Aachen 1895.— Nr. 842. 895.— Nr. 842. 47. Jahrgang. Mittwoch, 11 Dezember.— Erstes Blatt. Toc Gonntorel?y rcdaktionellen Theill: Ahrtzedapur Los Mattern:#74 6 Denantwortlich für den redaktionellen Theil: Chefredakteur Jos. Mattern; fur den Inseraten= und Reklametheil: Heinrich Faßbaender. lelteste Zeitung Aachens mit größter Beiträge nur an die Redation, nicht an die einzelnen Redakteure zu senden.— Telegrarmadresse: Echo, Aachsen.— Fernsprecher Nr. 62. Druck von Hermann Kaatzer.— Verlag von Kaatzers Erden in Nachen Geschaftsstelle: Bochel 36 im Hinterhause. Das Eche der Gegenwart, Zugenagen im Pob=Zeitungs=Preistmrant unter Nr. 2000, erscheim, Momags ausgenommen, #glich zweimal. Preis bei allen Postämtern des deutschen Reiches, Oesterreich=Ungarn und Luxemburg nur 4 Mark. ExtraAdonnement auf die Sonntagsnummer, eingetragen im Post=Zeitungs=Preiskurant unter Nr. 2001, vierteljährlich 75 Pfg. Ansdoe oden unit bili dit der Soeun eier Gehieihen er iue eier 16 im ganzen Regierungsbezirk Nachen die weiteste und erfolgreichste Verbreitung. Die Gedüren detrge Alle Annoncenexpeditionen des In= un d Auslandes nehmen Anzeigen für das„Echo“ entgegen. betragen 15 Pfg. pro Zeile. CPC. Reichstagsverhandlungen.“) 3. Sitzung vom 9. Dezember 1895. Eröffnung 2¼ Uhr. Am Bundesrathstische: Fürst Hohenlohe, Graf Posadowshy, Dr. v. Bötticher. Bronsart v. Schellendorf, Dr. Miquel, v. Hollmann und mehrere Kommissare. Erste Berathung des Etats. Reichsschatzamtssekretär Dr. Graf v. Posadowsky tritt zunächst der Unterstellung entgegen, daß die Finanzverwaltung den Etat für 1894/95 tendenziös veranschlagt und die Einnahmen zu niedrig bemessen habe, um daraus eine festere Stütze zur Begründung der neuen Steuern zu gewinnen. Gerade diese Unterstellung sei durchaus tendenziös und unberechtigt. Die älteren Mitglieder des Hauses würden sich erinnern, daß, seit wir einen Reichsetat haben, für die Schätzung der Einnahmen steis der dreijährige Durchschnitt maßgebend gewesen sei, und die Finanzverwaltung habe durchaus keinen Anlaß gehabt, von dieser bewährten Tradition bei der Veranschlagung der Einnahmen abzugehen. Wenn gemäß den Veranschlagungen des Reichstages ein Mehrerträgniß eingetreten, so sei zu berücksichtigen, daß auch eine wesentliche Verminderung der Ausgaben Platz gegriffen habe. Im Uebrigen seien die Schätzungen des Reichstages nur in zwei Fällen von Erfolg gewesen. Daß sich ein höherer Ueberschuß ergeben, sei in der Finanzgeschichte des Reichstages gar nichts Ungewöhnliches. Er appellire auch hier an die älteren Mitglieder des Hauses. Namentlich seit dem Finanzjahr 1879,80 seien unerwartete Ueberschüsse bis zu 25 Millionen wiederholt eingetreten. Ja, es seien den Bundesstaaten wiederholt Mehrüberweisungen gegenüber der Etatsveranschlagung bis zu 80½ Millionen zu Theil geworden, während umgekehrt auch Ausfälle gegenüber dem Etat bis zu 14 Millionen bei den Ueberweisungen eingetreten wären. Daraus folge zweierlei: einmal, daß man in der Veranschlagung der Einnahmen außerordentlich vorsichtig sein müsse, wenn man keine Fehlbeträge haben wolle, und zweitens, daß frühere Rechnungsjahre viel größere Schwankungen gehabt hätten, wie wir sie 1894/95 zu verzeichnen haben. In der öffentlichen Diskussion sei auch verschwiegen worden, daß die Mehrerträge der erhöhten Stempelsteuer im Etatsvoranschlag noch nicht berücksichtigt gewesen wären, weil über diese Erhöhungen der Reichstag erst am 19. April 189: abgestimmt habe. Es habe sich dabei auch um einen ganz unerwarteten Ueberschuß gehandelt. Man habe weiter gesagt, daß er bei der Schätzung der Einnahmeergebnisse des Finanzjahres 1894/95 die Einnahmen der Post= und Telegraphenverwaltung zu niedrig veranschlagt habe. Allerdings habe die Reichspostverwaltung 1½ Millionen über den Etat an Reingewinn ergeben, so daß der Reinüberschuß 21½ Millionen betragen habe. Aber davon seien die Zinsen der Anleihe abzuziehen, die zu Gunsten der Reichspostverwaltung aufgenommen worden sei. Wenn weiter gesagt sei, daß die Finanzverwaltung bei der Beurtheilung der Finanzlage der aufsteigenden Bewegung im Erwerbsleben nicht genügende Rechnung getragen habe, so müsse man doch die Schwierigkeiten berücksichtigen, mit welchen die Schätzung eines Etats, der in Einnahme und Ausgabe mit 2½ Milliarden balancire, verbunden sei. Die Schätzung differire nur um 3 Millionen gegen die wirklichen Ergebnisse. Es sei geradezu ein Zufall, daß die Differenz eine so geringe sei. Von einer tendenziösen ungünstigen Schätzung könne absolut nicht die Rede sein. Als der letzte Reichstag die Spannung von 33 auf 10 Millionen zurechtgeschnitten habe, habe die Finanzverwaltung sofort Steuerhöhungen auf diesen Betrag ermäßigt. Was die Rechnung des laufenden Jahres anlange, so werde man im auswärtigen Amt wegen der Ansprüche der Kolonieen wiederum mit erheblichen Mehrausgaben zu rechnen haben, und zwar für Ostafrika in Höhe von 670,000., für Südafrika in Höhe von 1½ Millionen M. und für Kamerun in Höhe von rund 900.000 Mark. Im Reichsamt des Innern werde mit Rücksicht auf die erhöhten Reichszuschüsse für die Invaliditätsund Altersversicherung mit einer Mehrausgabe von ½ Million Mark gerechnet. Die Marineverwaltung rechne auf eine Mehrausgabe von ½ Million., das Reichsheer dagegen auf eine Minderausgabe von 2 Millonen. Ueberschritten seien hier die Mittel für Beschaffung von Tuchen, für Manöverkosten, für den Ankauf von Remonten und die Tagegelder für Dienstreisen, dagegen ergebe sich eine Minderausgabe von 1½ Millionen für die Beschaffung von Naturalien. Was unn die voraussichtlichen Einnahmen für die eigene Rechnung des Reiches betreffe, so rechne die Finanzverwaltung bei der Zuckersteuer auf eine Mehreinnahme von 1½ Mill.; aus der Brennsteuer, aus den dem Reiche verbleibenden Stempeleinnahmen und aus verschiedenen Einnahmen sei auf eine Mehreinnahme von 3¼ Millionen und aus der Post= und Telegraphenverwaltung auf eine solche von 7 Millionen zu rechnen; auch die Kanalgebüren zeigten fortdauernd eine steigende Tendenz. Mindereinnahmen seien zu erwarten bei der Maischbottich= und Brammaterialstener in Höhe von 2½ Mill. Somit ergebe sich *) Nachdruck, auch theilweiser. untersagt. eunstich uer Aicheunche e e und Mehreinnahmen in Höhe von 11¼ Mill. Aus den Zöllen sei ein Mehrertrag von 25½ Mill. zu erwarten,(Hört! hört! links), und die Börsensteuer lasse, wenn nicht unerwartete Störungen einträten, eine Mehreinnahme von 8 Millionen erwarten. Rechne man hiervon die bei der Branntweinverbrauchsabgabe zu erwartenden Mindereinnahuen in Höhe von etwa 3½ Millionen ab, so würden die Bundesstaaten für das laufende Rechnungsjahr auf außeretatsmäßige Mehrüberweisungen von 30 Millionen rechnen können(Hört, hört! links) und wenn die Spannung für das laufende Rechnungsjahr sich auf 10½ Millionen belaufe, so würden die Bundesstaaten vom Reiche noch einen Baarzuschuß von 20 Millionen erhalten. (Hört, hört! links.) Die Einnahmen aus den Zöllen habe er (Redner) allerdings auf 18½ Millionen niedriger veranschlagt, als sie sich für 1895/96 thatsächlich herausgestellt hätten; unmöglich aber könne man bei dem überwiegenden Einfluß der Getreidezölle auf die Zolleinnahmen nach den günstigen Konjunkturen eines Jahres die Zolleinnahmen eines zukünftigen Jahres veranschlagen, und so sei der in der Presse erhobene Vorwurf, die Einnahmen aus den Zöllen seien für das Etatsjahr 1896/97 zu niedrig veranschlagt, vollkommen unbegründet. Was den Einfluß der Handelsverträge auf die Zosleinnahmen betreffe, so sei der Ausfall, rein arithmetisch gerechnet, allerdings ein ganz geringer, aber nur deshalb, weil der Ausfall durch die Mehreinnahmen für Kassee. Thee, Cacao und Petroleum ausgeglichen worden sei. Im Uebrigen sei es wohl politisch unklug, die Einnahmen über den Ertrag hinaus zu erhöhen, den man mit einiger Sicherheit erwarten könne; ein solches Bestreben sei verständlich gewesen zu der Zeit, als neue Steu rn in Sicht gewesen seien; jetzt aber könne man doch nicht mehr sagen, daß die„schwarze Sorge“ hinter den Tabakfabrikanten, Bierbrauern und Weinbauern stehe. Aus Sorge vor neuen Steuern brauche man also die Einnahmen nicht höher zu veranschlagen, und man solle vielmehr den Rath befolgen, den ein Mitglied des Centrums in der Kommission gegeben hobe, man müsse bei einem so großen Etat im Interesse der Finanzverwaltung sich doch eine gewisse Reserve vorbehalten. Nachdem Redner sich nochmals gegen die Unterstellung verwahrt hat, in seiner Etatsrede im Februar d. I. absichtliche Schwarzmalerei getrieben zu haben, erklärt er schließlich in Betreff der Steuerreform, daß, wenn dieselbe in der vorgeschlagenen Weise durchgeführt worden wäre, das Reich jetzt über einen Sicherheitssonds von 57½ Millionen verfügen würde. Die verbündeten Regierungen, fährt Redner fort, sind auch heute noch der Ansicht, daß die staatspolitischen und die finanzpolitischen Gründe, die sie zur Vorlage der Finanzreform veranlaßt haben, richtig sind, und halten an dem Gedanken der Finanzreform fest, wenn sie auch in dieser Session darauf verzichtet haben, Gesetzentwürfe vorzulegen. (Beifall rechts.) Zum Schluß bitte ich Sie, sich überzeugt zu halten, daß die verbündeten Regierungen den ernsten Willen gehabt haben, den Etat zuzuschneiden nach Maßgabe der vorhandenen Steuerkraft, und daß sie bemüht gewesen sind, den Steuerzahlern und insbesondere den Einzelstaaten nicht wesentlich höhere Opfer aufzuerlegen wie im Vorjahre, und daß sie den geschäftlichen Verhältnissen Rechnung getragen haben. Ich bitte Sie, von diesem Gesichtspunkte aus den Etatsentwurf einer wohlw ollenden Prüfung zu unterziehen.(Beifall.) Abg. Fritzen(Düsseldorf, Centr.) bestätigt dem Vorredner, daß der Erat allerdings knapp und mit Rücksichtnahme auf die Steuerkraft des Reiches aufgestellt sei Dagegen müsse er bestreiten, daß das Centrum der Finanzverwaltung insinuirt habe, sie habe durch zu niedrige Aufstellung der Einnnahmen in den früheren Etats für die Finanzreform Propaganda machen wollen. Zugeben müsse er, daß bei der Veranschlagung der Einahmen mit größter Vorsicht verfahren werden müsse, namentlich bei den Stempelabgaben, die der Fluktuation des Verkehrs unterworfen seien. Wenn der Reichstag in der letzten Session die mit 33 Millionen veranschlagte Spannung auf 10 Millionen ermäßigt habe, so habe der Erfolg bewiesen, daß er dabei vollständig im Rechte gewesen; es brauche deßhalb auch der Schatzsekretär nicht so empfindlich zu sein. Im Allgemeinen diete der Etat gegenüber den früheren ein erfreuliches Bild, namentlich was die Ausgaben betreffe, welche durch Anleihen zu decken wären. Diesmal betrage diese Ausgabe nur rund 28 Millionen, in welchen allein 10 Millionen für produktive Anlagen (Mititäreisenbahn 2e) steckten. Auch das Verhältniß der Matrikularbeiträge zu den Ueberweisungen sei dies Mal ein besseres. Erstere seien mit 413 Mill., Letztere mit 387 Mill. veranschlagt, sodaß nach Abzug der Aversen eine reine Sparung von etwa 12—13 Mill. übrig bleibe. Dieses Verhältniß sei ein viel günstigeres wie im laufenden Etat. Er schöpfe daraus die Hoffnung, daß sich auch diesmal wie im Vorjahre die Spannung theilweise beseitigen lassen werde. Eine Vermehrung der Einnahme werde sich vielleicht bei den Zöllen ermöglichen lassen. Der Zuschuß des Reiches für die Invaliditäts= und Altersversicherung betrage diesmal rund 2½ Mill. Da diese Summe auf gesetzlicher Verpflichtung beruhe, könne er sie nicht anfechten, aber er möchte die Gelegenheit benutzen, um eine recht baldige esen ut e ce der sozialpolitischen Gesetzgebung vielfach lau gegenüberstehe, so trage daran dieses unsympathische Gesetz einen großen Theil der Schuld. Für das neue Kanalamt seien rund 2½ Mill ausgeworsen, während die Einnahmen aus dem Nordostseekanal auf nur.271,000 M. veranschlagt wären. Man habe früher geglaubt, daß die Verwaltung billiger geführt werden könne, und daß man auch auf eine Verzinsung des Kapitals hoffen dürfe. Hier habe man sich leider getäuscht, aber bei diesem großen Werke ständen finanzielle Erwägungen erst in zweiter Linie, und deßhalb wolle er diesen Anlaß nur benutzen, um nicht bloß dem Norddeutschen Lloyd für die angenehme Fahrt gelegentlich der Kieler Kanalfeier, sondern auch den Städten Hamburg und Bremen den Dank auszusprechen für die freundliche Aufnahme, welche der Reichstag dort gefunden.(Lebhafter Beifall.) Zeit sei es, daß endlich einmal an eine cruste Tilgung der immer beträchtlicher anwachsenden Reichsschulden gegangen werde. Vielleicht würde es sich empfehlen, daß vaan, im Falle die Ueberweisungen an die Einzelstaaten die Matrikularumlagen überstiegen, einen Theil der Ueberweisungen zur Schuldentilgung verwende. Hätte man die Vermehrung der Reichsschulden schon bei Schaffung der Franckensteinschen Klausel im Jahre 1879 voraussehen können, so würde jedenfalls in derselben eine die Schuldentilgung betreffende Bestimmung aufgenommen worden sein. Jedenfalls entspreche der von ihm angeregte Gedanke ganz dem Geiste der Franckensteinschen Klausel. Der Redner bittet sodann den anwesenden Staatssekretär des Auswärtigen um Aufschluß, wie es mit unseren derzeitigen handelspolitischen Beziehungen zu den vereinigten Staaten stehe. Die letzte Boischaft des Präsidenten Cleveland habe vielfach Besorgnisse hervorgerufen. Was den Militäretat betreffe, so werde vielleicht der Herr Kriegsminister entweder in der Kommission oder beim Militäretat eine Erklärung über die vierten Bataillone geben, ebenso über die Militärstrasprozeßordnung, an welcher ja sogar der preußische Minister des Innern den Nachrichten in der Presse zufolge gescheitert sein solle, Auskunft geben. Nachseinen Erfahrungen sei zwar das jetzige geheime Militärstrafverfahren besser als sein Ruf, aber die Verhandlungen hinter verschlossenen Thüren führten zu Verdächtigungen aller Art, so daß die Militärverwaltung im eigenen Interesse selbst für die Oeffentlichkeit eintreten sollte, soweit es natürlich mit der militärischen Disziplin vereinbar sei. Es sei ein unhaltbarer Zustand, wenn 500,000 Männern die Oeffentlichkeit des Gerichtsverfahrens entzogen werde, zumal in dem zweitgrößten Bundesstaate Bayern das öffentliche Verfahren bestehe. Auf die Sonntagsheiligung bei der Militärverwaltung wolle er nicht eingehen, um nicht in das Ressort seines Freundes Lingens einzugreisen.(Heiterkeit.) Was die Marineverwaltung angehe, so sei der frühere Standpunkt, daß sie im Wesentlichen zur Vertheidigung der heimischen Ufer bestimmt sei, jetzt nicht mehr haltbar, nachdem wir unsere Kolonieen zu schützen hätten und auch sonst unsere überseeischen Interessen energischer auf dem Weltmarkte wahren müßten. Wenn auch der Eiat der Schutzgebiere in der Kommission einige Abstriche erfahren könne. so werde das deutsche Reich auf Stärkung seiner Seemacht doch bedacht sein müssen, namentlich auch im Inieresse der Misionen. Auf keinen Fall dürften wir aber Landstriche wieder preisgeben, in denen so viele tapfere Soldaten und Missionäre ihr Blut vergossen hätten. Es müsse jetzt die Marine auch deßhalb mit anderen Augen angesehen werden, nachdem das deutsche Reich seit einiger Zeit den Schutz der katholischen Missionen auch in China übernommen habe. Früher habe Frankreich diesen Schutz übernommen, was dem patriotischen Empfinden der deutschen Katholiken nicht angenehm gewesen sei. Dieselben hätten es deßhalb mit Freuden begrüßt, daß dieser Schutz auf das deutsche Reich übergegangen sei. Um aber diesen Schutz entsprechend durchführen zu können, müßten auch dafür die nöthigen Mittel bewilligt werden. Es gehe nicht an, daß bloß ein kleines Kanonenboot dort stationirt werde. Man müsse im Gegentheil für ausreichende Schiffe sorgen, denn es wäre beschämend, wenn das deutsche Reich nicht den Schutz gewähren könne, den Frankreich gewährt habe. Es komme noch hinzu der Erwerb von wichtigen großen Konzessionen in China. Er wolle dieses Vorgehen der Regierung nicht bemängeln, glaube aber zu großer Vorsicht ermahnen zu sollen. Durch die Erwerbung dieser Konzessionen seien wir mit einem Schlage mitten auf den Schauplatz gestellt, wo die Großmächte leicht zusammenftoßen könnten. Es werde der größten Vorsicht des auswärtigen Amts und unserer diplomatischen und Marinevertreter bedürfen, um uns vor unabsehbaren Verwickelungen zu schützen. Wir hätten außerdem allen Anlaß, uns vor einer Zersplitterung unserer Krüste zu hüten, müßten uns vielmehr konzentriren. Wir hätten in Europa drei große wassenstarrende Nachbarn, von denen der eine durch seinen Reichthum, der andere durch seine Seelenzahl und der dritte durch seine sichere Lage uns überlegen sei. Die Möglichkeit sei keineswegs ausgeschlossen, daß wir mit unseren Nachbarn in Europa noch einmal um unsere Existenz ringen müßten. Gerade jetzt, wo wir mit Begeisterung die Kriegserfolg vor 25 Jahren gefeiert hätten, müßien wir unsere e ich uch olten bantele Kraft, daß wir einem ewaigen neuen Sturm gewachsen seien. (Lebhafter Beifall.) Staatssekretär Frhr. v. Marschall erklärt, daß bezüglich der Behandlung des deutschen Zuckers in den vereinigten Staaten die Sachlage heute noch unverändert fortdauere wie im vorigen Jahre.(Hört, hört!) Von der amerikanischen Gesetzesbestimmung wegen differentieller Behandlung des Zuckers sei auch Deutschland betrossen worden. Die Regierung habe dagegen Widerspruch erhoben unter Berufung auf unser vertragsmäßiges Meistbegünstigungsrecht. Der Präsident der vereinigten Staaten habe in voller Loyalität Alles gethan, um unserer Beschwerde Geltung zu verschaffen. Sein Versuch, die Bestimmung wieder aufzuheben, sei aber gescheitert. Es habe daher überraschen müssen, daß der Präsident in seiner jüngsten Botschaft gegen Deutschland den Vorwurf erhebe, daß wir amerikanische Nahrungsmittel einer differentiellen Behandlung unterzogen hätten und amerikanische Versicherungsgesellschaften veratorisch behandelten. Diese Behauptung entbehre der Begründung. Die Einfuhr von amerikanischem Vieh und Fleisch sei verboten worden, nachdem sich in einem Transport Symptome des Texasfiebers gezeigt hätten. Die gleiche Maßregel sei gegen alle Staaten verfügt, von denen Einschleppung von Seuchen zu befürchten sei, die Maßregel trage also keinen feindseligen Charakter gegen die vereinigten Staaten, sondern entspringe der Pflicht, für die Erhaltung des deutschen Viehstandes zu sorgen. Diese Verpflichtung könne die Regierung nicht irgendwelchen handelspolitischen Interessen anderer Länder opfern.(Lebhafter Beifall rechts. Die Versicherungsgesellschaften angehend, so seien in Preußen dieselben Bestimmungen betreffs der Rechnungslegung für inländische wie für ausländische Gesellschaften getroffen worden. Da die amerikanischen sich dem nicht fügen wollten, sei ihnen die Konzession entzogen worden. Es bleibe ihnen anheimgestellt, sich den Bestimmungen zu unterwerfen; ob dieselben berechtigt seien oder nicht, bestimme lediglich die preußische Regierung; einem fremden Staate stehe darüber kein Urtheil zu.(Lebhafter Beifall rechts) Die deutsche Regierung habe allezeit ihre vertragsmäßigen Verpflichtungen gegenüber den vereinigten Staaten getreu und loyal erfüllt, trotz heftiger Angriffe von landwirthschaftlicher Seite, sie werde das auch in Zukunft thun, lasse sich aber auch durch Repressalien nicht einschüchtern.(Lebhafter Beifall.) Sie sei allezeit bereit, alle politischen Fragen in dem Geiste zu behandeln, wie er den weitverzweigten Verkehrsbeziehungen zweier großer befreundeter Nationen entspreche, erwarte aber auch von anderer Seite Entgegenkommen. Man möge das Vertrauen haben, daß sie bei der weiteren Verhandlung mit der Festigkeit, die unserem Recht und unserer Pflicht entspreche, die Ruhe und Mäßigung verbinden werde, auf welche unsere betheiligten Interessen wohlbegründeten Anspruch haben.(Lebhafter Beifall, rechts.) Abg. v. Kardorff(Rp.) glaubt, die Forderungen der Marine sollen bei der gegenwärtigen Weltlage die letzten sein, an denen man Abstriche versuchen sollte.(Beifall rechts.) Die jetzige wirthschaftliche Lage ähnele der von 1879, als man nach dem schädlichen Experimente des Freihandels zum Schutzollsystem übergegangen sei. Damals sei man unter Mithülfe des Centrums zum Schutzoll übergegangen und habe das Sozialistengesetz erlassen. Der konfessionelle Friede ist jetzt wieder hergestellt; um so mehr sollten Alle bedenken, daß man darauf angewiesen sei, sich zu vertragen, und sich möglichstes Entgegenkommen zeigen. Man schäßze die Kraft der Sozialdemokratie viel zu gering; sie sei die einzige Partei, die über große Agitation verfüge. Die Lage sei ähnlich wie vor der sranzösischen Revolution. Die gebildeten Stände fingen an, mit dem Feuer zu spielen. Man könne nur wünschen, daß es der gegenwärtigen Regierung ebenso gelingen möge, Ruhe und Ordnung und Wohlhabenheit wiederherzustellen, wie es dem gewaltigen Staatsmann Fürst Bismarck gelungen sei.(Lebhafter Beifall rechts.) Dazu gehöre aber, daß diejenigen, die aufeinander angewiesen seien, sich nicht befehdeten, und vor Allem, daß die verschiedenen Stellen im Ministerium sich nicht bekämpften. Eine einheitliche, entschlossene Regierung könne noch heute Deutschland vorwärts bringen. Eine Regierung, die schwankend und unschlüssig sei, deren Mitglieder nicht eine gemeinsame Aktion betrieben, werde dazu nicht fähig sein.(Beifall rechts.)— Morgen 1 Uhr: Forisetzung der Etatsberathung. Schluß 4¾ Uhr. Parlamentarisches. * Berlin, 9. Dez. Der Reichstagsvorstand beschloß zur Feier der Kaiserproklamation die Mitglieder des Hauses am Abend des 18. Januar zu einem Festmahl im Reichstagsgebäude zu vereinigen. Der Vorstand der Centrumsfraktion hat den Abg. Radwainski(Pleß=Rybnik) auf sein Gesuch in die Fraktion aufgenommen. Pnldon ei che ece eri che. 12 Sursum corda. Volksroman aus der Gegenwart von Max Benno. (Fortsetzung.) Theodor las die drei Strophen. Seine Augen wurden feucht.„Bravo," flüsterte er,„dieser Text entspricht ganz meiner Idee und drückt in wenigen Worten die Gefuhle aus, welche letzthin durch Deine Predigt in mir geweckt worden sind.“ Er setzte sich aus Pianino und spielte. Mit unverkennbarem Interesse hörte Bernhard ihm zu. Die Melodie paßte in der That so gut zu dem Texte, daß auch der junge Geistliche Etwas von der Begeisterung des Künstlers empfand. Dieser erhob sich. Mit leuchtenden Augen schloß er den Freund an die Brust. Die überwallenden Gefühle drängten ihm, dem Bruder Marthas, gegenüber unwillkürlich das gleiche Geständniß auf die Lippen, welches er soeben vor dem alten Meister abgelegt hatte. Bernhard richtete seine klaren Augen mit freundlichem Ernste auf ihn.„Zebula hat Recht,“ sagte er,„nicht nur vom künstlerischen Standpunkte aus, sondern auch von einem anderen, der von ihm nicht berührt worden ist. Die sogenannten früh angesponnenen Verhältnisse führen selten zum Ziel. Nach meiner Ansicht werden ein paar Leutchen, die sich aufrichtig im Stillen gern haben, einander die Treue bewahren, ohne daß man sich durch Verpflichtungen bindet, und sich zum ehelichen Glück finden, wenn die Vorsehung sie für einander bestimmt hat. Ist das nicht der Fall, dann sind ohnehin menschliche Pläne und Vereinbarungen umsonst. Noch ein weiterer Umstand ist maßgebend für Dich. Du weißt, in welche Unruhe und Aufregung der Vater durch das fortwährende Drängen wegen der Zukunft Marthas versetzt ist. Die Erfüllung Deines Wunsches riese voraussichtlich noch eine Steigerung dieser Gemüthsbewegungen hervor, denn daß der Vater zuerst in Kenntniß gesetzt werden müßte, versteht sich von selbst. Ich freue mich deßhalb über Deine Unterredung und gebe Dir die Versicherung, daß der Lohn für dieselbe nicht ausbleiben wird, wenn Du ihn vielleicht auch in einer ganz anderen Weise, als Du jetzt vielleicht hoffst und wünschest, erhälst. Sursum corda! Vergiß dieses Losungswort nicht! Werde ein Künstler, ein Künstler im wahren und vollen Sinne des Wortes, der, mit dem Abglanz der göttlichen Vollkommenheit ausgerüstet, die nach dem Ebenbilde des Höchsten erschaffenen Wesen auf den hehren Schwingen des Liedes ihrem großen Ziele entgegenführt, dem der Allmächtige die Gnade verleihen wird, dadurch ein Vermittler zwischen Himmel und Erde zu sein! Sollte der liebe Gott es aber so fügen, daß Du mit meiner Schwester zur Schließung des heiligen Bundes fürs Leben am Altare erscheinst, dann wird es mir zur freudigen Genugthuung gereichen, Euere Hände ineinander zu legen und den Segen des Himmels auf Euch herabzuflehen für Freud und Leid.“ Theodor war mächtig ergriffen. Thränen brachen aus seinen Augen hervor. Er sank vor dem priesterlichen Freunde auf die Knie nieder.„O segne mich auch jetzt schon Bernhard,“ bat er,„segne mich! Dein Gebet bringt mir Glück!“ Der junge Priester legte ihm die Hand aufs Haupt. „Gott möge Dich in seinem Schutze behalten,“ sagte er feierlich,„und mit Dir sein alle Zeit. Sei ihm aber auch dankbar dafür! Bleibe ihm und Dir selber getreu. Laß Dich nicht durch den schlimmen Zeitgeist bethören, welcher der falschen Freiheit zuführt, der auf dieser Erde schon trotz allen Geflimmers nur ein Scheinglück zu geben vermag, seine Jünger aber des ewigen Heiles beraubt. Bursum cordo! Dieses Losungswort immer vor Augen, fehlt Dir der Segen des Allmächtigen nicht!“ Einige Minuten später betrat Zebula das Gemach. Auch er war über den gelungenen Text ganz entzückt. Das Liedchen wurde wiederholt von ihm durchgespielt und, ohne daß er irgend eine Aenderung vornahm, für vorzüglich erklärt. Martha oder der Müller heimkamen, brachen Theodor und Zebula auf, nachdem vorher noch von den Beiden dem Vorschlag Bernhards, die Abschiedsfeier in der Mühle zu halten, mit freudigem Danke zugestimmt worden war. Schnell kam der hierfür auberaumte Abend heran. Zebula hatte die Komposition:„Sursum corda“ mit Martha eingeübt, welche eine wahre Begeisterung für das schöne Liedchen empfand. Zu dem kleinen Feste waren der Vater des Scheidenden, der Schneidermeister Gerum, sowie Mutter Anna geladen, Hollupp und der Amerikaner mit Adelen, der Lehrer Alois Fröhlich, und einige weitere Freuude. Emilie Waldraff kam nicht. Ihr Vater habe es ausdrücklich verboten, ließ sie Martha sagen, da er erfahren habe, daß Alois unter den Theilnehmenden sei. Die Gäste erschienen in dem durch die Tochter des Hauses hübsch geschmückten Raume und setzten sich um den runden Tisch, der mit Erfrischungen aller Art reich bedeckt war. Man unterhielt sich Anfangs über Dieses und Jenes. Die Stimmung hob sich jedoch allmählich und bekam durch musikalische Vorträge einen noch höheren Schwung. Auch Adele setzte sich ans Klavier und sang ein Lied. Ihre Stimme konnte sich mit derjenigen Marthas bei Weitem nicht messen, aber dennoch bezeugte der Müller ein Wohlgefallen über ihren Vortrag, der mit seiner bisherigen Abneigung gegen gesangliche Leistungen in eigenthümlichem Gegensatze stand. Diese ungewohnte Thatsache entging den Anwesenden nicht. Sie rief auch allerlei Empfindungen hervor, denen aber Niemand lauten Ausdruck verlieh. Das Mienenspiel allein aber gab keinen genügenden Anhaltspunkt für das, was sich bei der überraschenden Wahrnehmung im Innern des Einzelnen vollzog. Wieder hatte Zebula sich an das Piano gesetzt. Theodor griff nach der Geige und Martha stellte sich, ein Notenblatt in der Hand haltend, im Hintergrund auf. Einige weichen Akkorde leiteten den Vortrag ein, dann erklang von der prächtigen Altstimme des Mädchens wie mit einem geheimnißvollen Zauber umwoben das Lied: Auf das Herz zum Himmelsfrieden, Weg vom eitlen Erdentand; Was gesucht umsonst hienieden, Schenkt das wahre Vaterland. Sursum corde! Trost im Leiden, Mahnung an das Paradies, An ihn, der den Seinen Freude, Ew'ge Seligkeit verhieß. Sursum corda! laßt uns singen Jetzt im Leben, einst beim Tod, Dann wird sich die Seele schwingen Himmelan zum lieben Gott. Der Vortrag hatte auf die Zuhörer eine mächtige Wirkung geübt. Es erfolgte ein stürmischer Applaus. Der Mutter des Komponisten, einer einfach bürgerlichen Matrone mit mildfreundlichen Zügen, standen die Thränen in den Augen, auf dem intelligenten Gesicht des Lehrers Fröhlich lag der Ausdruck einer herzlichen Freude, und sogar Steinbach nickte lebhaften Beifall und schüttelte, als ihm der Amerikaner bewundernde Worte über die herrliche Stimme seiner Tochter ins Ohr flüsterte, nicht wie gewöhnlich bei ähnlichen Lobeserhebungen den Kopf. Adele hielt die Freundin an ihrer Seite und überhäufte sie mit Zärtlichkeiten und Gratulationen, daß dem Mädchen vor Aufregung das Blut ins Gesicht stieg. Alois hielt eine aus aufrichtig liebendem Herzen kommende Ansprache an den scheidenden Freund, die so tiefen Eindruck auf die Anwesenden machte, daß keiner derselben den wiederholten verstohlenen Blickwechsel zwischen Hollupp und Goldberg beobachtete, dessen unverkennbare Ironie in auffallendem Gegensatze zu den von dem Redner ausgesprochenen Empfindungen und Hoffnungen stand. Sursum corde mußte noch einmal vorgetragen werden. Ihm folgten„Still ruht der See“ und einige andere Piecen. Mittlerweile wurde es spät, und der alte Gerum mahnte zum Aufbruch.(Fortsetzung folgt.) Reich. Berlin, 9. Dezember. (+) Das Präsidium des Reichstages wurde heute Abend um 6 Uhr vom Kaiser in Audienz empfangen. Der Kaiser unterhielt sich sehr huldvoll mit den Herren und äußerte u. A. den dringenden Wunsch, daß das bürgerliche Gesetzbuch in dieser Session zu Stande kommen möge. Er theilte mit, daß er beabsichtige, zum 18. Januar die Herren vom Reichstage zu einer Festfeier im Schlosse einzuladen, und auf zahlreiche Betheiligung hoffe. () Der erste Tag der Etatsdebatte im Reichstage verlief sehr ruhig. Das Haus wies die erwartete schwache Besetzung auf, während am Bundesrathstische ein starkes Kontingent von Ministern, Staatssekretären, Bundesbevollmächtigten und Kommissarien vertreten war. Auch der Reichskanzler wohnte der Sitzung bei, meist hinter seinem Stuhle stehend und das Haupt auf die Brust gesenkt. Die Anträge wegen Einstellung zahlreicher Strafverfahren gegen sozialdemokratische und antisemitische Abgeordnete gingen ohne Unfall durch. Nicht einmal Liebknechts Majestätsbeleidigungsprozeß wurde eines Wortes gewürdigt. Die Etatsdebatte leitete in üblicher Weise der Staatssekretär Graf v. Posadowsky mit einer zahlengespickten Rede ein, in welcher er nachzuweisen suchte, daß bei den früheren Etatsaufstellungen nicht tendenziös, der neuen Steuern wegen, verfahren worden sei, und daß man immer bei Veranschlagung der Einnahmen vorsichtig sein müsse. Schließlich versicherte er natürlich, die Regierungen hielten an dem Gedanken der Finanzreform fest. Leugnen konnte er aber nicht, daß der laufende Etat sich um 31 Mill. gegen den Voranschlag besser stellen wird und daß die Einzelstaaten 20 Mill. aus dem Ueberschuß zu erwarten haben. Der Reichstag steht also vollständig gerechtfertigt da, so leid es dem Staatssekretär auch sein mag. Aus dem Hause sprach zunächst der Centrumsabgeordnete Fritzen(Düsseldorf), der von der Krankheit, die ihn die vorige Session meist von der Theilnahme an den Verhandlungen fernhielt, wieder hergestellt ist. Er sprach mit gründlicher Sachkenntniß über den Etat im Ganzen wie über Einzelheiten desselben. Besonders eingehend äußerte er sich über den Marineetat und die Bedeutung unserer Marine, sowie im Anschluß daran über unsere Kolonien und die Missionen, besonders über die in China. Vom Staatssekretär des Auswärtigen wünschte er Auskunft über unsere handelspolitischen Beziehungen zu den vereinigten Staaten, vom Kriegsminister über die Erfahrungen mit den vierten Bataillonen und über die Reform der Militärstrasprozeßordnung. Staatssekretär Frhr. v. Marschall ertheilte die Auskunft bereitwilligst sofort; offenbar war ihm die Gelegenheit willkommen, die jüngsten Angriffe des Präsidenten Cleveland zurückzuweisen und das Verhalten Deutschlands in der Angelegenheit des Verbots der Viehund Fleischeinfuhr, sowie Preußens in Sachen der Versicherungsgesellschaften zu rechtfertigen. Seine Ausführungen, die bekunden, daß die Regierung entschlossen ist, mit Energie, Loyalität und Mäßigung zu handeln, fanden vielen Beifall, namentlich auch auf der Rechten. Der Kriegsminister antwortete heute nicht. Dann sprach noch der Abg. v. Kardorff, der vor Allem die Parteien zum Frieden unter einander und die Regierung zur Energie und Eintracht aufforderte, damit scharf gegen die Sozialdemokratie vorgegangen werden könne. Er erlaubte sich auch allerlei Bemerkungen über die Köllerkrisis und die Streitigkeiten unter den Ministern. Fürst Hohenlohe warf ärgerlich seine Papiere in die Mappe, antwortete aber nicht. Morgen wird die Berathung fortgesetzt. * Sir Frank Lascelles, der neue englische Botschafter, ist gestern aus London zur Uebernahme seiner Dienstgeschäfte hier eingetroffen und hat heute Vormittag dem Reichskanzler Fürsten Hohenlohe und dem Staatssekretär des Auswärtigen Frhrn. v. Marschall seinen Besuch gemacht. * Die Kommission für die zweite Lesung des bürgerlichen Gesetzbuches hat heute Nachmittag die zweite Lesung des Einführungsgesetzes vollendet. Es handelt sichjetzt nur noch um die noch ausstehende redaktionelle Durchsicht des festgestellten Entwurfs. * Arbeiterschutzbestimmungen für das Bäckereigewerbe sind nach Vorschlägen des Ministers v. Berlepsch ausgearbeitet worden. Der Entwurf dieser Bestimmungen hat jetzt die Zustimmung des Kaisers erhalten. * Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens= und Futtermittel im Monat November betrugen im Durchschnitt für das Königreich Preußen: 1000 Kilogramm Weizen 141 M.(Oktober 137), Roggen 120(118), Gerste 126(125), Hafer 118(118), Kocherbsen 197(201), Speisebohnen 275(276), Linsen 378 (367), Eßkartoffeln 40,5(40,4), Richtstroh 39,3(38.), Heu 46(45,3), Rindfleisch im Großhandel 1067(1086); 1 Kilogramm Eßbutter 2,26 Mark(2,27); 1 Schock Eier 4,07(3,71). Belgien. * Brüssel, 10. Dez. Der Kriegsminister wird noch vor Jahresschluß einen Gesetzentwurf zur Einführung des persönlichen Heeresdienstes einbringen. Frankreich. * Paris, 9. Dez. Dem„Temps“ wird aus Konstantinopel gemeldet, daß sich eine lebhafte Bewegung unter den Drusen des Libanon zeige. * Toulon, 9. Dez. Admiral Gervais und sein Generalstabschef sind hierher zurückgekehrt. Der Admiral begab sich sofort an Bord seines Admiralsschiffes„Formidable“ und hat das Kommando wieder übernommen. Das Geschwader wird in den nächsten Tagen nach dem Golf von Jouan abgehen. Italien. * Rom, 9. Dez. Die Italiener haben in Tigre eine blutige Niederlage erlitten. Von 1500 Italinern, darunter 16 Offiziere, sind nur 300 Soldaten und 3 Offiziere übrig geblieben, alle Anderen sind getödtet worden. Man befürchtet, daß die siegreiche Armee von Schoa und Ambalagi die fruchtbaren Gebiete verwüste, so daß der Feldzug von Neuem beginnen müsse. Der Kriegsminister beschwichtigt jedoch diese Befürchtungen, General Baratieri werde den Feldzug mit verstärkten Truppen gegen den König von Schoa unternehmen und nicht eher Ruhe haben, bis eine volle Unterwerfung stattgefunden. Nach heutigen Kammersitzung begaben sich die Minister zu Crispi, um über die neuen Verstärkungen für Afrika Beschluß zu fassen. Man nimmt an, daß die Minister in dieser Frage einig sind und daß die Verstärkungen schon in wenigen Tagen von Neapel abgehen werden. Spanien. Madrid, 9. Dez. Beim Beginn der heutigen Protestkundgebung gegen den Gemeinderath schlossen die Kaufleute ihre Läden. Eine unabsehbare Menschenmenge strömte auf dem Sammelplatze zusammen. Die Gensdarmerie war sehr zahlreich aufgeboten. Die Kundgebung ging um 4 Uhr 50 Min. zu Ende; die Zahl der Theilnehmer läßt sich kaum abschätzen. Während der Kundgebung fand ein Ministerrath statt. Großbritannien. * L o n d o n, 9. D e z. U e b e r e i n s t i m m e n d w i r d v o n mehreren Blättern gemeldet, daß die Botschafter dem Sultan einen Termin bestimmt haben, bis zu dem er die Forderung der zweiten Stationsschifse zu bewilligen habe. Die„Daily News“ schreibt das lange Hinausschieben dieser Frage gewissen Zögerungen Rußlands zu; doch werde auf die Vorstellungen, die Melidoff im Namen des Zaren gestern gemacht habe, eine baldige Lösung der Frage zu erwarten sein. Nach einer Meldung des„Standard“ ist der Kongostaat bereit, an Deutschland 100,000 Frcs. Schadenersatz für die im Kongostaate niedergemetzelten Träger des Stokes, welche aus den deutschen Schutzgebieten stammten, zu zahlen; Deutschland fordere aber noch Sicherheit gegen eine Wiederholung derartiger Vorkommnisse. König Leopold und Prinzessin Clementine sind heute um 8 Uhr 15 Minuten wieder nach Ostende abgereist. * L o n d o n, 1 0. D e z. E i n e r R e u t e r m e l d u n g a u s Konstantinopel zufolge ist Said Pascha Abends in seine Wohnung zurückgekehrt. Telegramme des Echo der w Berlin, 10. Dez. Die sozialdemokratische Fraktion bringt morgen im Reichstage Initiativanträge ein, u. a. auf Abänderung des Strafgesetzbuchs, Vorlegung eines Gesetzentwurfs zur Errichtung obligatorischer Gewerkgerichte, Einführung der achtstündigen Arbeitszeit, Aufhebung der dem Statthalter von Elsaß=Lothringen übertragenen außerordentlichen Gewalten, Einführung eines Reichsgesetzes für die Presse in Elsaß=Lothringen. TH Brüssel, 10. Dez. Der aus dem Kongo zurückgekehrte Major Thys erklurte, daß die Lage daselbst eine sehr günstige sei. Die Verwaltung sei eine regelmäßige und alle Arbeiten gingen rasch vorwärts. Der Kongostaat werde später der reichste Kolonialbesitzer der Welt werden. TH Paris, 10. Dez. Der Appellhof hat in seiner gestrigen Sitzung sich mit dem Gesuch der Eheleute Schwartz beschäftigt, welche wegen Spionage verurtheilt sind. Das gegen Schwartz ausgesprochene Urtheil lautete auf fünf Jahre Gefängniß und 3000 Frcs. Geldbuße und wurde bestätigt; das Urtheil gegen Frau Schwaitz wurde abgeändert und die Strafe von drei auf zwei Jahre Gefängniß herabgesetzt. Volkswirthschaftliches und Soziales. * Carmaux, 9. Dez. In einer gestern Abend abgehaltenen Versammlung nahm das Syndikat der Minenarbeiter eine Tagesordnung an, worin erklärt wird, daß die Glashütte den Sieg krönen und sich in Carmaux selbst erheben müsse. Es bewilligte sofort 5000 Frcs. und appellirte an sämmtliche Arbeiterorganisationen. Außerdem verpflichtete es sich, eine Subskription zu eröffnen, und hat zwei Arbeitstage für jeden Bergarbeiter versprochen, was auf den Kopf ungefähr 10 Frcs. ausmacht. * Glasgow, 9. Dez. Man glaubt immer mehr, daß die Wiederaufnahme der Arbeiten als Ergebniß der Konferenz zwischen Arbeitgebern und Arbeitern unmittelbar bevorsteht. Etwa 100 Lehrlinge, die die Arbeit niedergelegt hatten, weigern sich, sie wieder aufzunehmen, wenn sie nicht insgesammt wieder aufgenommen werden. Provinzielle § Bardenberg, 9. Dez. In der Nacht von Freitag auf Samstag versuchten zwei erwachsene Personen bei einem hiesigen Bäcker G. einzubrechen. Ein Sohn des Hauses, der noch zufällig in den hinteren Räumen des Hauses thätii war, wurde durch das Geräusch aufmerksam gemacht, und so wurden die sauberen Gesellen verscheucht, ohne jedoch erkannt zu werden. ∆ Aus dem Kreise Montjoie, 9 Dez. Die Fortführung der Düren=Kreuzauer Eisenbahn, die wir seit mehreren Jahren vergebens erwartet haben, ist in den letzten Wochen wieder erfreulicher Weise der Gegenstand der Erörterung geworden und scheint der Verwirklichung näher gerückt zu sein, da die Staatsregierung die Sache ernstlich in die Hand genommen hat. Unser Heir Regierungspräsident v. Hartmann war, wie bereits berichtet, persönlich in Düren, um das für die Untereifel so wichtige Projekt in Fluß zu bringen, und die Verhandlungen mit dem dortigen Kreisausschuß haben einen günstigen Erfolg herbeigeführt, da derselbe dem Kreistage die Bewilligung von 25,000 Mark für die Fortführung besagter Bahn„über Nideggen bis Heimbach“ vorgeschlagen(siehe Nr. 837, 3. Blatt dsr. Zig), während von der Stadt Düren eine ähnliche Beihülfe(wie schon 1881 in Aussicht genommen) zu erhoffen ist. Also erscheint uns diese Bahnverbindung für den Kreis Schleiden gesichert, der jedenfalls das erforderliche Gelände auf seine Kosten hergeben wird.— Aber leider verlautet Nichts über die doch von Anfang an zugesicherte Fortsetzung der Bahn durch den Kreis Montjoie bis Kalterherberg, wo dieselbe in die Aachen St Vither Linie, welche unseren Kreis nur einseitig streift, einmünden sollte. Die Roerthalb ahn, von Heimbach aus fortgesetzt, muß denselben durchziehen und neues Leben in die Arbeiterbevölkerung von Schmidt, Steckenborn, Simmerath, Imgenbroich 2c. über Montjoie hinaus bis Kalterherberg und Elsenborn bringen. Zunächst wird die altehrwürdige Kreisstadt Montjoie, deren Tuchindustrie noch im Anfange dieses Jahrhunderts einen Weltruf hatte, dadurch gewinnen, da die Station Mützenich, als jetzige Abfuhrstelle für die im Thale liegenden Etablissements, mit gar zu großen Schwierigkeiten und Opfern verbunden ist. Die ganze Gegend wird aufblühen. Und— last not least— es wird für den an des Reiches Westgrenze neugegeschaffenen Militärübungsplatz Kalterherberg=Elsenborn durch die Einmündung des Geleises unmittelbar an der Station von Kalterherberg die direkteste Transportverbindung von Düsseldorf=Neuß über Düren, im Anschluß an die niederrheinischen und westfälischen Garnisonen, gewonnen werden. Freilich kann unser armer Kreis keine großen Zuschüsse zu den Baukosten aufbringen; man wird aber gerne Alles thun, was in seiner Leistungsfähigkeist eben möglich ist. Wir zweifeln daher nicht, daß unsere Behörden sowohl wie unser von der Sachlage unterrichteter Landtags= und Reichstagsabgeordneter, der Prinz v. Arenberg. unsere Wünsche zu verwirklichen bemüht sein werden, denn hierin liegt das einzig richtige Mittel, der wirklich nothleidenden Untereifel erfolgreich und dauernd aufzuhelfen! * Köln, 10. Dez. Die Stadtverordnetenstichwahl zweiter Abtheilung hat gestern mit dem Siege des letzten der gemeinsamen Kandidaten des Centrums und des Vereins der Haus= und Grundbesitzer geendet: Herr Bierbrauereibesitzer Pilartz erhielt 825, Herr Werres 814 Stimmen. Die Mehrheit betrug 11 Stimmen, während bei der Hauptwahl Herr Pilartz dem liberalen Mitbewerber fünf Stimmen(882 und 877) voraus war. Die Betheiligung war also auffallender Weise auf beiden Seiten etwas schwächer. Der Kampf schwankte den ganzen Tag über hin und her, immer wieder war bald die eine bald die andere Partei voraus. Der Vormittag schloß mit einem Vorsprung von 80 Stimmen für den liberalen Kandidaten Noch um 4½ Uhr war Herr Pilartz, wie der„K. Bzig“ mitgetheilt wird, etwa 70 Stimmen zurück, in der folgenden Stunde holte er rund 100 Stimmen ein und kam stark 30 Stimmen vor, die sich schließlich wieder auf 11 Stimmen verringerten. Der Gesammtverlauf der Wahlen der zweiten Abtheilung übertrifft alle Erwartungen. Das erwähnte Blatt schreibt darüber: Es ist noch nicht dagewesen, daß im ersten Wahlgange die liberale Liste vollständig hinter der Gegenliste zurückblieb und daß auch nicht ein einziger liberaler Kandidat gewählt wurde, mit Ausnahme der auch vom Centrum aufgestellten gemeinsamen Kandidaten. Am überraschendsten ist eigentlich der Sieg des Centrumskandidaten im zweiten Wahlgange. Man braucht Herrn Bilars wahrlich nicht zu nahe zu treten, wenn man sagt, daß seine aussichten nicht günstig waren. Es ist im Allgemeinen in Köln schwer, einen alten Stadtverordneten von seinem Sitze zu verdrängen. Persöuliche Animosität gegen Herrn Werres lag in keiner Weise vor, im Gegentheil ist während des Wahlkampfes auch von der Gegenseite wiederholt freundlich und anerkennend seiner gedacht worden, und wer gegen ihn stimmte, gab sein Votum weniger gegen ihn ab, als gegen die Partei, die ihn aufgestellt hatte. Daß er trotzdem gegen einen „neuen Mann“ unterlag, war nur möglich durch kräftigste Wahlarbeit und durch das treue Festhalten des Haus= und Grundbesitzervereins an der vereinbarten Liste: die noch in der Sonntagsversammlung der Centrumspartei wiederholten Zusicherungen sind voll und ganz eingelöst worden. Den letzten Grund dieses großen Erfolges bildet die Haltung der liberalen Mehrheit bei den Verhandlungen über die Steuervertheilung und die wahrlich nicht bloß in Centrumskreisen herrschende Verstimmung über die Behandlung der städtischen Angelegenheiten. Die letzten Sitzungen des Stadtverordnetenkollegiums dürsten in dieser Beziehung den Beweis erbracht haben, wenn ein solcher noch nöthig war. Die zahlenmäßige Verschiebung der diesjährigen Stadtverordnetenwahlen ist ja nicht bedeutend: die Centrumsminderheit ist von 17 auf 18 gewachsen(15 in der dritten, 3 in der zweiten Abtheilung), die liberale Mehrheit ist von 28 auf 26 zurückgegangen, ein Sitz ging an das Centrum, ein zweiter an einen unabhängigen Liberalen, Herrn Scholz, verloren. Wichtiger als diese Verschiebung ist der moralische Erfolg. Trotz der famosen„Wahlreform“ ist jetzt(auch die zweite Klasse der liberalen Partei untreu geworden— die bis zur Ermüdung abgedroschene Redensart von„Bildung und Besitz“ könnte jetzt endlich verstummen, sie hat ja ihre Dienste gethan, freilich in ganz anderem Sinne, als die Herren glaubten, die sie so gern im Munde führten. Ein recht interessantes Licht wirft auf dieselbe eine kleine Statistik, die uns gerade bei Schluß des Wahlaktes in die Hand fällt: akademisch gebildete Wähler gab es dies Mal in der ersten Abtheilung 44, in der zweiten 344, in der dritten 769! Uns kommt es nicht darauf an, ob der Wähler die Universität durchgemacht hat oder nicht; aber wenn ein Mal so viel von dem liberalen Privilegium auf„Bildung" die Rede ist, tritt auch eine solche Statistik in ihr Recht. Daß das Ansehen des Liberalismus auch in weiten Kreisen der„besitzenden“ Kölner Bürgerschaft ins Wanken gerathen ist, hat das entschiedene Vorgehen der vielen Haus= und Grundbesitzer, die bisher in ihrer politischen Gesinnung sich als liberal betrachteten und zum Theil sogar offen bekannten, gegen die liberale Stadtrathsmehrheit ebenfalls deutlich bewiesen. * Köln, 10. Dez. Der Wasserstand des Rheines ist noch weiter stark gestiegen, und zwar bis gestern Abend 6 Uhr auf 5,92 Meter Vom Oberrhein wird noch weiteres Steigen des Wassers gemeldet, der Neckar und die Mosel dagegen sind wieder gefallen. Die Hochwassergefahr ist aber noch immer nicht vorüber.— Die Betriebseinnahme der Kölnischen Straßenbahngesellschaft in der Zeit vom 1. bis 30. November 1895 bezifferte sich auf 135,22745 Mark gegen 112,580.80 M. während der gleichen Frist im vorigen Jahre, sodaß ein Mehr von 22,646.60 M. erzielt worden ist. Die gesammte Einnahme vom 1. Januar bis 30. November 189; beläuft sich auf 1,649,912.76 M. und ergibt gegen die Einnahme vom 1. Januar bis 30. November 1894 im Betrage von 1,435,371 M. ein Mehr von 214,541.76 M.— In der letzten Sitzung der Hafenkommission ist der Antrag der neuen KölnMülheimer Dampfschifffahrtsgesellschaft(Faßbaender und Mülleneisen) auf Gestattung einer Landestelle an der Trankgasse bis zur Fertigstellung des neuen Werftes abgelehnt worden. * Köln, 10. Dez. Das vorläufige Ergebniß der Volkszählung in der Stadt Köln stellt sich folgendermaßen: am 2. Dezember wurden 320.056 anwesende Personen gezählt. Gegen den 1. Dezember 1890 ist eine Zunahme von 38,376 Köpfen oder von 13,6 Prozent zu verzeichnen. * Coblenz, 9. Dez. Der Raubmörder Klaber, Soldat des 68. Regiments, der am Abend des 1. November einen Zimmermann ermordete, wurde in Luxemburg ergriffen. * Trier, 9. Dez. Im Walde bei Diedenhofen fand man das 15jährige Mädchen Flesch, das seit Wochen vermißt wurde, als Leiche; nach der„Frankf. Ztg.“ liegt Lustmord vor. Man ist dem Thäter auf der Spur. Vermischte * Berlin, 9 Dez. Der orkanartige Sturm der letzten Tage hat in der Umgegend von Berlin gewaltige Verwüstungen angerichtet, in den Waldungen zahllose Bäume entwurzelt, in den Feldern Stroh= und Heuschober umgestürzt in Dörfern Dächer abgedeckt, Scheunen und Stallungen niedergerissen. Am Schlimmsten haben wohl die Gärtnereien gelitten, deren Schaden auf Hunderttausende geschätzt wird. * Wilhelmshaven, 9. Dez. Der Hamburger Loisenschooner„Elbe 2“ wurde gänzlich wrack eingeschleppt. Ein Mann ist ertrunken, die Besatzung zum Theil verwundet. Die Verletzten wurden in das Krankenhaus gebracht. w Mannheim, 10. Dez(Tel.) Durch vorzeitige Entzündung eines Sprengschusses bei den Kanalarbeiten in Wollbach wurden zwei italienische Arbeiter getödtet und zwei verletzt. th London. 10. Dez.(Tel.) An Bord des Dampfers „Principia“, von hier nach Neuyork unterwegs, brach eine Feuersbrunst aus, und das Schiff sank sofort. 27 Mann der Besatzung und 1 Passagier sind umgekommen. w Liverpool, 9. Dez. Kapitän Crespin, Kommandant der„Columbia“ von der allgemeinen transatlantischen Kompagnie, bemerkte am Nachmittag des 5. Dezember in der Nähe von Star Point zwei Dampfer, die Nothzeichen gaben. Auch zwei Boote, die ebenfalls Nothzeichen gaben, kamen in Sicht. Der„Columbia“ gelang es, das eine mit 4 Mann zu retten; das andere mit 3 Insassen kenterte, Einer wurde noch von der „Columbia“ aufgenommen, die beiden Anderen ertranken. Die Schiffbrüchigen gehören sämmtlich zu dem Dampfer„Topaze", der 12 Mann Besatzung hatte und von Fécamp kam. Nach Zeitungsmeldungen vom 7. Dezember kam in Gravesend ein englisches Fahrzeug an, das ebenfalls ein Boot des„Topaze" gerettet hatte. 8 Elberfeld, 8. Dez. Das Schwurgericht machte gestern den Cigarrenhändler Gangolf Arend von hier, einen Menschen, der hier im Sommer d. J. eine Reihe Sittlichkeitsverbrechen an Kindern beging, für lange Zeit unschädlich. Nachdem man den Verbrecher lange vergeblich gesucht hatte, wurde er am 10. August von einem Knaben, den er mißbraucht hatte, erkannt. Nach längerer Verfolgung durch eine größere Menge Menschen schoß er den nächsten seiner Verfolger, den Ackererssohn Carl Becker, nieder und verwundete den Posthülfsboten Louis Schrader schwer. Die Mordwaffe, einen schweren Revolver hatte er sich Tags zuvor gekauft. Becker war ins Herz getroffen und nach wenigen Sekunden eine Leiche. Arend wurde gestern nach zweitägiger Verhandlung zu 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurtheilt. Die Geschworenen hielten die Niederschießung des Becker nicht für Todtschlag oder Tödtung, sondern nur für Körperverletzung mit Todeserfolg, sonst wäre die Strafe sicher noch höher ausgefallen. Berliner telegraphische Dez. 9. 10 9 10. Verl. Handelsges.!69 60 169 90 Consolidation.—— Darmstädt. Bank. 155—154 80 Dannenbaum— Deutsche Bank„191 75/191 80 Dortmund. Union 54 20 Disconto=Com. 210 50/210 80 Gelsenkirchener J174 75 Dresdener Bank 163 60/163 25Harpener..171— Nationalbank 140 80140 50 Hibernta 1165 75 Oesterr. Kridit.231 25/231 60 Laura 148 75 Boch. Gußstahl 154 75154 80 dem In mehreren Blättern und sogar in Plakaten wird gegenwärtig ein„Buch der Erfindungen“ von Dr. Heinrich Samter zu einem herabgesetzten Preise ausgeboten. Wir glauben unseren Lesern in deren wohlverstandenem Intresse den Hinweis schuldig zu sein, daß dieses Werk mit dem berühmten im Verlage von Otto Spamer in Leipzig gegenwärtig in 9. Auflage erscheinenden „Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien“(10 Bände à 10 Mark geb.) nicht das Mindeste zu thun hat. Die bekannte Flagge wird nur dazu benutzt, m fremde Waaren zu decken. Das Samtersche„Buch der Erfindungen“ ist in einem Berliner Verlag erschienen, der den wohlklingenden Namen„Urania“ führt, dessen Besitzer aber ein Herr J. Gnadenfeld ist. Charakteristisch ist der Umstand, daß das bereits im Jahre 1892 druckte Buch mit der Jahreszahl 1896 versehen wurde. 103 80 54 90 174 75 171 60 166 99 148 90 Ball-Seidenstoffe v. 60 Pfge. bis 18.65 p. Met.— sowie schwarze, weiße und farbige Henneberg=Seide von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Met.— glatt, gestreift, karriert, gemustert, Damaste 2c.(ca. 240 versch. Qual. und 2000 versch. Farben, Dessins 2c.), porto- und steuerfrei ins Haus. Muster umgehend. 200644 Seiden-Fabriken G. Henneburg(k. u. k. Hefl.) Zürich. W. LennartzHof-Uhrmacher Sr. Majestät des Kaisers und Königs, 4 Ursulinerstrasse 4, neben dem Präsidinlgebäude. Mein Uhrenlager ist für Weihnachten mit den hervorragendsten Neuheiten der ersten Firmen des In- u. Auslandes auf das Grossartigste ausgestattet. 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BBulthaupt, Dramaturgie.* Lessing, Goethe, Schiller, Kleist. 5. M. 6.* Shakespeare. 5. Aufl. M. 6.*er Grillparzer, Hebbel, Ludwig, Gutzkow, Laube. 4. Afl. — Durch Frost u. Gluthen. Gedichte. PEroon=Rayer, Lederborn. L. B5. * M. 4. Fitger, Fahrendes Volk. Gedichte. a. Kuft. M. b. Winternächte. Gedichte. 4. Aufl. kiemann, Old. Münsterl. 2 Bde. Karte u. Pläne. M. 7. Poppe, Zwischen Ems u. Wese Land u. Leute. M. 7. — Deutschl. Heldenkampf. 2. Aufl. * N. 3. 5 0 Rittershaus,., Buch d. Leidensch. 4. Aufl. M. 3. — Sommertage. 4. Aufl. M. Porträt □ d. Dichters v. L. Knaus. M. b. koland, Emil, Gedichte. M. 3. D. Cantor v. Orlamünde. Dicht. 2. Aufl. M. 2,50. OSchwartz,., Vaterl. Ehrentage. . 14 Auft. 60 Bfe. 5Schwartz,., Esther i. Drama d. Reform.=Zeitalt. M. 5. Sello, Dr., Kloster Hude, ill. M 2,50. Volksbote. Volkskal. 59. Jahrg. reich illustr. 50 Pfg. gimmermann, Kolon=geschschllsche P eesdien BA.. uunh u beschenklitteratur=Verzeichung gratio. Ged: Schnlisichr beis-Phung Oldenburg. 206988 Die Tpar= und Barirhrnskäßt zu Bürtscheie ist errichtet unter Garantie des Landkreises Aachen, gewährt also pupillarische Sicher. heit. Sie nimmt Spareinlagen entgegen auch von außerhalb des Landkreises Nachen wohnenden Personen. Die Einlagen werden mit 3% verzinst bei Beträgen bis 10,000., darüber hinaus mit 2½%. Die Kasse verleiht Kapitalien gegen Hypothek und Bürgschaft zu billigem Zinsfuße ohne Berechnung von Vermittlungs= oder Verwaltungsgebühren. Für den Verkehr mit dem Publikum ist die Kasse geöffnet Werktags von 9 bis 12½ und von 3 bis 6 Uhr, sowie an Sonn= und Feiertagen, welche auf den 1. eines Monats fallen, von 9 bis 11 Uhr Morgens.. eande Gollernstraß. Das Geschäftslokal ist im Kreisverwaltungsgebaube Zouernstraße 2. Burtscheid, den 25. November 1895. Der Vorsitzende der Spar= und Landkreises Aachen, Freiherr von Coels, Königlicher Landrath. 205748 Mobilarverkauf zu Aauzen. Am Dinstag den 17. dfs. Mts., Morgens 9 Uhr, sollen in dem Hause Kleiumarschierstraße Nr. 37 die zu dem Nachlasse der zu Aachen verlebten Rentners Herrn Hilarius Dobbelstein gehörigen Mobilargegenstände, unter Andern: 1 Pianino, 1 autiker Schrank, mehrere Tische und Stühle, 1 Vertikow, 1 Sekretair, 2 Bettladen, 1 Fournaise, 1 Ofen, 2 goldene Uhren mit Ketten, verschiedene Schmucksachen, Porzellan= und Glassachen, mehrere Bilder usw. 20705s Capellmann. 1 1 1 3 10 a 10 a 20 K 50 à 100 2800 5000 4000 3000 2000 1000 500 300 100 50 20 12 2 Januar 1896. M. 40000 10000 5000 4000 3000 4000 3000 5000 3000 2000 2500 2000 33600 M. 200000 M. 100000 50000 40000 30000 20000 13000 200000 100000 50000 40000 30000 20000 15000 4 5 10 20 40 50 100 300 600 1000 2000 5500 10000 5000 4000 3000 2000 1000 500 300 200 100 60 40 20 15 30000 20000 16000 15000 20000 20000 20000 15000 20000 30000 36000 40000 40000 82500 3000 Gewinne M. 117100 9652 Gewinne und eine Prämie K. 359500 Sämmtliche Gewinne ohne Abzug zahlbar. Originat-Loose I. 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Recke entstammt einem alten westfälischen Adelsgeschlechte. Er ist 1847 als der Sohn eines Ministerialdirektors geboren. Seine Frau ist katholisch, die Kinder sind protestantisch. Der neue Minister hat schon eine längere Beamtenlaufbahn hinter sich. Nachdem er die juristische Vorbildung beim Kammergerichte erhalten hatte, machte er als Offizier den Feldzug gegen Frankreich mit. Bald nach dem Kriege wurde er Landrath. Unter Puttkamer war er mehrere Jahre als vortragender Rath im Ministerium des Innern thätig, wo er das Dezernat über die Presse und Sozialdemokratie hatte; mit dem Parlamente trat er in dieser Stellung nur gelegentlich als Kommissar in Beziehungen. Im Jahre 1887 wurde er Regierungspräsident von Königsberg. Daß er 1889 den hochwichtigen Posten als Regierungspräsident von Düsseldorf erhielt, ist wohl ein genügender Beweis für ein hervorragendes Verwaltungstalent. Man rühmt ihm nach, daß er in Düsseldorf es verstanden habe, sich in den vielfachen Gegensätzen des öffentlichen Lebens seines Bezirks eine vermittelnde, ausgleichende Stellung zu sichern. In diesen kritischen Zeiten, wo die Leidenschaften auf fast allen Seiten zu heiß emporschlagen, thut uns an dem sogenannten Polizeiminister ein kühler Kopf, ein fester Nacken und eine ruhige Hand besonders Noth. Politisch ist Frhr. v. d. Recke bisher nicht hervorgetreten. Hoffentlich wird der neue Minister zu dem Charakter und der Politik des Fürsten Hohenlohe besser passen als der entlassene Herr v. Köller, der offenbar dem Reichskanzler und Ministerpräsidenten von Anfang an kein erwünschter Kollege war. Der Rücktritt v. Köllers erscheint als ein Sieg Hohenlohes; ob aber dessen Stellung dadurch auf die Dauer gehoben und befestigt ist, läßt sich nicht so ohne Weiteres entscheiden. Die Zusammensetzung des Ministeriums bietet noch keineswegs die Garantie für ein brüderliches Zusammenwirken. Es wird viel darauf ankommen, ob sich Frhr. v. d. Recke mehr zu dem offiziellen Präsidenten des Ministeriums oder zu der politischen Kontremine halten wird, die auf der Rechten und bei den Mittelparteilern einen starken Rückhalt hat. Hier hat die Lösung der Krisis manche Personen, die in den letzten Tagen sicher auf den Triumph v. Köllers gerechnet hatten, sehr unangenehm überrascht. Die Anstrengungen, den„beurlaubten“ Minister wieder ans Ruder zu bringen, sind zwar gescheitert. Aber man wird sich nunmehr bemühen, den neuen Minister des Innern zu sich herüber zu ziehen. Ueber die Ursachen der Ministerkrisis wird noch immer viel kombinirt. Der„Reichs= und Staatsanzeiger“ erklärt jetzt, daß„die an sich belanglose Thatsache“ einer Meinungsverschiedenheit zwischen Herrn v. Köller und dem Kriegsminister die Ursache des Rücktritts des Herrn v. Köller nicht sei, und daß die Nachricht, der Kriegsminister habe sich mit einer Beschwerdeschrift über Herrn v. Köller an den Kaiser gewandt, leere Erfindung sei. Daß Meinungsverschiedenheiten bestanden haben, wird also zugegeben. Es wird auch erzählt, Herr v. Köller sei zu seinem Vorgehen gegen die Sozialdemokraten vom Kaiser direkt beauftragt worden und habe es deßhalb nicht für nötig gehalten, sich erst noch mit seinen Kollegen darüber ins Einvernehmen zu setzen. Das Ministerium aber sei anderer Ansicht gewesen, und so sei es zu der Krisis gekommen; da der Kaiser geglaubt habe, daß Herr v. Köller zu halten sei, habe er ihn vorläufig beurlaubt. Der Widerspruch des Reichskanzlers und der übrigen Minister soll aber das Verbleiben v. Köllers im Amte verhindert haben. Das Telegraphenbureau Herold berichtete aus angeblich bester Quelle, Fürst Hohenlohe hätte in einer Unterredung mit Herrn v. Köller lediglich ein abgeschwächtes Vorgehen im Kampfe gegen die Sozialdemokratie verlangt, was Letzterer rundweg ablehnte. Hierauf habe der Reichskanzler an den Kaiser berichtet, und dieser habe alsbald Herrn v. Köller empfangen. Herr v. Köller habe sich außer Stande erklärt, im Amte zu bleiben, wenn die Ansicht des Reichskanzlers gutgeheißen werde. Alle diese Angaben werden von der„Nordd. Allg. Zig.“ als vollständig unbegründet bezeichnet. Es lohnt sich übrigens nicht, noch weitere ebenso unsicher beglaubigte Angaben über die Ursachen der Krisis wiederzugeben. Herr v. Köller wird wohl aus einer ganzen Reihe von Gründen für seine Kollegen unmöglich geworden sein. Als sachlich bedeutsamstes Moment ist wohl seine Unzulänglichkeit für den sogenannten Kampf gegen die Sozial demokratie anzusehen. Die offiziösen Ableugnungen nach dieser Richtung hin sind von dem Gesichtspunkte aus zu betrachten, daß man den Anschein eines Triumphes der Sozialdemokratie vermeiden möchte. Die Kartellpresse hat zudem das Bedürfniß, ihren Lesern zu versichern, daß das„System“ der Polizeimittel noch keineswegs aufgegeben sei. In der That ist es ganz gut, wenn wir uns vor der Illusion bewahren, daß der jetzige Personenwechsel schon einen Systemwechsel bedeute. Die Politik der äußeren Kraftmittel wird wohl noch weiter versucht werden. Aber es ist doch schon Viel gewonnen, wenn der neue Minister mit mehr Besonnenheit und Geschick seine Macht gebraucht; die Erfahrungen, durch die wir klug werden müssen, werden dann weniger herb sein. Herr v. Puttkamer hat vor 10 Jahren den jetzigen Minister in das Ministerium des Innern berufen; er wird also gewiß konservativ gesinnt sein, aber er braucht noch durchaus nicht puttkamerisch geworden zu sein. Die Mißerfolge des damaligen„Meisters“ wird er gewiß nicht vergessen haben. Frankreich. * Paris, 8. Dez. Die dieser Tage abgehaltene Jahresversammlung der Katholiken der Departements Nord und Pas de Calais hat beschlossen, überall Ausschüsse einzusetzen, um in alle Wahlen einzugreifen und die Abstimmung zu überwachen. Die Versammlung erhebt nachdrücklich Einspruch gegen die Zuwachssteuer, durch welche die Freiheiten und Rechte der Staatsbürger gekränkt werden, welche Ordensgemeinschaften angehören. Die Pariser Armenverwaltung gab 1874 .994,000, aber 1894 9,863,000 Francs für Unterstützung der Hausarmen aus. Der Berichterstatter des betreffenden Gemeindeausschusses, Bompard, bestätigt, daß in der Buchung der Ausgaben die größte Unordnung herrscht, andererseits die(unbesoldeten) Verwalter der Hülfsanstalten in der unverantwortlichsten Weise wirthschaften, die Unterstützungen austheilen ohne vorherige Feststellung und Untersuchung des Bedürfnisses wie der Personen. Kurz, es herrscht heillose Mißwirthschaft; dies gesteht selbst ein Mitglied des Gemeinderathes ein, der sich rühmt, die Klerikalen und die Schwestern aus der Armenverwaltung vertrieben zu haben. Die Pariser Bevölkerung hat denn auch immer mehr das Vertrauen in die Armenverwaltung verloren und steuert daher immer weniger freiwillige Beiträge bei. Die Stadtkasse muß deshalb jetzt 10 Millionen zu den 42 Millionen Ausgaben der Armenverwaltung beitragen. Der Leiter derselben, Peyron, wird nächster Tage die Schwestern aus den wenigen Hülfsanstalten vertreiben, die sie noch inne hatten. Die Armenverwaltung ist eine politische Anstalt zur Förderung der Zwecke der herrschenden Parteien geworden. Der bekannte Sudelromanschreiber Emil Zola, der keineswegs an Mangel an Eitelkeit und Selbstüberhebung leidet und sich nicht nur für einen großen Romanschriftsteller, sondern auch für einen scharfsinnigen Politiker hält, hat sich bemüßigt gesehen, im„Figaro“ Gedanken über den Opportunismus Leo XIII., offenbar das Ergebniß seiner Studien in Rom, wo er bekanntlich ohne Erfolg um eine päpstliche Audienz bat, zu veröffentlichen. Warum macht der Vatikan der französischen Republik alle nur möglichen Zugeständnisse, warum, fragt Herr Zola, macht er überhaupt in aller Herren Länder große Zugeständnisse,— weil der katholischen Kirche, wie zu Luthers Zeit, ein Schisma droht, das Zola klar voraussieht, von dem der Papst allerdings nur eine Vorahnung hat. Leo XIII. wird in allen Punkten seinen Widersachern nachgeben, bis er sich endlich, wenn nur noch das Dogma übrig bleibt, zum Widerstand genöthigt sehen wird. Und dann wird der große Zusammenbruch erfolgen. Die Weisheit und Voraussicht Zolas ist wirklich bewundernswerth. Wenn irgendwo, könnte von ihm das Sprüchwort gelten: Schuster, bleib bei Deinem Leisten! Eine zutreffende Antwort findet er übrigens in der protestantischen Berliner„Kreuzzeitung“. Vermuthlich, schreibt dieselbe, hat sich Herr Zola in seinen mit„Rom" betitelten neuen Roman derart vertieft, daß er ihn mit der Wirklichkeit verwechselt. Ich weiß nicht, ob die Stunde je schlagen wird, wo der päpstliche Stuhl wie das heilige Ilios hinsinkt in Staub, aber Eines weiß ich bestimmt, daß er noch eine mächtige internationale Macht sein wird zu einer Zeit, wo Zola mit seinen „documents humains“ längst vergessen ist. Amtliche Nachrichten. * Berlin, 9. Dez. Se. Majestät der König hat dem Privatbaumeister Wilhelm Bovensiepen zu Wiesbaden, bisher zu Kupferdreb im Landkreise Essen und dem Kanzleisekretäre a. D. Petri zu Frankfurt a. M. den königlichen Kronenorden vierter Klasse, dem emeritirten Lehrer Siegel zu Helmenzel im Kreise Altenkirchen, bisher zu Giesenhausen im Oberwesterwalderkreise, den Adler der Inhaber des königlichen Hausordens von Hohenzollern, dem pensionirten Fußgensdarmen Menden zu Trier, früher in der 8. Gensdarmeriebrigade, das allgemeine Ehrenzeichen in Gold, dem Oberwachtmeister Schönian in der 8. Gensdarmeriebrigade das allgemeine Ehrenzeichen sowie dem Fabrikaesitzer Ludwig Nöll Mülheim am Rhein den Charakter als Kommerzienrath verliehen. und Soziales. * Ueber die Ausstände der Arbeiter der Vereinigten Staaten veröffentlicht das statistiche Bureau in Washington soeben einen Bericht über die letzten 7 Jahre. Danach wurden Ausstände während dieses Zeitraumes in 46863 Etablissements in Szene gesetzt von 2,381,203 Arbeitern. Mehr als die Hälfte dieser Ausstände siel für die Arbeiter ungünstig aus. Der Betrag von Löhnen, welche die Arbeiter einbüßten, belief sich auf 35 Mill. Dollars— 147 Mill. Mark, denen Verluste der Arbeitergeber in Höhe von 29 Mill. Dollars— 1218 Mill. Mark gegenüber stehen. Die Ausstände waren demnach für die Arbeiter weit kostspieliger als für die Arbeitgeber. Nachen, 10. Dezember. U Das Ergebniß der Volkszählung liegt für Nachen noch nicht vor; es liegt dies lediglich daran, daß manche Zählkommissare ihr Material noch nicht abgeliefert haben. Der städtischen Verwaltung ist daran gelegen, daß die Säumigen nunmehr ihre Papiere baldigst abgeben, damit das Zählgeschäft zum Abschluß gelangt. (2 Wahl der Gewerbesteuerausschüsse. Die vorgeschlagenen Kandidaten der dritten Klasse zur Begutachtung der Gewerdesteuern wurden am Montag Morgen einstimmig gewählt. Hoffentlich geschieht dies ebenfolls bei der am Mittwoch Morgen von 10 Uhr ab im Klüppel, oberer Saal, stattfindenden Wahl der vierten Klasse. Xy Der Richtermangel am hiesigen kgl. Landgerichte ist in jüngster Zeit derart auch in die Oeffentlichkeit gedrungen, daß es Pflicht der Presse ist, auf diesen Uebelstand ausdrücklich hinzuweisen. Vor wenigen Wochen kam es vor, daß in einer Civilkammer ein Assessor den Vorsitz führen mußte, gestern mußte gar der Herr Landgerichtspräsident— da beim besten Willen kein anderer Richter disponibel gemacht werden konnte— als Beisitzer in der Strafkammer fungiren! Daß die Amtsrichter als Beisitzer am Landgericht fungiren, ist schon fast zur Regel geworden. — Gefälschte Lotterieloose sollen zahlreich im Umlauf sein. Verschiedene Hauptkollekteure warnen in ihren bekannten Resche e e e überhaupt vor dem Kauf bei unbekannten Händlern Ob hier nur ein Geschäftskniff vorliegt, soll dahingestellt sein. Der Lotteriezauber, das heißt der Vertrieb von Loosen zu Lotterien, die dem Spieler so gut wie keine Chance bieten, blüht mehr wie je. Da ist es eigentlich verwunderlich, daß Schwindelgenies, die es ja genug gibt, nicht schon früher auf die Idee verfallen sind, Loose zu fälschen. D# Nach Brasilien wird sich am 18. Dezember von Hamburg aus über Lissabon der hochw. Herr Guardian des hiesigen Franziskanerklosters, P. Lullus Mus, begeben. Der allverehrte Ordensmann hat bereits heute Morgen um 7 Uhr unsere Stadt verlassen, um zunächst noch mehrere Klöster, so dasjenige in Düsseldorf, Baderborn und Münster zu besuchen. Von Münster aus reist er am 16. d. Mis. in Begleitung mehrerer anderer Ordenspriester nach Hamburg ab. Nur ungern sehen wir den verdienten Ordensmann scheiden; unsere Segenswünsche folgen ihm. D Bincenzverein. In der Jahresversammlung des Vincenzvereins, die am vorigen Sonntage unter dem Vorsitze des den Herrn Dr. Lingens vertretenden Herrn Stadtverordneten Oster abgehalten wurde, erstattete Letzterer den Jahresbericht. Demselben entnehmen wir, daß in Nachen 11 Konferenzen, nämlich 10 Pfarrkonferenzen und eine Konferenz für die hier lebenden Wallonen, bestehen. Die Gesammteinnahme betrug einschließlich des Kassenbestandes vom 1. Dezember 1894 39,604 94 Mark, die Gesammtausgabe 26.069 32., so daß ein Ueberschuß von 13.535.59 M verbleibt. Zum Lokalrath Aachen gehören auch die an St. Johann und St. Michael in Burtscheid bestehenden Konferenzen sowie diesenigen von Afden, Würselen und Forst. Unter den letzteren stehen mehrere in besonderer Blüthe; so namentlich diejenige von Würselen, die allein eine Ausgabe von 1635 96 M. aufzuweisen hat. Bei den Burtscheider Konferenzen stellt sich die Gesammteinnahme auf.251.66 Mark, die Gesammtausgabe auf 2,939.91 Mark. Die Zahl der Mitglieder der hiesigen Konferenzen betrug 302. Im letzten Jahre traten 36 neue Mitglieder ein, während 6 starben, unter den Letzteren die um den Verein vielverdienten Herren Oberpfarrer Stapper und Dechant Straub in Burtscheid sowie Herr Kaufmann Wilhelm Klinkenberg in Aachen. Was die Wirksamkeit des Vereins anbelangt, so darf man damit wieder wohl zufrieden sein. Mancher armen Familie, insbesondere vielen verschämten Armen, hat der Bincenzverein geholfen, manche Thräne hat er gestillt, manche Sorge gescheucht. Namentlich hat er auch durch opferwillige Fürsorge für verwahrloste Kinder und für Beschäftigungslose viel Gutes gethan. Möge der Verein in seinen charitativen, segensreichen Zielen auch fürderhin nachhaltige und reiche Unterstützung finden, möge man seiner und seiner Schützlinge im bevorstehenden Winter besonders liebevoll gedenken! D Naturwissenschaftliche Gesellschaft. In der gestern Abend in Vernarts', Lokal abgehaltenen ordentlichen Sitzung wurde in Abwesenheit des Vorsitzenden, Herrn geh. Regierungsrathes Professor Dr. Wüllner zunächst beschlossen, den Lezteren. der gleichzeitig mit dem 25jährigen Jubelfeste der Gesellschaft de nnächst sein 25jähriges Jubiläum als Vorsitzender derselben begeht, in dankbarer Anerkennung seiner vielseitigen Verdienste zum Ehrenmitgliede zu ernennen und ihmals dauerndes Andenken eine von Herrn Bildhauer C. Kraus meisterlich entworsene Broncetafel zu verehren. Zur festlichen Begehung des Gesellschaftsjubiläums selbst, das am 8. Februar stattfinden soll, wurde ein Beitrag von 500 M. bewilligt. Die Kasse des Vereins weist heute einen Bestand von 3452.91 M. auf. Die Zahl der Vereinsmitglieder beträgt 194. Im abgelaufenen Jahre fanden 10 Sitzungen statt, in denen von 11 Herren 12 Vorträge gehalten wurden. Der letzte Punkt des geschäftlichen Theiles der Tagesordnung betraf die Ergänzungswahl des Vorstandes. Die Herren Dr. Alexander und Professor Dr. Grotrian sind satzungsgemäß fürs nächste Jahr nicht wieder wählbar. Im Uebrigen hatte die Wahl das Ergebniß, daß die Herren Professor Schulz, Dr. Müller, Professor Dr. Sieberger, Generatdirektor Hasenelever, Dr. Polis und Dr. Goldstein gewählt wurden. Den Schluß der Tagesordnung bildete ein längerer, interessanter Vortrag des Herrn Dr. Goldstein über Vererbung. Wegen ihres rein wissenschaftlichen Charakters verbietet es sich dem Laien von selbst, auf die Ausführungen des Redners näher einzugehen. Hervorgehoben sei nur, daß, wie Herr Dr. Goldstein nachwies, die mannigfaltigen und vielfach recht eigenthümlichen Erscheinungen auf dem Gebiete der Vererbung noch lange nicht alle endgültig ersorscht und erklärt sind. Lebhafter Beifall lohnte den Redner. + Herr Emil Milau aus Frankfurt a. M. wird am kommenden Freitag, Abends 8 Uhr, im oberen Kurhaussaale auf Veranlassung der hiesigen kaufmännischen Vereine einen Vortrag, bestehend aus ernsten und humoristischen Dichtungen, halten, dessen Besuch wir unseren Lesern aufs Beste empfehlen können. Herr Emil Milan ist seit Jahren in Deutschland und namentlich auch hier in Nachen bekannt durch seine höchst anziehenden Vorträge, wodurch er sich überall dauernde Freunde erworben hat. Auch diesmal werden die Erwartungen der Besucher sicherlich nicht getäuscht werden. X Stadttheater. Daß„Der Bettelstudent" noch immer ein Zugstück ersten Ranges ist, bewies der gute Besuch des Theaters am Sonntag Abend; das Haus war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Operette war neu einstudirt worden, und seitens des Herrn Kapellmeisters Fried und aller Mitwirkenden war viel Fleiß aufgewandt worden, um die Aufführung zu einem prächtigen Gesammtbilde zu gestalten. Die einzelnen Faktoren gingen gemeinsam Hand in Hand und erzielten so den äußerst günstigen Eindruck, den die Operette bei den Zuhörern hinterließ. Spiel und Gesang gingen recht flott. Herr Drache war als Ollendorf wieder in seinem Elemente. Wenn schon die drollige Gestalt als Gouverneur zur Heiterkeit stimmte, so erlangte diese an den Kraftstellen eine Höhe, welche die Lachmuskeln schlecht zur Ruhe kommen ließ. Ganz besonders zeigte sich das Talent des Künstlers in seinem Auftreten gegenüber dem angeblichen Herzog. Die ihm von diesem ins Gesicht geschleuderten Beleidigungen versetzten ihn in eine wahre Höllenwuth, die sich in seinen Mienen und in allen seinen Bewegungen trefflich widerspiegelte, während er gleich darauf seinen Zorn unterdrückte und ein kriechendes, schmeichelndes Wesen annahm. Schade, daß Herr Drache beim Singen ewas viel deklamirt: Zudem erreicht seine Stimme nicht immer die nöthige Tiefe, wodurch z. B. die Verse:„Ach, ich hab' sie ja nur auf die Schulter geküßt" viel von ihrer Wirkung einbüßten. Ein Versuch, zu Anfang den tiefern Ton eine Oktave höher zu singen, scheiterte ebenfalls. Herr Drache ist aber auch in erster Linie Schauspieler. Stürmische Heiterkeit erregte das von ihm eingelegte Kuplet mit Anspielung auf lokale Verhältnisse, und wenn er in der letzten Strophe aus Furcht vor der Polizei, wie er sich scherzweise ausdrückte, sein Lied beendete, so glauben wir ihm die Beruhigung geben zu dürfen, daß ihm die Wächter des Gesetzes Nichts anhaben können, denn er ist ein viel zu gut müthiger Drache. Die Titelrolle lag in den Händen des Herrn Preuse, der sich in die Eigenschaften des Bagabunden, des Fürsten und des Herzogs meisterhaft hineinfand; seine gesang. lichen Leistungen waren gut. Seiner Partnerin, Fräulein Franck, kostete es ebensowenig Mühe, die hochnäsige Grafentochter Laura, wie später, durch die Macht der Liebe gefesselt, die sich in Alles ergebende, demüthige Braut, die ihrem Gefährten willig ins größte Unglück folgt, zu verkörpern. Ihr Solo im Polenlied und ihr Zwiegesang mit Symon begeisterten. Ihre Schwester Bronislava(Frl. v. Artner) traf recht gut den mehr naiven, natürlichen Ton und hielt sich auch im gesanglichen Theile ihrer Rolle wacker. Innig trug sie das Duett:„Halte fest in Sturmeswehen“ im Verein mit Jan vor, der von Herrn Marzoni stimmlich gut vertreten wurde. Von den übrigen Rollen erwähnen wir noch die Gräfin, die von Frau Kugelberg, Peülchae uit dicen Lestächast gschter wunte dier dschnget wärter Enterich(Herr Quedenfeld, dessen tolle Einfälle viel zur heiteren Stimmung beitrugen, sowie den Grafen Bogumil und dessen Gemahlin Eva, in denen Herr Schulze und Frl. Clever befriedigten. Der trefflich geschulte Chor bewährt, sich besonders in der Schlußscene des 2. Aktes, welche zu den Glanzpunkten der Operette gehört. Auf die Scenerie hatte Herr E. Drache sichtlich viele Mühe verwandt. Daher bot auch der Jahrmarkt zu Krakau ein buntes wohlgelungenes Bild einer Messe. Das Orchester spielte unter Herrn Frieds Leitung zur vollen Zufriedenheit. Daß es bei so guter Aufführung nicht an Beifall seitens des Publikums fehlte, braucht nicht erwahnt zu werden. X Ein neuer Kupferstich von Prosessor R. Stang ist soeben erschienen und kommt gerade für das herannahende Weihnachtsfest recht gelegen. Der berühmte Stecher des Abendmahls hat sich diesmal das herrliche Gemälde von van Dyck „Ruhe auf der Flucht“ zum Vorwurf genommen. Die Madonna mit dem Christusknaben und dem 5. Joseph haben sich auf der Flucht nach Aegypten an einem Waldessaume zur Ruhe niedergelassen: eine Schaar lieblicher kleiner Engel führen zur Ergözung des Christuskindes einen Rundtanz auf, zu dem andere in den Wolken frohe Weisen ertönen lassen. Um das anmuthige Schauspiel recht übersehen zu können, hat die Mutter den Jesusknaben aufgerichtet und erfreut sich selbst an dem Tanz der beflügelten Boten des Himmels. Dem Stecher ist es nicht nur gelungen, das Original in seiner Zeichnung mit größter Treue wiederzugeben, sondern auch die Schönheiten van Dyckscher Farbenpracht mit meisterhafter, klarer und warmer Technik zum Ausdruck zu bringen. Der Stich reiht sich würdig den früheren Arbeiten des Meisters an. Das Blatt ist ausgestellt und zu haben in der Buch= und Kunsthandlung von M. Jacobis Nachfolger, Hartmannstraße 28. ##tz. Der katholische Bürgerverein der Kreuzpfarre hielt Montag Abend wieder in seinem Vereinslokale eine sehr gut besuchte Vortragsversammlung ab. Herr Kaplan Hillmanns hielt über die geschichtliche Bedeutung der beiden Heiligen St. Martinus und St. Rikolaus einen interessanten Vortrag. Der Redner wußte durch eingehende Erörterungen des Geschichtlichen sowie der Legenden und Sagen und der einzelnen Ortsgebräuche, welche sich an das Leben der beiden Heiligen knüpfen, die Zuhörer bis zum Schlusse zu fesseln. Es ist der Gesellschaft gelungen, auch für die ferneren monatlichen Vortragsversammlungen geeignete Redner zu gewinnen. Der Besuch der Vereinsabende ist in letzter Zeit wieder ein erfreulich reger, wie auch die Mitgliederzahl stetig wächst. Am Sonntag den 26. Januar gedenkt der Bürgerverein im Gesellenhause sein 23. Stiftungsfest zu feigrn. J. An einem Motorwagen der Kleinbahn entstand gestern Nachmittag nach 5 Uhr auf der Adalbertstraße eine Störung. Dieselbe dauerte etwa 15 Minuten und verursachte einen Menschenauflauf. *: Gasrohrbruch. Zu der im heutigen Morgenblatt enthaltenen Notiz über den Gasrohrbruch in der Siegismundstraße theilt uns die Gaserleuchtungsanstalt ergänzend mit, daß durch eine Bodensenkung ein Wasserleitungsrohr gebrochen war; das entströmende Wasser unterwusch das dort sich befindliche Hauptgasleitungsrohr, was dessen Bruch verursachte. Durch die sofort angestellten Arbeiten hofft man die Störung im Laufe des heutigen Tages zu besichtigen, sodaß die davon betroffenen Straße heute Abend wohl wieder ihre volle Gasbeleuchtung haben werden. Heute Nacht um 2½ Uhr fand an der Ecke Max= und Ottostraße ein zweiter Rohrbruch der Wasserleitung statt. Durch einen hinzugerufenen Beamten des Wasserwerks wurde die Leitung abgedreht. Schaden ist nicht entstanden. c Bei dem Einbruchsdiebstahl, der, wie bereits gemeldet, am 7. d. M. hierselbst verübt wurde, hat der Thäter ein Messer zurückgelassen. Dasselbe ist klein, hat zwei Klingen, auf der größeren Klinge befindet sich eingestanzt der Name„Gimpel“. Die Schale des Meisers ist aus Schildpatt, hat Neusilberbeschläge, einen kleinen Korkzieher, an dem Ende ist eine Neusilberplatte in Wappenform aufgelegt, auf welcher ein„S“ in Monogramm. form eingravirt ist. Diese Platte dient als Petschaft. Da der Diebstahl mit besonderer Dreistigkeit ausgeführt wurde, so werden diejenigen Personen, welche über den ehemaligen Eigenthümer des Messers Auskunft geben können, dringend ersucht, bei der Polizeidirektion(Kriminalabtheilung), Pontstraße 13, Zimmer Nr. 23, Vormittags von—1 Uhr bezw. Nachmittags von—7 Uhr nähere Angaben zu machen. J Eine Schlägerei entstand gestern Mittag um 12 Uhr in einem Hause der Paßstraße zwischen zwei Personen, wobei eine derselben mit einem Stocheisen am Kopfe verletzt wurde. Dieselbe ließ sich auf der Karlsburg verbinden. Die Untersuchung ist eingeleitet. Provinzielle Nachrichten. ∆ Pannesheide, 9. Dez. Die hiesige Bürgermeistere weist nach der jüngsten Volkszählung eine Seelenzahl von 7266 auf, und zwar zählt die männliche Bevölkerung 3323 und die weibliche 3743 Seelen; somit sind die weiblichen Personen in der Mehrzahl und zwar um 220 Personen stärker vertreten. ch Erkelenz, 10. Dez. Am verflossenen Donnerstag hielten die Gladbacher Herren eine Treibjagd ab, bei welcher trot der Ungunst des Wetters 97 Hasen zur Strecke gebracht wurden, Gestern wurden in einem zweiten Treiben bei günstiger Witterung 175 Hasen erlegt, ein gutes Ergebniß für die nicht zu große Jagd und ein Zeichen für den Hasenreichthum unserer Gegend. * Paderborn, 8. Dez. Sehr bezeichnend ist folgender Anschlag am schwarzen Brette der hiesigen philosophischtheo. logischen Fakultät: „Die Herren Studirenden werden wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß das Einhergehen im Garten, besonders längs der Hörsäle I und II, mit Lebensgefahr verbunden ist, da wegen der großen Gebrechlichkeit des Daches schon bei unbedeutender Lustbewegung fortwährend Schiefersteine herniederfallen, zumal bei dem jetzt herrschenden Sturme, wie der Augenschein es beweist. Paderdorn, den 6. Dezember 1895. Der z. Dekan: Kleffner.“ Die Baupflicht liegt, so schreibt der„Westf. Merkur“, dem sog, Studienfonds ob, der unter der Verwaltung des königlichen Provinzialschulkollegiums steht. Dasselbe ist aber seither nicht zu bewegen gewesen, das daufällige Dach zu erneuern, obgleich es so hinfällig ist, daß nicht nur bei einigem Winde die Schiefersteine herabfallen, sondern daß auch im Innern des Gebäudes die Decken bei jedem Regen durchweicht werden, so daß an einer Stelle ein Einsturz erfolgte und der Holzschwamm sich zeigte. Dagegen sind in dem anstoßenden Gymnasialflügel aus demselben Fonds Hunderttausende in dem letzten Jahrzehnt verpufft zu Reparaturen und Umbauten, von deren Nothwendigkeit man nicht gerade allgemein überzeugt war. Hoffentlich wird man in nicht allzu ferner Zeit in dem Flügel der theolozisch=philosophischen Lehranstalt wenigstens auch das unbedingt Nothwendige zur Ausführung bringen. Vermischte Nachrichten. □ Wiesbaden, 10. Dez. Der durch seinen kugelsichern Panzer allgemein bekannt gewordene Schneidermeister Dowe ist hier gestorben. r Spaa, 10. Dez.(Tel.) Hier ist ein starker Schneefall vorgekommen. In der Stadt liegt der Schnee 25 Centimeter hoch. w Paris, 10. Dez.(Tel.) Der Papeterie des Bosges wurden 50.000 Fres. gestohlen. Der Died, ein gewisser Baudin, soll nach Brüssel geflüchtet sein. Die Polizei fahnder eifsig nach ihm. neber eine neue Art Luxus, der jetzt in Berlin getrieben werden soll, schreibt der Berliner Berichterstatter der „St. Petersburger Zeitung“:„Die schon gewöhnlich recht üppige und in der kalten Jahreszeit entsprechend theure Verschwendung, die mit vornehmen Blumen in Berlin auf der Tafel getrieben wird, genügt nicht mehr. Dieser Tag sah ich fein bemalte natürliche Blumen, die neben dem Gedeck der Gäste standen. Auf den Blättern weißer und gelber Rosen war mit feinsten Pinselstrichen in Gold, Silber, blau u. s. w. und in zierlicher Schrift ein anmuthiges Tafelsprüchlein gemalt. Auf dunkelem Stiefmütterchen stand z. B. mit rahmfarbenen Buchstaben gepinselt: „Seid herzlich begrüßt!", und auf den Blättern einer Rose daneben war der Speisezettel perlsein aufgeschrieben. Ich wiederhole, es waren lebende, frische Blumen und jedes Buchstäblein in passender Farbenzusammenstellung mit der Färbung der Blume mühevoll und sorgfältig mit der Hand aufgemalt. Der kostspielige Scherz war am Ende des Festmahls bereits verwelkt, hatte aber enisprechend viel Geld verschluckt.“ * Blühenden Unsinn enthält ein„Eingesandt" des „N. Albb.“ in der Nummer 277 vom 23. November, zweites Blatt. Zur Reklame für einen Heilmagnetiseur Jakob Schwarz von Gößlingen bei Rottweil bringt dieses(ziemlich ausgedehnte) Eingesandt" u. A. folgende Weisheitssprüche: Magnetismus ist gerade wie Wasser, Wind, Dampf, Elektrizität eine Kraft, eine Naturkraft, die in der Erde dem Menschen und dem Thier verborgen ist. Er, der Magnetismus, ist, wie gesagt, in jedem lebenden Thier und jedem lebenden Menschen. Um recht verstanden zu werden, muß ich darauf hinweisen, daß es Körper, Seele und Geist gibt. Was nur einen Körper und keine Seele hat(Metall, Steine, Pflanzen) ist elektrisch, aber nicht magnetisch. Der Magnetismus fängt erst beim Thier an: deswegen nennt man diese Naturkraft auch animalen(thierischen) Magnetismus, der sich von dem menschlichen Magnetismus nur dadurch unterscheidet, daß er nicht so fein und seelisch geläutert ist wie der menschliche Magnetismus. Nun gebet acht! Elektrizität und Magnetismus sind eigentlich eine und dieselbe Kraft, nur ist der Magnetismus feiner als die Elektrizität und deßhalb auch die Krastäußerung oder Wirkung eine verschiedene.... Auf diesem Verhältniß zwischen Elektrizität und Magnetismus besteht auch das ganze Leben der Pflanzen sowohl wie der Menschen und Thiere. Das ganze Wuchsthum der Pflanzen, Thiere und Menschen und deren Krankheit und Tod beruhen auf dem Verhältniß zwischen Elektrizität und Magnetismus. Die Erde ist elektrisch. Die Sonne ist magnetisch. Ein Samenkorn, das in den Boden gelegt wird, entwickelt sich dadurch und wächst deßhalb, weil die Wurzel von der Erde elektrisch und der Keim von der Sonne magnetisch angezogen wird. Nun merkt auf! Unser Körper ist als Körper allein elektrisch. Seele und Geist aber, als Seele und Geist allein, ist magnetisch. Und wo in der Natur Elektrizität und Magnetismus zusammentreffen, entsteht Bewegung(Leben). Fast alle Krankheiten aus dem Nervenund Blutsystem entstehen dadurch, daß die Elektrizität unseres Körpers mit dem Magnetismus von Seele und Geist nicht mehr im Gleichgewicht ist.... Jeder Mensch hat einen ganz eigen artigen individuellen(persönlichen) Magnetismus. Wir kommen z. B. oft mit Menschen zusammen, die wir früher nie gesehen und die uns nie beleidigt haben, und doch fühlen wir uns durch selbige abgestoßen. Wir sagen dann: Der Mann oder die Frau hat für mich etwas Unangenehmes. Das kommt daher, daß der gegenseitig ausstrahlende Magnetismus sich nicht vereinigt, sondern abstößt.... Der Magnet dieses„Einsenders" und der des„Neuen Albboten“ scheinen zusammenzustimmen. * Das Jubiläum der Gabel. Gegenwärtig sind es 900 Jahre, daß eines unserer unentdehrlichsten Geräthe, die Gabel, seinen Einzug in Europa hielt. Wie wir venecianischen Blättern lesen, vermählte sich im Herbste des Jahres 995 ein Sohn des Dogen Pietro Orseolo mit der byzantinischen Prinzessin Argila, einer Schwester des oströmischen Kaisers. Während man bis dahin in Venedig die Speisen mit den Fingern zum Munde geführt hatte, bediente sich die Prinzessin Argila zu diesem Zwecke einer zweizinkigen Gabel und eines goldenen Löffels. Der Telegraphischer Börsenbericht d. Echo d. Berlin.(Kassakurse.) Dezember. 9. 10. 9. 10. 105 50 Fonds. 4% D. Reichsanl. 105 60 3½%" 104 25 3%„ 99 60 99 50 4% Preuß. Cons 105 20 105 20 3½%„ 104 10/104 3%„ 99 90 99 80 5% Italien. Rente 86 90 86 40 4% Oest. Goldr. 102 25102 30 5%„ Papierr.—— 4 1/%„ Silberr. 99 60 Port. Anl. 88/89 40 90 4% Rum. Rente 86 70 5%" am. Rte 98 40 4% Russ. 1880 Anl 101 60 4%„ 1889 E 1/10230 5%„ Or. Anl. III/—— 4% Ung. Goldrte 102 40 4%„ Kroneurte 9810 Pr. Pfd.=Br. vollg. 125— dto. 1895 vollgez 122— 104 25 Reichsb., deutsche 163 40 Rh=W. Bod.=Cred. 131 50 Schaaffh. Bk.=Akt. 139— Westd. Bod.=Cred. 123 25 Industrie=Pap. Oblig. u. Pfobr. Nach. St.=Obl.1893 4% Hamb. Hyp Pf. unk. bis 1900 3½% Prß. Centr. 99 60 41— 86 70 98— 101 50 101 50 102 50 98 30 103 50103 75 Bod.=Cr. 86 89100 50 100 30Hochdahl Bergw. 125— 122 50 164— 132— 139— 123 25 Nach.=Höng..=A.—— Aach. Tuchfabrik 58— dito konvertirte 84 60 Aplerbecker 136 25 Arenb. Bgw.=Akt. 620— Boch. Gußst.=Akt. 156 25 Bonisatius.=Akt 107 25 Braunschw Jutesp 167 75 Köln=Müs. konv. 62— Kölner Bgw.=Akt 168— Köln=Rottw. Pulv 211 50 Dortm..=St.=Pr. 54 25 Eschw. Bgw.=Akt. 157— Gelsenk.„ 175 50 Gerresheimer Glas 124— GuanoAnglo Cont 103— Hibernia 166 30 52— 3½% dito 1894,s soocfel Brauerei 158— unkdb. bis 1900/101 20/101 20|Hörd. Vorz=Akt. A101 90 König Wilh. konv 136 10 100 90 St.=P. 3½% Prß Communal-Obligat 10090 4% Prß. Hyp.=Pf Serien 15—18, unkdb. bis 1900 104 20 4% Prß. Hypoth. Versich.=Cert. 100— 3½% dito 100— 3½% Prß Pf. Br. B. XVII unddb. bis 1905 101 50 9 1 heinpron X. XII. XV. E 103— 4% Rhein.=Westf. Bod.=Cred.=Pfbr 105 30 Eisen= und Kleinbahnen. Aach.=Mastr. Eisb. 78 30 Gal. Eisb.=St.=Akt.109— Gotth.„ 16740 Lübeck=Büchener 14950 Mainz=Ludwigsh. 118 20 Marienb.=Mlawka, 76 75 Lombarden 4230 Ostpr. Südb.=Akt. 91 25 Aach. Kleinb. konv 133— Berl. grß. Pferdeb 326— Bauken. konv. 5910 59— =A 2200—2170— aese ee! Königs: 9.-#urah 148 30 omist Liefb. St.=Pr 9310 104 2%„* Mechern. 100— Norddeutsch. Lloyd 100— Nordstern Phönix Lit. A. " A abgest 101 50" B Pluto Bergw.=Akt 103—„ St=Pr Bongs=Spinnerei 105 30 Ravensb.„ Rhein.=Nass. Bgw Rh. Stahlw. Lit. C178 50 Stettiner Chamotte 223 25 Stolb. Zinkh.=Akt 42— 78 25„ Prior 121— ——Trust Dynam.=Akt 152— Vorwärts Spinn. 122— Westf. Stahlwerke 176 75 Witten=Gußst.=Akt 141— 58 50 85 75 135— 621— 152 50 107 50 167 80 60 75 168— 211 60 53 75 15710 173 50 124— 103 50 165 25 52— 157 75 101— 136 75 212 50 147 25 9490 102 50 158 50 157 50 167— 155 30 119 40 134 25 76— Tegenber 1: Dez. einer zweizinkigen Gabel und eines goldenen Löffels. Löffel war für die Venetianer nichts Neues, wohl aber die Gabel. Die venecianischen Damen beeilten sich, es der Byzantinerin gleich zu thun, und wenn ihnen auch die Handhabung der Gabel recht schwer fiel, so bürgerte sich der neue Brauch doch nach und nach in den vornehmen venecianischen Familien ein. Freilich fehlie es nicht an Tadlern und Spöttern, die den Gebrauch der Gabel als einen schädlichen und lächerlichen Auswuchs der venecianischen Ueberfeinerung tadelten. Es währte viele Jahrhunderte, ehe die Gabel von Venedig aus ihren Weg in das übrige Italien fand. Erst im Zeitalter der Renaissance, etwa vom Jahre 1360 ab, wurde das Essen mit der Gabel in Florenz und in den anderen italienischen Städten Brauch. Wann sich Weizen die Gabel in Deutschland eingebürgert hat, vermögen wir nicht zu sagen. In Frankreich wird sie zum ersten Male im Jahre der 2 1379, in einem Verzeichniß des königlichen Silberzeuges, erwähnt.## Mode aber wurde das Essen mit der Gabel in Frankreich erst im Jahre 1550. Nach England brachte sie der Reisende Corgate Ten fest direkt aus Venedig im Jahre 1608. In allgemeinen Gebrauch per kam sie hier aber erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Heute.„„ Juni bedient man sich der Gabel fast auf der ganzen civilisirten Erde. Nur in einzelnen Theilen Spaniens und im Innern Rußlands ist sie noch unbekannt. Gerichtszeitung. 68 Elberfeld, 8 Dez. Ein sowohl für Handel und Industrie als auch für das kaufende Publikum interessanter Streitfall kam vor der hiesigen Strafkammer zur Verhandlung. Der Kaufmann Carl Jacobs hierselbst bezog von der Firma Kupfer u. Mohrenwitz in Bamberg farbige Nähseide in sogen. 50 Yardsröllchen. Ein Yard ist gleich 0,914 Meter. Das kaufende Publikum glaubt ohne Zweifel, daß die Röllchen auch 50 Yards enthalten; das ist aber nicht überall der Fall. Jacobs wurde von seinen Käufern darauf aufmerksam gemacht, daß die Röllchen weniger enthielten, er ließ von der hiesigen Seidentrocknungsanstalt 12 Röllchen nachmessen, und es stellte sich heraus, daß eins nur 41 Yards enthielt die anderen elf gar nur 32—35 Yards. Da die Firma Kupfer u. Mohrenwitz dies als selbstverständlich betrachtete, machte Jacobs der Staatsanwaltschaft Anzeige, und diese erhob gegen Kupfer u. Mohrenwitz Anklage wegen Betruges. Die Sache endete mit Freisprechung, und das kam so: Die Angeklagten behaupteten und ließen sich das von den von ihnen geladenen Sachverständigen bestätigen, daß es vielfach(aber nicht überall) üblich sei, die Länge der Faden nach ihrer Stärke zu skaliren, das heißt, eine gewisse Fadenstärke als Grundmaß anzunehmen, nämlich die Nr. 30, und von einem stärkeren Faden, der mehr Seide erfordert, entsprechend seinem Mehrgewicht an Seide weniger Maaß zu geben. Diese„Skalirung" wird auch bei schwarzer Seide auf den Etiquetts zum Ausdruck gebracht., aber auf eine dem Publikum nicht verständliche Weise. Mißt ein Röllchen Nr. 30 z. B. 50 Yards, so würde die Nr. 24, die, weil der Faden stärker ist, nicht 50 Yards enthält, etiquettirt werden: „Nr. 24. 50 Yards für Nr. 30.“ Der Betrug wurde nun speziell darin gefunden, daß Kupfer u. Mohrenwitz die Röllchen, die der Fadenstärke Nr. 30 entsprachen, auf Nr. 24 skalirt hatten, mit andern Worten, daß sie auf ihre Röllchen Nr. 30 nur so viel Yards gewickelt hatten, als die stärkere Nr. 24 enthält. Hier ist nun zu bemerken, daß farbige Seide gewöhnlich nur in einer einzigen Stärke hergestellt wird, wenn sie nicht für bestimmte Zwecke anders bestellt wird, und daß diese Stärke gewöhnlich der Nr. 30 entspricht. Die Angeklagten Kupfer u. Mohrenwitz behaupteten, daß sie die Jacobs gelieferte Seide nach der in ihrer Fabrik aufgestellten Skala skalirt hätten und daß dieselbe der Nr. 24 entspräche. Sie stützten sich dabei auf die von allen Gutachtern bestätigte Thatsache, daß in der Seidenindustrie eine feste Norm, ein Maaßstab über die Bezeichnung der Fadenstärke nicht bestehe, daß also jeder Fabrikant seine Seide nummeriren könne, wie er wolle Unter diesrn Umständen erkannte das Gericht auf Freisprechung, hob aber in den Urtheilsgründen hervor, es sei sehr zu bedauern, daß bezüglich der Bezeichnung der Fadenstärke kein Maaßstab bestehe.— Das sind Mißstände, die beseitigt werden müssen, daß Jemand mit 32—41 Meter Seide Vorlieb nehmen muß, wenn er 50 bestellt, bloß weil der Modus der Skalirung eingerissen ist und der Eine so, der Andere so stalirt. Telegramm des Echo der Gegenwart. w Berlin, 10. Dez. Der Kaiser fährt am Samstag Abend nach Kiel, wo am Sonntag die Vereidigung der Marinerekruten stattfindet. Am Montag Abend erfolgt die Rückkehr nach Wildparkstation.— Der König von Sachsen kommt nicht zur Grunewaldjagd nach Berlin. Haaren, 10. Dez. Auf das am morgigen Mittwoch in Ditzens Hotel stattfindende St. Nikolausfest sei hiermit besonders aufmerksam gemacht.(Vergl. die Anzeige.) Pl Antwerpen, 10. Dezember, 11 Uhr.(Privattelegramm.) Kassee Frcs. Dez. 92.—, März 89.—. * London, 9. Dez. Wollversteigerung. Sehr klettige australische Grease zugänglicher, alle anderen Sorten sehr fest 167 60 149 25 118— 76 75 4250 99 75 132 50 326— Wurmrevier=Akt. Wechsel u. Not. Amsterdam Brüssel 96 30 102 50 156 50 166— 155 30 119 25 132 50 75 10 178— 223 25 41 75 121 25 151 50 122 50 176 50 141— 95 10 London Wien Aachener Diskonto 132 90/132 90 Berg.=Märk. Bank 144 60 144 500„ Berl. Hand.=Ges. 150—149 50 Paris Darmst. Bank=Akt 155 30 Deutsche Bank=Akt 192— Disk.=Com.=Anth. 210 75 Dresdener Bank 163 90 Essener Cred.=Akt 14430 Nationalb. f. D alte 141— Oesterr. Credit=Akt. 230 60 Allgemeine Tendenz: schwach. 154 60 191 90 210 40 163— kurz lang kurz lang kurz lang kurz lang kurz 167,55 „ lang 166,35 Skand. Plätze kurz—.— 140 50 144 30 Ital. Plätze Oest. Banknoten 230 60 Russ. Privatdiskont kurz—.— 167,60 218,95 2 10 9. 168.25 167,70 80,85 80,60 20,425 20.375 80,95 80,65 167,80 112,50 75,35 168,10 218,50 19 46.70 46.30 32.50 37.20 37.— 37.80 Tessentliche Wrranmtrachung. Steuerveranlagung für das Steuerjahr 1896/97. Auf Grund des§ 24 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juni 1891 dem Unterzeichneten schriftlich oder zu Protokoll unter der Versicherung abzugeben, von 10—12 Uhr in seinem Geschäftszimmer zu Protokoll entgegen Sengrergz Die Versäumung der obigen Frist hat gemäß§ 30 Absatz 1 des Emntommen steuergesetzes den Verlust der gesetzlichen Rechtsmittel gegen die Einschätzung zur Einkommensteuer für das Steuerjahr zur Folge.1 Wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben oder wissentlicche schweigung von Einkommen in der Steuererklärung sind im§ 66 des Einkommenerklärung zu Grunde liegenden Berechnungen an der dafür bestimmten Stelle (Seite 3 und 4) des Steuererklärungs=Formulars oder auf einer besonderen Anlagt Steuerpflichtige, welche gemäß§ 26 des Ergänzungssteuergesetzes vom 14. Juli 1893(Gesetzsamml. S. 134) von dem Rechte der Vermögensanzeige Gebrauch machen wollen, haben dieselbe ebenfalls innerhalb der oben angegebenen Frist nach dem vorgeschriebenen Formular bei dem Unterzeichneten Auf die Verüchschigung später eingehender Vermögensanzeigen bei der Veranoder unvollständige thatsächliche Angaben über, das Vermögen in der Vermögensanzeige sind im§ 43 des Ergänzungssteuergeseg.— mit ") Die vorgeschriebenen Formulare zu Steuererklärungen und zu Vermögensanzeigen werden den im Stadtkreise Aachen wohnenden Deklarationspflichtigen kostenfrei ins Haus geliefert. gin: 8 un Zur Anfertigung von Privatexemptaren weiden leine Toppelformulare abgegeben, sollten die gelieferten Formulare unbrauchbar gemacht worden sein, so werden unter Rückgabe der verdorbenen im Bureau des Unterzeichneten, Hartmannstraße Nr. 7, II. Etage, Zimmer 3, neue Formulare umgetauscht. Nachen, den 5. Dezember 1895. der Veranlagungs=Kommission des Stadtkreises Aachen. Dr. Klemme, 20673g Königlicher Regierungsrath. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf§ 89 Nr. 3 der Wehrordnung vom 22. September 1888 bringe ich hierdurch Nachstehendes zur allgemeinen Kenntniß: Wer sich behufs Erlangung der Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienst nicht spätestens bis zum 1. Februar seines ersten Militärpflichtjahres, d. h. desjenigen Jahres, in welchem er das 20. Lebensjahr vollendet, bei derjenigen PrüfüngsKommission für Einjährig=Freiwillige, in deren Bezirk der Wehrpflichtige gestellungspflichtig ist, anmeldet und den Nachweis der Berechtigung nicht bis zum 1. April desselben Jahres bei der Ersatz=Kommission seines Gestellungsortes erbringt, verliert das Anrecht auf Zulassung zum einjährig=freiwilligen Militärdienst. Der Meldung, welche schriftlich zu geschehen hat, sind beizufügen: 1. Das Geburtszeugniß.. g6. LI. Bereimistes 2. Eine Erklärung des Vaters oder Vormundes über die Bereitwilligten, den Freiwilligen während einer einjährigen aktiven Dienstzeit zu bekleiden, auszurüsten, sowie die Kosten für Wohnung und Unterhalt zu übernehmen. Die Fähigkeit hierzu muß von dem Bürgermeisteramte hierselbst bescheinigt sein. 3. ein Unbescholtenheitszeugniß, welches a. für Zöglinge höherer Schulen(Gymnasien, Realgymnasien, Oberreal= schulen, Progymnasien, Realschulen, Realprogymnasien, höheren Bürgerschulen und den militärberechtigten Lehranstalten) durch den Direktor der Lehranstalt, 1 b. für angestellte Beamte durch deren vorgesetzte Dienstbehörde, 1 c. für alle übrigen jungen Leute durch die Königliche Polizeidirektion auszustellen ist. 4. Das Schulzeugniß für die wissenschaftliche Befähigung für den einjährigfreiwilligen Dienst. Aachen, den 4. Dezember 1895. Der Königliche Polizei=Präsident, Graf Matuschka. zu Neuß vom 10. Dezember. Neuer Weizen, kleiner 15.20 „„engl.(1. Qual. 14.70 (2.„ 13.70 „„"(." 10.10 Neuer(1. Qual. 12.— 11.— Neuer Hafer à 100 Kilo 11.70 Rops 1. Qual.„„„ 20.— „ 2.„„„„ 19.— Aveel(Rätsen(2. Qual. 18.— „„„.— à 500 Kiis 24.— „„" 14.— Kartoffeln Heu Roggenstrot Weizenstroh 2 Roggen(2. Gerste( Winier.—.— à 100 Ktloe Sommer=—.— Buchweizen(1. Qual. 14— à 100 Kila(2. Qual. 13— Haser 1. Qual d 100 Kilr 12.50 " 2.„„„„ 11.70 Samen höher. per 190 Ktlo in Partieen von 100 Ktr. sohne Faßi) 49— Rübhöl per 100 Kilo saßweise(ohne Faß) 50.50 Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 M. höher als Rüdsl. Preskuchen per 1000 Kilo 77—— Weizen=Vorschuß 00 à 100 Kilo— Kleie d 50 Kilo.40 Butter per Kilo 2. Eer per Schock(60 Stück).00 Rüböl und Kuchen unverändert. Crystallhell, geruchlos u. sparsam brennend. Grösste Sicherheit Explosionsgefahr. 100* 20081„19„ Unerreichte Leuchtkraft. Ladenpreis: 25 Pfg. das Liter. niederlage: Alb. 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Kaufmann Theodor Hagen, 78 J, Xanten.— Eduard Susewind, 86., Sayn. Schnapp, wer ein lustiges Spiel wünscht, das in Gesellschaften bei Alt und Jung## ###— ktürmische Heiterkeit— vervorruft, versehe sich mit„Schnapp“. Oris M..80) bei.: 8 Alb. Jacobi u. Cie. Büchel 15. Der Katholik. Redigirt von Joh. Mich. Raich, 12 Hefte M. 12.00. Mainz, Kirchheini. Inhalt von 1895, Heft XII. Dezember. N. Paulus, Johann Host von Romberg. — Herm. Krose, S.., P. de Ravignan, S. J.— Dr. Ph. Huppert, Falsche gaben und Verschweigungen im Lebensversicherungsvertrage.— Dr. A. Bellesheim, Die heutigen Bestrebungen der deutschen Katholiken auf dem Gebiete der auswärtigen Missionen.— Litteratur: Schöpfer, Geschichte des A. Testamentesr — Dr. Albert Stöckl, Lehrbuch de. Apologetik.— Dr. Steph. Ehses.— Dr. Aloys Meister, Nuntiaturberichte aus Deutschland.— A. M. P. Ingold, Notice sur’église et le couvent des dominicains de Colmar.— Dr. H. Rolfus, Kirchengeschichte od. Geschichte des Reiches Gottes auf Erden.— Jos. Beringer, Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch.— P. H. Aebischer, O. S.., Die Volksmission.— Prof. G. M. Sommer, Erstkommunionglöcklein.— F. Schönbold, Mittel zur Beförderung des geistlichen Lebens.— Miscellen: Ein merkwürdiges Urtheil über Sleidan's Geschichtswerk.— Jesus Messias.— Sedes Sapientise. „Die beste Unterhaltungslektüre für den christlichen Familientisch“. ist die reich illustrirte und in ihrem Inhalte gediegenste Zeitschrift * eutscher Wausschug“. * in ert Mit den Gratisbeilagen: „Für die Frauenwelt“ und „Aus der Zeit für die Zeit.“ Von der gesammten katholischen Presse auf's Günstigste besprochen und empfohlen. Erscheint von Oktober bis Oktober. Preis pro Quartal 1 M. 80 Pfg. Heftausgabe 18 Hefte à 40 Pfg. Jedes Postamt und jede Buchhandlung nimmt Bestellungen entgegen. Regensburg. Friedrich Pustet. Meteorologische Beobachtungen zu Nachen. Aus dem Comptoir 5 Templergraben 68 auf dem Loger in der Rütscherstraße befindet sich eine Ausstellung sämmtlicher Kohlensorten. 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Mittwoch, 11 Dezember.— Drittes Blatt. Doo Eigendwen itttonelle Sb-, Figtreichen“. Verantwvortlich für den redaktionellen Theil: Chefredakteur Jos. Mattern; für den Iuseraten= und Rellamstheil: Heinrich Hasdaender. Aelteste Zeitung Nachens mit größt er Abonneutenzahl. Druck von Hermann Kaatzer.— Verlag von Kaapers Erden in Nachen. Gischaftstelle: Büchel 36 im Hinierhause. e she e o e. im ganzen Regierungsbezirk Nachen die weiteste und erfolgreichste Verbreitung. Die Gebüren betragen 15 Pfg. pro Zeile. Alle Annoncenexpeditionen des In= und Auslandes nehmen Anzeigen für das„Echo“ entgegen K München, 8. Dez. Die Berathung des Militäretats wurde in der Kammer zu Ende geführt. Gegen den Widerspruch des Kriegsministers kam ein einstimmiger Beschluß zu Stande, die Regierung möge das Maaß der Offizierspensionen möglichst einschränken. Die Debatte über die vielen Pensionirungen noch dienstfähiger Offiziere wurde theilweise mit großer Heftigkeit geführt. Ein Centrumsredner führte u. A. auch den Gesichtspunkt ins Feld, daß die pensionirten Offiziere vielfach den Geschäftsleuten, aus deren Steuern ihre Pension bestritten wird, durch einträgliche Agentur= und Unterhändlergeschäfte empfindliche Konkurrenz machen. Ratzinger kam dem Minister durch die eigenthümliche Behauptung zu Hülfe, derselbe könne gar nicht anders, weil die Berliner Wünsche und das Berliner System allein maßgebend seien. Nur im Reichstage könne geholfen werden. Sonst klagt Ratzinger immer über die angebliche Lässigkeit der bayerischen Kammer in Vertretung bayerischer Sonderrechte. Die Bauernbündler einschließlich Ratzinger setzten sich ein würdiges Denkmal, indem sie sich in der Frage, ob die von der katholischen Stadt Amberg nach der protestantischen Freimaurerempore Bayreuth verlegten Chevauxlegers in letzterer Garnison bleiben oder nach Amberg zurückverlegt werden sollten, auf die Seite Bayreuths stellten und für die dort zu errichtende neue Kaserne stimmten. Ein bauernbündischer Abgeordneter hat in seiner Naivetät verrathen, daß man aus Rücksicht auf den liberalen Bauernbündler Friedel=Bayreuth diese Haltung habe einnehmen müssen. Nur das Centrum stimmte für Amberg und unterlag. Die Hauptabstimmung über den ganzen Militäretat, welche der erstmals ungenügenden Betheiligung wegen wiederholt werden mußte, ergab 121 Ja, 12 Nein. Zu diesen 12 gehörten außer den Sozialdemokraten noch 6 Bauernbündler und 2 ländliche Centrumsabgeordnete. Dr. Ratzinger stimmte mit Ja.— Die Berathung des Etats der Brücken=, Straßen= und Wasserbauten förderte viele lokale Wünsche zu Tage. Bei der Berathung über die Staatszuschüsse zu den Distriktsstraßen wurde gegen den Widerspruch des Ministers ein Antrag Diehl angenommen, den Staatszuschuß von 1 auf 1½ Million zu erhöhen. Diese Forderung entspricht einem dringenden Verlangen der ländlichen Bezirke. Der Antrag Ratzinger, die Uebernahme der Distriktsstraßen auf den Staat ins Werk zu setzen, wurde abgelehnt, ebenso ein Antrag Stößer, den Staatszuschuß nach Prozenten; des jährlichen Gesammtbedarfs zu berechnen. Der von Ratzinger angeregte Umbau der Straßen würde nach der Behauptung des Ministers 100 Millionen kosten. In liberalen Blättern spukten in jüngster Zeit allerlei Gerüchte von der bevorstehenden Gründung einer „Bayerisch=katholischen Volkspartei“ herum. Der Vater dieser Idee ist Dr. Ratzinger. Derselbe erklärt aber in einem Artikel des„Fränkischen Kurier“, daß der Gedanke zur Zeit aussichtslos sei. Es beweisen diese Gerüchte aber, wie zerfahren die Verhältnisse im Bauernbunde sind. Oesterreich. = Wien, 7. Dez. Heute fand in der Hofburgpfarrkirche die feierliche Ueberreichung der Kardinalsbirette durch den Kaiser Franz Joseph an die beiden neuernannten Kardinäle, den Fürsterzbischof Haller von Salzburg und den ruthenischen Metropoliten Erzbischof Sembratowitsch von Lemberg statt. Der feierlichen Handlung wohnten Kardinal=Fürsterzbischof Gruscha, Erzbischof Dr. Angerer, die Minister, Hofbeamten und zahlreiche sonstige hervorragende Persönlichkeiten bei. Die päpstlichen Ablegaten, welche die Birette überbracht hatten, waren Mgr. Prinz Ferdinand von Croy und Ehrenkämmerer Mgr. Dr. Paul Maria Baumgarten. 4 Gallipoli, 7. Dez. Von einem Ordensmanne, der mit den bulgarischen Verhältnissen wohl vertraut ist, geht uns folgende Nachricht zu:„Wenn man den kursirenden Gerüchten und den Zeitungsberichten Glauben schenken kann, so ist Fürst Ferdinand von Bulgarien entschlossen, seinen Sohn Boris durch die Schismatiker wiedertaufen zu lassen und denselben schisnatisch zu erziehen. Ich kann dagegen versichern, daß jene Behauptung kein wahres Wort enthält. Es wahr, daß der Fürst durch sein russenfreundliches Kabinet dazu gedrängt wird. Am 10. November d.., in Augenblicke, als die Kommission ihm die Antwort auf die Thronrede überreichen wollte, verweigerte der Fürst merst die Audienz, weil er wußte, daß man ihm die Biedertaufe seines Sohnes abzwingen wollte; erst nach langen Verhandlungen wurde die Kommission zugelassen. herr Stoiloff, der Ministerpräsident, hatte aber nachher auch den Ausdruck der Ungnade des Fürsten entgegenzunehmen. Aus anderer Quelle erfahre ich, daß der Fürst Ferdinand dem Papste seine Lage hat vorstellen lassen. einzige Konzession gestattete Leo XIII., daß der Kronbrinz zum unirten slavischen Ritus übertreten könne, die das auch ja ganz natürlich ist. Es würde mich gar nicht wundern, wenn der Papst bald etwas thun würde, um den flavischen Ritus zu heben, wie er es schon für die Griechen, Kopten und andere gethan hat.“ Amerika. #.„Teupzork, 7. Dez. Die feierliche Uebergabe des Kardinalsbirettes an den bisherigen päpstlichen Velegaten in den vereinigten Staaten, Kardinal Satolli, hurs an 15. Dezember in der Kathedrale zu Baltimore g Kardinal Gibbons statt. Erzbischof Kain von .— Louis ist als Festprediger ausersehen. Das Pontifikalwird Kardinal Satolli selbst nach Empfang des sirettes celebriren. Ein großer Theil des Episkopates eFeimigten Staaten wird unzweiselhaft an der Feier gesgushge: Die Ceremonie der Uebertragung der Kardigig“ auf Mgr. Satolli vollzieht der Kardinal bisvons unmittelbar nach der h. Messe. Telegramme des Echo der Gegenwart. Reichstag. w Berlin, 10. Dez.(Tel.) Der Antrag Auer und Gen. auf Einstellung des Strafverfahrens gegen Horn und Brühne wird ohne Erörterung angenommen. Sodann wird die erste Lesung des Etats fortgesetzt. Abg. Richter führt aus, noch niemals sei ein Staatssekretär in der Veranschlagung so unglücklich gewesen wie gegenwärtig. In dem Etat seien Unterschiede gegenüber der Schätzung des Staatssekretärs im Betrage von 57 Millionen. So hätte sich mehrfach die Schätzung der Regierung schlecht bewährt. Hüten wir uns also, Automaten, wie die Regierung sie wünscht, einzurichten. Was uns fehlt, ist ein Gesetz über die Einnahmen und Ausgaben. Jetzt ist unser ganzer Rechnungshof eine provisorische Einrichtung; das ist doch ein anormaler Zustand. Was unsern Etat im Einzelnen angeht, so sind die Einuahmen viel zu niedrig veranschlagt. Diese Methode der Veranschlagung ist eben falsch. Uebergehend auf die Einzeletats hebt Redner den hohen Verbrauch der Militärverwaltung hervor, wiederholt alsdann die gestrige Anfrage des Abg. Fritzen nach dem Stande der Reform der Militärstrasprozeßordnung und wünscht eine klarere Stellungnahme der Militärverwaltung zur Frage der vierten Bataillone. Ferner beschwert er sich über das Anwachsen des Pensionsfonds. Verwerflich sei des Weiteren die geplante Zuckersteuerreform, die eine Mehrbelastung des inländischen Konsums um 50 Millionen bedeute. Dies sei ein Betrag, wie er bei der letzten großen Militärvorlage in gleicher Höhe den lebhaften Widerstand des deutschen Volkes hervorgerufen habe. Was die Behandlung der amerikanischen Versicherungsgesellschaften in Preußen und die sonstigen Dinge beträfe, über die sich die amerikanische Regierung von deutscher Seite beschwert fühle, so wäre es wohl Aufgabe der deutschen Regierung gewesen, das Nähere über die Dinge, die Veranlassung zu ihrem Vorgehen gegeben haben, der öffentlichen Meinung zu“ gänglich zu machen. Ueber den Etat hinaus fordert Redner bei dem großen, dem Reichstage vorgelegten Berathungsmaterial eine Beschränkung der Kommissionsthätigkeit. Der Reichskanzler sieht sich genöthigt, auf die gestrigen Aeußerungen v. Kardorffs zurückzukommen, worin dieser dem Ministerium Mangel an Einheit des Thuns und Wollens vorgeworfen hade. Er wundere sich, daß ein so bedeutender Politiker, wie v. Kardorff, auf das Gerede der Zeitungen eingehe, welche behaupten, daß die Minister sich gegenseitig besehdeten. Er werde nicht zögern, der Annahme v. Kardorffs eines Mangels an Einheit der Regierung entgegenzutreten. Wenn die Zeitungen sich bekämpften, so könne daraus nicht gefolgert werden, daß die Minister sich bekämpften. Bei Beurtheilung der Einheitlichkeit der Regierung komme es auf Ziele und Richtung der Politik an. Das Ziel und die Richtung dieser Politik sei für die gegenwärtige Regierung im Reiche und in Preußen bezeichnet durch seine programmatischen Erklärungen zu Beginn der vorjährigen Session. Mit diesen Erklärungen seien sämmtliche Mitglieder der Regierung einverstanden; in keinem Punkt erfolgte eine Abweichung von dem aufgestellten Programm. Daher ist der Mangel an Einheitlichkeit in das Gebiet der Legende zu verweisen. Meinungsverschiedenheiten kämen überall vor, wo Menschen zu gemeinsamer Arbeit vereinigt sind. Wie suchen sie in friedlicher Weise zu klären; auch der Rücktritt Köllers ist nicht durch Meinungsverschiedenheiten verursacht. Indessen hätten diese Meinungsverschiedenheiten zu Mißhelligkeiten Anlaß gegeben, denen er zu seinem Bedauern nicht habe ausweichen können. Nicht Zeitungsartikel noch die Maßnahmen gegen die Sozialdemokratie hätten den Grund zum Rücktritt geliefert. Wenn man der Regierung Mangel an kräftiger Initiative vorwerfe, so müsse er bemerken, daß eine kräftige Initiative nur mit einem Reichstage möglich sei, der eine geschlossene Mehrheit besitze. Diese Majorität sei aber nicht vorhanden. Dazu komme, daß sich zahlreiche Interessen im Reichstage geltend machten, welche das Arbeiten erschwerten. Wir werden dessenungeachtet fortfahren, Ruhe und Wohlstand zu fördern, und den vorhandenen Gefahren entgegentreten. Wir werden in der Bekämpfung der gegen die Gesellschaftsordnung, gegen die Monarchie und gegen die Religion gerichteten Bestrebungen fortfahren. Ein Versuch, dies auf dem Wege des gemeinen Rechts zu lösen, ist gescheitert. Ich komme nicht darauf zurück und habe nicht die Absicht, dem Reichstage aus diesem Anlaß ein Gesetz vorzulegen. Der ruhige Bürger darf nicht schutzlos bleiben, die Gesetze müssen angewandt werden, die in Kraft sind und die Mittel gewähren, Staat und Gesellschaft zu schützen. Selbstverständlich dürfen weitere Erwägungen deswegen nicht ausgeschlossen werden. Wenn die Mitglieder der sozialdemokratischen Partei über die jetzige Anwendung der Gesetze sich beklagen, so mögen sie nicht übersehen, daß sie selbst die Schuld daran tragen, da es ihre Presse war, die im vergangenen Sommer, als wir die Erinnerungen des großen Krieges und der großen Thaten feierten, wo wir des großen Königs gedachten, der durch seinen Muth und seine Weisheit das Reich gegründet hat(Lebhafter Beifall), die nationale Bewegung mit Hohn und Spott überschüttete, treu dem Grundsatze ihrer Führer, denen das Vaterland ein reaktionärer, kulturfeindlicher Begriff ist. Ich beschränke mich hierauf, es genügt, den Geist zu kennzeichnen, der dort zum Ausdruck kam. Wenn wir seitdem die Zügel straffer anzogen, so sind wir doch allen Wohlgesinnten im deutschen Reiche gerecht geworden. Enneccerus(natl.) greift auf die von Richter gemachten Rathschläge zurück und spricht seine Befriedigung über den Etat aus. Die Reichsfinanz= reform empfehle sich nach wie vor. Die Aufbietungen für die Marine seien anzuerkennen. Staatssekretär v. Bötticher erklärt, die Korrektur der Arbeiterversicherungen werde vorgenommen werden in der Reihenfolge wie die Gesetze entstanden sind. Die Krankenversicherung habe sich bewährt. Die Unfallversicherung, die Alters= und Invaliditätsversicherung werde noch revidirt. Es liege ein Entwurf vor, der die gerügten Mängel abstelle. In Betreff der Zusammenlegung haben die gemachten Vorschläge bei Weitem nicht die allgemeine Zustimmung gefunden. Mit Richter bedauere die Regierung selbst die Veröffentlichung amtlicher Schriftstücke. Bei der Verhinderung dieser Vorkommnisse könne Richter die Regierung unterstützen.— Morgen 12 Uhr Sitzung. Schluß 5 Uhr. # Berlin, 10. Dez. Der Seniorenkonvent des Reichstages beschloß, vor den Weihnachtsferien die erste Lesung der Gesetze über den unlauteren Wettbewerb und die Handwerkerkammern zu erledigen und die Ferien nicht vor dem 17. Dezember zu beginnen. w Berlin, 10. Dez. Die„Nordd. Allg. Zig.“ hört, das für Berlin eine Verordnung erlassn sei, durch weische waren. Durch die haugehadte Veweisaufnahne wurden ale daß für Berlin eine Verordnung erlassen sei, durch welche der ihnen zur Last gelegten Strafthaten überführt und wie folgt den Ladenbesitzern gestattet wird, an den beiden letzten Sonntagen vor Weihnachten bis 10 Uhr Abends ihre Geschäfte offen zu halten, wenn sie auf die sonstigen Geschäftsstunden an den Vormittagen verzichten. Der „Nordd.“ ist jedoch nicht bekannt, ob die gleiche Anordnung auch für andere Städte beabsichtigt sei. w Pesth, 10. Dez. Das Abgeordnetenhaus vertagte sich wegen der bevorstehenden Neuwahlen der Munizipalbeamten bis zum 9. Januar.— Da der Goldbedarf Ungarns ausgeprägt ist, übernimmt die Kremnitzer Münze wieder Goldprägungen für Private. v Rom, 10. Dez. Die„Agencia Stefani“ meldet aus Massauah über den Kampf bei Ambalaghi: Die Italiener leisteten 6 Stunden lang heftigen Widerstand, wurden aber von der Uebermacht überflügelt und zurückgedrängt. Betheiligt waren die Korps von Ras Mikael, Mangascha, Olie, Bu=Suc, Makonnen und Mangascha Attichin. Die Schoaner verloren zwei= bis dreitausend Mann. Zwei Ras sind gefallen. Ein weiteres Vorrücken der Schoaner ist bisher nicht gemeldet. Die Bevölkerung von Agame ist trotz dieser Nachrichten ruhig. Die eingeborenen Truppen der Italiener haben sich bewährt. General Baratieri hat in Adigrat das Kommando übernommen. In Atbara herrscht Ruhe. Lokalnachrichten. Nachen, 10. Dezember. Fn Strafkammerverhandlung vom 7. Dez.(Schluß.) In heutiger Nachmittagssitzung gelangte nur eine und zwar sich bis zum Abend hinziehende Sache zur Verhandlung. Dieselbe betraf den 32jährigen, wegen Jagdfrevels, Mißhandlung und Beleidigung vorbestraften Stellmacher H. B. aus Füssenich, welcher des Diebstahls eines Sackes Guano beschuldigt war. In Folge der bei der Zeugenvernehmung zu Tage tretenden Widersprüche konnte der Gerichtshof zu einer Feststellung im Sinne der Anklage nicht kommen und erkannte auf Freisprechung des Angeklagten. Die durch das Verfahren entstandenen Kosten wurden der Staatskasse zur Last gelegt. F# Strafkammerverhandlung vom 9 Dez. Die heute zunächst zur Verhandlung anstehende Sache betraf den im März d. I. hierselbst in der Paugasse stattgehabten folgenschweren Mauereinsturz, bei welchem bekanntlich zwei Kinder getödtet und zwei Erwachsene schwer verletzt wurden. Es hatte sich dieserhalb zu verantworten der 36jährige Architckt W. aus Köln, gegenwärtig zu Aachen wohnend. Die gegen denselben erhobene Beschuldigung lautete, am 17. März d. Is. zu Aachen durch Fahilässigkeit den Tod der Kinder Johann Dümmer und Johann Ketteniß, sowie die Körperverletzung des 29jährigen Tagelöhners Gabriel Ahn und dessen Ehefrau, der 27jährigen Anna Maria geb. Esch, verursacht zu haben, und zwar indem er die Aufmerksamkeit, zu welcher er vermöge seines Gewerbes besonders verpflichtet war, aus den Augen setzte. Durch den fraglichen Unglücksfall, welcher seiner Zeit allseitiges Mitleid erregte, fanden, wie bemerkt, die beiden besagten Kinder ihren Tod, während die Ehefrau Ahn außer mehreren sonstigen Verletzungen einen doppelten Beinbruch und einen Schenkelbruch und deren Ehemann zwei schwere Kopfwunden erlitt, an deren Folgen er jetzt noch zu leiden hat. Die beiden Eheleute sind 15 Wochen im Louisenspital in Pflege gewesen. Die Ehefrau Ahn ist durch die genannten Verletzungen zum Krüppel geworden, indem sie nur noch mit Krücken zu gehen vermag. Die fragliche Mauer, welche einen Garten der in der Rosstraße wohnenden Rentnerin Wittwe Kornel von Guaita begrenzte, hatte eine Länge von 60 Metern und war bei einer Dicke von nur 1½ Steinen 6 Meter hoch. Dieselbe hat schon einige 50 Jahre gestanden und stürzte am Sonntag den 17. März ohne vorherige Anzeichen plötzlich zusammen, die vier besagten Personen unter sich begrabend. Der Angeklagte, welcher in dem Baugeschäft des Heinrich I. von hier als Geschäftsführer thätig war, hat in dieser Eigenschaft im Jahre 1892 an der fraglichen Mauer eine Reparatur vorgenommen und nachdem einen Brief an die Wittwe v. G. geschrieben, in welchen er derselben mittheilte, daß die Mauer zwar ausgebogen sei, jedoch nicht derart, daß dieselbe baufällig sei. Er(der Angeklagte) wolle die Mauer von Zeit zu Zeit nachsehen und der Frau v. G. über den Zustand derselben berichten. In Folge dieses von der Frau v. G. unbeantwortet gebliebenen Briefes ging die Anklage von der Ansicht aus, daß W. die Verpflichtung übernommen habe, über die Mauer zu wachen. Letzierer dagegen behauptet, hierzu nicht verpflichtet gewesen zu sein, da er den von ihm geschriebenen Brief nur als Anerbieten betrachtet habe. Ein Honorar hat W. für die angebliche Ueberwachung der Mauer nicht bezogen. Bezüglich des Einsturzes der Mauer befinden sich die vernommenen Sachverständigen im Widerspruch. Während Einige der Ansicht sind, daß derselbe in Folge äußerlicher Einwirkungen, wie Bildung von Schlammfugen und Lockerung der Fugen, erfolgt ist, sind zwei weitere Sachverständige anderer Meinung und suchen darzuthun, daß die Unterspülung des Erdreichs die Schuld trägt. So führte Herr Kreis=Bauinspektor Moritz aus, daß die Mauer schon längst hätte umstürzen können. Er habe festgestellt, daß dieselbe nur 16 Kilogramm Winddruck vertragen konnte. Der Einsturz sei unbedingt dadurch erfolgt, daß sich das Wasser von dem höher belegenen zu dem niedriger belegenen Terrain durchgesetzt habe, es hätten sich Wasser= und Schlammkanäle gebildet, welche die Mauer Jahre lang unterspült hätten. In Folge des hierdurch entstehenden mangelhaften Untergrundes hätten die Fundamente schließlich dem Drucke nicht mehr widerstehen können. Nach Beendigung der Zeugenvernehmung beantragte die Staatsanwaltschaft Freisprechung des Angeschuldigten, weil zunächst nicht feststehe, wodurch der Einsturz stattgefunden, sodann aber auch weil W. nicht als rechtlich verpflichtet zu erachten sei, den Zustand der Mauer zu überwachen. Der Gerichtshof war derselben Ansicht und erkannte auf Freisprechung. Die durch das Verfahren entstandenen Kosten, einschließlich dersenigen, welche durch die von W. vorgeladenen Sachverständigen entstanden waren, wurden der Staatskasse zur Last gelegt.— Der vielfach vorbestrafte 25jährige Fuhrmann W. St. aus Eschweiler, welcher am Abend des 26. Mai d. J. zu Eschweiler den Kommis Joh. Wilh. Cl. F. ohne die geringste Veranlassung mittelst hinterlistigen Ueberfalls angefallen und mit einem Besenstiel blutig mißhandelt hatte, wurde dieserhalb zu 5 Monaten Gefängniß verurtheilt.— Die beiden zu Mausbach wohnenden Schuster M. Pl. und J. M. batten sich wegen gemeinschaftlich begangenen Verbrechens aus§ 175 des.=Str.=G. B. zu verantworten. Die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattgehabte Verhandlung endete mit der Freisprechung beider Angeklagten.— Wegen Unfugs, Widerstandsleistung und thätlichen Angriffs hatten sich 1. der Tagelöhner L.., 2. der Zimmermann K. G.., 3. der Tagelöhner L. G, 4, der Tagelöhner H. Sch. und 5. der Tagelöhner A.., alle zu Nachen wohnend und mehrfach vorbestraft, zu verantworten. Am 25. August d. J. hatten dieselben in angetrunkenem schite schice e ae est e die damals dort postirten Schutzleute W. und B. veranlaßt wurden, gegen die Skandalirenden einzuschreiten. In Folge des ungebürlichen und herausfordernden Verhaltens der Angeschuldigten schrinen die Beamten zur Verhaftung derselben, worauf sich alle in nachhaltigster Weise widersetzen und Sch. und B. die Schutzleute sogar thätlich angriffen und mit Pflastersteinen beverurtheilt: R. zu 1 Monat Gefängniß und 3 Tagen Haft, I. gleichfalls zu 1 Monat Gefängniß und 3 Tagen Haft, G. zu 2 Monaten Gesängniß und Sch. und B. zu je 6 Monaten Gefängniß und je einer Woch= Haft. In heutiger Schwurgerichtssitzung wurde der 38jährige Kleinhändler. Ackerer und Tagelöhner Peter E. aus Berzbuir von der Anklage der vorsätzlichen Brandstiftung freigesprochen, die Kosten des Verfahrens der Staatskasse zur Last gelegt und der gegen E. bestehende Haftbefehl aufgehoben. Näherer Bericht folgt. Provinzielle Nachrichten. tt Würselen, 10. Dez. Am vergangenen Sonntag hielt der hiesige Verein vom h. Bincenz von Paul in der Restauration Schümmer seine erste Generalversammlung ab, welche trotz der ungünstigen Witterung recht gut besucht war. Auch unsere hochw. Pfarrgeistlichkeit sowie die Bincenzkonferenzer aus Afden und Kohlscheid waren erschienen. Der Vorsitzende der hiesigen Konferenz, Herr Kaplan Pabst, eröffnete die Versammlung mit dem üblichen Vereinsgebete, verbreitete sich dann über die Gründung der ersten Bincenzkonferenz in Paris und erstattete hierauf Bericht über die Wirksamkeit der hiesigen Konferenz, um dadurch den vielen Wohlthätern derselben zu zeigen, wie die gespendeten Gaben Verwendung gefunden. In der Festrede zeigte Herr Rektor Zaun aus Morsbach in schönen Worten, wie durch den Bincenzverein die große Kluft überbrückt werde, welche besonders in unseren Tagen zwischen Reich und Arm bestehe. Durch den Besuch, den der Bincenzbruder in der Familie des Armen mache, schöpfe dieser wieder neuen Muth und neues Gottvertrauen. Der Vorschlag des Herrn Horbach, hierselbst die Einrichtung zu treffen, sich zu Gunsten des Vincenzvereins von den üblichen Neujahrsbesuchen loszukaufen, fand allgemeinen Beifall. Die nun folgende Kollekte ergab die schöne Summe von 40 M, welche den Verein in den Stand setzen wird, den Armen durch Lieferung von Kohlen ein frohes Weih nachtsfest zu bereiten. Die Gesangvorträge des St. Josephsvereins hielten die Theilnehmer noch längere Zeit in gemüthlichster Weise vereinigt. (2) Alsdorf, 3. Dez. Am vorigen Freitage gerieth auf dem Bahngeleise in der Grube„Anna“ ein jugendlicher Arbeiter unter die Räder eines Waggons. Schwerverletzt wurde derselbe nach Bardenberg zum Spital befördert. Am Samstag wurde dem Unglücklichen ein Bein amputirt. * Sladbach, 10. Dez. Nach dem vorläufigen Ergebnisse der am 2 Dezember er. stattgehabten Volkszählung zählt die Stadt.=Gladbach 53.4 30 Einwohner; davon 25,.501 männlichen und 27.929 weiblichen Geschlechts. * Aurath, 9. Dez. Hier stard Fräulein Katharina Rütters, die Schwester der am 29. September 1893 ermordeten Gebr. Rütters, welche in der Mordnacht durch Messerstiche schwer verwundet wurde, so daß man damals an ihrem Aufkommen zweifelte. Seit jener Nacht litt die Dayingeschiedene an Trübsinn und Schwermuth wohl in Folge der au sgeftandenen Angst und des Schreckens. Ihre Frömmigkeit und Wohlthätig keit ist bekannt. Aus ihrem Leben verdient folger de schöne That an die Oeffentlichkeit gezogen zu werden, welche ihr m edien Charakter das beste Zeugniß ausstellt. Als es, so schre bt man dem„Cref. St.=Anz.“, zur Zeit hier bekannt wurde, daß die beiden Mörder der Gebr. Rütters am folgenden Tage(5. Juli vor. Jahres) hingerichtet werden sollten, erfuhr es auch die nunmehr Verstorbene. Sie ging sofort zu einem hiesigen Geistlichen und bestellte für die beiden Mörder zwei h. Messen, die am folgenden Tage, an dem Hinrichtungstage, für die Seelenruhe der Hingerichteten gelesen werden sollten. Ein schönes Bild echter christlicher Nächstenliebe. * Leutesdorf, 10. Dez. Hier wurde auf dem Rheine ein Schiffer durch den Sturm vom Schiffe geschleudert und ertrank. #####, Liederbreisig, 10. Dez. Ein gefährlicher Mensch, der steckbrieflich verfolgte Zimmermann aus Kettig, wurde laut der Cobl. Bztg.“ im hiesigen Pfarrhause, in das er eingestiegen war, verhaftet. Höchstwahrscheinlich ist Zimmermann, dem viele Einbrüche, die in der letzten Zeit in der Umgegend geschahen. zur Last gelegt werden, identisch mit dem Einbrecher im hiesigen Pfarrhause vom 24. September d. J. Handelsnachrichten. .T. Koubaix, 8. Dez. Wochenbericht vom französischen Textilmarkt. Der feste Ton, welcher auf der Londoner Wollauktion herrscht, sowie die günstigen Nachrichten, welche aus Buevos Aires und Sydnev kommen, haben die Käufer wieder zuversichtlich gestimmt. Die Umsätze sowohl in überseeischen sowie in französischen Wollenwaaren waren in letzter Woche berrächtlich. Nicht minder lebhaft hat sich in den letzten 8 Tagen der Verkehr in Kammzügen gestaltet. Besonders rege Kauflust war fur bessere Kettenzüge vorhanden, für welche die Verkäufer sogar vielfach höhere Preise durchsetzen konnten. Buenos Aireszüge konnten gleichfalls volle Preise erzielen. In den Lohnkämmereien selbst ist die Beschäftigung zur Zeit noch schwach; die bisherigen Ankünfte reichen nicht hin, um die in Betracht kommenden Etablissements voll beschäftigen zu können. Das Kämmlingsgeschäft liegt unverändert günstig, die Preise für bestimmte Sorten sind sogar anziehend. Im Garnmarkt war in dieser Woche ebenfalls größere Kauflust demerkbar: speziell in Kammgarnen fanden mehrere recht bedeutende Abschlüsse zu unverändert festen Preisen statt. Vorzüglich beschäftigt bleiben die Webereien, sei es für Wolle oder für Baumwolle; den Wirkereien gehen jetzt weniger Aufträge zu. Berliner telegraphische Oegender 9 100. 8 16 Berl. Handelsges. 150 25 Darmstädt. Bank 155— Deutsche Bank— Disk.=Commandit.—— Dresdner Bank 162 30 Nationalbank.1141 60 Oesterr. Kredit.331 10 Boch. Gußstahl Consolidation Dannenbaum 155 75 207 50 103 50 Dortmund. Union 54 60 Gelsenkirchener Halvener 176— 172— 149 40 149 30 Hidernie 154 75 Laura.. 191 10— 210 60hmb.=Am. Packeis 106 80 163 16780166— 140 25 231 10 arienburger 152 50 Oesterr. Südbahn e rce103 80 Ostpreußen 53 90 174 25 17025 14730 106 30 149 50 Dortm.=Gronan 150 10 Ustal. Mittelmerb 90 40 89 90 76 30 7625 42 50 42 60 Oeft. Ung. Staatsd. 154 75/154 10 90 80 Warschan=Wiener 265 50 Rustsche Roten 418 75 90 30 284 25 318 25 Börsenschluß: schwach. Bank=Diskonto. Paris 2 Schwei. 9— schweiz. Plätze 4% Wien 5 Amsterdam 2½ Lissabon 7 Belg. Plätze 2½ London 2 Deutsche Plätze4 Ital. Pläge 5 Kopenbagen 3½ Madrid 5 * Autwerpen, 10. Dez. Petroleum ruhig, 18,00 Jan.= April. 00,00 Frs.— Weizen, Roggen, Gerste fest, Hafer, Mais beh.— Deutscher La Plata Kammzug, ruhig,(Vertrag B) Dez..92½ März.97⅛.. * Köln, 10. Dez. Weizen M. 14.60. M. Roggen 12.20. Hafer 12.10. Zufuhr 6 Sack Weizen, 30 Sack Roggen und 96 Sack Hafer— Heu kostete M..50—6,00, Roggenstrob.50, Weizenstroh.50 per 100 Kilogr. * Köln, 10. Dez.(Amtliche Preisfestsetzungen der vereideten Handelsmakler.) Weizen ohne Sack die 100 Kilogramm vorräthig hiesiger Mark( 15,00—15,50., fremder 15,25 bis 16,50.,— Roggen ohne Sack die 100 Kilogramm vorräthig hiesiger Mark 12,00—13,25., fremder 12,75—14,25 B.— Hafer ohne Sack die 100 Kilogramm hiesiger Mark 12,00 bis 12,75., fremder 13,25—13,75 B.— Rüdöl fest; die 100 Kilogramm mit Faß in Eisenband vorräthig von 5000 Kilogramm Mark 51,00., Mai 49,80 Se atente und durch in M. SCHMETZ Gebrauchsmuster. des Patentbure au— E cbgenieur u Phlenfanwalt Vorgraben 47.— Fernsprecher 1042. Patentanmeldungen. Für die angegebenen Gegenstände haben die Nachbenannten die Ertheilung eines Patents nachgesucht. Der Gegenstand der Anmeldung ist einstweilen gegen unbefugte Benutzung geschützt. W. 10694. Niederschlagswasserableiter.— A. Walz, DüsselCodes=Anzeige. * Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, unsern iunigstgeliebten Onkel und Großonkel, Herrn Steph. Jos. Jamoulle, Rentner, langjähriger Präsident des Kirchenvorstandes und Mitglied des Gemeinderathes, heute Nachmittag 3 Uhr in Folge Altersschwäche, wohlvorbereitet durch den andächtigen Empfang der hl. Sakramente der kath. Kirche, im Alter von fast 76 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Um stille Theilnahme bitten Schönthal, Forst, Gut Rott bei Aachen, den 9. Dezember 1895. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Freitag den 13. d.., Morgens 9 Uhr, vom Sterbehause aus statt, und werden die Exequien gleich darauf in der Vsarrkirche zu Fors abgehalten. 391100 A. 4241. Selbstschließender Kleiderhaken mit Schlüsselsicherung.— Hubert Auer, Mülheim a. Rh. D. 7110. Hohle Kammwalze mit innerem Angriff der Kuppelspindel.— R. M. Daelen, Düsseldorf. Patentertheilungen. Auf die angegebenen Gegenstände wurde den Nachbenannten ein Patent ertheilt. Die Eintragung in die Patentrolle ist unter der angegebenen Rolle ertheilt. 84851. 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