ungern folgte die Irrsinnige; aber ihren Lebensretter hat sie, wie sie sagte,„für ihr ganzes Leben in ihr Herz geschlossen“. * Eine Riesenbrücke. Der Bau der Hängebrücke zwischen Neuyork und Neu=Jersey wird im nächsten Frühling beginnen. Die Kosten werden auf 25,000,000 Dollars veranschlagt. Die Brücke wird zweimal so lang sein, wie die Brooklyner. Sie wird allein sechs Eisenbahngeleise haben. Das Riesenwerk soll in sechs Jahren vollendet werden. 3000 Arbeiter sollen fortwährend an dem Bau beschäftigt sein. Gerichtszeitung. * Berlin, 14. Dez. Gegen das Urtheil in dem Beleidigungsprozesse Leckert=v. Lützow und Genossen ist in letzter Stunde das Rechtsmittel der Revision eingelegt worden. Berliner telsgraphische Anfangskurss. Seidenstfe seher Se Pissche Beibeth Baste leden— von Elten& Keussen, Fabrik und Handung, Crefeld. Wan schreibe um Mußer unter genaner Angabe des Gewünschten. 28358 Prima * NE NUG, vorzüglich im Tragen. Neueste Form. Elegante Ausstattung. Prima Filz-Hut. Mk..50. Franz Sauer, Alexánderstr. 1, Ecke Seilgraben. Feuilleton des„Echo der Gegenwart“ vom 16 Dezember 1896. " Stromaufwärts. Roman von Cl. Lötschert.(M. Brechten). (Fortsetzung.) „Ei, man entdeckt ja immer neue Talente an Ihnen, Herr Herzog,“ sagte Fräulein von Linde, eine schon etwas ältliche„jüngere“ Dame. „Hoffentlich erhalten Sie keine Zeit, um auch die Menge meiner Untugenden aufzufinden, gnädiges Fräulein...“ Die ersten Akkorde brausten durch den Saal, fast gleichzeitig in eine leisere Spielart übergehend. Dann setzte die schöne klare Stimme ein: „Nun kommt die Nacht, so blau, so warm, Es ist der Tag verweht, Die Seele ruht in Gottes Arm Und flüstert ein Gebet. Und wie sie fleht, da brechen socht Die Sterne all' hervor— Als öffne sich in dieser Nacht Des Himmels golden Thor. Alles lauschte. Gräfin Irmgard sang sehr selten in einem öffentlichen Kreise, und Niemand wollte einen Ton der herrlichen Musik verlieren. Leon'Esparre aber glitt geräuschlos hinter Gertrudens Stuhl und flüsterte:„Wer ist es?“ Das Lied war verhallt. Während man sich um die Gruppe am Flügel drängte, begann das junge Mädchen: „Erinnern Sie sich noch am ersten Tage, da ich Ihnen unser Haus zeigte? Gut. Damals kamen wir auch in das Arbeitszimmer im Thurm, und da sahen wir Jemanden, der viele Jahre hindurch großen Einfluß auf mich gehabt hat.“ „O, ich weiß, eine junge Person mit einem so merkwürdigen Gesicht, daß man es, ein Mal gesehen, gewiß niemals vergessen Wunte.... eine entschieden südliche Ertheinung“ „Das is jetzt Rebensache, denn geben Sie Acht: uun stelle auch ich eine Frage. Sie riefen in Ihrer Sprache: :O, Himmel, wie sie Romanie ähnelt!: Wer ist denn diese„Romaniee?“ Das Blut schoß jäh in seine Wangen.„Sagte ich wirklich so?“ Dann, wie um jeder Erklärung auszuweichen, setzte er sich an das frei gewordene nahe Instrument und schlug, ohne zu wissen, was er that, unwillkürlich die ersten sprunghaft abgrissenen Noten jenes seltsamen lockenden Sanges an, den die Kinder des Bildhauers das„Sturmlied“ genannt. Und wie einst Pierre'Danne, so ging auch er in eine freie, rauschende Phantasie über, in einer Sprache redend, welche so viel erzählt, so viel verbirgt! „* * Die kleine Flamme der Plasondlampe glühte unbeweglich in ihrer blauen Glaslugel; das Fenster stand weit offen, denn die Nachtluft war schwül und der Himmel bedeckt. Gertrud Herzog saß vor ihrem Ankleidetisch, während die alte Wärterin das lockige hellbraune Haar auflöste. „Nicht so, Pelagie,“ sagte die junge Dame plötzlich und entzog den Kopf ihren Händen.„Setze Dich auf Deinen alten Platz an der Kaminecke und laß mich auf das Bänkchen, wie in der lieben früheren Zeit, da ich noch ein Kind war und Du mir Deine französischen Märchen erzähltest.“ „Soll ichs wieder thun, mein Liebling? Vielleicht, daß Du dann ruhiger wirst, mon ange.“ „Ach ja,“ bat Gertrud und kauerte zu den Füßen der Alten nieder, ihr Kleid, das lang und weiß über den Boden fluthete, dicht zusammenraffend. Während Pelagies eintönige dünne Stimme in dem Zimmer erklang und Märchen und Sagengeschichten in bunter Folge mit einander wechselten, schwand wirklich die fieberhafte Röthe auf Gertis Wangen. Ihre Hände lagen still gefaltet im Schoosse und ihre Gedanken sammelten sich. Sie wollte nur noch Eines: den Gegenstand ihrer Liebe noch einmal sehen— dann mochten sie mit ihr thun, was sie wollten, sie würde die Kraft haben, fest zu bleiben. Als Jene geendet, erhob sie sich muthig und trat zu dem Feuster. Sehnsüchtig verlor sich ihr Blick in der der Augustnacht draußen, und ihr Mund wiederholte leise den letzten Vers von Irmgards Lied. ** * Der Sommer ging mit einem sehr heißen Tage zu Ende. Unter den Eichen war es verhältnißmäßig kühl. Der hoch oben auf dem Bergplateau gelegene Wald mochte eine zwei Stunden weite Ausdehnung haben. Dem vorn nach dem Rhein zu gelegenen Theil hatte der Verschönerungsverein die meiste Sorgfalt gewidmet; die herrlichsten Stellen hatte die Kunst durch kleine besondere Bauten noch überraschender gestaltet. Da waren der„Tempel“, die„Einsiedelei“ und die „große Weitschau“, eine reizende, in altem Stile aufgeführte und mit Epheu umsponnene kleine Burg. Von hier aus führten schattige Pfade und ein schön angelegter Fahrweg nach der Pension„Zu den Eichen“— einem großen dreistöckigem Gebäude, zur Aufnahme der oft Wochen lang oben verweilenden Fremden bestimmt. Ein mehrere hundert Schritt breiter Platz trennte dasselbe von dem eigentlichen Restaurant, dem früheren Jagdschlosse, unter dessen Vorhalle jetzt die zum„Sonnenwendfest“. Versammelten an langen, weiß gedeckten Tafeln saßen. Frohes Lachen und Scherzen ertönte aus den Reihen, welche meist aus Damen bestanden, da die Herren, durch Stellung oder Geschäft verhindert, entweder nachzukommen versprochen oder auch, wie Herzog, ganz abgelehnt hatten. Es fehlte indessen nicht an Leben und anregenden Plänen, um den Nachmittag so angenehm als möglich zu verbringen.„Zwanglos“ war das so selten gewählte und noch seltener durchgeführte Losungswort des Tages. Als der Kaffee eingenommen und bie hochgefüllten Kuchenkörbe ihre süße Last nach allen Seiten hin gespendet hatten, erhob man sich, um tiefer in den Wald hineinzuwandern. In demselben Augenblicke öffnete sich die Thüre einer Momentphotographenbude, welche seitwärts, an der nach Rothenhausen hinabführenden Schlucht, aufgestellt war, und heraus trat eine, von ihrem Lehrer geführte Abtheilung Knaben. „Das sind gewiß die Ziegenhofer Gymnasiasten!“ rief Addy Lehnrot. „Nein“ bemerkte ihre Schwester,„deren Ferien hab n gewiß schon begonnen; auch tragen dieselben, glaube ich, andere Mützen. Sieh' nur, sie gehen eben an das Ende der Halle, gerade da wir aufbrechen. Wie dumm... ich hätte sie so gern singen gehört.“ „Begnüge Dich einstweilen mit meiner Kunstleistung: „Wer hat dich, du schöner Wald“, sang die heitere Minni und bog in einen eug verschlungenen Pfad ein. „Vermissest Du Etwas?“ fragte Gräfin Rasfeldt ihre Freundin, mit welcher sie schon ziemlich weit vorausgeeilt war. „Ja, mein weißes Mohair=Tuch. Es muß auf der Bank liegen geblieben sein und wird sich wohl am Abend noch dort finden. Ich gehe nicht zurück, um es zu holen.“ „O sieh', man bringt es Dir nach!“ Wirklich trat an einer Biegung des Weges einer der Gymnafiasten auf beide Damen zu, das Tuch in der Hand. Es war ein hübscher Knabe mit schwarzem Haar und dunklen Augen. „Mein Name ist Karl Schirmer,“ sagte er höflich, mit einer etwas fremd klingenden Aussprache zu Gertrud. „Die Damen werden gebeten, an der okleinen Weitschaue vorüberzukommen.“ Damit überreichte er ihr den verlorenen Gegenstand, an welchem ein kleiner, aus Waldesgrün, Moos und Haidekraut bestehender Strauß befestigt war „Gertrud.... was bedeutet das? Doch, wie siehst Du aus?“ „Gut also.... wenn Du in meinem Gesichte die Lösung dieser sonderbaren Botschaft finden kaunst! Allem Anscheine nach gilt sie nur mir. Irmgard, hast Du mich lieb?“(Fortsetzung folgt.) Lodes-Angeige. Es hat Gett dem Allmächtigen gesallen, meinen lieben Gatten, unsern guten Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herrn Ludwig Heinrich Schervier, früheres langjähriges Mitglied der Stadtverorduetenversammlung und der Armenverwaltung, Ritter mehrerer Orden, heute gegen 12 Uhr Mittags zu sich zu nehmen. Er verschied sanft in Folge von Altersschwüche im 84. Lebensjahre, wiederholt versehen mit den heiligen Sterbesakramenten. Nachen, den 12. Dezember 1896. Im Namen der trauernden Hinkerbliebenen: Fanny Schervier ge. Hocks. Die Beerdigung findet statt am Dienstag den 15. Dezember, Nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehause Eilsschornsteinstraße 15 aus; feierliche Exequien am Mitttwoch den 16. Dezember, Morgens um 10 Uhr, in der Hauptpfarrkirche zum h. Paulus. Das Seelenamt für den Verstorbenen wird abgehalten: 1. von Seiten der Kreuz=Bruderschaft am Donnerstag den 17. Dezember, Morgens 9 Uhr, in der Hauptpfarrkirche St. Paul; 2. von Seiten der Hubertus=Bruderschaft am Freitag den 18. Dezember, Morgens 3½ Uhr, in der Pfarrkirche St. Jakob; 3. von Seiten der Sakraments=Bruderschaft am Dienstag den 22. Dezember, Morgens 9 Uhr, in der Haupipfarrkirche St. Joilan. In Siuns des Berstor denen Biute ich. Bilnmauspenden unterlassen zu wollen. 23624 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere innigstgeliebte Ordensschwester, Schwester, Schwägerin, Tante und Cousine, Mère Eulalie Assistante, geb. Katharina Barth, am Sonntag den 13. Dezember, Abends gegen 10 Uhr, in die Ewigkeit abzurufen. Sie starb im Kloster der Ursulinen zu Sittard an einer Lungenentzündung, mehrmals gestärkt mit den Heilsmitteln der kath. Kirche, im 64. Jahre ihres Lebens und im 45. ihrer Ordensangehörigkeit. Die Seele der Verstorbenen wird dem Gebete ihrer Bekannten und besonders der Fürbitte ihrer früheren Zöglinge empfohlen. Sittard und Nachen, den 15. Dezember 1896. trauernden Hinterbliebenen. Codes=Anzeige. Gett dem Allmächtigen hat es gefallen, gestern Nachmittag nach 3 Uhr unsern theuren, guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Onkel und Schwager, Herrn Johann Heinrich Dortants, in ein besseres Jenseits abzuberufen. Er starb im 79. Lebensjahre, wohlvorbereitet durch die hl. Sterbesakramente der röm-kath. Kirche, nach kurzem Krankenlager, in Folge einer Lungenentzündung. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Nachen, den 15. Dezember 1896. Die Berdigung findet Donnerstag den 17. Dezember, Nachmitags 3 Uhr, vom Sterbehause Wallstraße 26 statt. Die feierlichen Exequien werden an demselben Tage, Morgens 8¼ Uhr, in der Marienkirche abgehalten. 236400 Selte Jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten, so bitten wir, diese als solche betrachten zu wollen. Heute Mittag gegen 12 Uhr entschlief unerwartet, jedoch nicht unvorbereitet, unter den Tröstungen der katholischen Kirche, unsere iunigstgeliebte Schwester, Schwägerin und Taute, Kräulein Wilhelmine Paulus, im Alter von 59 Jahren. Um stille Theilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Burtscheid, Nachen, Heinsberg, Eich bei Luxemburg, Philadelphia, den 14. Dezember 1896. Die Verdigung findet Kaut Mittwoch den 16. Dezember, Nachmittags um 3 Uhr, vom Sterbehaus Kurbrunnenstraße 30 aus. Feierliche Exequien werden gehalten Donnerstag den 17. Dezember, Morgens 10 Uhr, in der Pfarrkirche zu St Michael in Burtscheid. 23635 Coupons. Die am 1. Jannar 1897 fälligen in- und ausländischen Coupons werden bereits von heute ab an meiner Kasse eingelöst. Solide Anlagepapiere sind stets vorräthig. 36976 Joh. Ohligschlaeger. 500 hiesigr Hasen. Ausgesucht schwerste Hasen 3 M. 75 Pfg. Schöne mittelgroße Hasen 3 M. p. Stück. 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REERRERRRERERRERERERAERERENRRRERNNERER *) Nach Amtsgerichten alphabetzisch geordnet. Die Zahlen bedeuten den.pten Kunchstrais. Handelsregister. Bei Nr. 4780 des Firmen=Registers, woselbst die Firma„Peter Vongartz“ mit dem Orte der Niederlassung zogenrath mit Zweigniederlassung in Kohlscheid verzeichnet steht, wurde in Spalte 3 vermerkt: Die Zweigniederlassung ist aufgehoben. Aachen, den 14. Dezember 1896. Königliches Amtsgericht, Abth. V. Schenken Sie zu Weihnachten Briefpapier, ein praktisches, stets willkommenes Geschenk! Platte und verserte Maare in eleganten Cartons sowie einfacher Packung in erstaunlich großer Auswahl bei Weyere-Kaatzer, Buchhandlung, Aachen, Kleinmarschierstraße 8.— Fernsprecher 477. Unter Nr. 5077 des Firmen=Registers wurde die Firma„Erwin Spode, Adlerapotheke,“ mit dem Orte der Niederlassung Kohlscheid und als deren Inhaber der Apotheker Erwin Spode in Kohlscheid eingetragen. Aachen, den 14. Dezember 1896. Königliches Amtsgericht, Abth. V. In dem Konkurse über das Vermögen der Firma Sophia Bodet in Malmedy soll die Schlußvertheilung erfolgen. Dazu sind 2736 Mark 84 Pfg verfügbar. Zu berücksichtigen sind Forderungen zum Betrage von 136,842 Mark 61 Pfg, darunter keine bevorrechtigten. Das Schlußverzeichniß liegt auf der Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts zu Malmedy zur Einsicht offen. Aachen, den 12. Dezember 1896. Der Konkursverwalter: Welter II Rechtsanwalt. ATT N.& F. Hoelscher. Kleinmarschierstraße 38. Große Auswahl in * K u p f e r s t i c h e n, P h o t o g r a v ü r e n e t c. in geschmackvollster Einrahmung. 8 Photographie-Rahmen. 0 Bleichen alter Kupferstiche unter Garantie. Bauglaserei. 1 Haupt=Agentur Patentirte für Spiegelglas=Versicherung. Glas=Ventilatoren. 23445 # Aachen. 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Büchel 36 in Hiuterkause. Das„Echo der Gegenwart, einge Gelch gpsimnal. Bofbeppgshrieh für M..—. Extra=Abonnement auf eingetragen im Pos=Zeitungs=Preiskurant unter Nr. 2046, erscheint, Montags ausgenommen, fur das deutsche Reich, Oeßerreich=Ungars, Luxembung M..25, für Nachen und Burtscheid die„Sonntagsausgabe“(Post=Zeitungs=Preiskurant Nr. 2047), vierteljährlich 75 Pfg. Deutsches Reich. Berlin, 14. Dezember. * Von einer neuen Artillerievorlage wollen die„Berl. Börsenztg.“ und der„Berl. Börsenkur,“ „bereits seit einiger Zeit“ gewußt haben. Dagegen wird der„Post“ von parlamentarischer Seite mitgetheilt, daß die„Gerüchte" über eine solche Vorlage durch Anfragen entstanden zu sein schienen, welche in der Budgetkommission über die Bewaffnung von Kriegsschiffen mit Schnellladekanonen ergangen waren. Man übersehe dabei vollständig, daß die Seeartillerie von der Landartillerie einen völlig verschiedenen Charakter trägt. Neuformationen der Landartillerie schienen noch im Anfangsstadium bezüglicher Erwägungen sich zu befinden, so daß dem Bundesrathe bis jetzt noch nicht einmal eine Vorlage zugegangen sei. Wenn man erwäge, wie viel Instanzen noch durchlaufen werden müssen, bis eine solche Vorlage an den Reichstag gelangen könnte, werde man in der Annahme nicht sehlgehen, daß dieselbe noch ziemlich lange auf sich warten lassen werde. Also kommen wird sie doch. Nach der„Nationalzig““ haben zwar in allen Großstaaten die Vorarbeiten zur Bewaffnung der Artillerie mit Schnellfeuergeschützen schon seit längerer Zeit stattgefunden. Man zögere jedoch, dazu überzugehen, überall in der Erwägung, daß kein großes Land einem anderen hierin einen erheblichen Vorsprung lassen, nach der allseitigen Umänderung des Geschützwesens aber das gegenseitige Stärkeverhältniß wieder das alte und nur die Finanzkraft überall neubelastet sein würde. Den Vortheil hätten nur die Kanonenfabrikanten. Eine Wendung in dieser Angelegenheit könnte somit nur eintreten, wenn aus einem der in erster Reihe in Betracht kommenden Großstaaten bekannt würde, daß man dort im Stillen in erheblichem Maße mit der Einführung neuer Geschütze begonnen hätte. Niemand würde die Verantwortlichkeit dafür übernehmen, das deutsche Heer mit einer minderwerthigen Artillerie in den Krieg ziehen zu lassen. Dagegen würde es ausgeschlossen sein, daß der Reichstag seine Zustimmung dazu ertheilte, auf diesem Gebiete deutscherseits den Anfang zu machen. Die Frage würde somit eine Veränderung gegen ihren bisherigen Stand nur dann erfahren können, wenn Grund zu der Annahme vorläge, daß anderwärts, daß namentlich in Frankreich eine thatsächliche Veränderung eingetreten sei. .. Die Verbesserung der Manuschaftskost im deutschen Heere. Bekanntlich wurde vor zwei Jahren in der Budgetkommission von dem Centrumsabgeordneten Dr. Schaedler, welcher als Berichterstatter über die fortdauernden Ausgaben der Heeresverwaltung fungirt, die Anregung zu einer besseren Verpflegung der Mannschaften gegeben. Als besonders wünschenswerth wurde die Einführung einer angemessenen Abendkost bezeichnet und die Heeresverwaltung aufgesordert, in dieser Hinsicht zunächst versuchsweise vorzugehen, die dadurch entstehenden Kosten genau festzustellen und auf Grund der gemachten Erfahrungen dem Reichstage alsdann eine Vorlage zu machen, damit, sobald es die Finanzlage gestatte, diesem Bedürfniß abgeholfen werde. In Folge dessen hatte man erwartet, daß schon der jetzt zur Berathung stehende Etat pro 1897/98 die Regelung dieser Angelegenheit bringen werde: diese Erwartung wurde leider nicht erfüllt. In der Sitzung der Budgetkommission am letzten Samstag nahm deßhalb Dr. Schaedler aufs Neue Veranlassung, diese Frage zur Erörterung zu bringen. Er richtete an den Kriegsminister das Ersuchen, darüber Ausschluß zu geben, ob die gewünschten Versuche gemacht seien, welches Ergebniß solche geliefert hätten, namentlich welche Kosten entstanden seien und ob die Einführung der Abendkost nunmehr zu gewärtigen sei. Zugleich gab Dr. Schaedler die Erklärung ab, daß er nicht eher gewillt sei, der geplanten und im ngtu Nachtragsetat angeforderten Erhöhung der Offiziersgehälter näherzutreten, bis auch die bessere Verpflegung der Mannschaften gleichzeitig geregelt werden könne. Kriegsminister v. Goßler sowohl als auch Generalmajor v. Gemmingen gaben hierauf befriedigende Erklärungen ab und versicherten, daß es ihr ernstlicher Wille sei, der gegebenen Anregung baldthunlichst zu entsprechen. Ausführlich berichtete der Letztere über die anzestellten Versuche, welche dahin geführt hätten, daß sich die Kosten auf durchschnittlich 25 M. pro Mann und Jahr stellen. Da dies auf das gesammte deutsche Heer nahezu 12 Millionen M. Kosten verursachen würde, habe man gesucht, in der Beschaffung der Nahrungsmittel auf andere Weise Ersparnisse durchzuführen und den Reichshaushalt nicht zu sehr zu belasten. Es habe sich dabei ergeben, daß die jetzige Art der Fleischbeschaffung den Lieferanten(Schlächtern) einen ganz unberechtigten Unternehmergewinn lasse und daß gerade hierbei durch eine anderweite Vergebung sehr erhebliche Ersparnisse zu erzielen seien, welche auf etwa —5 Millionen jährlich berechnet werden. Dieser Betrag und eine Mehrbewilligung von etwa—8 Millionen jährlich seitens des Reichstags würden die Mittel liefern, um eine entsprechende Abendkost während des ganzen Jahres an alle Mannschaften des deutschen Heeres zu gewähren. Die Regelung der Sache sei nunmehr binnen Jahresfeist mit annähernder Sicherheit zu gewärtigen. Auch Reichsschatzsekretär Graf v. Posadowsky bestätigte diese Absicht und erklärte, daß nur finanzielle Rücksichten die Einführung der gewünschten Verbesserungen schon im Etat pro 1897/98 verhindert hätten, man möge aber doch die Regelung der Reichsbeamten= und Offiziersgehälter nicht von der gleichzeitigen Durchführung dieser Maßnahme abhängig machen. Von keiner anderen Seite wurde den Auregungen des Abg. Dr. Schädler widersprochen, vielmehr erklärten sich alle anderen Parteien nunmehr auch mit der geplanten Besserung der Mannschaftsverpflegung einverstanden. Nach diesen Mittheilungen und nachdem es keinem Zweifel unterliegt, daß der Erklärung des Abg. Dr. Schaedler die gesammte Centrumspartei den nöthigen Nachdruck geben werde, ist die Hoffnung begründet, daß der Reichshaushaltsetat für das Jahr 1898/99 die Einführung entsprechender Abendkost für das Heer zweifellos bringen wird. Für den vorliegenden Etat pro 1897/98 wird das allerdings in Hinsicht auf dringliche andere Ausgaben noch nicht thunlich sein, ebenso gewiß wird aber auch die Regelung der Gehälter der Reichsbeamten und Offiziere noch so lange ruhen müssen, bis diese andere Frage, deren nachdrückliche Vertretung seit einer Reihe von Jahren ein Verdienst der Centrumspartei, insbesondere des Herrn Abg. Dr. Schaedler, ist, ihre Regelung gefunden haben Ieö. Telegramme des Echo der w Berlin, 15. Dez. Die Subkommission der Schuldentilgungskommission des Abgeordnetenhauses beschloß, die Anträge v. Zedlitz und Sattler folgendermaßen zu sormuliren:§ 4: Der Höchstbetrag, womit die Eisenbahnüberschüsse zu den sonstigen ordentlichen Ausgaben zu verwenden sind, soll für 1897/98 416 Millionen, 1898/99 428 Millionen und 1899/1900, 440 Millionen betragen. § 5: Der diesen Höchstbetrag übersteigende oder nicht völlig zu den ordentlichen Ausgaben herangezogene Ueberschuß soll, soweit darüber nicht etatsmäßig zur Bildung oder zur Ergänzung eines Diepositionsfonds des Eisenbahnministeriums bis zu 20 Millionen verfügt ist, verwandt werden bis zu 80 Millionen zur Bildung und Ergänzung eines Ausgleichssonds, der Rest zur weiteren Tilgung der Staatsschuld.§ 7: Bleiben die wirklichen UeberAustenr dier unid dit ücie ier Seunst ien Auen uunent er des elsheste Blhe aller Stände angehbren, sowie durch den damit verbundenen„Gratisanzeiger im Regierungsbezirke Nachen und weit darüber hinaus die erfolgreichste Verdreitung, Gedüren 15 Pfg. pro Zeile. Alle Annoncenexpeditionen nehmen Anzeigen entgegen. schüsse unter dem Höchstbetrage und ergibt der Jahrcsabschluß des Etats einen Fehlbetrag, so wird der Fehlbetrag bis zur Höhe des Unterschieds des festgesetzten Höchstbetrags und des wirklichen Ueberschusses aus dem Ausgleichssonds gedeckt. Der Finanzminister verwaltet den Ausgleichsfonds. * Madrid, 15. Dez. Eine Depesche des„Heraldo“ aus Singapore meldet: Die Eingeborenen in Lanao (Mindanao) haben sich empört und einen spanischen Befehlshaber verwundet. Auf Mindanao herrscht große Aufregung; man befürchtet einen ernsten Aufstand. Zahlreiche eingeborene Soldaten, welche in spanischen Diensten stehen, desertiren täglich. Die Lage in Manila ist beunruhigend. — Peking, 15. Dez. Li=Hung=Tschang hat sich hier angekauft und gedenkt fortan hier zu wohnen. An den Zolldirektor Detring sandte Li=Hung=Tschang die telegraphische Aufforderung, nach China zurückzukehren. Kirchliche Nachrichten. 9 Kirchrath, 15. Dez. Am Sonntag Abend fand hier im Gemeindehause die diesjährige Generalversammlung der hiesigen Konferenz vom h. Bincenz von Paul statt. Unsere hochwürdige Geistlichkeit, Herr Bürgermeister Daelen, Herr Pfarrer van Wersch aus Speckholzerheide, Herr Kaplan Kleinen aus Schaesbergh sowie die vielen hiesigen Freunde und Gönner des Vereins wohnten derselben an. Auch die Nachbarkonferenzen von Afden und Kohlscheid waren vollzählig erschienen. Nachdem der Vorsitzende, Herr Kaplan Frank, die Versammlung mit dem Vereinsgebete eröffnet hatte, hielt Herr Kaplan Vourage eine geistige Lesung. Hierauf erstattete Herr Hauptlehrer Absiel den Bericht über die Wirksamkeit der Konferenz im abgelaufenen Vereinsjahre. Danach betrugen die Einnahmen 2403 Fres, denen 2384 Fres. Ausgaben gegenüber stehen. Die Festrede hielt Herr Kaplan Kleinen aus Schaesbergh. Der hochwürdige Herr verbreitete sich über das Almosen und erntete für seine Ausführungen alseitigen Beisall. Die nun folgende Sammlung ergab eine hübsche Summe. Nach Schluß der Versammlung begaben sich die Theilnehmer in das jetzt fertiggestellte, dem Bincenzverein gehörige Haus, wo von nun an täglich bis 70 arme Schulkinder ein gutes und nahrhaftes Mittagessen erhalten werden. Mit großem Interesse wurden der Speisesaal, der Keller mit seinen Vorräthen, die Küche nso. in Angenschein genommen. Lokalnachrichten. Nachen, 15. Dezember. # Die Beerdigung des am 12. ds. Mis. verstorbenen früheren Stadtverordneten, Herrn Ludwig Heinrich Schervier, hat heute Nachmittag 3 Uhr vom Sterbehause in der Eilsschornsteinstraße aus auf dem alten katholischen Friethof am Adaldertsteinweg stattgefunden. Ein Katlicher Trauerzug gab dem Verewigten das letzte Geleit. Die Stadtverordnetenversammlung begab sich mit Herrn Oberbürgermeister Beltman an der Spitze in corpore vom Rathhause aus zur Trauerfeier. Ferner bemerkten wir im Zuge Herrn Abgeordneten Mooren sowie die beiden früheren Oberbürgermeister von Aachen, Herrn Geheimrath Pelzer und Herrn von Weise. An der Spitze des Trauerzuges schritt der Kirchengesangverein„Cäcilia“ von St. Paul mit seinem Banner, hinter dem Sarge folgte ebenfalls mit der Fahne die„Constantia“. Auch die„Karlsgesellschaft“, der „Nachener Leseverein“ und die Gesellschaft„Neu=Casino“ waren durch Mitzliederdeputationen bei dem Begräbniß vertreten. Gleichfalls hatten sich viele auswärtige Freunde des Verstorbenen zu der Trauerseier eingefunden. Der„Kirchengesangverein Cäcilia“ von St. Paul sang, während der Zug die Straßen durchschritt, das Miserere. Die außerordentlich starke Betheiligung an dem Begräbnisse bewies, daß die Verdienste, die sich der Verstorbene während eines mehr als 50jährigen uneigennützigen Wirkens auf kommunalem Gebiste, als Mitglied des Stadtverordnetenkollegiums, der Armenverwaltung und anderer städtischer Ausschüsse erworben hat, bei seinen Mitbürgern unvergessen geblieben sind. R. I. P. * Personalnachricht. Der Oberregierungsrath Musculus von Meusel ist dem Regierungspräsidenten in Nachen zugetheilt worden. * R u m m e r p l a t t e n f ü r R a d f a h r e r. D i e„ D e u t s c h e Reichsztg.“ bezeichnet die Nachricht, wonach das Oberpräsidium der Rheiuprovinz eine Provinzialverordnung, die Einführung von Rummerplatten für Radfahrer betreffend, erlassen will, als unzutreffend. X Die Bevölkerung der Rheiuprovinz. Die„Statistische Korrespondenz veröffentlicht jetzt das endgültige Ergebniß sche e e die auf den Staat Preußen und auf die Rheinprovinz bezüg lichen Zahlen mit. Die ortsanwesende Bevölkerung am 2. Dezember 1895 betrug in überhaupt männlich weiblich Königreich Preußen 31,855,123 15,645,439 16,209,684 Rheinland 5,106,002 2,553,175 2,552,827 Von den 106 Städten im preußischen Staat mit mehr als 20,000 Einwohnern entfallen auf die Rheinprovinz 24 und zwar: Köln Düsseldorf Elberfeld Barmen Aachen Crefeld Essen Duisburg .=Gladbach Remscheid Bonn Solingen 321,564 175.985 139.337 126.992 110,551 107,245 96.128 70,272 53,662 47.283 44,558 40,843 Diese 24 Städte haben ein Trier 40,026 Coblenz 39,639 Mülheim a. Rhein 36,001 Mülheim a. Ruhr 31,429 Oberhausen 30,154 Rheydt 30.102 Meiderich 25,833 Neuß 25.026 Düren 24,531 Malstatt=Burbach 23,677 Viersen 22,795 Wesel 21,791 eine Gesammteinwohnerzahl von nicht weniger als 1,685,424 Personen— 33 Proz. der Gesammtbevölkerung. Ein Drittel aller Rheinländer wohnt in der Großstadt, ganz abgesehen von den Mittel= und den kleinen Städten. Die naturwissenschaftliche Gesellschaft hielt gestern Abend im physikalischen Hörsaal der technischen Hochschule eine ordentliche Sitzung ab. Der Vorsitzende, Herr geh. Rath Prof. Dr. Wüllner, gab zunächst einen kurzen Bericht über die Thätigkeit der Gesellschaft im abgelaufenen Jahre. Dieselbe zählt jetzt 216 Mütglieder und hat damit die höchste Mitgliederzahl seit ihrem Bestehen erreicht. Den Kassenbericht erstattete Herr Kommerzienrath Hasenclever. Die Einnahmen beliefen sich auf 4379 M. die Ausgaben auf 1662 M. so daß ein Bestand von 2717 M. verbleibt. Bei der Neuwahl des Vorstandes wurden Herr geh. Rath Prof Dr. Wüllner als Vorsitzender, sowie die Herren Dr. Goldstein, Kommerzienrath Hasenelever. Prof. Schulz und Prof. Sieberger wiedergewählt. An Stelle der statutengemäß nicht wieder wählbaren Vorstandsmitglieder fiel die Wahl auf die Herren Sanitätsrath Dr. Baum und Dr. Drecker. Zum Schlusse schilderte Herr Dr. Dannenberg einen Ausflug nach der Vulkaninsel Pantelleria, den er zur Vornahme geologischer Sindien im vergangenen Jahre unternommen hat. Diese schon von den Schriftstellern des Alterthums unter dem Namen Kossyra erwähnte Insel, gibt ein besonders charaktistisches Bild von der Gestaltungsthätigkeit vulkanischer Eruptionen. Sie liegt südwestlich von Sicilien, ist 2,7 Quadratmeilen groß und wird von einem aus Trachytlava gebildeten Gebirgskreis eingefaßt. Die Zahl der Einwohner der Insel, die der italienischen Regierung als Verschickungsort für Verbrecher dient, beträgt etwa 7000. Die interessanten Ausführungen des Vortragenden wurden durch Lichtbilder illustritt und sanden den lebhaftesten Beifall der Versammlung. 8 Katholischer Kneippverein. Die gestrige gut besuchte Versammlung des katholischen Kneippvereins zeigte, daß das Interesse für die Sache des Vereins auch unter den Damen immer reger wird. Dieselben waren gestern in stattlicher Anzahl erschienen. Der Präsident hielt einen gut ausgearbeiteten Vortrag über den Nutzen und Schaden der Getränke für den Menschen, welcher ihm wohlverdienten Beifall einbrachte. Das Thema soll in einer späteren Versammlung weiter besprochen werden. Um aufgetauchten falschen Muthmaßungen über die Zwecke, Ziele und den Namen des neuen Vereine entgegen zu treten, wurden diese Punkte seitens des Vorstandes nochmals klar gelegt, ferner wurde beschlossen, zu Anfang nächsten Jahres eine Festversammlung abzuhalten, um auch nach Außen hin eine Anregung für die gute Sache zu geben. Il Die Volksversammlung, welche gestern Abend im Frankenberger Bierkeller seitens der hiesigen sozialdemokratischen Partei anberaumt worden war und deren Tagesord. nung als einzigen Punkt den Streik der Hamburger Hasenarbeiter aufwies, war ziemlich zahlreich besucht; auch das zarte Geschlecht war reichlich vertreien, hatten wir doch Gelegenheit. mehr als zwanzig weibliche Personen zu zählen, welche zum Theil mit ihren kaum dem Knabenalter entwachsenen„Liebhabern" herbeigeeilt waten, um einmal den Vortrag eines„Seebären“ zu hören; denn in der Einladung zu obiger Versammlung war zu lesen, ein Seemann aus Hamburg werde als Referent erscheinen. Aber der„olle Seemann“ mit Namen Hansen(Hansen oder Johannsen mußte er ja heißen, sonst wäre es kein Seemann), war leider am Kommen in Folge von Krankheit verhindert, was wohl für Viele, die ihre zehn Pfennige Eintrittsgeld in Erwartung der Sensationsnachtichten gern bezahlt hatten, eine arge Entläuschung im Gefolge hatte. Der Vorsitzende der Versammlung, Herr Jos. Oeben, theille mit, daß ein anderer anh. Ralenderschau. I. Wir kennen einen„Büchernarren“, zu dessen Absonderlichkeiten die Liebhaberei für Kalender gehört; wo sich in der Regel die Leute mit einem Kalender begnügen, sucht er gern möglichst viele in seinen Besitz zu bringen. Diesen Bücher=, in specie Kalender=„Narren“ mögen Manche belächeln; aber Eines, das läßt sich nicht leugen, hat er vor den Käufern nur eines Kalenders voraus: er braucht sich nicht bei der Auswahl den Kopf gar so arg zu zerbrechen wie diese. Und das ist auch Erwas werth, zumal seit Jahren so viel Gutes und Schönes geboten zu werden pflegt. Auch diesmal ist das wieder der Fall. Es sind fast alles gute Bekannte, von früher her lieb gewonnene Freunde, die am Schlusse des alten Jahres an die Thüre des Schreibers pochen, um sich als Führer und Begleiter durch das neue Jahr anzubieten, so daß es ihm schwer fällt, den einen oder anderen besonders zu empfehlen, weil er keinen zurücksetzen möchte. Er wird sie daher unparteiisch den geehrten Lesern und liebenswürdigen Leserinnen der Reihe nach vorführen, diesen selbst bescheiden überlassend, welchen sie für 1897 wählen wollen. Da ist zunächst, um mit einem engeren Landsmanne zu beginnen, der Volkskalender für das katholische Deutschland. Mit zwei Gratisbeilagen: einem Kunstblatte darstellend „U. L. Frau vom Berge Karmel“ in 15 Farben ausgeführt nach dem Gemälde der Fieiin A. M. von Oer und einem Wandkalender auf Karton. A. Riffarth, Verlagshandlung,.= Gladbach.(Preis 50 Pfg.) Ein inhaltlich sehr reicher, mit mehr als 80 Illustrationen geschmückter Hauskalender. Die Erzöhlungen sind sehr gediegen; vor Allen ist zu erwähnen: „Die vollen und die leeren Aehren“ von Max Steigenberger, Domprediger in Augsburg, dann,,D' Schwarz“ von E. Avari, eine schöne Dorfgeschichte„Der Huberbauer im Hotel“, eine Humereste mit 24 Bildern,„Ein Rosenwunder“ von Theodor Verthold, eine wahre Begebenheit aus dem Leben der w. stfälischen Dichterin Annette von Droste=Hülshoff., Von weiteren Beiträgen wir:„U 9 Frau vom Berge Karmel“(zum Titelbild), die Jahresrundschau, vollständiges Marktverzeichniß, Preisbilderräthsel 2e nc . Aus der Druckerei des Missionshauses in Steyl kommt der St. Michaelskolender.(Preis 50 Pfg) Der neue Jahrgang umfaßt nicht weniger als 192 Spalten eigentlichen Lesetert mit 10 längeren und kürzeren Erzählungen, Religiösem, Autikeln über neue Erfindungen usw., Gedichten, interessanten und ergreisenden Schilderungen aus den Steyler Missionen in China, Südamerika und Westafrika, Zeitgeschichtlichem; dazu ommt das Kalendarium mit Festnozizen und Weiterrezeln, ein Ablaßkalender, am Schlusse verschiedene nützliche Tabellen, ein Markverzeichniß und zuletzt ein Bilderräthsel mit 300 Preisen. Nicht minder reich is der Bilderschmuck. Der Ertrag des Kalenders kommt Missionszwecken zu Statten. Schon wirken etwa 90 Missionare der Steyler Gesellschaft in den vier fremden Erdtheilen, theils unter Heiden, theils unter europäkischen Einwanderern und christlichen Eingeborenen; in China allein bekehrten sie bereits über 7000 Heiden und tauften gegen 90.000 Heibenkinder vor ihrem Tode Der Christriche Familienkalender, Verlag von Fredebeul u. Koenen, Essen=Ruhr(Preis 50 Pfg) hat im letzten Jahre in mehr als 60,000 Familien Eingang gefunden. Tert und Illustrationen des neuen Jahrganges sind wieder sehr reichhaltig. Der Erbauung und Unterhaltung dienen interessante Aussätze und spannende Erzählungen. Die zahlreichen Textillustrationen, Vollbilder und humoristischen Bilder sind gut ausgeführt. Dem Kalender ist auch ein prächtiges Farbendruckbild:„Unsere liebe Frau von der immerwährenden Hülse“ beigefügt. Der Maria=Hilfkalender, Verlag der Alphonsus= Buchhandlung(A. Ostendorff) Münster i. W.(Preis 50 Pfg.) ist den Verehrern Mariä, besonders den Mitgliedern der Erzbruderschaft unter dem Titel und der Anrufung der Mutter Gottes von der immerwährenden Hülft und des 5. Alphonsus Maria von Lignori gewidmet. Diesem seinem nächsten Zwecke entspricht er sowohl in Illustrationen, wie in unterhaltenden und erbauenden Lesestücken, in einer Reihe von Gedichten des Kalendariums. in den interessanten Darstelluugen„Rund um die Welt“,„Das gnadenreiche Prager Jesuskind“,„Maria, die immerwährende Hülse, der Magnet der Seelen“, in den Erzählungen:„Das Marienbild als Retterin in der Noth“,„Die Muttergottes=Medaille“; endlich in den Bildern:„U. L. Frau von der immerwährenden Hülfe“ und mehreren Textillustrationen. Außer dem Genannten enthält der Kalender viel Unterhaltendes und Rützliches. Reben kleineren Illustrationen finden wir zwei größere, die je zwei Seiten Raum einnehmen:„St. Antonius von Padua predigt den Fischen“ und„Weißer Sonntag“. Ein Preis=Rebas gibt dazu Gelegenheit, sich eine hübsche Prämie zu erringen. M Der Dominiens=Kalender, von P. Nik. Putzer, O. P, Dülmen i.., A. Laumann'sche Buchhandlung(Preis 40 Pfg enthält außer dem römischen und dem Dominicanerkalender für jeden Monat die Anzeige der Ablässe, welche die Terziaren des Predigerordens und die Mitglieder der Rosenkranzbruderschoft gewinnen können, feiner bald mehr und bald weniger ausführliche Lebensbeschreibungen der Seligen Jordanus[2. General), Sadok nebst 49 Gefährten[Mariyren), Rikolaus von Juvenatio und Margareiha von Ungarn, wie auch des ehrw. Ludwig von Resce e e esce e ece Ferrara] und der Petronila Tein(1. Terziarin in China), ebenso Mittheilungen über 8 Klöster von Dominikanerinnen, Erinnerungen aus der ungarischen Geschichte, in welcher die Christianisirung durch Dominikaner eine hervorragende Rolle spielt, mehrere theils religiöse, theils weltliche Gegenstände betreffende Belehrungen oder Anweisungen und 15 Bilder(größtentheils die genannten Personen und Klöster darstellendl. Demnach bietet der Dominieus=Kalender viel Interessautes, Erbauliches und Nützliches. Besonderes Interesse für uns Deutsche hat das Leben des seligen Jordanus, aus der gräflichen Familie von Eberstein, um 1190 geboren und von der Vorsehung berusen, die Stiftung des h. Dominieus über alle Länder, zumal in den deutschen, auszubreiten. Den bekannten Fuldaer Vonisatinskalender hat die Verlagshandlung, Fuldaer Aktiendruckerei, Fulda, auch im neuen Jahre hübsch und ungemein reichlich ausgestattet. Als Hauptzierde bringt derselbe, neben sonstigem reichem Bilderschmuck, ein in Farben künstlerisch ausgeführtes Bild des h. Franziskus, das als Gegenstück zum vorjährigen Prämienbild[St Antonius] trefflich paßt. Spannende Erzählungen:„Maria hilft“ saus 1870/71].„Meister Franz“,„Eine gemischte Ehe“ und viele kleinere, alle reich illustrirt, sorgen für angenehme Unterhaltung. Mehrere Abhandlungen erbauenden Inhalis und sonstiges, wie: Das Silber=Jubiläum des Centrums, die flott geschriebene Rundschau und die gelungene Humoreske bieten wohlthuende Abwechselung. Zum Schluß finden wir die üblichen KalenderNotizen, Bilder=Räthsei, Märkte=Verzeichniß usw. Und dies Alles— nebst noch einem Wandkalender— für nur 35 Pfg. Pohl's illustrirter Hauskalender(St. Adalberis Kalender]. Verlag von Huye's Buchhandlung(Emil Bender in Braunsberg(Preis 50 Pfg] hat auch im neuen Jahrgange seine alten Vorzuge bewahrt, die schlichte, volksthümliche Schreibweise, die kernigen Gedichte und sehr lesenswerthen Erzählungen und Aufsätze. Gute Kalender fürs katholische Volk gidt es sicher genug, aber der Ermländische Hauskalender steht unstreitig wie ein alter, fester Eichbaum über dem aufstrebenden Nachwuchs. Zu den Kalenderveteranen gehöt wie der vorige der bei Fr. Pustet in Regensburg jetzt im 32. Jahrgange erschienene Regensburger Marienkalender(Preis 50 Pfg), der durch trefflichen Text und schönen Bilderschmuck seinen zahlreichen Freunden wieder Freude und Befriedigung bereiten wird. Derselbe enthält: Das Kalendarium mit bildlicher und textlicher Fortsetzung der Marien Wallfahrtsorte nebst Gnadenbildern und 12 Monatsbeiligen, welche Cordula Veregring mit entsprechenden poetischen Texten begleitete, denen sie einen tiessinnigen Neujahrsgruß folgen ließ Anreihend hieran, wendet sich P. F. Hattler, 8.., unter dem Litel:„Die Steiter Gottes in Kampfe der Baste dise er ie chiche sich er der eerche Vollbild zu erklären, welches das vom h. Vater Leo XIII. angeordnete Gebet nach der h. Messe illustrirt. Hierauf folgt die allgemein beliebt gewordene illustrirte Jahresrundschau H. Keiters vom Juli 1895 bis Juli 1898. Darauf beginnen acht reich illustrirte Erzählungen aus Stadt und Land von Keiter, Maister, Regen. Ferd. Bonn und Karl May Jos. Dackweiler schildert zum Schluß 10 heilkräftige Pflanzen in Wort und Bild. Es folgen 37 erprobte Kochrezepte von Pröpper, die in künftigen Jahrgängen fortgesetzt werden, so daß der Marienkalender nach und nach durch ein vollständiges bewährtes Kochbuch ausgezeichnet wird. Der 32. Jahrgang enthält außerdem noch ein prächtiges Farbendruckbild des Redemptoristenbruders M. Schmalzi, aus dem Leben Mariens, sowie 5 in farbigem Druck ausgeführte Einschalt=Vollbilder, den Wandkalender, die Genealogie der europäischen Regentenhäuser, Umrechnungstabellen, Posttarif, Märkte verzeichnisse und den Rebus, sowie endlich eine Reihe von Auzeigen guter katholischer Bücher. Der Verlag von L. Auer in Donauwörth bescheert uns nicht weniger als zehn Kalender. Da ist zunächst zu nennen der Monika=Kolender(Preis 30 Pfg] Das schöne Titelbilo „Das heiligste Herz Jesu, sich hinneigend zu seiner getreuen Verehrerin, der seligen Maria Margaretha“, in Buntdruck, und die sechs greßen Holzschnitte, die sechs letzten Artikel des Glaubensbekenntnisses versinnbildend, die des Weiteren den Kalender schmücken, wirken erhebend auf das Gemüth. Den Lesestoff anlangend, bietet Onkel Ludwig in der einer Volkssage entlehnten Herengeschichte„Wermuth und Haidekraut“ eine Erzählung, die wohl geeignet ist, Geist und Herz der Leser außerordentlich zu fesseln. Die populär geschriebene Abhandlung„Unsere Zeil“ schildert die Schäden der Zeit, erläutert die Ursachen derselben und sucht den Weg zu zeigen, durch welchen eine Heilung zu erreichen ist.— Der Bernadette=Kalender zu Ehren Unserer Lieben Frau von Lourdes, redigirt von Franz Vogi(Preis 30 Pfg), bringt neben zwei ausgezeichneten, äußerst lehrreichen, größeren Erzählungen—„Maria voll Gnaden“ von C. Arand und Das Bild der heiligen Familie“ von Georg Helner— eine Auslese kürzerer Anregungen in erzählender Form mit schöner, das fürsorgliche Walten der Gottesmutter verrathender Tendenz. Aus dem reichen Bilderschmuck heben wir das schöne Titelbild„Das göttliche Herz Jesu, Sich hinneigend zu Seiner treuen Verehrerin, der seligen Maria Margaretha Alacoque“, und die„Vision des h. Dominieus“ mit Erklärung von M. Gebeie hervor. Ein Herz=Jesu=Wandkalender ist als Gratisgabe beigegeben. wesender Heir, der auch längere Zeit in Hamburg gewesen sei und die Verhältnisse der dortigen Arbeiter, namentlich die der Schauerleute und Ewerführer, genau kenne, dereit sei, den Vortrag zu übernehmen. Dieser Herr nun(den Namen konnten wir nicht verstehen) verlas zunächst einen schrecklich langweiligen Artikel des sozialdemokratischen„Hamburger Echo“, welcher die Geschichte Hamburgs von ihren ersten Anfängen an behandelte. Nach einigen kühnen Versuchen, eine Moral aus der Geschichte zu ziehen, ließ er sich sodann resiguirt wieder auf seinen Sitz nieder Der Vorsitzende übernahm den Schluß des Vortrages; er suchte die Berechtigung des Streils der Hamburger Hasenarbeiter nachzuweisen. Er meinte, wenn der Staat Millionen übrig habe für die Dampfer=„subhastations“=linien, die doch zu Gunsten der Privatunternehmer verwendet würden, so müßte er auch dem Arbeiter eine kleine, aber gerechtfertigte Lohnerhöhung zubilligen und den Streikenden nicht seine Sympathie entziehen. Ein anderer Redner erinnerte an das nahende Weihnachtsfest.„Wir nennen dieses Fest, an welchem der Nazarener= geboren wurde, das Fest der Sonnenwende, an welchem die Sonne höhere Kreise zieht. Eine andere Bedeutung hat dasselbe nicht.“ Er meinte, man dürfe dieses„Fest der Sonnenwende" nicht vorübergehen lassen, ohne den Streikenden und deren Angehörigen die thatkräftigste Hülfe angedeihen zu lassen. Derselbe Redner schlug eine Resolution vor, welche„die Erwartung ausspricht, daß auch die Aachener Arbeiter dem protzigen Unternehmerthum gegenüber energisch Fron: machen, sich mit den Hamburger Kollegen solidarisch erklären und die letzteren moralisch und materiell nach Kräften unterstützt werden.“ Die Gegenüberstellung des Gehaltes des Staatsministers v. Bötticher mit dem Tagelohne eines Ewerführers, die Herr Oeben für gut befand, war ein etwas hinkender Vergleich. Mit demselben Rechte dürfte man ja auch seine Einnahme als Gastwirth mit derjenigen eines Tagelöhners vergleichen. Ein anderer Redner bedauerte, daß der Bürgerstand, der bessere Mittelstand auf dieser Versammlung nicht vertreten sei, und fand dieses Faktum unbegreiflich. Wir unsererseits finden es sehr begreiflich Wenn man einem gerechten, mit gesetzlichen Mitteln ins Leben gerufenen Streik, dieses zweischneidige Schwert unseres Jahrhunderts, auch seine Sympathie nicht versagen kann, so wird sich doch immer diese Sympathie in das Gegentheil verwandeln, sobald sich die Sozialdemokraten zu Anwälten der Streikenden machen und zur Begründung des Streikes nichts Besseres zu finden wissen, als gemeine Ausfälle gegen das Christenthum, die das sittliche Empfinden jedes gesitteten Menschen auf das Tiefste verletzen müssen. Den Ausgang der Versammlung, welche, wie es schien, scharf überwacht wurde, haben wir nicht abgewartet. c' Grober Uusug. Gestern Nachmittag gegen 2 Uhr verübte eine männliche Person in einer Wirthschaft am Seilgraben und auf der Straße durch Skandaliren sowie durch Zertrümmern einer Fensterscheibe besagter Wirthschaft deratt groben Unfug, daß ein großer Menschenauflauf entstand und zur Festnahme des Excedenten geschritten werden mußte. Auf dem Wege zur Wache widersetzte er sich den Schutzleuten, indem er dieselben angriff, sich wiederholt zur Erde warf und einem derselben den Mantel zerriß.— Gestern Abend gegen 11 Uhr wurde in der Kleinmarschierstraße die Laterne vor dem Hause Nr. 29 durch einen Studirenden der technischen Hochschule in böswilliger Weise ausgelöscht. Der Thäter ist protokollirt. Kreisausschußsitzung zu Burtscheid vom In heutiger öffentlicher Sitzung gelangte nur eine Sache zur Verhandlung und zwar die Klage des zu Kaempten wohnenden Arnold Hammers gegen den Bürgermeister von Pannesheide wegen Versagung der Erlaubniß zum Betriebe einer Gastwirth= schaft. Die Klage wurde kostenfällig abgewiesen, da ein össentliches Bedürfniß nicht vorhanden sei. ∆ Die erste Burtscheider Karnevalf gesellschaft hielt am Samstag im„Panes“ eine Herrensitzung ad. Dieselbe war recht gut besucht, obgleich die Einladungen aus gewissen Gründen erst Tags vorher ergangen waren. Die Reden und Mimiken sprühten von Witz und Saiyre, und wären nicht einige Vorträge gar zu anzüglich und geradezu beleidigend gewesen, so wäre der heitere Himmel durch kein Wölkchen des Unwillens und der Entrüstung getrübt worden. Es fiel allgemein auf, daß ein Vorstandsmitglied so urplötzlich verschwand um nicht mehr wiederzukehren—, ob er wohl Veranlassung dazu gehabt hat In der Nachsitzung fiel trotz der sidelen Stimmung noch gar manches herbe Wort, das von eigenthümlichen Zuständen zu berichten wußte, mit denen nun aber endgültig gebrochen werden soll. Eine Klärung der ganzen Vereinsangelegenheiten soll einer auf kommenden Mittwoch anberaumten Generalversammlung vorbehalten sein. 0 Die Ernenerung der Postabonnements, welche Ende dieses Monats ablaufen, wolle man gef. nicht bis in die letzten Tage des Dezember verschieben, sondern recht bald bewirken, um sich die ununterbrochene Zusendung zu sichern. Auch richten wir an die Leser und Gönner unserer Zeilung die Bitte, allenthalben für die weitere Verbreitung des„Echo der Gegenwart“ und die Gewinnung neuer Abonnenten eintreten zu wollen. Der Postbezugspreis beträgt seit dem 1. Oktober nur noch 5 Matt 25 Pg. Gratiszusendung bis Ende Dezember gegen Einsendung der Postquittung. Der Verlag des„Echo der Gegenwart“ in Nachen. die Spinnereien cowohl hier wie in Tourcoing, Reims und Fourmies noch immerhin einige Zeit mit Aufträgen verschen zu sein. Die Käufer von baumwollenen Garnen zeigten sich sehr reservirt. Das Stoffgeschäft lag sehr träge. Die Verkäufer bemühen sich, ihre Lager zu räumen, was ihnen nur mit grossen Opfern gelingt. Telegraphischer Berliner Börsenbericht des Eche der Gegenwart(Rassakureo). Desamber. 14 16. 14 14 Wele D. Reichsanleibe 103 70 %" 103 30 " 98 00 4% Proam. Consols 103 50 **„** 333 Italien. Fonde„31 40 2# Oestem. Gelan. 103 90 4½%" Papierrt. 600 00 4½%" Silberrt. 101 60 Port. Anleibe sesee 37 75 4% Rum. Baste 87 60 5%" am. Bte. 100 00 4% Russ. 1390 Anl. 102 50 4%" 1s89 C. 1 000 00 5% Or.-Anl. InI 000 00 4% Ungar. Goldrte. 103 50 4%" Kronsarte. 99 60 Oblig. Pfdbr. Aach. Stadt-Ob. 1993 000 00 4% Hamb. Hyp.-Pfä. ankdb. bis 1900 101.75 3½% Pres. ContralBod.-Cred. sejee 98 30 3½% dito 1894. unkdb. bis 1000, 98 40 3½% Pus. Communal-Obligstionen 99 23 4% Pras. Hyp.-Pid. Serien 15 bis 12, ankdb. bis 1909 102 70 6% Pres. Hypoth.Vers-Cartificate 99 50 3½% dito 98 50 Pres. Ptd.-Br. Bt. XVII unkeh. bis 1905 101 00 Preuse. Pfübrf.-Bk. 3½% KleinbahnObI ankdb. 1904 101 00 8½% RheinprovinsI. In., IV. E. 000 00 4% Rbein.-Westfal Bed.-Cred.-Pfädr. 104 00 103 50 103 30 97 90 103 50 103 24 193 K0 103 50 000 00 101 60 37 89 87 60 100 00 102 40 103 000 00 103 50 99 50 derr. Credit-Alt. □ Pfd.-Br.-Bank leichsb., deutsche LA.-Westf Bod.-Cra Schaaffb. Bk.-Aht. ess Bel.-Spaitt Industr.-Pap. #-Höng..-4 #ch. Tuckfabrik dite benvertirte Aplerbeche 232 90 126 60 159 20 124 30 143 25 122 10 000 0 59 90 90 75 120 50 #b. Bgw.-Abtim 771 001 774 75 ch. Gausst.-Abt. 159 00 160 25 *: 125 55 131 50 110 Gonitatins-am 12329 braunschw. Jutesp. 171 75 Köln-Müs. convert. 91 75 Kölner Bgw-Altien 214 00 Köln-Rottw. Palver 259 75 Dortm..-St.-Pr. 47 90 Bgw.-Aktiss 166 90 Eisen- und Kleinbahnen ##ach.-Mastr. Eisb. 89 80 Galiz. Eisb.-St.-Akt 108 80 Gotth. 165 60 Lübeck-Bächener 147 00 Meinz-Ludwigshof 11825 Marienb Mlawke 94 10 Lombarden 40 70 Oetpr. Südb.-Aktien 92 50 Aach. Kleiab. junge 128 00 ###ch. Kleinb. sonr. 140 00 Berl. grosse Pferdeb. 345 50 Bauken. #schener Diskosto 135 25 Ferg.-Märk. Bank 148 90 Berl. Hand.-Ges. 154 30 Damst. Bank-Akt. 155 10 Deutsche Bank-Akt 192 50 Disk.-Cam.-Anthaile 206 7 Dresdner Benn 157 90 Essener Credit-Akt. 140 50 Nationalb. f. D. alte 142 60 Allgemeine Tendenz: Dezember. 14 Weizen:— T. unentschieden per Dez. M. „ Mai„ Roggen: Tend. ruhig. per Dez. M. Mai„ Hafer: per Des M Mai 100 71 Gelsenk. 101 70 Gerresheimer Glas uane Angle Cent Hibernia Hochdabl Bergwert 98 40Hoefel Brauerei Hord Vorz.-Akt. A 93 30 Moesch Stehlwerke König Wilh. besv. .-Pr. 102 70König. u. Laurah. Laise Tiefben St.-Pr. 99 50"" kann Morädentech Udert! Mordnerg 101 00/Phönir Lit. 4 7" 4 abges Plate Bergp.-Ant St.-Pr. reng--Spinnenet 101 S0a##ne. schein.-Mass. Bgw. 104 00/3h. Stahlw. Lit. C stettiner Chamotte Stolb Zakb.-Alt " Prior. 9 25rstDynem-Aktien 108 60/Vorwärte Spinnerei 165 75Westf. Stehlwerke 146 9Witen-Gramt-Akt. 12 CCWarmrevier-Aktien 93 S0Mechem Dou-Art. o099 g 215 00 168 90 72 00 188 00 188 00 106 80 000 00 109 75 190 75 280 50 72 00 142 75 191 00 114 00 189 00 144 00 19 75 wechsel. Net. ertenten 94 20 40 50 92 40 128 0 199% 347 S0Bre * onden 133 10 18 154.29 155 30 92 90 207 00 Skand. Platse 157 70tal. Plätze 169 50 168 75 000 0c 00 00 169 50 216 40 4% 232 75 127 10 39 00 124 50 143 40 122 10 000 00 39 30 80 25 123 00 10 10 92 40 214 75 258 00 47 50 167 90 167 10 167 25 136 29 136 25 79 50 190 90 74 50 159 00 126 40 176 00 179 00 239 00 156 90 123 50 94 50 77.50 190 50 74 50 159 10 127 00 176 50 190 00 241 50 137 00 122 00 95 50 1335 00 111 40 210 00 169 00 172 40 189 20 189 75 106 80 109 55 19050 282 00 71 40 43 33 190 114 188 10 143 90 119 75 2 24 99 S 10 168 00 167 15 90 45 90 29 20 355 20 1 80 59 80 35 169 4 168 53 11210 76 90 000 00 1000 00 76 75,176 25 170.50 171.50 Fruchtpreise zu Neuss vom 15 Dezember. 10— Nange(1. Ouei 12 6 Neuer weuen, Etiner 17.— "„engl.„1. Juzl. 16 50 *„„„2.„ Neuer(1. Gaal. Roggen 12.„ Gerste(Winterà 100 Kilo SommerBuchweizen(1. Qual. 100 Kilo(2.„ Alter 1. Qual. Hafer 2. 15 40 12.50 12.— 12.— 14 30 13.30 Noder Hafer gunt. (2.„ (1. Gual. (2. 3. Qual. Rape Aveel(1. (Rübsen 2 Kart ein" 00 Kilo Hen.. à 500 Kilo Roggenstroh.„„ Weisenstroh.„ 104— Moutjole, 13. Dez. Die hiesige Spar= und Prämienkasse des Aachener Vereins zur Beförderung der Arbeitsamkeit wird vom 1. Januar 1897 ab außer an Sonntagen auch noch am 1. jeden Monats und an den Mittwochen erZ Eimmerath, 13 Dez,. Man habsichigt hier, eine Badeeinrichtung zu bauen. Dieser Plan kann nur mit * Coesfeld, 8 Dez. In der Angelegenheit des Eisenbahnprojektes Münster=Coesfeld=Borken hat der jüngst hier statigehabte Kreistag einstimmig folgenden Beschluß gesaßt: In Erwägung, daß der Ausbau einer Nebenbahn von Münster über Corsseld nach Borken eine höhere und gute Rentabilität erwarten läßt und anderseits auch geine von einer Privatgesellschaft ohne erhebliche Kosten für den Kreis übernommen werden würde, wenn die königl. Staatsregierung sich nur entschließen wollte, die Baukonzession zu ertheilen; in Erwägung ferner, daß demgegenüber die Ansorderung der königl. Staatsregierung auf unentgeltliche Hergabe des zum Bahnbau benöthigten Grundes und Bodens usw., welche dem Kreise nach sorgsältiger und mäßiger Schätzung einen Kostenaufwand von mindestens 515,780 M. verursachen würde, hart und unbillig erscheint, zumal das vom Staate geforderte große Opser für den Kreis unerschwinglich ist und denselben unfähig machen würde, seinen sonstigen Aufgaben in genügender Weise nachzukommen, lehnen wir die Aufforderung der königl. Staatsregierung auf unentgeltliche Hergabe des Bahnplanums usw. ob, wollen aber, um unser großes Interesse für die frogliche Bohn zu betonen, dem Staate zum Ausbaue derselben eine einmalige Beihülfe von 75,000 M. aus Kreismitteln bewilligen. Handelsnachrichten. CT. Rosbaix, 13. Dez. Wochenbericht som französischen Textilmarkt. Der bevorstehende Jahresschluse macht sich in allen Theilen unserer Textilindustrie in hohem Grade fühlbar, insofern als die Verbraucher sowohl wie die Spekulation in jeder Hinsicht die grösste Zurückhaltung beobachten. In greifbaren Waaren waron die Umeätze in Wollen in Harre, Mazamet und in Bordcanx kaum nennenswerth. Ebenso blieben die Verkäufe in Kammzügen an allen Produktionsplätzen auf ein Mirimum beschränkt. Kämmlinge wurden nur in kleinen Posten verkauft, erzielten aber volle Preise. Recht schwach ist der Verkehr in Garnen. Kammgarne begegneten nur sehr geringer Kauflust, doch scheinen SCHERo, Wir behren uns hierdurch die ergebene Mitthellung zu e machen, daß wir dem Königl. Hotuhrmacher Herrn W. Lennartz-Michels in Aachen den Allein-Verkauf unserer Taschenuhren für Aachen und Regierungsbezirk übertragen haben. Bei Bedarf unserer Fabrikate wolle man sich an unseren Vertreter Herrn W. Lennartz-Michels wenden. Hochachtungsboll Ana. Fab. Vacheron& Constantin, Genf, Société anonyme. 23348 Dizen's Hotel, Haufen. deute Mittwoch Nachmittag findet auf allgemeines Verlangen in den oberen, gut geheizten eine Wiederholung der vorigen Mittwoch abgehaltenen Familien=KinderVorstellung statt Austreteten sämmtlicher Künstler.— Zum Schluß verschiedene Ueberraschungen und Vorsteuung stalt. große Verloosung, wobei jedes Loos gewinnt., Hochachtend! J. Ditzen. Concordia. Unter dem Protektorate Sr. Majestät des deutschen Kaisers u. Königs Wilhelm II. von Preußen. Donnerstag den 17. Dezember 1896, Abends 7½ Uhr, im großen Kurhaussaate: Concert zum Besten des Arbeiterinnenhospizes der A. A. Gesellschaft für Arbeiterwohl und des Marienhospizes im St. Josess-Rectorat. Mitwirkende: Fräulein A. Hindermann, Opernsängerin von hier, Herr Ober=Realschullehrer A. Rohrbach(Bariton) von hier, Herr J. Siemann, Solocellist von hier, und das verstärkte städtische Orchester. Dirigent: Herr Concertmeister Rudolf Kube. Vortrags=Ordnung. 1. Zu Beethoven's Geburtstag(17. Dezember) Ouverture zu „Leonore" Nr. 3. 2. Lieder, gesungen von Herrn Rohrbach: a. Das Wirthshaus d. Heimich der Vogler. 3. Das Thal des Espingo, Ballade für Chor und Orchener 4. Concert für Violoncell(1. Satz) vorgetragen von Herrn Siemann. 5. Soloquartette: a. I weiß net, wie's kommet.... d. Steyrisches Volkslied 6. Schatten=Arie aus der Oper„Dinorah"...... gesungen von Fräulein Hinvermann. 7. Chöre a capella: a. Waldweben b. Ja, schön ist mein Schatz nicht! b. Wiegenlied(mit Soptansolo) 8. Solostücke für Violoncell, vorgetr. von Herrn Siemann: a Adagio„„„„ b. Musette, Air de Ballet(17. Jahrh.) 9. Lieder, gesungen von Fräulein Hindermann: a. Stelldichein b. Altdeutscher Liebesreim c. Frühlingszeit........ Der Pilot, für Chor und Orchester... Karten zu M..— sind in den Musikalienhandlungen der Herren Naus und Moscow, sowie im Bureau des Kurhauses zu haben. Die Karten für unsere Mitglieder und deren Angehörige werden am Dienstag Abend in Karlshause verabfolgt. von Schubert. Loewe. Rheinberger. Hofmann, Pache. Zehngraf. Mayerbeer, Weber. Schwartz. Mogert Popper. Offenbach. Brüning. Helmund. Becker. Oesten. Weizen und Roggen niedriger. Rüböl per 100 Kilo in Partieen v. 100 Ctr.(ohne Fass) Rüböl per 100 Kilo famweise(ohne Fase) Gereinigtes Oel per 100 Kilo 8 M. höher als Rüböl. Presskuchen per 1000 Kilo Weizen-Vorschass 00 k 100 Kilo Kleie à 50 Kilo.— : Köln, 12. Dez Kaffee: branner Java 155—158 Pfg., hellbraun 136—142, bochgelb 128—132, gelb 120—124, blank 116—118, gut ordinär 113—114, ordinär 112, gefärbt 000; Cerlon, ordinär 000, Plantage 000—000, Santos belesen 80—95, unbelesen 72—86 Pfg. per Pfd. Zucker: Raffinade Mk. 25,50, Stampfmelis 23,50—25,50, Kandis, weiss 32,00—33,00, braun 30,00—31,00, do. defekt 29,50; Farin, weiss 23.50, hellbraun Mark 21,50 per 50 Kilo.— Früchte und Gewürze: Korinthen, prima Mark 18,00—34,00, sek. 00,00—00,00; Rosinen, Elemé 28,00—46,00, Sultanin 25,00—37,00; Mandeln, nackte grosse süsse 52—55, Prinzess 62,00—71,00; Zwetschen, deutsche 00,00, Bordeaux 35,00—60,00, türkische 20,00—25,00; Pfeffer, schwarzer 48,00—54,00, weisser Penang 63,00, Singapore 71,00, Piment Mark 56,00 per 50 Kilo. Muskatnüsse Mark 1,70—2,60, Muskatblüthe.20; Neiken, Amboina 0,75, Sansibar 0,52; Zimmet, Ceylon 1,40—1,85, Java 0,00, chinesischer Mark 0,68 das halbe Kilo.— Reis: Carolina, prima Mark 29,00, sck. 27,00, Java, Tafel 24,00—26,00, ord. 22,00, Patna 16,00—18,00; Aracan, prims 13.00, sck. 12.00 per 50 Kilo.— Fische: Häringe, holl. Mk. 25,00 die Tonne; Stockfische Mk. 37,00; Tittlinge, Bremer 39,00, holländ. 3800 die 50 Kiio. Thran, hell Mk. 21.00, Robben 00,00 die 50 Kilo; Berger, braun 49,00, do. blank 70,00 die Tonne. Liller Oeillette Mark 52,00—60,00 per 50 Kilo Provenceröl Mk. 76—80 per 50 Kilo Rüböl Mk. 63,00, gereinigtes 66,00, fassweise per 100 Kilo komptant; Leinöl Mk. 20,50 per 50 Kilo. Petroleum: Mk. 11,00 die Köln, 14 Des(Amtliche Preistestsstzungen der voreideten Handelsmakler.) Weisen ohne Sack die 100 Kflogramm vorräthig hiesiger Mark 16.50—17,00 nominell, tremder 18.00—19.00 nominell. 100 Kilogramm vorräthig hiosiger Mark 12,75—13,50 nominell, fremder 18 75 bis 14,75 nominell.— Hafer ohne Sack die 100 Kilogramm hiesiger 13.95: hremder 14,00—15,(0 pominell.— Rübor die 100 Kilogramm, mit Fass in Eisenband vorräthig in Partieen von 50#0 Kdogramm Mark 62.50., Mai 58.20., 57,80 G. * Antwerpen, 14. Der Petroleum ruhig, 18.25, Jan. 18.50, Januar-März 18,50 Fr.— Gerste, Roggen fest, Weizen, Mais und Hafer ruhig— Deutscher La PlataKammgarn rubig.(Vertrag B) Jau. 3,77½ Mai 382½. (## Antwerpen, 15. Dez., 11 Uhr.(Privattelegramm.) Kaffee Fros. Dezember 62—. März 63.—. Mittwoch den 16. Dezember, Nachmittage 8 Uhr: 00 :: RRSumiom auf dem Lousberg. a; Concert der Militär-Kapelle, 33 90 unter Leitung des Königl Musikdirigenten Herrn A. Beuthau. 60 22 Elntritt 50 Pig. Freier Eintritt für KurhausAbonnenten und Inhaber von Kurtax-Karten. FRRRREERERRRRRRREE WW.K* „ Hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich Ende dieser Woche an in dem Hause Großkölnstraße Nr. 25 eine Orod= u. Zeinbauerei eröffneu werde, und halte mich dem geehrten Publikum bestens empfohlen. 236334 Hochachtungsvoll " Wilhelm Schiffers.## zr eube uerbebthenzarurnttbeunfaubef benger beusfbrbes Zamttien=Rachrichten. Geboren ein Sohn: Adolf Vorwerk Barmen.— Theodor Wilmhorst, Hordel i. W.— Marine Oberstabsarzt 1. Kl. Dr. Brunhoff, Kiel.— Heinr. Thomée, Werdohl.— Eine Tochter: Joseph Gerli, Neuyork.— Paul Kubach, Köln. Verlobt: Louise Bachmann mit Christian Sauerborn, Köln.— Grete Pappenheim mit Emil Cohen, Eschwege u. Bocholt. Verheirathet: Ernesto Brandes mit Mathilde Lippold, Buenos=Aires.— Hauptmann a. D. Alfred Chevalier mit Friederike Elven, Köln. Gestorben: Wilh, Jos. Hub. Specken, 89 J, Dülken.— Ingenieur Otto Kuttenkeuler, 27 J. Köln.— Frau Eisenbahndirektionspräsident Hermann Becher, geb. Deinhard, verw. Hammer, Frankfurt a. M.— Eugen Metz, 20 ., Nürnberg.— Justizrath Restor Kindermann, 75., Rietberg i. W.— Johann Lemmen, 77 J, Coblenz.— Wwe. Heinrich Puller, geb. Laufs, 82 J, Crefeld.— Wirth Heimrich Kirschbaum, 43 J, Düsseldorf.— Frau Therese Ollig, geb. Pieck, 74 J, Benrath.— Wwe. Dr. med. Wilh. Hattingen, geb. Bargmann, 90 J, Sinzig(Rhein).— Gutspächter Reiner Heinrich Klein, 58 J, Köln=Meugenich. Verkauf von Bäumen. Die auf dem Preußweg zwischen der Lütticherstraße und dem Eingung zum Stadtwald stehenden 62 Nußbäume und die an der Peliserkergasse zwischen der verlängerten Scheibenstraße und dem ersten Absatz der Friedhofsmauer stehenden 31 geköpften und 24 nicht gelöpften Kanada=Pappeln und 1 Obstbaum sollen verkauft werden. Sämtliche Stämme sind mit einem weißen Strich versehen. Die Bedingungen liegen im Zimmer Nr. 6 des Rathauses zur Einsicht offen, auch erteilt Herr Stadtgartendirektor Grube auf Wunsch Auskunft. Angebote und zwar getrennt für die Bäume am Preufweg und für diejenigen an der Peliserkergasse sind in verschlossenem, mit entsprechender Aufschrift versehenem Umschlage bis Montag, den 21. d.., Vormittags 11 Uhr, dem Bürgermeister=Amte, Rathaus, Zimmer Nr. 6, einzureichen, wo zu dieser Stunde die Eröffnung in Gegenwait der etwa erscheinenden Anbieter stattfinden wird. Aachen, den 10. Dezember 1896. Der Bürgermeister Veltman. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 16. 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ExtraWertoge gettung Nachens mit ausgedehntestem Loserkreise. nicht an die einzelnen Redakteure zu sendem.— Telegrammadresse: Echo, Nachen. Leuk von Hermann Kuayer.— Verlag von Ruatzens Geben in Nachen Geschaftsselle: Büchel 36 im Hinterhaufe. d Leschenstghnis ir dos bnsch. beich, Oosterachungumn, Luprmadon, N. 13d, se. Lashen und Bushas alle Sitnaik munsestne, senz, dunch den in Sneumunt, usa Wonuauen drnguse ien larstritftigten Peoticher stra=Adonnement auf die„Sonntagsausgabe“(Post=Zeitungs=Preiskurant Nr. 2047), vierteljährlich 75 Pfg. Hinaus die ersolgreichste Verdreitung, Gedüren 15 Pfg. pro Zeile. Alle Annoneenexpeditionen nehmen Anzeigen entgegen. Oesterreich. * Wien, 15. Dez. Dem„Fremdenblatt zufolge wurden gestern über den Geltungsbeginn des neuen Handelsvertrags mit Bulgarien endgültige Abmachungen getroffen. Er tritt acht Tage nach dem Anstausche der Ratifikationen, spätestens am 13. Mai 1897, in Kraft. Itellen. M Rom, 12. Dez. Außer dem tiroler Herz JesuPilgerzug waren in jüngster Zeit ein aus 250 Personen bestehender neapolitanischer und kleinere Deputionen aus verschiedenen Bisthümern Italiens hier, die einen, um dem Papste für die Erhebung eines ihrer Landsleute zur Kardinalswürde zu danken, die anderen um ihre neuernannten Bischöfe zu begrüßen. Diese Bischöfe haben jetzt alle die h. Weihe empfaugen, drei am 6. d. M. in der Redemptoristenkirche zum h. Alphons vom Kardinal= Vikar Parocchi, einer, welcher dem Passionistenorden angehört, am 8. in der Kirche dieses Oedens zu den hh. Johannes und Paulus vom Kardinal Aloisi=Masella, und ebenfalls am 8. in der Hauskapelle des adeligen Damenstiftes Tor de' Spechi der zum apostolischen Nuntius in München ernannte Migr. Lorenzelli vom KardinalStaatssekretär Rampolla. Wenn einem Kardinaldiakon die Priesterweihe oder einem Kardinalpriester die bischöfliche Konsekcation zu ertheilen ist, so pflegt im Allgemeinen der Papst diesen Aktus selbst zu vollziehen. Dieser Fall tritt eben jetzt für den Kardinal Groß=Pönitentiar Isidor Verga ein, der im geheimen Konsistorium vom 30. Nwvember für das Suburbikar=Bisthum Albano optirt hat. Da aber eine so anstrengende Funktion die Kräfte des h. Vaters übersteigen würde, so hat er den Kardinal=Dekan Oreglia die Santo Stefano delegitt, anstatt seiner die h. Konsekration vorzunehmen, was am letzten Adventssonntag geschehen wird. Das in Massanah, wo die Censur besteht, erscheinende Blatt„'Africa italiana" bringt in seiner letzten hier eingetroffenen Nummer vom 22. November folgende Nachrichten:„Die in dieser Woche hier verbreiteten Gerüchte über unsere Beziehungen zu Menelik besagen, die Frieden sunterhandlungen stien ihrem Abschlusse nahe, die Rückgabe der Gefangenen stehe nahe bevor gegen Bezahlung von sechs Millionen Thaler von Seiten Italiens und Freigabe des„Doelwyk“ nebst Waffen und Munition; der General Valles(welcher behufs Unterzeichnung des definitiven Friedensvertrags nach Massanah gesandt worden war) werde bald nach Italien zurückkehren; der Friede sei eigentlich nur ein auf die Dauer von fünf Jahren zwischen Italien und Abyssinien vereinbarter Waffenstillstand. # Petersburg, 13. Dez. Man bemüht sich fortgesetzt, die von Shanghai aus erfolgte Nachricht von dem Bestehen eines russisch=chinesischen Vertrages in Abrede zu stellen, und das Leugnen ist insofern nicht ganz unberechtigt, als der gegebene Wortlaut allerdings, wie schon einmal mitgetheilt ist, nicht korrekt sein dürfte. Daß ein solcher Vertrag aber vorhanden, unterliegt keinem Zweifel. Mit dem Ueberlassen des Hafens von Kiaochau hat ja auch China nur eine bereits bestehende Thatsache anerkannt, denn schon im vorigen Jahre überwinterte die russische Flotte dort. Rußlands geschickter Politik gelingt es eben, mehr und mehr in Asien festen Fuß zu fassen. Wie weiß es die in Indien herrschende Hungersnoth für seine Zwecke auszubeuten? Philantropie allein ist es nicht, die die Sammlungen an Getreide für die Nothleidenden hervorgerufen, das einem kaiserlichen Ukas zufolge von allen staatlichen und Privatbahnen frei befördert und auch in den Magazinen kostenlos ausbewahrt werden muß, bis es auf die Dampfer der freiwilligen Flotte eingeschifft sei. Diese letztere besteht aus russischen„Kriegsschiffen“, und es kann ja seinen Eindruck auf die Indier nicht verfehlen, wenn sie sehen, daß diese dazu benutzt werden, um ihnen Lebensmittel zu bringen, noch ehe von dem so weit entfernten Mutterlande viel eintreffen konnte. Ja, man ist gut gegen solche, die man zu Landeskindern haben möchte, diejenigen, welche es bereits sind, werden weniger zärtlich behandelt. Eine Kundgebung der Studenten zur Erinnerung an das Unglück auf dem Chodynskifelde ist nicht nur mit unerbittlichster Strenge unterdrückt worden, indem Polizei und Truppen von der Waffe Gebrauch machten, es fanden auch zahlreiche Verhaftungen statt, unter dem Vorwande, daß es sich um eine längst geplante revolutionäre Bewegung handelte. Die Kundgebung richtete sich gegen den Generalgouverneur Großfürst Sergei, der überhaupt sich keiner Beliebtheit in Moskau erfreut und seit dem großen Unglück bei der Krönung des Zaren auf dem Chodynskifelde, das seinen verfehlten oder mangelhaften Maßregeln zum großen Theile zugeschrieben wird, bei den Studenten Kuees Chodynski(Fürst Chodynski) heißt; als er nun am halbjährigen Gedenktage des Unglücks einen öffentlichen Trauergottesdienst verbot, steigerte sich die Erregung gegen ihn noch mehr. Von dem Kirchhose, wo die Opfer des Unglücks ruhen, zogen die Studenten nach der Universität; aber obgleich keinerlei Ausschreitungen vorkamen, griff die Polizei doch ein, schnitt ihnen den Rückweg ab und notirte, als schließlich eine Anzahl widerspenstig wurde, 270 von ihnen. Das gab aber erst recht Anlaß zu schärferen Austritten und Verhaftungen, denen im Ganzen etwa 800 anheimfielen. An der Universität, im Polytechnikum und in den Kli iken wurden die Vorlesungen mehrere Tage lang eingestellt „Veranstaltung von Aufzügen und Versammlungen und Auseinander satzungen mit Professoren. Das akademische Gericht hat 28 Hörer relegirt. Von den Verhafieten werden viele nicht so bald, manche vielleicht nie wieder ihre Freiheit erhalten. . Amerika. Washington, 15. Dez. Die in den vereinigten Staaten verbreitete Nachticht, daß Maceo durch Verrath gelödtet worden sei, rief hier große Erregung hervor. Senator Call brachte im Senat Beschlußanträge ein, welche sich scharf gegen Spanien ausdrücken. Es wird darin das Komite für auswärtige Angelegenheiten aufgefordert, eine Untersuchung darüber anzustellen, ob die Meldung von der Ermordung Maceos wahr ist, und die Freilassung aller amerikanischen Bürger gesordert, welche sich in der spanischen Strafkolonie Ceuta befinden. Der Senat überwies die Beschlußanträge dem Komite für auswärtige Angelegenheiten. Ehe der Uogrmnen m Berlin, 15. Dez. Dritte Lesung der Justiznovelle. v. Marquardsen(nail) führt aus, die Vorlage errege in weiten Kreisen großes Interesse. Herr v. Buchka habe die Frage des Fünfrichterkollegiums und andere als Nebensache behandelt. Das sei verwunderlich. Redner legt auf die Berufung weniger Werth. Die Frage des Fünfrichterkollegiums sei der Drudensuß der Vorlage. Die Beweismittel hätten in der zweiten Instanz weniger Gewicht, da die Thatsachen dann weiter zurückliegen. Darum müsse dem Angeklagten daran liegen, in der ersten Instanz ein Urtheil zu erlangen, das die Möglichkeit einer gründlichen Beweiserhebung gewähre, wofür natürlich das Fünfrichterkollegium schon des Stimmenverhältnisses wegen besser sei. Bei einer anderen Organisation der Schöffengerichte würde ich wohl mit mir reden lassen. Die Berufung liege nur im Interesse der Vertheidiger. Die Gründe, welche damals für die Abschaffung der Berufung geltend gemacht wurden, gälten auch heute noch. Biele Auktoritäten in den Bundesstaaten und eine große Anzahl Juristen hätten sich gegen die Berufung ausgesprochen. Die erste Instanz müsse gestärkt werden, werde sie aber geschwächt, so setze man das Haus in eine schiefe Stellung gegenüber der Militärstrafprozeßordnung. Staatssekretär Nieberding bemerkt, die ganze Dedatte habe dargethan, daß die Entscheidung der anderen Fragen zu suchen sein wird. Im Schooße der verbündeten Regierungen habe sich eine volle Meinungseinheit darüber, wie die Berufung wirken werde, nicht gezeigt, und was das Wiederaufnahmeverfahren betrifft, welches unter Umständen dahin führt, daß nach Verlauf vieler Jahre von Neuem verhandelt werde über ein Verbrechen und mit Beweismitteln, die gegenüber denen der ersten Instanz schwächer sind, so lägen gegen dasselbe die gleichen Bedenken vor wie gegen die Berufung. Wir wollen nicht die denkbar beste Jurisdikion konsteuiren, sondern ein Verfahren, das am meisten geeignet ist, das Beitrauen des Volkes zu wicken. Darauf kommt es bei der Entscheidung an. In allen Kulturstaaten bestehe die Berufung, die Abschaffung derselben bei uns sei s. Z. nur unter schwerem Gewissegsdruck des größten Theiles des Reichstags geschehen. Je weiter wir uns im Lause der Verhandlungen vom Tage der ersten Einbringung der Novelle entfernten, desto mehr empfanden wir es, daß das Haus den verbündeten Regierungen kein Entgegenkgmumen erweisen wolle, desto größer wurden die Auforderungen, bis wir schließlich in der zweiten Lesung zu einem Ergebniß gelangten, welches eine tiefe Kluft zwischen den Forderungen des Hauses und denen der Regierungen erlennen läßt — eine Kluft, die nicht zu überbrücken ist. Ich will nicht auf Einzelheiten eingehen, dieselben werden ja in der Spezialdebatte behandelt, wenn es überhaupt noch dazu kommt. Ich beschränke mich auf zwei Pankte: die Bestimmung über die Einführung der Berufung war diese, daß neben der Berufungsinstanz von fünf Richtern eine erste Instanz mit drei Richtern besetzt würde. Die Regierungen sind überzeugt, von dieser Forderung nicht abgeh.n zu können, kraft des warmen Appells, der gestern an uns gerichtet wurde. Der frühere Zustand der drei Richter hat zu irgendwelchen Beschwerden einen Anlaß nicht gegeben. Redner geht des Näheren auf die bezüglichen Verhältnisse im Auslande und auf die Geschichte dieser Punkte ein und führt weiter aus, aub mit der Finanzfrage verhalte es sich anders, als das Haus es darstelle. Wir stehen vor dem Beginn der Einführung des bürgerlichen Gesetzduches, wofür genug Ausgaben aufzubringen sind, und wir können uns nicht zu stark belasten Ich glaube, in dieser Richtung brauchen Sie die verbündeten Regierungen nicht aufzuferdern, freigebig zu sein; was jetzt nicht geht, das wird sich schon in Zukunft finden. Der zweite entscheidende Punkt ist die Wiederaufnahme des Verfahrens. Die von uns geforderte Einschränkung des Wiederaufnahmeversahrens ist eine Folge der Berufung. Auch hierzu hat sich früher das Haus auf den von uns jetzt vertretenen Standpunkt gestellt, und auch diese unsere Forderung soll jetzt unannehmbar sein; hier sprechen für die Regierung keine Finanzgründe mit. Umsomehr stehen wir auf dem Standpunkte, daß diese Berufung, das Wiederaufnahmeverfahren und die Entschädigung unschuldig Verurtheilter in einem Umfange, wie sie in keinem Lande besteht, unannehmbar sind. Wir können keine Einrichtungen zugestehen, welche die Organisation in unserer Rechtspflege erschüttert. Wenn das Haus auf seinem Standpunkte beharre, so müßten wir auf die Vorlage verzichten, so leid es uns thun wird, daß die zweijährigen Verhandlungen der Regierungen untereinander und die dreijährigen mit dem Hause keinen Eifolg haben sollen. Dr. Rintelen(C) will abweichend von der Meinung seiner politischen Freunde auf die fünf Richter in erster Instanz sein besonderes Gewicht legen. Czarliusky(Pole) regt die Strachenfrage vor Gericht wieder an. Minister Schönstedt haut es bei dieser wichtigen Frage nicht für angebracht, eine Polendebatte zu eröffnen, und erinnert an seine gestrigen diesbezüglichen Aeußerungen. Beckh(fr. Bp) bemerkt, wir stehen vor einem Begräbnisse. Die Schuld fällt nicht dem Reichstage, sondern den verbündeten Regierungen zu, welche die soeben geseu, Keltung alasen sesben..—— sadan 0 Nach längerer Debatte wird über einen das Fünfrichterkollegium preisgebenden Antrag Manteuffel unter wachsender Unruhe des Hauses abgestimmt. Derseibe wird abgelehnt. Dafür stimmen die Rechte, einige Nationalliderale und einige wenige Mitglieder des Centrums. Staatssekretär Nieberding erklärt, durch die Abstimmung habe das Haus beschlossen, die erste Instanz mit fünf Richtern besetzen. Domit sei in die Vorlage eine unannehmbare Leckert=v. Lühow wurde von Leckert, Berger und Föllmer eingelegt. w Saufibar, 15. Dez. Eine Barke mit Eingeborenen hat aus Mogadischu einen Brief des Kommissars Dulio, datirt vom 3. d.., mitgebracht, welcher meldet, ein italienisches Kriegsschiff habe das Dorf Gozira, 10 Meilen von Mogadischu, bombardirt, welches von Nahans bewohnt wird, die sich an der Niedermetzelung der Expedition Cecchi betheiligt haben. In Mogadischu wurden die Nachsorschungen gegen die an dem Angriff auf die Expedition betheiligt gewesenen Einwohner fortgesetzt. Fünf wurden für schuldig befunden und sind bereits erschossen. Kirchliche Nachrichten. X Gilendorf, 15 Dez. Sonntag Nachmittag 5 Uhr wurden in der hiesigen Pfarrkirche 12 Jünglinge der seit 1½ Jahre hier bestehenden marianischen Jünglingskongregation einverleibt. Vor dem Aufnahmeakte bestieg Herr Kaplan Dammers, früher in Eilendorf, jetzt als Hülfspfarrverwalter in Commern, die Kanzel und hielt eine herrliche Ausprache über die Bedeutung der Kongregation. Alsdann fand die Aufnahme durch Herrn Bastor Hansmann, dem 5 geistliche Herren assistirten, statt. Mit der Absingung des marianischen Lobgesangs und der Ertheilung des sakramentalischen Segens wurde die Feier geschlossen VI. Köln, 15. Dezember. Der Prozeß gegen die Brüder Karl und Heinrich Kaulmann wegen Todtschlags und versuchten Münzverbrechens wurde heute Nachmittag um 2½ Uhr beendet. Die Geschworenen erachteten Karl Kaulmann unter Verneinung mildernder Umstände der vorsätzlichen Tödtung für schuldig, nichtschuldig des versuchten Münzverbrechens. Bezüglich des Heinrich Kaulmann lautete der Spruch der Geschworenen auf nichtschuldig der vorsätzlichen Tödtung, doch schuldig des Meineides. Beide Angeklagten wurden ferner für schuldig erachtet, sich zum Zweck des Münzverbrechens Platten und Formen verschafft oder aagefertigt zu haben. Das Urtheil lautete gegen Karl Kaulmann insgesammt auf 15 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust, gegen Heinrich Kaulmann auf 8 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust. Heinrich Kaulmann wurde auf Lebensdauer für unsähig erllärt, als Sachverständiger oder als Zeuge vernommen zu werden. zu beseten. Damit sei in Bestimmung hineingekommen. Durch Bundesrathsbeschluß sei er ermächtigt, zu erklären, daß die Regierung auf die Weiterberathung keinen Werih mehr lege. Präsident v. Buol schlägt Vertagung vor: das Haus vertagt sich darauf auf morgen 1 Uhr. Vertrag mit Tunis, Zwangsversteigerungsgesetz, Wahlprüfungen.— Schluß 5 Uhr 10 Minnten. Berlin, 15. Dez. Wie die„Post“ meldet, ist der Entwurf zu der Militärstrafprozeßordnung dem Bundesrathe von der Kommission wieder zugegangen und wird voraussichtlich noch vor Weihnachten an den Reichstag gelangen, da die Erledigung seitens des Bundesraths möglichst beschleunigt werden soll. Berlin, 15. Dez. In der Staatsschuldentilgungskommission des Abgeordnetenhauses erklärte Finanzminister Miquel die Beschlüsse der Subkommission für unannehmbar, da sie eine zu große Beschränkung der Finanzverwaltung enthielten, obwohl zuzugeben sei, daß sie nach mancher Richtung, Verdesserungen enthalten. w Berlin, 15. Dez. Die Revision im Prozeß Lokalnachrichten. Nachen, 15. Dezember. # Der„Cerele’Union“ hatte am letzten Sonntag in den von Gästen überfüllten Räumen des„Klüppels“ seine erste Soiree veranstaltet, die einen glänzenden Verlauf nahm. Nach der Eröffnungsrede des Präsidenten folgten die einzelnen Nummein des Programms in raschem Tempo aufeinander. Die Vorträge, theils in französischer, theils in deutscher Sprache, fanden allgemeinen Beifall. Mit seinem„Werbungslied“ von Wagner wußte Herr Moscow die Zuhörer zu fesseln. Fräulein Weitz trug mit künstlerischem Talent die„Pastorale variée pour piano“ von Mozari vor. Auch die Herren Düts und Bayer erwiesen sich als vorzügliche Sänger. Eine angenehme Abwechselung boten ein Sololied für Trompete und eine„Volka“ für Klarinette, geblasen von den Herren Witt und Sandfoß von unserer Garnisonskapelle. Kurz, der„Cercle L. Union“ kann mit Stolz auf seine Soiree zurückblicken. . ch Der Männergesangverein St. Joseph kann mit dem Erfolge seines gestrigen Wohlthätigkeitskonzertes vollauf zufrieden sein, kein Plätzchen war im großen Karl shaussaale leer. Das Programm war ein reichhaltiges und enthielt genug des Schönen und Amüsanten. Am besten gelang Kinkels„Ritters Abschied“ und die humoristische Abtheilung. Anerkennenswerthe Leistungen boten auch die Herren J. F. TTenorl, besonders mit Gounods„Ave Maria“, I. St.(Bioloncello] und nicht zu vergessen Herr Bernhard, der mit seinem Trompetensolo gleich alle Zudörer für sich gesangen nahm. Dem Herrn Präsidenten Zimmermann und dem Dirigenten Herrn Lehrer Fischer gebührt vor Allem des guten Zweckes des Konzertes wegen— der Ertrag wird den armen Schulkindern zu Gute kommen— Dank und Anerkennung. H Röunion auf dem Lousberg. Auch morgen Mittwoch Nachmittag 3 Uhr findet, wie aus dem Inseratentheil hervorgeht, im gut geheizien Saale des Belvédere auf dem Lousberg eine Réunion statt, bei der die Militärkapelle unter Leitung des kgl. Musikdirigenten, Herrn A. Beuthan, konzertiren wird. Fn Strafkammerverhandlung vom 14 Dez. Der Schlosser H. N. von hier, welcher schon vielfach wegen Diebstahls und Betrugs vorbestraft ist(zuletzt mit 3 Jahren Zuchthaus), hatte im August und Septemder ds. Is, und zwar zunächst im Mariahilfspital, woselbst er sich damals in Pflege befand, mehrere Bürsten und sonstige Kleinizkeiten im Werihe von etwa 215 Maik gestohlen. Nach seiner Entlassung hatte er sodann in dem Ladengeschäft von Sch hierselbst die Thekenschublade zu bestehlen sowie in drei verschiedenen Fällen bei hiesigen Armenpflegern Unterstützungsgelder zu erschwindeln versucht, indem er bei denselben fälschlich geltend machte, er sei von der Armenverwaltung bezw. von deren Sekretär geschickt worden, um eine Unterstätzung zu erheben. Unter Freisprechung von der ihm weiter zur Last gelegten Beschuldigung der Urkundenfälschung wurde N. zu einer Gesammtgesängnißstrafe von einem Jahr verurtheilt.— Der hierselbst wohnende 44jährige Hefehändler J. K, welcher schon sechsmal wegen Widerstandsleistung, ferner wegen Sittlichkeitsverbrechens mit 8 Jahren Zuchthaus, sowie vielfach wegen Diebstahls, Mißhandlung, Verleumdung, thätlichen Angriffs usw vorbestraft ist, hatte sich auch heute wieder wegen eines rohen Excesses zu verantworten. Am 9. Oktober ds. Is. hatte K. nämlich Streitigkeiten mit seiner Frau, welche dazu führten, daß dieselbe aus ihrer in der Franzstraße belegenen Behausung flüchtete.., welcher seine Frau verfolgte, holte dieselbe an der Walstraße ein, woselbst er sie ergriff und sie unter rohen Schimpfreden vor sich herschob. In Folge des hierdurch entstehenden außergewöhnlichen Skandals, sowie des großen Menschenauflaufs kamen die Schutzleute Liese und Müller I hinzu, welche nach vorheriger vergeblicher Mahnung zur Rahe den ungeberdigen Menschen festnahmen. Seiner Verhaftung setzte K. jedoch, und zwar unter fottgesetzten Beschimpfungen der Schutzleute, nachhaltigen Widerstand entgegen, so daß es große Mühe kostete, denselben zur Wache zu bringen. Heute wurde K. wegen dieses Excesses. und zwar wegen Unfugs, Widerstandsleißung und öffentlicher Beleidigung zu einer Gesammtgefängnißstrafe von einem Monat verurtheilt. Den beleidigten Schutleuten wurde Publikationsbefugniß zuerkannt.— Der 27jährige Handelsmann und Schneider Karl B. aus Birkesdorf, welcher schon mehrfach wegen Diebstahls, ferner wegen Hehlerei, Bettelei, Mißhandlung, Hausfriedensbruchs, Bedrohung. Sachbeschädigung u. s. w. vorbestraft ist, haue im Frühjahr dieses Jahres zu Birkesdorf dem Saitler Joh Sch. eine Zügelleine gestohlen. B, welcher heute trotz seines Leugnens überführt wurde, wurde wegen dieses im strafschärfenden Rückfalle eisangeritene uramen ungign wnmg. Lait Peritge Tochter, die hentige Angellage, die Diensobliegenheit, täglich während der Mittagspause verschiedene Lagerräume zu reinigen. Diese Gelegenheit hatte das Mädchen dazu benutt, um in 12 verschiedenen Füllen 33 Tuchreste(Coupons) im Gesammtwerthe von etwa 300 Mark zu stehlen. Heute wurde die O. dieserhalb wegen fortgesetzten Diebstahls zu 4 Monaten Gesiß verurtheilt.— Der zuletzt zu Nachen sich aufhaltende Ltijährige, Heinr. Joseph., welcher schon mehrsach wegen Diebstahls, feiner wegen Betrugs und Unterschlagung vorbestraft ist, hatie sich auch heute wieder wegen einer Anzahl Betrügereien zu verantworten.., welcher früher Förster war, jedoch diese Stellung wegen seiner leichtfsinnigen Streiche verloren hat, hat sich seit dieser Zeit in der schwindelhaftesten Weise herumgetrieben und sich bei seinen Betrügereien eine eigenartige Spezialität ausersehen. Derselbe hat nämlich in der Zeit vom November 1895 bis zum März 1896 zu Nachen auf einer ganzen Anzahl Stellen und zwar unter Vorspiegelung allerlei salscher Thatsachen Schiebkarren entliehen, um dieselben sofort, nachdem er sie in Besitz hatte, zu veräußern. Außerdem hatte er bei dem hierselbst wohnenden Handelsgärtner Michael K. 2 Lorbeerbäume im Werthe von 25 Mark aus dem Garten gestohlen sowie bei seiner Verhaftung dem Kriminalschutzwann Jungfleisch einen falschen Namen angegeben. Wegen dieser Strasthaten wurde M. heute zu einer Gesammtzuchthausstrase von 2 Jahren verurtheilt.— Am 22. Oktober ds. Is. brannte plötzlich bei dem Förster und Ackerwirth Bernhard K. zu Röhe die Scheune nieder und Tags nachher ein in der Nähe seines Hauses stehender Fruchtbarmen, wodurch ein Schaden von eiwa 2000 Mark entstand. Sofort leukte sich der Verdacht der Thäterschaft auf die Dienstmagd der Eheleute K, die 17jährige Petionella P. aus Röhe. In Folge der vielen Schimpfereien der Ehefrau K. war die P. mit ihrer Stellung recht unzufrieden, jedoch konnte sie aus ihrem Dienstverhältniß nicht heraus, indem sie für ein Jahr gemiethet war. Es wird unn angenommen, daß dieses auch die Veranlassung der von ihr ausgeführten verbrecherischen That gewesen ist. Ein direkter Beweis lag zwar nicht gegen das Mädchen vor, jedoch waren eine ganze Menge zum Theil schwerwiegender Indizien vorhanden, auf Grund deren sich heute der Gerichtshof von ihrer Schuld überzeugt erachtete und sie wegen vorsätzlicher Brandstiftung in zwei Fällen, und zwar mit Rücksicht auf ihre Jugend und ihr straffreies Vorleben, zu nur einem Jahre Gesängniß verurtheilte.— Der 16jährige Laufbursche Wilb. R. von hier, welcher trotz seiner Jugend sch.n ein rechter Strolch ist und schon zweimal wegen Hehlerei und dreimal wegen Diebstahls bestraft wurde, batte sich auch heute wieder wegen Diebstahls zu verantworten. Derselbe war geständig, am 12. Angust ds. J6. zu Nachen in dem Ladengeschäft der Wittwe P eingeschlichen zu sein und aus der Thekenschublade einen Geldbetrag von etwa 9 Mark gestohlen zu haben. Das Urtheil lautete auf 2 Monate Gefängniß. Vermischte Nachrichten. u Berlin, 15. Dez.(Telegr.) In voriger Nacht starb tier eine Frau Brehmer, welche im Jahre 1794 in Frankfurt a. O. geboren wurde. Die Frau hai somit ein Alter von 102 Jahren erreicht. * Die Jagd in den Tod. Aus höchst tragische Weise endigte bei einer jüngst in Obersteier abgehaltenen Jagd ein Menschenleben. Es wird derüber aus Pernegg folgendes geschrieben: Dieser Tage war auf dem Kirchkogel große Jagd. Unter den vielen Schüssen, die abgegeben wurden und so manchem munieren Waldbewohner ein vorschnelles Ende bereiteten, traf ein Schuß einen Rehbock, aber nicht sicher genug, denn der Bock brach in seiner Todesangst aus dem Walde und nahm seine Flucht gegen die Reichsstraße von Traföß. Auf der Straße ging zur selben Zeit ein Bewohner unseres Ortes zum Bahnhose. Da schießt der Rehbock an ihm vorüber, die Fährte mit Blut zeichnend, gegen den Murfluß zu Der Mann wud plöslich vom Jagdeifer ergrissen und setzt dem Thiere in rasender Eile nach. Es war eine aufregende Jagd, das Wild wird matter und matter, der Mann holt es ein und reißt es nieder. Nun greift er nach dem Messer, schwingt es in der Luft, um dem Rebbock den Todessoß zu versetzen, will zustoßen— doch kraftlos finkt der Arm herab, todt fällt der Mann auf das zitternde Reh— ein Herzschlag hatte seinem Leben ein plotzliches Ende bereitet. Leute, die von ferne die Jagd nach dem Rehbock mit angesehen, eillen herbei. Der Todte hielt mit der erstarrenden Hand noch das Reh fest. Berliser Dezember. telegraphische Schlusskurse. 1 15 Bertiner Handelages Daumstädter Band Deutsche Rank Dasonte Cammund Dresdumr Baak Hationalbaak Oestarrnich Kmadst Bechumer Gaastalt Consolidation Dannenbaun Dortmnoder Uales Gedlanakärbeum Jarrum 1 15 134 80 154 80 Abernie 133 00 133 40 Laur 193 30 193 79— 305 00 207 J0 und-in Packest 138 30 198 28 142 80 147 40 231 39 133 199 28 199 23 248 75 117 55 44 33 167 90 243 00 113 39 43 30 133 39 Dertmand-Grosen Ital Mittelmasrbahn Marienbunger Oestam SächalOast-Ung, Stasted. Ostpreussen Farar 157 79 157 73 Bnmische Reim 190 50 157 25 134 60 164 28 97 28 32 35 40 60 333 58 92 30 273 29 216 73 130 30 157 00 134 80 163 73 97 00 # X 5 40 30 132 00 92 00 276 00 216 75 Borssnschlrn schwücher. Köln, 15 Der Weizen 16.50, Hafer 13.50, M. Zufuhr 20 Sack Weizen, 57 Sack Hafer. Heu kostete 5,80— .20 Roggenstroh.60, Weizenstroh.00 M. die 100 Kilo. * Köin, 15 Dez.(Amtliche Preistestsetrungen der vereideten Handelsmakler.) Weisen ohne Sack die 100 Kilogramm vorräthig hieriger Mark 1690-17.00 nominel, remder 18.00-19.00 nominell.— Roggen ohne Sack die 100 Kilogramm vorräthig hiesiger Mark 12.75—13.50 nominell, fremder 13 75 bis 14.75 nominell.— Hafer ohne Sack die 100 Kilogramm hiesiger 12.25—1325 nominell tremder 14.00—15,00 pominell.— Rübol die 100 Kilogramm, mit Fass in Eisenband vorräthig in Partieen von 5000 Kdogramm Mark 62.50., Mai 58.20., 57,80 G. * Antwerpen, 15. Des Petroleum ruhig,.25, Jan. 18.50, Januar-März 18.50 Fr.— Gerste, Roggen fest, Weisen, Mais und Hafer ruhig— Deutsober La PhatsKammgern rubig(Vertrag B) Jan. 3,74 Mai 3 80 Joh. Uhligschlaeger, Machen, Theaterstrasse Nr. 6. 168.20 80.55 80 65 20 375 109 65 Sie 193.2 K. d. aue deusen u..1933 Prsge.=.— Zeissansea der. Deter Band Vternsht die hihan un Tie zwagrige v. v. aus Herlen in Holland, welche gezen Neriggaltigkeit und an auter Austatung, Purch wärtig mit ihrem Vater in Burtscheid wohnt, hatte sich wegen einer Anzahl von ihr bezangener Diebstähle zu verantworten Der Vater der O, welcher in dem Ruse eines ordentlichen und rechtschaffenen Mannes stebt, war in den Monaten Februar bis September d J. bei der Firma K. zu Burtscheid als Pförtner angestellt. Während dieser Zeit hafte dessen in seinem HausReichhaltigrett und an guter Ausstattung; durch Hinzufügung einer Sspaltigen Unterhaltungsbeilage ist eine erhebliche Erweitung eingetreten. Der Abonnentenstand hat sich im Jahre 1896 fast verdoppelt, und es ist zu wünschen, daß er sich noch weiter ausdehne An solchen Zeitschriften haben wir nicht zu viel. (Preis 1,50 Mi jährlich, frei ins Haus.80— Post und Buchhandel. Verleger: W. Helmes in Münster i. W) Aus dem Das„Müuchener Spatenbräu“ hat in letzter Zeit hier durch die Bemühungen des Herrn Ahn, Restaurateurs des Karlshauses, sich in vortrefflichster Weise eingeführt. Der Konsum ist ein so bedeutender, daß jede Woche eine frische Waggon sendung von München hier eintrifft. Herr Ahn hat nun die Neuerung getrossen, das Spatenbräu auch in kleineren Gebinden sowohl an Wirthe wie an Private abzugeben. Vielen Familien wird es besonders willkommen sein, daß das angenehme Spatenbräu auch in großen Champagnerflaschen durch Herrn Ahn als Tafelgetränk 2r. bezogen werden kann. Vor und nach dem Weihnachtsfeste, sowie an dem schönen Bescheerungstage selbst spielen sich die bunten Scenen ab, die eine Serie neuerschienener sog. Liebigbilder veranschaulicht. Der Traum des Kindes von den bevorstehenden Ereignissen macht den Anfang. Ein tragikomisches Intermezzo Vater kippt beim Ausputz des Baumes mit dem Stuhl um. Auf dem folgenden Bilde naht, nachdem die Gaben der Eltern vertheilt sind, auch der gute Onkel reichbeladen; alsdann widmen dankbar die Kleinen auch der Vogelwelt draußen eine Futter bescheerung. Die Prüfung der Spielsachen auf ihre Dauerhaftigkeit und die Plünderung des Weihnachtsbaumes schließen die Serie ab, durch deren Vertheilung die Liebig's Fleisch=ExtractKompagnie den vielen Freunden dieser Kärtchen, und diesmal wohl in erster Linie der Jugend, eine Freude bereitet. Nebenbei erwähnt, gilt bekanntlich auch das echte Liebig's Fleisch=Exlract, desgleichen ihr treffliches Pepton, als stets gern entgegengenommene, weil sehr praktische Festspende für die Hausfrau sowohl, wie auch für den Junggesellen. „Sparsamkeit erhält das Haus“ ist der Wahlspruch jeder guten Hausfrau, den sie immer, wo es nur angeht, zum Wohle der Familie zu bethätigen sucht. Viele Bedürfnisse kommen für den Haushalt in Betracht, woran sich sparen läßt, und namentlich gilt dies der Bekleidung, hauptsächlich dann, wenn eine zahlreiche Famitte vorhanden ist. Mit der Hand dieselbe zu beschaffen, ist nicht immer möglich, fremde Hülfe in Anspruch zu nehmen, zu kostspielig, und da ist dann die Hülfe der Nähmaschine für die Hausfrau von allergrößter Bedeutung. Mit der Nähmaschine kann sie nicht nur spielend die nöthigen Kleidungsstücke viel schöner herstellen als mit der Hand, auch zur Anfertigung der verschiedenartigsten Kunststickereien dient dieselbe, und auch Muße für die oft so nöthige Erholung verschafft ihr die Nähmaschine So weit gehende Ansprüche erfült nun allerdings nicht jede Nähmaschine, aber die Maschinen der Singer Compagnie gewähren diese Vortheile in ausgedehntestem Maaße, und ihre Güte und Beliebtheit beweist am besten der sich stets vergrößernde Adsatz, wie die denselden jetzt wieder in Stuttgart verliehene Auszeichnung, wo sie allein den höchsten Preis, die goldene Medaille, erhielten. Die Singer Compagnie ist aber auch stetig bemüht, sich das Vertrauen des Publikums zu erhalten, indem sie nur beste Waare liefert und diese durch fortwährende Verbesserungen und neue praktische Erfindungen auf die vollkommenste Stufe zu bringen sucht Am hiesigen Platz sind diese Maschinen durch die Singer Co. Akt. Ges. (vormals G Neiolinger) Damengraben 3. zu beziehen, wo sie in reichster Auswahl vou einfacher bis zur eleganten Salonausstattung vorräthig sind, und wir können den Besuch dieses Geschäfts zum Ankauf eines der nützlichsten Weihnachts geschenke nur bestent enpsehlen. der Stadt Geburten. 15. Dez. Katharina Maria Sibylla, T. von Chiistoph Funk, Keiminalschutzmann, Heinzenstr. 9.— Theresia Anna, T von Philipp Engels, Uhrmacher, Mathiashofstr. 12.— Mathias, S. von Peter Joseph van Eß, Tuchpresser, Bendelstraße 22— Elisabeih, T. von Philipp Minert, Nadler, Pontstraße 102.— Maria Sikylla, T. von Mathias Joseph Scheusen, Küfer, Mörgensgasse 5.— Heinrich, S. von Gerhart Wildertz, Schlosser, Judeugasse 4.— Margareiha, T. von Lambert hauten, Tuchweber, Bergdrisch 16.— Bruno Haus, S. von Franz Kurl Wilibald Bockelmann, Schlachthosdirektor, Medarshr. 30. Heirathsankündigungen. 15. Dez. Michael Lausberg, Peterstr. 77, mit Josephine Brodmüller, Peterstr. 92.— Franz Claßen zu Kircheich mit Elisabeth Joeris, Maltheserstr. 20. Sterbefälle. 15. Dez. Johann Heinrich Dortanis, 78., Wallstr. 26. Christine Arends, 1 J. 10., Monheimsallee 42.— Michael Jakob, 43., Königstr. 68.— Heinrich Bergs, 44., Steinkaulstr. 26.— Ludwig Johann Thaler, 2 J. 8., Adalbertsteinweg 265.— Lina Högener, 1 J. 10., Reichsweg 10.— Mazdalena Christine Josten, 3., Borngasse 39.— Agnes Maria Magdalena Weidenhaupt, 5., Monheimsallee 42.— Christian Joseph Theilen, 30., Seilgraben 11.— Helena Maria Klara Breuer, 8., Adalbertsteinweg 28.— Hubert Hausen, 36 J, Laelserstr. 10. K Patente und bebrauchsmaster. Aügeteilf ducch des Peienlburee# von M. SCHMETZ### a Sgenisur a Putenfansalt Bengraben 19.= Fernsreder 1040. Patentanmeldungen. Für die angegebenen Gegenstände haben die Nachbenannten die Ertheilung eines Patents nachgesucht. Der Gegenstand der Anmeldung ist einstweilen gegen unbefugte Benutzung geschützt. K. 14,257. Kuppelung zwischen lenkbaren und steifen Lokomotiv-Treibachsen vermittels einer Blindwelle.— O. Köchy, Aachen. W. 11,627. Bruchbond, dessen Feder in eine mehrtheilige Pelotte endigt— Dr. Wilhelm Wagner, Aachen. M. 12,833. Trockenvorrichtung, insbesondere für photographische Negativs und Photogrophieen— Arthur Musker, Liverpool, und Gustav Neumann, Aachen. Vertreter: M. Schmetz, Ingenieur, Aachen. Patentertheilungen. Auf die angegebenen Gegenstände wurde den Nachdenannten ein Patent ertheilt. Die Eintragung in die Patentrolle ist unter der angegebenen Rolle ertheilt. 90,413. Verfahren zur Verarbeitung weinsäurehaltiger Rohprodukte.— Dr. Schmitz u. Toenges, Düsseldorf. 90,480. Wasserröhrenrost.— L. Petty, Düren, Rheinland. 90,387. Verfahren zur Herstellung von Stabgittein.— Metalltuchfabrik„Türen", Lempertz u. Wergifosse, Düren, Rheinland. Gebrauchsmustereintragungen. 66,090. Feueranzünder aus geharztem, mit Hobelspähnen gefülltem Holzspanbündel.— Wilhelm Lahaye, Nachen. 68,123. Anstichapparat für Bierausschank mit KugelRückschlagventil auf weichem Sitz im angegossenen Gehäuse.— Heinr. Jaussen Söhne. Aachen. Heute Mittag gegen 12 Uhr entschlief unerwartet, jedoch nicht unvorbereitet, unter den Tröstungen der iatholischen Kiche, unsere innigstgeliebt: Schwester, Schwägerin und Tante, Withermine Pantur, im Alter von 59 Jahren. Um stille Theilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Buitscheid, Aachen, Heinsberg, Eich bei Luxemburg, Philadelphia, den 14. Dezember 1896. Die Beerdigung findet statt Mittwoch den 16. Dezember, Nachmittags um 3 Uhr, vom Sterbehaus Kurbrunnenstraße 30, 0u5,u Feierliche Exequien werden gehalten Donnerstag den 18. Tezemoer, Morgens 10 Uhr, in der Pfarrkirche zu St Michael in Burtscheio H Herm. Kaatzer Aachen, Corneliusstrasse 12. U Die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder derjenigen impfpflichtigen Schulkinder, welche das 12. Lebensjahr zurückgelegt haben oder bis Schlaffe des lausenden Jahres zurücklegen werden und sich zu den im Laufe des Sommers abgehaltenen öffentlichen Impfterminen nicht gestellt, auch sonst ihre anderweit erfolgte Wiederimpfung oder Befreiung von derselben durch Vorlage der bezüglichen Atteste nicht nachgewiesen haben, werden aus Grund des§ 12 des Impfgesetzes vom 8. April 1874 aufgesordert, die Wiederimpfung ihrer impfpflichtigen Kinder, zu deuen euch diejenigen gehören, welche bereits in früheren Jahren impfpflichtig waren, aber bisher nur ein= oder zweimal oder von der Wiederimpfung krankheitshalber befreit worden sind, schleunigst vornehmen zu lassen und die Impfatiesie dem zuständigen. vorstande sobald als möglich, spätestens aber bis zum Schlusse dieses Jayres vorzulegen. Wird dieser Nachweis bis dahin nicht gesührt, so haben die säumigen Eliern, Pflegceltern oder Vormünder der impfpflichtigen Schulkirder auf Grund des § 14 des vorbezeichneten Impfgesetzes Geldstrafe bis zu 50 Mark oder Haft Gleichzeitig wird darauf aufmersam gemacht, daß auch die Eltern, Pfege. eltern oder Vormünder der im Jahre 1895 und früher geborenen Kinder, welche der Erstimpfung noch nicht einmal mit Erfolg oder dreimal ohne Erfolg unterzogen worden sind, für die baldige Impfung oder die ärztliche Zurückstellung von der Impfung Sorge tragen müssen, da diejenigen, welche dieser Verpflichtung bis zum Schlusse dieses Jahres nicht nachkommen, ebenfalls die oben augegebene Bestrafung zu gewärtigen haben. Nachen, den 12. November 1896. Königlicher Polizei=Präsident. 23401g Graf Mainscha.k Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 16. Dezember 1896, Vormittags 11 Uhr, werde ich auf dem Klosterplotze zu Aachen: 7 Tische und 36 Stühle mit Rohrsitzen öffentlich und meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigern. M. Tönnes, Gerichtsvollzieher, Seilgraben 12. fenstr Haus mit Garten theilungshalber billig zu verk. Off. B R 7163 a. d. Exp. 64474 *) Wohnungen zu verm. 42 Kleinmarschierstr. 20. an einz. Pers. 64679 ###eschäftshaus in der Kleinmarschierstr., O zu jedem Geschäft passend, besonders für Bäcker od. Schweinemetzger, ist Verhältnisse halber billig zu verkaufen. Auskunft erth. das Immobilien= u. HypothekenGeschäft von Jakob L. Beckers, Annastr. 9. 64640 Jaus Hirschgraben, Nähe des D Polytechnikums, b. z. verk. unt. leicht. Beding. Off. AK 7179 a. d. E. 645141 a Dahmengraben 28, feinste Lage, aAlb worin seit langen Jahren ein Leinen= u. Weißw.=Gesch. 1. Rang geführt wurde, ist z. verm. Ausk. Alphonsstr 23. 64176 Die eine Hälte eines in Vaals geleg. Hauses, enthaltend 8 Räume, Küche, Keller u. groß. 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