Aachen 1895.— Nr. 86 47. Jahrgang. Mittwoch, 18. Dezember.— Erstes Blatt. OchVer On Gerantwortlich fur den redaktionellen Theil: Chefredakteur Jos. Mattern; für den Inseraten= und Reksamethel: Heunrich Faßdaenzer. Aelteste Zeitung Nachens mit größter Abonneutenzahl. Druck von Hermann Raazer.— Verlag von Kaatzers Erden in Nacden Geschaftsstelle: Büchel 36 im Hinterhause. Beiträge nur an die Redaktion, nicht an die einzelnen Redakteure zu senden.— Telegrammadresse: Echo, Aachen.— Fernsprecher Nr. 62. Die scht uer Ssceunete lschiag er Sch schans bechnt euie de fit ice anech elienen. glich zweimal. Preis bei allen Postämtern des deutschen Reiches, Oesterreich=Ungarn und Luxemburg nur 4 Mark. ExtroRronnement auf die Sonntagsnummer, eingetragen im Post=Zeitungs=Preiskurant unter Nr. 2001, vierteljährlich 75 Pfg. Aascoen de euie ünr bicht inr Snt eiüe bechschon er Uue uiene im ganzen Regierungsbezirk Aachen die weiteste und erfolgreichste Verbreitung. Die Gebüren Alle Annoncenexpeditionen des In= und Auslandes nehmen Anzeigen für das„Echo“ entgegen. K betragen 15 Pfz, pro Zeile. K CPC. Reichstagsverhandlungen.“) 8. Sitzung vom 16. Dezember. Eröffnung 11¼ Uhr.— Der Antrag Auer und Genossen wegen Einstellung des gegen den Abg. Dr. Lütgenau beim Reichsgericht schwebenden Strafverfahrens wird angenommen.— Erste Berathung der Handwerkskammervorlage Staatssekretär Dr. v. Boetticher tritt der Ansicht entgegen, daß die Regierung mit der eingebrachten Vorlage die definitive Organisation des Handwerks auf die lange Bank schieben oder ihr präjudiziren wollte; das sei nicht der Fall, man habe es nur für unerläßlich gehalten, zunächst autoritative Organe zu schaffen, welche bezüglich der Organisationsbezirke, der Statuten 2c bei der definitiven Regelung der Organisation ein kompetentes Urtheil abzugeben geeignet wären. Wenn in einem Theil der Presse, welcher das Bedürfniß habe, sensationelle und pikante Notizen zu bringen, von einer Meinungsverschiedenheit zwischen dem Handelsminister v. Berlepsch und ihm die Rede gewesen sei, so könne er erklären, daß sie beide, die direkt mit einander befreundet seien, in der Handwerkerfrage bisher an demselben Strange gezogen hätten, und wenn eine gewisse Meinungsverschiedenheit in Bezug auf die Opportunität der Maßregel obgewaltet habe, so seien daraus absolut nicht die Schlüsse zu ziehen, welche die Presse daraus gezogen habe. Die Vorlage entspreche dem einmüthigen Beschlusse der verbündeten Regierungen. Hätte irgend eine Bosheit dabei obgewaltet, so würde doch wenigstens eine Stelle Einspruch erhoben haben. Nach der Aufnahme, den der Grundgedanke der Handwerkskammern im vorigen Jahre hier gefunden, habe er wohl anannehmen können, daß der Reichstag die Vorlage vorbehaltlich etwaiger Aenderungen im Einzelnen annehmen werde. Auch in der Handwerkerkonferenz vom letzten Sommer sei der Gedanke, zunächst autoritative Organe herzustellen, die bei der definitiven Organisation des Handwerks sagen könnten, was dem Handwerk fromme, nicht unsympathisch aufgenommen worden. Bei freien Konserenzen würfen diejenigen, denen das Ergebniß nicht gefalle, der Regierung vor, sie habe die Konferenz nach eigenem Belieben zusammengesetzt; deßhalb seien die Handwerkskammern vorzuziehen. Die bestehenden Korporationen könnten nicht als Vertretung des ganzen Handwerks angesehen werden, da die Innungen doch nur einen sehr geringen Theil der Gesammtzahl umfaßten.(Lebhafte Zustimmung links.) Sie allein zu hören, würde also auch nicht ausreichen. Gegenüber dem Verdacht, daß die Vorlage der künftigen Organisation präjudiziren solle, erklärte er, ihre Bestimmungen sollten nur so lange in Wirksamkeit bleiben, bis eine definitive Organisation vereinbart sei. Die Sache werde vom preußischen Handelsminister eifrigst gesördert. Der Entwurf würde aber vor Mitte März nicht an den Reichstag gelangen können. Eine gründliche Berathung in dieser Session wäre also nicht mehr möglich. Es wäre also besser, den Entwurf erst in der nächsten Session einzubringen. Inzwischen könne man dann das Urtheil der Handelskammern darüber hören. Wolle man dies nicht, so werde die Regierung sich selbst die begutachtenden Organe schaffen müssen. Jedenfalls wünsche er, daß das Votum des Reichstages dem Handwerk zu Nutz und Frommen gereichen möge. Abg. Dr. Hitze(Centr.): Eine wirksame Vertretung des Handwerkerstandes ist eine alte Forderung der Handwerker und großer Parteien dieses Hauses. Insofern als die verbündeten Regierungen nun auch diesen Gedanken mit der Vorlage anerkannt haben, können wir ihnen unseren Dank ausdrücken. Die Bildung von Handwerkerkammern als Vorbereitungsstadium ist auch von uns nicht absolut abgewiesen worden. Ich habe dabei aber stets betont, daß wir erst wissen müssen, wie das Bild sich gestalten soll. Die Handwerkskammern in der in dieser Vorlage vorgesehenen Form sind für mich nicht annehmbar.(Bravo! im Centrum.) Der Staatssekretär besteht ja auch nach seinen Aeußerungen nicht absolut auf der Durchberathung der Vorlage, und die verbündeten Regierungen sind auch eventuell bereit, direkt an die definitive Organisation heranzutreten und im März eine solche Vorlage an das Haus zu bringen. Der Weg zum Frieden, zur positiven Arbeit ist also gebahnt. Deßhalb begrüße ich diese Erklärung auch mit besonderer Freude und hoffe, daß die Muthlosigkeit, mit der im Lande diese Vorlage aufgenommen wurde, bald schwinden wird. Es ist in der That eine starke Enttäuschung eingetreten. Immer noch Vorberathungen! Im vorigen Jahre hieß es: Enquete. Es hat recht lange gedauert; jetzt liegen die Ergebnisse vor. Wenn die Vorlage Gesetz werden, die Handwerkskammern zusammentreten und die Vorlage berathen sollen, wenn auch dies Material erst verarbeitet werden soll, dann werden sicher zwei Sessionen für die definitive Regelung verloren sein.(Sehr richtig! im Centrum.) Da fragt es sich doch, ob eine solche Vorberathung noch nöthig ist. Der Staatssekretär hat gesagt, daß mit der Vorlage das Programm der Regierung in der Handwerkerfrage noch nicht erschöpft sein sol; die Thronrede *) N a c h d r u c k, a u c h t h e i l w e i s e r. u n t e r s a g t. bezeichnet die Vorlage als„ersten Schritt" zur Organisation, und diese selbst bezeichnet als erste Aufgabe der Handwerkskammern, bei der definitiven Organisation mitzuwirken. Eine solche provisorische Organisation als Vorbereitung der definitiven Organisation ist bedenklich und nicht nothwendig. Wir können in diese Frage mit um so mehr Zuversicht eintreten, als wir in den Vorschlägen des Ministers von Berlepsch bereits die Grundzüge zu einer definitiven Organisation haben und wir heute wieder die Versicherung gehört haben, daß Herr v. Bötticher und Frhr. v. Berlepsch„an einem Strange ziehen", ich hoffe, nicht nach verschiedenen Richtungen, sondern nach einer Richtung. (Heiterkeit im Centrum.) Also wir können jetzt mit umso mehr Ruhe in die Erwägung eintreten, ob nicht auf Grund der Vorschläge des Frhru. v. Berlepsch eine Einigung möglich ist. Ich beantrage deßhalb Ueberweisung der Vorlage an eine Kommission von 21 Mitgliedern, um uns über eine Resolution in diesem Sinne zu einigen. Ich glaube, die großen Parteien des Hauses sind bereit, den Grundgedanken der Berlepschschen Vorschläge anzunehmen; ich meine, auch die verbündeten Regierungen sollten das sein. Ich denke, auch die verbündeten Regierungen wollen die Regelung des Lehrlings= und Gesellenwesens unabhängig davon, ob die betheiligten Handwerker bei einer Erhebung nun ohne Ausnahme dafür oder dagegen sind. Diese Regelung ist eine Forderung, die im Interesse der sittlichen und technischen Hebung des Handwerkerstandes nöthig ist; also braucht man nicht erst eine Abstimmung darüber zu veranlassen.(Zuruf vom Bundesrathstisch) Der Reichsstaatssekretär bestätigt, daß es dessen nicht bedürfe. Will man die Regelung, so muß man auch Ausführungsorgane haben. Beamten wollen Sie die Ausführung nicht überlassen, man muß also Selbstverwaltungsorgane schaffen. Diese prinzipiellen Fragen bedürfen alfo einer weiteren Erklärung nicht Wollte man diese Fragen noch vor die Handwerker bringen, so würde man die definitive Ordnung nur erschweren. Die Entscheidung über diese prinzipiellen Fragen können wir den Betheiligten nicht überlassen. Neue Gründe werden kaum beizubringen sein. Die Gründe entscheiden, nicht der Umstand, ob mehr oder weniger Handwerker dafür sind. Bei den Versicherungsgesetzen haben wir ja auch nicht durch ein Plebiszit feststellen lassen, was die Betheiligten wollen. Ueber das Wie und über die Organisation im Einzelnen sind eine ganze Reihe von Zweifeln möglich, die nur unter Mitberathung der Betheiligten gelöst werden können. Man kann zweifelhaft sein, ob die Lehrlingszeit 3, 4 oder 5 Jahre betragen soll, ob man für die Ausübung eines Handwerks oder für die Ausbildung von Lehrlingen den Befähigungsnachweis verlangen soll, ob man für den Befähigungsnachweis die Gesellenprüfung oder die Meisterprüfung verlangen soll. Für diese Fragen sind aber die Handwerkerkammern, wie sie vorgeschlagen sind, absolut unbrauchbar. Sie lassen sich nur entscheiden im Anschluß an den einzelnen Beruf, während die Kammern sich aus allen möglichen Berufen des Handwerks zusammensetzen und keine Gewähr gegeben ist, daß die einzelnen Handwerksgruppen darüber entsprechend zum Ausdruck kommen. Der Befähigungsnachweis ist z. B. für das Bauhandwerk von viel weittragenderer Bedeutung als für das übrige Handwerk. Haben wir nun die Gewähr, daß bei den Handwerkskammern das Baugewerbe auch nur vertreten ist, und in dem Maße, wie es sich gebürt? Wir wollen den Befähigungsnachweis für alle betheiligten Kreise. Wenn aber die verbündeten Regierungen eine Prüfung im Einzelnen wollen, dann kann diese nur geschehen, indem gesonderte Abstimmung und gesonderte Wahl nach den einzelnen Berufen stattfindet. Nach der Vorlage können allerdings Ausschüsse in den Kammern gewählt werden; aber da müssen doch die Betheiligten überhaupt vertreten sein. Es können zu den Handwerkskammern auch Nichthandwerker zugezogen werden. Ich könnte mir aber ganz gut denken, daß z. B. das Drechslerhandwerk nicht vertreten ist. Bei der Auswahl solcher Leute kommt es aber wieder ganz darauf an, wie die Handwerkskammer gesinnt ist; ist sie gegen den Befähigungsnachweis, wird sie wahrscheinlich solche wählen, die gegen den Befähigungsnachweis im Drechslergewebe sind. Also Handwerkskammern sind für diese Aufgabe nicht zu gebrauchen. Es kann zweifelhaft sein, ob die spezielle Fachinnung oder die gemischte Innung berechtigter ist, ob der Bezirk so oder so genommen werden soll. Das sind aber Fragen, die sich nach den örtlichen Verhältnissen richten. Diese kommen in den Handwerkskammern nicht zum Ausdruck. Wahrscheinlich würden darin vorwiegend die großen Städte vertreten sein, weil diese die tüchtigsten Agitatoren haben. Der Staatssekretär meint, die definitive Organisation könne nicht ohne Mitwirkung der Betheiligten geschaffen werden. Aber man braucht doch auch nicht in dem Gesetz selbst die Organisation bis ins Einzelne schablonenhaft festzulegen. Man sollte nur allgemein den Gedanken präzise zum Ausdruck bringen, daß in erster Linie die Fachinnung das Organ ist, welches die Regelung des Lehrlings= und Gesellenwesens durchzuführen hat. In anderen Gesetzen, wie z. B. dem Unfallversicherungsgesetz, haben wir ja ein Vorbild in Betreff der Berufsgenossenschaften, im Krankenversicherungsgesetz bezüglich der Ortekrankenkassen. W henisieg uir der chi Sache einrichten wollen. Also einerseits können die Handwerkerkammern nicht leisten, wa' man ihnen zumuthet, andererseits kann das, was gewünscht wird, die Mitwirkung der Betheiligten, auch ohne die Kammern erreicht werden. Ueber das Ziel sind die großen Parteien und, ich denke, auch die verbündeten Regierungen einig; über die Wege können wir uns, meine ich, auch bezüglich der allgemeinen Grundlinien im Sinne der Grundzüge des preußischen Handelsministers verständigen. Jetzt noch eine vorberathende Organisation schaffen, ist recht nöthig und würde uns vom Ziel entfernen. Wir können nicht wohl den Versuch machen, zu einem definitiven Aufbau zu gelangen, und den Rahmen so wählen, daß den besonderen Bedürfnissen in weiterem Maße Rechnung getragen wird. Die Zeit des Experimentirens ist vorüber, die Handwerker werden mit Recht ungeduldig. Versuchen wir darum, endlich den Wünschen der Handwerker entgegenzukommen! Abg. Gamp(Rp.) meint, daß die Vorlage als Provisorium zu viel, als Definitivum zu wenig biete.(Beifall.) Es scheine bedenklich, die nichtorganisirten Handwerker zu hören, da ihre Mehrheit bei der Zugänglichkeit für politische Agitation sich leicht gegen jede Handwerkerorganisation entscheiden könne. Die Regierung müsse sich mehr auf den Reichstag stützen. Es genüge nicht, daß die Handwerkskammern nur eine begutachtende Rolle spielen sollen und die Behörde Alles allein besorge. In der Hoffnung, daß die in Aussicht gestellte Organisationsvorlage dem Reichstage bald zugehen möge, spricht Redner für die Ueberweisung des Entwurfs an eine Kommission von 14 Mitgliedern aus. Staatssekretär Dr. v. Bötticher führt nochmals aus, daß man auch die nichtkorporirten Handwerker, insbesondere die Gewerbekammern in Süd= und Mitteldeutschland, und nicht bloß die Innungen hören müsse, wenn man ein objektives Bild gewinnen wolle. Die Mehrheit des Reichstages habe auch keineswegs immer so gedacht wie heute. Früher seien sogar v. KleistRetzow, Ackermann, Frhr. v. Hertling usw. gegen Zwangsorganisation gewesen; wer biete denn die Gewähr dafür, daß, wenn heute eine Zwangsorganisation errichtet werde, diese den Bedürfnissen des Handwerks auf die Dauer entspreche?(Sehr richtig!links.) Früher hätten Zwangsorganisationen bestanden und wären gerade auf Wunsch des Handwerks beseitigt worden. Die jetzigen korporirten Handwerksvertreter seien zwar für Zwangsorganisation, aber man habe keine Gewähr, daß diese Auffassung allezeit Geltung behalten werde. Die Regierung habe die Pflicht, selbst zu prüfen und sich zu überzeugen, ob das, was die Mehrheit des Reichstages wolle, auch gut sei. Im Uebrigen dankt Redner dem Abg. Hitze, daß dieser die Vorlage wenigstens an eine Kommission verweisen wolle. Abg. Frhr. Heyl zu Herrusheim(nl.) erklärt, seine Partei könne dem Entwurse nicht zustimmen, weil er nicht die seiner Zeit vom Staatssekretär v. Bötticher bei der Interpellation über die Handwerkerfrage gemachten Versprechungen erfülle. Vor Allem müsse das Wahlgesetz durch Reichsgesetz geregelt sund die Befugnisse der Handwerkskammern erweitert werden. Die Mitwirkung der Gewerbevereine sei bedenklich. Abg. Reißhaus(Soz.), ist der Ansicht, daß dem Handwerk überhaupt nicht durch Gesetze geholfen werden könne. Ein Schauspiel für Götter sei es, daß gerade die für das Handwerk einträten, welche eine große Anzahl von Handwerkern durch ihren Großbetrieb exproprüirt hätten.(Sehr wahr! bei den Soz.) Wenn die Furcht nicht vorwaltete, es könnten die Handwerker zur Sozialdemokratie übergehen, so würden sich die Herren nicht um sie kümmern. An dem Entwurf sei besonders auszusetzen, daß er nicht Angaben darüber enthalte, wer als zum Handwerkerstand gehörig betrachtet werde. In Weiterem weist Redner auf Oesterreich hin, wo trotz der obligatorischen Handwerkergenossenschaften die Lehrlingsausbeutung in vollster Blüthe stehe und die Unzufriedenheit der Handwerker nicht abgenommen habe. Für die Arbeiter und Handwerker sei die Hauptsache: volles und freies Koalitionsrecht(Beifall links) Abg Jacobskötter(kons.) hält eine Kommissionsberathung bei der sicher zu erwartenden Verwerfung der Vorlage nur dann für angebracht, wenn der Kommission edie Berlepschschen Vorschläge unterbreitet würden; die eingebrachte Vorlage laufe nur auf eine Verschleppung hinaus, und es sei dringend zu wünschen, daß dem Reichstage eine endgültige Organisationsvorlage zugehen. Staatssekretär v. Bötticher stellt, nachdem er bestritten, daß der Vorlage die Absicht der Verschleppung zu Grunde liege, den Abschluß der Berathungen über die definitive Organisation nach der günstigsten Berechnung für Mitte März in Aussicht. Der Berlepschsche Entwurf sei bestimmt gewesen, je nach dem Ausfall der Enqueten einer Revision unterzogen zu werden Ob die Vorlage angenommen werde oder nicht, in beiden Fällen würde dadurch an den Arbeiten für das definitive Gesetz Nichts geändert werden. Große Heiterkeit) Abg. Fischbeck(Fis. Vp.) erklärt, daß seine Partei nicht in eine Zwangsorganisation einwilligen könne, so lange nicht der Bewiis erbracht sei, daß mit freien Organisationen der lich de Regelung des Wahlrechts durch die Einzelregierungen, ferner die bevorzugte Stellung der Innungen innerhalb der Handwerkskammern. Abg. Marbe(C) motivirt den Antrag auf Ueberweisung des Ertwurfs an eine Kommission mit der Absicht seiner Partei, eine Grundlage zu schaffen für einen Entwurf, der ihren Wünschen mehr entspreche. In Süddeutschland werde der Entwurf ungünstig beurtheilt, besonders sei man gegen einen Bau von oben herab. Man habe damit in Baden trübe Erfahrungen gemacht, wo ein Gesetz über die Bildung von Gewerbekammern seit drei Jahren ohne Erfolg berathen werde. Es thue dringend noth, dem Handwerkerstande zu helfen; hätte man ihm schon vor Jahren eine Organisation gegeben, so wäre die Organisation der Sozialdemokraten unterblieben.(Sehr wahr! im Centrum. Die provisorische Regelung der Angelegenheit durch Handwerkskammern sei nicht der richtige Weg zur Schaffung einer definitiven Organisation und daher werde seine Partei in der Kommission folgende Resolution einbringen: „In Erwägung, daß eine ersprießliche Thätigkeit der Handwerkskammern nur dann zu erwarten ist, wenn dieselben sich auf einen beruflich und örtlich gegliederten organisatorischen Unterbau aufbauen; in Erwägung, daß die gesetzliche Regelung des Lehrlings= und Gesellenwesens und die Schaffung einer entsprechenden obligatorischen Organisation zur Durchführung derselben einerseits ohne vorherige Bildung und Anhörung von Handwerkskammern ersolgen kann, andererseits dringend nothwendig ist; in der Erwägung, daß eine Anhörung der Betheiligten, soweit eine solche zur Durchführung der Organisation im Einzelnen erforderlich erscheint, auch direkt oder durch gewählte Vertrauensmänner möglich ist, wolle der Reichstag beschließen, unter Ablehnung des Gesetzentwurfs, betreffend die Errichtung von Handwerkskammern, die verbündeten Regierungen zu ersuchen, thunlichst bald jedenfalls innerhalb dieser Session einen entsprechenden Gesetzentwurf auf Grundlage der„Grundzüge eines Gesetzes betreffend die Errichtung von Handwerkskammern" des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe, Herrn Frhrn. v. Berlepsch, unter möglichster Berücksichtigug der bezüglichen Beschlüsse der Handwerkertage zu Berlin(1894 und Halle auszuarbeiten und dem Reichstage vorzulegen.“ Warum verlange man für die höheren Berufsstände eutsprechende Vorprüfungen und Nachweise? Ich meine doch, was dem Einen recht ist, ist dem Andern billig: und wenn das Handwerk sagt: helft uns aus unsern Nöthen, helft uns, damit wir tüchtige und für alle Verhältnisse fähige Leute haben, dann sollte doch die Regierung nicht so unbarmherzig sein, diesem Verlangen auf die Dauer zu widersprechen. Man darf uns nicht damit kommen, daß man sagt:„Ihr wollt wieder zu mittelalterlichen Zuständen zurückkehren und uns die Zünfte mit ihrem Zopfwesen wieder aufzwingen!“ Nein, wir wissen ganz gut, daß wir im 19. Jahrhundert leben und daß der gestrige Tag nicht zurückgerufen werden kann; aber gerade in der neuen Zeit will auch das Handwerk sich entsprechend neu, und zwar in seiner guten ersten Art zu bewähren suchen. Die Vorlage wird abgelehnt; an ihre Stelle müsse eine solche treten, welche die Organisation des Handwerks auf lokaler Grundlage nach Art jedes Handwerks für sich gewährt. Zu dieser Forderung ist das Handwerk berechtigt, da ja alle anderen Stände und Berufskreise eine derartige freie Organisation haben. Das Lehrlings= und Gesellenwesen muß baldigst entsprechend geregelt werden. Die Erfahrungen, die man in verschiedenen Ländern gemacht hat, reichen aus, der vorgeschlagenen Handwerkskammern bedarf es dazu nicht. Auch für die Anhörung von Vertrauensmännern ist die gesetzliche Organisation nicht nöthig. Wenn der Befähigungsnachweis auch nicht im Antrag erwähnt sei, so müsse an seiner Forderung doch festgehalten werden, da er zur Hebung des Handwerks beitrage. Nur zu diesem Zwecke verlangt es eine Organisation und verlangt, daß diese Organisation mit dem richtigen Geiste ausgefüllt wird. Und das ist der Befähigungsnachweis. In weicher Weise dieser Nachweis erbracht werden sol, das sind Dinge, die einer spätern Erörterung vorbehalten werden müssen, die uns aber nicht abhalten dürfen, dem Handwerke endlich das zu geben, was es durch seine berufenen Organe, durch die Presse und durch dieses Haus schon so oft verlangt hat; dazu braucht man aber keine Handwerkskammer oder andere künstliche Bildungen. Ich für meine Person bin aus allen diesen Gründen gegen die Verweisung an eine Kommission, will aber aus den Eingangs angedeuteten Gründen dem Antrage nicht widersprechen: hoffentlich gelingt es der Kommission, eine Grundlage zu schaffen, auf der die Regierung weiter bauen kann.(Beifall.) Abg. Dr. Wolszlegier=Gilgenburg(Pole) erklärt, daß seine Partei die Vorlage ablehnen werde, weil sie den berechtigten Forderungen auch nicht entfernt entspräche. Abg. Iskraut(d. Reformo) meint, die Regierung trage noch immer den Wünschen des Feld, Wald= und WiesenLiberalismus Rechnung. Auf Grund des Berlepschen Entwurfs sei es nicht schwer, eine Vorlage zu Stande zu bringen, welcher des„Echo der Gegenwart“ vom 18 Dezember. 1 Sursum Corda. Volksroman aus der Gegenwart von Max Benno. (Fortsetzung.) Waldraff hatte das Hofthor erreicht und trat ein. Ein mächtiger, an die Kette gelegter Hund sprang ihm entgegen und erhob ein lebhaftes Gebell, der Jäger rief ihm jedoch ein paar freundliche Worte zu, worauf das Thier sich, den Schweif einziehend, wieder in sein hölzernes Häuschen verkroch. In den verschiedenen Schuppen herrschte ein reges Leben. Fuhrwerke kamen und gingen. Sie waren mit mächtigen Bausteinen beladen, von denen eine große Anzahl unter den emsig schaffenden Händen von ein paar Dutzend Steinmetzen gleich an Ort und Stelle die nöthige Form zu ihrer Verwendung erhielt. Ein großer Steinbruch befand sich in der Nähe, der sich, obgleich schon seit vielen Jahren in Betrieb, als fast unerschöpflich erwies. Isidor Fernrohr, ein Norddeutscher, hatte denselben vor einiger Zeit nebst der dazu gehörigen Haideschenke erworben und beutete ihn mit einer bedeutenden Anzahl von Arbeitern aus. Er stand mit den Baumeistern verschiedener Städte in Verbindung und sandte denselben theils in rohem Zustand, theils aber nach Angabe bereits bearbeitet durch die Eisenbahn das Baumaterial zu. Man konnte nicht leugnen, daß der Stadt Birkenau durch den Betrieb dieses Etablissements ein bedeutender materieller Vortheil erwuchs, da nicht nur mancher unbemittelte Bewohner derselben lohnende Beschäftigung fand, sondern auch die vielen fremden Arbeiter ihren Verdienst daselbst verzehrten, der das ganze Jahr über ein hübsches Sümmchen betrug. Dagegen wurde in anderer Weise ein weniger erbaulicher Einfluß geübt. Die fremden Arbeiter bestanden zum größten Theil aus Leuten, die aus aller Herren Länder zusammengewürfelt waren, und deren Auftreten allerhand Schlüsse auf ihr Vorleben zuließ. Nur unverheirathete Leute fanden Beschäftigung. Das schien jedoch neben tüchtiger Arbeitskraft die einzige Bedingung zu sein, welche von Fernrohr gestellt wurde, da im Uebrigen den Arbeitern die weitgehendste Freiheit eingeräumt war. Da sie verhältnißmäßig sehr gut bezahlt wurden, fanden sie leicht ein Unterkommen in den naheliegenden Dörfern und in den Familien der Stadt. Dieser reichliche Verdienst erlaubte ihnen auch, einen ziemlichen Aufwand zu machen, an dem es in der That nur ein verschwindender Theil fehlen ließ. Auf diese Weise gewann die Steinbrecherkolonie nicht nur ein gewisses Ansehen, sondern auch einen wachsenden Einfluß, der sich mehr und mehr in besorgnißerregender Weise kund that. Die Birkenauer hatten früher mit Recht als ein nüchternes, zufriedenes und positiv=christliches Völklein gegolten, seit einiger Zeit aber traten Symptome einer bedenklichen Abweichung von diesen Grundsätzen besonders in den unteren Schichten der Einwohnerschaft hervor, und selbst in den Dörfern waren theilweise die früheren Anschauungen durch die von den Arbeitern verbreiteten neufreiheitlichen Ideen verdrängt. Dieser gefährliche Umschwung wurde an maßgebender Stelle durchaus nicht verkannt, und man legte die Hände nicht in den Schooß. Die Gutgesinnten schaarten sich um ihre Seelsorger und Lehrer zusammen und fanden in dem Piusverein einen Sammlungspunkt, der sich als ein wirksames Bollwerk gegen das weitere Umsichgreifen der destruktiven Tendenzen erwies. Das begriffen die Anhänger der neuen Freiheit, und der Piusverein war ihnen mit allem, was drum und dran hing, gründlich verhaßt. Ihre Gesinnungen äußerten sie jedoch nur insoweit, als es nicht die Klugheit und die Furcht vor Strafe verbot. Unter diesen Verhältnissen sah man die Einwohnerschaft sozusagen in zwei feindliche Lager getheilt, in denen man auf der einen Seite der modernen Aufklärung huldigte, während der größere Theil der Bürgerschaft die Fahne des alten Glaudens und der wahren Freiheit hochhielt. Man wußte recht gut, daß die erstere Partei in Fernrohr die kräftigste Stütze besaß und daß dieser, wenn es sich darum handelte, die Ziele seiner Gesinnungsgenossen zu fördern, selbst bedeutende Opfer nicht scheute, aber dennoch nahm Niemand einen direkten Kampf mit ihm auf. Der Mann hatte Geld, war angesehen und spielte in der Gesellschaft eine hervorragende Rolle— lauter Eigenschaften, unter deren Deckung bekanntlich fast überall das üppigste Unkraut fortwuchern kann. Die Thüre des Hauses wurde geöffnet, und Fernrohr trat in den Hof. Er war in einen rothen Schlafrock gehüllt und rauchte aus einer langen Pfeife. Ein Lächeln der Befriedigung erschien bei dem Anblick des Jägers auf seinem Gesicht. Er ging auf denselben zu und reichte ihm grüßend die Hand. „Ich sehe es Dir an,“ sagte er,„daß Du mir eine angenehme Neuigkeit bringst. Schieße nur gleich los, denn da keine Gäste da sind, habe ich augenblicklich ohnehin Nichts zu thun.“ Waldraff räusperte sich.„Eins nach dem Andern,“ eutgegnete er,„zuerst will ich ein Gläschen hinter die Binde gießen, damit die richtige Stimmung über mich kommt, dann ist es zum Plaudern immer noch Zeit. Fernrohr widersprach nicht. Er begab sich mit dem Jäger in die geräumige Gaststube, wo sich in der That Niemand befand. Er holte eine Flasche aus dem Büffet und schenkte dem Gaste ein großes Glas von einer gelblichen Flüssigkeit voll. Dieser roch daran und schnalzte mit der Zunge. Dann trank er den Inhalt mit einem Zug leer. „Famos,“ lobte er,„einen besseren Bitteren als bei Dir gibt es im ganzen deutschen Reich nicht. Doch nun zur Sache.“ Er zog den Wirth neben sich auf einen Stuhl und sprach längere Zeit eindringlich mit ihm. Fernrohr hörte aufmerksam zu. Er unterbrach den Jäger durch keine Zwischenfrage. Dagegen nickte er dann und wann mit einem sardonischen Lächeln und stieß dazwischen mächtige Rauchwolken aus. „Hollupp und dieser Amerikaner sind ein paar Prachtmenschen,“ nahm er, als Waldraff endlich verstummte, das Wort,„die überdies noch eine andere vorzügliche Eigenschaft besitzen, welche für uns die Hauptsache ist. Sie haben Geld wie Heu und gehen damit nicht knauserig um, wenn man ihre Absichten zu fördern versteht. Wir thun es und befinden uns ganz herrlich dabei. Ich verdiene mit meinem Geschäft zwar auch ein schönes Stück Geld, aber die Zeiten sind schlimm und man kann nie wissen, ob man durch unvorhersehbare Fälle nicht in plötzliche Verlegenheiten gebracht wird. Dann ist es gut, wenn man einen hübschen Fonds im Hintergrund hat, aus dem eine geraume Zeit geschöpft werden kann. Wir haben allen Grund, den Herren dankbar zu sein, denn es ist eine recht ansehnliche Summe, die man uns für unsere Dienste schon bezahlt hat. Du in erster Linie, denn wenn Du von Deinem Gehalte leben müßtest, wäre Schmalhans wahrscheinlich Koch bei Dir, von den vielen Gläschen und Fläschchen gar nicht zu reden, aus welchen Du das Feuerwerk in Deinem Gesicht zusammengeschluckt hast.“ Waldraff lachte und schenkte sich selbst noch einmal ein. Zu einer Antwort kam er nicht, denn in diesem Augenblicke ging die Thüre auf, und die Arbeiter erschienen, um ihr Vesperbrod in der Gaststube zu verzehren. In wenigen Minuten waren fast alle Tische besetzt. Indessen war aus einem Nebenzimmer ein dralles Schenkmädchen in die Stube getreten, das nun, von Fernrohr unterstützt, die Arbeiter mit Bier, Branntwein und kalten Speisen versah. Waldraff war augenscheinlich mit den Leuten bekannt. Er ging an den Tischen umher, schüttelte Diesem und Jenem die Hand und präsentirte seine Dose, welcher fast jeder der Arbeiter eine Prise entnahm. Fortezrnz folgt. den Wünschen der Handwerker gerecht würde. Redner betont die Nothwendigkeit des Befähigungsnachweises und der obligatorischen Innungen und empfiehlt, die Vorlage ohne vorherige Kommissionsberathung abzulehnen Hierauf wird trotz mehrfachen Widerspruchs ein Vertagungsantrag angenommen.— Nächste Sitzung morgen 1 Uhr: Rechnung svorlagen, Fortsetzung der heutigen Berathung, Börsenreformgesetzentwurf. Schluß 4½ Uhr. Parlamentarisches. (+) Berlin, 17. Dez. Herr Abgeordneter Dieden, der Alterspräsident des deutschen Reichstags, vollendet heute sein 85. Lebensjahr. Dem Reichstag gehört er seit 1874 an, dem Abgeordnetenhause seit 1873. nachdem er schon vorher von 1854 bis 1855 und von 1860 bis 1861 Mitglied desselben gewesen war. Am letzten Sonntage wohnte Herr Dieden einer Centrumswählerversammlung in Bernkastel bei. Mag„Papa Dieden“, der sich trotz seines hohen Alters einer unverwüstlichen körperlichen Gesundheit und geistigen Frische erfreut, noch eine lange Reihe schöner und glücklicher Lebensjahre beschieden sein! Deutsches Berlin, 16. Dezember. M Der Kaiser stattete heute auf der Rückreise von Altona dem Fürsten Bismarck einen Besuch ab. Er wurde, als er um 5 Uhr auf dem Friedrichsruher Bahnhof eintraf, vom Fürsten empfangen, der für den Besuch dankte und seinen hohen Gast in's Schloß geleitete. Um 7¼ Uhr setzte der Kaiser die Reise nach Potsdam fort. Wie es heißt, hat er dem Fürsten Bismarck die Einladung, am 18. Januar zu dem geplanten Feste im königlichen Schlosse zu Berlin zu erscheinen, überbracht. * Das Reichstagspräsidium wurde am Sonntag Vormittag von der Kaiserin Friedrich empfangen. + Der evangelische Oberkirchenrath veröffentlicht anläßlich der weitgehenden Betheiligung einer Anzahl von evangelischen Geistlichen an der„sozialistischen Agitation“ im Kichl. Gesetz= und Verordnungsblatt“ einen Erlaß, der aus den kürzlich mit den Konsistorial= präsidenten und Generalsuperintendenten gepflogenen Berathungen hervorgegangen ist. Da die Agitationslust sich schon bei den Studenten und den Kandidaten bemerkbar mache, müsse den Letzteren während der auf die Studienzeit folgenden Vorbereitungszeit ausreichende Gelegenheit geboten werden, sich an der Hand erfahrener Leiter und Berather mit den Aufgaben des geistlichen Amts in praktischer Arbeit vertraut zu machen. Die Neuordnung der Vorbereitungszeit sei ihrem Abschluß nahe. Auch dem im Amte befindlichen Geistlichen dürfe es nicht an sicherer Berathung fehlen. In dieser Beziehung sei es unerläßlich, daß die Generalsuperintendenten die Ephoren ihres Bezirks von Zeit zu Zeit um sich versammelten, um im gemeinsamen Austausch der Erfahrungen die Richtlinien festzustellen, welche für die Haltung der Geistlichen gegenüber der sozialen Bewegung maßgebend sein müßten. Hierin liege ein geeignetes Mittel, um den aus der allgemeinen Lage der öffentlichen Verhältnisse für die Kirche drohenden Gefahren vorzubeugen. Es müsse an dem Gedanken festgehalten werden, daß die Einwirkung der Kirche auf die äußerlichen Gebiete niemals eine unmittelbare sein dürfe, vielmehr nur eine mittelbare sein müsse. Durch die Versuche der Geistlichen, auf die öffentlichen Angelegenheiten unmittelbar einzuwirken, sowie durch die Parteinahme für die Forderungen des einen oder anderen Standes werde das Ansehen der Geistlichkeit geschädigt. Zum Schlusse gibt der Erlaß der Hoffnung Ausdruck, daß ganzen Lande für die bei Amba=Aladschi gefallenen Soldaten eine Seelenmesse gelesen werde. Mehrere Bischöfe werden an die Gläubigen besondere Schreiben richten, in denen sie die Niederlage vom religiösen Standpunkte aus besprechen werden. TH Rom, 17. Dez. In den Wandelgängen der Kammer ging gestern das Gerücht, ein Gefecht habe zwischen einer italienischen Patrouille und einem Vorposten der Armee der Schoaner stattgefunden. Dieses Gefecht soll südöstlich von Adrigat stattgefunden haben. Man hegt ernste Befürchtungen für die Garnison von Makalli; 1600 Mann sind in Gefahr, in diesem Fort umzingelt zu werden. Volkswirthschaftliches und Soziales. *.=Gladbach, 16. Dez. Wie sehr die Textilindustrie hierorts in Flor steht, beweist die Thatsache, daß Herr Brandts junior kurz vor der Stadt beim Dorfe Waldhausen eine große Spinnerei mit 35,000 Spindeln errichtet hat, welche einen Flächenraum von 4 Morgen umfaßt. Das neue Etablissement wird einen Wasserverbrauch von 2000 Kubikmeter pro Tag haben und Sachverständige werden hieraus die Großartigkeit des Betriebes zu ermessen in der Lage sein. Die Spinnerei wird annähernd 400 Personen beschäftigen und nach etwa zwei Monaten dem Betrieb übergeben werden können. Münster i.., 16. Dez. Die vom hiesigen kath. Arbeiterverein in der Vorbereitung begriffene Errichtung eines Volksbureaus dürfte voraussichtlich am 1. April zur Thatsache werden.. 64.6. * Iserlohn, 16. Dez. Der starke ausschwung der hiesigen Nadelfabrikation hat die bisher noch nicht dagewesene Folge gehabt, daß das Rohmaterial, der feine Stahldraht, zu mangeln beginnt. Da die Drahtziehereien und Walzwerke dem Bedürfniß nicht entsprechen können, können die Betriebe trotz gehäufter Aufträge nur in gewöhnlicher Schicht arbeiten. in Quartalswechsel! Die Erneuerung der Postabonnements, welche Ende dieses Monats ablaufen, wolle man gef. nicht bis in die letzten Tage des Dezember verschieben, sondern recht bald bewirken, um sich die ununterbrochene Zusendung zu sichern. Auch richten wir an die Leser und Gönner unserer Zeitung die Bitte, allenthalben für die weitere Verbreitung des„Echo der Gegenwart“ und die Gewinnung neuer Abonnenten eintreten zu wollen. Letztere erhalten die Zeitung gegen Einsendung der Postquittung bis Ende Dezember unentgeltlich und postfrei zugesandt. Der vierteljährliche Bezugspreis beträgt nur 4 Mark bei zweimal täglichem Versandt. Auf die „Sonntagsausgabe“ des„Echo der Gegenwart“ mit dem„Landwirthschaftlichen Rathgeber“ und der Unterhaltungsbeilage „Aachener Sonntagsblumen“ kann bei allen Postämtern für 75 Pfg. besonders abonnirt werden. Provinzielle Nachrichten. 0 Aus der Cörs, 14. Dez. Die Gilljamsche Tuchfab rik, welche im vorigen Winter ein Raub der Flammen wurde, ist im Laufe des Sommers wieder aufgebaut worden. Dieselbe ist seit einigen Tagen wieder in Betrieb. Viele Arbeiter erhalten dadurch wieder dauernde Beschäftigung. pg Malmedy, 16 Dez. Eine Ausstellung der angefertigten Kirchensachen des hiesigen Paramentenvereins fand gestern und heute statt. Dieselbe ergab ein glänzendes Zeugniß für den Kunstsinn der Damen unserer e eStadt. Das gezahlte Eintrittsgeld wird zum Besten des Vereins verwendet.— Ats Nachfolger des vor Kurzem in den Ruhestand getretenen Katasterkontroteurs Steuerinspektor Herrn bleibe, von den Mitteln der Disziplin Gebrauch zu machen. Dupont ist sein Sohn, Herr Rikolaus Dupont, bisheriger Belgien. 8 Brüssel, 16. Dez. Heute erfolgte die Amtseinsetzung der neuen Gemeinderäthe im ganzen Lande und zugleich die Wahl der neuen Schöffenkollegien. Ueber die Ergebnisse dieser letzteren wird erst morgen ein abschließendes Urtheil zu fällen sein, im Großen und Ganzen entsprechen dieselben dem Erwarten und den Vereinbarungen der betheiligten Parteien. An verschiedenen Plätzen haben Liberale und Sozialisten behufs Ausschlusses der Katholiken sich die Hand gereicht, selbst in Orten, wo die katholische Gruppe die stärkste der Rathhausfraktionen ist, wie in der großen Brüsseler Vorstadt Schaerbeck, wo 16 Liberale, Radikale und Sozialisten als antiklerikales Kartell 15 Katholiken gegenüberstehen. In der Kammer entwickelte Senator Lejeune, ehemaliger Justizminister, seinen Gesetzesantrag über die Bekämpfung des Spielunfugs in der ihm eigenen glänzend beredten Weise. Wie tief auch der Eindruck der Ausführungen des hervorragenden Mannes auf die Kammer und die öffentliche Meinung sein mag, an einen Erfolg seines herzhaften Vorgehens ist augenblicklich nicht zu denken. Dasselbe wird am Widerstande der koalirten Einflüsse des Königs, der Badeorte und der am Pferde= und Spielsport interessirten vornehmen Kreise scheitern, deren angeblichen Interessen die Regierung kaum an den Kragen zu gehen vermag. Die Regierung will vorerst nur die Wettspiele auf den Rennsplätzen treffen und die zahllosen kleinen Buchmacherkneipen überwachen und gegebenen Falles schließen lassen, welche seit einigen Jahren meist unter französischer Leitung gleich Pilzen in allen Verkehrsstraßen der großen Städte emporgeschossen sind. Die belgischen Blätter drucken in Uebersetzung die im „Reichsanzeiger“ veröffentlichten Aktenstücke über die jüngsten deutsch=kongolesischen Zwischenfälle ab und heben die diplomatische und sachliche Schlappe hervor, die sich die Kongoregierung bei diesen Verhandlungen geholt hat. Telegramme des Echo der Gegenwart. w Berlin, 17. Dez. Der„Nordd. Allg. Ztg.“ folge errichtete die italienische Regierung zur Erleichterung des sogenannten Assidavit eine Stelle für einen Delegirten des Schatzministeriums in Berlin. Die Stelle soll dem Vernehmen nach dem Sekretär des Schatzministeriums Ambragio Rizzi übertragen werden. TH Mannheim, 17. Dez. Die Staatsanwaltschaft theilt die Einstellung der gerichtlichen Untersuchung gegen den Sozialistenführer Dreßbach wegen Betruges mit, da jedes Verdachtmoment fehle. TH Mannheim, 17. Dez. Die„Wormser Zeitung“ meldet, Freiherr von Heyl beabsichtige aus der nationalliberalen Partei wegen der durch den Antrag Kanitz verursachten Angriffe auszutreten. Das Blatt besitzt Beziehungen zu Herrn von Heyl. TH Brüssel, 17. Dez. Gestern fanden die ersten Sitzungen der neugewählten Gemeinderäthe der großen Städte Belgiens statt. In den meisten Städten erregten die Sozialisten Unruhen, in Antwerpen mußte die Polizei einschreitem und die Manifestanten zerstreuen. TH Rom, 17. Dez. Der Papst läßt sich eingehend über die Nachrichten aus Afrika und der erythräischen Kolonie Bericht erstatten. Eine Anzahl Missionäre, welche von Neapel abgehen sollten, haben Befehl erhalten, ihre Reise aufzuschieben. Der Papst hat angeordnet, daß im Katast erkontroleur in Reklinghausen, ernannt. ∆ Kückhoven, 15. Dez. Gestern, Sonntag Abend, gegen 9 Uhr, brannte hier eine Strohmiethe, 30 Morgen enthaltend, dem Ackerer Peter D. gehörig, nieder. Dieselbe war versichert. Einige Stunden nachher brannte in Matzerath Wohnhaus, Stallung und Scheune der Wittwe Schmitz gänzlich nieder. Alles war versichert. RPC. Köln, 16. Dez. Nach einem Vortrage des Herrn Dr. med. Euteneuer, des dirigirenden Arztes des Kneippvereins, Sektion Köln, in einer größeren Versammlung des Vereins wurde beschlossen, seitens des Kneippvereins eine Petition an die Staatsregierung einzusenden, in welcher die baldige Errichtung von Lehrstühlen der Hydrotherapie beantragt werden soll. Von der österreichischen Regierung ist ein solcher Lehrstuhl für die Universität Wien bereits zugestanden worden. Köln, 16. Dez. In einer gestern im Kiystallpalast stattgehabten Bürgerversammlung sprach man sich dahin aus, daß gegen den Stadtwald vorgegangen werden soll. Am nächsten Sonntag wird zu dem Zwecke eine Volksversammlung einberufen. Crefeld, 16. Dez. Nach der Zählung vom 2. d. M. hat unsere Stadt 107,266 Einwohner; die Zunahme in den letzten 5 Jahren beträgt nur 1890 Seelen, noch nicht 2 Proz. In den 10 Jahren von 1880 bis 1890 hatte sich die Bevölkerung um 31,500 Personen oder um 42 Proz vermehrt. Die „Niederrh Bztg." verzeichnet das neueste Zählresultat ohne Bedauern, da das frühere rapide Anwachsen der Stadt ein wirthschaftlich und sozial ungesundes und von bösen Rückschlägen begleitet gewesen sei. * Cobleuz, 16. Dez. Das Ergebniß der am 2. Dezember 1895 stattgefundenen Volkszählung betrug für Coblenz 39,633, darunter 4273 Militärpersonen. Im Jahre 1890 hatte Coblenz 37,273 Seelen. w Arusberg, 17. Dez.(Tel.) Der Kreistag des Kreises Arnsberg lehnte gestern den Bau der projektirten Kleinbahnen im Kreise Arnsberg ab. Vermischte Nachrichten. w Berlin, 17. Dez.(Telegr.) Das„Berliner Tageblatt“ meldet, der schwedische Dreimaster„Wreda“ ist an der Westküste von Schleswig=Holstein gestrandet. Die aus 12 Mann bestehende Besatzung ist ertrunken. w Fiume, 17. Dez.(Telegr.) Unter den Trümmern des am 13. d. Mts. eingestürzten Hauses wurden noch zwei Leichen hervorgezogen. th Charleroy, 17. Dez.(Telegr.) Um Mitternacht kam es hier zu einer furchtbaren, blutigen Schlägerei zwischen Polizisten und Soldaten. In einem Kaffeehause hatten mehrere Soldaten Streit bekommen. Als der Wirth dieselben aufforderte, das Haus zu verlassen, blieben sie, worauf der Wirth mehrere Polizisten einließ, um die Soldaten mit Gewalt zu entfernen. Aber die Polizisten wurden schwer verletzt, und erst nach einer Stunde, nachdem Verstärkungen herbeigerufen wurden, konnte das Lokal geräumt werden. M Rom, 13 Dez. Vorgestern hat der hiesige deutsche katholische Leseverein den 25. Jahrestag seiner Stiftung festlich begangen, am Vormittag mit Predigt, Hochamt und Te Deum in der Animakirche und am Abend mit einer gemüthlichen Versammlung in dem durch Herrn Maler Haßlacher mit seinstem Geschmack dekorirten Vereinssaal. Diese Festversammlung, an der auch zahlreiche Gäste theilnahmen, wurde eröffnet durch den Vereinspräsidenten, Mgr. Dr. de Waal mit einer längeren Rede, worin er die Entwickelung des katholischen Lebens in der deutschen Kolonie Roms seit dem Jahre 1870 schilderte. Darnach bestieg Herr Dr. Ehses, Vorstand des historischen Instituts des Görresvereins in Rom, die Rednerbühne, und hielt einen launigen Vortrag über die Berufsthätigkeit der Vereinsmitglieder. Vor, zwischen und nach diesen Reden wurden von den Mitgliedern Festlieder, eigens aus diesem Anlaß von Mgr. de Waal gedichtet, gesungen, und dann trug die Schola Gregoriana einige sehr schöne Lieder vor, worauf vier Trinksprüche ausgebracht wurden, der erste auf Papst Leo XIII. und den Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, den allerhöchsten Protektor der katholischen deutschen Stiftungen in Rom, der zweite auf den Jubilarverein selbst, der dritte auf die drei Stifter des Vereins, Herrn Prälat Dr. Karl Igenig, gegenwärtig in Prag, Se. Erlaucht den Grafen Karl v. Schönbdurg= Forderglauchau und Mgr. Dr. Anton de Waal, der vierte auf die beiden deutschen Nationalstiftungen Anima und Campo Santo, welche den Leseverein seit seinem Entstehen großmüthig unterstützt haben. Zum Schlusse verlas der Vereinssekretär die zahlreich sangenen Glückwunsch=Briefe und=Telegramme von Kardinälen, Bischöfen und anderen hohen Personen, die als Gäste im Verein geweilt haben, theils auch Ehrenmitglieder desselben sind, sowie von früheren aktiven Mitgliedern, die jetzt in der deutschen Heimatk weilen. Meire m# th London, 17. Dez.(Telegr.) General Wolseley hat einen Preis von 4000 M. ausgesetzt, welcher jedes Jahr unter die tüchtigsten Soldaten der Radfahrerkompagnieen vertheilt 2— Der erste Gesangene des Krieges 1870 ist schon wiederholt Gegenstand aller möglichen Berichte in den Zeitungen gewesen. Neues darüber bringt jetzt die„Saarbrücker Kriegschronik“(verfaßt vom Oberlehrer A. Ruppersberg, Saarbrücken), die auf Seite 38 und 39 folgende Mittheilungen enthalten: Wenige Stunden nach der Kriegserklarung, am Nachmittage des 19. Juli, wurde bereits der erste französische Gefangene durch Sergeant Ernst von der 5. Kompagnie hier eingebracht. Wie er gefaßt wurde, erzählt ein Augenzeuge, der Grubenschlosser Karl Kuhn in Dudweiler, der damals in Gersweiler wohnte, folgendermaßen: Der Grenzwächter Tempelstein aus Gersweiler hatte am 19. früh am Ziegelhof einen französischen Soldaten mit Blechgefäßen und Feldflaschen nach Krughütte wandern sehen, wo er Schnaps einkaufte Er theilte dies seinem Kollegen Pabe mit, und Beide verabredeten sich, den durftigen Franzosen abzufangen. Gesagt, gethan. Die Grenzwächter legten sich nach Mittag in einem Versteck auf die Lauer, und es dauerte nicht lange, so sehen sie ihren Manu, nichts Böses ahnend, von Schönecken herkommen. Da er bisher von den Prussiens Nichts gemerkt, so hat er sein Gewehr als lästige Bürde daheim gelassen und ist numit dem Seitengewehr bewaffnet. Wie der Franzose nahe heran gekommen ist, erblickt er„die Grenzgard" und ergreift das Hasenpanier, doch Pabe, ein kräftiger und behender Mann, eilt ihm und es gelingt ihm, den Franzmann zu fassen und niederzureißen, noch ehe er die Höhe erreicht hat, auf der er von den Franzosen in Schönecken bemerkt worden wäre Nach einigem Widerstande wird der Gefangene von den Grenzwächtern gefesselt und nach Gersweiler gebracht, wo alles Volk zusammenströmt, um sich den französischen Krieger in der Nähe zu betrachten. In einem Wirthshause ließ man ihm zu essen geben, und hier eizählte er einem französisch sprechenden Einwohner, daß er schon lange diene und auch in Algier gewesen sei. Nachdem er sich gestärkt hatte, wurde er einer Patrouille der fünften Kompagnie übergeben, die gerade nach Gersweiler gekormen war und nun mit der ersten lebenden Trophäe nach Saarbrücken zog. Der Franzose gehörte zum dreiundzwanzigsten Linienregiment; er war schlecht gekleidet und sah recht unbedeutend aus, so daß ein Bürger sagte:„Wenn sie Alle so.sind, wie der, dann habt Ihr leicht Spiel.“ Die genossenen Getränke und die allgemine Aufmerksamkeit, deren Gegenstand er war, schienen ihm jetzt zu Kopfe gestiegen zu sein. Er schimpfte auf die Prussiens, riß den Adler von seinem Czako und rief, indem er in der Luft damit herumfocht, ein Mal übers andere Mal:„vive’aigle!“ (Es lebe der Adler!) Dieser erste Gefangene, dem mehr als 380,000 im Verlaufe des Krieges nach Deutschland gefolgt sind, wurde nach Saarlouis in sichern Gewahrsam gebracht und erhielt bald Geselschaft von seinen Landsleuten. Vom Büchertisch. *„ G r e t c h e n“. E i n S a n g a u s d e r Z e i t d e r F r e i h e i t s k r i e g e von Theodor Herold. Mit Titelbild in Lichtdruck, elegant broschirt M..—; elegant gebunden M. 4,50. Verlag von Heinrich Schöningh in Münster i. W. Wieder ein Sänger der rothen Erde, und— um es gleich zu sagen— ein Sänger von Gottes Gnaden! Mit seinem „Gretchen" bietet er uns seine Erstlingsgabe. Mit Genugthuung begrüßen wir es, daß er seinen Stoff jener großen Zeit entlehnt hat, die unvergessen bleiben wird in den Annalen der vaterländischen Geschichte, jener Zeit, die vor Allem des Preises der Dichter werth erscheinen muß, gleichwohl aber— sehen wir ab von den Liedern der Freiheitssänger selbst— dichterisch so wenig verwerthet und gefeiert wurde Reine Minne und wahre Vaterlandsliebe, das ist das Zwiegestirn, unter dem Herolds Muse uns erscheint. Zu einer weltentrückten Schlucht des Sauerlandes sehen wir ein verwaistes Mägdlein oftmals wandeln und niederknieen am Grabe ihrer Eltern; ein stiller, blonder Jüngling, schlank und blühend, naht sich ihr und zieht sie sanft hinweg aus Schmerz und Kummer. Innige Herzensminne verflicht der Beiden ganzes Sein. Er ist ein Grafensohn, sie eine schlichte Försterstochter, die seit der Eltern Tode auf dem Schlosse liebreiche Heimstätte fand. Lange schon haben sich ihre Herzen gefunden; aber Schwierigkeiten aller Art stellen sich ihrem jungen Glücke entgegen. Es ist vor Allem der Adelsstolz des alten Gaafen, der seinen Ludwig, so heißt der Jüngling, mit einem benachbarten Edelfräulein verbunden wissen möchte. Aber Nichts vermag die Gemeinschaft der beiden reinen Herzen zu trennen. Vergebens versucht der alte Brondenhorst, seinen Erben von Margarethe, der minniglichen Försterstochter, zu trennen. Seine Ueberredungskünste, seine„harten Worte scheitern an der Mannestreue". Unglücklich in der Heimath, in der ihm ein falsches Vorurtheil des Glückes Wege kreuzt, verläßt Ludwig den väterlichen Herd. Nach Osten zieht er, der Elbe zu, um sich Lützows schwarzen Jägern anzuschließen und für das schwer bedrängte Vaterland zu streiten. Ein gülden=rothes Ringlein hinterläßt er beim Abschiede der Vertrauten seines Herzens, die ihn in inbrünstigem Gebete dem Schutze des Allmächtigen und der Fürsorge des h. Michael empfiehlt. Ueber die Lüneburger Haide führt ihn sein Weg. Bei einem Haidebauer, dem trefflichen Tombirkenhagen, findet er liebevolle Aufnahme und Herberge. Tombirkenhagen gibt sich dem Grafensohn als ein alter Bekannter, als früherer Knecht des Grafen, zu erkennen, weckt süße Erinnerungen an des Jünglings und Greichens Kindheit und facht in Jenem die Begeisterung für das Vaterland zur vollen Gluth, indem er ihm von den Greuelthaten der Franzosen und dem elenden Tode seiner beiden älteren Söhne erzählt, die der korsische Eroberer gewaltsam vom Herde nahm und von denen der Eine vor Saragossas Mauern, der Andere auf den Eisgefilden Rußlands fiel; Tombirkenhagen erzählt dem Jünglinge ferner von seinem jungsten Sohne Heiurich, den er willig für die große, heilige Sache dahingegeben habe und an den er und sein edles Weid Grüße bestellt„von seinem Vater und von seiner armen Mutter". Bald finden wir Ludwig an der Seite des jungen Tombirkenhagen unter den Lützowern, deren hervorragendste Vertreter der Dichter uns in dem herrlichen 12. Gesange einzeln vor Augen führt. Besonders liebevoll ist die Lichtgestalt Theodor Körners behandelt, dessen Heldentod in ergreisender Weise geschildert wird. Ruhmbedeckt kehrt Ludwig die Heimath zurück, in der sich während seiner Kriegsfahrten Vieles zu seinen und Greichens Gunsten geändert hat. Durch einen nächtlichen Sturz vom Pferde verwundet, ist der alte Brandenhorster von Gretchen liebevoll verpflegt worden und hat erkannt, daß die Tugend des Mädchens mehr werth sei, als Reichthum und Adel. Er selbst führt seinem Sohne die Geliebte die Arme. Dies in den wesentlichsten Zügen die dem Werke zu Grunde liegende Handlung, die der Dichter durch mancherlei Einflechtungen wirkungsvoll zu heben weiß. Dazu gehören insbesondere die flotten, frischen Burschenlieder und die im einheimelnden Volkstone gehaltenen, stimmungsvollen Herzensergüsse Gretchens sowie das liebliche Weihnachtsbild aus den Sauerländer Bergen, dessen friedlicher Glockenklang hinaustönt in die blutgetränkten Lande Europas, die nach den Schrecken des Krieges nun auch wieder aufleben sollen in Friede und Segen. Was das Versmaß anbetrifft, so zeigt Herold hier eine Meisterschaft, die an Weber, eine Sorgfalt, die an Platen erinnert, mögen wir nun bei dem fünffüßigen, reimlosen Jambus oder bei dem volltönenden, kräftigen vierfüßigen Trochäus verweilen. Erwähnen wir noch die edle Sprache, die erwärmende Junigkeit der Darstellung, die seine Charakterzeichnung, sowie endlich die prächtige äußere Ausstattung, so glauben wir genug gesagt zu haben, um die Heroldsche Dichtung, die unstreitig zu den allerbesten episch=lyrischen Erscheinungen unserer neueren Litteratur gehört, gebürend zu empfehlen. Ganz besonders eignet sich das Buch als Weihnachtsgeschenk. (:) Grüße aus Nazareth. Dritter Jahrgang 1895. Zwölf Monatshefte von je 32 Seiten Text mit zahlreichen Illustrationen zum Preise von nur 10 Pig. für jedes Heft. Verlag von F. X. Le Roux u. C. in Straßburg i. E. Unter den zahlreichen katholischen Familienzeitschriften nimmt die vorliegende trotz des enorm billigen Preises keineswegs den letzten Platz ein. Im Gegentheil! Neben Beiträgen erster Autoren wie Maximitian Schmidt, Cordula Peregrina 2c. finden wir Illustrationen erster Meister wie Paul Thumann, Heinrich Hofmann 2c., so daß gediegener Inhalt und vorzügliche Ausstattung sie in die erste Reihe aller existirenden billigen Monatsblätter stellen. Wir können das Abonnement deßhalb unsern Lesern mit gutem Gewissen empfehlen, umsomehr, als der neue Jahrgang, der durch fünf Preisräthsel mit werthvollen Gewinnen eröffnet wird, seine Vorgänger noch erheblich übertreffen soll. Berliner telegraphische Anfangskurse. Dez. 16 17 16 17 Verl. Handelsges.168 10 166 30 Darmstädt. Bank. 154—152 75 Deutsche Bank 188 80|187 50 Disconto=Com..209 25207 60 Dresdener Bank.159 50/158 10 Nationalbank Oesterr. Kredit Boch. Gußstahl 139 25 138 50 227 80 148 80 Consolidation.206 10 Dannenbaum 103 80 Dortmund. Union 55 25 Gelsenkirchener 172 80 Harpener Hibernia Laura 229 80 150— Bank=Diskonto.“ Lissabon 7 London 2 Ital. Plätze 5 Madrid 5 Dez Fruchtmarkt 168 80 1675 144 50 203— 101 50 54 75 171 10 167 50 166 50 148 10 Paris 2 Petersburg 4½—5 Schweiz. Plätze 4½ Wien 5 Roggen M. 00,00, Hafer Amsterdam 2½ Belg. Plätze 2½ Deutsche Plätze4 Kopenhagen 3½ * Köln, 16. 12,00 M. Zufuhr— Sack Roggen, 44 Sack Hafer. Heu kostete M. 4,50—.00, Roggenstroh 3,70, Weizenstroh 2,50 die 100 Kilogramm. * Köln, 14. Dez. Kaffee: brauner Java 145—148 Pfg., hellbraun 140—142, hochgelb 130—134, gelb 125—128, blank 121—122, gut ordinär 118—120, ordinär 117, gefärbt 000—000; Ceylon, ordinär 000—000, Plantage 126—142, Santos belesen 103—112, unbelesen 98—105 Pfg. per Pfd.— Zucker: Raffinade Mark 25,25, Stampfmelis 24,25—25,25, Kandis, weiß 32,00—33,00, braun 31.00—32,00, do defekt 30,50; Farin, weiß 24,00, hellbraun Mark 22,50 per 50 Kilo.— Früchte und Gewürze: Korinthen, prima Mark 16,00—25,00, sek. 14,00—15,00, Rosinen, Elemé 17,00—21,00, Sultanin 18,00—48,00, Mandeln, nackte gr. süße 95er 63—66, Prinzeß 57,00—70,00; Zwetschen, deutsche 00,00, Bordeaux 33,50 bis 89,00, türkische 18,00—25,00; Pfeffer, schwarzer 48,50—54,00, weißer Penang 57,50, Singapore 72,00, Piment Mark 57,00 per 50 Kilo. Muskatnüsse Mark 2,00—2,70, Muskatblüthe 2,35; Nelken, Amboina 0,78, Sansibar 0,57; Zimmet, Ceylon 1,30—1,90, Java 0,00, chinesischer Mk. 0,68 das halbe Kilo.— Reis: Carolina, prima Mark 33,00. sek. 29,00, Java, Tafel 24,00—26,00, ord. 21,00, Patna 15,50—17,50, Aracan, prima 11,75, sek. Mark 10,75 per 50 Kilo.— Fische: Häringe, holl. Mark 32,00 die Tonne; Stocksische Mark 35,00, Tittlinge, Bremer 35.00, holländische Mark 37,00 die 50 Kilo. Thran, hell, M. 22,00, Robben 00,00 die 50 Kilo; Berger, braun 51,00, do. blank 75.00 die Tonne. Liller Oeillette M. 50,00—58,00 per 50 Kilo. Provenceröl Mark 82,00 per 50 Kilo. Rüböl Mark 51,50, gereinigtes 54,50, faßweise per 100 Kilo komptant; Leinöl Mk. 24,00 per 50 Kilo. Petroleum: Mark 11,75 für Köln per 50 Kilo. * Köln, 16. Dez.(Amtliche Preisfestsetzungen der vereideten Handelsmakler.) Weizen ohne Sack die 100 Kilogramm vorräthig hiesiger Mark 15,00—15,50., fremder 15,25 bis 16,50 B.— Roggen ohne Sack die 100 Kilogramm vorräthig hiesiger Mark 12,00—13,25., fremder 12.75—14,25 B.— Haser ohne Sack die 100 Kilogramm hiesiger Mark 12,00 bis 12,75., fremder 13,25—13,75 B.— Rüböl fest; die 100 Kilogramm mit Faß in Eisenband vorräthig in Partieen von 5000 Kilogramm Mark 51,00., Mai 49,60., 49,50 G. * Köln, 16. Dez. Rohe Häute und Felle. Kölner Ochsenhäute rothaarig 45 Kg. auswärts 76 Pfg., flache und Berliner Ochsenhäute 52 Pfg., Kuhäute 50 Pfg, Stierhäute 48 Pfg. das Kilo. Kalbfelle, leichte 3,50 M. das Stück, schwere über 5 Kg. 76 Pfg. das Kilo. Markt ruhig. Fett 1. Qual., zu Margarine geeignet, 41 Pfg., do. 2. Qual. zu technischen Zwecken 36 Pfg. per Kilo. Neu!— Für Cderes Pf. Weihnachten! 20699 die halbe Flasche Mk..50 die ½1 Flasche. Ueberall zu haben. 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Sollte Jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so bitten wir diese als solche zu betrachten. M77ng. Heute Nachmittag 2 Uhr entschlief sanft, nach langem, schwerem Leiden, wohlversehen mit den Gnadenmitteln der hl. kath. Kirche, mein lieber Gatte, unser guter Vater, Sohn, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, der Direktor des städtischen Wasserwerks Carl Wilhelm Beermann, im vollendeten 40. Lebensjahre. Dies zeigt tiefbetrübt im Namen der Hinterbliebenen mit der Bitte um stille Theilnahme an Die trauernde Gattin Anna Beermann, geb. Hubaleck. Aachen, den 16. Dezember 1895. Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag 3 Uhr vom städtischen Wasserwerke, Scheibenstraße 16, aus statt. Die feierlichen Exequien werden am selben Tage, Morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Joseph gehalten. Kranzspenden nicht erwünscht. Crystallhell, geruchlos u. sparsam brennend. Grösste Sicherheit gegen Explosionsgefahr. SE e Unerreichte Leuchtkraft. Ladenpreis 25 Pfg. das Liter. 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Auch werden dieselben gegen eine monatlich zu entrichtende mäßige Gebühr miethweise überlassen. Billigste Betriebskosten. Der Elektomotor verbraucht stets nur so veil Strom, als er Kraft leistet. Es findet demnach auch nicht der allergeringste Stromverbrauch nutzlos statt. In Fällen, wo der Motor nicht ununterb ochen den ganzen Tag laufen muß, kann jede Minute ausgenutzt werden, denn der Elektromotor ist mit der größten Leichtigkeit jeden Augenblick durch einfaches Drehen an einem Hebel in und außer Betrieb zu setzen und bedarf auch sonst keinerlei Wartung. Der Elektromotor ist keinem Verschleiß unterworfen, da derselbe nur einen einzigen beweglichen Theil— die Achse— hat, weshalb auch der Verbranch von Schmiermaterial verschwindend gering ist. Die Lager sind mit sogenannter„Ringschmierung" versehen, wobei je nach Gebrauch nur ca. alle 14 Tage das Oel zu erneuern ist. Der Elektromotor arbeitet vollständig geräuschlos, verursacht keinen Qualm oder Geruch und keine Explosionen. 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Dezember 1895, Abends 8 Uhr: W. Symphonle-Concert, ausgeführt von der Kapelle des Füsilier-Regts. Fürst Karl Anton von Hohenzollern (Hohenzollernsches) Nr. 40, unter pesönlicher Leitung des Königlichen MusikDirigenten Herrn Albert Beuthan. Eintrittspreis 50 Pfg. à Person. Karten zu ermässigten Preisen haben zu diesen Concerten keine Gültigkeit. 20783 Albert Beuthan. Soche. Bernarts Lokal. Soche. Mittwoch den 18. Dezember: 2 große Vorstellungen, Nachmittags 4 Uhr, Kassenöffnung 3 Uhr: Elite=Vorstellung zu halben Preisen der Kriegsfestspiele des Feldzugs 1870/71. Logen 1,50, Numm. Platz 1., 1. Platz 50 Pfg., 2. Platz 40 Pfg. Kinder zahlen auf allen Plätzen die Hälfte. Kassenöffnung Nachmittags 3 Uhr und Abends 7 Uhr. Bitzens Hôtel, Haaren. Heute Mittwoch Nachmittag 3½ Uhr: Großer Kinder= und Familien=Vorstellung. U. A. Auftreten des Salouhumoristen Pesch-Mario, sowie der musikalischen Clowus. Zum Schluß: Große Verloosung, wobei jedes Loos gewinnt. Fernsprecher 789. Achtungsvoll J. 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Die Blätter aller Parteien widmeten dem Todten, der persönlich sehr beliebt war, warme Nachrufe. Der Magistrat, dem Biehl seit 1881 angehört hatte, veranstaltete eine besondere Ehrensitzung zu seinem Gedächtniß. Die Kammer der Abgeordneten sprach sich einhellig gegen die geplante Aenderung des Reichszuckersteuergesetzes aus. Nicht nur der Interpellant Grillenberger, sondern auch Baron Stauffenberg(freis.), Dr. Ratzinger, Dr. Orterer warnten in entschiedenem Tone, wenn auch mit verschiedener Begründung, vor einer Aenderung des bestehenden Gesetzes, vor einer weitergehenden Prämiirung der Zuckerindustrie auf Kosten der Gesammtheit und zum besonderen Nachtheil Bayerns, welches nur zwei Zuckerfabriken besitzt. Die Minister Crailsheim und Riedel gaben über die Haltung der bayerischen Regierung keine klare Auskunft, Letzterer betonte aber den Schaden, den die bayerische Viehzucht von einem Rückgange der Zuckerindustrie haben werde, ein Nachtheil, der zu den gewaltigen Opfern in gar keinem Verhältniß steht. Dr. Orterer, der ja 1891 den Kompromiß, auf dem das heutige Gesetz beruht, herbeiführte, sprach sehr eindrucksvoll dafür, die Frage vorläufig ruhen zu lassen und eine Verständigung mit den interessirten Mächten anzubahnen. Die Kammer nahm nach eingehender Debatte das Gesetz über die Errichtung einer Viehversicherungsanstalt mit 111 gegen 4 sozialdemokratische Stimmen an. Die Sozialdemokraten hatten Abänderungsanträge gestellt, nach deren Ablehnung sie das Ganze verwarfen. Ganz wie bei den Arbeiterschutzgesetzen, bei den Arbeiterversicherungsgesetzen usw.! In der Abgeordnetenkammer und auch im Lande herrscht große Verstimmung über einen Beschluß der Kammer der Reichsräthe, welche den einstimmigen Antrag der anderen Kammer, die Regierung möge auf eine Verminderung der Offizierspensionirungen hinwirken, mit 38 gegen 17 Stimmen ablehnte. Die Mehrheit der Reichsräthe will nicht, daß der Militärverwaltung auch nur der leiseste Vorwurf gemacht werde. Die Reichsräthe Baron Würzburg und Fürst Löwenstein=Freudenberg (protestantische Linie) gaben nach dieser Richtung sehr merkwürdige Aussprüche von sich. Prinz Ludwig, der kunftige König, welcher stets tiefes Verständniß für die Bedürfnisse der Zeit und des Volkes bewiesen hat, stand auf Seiten der Minderheit und der Volksvertretung. Die Prinzen, welche mit der Mehrheit stimmten, sind aktive Militärs. Die Regierung legte dem Landtage einen Lokalbahngesetzentwurf vor, der für das diesseitige Bayern 23 neue Lokalbahnen in Aussicht nimmt. Die Berathung des Eisenbahnetats drehte sich bisher fast ausschließlich um Perronsperre, billigeren Vororts= und Sonntagsverkehr 2c. Der Minister gab die merkwürdige Erklärung ab, so lange das Reich keine neuen Einnahmequellen habe, müßten die Einzelstaaten sich auf das Allernöthigste einschränken. Auch eine Melodie zu den Ueberschüssen im Reiche! Derselbe Minister provozirte durch eine sehr beleidigende Antwort, die er dem verdienten Führer des christlichen Bauernvereins, Abg. Söldner, auf dessen Anfrage wegen des Standes der sogenannten„Hülfsaktion“ ertheilte, eine scharfe Verwahrung der gesammten Centrumsfraktion. Söldner hat die Beschwerden über diese „Hülfsaktion“(die bayerische Eisenbahn bewilligte der Donau=Dampfschifffahrt für österreichische Getreidetransporte von Passau nach Regensburg eine Tarifermäßigung von über 50 Prozent) bis an die Kron= gebracht. Die Massenpetitionen, welche bei der Geheimkanzlei einliefen, scheinen dem Ministerpräsidenten sehr unangenehm gewesen zu sein. Er warf deßhalb dem Abg. Söldner vor, seine Agitation sei nur Selbstzweck(also eigentlich eine pure Hetze) gewesen; Herr v. Crailsheim hat, wie er sagt, der„Hülfsaktion“ ein Ende gemacht, um dem Abg. Söldner„keinen Gefallen zu thun.“ Dr. Orterer legte am Samstag Namens des ganzen Centrums gegen diese Behandlung Protest ein und betonte, daß das Centrum und die Bauernvereine hinter Söldner stehen. Der Minister suchte dadurch einzulenken, daß er seine guten Beziehungen zum Centrum hervorhob. Amtliche Nachrichten. * B e r l i n, 1 6. D e z. S e. M a j e s t ä t d e r K ö n i g h a t d e m Garnisonverwaltungsdirektor a. D, Rechnungsrath Borrmann zu Wiesbaden, bisher zu Mainz, den königlichen Kronenorden britter Klasse, dem emeritirten Lehrer Göbel zu Eppstein im Kreise Homburg, bisher zu Wallau im Landkreise Wiesbaden, den Adler der Inhaber des königlichen Hausordens von Hohenzollern, dem Nachtwächter a. D. Loh zu.=Gladbach im Kreise Mülheim a. Rh., früher beim Kadettenhause in Bensberg, und dem Schutzmanns=Wachtmeister Otto Schneider zu Frankfurt a. M. das allgemeine Ehrenzeichen, sowie dem Katasterkontroleur, Steuerinspektor Danz in Nachen den Charakter als Rechnungsrath verliehen; ferner den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Insignien ertheilt, und zwar: der großherzoglich badischen kleinen goldenen Verdienstmedaille: dem fürstlich Wiedschen Stallverwalter Culmey und dem fürstlich Wied'schen Kammerdiener Gallade, beide zu Neuwied; des Ritterkreuzes zweiter Klasse des berzoglich sachsen=ernestinischen Hausordens: dem Fabrikanten, Rittmeister der Landwehrkavallerie Brinkhaus zu Warendorf in Bessalen. Seckalnahrichten. Nachen, 17. Dez. * Der Austausch von Glückwünschen aus Anlaß des Jahreswechsels hat im Lause der Jahre immer mehr zugenommen. Welchen Umfang das Briefbestellungsgeschäft alljährlich zu jener Zeit gewinnt, läßt sich daraus entnehmen, daß hier erfahrungsmäßig zu Neujahr in 3 Tagen ungefähr so viel Briessendungen zu bestellen sind, wie unter gewöhnlichen Verhältnissen in 6 Wochen. Daß bei einer solchen Massenanbäufung die Bestellkräfte nicht ausreichen, liegt auf der Hand. Es muß die Post deßhalb auch zahlreiche weniger gewandte und mit den Verhältnissen und Personen in den Bestellbezirken weniger beWe Ssch eice ese eic ce scheen pünktliche Bestellung nur dann ausgeführt werden kann, wenn die Briese ganz genaue Aufschriften tragen. Wem also daran gelegen ist, seinen Neujahrsglückwunsch zu rechter Zeit abzustatten, versäume nicht, in den Aufschriften stets, selbst an sonst bekannte Personen, die Wohnung genau anzugeben. S Betreffs der Neujahrsbriese, die„für den Ort“ (Nachen) bestimmt sind, erläßt die Oberpostdirektion im Anzeigentheile d. Bl. eine Bekanntmachung, die hiermit zur besonderen Beachtung empfohlen sei. c Ein Ständchen brachte die hiesige Regimentskapelle heute Morgen gegen 9 Uhr dem Herrn Regierungspräsidenten v. Hartmann. „ Sitzung des Kreisausschusses vom 17. Dezember. 1. Beschlußsache, betreffend Vertheilung des steuerpflichtigen Einkommens der Firma Glashütte, vormals Gebrüder Siegwart u. Co, insoweit der Betrieb im Bezirk der Gemeinden Eilendorf und Büsbach gelegen ist, behufs der Kommunalbesteuerung für 1895/96. Es wird im Einverständniß der Betheiligten nach dem Antrage von Büsbach beschlossen. 2. Verwaltungsstreitsache des Fabrikbesitzers Friedrich Biesing zu Aachen wider den Gemeindevorstand von Forst wegen zu hoher Veranlagung zur Gemeinde=Einkommensteuer für 1894.95. Dem Klageantrage wird stattgegeben; dem Beklagten fallen die Kosten des Verfahrens zur Last. 3. Verwaltungsstreitsache des Fabrikbesitzers Joseph Conzen zu Nachen wider den Gemeindevorstand wegen des gleichen Streitgegenstandes. Entscheidung wie vor. 4. Verwaltungsstreitsache des Matthias Keuchen zu Jordausberg wider den Kommissar zur Wahrnehmung des öffentlichen Interesses, Kreissekretär Kummer zu Nachen, wegen Versagung der Erlaubniß zum Schenkwirthschaftsbetriebe. Die Klage wird wegen mangelnden öffentlichen Bedürfnisses abgewiesen. Dem Kläger werden die Kosten des Verfahrens zur Last gelegt. X Kammermusik=Aufführung. Die zweite, vom „Vaterländischen Frauenverein“ veranstaltete Kammermusikmatinee fand am vorigen Sonntag den 15. Dezember, um ½12 Uhr statt. Sie war wiederum vortrefflich besucht und schloß sich der ersten würdig an. Es war in der That ein ganz vortrefflicher Gedanke, zu einem so schönen Zwecke ein so schönes Mittel zu finden. Die Kammermusik ist und bleibt doch recht eigentlich die Krone und das Ideal aller instrumentalen Tonkunst, und im Allgemeinen hat man gar zu wenig Gelegenheit, in der Oeffentlichkeit etwas Gutes dieser Art zu hören. Und etwas Gutes war es sicherlich auch, das uns am Sonntag geboten wurde. Die drei Mitwirkenden haben sich schon so trefflich im Vortrage eingelebt und gegenseitig angepaßt, daß die Darbietungen durchweg aus einem Gusse sind, nur möchten wir unserem trefflichen Cellisten ein wenig mehr Muth wünschen, daß er mit seinem herrlichen Instrumente mehr in den Vordergrund träte; doch mag auch die übergroße Zartheit des Spieles wohl auf die Eigenart seines Instrumentes zurückzuführen sein. Die erste Abtheilung bildeten 4 kleinere Sachen von Schumann, recht voetische Genrebildchen von schöner Wirkung, namentlich das„Dueti“, gefiel sehr. Darauf folgten zwei Klaviersoli von Frl. Wenigmann,„Melodie“ von Moizkowski und eine bekannte „Mazurka“ von Godard, beide allerliebst vorgetragen. Die junge Dame zeigte besonders auch in den Triosachen ein sehr seines musikalisches Verständniß, sie weiß dem Hörer wirklich die Komposition zu erläutern, was man bekanntlich nicht von jeder Pianistin sagen kann. Den Schluß des Konzertes bildete Raffs Klaviertrio(op. 112) mit 4 Sötzen, von denen besonders die beiden letzten lebhaften Anklang fanden. ry. Katholischer Arbeiterverein. Vor dem Eintritt in die Tagesordnung der gestrigen Generalversammlung widmete der Präses, Herr Rekltor Hochscheid, dem hochseligen KardinalErzbischof Melchers einen warmen Nachruf, seine Verdienste hervorhebend, die er sich als Lehrer, Priester und Hirt der Erzdibzese erworben, sowie als Bekenner des Glaubens. R i. p. Weiterhin lud der Herr Präses die Textilarbeiter zu ihrer Fachsitzung am künftigen Montag in den„Fisch“, Pontstraße, eindringlichst ein. Da in der h. Weihnachtszeit die Mitglieder des katholischen Arbeitervereins doch zu den h. Sakramenten gehen, soll die Generalkommunion für dieses Mal ausfallen. Eine Partie neuer Bücher waren ihm für den Verein übergeben worden, für welche er dankte, mit der Bitte, um weitere Zuwendungen für die Bibliothek. Der Verein für Volkswohlfahrt hat auch in diesem Jahre, wie dankend anerkannt wurde, für die Arbeiter einen bil ligeren Bezug von Kohlen herbeigeführt.— Es suchen Stellen: ein Rahner, ein Walker, ein Rauhmeister, sowie auch ein Vergolder, ein Reisender und ein junger Mann, der in der Tuchbranche ganz bewandert ist. Es wird gesucht: ein Schreiner, der nach Zeichnung arbeiten kann, und ein Bauschreinergeselle. Der Präses nimmt Anmeldungen entgegen. Derselbe hob des Weiteren hervor, daß die städtische Verwaltung seiner neulichen Anregung zur Einrichtung eines Abendunterrichtes für Mädchen in den Handarbeiten dahin entgegenkommen sei, daß sie selbst die Einrichtung solcher Schulen übernehmen wolle Der Redner bat die Töchter und Schwestern der Mitglieder, welche aus der Schule entlassen sind, am folgenden Sonntag behufs näherer Mittheilungen an sein Haus, Pontstraße 41, zu kommen. Noch erwähnte der Präses, daß die Centrumsabgeordneten Hitze und Lieber einen Antrag im Reichstag eingebracht hätten, die verbündeten Regierungen zu ersuchen, 1. die Ausführung der Bestimmungen der Gewerbeordnung über den Schutz der Gesundheit und die Sittlichkeit mehr wie bisher zu sichern und 2. die Verordnungen zum Schutze jugendlicher und weiblicher Arbeiter auch auf Hausindustrie auszudehnen. Er fügte hinzu, wie es ihn tief schmerze, daß den Bestrebungen des Vereins, die Sittlichkeit in den Gewerbebetrieben hoch zu halten, grade von solcher Seite Schwierigleiten bereitet werde, die in erster Linie mit ihm thätig sein müßten zur Erreichung dieses edlen Zieles; gegenüber den Mißständen in dieser Beziehzuns fordere der Verein immer wieder Trennung der Gechlechter bei der Arbeit und besondere Ankleideräume wie es in manchen ordentlichen Fabriken eingerichtet sei. Nach einem frisch=froh gesungenen Liede hielt Herr Pfarrer Hommel einen fesselnden Vortrag über die Wirksamkeit des P. Damian bei den Aussätzigen auf den Sandwichinseln, zugleich hervorhebend, daß die katholische Kirche es wieder sei, die sich dieser unglücklichsten aller Menschen so liebevoll annehme. Ein Mitglied des Vereins mahnte die Handwerker zum fleißigen Besuche der Vereinsabende und zur Selbsthülfe durch Fleiß, Sparsamkeit und Einschränkung der Genußsucht. Mit einem schönen Liede schloß die sehr guf besuchte Versammlung. ∆ Gardeverein. Die am Sonntag den 15. d. Mis. im Vereinslokal, Restaurant„Klüppel“, stattgehabte Versammlung zum Zwecke der Besprechung über die Theilnahme an der von Seiten des Gauverbandes rheinisch=westsälischer Gardevereine im Jahre 1896 beabsichtigten Reise nach Berlin, war recht gut desucht. Die Versammlung, welche mit einem Hoch auf den Kaiser und König eröffnet wurde, nahm einen anregenden Verlauf. Nach Einleitung der Verhandlungen nahm der Vorsitzende des Gauverbandes der Gardevereine, Herr J. L. Witzler aus Schingen, das Wort zu einer patriotischen Ansprache, welche in dem Wunsche ausklang, auch der Gardeverein von Nachen=Burtscheid möge sich für die Reise nach Berlin, die ja zuerst von Nachen aus angeregt sei, entschließen und so zahlreich als möglich an derselben theilnehmen. Es wurde denn auch einstimmig beschlossen, die Reise mitzumachen, und es konnten schon 25 Kameraden die Erklärung abgeben, an derselben theilzunehmen Mit einem von dem Gauverbandsvorsitzenden Herrn Witzler auf das deutsche Vaterland ausgebrachten Hoch wurde sodann die Versammlung geschlossen. Weitere Anmeldungen zur Theilnahme an der Reise nimmt der Vorstand des Gauverein von heute an mündlich oder schriftlich entgegen. Pescht eic er e eee seratentheile des heutigen Blattes die Direkion der Kriegsfestspiele in Bernarts Lokal an. Morgen, Mittwoch, finden zwei Aufführungen statt, wozu Kinder die Hälfte des Eintrittsgeldes zahlen. Eine große Anzahl von Schülern wohnte unter Führung der Lehrer den Vorstellungen bei, und halien wir, wie schon früher bemerkt, den Besuch der Festspiele für Schüler ganz angebracht. c Verhaftung mit Hindernissen. Gestern Nachmittag 2¾ Uhr entstand an der Peter= und Comphausbadstraße ein großer Menschenauflauf dadurch, weil dort eine vielbestrafte Person laut skandalirte. Bei der Abführung dieser Person machte letztere auf dem Marktplatz einen Fluchtversuch, wobei der betr. Schutzmann von einem leichten Fuhrwerk erfaßt und überfahren wurde, ohne sich ernstlich zu verletzen. Der Flüchtling wurde wieder ergriffen und in das Polizeigefängniß gebracht. 1 Strafkammerverhandlung vom 14. Dez.(Schluß.) Der mehrfach vorbestrafte R. A. aus Stolzenhagen, welcher als reisender Musikant durch die Welt zog, kam am 23. Oktober d. J. in die Nähe von Oberempt, woselbst er sich gegenüber der Hjährigen Katharina Sch. eines Verbrechens aus S 1763 des.=Str.=.=B. schuldig machte. Die heute dieserhalb unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattgehabte Verhandlung endete mit der Verurtheilung des A. zu einer Gefängnißstrafe von 10 Monaten.— Der zu Mechernich wohnende 25jährige Pferdeknecht Fr. Z welcher schon wegen Sittlichkeitsverbrechens, thätlicher Beleidigung und Diebstahls vorbestraft ist, war beschuldigt, am 20. Otober d. J. zu Mechernich den Anstreicher Wilhelm K. vorsätzlich mittels Messers mißhandelt zu haben. Z. wurde heute und zwar unter Anrechnung der erlittenen Vorhaft zu 2 Jahren Gefängniß verurtheilt.— Wegen Bettelei und Landstreicherei war der vielfach vorbestrafte Tagelöhner F. H. W. aus Boisheim beim Schössengericht zu Eschweiler zu 14 Tagen Haft und zur nachherigen Ueberweisung an die Landespolizeibehörde verurtheilt worden. Die von W. gegen dieses Erkenntniß eingelegte Berufung wurde heute als unbegründet kostenfällig zurückgewiesen. Fn Strafkammerverhandlung vom 16. Dez. Wegen verleumderischer Beleidigung der hierselbst wohnenden Ehefrau des Restaurateurs O. W. waren beim hiesigen Schöffengericht vier hierselbst wohnende Personen verurtheilt worden, und zwar die Näherin Ehefrau Fr. R geb. B. zu 4 Wochen, die Zimmervermietherin Wwe. P. B. zu 2 Wochen, der Weinhändler Fr. A. zu 2 Wochen und der Mehlagent J. H. gleichfalls zu 2 Wochen Gefängniß. Bei diesem Erkenntniß hatte besagte Ehefrau Fr. R. sich beruhigt, während die 3 übrigen Beschuldigten und auch die königl. Staatsanwaltschaft, und zwar diese nur, soweit es die drei Berufungskläger betraf, Widerspruch erhoben hatten. Nach Beendigung der heute mit Rücksicht auf die Gefährdung der guten Sitten unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattgehabten Verhandlung wurde die Berufung der Angeklagten verworsen, während diejenige der Staatsanwaltschaft, soweit sie den I. betraf, angenommen und die gegen diesen erkannte Strafe auf vier Wochen Gefängniß erhöht wurde. Gerichtszeitung. = Köln, 16. Dez. Prozeß Hofrichter. Der mehrfach erwähnte Fall Widdor liegt nach den Aussagen des Sergeanten Graf, der den Widdor nach Brauweiler brachte, des Arztes, Sanitätsrathes Dr. Thelen in Stolberg, der ihn vorher untersucht hatte, des Direktors Schellmann, des Lazarethaussehers Neuroda folgendermaßen: Widdor war ein Müßiggänger und notorischer Trinker, hatte in Stolberg schon einen Anfall von Delirium tremens, wurde vom Arzt im Uebrigen als allgemein gesund befunden, simulirte aber vor diesem Arzt schon starkes Zittern der Glieder. Der Aufseher brachte ihn an einem sehr kalten Tage, Anfangs Januar d. Is., nach Brauweiler. Widdor weigerte sich wiederholt, weiter zu gehen, konnte aber wieder recht flott gehen, wenn ihm Schnaps versprochen wurde. Die Behauptung des Widdor, er sei unterwegs von dem Beamten getreten worden, streitet dieser rundweg ab; vielmehr geht aus seiner Schilderung hervor, daß er sich große Mühe um den Mann gegeben hat. Widdor hatte vor seiner Ueberführung in Stolberg ein Paar neue Schuhe, Strümpfe und ein Hemd erhalten; im Uebrigen war er auf dem Transport mit Hose, Weste, Rock und Halstuch bekleidet. Freitag Nachmittag wurde er in Brauweiler abgeliefert, Samstag Morgen dem Direktor vorgeführt, wobei er wiederum simulirte, was auch hernach der Anstaltsarzt feststellte, der ihn für arbeitsfähig erklärte. Trotzdem erklärte Widdor am Montag Morgen dem Direktor, er arbeite nicht und wurde daraufhin in Arrest geführt. Am Dinstag hatte Widdor einen Anfal, den der Direktor auf Epilepsie deutete, weshalb er ihn ins Lazareth zur Untersuchung verwies. Dies geschah auch noch am selben Tage, und der Arzt untersuchte ihn nochmals. Sein Zustand war bedenklich, weshalb der Arzt dem Lazarethausseher auftrug, den Mann mit den h. Sterbesakramenten versehen zu lassen. Der Ausseher sand den Mann am folgenden Morger um 5 Uhr noch am Leben, worauf dieser kurz nachher starb. Die Vertheidigung unterstellt, daß der Tod des Mannes durch mangelhafte Kleidung während des Transportes und im Arrest hervorgerufen worden sei. Der Sektionsbericht des Dr. Klaesen spricht davon, daß die Baucheingeweide der Leiche des Widdor in hohem Maße aufgetrieben gewesen seien, im Uebrigen enthält der Befund nichts besonders Bemerkenswerihes. Herr Sanitätsrath Dr. Thelen erklärt als Sachverständiger, daß seiner Ueberzeugung nach Widdor an Herzlähmung in Folge Delirium tremens gestorben sei. Eine unmittelbare Einwirkung des Transportes und der Verbringung in die Arrestzelle auf die Todesursache kann er nicht annehmen.— Zeuge August Neugroda, Lazarethausseher in Brauweiler, bekundet: Widdor wurde am 11. Januar eingeliefert, wurde gebadet und eingeLeidet und kam dann in die Zelle der Zugegangenen. Am nächsten Tage hat ihn der Arzt gründlich untersucht; er wollte aber nicht arbeiten, obwohl er nicht für arbeitsunfähig erkannt wurde. Er kam Montag in den Arrest, wo ihn der Arzt besuchte und nichts Bedenkliches fand. Dinstag kam er in das Lazareth und starb am Mittwoch früh daselbst. Bezüglich der Heizungsverhältnisse in Brauweiler gibt Zeuge an, daß ihm eirca sechs Fälle von erfrorenen Gliedern von Korrigenden im letzten Februar bei der großen Kälte vorgekommen sind, wegen schlechter Heizungsverhältnisse hörte er nichts. Die Zeugen Pfarrer Peiner(schon 31 Jahre Anstaltsgeistlicher) und Pastor van de Loo(6 Jahre Anstaltsgeistlicher) geben dem Direktor Schellmann das Zeugniß eines zwar strengen, aber gerechten Beamten. Daß er die Leute mißhandelt habe, ist ihnen nicht bekannt geworden, wohl, daß in einzelnen Fällen einmal ein Korrigend von einem Aufteher leicht geschlagen worden ist. (Der abgeurtheilte Aufseher Czaplowski bleibt hierbei außer Bettacht) Zeuge Haarhaus bekundet, er habe als Brauweiler Korrigend nicht immer genügende Kost erhalten. Zeuge Aufseher Wener bestätigt die Aussagen früherer Zeugen, daß Schellmann das Schlagen strenge verdoten habe Schellmann bekundet, von den durch Czaplowski verübten Mißhandlungen Nichts gewußt zu haben. Er habe die Korrigenden in dieser Hinsicht stets befragt, aber es habe sich keiner über Czaplowöki beschwert. Zeuge Esser, 17 Jahre lang Aufseher in Brauweiler, als welcher er 1891 wegen mehrfacher Ordnungsstrafen ausscheiden mußte, kann dem Direktor Schelmann nur das Zeugniß eines gerechten und humanen Beamten ausstellen, der das Schlagen der Gefangenen strenge verboten habe. Er, Zeuge, habe zwar.—5 Mal gesehen, daß ein Korrigend von einem Ausseher mit einem Seilchen geschlagen worden ist, glaubt aber bestimmt, daß Schellmann keine hiervon Kanntniß gehabt habe. Auch ist er der Ansicht, daß in jenen Fällen nur bei Widersetzlichkeit geschlagen worden sei. Der Zeuge fährt fort: So viel ich weiß, hat Direktor Schellmann alle ihm zugegangenen Beschwerden einer Erledigung zugeführt. Daß eine Leiche noch Fußschellen an Wer e e cer de ete cheche sollte ich einmal auf Besehl des Direktors 25 Prügel geben. Das that ich nicht. An meiner Stelle gab Bäckermeister Kularte dem Jungen die Prügel. Wie viel Prügel der Junge bekam und womit er geschlagen wurde, weiß ich nicht. Daß der Direktor die Schläge gezählt und gesagt hat:„nur immer feste zu“, habe ich nicht gehört. Ich stand im Erdgeschoß. Die Bestrafung fand in einer Zelle des ersten Stockes statt. Das Cachot war im Winter vielleicht nicht genug geheizt. es waren 14—15 Grad, manchmal auch etwas weniger daselbst, und kommen auch Beschwerde der Leute diesbezüglich vor. Da mich die Leute dauerten, habe ich aus demfMaschinenraume Kohlen genommen, um etwas mehr zu heizen. Ich habe zulezt im Jahre gesehen, wie einem Häusling die Zwangsjacke angelegt wurde. Ob der Arzt ihn vorher untersuchte, kann ich nicht sagen. Die Zwangsjacke wurde in der Regel wegen Widersetzlichkeit angelegt. Beim Anlegen war der Oberaufseher zugegen, wenn er fort war, habe ich öfter die Jacke erwas erleichtert. Daß mon beim Anlegen der Jacke auf den Häusling mit den Knien sich stemmte, um recht fest zu schnüren, habe ich nie gesehen. Das Verhältniß des Direktors Schellmann zu den Beamten war gerecht, wenn auch strenge. Der Vertheidiger des Angeklagten macht Mittheilung, daß sich Leuge am 24 Juni ihm gegenüber recht abfällich über Direktor Schellmann geäußert habe. Zeuge kann sich nicht mehr daran erinnern. Der Zeuge Beisteegen, früher Werkmeister in Brauweiler: Ich war 31 Jahre in der Anstalt bis vor zwei Jahren. Als Direktor Schellmann eintrat, wurde der Dienst für die Beamten ein strengerer, nicht aber für die Häuslinge. Sch. sorgte, daß der Dienk stritte erfüllt wurde, und ließ verbieten, daß Häuslinge geschlagen werden. Ueber das Beschwerderecht waren die Korrigenden vollkommen unterrichtet. Daß aus der Schlosserei einst Jemand einer Leiche Fußschellen abnehmen mußte, weiß ich nicht. Der Hermanns war unter mir in der Schlosserei, erinnere mich aber nicht, daß er den Auftrag erhalten hat, einer Leiche Fußschellen abzunehmen. Das Arbeitspensum in der Schlosserei war recht gering, so daß es den Leuten sehr leicht möglich war, dasselbe zu erfüllen. Es wurde auch nie Jemand wegen Nichtleistung des Pensums bestraft.— Der Zeuge Hermanns hält seine frühere Aussage aufeecht, daß ein Schlosser einmal den Auftrag erhalten habe, einer Leiche einen Klotz abzunehmen. Zeuge Versteegen erinnert sich dessen nicht. Zeuge Weber, Aufseher in Brauweiler: Ich war 1874—90 Lazarethaufseher. Daß jemals ein Häusling ins Lazareth mit Hand= oder Fußschellen kam, erinnere ich mich nicht, auch nicht, daß an einer Leiche jemals Etwas zu sehen war. Die Anordnungen des Arztes waren im Lazareth allein maßebend und wurden vom Direktor auch immer respekirt. Der Direktor besuchte das Lazareth oft und unterhielt sich immer mit den Kranken. Daß Leute in Folge Kostentziehung an Entkräftung gestorben sind, weiß ich nicht. Die Leute im Lazareth hatten keinen Grund, sich über die Nahrung zu beklagen. Gegen die Beamten war der Direktor immer gerecht, wenn er auch strenge Pflichterfüllung verlangte. Der Name des Landesraths Klausener=Düsseldorf war im III. Blatte irrthämlich mit„Mausner“ wiedergegeben, was hiermit berichtigt sei. * Essen, 16. Dez. Ueber die Majestätsbeleidigung eines Schreinermeisters aus Gelsenkirchen hatte die hiesige Strafkammer abzuurtheilen. Es wurde auf 2 Monate Gesängniß erkannt. Der Denunziant war der eigene Sohn des Verurtheilten! Der Vater hatte die Einwilligung zur Heirath des Sohnes, der kurz vom Militärdienst zurückgekehrt war, nicht geben wollen. Traurig! Muthmaßliches Wetter für den 18. Dezember. Heiteres Wetter bei schwachen östlichen Winden und leichtem Froß. P. Handelsnachrichten. X Eingesandt. Wir bringen in Erinnerung, daß die Anmeldungsfrist für die Konvertirung der 41 Proz. Theilschuldverschreibungen der Zeche Mont Cenis mit dem 20. Dezember abläuft. Wie früher mitgetheilt, handelt es sich bei dieser Konvertirung um die Emission einer 4prozentigen Anleihe von .500000., aus welcher die jetzt noch in Höhe von.,682.000 Mark bestehende 4½ Proz. Anleihe zurückgezahlt werden soll. Den Inhabern der 4½ prozentigen Obligationen ist ein Bezugsrecht auf einen entsprechenden Betrag 4prozentiger Obligationen unter Vergütung der Zinsdisserenz bis 1. Oktober 1896 sowie einer Konvertirungsprämie von ½ Proz. eingeräumt. Der Mehrbetrag der neuen Anleihe ist zum Bau eines zweiten Schachtes und zwar auf dem östlichen Theile des Grubenfeldes bestimmt. Von fachmännischer Seite wird uns darüber berichtet: Da das östliche Feld der bei Weitem werthvollere Besitz der Zeche ist, dessen Erschließung bisher nicht energisch genug in Angriff genommen werden konnte, weil zu diesem Behufe nicht genügende Geldmittel zur Verfügung standen, so wird die zukünftige Entwickelung des Unternehmens durch den Neubau wesentlich gefördert. Das Grubenfeld umsaßt ein Areal von 5,165,000 gm. Hierzu kommen noch von dem ungrenzenden Felde Beronica 564.000 gm, welche zur Zeit gegen eine Abgabe von 0,6 M. pro to Abbau durch die Zeche Mont Cenis in Pacht genommen sind. Von dem gesammten Areal ist etwa die Hälste abgebaut. Nach vorsichtiger Schätung haben im west lichen Felde die über der III Sohle aufgeschlossenen Flöze noch ein Kohlenquantum von 1,7 Millionen Tonnen Gaskohle. Durch die in kurzer Zeit nothwendige Bildung einer neuen, tieferen Sohle wird allerdings hier diese Partie bald erschöpft sein, zugleich aber werden auch die hangenden Flötze einer mindestens 20 Meter mächtigen Fettkohlenetage erreicht, deren Mächtigkeit auf 28 Millionen Tonnen berechnet ist und mithin bei einer Jahresproduktion von 250.009 Tonnen einen Vorrath für mehr als 100 Jahre bieten dürfte. Im Osfelde, woselbst die Gaskohlenflöge um erwa 200 Meter tiefer niedersetzen, wird das Quantum gewinnbarer Gas= und Gasflammkohlen oberhalb der drinen Sohle auf 18970,000 Tonnen und unter dieser Sohle auf 27,300.000 Tonnen, zusammen auf ca. 46,270.000 Tonnen geschätzt. Hier würde danach die Ergiebigkeit der Grube, bei Annahme einer gleichen Jahresproduktion wie oben, auf eirca 185 Jahre zu schätzen sein. Da für den Werth eines Grubenfeldes der Kohlenreichthum nur insofern bestimmend ist, als von ihm die mehr oder minder große Amotisationsquote für Suk stanzverminderung abhängt, so sind in dieser Hinsicht noch andere Faktoren in Betracht zu ziehen: einmal der Werth der vorhandenen und der in der Ausführung begriffenen Anlagen, und sodann die Ertragsfähigkeit der Grube nach den augenblicklich maßgebenden Verhältnissen. Was den ersten Punkt anbetrifft, so ist der gegenwärtige Werih der älteren Schachtanlage unter Berücksichtigung von Verschleißpreisen für die älteren Maschinen auf 1,868.000 M. zu schäßen. Mit gleich hohem Betrage dürften auch die Gesammtkosten der neuen Schacht anlage, durch welche ebenfalls eine Rettoförderung von 240.000 Tonnen pro Jahr erzielt werden soll, anzusetzen sein, so daß die Anlagen des Werkes nach vollständiger Herstellung einen Werih von ca. 3,750,000 M. repräsenttren würden. Im dritten Quartal des laufenden Jahres soll ein Bruttoertrag von 1,14 M. pro Tonne erzielt worden sein. Dieses Ergebniß kann auf Jahre binaus als Mindestertrag angesehen werden, da während der Dauer des Kohlensondikats eher ein Steigen als ein Fallen der Verkaufspreise zu erwarten sein dürfte. Die in drei dis vier Jahren zu erreichende Gesammtförderung von 480.000 Tonnen würde miühin einen Brutouberschuß von ca. 547.000 M. bringen, und nach Abgug von 75.000 M. für Abschreibungen wür. den 472.000 M. verfügdar bleiben. Dagegen beträgt das jährliche Erforderniß der Anleihe für Zinsen und Tilgung 175 000 Mark. Hiernach darf die einzige Anleihe der Gewerkschaft von 2½ Millionen Mark, für welche selbstverständlich das Gesammt vermögen der Zeche haftet, als so gut fundirt angesehen werden wie dies überhaupt bei einem Bergwerke möglich ist. Die Kuxe von Mont Cenis haben gegenwärtig einen Marktwerth von rund 3500 M für das Stück. Die in Aussicht stehende jährliche Mehrförderung von 240,000 Tonnen ist seitens des Kohlensyndikats bereits genehmigt worden. Dezenber 16 16. 17. e7 Tend still. per Dez. " Juni. Roggen: T. pe 6 * d. still. Dez. Juni fer: Dez. Juni 46.90 46.60 32.40 37.30 36.90 37.50 Telegraphischer Börsenbericht d. Echo d. Gegenwart. Berlin.(Kassakurse.) zember. 15. 16. 15. 16. Versich.=Cert. 100—100 3 ½% dito 100—/100— 3½9 Prß Pf. Br. .XVII unddb bis 1905 101 50 9 1 Rbeinpron X. XII. XV..108—103— 4% Rhein.=Westf. Bod.=Cred.=Pfbr 105 30 105 Norddeutsch. Lloyd 101 50/102— Bc 99 105 104 70 99 90 84 40/102 20 99 50 99 70 40 80 86 — 98 40/10 70/102 Fonds. 4% D. Reichsanl 105 70/105 3½%" 104 40104 3%„ 4% Preuß. Cons 105 3½%" 104 3%„ 99 5% Italien. Rente 85 4% Oest. Goldr. 102 4 1/%„ Papierr 99 4 1 4%„ Silberr 99 Port. Anl. 88/89 40 4% Rum. Rente 86 5%" am. Rte 98 4% Russ. 1880 Anl 101 4%„ 1889 E. 1/101 5% Or. Anl. I1 96 90— 4% Ung. Goldrte 102 30/102 4%„ Kroneurte 98 25 98 Oblig. u. Pfdbr. Aach St.=Obl.1893——— 4% Hamb.Hyp Pf. unk. bis 1900 103 3 ½% Prß. Centr.= Bod.=Cr. 86/89/100 3½% dito 1894, unkdb. bis 1900101 3 ½% Prß. Communal Obligat. 100 4% Prß. Hyp.=Pf. Serien 15—18, unkdb. bis 1900104—104 4% Prß. Hypoth.= Pr. Pfd.=Br vollg. 124 80 125 10 60 dto. 1895 vollgez. 123 25/123 50 25 Reichsb., deutsche 163 80/163 75 50 Rh=W. Bod=Cred.131 80132 10 201 Schaaffh. Bk.=Akt.139—s139 10 20 Westd. Bod.=Cred. 123 60122 60 60 90 Industrie=Pap. 3 30#lach.=Höng.=A.— 44 Aach. Tuchfabrik 56 50 56 60 25 dito konvertirte 83 75 83 75 75/Aplerbecker 134 75s13750 20 Arenb. Baw.=Akt. 597—596 50 35/ Boch. Gußst.=Akt. 150— 150 50 — Bonisatius.=Akt 106 50106— — Braunschw.Jutesp 167—166 80 3(Köln=Müs. konv. 59 90 59 25 Kölner Bgw.=Akt 166—/166— Köln=Rottw. Pulv 210—210 50 Dortm..=St.=Pr. 54 80 54 60 Eschw. Bgw.=Akt. 154 25 156 60 Gelsenk.„ 171 90|171 60 Gerresheimer Glas 124 75/124 50 50 GuanoAnglo Cont 100 25/101— Hibernia 166 90s167— 20sHochdahl Bergw. 52— 52 25 Hoefel Brauerei 157—|157— 2( Hörd. Vorz.=Akt. A 99— 99— König Wilh. konv. 135 25/135 10 St.=Pr 210 50—— Königs- u. Laurah. 143 75/144— Luise Tiefb. St.=Pr. 95 25 94— „ konv. 58— 58— Mechern. Bgw.=A 2140—2140— Eisen= und Kleiabahnen. Aach.=Mastr. Eisb 77— Gal. Eisb.=St.=Akt 108 90 Gotth.„ 165 50 Lübeck=Büchener 148 25 Mainz=Ludwigsh 117 10/1 Marienb.=Mlawka 74 75 Lombarden 4210 Ostpr. Südb.=Akt. 89 50 89 70 Aach. Kleinb. konv 134 50/133 25 Berl. grß. Pferdeb 325—/325 25 Banken. ** Phöm, Lit. A.[156 25 „ A abgest 165 30 " B Pluto Bergo.=Akt 154 9. „ St=Pr—— Bongs=Spinnerei 118 50 Ravensb.„ 132 80 Rhein.=Nass. Bgw 74 75 Rh. Stahlw. Lit. C/176 25 Stettiner Chamotte220— Stolb. Zinkh.=Akt 39 75 „ Prior 120 25 Truft Dynam.=Akt 149 10 Vorwärts Spinn. 125— Westf. Stahlwerke 175 50 Witten=Gußst.=Akt 139— Wurmrevier=Akt 94 30 ichsel u. Not. Amsterdam Brüssel 158 50 156 50 165 75 154 90 118— 132 50 74 50 175 25 222— 3930 121— 148 70 124 50 175— 138 50 9430 132 60 London 144 40„ 146 44 Paris 153 10„ 187 60 Wien 209—„ 158 40 Skand. Plätze kurz 143 50/ Ital. Plätze kurz Nationalb...alte 139 60/139—[Oest. Banknoten 168,10 Oesterr. Credit=Akt 229—/228—|Russ.„ 218,55 Allgemeine Tendenz: ruhig. Privatdiskont: 3¼. Aachener Diskonto 132 90 Berg.=Märk. Bank 14410 Berl. Hand.=Ges. 147— Darmst. Bank=Akt 15310 Deutsche Bank=Akt 188 75 Disk.=Com.=Anth. 208 60 Dresdener Bank 15850 Essener Cred.=Akt 142 75 168.15 167,70 80.85 80.60 20,40 20,345 80,90 80,60 168,65 112,55 74,85 168,85 * 1. Qual. 12.— 11.— 14.— 13.— Areel(Rübsen Kartosfeln Heu Roggenstroh Weizenftroh Neuer Weizen, kleiner 15.20] Neuer Hafer „„engl.(1. Qual. 14.70 Raps 1. Qual. „„„(2.„ 13.70„ 2. Neuer Roggen Gerste( Winterà 100 Kilo Sommer Buchweizen(1. Qual. à 100 Kiln(2. Qual. Hafer 1. Qual d 100 Kilo 12.50 " 2.„„„„ 11.70 Preise unverändert. Rüt:1 per 100 Ktlo in Partieen von 100 Ctr. Rüb 3l per 100 Kllo faßweise(ohne Faß) Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 M. höher als Breßtuchen per 1000 Kilo Weizen=Vorschuß 00 à 100 Kilo Xlrie à 50 Kilo Rüböl und Kuchen unverändert. Dezember. à 100 Kilo 11.70 """ 20.„„ 19 (1. Qual. 19. (2. Qual. 18.„„ 5. à 500 Kils 24.„„ 14. (ohne Faß) 49.— 50.50 Rübsl. 77.— .40 Familien=Nachrichten. Geboren ein Sohn: Adolf Siegert, Düsseldorf.— Ewald Scheibe, Köln.— Eugen Kosch, Köln.— Eine Tochter: Amtsrichter von der Becht, Berleburg. Heinrich Homberg jr., Gut Homberg bei Hattingen(Ruhr).— Ludwig Wälzholz, Hohenlimburg.— Oberlehrer von Staa, Elberfeld. Verlobt: Anna Weller mit Fabrikbesitzer Dr. Karl Goldschmidt, Stuttgart und Essen(Ruhr).— Marie Blumeroth mit Eugen Graefer, Elberfeld und Gevelsberg.— Margarethe Pabst, geb Lemonius, mit Professor Dr. med. J. Steiner, Berlin u. Köln. Verheirathet: Robert Ermekeil jr. mit Margarethe Schmitz, Bonn.— Adolphe Baer mit Frieda Benjamin, Paris.— William G. Boxshall mit Marie Meyer, Bukarest und Köln.— Moritz Colonius mit Margarethe Bayer, London. Gestorben: Fr. Major Leouard Barnes Prait, 62., Köln.— Forstmeister Hauptmann a. D. Leo von Sodbe, 62., Benrath.— Frl. Josepha Weber, 76., Menden(Sieg).— Wwe. Dorothea Hellwig, geb. Lotz, 63., Köln=Deutz.— Mathias Vogels, 76., Düsseldorf.— Wwe. Johann Völmeke, geb. Gather, Düsseldorf.— Musiklehrer Joseph Werner, 76., Neuwied.— Frau Katharina Fendel, geb. Volk, 48., Niederheimbach.— Heinrich Pastors, 74 J, Crefeld. Wwe. Franz Dohmganz, geb. Weyer, 73., Willich.— Frau Josephine Sibeth, geb. Mayer, 72., Totland Bay.— Rentner Jakob Rings, 89 J, Köln=Ehrenfeld.— Wwe. Ewald Hecker, geb. Korten, 85., Barmen.— Rudolph Boeddinghaus, 62., Elberfeld.— Wilhelm Moritz Wechmar, 73 J. Bradford.— Frau Hermann W. Christians, geb. Felix, 40., Solingen. Gemäß Ehevertrag, gethätigt vor dem Königlichen Notar Justizrath Giesen zu Aachen am 5. Dezember 1895, wurde zwischen Peter Josef Conin Holzarbeiter zu Burtscheid, und Maria Adelgunde geb. Robertz, Inhaberin einer Speisewirthschaft zu Aachen, geschiedene Ehefrau von Johann Hubert Leelon, Folgendes vereinbart: Betreffende Stelle. Artikel eins. In der einzugehenden Ehe soll vollständige Gütertrennung gelten nach Maßgabe der Artikel 1536 bis einschließlich 1539 des Rheinischen Civilgesetzbuches. Aachen, den 14. Dezember 1895. Berger, Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts. Gemäß Ehevertrag, gethätigt vor dem Königlichen Notar Krause zu Düsseldorf am 31. Mai 1895, wurde zwischen David Würtenberg, Kaufmann in Aachen, und Sophia geb. Wittwe von Ludwig Katzenstein, Rentnerin, zu Eschwege wohnhaft gewesen, im Begriff nach Aachen überzusiedeln, Folgendes vereinbart: Betreffende Stelle. Artikel eins. Unter den zukünftigen Ehegatten soll eine vollständige Gütertrennung nach Maßgabe der Bestimmungen der Artikel 1536 bis einschließlich 1539 des Rheinischen Civilgesetzbuches stattfinden. Aachen, den 16. Dezember 1895. Berger, Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts. Bekanntmachung. Es soll, wie in den Vorjahren, gestattet sein, daß an Bewohner hiesiger Stadt gerichtete Briefe, Postkarten und Drucksach.n, deren Bestellung zum Neujahrstage gewünscht wird, bereits vom 26. Dezember ab bei den hiesigen Postanstalten eingeliefert werden. Der Absender hat derartige Briefsendungen, welche einzeln durch Postwerthzeichen frankirt sein müssen, in einen Briefumschlag zu legen und diesen mit folgender Aufschrift zu versehen: „Hierin frankirte Neujahrsbriefe für den Ort. An das Kaiserliche Postamt 1 hier.“ Diese Sendungen an das Postamt 1 können entweder an den Annahmeschaltern der hiesigen Postanstalten abgegeben, oder in die Briefkasten gelegt werden. Die Frankirung der Sendungen an das Postamt 1 ist nicht erforderlich. Die Briefsendungen, welche in dieser Weise eingeliefert werden, gelangen am 1. Januar zur Bestellung Aachen, den 7. Dezember 1895. Der Kaiserliche Ober=Postdirektor, 20775g zur Linde. Bekanntmachung. Im Anschluß an meine Bekanntmachung vom 1. März 1894, betreffend Abänderung des Unfallanzeige=Formulars, mache ich die Unternehmer aller der Unfallversicherung unterliegenden Betriebe darauf aufmerksam, daß das alte Formular nur noch bis zum 1. Januar 1896 zulässig und von da ab ausschließlich das durch Bekanntmachung des Reichsversicherungsamtes vom 1. Februar 1894 abgeänderte Formular zu den der Ortspolizeibehörde zu erstattenden Unfallanzeigen zu benutzen ist. Ein Exemplar dieses Formulars liegt zur Einsichtnahme der Interessenten im Polizei=Direktionsgebäude, Zimmer 17, aus. Nachen, den 12. Dezember 1895. Der Königl. Polizei=Präsident Graf Matnschka. Ueber das Vermögen des Kausmanns Siegmund Reyfeld in Aachen, in Firma S. Rebfeld, wird heute, am 16. Dezember 1895, Nachmittags 4¾ Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Justizrath von den Hoff zu Nachen wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 13. Januar 1896 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falls über die in§ 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 20. Januar 1896, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 23, Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, Nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 13. Jaunar 1896 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Aachen, Abth. V. Gez.: Dr. David, Beglaubigt: Berger, Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts. Handelsregister zu Stolberg Rhld. I. Bei Nr. 19 des Gesellschaftsregisters, woselbst eingetragen steht die Handelsgesellschaft unter der Firma„Raymond Lynen und Otto Schleicher“ mit dem Sitze in Stolberg(Rheinl.) und als deren Inhaber die Wittwe Otto Schleicher, Louise geb. Lynen, und Leonard Schleicher, Kaufmann und Fabrikant zu Stolberg, wurde Folgendes eingetragen: Die Gesellschaft ist durch den Tod der Wittwe Otto Schleicher aufgelöst. Das Handelsgeschäft ist mit dem Firmenrechte durch Veitrag auf den Kaufmann und Fabrikant Leonard Schleicher zu Stolberg übergegangen; letzterer setzt dasselbe unter unveränderter Firma fort. II. Sodann wurde unter Nr. 139 des Firmenregisters eingetragen die Firma „Raymond Lynen und Otto Schleicher" mit dem Sitze in Stolberg(Rheinl.) und als Inhaber derselben Leonard Schleicher, Kaufmann und Fabrikant zu Stolberg (Rhein!). Die Eintragungen erfolgten zufolge Verfügung vom 12. Dezember 1895 am nämlichen Tage. Königl. Amtsgericht. Bekanntmachung. Die Arbeiten und Lieferungen zum Neubau einer Schlachthofanlage hierselbst sollen— ausschließlich innerer Ein richtung— an anerkannt tüchtige Handwerksmeister vergeben werden. 1. Loos: Erd=, Maurer=, Pliester=, Zimmerarbeiten sowie Dachdeckerund Klempnerarbeiten. 2. Loos: Schreinerarbeiten. 3 Loos: Schlosserarbeiten. 4. Loos: Glaser= und Anstreicherarbeiten. 5. Loos: Brunnenanlage. Das Hauptgebäude ist veranschlagt zu 17,500., das Nebengebäude zu 2872., ausschließlich Terrainregulirung. Zeichnungen, Massen= und Kostenberechnungen und die Bedingungen liegen auf dem diesseitigen Bürgermeisteramte zur Einsicht offen... Verschlossene, gehorig bezeichnete Angebote sind dem Unterzeichneten bis zum 28. Dezember 1895 einzureichen. Linnich, den 16. Dezember 1895. Der Bürgermeister. 207840 Rothkehl. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, gestern Abend 11 unsern innigstgeliebten Gatten, Vater, Großvater, Bruder und Schwager, den wohlachtbaren Herrn Jönann Peter Bönnen, Rentner, nach längerer Krankheit, wiederholt gestärkt durch die Heilsmittel der kath. Kirche, im Alter von 74 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzuberufen. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Aachen, Nymwegen, Buenos=Aires, Mesnières, Cronenberg, Rheindahlen, den 17. Dezember 1895. Feierliche Exequien werden gehalten Freitag den Morgens 10 Uhr, in der Marienkirche; die Beerdigung gleich nachher vom Sterbehause Casinostraße 34. Kranzspenden nicht erwünscht. 20785 Heute verschied nach längeren Leiden unser verehrter Direktor, Herr Wilhelm Beermann. Wir verlieren in ihm einen gerechten und liebenswürdigen Vorgesetzten, dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden. Aachen, den 16. Dezember 1895. Die Beamten des städtischen Wasserwerks. KKrn. Kolner Somban=Soimntn. w. Mk. 75,000, 30 000, 15.000 u. s. Ziehung am 27. Februar 1896. . Loose zu 3 Mark este 36., i J. B. Dussault, Köln,§ Das Kuratorium des Marienhospizes in der Eifelstraße am Adalbertsteinweg bittet beim Jahreswechsel seine Gönner und Wohlthäter, sich zum Besten dieses Institutes von den Besuchen und Kartenaustausch loskaufen zu wollen. Eine List zum Einzeichnen wird dieserhalb zirkuliren, und werden Beiträge zum Loskauf auch Lothringerstraße 62 gerne entgegengenommen. 206589 Der hochw. Pater Burkard Huwiler, Apostolischer Missionar von Afrika, des Ordens der weißen Väter, hatte vorigen Sonntag in der Festversammlung mitgetheilt, daß sie oft ganze Tiansporte Afrikaner anträfen, die aneinandergebunden als Sklaven nach Arabien geführt würden. Die Leute flehten sie um Hülfe an, doch reichten die Mittel nicht aus, sie loszukaufen. Da der hochw. Herr auf die Unterstützung der Katholiken rechnet, so hofft er, daß dem Unterzeichneten, dem er seine Adresse übergeben, noch manche Unterstützung zufließe, um so die armen Heiden von iyrem Elend befreien zu können. Der hochw. Herr hatte s. Z. mit dem verstorbenen Kardinal Lavigerie Audienz beim h Vater. Der Unterzeichnete erklärt sich nun gerne bereit, etwaige Spenden für den hochw. Herrn Missionar in Empfang zu nehmen. Auchen, den 12. Dezember 1895. Der Präsident des kath. Missionsvereins „Sonntagsgesellschaft“ N. Zieberg, Löhergraben 10. 207246 Es gingen ein von H. P. 5., H. J. 3., von Herrn Wilh. J. Janes 3 M, vom bochw Herrn Pfairer Spies 5 M, von Frau Wwe. Jos. Spies 5 M. Außerdem zum Loskauf eines Heidenkindes 21 M. Weitere Spenden werden dankend entgegengenommen. Oecher Penn. Mittwoch, 18. Dezember, Abends 8 Uhr: Comité-Sitzung und Ballotage im Hôtel dn Nord, Römerstraße. Aufnahmegesuche werden in den bekannten Penn Restaurants und von jedem Comitémitgliede entgegengenommen. Die Commandantur. Suermondt-Museum. Das Museum ist geöffnet: Sonntag von 10 bis 1½ Uhr. Zutritt frei. Dienstags, Mittwochs, Donnerstags von 10 bis 1½ Uhr. Eintritt 50 Pfg. Die Mitglieder des Museumsvereins haben freien Zutritt. 7 Saalruchtkerd, enth. 2 Pfd. Traubenrosinen, 2 Pfund Smyrnafeigen, 2 Pfd. Datteln, 2 Pfd. Krachmandeln u. amerik. Nüsse, 1 Schachtel candirte Früchte, alles Ia. Qual. zoll frei u. franko M..—, Mandarinen, süße, gesunde Frucht, Postcolli enthaltend 50—100 St. zollfr. u. frco. M..—, Postbeutel(ca. 10 Pfd.) Ia. franz. Wallu. sizil. Haselnüsse, zollfr. u. fco. M..— vers. Eugen Alexander, Import von Südfrüchten, Hanburg. Es bestätigen die stete Zunahme und Empfehlungen meiner werthen Kundschaft, daß die bei mir gekauften Stoffe für Anzüge, Hosen, Paletots 2c. gut, reell jund billig sind. 203128 Fabrik-Dépöt Math. Soiron, Horngasse 30, am Rhein. Bahnhofe. Keste unter Preis. :. Vesticf. eet ge ee * Keule 9 Pfund„.an.d Nuchn. ov. Keule,5—6., 3 Stück schwere mildgesalzene oder geräucherte Ochsenzungen frco. 10 M. S. de Beer, Emden. Man verlange Empfehlen unseresselbstgekelterten Ahr-Rothweine, garantirt rein, von 90 Pfg. an p. Liter in Gebinden von 17 Liter an u. erklären uns bereit, falls die Waare nicht zur größten Zufriedenheit ausfallen sollte, dieselbe auf unsere Kosten zurückzunehmen. Proben gratis und franko. Gebr. Both, Ahrweller, Nr. 70. 202140— Beste Marke Scherer& Co., Langen in allen Preislagen garantirt rein Flasche von Mk..— an empfiehlt E. Th. von Neufforge, Aachen, Jakobstrasse 37. C. MARIUN& C. 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Handelsmann Peter Ißle zu Finkenhof. 25. 1. 96. Gummersbach. Bäcker und Händler Wilhelm Koch zu Wiedenest. 3. 1. 96. Hamburg. Schuhmacher und Händler Johann Peter Busch. 8. 1. 96. Hannover. Schneidermeister Fritz Bollert. 30. 12. 95. Hohenstein=Ernstthal. Cartonnagenfabrikant Carl Hermann Ebert zu Gersdorf. 4. 1. 96. Karlsruhe. Reitinstitutsbesitzer Adolph Oelwang. 2. 1. 96. Königsberg. Offene Handelsgesellschaft Korczykowski u. Goetting. 31 1. 96. Leipzig. Bildhauer Joseph Leopold Uliezuy zu.=Lindenau. 14. 1. 96. Lichtenstein. Bäcker Oswald Ferdinand Georgi zu Mülsen St. Niklas. 7. 1. 96.„„ 9 München. Weinhanvier und Kufer Joseph Dietl. 3. 1. 96. — Offene Handelsgesellschaft Grauvogel u. Co. 30 12. 95. Münden. Zimmermeister Friedrich Hofmeister zu Jühnde. 13. 1. 96. Schloß Tenneberg(.=Gotha). Gastwirth Karl Borrmann zu Friedrichroda. 15. 1. 96. Frciwilliger Meovilar=Terkauf. Auf Anstehen der Erben der zu Aachen verlebten Wittwe Frz Pet. Joseph Nießen werde ich am Donnerstag zember 1895, Vormittags 9 Uhr beginnend, in dem[Hause Rehmplatz Nr. 10, 1. Etage, hierselbst folgende gut erhaltene Mobilargegenstände als: schränke, Sophas, Tische, Stühle, compl. Betten, Oefen, Fournaise, Porzellan, Glassachen 2c. öffentlich und meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigern. Kutsch, Gerichtsvollzieher, 20759a Friedrichstr. 13. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 18. Dezember 1895, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Klosterplatze zu Aachen: eine Partie Hausmobilien gegen gleich baare Zahlung durch mich öffentlich meistbietend versteigert werden. G. Hamacher, Gerichtsvollzieher in Aachen, Seilgraben 33. Oeffentlicher Verkauf. Am Donnerstag den 19. Dezember d.., Vormittags 10½ Uhr, werde ich auf dem Lager der Firma Gebr. Blaise zu Aachen, Borngasse, für Rechnung dessen, den es angeht, 4 Dutzend neue Kinderstühle, theils mit Rollenspiel, gegen baare Zahlung versteigern. Bossin, Gerichtsvollzieher, Beeckstraße 7. Srads-Kauro erhalten sofort ihre frühere Farbe wieder bei Anwendung der amtlich untersuchten u ärztlich empfohlenen F. Kuhnschen Nußertracthaarfarbe.(Von M. 1,50 bis M 3,— in blond, brann u. schwarz).) Nur ächt u. sicher wirkend mit Schutzmarke, u. verlange man daher stets die Nußertrakthaarfarbe der Firma F. Kuhn, Porf., Nürnberg. Hier bei Diepenbrock& Dithmar, Großkolnstraße 32. 19789 13 8 Tchutenspateutent * 9 R P CO 113. B. EJ. 00,Il. Sie schließt sich selbst, zeigt den darin besindlichen Betrag an und kann erst dann geöffnet werden, wenn 20 Mk. in 50 Pfg.=Stücken darin sind. Preis 60 Pfg. Für 1 Stck. 10 Pfg., für 2 bis 12 Sick. 20 Vig. Porto. Gebrauchsanweis. gratis. Nachnahme 25 bis 35 Pig. Zuschlag. Gettbardt Hayn, 20670 Stellen-Vermittelung des Augustinus-Vereins zur Pflege d. kath. Presse. Angebote(b. Stellenbewerbungen keine Originalzeugnisse, für letztere keinerlei Garantie) mit der angeg. Nr. u. d. entspr. Freimarken zur Weiterbeförderung an den Generalsekretär des Augustinus-Vereins Jordan, Crefel d. Für jed. spätere Anfrage Rückporto erforderlich. Nr. 206. Ein jüngerer Redakteur, der mit Erfolg schriftstellerisch thätig ist,(auch den Geschäftsbetrieb einer Zeitungsdruckerei, Buchführung, Bilanz und Expedition durch frühere Praxis kennt) sucht Stellung, entweder für die vollständige Leit ungeineskleineren Centrumeblattes, oder als zweiter resp. dritter Redakteur an einer grösseren Zeitung. Vorzügliche Empfehlungen u. Proben der bisherigen Thätigkeit stehen zu Diensten. 20770 9 zu den verechledenen Zwecken 4pnent Houben Sohn Carl, Edelstrasse. 18405 zu den Aufführungen im Stadttheater hält stets vorräthig die Buchhandlung von Weyers=Kaatzer, Kleinmarschierstr. 8. Stäut Theater! Mittwoch den 18. Dezember 1895. 89. Vorstellung.— Abonn.=Vorst. Nr. 35. Anfang 7¼ Uhr. Heiling. Donnerstag den 19. Dezember 1895: 90. Vorstellung.— Außer Abonnement. Anfang 7¼ Uhr. Letztes Gastspiel des Herrn Max Hospauer: Der Calismann oder Citus Feuerfuchs. Posse in 3 Akten von Joh. Restray. Nachen 1895.— Nr. 863. GWWEW TeT 47. Jahrzaug. Mittwoch, 18. Dezember.— Drittes Blati. NNuU NyrTNNT Verantwortlich fur den redaktionellen Theil: Chefredakteur Jos. Mattern; für den Inseraten= und Reklametheil: Heinrich, Faßdaender. Aelteste Zeitung Nachens mit größter Abonnentenzahl. Veitrüge kur au die Sledattion, nicht an die einzelnen Redakteure zu senven.— Telegraumadresse: Echo Nachen.— Fernsprecher Nr. 62 Druck von Hermann Kaatzer.— Verlag von Raapers Erden in Nacden. Geschaftsstelle: Buchel s6 im Hinterhause. Das„Echo der Gegenwart“, eingetragen im Post=Zeitungs=Preiskurant unter Nr. 2000, erscheint, Montags ausgenommen, täglich zweimal. Preis bei allen Postämtern des deutschen Reiches, Oesterreich=Ungarn und Luxemburg nur 4 Mark. ExtraAbonnement auftdie Sonntagsnummer, eingetragen im Post=Zeitungs=Preiskurant unter Nr. 2001, vierteljährlich 75 Pfg. Anzeigen finden durch das„Echo der Gegenwart“, dessenVerbreitung von keinem anderen hiesigen Blatte erreicht wird, im ganzen Regierungsbezirk Aachen die weiteste und erfolgreichste Verbreitung. Die Gebüren betragen 15 Pfg. pro Zeile. Alle Annoncenexpeditionen des In= und Auslandes nehmen Anzeigen für das„Echo“ entgegen Oesterreich. = Wien, 16. Dez. Durch kaiserliche Entschließung vom 12. Dezember sind die Landtage von Böhmen, Galizien, Oesterreich, Steiermark und Krain, Mähren, Schlesien sowie der Grafschaft Görz und Gradiska für den 28. Dezember 1895, die Landtage von Kärnten und Tirol für den 2. Januar 1896, der Landtag des Herzogihums Salzburg für den 7. Januar 1896, die Landtage von Istrien, Vorarlberg und Triest für den 8. Januar 1896, der Landtag der Bukowina für den 10. und der Landtag von Dalmatien für den 11. Januar 1896 einberufen. Zum Oberstlandmarschall in Böhmen wurde Fürst Georg Lobkowitz und zu dessen Stellvertreter der Landtagsabgeordnete Julius Lippert, zum Landeshauptmann in Tirol Graf Anton Brandis und zu dessen Stellvertreter der Landtagsabgeordnete Dr. Carl v. Hepperger, zum Landeshauptmann für Görz und Gradiska Graf Franz Coronini und zu dessen Stellvertreter der Landtagsabgeordnete Dr. Anton Gregortschitsch ernannt. Frankreich. ..C. Paris, 16. Dez. Der Artonskandal zieht immer weitere Kreise. Nachdem Arton aus dem Londoner Gefängnisse heraus seinen im„Figaro“ erschienenen Brief geschrieben, in welchem er in genauer Darstellung die Anstrengungen erzählt, welche jetzt und früher schon die französische Regierung bei ihm gemacht hat, um ihn zur gütigen Herausgabe der Papiere zu bewegen, welche so viele ehemalige und aktive Minister bloßzustellen vermögen, hat die Regierung es für angezeigt erachtet, dem dadurch hervorgerufenen schlimmen Eindruck entgegenzutreten. Der Ministerpräsident Bourgeois hat deßhalb bei dem damaligen Justizminister Ribot Schritte gethan, deren Ergebniß in einem Schreiben vorliegen, welches Ribot an Bourgeois gerichtet und das dieser darauf der Presse zur Verfügung gestellt hat. Darin betheuert Ribot, daß von Seiten der Regierung die Verhaftung Artons mit allem Ernste in den Jahren 1892 und 1893 betrieben und die energischsten Nachforschungen nach dem Flüchtling, sowohl in Pesth und Bukarest wie in London gemacht wurden und daß den hinter ihm hergesandten Detektives die strengsten Weisungen gegeben worden seien. Wenn einer dieser Polizisten seine Pflicht verletzt und statt Arton festzunehmen sich mit demselben in gesetzwidriger Weise in Unterhandlungen eingelassen habe, so sei die Regierung und ganz speziell er, Ribot, daran unschuldig. Angezeigt sei es nach der Veröffentlichung des Briefes Artons, daß über die Handlungsweise der in Frage komdie Einnahmen bisher nicht gleichen Schritt gehalten hätten. Es käme darauf an, zu untersuchen, wie viel Einfluß die Handelsverträge darauf gehabt haben. Er wolle jedoch darauf nicht eingehen. Er widerlege nur die ihm von dem Abg. Barth unterschobene Behauptung, daß alle Handelskammern den Mißerfolg der Handelsverträge festgestellt hätten. Für den abwesenden Abg. Barth tritt Abg. Rickert ein, was zu einer längeren Kontreverse zwischen ihm und Graf Kanitz Anlaß gibt Nach Erledigung einer Reihe von Rechnungssachen setzt das Haus die weitere Berathung über die Handwerkerkammern fort. Abg. Pachnicke(freis. Vp.) führt aus, daß seine politischen Freunde dem Entwurf nicht abgeneigt seien, wenn einige Abänderungen, namentlich betreffs des Wahlrechts, vorgenommen würden. Die Stellung des Centrums zur Vorlage sei ihm verständlich, nicht aber die der Nationalliberalen. Mehr als je thue dem Handwerk Vertrauen auf eigene Kraft noth. Abg. Bock=Gotha(Soz) führt aus, den Handwerkern würde nur immer vorgeredet, daß sie sich gegen die Großindustrie halten würden. Das Handwerk würde aber immer mehr proletarisirt. Obermeister Schuhmann, der beim Minister v. Berlepsch antichambrire, habe das auch selber zugestanden. Abg. v. Stumm(Rp.) wünscht Kommissionsberathung. Er wäre aber bezüglich der Vorlage der Ansicht der meisten Redner, die sich dagegen ausgesprochen haben. Einen Befähigungsnachweis für alle Handwerke wolle seine Partei allerdings auch nicht, sondern nur da, wo das öffentliche Interesse es erfordere. Abg. Metzner(Centr.) hält eine Mitwirkung der nicht korporirten Handwerker in dem vorliegenden Gesetzentwurf für ganz überflüssig, da sie über die Vorschläge v. Berlepsch sich hinreichend geäußert hätten. Der Befähigungsnachweis und die Zwangsinnung seien der feste Wall gegen die Sozialdemokratie. — Staatssekretär v. Bötticher bemerkt gegenüber den Aeußerungen des Vorredners, wonach er, Redner, das Hinderniß einer handwerkerfreundlichen Politik sei, daß das Jahrzehnt von 1880—1890 eine ganze Reihe von Gesetzen gebracht habe, welche auf das Handwerk förderlich eingewirkt haben, und daran sei auch er betheiligt gewesen. Aber nach den hier gehörten Redei habe das Alles nicht genügt, das Hand“ werk zu befriedigen. Aus diesem Grunde wollen wir die jetzt geplante Maßregel auf das allergründlichste vorbereiten und ich kann mittheilen, daß nach den abgeschlossenen Untersuchungen über das Handwerk sich der preußische Handelsminister eifrig mit der Ausarbeitung der definitiven Resorm beschäftigt. Wenn gestern gesagt worden ist, die Vorlage würde ein Grab für eine Ministerherrlichkeit werden, so erwidere ich darauf, daß ein Staatssekretär über eine solche Vorlage nicht füllt, du es die Vortage der veroundeten Regierung ist. Es müßte also schon menden Detekives eine Untersuchur, ngeleitet werde, und ein Massengrad werden, weann uus Grlzh Liese, Hesches eme Ribot stellt ausdrücklich einen dahingehenden Antrag, dem Verurtheilung zum Grabe erfolgen sollte.(pe###ckeit) das Ministerium nun Folge geben wird. Es hängt gar] k# Abg. v. Heyl(nat.=lib.) hebt hervor, daß er sich gestern zu viel für die französische Regierung und für die Kammer Namens seiner Freunde nicht gegen das Gesetz ausgesprochen, selbst von den angeblichen Enthüllungen Artons ab, als sondern nur für eine Verweisung an eine Kommission wäre, daß nicht von Seiten des Ministeriums, mag dasselbe damit die speziell ausgesprochenen Wünsche berücksichtigt würden. noch so radikal sein, Alles aufgeboten werden sollte, um Abg. Förster(Antis.) hätte persönlich Nichts gegen ei einen Sündenbock für die damalige Regierung in der von Kommissionsberathung. Abg. Liebermann v. Sonnenberg (Antis.) nahm den Schuhmachermeister Schuhmann in Köln gegen einige sozialdemokratische Angeiffe in Schutz. Abg. Jacobskötter(kons.) vertrat nochmals die Stellung seiner Partei zu der Vorlage und wies die Angriffe der Sozialdemokraten zurück. Darauf wurde die Erörterung geschlossen und das Gesetz einer Kommission von 21 Mitgliedern überwiesen. Darauf vertagte sich das Haus bis Donnerstag, den Ribot angedeuteten Richtung ausfindig zu machen. Italien.„ M Rom, 12. Dez. Heute früy har im Vatikan im Beisein des h. Vaters die neulich angekündigte akademische Festlichkeit zur Feier des zweiten Centenariums des Todes des ehrwürdigen Paulus Segneri, Priesders der beseuho, Herächer, zeu dern, der Zisen 9. Jauur 1896, 1 Uhr Tagesordung: Vossengesetz, Prisden Portol de, op tüsch ge Heiliglest erichtet worden, war v. Buol winsche den Migledern vergügeFeiertage und host, und Damen vom diplomatischen daß Alle frisch und gestärkt zu ltad Auuten de Suoge de Vr, Hae, eatzte bo Zaushadz, waicher deunt gzuasth lautet, das die Beiter. Vorträge von Aufsätzen und Ge= verwendung empfohlen wird. Ein abschließendes Urtheil durch Zöglinge des römischen Seminars, des Seminarium nach Zusammenstellung des Materials von einem Jahre Koanun und der Schela aposkolle hulhgen. Dr. Mpstiche) op y Bersin, 17. Daz. Iu der Stafsache Ader und epeie bung bo vise„e, Lonpopriten Chor„Jablate Gen. bringt der Reichsanzeiger eine Sscho sehutichun e au Schluse das sechs, Oberstatsanwalls beim Landgericht Berlin, wonach die Pe enng ee., Domins at noli über die 11 sozialdemokratischen Vereine versüigte Schließung ienmige Motet von Palektug'oen. von., Lrgen bis zu einem Erkemnnißz in der Haupsache fordauermn sol. erdur... Danuf lis der b. Bater b9 v.—.—.,„ Wien, 17. Dez. Im Adgeodnetenhause gris bei lerter vortehen, beiche, Vontuyg, e,= hätgrlsche Vorte, der Verahzung des Badgelskopials: Veitäge zu den geGegen 191] Uhr verließ der Papst den Saal, um in meinsamen Angelegenheiten, Lueger auf das Schärste den de 12“4 uu venag ar Pops den So., geltanden Vsterrechschaungrischen, Ausgseich an Er Gestern Mittag empfing der h. Vater die Kron= protestirte gegen die Gleichsteuung seiner kaiserstreuen Partei oe.:. Jorene Prinzesin von, mut der Kosuthpartei und drückte die Hoffung aus, die die von ihrer Hosdame und ihrem Kammerherrn Ausgleichsverhandlungen würden nicht so glau verlaufen, Fachmänner haben das Instrument für ein Batrtaorchen Karian zur Unersüthzug der Armener de) my,V,Parie, 17. Vg, Jask Volhzelagenten Lezoben en bue un un ae aea eee e es a. aschies un. un aun, bsden„eterrchrugsrichter dar 9. Kardinäle, zahlreiche Prälaten, der preußische Gesandte am Vatikan v. Bülow, der Großmeister des Maltheserordens, die Notabeln der deutschen und der österreichisch= ungarischen Kolonie und die Schulen des deutschen Kollegiums bei. Erzbischof de Neckere celebrirte die Todtenmesse. Kardinal Bianchi ertheilte die Absolution. m Madrid, 17. Dez. Eine Depesche des„Heraldo“ meldet einen Zusammenstoß der Spanier und cubanischer Insurgenten bei Cienfuegos. Die Spanier erlitten fühlbare Verluste. Die Insurgenten fahren fort, Brücken und Eisenbahnen in der Provinz Matanzas zu zerstören. * Neuyork, 17. Dez. Einer Drahtmeldung aus Havannah zufolge schlug Oberst Arizon mit 500 Mann spanischer Truppen bei Malliempo in der Nähe von Santa Cruz 6000 Mann Aufständischer unter Gomez zurück. Die Spanier hatten 2 Offiziere und 30 Mann an Todten, Offiziere und 40 Mann an Verwundeten. Die Verluste der Aufständischen sind sehr beträchtlich. Kirchliche Nachrichten. * Köln, 17. Dez. Die Genehmigung des Kaisers zur Beisetzung der Leiche des hochseligen Kardinals Melchers im hohen Dome ist telegraphisch bei Sr. Eminenz Kardinal Krementz eingetroffen. Lokalnachrichten. Nachen, 17. Dez. * In der heutigen Stadtverordnetenversammlung widmete vor dem Eintritt in die Tagesordnung der Vorsitzende, Herr geh. Regierungsrath Oberbürgermeister Pelzer, dem verstorbenen Direktor des städtischen Wasserwerks, Herrn Wilhelm Beermann, einen warmen Nachruf und lud das Kollegium zur Theilnahme an dem am Donnerstag Nachmittag um 3 Uhr stattfindenden Begräbnisse des Verstordenen ein.— Sodann gab der Vorsitzende das vorläufige Ergebniß der Volkszählung für die Stadt Aachen bekannt. Am 2. Dezember d. J. wurden in Aachen gezählt: 6395 bewohnte Wohnhäuser, 68 andere Baulichkeiten, 53 Anstalten, 21,464 Haushaltungen von 2 oder mehr Personen und 3165 einzelwohnende Personen. Die orts anwesende Bevölkerung betrug einschließlich der 1602 Militärpersonen 110,463 Köpfe. Davon entfielen 52,845 auf das männliche und 57,618 auf das weibliche Geschlecht. Der Ueberschuß des letzteren beträgt demnach 4773 Köpfe. Im Jahre 1890 stellte sich die ortsanwesende Bevölkerung auf 103,490 Personen. Die Zunahme der letzten 5 Jahre beträgt demnach 6973 Personen oder stark 6½(6,73) Prozent. (Näherer Bericht über die Sitzung folgt.) :. Wohlthätigkeitsvorstellung zu Gunsten des Afrikavereins. Am 6. Januar 1896, am Feste der h. drei Könige, Abends um 8 Uhr, wird in Piepers Lokal eine Wohlthätigkeitsvorstellung veranstaltet werden, deren ganzer Erlös dem Vorstande des hiesigen Afrikavereins überwiesen wird. Neunzig Manner unseter Vaterstadt, theils Mitglieder des Afrikavereins, theils Mitglieder anderer katholischen Gesellschaften, huben sich zusammengethan, um das vom Afrikaverein preisDichter Hemstede in Oberlahnstein, zülh Afkcamp, übersetze vom land aufzuführen. Die Darsteller folgen hierin dem Wunsche des um den dunklen Erdtheil so verdienten Herrn Helmes in Münster, sowie anderer hervorragender Beschützer und Gönner der Afrikabestrebungen. Sie hoffen, durch diese Vorstellung das Interesse für die armen Neger von neuem zu beleben und den afrikanischen Missionen unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Tagomission des Steyler Hauses eine ansehnliche Summe zuzuführen. Das katholische Deutschland hat in den letzten, Jahren seine Aufmerksamkeit auch dem dunklen Erdtheil zugewandt, wo Tausende und Abertausende hart bedrängte Kinder Chams um Erbarmen und Hülfe rufen. In dem furchtbaren Unglücke des Heidenthums und der Sklaverei müssen die armen Neger jeglichen Trostes entbehren. Sie kennen nur zum geringsten Theile die Segnungen des Christenthums, das alle Leiden und Bitterkeiten des Lebens versüßt, sie können nicht einmal den Namen dessen, der auch für sie am Kreuze gestorben ist. Da ist es nun der Afrikaverein, der auf den Ruf des unvergeßlichen Kardinals Lavigerie und unter dem Segen des h. Vaters und unserer Bischöfe bemüht ist, die geistige und leibliche Noth der armen Neger zu heben und Afrika mit den Wohlthaten des Christenthums zu beglücken. Kardinal Lavigerie hat vor seinem Tode eine hohe Summe bestimmt für die beste Leistung in der Litteratur oder Kunst zur Fres. zu Gunsten der anderen Opser der letzten Ereignisse. Telegramme des Echo der Gegenwart. w Berlin, 17. Dez.(Tel.) Das Haus ist schwach beet Vei Gratzung der Deuschrit üder die Ausahrung ber, des, Kardtnals Melchers fand heute in der Kirche se. 1875 erlassenen Anleihegesepe briom..)*...—.##an Vernaroo aue Teime stult. Es wohnten ihr 13 daß der Untersuchungsrächtnt ven Vorführungsbefehl in einen Haftbefehl umwandeln wird. m Paris, 17. Dez. Der Advokat Bryer, ehemaliger Sachwalter Artons, ist verhaftet worden. Rom, 17. Dez. Die provisorische Beisetzung der seit 1875 erlasenen Anleihegesetze betont Graf Kanitz, doß Tich= g..00 afl. Terme hatt. die Ausgaben des Reiches ganz kolossal gestiegen seien, während? San Gernatoo aus Erime stnnt. Förderung der Afrikabestrebungen. Professor Descamp von der Universität Löwen hat mit seinem Drama„Afrika“, in dem er in ergreifender Weise mit den Leiden der Neger bekannt macht, den Preis errungen, und sein hervorragendes Werk wird, wie schon gesagt, hierselbst zum ersten Male in Deutschland aufgeführt. Eingedenk, daß das u reigennützige Unternehmen einem überaus edlen Zwecke dient, wendet sich der Ausschuß vertrauensvoll an die verehrte Bürgerschaft, insbesondere an die Mitglieder des Afrikavereins und an die Förderer des Missionshauses zu Steyl mit der Bitte, der Wohlthätigkeitsvorstellung beizuwohnen und durch Entgegennahme ven Karten die Bemühungen zu Gunsten der unglücklichen Neger unterstützen zu wollen. Möge der Anblick des Jammers und des Elendes, der grausamen Zustände Afrikas, wie sie uns Prof. Descamp so wahr und anschaulich schildert, die Herzen erweichen; mögen Alle werden Mitglieder an dem großen Werke der Bekehrung Afrikas. 88„Hilaria“. Der gestrige von der„Hilaria" veranstaltete und auf den Kreis ihrer Mitglieder beschränkte Herrenabend nahm einen urgemüthlichen Verlauf. Eine solche Menge von Quartetten, instrumentalen und vokalen Solovorträgen wurde da produzirt, daß es dem Berichterstatter in der That schwer wird, das Beste herauszugreifen, oder gar die einzelnen Leistungen nach Gebür zu würdigen. Der Chor besang, wie sichs beim trauten Zusammensein geziemt, den herben Trennungsschmerz in Dregerts herrlichem„Zieh hinaus!“ träumte in Anbetracht der vorgerückten Saison vom„Waldesrauschen", führte den verliebten„Sternbub" vor und gab gleich, damit es ihm an einer Partnerin nicht fehle, die„Schwan=Marie" dazu 2c. Dazwischen hörten wir ein Flötensolo mit Klavierbegleitung, von den kleinen Söhnen eines Mitgliedes hübsch vorgetragen, das sich später selbst als Virtuose auf der Piccoloflöte entpuppte. Herr Kapellmeister Schmidt handhabte meisterlich seine Geige und Herr H. mußte zu seinen zündenden Kuplets immer neue Strophen spenden. Obwohl die Gesellschaft ganz exklusiv war, fand sich doch im Laufe des Abends eine„Dame“ ein, deren Erscheinung und deren Liedervorträge mit ungemessenen Heiterund Beifallsausbrüchen begrüßt wurden. Dann folgten zahlreiche Duette, Tenor= und Baß=Soli, und immer noch versicherte man uns, der Vorrath der„Hilaria“ an Solisten sei noch keineswegs erschöpft. Ueber das Ganze wachte Herr Vicedirigent Bayer mit sicherem Auge Wir können uns dem Ausspruche eines Redners nur anschließen, daß dieser geschlossene Herrenabend als ein ausgezeichnetes Zugmittel sich erwiesen habe. Strafkammerverhandlung vom 16. Dez.(Schluß.) Der zu Stolberg wohnende 29jährige Fabrikarbeiter M. L. war beim Schöffengericht zu Eschweiler zu 14 Tagen Gefängniß, sowie zu einer Geldstrafe von 20 M. event zu weiteren 4 Tagen Gefängniß verurtheilt worden, weil er am 1. August d. J. zu Birkengang den Fabrikarbeiter Hub. F. vorsätzlich mittelst gefährlichen Werkzeuges(angeblich eines Schlageisens) mißhandelt und mit Todtschlag bedroht hatte. Die von L. gegen dieses Erkenntniß eingelegte Berufung hatte den Erfolg, daß die 14= tägige Gefängnißstrafe wegen Mißhandlung in eine Geldstrafe von 20 M. event. in eine Gefängnißstrafe von 4 Tagen umgewandelt wurde. Die durch das Verfahren entstandenen Kosten einschließlich derjenigen der Berufungsinstanz wurden dem L. zur Last gelegt.— Die zu Düren wohnende 39jährige Tagelöhnerin Ehefrau P. W. A. geb. Sch. wurde zu 3 Tagen Gefängniß verurtheilt, weil sie am 8. April d. Is. ein Schwein dem Einfuhrverbot zuwider aus Holland eingeführt hatte.— Die von ihrem Ehemanne getrennt lebende 43jährige Ehefrau K. L. geb. R. aus Eschweiler, wegen gewerbsmäßiger Unzucht, Erregung öffentlichen Aergernisses, Diebstahls, Mißhandlung 2c. vielfach vorbestraft, hatte sich wegen falscher Anschuldigung des Gerichtsschreibers und Gefängnißinspektors H aus Eschweiler zu verantworten. Sie hatte an die dortige Polizeibehörde eine Anzeige erstattet, in welcher sie die unwahre Behauptung aufstellte, H. hobe sie, während sie in einer anderen Sache im Gefängniß zu Eschweiler in Untersuchungshaft saß, mehrfach mißhandelt. Die L. wurde nach Beendigung der umfangreichen Zeugenvernehmung wegen falscher Anschuldigung zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Provinzielle Nachrichten. C' Preuß. Lemiers, 17. Dez Gestern wurde hier ein Reisender in einem Graben liegend todt aufgefunden. Derselbe hatte über 30 Mark Geld bei sich. Ein Raubmord liegt dem nach wohl nicht vor. Aus den vorgefundenen Papieren konnten, so viel man gehört hat, die Personalien des Todten nicht festgesteillt werden. Nachrichten. m Bern, 17. Dez. In der Samstag=Nacht ist das Kapuzinerkloster Sarnen abgebrannt. Auch die Klosterkirche ist ausgebrannt. Viel Inventar, das sich im Kloster und in der Kirche befand, wurde gerettet. Die Entstehung des Brandes ist wahrscheinlich auf einen schadhaften Kamin zurückzuführen. Der entstandene Schaden wird auf 150,000 Frcs. geschätzt. Er ist zum größten Theile durch Versicherungen gedeckt. Gerichtszeitung. v Köln, 17. Dez In der heutigen Vormittagssitzung des Brauweiler Prozesses wurde von Korrigendinnen bekundet und von Aufseherinnen zugegeben, daß die Mundbinde gegen weibliche Korrigendinnen vielfach angewandt würde. Diese Prozedur geschah stets in dem Arrestlokal, wo die Korrigenden nur alle vier Tage warme Kost erhielten. Die Korrigendin Wodikdie am Tage, nachdem ihr die Binde angelegt war, gestorden ist, hat sich dagegen heftig gewehrt und gebeten, ihr diese Strafe zu erlassen, da sie alsdann sterben müsse. Handelsnachrichten. m London, 17. Dez.(Telegr.) Die„Times“ meldet cus Konstantinopel: Die Gewährung eines Petroleumsmonopols an den russischen Unterthan Mawokordato steht bevor, dessen Plan durch die russische Botschaft lebhaft unterstützt wird. Der Unternehmer verpflichtet sich, eine Anleihe von 4 Millionen türkischen Pfund aufzubringen, wovon 1 Million an Rußland auf die Kriegsentschädigung einzuzahlen sei und 3 Millionen zur Verfügung des Schatzamts bleiben. Der Monopolinhaber wird anfänglich raffinirtes Petroleum einführen und verrflichtet sich, später eigene Raffinerien zu errichten, wo Batumer Rohöl ver arbeitet wird. CT Bremer Baumwollbörse vom 7. Dezember bis 14. Dezember. Zugeführt: 49,056 Ballen Nordamerikanische, 26,953 Ballen Nordamericanische, 42.056 Ballen. Disponirt: 14 Ballen Verschiedene, zusammen 27,122 Ballen. Vortän. am 14. Dezember: 195.279 Ballen Nordamerikanische, 237 Ballen Ostindische. 437 Ballen Verschiedene, zusammen 195,953 Ballen. Tendenz: ruhig. CI Roubaix, 15. Dez. Wochenbericht vom französischen Textilmarkt. Das außerordentlich günstige Schluß resultat der Londoner Wollauktion hat dem Wollhandel des Landes wieder mehr Lebhaftigkeit verliehen. Sowohl in inländischen wie in überseeischen Wollen fanden größere Umsätze zu sehr festen Preisen statt. Australische Provenienzen wurden höher bezahlt, und auch La Platawollen konnten bessere Preise erzielen. Kammzüge wurden entsprechend höher bezahlt, ohne daß die Umsätze sehr bedeutend gewesen wären. Das Kämmlingsgeschäft bleibt regelmäßig, sowohl was den Verkehr mit dem Inlande wie mit dem Auslande betrifft. Die Preise haben keine Veränderung erfahren. ebenso wenig für Déchéts, in welch letzteren der Absatz nach Deutschland zur Zeit sehr unbedeutend ist. Die Lohnkämmereien haben jetzt besser zu thun; in den Lohnspinnereien ist überall volle Beschäftigung vorhanden. Auch die Nachfrage nach Kammgarnen war in den letzten Tagen eine regere; die Preise haben für feinere Nummern angezogen. Die Wollenwebereien arbeiten noch immer regelmäßig, doch gehen Exportordres immerhin seltener ein. Verliner telegraphische Schluß-Kurse. Prgender 16 1. 16 111 Berl. Handelsges. 147 30 Darmstädt. Bank 15310 Deutsche Bank 18810 Disk.=Commandit 208 75 Dresdner Bank 5860 Nationalbank Oesterr. Kredit 66 60 14490 39— 329— 48 50 Boch. Gußstahl Consolidation— Dannenbaum— Dortmund. Union 55— Gelsenkirchener. 72— Harpener.. 67 75 Börsenschluß: schwach. Bank=Diskouto. 66 25 43 30 107 50 46— ivernia 152 75Laura 186 80 208— md.=Am. Packetf 108 90 158 10— 138 50 Dortm.=Grovau 140 10/150— 226 90 /Ital. Mittelmeerd 89 75 89 40 Marienburger 74 60 74 50 149 25 Oesterr. Südbahn 42— 41 25 204— Oest. Ung. Staatsb 153 25/150 25 102—Ostpreußen.. 89 75 89 50 55— Warschau=Wiener 262—261 75 171 50— 166 25/Russisch: Noten 218—s21825 Paris 2 Petersburg 4½—5 Schweiz. Plätze 4½ Wien 5 Amsterdam 2½8 Lissadon 7 Belg. Plätze 2½ London 2 Deutsche Plätze4 Ital. Plätze 5 Kopenhagen 3½ Madrid 5 * Köln, 17. Dez.(Amtliche Preisfestsetzungen der vereideten Handelsmakler.) Weizen ohne Sack die 100 Kilogramm vorräthig hiesiger Mark 15,00—15,50., fremder 15,25 bie 16,50.,— Roggen ohne Sack die 100 Kilogramm vorräthig hiesiger Mark 12,00—13,25., fremder 12,75—14,25 B. Hafer ohne Sack die 100 Kilogramm hiesiger Mark 12.00 bi 12,75., fremder 13,25—13,75 B.— Rüdöl fest; die 100 Kilogramm mit Faß in Eisenband vorräthig in Partieen von 5000 Kilogramm Mark 51,00., Mai 49,60 B. 49,50 G. * Autwerpen, 17. Dez. Petroleum fest, 18.75 Jan April. 00,00 Frs.— Weizen, Roggen, Gerste ruhig Hafer, Mais beh.— Deutscher La Plata Kammzug, ruhig,(Vertrag B) Dez..85, März.90. * Autwerpen, 17. Dez Schmalz steigend, 73,00, Jan. 73,00, Jan.=April 74,00, Mai 75,00.— Speck unv., Backe 67—70, short middles 66,00, Januar 66,00 Frs.— Terpentino! nuv., 54,00, Jan. 54.50, Jan.=April 55,50, spanisches 52,50.— Kaffee beh., Dez 91,75, März 89,00, Mai 87,25, Sept. 83,75 Fr.— Chilisalpeter ruhig, 1800, Jan.=April 18,20.— Wechsel: Deutsche Bankplätze kurz 123,50 London, kurz 25,21— Civilstand der Stadt Nachen. Geburten. 17. Dez. Joseph, S. von Mathias Rüden, Kutscher, Bendelstr 22.— Joseph, S. von Franz Dormauns, Tuch walker, Vaelserstr. 18.— Katharina, T. von Theodor Hermanns, Hausknecht, Bendelstr. 22.— Anna Josephine Kath, T. von Joseph Jennes, Anstreicher, Bendelstr 22.— Philip= pine, T. von Werner Brauers, Nadler, Rütscherstr. 1. Elisabeth Maria, T. von Hubert Mainz, Tuchweber, Adalberistraße 96.— Johanna Josephine, T. von Franz Loosen, Hausirer, Steinkaulstr. 57.— Johannes Maria, S. von Michael Kirfel, Volksschullehrer, Gerlachstr. 6.— Johanna Maria Josephine, T. von Anton Hoddiamont, Kellner, PromenadenMannebach, Bäcker, Harskampstr. 65. Heirathsankündigungen. 17. Dez, Peter Josp) Prgden, Pozscre;, mit Maria Harskampstraße 4. Heirarhen. 17. Dez. Isaak Zielinski mit Hedwig Meyerbach.— Mathias Classen mit Elisabeth Conrads. Sterbefälle. I. Des, Lahoriug Want, gecd. Merdebach, 10. Johre. Lütticherstr. 110.— Joseph Küppers, 3½., Thurmstr. 14 Kathartna Offermanns, 4½., Adalbertsteinngeg 22.— Elisg, beth Meyer, 8., Pontstr. 127.— Karl anton Wermelskirchen, 22., Garnisonlazareth.— Peter Bohnen, 74 Jahre, Kafinostr. 84.— Karl Wilhelm Beermann, 40., Scheibenstr. 16.— Adele Oebel, 10½., Gerlachstr. 22. 1 M Gaben ein:„ 24 Für Pfarrer Linus Schlumm in wolberg on 9. Zür Luratns Alesch in Berlin N Von N. N. 5.; N. N. 1 M. 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