1865. Das Echo der Gegenwart gscheint täglich und kostet für drei onate incl. Stempel 1 Thlr. 5 Sgr., zurch die Post 1 Thlr. 10 Sgr. 17. November. Inserate finden durch das Echo der Gegenwart die allgemeinste Verbreitung; die Zeile oder deren Raum wird mit 1 Sgr. berechnet. Freitag. Nr. 315. — Die neuesten Wendungen in Frankreich. II. Trotz des Abzuges der französischen Truppen zus dem Kirchenstaate wird also der Einfluß Frankreichs dorten heimisch bleiben, Napoleon II1. ader um eine ganze Division(außer jener Brigade, die wir als Besatzung in Civita=Vecchia annehmen, seine Armee im Innern Frankreichs verstärken. Ganz dasselbe ist es mit Algerien. Die in zehen Punkte zusammengefaßten „Nesures proposées“ der kaiserl. Broschüre für die Zukunft dieser Kolonie lauten, wie folgt:„1. Man vermindere die Zahl der militärischen Mittelpunkte. 2. Man schiebe die Mehrzahl der Streitkräfte in die Grenze des Tell vor. 3. Man vermindere nach und nach die militärische und politische Wichtigkeit der Posten von Geryville, Caghuat und Djelva: rufe von diesen Orten alle Kolonisten zurück. 4. Man verpflanze an die Tell=Grenze Makhzenstämme. 5. Man führe allmälig den Bestand der Armee auf 50,000 Mann zurück und führe mobile Kolonnen von 1800 Mann ein. 6. Man sei höchst vorsichtig in der der Chefs der militärischen Unterabtheilungen und der arabischen Bureaux. Man empfehle ausdrücklich die Schonung der Eigenliebe der arabischen Häuptlinge an und lasse den letzteren das Kommando, wenn man ihre Stammesgenossen zusammen beruft. 7. Man organisire ane europäische Miliz, indem man diejenigen jungen Leute davon befreit, welche durch das Loos für den Dienst in Frankreich bestimmt sind. 8. Man vermehre den Bestand und die Zahl der Turcos-Bataillone und lasse dafür in Frankreich pro Regiment eine Kompagnie wegfallen. Jede Anwerbung von Turcos würde so eine Entlastung Frankreichs in sich schließen. 9. Man verbessere die Smala's der Spahis, schaffe ein Regiment zu Fuß und bilde für die arabischen Bureaux ein besonderes Armeekorps. 10. Endlich vereinfache man das System der Befestigungen und des Dienstes." Nach einem offiziellen Ausweise vom 1. Sept. d. I. standen in Algerien*) an französischen Truppen: 54 Bataillone Infanterie, 47 Schwadronen Kavallerie, 17 Batterien und vier Kompagnien Genie, zusammen 75,050 Mann. Diese Ziffer ist in gewöhnlichen Zeiten viel zu hoch für Algerien, denn nach dem Expose, welches Mac Mahon bald nach dem Antritte seines GeneralGouverneurpostens dem Kaiser übersandte, genügen„für gewöhnliche Zeiten“ 30—35,000 Mann. Im Jahre 1859, als die gesammten kriegsgeübten afrikanischen Truppen als 1. und II. Armeekorps unter Marschall Baraguay dHilliers und General Mac Mahon nach Italien abgingen und nur zum Theile durch Regimenter aus Frankreich ersetzt wurden, belief sich die ganze französische Streitmacht in der Kolonie(1. Juli 1859) auf 32,720 Mann. Und wenn seither immer 60—70,000 Mann dort standen, geschah es mehr, um möglichst viele Regimenter die praktische Kriegsschule durchmachen zu lassen, als der militärischen Deckung der Kolonie wegen. Wenn nun der Kaiser, wie er in seinem oben angeführten Schriftchen auseinandersetzt, das Innere Algeriens gänzlich aufgibt und sich auf die Behauptung der Küstenstriche beschränkt, soweit europäische Kolonisten sich angesiedelt haben, so werden von selbst auch diejenigen Streitkräfte, welche seither die arabischen Tribus im Schach *) Die Gesammtbevölkerung Algeriens beträgt nabezu drei Millionen: 2,580,267 Eingeborene, 192,546 Europäer und 75,050 Soldaten. Die Schmugglerin. Novelle von E. A. König. 8. Das geheime Fach. (Fortsetzung.) Als der Abend angebrochen und im Kabinet das kicht angezündet war, brachte er selbst seinem Prinsipale die zur Unterschrift vorzulegenden Briese, um sch zu überzeugen, ob der Diener die schweren Damast=Vorhänge, welche am Tage zurückgeschlagen ourden, zusammengezogen hatte. Der Bankier las die Zeitung. Gewohnt, daß einer der Lehrlinge ihm zu dieser Stunde die Briese brachte, blickte er nicht auf, als Gordon eintrat, und der Letztere entfernte sich, ohne daß Mitchell ihn bemerkt hatte. Gordon kehrte in das Bureau zurück, er räumte seinen Schreibpult ab, zog den besseren Rock an und nahm seinen Hut. Statt aber das Haus zu verlassen, schlich er sich leise in das Empfangszimmer, aus welchem eine Thür auf den Hausflur führte. Die Flügelthür, welche dieses Zimmer mit dem Kabinet verband, war halb geöffnet, Gordon konnte durch diese Oeffnung den Bankier beobachten. Aber was dann, wenn der Letztere sich erhob und aus irgend einem Grunde in das Empfangszimmer trat? Der lunge Mann dachte auch#ieran, er mußte auf die Söslichteit seines Eintritts gesaßt sein. Vor dem bepta stand ein länglicher, ziemlich breiter Tisch, #chaxlachrothe Decke war über denselben gevteiter. Diese Decke berührte mit ihren Enden den Teppich. Gordon besann sich nicht lange, er legte den Teppich und kroch behutsam unter den dessen Decke ihn vollständig verhüllte.— Noch die war ihm die Zeit so lang geworden, die unbesueme Stellung, die Aufregung, welche von Minute „Pinute wuchs, und die Besorgniß, daß ihm Gelegenheit geboten werde, in's Kabinet zu Rleichen und er dann seinen Zweck verfehle, waren eeineswegs geeignet, ihm die Zeit zu verkürzen. gehalten, verfügbar werden und nach Frankreich abrücken können. Im höchsten Falle sind dann 35—40,000 Mann zur Okkupation genügend, alles Uebrige(nahezu drei Divisionen) steht für einen europäischen Krieg in Bereitschaft. Und das scheint uns auch hier der Kern der Sache zu sein. Wäre die Räumung Rom's oder das Aufgeben von Afrika vereinzelt erfolgt, so würden wir an tiefer liegende Absichten nicht gerade gedacht haben. Jetzt aber, wo Napoleon III. aus allen Enden seine Streitkräfte abberuft, sind wir wohl genöthigt, an etwas Bedeutenderes zu glauben. Hatten wir eine Schau über jene zehen „mesures proposées“, so ist es unstreitig Punkt ., der einer näheren Erläuterung bedarf. Bekanntlich ist die Idee, die eingeborenen Truppen in Algerien(um drei Regimenter zu Fuß— Turcos— und drei Regimenter zu Pferd— Spahis) zu vermehren, schon mehrere Monate alt. Da jedes Turcosregiment(es bestehen bereits drei) 3244 Mann und jedes Spahisregiment, deren gleichfalls schon drei formirt sind, 1120 Reiter zählt, so ergäbe das eine Vermehrung von 13,092 Mann. Dafür soll bei jedem der 100 französischen Linien=Infanterie=Regimenter eine Kompagnie(à 120 Mann) ausfallen. Wer den Organismus der französischen Armee kennt, weiß, daß dieser Ausfall in Wirklichkeit gar keinen Ausfall bedeutet. Jedes französische InfanterieRegiment zählt 24 aktive und 3 Depotkompagnien. Der Chargenstand ist(ganz entgegengesetzt der Organisation unserer deutschen Contingente) mitten im Frieden kriegsmäßig. Mithin ist erforderlichen Falles die Neubildung dieser ausgefallenen Kompagnie aus den übrigen 26 Kompagnien, da es an Mannschaft nicht fehlt, das Werk einer Viertelstunde Es ließen sich in dieser Beziehung Beispiele aus dem orientalischen und italienischen Kriege anführen. Davon später. Die Vermehrung der einheimischen algerischen Truppen ist somit in Wahrheit eine Vermehrung der französischen Streitkraft um 13,000 Mann. Man könnte einwerfen, Napoleon III. räume Rom, gebe das Innere von Algerien auf, um Geld zu sparen. Allerdings hat die Okkupation Rom's dem französischen Staatssäckel jährlich eine Mehrausgabe von 2,400,000 Frcs. verursacht. Rücken 30,000 Mann aus Algerien ab und treten in französischen Garnisonen auf gewöhnlichen Friedensfuß, so erwächst dadurch wiederum eine Ersparniß von nahezu fünf Millionen. Indessen ist bekannt, daß Napoleon III. in Finanzdetails nicht herumgrübelt, wenn es sich um die Entfaltung der französischen Macht und Einflusses handelt. Und so werden ihn jene sieben Millionen Ersparnisse, die in dem militärischen Budget Frankreichs(365 Mill.) gar nichts bedeuten wollen, nicht bewegen Rom aufzugeben und das Innere Algeriens zu räumen. Wir kommen zum dritten Punkte, der Aufgabe Mexiko's. Schon lange ist es Napoleon III. mit der Fortokkupation dieses Reiches jenseits des Weltmeeres nicht recht Ernst. Hätte er sich seither irgendwie ohne Eclat zurückziehen können, so würde er es gewiß gethan haben. Die Idee, in Mexiko ein Kaiserthum zu gründen, war abenteuerlich und schmeichelte der„idée Napoléonsenne,“ die sich im Umstürzen altgewohnter Rechtsbegriffe und Institutionen und in der Gründung von Monarchien mit modernen Prinzipien gefällt. Aber Napoleon III. sieht ein, daß er hier etwas geschaffen, was nicht von Dauer sein wird. Das Weltmeer zieht einen zu breiten Graben, als daß der Einfluß Frankreichs bis in's Einzelne thätig wirkend werden könnte. Auch sieht Napoleon III. recht wohl ein, daß er früher oder später mit der amerikanischen Union wegen Mexiko's in Konflikt gerathen werde. Der Bürgerkrieg war dem Festsetzen der Franzosen jenseits des Ozeans günstig. Jetzt aber, wo die Ruhe in den Vereinigten Staaten zurückgekehrt, der Süden bewältigt ist; jetzt, wo das Kabinet von Washington sich bewußt ist, daß es ungehemmt über eine Seemacht verfügt, die in den vier Kriegsjahren zu einer solchen Entfaltung anschwoll, daß sie der englischen mehr als gleich steht und die französische weit überragt; jetzt, wo 930,000 kriegsgeübte Soldaten in der Union leben und auf den ersten Ruf der Regierung wieder unter die Fahnen eilen würden, um die „goddamned“ Franzosen aus Mexiko hinauszujagen,— jetzt ist es hohe Zeit, daß Napoleon III. sich ohne besonderes Aufsehen aus dieser Schlinge zieht, ehe das Gewitter losbricht. Schon flammen drohende Blitze am Horizonte auf. Ganz unverhohlen hat Seward, der amerikanische Staatssekretär, kürzlich in Auburn, seiner Vaterstadt, die zu befolgende auswärtige Politik der Union also definirt:„Mit welcher Eifersucht immer wir auch bei unserem angeerbten Prinzipe festhalten mögen, verwickelnde Allianzen mit fremden Nationen zu vermeiden, müssen die Vereinigten Staaten fortfahren, sowe sie es vor dem Bürgerkriege gethan, einen gerechten und wohlthätigen Einfluß auf die internationale Haltung fremder Staaten auszuüben, besonders gegenüber jenen Staaten, welche auf diesem Kontinente in unserer Nähe liegen und uns durch die Annahme der republikanischen Institutionen theuer geworden sind. Dieser gerechte Einfluß hat, wie zu befürchten stand, durch den Bürgerkrieg gelitten, aber mit der Rückkehr des Friedens kehrt dieser unser Einfluß zurück, stärker als je. Ich bin gewiß, daß dieses wichtige Interesse von dem Präsidenten keinen Augenblick aus dem Auge gelassen wurde, und ich erwarte die republikanischen Institutionen, wo immer sie bisher auf dem amerikanischen Kontinente erreichbar waren, schnellstens anerkannt, erneuert und verstärkt zu sehen. Wenn ich dieses Werk auf dem amerikanischen Kontinente in erfolgreichem Gange sehen werde, dann werde ich nach den Zeichen seines erfolgreichen Wirkens auf andern Kontinenten ausschauen.“ Außer dieser ziemlich deutlichen Rede des amerikanischen Staatssekretärs hat er auch eine in vorsichtiger aber fester Sprache verfaßte Note der französischen Regierung durch den amerikanischen Gesandten zu Paris in diesen Tagen übergeben lassen. Seward sucht darin die französische Regierung zu der Ueberzeugung zu drängen, daß es an der Zeit sei, den Kaiser Maximilian selbst und allein seinem Anspruche, der erwählte Herrscher der Nation und nicht„die bloße Puppe einer europäischen Macht zu sein,“ Geltung verschaffen zu lassen. Die Absendung fernerer Verstärkungen aus Frankreich wurde in dieser Note besonders verbeten und auf dieses letztere Verlangen ist von dem französischen Ministerium des Auswärtigen eine völlige Versicherung erfolgt, daß man keine Truppen mehr zu verschiffen gedenke. Indessen wahrte der französische Minister das Recht Frankreichs, einem verbündeten Herrscher auf der andern Hemisphäre seinen Beistand zu leihen, im Prinzipe mit Nachdruck. Dennoch wird Napoleon III. nichts übrig bleiben als Mexiko zu räumen. Kaiser Maximilian wird dann zusehen müssen, wie er sich mit Hülfe der europäischen Soldtruppen und der eingeborenen Streitkräfte zurecht findet. Jedenfalls ist mit dem Abzuge der französischen Truppen der größte Stein des Anstoßes für die Amerikaner beseitigt, die weniger dem Kaiser Maximilian oder dem Zustandekommen einer Monarchie in Mexiko überhaupt grollen, als vielmehr auf die Festsetzung des französischen Einflusses jenseits des Weltmeeres und noch dazu in ihrer unmittelbaren Nähe eifersüchtig sind. Von französischen Truppen stehen jetzt in Mexiko; 19 Bataillone Infanterie 13 Schwadronen Kavallerie, 8 Batterien Artillerie und 1 Compagnie Genie. Davon werden 13 Bataillone Infanterie mit den Spezialwaffen(eine vollständige Division) nach Frankreich zurückkehren, während die übrigen sechs Bataillone, aus der früheren französischen Fremdenlegion gebildet, zurückbleiben und durch weitere 6 Bataillone, welche gegenwärtig in Lille sich formiren, Verstärkung erhalten. Napoleon III. hofft, der im Januar zusammentretenden französischen Kammer durch seine Minister verkünden zu können, daß seine Truppen bereits den Rückzug aus Mexiko angetreten haben. Halten wir einen Rückblick, so ergibt sich uns als Resultat unserer Betrachtungen, daß Napoleon III. durch das Rückziehen resp. die Verminderung seiner Truppen in Mexiko, Rom und Algerien sich in Frankreich durch 5 vollständige Divisionen(ca 60,000 Mann) für europäische Eventualitäten verstärkt. Diese Verstärkung hat schon etwas zu bedeuten. Und das war es, worauf wir heute vorläufig aufmerksam machen wollten. Berlin, 15. Nov. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Regierungs=Präsidenten Dr. v. Bardeleben zu Minden den Rothen Adler=Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen. — Die Kreuzzeitung schreibt: Es wird Niemanden überraschen, daß man vielfach, nicht ohne Neugierde, etwas Näheres über die„Verhandlungen und Resultate" des Grafen Bismarck in Paris zu erfahren wünscht. Wir treffen in einigen Zeitungen auf die Versicherung, daß man hier in den maßgebenden Kreisen sehr zufrieden sei mit jenen Verhandlungen. Andere, namentlich Wiener Blätter, sind in Verlegenheit, wie solche „befriedigende Resultate in Paris“ mit einer ungestörten Fortdauer der österreichischen Allianz in Einklang zu bringen seien. Unsererseits freilich befinden wir uns nicht in dieser Verlegenheit. Wir haben niemals geglaubt, daß der Kaiser Napoleon die Entwickelung Europa's und Deutschlands von nun an ruhig ihren Gang gehen lasse, weil er sich nur noch mit„Befestigung seiner Dynastie" beschäftige. Das Wohlgefallen an solchem Widersinn überlassen wir denen, deren politische Kunst darin beschlossen ist, alle politischen Gedanken von sich fern zu halten. Noch weniger haben wir uns jemals der Selbsttäuschung hingegeben, daß der Kaiser von Frankreich, nach Verabredung mit seinem westlichen Alliirten, sich zu einem gemüthlichen Stillleben in das Altentheil zurückgezogen habe. Für uns hat es stets nur eines unbefangenen Blickes auf die Landkarte bedurft, um uns zu vergewissern, daß die jetzt in Frage stehende Verbindung der Elbherzogthümer mit Preußen eine nicht geringere Veränderung der Machtverhältnisse und der Karte von Europa sein würde, als es seiner Zeit die Erwerbung Schlesiens war. Also haben wir an diese Betrachtung jederzeit die Frage geknüpft, ob es mit Grund zu erwarten stehe, daß wir diese zweite Erwerbung um einen wesentlich geringeren Preis haben dürften, als jene erste. So lange es sich überhaupt nur um ein Provisorium handelt; so lange Oesterreich und Preußen sich in den Elbherzogthümern bis auf einen gewissen Punkt balanciren und damit auch paralysiren; so lange die Entwickelung überhaupt noch im Flusse begrissen ist,— so lange mag auch die ganze Frage ihren gemüthlichen Charakter, so lange mag die Situation den Anschein bewahren, als ob die fragliche Entwickelung die anderen Mächte überhaupt nicht wesentlich interessire. Mit dem ersten Schritte aber aus dem Provisorium heraus, mit der ersten Thatfache, welche eine definitive Veränderung der Kartenund Machtverhältnisse Europa's etabliren würde, — da dürfte das bisherige Nebelbild der europäischen Politik doch plötzlich andere Umrisse annehmen, einen Charakter, welcher die sorglosen Annexions=Sanguiniker einigermaßen enttäuschen müßte. Je mehr man also davon durchdrungen ist, daß Preußen seine bisherige Position in den Eldherzogthümern seinen ausgesprochenen Intentionen gemäß befestigen und, einen weiteren Schritt vorwärts thuend, zu einer definitiven erheben muß,— um so wichtiger ist es, daß wir uns über die nothwendigen Vordersätze und Konsequenzen der Aufgabe recht in's Klare setzen. Was man ernsthaft treibt, wird auch nicht ohne ernsthafte Folge bleiben. — Ueber die weitere Entwickelung der schleswig=holstein'schen Angelegenheit, meldet ferner die„Prov.=Corresp.“, werden von Neuem vielfache Nachrichten und Vermuthungen verbreitet, welche nur geeignet sind, das öffentliche Bewußtsein zu verwirren. Indem man die Uebelstände hervorhebt, welche der auf der Gasteiner Uebereinkunft beruhende einstweilige Zustand in den Herzogthümern mit sich führe, knüpft man daran die Behauptung, daß die preußische Regierung entweder die volle Erledigung der Angelegenheit oder wenigstens die Herbeiführung eines anderweiten einstweiligen Abkommens nach den Wünschen und Interessen Preußens unverweilt und dringend bei Oesterreich beantragen werde. Alle diese Angaben, so wohlgemeint für Preußen oder die Herzogthümer sie zum Theil sein mögen, beruhen jedoch durchweg auf Unkenntniß der thatsächlichen Lage der Dinge und auf Verkennung der Auffassungen und Beweggründe, welche die beiden Regierungen bei dem Abschluß der Uebereinkunft von Gastein geleitet haben. Indem unsere Regierung durch dieselbe ein neues Unterpfand erhielt, daß Oesterreich bereit sei, bei der Anbahnung der schließlichen Regelung der schleswig=holsteinischen Angelegenheit den berechtigten Ansprüchen und Gesichtspunkten Preußens die erwünschte Anerkennung zu Theil werden zu lassen, gereicht es ihr andererseits zur Genugthuung, durch jenes Abkommen allen den Schwierigkeiten und Mißhelligkeiten ein Ende zu machen, welche eine Zeit lang das bundesfreundliche Einvernehmen der beiden Mächte und damit die Grundlage einer ersprießlichen Lösung der gemeinsamen Aufgabe zu beeinträchtigen gedroht hatten. Nachdem nun die Uebereinkunft von Gastein in solchem Sinn und Geist erst vor kurzer Zeit geschlossen worden ist, darf man bestimmt annehmen, daß es unserer Regierung fern liege, durch dringende Anträge der erwähnten Art, insofern deren günstige Aufnahme bei der verbündeten Regierung nicht im voraus gesichert ist, etwa die kaum beseitigten Mißhelligkeiten zu erneuern. Die bisherige Politik der preußischen Regierung gibt allerdings die Bürgschaft, daß sie Nichts versäumen werde, um eine schließliche Lösung der Frage nach den Erfordernissen des 1 Endlich, nachdem Gordon länger denn eine Stunde unter dem Tisch gelegen hatte, verließ der Bankier das Kabinet; daraus, daß er das Licht brennen ließ, konnte der junge Mann auf die Rückkehr des alten Herrn schließen. Kaum hatte Miichell die Thüre hinter sich geschlossen, als Gordon sich hastig erhob und in das Kabinet eilte. Nach Ablauf einer Viertelstunde trat Mitchell wieder ein. Nachdem er die Thüre zum Empfangszimmer geschlossen hatte, setzte er sich an seinen Schreibtisch, um die neuesten Börsenberichte zu lesen. — Das Bureau war jetzt geschlossen, Gordon warf verstohlen einen Blick durch das Fenster, er fand den Buchhalter auf seinem Posten. Eine peinliche halbe Stunde verstrich, dann wurde leise angepocht. Der Bankier öffuete und Gladstone trat ein. „Sie sind doch allein?“ fragte der Doktor, nachdem er Platz genommen hatte. „Ganz allein," erwiederte Mitchell mit zuversichtlicher Ruhe.„Wünschen Sie, daß wir in die Nebenstube treten—“ „Nein, nein,“ fiel Gladstone ihm in's Wort, „wenn Sie glauben, daß uns Niemand belauschen kann, so bin ich beruhigt. Sie laufen ja bei einer Entdeckung eben so große Gefahr, wie ich.“ „Wenn nicht noch größere!“ setzte der Bankier hinzu, über dessen Züge ein Lächeln verächtlicher Geringschätzung glitt.„Kommen wir zur Sache, Ihre Forderung betrug fünftausend Pfund Sterling, hier ist das Geld.“ Er schob ein Päckchen Banknoten, welches vor ihm auf dem Schreibtische lag, dem Doktor zu, welcher die Scheine zählte und sie dann in sein Portefeuille legte. „Wie befinder die Kranke sich?“ fragte Mirchell nach einer kurzen Pause. Der Doktor zuckte die Achseln. „Den Umständen nach wohl,“ entgegnete er,„ihr Widerstand ist bereits einer ruhigen Ergebung gewichen. Sie wird wohl einsehen, daß sie nichte Besseres thun kann, als sich mit Geduld in das Unvermeidliche fügen,— Apropos, wissen Sie, daß man im Arbeitshause Erkundigungen eingezogen hat?“ „Bah," versetzte Mitchell achselzuckend,„wer will uns etwas anhaben? Mein Kutscher ist verschwiegen, wie das Grab, und die Beamten im Arbeitshause wissen nicht besser, als daß die Wittwe zu ihren Kindern geführt worden ist.“ „Ich vermutbe, daß entweder Ihr Korrespondent oder Ihr Buchbalter Derjenige ist, welcher die Polizei gegen uns gebetzt hat“, fuhr der Doktor fort;„ein geheimer Agent gibt sich ganz besondere Mühe, den Aufenthaltsort Ihrer Nichte zu erforschen.“ Die Wangen des Bankiers erbleichten. „Ein geheimer Agent?“ fragte er.„Was kümmert's die Polizei? Wenn Ihre Vermutbung begründet ist, so kann nur Gordon der Betreffende sein, mein Buchhalter ist durch den Trunk so sehr gesunken, daß—“ „Habe ich nicht damals schon gerathen, Beide zu entlassen? unterbrach Gladstone ihn.„Ich wiederhole heute meinen Rath; wozu wollen Sie die Spione länger im Hause behalten?“ „Ich hatte einen andern Plan entworfen, um Gordon für immer unschädlich zu machen", erwiederte der Bankier,„leider ging der junge Mann nicht in die Falle, die ich ihm stellte. Doch habe ich meinen Plan noch nicht aufgegeben, ich hoffe sogar, sehr bald meinen Zweck zu erreichen. Den alten Mann fürchte ich nicht, die Drohung, daß ich ihn vor die Thüre setzen werde, sobald ich irgend eine Spionage bemerke, genügt, ihn unschädlich zu machen. Lassen Sie die Polizei spioniren, mein Bester, sie wird nichts erfahren, vorausgesetzt, daß Ihr Kollege verschwiegen ist. Inzwischen sorge ich dafür, daß Gordon—“ „Bewegt sich dort nicht der Vorhang?“ rief der Doktor. Der Bankier warf einen Blick auf die Gardine. „Einbildung, guter Freund“, fuhr er fort.„Sie haben Furcht und sehen in jeder Ecke Gespenster.“ Der Doktor schüttelte den Kopf. „Mir ist nicht ganz wohl bei der Sache“, entgegnete er:„aufrichtig gestanden, begreife ich nicht, wie Sie so ruhig dabei bleiben können. Bedenken Sie, daß wir Vieles auf dem Gewissen haben: den Mord Ihres Bruders, die Fälschung des Testaments—“ „Bah, wenn man den Muth hat, ein Verbrechen zu begeben, muß man auch den Folgen entgegen sehen können", fiel Mitchell ihm in's Wort.„Ich versichere Sie nochmals, daß Niemand uns etwas anhaben kann.“ „Und ich wollte dieser Behauptung Glauben schenken, wenn ich wüßte, daß das Testament vernichtet wäre“, sagte der Doktor.„Apropos, überlassen Sie mir den Sekretär Ihres Bruders, ich habe mich entschlossen, ein solches Möbel anzuschaffen und würde diesem den Vorzug geben, eben des geheimen Fachs wegen.“ „Sie wissen, daß ich mich von diesem Möbel nicht trennen darf“, erwiederte Mitchell.„Das Testament liegt in der geheimen Schublade, für den Fall einer Entdeckung muß es den Anschein haben, als ob ich durch Zufall jenes Schriftstück finde.“ Der Doktor blickte eine Weile nachdenklich vor sich hin. „Ja, ja, ich sehe die Triftigkeit Ihrer Gründe ein", nadm er endlich das Wort.„Würden Sie die Gefälligkeit haben, mir jenes gebeime Fach zu zeigen. Ich bedarf eines solchen zur Aufbewabrung einiger Papiere, welche für mich großen Wertb haben. Der Tischler, welchem ich den Auftrag zur Anfertigung eines Sekretärs geben wollte, wußte mir Alles recht hübsch zu beschreiben, aber von einem gebeimen Fach, dessen Dasein auch bei der genauesten Durchsuchung ein Geheimniß bleiben müsse, hatte er keine Ahnung.“ Mitchell erhob sich und öffnete die Klappe des Sekretärs. „Wir Beide sind zu eng mit einander verbunden, als daß ich Ihnen gegenüber Mißtrauen hegen dürfte“, sagte er,„mein Sturz ist auch der Ihrige, die Anklage gegen mich schließt die gegen Sie in sich. Treten Sie näber. Sie bemerken, daß in diesem Sekretär oben und unten eine große Schublade sich befindet, wenn ich diese herausnehme, werden Sie finden, daß die Rückwand kaum drei Zoll dick ist. Eine solche Dicke kaun nicht den leisesten Argwohn erregen. Jetzt geben Sie acht. Ich drücke, nachdem ich die unterste Schublade herausgenommen habe, auf diesen Knopf und setze dadurch eine Feder in Bewegung, welche das verborgene Fach schließt. Die Feder springt zurück und eine sein gegliederte Schublade windet sich, gleichsam wie eine Schlange, aus der Rückwand heraus.“ Ein leises Geräusch begleitete die letzten Worte Mitchell's. „Herrlich, in der That!“ rief der Doktor.„Die Schublade scheint aus leichten, schmalen Messing= plättchen angefertigt zu sein.“ „Aus dünnen Messingplättchen, welche sich übereinander schieben“, fuhr der Bankier fort,„ein Gewichtstein regulirt den Lauf der Schublade. Drücke ich sie zurück, so fügt sie sich in die Rückwand ein, die Feder springt wieder vor und hält sie.“ „Sehr sinnreich“, sagte Gladstone,„schade, daß ich nicht einem Tischler diese Konstruktion zeigen darf.“ „Sie werden mir jetzt Recht geben, wenn ich behaupte, daß dieses geheime Fach Niemand findet, welcher das Geheimniß nicht kennt“, sagte Mitchell, nachdem er den Sekretär wieder geschlossen hatte. „Dort liegt das Testament so sicher, als ob es vernichtet wäre.“ „Aber, wenn es einmal gefunden wird—“ „Glauben Sie, daß ich's finden lasse, wenn mich die Noth nicht dazu zwingt?“ Der Doktor erhob sich. „Folgen Sie meinem Rathe,“ sagte er, indem er dem Bankier die Hand reichte,„vernichten Sie das Schriftstück.“ Mitchell schüttelte den Kopf und verließ in Begleitung seines Verbündeten das Kabinet. * preußisch=deutschen Interesses zu erzielen: sie wird hierbei seiner Zeit auf das weitere Entgegenkommen der verbündeten kaiserlichen Regierung um so zuversichtlicher rechnen dürfen, als sich inzwischen in ganz Deutschland sowie in Schleswig=Holstein immer entschiedener die Ueberzeugung geltend macht, daß nur eine Lösung im Sinne der preußischen Politik dem allseitigen Interesse entsprechen kann. — Der Prov. Korresp. schreibt: Die weiteren Schritte im Verfolg der Noten an den Frankfurter Senat, über welche die preußische Regierung im Begriff steht, sich mit der österreichischen zu verständigen, werden, wie bereits angedeutet, vornehmlich dahin gerichtet sein, zu verhindern, daß in Frankfurt, am Sitze des Bun#des, Versammlungen und feste Vereinigungen stattfinden können, welche sich eine Stellung als Vertreter des deutschen Volkes oder einen leitenden Einfluß auf dasselbe anmaßen. — Die Spenersche Ztg. bringt heute folgendes Inserat: Das alte jüdische Gesetz, was seit Tausenden von Jahren besteht, ruft uns noch heute zu, Gott den Schöpfer über Alles zu verehren und unseres Königs Gesetze in Liebe und Ehrfurcht zu befolgen. Heil dem Volke, das dieses Gesetz wahrhaft befolgt, und wehe denen, die das Gegentheil sind.— Sie würden ihr und ihrer ganzen Familie Lebensglück auf's Spiel setzen.— Die Gründer der neuen Reform und ihre huldvollen, göttlichen Prediger rüttelten an dem alten Gesetz, und wo sind sie sämmtlich geblieben?— Der Todespfeil schleuderte sie zu Korah dem Sohn Jezhar und seinem Anhange. Die alte Synagoge wurde restaurirt, so wollten die Großen der Erde(sich däuchtend) gleichsam mit dem alten Gesetze gemodelt und abgebrochen u. s. w.— Ja derselbe Todespfeil erreichte die edlen guten Männer leider recht bald. Die Orgel in dem neuen Tempel, lassen wir ihre Klänge nicht eher ertönen, bis die Gesetzeskundigen es uns erlauben und wir einen solchen Vorstand gewählt haben, der Sonn= und Festtage heilig hält.— Rüttelt nicht an dem uralten Gesetz, so werdet ihr bei Gott dem höchsten Schöpfer, sowie bei den Königen der Erde und allen Nationen nur geachtet und geschätzt sein, wenn nicht, so suchet euch nur baldigst Plätze aus, den Körper den Maden und Moder zu übergeben. — Nach einer Mittheilung, die Professor von Holtzendorff gestern Abend in einem Bezirksverein machte, sind in Deutschland in den letzten Jahren 25 Justizmorde(?) vorgekommen, hiervon fallen auf Preußen zwei.— Vom 15. November ab erscheint eine neue Zeitung, und zwar eine „Kellner=Zeitung,“ welche die Interessen der Kellner wahrnehmen soll. Weimar, 13. November. In den Landestheilen, welche 1815 dem Großherzogthum Weimar zufielen, wird die bevorstehende Jubelfeier dieses Anschlusses, aus der Initiative der Bevölkerung hervorgehend, begangen werden. In der That waren es 50 glückliche Jahre unter dem Scepter Weimars, und was Karl August in seinem Besitzergreifungs=Patente verheißen, das haben mit ihm Sohn und Enkel getreulich gehalten. Wir kennen weder einen Verfassungsbruch noch eine Octroyirung; wohl aber wissen wir, daß Karl August der Erste war, der eine Konstitution gegeben und sie ehrlich gehalten. Deputationen der betreffenden Landestheile werden den 15. November, Tag der Jubelfeier, sich zum Großherzog nach Weimar verfügen. Hannover, 12. November. Die Z. f. N. berichtet folgende Prinzen=Prügelei:„Einer unserer Mitbürger befindet sich im Konflikt mit Bückeburg. Wie man erzählt, jagte derselbe in seiner erpachteten Jagd an der bückeburgischen Grenze, während gleichzeitig im Bückeburgischen die Prinzen von Bückeburg nebst Gefolge jagten. Unser Mitbürger kam einem der Bückeburger bis auf die Sprechweite nahe; es entspann sich zwischen ihnen eine höfliche Erörterung über die Grenzlinie der beiden Jagden, welche plötzlich durch den barschen Ruf eines Dritten an den Hannoveraner:„Sie sind auf bückeburgischem Gebiete!“ unterbrochen wurde. Letzterer mochte im Laufe des Gesprächs um 4 bis 5 Schritte die Grenze überschritten haben, zog sich schleurigst zurück, wurde aber wieder angerufen:„Steh' Kerl, oder ich schieße!“ wobei das Gewehr angeschlagen wurde. Der Hannoveraner erwiederte: „Schieß nicht, oder du liegst am Boden!" Der Bückeburger kam heran auf hannoversches Gebiet und faßte den Hannoveraner, um ihn mitzunehmen, wurde aber von diesem, der ihm überlegen war, tief in's Hannover'sche befördert, bis dessen Gefährten in größerer Zahl sämmtlich auf diesseitiges Gebiet drangen und hier unsern Landsmann überwältigten und mit nach Hagenburg schleppten, wo er nur durch eine Kautionsstellung der Einsperrung entging, und er seine Waffen zurücklassen mußte. Seitdem hat ein Termin zur Ausgleichung stattgefunden, ist aber vergeblich gewesen, da man von dem Honnoveraner außer 10 Thlr. Geldbuße für Betretung des bückeburgischen Jagdgebietes mit Jagdgeräth, noch 2 Thlr. Pfändungsgebühren und das Anerkenntniß verlangte, auf bückeburgischem Boden verhaftet zu sein. Beides letztere wurde abgelehnt. Auf Anrufen hat nun unser Ministerium das k. Amt Neustadt a. R. mit Untersuchung des Sathverhaltes beauftragt und dieses auch bereits eine Besichtigung vorgenommen und Zeugen verhört. Der Erfolg ist abzuwarten, an nachdrücklicher Vertretung der diesseitigen Interessen und Recht aber wohl nicht zu zweifeln.“ München, 13. Nov. Die„Allg. Ztg.“ hat bereits eine kurze Anzeige von einer Entdeckung gebracht, welche für das ganze musikalische Deutschland nicht ohne Interesse ist. Wir meinen damit die Entdeckung der wunderbar schönen Tenorstimme eines jungen bayerischen Schullehrers, den die Münchener HoftheaterIntendanz so glücklich war, in aller Stille für unsere tenorwveraiste Bühne zu gewinnen und auszubilden. Vorzügliche Tenorstimmen gehören bekanntlich gegenwartig nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, in Folge noch nicht gehörig ergründeter physiologischen Ursachen, zu den größten Seltenheiten. Daher gerieth auch gestern unser Publikum bei der zum Besten der Stadtarmen wiederholten Vorstellung des„Freischütz“ in einen solchen Jubelsturm, wie wir ihn in dieser Oper seit langer Zeit nicht gehört haben. Herrn Vogel's Stimme vereinigt mit dem weichsten Flötentonlaut zugleich eine männliche Kraft und Sicherheit, und berechtigt zu den schönsten Hoffnungen. Pesth, 13. Novbr. Das Fest=Komité hat beschlossen, den Empfang Sr. Maj. des Kaisers herzlich, aber nicht pompös zu gestalten. Außer der Dekorirung der Stadt wird auch ein Fackelzug beabsichtigt. Es ist das Gerücht stark verbreitet, der Kaiser komme nicht. —(August Rogeard.) Die Prager Bohemia meldet: Dem„modernen Labienus" war von seinem hiesigen Verlagsbuchhändler, Herrn A. G. Steinhauer, das Anerbieten gemacht worden, bei ihm seinen ständigen Aufenthalt zu nehmen. Auf diesen Antrag bekam nun Herr Steinhauer von Rogeard ein von Luxemburg, 7. Novbr., datirtes Schreiben, worin Rogeard bedauert, den generösen Vorschlag nicht annehmen zu können, da das Interesse seines Journals„Larivegauche“ ihn in Luxemburg zurückhalte. In drei Monaten gedenkt er nach Berlin, von dort später nach London zu übersiedeln.— Als seine demnächst (Januar 1866) bevorstehenden Publikationen kündigt er an:„'Histoire'une brochure“ Geschichte einer Broschüre),„La'ie de Brutus“ (das Leben Brutus', und„Mon expuision“ Meine Verbannung). Seine„Mots de César“ Cäsariana) werden später beendigt werden. St. Petersburg. Im Kreise Isjum ist in einem versteckt gelegenen Dorfe der Schlupfwinkel entdeckt worden, in welchem der polnische Edelmann Szypszynski fabrikmäßig falsche Serien von Rubelscheinen anfertigte, die er durch seinen Helfershelfer, den Polen Zytninski, unter die Leute bringen ließ, und wobei ihm ein Herr Solnzeff, der vor Kurzem noch eine der geachtetsten Stellungen in Rußland, die eines Adelsmarschalls des Kreises Isjum, bekleidete, und der noch in seiner Stellung stehende Adelsmarschall des Kreises Bachmut, ein junger Mann von feinster gesellschaftlicher Bildung, Besitzer von 22,000 Dessjätinen Land, hülfreiche Hand geleistet hatten. Solnzeff suchte sich, als er sich entdeckt sah, zu erschießen, traf jedoch fehl und verwundete sich nur in gefährlicher Weise. Ein Kaufmann Korotkoi, der als betheiligt bei dieser Angelegenheit eingesteckt worden, erkrankte an gefährlichen Vergiftungs=Symptomen, wurde Als die beiden Verbündeten das Kabinet verlassen hatten, blieb Gordon einen Augenblick borchend stehen. Er hörte, daß Mitchell die Treppe binaufstieg, um sich in seine Wohnzimmer zu verfügen. Er wartete, bis er vernahm, daß eine Thüre geschlossen wurde, und schlug dann den Vorhang zurück. In seiner Erwartung aber, den Schlüssel noch in der Klappe zu finden, sah er sich getäuscht, es blieb ihm nichte anderes übrig, als das Schloß zu erbrechen. Nachdem er das Gaslicht angezündet hatte, untersuchte er die Klappe: sie war, wie alle moderne Möbel, aus Tannenholz angefertigt und mit Mahagony fouruirt, die Schrauben, welche das Schloß hielten, befanden sich auf der inneren Seite. Der kürzeste Weg war, das Schloß herauszuschneiden. Gordon schritt unverzüglich an's Werk. Er besaß ein gutes, starkes Taschenmesser; brach die Klinge nicht ab, so konnte er seine mühsame Arbeit innerhalb zwei Stunden beendet haben. Das Fournier war rasch gelöst, das Tannenholz leistete keinen erheblichen Widerstand, nur der Umstand, daß Gordon mit erhobenen Armen arbeiten mußte, erschwerte die Arbeit. Er dachte jetzt noch nicht daran, auf welchem Weg er das Haus verlassen wollte, sein ganzes Sinnen war vorläufig nur auf das Testament gerichtet. Nach ungefähr zweistündiger Arbeit fiel die Klappe; Gordon zog die untere Schublade heraus und drückte auf den Knopf. In der nächsten Minute hielt er ein versiegeltes Packeichen in der Hand, es war das Einzige, was sich in der Schublade vorfand. Der junge Mann zweifelte nicht, daß es das Testament enthielt. Im Begriff, die Schublade wieder zurückzuschieben, hörte er plötzlich ein leises Geräusch; er wandte sich um und sah sich seinem Prinzipale gegenüber, der, in der einen Hand eine brennende Kerse, in der andern ein Pistol, vor ihm stand. Ein einziger Augenblick genügte, Beiden die Gefahr erkennen zu lassen, in welcher sie schwebten, in den Zügen Beider spiegelte sich aber auch der Entnur der äußersten Gewalt zu weichen. „Gib das Papier heraus!“ rief der Baukier, indem er das Pistol erhob. „Schieß, Schurke, wenn Du den Muth dazu hast!“ erwiederte Gordon, während er zurückwich, um das Fenster zu erreichen.„Bedenke aber, daß Dein Schuß Zeugen herbeirufen wird.“ „Bah, ich fürchte diese Zeugen nicht!“ versetzte Mitchell,„einen Dieb, den ich auf der That ertappe, kann ich niederschießen wie einen tollen Hund.“ „Thu' es, Du wirst nichts dadurch gewinnen!“ rief Gordon in fieberhafter Aufregung.„Dieses Testament wird nie in Deinen Besitz zurückgelangen.“ Er wandte sich bei den letzten Worten um, riß das Fenster auf und warf das Packeichen auf die Straße.—„Rettet dies!“ rief er hinaus, „rettet und holt die Polizei!“ Im nächsten Augenblick krachte der Schuß. Gordon taumelte und sank bewußtlos nieder. Als der Bankier das Fenster erreichte, war der Helfershelfer des jungen Mannes bereits verschwunden. (Fortsetzung folgt.) Dülken, 14. Nov. Die Gesellschaft„Eintracht“" veranstaltete am 9. d. Mts. aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums des israelitischen Gemeinde=Vorstehers, Herrn Simon Harff, ein solennes Festessen, an welchem sich alle Konfessionen und Stände, auch Bekannte und Freunde des Gefeierten aus der Feine, betheiligten, um dem Jubilar ihre Theilnahme und Glückwünsche auszudrücken. Toaste und Reden erhöhten die stöhliche Stimmung, welche die Festgenossen beseelte. Herr Harff gab seinerseits dem schönen Tage eine entsprechende Weihe durch ein Geschenk von 500 Thlr., welches als Stipendium der höheren Bürgerschule dauernden Segen entfalten wird. jedoch gerettet. Ein anderer in diese Angelegenheit verwickelter Mensch erdrosselte sich auf eine räthselhafte Art im Gefängnisse, so daß zuletzt Szypszynski um eine doppelte Wache bat, um nicht ein ähnliches Schicksal wie Korotkoi zu haben. Gleichzeitig mit dieser Geschichte spielte eine andere in Moskau, wo ein Professor der Geschichte, Kollegienrath Neofitoff, sich damit befaßt hatte, auf den Interimsscheinen zur inneren Prämien=Anleihe immer aus 100 eine 5000 zu machen. Seine Helfershelfer waren hierbei der polnische Arzt Odachowski und eine Offiziersfrau, Namens Niklaszewska. 11 Paris, 15. Nov. Das irrige Gerücht von dem Tode des Königs der Belgier, das gestern an hiesiger Börse lief, veranlaßte dorten ein Sinken der Fonds. Man überschätzt gewaltig die Tragweite dieses traurigen Ereignisses, selbst wenn es baldigst sich verwirklichen sollte. Es ist schon lange in's Auge gefaßt und schließt nichts in sich, das irgend die innern Zustände Belgiens, noch dessen Beziehungen zu den benachbarten Mächten— Frankreich mit einbegriffen— umgestalten könnte. Die Entwaffnungspolitik hat in diesem Moment allhier die Oberhand und ist ein überführender Beweis von der Unwahrheit all jener Behauptungen, die über die Projekte Napoleons kursiren, und die durch den Tod des Königs der Belgier in's Werk gesetzt werden sollten. — Trotzdem der„Moniteur“ die mitgetheilten Nachweisungen in Betreff der Armeebeschränkungen als irrig ausgibt, so bestätigt er dennoch, daß der Kaiser die Einschränkungen im Prinzip angenommen habe, daß aber die Mittel, durch welche jene Beschränkungen bewirkt würden, definitiv noch nicht festständen. — Der österreichische Botschafter am hiesigen Hofe, Fürst Metternich, ist eingetroffen und hatte eine lange Unterredung mit Drouyn de Lhuys. — Heute fand mit großer Pracht die Todtenfeier für den Fürsten von Castel=Cicala statt; derselbe war einst Vizekönig beider Sizilien und mit Drouyn de Lhuys nahe verwandt. — Das Vermögen des verstorbeuen Herrn Dupin beläuft sich auf fünf Millionen. Eine Königliche Verordnung in Betreff des Herrenhauses. Die Verfassungs=Urkunde vom 31. Jan. 1850 bestimmte in Artikel 65—68 über die Bildung der Ersten Kammer Folgendes: Die Erste Kammer besteht 1. aus den Prinzen des Königlichen Hauses,— 2. aus den Häuptern der ehemals unmittelbar reichsständigen Häuser und aus den Häuptern derjenigen Familien, welchen durch Königliche Verordnung ein erbliches Recht auf Sitz und Stimme in der Ersten Kammer beigelegt wird,— 3. aus solchen Mitgliedern, welche der König auf Lebenszeit ernennt, 4. aus 90 Mitgliedern, welche von den Höchstbesteuerten gewählt werden,— 5. aus 30 Vertretern der größeren Städte. Bald nach Erlaß der Verfassung machte sich jedoch vielfach die Ueberzeugung geltend, daß obige Bestimmungen, welche nach keiner Seite eine Befriedigung gewährten, eine Abänderung bedürften: die Staatsregierung war hierüber mit beiden Kammern einverstanden; mehrfache Versuche, sich über anderweitige Bestimmungen zu verständigen, scheiterten jedoch nach lebhaften Erörterungen. Da vereinigten sich die beiden Kammern mit der Staatsregierung zu dem Beschlusse, die anderweitige Bildung der Ersten Kammer lediglich in die Hände Sr. Majestät des hochseligen Königs zu legen: durch einen Akt des unbedingten Vertrauens zu dem Könige kam das Gesetz über die Bildung der Ersten Kammer vom 7. Mai 1853 zu Stande. Dasselbe besteht nur aus drei kurzen Artikeln, deren erster die Hauptbestimmung in folgenden Sätzen enthält: „Die Erste Kammer wird durch Königliche Anordnung gebildet, welche nur durch ein mit Zustimmung der Kammern zu erlassendes Gesetz abgeändert werden kann. Die erste Kammer wird zusammengesetzt aus Mitgliedern, welche der König mit erblicher Berechtigung oder auf Lebenszeit beruft.“ Se. Majestät der hochselige König erließ darauf in Verfolg dieses Gesetzes die„Verordnung wegen Bildung der Ersten Kammer“ vom 12. Oktober 1854 und ein dazu gehörendes Reglement von demselben Tage, beide vom Könige vollzogen und von dem gesammten Staatsministerium gegengezeichnet. Unter den Mitgliedern, welche der König auf Lebenszeit beruft, sollen auf Grund des Paragraphen 4 der Verordnung auch Solche sein, welche dem König von einzelnen Verbänden dazu präsentirt werden. Zu solcher Präsentation sind nach§ 4 insbesondere auch berechtigt: die für jede Provinz zu bildenden Verbände der darin mit Rittergütern angesessenen Grafen,— ferner: die Verbände des alten und des befestigten Grundbesitzes. Mit Bezug hierauf heißt es dann im§. 6: „Die näheren reglementarischen Bestimmungen wegen Bildung der Verbände des alten und des befestigten Grundbesitzes— Landschafts=Bezirke— und wegen Ausübung des Präsentationsrechts(nach§. 1 überhaupt) werden von Uns erlassen.“ Diese weiteren vom Könige zu erlassenden Bestimmungen sind denn auch in dem gleichzeitig erlassenen und ebenfalls vom Könige vollzogenen Reglement enthalten. In Betreff der Verbände des alten und des befestigten Grundbesitzes bestimmte das Reglement, in welcher Weise die Landschafts=Bezirke vorläufig gebildet werden sollten. Die Zahl derselben wurde(entsprechend der Zahl der früher e von den Höchstbesteuerten gewählten Vertreter) auf 90 festgesetzt. Zum alten Grundbesitze sollten solche Rittergüter zählen, welche seit mindestens 100 Jahren im Besitze einer und derselben Familie sind. Zur Vollziehung einer Wahl sollten mindestens drei Rittergutsbesitzer im Landschafts=Bezirke erforderlich sein. Das Reglement schließt mit den Worten: „Es bleibt vorbehalten, künftig anderweite nähere Anweisungen wegen Feststellung der Lank schafts=Bezirke und Ausübung des Präsentationsrechts Seitens der Verbände der Grafen und des alten und des befestigten Grundbesitzes zu treffen.“ Auf Grund dieses Vorbehalts ist nun das Reglement durch einen auf den Antrag des damaligen Staatsministeriums ergangenen Allerhöchsten Erlaß vom 5. November 1861 in einigen wesentlichen Punkten abgeändert worden,— namentlich wurde die Zahl der Vertreter des alten und des befestigten Grundbesitzes von 90 auf 41 herabgesetzt,— ferner sollen zum alten Grundbesitz fortan alle Rittergüter zählen, welche sich seit 50(statt 100) Jahren im Besitze derselben Familie befinden. Endlich sollen zu einer Wahl 10(statt 3) Wahlberechtigte erforderlich sein. Gegen diesen Erlaß von 1861 wurden von vorn herein ernste Bedenken erhoben: derselbe wurde sowohl in seiner rechtlichen Begründung, wie in seiner Zweckmäßigkeit angefochten. Bei dem Herrenhause selbst gingen mehrfach Petitionen aus den betheiligten Kreisen ein, welche namentlich über Entziehung der ihnen auf Grund der Allerhöchsten Anordnungen vom 12. Oktbr. zustehenden Rechte Klage führten. Das Herrenhaus hat diese Beschwerden seither nur im Schooße der Matrikel=Kommission erörtert. Bei den bezüglichen Berathungen ist vornehmlich der dringende Wunsch hervorgetreten. daß die Zweifel über die endgültige Einrichtung des Herrenhauses, welche durch das Vorgehen der Regierung im Jahre 1861 angeregt worden sind, beseitigt werden. Dieses Vorgehen gründet sich, wie erwähnt, darauf, daß in dem Reglement von 1854 die Bestimmung der Landschaftsbezirke nur als eine vorläufige bezeichnet und daß künftige nähere Anweisungen noch vorbehalten wurden. Wenn auf diesen Vorbehalt der Erlaß von 1861 gegründet werden konnte, welcher die Vertreter des großen Grundbesitzes von 90 auf 41 herabsetzte, so erscheint die Besorgniß gerechtfertigt, daß das Herrenhaus auf Grund einer gleichen Auffassung auch künftig in den Grundbedingungen seiner Existenz, in seiner ganzen Verfassung erschüttert und in Frage gestellt werden könne. Daß das Herrenhaus sicherer und dauernder Grundlagen seiner Zusammensetzung bedarf, wenn es die erforderliche Unabhängigkeit und diejenige Bedeutung bewahren soll, welche als Bedingung einer gedeihlichen Wirksamkeit angesehen werden muß, ist nicht zu bezweifeln. Die Bildung des Herrenhauses endgültig zum Abschlusse zu bringen und dasselbe auf diese Weise in seinem Rechtsbestande zu sichern, liegt daher nicht bloß im Interesse dieses Hauses selbst, sondern auch der Krone und des Landes, und entspricht überdies unzweifelhaft den Absichten des die Bildung der Ersten Kammer betreffenden Gesetzes vom 7. Mai 1853, welches die bezüglichen Bestimmungen damals vertrauensvoll in die Hand des Königs legte, jedoch in der Absicht und ausgesprochenen Erwartung, daß damit eine dauernde und künftig nur auf dem Wege der Gesetzgebung abzuändernde Verfassung der Ersten Kammer errichtet werden sollte. Es erscheint daher dringend erforderlich, daß durch vollständige und ausdrückliche Erledigung jenes Vorbehalts des Reglements von 1854 ein definitiver Abschluß der Bestimmungen über die Zusammensetzung des Herrenhauses ausgesprochen werde. Dabei bietet sich aber ferner ein geeigneter Anlaß, die bisher getroffenen sich gegenseitig bedingenden oder ausschließenden Bestimmungen in eine geeignetere und übersichtliche Form zusammenzufassen, einzelne derselben aber, soweit dies bei der endgültigen Abwägung der dauernden Interessen zweckmäßig erscheint, abzuändern. Zu diesen gehört namentlich die Bestimmung des Erlasses von 1861, durch welche die Zahl der vom alten und befestigten Grundbesitz zu präsentirenden Mitglieder von 90 auf 41 herabgesetzt ist. Die Abänderung dieser Bestimmung erscheint als eine Forderung nicht blos der Zweckmäßigkeit, sondern auch der Gerechtigkeit. In derselben konnte eine erhebliche Beeinträchtigung der dem alten und dem befestigten Grundbesitz durch die königlichen Verleihungen vom 12. Oktober 1854 beigelegten Rechte gefunden werden, eine Beeinträchtigung, walche von den Betheiligten um so lebhafter empfunden wurde, als diese Rechte bereits in Kraft getreten und zur Ausübung gelangt waren. Dagegen bietet die Beseitigung der Bestimmung von 1861 um so weniger ein praktisches Bedenken dar, als dieselbe thatsächlich noch nirgends zur Ausführung gelangt ist. Was die übrigen Bestimmungen des Erlasses von 1861 betrifft, so sollen durch dieselben einerseits die Wahlen an sicherere Voraussetzungen geknüpft werden, indem zehn Wahlberechtigte statt drei erfordert werden,— andererseits sollte der Kreis der Wahlberechtigten erweitert werden, indem eine Besitzzeit von 50(statt von 100) Jahren festgesetzt ist. Beide Bestimmungen erscheinen zweckmäßig und ihre Beibehaltung wird keinem sachlichen Bedenken unterliegen. Die Gesetz=Sammlung dürfte bereits in den nächsten Tagen eine Allerhöchste Verordnung verkündigen, durch welche die früheren Vorbehalte wegen Bildung der Verbände des alten und des befestigten Grundbesitzes erledigt und in Betreff der Wahl der von diesen Verbänden und den Provinzial=Verbänden der Grafen zu präMitglieder des Herrenhanses gültige Bestimmungen getroffen werden. Die hiermit ausdrücklich und unzweifelbe abgeschlossene„Königliche Anordnung“ in Betre des Herrenhauses kann demnächst nach Artikel des Gesetzes vom 7. Mai 1853 nur durch ein mit Zustimmung beider Häuser des Landtags erlassendes Gesetz abgeändert werden. (Provinzial=Corresp. # AAganses endBerlin, 16. November, Morgens. In gewöhnlich unterrichteten Kreisen verlautet, Sach. sen habe nun wirklich seine Bereitwilligkeit, einen Handelsvertrag mit Italien abzuschließen und eventuell den König von Italien anzuerkennen. kundgegeben. (Mittags.) Die heute früh gemeldete Nachricht wird in zuverlässiger Weise bestätigt. Sachsen hat sich jetzt offiziell bereit erklänt. einem Handelsvertrage beizutreten, der zwischen Preußen als Mandatar des Zollvereins und Italien abgeschlossen würde. Nach der Auffassung des sächsischen Gouvernements soll diese Zustimmung angesehen werden als die Anerkennung des Königs von Italien in sich schließend, so daß in weiterer Folge dieses Aktes die diplomatischen Beziehungen zwischen Sachsen und dem Königreiche Italien angeknüpft werden sollen. — Wie die Vossische Zeitung hört, hat die Rathskammer des Stadtgerichts, übereinstimmend mit dem Ober=Tribunal, verneint, daß die Stadtverordneten Beamte im Sinne des setzes seien. Dr. Lövinson sei des Betruges angeklagt.(K..) — Die Berufung des Landtags wird, wie die Prov.=Corr. mittheilt, im Monat Januar erfolgen. — Die Rheinische Eisenbahn=Gesellschaft hu die Konzession für die Ausführung der Bahn von Deutz nach Ehrenbreitstein erhalten. Der Bau soll im nächsten Jahre beginnen. Hamburg, 14. November. Laut Nachrichten aus Christiania hat das norwegische Storthing den Handelstraktat mit Frankreich ohne Vorbehalt genehmigt. Kiel, 14. November. Gegen den Preetzer Advokaten Becker ist wegen schriftlicher Schmähung des Königs von Preußen Anklage erhoben. Wien, 10. Nov. Der ungarische GetraideExport hat in den letzten Wochen ungeheure Dimensionen angenommen. Nach Hamburg und Triest gehen massenhafte Sendungen; weder die Staatsbahn noch die Südbahn reichen zur Beförderung aus. Längs der beiden Schienenstrecken lagern ungeheuere Vorräthe von Waizen. An der Save liegen an 600,000 Metzen, welche nach Triest bestimmt sind. Millionen Metzen werden dieses Jahr aus Ungarn nach dem Auslande gehen. Wien, 16. Nov. Die Wiener Abendpost stellt Zeitungsgerüchten die Versicherung entgegen, daß zwischen Oesterreich und Preußen über die definitive staatliche Gestaltung der Herzogthümer seit dem Abkommen von Gastein, durch welches die Art der provisorischen Ausübung des beiderseitigen Mitbesitzrechtes festgesetzt wurde, gar nicht verhandelt worden sei. Brüssel, 15. November. Die Kammer hat das Büreau der vorigen Session wiedergewählt. Der Präsident, dessen Wiederwahl mit 53 von 73 Stimmen erfolgte, nahm die Wahl an und sagte: Sie werden mit mir zur Aufrechthaltung unserer Nationalität und Unabhängigkeit arbeiten, ohne welche wir nicht mit Ehren zu leben vermöchten. 7 Paris 16. Nov. Der Moniteur meldet die Ernennung des Hrn. Delangle an Dupin's Stelle. — Ein kaiserliches Dekret befiehlt die ArmeeReduktion. Von der Kaisergarde sind 7 Bataillone aufgehoben, die 6 Schwadronen Reiterei ebenfalls. In der Infanterie sind 200 Kompagnien, in der Artillerie 40 Batterien aufgehoben. Die Karabiniere sind zu einem einzigen Regiment verschmolzen, das zur Garde zählt. Drei neue Bataillone Algerische Scharfschützen sind errichtet. Die Reduktionen sollen mittelst Erlöschens statthaben, bis die Cadres die festgestellten Grenzen erlangt haben. Die Hälfte der Vacanzen fällt denjenigen Offizieren anheim, deren Chargen aufgehoben sind. — Manschreibt aus Paris: Dem seit einigen Tagen zirkulirenden Gerüchte, die französischen Majestäten würden im nächsten Frühjahre vielleicht schon früher— eine Reise nach Berlin machen, um dem Könige einen Besuch abzustatten, begegnet man jetzt auch in den offiziellen Kreisen. — Die„Liberté,“ welche bekanntlich von nichts weiter träumt, als von der Wiedergewinnung der Rheingrenze für Frankreich, natürlich nichts von einer Verminderung des Heeres wissen, und sie spricht davon, man beschäftige sich jetzt mit dem Studium eines Planes, welcher das Kriegsbudget vermindern würde, ohne das Effektiv der Armee zu verkleinern. Die Truppen sollten nämlich zu großen Ameliorations=Arbeiten für den Ackerbau verwendet werden, um die großen unbebauten Strecken Frankreichs kulturbar zu machen. Dadurch würden die großen Kosten, welche die Armee dem Lande verursache, produktiv. London, 16. November. Laut Nachrichten von St. Thomas, 29. Okt., war Jamaica bei Abgang der Post ruhig. Die Ursachen des Aufstandes waren Steuerbeschwerden. Die Farbigen beabsichtigten, zu Weihnachten einen allgemeinen Aussland zu machen, dieser wurde aber glücklicher Weise durch vorzeitigen Lokal=Ausbruch vereitelt; der Anstifter des Aufstandes, Gordon, ward verurtheilt, der Rebellen=Chef Bogle gefangen und über 200 Rebellen wurden erschossen. (Eingesandt.) Mit Erstaunen ersehen wir aus der Annonce in Echo der Gegenwart vom 15. d.., cer wohl nur noch die Unterschrift„Bernarts“ sehlt, daß diesem letzteren wohl Zweifel darüber ausgedrückt sind, daß der Gesellschaftsdiener des Bürger=Vereins die Garderobe bei dem Stiftungs= fest hatte. Uns ist keine Gesellschaft bekannt, deren Diener sich die Garderobe bei einer Festsichkeit seiner Gesellschaft entziehen ließ. Unseres Rissens hat auch keiner der Anwesenden bei jenem Feste daran gezweifelt, daß der Gesellschaftsdiener und der Garderobier eine und dieselbe Person sei. Aber die Unkenntniß desselben ließe sich doch noch etwas beleuchten: Wie uns bekannt ist, hat man Hrn. Bernarts um einen geeigneten Platz zur Aufstellung der Garderabe gebeten. Trotzdem nun auch Herr Bernarts wußte, daß die Gesellschaft eine sehr große sein würde, da man ihn mit der Anzahl der ausgegebenen Karten bekannt gemacht, hat er für gut befunden, der Garderobe nur einen ganz kleinen, den Anwesenden gewiß sehr erinnerlichen Raum im Corridor anzuweisen. Das war ein sehr großer Fehler von Herrn Bernarts, der in allen andern Fällen, wenn die Gesellschaft weniger zahlreich ist, wie am fraglichen Abende, einen der straßenwärts gelegenen Säle für die Garderobe einräumt. Durch die beschränkte Räumlichkeitnun erklärt es sich, daß alle zur Aufbewahrung übergebenen Gegenstände aufeinander gelegt werden mußten, die Unordnung also fast unvermeidlich war.— Nach Schluß der Aufführung nun wollten einige hundert Personen ihre Garderobestücke fast gleichzeitig zurückhaben. Da dieß jedoch so leicht nicht war, so verloren einige der Wartenden ihre Geduld und den Kopf dazu, rissen die trennenden Tische weg und stürzten in den Garderoberaum, um natürlicherweise Alles in die grenzenloseste Unordnung zu bringen. Jeder wollte nun zu seinen Sachen gelangen; Jeder vergrößerte noch den Tumult, indem er sich an dieser unvernünftigen Selbsthülfe betheiligte, statt man die Eindringlinge entfernt und den Vorstand zu Hülfe gerufen hätte, der im Saale anwesend war und von der Sache keine Ahnung hatte. Als endlich der Vorstand gerufen wurde, war die Unordnung auf den höchsten Grad gestiegen und an eine Wiederherstellung der Ordnung in der Garderobe nicht zu denken, da Niemand sich beschwichtigen ließ und nach seinen Sachen haschte. Unrecht wäre es aber jedenfalls, dem Vorstande oder der Gesellschaft die Schuld zuschieben zu wollen, es lag gänzlich außer deren Macht, an der Sache etwas zu ändern. Wen hier die Schuld trifft, mag jeder rechtlich Denkende selbst beurtheilen. Suum cuique. Personal-Chronis der Erzdiözele Köln. Ernennungen zu Pfarr=, Vikarie= oder Curat=Stellen. Am 25. Okt.: Johann Hubert Hochgürtel, Neopresbyter, zu der durch die Versetzung des Vikars Heinrichs erledigten Vikariestelle an der Nebenkirche zu Gotteskirchen, Pfarrei Hemmersbach, Dekanat Kerpen. Am 26. Okt.: Johann Schmitz, seither Bikar zu Kirchberg, zum Hausgeistlichen des Pfarrers von Spiel, Dek. Jülich. Am 27. Okt.: Wilbelm Esser, Neopresbyter, zum Hauskaplan des Pfarrers Strerath zu Volmerswerth, Dek. Düsseldorf.— Peter Leouard Thevis, seither Hauskaplan zu Hamback, zu der durch den Tod Vikars Küppers erledigten Vikariestelle daselbst. Am 9. Nov.: Johann Pisscath, Neopresbyter, zu der durch den Tod des Vikars Rodenberg erledigten Bitariestelle zu Broichbausen, Dek. Erpel. Dem seitherigen Rektor zu Heiligenhaus, Konr. Prell ist unter'm 20. Okt. die Stellvertretung des Arresthausseelsorgers Gerst zu Düsseldorf übertragen worden. Dem Neopresbyter Paul Hermann Franz Petri ist unter'm 6. Nov. die Uebernahme der Inspektorstelle an der Ritterakademie zu Bedburg, und dem Neopresbyter Johann Schwalb unter'm 7. ci die Uebernahme einer Hauslehrerstelle bei dem Grasen von Merode zu Westerloo in Belgien gestattet worden. Todesfälle von Geistlichen. Am 29. Okt.: Peter Klein, Kaplan zum h. Jakob in Aachen, 26 Jahre alt. Am 4. Nov.: Peter Reiner Joopen, Pfarrer zu Vochem, 64 Jahre alt.— Chr. Casp. Postenrieder, Bikar zu Ratingen, 56 Jahre alt. „Am 6. Nov. Johann Reuter, Vikar zu Sieglar, 01 Jahre alt. Vermischte kirchliche Nachrichten. Seine Bischösl. Gnaden der Hochw. Herr Erzbislbums=Verweser Weihbischof Dr. Baudri haben in Apostolischer Vollmacht vom 26. Sept. a. pr. am 12. Nov. c. in Ihrer Hauskapelle dem Diakon Konrad Albrecht Ley die b. Priesterweihe, sowie den Geminar=Alumnen und Minoristen Hub. Jos. Esser und Peter Paul Kluth die h. Subdiakonatoweihe ertheilt. Im Anfange dieses Monats sind aus einer hiesigen Wohnung folgende Gegenstände entwendet worden: 1. Ein fast neuer Hut(violett), 2. Ein schwarzer Moiré=Unterrock, Ein hellkarrirter, wattirter Unterrock, 4. Ein dunkelblaues Umschlagetuch, 5. Zwei weiße wollene Manns=Unterjacken, 6. Ein halbseidener, grüner Regenschirm, 7. Drei leinene Frauenhemde. Ein baumwollener Rock(violett.) Wer über den Verbleib dieser Gegenstände oder den Dieb Kunde hat, wolle mir oder der nächsten Polizei=Behörde sofort Mittheilung machen. Nachen, den 15. November 1865. Der Königliche Untersuchungs=Richter, Landgerichtsrath b. Fuchsius. Ein Bäckerlehrling gegen Lohn gesucht: Ursulinerstr. 2. Handels=Gericht. Die unter Nr. 1610 des Firmen=Registers eingetragene Firma:„Heuri Francois Schomers" zu Weismes wurde heute als gelöscht vermerkt, weil deren Inhaber sein Handelsgeschäft aufgegeben hat. Aachen, den 15. November 1865. Der Handelsgerichts=Sekretär, Kanzleirath Janssen 11755. (ssenschaftlicher Vorträge zum Vortheit der Votiv=Marienkirche. Herr Geh. Legationsrath A. v. Reumont wird im großen Redoutensaale hierselbst die diesjährigen Vorträge beginnen am Sonntag den 19. November Mittags 12 Uhr mit einer Abhandlung über „Gregor den Großen. Es wird freundlichst gebeten, vor 12 Uhr die bereit stehenden Sitzplätze einnehmen zu wollen. An der Kasse können von Morgens 1 1½ Uhr an Karten gelöst werden. Aachen, den 15. Nov. 1865. Der Vorstand des Kirchenbau= Vereins. Freiwilliger Verkauf. Am Donnerstag den 23. November d.., Morgens 10 Uhr, sollen in dem Hause Nr. 10 in der Jesuitenstraße cirea 30 Oefen nebst einer großen Partie Ofenröhren, eine Partie Lampen, die durch Einrichtung von Gas und Luftheizung überflüssig geworden, alte Thüren und Fensterladen, sowie sonstige Gegenstände durch den unterschriebenen Gerichtsvollzieher gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Jacobs. Gesang=Verein. Heute Freitag Abend im oberen großen Kurhaussaale: für das 2. Abonnements=Konzect. „Comala“ von Gade und Introduktion aus„Wilhelm Tell“ von Rossini. Für die Damen um 6½., für die Herren um 7 Uhr. 11270. Meine Niederlassung in Kornelimünster als Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer zeige ich hiermit ergebenstan. Dr. Bayer. Wohnung bei Herrn Oslender, dem Haupteingange der Kirche gegenüber. Kornelimünster, den 14. Sept. 1865 11760. Ein Bäckergeselle gesucht: Franzstraße Nr. 5. 11753. Ein Agent gesucht für den Verkauf Avignoner Rauhkarden. Offerten beliebe man unter Nr. 11753 an die Exped. gelangen zu lassen. Ein Mädchen, welches gut bügeln kann, sucht Kunden außer dem Hause. Auskunft bei Grevenstein, Mariahilfstraße 5. 11775. Ein Kellner für Ende d. Mts. einzutreten gesucht. Ausk. in der Expedition. 11774. Das zur Zeise genannte Haus, in welchem mehr als fünfzig Jahre Wirthschaft mit bestem Erfolge betrieben wurde, steht unter günstigen Bedingungen zu verkaufen oder zu verpachten. Dasselbe eignet sich seines vielen und guten Wassers wegen besonders zur Anlage einer Brauerei, indem ebenfalls die besten Keller dort vorhanden sind. Auskunft in der Exped. Nützliches Toilettenbuch. Bei S. Mode in Berlin erschien und ist in allen Buchhandlungen vorräthig, in Aachen bei J. A. Mayer: Haarleiden u. Haarerzenglng! 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St., geräuchte Makrelen bis 1 Pfd. schwer, russische Sardinen, Sardines à’huile, Kräuter=Sardellen, feine holl. Häringe, verschiedene feine Käse, Apfelsinen, Citronen, Pomeranzen, Ananas, eine frische Sendung Frankfurter Knackwürsichen empfiehlt Friedrich Jansen, Fischmarkt, Ecke der Klostergasse Nr. 10. Täglich frische Ostender große Kabeljaus, Schellsische, tongen, Austern, Kaviar, Salm, Aale, Forellen, Karpfen, Backsische, Hechte, Sardellen, Häringe, extra feine süße Bückinge, große Auswahl Wildpret und Delikatessen, blaue und weiße Weintrauben, Apfelsinen, Pomeranzen, Neuschateler Käschen, Frankfurter Knackwürstchen, echte Mainzer junge Gäuse sowie kauscher Mainzer Gänse empfiehlt Johann Kremer, Hartmannstraße 16. 10 200 Hasen, Sgr. per Stück von 9 Pfund schwer, 80 Rehböcke trafen heute Mittwoch von einer fürstlichen Treibjagd bei mir ein. Zur gefälligen Abnahme empfiehlt dieselben Johann Kremer, Hartmannstr. 16. 11758. Stabel und Theke zu verkaufen. Auskunft Hochstraße 28. 11757. Es wird ein eiserner oder kupferner Kessel von circa 4½ Fuß Durchmesser zu kaufen gesucht. Auskunft in der Exped. Ein Mädchen, welches kochen, bügeln und waschen kann, sucht Stelle. Auskunft Wirichsbongardstraße 32. 11752. Ein Bäckerlehrling gesucht: Franzstraße 31. Eine geräumige zweite Etage, mit allen Bequemlichkeiten versehen, ist an eine stille Familie zu vermiethen. Ausk. Alexianergraben Nr. 1. 11756. Eine brave Dienstmagd für alle Hausarbeit gesucht. Auskunft in der Exped. Krartrathswähten. Gemäß Beschluß derletzten General=Versammlung werden alle Wähter der zweiten Klasse zur Besprechung über die bevorstehenden Stadtfathswahlen, sowie zur Aufstellung von Kandidaten für diese Klasse zu einer Versammlung auf: Samstag den 18. d. Mts., Abends 7 im Bernarts'schen Lokale dahier eingeladen. Der Vorstand des liberalen Vereins für Aachen und 11766 Burtscheid. Wrrrrauf. 11772. Wegen Aufgabe des Geschäftes verkaufe ich meine sämmtlichen Mode=Artikel zu Peter Herren, Großkölnstraße Nr. 33. Die geehrten Abonnenten des noch zu schiefenden Vogels wollen sich Sonntag den 19.., circa 5 Uhr Nachmittags, zur Verloosung desselben einfinden lassen. Lokal Anton Zöller. Mehrere Schützen. Sächsische Kanarienvögel. Ausgezeichnete Hohlroller, Doppelglucker und Nachtigallenschläger, zunsi sowie auch ostindische Gesellschaftsraus vögel sind zum Verkauf angekommen bei Herrn Gastwirth Nießen, — Bahnhosplatz Nr. 4. Frau Dölitzsch. 11759. Ein tüchtiger Heizer wird gegen hohen Lohn gesucht. Ausk. in der Exped. Gesucht: 3 Maschinennähmädchen für Schuharbeit, 1 Kutscher, 2 Gärtner, 2 Knechte, 6 Mägde, ferner 1 Kammerjgfr., 2 Haushält., 3 Bonnen nach Belgien: Stelle sucht: 1 Schweizer durch Flecken, Georgstr. 27. 11776. Weber außer dem Hause für Satin und Dreischaft gesucht: Burtscheid Nr. 73. Echte hollöndische Käse 7 Sgr. per Pfd., beste Alpenbutter 11 Sgr. per Pfd., 26 Stück holländische Häringe 20 Sgr., täglich frisch gebrannten Kaffee feinster Qualität 14 Sgr. per Pfd., empfiehlt Eg. Freh, 11771. Alexanderstraße 98. Dank der wohllöblichen Gesellschaft Concordia fur die freundliche Ueberlassung ihres Klaviers bei Gelegenheit unseres Festes im Theaterlokal am verflossenen Sonntage. Der Vorstand der Gesellschaft Wohlgemuth. Gefucht ein junger Mann vom Lande, der mit Pferden umzugehen weiß: Wirichsbongard 56. Eine Frau sucht stunden= oder tageweise häusliche Beschäftigung: Lindenplatz 6. 11595. Ein Zweitmädchen wird für den Dezember gesucht. Ausk. in der Exped. 11762. Ein Salon nebst—3 Zimmern zu vermiethen: Alexanderstr. 65. 11761. In einem Tuch=Engros= und DetailGeschäft Aachens ist eine Lehrlingsstelle vakant. Junge Leute, welche bei guten Zeugnissen die nöthigen Vorkenntnisse und eine schöne Handschrift besitzen, belieben ihre Franko=Offert. unter A. Z. bei der Exped. d. Bl. zu hinterlegen. Gestern Abend ist eine kleine schwarze DachsHündin in der Nähe der Wilhelmstraße abhanden gekommen. Wer dieselbe Hirschgraben Nr. 7 zurückbringt, erhält einen Thaler Belohnung. Eine Magd in einer kleinen kinderlosen Haushaltung gesucht: Ponstr. 46. 11777. Eine junge Dame, welche die deutsche, französische und engliche Sprache sehr gut spricht, sucht Stelle als Kammerjungser. Franko Offerten unter A. S. bes. die Exped. 11742. Wer drei unmöblirte Zimmer zu verpachten hat, wolle seine Offerte nebst Pachtpreis unter der Adresse II. M. 12. in der Expedition abgeben. Stadt-Theater in Aachen. Freitag den 17. Nov. 1865. 1. Vorstellung im 3. Abonnement. Steffen Langer aus Glogau, oder: Der holländische Kamin. Original-Lustspiel in 4 Akten und einem Vorspiel: Der Kaiser und der Seiler in 1 Akt von Charlotte Birch-Pfeiffer. Unterzeichneter beehrt sich hiermit anzuzeigen, dass das dritte Abonnement zu den TheaterVorstellungen Freitag den 17. November c. beginnt, und dasselbe einer geneigten Theilnahme ergebenst zu empfehlen. J. Witt. Meteorologische Beobachtungen. von W. J. Mercken in Aachen. 11768. Für ein feines Leinenu. Weißwaaren=Geschäft wird eine gewandte Verkäuferin gesucht, welche die Confection und das Zuschneiden gründlich versteht. Auch wird daselbst ein junges Mädchen in die Lehre gesucht. Gef. fr. Offerten B. M. besorgt die Exped. 11769. Es wird ein starker Brauerlehrling gegen hohen Lohn gesucht. Ausk. Pontstr. 90. Möblirte Zimmer zu vermiethen: Chorusplatz 2. 11770. Es wird ein Haus zu kaufen gesucht im Preise von 2- bis 4000 Thlr. Auskunft in der Exped. Ein braves Mädchen wird gegen guten Lohn in einer stillen Haushaltung gesucht und kann gleich eintreten. Ausk. Großkölnstr. 28. 11764. Ein Wohnhaus in der Nähe der Hochstraße wird zu methen gesucht. Offerten unter C. E. besorgt die Exped. 11765. Ein Quartier von—6 Zimmern in der Nähe der Hochstraße wird gesucht. Offerten unter F. G. besorgt die Exped. Eine Wagendecke gefunden. Auskunft Mostard= gasse 15. 11763. Gesucht zwei erfahrene Schlosser und ein Lehrling: Kleinmarschierstr. 68. 11767. Eine gesetzte Dienstmagd wird gesucht. Ausk. in der Exped. 11339. Ein beinahe neues Billard steht zu verkaufen. Ausk. in der Exped. 11591. Ein braves Dienstmädchen für alle häusliche Arbeit gegen hohen Lohn gesucht. Auskunft in der Exped. 11564. Ein erfahrener Kutscher, mit guten Zeugnissen, sucht Stelle und kann nach Belieben eintreten. Auskunft in der Exped. 9 SW SW bewött Nedel Amtlicher Kursbericht der Wechsel=Agenten. Industrie=Aktien. Aach.=M..=V. 265 G. Köln. Bwollsp. 778, Gladbacher Colonia.=B. 259 G. Glbd.=.=V. 108 B. Leipziger.=B. 190 bz. Magdeb..=V. 139½ G. Schlefische.=V. 109½ B. Stett..=.=V. Vaterl. Eld=.=V. Aach. Rückvers. Kölner„ Magdeb.„ Agripp., See=, Fl. Düsseld.„ 109½ G. Niederrh..=Ass. 152 B. her„ 103 B. Ravensb.Spinn. 171 G. Boch. Gußst.=A. 145¼ G. „ neue„— Köln. Masch.B. 83½ B. 116 B. Hörder Bgw.=V. 116 B. 148B. Neu=Schottland. 67B. 224 G. Neu=Oeger Bw. u. H. 59G. 99 G. Ph.=Bw.A. 111½ B. 130 B.„Lit. B. 105 G. 1466. Sieg=Rh. Bgw. 44 B. Stirum=Eis.=J. 104½ G. Arenb. Bergb. u. H. 71 G. Conc..=V. 120¼ bz. Brg. Gr.=.=B. 90 B. Germ., Stett.„ 104 B. Bonn. Brgwer.=V. 35 B. Louisentb..u. W. 40 B. Köln=Müsen. 70 G. Köln. Hag.=V. 114 bz. Concord., Eschw. 100½ B. Elberf. Hag.=B 105 1/ B. Märk.Westf. Bw. 150 G. Union Hag.=V. 109¼ B. Porta-Westphal.— 84 8. Aachen=Höng. Bw. 93½ B. Düss. Dampfschifff. Köln. Schleppsch. Mülh. Ruhr. * Exkl. Coup. 88 B. K. Brgw.=V. 61½ G. 43½ B. Concordia, Oberh. 80 G. 118 G. Harpener Bergb. 85½ B 120 G. Wurmrev..=B. 120 Schaaffhaus. 128 ¾ G. Köln. Privatb. 103 bz., G. Wech Stimmung fester. elkurs. Hamburg 2 M. 151½ B. Bremen k. Frankfurt k. 2 M. Augeburg k. 2 M. Wienk. „ 2 M Leipzig k. 111 C. 57.2 G. 56.18 C. 85% O. 85 B. 92⅞ 0. 92½ G. 98% E. (6..) Geldkurs. Aachen, 17. November. 4 Familien=Nachrichten. Verheirathet: Restaurateur Heinr. Lambert mit Helena Mathieu Riehl und Köln.)— B. Schuster mit Emilie Isaac(Köln.)— Jak. Dolbaum mit Kath. Ingmanns(Fischeln und Willich.)— Julius Henning mit Johanna Koehler(Wetter und Bochum.)— Karl Manheimer mit Henriette Mosheim(Berlin.) Gestorben: Maria Roerdans;, geb. Tischler, (Köln.)— Marg. Henkesboven, geb. Raski, 43 J.(Dortmund.)— Maria Anna Wantzen, geb. Nicolai Eschweiler.)— Sibylla Lütz, geb. Jansen, 50 J. Cupen.)— Maria Katharina Kühlbacher, geb. Dapper, 28 J.(Kerpen.)— Adolph Cramer, 20 J.(Elberfeld.)— Peter Helligrath, 63 J.(Rath.) Fallimente. 25. November, Vorm. 11 Uhr, Falliment von Leonard Heinrichs zu Altdorf, letzter VerifikationsTermin. 12. Januar 1866, Vorm. 11 Uhr, Falliment von Gerbard Koullen zu Aachen, letzter Verifikations=Termin. 13. Januar, Vorm, 11 Uhr, Falliment von Joseph Stercken zu Aachen, letzter VerifikationsTermin. Stadtrathswahlen. Gemäß Beschluß der letzten General=Versammlung werden alle Wähler der dritten Klasse zur Besprechung über die bevorstehenden Stadtrathswahlen, sowie zur Aufstellung von Kandidaten für die dritte Klasse zu einer Versammlung auf: Freitag den 17. d. Mts., Abends 7 Uhr, im großen St. Martin auf der Hauptmannstraße dahier eingeladen. Aachen, den 14. November 1865. 11732. Der Vorstand des liberalen Vereins für Aachen und Burtscheid. Verkaufs=Anzeige. Freitag den 17. und Sonnabend den 18. d. Mts., Vormittags 9 Uhr beginnend, wird der Unterzeichnete, zu Aachen im Hause Jakobstr. 73, sehr gut erhaltene Möbel, als: Stühle, Tische, Schränke, 1 Kabinet, 1 Sopha, Nachtkommödchen, Spiegel, 1 Tafelklavier, Hausuhr mit Kasten, Theke, Stabel, S Fuder= und viele andere Fässer, 6 Branntweinfässer mit kupfernen Krahnen. 3 Oefen, 1 Fournaise, viele Gegenstände von Kupfer, Zinn, Blech und Eisen, eine Partie Packfässer, circa 250 leere Flaschen, alte Fenster, eine Partie Brennholz, sowie 25= bis 30,000 Stück abgelagerter Cigarren 2c. öffentlich an den Meistbietenden gegen baare Zahlung versteigern. 11704. Blumhoffer, Gerichtsschreiber. Radicale Bertilgung des Hausschwammes. Das seit 30 Jahren allein bewährte Fuchs'sche Mittel zur Vertilgung des Hausschwammes ist von jetzt an nur von uns zu beziehen. Dieses Mittel ist stets mit vollständigem und nachhaltigen Erfolge angewendet worden, wie auch die nachstehenden Zeugnisse darthun, man hat aber darauf zu achten, es recht zu bekommen und dies ist nur bei direkter Wendung an unsere Adresse möglich. Dieses Mittel nebst genauer Gebrauchs=Anweisung kostet 10 Thaler, welche franko einzusenden sind. Inseraten=Comptoir in Leipzig, Neumarkt 9. Zeugnisse. Unterzeichneter bescheinigt hierdurch, daß der Kaufmann Herr Fuchs aus Eisenberg im Jahre 1850 auf dem Rittergute Klengel in einem Zimmer, welches sehr vom Feuchtschwamm ergriffen war, ein Mittel gegen denselben angewendet hat, und seitdem zwischen den Dielen kein Feuchtschwamm wieder zum Vorschein gekommen ist. Rittergut Klengel, den 20. Juni 1865. Graf Beust. Hierdurch bescheinige ich Herrn Fuchs, daß, durch das von demselben angewendete Mittel in einigen Wirthschaftszimmern meines Gasthofs zum Altenburger Hof, im Jahre 1840 der so überhand genommene Feucht= resp. Hausschwamm vertilgt wurde und selbiger bis heute nicht wieder zum Vorschein gekommen ist. Eisenberg, den 22. Juni 1865. 10683. J. F. Edinger. 11738. Eine Partie guter kräftiger Weberleim billig zu verkaufen. Ausk. in der Exped Vorräthig bei P. Kaatzer, Büchel 36: Dr. Konrad Martin, Bischof von Paderborn, Lehrbuch der katholischen Moral. Fünfte, stark vermehrte Auflage. broch. 3 Thlr. — Das Ave Maria für fromme MarienVerehrer. broch. 15 Sgr. — Ein bischöfliches Wort an die Protestanten Deutschlauds. 3. Auflage. broch. 1 Thlr. Vorräthig bei P. Kaatzer, Büchel 36: Sabilaums Hachlrin zum Gebrauche der Christgläubigen, welche den Jubiläums=Ablaß gewinnen wollen. Preis 1½ Sgr. 11461. 11661. 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Durch den von unserm Stadtrathe großmüthig gewährten Zuschuß zu den Druckkosten ist es möglich geworden, den Subskriptions=Preis für einen Band von nahezu dreißig Bogen auf einen Thaler, das ist auf weniger als die Hälfte des für solche Schriften üblichen Preises zu stellen, und dadurch unsern Mitbürgern die Anschaffung dieses für die ältere Geschichte und Sprache der Krönungs= und Reichsstadt so interessanten Beitrags zu erleichtern. Die Ausstattung wird nichts zu wünschen übrig lassen. Die Subskriptionsliste wird nunmehr in Umlauf gesetzt und liegt außerdem bei dem Unterzeichneten zur Einzeichnung offen. Indem wir dazu alle Freunde vaterländischer Geschichte einladen, bemerken wir, daß der spätere Ladenpreis auf 1 Thaler 15 Sgr. erhöbt werden muß. Nachen. Buch= u. Verlagshandlung. Durch einen bedeutenden Gelegenheits=Einkauf in Paris bin ich in den Stand gesetzt, Damenund Kinder= Castor= und Plüschbüte zu auffallend billigen Preisen zu erlassen. 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Der Vorstand. 11751. K. Käugers Teihrionrther, Büchel Nr. 36 in Aachen. Wir erlauben uns bei herannahendem Winter auf dieses Institut besonders aufmerksam zu machen. Die Bibliothek umfaßt über 40,000 Bände in deutscher, französischer, englischer, italienischer Sprache nebst Musikalien und wird sorgfältig mit allen neueren, gediegenen Erscheinungen bereichert. Das zuletzt erschienene Supplement zum Katalog brachte wiederum eine reiche Auswahl neuester Schriften zur belletristischen und historischen Abtheilung, sowie die Novitäten zur französischen und englischen Literatur und ist gratis zu haben. Das einfache Abonnement beträgt für drei Monate 1 Thlr.; das doppelte 2c., wobei mehrere Werke gleichzeitig verabfolgt werden, 1 Thlr. 15 Sgr. und 1 Thlr. 25 Sgr.; monatlich 15 Sgr. Einzelleser zahlen per Tag 8 Pfennige. Der Katalog besagt das Nähere. Das Abonnement kann mit jedem Tage beginnen. Sirop Capillaire, von Bordin, Confiseur-Distillateur à Paris. 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Zur Erhöhung der Wirksamkeit erwärme man den Sirop Capillaire und nehme davon allstündlich einen Eßlöffel voll.— Personen, welche von diesem Sirop zur Stärkung der Respirations= und Brustorgane fortgesetzten Gebrauch machen, thun gut. Abends vor dem Schlafengehen und Morgens nüchtern einen Eßlöffel voll zu nehmen. (Zu haben bei P. Kaatzer und Weyers=Kaatzer in Nachen.) 11684. Eine hiesige Tuchfabrik sucht gegen hohen Lohn einen tüchtigen, erfahrenen Spinnmeister. Schriftliche Offerten mit Angabe der bisherigen: Stellen besorgt die Expedition unter d. B. Nr. 100. Feinspinner Kerecga. 11672. Ein noch in gutem Zustande befindliches gebrauchtes Klavier,(Pianino), wird zu kaufen gesucht. Ausk. in der Exped. 11618. Ein Wagenlackirer gesucht, der selbstständig zu arbeiten versteht. Lohn pro Tag ein Thaler. Auch kann die Arbeit in Accord übergeben werden. Auskunft Gasborn 37. 11492. 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GIy CerIm. Bestes Mittel gegen rauhe, spröde, schuppige und aufgesprungene Haut. Die schnelle wohlthätige Wirkung bei den angegebenen Zuständen der Haut im Gesichte sowohl als an den Händen zeigt sich schon nach einmaligem Gebrauch eines geringen Quantums, während bei längerer Anwendung der Erfolg wahrhaft überraschend ist. Preis per Fläschchen 5 Sgr. Vorräthig bei P. Kaatzer, Büchel 36, und Weyers=Kaatzer, Marschierstr. 8. 11496. Vimstein=Seife, à 2½ Sgr. per Stück. Mittelst dieser Seife kann man die Haut auf eine Weise reinigen, wie es keine andere Seife vermag, und selbst den rauhesten Händen nach kurzer Zeit eine zarte Weichheit ertheilen. (Aachen, vorräthig bei P. Kaatzer, Büchel 36 und Marschierstr..) 11495. Rheinische Eisenbahn. Abfabri nach Köln: 33%, 9½ Vorm., 12“, %, 5109, 74 Nachm. Abfahrt nach Verviers:“,“, 11 Vorm.,“, %, 7“ Nachm., 12° Nachts. Abfahrt nach Eupen: 71%,“, 11 Vorm.,“,“, 7% Nachm. Abfahrt von Eupen: 82, 11° Vorm.,“,%, 6“ 9° Nachm. * Mit Auschluß nach Euskirchen. Abfahrt von Euskirchen:“, 9“ Vorm., 12“ 5, 7“ Nachm. Nachen=Düsseldorf=Ruhrorter Eisenbahn. Abfahrt von Aachen. Marschierth““ 92°.,“, 34 Nm.,“, 85 Ab. Templerben 627, 9°.,“, 4 Nm.,“, 8" Ab. Ankunft in Aachen. Templerden.“, 10“., 22, 5½ Nm., 1117 Ab. Marschierth%, 10“.,°, 6° Nm., 11“ Ab. Nachen=Mastricht=Landener Eisenbahn. Abfahrten von Aachen nach Mastricht und Luttich““, 10““ Morg.,“, 7 Nm. nach Namur und Cyarleroi 62°, 10“ Mgs., 3“ Nm. nach Paris 10““ Mgs. nach Brüssel und Antwerpen via Landen 10“ Mgs., 3 Nm. nach Antwerpeu via Hasselt=Aerschot““, 10“ Mgi. 3 Nm. nach Rotterdam und Amsterdam“, 10“ Migs. nach Ostende und London 10“ Mrge. Personenposten in Aachen. Abfahrt. Personenpost nach Trier 7 Uhr früh, „„ Iülich 7„„ „„ Montjoie 4 80„ Nchm. Privatpost" Jülich 4„„ Personenpost" Setterich 5 „„ Eupen 6 Abds. Verantwortlicher Redakteur: P. Kaatzer. Kaatzer's Verlag. Druck von C. F. Georgi in Nachen.