Nachen 1895.— Nr. 820. 47. Jahrgang. Dinstag, 3. Dezember.— Erstes Blatt. Schenwurn onantwortlich für den rdaktonellen Theil: Chefredatteur Jes. Matternz Malteste Leitune Nachens weit größter Abonnentenzahl Drus von dermans Kaater.— Verlag von Kaazers Erten in Nuchen fur den Inseraten= und Reklametheil: Heinrich Faßbaender. Kerleste Jeilung Nachens mit großter Abonnentenzahl. Geschaftsstelle: Buchel 36 im Hinterhause. Beiträge nur an die Redaktion, nicht an die einzelnen Redakteure zu senden.— Telegrammadresse: Echo, Aachen.— Fernsprecher Nr. 62. bie bit de Geunt bseng e c scene bechne eie de ich eich bases esteere glich zpeimal. Preis bei alen Posämtern des deuschen Reichef, Oesterreich=lngarn und Laxenbung nur 4 Mark. Ertedonnement auf die Sonntagsnummer, eingetragen im Post=Zeitungs=Preiskurant unter Nr. 2001, vierteljährlich 75 Pfg. Anzeigen finden durch das Echo der Gezenwart, dessen Versreitung von leinen anderen hiesigen Vlane erreicht wir. im ganzen Regierungsbezirk Nachen die weiteste und ersolgreichste Verbreitung. Die Gebüren detragen 15 Pig, pre Zeile. Alle Annoncenexpeditionen des In= und Auslandes nehmen Anzeigen für das„Echo“ enigegen. ## Die Schließung von elf sozialdemokratischen Körperschaften in Berlin.“) Der Polizeipräsident von Berlin bringt zur öffentlichen Kenntniß,„daß nachstehende Vereine: 1. bis 6. die sechs sozialdemokratischen Wahlvereine für die sechs Berliner Reichstagswahlkreise, 7. die Preßkommission( der Berliner 8. die Agitationskommission Mitglieder 9. die Lokalkommission J der sozialdemokra10. der Verein=öffentlicher Z tischen Partei Vertrauensmännere( Deutschlands, 11. der Parteivorstand der sozialdemokratischen Partei Deutschlands auf Grund des§ 8 der Verordnung über die Verhütung eines die gesetzliche Freiheit und Ordnung gefährdenden Mißbrauchs des Versammlungs= und Vereinsrechts vom 11. März 1850 vorläufig geschlossen sind. Jede fernere Betheiligung an diesen Vereinen oder an etwaigen Neubildungen, welche sachlich als Fortsetzungen derselben erscheinen, wird nach§ 16 l. o. mit Geldstrafe von 15—150 M. oder Gefängnißstrafen von 8 Tagen bis zu 3 Monaten bestraft.“ Der§ 8 des Vereinsgesetzes besagt, daß Vereine, welche die Erörterung politischer Gegenstände in Versammlungen bezwecken, keine Frauenspersonen, Schüler und Lehrlinge aufnehmen und nicht mit anderen Vereinen gleicher Art zu gemeinsamen Zwecken in Verbindung treten dürfen, insbesondere nicht durch Komites, Ausschüsse, Schriftwechsel usw. Die Maßregel ist ohne Zweifel auf Grund des Materials erfolgt, das die Polizei jüngst bei den Haussuchungen gefunden hat, und das den Beweis liefern soll, daß die genannten Vereine usw. in gesetzwidriger Verbindung mit einander gestanden haben. Der Parteivorstand besteht aus fünf besoldeten Mitgliedern(Bebel, Singer, Auer, Pfannkuch und Gerisch) und sieben unbesoldeten(Kontroleuren). Ein Verein der„öffentlichen Vertrauensmänner" besteht unseres Wissens nicht. Die Polizei scheint die Einrichtung der 11 Vertrauensmänner(darunter 2„Vertrauensfrauen"), die die Hauptleiter der Bewegung in Berlin sind, als Verein zu betrachten, der mit dem Parteivorstand Verbindung unterhält. Die Preßkommission besteht aus 12 Köpfen; die Lokalkommission hat für die Versammlungssäle und den Nichtbesuch gesperrter Lokale zu sorgen. Die Wahlvereine kennzeichnen sich schon durch ihren Namen; für jeden Berliner Reichstagswahlkreis besteht ein Verein. Die Polizei hat binnen 43 Stunden nach Schließung der Vereine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft zu machen, die, wenn sie es für nothwendig erachtet, binnen acht Tagen Anklage erheben oder Voruntersuchung beantragen muß. Alsdann ist vom Gericht sofort Beschluß darüber zu fassen, ob die vorläufige Schließung des Vereins bis zum Erkenntniß in der Hauptsache fortdauern soll. Gegen Liebknecht, Auer und Braun ist ein gerichtliches Verfahren bereits eingeleitet worden. Diese drei hatten für Freitag Vorladungen vor den Untersuchungsrichter erhalten. Hier wurden die bei ihnen beschlagnahmten Papiere geöffnet und der größte Theil ihnen wieder zugestellt. Was der Richter behielt, soll nach dem„Vorwärts“ zur Erhebung einer Anklage vollkommen unerheblich sein. Bei Singer wurde am Freitag abermals Haussuchung gehalten. Auch diesmal soll Nichts von Bedeutung gefunden worden sein. Wir sind überzeugt, daß die sozialdemokratischen Führer keine Schriftstücke gefährlichen Inhalts in ihrer Wohnung aufbewahren; daß aber das Gericht aus dem Gefundenen nicht den Beweis eines Vergehens wider das Vereinsgesetz herleiten werde, möchten wir nicht behaupten. Bleibt es *) Nachdruck untersagt. Pasenst che eensent here 6) Sursum Corda. Volksroman aus der Gegenwart von Max Benno. (Fortsetzung.) Goldberg kannte das nahe verwandtschaftliche Verhältniß des verkommenen Menschen zu Martha und knüpfte, um diese nicht zu verletzen, an den Zwischenfall vorerst keine weitere Bemerkung, dagegen lautete sein Urtheil über denselben um so schärfer, als das Mädchen im Weiterschreiten selbst über dieses Unglück in ihrer Familie zu sprechen anfing. Er tadelte entschieden die an und für sich löbliche Rücksichtnahme des Herrenmüllers auf den Bruder, meinte aber, solch gemeingefährlichen Menschen gegenüber dürfe man nicht zu nachsichtig sein. Eine Anstalt, wo sie in den gebürenden Schranken gehalten werden, sei für sie der richtige Platz. Durch die Freundlichkeit des Herrn gewonnen, war Martha zutraulich geworden. Sie erzählte, wie schon ihre verstorbene Mutter viel unter der Bosheit des Onkels Valentin zu leiden gehabt habe und wie fast kein Tag vergehe, an dem es nicht irgend einen Verdruß mit ihm gebe. Martha hatte einen aufmerksamen Zuhörer an Goldberg. Namentlich die Mittheilung über das große, in der Verwaltung des Müllers befindliche Vermögen desselben schien für ihn von besonderem Interesse zu sein. Seine Augen, welche vorher schon wiederholt mit wachsender Spannung auf das liebliche Gesicht Marthas gerichtet gewesen, bekamen dabei einen eigenthümlichen Glanz. Er begleitete das Mädchen bis in die Mühle, ein stattliches Anwesen mit flotter Wasserkraft und einer ganzen Reihe von Oekonomiegebäuden, deren Aeußeres schon die Wohlhabenheit des Besitzers verrieth. Da Steinbach jedoch abwesend war, hielt er sich nicht auf, sondern schlug den Weg nach der Stadt ein. Er überschritt den Marktplatz und begab sich durch eine schmale Seitengasse nach der Nier dche ei de Stschanr de atcht i üich onl auch draußen ohne Zweifel gegen die Vereine vorgehen und womöglich die ganze Organisation auflösen. Die Schließung der sozialdemokratischen Körperschaften wirst eine Reihe von Rechtsfragen auf, die auch für andere Parteien von erheblicher Bedeutung sind. Vor Allem sind die sechs sozialdemokratischen Wahlvereine für die sechs Berliner Reichstagswahlkreise geschlossen worden. Diese Verfügung kann nur unter der Annahme erfolgt sein, daß diese Wahlvereine eigentlich keine Wahlvereine im Sinne des Gesetzes seien. Denn die Wahlvereine nehmen eine Ausnahmestellung unter den politischen Vereinen ein. Das preußische Vereinsgesetz nimmt sie im§ 21 ausdrücklich von den Beschränkungen des§ 8 aus, und auf diesen§ 8 stützt sich gerade die vorliegende Schließungsverfügung. Das Wahlgesetz für den Reichstag bestimmt im§ 17 für das ganze Reich:„Die Wahlberechtigten haben das Recht, zum Betrieb der den Reichstagbetreffenden Wahlangelegenheiten Vereine zu bilden und in geschlossenen Räumen unbewaffnet öffentliche Versammlungen zu veranstalten. Die Bestimmungen der Landesgesetze über die Anzeigen der Versammlungen und Vereine, sowie über die Ueberwachung derselben bleiben unberührt.“ Darnach ist die Schließung von Wahlvereinen nicht zulässig. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Behörde den Nachweis führt, daß die fraglichen Vereine trotz ihres Namens nicht den Charakter dieser privilegirten Vereine hätten. Alle größeren Parteien haben eine allgemeine oder territoriale Organisation für den Betrieb von Wahlangelegenheiten. Diese Central=, Provinzial=, Kreis= und Lokalkomites stehen naturgemäß unter einander in Verbindung, und sie lösen sich keineswegs in der Zwischenzeit zwischen zwei Wahlen vollständig auf. Wenn die Rechtsansicht die Oberhand behält, daß die Privilegien für Wahlvereine nur im Falle einer anstehenden konkreten Wahl oder überhaupt bloß in der Zeit zwischen Ausschreibung und Vornahme der Wahl in Kraft treten, so können alle mißliebigen Parteien in der Besorgung ihrer Wahlgeschäfte behindert werden. Es kommt ferner die Frage in Betracht, ob die unter Nr. 7 bis 11 der Verfügung genannten Körperschaften als politische Vereine im Sinne des Gesetzes anzusehen sind. Sind es überhaupt„Vereine“? Es handelt sich um die Preßkommission, die Agitationskommission, die Lokalkommission, die Gesammtkommission der„öffentlichen Vertrauensmänner“ und den Parteivorstand. Ausschüsse sind in der Regel Glieder eines Vereinskörpers, aber keine selbstständigen Körper; Vertrauensmänner sollen in der Regel als Ausschüsse oder als vereinzelte Hülfsorgane der sie wählenden Vereinigung dienen; der Parteivorstand ist an sich auch kein Verein, sondern der Vorstand einer Gemeinschaft von Gesinnungsgenossen. Das preußische Vereinsgesetz betrachtet in§ 8„Komites, Ausschüsse, Centralorgane oder ähnliche Einrichtungen" nicht als Vereine, sondern als Verbindungsmittel für Vereine, in derselben Reihe mit dem„gegenseitigen Schriftwechsel.“ Die gegentheilige Auffassung kann schließlich dahin führen, daß die Polizei in die Sitzungen von Parteivorständen, Ausschüssen 2c., die ihrer Natur nach vertraulich sein müssen, zwei überwachende Beamte schicken will. Darum hoffen wir, daß die Behörde ihr Vorgehen gegen die sozialdemokratischen Körperschaften aus besonderen thatsächlichen Umständen begründen kann und nicht etwa bloß auf scharfgespannte Rechtsauslegungen zurückgreist, aus denen sich eine Bedrohung der allgemeinen Freiheit und der berechtigten Interessen aller Parteien ergeben würde. Bei einer weitgehenden Auffassung der Begriffe „Verein" und„Verbindung" lassen sich in allen Parteilagern Organisationen finden, die zu der vorläufigen Schließung und demnächstigen Anklage Stoff böten. Das Gesetz hätte sich ein unmögliches, namentlich auf die äußersten Stadtperipherie, wo sich aus einem üppigen Baumgut ein hübsches villenartiges Gebäude erhob. Ueber die Front desselben zog sich eine lange Tafel, auf der man in Goldbuchstaben las: Friedrich Hollupp, Kleiderhandlung. Er ging in das Gebäude und betrat einen Raum, der in seiner ganzen Länge mit fertigen Kleidungsstücken behängt und belegt war. Eine Dame in den mittleren Jahren kam ihm entgegen. Sie trug das Haar kurz geschnitten und hatte ein blaues Augenglas über die scharf geschnittene Nase geklemmt. „Wo ist Fritz, Fräulein Helene?“ fragte Goldberg. „Im rothen Zimmer," lispelte diese mit einem leichten Neigen des Kopfes.„Er hat Besuch. Der Haidewirth ist bei ihm.“ „Um so besser,“ sagte Goldberg und schritt durch eine Seitenthüre in das zweite Stockwerk hinauf. Er schlug einen schmalen, mit Teppichen belegten Gang ein und stand gleich darauf vor einer Thüre, an welcher sich keine Klinke befand. In ziemlich langen Zwischenräumen pochte er dreimal an. Da vernahm er den Ton einer Glocke. Die Thüre öffnete sich geräuschlos, und er betrat ein geräumiges Zimmer, in dessen Zwielicht er am sitzend zwei Männer wahrnahm: den Hausherrn und einen Zweiten, dessen Gesicht fast ganz von einem dichten Barte bedeckt war. Ein paar stechende Augen glühten unter buschigen Brauen hervor. Die Unterhaltung der Beiden schien erregter Natur gewesen zu sein. Das Gesicht des Kleiderhändlers war geröthet, und sein Mienenspiel bekundete eine zornige Aufregung. Beim Eintritt des Amerikaners, hinter den sich die Thüre von selbst sofort wieder schloß, erhob er sich und trat auf diesen zu.„Das ist eine schöne Bescheerung,“ nahm er das Wort.„Soeben erfahre ich von Fernrohr, welche Dummheiten von dem Förster Waldraff gemacht worden sind. Hast Du vielleicht auch schon davon gehört?“ Goldberg schüttelte den Kopf. Posdioneg Lechchlshe daschast eicht welachet deck 6e. wenn es darauf ausginge, jede mit Staatsangelegenheiten sich befassende Gesellschaft auf einen Isolirschemel zu setzen und andere Fühlung mit anderen politischen Körperschaften zu verhindern. Die Anwendung dieses zweifelhaften Paragraphen erregt deshalb so großes Aergerniß, weil die Betroffenen auf Leute weisen können, die ungestraft und unbehindert im Wesentlichen dasselbe thun. Es ist ein dringliches Bedürfniß eines neuen Vereinsgesetzes vorhanden, da das alte weder den modernen Verhältnissen, noch dem Ideal eines Rechtsstaates entspricht. Aber nur das Reich ist im Stande, der politischen Betheiligung der Volkskraft die rechten Formen vorzuschreiben, nicht ein Einzelstaat, am wenigsten ein plutokratisches Parlament gleich dem preußischen Landtage. Angeblich will die preußische Regierung einen Entwurf zur Einschränkung der ohnehin schon recht mäßigen Vereins= und Versammlungsfreiheit einbringen, und zwar unter dem Titel der Bekämpfung der Sozialdemokratie. Die vorliegende Maßregel kann nun als eine Probe betrachtet werden, woraus sich für die Frage, ob auf diesem Wege der Sozialdemokratie beizukommen ist, werthvolle Beiträge ergeben. Sehen wir einmal zu, wie sich die Gesammtpartei und die Berliner Sozialdemokratie im Besonderen nach dieser Auflösung des Parteivorstandes und zehn anderer Gemeinschaften befinden wird! Das Ausnahmegesetz von 1878 hat nicht bloß elf Berliner Vereinigungen, sondern alle Vereine, Ausschüsse 2c, die ganze Organisation mit Stumpf und Stiel beseitigt, und dazu auch noch die Presse. Wenn das nicht geholfen hat, so wird die Schließung von einigen Vereinigungen wohl erst recht nicht helfen, um so weniger, als die Presse unverboten bleibt. Die Beschränkungen der öffentlichen Agitation durch geheime Ersatzmittel wett zu machen, versteht eine revolutionäre Partei viel besser als eine gesetzestreue. ** * Der sozialdemokratische Parteivorstand erklärte, daß er in Folge der Verfügung des Polizeipräsidenten seine Thätigkeit vorläufig einstelle, wodurch die Parteileitung bis auf Weiteres auf die sozialdemokratische Reichstagsfraktion als die erwählte Parteivertretung übergehe. Berlin, 1. Dezember. 1 Der Kaiser wird, wie jetzt verlautet, doch wohl entgegen der Mittheilung der„Post“ den Reichstag persönlich eröffnen. Das Programm seiner Reise nach Schlesien zu militärischen Erinnerungsfeiern hat insofern eine Aenderung erfahren, als die Theilnahme an dem Feste des Ohlauer Husarenregiments am Mittwoch aufgegeben worden ist, und der Ausenthalt in Breslau bei der Feier der dortigen Kürassiere nicht erst Dinstag, wie ursprünglich geplant wor, sondern schon Montag Abend sein Ende erreichen wird, zu welcher Zeit der Kaiser die Rückfahrt nach Berlin antritt. Als deutscher Gesandter bei der Schweiz an Stelle des verstorbenen Dr. Busch soll nach einer Meldung der„Voss. Zig.“ der Legationsrath Graf Tattenbach, zur Zeit deutscher Gesandter in Tanger, in Vorschlag gebracht worden sein. Zur Organisation des Handwerks. Der Böttichersche Gesetzentwurf über die Handwerkerkammern beschäftigte am Freitage die ordentliche Delegirtenversammlung des Innungsausschusses von Berlin. Obermeister Beutel berichtete, daß Minister v. Bötticher in der Konserenz, welche er mit ihm bei der Uebergabe der von der letzten Handwerksmeisterversammlung beschlossenen Petition bezüglich des unlauteren Wettbewerbs hatte, sich gegen den Vorwurf handwerkerfeindlicher Bestrebungen ver„Du kennst meine Absichten,“ fuhr Hollupp fort,„und warest dabei, als ich bei dem Alten wegen seines Töchterchens auf den Busch klopfte, der sofort begriff und auf den Köder anbiß. Daran freilich, daß er die Geschichte gleich an die große Glocke hängen und mit der Thüre ins Haus fallen würde, dachte ich nicht. Der Mensch ist brauchbar, aber ein schauderhafter Patron, sowie er einen Schoppen zu viel hat. Spricht der Narr ganz offen davon, daß er dem Schulmeister Fröhlich den Laufpaß geben werde und die Heirath zwischen mir und seiner Emilie so gut wie abgemacht sei. Das gäbe, wenn man es so weit kommen ließe, kein schlechtes Geschrei. Glücklicherweise liegt die Sache so, daß man sie als ein Phantasiestück des Alten hinstellen kann. Dazu muß er selbst helfen und dafür sorgen, daß meine Person in kein schiefes Licht gestellt wird. So plump darf man nicht zugreifen, wenn ein geheimer Plan durchgeführt werden soll. Ich bin so wüthend über den Jäger, daß ich ihn ganz fallen ließe, wäre nicht seine Kleine ein so bildsauberes Ding. Fernrohr wird ihm den Standpunkt klar machen, Du aber weißt nun, was Du zu sagen hast, wenn der Unsinn irgendwo aufs Tapet gebracht wird. Goldberg strich sein glattes Kinn.„Das ist freilich ein fataler Handel“, sagte er,„in Folge dessen Dein Herz am Ende vergeblich geglüht hat. Im gegnerischen Lager ist durch die Voreiligkeit Waldraffs Allarm geschlagen, und wer kann wissen, ob nicht der formme Jugendbildner, um allem Weiteren vorzubeugen, sein gefährdetes Täubchen durch eine rasche Heirath in Sicherheit bringt. Du könntest Nichts machen. Denn, darin stimme ich Dir bei, daß man unsere großen Ziele durch derlei Privatwünsche und Interessen nicht in Gefahr bringen darf. Das aber würde voraussichtlich geschehen, wenn Du den Nimbus eines noblen und charaktervollen Mannes verlörst. Nur in Verbindung mit den großen Zielen ist auch die Verfolgung des eigenen Vortheils erlaubt. An dieser Doktrin müssen wir festhalten, wenn nicht da und dort an unserem DRe e e e e ece den unlauteren Wettbewerb, dem Reichstage zunächst vorgelegt würde. Der Entwurf der Zwangsorganisation sei noch nicht so weit gediehen, daß er dem Reichstag schon bald vorgelegt werden könnte. Die Regierung werde daher zunächst den Entwurf über die Handwerkerkammern, bei welchen die korporativen Innungen in erster Linie berücksichtigt werden sollten, an den Reichstag gelangen lassen. Eine andere Konferenz hatte Beutel am Donnerstag mit dem Handelsminister v. Berlepsch, der auch Dr. Miquel beiwohnte. In derselben ertheilte der Handelsminister den Rath, durch Bildung von Kreditgenossenschaften einen wirksamen Unterbau für die Handwerkerorganisation zu schaffen. Der Präsident der preußischen Centralgenossenschaftskasse schloß sich dem an und erklärte, daß nur vorläufig 5 Millionen Mark Kredit für das Handwerk angesetzt seien, derselbe also gesteigert werden könne. Man solle nur Genossenschaften begründen, der Staat wolle dem Handwerk und dem Mittelstand gern helfen. Für Agitation durch Wanderredner sowie die Organisation seien bereits 10 Mill. M. angewiesen. Obermeister Faster, welcher am Mittwoch und Donnerstag den Berathungen der Centralgenossenschaftskasse beigewohnt hat, theilte mit, daß die Centralkasse nur mit„Genossenschaftsverbänden", welchen mindestens sieben Genossenschaften angehörten, in Beziehungen träten. In der Unterhaltung, die er mit dem Kaiser beim Diner des Finanzministers gehabt habe, sei er mit den anderen Handwerksmeistern bei der Besprechung der Wünsche des Handwerkerstandes besonders auf den Befähigungsnachweis eingegangen; sie hätten die Ueberzeugung gewonnen, daß sich der Kaiser sehr für das Handwerk interessire, und hofften, daß er eventuell sein Veto einlegen werde. Faster kam dann auf die von Bötticher geplanten Handwerkerkammern zu reden und bemerkte, daß die Handwerkerkouferenz sich nicht für den Bötticherschen, sondern für den Berlepschen Entwurf ausgesprochen habe. Er beantragte eine Resolution, in welcher der Reichstag ersucht wird, dem Handwerkerkammergesetzentwurf seine Zustimmung zu versagen, weil er ohne Organisation des Handwerks nicht geeignet sei, die Interessen des Handwerks zu fördern. Die Resolution wurde einstimmig angenommen, durch Versendung derselben an alle Innungsverbände, die einzelnen Innungen sowie an den deutschen Handwerkerbund sollen ähnliche Resolutionen bezw. Petitionen veranlaßt werden. Die Volkszählung vom 2. Dezember soll bekanntlich nur statistischen, wissenschaftlichen und sozialen Zwecken dienen. Um jedes Mißtrauen der Bevölkerung zu beseitigen, wurde amtlich und halbamtlich immer wieder versichert, die Beantwortung der Fragen des Formulars sei mit keinerlei persönlichen Nachtheilen verbunden, das kaiserliche statistische Bureau theile die durch die Volkszählung gewonnenen Nachrichten über einzelne Personen Niemandem, auch nicht den Behörden mit, die Angaben würden nicht zu polizeilichen oder steuerlichen Zwecken verwendet werden. Da nimmt es sich doch sonderbar aus, wenn der Landrath des Kreises Heydekrug in einer Bekanntmachung die Ortsvorsteher anweist, bis zum 10. Dezember aus den Zählkarten eine Nachweisung über die im Kreise anwesenden russischen Unterthanen unter Angabe der Zahl der Familienmitglieder, der Dauer des Aufenthalts, ob derselbe mit oder ohne Erlaubniß des Landrathes stattfindet usw., an ihren Bezirksgens darm einzureichen, worauf dieser die Richtigkeit der Nachweisung an Ort und Stelle prüfen und sie bis zum 16. Dezember dem Landrath einreichen soll. Ebenso auffallend ist ein Schreiben des Landraths des Kreises Teltow an die Gemeindevorsteher, die Volkszähler anzuweisen, besondere Listen über die Ausländer polnischer und galizischer Nationalität zu führen und diese alsbald der Polizei zuzustellen. * Die„Konservative Korrespondenz“ beginnt chomnent tcht himmelanstrebenden Bau das Gefüge auseinandergesprengt werden soll.“ Hollupp warf sich in die Brust.„Sei ohne Sorgen“, hielt er entgegen,„ich weiß, was ich dem Stuhl schuldig bin. Mein Name wird unangetastet bleiben, ohne daß meinerseits ein Verzicht auf das Angestrebte nothwendig wird. Fernrohr erhielt die eingehendsten Instruktionen von mir. Er wird Alles besorgen. Und nun vorerst Nichts mehr davon! Neben der unangenehmen Mittheilung hat der Haidewirth auch gute Nachrichten gebracht. Das bezüglich der Steinbrucharbeiter verfolgte Ziel ist erreicht. Sie sind fast ausschließlich unserer Partei beigetreten. Noch mehr, auch mehrere Bürger und namentlich jüngere Bürgersöhne schlossen sich an unter der Bedingung, daß man ihre Mitgliedschaft vorerst verschweigt. So ists recht. Auf die Jugend, den Nachwuchs müssen wir spekuliren. Dann sind wir die Herren der Zukunft. Die Verbreitung unserer Schriften hat vorzüglich gewirkt. Sie weckten in den ohnehin unzufriedenen Köpfen den Geist unserer Freiheit, sie fachten einen wachsenden Grimm an gegen den dummen und stummen Gehorsam und lehrten, wie der eigene, selbstgewählte Weg das kurze Dasein verschönt. Nur so fortgemacht: die Sinnlichkeit angespornt und das heiße Blut der Jugend in Wallung gebracht. Weg von der Kirche mit den Leuten und ins Wirthshaus, dann sind wir unseres Sieges gewiß.“ Er öffnete einen Schrank und nahm mehrere Packete mit Broschüren und Flugblättern heraus, die er dem Haidewirth gab.„Eine weitere Auflage,“ sagte er mit cynischem Lachen,„der saftigsten Kost! Das zieht! Seien Sie jedoch hübsch vorsichtig, daß die Polizei den Braten nicht riecht. Mein Name bleibt natürlich für alle Fälle auch fernerhin aus dem Spiele!“ Fernrohr nahm schmunzelnd noch ein Päckchen mit Hundertmarkscheinen zu Agitationszwecken in Empfang, dann entfernte er sich und ließ Hollupp und den Amerikaner allein. Letzterer rieb sich die Hände.„Hab ich Dir nicht prophezeit,“ flüsterte er,„daß unser Weizen eine Artikelreihe des Redakteurs der„Badischen Landpost“, Roeder, gegen das„Volk', das er schon früher in der „Kreuzzeitung“ heftig angegriffen hat. Die ChristlichSozialen des„Volk seien„perfekte Sozialisten", zwischen ihrem Programm und dem christlich=sozialen Programm Stöckers und Webers bestehe ein klaffender Unterschied. Das„Volk“ führe im Bunde mit Juden, Sozialdemokraten und Gottesleugnern gegen die repräsentativen Personen staatlicher Auktorität eine Sprache, die von der demokratischen nicht zu unterscheiden sei. Die„Kons. Korresp.“ erklärt allerdings, nicht in allen Punkten mit Roeder übereinzustimmen. Die„Norddeutsche Allg. Ztg.“ druckt das Meiste ab, Kreuzztg.“ und„Reichsbote bisher Nichts. Uebrigens kündigt das„Volk“ an, daß es vom 1. Januar ab in vergrößertem Umfange erscheinen werde. Es bezeichnet sich als die„einzige ausgesprochen christlich=soziale agrarischer Plan als Ersatz für den Antrag Kanitz wird in der„Deutsch. Landwirthsch. Presse“ von einem gewissen„Gutfreund" veröffentlicht. Seine Vorschläge lauten: 1. Aufhebung der Einfuhrzölle auf Roggen und Weizen. 2. Erhebung einer gleichmäßigen Verbrauchsabgabe für in= und ausländische, aus den genannten Getreidearten hergestellte Müllerei produkte, unter Freilassung der aus eigenen Produkten der inländischen Produzenten zum Verbrauch in der eigenen Wirthschaft hergestellten. Die Höhe der Verbrauchsabgabe richtet sich, unter Zugrundelegung eines bestimmten Ausbeutesatzes, nach dem Verhältniß der inländischen Getreidepreise zu einem Normalpreise von 155 M. für die Tonne Roggen, 190 M. für die Tonne Weizen in gleitender Skala, so daß, wenn der inländische Getreidepreis die obigen Normalsätze erreicht, die Verbrauchsabgabe wegfällt. 3. Gewährung von Produktionsprämien nach den aus Ziffer 2 sich ergebenden Sätzen an diejenigen inländischen Produzenten, die sich in Bezug auf die künftige Verschuldung ihres Grundbesitzes den reichs= und landesgesetzlich näher zu bestimmenden Beschränkungen unterwerfen.— Derkonservative„Reichsbote bezeichnet diese Vorschläge als ein rechtes Kukuksei, das der Landwirthschaft wieder ein Mal ins Nest gelegt werde. Die Verwirklichung derselben würde das Reich und die Landwirthschaft ungeheuer schädigen. Das Reich würde durch die Abschaffung der Zölle, die das Ausland größtentheils tragen muß, einen Einnahmeausfall von etwa 100 Millionen Mark haben, wenn der Normalpreis von 155 und 190 Mark erreicht wird. Weit schlimmer aber würde die Schädigung der Landwirthschaft sein. Wenn nämlich die Zölle aufgehoben würden, könnten die Müller ausländisches Getreide weit billiger beziehen als einheimisches, da das Mehl— gleichgültig ob aus einheimischem oder fremdem Getreide— gleich besteuert werden soll. Das einheimische Getreide würde zum Theil unverkäuflich bleiben und die Preise weit herabdrücken. Oesterreich. * Pesth, 30. Nov. In Folge des Vorfalles in dem Abgeordnetenhause fand heute zwischen dem Minister des Innern Perczel und dem Abg. Andreansky ein Säbelduell statt. Andreansky wurde schwer verwundet. Auf einen Vertreter wie Andreansky, der die klarsten Satzungen der Vernunft und Religion mit Füßen tritt, können die ungarischen Katholiken wahrlich nicht stolz sein. Der„Pol. Korr.“ wird aus Konstantinopel gemeldet, daß die bisher von der Pforte für den Londoner Orientangelegenheit ausführte, ganz Europa sei in ängstlicher Erwartung und bedauerte tief, den Orient durch die grauenhaften Vorkommnisse und inneren Konflikte verwirrt zu sehen. Es sei ein grausames und trautiges Schauspiel, Städte und Dörfer verwüstet und die Bewohner niedergemetzelt zu sehen. Der Papst zollte den löblichen Bemühungen der Mächte, dem Blutvergießen eine Ziel zu setzen und die Ruhe wieder herzustellen, hohe Anerkennung. Auch der h. Stuhl habe sich zu Gunsten der armenischen Nation verwendet. Darauf wurden die neuen Kardinäle proklamirt und außerdem eine Anzahl von Bischöfen hauptsächlich für italienische Diözesen präkonisirt. * Madrid, 30. Nov. Vor dem Kriegsgericht in Havannah erschienen ein Lieutenant und ein Sergeant, welche angeklagt sind, das Fort Pelayo den Ausständischen ausgeliefert zu haben. Der öffentliche Ankläger beantragte Todesstrafe. * Madrid, 1. Dez. Marquis Cabrinana beschuldigte den Minister der öffentlichen Arbeiten, welcher früher Alcalde gewesen war, vor dem Untersuichungsrichter der Veruntreuung im Amte. Der Minister erklärte, mit allen Mitteln gegen den Marquis vorgehen zu wollen, und hat die beabsichtigte Reise nach Granada aufgeschoben. Der Ministerrath beschloß, die Angelegenheit der Entscheidung der Gerichte zu überlassen. Amerika. * Neuyork, 1. Dez. Nach einer Depesche aus Havannah brachte eine spanische Truppenabtheilung unter den Generalen Luque und Oliver einer von Gomez geführten Insurgentenschaar eine völlige Niederlage bei. Die Insurgenten hatten 8 Todte und 100 Verwundete, die spanischen Truppen 8 Todte und 18 Verwundete. * Washington, 1. Dez. Die republikanische Partei bestimmte zum Sprecher des Repräsentantenhauses Thomas Reed; dessen Wahl erscheint hierdurch gesichert. Reed dankte für seine Wahl und führte aus, Amerika habe nicht den Wunsch, sich in die Angelegenheiten anderer Nationen zu mischen, es werde aber seine Rechte mit Festigkeit und Selbstachtung wahren. Wie aus Lima gemeldet wird, ist das neue Ministeri um folgendermaßen zusammengesetzt: Justiz Barinage, Auswärtiges Zerallas, Inneres Bozd, Finanzen Obin, Krieg Oberst Ibara. Botschafterposten vorgeschlagenen Persönlichkeiten von ministers Sonini geltend britischen Kabinet nicht acceptirt worden sind, welches wünscht, daß der Nachfolger Rustem Paschas der mohameTelegramme des Echo der Gegenwart. München, 2. Dez. Dem gestrigen Feste der Artillerie im Löwenbräukeller zum Andenken an die Schlachten von 1870/71, an denen Bayern theilgenommen, wohnten die Prinzen Leopold, Rupprecht, Arnulf und Alphons bei, außerdem der Kriegsminester, der Stadtkommandant, die Generalität und der Bürgermeister. Prinz Leopold begrüßte in begeisterter Rede die Festversammlung, gedachte der bayerischen Heerführer im letzten Kriege und schloß mit einem Hoch auf den Prinzregenten. TH Pesth, 2. Dez. Die Meldung einzelner Blätter über die angeblich bevorstehende Demission des Ministers Perczel ist unbegründet. TH Brüssel, 2. Dez. König Leopold hat mit der Prinzessin Clementine gestern seine Reise nach London angetreten, wo er um fünf Uhr Abends eintraf. Der Aufenthalt wird vier Tage dauern. TH Rom, 2. Dez. In Abgeordnetenkreisen hat sich regung nach der Erklärung des Schatzdanischen Religion angehört. der Enlntung der Schuggemacht. Die Arbeiten des Ausschusses, der mit der Revision des Grundbuches beauftragt ist, werden unterbrochen werden müssen. Diese Arbeiten, welche eine gerechtere Vertheilung der Grund0 Jahren fortgesatzt Die : s t e u e r b e z w e c k e n, w e r d e n s e i t 9 J a h r e n s o l i g e s e t z t. A Rom, 28. Nov. Der h. Vater, der wieder seine von der ministeriellen Mehrheit abzuhaltende Versammlung tägliche Spazierfahrt im Garten macht, sowie Audienzen murde gphaftesft##::— gsrerschied, ertheilt, hat bestimmt, daß im nächsten Monat zwei Seligsprechungen stattfinden sollen, nämlich am 15. Dezember die des ehrwürdigen Bernhardin Realino, Priesters der Gesellschaft Jesu, und am 29. diejenige des ehrwürdigen Theophil von Corte, Prosessen aus dem Orden der Franziskaner=Observanten. Diese Festlichkeiten werden in der über der Vorhalle der Peterskirche gelegenen Kapelle veranstaltet werden, die während des Pontifikats Leo XIII. gewöhnlich zu Heilig= und Seligsprechungen benutzt worden ist. Nur im Frühjahr 1894 wurde hiervon eine Ausnahme gemacht und aus Rücksicht auf die übergroße Zahl der hier anwesenden Pilger wurde wieder, wie vor der Vergewaltigung Roms, die Peterskirche für die Seligsprechungen verwendet. Am 3. Dezember wird im vatikanischen Archiv der Lehrkursus für Palaeographie und Diplomatik wieder eröffnet werden. Dieser Unterricht, den früher der verstorbene Mgr. Carini ertheilt hatte, ist jetzt einem der begabtesten von dessen Schülern übertragen worden. Das von Pius VII. gestiftete und von Gregor XVI. erweiterte Waisenhaus auf den Trümmern der Diocletianschen Bäder war früher eine Musteranstalt, worin die Zöglinge beiderlei Geschlechts vollständigen Elementarunterricht erhielten und die Knaben bis zum Alter von 18 Jahren je nach ihren Neigungen und Fähigkeiten in einem Handwerke oder Kunsthandwerke ausgebildet wurden. Seitdem aber die Leitung der Anstalt in liberale Hände übergegangen ist, hat sie ihre frühere Blüte verloren. Grobe sittliche Unordnungen kamen wiederholt dort vor und veranlaßten die Regierung zum Einschreiten; aber trotzdem geht der Verfall immer voran. Die Werkstätten für Maschinenschlosserei, Möbelschreinerei, ornamentale Marmorbearbeitung und Holzschnitzerei haben bereits zu bestehen aufgehört, und alle andere Werkstätten werden demnächst auch geschlossen werden. Die der Elementarschule entwachsenen Knaben werden ihren Verwandten überantwortet mit der Weisung, bei irgend einem Meister in die Lehre zu gehen, und bis zum vollendeten 18. Lebensjahr erhalten sich ein monatliches Kostgeld. 8 Rom, 29. Nov. Dem heutigen geheimen Konsistorium wohnten 21 Kardinäle bei. Der heilige Vater, dessen Heiserkeit vollständig geschwunden ist, hielt eine kurze Ansprache, in der er die Wiedererrichtung der koptischen Hierarchie ankündigte und in Bezug auf die wurde abbestellt, um keine Meinungsverschiebenheiten hervorzurufen. w Belgrad, 2. Dez. Die Skupschtina nahm eine heute zu überreichende Adresse an, die betont, Serbien habe sich seit dem Berliner Frieden als eine zuverlässige Garantie des Gleichgewichts, der Ruhe und der Ordnung auf der Balkanhalbinsel bewiesen und erhoffe die Anerkennung des Auslandes. Es erwarte, der Sultan gewähre den in der Türkei lebenden Serben Schutz und eine Regelung des Sprach= und Schulwesens. Die Adresse sagt Unterstützung bei der endgültigen Finanzanirung durch Annahme von Auträgen zu, betreffend das finanzielle Gleichgewicht, Hebung der Volkswirthschaft, Vervollkommnung des Heerwesens und moderne Reorganisation des Staates. Die Liberalen bereiten eine Minoritätsadresse vor. w Havannah, 2. Dez. Der Lieutenant Feyo, der das Fort Pelago übergeben hatte, wurde zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurtheilt. Sergeant Canovas wurde freigesprochen. Nachrichten. a Personalveränderungen in der Armee Sanitätskorps. Neusang, Sek=Lt. vom Inf.=Reg. Graf Werder(4. Rhein) Nr. 30, kommandirt zur Dienstleiftung bei dem Rhein. Train=Bat. Nr. 8, in dieses Bat., v. Pilsach, Sek. Li vom Leib=Kür.=Regt Großer Kurfürst Schles.) Nr. 1, in das Kür.=Regt. Graf Geßler(Rhein) Nr. 8, Graf v. Westphalen. Sek.=Lt. vom Kür=Regt. von Driesen(Wests.) Nr. 4, in das Regt. der Gardes du Corps versetzt. Die Assist.=Aerzte 2. Kl. der Res.: Dr. Duncker vom Landw.=Bez. St. Wender, Dr. Torley vom Landw.=Bez. Soest, Dr. Lambertz vom Landw.= Bez. Erkelenz, Dr. Gerhardi vom Landw.=Bez. Dortmund, Dr. Arns vom Landw.=Bez. Andernach, Dr. v. Guérard vom Landwehr=Bez. Düsseldorf, Dr. Beckmann vom Landw.=Bez. Geldern, Dr. Wolf vom Landw.=Bez. Köln, Dr. Gerwe vom LandwBez Soest, den Assist.=Arzt 2. Kl. der Landw. 1. Aufgebots Dr. Müller vom Landw=Bez. Köln zum Assist.=Arzt 1. Klasse befördert. Die Unterärzte der Res.: Dr. Stallmann vom Landw. Bez I Münster, Dr. Weischer vom Landw.=Bez. Köln, Dr. Weiß vom Landw.=Bez. Bonn zu Assist.=Aerzt. 2. Kl. befördert. Dr. Härtling vom 3. Bat. des Inf.=Regts. Graf Werder(4. Rhein.) Nr. 30 mit Pension der Abschied bewilligt. (2 Eicherscheid b. Montjoie, 30. Nov. Diese Woche ver setzte ein erschütterndes Memento mori unsere Gemeinde während der h. Messe in große Aufregung. Während die Gläubigen im Gotteshause verweilten, sank plötzlich ein anwesender, sehr rüstiger und gesunder Mann von der Bank zur Erde. Die Umstehenden glaubten, der Mann sei nur unwohl, und trugen ihn in ein nahes Haus, wo sie zu ihrem Schrecken gewahrten, daß er bereits in den letzten Zügen lag. Der Geistliche, welcher die Messe unterbrach und schnell herbeieilte, fand nur eine Leiche. Es ist dies seit kaum Jahresfrist schon der zweite Fall, daß Jemand in der Kirche seinen raschen Tod fand. pg. Malmedy, 2. Dez. Auf Beschluß des Stadtverordnetenkollegiums wird nun mit dem Bau der nach dem idyllisch im Amelthal gelegenen Dörschen Bellevaux führenden Landstraße begonnen. Von dem Dorse aus ist dieselbe bis zum Grenzpunkte unserer Gemeinde geführt; man hofft durch deren Weiterbau dem unsern Arbeitern wegen des diesjährigen schwächern Gewerbebetrieb entstehenden Arbeitsmangel in etwa abzuhelfen. Aus der Kreiekasse wurden Gelder zur Vollführung dieses Projektes aus dem Grunde nicht bewilligt, weil überhaupt die Kreiskasse für Wegebauten keine Gelder verabfolge; dagegen spendet die Provinz die Summe von 3450 M. Die Gesammtkosten sind auf 10,000 M. veranschlagt.— Unsere die ganze Stunde verkündende Glocke in der Pfarrkirche, die ihrer „geborstenen“ Töne halber schön längere Zeit hindurch nur— Schreckensstunden verkündete, wird nun endlich von einem Bremer Glockengießer neu gegossen. Die Summe von 3200 M. ist auf2 Köln, 29. Nov Mit der Inangriffnahme des Baues der Vorgebirgsbahn scheint es nun doch auf der ganzen Linie Ernst werden zu wollen. Die Bauleitung hat die Kieslieferung für die Strecke Köln=Schwadorf bereits ausgeschrieben. * Bonn, 29. Nov. Der altkatholische Religionsobere Dr. Reinkens hatte ehedem erwartet, daß bei Volkszählungen seine Anhänger sich einfach als Katholiken eintragen sollten. Eine neuere Verordnung desselben Herrn ersucht nun die Altkatholiken, diesmal sich als„(alt)katholisch“ einzutragen. Man merkt also endlich auch dort, daß die einfache Bezeichnung der Altkatholiken als Katholiken veraltet ist. * Bonn, 30. Nov. Wie der„D. Reichsztg.“ aus Studentenkreisen mitgetheilt wird, hat der Vorstand des akademischen Lesezimmers beschlossen, daß Studenten, welche„nach Karbol riechen“, des häßlichen Geruches halber das Lesezimmer nicht betreten dürfen. Ein ähnliches Verbot für die Hörsäle wird wohl swecklos sein.„„„ 4 umt. 1n2 bin u G. * Cobleuz, 30. Nov. Gestern wurde auch hier der Betrieb einer Privatstadtpost eröffnet. Demjenigen, der von der Existenz dieses Instituts noch keine Kenntniß hatte, geben die in den Straßen angebrachten, hellgelb gestrichenen Briefkasten Kunde davon.„„.“..24 E * Düsseldorf, 1. Dez. Die hiesige Ponzei steute darüber Erhebungen an, wie es während der Nachtzeit mit dem Abschließen der Hausthüren und Thorwege bestellt ist und stellte bei dieser Gelegenheit fest, daß Hunderte von Thüren offen waren, also geradezu ein Wunder, daß nicht noch mehr gestohlen wird. In letzter Zeit sind zur Nachtzeit im Verhältniß sehr wenig Diebstähle vorgekommen. w Berlin, 2. Dez.(Tel.) Die Morgenblätter melden aus Karthaus: Bei der Beerdigung eines pensionirten Gensdarmen wurden gestern die üblichen Schüsse abgegeben, durch die vier Damen im Publikum verwundet wurden; eine Dame ziemlich schwer. Einer der Schützen hatte statt Platzpatronen seines Schrot geladen. — Unser Kaiserpaar hat einen armen Postbeamten aus schweren Sorgen befreit. Der Posthülfsbote Herkert, der seit sechs Jahren bei dem Postamt in Wildpark angestellt ist, hatte vor etwa drei Wochen auf dem Wege nach der Potsdamer Lehrgärtnerei einen Geldbrief mit 432 M. 20 Pfg. verloren. Es entstand der Verdacht, daß H. das Geld unterschlagen habe. Wiewohl der Beamte sich eines vorzüglichen Leumunds erfreut, sand eine polizeiliche Haussuchunz in seiner Wohnung stan, die allerdings ergebuitztos verlief. Turch Verfügung der kaiserlichen Oberpostdirektion wurde es H. gestattet, die verlorene Summe durch monatliche Abzüge von 10 M. zu ersetzen; ein derartiger Abzug mußte für H. um so drückender sein, als er vier Kinder hat. Am Montag nun erhielt der Posthülfsbote einen Geldbrief vom kaiserlichen Oberhofmarschallamt, in welchem sich 432 M. befanden. In dem Begleitschreiben wurde dem freudig Ueberraschten mitgetheilt, daß der Kaiser als Entschädigung für den Verlust, den H. erlitten, 320 M, und die Kaiserin 100 M. aus ihrer Privatschatulle bewilligt hätten. Das Kaiserpaar. welches den Postboten von Wildpark her kennt, hatte von dem Mißgeschil. gehört, welches ihn betroffen, und, da die Erkundigungen über ihn günstig lauteten, sich entschlossen, ihm, der sonst mit den Seinigen ein gar trauriges Weihnachtsfest gefeiert hätte, den * Mäuchen, 30. Nov. Die für das Neue Deutsche Theater in München geplanten Aufführungen von Oskar Panizzas„Ein guter Kerl“ und die Komödie von Paul Bliß„Der Engel“ sind polizeilich verboten worden. th Lättich, 2. Dez.(Tel.) Die Polizei verhaftete gestern Abend in einem hiesigen Hotel einen Deutschen, Namens Friedrich Andreas., welcher als ein berüchtigter Verbrecher signalisirt worden war. Bei seiner Verhaftung zog er ein langes Messer aus der Tasche und wollte den Polizeibeamten erstechen, wurde in deß sofort gefesselt und zum Gefängniß gebracht. In seiner Tasche fand man noch einen geladenen Revolver. th Autwerpen, 2. Dez.(Tel.) Die Polizei verhaftete einen Deutschen Ninsca, dessen Auslieferung von der deutschen Regierung und der Polizeibehörde in Mannheim wegen betrügerischen Bankerotts verlangt wurde. * Paris, 1. Dez. Auf dem Platze der vereinigten Staaten wurde heute ein Gruppenstandbild von Washington und Lafayette enthüllt, das der reiche Amerikaner Poelitzer der Stadt Paris zum Geschenk gemacht hatte. * Kom, 1. Dez. Vor dem Schwurgerichte in Jorli wurde gestern der Prozeß wegen Ermordung des Grafen Ferrari verhandelt. Der 17jährige Gatteni wurde zu sechs Monaten Galeerenstrafe verurtheilt. Die übrigen Angeklagten m London, 30. Nov. Die Passagiere des Postdampfers „Rapide“, welcher den Verkehr zwischen Ostende und Dover vermittelt, sind mit sammt der Post durch einen Schlepper gelandet worden. Der„Rapide“ ankerte mit gebrochenem Rade bei Goodwins. Nich großen Anstrengungen gelang es, das Schiff in den Hasen zu schleppen. Handelsnachrichten. th Antwerpent, 2. Dez.(Tel.) In hiesigen Börsenkreisen verlautet bestimmt, daß eine Steigerung der Petroleumpreise wie vor einem halben Jahr auch jetzt wieder eintreten werde. Die Firma der russischen Petroleumquellen Nobel u. Co. soll sich mit den amerikanischen Petroleumquellenbesitzern dahin geeinigt haben. Berliner telegraphische Aufangskurse. Nov.=T4z. 30. 2 30. 2. Verl. Handelsges 168 50 167 60 Consolidation.208—/207 50 Darristädt. Bank. 153 40153 50 Dannenbaum 104 90·103 50 Deutsche Bank 197 10/196 60 Dortmund. Union 54— 55 40 Lisconto=Com 209 25/209—spih#ckirchener.177—/176 60 ener Dresdener Bank Nationalbank Oesterr. Kredit Boch. Gußstaß! —/Gelsen 161 90/161 50 arpen 137 50 137 25 Hibernia 230—229 90 LLaura 158—156 30 172 60/173 167 30/16725 151 25/150 60 Henneberg-Seide — nur ächt, wenn direkt ab meinen Fabriken bezogen— schwarz, weiß und farbig, von 60 Pfg. bis Mk. 18 65 p. Meter— glatt, gestreift, karriert, gemustert, Damaste 2c.(ca. 240 versch. Qual. und 2000 versch. Farben, Dessins 2c.), porto- und steuerfrei ins Haus. Muster umgehend. 20061v Seiden-Fabriken G. Henneberg(k. u. k. Hofl.) Zürich. Zur Beachtung des Publikums! Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß in Folge des neuen Markenschutzgesetzes das Etiquett für Apotheker Rich Brandt's Schweizerpillen in nebenstehender Weise abgeändert werden mußte. 20196 Hierdurch geben wir uns die Ehre, die neuesten Erzeugnisse unserer weltberühmten, preisgekrönten Taschenuhren für Damen und Herren mit dem Hinweis in empfehlende Erinnerung zu bringen, daß der Königl. Hofuhrmacher.,„. I Igretr4 Herr W. Lennartz-Michels in Aachen, ursulmerstr. 4, deren Alleinverkauf hat und derselbe in der Lage ist, unsere Neuheiten in reichster Auswahl zu unseren Geuser Preisen offeriren zu können. Tatek, Philippe& Co., 206189 Taschen- Uhren- Fabrikanten in Genf. blühen werde? Nun sehen wir schon eine greifbare Probe davon. O, es muß noch ganz anders kommen! Halb und halb beschäftigt mein Gehirn bereits eine Idee, die nicht nur einen glänzenden Erfolg für den Stuhl, sondern auch für mich und Dich verschiedenes Andere verspricht. lachte Dich letzthin aus, Fritz, als Du mir Dein Herzensglühen für die schöne Förstertochter gestandest. Heute gebe ich Dir Gelegenheit, Revanche zu üben. Ich in gleicher Lage wie Du. Auch mein Herz ging unter dem Einfluß von ein paar schönen Augen mit dem Verstande davon. Kurz und gut, ich bin in die Tochter des Herrenmüllers Steinbach verliebt!“ (Fortsetzung folgt) Kirchliche Nachrichten. pg. Malmedy, 1. Dez. Unser zweiter Vikar, Herr Robert Tollhausen aus Aachen, wird nach nur kurzem Wirken hierselbst nun wieder unsere Stadt verlassen und einem Rufe nach Grunewald bei Düsseldorf folgen. Wir sehen ihn ungern scheiden.— Ein altes Altarbild in der Kapuzinerkirche wird demnächst restaurirt, und zwar ist dafür die Summe von 200 M. bestimmt. Dasselbe stellt die Geburt Christi dar und wurde auf Veranlassung der damals hier weilenden Ordensniederlassung der Kapuziner von dem hiesigen Maler Counet gemalt. Was dem Bilde seine Eigenthümlichkeit verleiht, ist der darauf herrschende Anachronismus. Dasselbe stellt nämlich einen Kapuzinermönch vor der Krippe im Verein mit den h. Pflegeeltern dar. Volkswirthschaftliches und Soziales. 69 Montjoie, 1. Dez. In einer vor längerer Zeit abgehaltenen Versammlung des hiesigen katholischen Bürgervereins hatte sich derselbe mit der Bitte an unsern Reichs= und Landtagsabgeordneten Prinzen von Arenberg gewandt, er möge auch seinerseits auf die gesetzmäßige Behinderung der großen Schäden hinwirken, unter welchen das stehende Gewerbe dem Hausirhandel gegenüber heutzutage zu leiden habe. Prinz von Arenberg hat nunmehr an den Vorstand des katholischen Bürgervereins eine sehr entgegenkommende und zustimmende Antwort gerichtet. Es ist aber auch wirklich bedauerlich, welchen Umfang der Haufirhandel, heutzutage annimmt und es ist festen stehenden Gewerben vielerorts fast unmöglich zu bestehen. So bereist in den letzten Wochen ein mit Stoff und fertigen Kleidern handelnder Geschäftsmann unser Ländchen, welcher in einigen Ortschaften für nahezu 1000 Mk. und noch darüber verkauft haben soll. Und dieses Alles geht auf Borg beziehungsweise später festgesetzte Zahlungstermine, wodurch der Absatz allerdings ein reißender ist. Daß unsere Geschäftsleute durch einen solchen ausgedehnten Handel ruinirt werden, das ist fast selbstverständlich, da dieselben durch die großen Auslagen für Miethen und Steuern zu solch billigen Preisen nicht verkaufen können, besonders wenn sie noch bestrebt sind, gute Waaren zu liefern. * London, 30. Nov. Nächste Woche soll in Belfast eine neue Besprechung zwischen Arbeitgebern und Arbeitern wegen Beilegung des Streits stattfinden. Man spricht auch von einer Konferenz in Glasgow, so daß zu hoffen ist, den Ausstand bald beendet zu sehen. * Carmaux, 1. Dez. Die Glasarbeiter haben in einer Versammlung mit geheimer Abstimmung provisorisch 6 Mitslieder des Verwaltungsrathes der Arbeiterglashütte gewählt. Einladung zum Eintritt in den Gefängnißverein zu Nachen. Aus Veranlassung neuerdings erlassener ministerieller Bestimmungen über die Fürsorge für entlassene Gefangene hat sich dahier ein Gefängnißverein gebildet, der als sein Thätigkeitsgebiet den Amtsgerichtsbezirk Aachen umsaßt und bezweckt, den Gefangenen bezw. deren Angehörigen sowohl während der Haft als nach der Entlassung helfend nahe zu treien. e. 1928 gestend, Der Fürsorgeverein, der hier seit dem Jahre 1862 bestanden, hat mit dem 16. September d. Is. seine Thätigkeit eingestellt. Die überaus segensreiche Wirksamkeit, welche dieser Verein so viele Jahre hindurch entfaltet hat, erstreckte sich nur und konnte sich auch in Folge der besonderen Art seiner Entstehung und Organisation nur erstrecken auf die der Stadt Aachen angehörenden entlassenen Gefangenen. Im Laufe der Zeit hat sich nun aber das unabweisbare Bedürfniß nach einem Verein herausgestellt, der auf breiterer Basis und im Auschluß an die Centralstelle für das Fürsorgewesen in Rheinland und Westphalen, die Rheinisch=Westphälische Gefängnißgesellschaft in Düsseldorf, errichtet, eine größere Zahl von Fürsorgebedürstigen in den Bereich seiner Thätigkeit zu ziehen im Stande ist Darum hat sich im September d. Is. der neue Gesängnißverein für den Amtsgerichtsbezirk Aachen gebildet und der Rheinisch=Westphälischen Gefängnißgesellschaft als Hülfsverein angeschlossen. Derselbe kann nun, wenn er seinen umfassenden und wichtigen Aufgaben gerecht werden will, der Mitwirlung weiterer Kreise nicht entrathen. Die unterzeichneten Vorstandsmitglieder des Gefängnißvereins richten deshalb an ihre Mitbürger die dringende Bitte, sich dem neuen Verein recht zahlreich anschließen und mit dazu beitragen zu wollen, daß den Gefangenen, welche mit dem Vorsatze, ein neues besseres Leben zu beginnen, die Strafanstalt verlassen, hierzu jede mögliche Beihülfe geleistet werden kann. Da die Mitgliedschaft des Vereins durch die Zahlung eines Jahresbeitrags von mindestens 3 Mark erworben wird, so sollen in nächster Zeit Listen, welchen Exemplare der Statuten des Vereins beiliegen, behuss Eintragung von Mitgliedern und Erhebung des Beitrages in Umlauf gesetzt werden. Aachen am 30. Oktober 1895. Der Vorstand des #dams, Notar. Dr. Baum, Stadtphysikus und Sanitätsrath. L. Beissel, Commerzienrath. A. Bischoff, Commerzienrath. Bott, Bürgermeister Freiherr v. Coels, Landrath. Daniels, Regierungs=Bauinspektor. C. Delius, Commerzienrath. Aug. Erckens, Handelsrichter. Frowein, Verwaltungs=Gerichtsdirektor. v. Hartmann, Regierungs=Präsident. Herrmann, Strafanstaltsdirektor. Hoenscheid, Amtsrichter. Janssen, Landrath a. D. Junker, Justizralh. Resselkaul, Geheimer Commerzien= rath. Klausener, beigeordneter Bürgermeister. Joh. Küppers, Fabrikbesitzer(Kassirer). Küster, Pfarrer und Kreisschulinspektor. Jakob Lippmann, Fabrikbesitzer. Graf Matuschka, Polizei=Präsident. E. Mehler, Fabrikbesitzer. Middeldorf, Bürgermeister. Nottebaum, Dechant. Öster, Kaufmann und Stadtverordneter. Pelzer, Oberbürgermeister und Geheimer Regierungsrath. Pies, Amtsrichter. Philippi, Bürgermeister. Rabe, Erster Staatsanwalt. Dr. Schmitz, Kreisphysikus und Sanitätsrath. Schnock, Strafanstaltspfarrer(Schriftführer). Straeter, Regierungsrath. Dr. Talbot, beigeordneter Bürgermeister. Wette, Staatsanwalt. Weyer, Landgerichts Präsident(Vorsitzender). OHOUUENT LEPETT NIE OROSSTE FABRIK DER WELT Tschr ister: 50. 000 Ma. Zu haben in allen SpesereiDELIKATESSEN-HANDLUNGEN UND 2054489 Die Haupt- und Schluss-Ziehung der Weimar-Lotterie findet vom.—11. Dezember d. J. statt. Zur Verloosung kommen 5000 Gewinne i. W. v. 150,000 Mark, von W. 50,000 Mk., 10,000 Mk., 5,000 Mk., usw. durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen zu haben, auch zu Den Vorstand der Ständigen Ausstellung in Weimar. dabei Dt Salchantenge für 1 Nk. 100 Pige. bei grösseren Posten mit entsprechendem Rabatt. sind allerorts in den beziehen durch Codes=Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute Nachmittag 3½ Uhr unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel, den wohlachtbaren Herrn Christian Bardenheuer, nach kurzem Krankenlager, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sakramente der katholischen Kirche, im Alter von 96 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Aachen, den 29. November 1895. Das Begräbniß findet statt Dienstag den 3. Dezember, Nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehause Alexanderstraße 119 aus; die feierlichen Exequien werden abgehalten am nämlichen Tage, Morgens 10 Uhr, in der Hauptpfarrkirche zu St. Peter. 906000 Todes=Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen in seinem unerforschlichen Rathschlusse gefallen, unsere innigstgeliebte Tochter, Schwester und Cousine, Fräulein Odilia Starmanns, Musik=Elevin, heute Nachmittag 3 Uhr, wohlvorbereitet durch den Empsang der hh. Sakramente, nach langen, mit musterhafter Geduld ertragenen Leiden, im Alter von 19 Jahren zu sich zu nehmen. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Nachen, Berlin, Hergenrath, Lüttich und Paris, den 30. Nov. 1895. Das Begräbniß findet statt: Dienstag den 3. Dezember, Nachmittags 2 Uhr; feierl. Exequien werden gehalten in St. Jakob Mittwoch Morgen 9 Uhr, seitens der Mariahilf=Bruderschaft Donnerstag Morgen 8 Uhr. Sterhaus: Boxgraben 75. Sollte Jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, bitten wir, diese als solche betrachten zu wollen. 206170 Codes=Anzeige. Heute starb, versehen mit den hl. Sterbesakramenten der römischkatholischen Kirche, unser lieber Onkel und Vetter, Herr Peter Hermann Boventer, im 77. Lebensjahre. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Aachen, Köln, Neutral=Moresnet, Lüttich, Brüssel, Reims und Vaals, den 30. November 1895. Die Beerdigung findet statt am Dinstag den 3. Dezember, Morgens gegen 9 Uhr(deutsche Zeit), und darauf finden die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche zu Vaals stalt. 20611 Kündigung bezw. Zins=Herabsetzung der Eupener Stadt Anleihen von 1886 und 1839. Auf Grund des Allerhöchsten Erlasses vom 20. Juli 1895 werden die laut Privilegien vom 23 Mai 1885 und 24. Juli 1888 ausgegebenen Anleihescheine der Stadt Eupen im Gesammtbetrage von 1,000,000 Mark, soweit dieselben noch nicht ausgelost sind, zum 1. April 1896 allen denjenigen Inhabern gekündigt, welche in die vom 1. Januar 1896 ab wirksame Herabsetzung des Zinsfußes von vier auf dreieinhalb Procent nicht willigen und die Anleihescheine bei der Stadtkrsse zu Eupen nicht bis längstens zum 1. Oktober 1895 zur Abstempelung einreichen. Diejenigen Inhaber, welche mit der Abstempelung der Scheine auf 3½% einverstanden sind, werden ersucht, mit den Anleihescheinen die nicht verfallenen Zinsscheine— mit Ausnahme der am 2. Januar 1896 fällig werdenden— und Anweisungen zur Erhebung der II. Zinsscheinreihe der Stadtkasse zu Eupen einzureichen. Zugleich ist ein nach Nummerfolge geordnetes, den Werthbetrag enthaltendes, mit Namensunterschrift und Wohnungsangabe versehenes Verzeichniß der abzustempelnden Anleihescheine in doppelter Ausfertigung beizufügen, wozu Formulare von der Stadtkasse unentgeltlich verabfolgt werden. Die Anleihescheine werden den Einsendern nach geschehener Abstempelung unter Beifügung neuer Zinsscheine und Anweisungen kostenfrei wieder zugestellt. Die bis zum 1. October d. J. einschließlich nicht zur Abstempelung eingereichten Anleihe scheine werden vom 1. April k. J. an von der Stadkasse eingelöst, und sind die Zinsscheine sowie die Anweisungen zur Erhebung der II. Zinsscheinreihe mit zurückzugeben. Die Zinsen der nicht abgestempelten Anleihescheine für die Zeit vom 1. Januar bis 1. April 1896 werden von der Stadtkasse baar gezahlt. Für fehlende Zinsscheine wird der Betrag der Zinsen an dem Kapitalbetrage der Anleihescheine gekürzt. Die Verzinsung der nicht abgestempelten Stadt=Anleihe= scheine hört mit dem 1. April 1896 auf. Eupen, 22. August 1895. 19849 Der Bürgermeister Mooren. Mobilar=Verkauf zu Rheindahlen. Die Erben des zu Rheindahlen verlebten Herrn Oberpfarrers Bähren lassen durch den Unterzeichneten am Mittwoch den 4. Dezember er., Morgens 9 Uhr, und nöthigenfalls am folgenden Cage, Pfarthause zu Rheindahlen öffentlich auf Credit verkaufen: Hausmobilien aller Art, insbesondere 1 vollständige Eichenzimmer=Einrich= tung, bestehend aus Ausziehtisch, Sopha, 15 Stühlen, 1 Sessel, ferner: 1 Schreibtisch und Schreibpult, 1 Bibliothekschrank, 1 Paramentenschrank, 3 kleinere Tische, Büchergestelle und 1 Kleiderständer, alles in gothischem Styl, reichgeschnitzt und mit Sprüchen versehen, 1 vollständige WohnzimmerEinrichtung in Mahagonyholz, ferner Schlafzimmereinrichtungen, Oefen, Kücheneinrichtung und sämmtliches Küchengeschirr. 20603a Rheindahlen. Dr. Krebs, Notar. Bekanntmachung. #### Lei, den heute abgehaltenen Ersatzwahlen für die Handelskammer, zu denen sich 58 Wahlberechtigte eingefunden hatten, sind für die am Schlusse des laufenden Jahres ausscheidenden Mitglieder mit absoluter Stimmenmehrheit wiedergewählt worden die Heren:— 4scheit wiehergewähzl 1. Kommerzienrath L. Beissel, 2. Hermann Charlier, 3. Kommerzienrath C. Delius, 4. Kommerzienrath R. Hasenclever, 5. Ulrich Moeller. Neugewählt wurde an Stelle des Herrn Geh. Kommerzienrath Erckens 6. herr Alfred Erckens. Wir bringen dies gemäß§ 15 des Gesetzes vom 14. Februar 1870 mit dem Bemerken zur Kenntniß, daß Einwendungen gegen die Wahlen binnen 14=tägiger Frist, also bis zum 16. Dezember 1895, bei uns vorzubringen und von der Königlichen Regierung zu entscheiden sind. Aachen, den 2. Tezember 1895. Handelskammer. Gubgfümffent. Die Deutsche GasglühlichtActien=Gesellschaft Berlin theilt uns soeben mit, daß der Preis der GasglühlichtApparate 10 Mk. auf 5 Mk. und der Glühkörper von Mk..20 auf Mk..—, ermäßigt worden ist. Aachen, den 20. November 1895. 20510p Gas-Erleuchtungs-Anstalt. Alleinige Vertreter der Deutschen Gasglühlicht-Actien-Gesellschaft, Berlin. Zur Bequemlichkeit für das Publikum haben wir noch die folgenden hiesigen Firmen mit dem Vertrieb der Auer-Apparate betraut: Gebr. Raacke, Adalbertstr. 25/2. C. Micheels, Franzstr. 12. Carl Redding, Mariahilfstr. 1/3. — 7ubahe„ in den meisten ColonialZu Naben-waaren-, Droguen- und Seifenhandlungen. Dr. Thompson’s Seifenpulver ist das beste und im Gebrauch billigste und bequemste Waschmittel der Welt. — Man achte genau auf den Namen, „Dr. Thompson“ und die Schutzmarke„Schwan“. 95 — Täglich frisch und warm Gänsebraten und Rostbeafs, Hasenpfeffer, Kalbskopfen tortue, Schinken in Burgunder, Zungenragout à Portion 60 Pfg., ferner Hummer mayonnaise, ital. Salat 50 Pfg, Häringsalat 30 Pfg.,(Freitags ohne Fleisch), täglich frischigespickte Hasenkeulen und Rücken(auch gebraten) sowie ff. Aufschnitt in größter Auswahl für Theegesellschaften und Soireen 2c. Ausführung von Hochzeiten und Festessen aller Art, alle franz Käse u. Conserven empfiehlt das Koch= und Delieatessen=Geschäft von André Kockerols, früher I. Küchenchef, Adalbertstraße 4 Fernsprecher 1006. 2047 Hamburger Cigarren. An versch. Plätzen sucht e. renommirte Hamburger Firma noch einige Herten z. Verkf. a. Priv, Wirthe, Händler. Ver güt. 1500 M. od. hohe Prov. Off. u. H B 818 an Haasenstein& Vogler,.=., Hamburg. Einzelnummern des „Deutschen Arbeitsmarkts“. sind stets sofort nach Erscheinen à 5 Pfg käuflich zu haben in der Agentur für Nachen Weyers-Kaatzer, Kleinmarschierstr. 3. Abonnements= und Anzeigenannahme ebendaselbst. Pochaonin dier Golile übernimmt vorzügl. eingef. Vertreter erster Tuchfabrikfirmen. Offerten A X 1482 an die Exped. d. Bl. 20619 Populär=wissenschaftliche Vorträge im großen Saale des Karlshauses. Mittwoch, den 4. Dezember ds. Is.: Abends 7½ Uhr: Vortrag des Herrn Dr. Herm. Cardauns aus Köln: „Clemens Breutano und seine Märchen.“ Das Comité. Tageskarten zu 1 M. 50 Pfg. sind am Vortragsabend an der Kasse zu haben. Bisiecen Für Jeden geeignet! losesereennnereneneerenerenen! 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Billigste Auschaffungskosten. Der Elektromotor ist billiger als irgend ein anderer Motor. Auch werden dieselben gegen eine monatlich zu entrichtende mäßige Gebühr miethweise überlassen. Billigse Betriebskosten. Der Elektomotor verbraucht stets nur so vie Strom, als er Kraft leistet. Es findet demnach auch nicht der aller! geringste Stromverbrauch nußlos statt, In Fällen, wo der Motor nicht ununterb ochen den ganzen Tag lausen muß, kann jede Minute ausgenutzt werden, denn der Elektromotor ist mit der größten Leichtigkeit jeden Augenblick durch einfaches Drehen an einem Oebel in und außer Betrieb zu setzen und bedarf auch sonst keinerlei Wartung. Der Elektromotor ist keinem Verschleiß unterworfen, da derselbe nur einen einzigen beweglichen Theil— die Achse— hat, weshalb auch der Verbrauch von Schmiermaterial verschwindend gering ist. Die Lager sind mit sogenannter„Ringschmierung“ versehen, wobei je nach Gebrauch nur ca. alle 14 Tage das Oel zu erneuern ist. Der Elektromotor arbeitet vollständig geräuschlos, verursacht keinen Qualm oder Geruch und keine Explosionen. Er darf daher ohne polizeiliche Erlaubniß in allen Räumen(Parterre oder in den Etagen) und in jeder Ecke aufgestellt werden. Eine Anzahl von Elektromotoren für verschiedene gewerbliche Betriebe sind im Anschluß an die hiefige Centrale bereits in Betrieb, und werden dieselben von den Besitzern Interessenten gern im Betrieb vorgeführt. Projecte und Betriebskostenberechnungen werden wentgeltlich angefertigt. Zu jeder gewünschten näheren Auskunft ist gerne bereit das Stadtische Tlealrizilatswern= Nachen. 20231 Burean: Bahnhofstraße 16. Sappenwürze, ebenso Maggi's BeuillonKapseln zu 12 und zu 8 Pig, mit welchen augenblicklich eine vorzügliche, fertige Fleischbrühe hergestellt werden kann, sind frisch einge A tofen bei Leonh, Monheim, Jalodstr. 8 Die leeren Original Fläschchen von 65 Pfg. werden zu 45 Pfg und diejenigen à M..10 zu 70 Pfg. mit Maggi's Suppenwürze nachgefüllt. 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Hoheit dem Fürsten von Hohenzollern beschlossenen Verleihung von Dekorationen des fürstlich Hohenzollernschen Hausordens Allerhöchst ihre Genehmigung ertheilt und zwar: des Ehren=Kommenthurkreuzes: an den Obersten Deurer, Kommandeur des Füsilierregiments Fürst Karl Anton von Hohenzollern(Hohenzollernsches) Nr. 40; des Ehrenkreuzes zweiter Klasse b: an den Obersten Schmidt, Kommandeur des Insanterieregiments von Horn(3. Rheinisches) Nr. 29; des Ehrenkreuzes dritter Klasse: an den Hauptmann von Falkenhayn, Kompagniechef im Füsilierregiment Fürst Karl Anton von Hohenzollern(Hohenzollernsches) Nr. 40, an den Hauptmann Wellmann, Kompagniechef im Infanterieregiment von Horn (3. Rheinisches) Nr. 29. Den Landgerichtsräthen Coenen in Paderborn und Berghaus in Dortmund ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt. Zu Handelsrichtern sind ernannt: der Banquier Alfred Gußav Molenaar und der Sammetfabrikant Moritz de Greiff in Erefeld bei der Kammer für Handelssachen in Erefeld, der Kaufmann Robert Eroon und der Kaufmann Karl Brandts in M. Gladbach bei der Kammer für Handelssachen in.Gladbach, der Rentner Hugo Garnich und der Kaufmann Albert Aders in Düsseldorf bei der Kawmer für Handelssachen in Düsseldorf. Zu stellvertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der Sammetfabrikant Moritz Emil Julius Senffardt und der Seidenwaarenfabrikant Wilhelm Heinrich Leendertz in Erefeld bei der Kammer für Handelssachen in Erefeld, der Kaufmann Michael Molls und der Kaufmann Friedrich Hobirk in.=Gladbach bei der Kammer für Handelssachen in.Gladbach, der Banquier Wilhelm Pfeiffer jun, der Fabrikbesitzer Heinrich Klein, der Kaufmann Arnold Grolmann und der Fadrikbesitzer Hermann Schminke, sämmtlich in Düsseldorf, bei der Kammer für Handelssachen in Düsseldorf. In der Liste der Rechtsanwälte ist gelöscht: der Rechtsanwalt Windscheid bei dem Amtsgericht in Adenau. Die von der Stadtverordnetenversammlung zu Köln gewählten unbesoldeten Beigeordneten dieser Stadt, Rechtsanwalt Justizrath Jansen und Gutsbesitzer Mann, in gleicher Eigenschaft für eine sernere Dauer von sechs Jahren, sind Allerhöchst bestätigt worden. Die von der Stadtverordnetenversammlung zu Duisburg im Regierungsbezirke Düsseldorf getroffene Wahl des Regierungsassessors a. D. Hugo Heinrich in Hagen zum besoldeten Beigeordneten der Stadt Duisburg für die gesetzliche Amtsdauer von 12 Jahren ist Allerhöchst bestätigt worden. Lokalnachrichten. Nachen, 2. Dez. tt Aus dem Reichspostamt ist der Ministerialdirektor Fritsch, auf einer Inspektionsreise begriffen, hier eingetroffen. G Ersatzwahlen für die Handelskammer. Bei den heute abgehaltenen Ersatzwahlen für die Handelskammer, zu denen sich 58 Wahlberechtigte eingefunden hatten, sind für die am Schlusse des laufenden Jahres ausscheidenden Mitglieder mit absoluter Stimmenmehrheit wiedergewählt worden die Herren: Kommerzienrath L. Beißel. Hermann Charlier, Kommerzienrath C. Delius, Kommerzienrath R Hasenele per und Ulrich Moeller. Neugewählt wurde an Stelle des Herrn geh. Kommerzienrath Erckens Herr Alfred Erckens.(Vergl. die amtliche Bekanntmachung im Anzeigentheile) Populär=wissenschaftliche Vorträge. Mittwoch den 4. d. M. wird der diesjährige Cyklus mit einem Vortrage des Herrn Dr. Cardauns aus Köln über Clemens Brentano und seine Märchen eröffnet werden. Der Vortrag dürfte eine Reihe neuer Ergebnisse bringen, und der Name des durch seine freie und geistvolle Vortragsweise rühmlichst bekannten Redners verbürgt wohl den besten Erfolg. Nach unserem Dafürhalten zeigt überhaupt das diesjährige Programm gegenüber den vielseitigen Wünschen des Publikums eine besonders glückliche Zusammenstellung von hervorragenden Rednern und interessanten Thematen, die sehr anziehend zu wirken geeignet ist. Der„Karlsverein zur Restauration des Nachener Münsters“ hielt gestern Morgen im Karlshause seine diesjährige Generalversammlung ab, die zahlreich besucht war Derb, est der eishensceicte ber mann und Oberbürgermeister geh. Regierungsrath Pelzer bei. Der Vorsitzende, Herr Staatsprokurator a. D. Dubusc, eröffnete die Sitzung mit einer kurzen Begrüßung der Anwesenden. Sodann widmete er den verstorbenen Ehrenvorstandsmitgliedern Herren Appellationsgerichtsrath Dr. August Reichensperger und Bergmeister Blees einen warmen Nachruf. Die Versammlung ehrte das Andenken beider um den Verein vielverdienten Männer durch Erheben von den Sitzen. Der in der Versammlung anwesende Herr geh. Justizrath Professor Dr. Loersch ist, wie der Vorsitzende weiter bekannt gab, zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt worden. Herr Staatsprokurator a. D. Dubuse erstattete darauf den Jahresbericht. Demselben entnehmen wir in Kürze, daß als wesentlichste Restauration ees Münsters die Renovirung der Kreuzgänge zu betrachten ist, die einen Gesammtkostenaufwand von 211.500 M. erfordert hat. Dem hohen Protektor des Vereins, dem Kaiser und König Wilhelm II, sind Abbildungen der restaurirten Kreuzgänge überreicht worden, wofür derselbe dem Vereine seinen besonderen Dank übermitteln ließ. Für die Erneuerung der zum Hochmünster führenden Steintreppe hat der Verein 3586.25., für die Kapelle animarum 1191,00 M. aufgewendet. Für den in der Mitte des Quadrums geplanten Brunnen sind 12,500 M. vorgesehen, wovon seitens eines Privatwohlthäters bereits 10.000 Mark gefiftet worden sind. Der Brunnen, dessen Projekt von Herrn Professor Freutzen entworsen worden ist und in der gestrigen Versammlung näher erläutert wu. de, soll 8 Meter hoch werden; auf einer breiteren Basis erhebt sich ein imposanter, schlanker Schaft: die Spitze wird mit einem broncenen Kreuze bekrönt. Der Entwurf wurde allgemein sympathisch aufgenommen. Ueber die geplante, pielerörterte musivische Ausmalung des Otogons läßt sich, da die Sache noch nicht im Stadium der Reise ist. Endgültiges noch nicht mittheilen.(Den Jahresbericht werden wir baldmöglichst in seinem vollständigen Wortlaute zum Abdrucke bringen. D..) Was die Kassenverhältnisse des Vereins anbetrifft, so stellen sich dieselben so, daß bei einer Einnahme und Ausgabe von 35,514.73 M. das gegenwärtige Vermögen auf rund 135,000 M. beläuft. Dem Kassirer, Herrn Stadtverordneten K. Schmitz, wurde dankend Entlastung ertheilt. Der Vorsitzende gab der Hoffnung Ansdruck, daß auch in diesem sich Jahre wieder recht viele Damen und Herren sich zu Gunsten des Karlsvereins von den Neujahrsvisiten und Glückwunschsendungen loskaufen würden. Den Schluß des geschäftlichen Theiles bildete die Vorstandswahl. Dieselbe hatte das Ergebniß, daß die ausscheidenden Herren: Hauptmann a. D. Berndt, Rentner Dr. Adam Bock, Dr. med. Hermann Jungbluth, Justizrath Junker, Rentner Theodor Nellessen, Rentner H. Neuefeind, Kaufmann H. Oster, Architekt C. Schmitz und Direktor Martin Sommer wiedergewählt wurden. Dem Vorsitzenden wurde seitens des Herrn Stadtverordneten Oster der Dank des Vereins für den durch ihn wirksam geförderten Fortgang der Restaurationsarbeiten ausgesprochen. Dem Herrn Dubusc, so führte der Redner aus, gebühre für diese seine verdienstliche Thätigkeit der Dank der ganzen Stadt Nachen. Als Senior des hochwürdigen Kollegiatstiftskapitels hielt außerdem Herr Prälat Dr. Bellesheim eine herzliche, mit allgemeinem, lebhaftem Beifall aufgenommene Ansprache an den Vorsitzenden, in welcher er dem Letzteren Namens des Stiftskapitels dessen innigsten und verbindlichsten Dank übermittelte für die Treue, Selbstlosigkeit, Gewissenhaftigkeit und Gerechtigkeitsliebe, die Herr Dubusc als Vorsitzender des Karlsvereins auch Dritten gegenüber steis gezeigt habe. Seine Schaffensfreudigkeit und sein Kunstsinn seien gewissermaßen der Stern, unter welchem die Restaurationsarbeiten in den letzten Jahren so erfreulich gefördert worden seien. In der Hoffnung, daß es Herrn Dubusc noch lange beschieden sein möge, zur Ehre Gottes und zur Ehre Nachens im Karlsverein zu wirken, schloß der Redner. Herr Dubusc seinerseits lehnte die ihm gezollten Dankesäußerungen bescheiden ab. Wenn er drei Jahre lang redlich gearbeitet und gekämpft habe, so sei das um der guten Sache willen gescheben; ihm, so meinte er, sei ja eigentlich nur die Ernte seiner Vorgänger in den Schooß gefallen. Im Uebrigen werde er bestrebt sein, das ihm geschenkte Vertrauen nach bestem Vermögen auch weiterhin zu rechtfertigen. h Ein Gefängnißverein zur Fürsorge für entlassene Gefangene hat sich nunmehr auch für den Amtsgerichtsbezirk Nachen gebildet. Zum Vorsitzenden wurde Herr Landgerichtspräsident Weyer, zum Schriftführer Herr Pfarrer Schnock und zum Kassirer Herr Fabrikbesitzer J. Tüpper gewählt. Mit Rücksicht auf die hohe soziale Bedeutung des Vereins sei derselbe hiermit auf das Wärmste empfohlen. (Bergl. den bezüglichen Aufruf im Anzeigentheil.) 2 Gewerbeverein. In der am nächsten Donnerstag, 5. Dez, stattfinden Versammlung soll über den Pereinsbeitrag Wior Gasichtag dicr bashe Alcadestasch, fost der dhe Antrag betr. Förderung des gewerblichen Vereinswesens in Deutschland, welchen der Vorsizende begründen will, Beschluß gesaßt werden. Da unter den technischen Mittheilungen Herr Maschinenbauer und Mechaniker Königs einen neuen Gasofen ohne Abzugsrohr vorführen wird und Abbildungen kunsgewerblicher Gegenstände vorliegen, so werden unsere Mitglieder und weitere Kreise von Interessenten, welche als Gäste willkommen sein werden, auf die nächste Versammlung unter Hinweis auf den Anzeigentheil besonders aufmertsam gemacht. (+) Kneippverein. Die letzte Generalversammlung des Kneippoereins erfreute sich eines zahlreichen Besuches. Herr Fabrikant Bohn gab besonders seiner Freude darüber Ausdruck, daß auch das zarte Geschlecht vertreten sei, eine Thatsache, die beweise, daß die gute Sache, für welche der Verein arbeite, in die Familie ihren Eingang finde. Hierauf hielt ein Mitglied des Vereins einen Vortrag über Störungen im Blutlauf. Der geschätzte Redner gab zunächst ein anschauliches Bild von der Eirkulation des Blutes in dem weitverzweigten Adernetz des menschlichen Körpers und wies nach, wie leicht an irgend einer Stelle eine Blutstauung oder Blutleere eintreten könne, deren Folgen Krankheiten seien. Derartige abnorme Erscheinungen hätten ihren Grund in zu enger oder zu warmer Bekleidung, im Mangel an Bewegung oder in fehlerhafter Ernährung. Die schlimmsten Krankheiten, die durch Blutstauungen hervorgerufen werden, sind die Schlaganfälle, von denen der Redner den Gehirnschlag und den Herzschlag behandelte. Im Anschlusse hieran erörierte er die Ansichten des Herrn Prälaten Kneipp, welcher sich vor Kurzem eingehender über diese Krankheiten ausgesprochen hat, und brachte zugleich dessen Gegenmittel und Vorbeugemittel zur Sprache. Der Vorsitzende dankte dem Herrn Redner für seine gewandten und lehrreichen Ausführungen und bemerkte, daß der Verein heute bereits 23 arme Kranke unentgeltlich behandele und daß auch der Vereinsarzt bereits über 100 Untersuchungen kostenfrei vorgenommen habe. Auch erfreute die Mittheilung, daß die.tskrankenkasse II Schritte gethan habe, ihre Kranken der Anstalt zu überweisen. z: Nachener Karnevalsverein. In der gestern Abend abgehaltenen Generalversammlung des Aachener Karnevalsvereins wurde der gesammte Vorstand in seiner vorigjährigen Zusammensetzung wiedergewählt. #n Schwurgerichtsverhandlung vom 2. Dez. In der heute unter dem Vorsitz des Landgerichtsrath Herrn Stinshoff begonnenen fünften und letzten diesjährigen Schwurgerichtstagung saß auf der Anklagebank die 32jährige Dienstmagd Helene L. aus Langerwehe. Dieselbe war angeschuldigt, im Juli d. J. zu Langerwehe ihr uneheliches Kind in oder gleich nach der Geburt vorsätzlich getödtet zu haben. Die Angeklagte, welche als eine sittlich verkommene Person geschildert wird, hat noch ein zweites, jetzt 6 Jahre altes uneheliches Kind. Die Verhandlung, welche mit Rücksicht auf die Gefährdung der guten Sitten bei verschlossenen Thüren stattfand, endete mit der Verurtheilung der L. wegen Verbrechens gegen§ 317 des.=St.=G. B. zu einer Gefängnißstrafe von 3 Jahren. Die Geschworenen hatten der Angeklagten mildernde Umstände zugebilligt. * Jugendlicher Spitzbube. Ein Bäckerlehrling, der seinem Prinzipal eine goldene Uhr nebst Kette gestohlen hatte, wurde gestern Abend von mehreren Altersgenossen auf der Komphausbadstraße angetroffen, von denselben kurzer Hand festgenommen und zur Polizeiwache gebracht. Er wird heute dem Amtsrichter vorgeführt werden. D Drei Flüchtlinge, die aus einer belgischen Arbeitsanstalt entwichen waren, wurden hier festgenommen und von der Polizei über die Grenze gebracht. Sie trugen noch ihre Häftlingskleider. G' Von der Straße. Gestern Nachmittag kurz nach 4 Uhr verübte eine bisher noch unermittelt gebliebene, ungefähr 40 Jahre alte Mannsperson an der Ecke Lousberg= und Rütscherstraße dadurch groben Unsug, daß sie die Schamhaftigkeit in hier nicht wiederzugebender Weise verletzte. Bei dem Erscheinen einer in der Lousbergstraße wohnenden Ehefrau und auf die Drohung derselben, einen Schutzmann zu rufen, ergriff der Kerl die Flucht.— Am Samstag Abend gegen 9 Uhr stürzte in einem Hause der Adalbertstraße ein Mann in angetrunkenem Zustande die Treppe hinunter und zog sich hierbei eine bedeutende Verletzung zu. Der Verletzte, welcher häufig betrunken nach Hause kommt, fand Aufnahme im Mariahilfspital.— Ebendahin brachte man einen betrunkenen Tagelöhner, der vorgestern Abend gegen 11 Uhr in der Wirichsbongardstraße so unglücklich auf das Straßenpflaster fiel, daß er sich eine nicht unerhebliche Kopfwunde zuzog.— Festgenommen wurde am 30. v. M. eine männliche Person wegen Verübung groben Unfugs in seiner Wohnung in der Jakobstraße.— Um ½2 Uhr Nachis wurde in der Eilschornsteinstraße eine männliche Person Des a e. Nacht entstand auf dem Adalbersteinweg vor der Wirthschaft „Ketschenburg“ zwischen Schaffnern der Kleinbahn und Civilpersonen eine Schlägerei, an welcher sich später ungefähr 30 Personen betheiligten. Ein Schutzmann, welcher die Ruhe herstellen wollte, wurde thätlich angegriffen und mußte von seiner Wasse Gebrauch machen. Einige der Excedenten wurden erkannt und protokollirt.— Gestern Nachmittag zwischen 5 und 6 Uhr ist auf dem Bahnhofe Templerbend einem Bauhandwerker ein Portemonnaie mit Inhalt abhanden gekommen, und wird Taschendiebstahl vermuthet.— In der mittleren Jakobstraße entstand gestern Abend kurz vor Mitternacht zwischen mehreren Mannspersonen eine Schlägerei. Bei dem Herannahen eines Schutzmannes ergrifsen sie die Flucht, jedoch gelang es, einen der Thäter festzustellen. Provinzielle Nachrichten. 2. Aus der Bürgermeisterei Dudeldorf wird der „Trierischen Landeszeitung geschrieben: Mit der kommissarischen Verwaltung unserer Bürgermeisterei wurde der Sekretär Rosen, bisher am Landrathsamte in Bitburg, beaustragt. Der Bürgermeistereirath wollte ihn einstimmig zum Bürgermeister wählen, denn Herr Rosen scheint in Folge seiner bisherigen Thätigkeit dazu sehr geeignet, und außerdem ist er aus unserer Gegend, kennt also Land und Leute, wie man zu sagen pflegt. Aber noch ehe die Wahl stattgefunden, wurde Herr Rosen abberufen und ein anderer Herr mit der kommissarischen Verwaltung betraut. Daß das geschah, bedauern wir; warum es geschah, wissen wir nicht. Dem neuen Verwalter unserer Bürgermeisterei wird es wohl auch nur unangenehm sein, hierhin versetzt zu sein, da er Protestant und unsere Gegend ganz katholisch ist. Unser Bürgermeistereirath wird ihn nicht wählen, denn er sagt sich, daß nach der Ernennung dieses ersten protestantischen Beamten sehr bald für seine Familie und die anderen protestantischen Beamten, die wohl nachfolgen würden, eine protestantische Schule und auch eine protestantische Kirche in Dudeldorf errichtet werden würde. In Conz bei Trier ging es gerade so: dorthin sind seit Bau der Eisenbahnen viele Protestanten versetzt worden, und heute ist dort, wie ich neulich in Conz selber hörte, eine evangelische Schule, zu der der Staat nicht bloß die üblichen 500 Mark zum Gehalt des Lehrers, sondern noch mehr beiträgt, wie viel, das konnte ich nicht erfahren. Unser Bürgermeistereirath wird, falls gegen seinen Vorschlag dennoch der protestantische Herr zum Bürgermeister ernannt werden sollte, die Sache durch alle Instanzen, bis aus Abgeordnetenhaus, verfolgen, und da wird er hoffentlich Erfolg haben; er wird fragen, aus welchem Grunde zum Bürgermeister einer ganz katholischen Bürgermeisterei ein Protestant ernannt sei, während doch ein Katholik, oder vielmehr ein ganzes Dutzend geeigneter Katholiken vorhanden sind: und er wird weiter fragen, wie oft es in Preußen vorgekommen sei, daß zur Verwaltung einer ganz epangelischen Gegend (Bürgermeisterei oder Kreis) ein Katholik ernannt worden sei? Wenn übrigens die Behörden Kenntniß davon hätten, wie manchmal Abends die Bauern im Wirthshause über dieses Verfahren ihre Ansichten und Gefühle zum Ausdruck bringen, wir sind überzeugt, daß wir dann bald einen katholischen Bürgermeister hätten. Nachrichten. v Breslau, 2. Dez.(Tel.) Amtlich wird gemeldet: Gestern Nacht stieß bei dem Bahnhofe Mochbern ein Kohlenmit einem Rangierzuge zusammen. Von dem Zugpersonase wurden 4 schwer und 6 leicht verletzt. Die Maschinen sind erheblich beschädigt, 16 Güterwagen theils schwer, theils leicht beschädigt. Der Verkehr wurde nicht gestört. * 216 Tage in tiesem Schlafe. Iu dem holländischen Orte Stevensweert liegt ein junges Mädchen Namens Maria Cretskens seit 216 Tagen in tiefem Schlafe. Einige Doktoren behaupten, es liege Hysterie vor, andere halten den Zustand für einen prononcirten Fall von Auto Suggestion. Die Gesichtsfarbe der Schlafenden ist gesund. Körpertemperatur und Bulsschlag sind regelmäßig. Die Eltern des Mädchens sind als ehrliche Leute bekannt, denen es nicht einfällt, aus dem Zustande des Mädchens finanzielle Vortheile zu ziehen. Telegramme des Echo der Gegenwart. m Leipzig, 2. Dez. Oberreichsanwalt Tessendorf ist gestern früh 9 Uhr gestorben. m Sosia, 2. Dez. Meldungen eines hiesigen Blattes zufolge würde der von der Kommission zur Untersuchung der Ministerthätigkeit Stambuloffs ausgearbeitete Bericht 5 Schlacht bei Viuiers vor Paris vom 30. Novemver bis 2. Dezember 1870. In Paris hatten sich, nachdem am 14. November der für französische Truppen der Loirearmee glückliche Ausfall des Gefechts bei Coulmiers bekannt geworden, alle Hoffnungen neu belebt. Man zweifelte nicht, daß der Gegner genöthigt sein werde, bedeutende Streitkräfte in dieser Richtung zu entsenden und so namentlich die südliche Einschließung erheblich zu schwächen. Um durch selbstthätiges Handeln dem nun zu erhoffenden Entsatz entgegenzukommen, wurden aus der Besatzung von Paris drei gesonderte Armeen gebildet. Die erste, 130,000 Mann stark, umfaßte die nur zur Vertheidigung der Wälle dienende Nationalgarde, die zweite, 100,000 Mann mit mehr als 300 Geschützen unter General Ducrot, war die beste, die eigentliche Feldarmee; die dritte, 70,000 Mann unter Vinoy, war für Scheinausfälle bestimmt; außerdem standen in den Forts noch 35,000 Mann unter Admiral de la Roncière. Nachdem am 18. November von Tours aus der Befehl eingegangen war, der„Loirearmee die Hand zu reichen", wurden Vorbereitungen zu einem Durchbruchsversuch in größerem Maße an der Südostfront von Paris getroffen. Ducrot erklärte:„Ich kehre nur todt oder als Sieger zurück!“ Nahe der beabsichtigten Durchbruchstelle gingen am 30. November Morgens französische Truppen bei Creteil über die Marne und geriethen in Kampf mit den Würtembergern und Pommern. Ferner griffen die auf mehreren Brücke bei Joinville, Nogent und Bry herüber gekommenen Feinde auf der ganzen Linie Champigny, Billiers, Bry heftig an. Nur das mittlere, höher gelegene Dorf, der Schlüssel der Stellung, dessen lange Parkmauer allen Anstrengungen der feindlichen Geschütze standhielt, wurde trotz wüthender, von Ducrot in Person geführter Angriffe gehalten, die beiden anderen mußten geränmt werden; aber dreimal schlug das würtembergische Grenadierregiment Königin Olga den Sturm auf Coeull an dem dortigen Park zurück. Während bei Champigny der Kampf am Nachmittage nachließ, griffen um diese Zeit die Feinde bei Noisy und Billiers mit neuen Kräften an, ohne den verstärkten Sachsen und Würtembergern Vortheile abzuringen. Schon jetzt konnte das ganze Unternehmen als mißlungen gelten, so wenig hatte Ducrot Boden gewonnen, und seine Leute waren erschöpft. Er wagte sich nicht in die Stadt zurück, die in froher Siegesgewißheit schwamm. Am 1. Dezember befestigten beide Theile ihre Stellungen; für den Nachmittag erbat Ducrot Waffenruhe zur Abholung der Todten und Verwundeten. General v. Fransecky, dem inzwischen König Wilhelm das Gesammtkommando über die zwischen Marne und Seine befindlichen Truppen übertragen hatte, befahl dem Prinzen Georg von Sachsen am frühen Morgen des 2. Dezember, mit der 24. Division und der 1. würtembergischen Brigade Champigny und Bry wiederzunehmen. Demgemäß stürmte am nächsten Morgen das 2. Bataillon 107. das Dorf Bry, hatte jedoch in demselben ein hartnäckiges Gefecht zu bestehen. Das 1. Bataillon kämpfte zusammen mit dem 3. Bataillon 104. auf der Höhe östlich des Ortes. Zugleich drangen die 2. würtembergischen Jäger in Champigny und Theile des 7. Regiments in den Park ein. Im Dorfe entwickelte sich ein wüthendes Gefecht, weil überlegene französische Kräfte dort Widerstand leisteten. Um dieses unbequeme Vorgehen der Deutschen abzuwehren, befahl Ducrot gegen 9 Uhr einen allgemeinen Angriff, den die französische Artillerie unterstützte. Den hart bedrängten Würtembergern kamen die Pommern (9. und 49.) zu Hülfe, welche den Wald de la Lande und die Kiesgruben vom Feinde säuberten und mit den Schwaben bis zur Kirche von Champigny vordrangen, wo jedoch der Vormarsch stockte. Nun wurden noch die 5. und 6. Brigade herangeholt, deren Batterieen eine willkommene Verstärkung der Feuerlinie bildeten. Die 2. Jäger und die 14. halsen jetzt das ganze Dorf Champigny und die inzwischen wieder verlorenen Kiesgruben vom Feinde räumen. Die Truppen blieben im Besitz dieser Oertlichkeiten. In den Kampf gegen Bry wurden noch zwei Bataillone(des 106. und 107. Regts.) eingereiht. Obgleich auch noch Theile des Schützenregiments und der 13. Jäger eingriffen, wurden doch bei erneutem Vorstoße der Franzosen die Deutschen aus Bry wieder gänzlich verdrängt. Um ein weiteres Vorgehen der Franzosen zu hindern, ließ General v. Hartmann nun vier Batterieen des II. Korps in Galopp bis auf 2000 Schritt an den Feind heranfahren und die feindliche Artillerie in die Flanke nehmen. Nachdem diese sich zurückgezogen hatte, also die Aufgabe der deutschen Batterieen erfüllt war, fuhren diese, da sie von den Festungsgeschützen arg mitgenommen wurden, schnell wieder in ihre alten Stellungen zurück. Die Deutschen hatten ihre alten Stellungen an diesem Tage nur zum Theil wiedergewonnen. General Ducrot welcher die falsche Nachricht von einen siegreichen Vorrücken der Loirearmee auf Fontainebleau erhalten hatte, wollte deßhalb in seiner Stellung außerhalb Paris bleiben; er eröffnete am 3. Dezember noch vor Tagesanbruch das Feuer wieder. Allein seine besten Oberführer, unter ihnen Renault, waren gefallen, und nur den verzweifelten Anstrengungen der Offiziere, von denen sehr viele ihre Hingabe mit dem Leben bezahlten, war es zuletzt noch gelungen, die Truppen ins Feuer zu bringen. Jetzt waren sie ermattet, durch die gewaltigen Verluste gelichtet und entmuthigt, und die eisige Kälte der Frostnacht hatte sie vollends gebrochen. Daher wagte Ducrot an diesem 3. Dezember keinen ernstlichen Angriff mehr und kehrte in der Nacht über die Marne zurück, um die Schlagfertigkeit seiner Truppen wiederherzustellen. Er lebte noch und war gewichen; seine unvorsichtigen Worte trugen dem Braven Spott von beiden Seiten ein. Am folgenden Tag nahm Prinz Friedrich Karl Orleans ein, nachdem er die Loire=Armee, der Ducrot begegnen wollte, am 3. und 4. Dezember geschlagen hatte. Die Franzosen gaben ihren Verlust in diesen drei Tagen auf 12,000 Mann an. Sie hatten sich tapfer geschlagen, aber das sichere Feuer der kampfgewohnten Gegner streckte sie reihenweise nieder. Die Deutschen verloren 6200 Mann. Sehr hart waren die drei sächsischen Brigaden und die Würtemberger Division mitgenommen(2100 und 1700); auch von den drei pommerschen Brigaden, die nur am 2. Dezember mitfochten, blieben über 1400 Mann. dessen Vorlegung die Sobranje täglich erwartet, mit dem Antrage schließen, alle noch lebenden Minister des Kabinets Stambuloffs in den Anklagezustand zu versetzen. Volkswirthschaftliches und Soziales. w Belfast, 2. Dez.(Telegr.) In der Nacht zum Sonntag sollte eine Konferenz abgehalten werden, welcher es, wie man zuversichtlich erwartet, gelingen dürfte, den Schiffsbauerstreike zu beendigen. Beide Parteien zeigen Geneigtheit zu einem Kompromiß. w Glasgow, 2. Dez.(Tel.) Die hiesigen Schiffbauer beschlossen gestern die Wiederaufnahme der Arbeit abzulehnen, wenn die Arbeitgeber die ursprünglichen Forderungen nicht zugeben. Gerichtszeitung. 3s: Berlin, 30. Nov. Am 29. November cr. standen vor der 4. Civilkammer des Landgerichts Berlin I Termine in 20 Patentverletzungsklagen an, welche die Deutsche Gasglühlicht Aktien= gesellschaft(Patent Auer) gegen Kaufleute, Gastwirthe, Hotelbesitzer usw. angestrengt hatte. Letztere hatten nämlich zur Beleuchtung ihrer Läden, Restaurants, Cafés usw. Brenner und Glühstrümpfe benutzt, die von anderen Firmen als der vorgenannten bezogen waren, z. B. von Meteor, Friedr. Siemens u. Co., Horwitz u. Saalfeld, Neue Deutsche Gasglühlicht=Aktiengesellschaft usw. Das Gericht hat sich in allen diesen Prozessen, die heute noch nicht zu Ende kamen, prinzipiell auf den Standpunkt der Kläserin gestellt und verkündet, daß ein Gewerbetreibender, welcher sein Geschäftslokal mit nicht patentirten Brennern oder Glühkörpern beleuchtet, sich einer Patentverletzung schuldig macht. An demselben Tage verhandelte dieselbe Kammer noch über zwei Prozesse zwischen der Deutschen Gasglühlicht Aktiengesellschaft (Patent Auer) und Meteor. Gegen letztere Gesellschaft ist bekanntlich eine gerichtliche einstweilige Verfügung ergangen, nach welcher ihr bei 500 Mark Strafe untersagt wird, in ihren Veröffentlichungen Ausdrücke zu gebrauchen oder Behauptungen aufzustellen, welche den Geschäftsbetrieb der Deutschen Gasglühlicht Aktiengesellschaft als unlauter kennzeichnen, deren Leistungsfähigkeit herabsetzen oder deren Prozesse als ohne ernsten Rechtsgrund angestellt bezeichnen. Gegen diese Verfügung hatte die Meteorgesellschaft Widerspruch erhoben. Im heutigen Termin zog die Meteorgesellschaft aber diesen Widerspruch zurück, so daß die Verfügung definitiv zu Recht besteht. Gleichzeitig beantragte Meteor, eine einstweilige Verfügung gegen die Deutsche Gasglühlicht Aktiengesellschaft dahin zu erlassen, daß diese Gesellschaft die Konsumenten nicht mehr warnen dürfe Brenner und Glühkörper von Meteor zu beziehen. Das Gericht lehnte aber die Erlassung einer solchen Versügung ab und verurtheilte Meteor in alle Prozeßkosten. * Wiesbaden, 29. Nov. Das Schwurgericht verhandelte gestern bis 11½ Uhr Nachts gegen den Kausmann Heinrich Linker, gebürtig in Neusandez, und dessen Ehefrau, welche hier unter der Firma„Leipziger Partiewaarengeschäft“ einen schwungvollen Ramschhandel betrieben, und, als sie in Zahlungsschwierigkeiten geriethen, ihre ganze Habe beseitigt und ihre Glaubiger. insbesondere zwei Firmen in Erfurt und Reichenbach, empfindlich geschädigt haben. Sie wurden des betrügerischen Bank= rotts schuldig gesprochen und unter Zubilligung mildernder Umstände der Ehemann Linker zu 1 Jahr 8 Monaten, die Ehefrau zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängniß und je 3 Jahren Ehrverlust verurtheilt. — Beleidigende Neujahrskarten. Aus Hirschberg schreibt man der„Tägl..“: Der auch anderwärts immer mehr um sich greisende Unfug mit der Absendung beleidigender Neujahrskatten ohne Namensunterschrift hat hier eine schwere Bestrafung zur Folge gehabt. Eine Gastwirthsfrau in Gebhardsdorf hatte am 1. Januar dieses Jahres eine solche von schweren Beleidigungen strotzende Karte erhalten, und im Laufe der Zeit stellte es sich mit ziemlicher Sicherheit heraus, daß der Fabrikarbeiter Heinrich J. aus Friedeberg a. Qu, der Färbermeister Adoph K. aus Röhrsdorf(gräfl) und der Schuhmachermeister Hermann M aus Alt Gebhardsdorf als die Absender zu betrachten seien. Die beleidigte Frau stellte nun Strafantrag bei dem zuständigen Schöffengericht zu Friedeberg, und dies verurtheilte den J. zu vier Wochen und K zu sechs Wochen Gefängniß, M. wurde sreigesprochen. J. und K. wollten es nicht glauben, daß sie wegen einer in ihren Augen unbedeutenden Sache ins Gefängniß wandern müßten und legten gegen das Urtheil Berufung ein. Dasselbe that auch der Amtsanwalt, zugleich wegen des freisprechenden Urtheils bei M. So kam die Angelegenheit zur Verhandlung vor der hiesigen Strafkammer. Nach abermaliger umfangreicher Beweisaufnahme beantragte der Staatsanwalt bei J. und M. Verwerfung der Berufung, bei K. dagegen eine Erhöhung der Strafe auf drei Monate Gefängniß. Der Gerichtshof hat indeß das Urtheil der ersten Instanz bestätigt. Den Verurtheilten fallen außerdem die nicht unerheblichen Kosten zweier Instanzen zur Last. Handelsnachrichten. CT Berlin, 30 Nov. Nachdem die weitere Abhaltung von Capwoll ersteigerungen in Berlin, welche viele Jahre lang stattgefunden haben, definitiv aufgegeben worden ist, wird beabsichtigt, im Mittelpunkt der Lausitzer Tuchindustrie, und zwar in Forst, regelmäßig Wollauktionen zu veranstalten. Da die Berliner Auktionen früher hauptsächlich von Lausitzer Fabrikanten besucht wurden, so ist ein thatsächliches Bedürfniß für diese neuen Auktionen vorhanden. Die Vorarbeiten für das Unternehmen sind bereits so weit gediehen, daß die erste Forster Wollversteigerung schon Anfang des nächsten Jahres stattfinden dürfte. CT Breslau, 30 Nov.(Wollbericht.) Das Wollgeschäft war im abgelaufenen Monat sehr ruhig. Besonders in Schmutzwollen wurden fast gar keine Umsätze erzielt, während in Rückenwäschen immerhin noch 1000 Centner verkauft werden konnten. Käufer waren ausschließlich deutsche Fabrikanten. Zackelwollen fanden 700 Centner Nehmer. Preise unverändert. CT Bremer Baumwollbörse vom 23. November bis 30. November. Zugeführt: 14,970 Ballen Nordamerikanische. Disponirt: 28,373 Ballen Nordamerikanische. Vorrath am 30. November: 162,564 Ballen Nordamerikanische, 92 Ballen Ostindische, 174 Ballen Verschiedene; zusammen 162,830 Ballen. Tendenz: fest. * Köln, 30. Nov. Kaffee: drauner Java 145—148 Pfg., hellbrann 140—142, bochgeib 130—134, gelb 125—128, blank 121—122, gut ordinär 118—120, ordinär 117, gefärbt 000—000; Ceylon, ordinär 000—000, Plantage 128—142, Santos belesen 106—112, unbelesen 101—105 Pfg. per Pfd.— Zucker: Raffinade Mark 25,00, Stampfmelis 24,25—25,00, Kandis, weiß 32,00—33,00, braun 31.00—32,00, do. defekt 30,50; Farin, weiß 23,75, hellbraun Mark 22,00 per 50 Kilo.— Früchte und Gewürze: Korinthen, prima Mark 16,00—26,00, sek. 14,00—15,00, Rosinen, Elemé 17,00—20,50, Sultanin 18,00—48,00, Mandeln, nacktesgr. süße 95er 63—66, Prinzeß 57,00—70,00; Zweischen, deutsche 00,00, Bordeaux 33,50 bis 89,00, türtische 18,00—25,00; Pseffer, schwarzer 43,50—54,00, weißer Penang 57,50, Singapore 72,00, Piment Mark 57,00 per 50 Kilo. Muskatnüsse Mark 2,00—2,70, Muskatblüthe 2,35; Nelten, Amboina 0,78, Sansibar 0,57; Zimmet, Ceylon 1,30—1,90, Java 0,00, chinesischer Mk. 0,63 das halbe Kilo.— Reis: Carolina, prima Mark 33,00, sek. 29,00, Java, Tafel 24,00—26,00, ord. 21,00, Patna 16,00—18,00, Aracan, prima 11,75, sek. Mark 10,75 per 50 Kilo.— Fische: Häringe, holl. Mark 32,00 die Tonne; Stocksische Mark 35,00, Tittlinge, Bremer 35,00, holländische Mark 37,00 die 50 Kilo. Thran, hell, M. 22,00, Robben 00,00 die 50 Kilo; Berger, braun 51,00, do. blank 75.00 die Tonne. Liller Oeillette M. 50,00—58,00 per 50 Kilo. Proverceröl Mark 82,00 per 50 Kilo. Rüböl Mark 51,50, gereinigtes 54,50, faßweise per 100 Kilo komptant; Leinöl Mk. 24,00 per 50 Kilo. Petroleum: Mark 12,00 für Köln per 50 Kilo. Telegraphischer Börsenbericht d. Echo d. Gegenwart. Berlin.(Kassakurse.) Nov=Dez. 30. 2. 30. 2. Fonds. 4% D. Reichsanl 105 10 3½%„ 103 90 3%„ 99 10 4% Preuß. Cons 105— 3½%„ 103 80 3. 99 20 5% Italten. Rente 86 30 4% Oest. Goldr. 102 20 4 1/%„ Papierr. 4 1/2%„ Silberr. 99 50 Port. Anl. 88/89 40 50 4% Rum. Rente 86 50 5%" am. Rie 98— 4% Russ. 1880 Anl 101 25 4%„ 1889 C 1101 55 4% Ung. Goldrte 102 10 4%„ Kroneurte 98 30 Oblig. u. Pfobr. Nach. St.=Obl.1893—— 4% Hamb.Hyp Pf. unk. bis 1900 103 50 3 ½% Prß. Centr. Bod.=Cr. 86 89100— 3½% dito 1894, unkdb. bis 1900/101 20 3½% Prß. Communal-Obligat 10090 4% Prß. Hyp.=Pf Serien 15—18, unkdb. bis 1901/104 20 4% Prß. Hypoth.= Versich.=Cert. 100— 3½% dito 100— 1% P .XVII unddb. bis 1905 3½% Rheinprov. .XII.XV. E 4% Rhein.=Westf. Bod.=Cred.=Pfbi Eisen= und Kleinbahnen. 101 60 102 75 105 60 Aach.=Mastr. Eisb. 76 50 Gal. Eisb.=St.=Akt. 108 80 Gotth.„ 165 25 Lübeck=Büchener 150— Mainz=Ludwigsh 117 50 Marienb.=Mlawka 76 50 Lombarden 42 50 Ostpr. Südb.=Akt. 91 75 Aach. Kleinb. konv 130— Berl. grß. Pferdeb 325— Banken. Aachener Diskonto 132 10 Berg.=Märk. Bank 144 75 Berl. Hand.=Ges. 148 25 Darmst. Bank=Akt 153 50 Deutsche Bank=Akt 197— Disk.=Com.=Anth. 208 60 Dresdener Bank 162— Essener Cred=Akt 145— Nationalb..D alte 137 60 Oesterr. Credit=Akt.229 10 103 50 100— 101 20 100 90 100— 100— 101 50 102 75 Pr. Pfd.=Br. vollg. 124 60|124 90 105 40 dto. 1895 vollgez 121 20|121 80 104— Reichsb., deutsche 163 10/162 80 99 10/ Rh.=W. Bod.=Cred. 129 25/129 75 105 10 Schaaffh. Bk.=Ak.139 80|139 60 104— Westd. Bod.=Cred 123 25/123 10 9930 86 70 Industrie=Pap. 102— 99 50Aach.=Höng..=A. 99 80Aach. Tuchfabrik 5750 40 500 dito konvertirte 8190 86 5 Aplerbecker 134 60 97 75Arenb. Bgw.=Akt. 609— 101 25/Boch. Gußst.=Akt. 156 25 101 45 Bonifatius.=Akt 109 90 —— Braunschw Jutesp 167 75 102 20 Köln=Müs. konv. 63— 98 40 Kölner Bgw.=Akt. 166— Köln=Rottw. Pulv. 209 9 Dortm..=St.=Pr. 53 75 Eschw. Bgw.=Akt. 158— —.— Gelsenk.„ 177— Gerresheimer Glas 124— GuandAnglo Cont 100— hibernia 166 50 Hochdahl Bergw. 53 50 hoefel Brauerei 15750 Hörd. Vorz.=Akt. A 102 60 103 10 König Wilh. konv. 138 75/138 75 „ St=Pr 214—/213 90 Königs- u. Laurah 150 50/150 50 Luise Tiefb. St.=Pr 96 90 104 20„ konv. 60— Mechern. Bgw.=A 2209— Norddeutsch. Lloyd 102— Nordstern 158 25 Phönix Lit. A. 158 50 " A abgest 16810 " B Pluto Bergw.=Akt 157— „ St=Pr.—— Pongs=Spinnerei 120— 105 60Ravensb.„ 136— Rhein.=Nass. Bgw 78— 78 75 Rh. Stahlw. Lit. C178 25/178— Stettiner Chamotte 223—/221 50 Stolb. Zinkh=Akt 4430 44 30) „ Prior 123—|123— Trust Dynam.=Akt 150 90/150 70 Vorwärts Spinn[122—|120— Westf. Stahlwerke 185 50/182 25 Witten=Gußst.=Akt 142—|142 50 Wurmrevier=Akt. 9920 9750 77 40 108 90 165 25 149 10 117 30 76 25 42 30 91 60 130 50 325 90 Wechsel u. Not. Amsterdam 196 25 209 25 162 50 144 50 138 40 231 50 kurz 168.3: lang 167,80 Brüssel kurz 80.95 lang 80,70 kurz 20.465 lang 20,39 kurz 81,15 lang 80,95 Wien kurz 169,05 lang 168.25 Skand. Plätze kurz 112,45 Ital. Plätze kurz 75,65 132 50London 144 80„ 149 3 Paris Oest. Banknoten Russ. 58— 84 40 134 10 614— 158— 111— 168— 63 50 167— 210— 56 50 157 75 176 40 124 20 102 50 166 80 53 50 15725 5990 2250— 101 90 158 75 158 80 168 50 157— 119 75 169.30 169,05 169,20 219,95/219,75 Allgemeine Tendenz: ruhig. Privatdiskont: 2⅝ Pon=Ter 19. 9. 19. 3. Neuer Hafer à 100 Kilo 11.70 Raps.Qual.„„„ 19.75 * 2„„„ 18 75 Aveel(Rüssen(1. Qual. 18 75 Shbfen(2. Kartosseln Heu Roggenstroh Weizenstreh Qual. 17.75 * 500 Alle 24.— *"" 14.— Hafer 1. Qual.= 100 Kllo 12.50 " 11.70 Preise unverändert. Rüböl rer 100 Filo in Partieen von 100 Ctr.(ohne Faß) 49.— Rübsl per 00 Kllo faßweise(ohne Faß) 50.50 Gere nig.es Cel per 100 Kilo 8 M. hoher als Ru##! Preßkuichen per 1000 Kilo 78.— Weizen=Vorschuß 00 d 100 Kilo—— Kleie d 50 Kilo.40 Butter per Kilo.10 Eer per Schock(60 Stück).00 Rübbl und Kuchen unverändert. Weigen: Tend ruhig. sper Dez. M. 4d.60 45.90 per Dez. mu./122—s129 20|„ Mai„ 29 60 45.90 " Juni. Roggen: Tend ruhig. per Dez../11.90s110.—sto W9„.50 32 80 " Juni„ 425.——.—sper Dez„ 37.40 38.— Hafer:. Juni„.—s38.— per Dez. " Juni * Neuß, 30. Nov.(Wochenbericht) Während der letzten acht Tage haben die nur mäßigen Zufuhren von Weizen und Roggen schlank zur Marktnotiz Aufnahme gefunden. Buchweizen verschwindend und Gerste gar nicht vorkommend. Hafer wenig verändert. Mehl verkehrte äußerst ruhig. Kleie sind bei starkem Begehr kaum zur Genüge herbeizuschaffen und weiter im Werthe gestiegen.— In Oelsaaten fehlt diesmal die Lust zu Unternehmungen gänzlich und vermochte sich Rüböl nur schwer im Werthe zu halten. Rübkuchen blieben gut gefragt und wurden um etwas höher angesetzt. + Autwerpen, 2. Dezember, 11 Uhr.(Privattelegramm.) Kaffee Frcs. Dez 92,—, März 89.—. Nachener Bank für Handel und Gewerbe, Theaterstraße Nr. 23. Ecke des Schritt. Aachen, den 2. Dezember 1895. Meteorologische Beobachtungen zu Nachen. mbel— richuung Dezember. (Ortszeit.) Barom mm. Temp. Feuchtigkeit. 2 Uhr Nm. 9 Uhr Nm. 7 Uhr Em. 746,14+ 748,18 7 6% 5,2°0 82% 87% Wetter. bedeckt woltig. bedeckt. W W 749.41+4 4,6·C 90% WSW Höchste Temperatur gestern:+.4° C. Niedrigste Temperatur heute:+ 2,5° C. Niederschlag seit gestern Morgen: 0,7 mm. Muthmaßliches Wetter für den 3. Dezember. Kälteres, trockenes Wetter bei wechselnder Bewölkung und schwachen westlichen Winden. P. Seiden stoffe jeder Art, Blüsche und Pelvote liefern in jedem Maaße direkt an Private ven Elten& Keussen, Seidenwaarenfabrik, Grefeld. Man schreibe um Muster unter genauer Angabe des Gewünschten. 19549 In einigen Tagen bereits, vom.—14. d.., findet bestimmt die Ziehung der 7. Berliner Rothe Kreuz=Lotterie statt. Bei der allgemeinen Beliebtheit, deren sich die Loose seit Jahren erfreuen, dürsten dieselben auch dieses Mal bald vergriffen sein, was bei einem Haupttreffer von M. 100,000 gegenüber dem Loospreise von nur M,.30 auch nicht zu verwundern. Das durch seine großartigen Glückserfolge allgemein bekannte Bankund Lotteriegeschäft von D. Lewin, Berlin NW., Flensburgerstraße 7, hat noch einen kleinen Rest von Rothen Kreuz=Loosen disponibel und versendet dieselben überall hin zu obigem amtamtlichen Preise.(Porto und Liste 20 Pfg.) Durch den Schnee findert, ihre Wische auf dem Rasen zu bleichen, deßhalb gebraucht sie die echte Lahn's Salmiak=Terpentin=Kernseise“.— preisgekrönt mit gold. Medaille— welche blendende Weiße und ein neues Aussehen hervorbringt und zugleich die Wäsche schont. 20616 1 n Berliner Rothe+ Lotterie Ziehung vom.—14. Decemberer. M. 100,000 Hauptgewinn 100,000 M. Baar ohne Abzug. 20497 Originalloose à M..30(amtl. Preis) Porto und Liste 20 Pfg., empfiehlt und versendet D. Tewin Bank- u. Lotterie. " 2ot.In, Geschäft, Berlin NW., Flensburgerstr. 7. 100,.000 50,000 25,000 15,000 10,000 5000 1000 500 100 50 15 50,000 25,000 15,000 20.000 20,000 10,000 50,000 15,000 30,000 240,000 KHUG Codes=Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen in seinem unerforschlichen Rathschluß gefallen, heute morgen um 10 Uhr unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, die wohlachtbare Frau Wve. Frz. Pet. Jos. Nießzen, Maria Josefine geb. Lindelauf, zu sich in die Ewigkeit zu nechmen. Sie starb wohlvorbereitet durch den andächtigen Empfang der h. Sakramente der h. kath. Kirche, in Folge Altersschwache, im Alter von 83 Jahren. Um stille Theilnahme und andächtiges Gebet bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Aachen, Rheydt und Menden=Sieg, den 2. Dezember 1895. Die feierlichen Exequien werden am Donnerstag den 5. Dezember in der Hauptpfarrkirche zu St. Peter Morgens 10 Uhr abgehalten; und findet am selben Tage Nachmittags 3 Uhr die Beerdigung vom Sterbehause Rehmplatz Nr. 10 aus statt. Kranzspenden nicht erwünscht. 90630 „ e. Folgende Stiftungen sind erledigt: A. Für Studien. 1. Burmann, f. Verwandte für Gymnas.= u. Univers.=Stud., subs. für Stud. aus Datteln, f. Gymnas.= u. philos. Siud,— 2. Choliniana, s. Verwandte f. Gymn= u. Univ.=Siud., subs. s. Stud. aus Köln u. Bonn, f. Gymn.= u. theol. Stud.,— 3. Cofferen, f. Verwandte, subs. Stud. aus Erkelenz, f. Gymnas.=, philos. u. theol. Stud.,— 4 Deel, f. Verwandte bis zum 7. kan. Grade einschl. u zwar: Knaben f. Gymn=, philos, theol. u jurist. Stud., evtl. Mädchen auf 1 Jahr z. Ausbildg, subs. für arme Jünglinge aus Ort, Pfarre od. Herrschaft St Vith, f. Stud. wie vor,— 5. Dethmar, f. verwandte Gymnasiasten u. Stud. der Philos.,— 6. Dilckradt, f. 12 Jahre alte Verwandte v. Quarta ab f. Gymn.= u. Univ.=Stud,— 7 Toergang, f. arme Verwandte, subs. arme Bürgersöhne aus Bocholt Kreis Borken, f. Eymn.= u. theol. Stud.,— 8. Eckart, f. Verwandte, subs. Jünglinge aus der Pfarre Uetterath, evtl. Mutscheid u. evtl. Eitorf, zur Ausbildg. als Volksschullehrer oder Priester,— 9. Filz, f. Verwandte, subs. Gebürtige aus der Dom= u. der St. Jakobs=Pfarre zu Köln f. Gymn.= u theol. Stud.,— 10. von Geyr, f. unverheirathete 9 Jahre alte männl. Verwandte bis z. 25. Lebensjahre, bezw. bis zum Eintritt in's Kloster, f. Erziehung u. wissenschaftl. Ausbildg.,— 11. von Groote, f. unverheirathete Verwandte v. Tertin ab f. Gymn.= u. Univ.=Stud. pp. bis zum vollend. 30. Lebensjahre, bezw. für verwandte Knaben u. Mädchen v. 10. bis 25. Lebensjahre z. Ausbildg,— 12. Kremers Kath., f. Verwandte, f. Gymnas.= u. theol. Stud.,— 13. Leerß, f. Verwandte, f. Gymn.= u. Univ.=Stud,— 14. Mathisius, f. Verwandte, subs. Stud. aus Geldern, v. Quarta ab f. Gymn.=Stud.,— 15. Mehl, f. Verwandte, s. Stud. oder zur Erlernung eines Handwerks,— 16. Middendorp, f. Verwandte f. Gymn.= u. theol. Stud,— 17. München, f. verwandte Knaben u. event. Mädchen f. höhere Bildung,— 18. Otten, f. Verwandte, f. Gymn= u. philos., theol. u. jurist. Stud., subs. für arme, gut beanlagte Stud. von Qnarta ab f. Gymn.= u. phil. Stud.,— 19. Paes, f. 8 Jahre alte Verwandte, f. Vorbereitungs= sowie f. Gymn.= u. Univers.=Stud., subs. f. Gebürtige aus den Pfarreien Leimersdorf und Ringe, von Sexta ab f. Gymn.= u. Univers.=Stud,— 20. Pfeiser Emil, f. Verwandte u. war: Knaben v. Obertertia ab f. höhere Stud., oder Mädchen zur Ausbildg.,— 21. Seulen(Köln. Stiftg.), a f. Verwandte aus der Nachkommenschaft der Schwester des Stifters, b. f. Verwandte Namens Seulen, f. Gymn. u. Univers.= Stud,— 22. Walschartz, f. 15 Jahre alte Verwandte, suds. Gebürtige aus dem Ort u. dem Gebiet Tongern, f. theol. Univers=Stud. B. Zur Ausbildung bezw. als Aussteuern pp. 23. Bochem=Dresen, zu Aussteuern f. verwandte Jungfrauen beim Antritt eines Standes oder f. verwandte Jünglinge bei der Doktor= oder Staatsprüfnng,— 24. Flosbach, f verwandte Mädchen als Heiraths=Anssteuer,— 25. Kochs Arn. u. Pet, f. verwandte Jünglinge oder Jungfrauen als Aussteuer bei Antritt eines Standes, sowie für verwandte Studirende als Beihülse bei der Promotion in der Theologie und Jurisprudenz,— 26 Kreutzer, zu Hieraths=Aussteuern f. 22 Jahre alte verwandte, subs. aus Aachen gebürtige Mädchen,— 27. Müller Heinrich, f. Verwandte, subs. Jünglinge aus Sindorf, zur Erlernung eines Handwerks,— 28. Orth ab Hagen, f. verwandte Mädchen zur Unterstützung bei Antritt eines religiösen Standes oder bei der Verheirathung,— 29 Pellionis, f Verwandte, welche einen Stand ergreifen oder ein Handwerk erlernen, bezw. sich verheirathen wollen, als Aussteuer, bezw. zu Beihülsen bei der Promotion,— 30. Schwibbert. z. Aussteuer für verwandte Mädchen. Den Anmeldungen, welche bis zum 4. Februar 1896 an den unterzeichneten Verwaltungsrath einzureichen sind, müssen beigefügt sein: a. von Universitäts-Stud. das Gymn.=Reifezeugniß u. ein amtlich beglaubigter Auszug aus dem Anmeldebuche, b. von Gymnasiasten das letzte Zeugniß in Urschrift oder in amtlich beglaubigter Abschrift, c. für andere Ausbildung eine amtl. beglaubigte Bescheinigung über Art, Anfang und Dauer der Ausbildung, d. für Aussteuern die standesamtliche Heirathsurkunde, der kirchliche Trauschein und eine pfarramtliche Bescheinigung über die sittliche Führung Von allen Bewerbern muß das Religionsbekenntniß nachgewiesen weiden. Köln, den 1. Dezember 1895. Der Verwaltungsrath Gymnasial= und Stiftungsfonds. Gewerve=Verein. 206. Versammlung Donnerstag den 5. Dezember 1895, Abends 8 Uhr, in Bernarts Lokal. Vorher: Besichtigung der ausgestellten Abbildungen kunstgewerblicher Gegenstände. 1. Protokoll der 205. Versammlung. Eingänge. Geschäftliches, u. A. Beitrag zur Errichtung des Kaiser Wilhelm=Denkmals. 2. Vortrag über die Förderung des gewerblichen Vereinswesens in Deutschland mit bezüglichem Antrag an den Verband deutscher Gewerbevei ine vom Vorsitzenden. 3. Technische Mittheilungen, a. A. über einen neuer Gasofen von Herrn Mechaniker Königs. Fragekasten. Kaiser-Saal. Donnerstag den 5. Dezember 1895, Abends 8 Uhr: III. Symphonie-Concert, ausgeführt von der Kapelle des Füsilier-Regts. Fürst Karl Anton von Hohensollern (Hohenzollernsches) Nr. 40, unter pesönlicher Leitung des Königlichen MusikDirigenten Herrn Albert Beuthan. Eintrittspreis 50 Pfg. a Person. Karten zu ermässigten Preisen haben zu diesen Concerten keine Gültigkeit. 20621 Albert Beuthan. under Polizei=Verordnung gegen den Gebrauch namenloser und täuschender Firmenschilder. Auf Grund der§§ 5, 6 und 15 des Gesetzes über die Polizei=Verwaltung vom 11. März 1850, sowie der§§ 143 und 144 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 wird hiermit unter Zustimmung des Gemeinde=Vorstandes für den Stadtbezirk Aachen Folgendes verordnet: § 1. Jeder Inhaber eines offenen Geschäftslokales ist verpflichtet, an diesem seinen Namen oder Bezeichnung seiner eingetragenen Firma anzubringen, und zwar straßenwärts an dem Stockwerke, in welchem der betreffende Geschäftsraum sich befindet, und in deutlich lesbarer Schrift. § 2. Ist als Firma nur eine allgemeine Bezeichnung eingetragen, so ist der Name der Geschäftsinhaber in der Aufschrift mit anzuführen. § 3. Sind weibliche Personen oder Minderjährige alleinige Inhaber des Geschäfts, so muß dieses durch Ausschreiben des vollen Vor= und Familiennamens zweidentig kenntlich gemacht sein. § 4. Die vorgeschriebene Bezeichnung Geschäftslokale hat bei Neueröffnungen oder bei Wechsel des Inhabers gleichzeitig stattzufinden. Bei Todesfällen wird eine Frist von zwei Monaten gewährt. § 5. Bestehende offene Geschäfte haben den Vorschriften dieser Polizei=Verordnung bis zum 1. April 1896 zu genügen. § 6. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark, an deren Stelle im Unvermögensfalle entsprechende Haft tritt, geahndet. S 7. Diese Polizei=Verordnung tritt am 1. Januar 1896 in Kraft. Aachen, den 1. Dezember 1895. Der Königl. Polizei=Präsident Graf Matuschka. Vorstehende Verordnung wird hierdurch mit dem Bemerken veröffentlicht, daß der Anschlag derselben an den Eingängen des Polizeidirektionsgebäudes, des Rathhauses und des städtischen Verwaltungsgebäudes in der Großkölnstraße am heutigen Tage erfolgt ist. Aachen, den 1. Dezember 1895. Der Königl. Polizei=Präsident. Graf Matuschka. Funitien=Kachrichten. Geboren ein Sohn: Siegmund Simons, Köln.— Eine Tochter: Staatsanwalt Dr. Meese, Coblenz.— J. H. Biesenbach, Frankfurt a. M.— Carl Cartsburg, Köln. Verlobt: Franziska Thiel m. Courad Nitzgen, Köln=Nippes u. Köln.— Ursula Neunzig m. Gerichtsassessor August Thomas, Köln.— Maria Bongardt m. Peter Boschmann, Crefeld.— Maria Hotes m. Forstafsessor Heinrich Stippler, Crefeld u. Odertiefenbach b. Limburg (Lahn).— Maria Hassel m. Richard Hauß, Crefeld— Johanna Wirth m. Rudolf Starck, Aachen u. Schwarzenberg i S.— Thekla Marx m. Emanuel Mendels, Köln u. Almelo(Holland).— Clara Berg m. Stabs= u. Bat.=Arzt Dr. Max Heckmann, Aachen u. Köln. Verheirathet: Christian Grein m. Lieschen Schacht, Köln.— Max Erlenwein m. Lilli Traine, Köln.— Julius Scheins m. Auguste Gerhardt, Köln. August Strom m. Maria Dohr, Vorst. Gestorben: Kaufmann Ludwig Steup, 78 J. Köln.— Frau Ida Wachter, geb. Evertsbusch, Köln.— Rentner Peter Nidecken, 69., Köln.— Heinrich Hennes, 77 J. Crefeld.— Fr. Anstreichermeister Jakob Klein, 76 J. Bonn.— Aiton Balzer, 73 J, Elberfeld.— Stiftsabt Bazilius Oberholzer, 73., Stift Maria Einsiedeln.— Reniner Eduard Husmann, 74., Greven.— Wilhelm August Neuchelmann, Schneidhausen b. Düren.— Friedrich Goedecke, 75., Ems.— Direktor Heinrich Frosch, 48 J, Hannover— Frau Friedrich Landskron, geb. Jürgens, Essen. Goldin-RemontoirAnker=Uhr für Herren, von echtem Golde nicht zu unterscheiden, versende ich, so lange der Vorratd reicht, zum Spottpreise von nur Mark.50. Gold-Damen=Remontoir-AnkerUhren u Mk. 5,50. Für guten Gang 2 Jahr Garantie. Goldin=Uhrketten für Herren und Damen à Mk..50, Goldin=Ringe à Mk. 1,50, GoldinCravattennadeln mit echter Coralle à Mr..50, Goldin=Armbänder und=Broches à Ml..—. Vorzügliche Weckeruhren mit Ankerwerk, garantirt gut gehend. à Mr..—. Versand geg. Nachnahme oder vorher. Geldeinsend.(auch Briefmarken) durch die Firma Feith's Neuheiten-Vertrieb in Berlin., Charlottenstrasse 63. 20614 Aachen 1895.— Nr. 822. 47. Jahrgang. Dinstag, 3. Dezember.— Drittes Blatt. W W r iu echg ad: Sprahter 34 M att##e Veitung Nlachens mit gehbt4s Ahaumantengabe Jus un Haman Kaze.— Latagz un Lucen Schen in. Uoda fur den Inseraten= und Rellametheil: Heinrich Fasdaender. W Frroses Zeituug Racheus mit größrer Abonninlenzahl. Geschaftstelle: Büchel 36 im Hinterhause. Betträge nur an die Liedaktion, nicht an die einzelnen Redakteure zu senden.— Telegrammadresse: Echo Nachen.— Ferasprecher Nr. 62. Oesterreich. * Wien, 2. Dez. Die Verhandlungen über die in Aussicht genommene Anleihe der türkischen Tabakregiegesellschaft haben zu einem vollen Einverständniß zwischen den anwesenden Mitgliedern des Verwaltungsrathes und den Bankfirmen, welche die Anleihe zu übernehmen hätten, geführt. Die in Konstantinopel domizilirenden Mitglieder des Verwaltungsrathes und der Generaldirektion werden nunmehr die Verhandlungen mit der hohen Pforte und der Verwaltung der öffentlichen Schulden einleiten. Italien. * Rom, 2. Dez. Die Agancia Stefani' meldet aus Konstantinopel, dem amerikanischen Admiral sei eine Audienz beim Sultan zur Erlangung der Erlaubniß, mit einem Panzerschiff nach Konstantinopel zu kommen, verweigert worden. Nach den Instruktionen der Pforte an die Valis sollen die türkischen Truppen gegen die Ruhestörer energisch ohne vorhergehende Verwarnung vorgehen. Um Reklamationen zu vermeiden, soll gegen fremde Unterthanen nicht eingeschritten werden. Großbritannien. * London, 2. Dez. Nach einer Meldung der „Daily News“ aus Odessa feuerten kürzlich türkische Truppen auf den englischen Dampfer„Loch Rannoch" bei der Einfahrt in die Dardanellen, deren Eingang stark mit Torpedos belegt ist. Bulgarien. * Sosia, 2. Dez. Dem Journal Progreß; zufolge ließ die serbische Regierung in Sofia erklären, sie wünsche Verhandlungen wegen des Abschlusses eines Handelsvertrages einzuleiten. Die bulgarische Regierung nahm diesen Vorschlag günstig auf und wird demnächst die Delegirten für die Verhandlungen bestimmen. Das Blatt fügt hinzu, es sei bemerkenswerth, daß Ministerpräsident Stoiloff jüngst in der Kammer erklärt hätte, es bestehe die Absicht, einen Handelsvertrag mit Serbien abzuschließen. Derselbe stoße jedoch in Folge der inneren Lage Serbiens auf Schwierigkeiten. Telegramme des Echo der Gegenwart. w Berlin, 2. Dez. Als Nachfolger des Gesandten Grafen Tattenbach in Tanger ist der„Nordd. Allg. Btg.“ zufolge Generalkonsul Heyking in Kairo ausersehen. w Berlin, 2. Dez. Anläßlich des hundertjährigen Bestehens der Pepinière ließ der Kaiser durch eine Kabinetsordre bestimmen, daß die jetzigen Militärbildungsanstalten „Medizinisch=chirurgisches Friedrich=Wilhelm=Institut" und die„Medizinisch=chirurgische Akademie für Militär“ in Uebereinstimmung mit ihrer Entwickelung zu einer Anstalt „Vereinigte Kaiser=Wilhelm=Akademie für militärärztliches Bildungswesen“ vereinigt werden sollen. Die Genehmigung zur weiteren Organisation sich vorbehaltend, erkennt der Kaiser die Verdienste der militärärztlichen Bildungsanstalten um die Ausbildung der Militär= und Marineärzte an. w Berlin, 2. Dez. Das 100jährige Stiftungsfest der militärärztlichen Bildungsanstalten fand in Gegenwart des Prinzen Leopold von Preußen als Vertreters des Kaisers heute statt. Der Kriegsminister Bronsart von Schellendorf, Generaloberst von Los, die kommandirenden Generäle von Winterfeld und Prinz Friedrich von Hohenzollern, Generalarzt Dr. von Coler, zahlreiche andere Generäle, die Minister von Bötticher und Dr. Bosse sowie viele Vertreter anderer hohen Behörden wohnten dem Feste bei. Generalarzt von Coler hielt die Festrede, worin er die Heldenthaten des Heeres vor 25 Jahren feierte. Welch große Wirksamkeit durch den Sanitätsdienst hervorgerufen, besagte die Mittheilung, daß in den letzten Jahren 100,000 Mann weniger erkrankt seien und 2000 Mann weniger stürben, als die Krankheits= und Sterbelisten von 1868 auswiesen. Der Redner schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Kultusminister Dr. Bosse hob auch die Verdienste der Anstalten herver. Der Rektor der Berliner Universität, Geheimrath Prof. Dr. Wagner, überbrachte die GlückVotasche der lchascticht de Adastehischer wulich der Ordre, durch welche die Vereinigung der beiden Anstalten in die Kaiser Wilhelm=Akademie ausgesprochen wird und schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den Kaiser. — v Berlin, 2. Dez. Der Verein für die Interesen der Fondsbörse beschloß, unverzüglich eine Eingabe an die Aeltesten der Kaufmannschaft zu richten, worin diese ersucht werden, sich sogleich mit dem Wiener Börsenrath in Verbindung zu setzen, um energische Maßregeln gegen die Schuldner zu ergreifen, welche ihren Verpflichtungen in Berlin sich entzogen haben, während sie denselben in Wien nachkommen. Der Verein setzte außerdem zur Vermeidung jeden Aufschubs eine Kommission ein, um Namens des Vereins alle für die betheiligten Firmen wirksamen Maßregeln zu treffen. w Breslau, 2. Dez. Die„Schles. Ztg“ meldet: Der Kaiser verlieh anläßlich der Feier der Schlacht von Loigny zahlreiche Auszeichnungen. Unter Anderen wurde dem Grafen Franz Ballestrem, der damals erster Adjutant der Division Stolberg war, der Charakter als Major und dem Generallieutenant v. Oppen, der damals Kürassieroberst war, der rothe Adlerorden erster Klasse verliehen. Stuttgart, 2. Dez. Bei dem gestrigen Veteranenfeste in der Liederhalle, dem der König, die Herzöge Nikolaus, Albrecht und Robert und die Generälität beiwohnten, hob der König in einer Rede hervor, es sei heute der schönste und größte Ehrentag der Ruhmesgeschichte der würtembergischen Truppen, welcher überall gefeiert werde. Mit Wehmuth und Dank sei Derer zu gedenken, die in Frankreichs Erde schlummerten.„Wir, die Heimgekehrten, sollen festhalten an der deutschen Einheit, treu gedenken des Heldenkaisers, und heute das Gelübde der Treue und Ergebenheit erneuern.“ Der König schloß mit einem(Hoch auf das große, geeinte Vaterland.— Der König stiftete als Zeichen seines Wohlwollens für die 25 Jahre bestehenden Kriegervereine eine an den Fahnen zu tragende Erinnerungsmedaille. Der Ehrenpräsident des Kriegerbundes, Prinz Hermann von Sachsen=Weimar, dankte und schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. II Rotterdam, 2. Dez. Die in Folge eines entsetzlichen Mordes, den ein gewisser Derkel an seinem 14jährigen Neffen begangen, verlangen fast alle größeren Blätter die sofortige Wiedereinführung der Todesstrafe, da die Abschaffung derselben die Ursache der Vermehrung scheußlicher Mordthaten sei. w Rom, 2. Dez. In dem heute Morgen abgehaltenen öffentlichen Konsistorium bekleidete der Papst die Kardinäle Sancha y Narvas, Gotti und Manara mit dem Kardinalshut. Das heilige Kollegium, das diplomatische Korps, viele Prälaten und Angehörige des römischen Adels sowie zahlreiche Fremde wohnten der Feier bei. Der Papst, der auf der Sedia getragen wurde, erhielt beim Erscheinen und beim Verlassen der Versammlung lebhafte Begrüßungen, die er durch Ertheilen seines Segens erwiderte. Das Aussehen des Papstes war zufriedenstellend. In dem darauf folgenden geheimen Konsistorium präkonisirte der Papst zahlreiche Bischöse, darunter den Erzbischof von Utrecht. Darauf verlieh der Papst den Kardinälen ihre Titelkirchen und empfing sie sodann in Privataudienz. w Petersburg, 2. Dez. Dem Vernehmen nach sind aus Abbas Tuman sehr ungünstige Nachrichten über das Befinden des Großfürsten=Thronfolgers hier eingetroffen. Die Kaiserin=Wittwe dürfte morgen nach Abbas Tuman abreisen. * Konstantinopel, 2. Dez. In der gestrigen zweistündigen Audienz Curries beim Sultan wurden auch die Vorgänge in Yemen erörtert. Betreffs der zweiten Stationsschiffe herrscht völlige Uebereinstimmung der Botschafter und Kabinette im Sinne des Beharrens auf Ertheilung des Termans zur Durchfahrt. In türkischen Kreisen verlautet die Ansicht, daß die Pariser Konvention das Recht auf die zweiten Stationsschiffe ungenau festsetze, so daß der Sultan berechtigt sei, eine derartige Forderung Weicher di die ice eischeere Yildiz=Kiosk statt, und es verlautet, daß ein kaiserlicher Rath in Vorbereitung sei, der mancherlei Konzessionen, darunter auch die Machterweiterung der Pforte enthalten soll, wodurch eine Besserung der Lage nach innen und außen erhofft wird. * Konstantinopel, 2. Dez. Die Operationen der türkischen Regierung gegen Zeitun sind neuerdings eingestellt worden, da abermals Verhandlungen mit den Aufständischen eingeleitet sind. Volkswirthschaftliches und Soziales. w Berlin, 2. Dez.(Tel) In der sozialistischen Parteidruckerei von Maurer u. Dimmick, wo bereits seit längerer Zeit zwischen den Setzern und Besitzern Zwistigkeiten bestanden, legten heute sämmtliches Personal die Arbeit nieder. Lokalnachrichten. Nachen, 2. Dez. ry. Tuchfabrikantenverein. Unter dem Vorsitze des Herrn G. Ritter=Burtscheid fand am Freitag im„Kaiserhof“ hierselbst die 7. ordentliche Generalversammlung des AachenBurtscheider Tuchfabrikantenvereins statt. Es geht uns darüber fölgender Bericht zu: Aus dem zu Punkt 1 der Tagesordnung vorgetragenen umfangreichen Geschäftsberichte für 1894 95 dürften einige Angaben von allgemeinem Interesse sein, welche sich auf die diesjährige Textilarbeiterbewegung am hiesigen Platze beziehen. Es hatte der Verein in dieser Angelegenheit Erhebungen angestellt mit folgendem Ergebnisse: Im Laufe des Jahres fanden 24 Weberausstände statt; über 19 derselben waren dem Vereine nähere Mittheilungen gemacht worden, wonach sich ergab, daß bei diesen 19 Ausständen im Ganzen 1435 streikende Weber, darunter 1310 männliche und 125 weibliche Arbeiter, mit zusammen 130½ Wochentagen(abzüglich Sonn= und Feiertagen) in Betracht kamen. Unter Zugrundelegung des täglichen Durchschnittslohnes, den die streikenden Arbeiter im letzten Halbjahre vor Beginn des Streikes bezogen, beziffert sich für dieselben der Lohnausfall während der Arbeitsunterbrechung rechnerisch auf 26.306 69 M. Nimmt man hierzu die Unterstützungen, welche die Mitarbeiter zum allergrößten Theile aufgebracht haben(und es dürfte der Betrag von ca. 3000 M. nicht zu hoch gegriffen sein, denn bis Mitte März 1895 waren noch der ausführlichen Aufstellung einer hiesigen Zeitung bereits gesammelt und verausgabt 1720.20 Mark) und zählt man hinzu die Lohnausfälle in denjenigen Betrieben, die bei der vorerwähnten Zusammenstellung außer Betracht bleiben mußten, so ergibt sich für die hiesigen Textilarbeiter eine Einbuße von über 35.000 Mark. Die Resultate der einzelnen Streiks waren bei 3 volle Bewilligung der Forderungen, bei 10 theilweise Bewilligung der Forderungen, bei 6 keine Bewilligung der Forderungen. In den 6 letzteren negativ verlaufenen Fällen büßten die Arbeiter allein an Lohnausfall 12,406.50 M. ein.— Bezüglich der Dauer der 19 Ausstände sagt der Bericht: es dauerte 1 Ausstand je 22, 16, 10, 9½ 8, 7, 4½, 1, ½ Wochentage und 2 Ausstände dauerten je 12, 5, 4 3, 2 Wochentage, zusammen 130½ Tage. In 6 Fällen wurde wegen Vertragsbruches vom Unternehmer Klage beim Gewerbegericht erhoben und zwar in je einem Streike gegen 24, 14, 19, 17, 14, 13 zusammen 101 Weber. In 3 Fällen— es kamen dabei 44 Weber in Frage— fand vor der gerichtlichen Verhandlung Zurücknahme der Klage statt, weil in den betreffenden Betrieben inzwischen die Arbeit wieder aufgenommen war. In den drei übrigen Fällen wurden die Ausständigen zu Schadenersatz verurtheilt. Auch bezüglich der Arbeiterausschüsse hatte der Verein bei allen hiesigen Tuchfabriken Rundfrage gehalten, deren Ergebniß das folgende war: Um Auskunft wurden angegangen 78 Tuchfabriken, es antworteten 56, davon besitzen zur Zeit Arbeiterausschüsse 16, Arbeiterausschüsse lösten sich im Laufe des Jahres auf 4, mit dem Ausschusse haben gute Erfahrungen gemacht 4 Fabrikanten, nachtheilige 8, keine Erfahrungen 8, einen Ausschuß einzurichten beabsichtigt 1 Tuchfabrik, keine Ausschüsse besitzen, noch beabsichtigen solche bilden zu lassen 39 Tuchfabriken. Weiter sagt dann der Bericht:„Von denjenigen 22 Firmen, welche auf das Rundschreiben nicht geantwortet haben ist nahezu mit Bestimmtheit anzunehmen, daß auch diese keine Arbeiterausschüsse besitzen, denn es sind dies alle Betriebe mit geringer Arbeiterzahl, bei welchen ein Ausschuß gedachter Art durchaus keinen Zweck hat, weil der Arbeitgeber tagtäglich mit seinen Arbeitern imengeren Verkehre steht, jedem Arbeiter sonach die beste Gelegenheit geboten ist, seine etwaigen Beschwerden und Wünsche persönlich bei der Prinzipalität vorzubringen. Im Uebrigen muß leider festgestellt werden, daß die seiner Zeit vom Vereinsvorstande empfohlene Einrichtung von Arbeiterausschüssen im Allgemeinen einen ungünstigen Erfolg aufzuweisen hat. Dies zeigt nicht nur vorstehendes Zahlenbild, es wird noch erkennbarer durch die mitgetheilten Erfahrungen der einzelnen Fabriken.— Bewährt haben sich die Aueschüsse bis jjetzt nur in einigen größeren Fabriken, bei denen der Ausschuß sich aus Vertretern aller Hauptarbeiterkategorien, aus Webern, Spinnern, Appreturarbeitern, Stöpferinnen usw. zusammensetzt. Mit einer solchen würden sich auch in mancher anderen größeren Fabrik zufriedenstellende Ergebnisse erzielen lassen, wenn nicht die Weberschaft einer solchen Verbindung vielfach Widerstand entgegensetzte, die die Ausschüsse allein in der Hund halten will. Diesem Umstande entspricht es auch, daß in denjenigen 16 Fabriken mit Arbeiterausschüssen zehnmal ausschließlich Weber in Frage kommen. Bemerkenswerth dürfte auch der folgende Bericht einer größeren Firma sein: derselbe lautet: Die Stöpferinnen, Spinnerei= und Appreturarbeiter haben es abgelehnt, einen Ausschuß zu bilden, da sie vorzogen, etwaige Wünsche und Beschwerden direkt bei dem Arbeitgeber vorzubringen. Die Weber haben einen Ausschuß für sich gebildet, bestehend aus 3 Webern. In Erledigung des zweiten Punktes der Tagesordnung trug Herr G. KesselkaulNachen den Kassenbericht vor, wonach sich das derzeitige Vereinsvermögen auf 14,989 42 Mark beziffert. Als Kassenrevisor bestätigte Herr J. Hirtz=Aachen die Richtigkeit der Rechnung.— Bei der Ergänzungswahl zum Vorstande erfolgte die Wiederwahl der Ausscheidenden.— Die übrigen Punkte betrafen besondere Angelegenheiten der Industrie. Es sei noch erwähnt, daß der Vorsitzende gelegentlich der Erörterung über die amtliche Beaufsichtigung der Fabriken und über die neue Verordnung betreffs nichtkonzessionspflichtiger Betrieb Veranlassung nahm, die kürzlich in einer hiesigen Arbeiterversammlung gegen die Fabriken ausgesprochene Anklage einer angeblich„immer mehr überhandnehmenden Sittenlosigkeit in den Fabriken“ mit großer Entschiedenheit zurückzuweisen. Zum mindesten müsse man Beweise für eine derartige überaus schwere Anschuldigung beibringen und zeigen, wo die„geradezu haarsträubenden, unsittlichen Zustände" herrschten. Dies sei auch der Wunsch vieler Fabrikangestellten, die sich an den Vereinsvorstand gewandt hätten mit der Bitte um Stellunguahme gegen solche häßliche und unwahre Darstellung. Der Vorstand wurde von der Versammlung einstimmig beauftragt, in der Angelegenheit an maßgebender Stelle Schritte zu thun. A. Liedertasel. Am Abende des 30. November feierte die Aachener„Liedertafel“ im großen Saale der„Erholung“ ihr 63. Stiftungsfest, dessen Mittelpunkt ein gemeinsames Abendessen bildete. Diesem ging ein Konzert voraus, welches ein reichhaltigeres Programm als gewöhnlich aufwies insofern auch gemischte Chöre mit aufgenommen waren. Als Solist war Herr Diehl, Sologeiger vom städtischen Orchester, gewonnen, und seine Darbietungen waren im Ganzen wohl geeignet, die Feststimmung zu heben. Sein Ton ist nicht eigentlich groß, aber durchaus edel, ausdrucksvoll und von einer zu Herzen gehenden Innigkeit, seine Stärke liegt in einer prächtigen Cantilene. Er spielte zwei Sachen von Ries(„Romanze“,„Perpetaum mobile“) und Wieniawsky(„Legende",„-dur-Polonaise") und gewann damit vielen Beifall, so daß er noch ein Stück zugab. Die Begleitung wurde in sehr anerkennenswerther Weise von Frl Doleschal ausgeführt. An Männerchören wurden unter des Herrn Dirigenten Gretscher Leitung zu Gehör gebracht: Ilerbeek:„Zum Walde“, Schumanns„Waldlied“ aus „Der Rose Pilgerfahrt“, beide mit Hornquartett, ferner Essers „Mein Lieben“, Hauptmann:„Wunderbar ist mir geschehen“, Langer:„Schwedisches Tanzlied“. Alle diese Darbietungen bewiesen, daß die Aktiven der„Liedertafel“ unter sehr kundiger Führung ihre Aufgabe ernst nehmen, einige Stellen zeigten eine ganz trefliche Ausarbeitung. Dasselbe läßt sich von den gemischten Chören sagen, bei denen eine Reihe von dem Verein näherstehenden Damen in freundlichster Weise mitwirkten. Das darauf folgende Abendessen nahm unter Toasten und Liedern einen sehr anregenden Verlauf, und die komische Abtheilung, in welcher die Wißfunken der bekannten Humoristen der„Liedertafel“ mächtig zündeten, hielt die sehr zahlreiche Gesellschaft recht lange beisammen. Fr Strafkammerverhandlung vom 30. Nov.(Schluß.) Wegen Sittlichkeitsverbrechen, begangen im Sinne des§ 174: des Reichsstrafgesetzbuches, wurde der zu Wegberg wohnende Gerichtsdiener Fr. H, und zwar unter Annahme mildernder Umstände, zu 10 Monaten, sowie dessen Ehefrau wegen Beleidigung, Widerstandsleiftung und Freiheitsberaubung zu zwei Tagen Gefängniß verurtheilt. Die Verhandlung fand mit Rucksicht auf die Gefährdung der guten Sitten unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Dem Ehemann H. wurden 5 Monate der erlittenen Untersuchungshaft auf die erkannte Strafe in Anrechnung gebracht. Von der weitergehenden Beschuldigung des Hausfriedensbruchs wurde die Angeklagte Ehefrau H. freigesprochen. D Karlsverein. In unserem Berichte über die gestrige Generalversammlung des Karlsvereins war irrthümlicher Weise Herr Stadtverordneter Karl Schmitz als Kassirer angegeben. Herr Schmitz ist neben Herrn Neuefeind Rechnungsprüfer, während Herr Arthur Loersch die Kasse verwaltet. Ferner hatte sich in der zweiten Spalte Zeile 40 von oben das Wörtchen „sich“, welches drei Zeilen höher hinter„Vermögen“ stehen sollte, eingeschlichen, wodurch eine kleine Sinnstörung eintrat. Provinzielle * Coblenz, 2. Dez. Der Provinzialrath der Rheinprovinz hält am 13. dss. eine Sitzung ab. □ Schlacht bei Loigny=Poupry am 2. Dezember 1870. Nachdem der eiserne Ring um Paris geschmiedet, versuchte die Regierung der Nationalvertheidigung durch Aufstellung von Neuformationen dem Kriege durch die„Volksheere“ eine andere Wendung zu geben; aber vergeblich. Wenn auch manche Schwierigkeit für die deutsche Armeeleitung entstand, die Beendigung des Krieges monatelang hinausgezogen wurde, so konnte dem Siegeszuge der unaufhaltsam vordringenden, erprobten deutschen Heere doch nicht dauernd Einhalt gelhan werden. Die Hauptmacht auf feindlicher Seite sammelte sich im Süden von Paris, bei Orleans, von wo aus die neuen französischen Heereskörper zum Entsatz der Hauptstadt nach Norden vordringen sollten. Dort hatte sich das neugebildete 15. französische Korps zu drei Divisionen in der Stärke von 60,000 Mann versammelt und hielt die ganze Waldzone am rechten Ufer des Flusses besetzt. Um der Gefahr, welche von hier aus der Einschließung von Paris drohte, zu begegnen, waren das I. bayerische Korps und die 22, Divisson des XI., sobald sie bei Sedan abkömmlich geworden, nach Arpajon und Montlhéry in Marsch gesetzt und am 6. Oktober nebst der 2. Kavalleriedivision unter Befehl des Generals von der Tann gestellt. In den nun folgenden Wochen, bis Anfang Dezember, fanden im Süden eine Reihe von Kämpfen statt, in denen die jungen französischen Truppenkörper fast durchweg geworfen und vorübergehend auch Orleans besetzt wurde. Den Gefechten bei Artenay am 10. Oktober, Orleans 21. Oktober, Chateaudun am 18 Oktober, folgte die Einnahme von Chartres. Im November traf dann die von Metz kommende II. Armee unter Prinz Friedrich Karl von Nordosten her bei Orleans ein, welches jedoch vorher von der Armee des Generals von der Tann geräumt war. Am 9. November hatte Letzterer den Franzosen das Gefecht bei Coulmiers geliefert, dann aber, über Artenay zurückgehend, bei Toury Stellung genommen. Inzwischen war der Großherzog von Mecklenburg Friedrich Franz II. zum Befehlshaber einer aus dem 1. bayerischen Armeekorps der 17. und der 22. Divisivn und 4 Kavalleriedivisionen im Südwesten von Paris gebildeten„Armeeabtheilung“ gemacht, und hatte schließlich Weisung erhalten, sich der vor Orleans eintreffenden Armee des Prinzeu Friedrich Karl anzuschließen. Die Armeeabtheilung langte dann am 28. November am Loir, westlich von Artenay an. An denselben Tage fand nordöftlich von Otleans die fegriche Schlacht bei Beaune la Rolande statt, in der das 10. und 3. preu=, die Situation bei Orleans, welche sich aus den vorstehend summarisch bische Armeekorps den ersten Flügel der großen, unter General Aurelles de Paladine gebildeten Armee schlugen. Aus der Uebersichtsstizze ist erwähnten Ereignissen ergab, deutlich zu ersehen. Am 2. Dezember führte die inzwischen immer näher an die Straße Paris=Orleans herangekommene Armeeabtheilung unweit Artenay die Schlacht bei Loigny=Poupry siegreich durch, über deren Gestaltung unsere beistehende Kartenzeichnung genaueren Anhalt gibt. Der Gang dieser Schlacht, welche als Vorläufer der zweitägigen Hauptschlacht von Orleans am 3. und 4. Dezember anzusehen ist, war folgender: Nach einem kleinen, an einem Zusammenstoß mit den Bayern bei Villepion am 1. Dezember errungenen taktischen Erfolge, suchte der linke #Flügel der Loirearmee nach Norden vorzudringen. Der Großherzog ging am solgenden Morgen, am 2. Dezember, mit vereinten Kräften dem Angreifer entWVgegen. Der erste Kampf der Bayern nördlich von Loigny an der Straße Orleans=Chartres war sehr hart, bis auf ihrem rechten Flügel die bayerischen Kürassiere und die 4. Kavalleriedivision glücklich eingriffen und links die 17. Division Limeau stürmte und gegen heftige Rückstöße behauptete. Theile der 22. Division besetzten das benachbarte Anneux; schon sing hier der Feind sich zu lösen an. Besonders günstig wirkte das Einschieben der 33. Brigade; die Hanseaten(Reg. 75, 76) fielen den gegen Chateau Goury stürmenden Franzosen in die linke Flanke und eroberten, unterstützt von den Bayern, Loigny mit dem Bajonett; die Zuaven, die früher in päpstlichen Diensten gestanden und nach der Einnahme Roms durch die Piemontesen in ihre Heimath zurückgekehrt und dort in die Armee eingetreten waren, gingen nochmals tapfer vor, wurden aber von den aus dem brennenden Dorfe ungestüm Vorbrechenden über den Haufen geworfen. Mittlerweile hatte General Wittich seine 22. Division nach Artenay zu geführt. In athemlosem Lauf erreichen die 32er den hochgelegenen Ort Poupry und vertheidigten ihn nachdrücklich; nur mit schwerer Mühe konnte sich dieser Flügel halten. Unsere Gesechtsskizze gibt die Stellung der Truppentheile, welche, soweit der Maßstab dies zuließ, sämmtlich näher bezeichnet sind, um die Zeit von 12½ Uhr wieder. Rechts bei Poupry ist ferner die Situation besonders gekennzeichnet, wo sich um 4 Uhr die 22. Division des Angriffs der über Artenay vorgedrungenen 2. und 3. Division des französischen 15. Armeekorps erwehrt und ihn dann zurückschlägt. Von den 42,000 Deutschen wurden in dieser heißen Schlacht bei Loigny=Poupry 4000 Mann getödtet oder verwundet, von den 78,000 Franzosen, die außerdem 2500 Gefangene gaben, 5000. Sie waren auf dieser ganzen Linie geschlagen oder festgehalten und ihr Plan, zum Entsatz der Hauptstadt vorzudringen, vereitelt. Berliner telegraphische Nov=Dez. 30 2. 30. 2. Börsenschluß: fest. Lissabon 7 London 2 Ital. Plätze 5 Madrid 5 Amsterdam 2½ Belg. Pläre 2½ Deutsche Plätze4 Kopenhagen 3½ Köln, 2. Paris 2 Sehget 2/— Thweiz. Plätze 4½ Wien 5 Dez.(Amtliche Preisfestsetzungen der vereideten Handelsmakler.) Weizen ohne Sack die 100 Kilogramm vorräthig hiesiger Mark 15,00—15,50., fremder 15,25 bis 16,50 B.— Roggen ohne Sack die 100 Kilogramm vorräthig hiesiger Mark 12,00—13,25., fremder 12,75—14,25 B.— Hafer ohne Sack die 100 Kilogramm hiesiger Mark 12,00 bis 12,75., fremder 13,25—13,75 B.— Rüböl unverändert; die 100 Kilogramm mit Faß in Eisenband vorräthig in Partieen von 5000 Kilogramm Mark 51,00., Mai 49,50., 49,30 C. * Köln, 2. Dez. Aufgetrieben: 376 Ochsen verkauft 1. Qual. zu 72—74, 2. Qual. 67—69, 3. Qual. 61—63 M.— 296 Kühe, verkauft 1. Qual. zu 60—63, 2. Qual. 55—58, 3. Qual. 52—53sM.— 49 Stiere, verkauft 1. Qual. zu 58—62, 2. Qual. 55—57, 3. Qual. 50—53 M.— 1132 Schweine, verkauft 1. Qual. zu 44—47, 2. Qual. 43—44, 3. Qua 40—42 M. die 50 Kilo Schlachtgewicht. * Köln, 2. Dez. Rohe Häute und Felle. Kölner Ochsenhäute rothaarig 45 Kg. aufwärts 80 Pfg., flache und Berliner Ochsenhäute 52 Pfg., Kuhäute 50 Pfg, Stierhäute 48 Pfg. das Kilo. Kalbfelle, leichte 4,00 M. das Stück, schwere über 5 Kg. 76 Pfg. das Kilo. Markt ruhig. Fett 1. Qual., zu Margarine geeignet, 44 Pfg., do. 2. Qual. zu technischen Zwecken 36 Pfg. das Kilo. * Köln, 2. Dez. Fruchtmarkt. Roggen M. 00,00, Hafer 12,30 M. Zufuhr— Sack Roggen, 35 Sack Hafer. Heu kostete M. 4,50—.00, Roggenstroh 3,70, Weizenstroh 2,50 die 100 Kilogramm. * A n t w e r p e n, 2. D e z. P e t r o l e u m b e h., 1 8. 5 0 J a n April. 00,00 Frs.— Weizen, Roggen, Gerste ffest, Haser, Mais beh.— Deutscher La Plata Kammzug, fest(Vertrag B) Dez..00, März.95. Civilstand der Stadt Nachen. Geburten. 2. Dez. Otto Adolph, S. von Adolph Urban, Kaufmann, Peterstr. 13.— Anna Maria, T. von Veter Ohlen, Tagelöhner, Adalbertsteinweg 230.— Maria Theresia, T. von Martin Hermanns, Tagelöhner, Peterstr. 108.— Arnold, S. von Johann Jock, Tagelöhner, Steinkaulstr. 46.— Katharina, T. von Gerhard Müllenmeister, Tuchweber, Jakobstr. 168.— Helena Hub., T. von Franz Bickendorf, Tagelöhner, Jakobstr. 212.— Karl Maria Balthasar, S. von Karl Hermans, Botenmeister, Annuntiatenbach 17.— Elisabeth, T. von Paul Koblet, Tagelöhner, Bendelstr. 22.— Joseph Hubert, S. von Hubert Strunck, Posthülfsbote, Adalbertstr. 74.— Heinrich, S. von Johann Milles, Bildhauer, Adalbertsteinweg 107.— Johann Wilhelm Maria, S. von Wilhelm Eytorff, Telegraphist a.., Hubertusstr. 41.— Aloys, S. von Aloys Geilenkirchen, Tuchpresser, Gasborn 43.— Anna Maria, T. von Arnold Lang, Schreiner, Königstr. 21/I. Hubert Edmund, S. von Heinrich Corda, Postillon, Bendelstraße 22.— Hubertina Anna Elisabeth, T. von Friedrich Bindels, Thorkontrolleur, Vaelserstr. 84.— Mathias, S. von Joseph Obere, Tuchweber, Paugasse 13.— Friedrich, S. von Hermann Jennes, Fuhrmann, Sandkaulstr. 98.— Emil. S. von Jakob Alles, Geflügelhändler, Hartmannstr. 18.— Margaretha, T. von Andreas Flecken, Anstreicher, Bergstraße 19.— Franziska Josephine, T. von August Just, Schriftsetzer, Wespienstraße 2. Heirathsankündigungen. 2. Dez. Karl Nikolaus Kesternich, Gasborn 19/3, mit Magdalena Ortmanns, Annuntiatenbach 41. Heirathen. 2. Dez. Richard Hauck mit Emma Thorn. Sterbefälle. 2. Dez. Theodor Fröhlinghaus, 47., Edelstraße 6.— Katharina Wertz, geb. Wolter, 68., Jakobstr. 222.— Theresia Schönbrod, geb. Huppertz, 50., Elsaßstr. 57.— Maria Küpper, 25., Mariabrunn.— Ludwig Kaiser, 52., Junkerstraße 31. Wilhelm Noppeney, 11., Edelstraße 3.— Heinrich Milles, 4 Std., Adalbertsteinweg 107.— Katharina Klein, 8., Luisenhospital.— Katharina Prüm, 1., Rudolfstr. 47.— Peter Krichels, 1 Mt., Kirberichshoferweg 12.— Hubertine Hollanders, geb. Kaskens, 44., Mariahilfspital.— Heinrich Stüttgens, 43 J, Elsaßplatz 5. Bekanntmachung. Bei der unter Nr. 151 des FirmenRegisters eingetragenen Firma„Ant. Rosen“ zu Eschweiler ist folgende Eintragung erfolgt: Das Handelsgeschäft ist mit dem Firmenrechte auf die Gesellschafter Josefine Maria Elise und Sibylla Rosen zu Eschweiler übergegangen. Die Firma ist nach Nr. 63 des Gesellschaftsregisters übertragen und im Firmenregister gelöscht. Jeder Gesellschafter ist für sich allein vertretungsberechtigt. Eschweiler, den 28. November 1895. Hagen, Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts. Zu vermiethen schöne abgeschlossene 1. Etage, 5 Räume nebst Mansarde, Gartenstraße 50, am Zoolog. Garten. Ausk. daselbst Parterre. 57796 Spekulatius=) Männer. 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