Nachen 1877.— Nr. 72. Erstes Blatt. Mittwoch, 14. März. .. Ree Gegduburk. Verantwertlicher Redakteur: Hilmar Heinrich Beissel. Verlag von P. Kaager in Nachen. Druck von C. H. Georgi in Nachen. Bachoruchrei, 9. 2 Leuctien, Car Kus, Spiades a Krabe; Eiderseld: B. Tdiems: Frantsurt a..: Zägrsch, Buchandtung, I. Meste. r. G. E. Laube& Co. und deren Filial=Bürraux in allen größeren Städten: Hamburg: Haasenstein& Vogler, R. Moss: Hannover: Daasenstein& Vogler, R. Mosse: Leipzig: Haasenstein& Vogler, G. L. Dande& Co., R. Mosse: Lüttich: Ch. Gnusé: München: : 8. 2. Daube& Co., 3 rue de Provence; Rotterdam: Kijoh& von Ditmar; Wien: Haasenhein& Vogler; Würzburg: Nachen, 13. März. Die„Daily News“ bringen ein römisches Telegramm, vemzufolge eine hochgestellte Person im Vatikan ihre Dienste zur Vermittlung zwischen dem päpstlichen Stuhle und dem Berliner Cabinette angeboten habe. Der Papst soll für den guten Willen der betreffenden Person gedankt, aber bemerkt haben, ein modus vivendi mit Irrthum sei unmöglich; die Kirche könne gewisse Handlungen nicht billigen, diese müßten mithin vorher annullirt werden, ehe eine Versöhnung angedahnt werden könne. Mag es sich mit dieser Mittheilung verhalten, wie auch immer, jedenfalls liegt darin der Weg, wie man zu einer Versöhnung zwischen Kirche und Staat gelangen kann und soll, angedeutet. Wir wollen es unentschieden lassen, ob der Cardinal von Hohenlohe diejenige dohe Person sei, welche das Friedenswerk in ihre Hand nehmen möchte, so viel steht fest, daß die desfallsigen Verhandlungen nicht, wie der enragirte Nationalliberalismus sordert, auf Grund des nunmehr geschaffenen Rechtsbodens eingeleitet werden können, weil die katholische Kirche von einer absoluten Staatssouveränität nichts weiß und dem Staate auf ihrem Gebiete nur diejenigen Rechte, welche sie ihm selbst einräumt, zugestehen kann. Die Regelung der Beziehungen zwischen Kirche und Staat findet demnach nicht durch Landesvertretungen Statt, am wenigsten haben dieselben die Besugniß, bestehende Vereinbarungen dieser Art zu durchdrechen; es geschieht dies vielmehr durch internationale Verträge, die den Namen von Concordat oder Convention tragen und zwischen der betreffenden Regierung und dem heiligen Stuhle zum Abschlusse gelangt sind. Das katholische Bewußtsein kann und wird sich schlechterdings nicht damit abfinden lassen, daß es einseitige Veränderungen und Modifikationen bestehender Verträge bis zu den Grenzen hin, welche es als die äußersten anerkennt, gutheißt; es würde ja dadurch dem Staate im Prinzip das Recht, auf kirchlichem Gebiete nach seinem Dafürhalten zu schalten und zu walten, zuerkennen. Da sich die hier einschlägigen Fragen in den letzten Jahren bis zur äußersten Schärfe zugespitzt haben, so wird die Ermöglichung eines modus vivendi zunächst zu der prinzipiellen Frage zurückkehren, ob die Staats=Souveränität eine absolute sei, oder ob sie in dem unveräußerlichen Rechte der Kirche nicht eine heilsame Gränze und Einschränkung habe. Das ist zunächst die Alternative, vor welcher wir heute stehen; das Uebrige ist, wie man sieht, detail und relativ untergeordneter Art. Je nach der Stellung aber, welche man zur Beantwortung dieser Frage nimmt, wird es sich ergeben, ob die heutige Zeit, das heißt, die unmittelbare Gegenwart zur Versöhnung sich neigt und eignet oder nicht. Wenn der Katholik von vornherein, ehe noch von der anderen Seite eine Anerkennung der eigensten Rechte der Kirche erfolgt ist, erklärt, dem Staate gegenüber bis zur äußersten Grenze des Möglichen gehen zu wollen, so handelt er jedenfalls sehr voreilig: er ergibt sich auf Gnade oder Ungnade und erwartet dafür den Bettel des Mitleides, sorgt übrigens weder für die Gegenwart, noch weniger aber für die Zukunft. Wir Katholiken leben nicht von der Gnade einer uns günstigen Zeitströmung, wir haben verbriefte Rechte, deren Abänderung wir uns dann erst gefallen lassen, wenn die beiden competenten Personen, für Deutschland und natürlich Preußen, der deutsche Kaiser und der römische Papst diessalls zu einem Einverständnisse gelangt sind. Gesetze, die im Wege des Landes= und der Reichsgesetzgebung diesfalls zu Stande gekommen sind, bedürfen demnach noch eines weiteren mitwirkenden Factors, ehe der Katholik sie als für ihn bindend betrachten darf; und das Beispiel hat zur Genüge bewiesen, daß er eher bereit ist, die ganze Härte einer besonders zugeschärften Strafgesetzgebung zu dulden, als seinem Prinzipe untreu zu werden. Wir setzen demnach voraus, daß ein Katholik, der Friedenswünsche kundgibt, sie nur unter dieser Voraussetzung ausspricht. Warum wir aber bis zum Aeußersten uns bequemen sollten, um Frieden zu erlangen; warum wir frühere Rechte, deren Uebung uns die neueste Gesetzgebung unmöglich macht, preisgeben sollen, das leuchtet uns nicht ein. Was haben wir gethan, um derselben verlustig zu gehen? Diese Frage ist noch nie beantwortet worden und sie wird auch wohl nie beantwortet werden; wohl aber wissen wir, daß der moderne Pseudolibera= lsmus im Christenthume an sich seinen unversöhnlichsten Feind erblickt und darum schon lange mit Schmerzen den Zeitpunkt herbeizuführen trachtete, um dem festesten Horte des Christenthums, der römischen Kirche den Garaus zu machen. Zu ohnmächtig, einen Universalkampf gegen den Katholizismus in's Werk zu setzen, hat der Liberalismus seine Aufgabe nach Ländern und Nationalitäten vertheilt. Ein Hauptstück dieser Arbeit ist dem erneuten deutschen Reiche zugefallen, und in demselben nimmt Preußen die vornehmsten Stellung ein, wie hinsichtlich der Macht, so auch in Betreff des„Kulturkampfs“. Ein wahrer Eifer verzehrt die Anführer: Als der Abgeordnete Cremer in der bekannten Sitzung des Abgeordnetenhauses den Gedanken aussprach, es könne die Zeit kommen, wo in Preußen für die Katholiken kein Raum mehr sei, machte ein Mitglied des Hauses eine Handbewegung, welche als ein„Hinaus mit ihnen!“ gedeutet wurde. Daß dieser Herr mit seiner Ansicht nicht allein steht, zeigen die Auslassungen der liberalen Presse klar und deutlich und wollen wir dieselben zum Nutzen und Frommen hierhersetzen. Zuerst kommt das„Nationale Wochenblatt“, welches in einem Artikel über das Verhältniß des Staates“ zu den„Neu= und Altkatholiken" unter Anderem meint, „daß eine solche, nämlich die römisch=katholische Religionsgesellschaft eine staatsgefährliche ist, liegt auf der Hand und kann nicht bezweifelt werden, ebenso, daß es ein Akt der Großmuth ist, wenn der Staat solche Religionsgesellschaften in seinem Gebiete duldet.“ Noch deutlicher wird die„Deutsche Vereinskorrespondenz des Herrn von Sybel, die ausdrücklich erklärt, bei einer Fortsetzung des Kampfes müßten die Katholiken wirklich aus dem Lande heraus und überhaupt als schönsten Siegespreis dieses Kampfes die Herstellung einer höheren religiösen Einigung an Stelle des bisherigen traurigen confessionellen Zwiespaltes, also die Herstellung der erträumten deutschen Nationalkirche, hofft. Damit wäre denn vorläufig ein Stillstand indicirt, insofern das Weitere sich von selbst machen würde. Was der Wuth jener Männer neue Nahrung gibt, ist die verzweifelte Thatsache, daß alle ihre so wohl gemeinten Bemühungen die Intensität des Katholizismus potenzirt haben. Auf der anderen Seite hat die Resultatlosigkeit des „Kulturkampfes“ in seiner beabsichtigten Wirkung zu andern Erwägungen geführt.„In Regierungskreisen, schreibt man dem„Hamburger Correspondenten“ von Berlin aus, wird schon seit geraumer Zeit über den„Kulturkampf“ anders gedacht, als vor drei und vor zwei Jahren; je deutlicher die Nothwendigkeit zur Rüstung auf andere und noch gefährlichere Kämpfe an uns herantritt, desto stärker bricht sich die Ueberzeugung Bahn, daß der gegenwärtige kirchen=politische Kriegszustand beendet werden muß, auch wenn es dabei nicht ohne Opfer abgeht. Wie die Regierungsmänner denken Conservative der verschiedensten Schattirungen, unter diesen auch Leute, die mit den maßgebenden Kreisen direkte Fühlung halten und gelegentlich auf dieselben einzuwirken wissen. Wenn die Liberalen sich irgend auf ihren Vortheil verstehen, werden sie mit diesen Stimmungen rechnen und, ehe es zu spät ist, aus dem zur Zeit nur als Verlegenheit empfundenenen Umstande Kapital schlagen, daß es einer der Ihrigen gewesen ist, der die Nothwendigkeit und Dringlichkeit einer Revision der Maigesetze zuerst öffentlich anerkannt und dadurch den Anstoß zu einer neuen Bewegung der Geister gegeben hat.“ Abgesehen von Männern, wie Herr von Sybel, bei denen der Haß gegen den Katholizismus den Charakter einer Monomanie angenommen hat und die darum höchstens nur insofern ein Interesse verdienen, als sie uns Beispiele einer längst überwunden geglaubten Intoleranz in aller Urfrische wieder vorführen, dürfte man im Geheimen beinahe zu der Ueberzeugung gekommen sein, daß ein Unglücksstern der schlimmsten Art über dem neuen Deutschland aufgegangen war, als es sich in den„Kulturkampf“ hineintreiben ließ. Wie kömmt man hinaus? Das ist die große Frage! Die„Dresdener Nachrichten“ bestätigen, daß die Kulturkampf=Debatten im Landtage eine fast allseitige Uebereinstimmung in dem Gedanken ergeben, daß Polizisten, Exekutoren, Gefängnisse, Ausweisungen und Sondergerichtssprüche nicht den Erfolg gehabt haben, den gerade vor Allem die Nationalliberalen erwartet hitten, nämlich die Katholiken Preußens von ihren Priestern loszutrennen.„Im Gegentheil haben die Falk'schen Maigesetze die katholischen Gemeinden in eine festere Abhängigkeit von den Priestern gebracht. Wo in einer Gemeinde ein Sperrling nistete, d. h. wo ein Priester von Polizeiwegen gesperrt wurde, da stand die Gemeinde wie Ein Mann zu ihrem gemaßregelten Seelsorger. Daß es in dieser Weise nicht weiter gehen kann, ohne den Staat in seinen Fundamenten zu erschüttern, das fühlt alle Welt. Selbst ein so stramm aufgebauter Staatsorganismus, wie der preußische, erträgt es nicht auf die Dauer, daß sich acht Millionen seiner Bürger wie fremd und feindlich fühlen und sich der unversöhnlichen Opposition anschließen. Revision der Maigesetze ist daher das naheliegende Auskunftsmittel. Auch Minister Falk gibt zu, daß seine legislatorischen Kinder einige Fehler besitzen, und ist zu einer Revision bereit. Nur über das Wie? noch mehr aber über das Wie weit? und zum nicht geringsten Theile über das Um welchen Preis? gehen die Ansichten weit auseinander.“ Natürlich ist es die oben erwähnte Alternative, vor deren Beantwortung man gestellt ist. Der Liberalismus hat einen Krieg begonnen, den er nur dadurch beendigen kann, wenn er dem angegriffenen Theile den Sieg zuerkennt. Je mehr er sich dagegen sträubt, desto unabweis. licher macht sich die Nothwendigkeit des Friedens geltend. Deutsches Reich. X Berlin, 12. März. Man ist darin ziemlich einverstanden, daß der Fürst Bismarck keinen glücklichen Tag hatte, als er es unternahm, in der Budgetdebatte gegen den Budgetmeister Eugen Richter zu sprechen. Der Herr Reichskanzler mochte wohl einsehen, daß eine sachliche Debatte ihn nicht zum Ziele führen würde, und so wählte er die Form der„Causerie“, die einmal, wenigstens in gewisser Richtung, ihm die gewünschte Unterstützung gebracht hatte. Der Reiz der Neuheit ist aber geschwunden; man ist nicht mehr überrascht, den Herrn Reichskanzler über äußerst wichtige wirthschafliche Dinge„dilettiren“ zu hören. Ueberdies war man nicht gerade angenehm berührt, zu vernehmen, daß jeder geäußerte Dissens den Ansichten des Reichskanzlers gegenüber in Bezug auf den letzteren den moralischen Werth des „temperirten Meuchelmordes" habe. Von der in Aussicht stehenden Steuerreform ist gar zu oft die Rede gewesen, als daß man nicht das Recht hätte, den Anfang einer Ausführung derselben sehen zu wollen, ehe man sich überhaupt zu weiteren Concessionen herbeiläßt. Alle diejenigen, welche sich noch des Anfangs des VerfassungsKonflikts erinnern, werden wissen, wie sehr diesfalls das „Principiis obsta“ der leitende Grundsatz sein und bleiben muß. Wird in der Kasernirungs=Angelegenheit der Regierung gegenüber der erste entgegenkömmliche Schritt gethan, so wird sich das schon oft Dagewesene wiederholen. Die Kompromißmänner mögen diese Wahrheit ihrem Geiste nur recht lebendig einprägen. Herr von Kleist=Retzow fängt an, eine hervorragende Rolle zu spielen und dinirte jüngst bei dem Fürsten Bismarck. Ein Correspondent der„Frankfurter Zeitung" hebt hergax, daß unsere Chronisten viele Dinge nicht aufzeichneten, weil sie dieselben als gleichgültig ansähen.„Hätten sie verzeichnet, wann Herr von Kleist=Retzow zum letzten Male beim Fürsten Bismarck zu Tisch war, so würde vermuthlich dieses Ereigniß, mit der jetzt abermals bewiesenen Gastfreundschaft in Verbindung gebracht, genau die Zeitgeschichte wie in einem Spiegel wiedergeben. Herr von Kleist=Retzow ist wieder beim Kanzler zu Tische, d. h. mit andern Worten: die innere Entwickelung des deutschen Reiches ist in ein neues Stadium getreten. Das letzte Stadium traf mit dem Glanze und der Herrlichkeit der nationalliberalen Epoche zusammen. Das neue Stadium wird von der wohlbesetzten Tafel des Kanzlers nur noch Brosamen für die Nationalliberalen abfallen lassen. Der Umschwung wird schnell genug zu Tage treten. Herr von Kleist=Retzow, der Gast bei Bismarck, führt auch schon das große Wort in der deutsch-konservativen Partei, ohne dem ersten Ausruf derselben seinen Namen geliehen zu haben; ja, man hat ihn auch schon in die Patent=Kommission gewählt.“ Berlin, 11. März. Man schreibt der„Augsb. Postzeitung“:„Der Besuch des Generals Ignatieff am hiesigen Hofe hat mehr in finanziellen als politischen Kreisen Aufregung hervorgebracht. Die Finanzgrößen waren gerade im Begriffe, russische Papiere unter ihre Fittige zu nehmen und auf der olympischen Leiter der Börse einge Stufen emporsteigen zu lassen. Dieser schöne Vorsatz ist nun durchkrenzt. Denn da Rußland von Neuem auf die Entdeckungsfahrt nach Bundesgenossen geht, so ist es einleuchtend, daß der Czar noch nicht gewagt hat, den Gedanken an einen Krieg vollständig zu verabschieden. Betritt aber Rußland wirklich die Kriegsbahn, dann steht ein Krach bevor, gegen welchen der türkische Bankerott nur eine Idylle war. Es ist ja hauptsächlich Deutschland, in welchem die russischen Papiere seit anderthalb Jahrzehnten eine Heimathstätte gefunden haben. Seit dem schleswig=holsteinischen Feldzuge betrachtete man Rußland als eine Macht, welche den Verwickelungen fern bleiben werde. Die Zurückhaltung, die das Petersburger Kabinet im Kriegsjahre 1866 und auch noch im Jahre 1870 beobachtete, schien diese Auffassung zu bestätigen. Der friedliche Vortheil, den Fürst Gortschakoff aus dem deutsch=französischen Feldzuge zu ernten wußte, bestärkte das finanzielle Publikum in der Meinung, daß Rußland auch in Zukunft stillsitzen werde. Der Czar, sagte man, hat ohne einen Schwertstreich errungen, was er wünschte; er hat die Streichung der lästigsten Bestimmung aus dem Pariser Friedenstraktat vom März 1856 ohne Schwertstreich durchgesetzt und darf daher mit gutem Gewissen der Ruhe pflegen. Daher wurden nach den Kriegsjahren 1870 und 71 die russischen Papiere beliebter als je. Bodenkredit drängte sich in jede Dachkammer, zumal da der Zins von sechs Prozent, den dies Papier bei einem sich um 80 herum haltende. Course trug, den einfachen Bürgersmann und Gewerbetreibenden verlockte. Unter solchen Umständen würde ein russischer Bankerott tief in das Loos vieler deutschen kleinbürgerlichen Familien einschneiden. Nun braucht man eben nicht zu den Eingeweihten zu gehören, um zu erkennen, daß die Börse während der letzten Monate den hauptsächlichsten Druck auf die Entschließungen Rußlands ausgeübt hat. Die Börse mahnte nicht blos in St. Petersburg vom Kriege ab, sondern sie bemächtigte sich auch in Berlin eines starken Einflusses auf die Entschließungen des Kabinets. Wenn hierselbst in leitenden Kreisen die Redensart um sich griff, daß Deutschland bei den orientalischen Dingen weit vom Schusse stehe, und daß deutsche Interessen nur in geringem Maße betheiligt seien, so war dieser Satz schon in politischer Hinsicht schief genug, aber in finanziellem Sinne war er vollkommen unrichtig. Es würde nur noch ein russischer Bankerott fehlen, um die Noth und die Verluste in deutschen Familien auf die Spitze zu treiben. Nun darf man fragen, ob denn die Ermahnung der Finanzwelt, während sie das Berliner Kabinet verhinderten, die russischen Kriegspläne zu ermuthigen, in St. Petersburg ohne Eindruck geblieben seien. Die Antwort hierauf lautet, daß der Russe mit Freuden den Faden erkannte, durch welchen er die deutschen Gesinnungen leiten konnte. Dieser Faden ist ein finanzieller. Mit desselben kann Rußland das deutsche Gemüth vor Freude springen, oder vor Angst zusammensinken lassen. Und so erscheint denn General Ignatieff in Berlin, um zu sehen, ob er aus dem„Nothstande" nicht Kapital schlagen könne. Kurz, die finanziellen Gemüther sind auf die Folter gespannt, und von dem Hausse=Feldzuge, der bereits große Profite hatte ahnen lassen, ist keine Rede mehr.“ Berlin, 12. März. Im Justiz=Ausschuß des Bundesraths sind die Berathungen über die Streitfrage zwischen der preußischen und sächsischen Regierung wegen der BerlinDresdener Eisenbahn auch gestern fortgesetzt worden. Aller anderweiten Angaben ungeachtet, ist man zu der Annahme berechtigt, daß bei dem Bundesrath die Besetzung einer „Austrägal=Instanz“ zur Feststellung der juristischen Seite der Frage beschlossen werden wird. * Der vormalige Legationssekretär Frhr. v. Les in Paris wurde heute vom Stadtgericht wegen dreier Artikel in der Reichsglocke, deren Autorschaft ihm nachgewiesen wurde, zu einjährigem Gefängniß verurtheilt. In dem nämlichen Preßbeleidigungsprozeß, worin Lo# verurtheilt wurde, erkannte das Gericht auf fünfjähriges Gefängniß gegen den Redakteur Gehlsen und dreimonatliches Gefängniß gegen den früheren Legationsrath Grafen Hermann Arnim. * Eine Berliner Correspondenz der„Hamburger Nachrichten“ berichtet:„Fürst Bismarck erklärte schon vor der Abstimmung im Bundesrath Jedem, der es hören wollte, daß er sich als deutscher Reichskanzler in der Frage des Sitzes des Reichsgerichtes neutral halte und keinerlei Drr 43 Einer Nacht Geheimniß. Dem amerikanischen Originale der Mrs. Agnes Fleming nacherzählt von Lina Freifrau von Berlepsch. (Fortsetzung.) „Also dort bringst Du Deine Zeit hin? weißt Du wohl, daß mir Dein öfteres Verschwinden bedeutsam schien und mich ernstlich bennruhigte?“ „Wie unnöthig! warum fragtest Du nicht, ich hätte Dir's mit Bergnügen gesagt.“ 1 Sie schwiegen. Bella fuhr fort, die Haarfrisuren zu fiudiren. i„Richt wahr, Onkel Grif drachte Dich mit Deiner zerrissenen Spitze zu ihnen?“ Iich wußte, daß sie für Geld arbeiteten, aber ich vermuthete, sie seien Kleidermacherinnen. Was sind es für Leute?“ „Wenn ich je Damen gesehen, sind sie eo.“ „Leute von Bildung?“ (Zrseht sch“ „Sie wohnen aber in höchst unangenehmer Nachbarschaft.“ „Die Straße ist von undemittelten Leuten bewohnt, wenn Du diesen Umstand für unangenehm hältst, hast Du Recht.“ —„Ludwig ist natürlich immer zu Hause, wenn Du kommst.“ Irene blickte von ihrer Arbeit auf. „Nr. Rolan begleitete mich am Abend meines ersten Gesuches nach Hause, weil Onkel Grif mich im Stiche ließ. Seitdem traf ich ihn nie wieder im Hause seiner Mutter.“ „Nun, ich kenne nur Ludwig, er besuchte, durch Onkel Grif's Güte, dieselbe Schule wie Eugen, und wir spielten als Kinder öfter zusammen. In späteren Jahren schieden sich unsere Wege. Ich bezweisle nicht, daß Mr. Rolan sich mit der Zeit zu einem bedeutenden Mann entwickelt.“ Irene zählte ihre Maschen. „Morgen beginnen die Verhandlungen in Sachen Herland,“ fuhr Bella fort,„ich möchte gerne dabei sein.“ „So, Du möchtest gerne dabei sein?“ drummt Eugen und erhebt sich von seinem Sitz in einer entfernten Fensterecke,„ihr Mädchen geht überall gern hin, wo ihr nichts zu thun habt.“ „Bitte, dehalte Deine weisen Ansichten für Dich, dis ich Dich um dieselben ersuche. Ich möchte Mrs. Harland sehen und Nr. Roian hören. Es gehen viele Damen hin, warum nicht wir? Du solltest als artiger Bruder und Beiter und Karten besorgen. „Möchtes Du gehen, Irene?: frägt Engen. „Nein.“ „Aha!“ des jungen Mannes Stirn erhellt sich,„dacht' ich's doch. Du magst gehen, Bella, Du dist groß und alt genug dazu, übrigens macht so etwas auf Männer keinen guten Eindruck und verdirdt Deine Aussichten.“ „Nr. Banderdonk würde sich nicht daran stoßen, wenn ich einer Schwurgerichtsverhandlung beiwohnte.“ „Nein, aber Mr. van Cudler, und in letzter Zeit schien Dir an seinem Wohlgefallen viel gelegen.“ „Welch' liebenswürdiges Wesen mein Bruder hat!“ rief Bella, als die Thüre sich hinter ihm schloß. Bella ging nicht zu den Verhandlungen. Durch die Zeitungen erfuhr sie deren Verlauf und versolgte mit Interesse die Anklage des Staateanwaltes und das Plaidoyer des Beriheidigers. Mr. Nolau trat zum ersten Mal vor die Schranken der Oeffentlichkeit. Seine Rede war tief empfunden, haarscharf in der Beweisführung, ein Ausbruch leidenschaftlicher Beredisamkeit, der allen Anwesenden Sympathie für die Angeklagte abzwang. Man demitleidete das arme gekränkte Weid, das im Wahnsinn der Erregtheit eine That begangen, vor der sie bebend zurückschauderte. Dennoch lautete das Verdikt:„Schuldig,“ und Mre. Harland wurde zu vier Jahren Gefängniß verurtheilt. „Die Angeklagte hörte das Urtheil mit steinerner Ruhe," erzählte Mre. Graham halbschluchzend, erfaßte Mr. Rolan'e Hand und küßte sie.„Ich werde Sie nicht wieder sehen,“ sagte sie,„denn ich werde die Zeit meiner Freilassung nicht erleben. So lange ich athme aber werde ich für Sie beten!“ Ich weinte zum Herzbrechen,“ fuhr Mrs. Graham fort und trocknete ause Neue die Augen,„der Tod schaute der Aermsten aus den Augen, und Mr. Nolan's Aussehen war nicht viel besser als das ihre.“ Am gleichen Abend erhielt Irene ein „Komme morgen Liede, ich bin an Leid und Seele krank. Laß mich Dein sonniges Gesichtchen sehen und Dir meinen Kummer klagen. Clotilde.“ Es war etwas Ungewöhnliches, Clotilde klagen zu hören, und den ganzen Abend, die ganze Nacht umschwebte Irene das bleiche Duldergesicht ihrer unglücklichen Freundin. Unmitteldar nach dem Frühftück machte Irene sich auf den Weg und hatte balid das Haus der Wittwe erreicht. Die Hausthüre war nur angelehnt, sie trat ein und gelangte undemerkt ins Besuchzimmer, dessen Laden geschlossen waren. Dämmerdunkel erfüllte den Raum. Auf dem Sophe lag eine Gestalt. „Schlasen Sie, Nr. Rolan?“ fragte des junge Mädchen, „ich bin's Die Gestalt raffte sich auf, es war Ladwig. „Nr. Nolan!“ rief Irene erschrocken. Sie hatte ihn etra vierzehn Tage lang nicht gesehen, und die Veränderung seiner Züge entsetzte sie förmlich. Hohläugig, dleich und ermüdet stand er vor ihr. Das konnte Mrs. Harlands Prozeß nicht verursacht haben. „Sind Sie krauk?“ fragte sie überrascht. „Das wohl nicht,“ entgeguete er mit matter Stimme,„nur ein wenig aus dem Geleise.“ „Sie seden übel aus, und ich bedaure sehr, daß Ihre gewandte Vertheidigung nicht den gewünschten Erfolg fand.“ „Die Gerechtigkeit gehr ihren Wez.“ sprach er in derselben apatdischen Weise,„Auge um Auge, Zahn um Zahn, Leben um Leben! Warum nicht ebenso gut in unseren Tagen, als zur Zeit des Moses? Sie haben ihr das Leben nicht minder genommen, als hätten sie die Arme zum Tode verurtheilt, es bleidt fortan nur eine Frage der Zeit. Doch gehen Sie hinauf zu Clotilde, liebes Fräulein, die Geschichte ist auch auf sie nicht ohne Einfluß geblieden.“ Irene sand die Freundin im Krankenstuhle mit einem Erbanungsduch in der Hand. „Was fehlt Dir, Clotilde?“ fragte sie weich,„hast Du mehr Schmerzen als gewöhnlich?“ „O wenn es nur das wäre! körperliche Pein ist leichter zu trager „Du hast geweint, Clotilde; warum?“ „Weil— weil Ludwig uns verläßt.“ Mit schlecht urterdrücktem Schluchzen lehnte Clotilde das Haupt an die Brust der Freundin. Einen Augenblick herrschte tiefes Schweigen. „Der Entschluß kam rasch.“ sprach Irene kalt,„hat das Verdikt seine Eigenliebe so gründlich verleye?“ „Das war es nicht allein, obgleich es dazu beigetragen haden mag. Er denkt schon seit einem Jahre daran.“ „Aber als Mr. Grahams Kollege scheinen mir seine Aussichten brillant; ist es nicht unklug, sie aufzugeben?“ „Er dält es nicht dafür, Mr. Graham auch nicht, und Ludwig wäre schon voriges Jahr gegangen, wäre ich nicht krank gewesen.“ „Und hält er Dich jetzt für gesund?“ „Rein; ader wenn er gehen muß, will ich ihn nicht aufhalten, so schwer mir auch der Abschied fakt.“ „Wohin gedenkt er zu gehen?“ „Nach Kalisornien. In Sakramento lebt einer seiner Freu## der als Advokat seiner Praxis nicht mehr nachkommen kann. hat oft und dringend an Ludwiz geschrieben, und diesem sei nichte, als Gelegenheit sich hervorzuthun.“ „Und wann wird er geben?“ „Anfangs März; er will dieser Tage seinem Freund schr bev. O Irene! Irene!“ Sie legte den Arm um Irenens Hals und schluchzte## Schweigend hielt die Freundin sie umschlungen. Es bedur keiner Worte, um Clotilde zu versichern, daß ihr Schme Echo fand. Irene blieb länger als gewöhnlich, ihre Gegenwart schie der Kranken wohl zu thun. Sie plauderten von Verschiedenen und Irene schilderte der Freundin die Neujahrebesuche, weld in Tante Helenens Hause bei verdunkelten Feustern und flau mendem Eas stattgefunden, die Karrikaturen der Modewelt, de Effekt des Champagner auf manchen Gast. Clotilde lachte, und Ludwig, der mit Akten beschäfti war, fühlte seltsamen Schmerz, als Irenens Heiterkeit zu in drang Zum zweiten Male begleitete Mr. Rolan Irene nach Hauf Es war eine feierliche Nacht. Das Mondlicht übergoß Erde mit Opalschimmer, die Luft war mild, die Straßen beleb die Magazine voll Glanz und Licht. „'s ist wie ein Feeutraum,“ bemerkte Irene. „Eine Nacht, an die ich denken werde,“ entgeguete M Rolan,„wenn mein Leben in Kalisornien im Schatten d# Vergangenheit verschwindet. Es kommt mir schwer an, mei Zelt niederzureißen und Mutter und Clotilde zu verlassen, abe abgesehen von anderen Beweggründen, hobe ich dert mei Aussicht.“ „Ihre Freunde werden Sie vermissen.“ „Alle? Ist das Ihr Ernst oder nur eine Schicklichkeit phries....— ehr Sepichg „Es ist mein Ernst, Mr. Nolan, wir werden Sie alle der missen.“ Leises Beben in der Stimme. „Und ich die Lieben, die ich hier zurücklasse. Für den aber ist es kein Lehewohl, es ist nur gute Nachtl: „Gute Nacht!“ Kreue eilt die Stufen des Hauses ihrer Tante hinaus u# die Thhre schließt sich hinter ihr. Ohne das Wohnzimmer beireten, begidt sie sich in ihr Schlafgemach. Ihr Herz is v# auf die kleinen Regierungen ausüben werde. Es war ihm bekannt, daß die Souveräne der Mittelstaaten sich brieflich Rom, verabredet hatten, und daß auch die thäringischen Bettern, sistorium wurk—„ Kardinälen sowie die hohen Herren von Meckleuburg und Oldenburg Patriarch von Westindien, Apuzzo, Gleichwohl hat er Chelsea, Mr. Harrison, Professor Beesley und Dr. ConJchostenen Kon greve. Auf der langen Route nach dem Gottsacker in bbev I, grgun: Venanides, Brompton schlossen sich den Zage die Parlamentsmitglieder sos n Exzhischef on Copua, Fawet, Macdonald und Burt an. Handertansende von in die Verabredung hineingezogen waren. Gleichwohl es verschmäht, irgend einen Schritt zur Vereitelung dieser Wünsche zu thun, und die Vorschläge, die in dieser Beziehung an ihn herantraten, abgelehnt.“ (9) Berlin, 12. März. Auf den Antrag der Abgg. Schröder(Lippstadt) und Dr. Majunke beschloß der Reichstag heute die Einstellung des gegen den Abg. Stötzel schwebenden Strafverfahrens für die Dauer der Session. Alsdann wurde die Berathung über den Reichshaushaltsetat und den vom Abg. Richter(Hagen) gestellten Antrag auf Abänderung des Invalidenfonds=Gesetzes wieder aufgenommen. Gegen den letzteren Antrag, welcher eine Verminderung des Defizits durch Heranziehung des Invalidenfonds bezweckt, erklärte sich zunächst der Abg. Lucius(Erfurt), der außerdem sich sehr nachdrücklich gegen das System der direkten Besteuerung unter Hinweisung auf die amerikanischen Steuerverhältnisse aussprach, während Abg. Nieper sein volles Einverständniß mit dem Richterschen Antrage zu erkennen gab und betonte, daß das Volk auf keinen Fall mit neuen Lasten heimgesucht werden dürfe. Abg. Besancon (Metz) erblickte in der Annexion Elsaß=Lothringens eine der Hauptursachen für das Anschwellen des Militäretats und dafür daß auch andere Völker unter, dem Drucke sürchterlicher Kriegsleistungen litten. Redner führte weiterhin bittere Klagen über die Behandlung, welche das Reichsland, speziell Metz erfahre und erwartete von dem Gerechtigkeits= und Billigkeitsgefühl des Reichstages Abhülse der Beschwerden. Abz. von Kleist=Retzow verstand den Schmerz jener Herren, meinte jedoch, daß das Rad der Geschichte sich nicht zurückdrehen lasse und daß es sich in diesem Falle für ein Strafgericht um eine Jahrhunderte alte Revolution gegen Deutschland handele. Deshalb möchten die Herren aus den Reichslanden lieber mit den anderen Volksvertretern Hand in Hand gehen, um zu einer guten Gesetzgebung zu gelangen. Im Uebrigen verwarf Redner sowohl den Antrag Richter als auch das System der Matrikularbeiträge, und empfahl dafür das System der indirekten Steuern. Nachdem Abg. Rickert diesen Ausführungen entgegen getreten war und Abg. Richter (Hagen) in einer persönlichen Bemerkung Herrn v. Kleist geantwortet hatte, beschloß das Haus, unter Ablehnung weitergehender Anträge Ueberweisung der in dem Antrage Rickert=Wehrenpfennig bezeichneten Positionen an die BudgetKommission, zu denen sich noch einige vom Abg. Richter namhaft gemachten gesellen. Weiterhin wurde auch der Richter'sche Antrag auf Abänderung des Reichsinvaliden= fonds=Gesetzes nach einer längeren Debatte, an der sich außer dem Antragsteller die Abgeordneten von Kleist=Retzow und Lasker betheiligen, an die Budget=Kommission zur Vorberathung verwiesen. Schließlich gelangte die Interpellation der Abgeordneten Günther und Richter(Meißen) über Abänderung der Gewerbe=Ordnung zur Verhandlung. Minister Hofmann erklärte, daß dem Reichstage in der gegenwärtigen Session eine die grundsätzliche Aenderung der GewerbeOrdnung bezweckende Vorlage nicht zugehen werde, daß aber die verbündeten Regierungen das Bedürfniß der Abänderung einzelner Bestimmungen a nerkennten, auch der Frage bereits näher getreten seien, und daß das Ergebniß der stattgehabten Berathungen jetzt einer Schluß=Prüfung unterliege. Einzelne Regierungen hätten sich inzwischen bereits dahin ausgesprochen, daß die gegenwärtige Zeit wirthschaftlicher Krisis nicht geeignet sei, mit einer Reform vorzugehen, welche neue Erschwerungen herbeiführen würde. Auf den Antrag der Abgg. Richter und Braun ging das Haus zu einer eingehenden Besprechung, in welcher Abg. Dr. Reichensperger(Crefeld) der Erwartung Ausdruck lieh, daß die Regierung Abhülfe schaffen werde, und außer dem Abg. Günther auch die Herren v. Helldorf und Stumm sehr entschieden für die Tendenzen der Interpellationen eintraten, während Dr. Braun(Wiesbaden) und Lasker diese Interpellation ihrer unbestimmten Fassung wegen bemängelten und Herr Kapell die wirthschaftlichen Grundsätze der Sozialdemokratie darlegte. Einen praktischen Erfolg hatte diese mehrstündige Erörterung natürlich nicht. Nächste Sitzung Dienstag 11 Uhr. Tagesordnung: Interpellation von Komierowski über die Verhaftung des Redakteurs Dr. Kantecki und zweite Berathung des Reichskanzleramts, des Bundesraths, des auswärtigen Amts u. s. w. An Stelle des zurücktretenden Consistorial=Präsidenten Hegel dürfte, wie die„Magdeb. Ztg.“ hört, wahrscheinlich Professor Hinschius ernannt werden, dessen Beziehungen zu den Maigesetzen und der neuen Kirchenverfassung wohl bekannt sind. * Man schreibt der„Elberfelder Zeitung": Die Handelskammer Ihrer Nachbarstadt Barmen hatte in mehreren an den Handelsminister gerichteten Gesuchen die Frage angeregt, ob es nicht zweckmäßig sein dürfte, das Etats= und Geschäftsjahr der Handelskammern vom 1. April d. J. an mit dem durch das Gesetz vom 29. Juni v. J. für den Staatshaushalt eingeführten Rechnungsjahr in Uebereinstimmung zu bringen. Der Minister hat nun diese Gesuche dahin beantwortet, doß, da im 2. Absatz des§ 1 jenes Gesetzes den nicht staatlichen Verwaltungen freigestellt ist, dem Beispiel des Staates zu folgen, und alle dem etwa entgegenstehenden eren Bestimmungen aufgehoben sind, es keinem Bedenken 9. liege, der Handelskammer zu Barmen zu gestatten, ihr Gis= und Rechnungsjahr künftig mit dem 1. April zu beginnen. Dagegen haben nach wie vor die wirthschaftlichen und merkantilen Vorgänge in dem letztverflossenen Kalenderjahr den Gegenstand des von der Handelskammer zu erstattenden Jahresberichts zu bilden. Da diese Entscheidung selbstverständlich sämmtlichen preußischen Handelskammern zur Richtschnur dient, so ist auch ihnen allen die Antwort des Ministers abschriftlich mitgetheilt worden. Breslau, 8. März. Laut Rundschreiben der königlichen Regierung zu Oppeln beabsichtigt dieselbe nicht, wie aus einer frühern Verfügung derselden entnommen worden war, den Breslauer Diözesan=Katechismus abzuschaffen. Karlsruhe, 9. März. Die„Karlsr. Ztg.“ bringt beute ol„Aufeuf an bas bebische Baltl Am 24. April d. J. werden es 25 Jahre, seit unser geliebter Großherzog die Regierung seines Landes angetreten hat. Ee muß der innige Wunsch jedes getreuen Badeners sein, daß das Gedächtniß dieses Tages auch für künftige Zeiten und in einer Weise gewahrt bleibe, wie es dem edlen und hohen Sinne unseres Landesfürsten entspricht. In Vertretung der Mitglieder Kammern und der Meyrzahl der Gemeinden des Landes fordern die Unterzeichneten ihre Ritglieder zu Beiträgen auf, welche als Gabe des Landes am Tage der Festfeier Gr. königl. Hoheit dem Großherzog zur Verfügung gestellt würden, um unter einem auf das Festereigniß hinweisenden Namen darans unter einem Wohle, dienende Stiftung zu errichten. eine dem öffenng an die Vorstände sämmtlicher Gemeinden des des mit der Bitte, alsbald zur Bildung von Ortsauschössen Lanve. zuug die Sammlung zu hewerkstelligen, und das Ergebniß derselben spätestens dis zum 10. April an den Ortealler Parteien unterGib, Erzbischof von Saragosso, Howard, Erzbischof von Neu=Cesarea, Paya, Erzbischof von Santiago, Caverot, Erzbischof von Lyon, Canossa, Bischof von Verona, Serafini, Bischof von Viterbo, Sbarelli, Sekretär der Kongregation der Bischöfe, Nina, Affessor der Iuquisitions=Kongregation, de Falloux du Coudray, Geschäftsführer der apostolischen Kanzlei. Die Kardinäle Amat, Morichini und di Pietro wurden auf zum Sprengel Roms gehörige Sitze versetzt. Ferner wurden noch vier Bischöfe ernannt für Italien, drei in partibus infidelium, einer für die Schweiz und einer für Malta. * Wie der„Versagliere“ aus dem Vatikan erfährt, hat sich Monsignore Audu, der Patriarch der Chaldäer, dem Dogma der Unfehlbarkeit unterworfen und mit ihm zugleich sollen auch die übrigen chaldäischen Bischöfe ihren ferneren Widerstand gegen dasselbe aufgegeben haben. * Von Seiten des Ministers des Innern sind auf die Gefangennahme der gefährlichsten Individuen, von denen die Behörden ein detaillirtes Verzeichniß erhalten, außerordentliche Preise ausgesetzt, welche sofort und auf den einfachen Bericht der Festnahme hin auszubezahlen sind, ausgenommen nur in jenen Fällen, wo es sich um von den Gemeinden oder Provinzen ausgesetzte Prämien handelt. Dieses Verzeichniß, ein Schwarzbuch im eigentlichsten Sinne des Wortes, enthält die Namen von 576 Verbrechern, von denen mehrere zum Tode und nicht wenige auf Lebenszeit zu Gefängniß= oder Zwangsarbeit verurtheilt sind. Ohne der Prämien à 100, 150, 200, 250, 500, 400, 500 und 600 Lire zu gedenken, erwähnen wir, daß auf den Kopf des famosen Brigantenchefs Antonio Leone, welcher die Provinz Palermo heimsucht, 25,000 Lire, und auf vier Mitglieder seiner Bande je 2000 Lire Preis gesetzt sind. Der Brigantenführer Giuseppe Nobile, gleichfalls in der Provinz Palermo, ist mit 6000 Lire und der Brigant Salvatore Guerrera mit 2000 Lire toxirt. In der Provinz Potenza sind der Bandenführer Pasquale Francolino auf 15,140 Lire und die Briganten Carmine'Agrosa(am 1. März eingefangen) auf 6150 und Giuseppe Azzato auf 4600 Lire geschätzt. Michele Arnone und Dominico Grillo, auch „Cordo“ genannt, welche ihr Lager in der Provinz Calanzaro aufgeschlagen haben, sind mit je 5000 Lire und drei andere Briganten in derselben Provinz mit je 4500 Lire bewerthet. Der Brigant Sebastiano Torretta wird mit 4000 Lire bezahlt. In der Provinz Salerno sind an Carmine Ventrieri 5150 Lire und an vier seiner Collegen je 2000 Lire zu verdienen. In der Provinz Rom werden in zwei Fällen 1500 Lire, einmal 1000 Lire, zweimal 500 Lire, einmal 150 Lire und viermal 100 Lire ausgeschrieben. Ansonsten zählt man noch zwei Preise à 2000 Lire, einen à 1500 Lire und sieben à 1000 Lire. Zuschauern bildeten ein unabsehbares Spalier. Am Grabe hielten Professor Beesley, Professor Fowcett und der Rev. G. M. Murphy Reden, in denen der Ehrenhaftigkeit, Uneigennützigkeit und Charakterstärke, sowie den Verdiensten des Verstorbenen um die Arbeiterklasse hohes Lob gezollt wurden. Beesley hob besonders hervor, daß Odger während des Bürgerkrieges ein beständiger und fester Vertheidiger des Nordens gegen die Sklavenhalter war und warm gegen die Annexion Elsaß=Lothringen's seitens Deutschlands protestirt hatte. Türkei. Konstantinopel, 11. März. Die montenegrinischen Delegirten konferirten gestern abermals mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, doch hat auch diese Konferenz keine Aenderung der bisherigen Situation herbeigeführt, da die montenegrinischen Delegirten ihre gesammten, der Pforte schriftlich überreichten Forderungen aufrecht erhalten, während die Pforte fortdauernd erklärt, dieselben nicht acceptiren zu können. General Moukhtar Pascha wohnte der Konferenz ebenfalls bei.— Die nächste Konferenz ist auf Montag anberaumt.— Heute hat ein Ministerrath stattgefunden.— Wie es heißt, soll die Ernennung Khalil Paschas zum Botschafter in Paris demnächst veröffentlicht werden. * Ueber die Absichten Rußlands auf dem asiatischen Kriegschauplatze schreibt man der„Polit. Corr.“ aus Petersburg:„Der in offiziöser Weise angedeutete Wunsch des von St. James, bei einer eventuellen Aktions Fraukreich. O Paris, 12. März. Die republikanische Presse ist in Verzweiflung über die Senatswahl. Daß es auch ein Bonapartist sein mußte! Neben Victor Hugo, der den Zug nach Versailles verfehlte in Folge von Geschäften mit seinem Verleger in Paris, und nach beendeter Wahl zum Aerger seiner Partei in den Sitzungssaal stürzte, erfährt besonders General Chanzy, der Gouverneur von Algier, den heftigsten Tadel, weil er seinen Aufenthalt in Paris, wo er volle sechs Wochen zugebracht, nicht bis zur Senatorenwahl verlängert habe. Wenn Gambetta, dessen Leiborgan diese Sprache führt, im General Chanzy einen künftigen Nebenbuhler erblickt, der schon jetzt redlich bekämpft werden muß, dann ist die gegen den General geführte maßlose Polemik unbegreiflich. Offenbar ist der General, welcher ehemals Präsident des linken Centrums war, mit der gegenwärtigen Haltung seiner ehemaligen politischen Freunde nicht zufrieden, und hat daher vorgezogen, sich an der Senatorenwahl nicht zu betheiligen. Wie die„France“ meldet, gab der Graf Chaudordy dem General Ignatieff und seiner Frau in dem Restaurant Voisin ein Diner, zu welchem auch der Tags zuvor von London herübergekommene Marquis von Salisbury geladen war. Die Tischgesellschaft beschloß ihren Abend im Variété Theater, wo Offenbach's„Périchole" nach längerer Pause zum ersten Male wieder aufgeführt wurde. Das Publikum benahm sich nicht zum Besten, sondern demonstrirte wiederum gegen die Musik.— Einem Telegramme zufolge, welches dem„Figaro“ aus Vordeaux zugeht, beruhte die Meldung von dem Tode des Exkönigs Orélie Antoine von Araukanien auf einem Irrthum. Herr von Tonneins befindet sich noch immer in dem dortigen Hospital, wo er den Besuch des Erzbischofs von Bordeaux, Kardinal Donnet, empfangen hat. In der Stadt wird eine Sammlung für die gefallene Majestät veranstaltet. Bei der bevorstehenden Debatte über die EisenbahnVorlage gilt die Verwerfung derselben durch die Majorität der Deputirtenkammer als sicher. Gambetta will den Minister der öffentlichen Arbeiten Christophle stürzen, um seinen Freund Freycinet in das Ministerium zu bringen.— Nach dem Vorgange Louis Blanc's ist nun auch der Abgeordnete Talandier von der Redaktion des„Homme libre“ zurückgetreten.— Die monarchistischen Blätter veröffentlichen folgendes Bulletin: Aus Anlaß der von dem Grafen Chambord gesprochenen Worte hat die Rechte des Abgeordnetenhauses in ihrer letzten Zusammenkunft auf's Neue ihren Entschluß bekräftigt, mit verdoppelter Energie für die Vertheidigung ihrer religiösen und politischen Grundsätze auf dem Boden der gesellschaftlichen Ordnung zu wirken. Paris, 12. März. General Tschernajew, der gestern in Paris eintraf und im Louore=Hotel abstieg, hat Ignatiew bereits einen Besuch gemacht. Tschernajew richtet sich zu Kabinets von St. 9: Rußlands gegen die Türkei, das asiatische Gebiet nicht in den Feldzug einbezogen zu sehen, findet weder in den hiesigen militärischen, noch diplomatischen Kreisen Anklang. Während von militärischer Seite darauf hingewiesen wird, daß gerade Anatolien den schwächsten Vertheidigungspunkt der Türkei bildet und daß ein allgemeiner Aufstand der türkischen Armenier bei einem Vorrücken der russischen Truppen nicht zu den Unwahrscheinlichkeiten gehöre, verhehlt sich die russische Diplomatie nicht, daß eben die Befürchtung eines russischen Vorgehens von der asiatischen Grenze aus— und vielleicht allein diese Befürchtung— das englische Kabinet bewegen könnte, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Pforte zur Annahme der diesseitigen Garantieforderungen zu veranlassen oder wenn dies nicht gelingt, auf eine Cooperation mit Rußland in der europäischen Türkei einzugehen. Eine Entscheidung in dieser Frage wird die Reise des Generals Ignatieff bringen. Der angeblich zwischen der britischen Regierung und dem Khanat Khelat abgeschlossene Vertrag— über den übrigens an hiesiger leitender Stelle noch keine bestätigende Nachrichten vorliegen— wird allgemein als ein Schachzug Englands gegen Rußland und Persien aufgefaßt, indem letzteres durch die stete Kriegsgefahr verhindert werden soll, im Falle eines russisch=türkischen Krieges als Alliirter Rußlands aufzutreten. Die Gefahr, unmittelbar an seinen Grenzen englische Truppen zu sehen, dürfte aber auf Persien gerade die entgegengesetzte Wirkung haben und dieses eher veranlassen, sich noch enger, als es bisher geschehen ist, an Rußland anzuschließen.“— Fürst Milan soll vom Sultan einen Ehrensäbel und den Osmanie=Orden in Brillanten erhalten. den Ribelungen, die Ouvertüre zum Fliegenden Meistersinger, Tannhänser, Lohengrin. Uaser Landswann, HerOttokar Jokisch, welcher in Brüssel als Violinspieler für Romanze für hervorragende Stellung einnimmt, trägt eine Violine von Wagner vor, mit welcher er bereite umd vorige Wagner=Concert einen glänzenden Ersolg davoutrug. Ein General=Probe findet am 17. März, 2½2 Uhr statt. Karten sind zu bekommen bei den Herren Schott, Montagne d. la Cour 82, und an der Kasse. Anmeldungen werden in der Musikalien=Handlung von Th. Naus entgegen genommen. Florentiner Quartett. Amtliche Nachrichten. Berlin, 12. März. Se. Majestät der König hat dem Präsidenten des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen, Rittergutsbesitzer H. von Rath auf Lauersfort bei Crefeld. die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Ritterkreuzes zweiter Klasse des oldenburgischen Haus= und Verdienst=Ordene des Herzogs Peter Friedrich Ludwig ertheilt. einem längeren Aufenthalt in Paris ein.— In politischen Kreisen hofft man auf den baldigen Abschluß des Friedens mit Montenegro. Der„Temps“ will wissen, Rußland bestärke den Fürsten der Schwarzen Berge keineswegs in einem systematischen Widerstande gegen die Vorschläge der Pforte. Dasselbe Blatt melder: Schuwalow hatte nach seiner Rückkehr von Paris eine längere Unterredung mit Lord Derby; Letzterer wird diesen Nachmittag sich mit Disraeli berathen, so daß der englische Botschafter in Paris morgen sehr wichtige Depeschen zu erwarten hat. Laut direkter Nachrichten aus London gilt es nicht für wahrscheinlich, daß England auf die neuen russischen Vorschläge eingehen wird; übrigens verlautet auch von anderer Seite, daß die in Paris anwesenden russischen Diplomaten nicht besonders zufrieden sind und finden, daß auch der französiche Minister des Auswärtigen zu viel Kälte zeige. ausschuß ihrer Amtsstadt Der Aufruf ist von zeichnet. Roien gefanden. ohne es zu begehren. (Fortsetzung folgt.) bvsertehtz, vertepem go.Aluz, wird se zum ersten bewußt, daß, Großbritannien. London, 12. März. Die am Sonnabend stattgefundene Beerdigung des um den Arbeiterstand so hochverdienten Mr. George Odger war eine sehr großartige. Es betheiligten sich daran die Mitglieder der verschiedene Zünfte und politischen Vereine, denen der Verstorbene entweder angehört oder für die er gewirkt hatte. Der Leichenzug war ein äußerst langer und imposanter. Mehrere Kapellen spielten den Todtenmarsch aus„Saul“. Hinter dem Leichenschritten Sir Charles Dilke, Unterhausmitglied für Lokal=Nachrichten. Aachen, 13. März. Der zweite Vortrag des Herrn Berndt zum Besten des projektirten Museums hatte„das gesthetische Publikum" zum Thema. Der Redner hob im Eingange die Wichtigkeit der Kunst als eines nationalen Kultur=Elementes hervor und besprach dann das Gegenseitigkeits=Verhältniß, wie es sich zwischen den die künstlerische Produktionskraft der Nation repräsentirenden aneübenden Künstlern und dem für die Kunst praktisch interessirten Theil der Nation, dem gesthetischen Publikum, gestaltet. Für die Frage, was ist Kunst, oder vielmehr, wie saßt das Publikum die Kunst auf, ließ er zwei gebildete Laien, die sich der Kunst gegenüber als Idealist und Realist bekennen, in einem Gespräche ihre Ansichten darlegen. Der Realist saßt das Begriffliche, schnell Deutliche, die äußere Erscheinung des Kunstwerkes auf und findet eine Freude daran, wie an jeder anderen Kunstproduktion; der Idealist saßt das Kunstwerk ebenso aber auch nach seinem Inhalte, nach seinem idealen, poetischen Johalte auf und findet eine geistige Freude darin, die keine andere Sinneswahrnehmung uns bieten kann. So beruht das Urtheil beider auf dem Gefühl, beide sind auch einig, daß die Kunst nur durch das Gemüth wirke und so durch Bereicherung des Ledens an Schönheit und Geist ein rothwendiges KulturElement sei, ohne daß sie deshalb eine spezielle sittliche Mission auszuführen habe. Zwischen dem Laienpablikum und dem Künstler stehen noch der Kunstfreund, der Kunstkenner, der Sammler und Kunsthändler, fast typische Figuren, die der Redner ireffend zeichnete, und dann eine Chacakierisirung des großen Publikums selbst gab, in seinen guten aber auch unliebenswürdigen Eigenschafteu. Zwischen dem Publikum und der Kunst steht noch die Krutik, die Rezension der Presse. Die Tagespresse ist heute durchweg politisch, als solche das Organ einer politischen Richtung und muß damit zugleich kritisch gegen andere politische Richiungen sein. Obgleich nun in der Kunst von Parteien nicht die Rede sein kann, werden doch durch den Charakter der Tagespresse und die Gewohnheit des Publikume, in seiner Zeitung alles mehr oder weniger kritisch behandelt zu finden, auch die Kunstartikel mit kritischer Würze schmackhaft gemacht. Speziell aber wendet sich Redner gegen die Kritkschreiberei solcher Autoren, die von der Sache nichts verstehen und durch Witz und brillantes Geistreichsein den Geschmack des Publikums irre führen und verderben, anstatt dem Verständniß der Kunst zu nutzen. Der letzte Theil des gestherischen Pudlikums ist der Künstler selbst. Bei seiner Charakierisirung stellen sich drei Arten von Gestalten von ganz eigenthümlichem Aussehen dar. Da ist zuerst der Broderwerder, der ohne Taleut und inneren Beruf, durch Zufall zum Künstler geworden, um das tägliche Brod allein arbeiten muß. Ihm gegenüber steht der talentvolle Künstler, der Birtuos, der nach der Mode und dem Tagesgeschmack schafft, er ist der Liebling des Publikums, geehrt und von materiellem Erfolge begleitet. Die letzte Stufe ist der Künstler von Gottes Gnaden, der schöpferische Genins, der berufene Träger großer Ideen, denen er zum Heile der Menschheit in seinen Werken Gestaltung gibt. Er ist nicht immer im Leden anerkannt, aber er findet, wenn oft auch spät, sein Denkmal im Herzen der Nation. Soweit das aesthetische Publikum. Die Kunst tritt immer und bei allen Völkern mit der ersten Entwickelung der Kultur zugleich auf und ist ein wesentliches Moment zur Förderung einer sittlichen Kultur und ein Bedürfniß der Menschen; wenn aber die ideale Kunstanschauung die höhere ist, so haben wir die Pflicht, diese Richtung in der Kunst zu fördern und damit zum Fortschritt einer schönen Kultur beizutragen. Die Kunst belohnt uns dafür durch die Freude und den Genuß au ihren Werken. Turch solchen Fortschritt wird man schließlich nicht mehr von einem gestherischen Publikum reden können, sondern die Kunst ist ein Eigenthum der ganzen Nation geworden und hat damit eine nodle Mission für die moderne Menschheit erfüllt. Der hier kurz skizzirte Vortrag enthielt in der weiteren Ausführung viel des Interessanten, und dem Publikum wurde manche Wahrheit gesagt. Wir sehen mit Spannung dem letzten Vortrag intgegen. Aachen, 12. März. Zu dem am 9. und 10. de. hierselbst abgehaltenen Examen für Einjährig=Freiwillige hatten sich seche gemeldet; einer zog sich vor der Prüfung zurück, von den übrigen bestanden nur zwei. Aachen, 13. März. Das in Brüssel vor vier Wochen im Alhambra=National stattgefundene Concert, in welchem nur Weike von Wagner aufgeführt wurden, hatte sich eines Erfolges zu erfreuen, der den tüchtigen Dirigenten der Concerts populaires, Herrn J. Dupont, veranlaßte, ein zweites Wagner=Concert zu veranstalten. Dasselbe findet am 18. März statt und bringt, bei 120 Uritwirkenden, felgende Werke: Mehrere Fragmente aus Das Florentiner Streich=Quartett von Jean Becker un Genossen will auf seiner Künstler=Tournee am Freitag diesWoche, den 16.., den Musiksreunden Nachens seinen abstatten und ihnen eine Soiree im Bernarts'schen Lokale geben Hoffentlich bedarf es nur dieses Hinweises, um die vielen Muße. freunde unserer Stadt, welche Sinn für das Höchste in musikalischen Kunst haben, zu veranlassen, sich Freitag Abenz bei Bernarts einzufinden; denn ein seiner eingespieltes, eine größern Hochgenuß gewährendes Streich=Quartett existirt i. der Welt nicht. Zudem ist das Programm ein höchst interessanieg Die Herren spielen nämlich: von Beethoven das Quarten in F. op. 59 Nr. 1, von Verdi das Quartett in.mol welches in diesem Winter eben so auf der Tageeordnung geb, wie im vorigen sein Requiem, und von Schumann das driti, seines einzigen Quartett=Opus, in-dur. Das wird alse ein genußreicher Abend werden. Provinzielle Köln, 12. März. Den Superintendenten Back von Caßtes, laun, den langjährigen Leiter der Synode Simmern und Ver, fasser der beiden Werke„Kloster Ravengireburg" und„Die evangelische Kirche im Laude zwischen Rhein, Mosel, Nahe und Glan“ hat, laut der„Köln. Ztg.“, in Auerkennung seiner Ver, dienste um die Kirche und Kirchengeschichte die theologisch, Fakultät Heidelberg zum Doktor der Theologie honoris cauge ernannt. Düsseldorf, 9. März. In diesem Winter scheinen die Erbschaften gut zu gedeihen und speziell für Düfseldorf zu blühen Kaum sind, nach der„D..“, die 500,000 Thaler aus Birma unterwegs, so schneit schon wieder eine Erbschaft von 180.000 Dollar aus Amerika in die Stadt und merkwürdiger Weise auch einem Wirthe in den Schooß. Bonn, 11. März. Man schreibt der„Deutschen Reiche zeitung“:„Neulich berichteten Sie über Verhandlungen, welche zwischen den verschiedenen Parteien der hiesigen Studenten, schaft geführt worden waren, um den bestehenden Zwiß zu beseitigen und ein Zusammengehen bei etwaigen Ovationen zu ermöglichen. Ein Grund für diese Bestrebungen, die auch auffallender Weise erst am Schlufse des Semesters zu Tage getreten waren, war nicht angegeben. Allmälig klärt sich nun die Sache etwas mehr auf, und man sieht wieder deutlich,„wie's gemacht wird“. Wie nämlich bestimmt verlautet, sollen im nächsten Semester hohe Persönlichkeiten die hiesige Universität besuchen. und da wird man sicher von gewisser Seite seine Gesinnungstüchtigkeit wieder mit vielem Geschrei an den Tag legen wollen. Mit der Studentenschaft würde man uun unter den obwaltenden Verhältnissen, wie das ja der letzte Fackelzug, woran nur ungefähr 140 Studenten theilnahmen, bewiesen hat, glänzend Fiasco gemacht haben. Daher die Bestrebungen, eine Vereinigung zu erzielen, die dem Namen nach von der Studentenschaft ausgegangen sind, in Wirklichkeit aber, wie jetzt mit Sicherheit anzunehmen ist, erst auf höheren Wink. Also wenn man alle Parteien nöthig hat, um nicht Fiasco zu machen, dann ist man zu Concessionen bereit, wahrscheinlich um nachher zum Danke deste mehr zu schimpfen. Unter diesen Umständen wird sich doch noch manch einer bedenken, ehe er bereit ist, mitzumachen.“ Trier, 10. März. Die„Trier'sche Landeszeitung“ macht ihrem Unmuthe über die jährlich wachsenden Steuern in solgenden Worten Luft:„Also wiederum eine Erhöhung der städtischen Steuer gegen voriges Jahr um sechszehn Prozent! Schöne Aussichten das! Wenn es so sortgeht— die Möglichkeit ist nach den bisherigen Erfahrungen nicht zu bestreiten—, dann zahlen wir in 3 bis 4 Jahren 300 pCt. der Klassensteuer als städtische Einkommensteuer! Was soll der Arbeiter, der bei den jetzigen Ledensmittel= und Wohnungsmiethpreisen aus der Hand in den Mund lebt, und dennoch zu hoher Steuer herangezogen wird, schließlich anfangen? Er hat bie jetzt schon immer, um nur die fälligen Steuern rechtzeitig zahlen zu können, andere für nicht überflüssige Bedürfnisse zu machende Ausgaben aufschieben wüssen und sich nicht selten den größten Schädigungen dadurch ausgesetzt. Später wird er für das tägliche Brod, Steuer und Wohnung arbeiten müssen, an ordentliche Kleidung aber nicht mehr denken dürfen.“ Vermischte Nachrichten. Hanan, 8. März. Der Untersuchungsrichter hat gestern den Kassirer und Sekretär der Central=Armen=Kommission, Weitzel, hierselbst wegen Unterschlagung amtlicher Gelder in Haft genommen. Man spricht von einem Kassen=Defekt von mehr als 15,000 Mark, und wundert sich, dem„Frankf. Journal“ zufolge, allgemein über die offenbar mangelnde Handhabung der nöthigen Control= und Kassenrevisions=Maßregeln. Berlin, 12. März. Bei der heute fertgesetzten Ziehung der vierten Klasse 155 Preußischer Klafsenlotterie sielen: 2 Gewinne zu 15,000 M. auf Nr. 8242. 43,749. 1 Gewinn zu 6000 M. auf Nr. 76,781. 43 Gewinne zu 3000 M. auf Nr. 416. 1562. 1569. 1657. 8197. 85 20.326. 37,801. 61.281. 73,092. 89,992. 40 Gewinne zu 17,358. 36.973. 57,676. 69.875. 86,191. 1500 M. auf Nr. 1307. 7986. 9059. 9834. 4½ proz. kons. Preußische Staats=Anleihe: Nachen=Höngener Bergwerks=Aktien Bochumer Gußstahl=Aktien Bank für Rheinland und Westsalen Nachener Diskonto=Bank Rhein. Wests. Industrie=Aktien Oesterreichische Kreditbank=Aktien Darmstädter Bank=Aktien Diskonto=Komm.=Antheile Reichs=Bank Schaaffhausen'sche Bank=Aktien Tachen=Mastrichter Eisenbahn=Aktien Bergisch=Märkische Eisenbahn=Aktien Köln=Mindener Eisenbahn=Aktien Lombarden Mainz=Ludoigshafener Eisenbahn=Aktien Oberschles. Eisenbahn=Aktien Lit. A u. C * Oesterreichisch=Franz. Eisenbahn=Aktien Rheinische Eisendahn=Aktien Phönix=Aktien 104, 10 42,75 25.50 54,25 88.— 8 50 245,— 96.— 104.50 158 50 62 25 21.25 76.— 94,90 135.— 90.25 22.25 316.— 105.10 33.75 104,10 42,50 25,50 54, 90 89.— 8,50 244.— 95,50 104.— 159,— 63.— 21,30 75,90 94,60 134.— 88.— 121, 90 374,50 105.— 33,75 Stimmung: andauernd geschäftslos. Die mit“ bezeichneten Papiere lauten in Reichsmark und Pfennigen alle andern in Thaler=(und Ceuts=) Währung. Wechsel=Course in Reichsmark. 10. 13. Amsterdam 100 Fl. kurz London 3 M. Beigische Plätze 100 Fr. brg Bars 100 fr. 177. 169, 75 169, 10 20, 375 81,30 81,05 81. 40 12. 13. Wien 100 Wien 100 kurz 2 M. 164. 25 .20 164, 25 163, 10 9. 25 er Barm. gen 3% pr. ##pr. 5„ 5** %% pr. 8 * Loch 2 Colonia Sichbe: Nagded lech. 9 Köln. Loncor! Kölner Union Pr. Hr Köln. 2 Rhein. NachenArend. Berg.= 4½pr. Ameri Köln169,75 5 169.— 5 20.395 b 81,30 b 81.05 b; 81.40 Nacher Berg.= Köln= Mleing Oders * berrsch charak Wesen stigen auf st etwas ten. die 1 * darf dende auf 7 wie 1 Stim Juni Apri! Rüdö .=9 .=9 Zohe 23— 13 Kölner Börse vom 13. Mörz. Bank=Aktien. Diek.=Comm.=A. Dletente Auw. Centr.=B. der u... Bern„#. Dermst. 62.25 51.75 54.— 80.75 96.— Luremburg weininger.=B. Oesterr. Cred.=B. Preuß..=A. een 9 — Effekten=B. 104.— B 88.—* 245 6 .=M. 3. S. 85.50 0 " ö. S. 99.— 8 6. S. 98.75 C 7. S. 103.— B " Nordb. 103.— 101.— □ ** Eisenbahn=Obligationen. 3½ pr. #pr 4½ pr. 5 6 4½ pr. Köln=M. 3. E. 100.75 G 4„„ 4. E. 93.50 C 4„„ 5. E. 91.45 6 5„ Mainz=Ludw. 103.75 G 4½ 5„ 4½ Rbeinische Bonn=Köln. lloch.=Münch..=B. Colonia„ Sladbacher„ 88 A Nlach. Knaversich. Concordia.=B. Kölner Hagel=V. Union„ Pr. Hyp., Köln. Baumw.=Sp. Thein. Ban-Sg. Nlachen=Höng..-G. Arend. Bw. H. A. 0 Berg.=Märk. Baw. In4/spr..-R. Amerit. 81er Köln-M. 3½ Pr.=A. Nachen=Mastrichter Berg.=Märk. Köln=Mindener „ Lit. B. Mainz=Ludwigsh. Oderschl. A. u. B. 8250 6350 1600 2230 3450 1910 99 50 bz 103.45 B 99.75 C 25.25 B 54.— G 108.— 6 16.75 E Industrie=Aktien. 9950 G Boch. Gußftahl=V. 6 Köln. Bergw.=B. G„ Maschinenb. G„ Müs..=B. G Concordia, Eschw. G Deutsch. Bergw.— 400 B Dortm. Union— 1925 GEschw. Berg.=V. 20.50 B 290)Essener M. F. Union 28.50 bz 310 GHarpener.=A. 65# — Hörder.=B. 34.— C 86 G1 Phönix, Lit. A. 32.— E 60.50 BI„„ B.— 45 B Stold. Zinkh. St.=A.— S. 105 G1„ Pr.=A.— — Wurmrev. Kohlsch.—.— und ausländische Fonds. 104.25 B 4½ Köln. St=O. 101.25 G 105.50 G! Oest. Credit=Loose 293.— B 110.— B„ Silberrente 56.— 6 Eisenbahn=Aktien. —!Oesterr.=Franz. 378 B 75.50 G do. sdl.(.) Stb. v. Stfe. 130 G 94.— GRheinische 104.35 bz — 1„ Lit. B. 92.25 G 92.— B] Rhein=Nahe— 121.— G Rumänische Eisend.— Berlin, 12. März. Während des gestrigen Privatverkehre herrschte bei ruhigem Geschäft eine ziemlich feste Haltung. Heute charakterisirte sich die Stimmung der Börse wiederum im Wesentlichen als fest und stützte sich diesbezüglich auf die günstigen Notirungen der fremden Börsenplätze. Die Course setzten auf spekulativem und besonders iuternationalem Gediet zumeist eiwas besser ein und konnten sich weiterhin ziemlich gut behaupten. Die Spekulation verhielt sich übrigens sehr reservirt und die Umsätze gewannen ganz allgemein nur mäßigen Belang. * Wie der„B..=Zig.“ heute aus Köln geschrieben wird, darf mit großer Sicherbeit angenommen werden, daß die Dividende der Rheinischen Eisenbahn für das verflossene Jahr wirklich auf 7½ Proz. werde festgesetzt werden, also genau auf die Höhe, wie man sie hier gleich bei Detachirung des Couvons taxirt hatte: Berlin, 13. März.(Telegramm.) 2 Uhr 58 Min. Waizen Stimmung matter, per April=Mai 219.—.=M. bez., per Juni=Juli 222.70.=M. bez. Roggen Stimmung ruhig, per April=Mai 162.—.=M. bez., per Mai=Juni 159.—.=N. bez. Rüdöl per April=Mai.64.80.=M. bez., per Sept.=Okt. 65.80 .=M. bez. Spiritus Stimmung matter, loco 53.30.=M. bez., per April=Mai 54.40.=M. bez., per Aug.=Sept. 57.30 .=M. bez. Köln, 12. März. Am heutigen Landmarkt bei schwacher Zufuhr Preise aller Artikel ziemlich unverändert. Waizen M. 23—23.75, Roggen M. 17—17,80, Hafer M. 15—17. NETAELSUIERE Allen Kranken Kraft und Gesundheit ohne Medicin und ohne Kosten durch die Heilnahrung: Du Barry von London. nehmen Gesundheitg. keine Krantheit dieser ange. speise widerstanden und bewährt ich dieselbe bei Erwachsenen und Kindern ohne Medizin und ohne Kosten bei allen Magen=, Nerven=, Brust=, Lungen=, Leber#„Schleimhaut=, Athem=, Blasen= und Nierenleiden, Tuberlulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämmorrhoiden, älsrlucht, Fieder, Schwindel, Blutaufsteigen, Ohrenbrausen, Diaheie. Erbrechen, selbst während der Schwangerschaft, Melaucholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, #, auch ist sie als Nahrung für Sänglinge schon von der wevurt an selbst der Ammenmilch vorzuziehen.— Ein Auszug aus 80,000 Certifikaten über Genesungen, die aller Medicin widerstanden, worunter Certifikate vom Professor Dr. Wurzer, Medizinalrath Dr. Angelstein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, Professor Dr. Dédé, Dr. Ure, Gräfin Castlestuart, 1Margnise de Brehan, und vielen anderen hochgestellten Personen, wird franco auf Verlangen eingesandt. aus 80,000 Certisikaten. Nr. 62476. Dem lieben Gott und Ihnen sei Dank. Die Revalescière hat meine 18jährigen Leiden im Magen und in den Nerven, verbunden mit allgemeiner Schwäche und nächtlichem Schweiß gänzlich beseitigt. J. Comparet, Pfarrer, Sainte Romaine des Isles. Nr. 89211. Orvaux, 15. April 1875. Seit vier Jahren genieße ich die köstliche Revalescière und leide seitdem nicht mehr an den Schmerzen in den Leuden, die mich während lauger Jahre fürchterlich gefoltert hatten. In meinem 93. Jahre stehend, erfreue ich mich jetzt der vollkommensten Gesundheit. Nr. 45270. J. Robert. Von seinem 25jährigen Leiden an Schwindsucht, Husten, Erbrechungen, Berstopfungen und Taudheit gänzlich hergestellt. Nr. 62845. Pfarrer Boilet von Ecrainville. Von Asthma mit häufigen Erstickungen völlig hergestellt. Nr. 80416. Frau Major Deutsch, geb. v. Horn in Posen, deren Kinder vom Drüsenleiden hergestellt. Nr. 64210. Marquise von Bréhan von 7jähriger Leberkrankheit, Schlaflosigkeit, Zittern an allen Gliedern, Abmagerung und Hypochondrie. Nr. 75928. Baron Sigmo von 10jähriger Lähmung an Händen und Füßen 2c. Nr. 75877. Florian Köller, K. K. Militärverwalter, Groß. wardein, von Lungen= und Luftröhren=Katarrh, Kopfschwindel und Brustbeklemmung. Nr. 75970. Herr Gabriel Teschner, Hörer der öffentlichen höheren Handels=Lehranstalt in Wien, in einem verzweiselten Brade von Brustübel und Nervenzerrüttung. Nr. 75713. Fräulein de Montlouis, von Unverdaulichkeit, Schlaflosigkeit und Abmagerung. Die Revalescière ist viermal so nahrhaft als Fleisch und erspart bei Erwachseuen und Kindern 50 Mal ihren Preis in anderen Mitteln und Speisen. Preise der Revalescière ½ Psd. 1 Mk. 80 Pf., 1 Pfd. 3 Mt. 50 Pf., 2 Pfd. 5 Mk. 70 Pf., 12 Pfd. 28 Mt. 50 Pf.; Revalescière Chocolatée 12 Tassen 1 Mk. 80 Pf., 24 Tassen 3 M. 50 Pf., 48 Tassen 5 M. 701Pf. u. s. w. Revalescière Biscuites 1 Pfd. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pfd. 5 Mk. 70 Pf. Zu beziehen durch Du Barry u. Co. in Berlin., 28—29 Passage(Kaiser=Gallerie) und bei vielen guten Apothekern, Drozuen=, Spezerei= und Delikatessenhändlern im ganzen Lande. In Aachen bei: P. Kaatzer, Büchel 36, Weyers=Kaatzer, Kleinmarschierstraße 8, Otto Wahl, Theaterplatz 7. Düren: Wilh. Müller jr. Dülken: Aug. Langweiler. Biersen: H. J. Hahr. Eschweiler: Jos. Schorn. Eupen: Joseph Mennicken. nolberg: Peter Ahus. Malmedy: Ludwig Tils, Apotheker. Todes=Anzeige. Dem Allmächtigen hat es gefallen unsern innigstgeliebten Gatten, Bater, Bruder, Schwager und Onkel, den wohlachtbaren Herrn Joseph Gerber, Parkei=Sekretair beim Königlichen Landgerichte, Sonntag Nachmittag 3½ Uhr, unvorhergesehen, aber wohlvorbereitet durch die Heilsmittel der römischkatholischen Kirche, im Alter von 45 Jahren, in Folge eines Gehirnschlages, zu sich in ein besseres Jeuseits abzurufen. Indem wir Bekannten, Freunden und Verwandten diese traurige Mittheilung machen, bitten wir um stille Theilnahme. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet statt: Mitwoch den 14. März, Nachmittags 3 Uhr, die feierlichen Exequien Donnerstag, Morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche zum heiligen Kreuz. Sterbehaus: Lousbergstraße 10. Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, Verwandten, Freunden und Bekannten anzuzeigen, daß es dem Allmächtigen gesallen hat, unsere liebe Gattin, Mutter, Schwieger=, Großmutter und Taute, die wohlachtbare Frau Gertrud Birken, ged. Müsch, in ein besseres Jenseits abzurusen. Sie stard, vorher versehen mit den heiligen Sterbesakramenten der h. römisch=katholischen Kirche, im hohen Alter von 82 Jahren. Um stille Theilnahme bitten Die tiefbetrübten Hinterbliebenen. Franz Birken, Pfarrer, Jacob Scholl jr., Catharina Scholl, geb. Birken, Agatha Birken. Burtscheid, Nachen und Rosbach, im März 1873. Die Beerdigung findet statt Donnerstag, den 15. März, Nachmittags 3 Uhr. Die feierlichen Exequien werden Freitag ½10 Uhr, in der Pfarckirche zum h. Johann Baptist gehalten. Sterbehaus: St. Johann Nr. 5, an der St. Michaelskirche. Todes=Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, gestern Abend 9¼ Uhr, unser inniggeliebtes Töchterchen Minchen, im zarten Alter von fünf Jahren, nach schwerem Leiden, durch einen sanften Tod zu sich zu rufen. Die tiefbetrübten Eltern A. H. Schweitzer und Frau. Nachen, den 13. März 1877. Unter Nr. 1374 des Gesellschafts=Registers wurde heute eingetragen die Handelsgesellschaft unter der Firma Butenberg& Heusch, welche ihren Sitz in Aachen, am 1. Jannar 1877 begonnen hat und von jedem ihrer beiden Theilhaber, den daselbst wohnenden Kaufleuten Heinrich Butenberg und Hugo Heusch, vertreten werden kann. Aachen, den 13. März 1877. Kgl. Handelsgerichts=Sekretariat. Die Gläubiger des Falliments von Leonard Jungschläger, Lederfabrikant in Aachen, handelnd sub Firma L. Jungschläger jr. werden hierdurch eingeladen, in dem auf Mittwoch den 28. März cr. Vormittags 11¾ Uhr, in dem Lokale des hiefigen Konigl. Handelsgerichts anberaumten Termine in Person oder durch einen Specialbevollmächtigten zu erscheinen, um ihre Vorschläge behufs Wahl provisorischer Syndike für die Masse abzugeben. Nachen, den 13. März 1877. Der Falliments=Commissar, Eng. Komp. Die Gläubiger des Falliments von Franz Mertens, Kleinhändler zu Eschweiler, werden hierdurch in Gemäßheit der Art. 514 und folgende des Handelsgesetzbuches eingeladen, in dem auf Mittwoch den 28. März 1877, Mittags 12 Uhr, in dem Handelsgerichtslokale hierselbst vorbestimmten Termine, persönlich oder durch einen Spezial=Bevollmächtigten zu erscheineu, um mit dem Falliten ein Concordat abzuschließen, oder zur Wahl definitiver Syndike zu schreiten. Nachen, den 13. März 1877. Der Falliments=Commissar, .Sars, Die Gläubiger des Falliments von August Bruchman, Kaufmann in Nachen, werden hierdurch eingeladen, in dem auf Mittwoch den 28. März curr., Vormittags 10¼ Uhr, in dem Lokale des hiesigen Königl. Handelsgerichte anberaumten Termine in Person oder durch einen Spezialbevollmächtigten zu erscheinen, um ihre Vorschläge behufe Wahl provisorischer Syndike für die Masse abzugeben. Nachen, den 13. März 1877. Der Falliments=Commissar, A. Stars. Die Gläubiger der Fallitmasse von Wittwe Vincenz Ohlsen, Handelsfrau in Nachen wohnend, werden hierdurch ersucht, dinnen einer Frist von 40 Tagen à dato persönlich oder durch einen Bevollmächtigten bei dem provisorischen Syndik, Herrn Advokaten Offergelt zu Nachen, zu erscheinen und zu erklären, durch welchen Titel und für welche Summe sie Gläubiger dieser Masse sind, sodann demselben ihre Schuldtitel einzuhändigen, oder solche auf der Kanzlei des Königlichen Handelsgerichts hierselbst zu deponiren. Zugleich werden dieselben benachrichtigt, daß am Montag, den 23. April dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr, in dem Handelsgerichtslokale hierselbst, das Protokoll über die Berisikation und Affirmation der Forderungen an obgesagte Masse eröffnet werden wird. Nachen, den 12. März 1877. Der Falliments=Commissar, C. Mehler. Durch Akt des Gerichtsvollziehers Faure, vom 12. März er. hat die zu Erberich domizilirte, in Aldenhoven sich aufhaltende gewerblose Gertrud Breuer, Ehefrau Fronz Tambour zu Erberich, gegen ihren gemann Franz Tamdour, Ackerer zu Erberich eine Gütertrennungsklage angestellt und den Unterzeichnetem zu ihrem Anwalte bestellt. Nachen, den 13. März 1877. Franz Kavier Statz. Bekanntmachung. Durch Akt des Gerichtsvollziehers Tollhausen zu Aachen vom heutigen Tage hat die zu Aachen wohnende gewerblose Lina Büren gegen ihren Ehemann, den daselbst wohnenden Agenten Carl Ernst Hoeger die Gütertrennungsklage zum hies. Kgl. Landgerichte erhoben und den Unterzeichneten zu ihrem Anwalte bestellt. Nachen, den 13. März 1877. Der Anwalt der Klägerin, Kaeuffer. Taulirats Hrekauf. Auf Anstehen des Advokat=Anwalts Herrn Trüpel in Aachen als prov. Syudiks des Falliments der Handelsgesellschaft unter der Firma Nachener Gießerei und Dampfkessel=Armatur=Fabrik, J. Houben& Walbert daselbst, wird der Unterzeichnete am Dinstag, den 20. d. M. und erforderlichen Falls am Samstag, den 24. d.., in den gewöhnlichen Vor= und Nachmittagsstunden, in dem Fabriklokale der gedachten Firma vor Cölnthor Nr. 102 hierselbst, Gießereigeräthe, Maschinen, Drehbänke, Handwerkszeug, Modelle jeder Art, Treibriemen,— fertige Röhren, fertige Pumpen und Pumpentheile, Eisen=, Messing= und Weißguß, Schmiede Eiten, Zinn, Gußschrott, Hähne, Bentile, Manometer, Schrauben, Draht, Buchen=, Taunen= und Weidenbretter 2c. öffentlich gegen baare Zahlung verkaufen. Nachen, den 13. März 1877. Der Handelsgerichts=Sekretär, 2499 Maaßzen. Am Dienstag, den 20. März d.., Mittags 1 Uhr, sollen auf Anstehen des Herrn Theodor Faßbender, Handelsmann zu Burtscheid, bei dem Gastwirthe Herrn Dioaysius Geulen, an der Linde zu Eilendorf, die hiernach beschriebenen Gegenstände öffentlich auf Credit gegen Bürgschaft versteigert werden, nämlich: 5 tragende Kühe, 100 Malter Saathafer und eine Partie Kartoffeln. Nachen, 13. März 1877. 2491 Heidegger, Notar. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 14. März 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze zu Aachen gegen gleich baare Zahlung durch den unterzeichneten Gerichtsvollzieher öffentlich verkauft werden: Tische, Stühle, Kanapee, Sekretair, Oelgemälde, Oefen und eine große Partie Manufaktur=Waaren. Neuhaus. Ein Corallen=Ohrring verloren. Gegen gute Belohnung abzugeben: Damengraben 2. Engn Rosphalsts, Lungenschuher, in Metall à Mark.50. in Silber à„.50. in Geld à„.50. Vorräthig bei 1801 P. Kaatzer, Büchel 36. Im neuen Saalbau des Herrn Bernarts. Mittwoch, den 14. März, Abends 7 Uhr: CUNGERT folgender drei Künstler, die in Deutschland zum ersten Male auftreten werden Mlle. Emilia Chiomi, Erste Sängerin vom Pergola=Theater in Florenz, Mlle. Marguerite Pommereul, Violinvirtuosin aus Paris, Herr Ludwig Breitner, Claviervirtuose aus Paris. Prog Suito für Clavier und Bioline... Geldmark. Herr Ludwig Breitner und Mle. Margnerite Pommerenl. 2. Schmuck-Arie aus der Oper„Faust“.... Geu ed. Mle. Emilia Chiomi. 3. Variations sérieuses Mendelssohn. Herr Ludwig Breitner. 4. Ballade u. Polonaise Vienxtemps. Mle. Marguerite Pommereul. ramm: Zweite Abtheilung. 1. Arie aus der Oper „Lucia".... Denizettl. Mlle. Emilia Chiomi. 2. a) Warum? Schumann. b) Impromptu und Etude Chopin. c) Marche militaire Schubert-Taussig. Herr Ludwig Breitner. 3. a) Legende Wieniawsk .) Mazurka9 Mle. Marguerite Pommerenl. 4. Arie aus der Oper „I Puritani“. Bellini. Mle. Emilia Chiomi. Concert=Flügel von Blüthner in Leipzig. Das Accompagnement am Piano besorgen Hr. Ludw. Breitner und Mlle. Marg. Pommereul. Logen=Sitze à 4., Saal=Sitze nummerirte à 3., Stehplätze à.50 M. Billetverkauf in der Musikalienhandlung des Herrn Th. Naus. Der Aliquot-Concertflügel von Blüthner ist aus der Niederlage des Herrn Friedrich Prein in Cöln. 2370 Dem allgemein ausgesprochenen Wunsche entsprechend, wird im Künstler=Concert das Podium den Logen gegenüber aufgestellt werden. Freitag den 16. März, im Saale des Herrn Vernarts: OUNUENT drs Tiorentinrt Kaurirtt Herrias von Jean Becker. 1. Violine Jean Becker, 2. Violine Enzico Masi, Viola Luigi Chiastri, Cello Louis Hegyesi. 1. Quartett-dur op. 59, Nr. 1 2. Quartett-moll 3. Quartett A op. 41, Nr. 3.. Beethoven. Berdi. Schumann. Subscriptionspreis 8 Mark, Cassapreis 4 Mark. In der Musikalien=Handlung des Herrn Raus liegt eine Liste zeichnen offen. zum Ein2498 Frischen Rheinsalm, Hechte, Aale, Schleien, Talpsen, Bäufische, Ostender Türbot, Cabeljau, Schellfische, Seetongen, Anstern, Caviar, Lachs, süße Bückinge, Laberdau, Stocksisch, Häringe, Sardellen, Sardinen, holländische Seefische, lebend frisch in Commission, Cabeljau 5 Sgr., Schellsische 5 Sgr. per Johann Kremer, Hoflieferant, Hartmannstraße 26. enpfiehl! Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 14. März 1877, Mittags 12 Uhr, sollen aus dem öffentlichen Markte zu Aachen gegen gleich baare Zahlung versteigert werden: Mahagoni=Möbel, Oefen, Spiegel 2c. Der Gerichtsvollzieher, Kloke. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch, den 14. März 1877, Mittags 12 Uhr, sollen auf dem öffentlichen Markte zu Aachen gegen gleich baare Zahlung versteigert werden: Hausmoblien aller Art, Herren= und Knabenanzüge. Der Gerichtsvollzieher, Kloke. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwech, den 14. März 1877, Mittags 12 Uhr, sollen auf dem öffentlichen Markte zu Nachen gegen gleich baare Zahlung versteigert werden: verschiedene Hausmobilien. Der Gerichtsvollzieher, Kloke. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch, den 14. März 1877, Mittags 12 Uhr, sollen auf dem öffentlichen Markte zu Nachen gegen gleich baare Zahlung versteigert werden: 1 Tisch, 1 Sopha und 1 Kommodenkiste. Der Gerichtsvollzieher, Kloke. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag, den 15. März 1877, Vormittags 11 Uhr, soll auf dem Markte zu Nachen gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkauft weiden: 1 Buffet. Der Gerichtsvollzieher, Nauß. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag, den 15. März 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Nachen gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkauft werden: Wirtdetische, Stühle, Bänke, Säulenofen 2c. Der Gerichtsvollzieher, Rant. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag, den 15. März 1877, Morgens 11 Uhr, sollen auf dem öffentlichen Marktplatze zu Nachen gegen baare Zahlung versteigert werden: Sausmoblienz, Gorl- Tezchanfen. Zwangs=Verkauf. Am Mittwoch den 21. März, Vormittags 10 Uhr, werden in der Holzschneiderei von Hirtz u. Salomon an der Rothen Erde verschiedenes Bau= und Brandholz, ein Karren und verschiedene Hausgeräthschaften gegen gleich baare Zahlung verkaust. Der Steuer=Exekutor, Maintz. Kunst Kusstraung. In—14 Tagen kommt zur Ausstellung: Lindenschmitt: Die Ermordung Wilhelm's von Oranien. Großes Historienbild. M. Jacobi. Van Lipp'scher Eisenwein stets vorräthig bei Wilh. Jardon=Baur, Jacobstraße Nr. 3. 2495. Eine silderne Taschenuhr gefunden. Ausk. in der Exp. 2438. Erfabreuer Schustergeselle gesucht bei H. Dohlen, aus Altenberg. Köchinnen, Restauratione=Köchin, Zweitmädchen, Mädchen für alle Hausarbeit, Frauen zum Putzen und Waschen oder zur Aushülfe für Hotels, Zimmermädchen 2c. suchen Stelle: Horngasse 7. 2325. 6 bis 8000 Thlr. als erste Hypothek auf Land gesucht. Offerten unter V 1000 bes. die Exped. 2408. Ein Walkmeister, der die Behandlung von Tuchen gründlich versteht, wird für eine bedeutende Fabrik hier am Platz zu engagiren gesucht. Nur solche wollen sich melden, die über ihre Tüchtigkeit die besten Zeugnisse vorlegen können. Offerten unter 0 26 bes. die Exped. Fürderer für Wolle zu färben, zu spülen und zu trocknen vollständig eingerichtet, zu vermiethen. Offerten unter II M 9 des. die Expedition. 2358 Ein Mädchen sucht Stelle in einer kl. Haush. Ausk. Schützenstr. 7. .02. Schönes Quartier zu vermiethen: #dalsbertstr. 14. Krankheitshalber ein Büchenmädchen zum sofortigen Eintritt gesucht: Damengraben 2. Liedertafel. Heute Mittwoch Abend 8½ Uhr: Probe. Der Vorstand. Fruchtpreise zu Neuß am 13. März. 1. Qual. 24— 22 50 Waizen p. 100 Klle) s.*— Landroggen 1.„ 18 p. 100 Kilo 2.„ 17 Buchwaizen p. 100 Kile— Hoser„ 165 jübsen(Aveel)„ 31 5 Rapt„ 33 Kartoffeln„ 6— e„ 9 oggenstrez 7 5 Rüdol p. 100 Kil. in Part. v. 100 Ctr. 73 Rüdsl„ saßweise. 75 Ger. Oel„ 3 M. hoy. als Rüdöl. Preßkuchen per 1000 Pfund 156 Waizen=Vorschuß 00. p. 100 Kile 31; Kleien p. 60 Alle Dieh- und AckergerätheVerkauf zu Hitfeld. Auf Anstehen der Geschwister Hunde wird der unterzeichnete Rotar Donnerstag, den 15. März d.., Morgens 10 Uhr, in deren Wohnung zu Hitfeld, theilungshalber deren Vieh und Ackergeräthe, als: 1 schweres Ackerpferd, 1 einjähriges Fohlen, 5 Stück Hornvieh, wornnter 3 tragend sind, 20 Hühner, sowie 1 Schlagkarren, 1 langen Karren, beide mit eisernen Achsen, 1 Wasserkarren, 1 Reitpflug, 1 Brabauter Pflug, 1 eiserne und 1 hölzerne Egge, 1 Wannmühle und sämmtliches Pferdegeschirr öffentlich auf Credit gegen Bürgschaft versteigern. 2046. Baum, Notar. Movitar=Verkauf. Am Mittwoch, den 14. März d.., Vormittags 9 Uhr, sollen auf Anstehen der Eigenthümer in dem Hause Eilfschornsteinstraße Nr. 3 zu Age##n, die hiernach deschriebenen Mobilarg###nstände öffentlich gegen Baarzahlung##rsteigert werden, nämlich: 1 Nähmaschine, X. Nähtischchen, 1 Spieltisch, verschö#enes Bettzeug, 1 goldene Damen=Uhr, 1 Stück Leinen u. s. w. 2043 Heidegger, Notar. Licitation zu Worm, Gemeinde Merkstein. Auf Grund eines Beschlusses des Vormundschaftsgerichtes Aachen Nr. II vom 15. Februar 1877 werden auf Ansuchen a. der zu Worm wohnenden gewerblosen Elisabeth Hubertine Forst, Wittwe von Peter Joseph Noehlen, in eigenem Namen und in ihrer Eigenschaft als Vormünderin ihrer mit ihrem genannten Ehemanne gezeugten noch minderjährigen Kinder: 1. Wilhelm Joseph, 2. Peter Joseph, 3. Gertrud, 4. Johann Joseph Noeblen; b. des zu Finkenrath wohnenden Tagelöhners Johann Joseph Noehlen als Bezenvormund genannter Minderjährigen, am Mittwoch den 4. April 1877, Vormittags 10 Uhr, in der Wohnung der Wirthin Wittwe Hch. Joseph Hubert Forst, geb. Maria Josephine Savelsberg zu Worm, durch den zu Herzogenrath wohnenden Königl. Notar Hermann Anton Felix Endepols folgende, in der Gemeinde Merkstein, im Landkreise von Aachen gelegene Ackerparzellen öffentlich zum Verkaufe ausgestellt: 1. Flur 7 Nummer 993, Ackerland an der kleinen Steinkaul, groß 5 Ar 72 Meter(40 Ruthen 30 Fuß), neben Mathias Engelen, Wilhelm Borghaus, Peter Dionys Forst und Wwe. Peter Mathias Mickartz, taxirt zu 126 M. 2. Flur 7 Nr. 996, Ackerland an der kleinen Steinkaul, groß 5 Ar 18 Meter(36 Ruthen 50 Fuß), neben Carl Forst, Peter Joseph Beckers, Nicolas Jos. Forst und Peter Joseph Noehlen, taxirt zu 114 Mark, sodann Sondergut der Wittwe Nöhlen: 3. Flur 7 Nr. 1498988, Ackerland an der kleinen Steinkaul, groß 13 Ar 21 Meter(93 Ruthen 20 Fuß), neben Nic. Jos. Forst, Bincenz Jos. Schafhausen Math. Jos. Erben und Wilhelm Joseph Forst, bei annehmbarem Gebote, 4. Flur 7 Nr. 997, Ackerland an der kleinen Steinkaul, groß 10 Nr 86 Meter(76 Ruthen 60 Fuß), neben Wittwe Heiur. Forst, Nicolas Joseph Forst und Peter Arnold Bemelmanns, bei annehmbarem Gebote, an den Meist= und Letztbietenden zugeschlagen. Bedingungen und Vorakten liegen bei dem Unterzeichneten zur Einsicht offen. Herzogenrath, den 2. März 1877. 2469 Endepols, Notar. Zu vermiethen ganz oder theilweise ein in der Nähe der Hochstraße gelegenes, mit allen Bequemlichkeiten eingerichtetes vierfenstriges Wohnhaus mit Garten. Ausk. i. d. Exp. 126 1587. Eine in Burtscheid gelegene Farbsolzmahlmühle, mit Wasser= und Dampfraft versehen, steht demaächst zu verpachten. Der seitherige Pächter, welcher wegen vorgerückten Alters das seit langen Jahren mit Erfolg betriebene Farbholzmahlgeschäft ausgibt, ist geneigt, dem neuen Anpächter das Geschäft unter günstigen Bedingungen zu übertragen. Das Etablissement eiqnet sich wegen seiner vorzüglichen Beschaffenheit auch zu jedem andern Betriebe. Bescheid ertheilt die Expedition. Ladenlotal. Haus, Ecke des Steffens=Platzes, zu verkausen oder zu vermiethen. Ausk. Alphonsstr. Nr. 9. 54 931. Hüdsche Säle für kleinere und rößere Gesellschaften geeignet, sind in inem Bier=Restaurant im Mittelpunkte er Stadt sofort zu vermiethen. Ausk. in der Exped. Bauplätze jeder Größe unter günstigen Bedingungen zu verkaufev. Bauvorschuß wird event. gewahrt. Ausk. Ludwigs=Allee 15. 2383 2413. Eine Herrschaft auf dem Lande sucht pr. 1. oder 15. April ein anständiges Mädchen mit guten Zeugnissen für Küche und Hauearbeit. Meldungen Damengraben 25 im Laden rechts. 2353 Ein Lokal mit Dampfmaschine ebst Getrieb mit viel reinem fließenden Basser zu vermiethen. Off. unter A 2 kr. 30 bes. die Exp. 2443. Ein hiesiges Tuch=Engros=Gehäst sucht einen fleißigen jungen Rann als Reisenden. Offerten unter 2 bes. die Exped. 2373. Zweite Elage, abgeschlossen, mit 9 Zimmern, Keller und 3 Zimmern parterre, Bartscheid, Krugenofen 21 zu verMieigen. 2461. Ein Gelbgießer(Former) der fertig machen kann, gesucht. Auskunft in der Exped. Eine gesunde Amme für sogleich gesucht: Theaterplatz 13. 2447. 2160. Geräumiges Haus mit Garten, Castnost aße, zu verkaufen. Auskunft Kurbrunnenstraße Nr. 11. Hochtein schmeckenden gebrannten Kaffée à 180 Ptg. ½ Kilo empfiehlt Th. Schramm, 1219 Markt 36. Nicht zu übersehen! Anton Hermanus, Sandkaulstraße 92, liefert 30 Scheffel Kohlen, 1. Qualität (Mageran), direkt von der Grube zu 22 Mark an's Haus. Bestellungen zu machen beim Gastwirthe G. Spronck, Kleinmarschierstraße 78. 1497 Lehm per Karren 1 M. 50. ebendaselbst. Zür Beächtung. Die Quelle der meisten Krankheiten ist unbestritten die Vernachlässigung der Erkältungen: Heiserkeit und Husten im Beginn unbeachtet, haben leicht die bedenklichsten Folgen, als Lungenentzündung, Schwindsucht etc. Das einfachste und probateste Mittel sind anerkannt die Stollwerck'schen Brust- Caramellen, welche in allen hervorragenden Geschäften und den meisten Apotheken käuflich sind. 78 (Eis. Franzsgraße 19. GEis. Bourvon=Kaffec, sein zart blauer Qualitätskafsee, sehr kräftig und seinschmeckend, à M..20 pr. Pfd. Engrospreis bei 25, 50 und 100 Pfd. und siehen Postproben von 9 und 5 Pfd. gegen Nachnahme zu Diensten. Carl Bender, 2357 Kaffee=Niederlage in Frankfurt a. M. Käufzere Lonlstohothen Büchel 36. Krott 40,000 Gandr. Klassische Werke, Geschichte, Reisen, Romane 2c. in deutscher, französischer, englischer, italienischer, spanischer und holländischer Sprache. Abonnement kann mit jedem Tage beginnen. Der vollständige Hauptkatalog gebunden ist für 1 Mark vorräthig. Bedingungen: Das Abonnement beträgt für stets ein Werk: 3 Monate 3 Mark, 1 Monat 1 50 Pfg.; für zwei Werke: 3 Monate 4 Mark 50 Pfg., 1 Monat 2 Mark; für drei Werke: 3 Monate 5 Mark 50 Pfg., 1 Monat 2 Mark 50 Pfg.— welcher Betrag vorausbezahlt wird, und haben Fremde oder Unbekannte außerdem 6 Mark zu deponiren, die sie beim Austrittebaar zurück erhalten. Die Anstalt ist, Sonntags ausgenommen, jeden Tag von Morgens—12 und Nachmittags von 2 Uhr geöffnet. Außer dieser Zeit werden weder Bücher angenommen, gewechselt noch ausgegeben. Nicht=Abonnenten zahlen per Tag 8 Pfg. für jedes Werk. Artirnbruchbandagrn! Patent des Dr. Emil Edel zu Hannover (Fabrik von Alex. Koppel). Als vorzüglich erkannt durch Zustimmung der Herren Ober=Medizinal= und Geh. Rätbe Dr. Or. Baum und Frerichs, der Herren Geh. Räthe Dr. Dr. Bardejeben und Wilms. Ausschließliches Depot für Aachen und Umgegend bei A. Bildheuser, Kleinkölnstroße 23, chir. Instrumentenmacher und Bandagist. 2306 Pensionat unter Leitung der Schwestern vom hl. Franziskus in Brunssum bei Sittard, holländisch Limburg (Gangelt, Geilenkirchen). Das Pensionat liegt in einer gesunden Gegend auf dem Lande. Die Zöglinge werden gründlich unterrichtet in der deutschen und französischen Sprache und in allen, in hödern Tochterschulen üblichen Fächein, in allen weiblichen Handarbeiten und auf Verlangen in der englischen Sprache und in der Musik. Die Umgangssprache ist französisch. Der Pensionspreis beträgt jährlich incl. Wäsche 300 Mark. Das Sommersemester beginnt am 10. April. Nähere Auskunft ertheilen bereitwillig Herr Prömper in Aachen, Peterstraße 82, und die Oderin des Klosters. 1683 & S E 55 Daheim, E 2 5 25 Die soeben erschienene Nr. 24 enthält: Die Stufenjahre eines Glücklichen. Roman von Lonise von Francois(Fortsetzung.)— Unter der rothen Fahne. Von R. Socins II.— Eine wilde Welt.— Auf dem Sammelplatz der russischen Armee. Von unserm Berichterstatter. Mit drei Originalfederzeichnungen von N. Karasin.— Am Familientische: Hochzeitsund Leichenbitter. Mit zwei Bildern von E. Stammel.— Bücherschau XIVI.— Aus Kischinew. Frnischer g.(94 in Wort und Bild. Katholische Zeitschrift. Alle 20 Tage ein Heft zu 40 Pfg. Probehefte vorräthig. Kaatzer's Buchhandlung, Büchel 36. 2397 Die Modenwelt. Toilette und Handarbeit unter allen bestehenden Modenzeitungen die billigste und am meisten verbreitete. Erscheint alle 14 Tage mit Schnittmustern, Abbildungen und Beschreibungen der gesammten Toilette und Leibwäsche, Stickerei 2c. 2c. Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. Illustr. Frauenzeitung. Ausgabe der Modenwelt mit Unterhaltungsblatt und großen colorirten Modekupfern. Erscheint alle 8 Tage. Preis 2 Mark 50 Pfg. Probenummern steis vorräthig und werden Bestellungen entgegengenommen von P. Kaatzer's Buchhandlung, 1943 Büchel 36. 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Abfahrt von Neuß: 6,24, 8,35, 10,53 2,30, 7,10 Nachm. * Mit Anschluß nach Euskirchen, * nach Trier. Abfahrt von Enskirchen: 6,52, 10,53 Bu., 12.33, 6,18,.20 Nachm. Abfahrt von Trier: 8,30 Vorm., 2,15 Nachm. Berg.=Märk. Eisenbahn. Abfahrtsdon Aachen M. in der Richtung nach Düsseldorf und Ruhrort.40,“ 9,12 Lm., 1,5,.45, 6,111, 7,45 Nu. .40° Nochts. Ankunft in Nachen T. in der Richtang von Ruhrort und Düsseldorf 8,39, 10.11, 10.50 Dm., 12,46, 4,39, 7,52 Nm., 11.13 Nachts. bedeutet Schuellzug, 1 Courierzug Abfahrt von Aachen T. noch: Bleyberg, Verviers und Lüttich.20, 10,22 Bm.,.8, 4,54 Nu., 8,7, 11.# Nachts. Brüssel 6,49, 10.28 Bm.,.2,##4 Nm., 11,42 Nachte. Ostende und Paris 6,43, 10,22 Ju. 1,2 Nm., 11,42 Rechtz. Londen 10,22 Vm.,.2 4,54 Nm., 11.42 Nochts. Anturst in Rachen T. aus Verdien 6,81, 3,7 Bm., 12.45, 2,44, 5,59 Nm., .87 Rachts. Die Lourierzüge 6,11 Abende von Nachen — in Berlin 7,25 früh— und 10 Adend# von Berlin— in Rachen 10,1 Vm.— führen Schiatwagen. Grand Central Beige. Fahrplan vom 15. November. Die Abfahrtestunden von Rachen(Marschierthor) sind won heute ab wie foig feülges:.!: Nach Frastricht: 5,51, 10.05 Sm.,.24 5,0ö..23 Nachm. Nach Haffelt, Gi. Treud. Tiest, Antwerpen, Lönen, Brüffel, Gent: 5,51, 10/05 Bu.,.28,.05 Nm. Nach Ostende: 6,51, 10,05 Bm., 1,28 Nm. Nach Roosendaal, Vartrecht, Rotterdem 5,.51, 11,05 Sm., 1,28 Nm., Nach Haas, Amsterd.: 5,51 Nm., 1,28 Nm. Nac Lättich: 5,51, 10,05 Dm.,.26, Nm. Ankunft in Tachen T. Von Mastricht:.28, 11,39 Bm.,.26 5,45 9,85 Nm. Ven Anwerpen, Brüssel, Löwen, Dies, Hasselt, St. Trond: 11,39 Lw.,.36, 5,44, 8,35 Nm. Ven Rooseadaal: 1,36, 5,45, 9,35 Nm. Des Rotterdam, Dortrecht:.45,.35 N. Ven Amsterdam, Haag.45 Nm. Von Littich:.28 Lm., 1,36,.45,.25 Nmr. Aachener Elsenbahn. Abfahrt von Nachen. Vorm. 7,20 nach Würselen, Grevenberz, Morsdach, Höngen, Weiden, Stolberz, Eschweiler=Aue. Mittags 12.— do. mit Anschluß in Eschweiler=Aue nach Jülich. Nm. 3,10 nach Würselen, Grevenberz, Morsbach, Höngen, Weiden, Stolberz, Eschweiler=Aue. Nm..40 do. mit Auschluß in Eschweiler=Aue nach Jülich. Nm. 7,30 nach Würselen, Grevenderz, Morsbach, Höngen. Ankunft in Nachen. Bm. 6,45 von Morsbach, Grevenberz, Würselen. Bm..25 von Morshach, Grevenberz, Würselen, Höngen, Eschweiler=Aue, Steiberg, Weiden. Vm. 11,40 do. mit Auschluß von Juich in Eschweiler=Aue. Nu.: 2,55 von Morsbach, Grevenberz. Würselen, Höngen, Eschweiler=Ane, Stelberg, Weiden. 89 Nm. 6,20 do. mit Auschluß von Juliy in Eschweiler=Ane.— Personenposten in Nach Jülich um 7 Uhr Vorm. Nach Montsoie über Cornelymünster um 6½ Uhr Vorm. mäuster un Nach Montsoie über Corneiymüd.— 4,30 Uhr Nachm. Nach Setterich um 5 Uhr Nachm. Nach. Raeren um. 6. Uhr Abende, Aachen 1877.— Nr. 72. Zweites Blat. Mittwoch, 14 März. —„„ Verantwertlicher Redakteur: Hilmar Heinrich Beissel. Verlag von P. Koaper in Nachen. Deutscher 7. Sitzung vom 12. März. Präsident von Foickenbeck eröffnet die Sitzung um 11¼ Uhr. Am Tische des Bundesraths: v. Kamecke, v. Rostiz=Wallwig, Hofmann, v. Prollins, v. Liebe u. A. Tagesordnung: 1. Autrag des Abg. Schröder(Lippstadt) und Dr. Mojunke wegen Aufhebung des gegen den Abg. Stötzel schwebenden Strafverfahrens für die Dauer der Session. Der Antrag wird ohne Debatte genehmigt. 2. Fortsetzung der ersten Berathung des Gesetzentwurfe betressend die Feststellung des Reichehaushalts= Eiats pro -7778. (Da sich die Diskussion zugleich auf den von dem Abg. Richter gestellten Antrag wegen Abänderung des Gesetzes über die Gründung des Reichsinvalidenfonde verbreitet, so theilen wir denselben hier nachstehend inhaltlich mit: Nach§ 1 des beannagten Gesetzes sollen aus dem Reichsinvalidenfonde außer den darauf angewiesenen Ausgaben ferner noch bestritten werden: 2. die Ausgaben des Reichs an Pensionen und Unterstützungen für Angehörige der ehmals schleswig=holsteinischen Armee, b. die dem Reichshaushalt zur Last fallenden Peusionen und Pensionserhöhungen für Militätpersonen und Militärbeamte, sowie die dem Etat zur Last fallenden Pensionen und Unterstützungen für Hinterbliebene der im Jahre 1870,71 gefallenen Militärpersonen der Aumee und Marine.— Aus den Beständen des Reicheinvalidenfonds soll ferner nach§ 2 die Summe von 55,350,.558 M. verwendet werden zur Tilgung der dis jetzt aufgenommenen Anleihen, sowie zur Deckung der einmaligen Auegaben der Marine= sowie der Post= und Telegraphenverwaltung von resp. 24.577,000 und.288.000 M.— Endlich sollen die Zinsen des Neichstagsgebäudesonds diesem fortan nur insoweit zugewiesen werden, als über denselben nicht durch den laufenden Etat zur Teestreitung allgemeiner Ausgaben Bestimmung getroffen wird.) Abg. Dr. Lucius(Erfurt) hebi zunächst hervor, daß es gewitz ein allseitiger Wunsch ist, das Gleichgewicht im Etat herzustellen, ohne die Steuerkcaft des Reiches noch mehr anzuspannen. Das dürfe aber nicht geschehen, indem man zu bezimmten Zwecken angesammelte Kapitalien dazu verwendet. Es würde dies aber der Fall sein, wenn der Antrag Richter die Zustimmung des Hauses wenigstens in seinen§§ 2 und 3 finden sollie. Den Forderungen des§ 1 könnte man allerdinge näber treten und würde sich eine Prüfung derselben empfehlen. Die immer mehr anwachsenden Matrikularbeiträge scheinen mir aber ein ganz besonders dringendes Motiv zu sein, mit einer Steuerreform vorzugehen. Die heutige Session ist keine neue, auch heute nech werden dieselben Gründe gegen die Einführung einzelner Steuern geltend gemacht, wie bereits im Jahre 1869. Die Frage liegt heute so, sind für die große Masse der Bevölkerung die indirekten Steuern drückender oder die direkten, und in dieser Beziehung kann allein die Statistik eine entscheidende Antwort geben. In sost allen Ländern Europas, ebenso in Amerike, kennt man die direkten Steuern fast ger nicht. In keinem dieser Länder hat man in der Klassensteuer etwas Analoges. In Amerika beginnt die Einkommensteuer erst bei einem Einkommen von 2000 Dollars. Ich frage, wenn man in allen diesen Ländern die direkte Steuer verwirft, ist es denn da in der That zu empfehlen, daß man in dem kapitalärmsten Lande mit der Durchführung des direkten Steuersystems vorgeht? Redner hält die Uebertragung der Stempelsteuer auf das Reich als eine entwickelungsfähige Idee und bezeichnet als ein besonders steuerfähiges Objekt den Tadok, welcher Artikel beispielsweise in Frankreich zwei Drittel der Summe, welche unser Militsreiat erfordert, an Steuer einbringt. Was die Organisaion der Reichsbehörde anlangt, so glaubt Redner, daß sich ein verantwortliches Reichsministerium leicht dadurch herstellen läßt, daß die sämmtlichen Reichsminister zugleich preußische Staatsminister werden. In Bezug auf die geschäftliche Behandlung erklärt er sich mit dem Antrag Rickert auf Verweisung einiger Positionen an die Budgetkommission einverstanden, im Uebrigen aber für die Berathung im Plenum des Hauses. Abg. Nieper dringt auf eine kommissarische Prüfung des Budgets, namentlich Behufe der Prüfung der Mehrforderungen, welche er einer vorlänsigen Kritik unterwirft, spricht sodann sein Einverständniß mit dem Richter'schen Antraze aus und verbreitet sich des Weiteren über die in Auesicht genommene welche anf keinen Fall eine Mehrbelastung des bei der direkten Steuer gar nicht möglich. Der Versuch der liberalen Partei gehe auch nur darauf hinaus, die Regierung von sich abhängig zu machen, um ihre Selbstständigkeit zu brechen. Reduer erklärt zum Schlusse, daß er auf die Steuerfrage nicht näher eingehen wolle, da die Regierung für die nächste Session eine Vorlage in Aussicht gestellt habe. Erhoffe, daß es möglich sein werde, eine Verständigung über eine Steuerreform herbeizuführen. Abg. Rickert tritt den Ausführungen des Vorrednere entgegen. Derselbe habe der liberalen Wirthschaftspolitik Vorwürfe gemacht, und Beschuldigungen ausgesprochen, ohne Thatsachen für seine Behauptungen vorzuführen. Er hat und namentlich den Vorwurf gemacht, daß wir die Mahl= und Schlachtsteuer abgeschafft, ohne daß Fleisch und Brod billiger geworden. Ich halte auch noch heute an dem früheren Prinzipe fest und freue mich, daß mein Name unter dem Antrage wegen Abschaffung dieser Steuer und Einführung der Klassensteuer steht, auch behaupte ich trotz der gegentheiligen Versicherungen, daß Brod und Fleisch allerdings seitdem billiger geworden sind. er hat uns ferner Vorwürfe gemacht, daß wir die Matrikularbeiträge eingeführt haben. Ja, wir haben das mit gutem Bedacht gethau, und wir werden daran so lange festhalten, bis die Reichsregierung uns andere Einnahmen nachweist, durch die wir, ohne das Volk in früherem Maße zu bedrücken, dieselben Einnahmen für das Reich erzielen. Redner empfiehlt zum Schluß noch die Annahme seines Antrages, die wesentlichen Mehrforderungen im Ordiugrium der Militair= und Marineverwaltung, ferner alle Capitel, die sich auf die Balancirung des Etats beziehen, und endlich das Extraordinarium an die Budgetkommission zu verweisen. Die Diskussion wird geschlossen. Abg. Richter(Hagen) in persönlicher Bemerkung: Der Abg. v. Kleist=Retzow hat wiederholt mit Emphase an mich die Frage gerichtet, wo ich gewesen, als das Gesetz wegen Aufhebung der Wucherfreiheit und das Aktiengesetz berathen wurde. Run ich war zu Hause; Herr v. Kleist verwechselt mich wahrscheinlich mit seinem Freund v. Blankenburg, der damals das Aktiengesetz als einen großen Fortschritt bezeichnete. Bei der Abstimmung wird der Antrag Rickert fast einstimmig angenommen, ebenso wird ein Antrag Richter(Hagen), welcher noch einige Positionen des Militairetats, die im Autrage Rickert nicht aufgenommen worden, ebenfalls an die Budgetlommission verweisen will, mit geringer Mojorität angenommen. Noch weiter gehende Antrüge der Abgg. Nieper und v. Maltzahn=Gülz werden avgelehnt. 1. Erste Berathung des bereits erwähnten Autrages Richter wegen Abänderung des Gesetzes über Errichtung des ReichsInvalidensonde. Adg. Richter(Hagen) wendet sich bei Begründung seines Antrages zunächst gegen die Ausführungen des Abg. von KleistRetzow: Unter der Herrschaft der Freunde dieses Herrn war es, wo man die Juvaliden mit einem Guadenthaler und einer Drehorgel abspeiste, seitdem aber ein Parlament geschaffen ist, hat man sich demüht, den Juvaliden zu geben, was sie verdienen. Als die Partei des Herrn v. Kleist=Rezow am Regiment war, ging es den Invaliden schlecht geung, trotzdem Ueberschüsse reichlich vorhanden waren. Unter dem unsähigen Finanz= mivister v. Bodelschwingh ließ man nicht nur die Juvaliden, sondern auch die Beamten darben, und erst als der jetzige deutsche Kaiser dieses Ministerium beseitigte, änderten sich die Verdältnisse. Die Frage der Invalidenversorgung ist keine politische Streitfrage, und ich bitte den Herrn v. Kleist=Retzow, seine parlamentarische Laufbahn nicht damit zu beginnen, daß er diese Frage zu einer Parteifrage umschafft. Der Abg. Harkort dat stets für die Iuvaliden gekämpft, und wir wollen jetzt auch, daß die Kuvaliden aus den Zeiten vor dem französischen Kriege an den Vortheilen cheilnehmen, die wir den letzteren gewähren, da der Juvalidensonds die Mittel dazu vollständig bietet. Der Herr Reichskanzler hat die Parapraphen 1 und 2 meines Autrages verworfen und sich dadurch in Widerspruch gesetzt mit dem, was im vorigen Jahre der Präsident des Reichskanzleramts im Namen der verbündeten Regierungen erklärt hat, daß er den im Paragraphen 1 enthaltenen Gedanken nicht ablehne, daß er den politischen Werih dieser Ausdehnung durchans nicht verkenne. Ich kann nur annehmen, daß der Reichskanzler vergessen hat, was damals hier erklärt worden ist, sonst war es doch Steuerreform, welche auf keinen Fall eine Mehrbelastung des nicht gerechtfertigt, eine so schroffe Stellung einzunehmen. Was Volles herbeiführen dürfe. den Paragraph 2 anlangt, so hat der Herr Reichskanzler fortAbg. Besangon(Metz, auf der Jourualistentribüue sehr während betont, daß wir beabsichtigen den Fonds auszuschütten per verkändlich): Nach unserer Ausicht ist die Annexion von für laufende Auszaben. Wer aber den Stat kennt, weit, daß Bergre, und spricht die der Gewerbegesetzgebung daß man eine wirthschaftliche Krisis nicht dadurch schwer verstäadlich): Nech nuserer Ausit Elsoß=Lothringen eine der Hauptursachen der Erhöhung des Miliekr=Etais und ist indirekt auch daran Schuld, daß alle anderen Länder unter dem Drucke fürchterlicher Kriegerüstungen leiden. Darunter leidet besonders Deutschland, leidet die deutsche Inducrie, die Industrie im Allgemeinen. Redner wendet sich dann an den Gerechtigkeits= und Billigkeitssinn des Reichstages und verlangt Hülfe gegen die ihm unberechtigt scheinenden Maßnahmen der Regierung in Bezug auf sein engeres Vaterland Lothringen. Betrachten Sie, fährt er fort, das Jammerbild der Stadt Metz, deren Maire ich sechs Jahre war. 3000 Wohnnugen stehen leer, der Werth des Grundeigenihume ist über die Hälfte gesunken. Mit welcher Härte werden die Bestimmungen über die Ausweisung derjenigen, die für Frankreich optirt, gehandhabt. Sie können sich kaum einen Begriff machen von der Verzweiflung, deren Zeuge ich aus diesem Avlasse war. Im Namen der Meuschlichkeit bitte ich Sie, uns bald aus dieser Noth zu befreien. Den Schluß der Rede bildet ein Appel an Deutschlands Großmuth und Gerechtigkeit, das durch den verlangten Akt der Gerechtigkeit nicht nur sich, sondern der gesammten Meuschheit einen Dienst leisten werde. Schließlich erklärt Redner, daß er seinen Platz im Reichstage nicht aufgeden werde. (Bravo! bei den Elsässern im Centrum.) Abg. v. Kleist=Retzow: Ich verstehe den Schmerz der Herren, aber das Rad der Geschichte läßt sich nicht zurückdrehen, es ist das eine Fügung Gottes in der Geschichte, und hier in diesem Falle ist es ein Strafgericht fü: eine Jahchundert lange Revolution gegen Deutschland. Mögen die Herren das einsehen und dann darauf verzichten, das Rad der Geschichte zurückschieden zu wollen und mögen Sie lieber Hand in Hand mit ons gehen, um zu einer guten Gesetzgebung zu gelangen.(Bravo). Auf den Astrag Richter eingehend, bezeichuet Redner es als ein Zeichen schlechter Figanzwirthschaft, Defizite im Etat durch Kapitalbesände decken zu wollen, und erklärt, daß er nicht seine Hand dazu bieten werde, daß diese pia causa dieser mons pietatio, der Reichsinvalidenfonde, welcher den Iuvaliden, die für Alle ihre Gesundheit hingeopfert dätten, Sicherheit für ihre Zukunft gewähre, angegriffen werde. Was die Matrikulardeiträge betresse, so müsse man damit anfangen, sie ülberhaupt abzuschaffen, da sie nur ein Nothdehelf seien. Auch die neuliche Rede dees Abg. Lasker habe in dem Kerupunkte gegipfelt, daß die Matrikularbeiträge zur Erhaltung des constiuiionellen Lebens nicht nothwendig seien, und so hoffe er, daß es nicht mehr vieler Jahre bedürsen werde, um sie los zu werden. Nicht der Bundessaat, sondern der Staatenbund habe Matrikularbeiträge, und sie seien dereits eine solche Last für die Einzelstaaten, daß man sie nicht noch mehr erhöhen dürfe, wenn man nicht Reicheseindlichkeit hervorrufen wolle. Der Abgeorduete Richter habe gesagt, die Finanzsteuern und Zölle bedrückten die Armen. Er frage, wie der Abg. Richter dazu komme, sich zum Paladin der Armen aufzuwersen. Wo war denn Herr Richter, als das die Armen bedrückende Wuchergesetz erlassen wurde, wo war er, als das das große Kapital begünstigende Aktiengesetz gegeben wurde, und als es sich darum handelte, dem Staate das Privilegium zu sichern, unverziusliche Zinsen auszugeben? Alles das waren gesetzgeberische Akte zu Gunsten der Kapitalisten auf Kosten der Armen. Borgestern hade ich sogar gehört, daß der Abg. Richter noch gegenwärtig der unzeheuerlichen Freiheit des Börsenverkehre günstig gestunt is. Redner geht sodann zu einer Vertheidigung deo Systemns der indirekten Steuern über und exemplisitzirt uamentlich an den Resuliaten der Aufhebung der Mahl= und Schlachtseuer, daß die direkten Steuern verwerflich seien. Die döchse Selbstverwaltung für die Selbstbesteuerung, das sei aber es sich nur darum handelt, ob man gewisse Summen im Wege der Anleihe oder durch Realisirung überflüssiger Bestände beschaffen will. Redner hebt hervor, daß die Rede des Reichslanzlers am Sonnabend nur zum kleinsten Theil verständlich gewesen sei, und daß er aus dem stenographischen Berichte ersehe, daß derselbe ihm Vorwürfe gemacht habe, die er um so mehr zurückweisen müsse, als die Zeitungsberichte die Reden des Reichekanzlers steis berücksichtigen, die Euntgegnungen der Abgeordneten aber vernachlässigten. Der Herr Reichskanzler habe ihm Dinge in den Mund gelegt, von denen er keine Sülbe gesagt, und wenn man seinen Antrag nicht gelesen habe, so gewinne man dadurch nicht das Recht, dem Antragsteller die unvernünftigsten Gedanken unterzulegen. Wenn, wofür uns der Himmel bewahren möge, künftige Friege wieder neue Javaliden schaffen, dann wird das deutsche Volk für diese sorgen, möge Geld vorhanden sein oder nicht. Wenn man aber für künftige Eventualitäten die ganze Kraft des Volkes erhalten will, dann muß man um so mehr darauf bedacht sein, in gewöhnlicher Zeit das Volk vor unnützer Steuerbelastung zu beschützen. Die Debatte über meinen Autrag hat mich aber überzeugt, wie dringend notdwendig es ist, daß an der Spitze der Finanzverwaltung des Reiches ein verantwortlicher Minister steht. Wäre dies der Fall, so würde derselde nicht durch andere Geschäfte verhindert sein, sich die erforderlichen Sachkenntvisse zu verschaffen. Nach einer karzen Erwiderung des Abg. v. Kleist=Retzow Außerte der Abg. Lasker: Die Diskussion hat mich nicht überzeugt, daß ich veranlaßt wäre, den Standpunkt zu verändern, den ich vorgestern eingenommen habe. Ich din der Meinung, daß wir den Fond in seiner ganzen Totalität aufrecht erhalten, daß wir aber gleichartige Auegaben darauf übernehmen können, und ich bitte deß halb, daß die Budgeikommission in dieser Beziehung diesem Fonds eine ziemlich ausreichende Spannkraft geben möge. Der§ 1 des Antrages ist in der That im Interesse der älteren Juvaliden erwünscht, aber wir müssen zugleich einen Raum für Mehrausgaben behalten, denn wir sind bei der höchsten Leistung für die Juvaliden noch nicht angekommen. G.. Die Diekussion wird geschlossen, der Antrag an die Budgetkommission zur Vorberathung überwiesen. Die Rechnung der Kasse der Ober=Rechnungskammer über die Reichsverwaltung wird ohne Diekussion in die Rechnungskommission gewiesen. 8 8 Der letzte Gegenstand der Tages=Ordnung ist die Interpellation der Abgg. Günther und Richter(Meißen) dahin lautend: Die Unterzeichneten, geleitet von der Ueberzeugung, daß die auf gewerdlichem Gebiele unter der jetzigen Gewerbegesetzgebung entstandenen Mißstände einer Abbülfe bedürfen, gestatten sich, an den Herrn Reichskanzler die Anscage zu richten, gedenkt die Reicheregierung zur Beseitigung dieser Mißstände dem jetzt versammelten Reichstage Vorlagen über Adänderung der Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 beispielsweise in Bezug auf das Lehrlingswesen, die Frauen= und Kinderarbeit, die Maßregeln zur Verhinderung des Kontraktbrrches, die Beschränkung des Wanderlagers und des Hausirhaudels, sowie in Betreff der Scheuk= und Gastwirthschaften 2c. zur Berathung zu umerdreiten? g Staatsminister Hofmann erklärt sich zur sofortigen Beantwortung der Juterpellation dereit und Abg. Richter, weiß in der Begründung derselben darauf hin, daß mit der Juterpellation eine Partei=Demonstration nicht beadsichtigt werde, daß dieselbe nur von der Ueberzeugung einer Nothwendigkeit der Hülfe auf diesem Gebiete ausgehe. Der Redaer wirft einen Blick auf den Gang Ansicht aus, das heben könne, daß man in einer gesetzgebenden Versammlung Paragraphen mache, daß aber, wenn man darüber Beschlüsse saßt, in welcher Weise man ähnlichen Mißständen für die Zukunft vorbeuge, das Vertrauen erwecke, und damit den ersten Schritt thne, die wirthschaftliche Krisis zu heben. Staatsminister Hofmann: Ich habe auf die Interpellation zu autworten, daß für die gegenwärtige Session dem Reichstage eine grundsätzliche Aenderung der Gewerbeordnung bezweckende Vorlage nicht zugehen wird. Ich will damit nicht sagen, daß die verb. Regierungen das Bedürfniß einer Aeuderung einzelner Bestimmungen der Gewerbeordnung nicht anerkennen, die verd. Regierungen sind der Frage bereits näher getreten. Die Regiezungen erkennen im Wesentlichen das Bedürfniß einer Reform einzelner Punkte an, es hat sich aber gleichzeitig die Meinung geltend gemacht, daß die jetzige Zeit einer wirthschaftlichen Krisis nicht geeignet sei, mit einer solchen Reform vorzugehen, welche neue Erschwerungen herbeiführen würde.(Sehr richtig.) Auf Antrag der Abgg. Richter und Braun beschließt das Haus in eine Besprechung der Interpellation einzugehen. Abg. Richter(Hagen) wünscht die Diekussion nicht wegen der Antwort des Ministere, welche für ihn eine befriedigende sei, sondern um im Lande nicht den Glauden auskommen zu lassen, daß die Richtung, welche der Interpellant vertritt, die allein herrschende im Reichstage sei. Redner legt zunächst seine Ansicht über die Lage der Gewerbegesetzgebung näher dar, weist nach, daß der frühere Polizeistaat auf wirthschaftlichem Gebiete der Hauptsache nach abgeschaft sei, und richtet die Frage an den Interpellanten, was derartige Interpellationen zur Förderung der Arbeiten des Reichsatges beitragen sollen. Ebenso gut könnte man zu Plaudereien über Freihandel und Schutzoll u. dgl. m. übergehen. In Bezug auf die Errungenschaften der deutschen Einheit habe das deutsche Volk seine Erwartungen nicht in jeder Beziehung erfüllt gesehen, es habe vielmehr nur hohe Steuern zu zahlen. Aber einen unzweiselbasten Gewinn habe das deutsche Reich gebracht und das sei die Befreiung unserer wirthschaftlichen Gesetzgebung. Hüten Sie sich an diesen Errungenschaften anzufangen zu kratzen, lassen Sie uns diese dem deutschen Volke erhalten und stellen wir sie nicht in Frage. Lassen Sie uns die Interpellation im Interesse des deutschen Volkes a limine zurückweisen. Abg. v. Helldorf macht darauf aufmerksam, daß seit 6 Jahren alle Auregungen zur Besserung der gewerblichen Verhältnisse von der Seite des Hauses ausgegangen, der er angehört. Die linke Seite des Hauses liebe es sonst, Jnterppellationen einzubringen, aber wenn seine Partei einmal mit einer Interpellation komme, die dieser unbequem sei, so erkläre sie sich dagegen. Weil er wünsche, daß endlich einmal etwas Durchgreifendes zu Stande käme, empfehle er die Jnterpellation. Abg. Dr. Braun(Wiesbaden): Der Herr Vorredner befindet sich mit meiner Behauptung, daß uns die Interpellation unbequem sei, in einem fundamentalen Ferthum. Dagegen halten wir sie wegen ihrer Unbestimmtheit zu einer sachlichen Diekussion nicht geeignet, denn sie spricht de rebus omnibus et quibusdam aliis. Sie sagt, die Gewerbeordnung gefällt mir nicht, aber ich weiß nicht, wie sie zu ändern ist und darum frage ich die Regierung, und die weiß es vielleicht auch nicht. Ee mag eben so schwer sein, als erwa einen Bagabunden aus seinem Domizil treiven. Ich freue mich, daß die Interpellation aus dem Munde des Präsidenten des Reichskanzleramts eine Zurückweisung gefunden hat, die für mich wenigstens nichte zu wünschen übrig läßt. Die Gewerbeordnung hat segensreich gewirkt und gute Früchte getragen; daß man aber durch ein Gesetz alle Menschen über Nacht glücklich und zufrieden machen kann, glaube ich nicht. Die gegenwärtigen Mißstände haben ihre Ursachen in ganz anderen Dingen als der Gewerbeordnung. Die Interpellation will Mißstände beseitigen, ohne zu sagen, welcher Art sie sind. Sie spricht von Aenderung der Gewerbeordnung im Allgemeinen ohne positive Vorschläge. Wenn wir das Vertrauen zurückkehren machen wollen, welches auf der Stabilität und der Consequenz der Gesetzgebung beruht, so stellen wir uns am Besten auf den Staadpunkt der Regierung und bauen auf dem sicheren Grunde weiter, auf welchem die Gewerbeordnung ruht, und betreten nicht den unsicheren Boden, welchen die Interpellation beabsichtigt. Abg. Reichensperger(Crefeld) kann den Optimismus der Abgeordneten Richter und Brann bezüglich der GewerbeOrdnung nicht theilen und hat in der Autwort des Reichskanzlerspräsidenten keineswegs eine Zurückweisung finden können, hält sich vielmehr durch dieselbe zu der Hoffnung berechtigt, daß die Regierung die Sache ernstlich in'e Ange fossen und Abhülfe schaffen werde. Abg. Kapell legt in einer längeren Rede die bekannten wirthschaftlichen Prinzipien der Socialdemokratie dar und wendet rung, man solle an diesen Dingen nicht kratzer daß die Interpellation nichte weiter wolle, als die Einführung reaktionärer Maßregeln. Er erklärt sich gegen dieselben und behauptet, daß erfolgreiche Abhülfe der wirthschaftlichen Rothlage nur auf dem Wege der Socialdemokratte geschasfen werden könne. Abg. Dr. Lasker erklärt, daß man den Ideen, welchen man dienen wolle nur schade, wenn man sie verallgemeinere. Er und seine Freunde wünschten nicht, daß die gegenwärtige Session in dieser Beziehung resuliatlos vorübergehe und sie hätten sich deshalb damit beschäftigt, positive Vorschläge auszuarbeiten über bestimmte Punkte, u. A. die Lehrlingsfrage, über welche möglicherweise eine Verständigung herbeizuführen sei. Nachdem der Abg. Süuther(Sachsen den Standpunkt der Interpellauten vertheidigt, weist Abg. Richter=Hagen die Angriffe Kapells zurück. Er verweist denselben auf die Wahlagitationen der Sozialdemokraten und behauptet, daß gerade durch sie der Klassenhaß in Deutschland immer ein größerer werde. Die Sozialdemokratie trage ebenso wie die Gründer die Schuld da an, daß es in Deutschland immer noch nicht besser werde. Die Fortschrittspartei sei bei den Wahlen überall den Sozialdemokraten entgegengetreten, weil diese, die sich stets als Freundin der Arbeiter gerire, gerade deren schlimmste Feindin sei.(Beifall.) Abg. Siumm tritt entschieden für die Juterpellation ein und befürwortet aus seiner Erfahrung besonders eine gründliche Reform des Lehrlingswesens. Um 4¼ Uhr zimmt das Haus einen Antrag auf Schluß der Diekussion an. Nächste Sitzung Dienstag 11 Uhr. Tagesordnung: Jnterpellation Kemierowöki, betrefsend die Inhaftirung des Redakteure Kantecki.— Ferner zweite Lesung des Etate(Reichskanzleramt, Bundesrath, Auswärtiges Amt 2c.). Italien. 5 Rom, 10. März. Der Gesetzentwurf über die„Mißbräuche des Klerus“ ist vom Senat einstweilen ad acta gelegt worden, aber das Ministerium ist mehr denn je entschlossen, seinen Willen durchzusetzen. Die Vorberathungs=Kommission hatte den Kuliusminister Mancini ersucht, die Vorlage für jetzt zurückzuziehen und gelegentlich der Berathung des neuen Strafgesetzbuches einen Paragraphen über diesen Gegenstand vorzulegen. Mancini sprach sich entschieden für die sofortige Berathung seines Entwurfs aus, jedoch erklärte er sich aus Rücksicht gegen den Senat bereit, die Sache dem Ministerrath vorzutragen. Er setzte nun seinen Kollegen die Gründe für seine Ansicht auseinander, und trotz des Widerspruchs einiger Mitglieder des Kadinete, die gerne eine Verständigung mit dem Senat herbeigeführt hätten, setzte er seinen Willen durch, und es wurde beschlossen, sich durch Erneunung von etwa zwanzig neuen Seuatoren der Majorität in der ersten Kammer zu versichern. Darauf begad sich am vorigen Montag der Kultusminister wieder in die Sitzung der Kommission, um die Gründe darzulegen, welche ihn veranlassen, auf der Berathung der Gesegeovorlage zu besiehen, und als Druck von C. H. Seorgi in Nachen. Buchhanblung, E. Mosse, r, R. Mosse: Hannover: Ch. Guue: Müuchen: Vogler: Würsburg: solche hob er besonders hervor, daß die Gewissen der Mehrzahl der Italiener sich in den Händen der Geistlichkeit besänden, die, sobald es ihr gesiele, einen Aufstland predigen könnte, ohne das die Regierung die Mittel besäße, sie im Zanne zu halien; in vielen Gegenden gehorche Niemand den Gesetzen, sondern nur den Geistlichen, welche durchgebends staatsgefährliche und einheitsseindliche Gesinnungen hegten. Den Einwurf der Senatoren, es lägen gegenwärtig keine speziellen Thatsachen vor, durch die man ein solches Ausnahmegesetz hinreichend motiviren könnte, ließ Mancini nicht gelten, sondern bestand vielmehr darauf, daß der Staat gegenüber einer so drohenden Gesahr auf seine Selbsterhaltung bedacht sein müsse. So standen die Sachen anfangs dieser Woche; heute jedoch spricht man in parlamentarischen Kreisen von dem wahrscheinlichen Rücktritt des Ministers Mancini, dem eine in diesen Tagen eingetretene Wiederholung der Krankheit, an der er schon im vorigen Sommer mehrere Monate gelitten, zum Vorwand dienen soll. Der Berichterstatter der Senatskommission hat indessen seinen Bericht vollendet, aber er ist sofort in seine Heimath abgereiß und die Vorlage soll erst binnen ein paar Monaten auf die Tagesordnung kommen. Im Schooße des Ministeriume treten übrigens die Meinungeverschiedenheiten täglich schärfer zu Tage, so daß eine theilweise Erneuervug des Cabinets in nicht gar ferner Aussicht steht. Wer jedoch die Oberhand behalten wird, ob Diejenigen, welche eine Stütze etwas mehr nach rechts suchen, oder die Andern, welche schon gleich nach linke schwenken möchten, läßt sich noch nicht mit Bestimmtheit vorhersagen. Die Ernennung der neuen Senatoren, die anfänglich für den 14. d.., dem Geburtstage Bictor Emmannels, in Aussicht genommen war, soll, offiziösen Nachrichten zufolge, auf künftigen Juni verschoben sein. Die Deputirteakammer hat in dieser Woche die SchulzwangGesetzvorlage berathen, deren definitive Genehmigung nur deshalb heute unterblieben ist, weil die Versammlung nicht beschlußsähig war. Dieses Gesetz verordnet den Schulzwang für alle Kinder vom 6. bis zum 9. Lebensjahr unter Bedrohung der Eltern mit Geldstrafen, Entziehung von Unterstützungen aus öffentlichen Armensonde u. A. Hiermit haben die italienischen Gesetzgeber sich wieder einmal vor der ganzen Welt recht lächerlich gemacht: denn abgesehen von der Tyrannei dieses Gesetzes an und für sich, liegt es auf der Hand, daß die gesetzlich vorgeschriebene Zeit für die ungeheure Mehrzahl der Kinder aus dem Volk durchaus unzureichend ist, um auch nur die ersten Unterrichtselemente so zu erlernen, daß sie in ihrem späteren Leben noch einigen Rutzen daraus ziehen lönnten. Zudem aber ist Italien zu arm an Lehrkräften und sehr viele Landgemeinden sind zu wenig bemittelt, um sich einen Lehrer halten zu können; endlich noch sind viele tausend Familien, die zerstreut in einzelnen Hütten oder kleinen Weilern, oft mehrere Stunden weit vom Mittelpunkt der Gemeinde wohnen, ganz und gar nicht im Stande, ihre kleinen Kinder in die Schule zu schicken. In mehreren offiziösen Organen, namentlich im„Diritto“, ist seit einigen Tagen mehrfach die Rede von den Museen des Vaticans, wobei man, einstweilen noch etwas verschämt, den Wunsch durchblicken läßt, daß diese unschätzbaren Kunstsammlungen von der italienischen Regierung in Besitz genommen werden möchten. Die Revolutionäre sind unersättlich, zicht aus Liebe zur Kunst, sondern aus Hang zur Zerstörung und aus Haß gegen den h. Stuhl. Das hiesige Leiphaus besaß früher eine wertdvolle Gemäldegallerie, die unter dem Vorwand, das todte Kapital fruchtbar zu machen, von den neuen Gewalthabern für einen Spottpreis verschachert wurde. Mit den Schätzen des Vaticans möchte man es wohl ebenso machen. Belgien. ( Brüssel, 13. März. Die hiesigen Journale berichten über die Todtenfeier des Generaldirektors der Culten im Justizministerium, der plötzlichen Todes verblich. Leu# war ein bekennender Katholik, Präsident des Kirchenraths, und seine Leichenfeier erfolgte unter zahlreichster Betheiligung in der Sanct Gilles Kirche. In jenen Schilderungen des Begräbnisses meldet man, daß die Trauer vom ältesten Sohne des Verstorbenen geführt ward, auch der Neffe war anwesend, aber nirgends fand sich der Schwager erwähnt, Herr Laurent. Man folgert daraus, daß der„Mann, der den Liberalismus vollständigst und unter allen Titeln vertritt“, es verschmähte, trotz der engsten Familienbande, die ihn an Leutz knüpfte, an den Riten eines Cultus sich zu betheiligen, den er täglich als Aberglaube, Götendienst, Monstruofität verschreit. Weit entfernt davon dem liberalen Manne diese Haltung vorzuwerfen, finden wir sie durchechcftlichen Prinzwien#. S icherrspoteg degeu#uge; aus logisch und fügen noch bei, daß sie demjenigen, der sie den. Er bchaupiot, a chestenhasses gist. Wemn wrn gim Siherele der=seichen V. ele, 1. 5esez, Lug=e. P/2: kr Cg, J“ Lirparvierz, Katholikenhasses gibt. Wenn unn ober Liderale dergleichen Exempel liefern, dann hat man auch das Recht von den tholiken zu fordern, sie möchten ebenso konsequent in ihrem Glauben sein, als ihre Widersacher dies in ihrem Vorurtheile sind. Wir sehen bekennende Katholiken solidarischer Verscharrungen beiwohnen unter der Finte, daß die gesellschaftliche Schicklichkeiten, gewisse Nothwendigkeit der Stellung, die Anforderungen des offiziellen Lebens, diese Be theiligung an einer öffentlichen Demonstration von Anti Katholizismus geböten. Was sind nun aber diese eiteln Vorwände Angesicht der engen Familienbande, welche den Bruder Laurent an seinen Schwager fesseln? Nichts, oder höchstens gar seh wenig. Hoffentlich werden auch anderwärts die klägliche Schwächen, die wir hier hervorheben, und deren Wirkun um so schmählicher als das Beispiel von Oben herab kam sich nicht ferner bekunden; heute mehr als je ist es an de Katholiken zu reden und zu handeln, was und wie sie glar den. Wenn die Liberalen sich über die traditionelle Gewohr heit und die Familienrücksichten hinwegsetzen, um ihre Liberalismus herauszukehren, dann paßt es uns nich unsere Glaubensmeinungen unter den tyraunischen Coddes neugebackenen liberalen und solidarischen Bürgerthum zu beugen. Die den Katholiken von dem Bruder Laurei ertheilte Lektion wird hoffentlich fruchtbringend sein. Seit Kurzem ertönen die Clubs und liberalen Orgar getren den Befehlen der Logen, von Reklamation gegend Betheiligung der Katholiken an der Wahlen; unsern E folg verdanken wir den Sympathien und den Ueberzeugu gen der Bevölkerungen die einer ehrenhaften, unparteitsche Politik immer mehr anhangen; unsere Widersacher schriebsie auf Rechnung des Drucks, namentlich des Druc des Klerus und der Aristokratie. Der Druck wird ganza Seiten der Widersacher sein, wir haben tausendfältige weise dafür und diese mehren sich noch täglich.— Der Kais von Brasilien hat der Königlichen Akademie für die ihm Theil gewordene Wahl als Mitglied der Abtheilung f. Mathematik, Physik seinen Dank abgestattet. Großbritannten. * Aus Berlin, den 9. ds., telegraphirt man der ning Post“:„Es bekundet sich größeres Vertrauen ine friedliche Lösung der orientalischen Frage. In einigen K. sen wird sogar behauptet, daß eine solche Lösung gesich, Aht 1 * * 1 sei.“ Die„Morning Post“ bemerkt hierzu:„Diese Lösung muß augenscheinlich von der Dauerhaftigkeit und Solidarität des Dreikaiserbündnisses abhängen. Wenn die drei Reiche zusammenhandeln, wird die Türkei für ihr Dasein zu pfen haben. Wenn sie nicht zusammenhandeln, wird es die Pforte nur mit Rußland in einem Kriege zu thun haben, der ebenso viele Elemente der Gefahr für den Angreifer wie für die invadirte Macht enthalten wird.“ Rußland. Von der russischen Grenze, 6. März. Der General=Gouverneur von Kijew, Fürst Dundukow, stellte unlängst an den Czaren das Verlangen, in Wolhynien, Podolien und der Ukraine wegen angeblicher Polenumtriebe den Belagerungszustand zu erklären. Der Fürst hätte dann ja im Trüben fischen und bei der Verfolgung der nur in seinem Gehirne existirenden Conspirationen ohne Schwierigkeit die letzten polnischen Güter jener Gubernien confisciren können! Glücklicherweise fand in Petersburg die Erklärung des Gendarmeriechefs, daß die Furcht vor polnischen Conspirationen in den Südprovinzen jedes Anhaltes entbehre, mehr Glauben, als die Gespensterfurcht des confiscationsgierigen Fürsten.— Wurden die politischen Maßregeln des Fürsten zurückgewiesen, so fanden, wie man der„Germania“ schreibt, seine Vorschläge zur Verfolgung der Kirche, Dank der Petersburger Hofelique, um so geneigteres Ohr. Die Union ist vertilgt, und darum soll nun, nach des Despoten Nikolaus Ausspruch die Reihe an die Katholiken kommen. Man hält die Zeit für gekommen, um den vom Pater Martinow vor 2 Jahren im Detail veröffentlichten„Vernichtungsplan der katholischen Kirche in Polen“ ins Werk zu setzen. Ich erinnere nur an die gewaltsame Einführung der russischen Sprache in der Diöcese Wilna, an die Schließung vieler lateinischer Kirchen in früher unirten Diöcesen und an die Verbannung des bisherigen würdigen Administrators der Diözese Zytomierz. Nach dessen Fortschleppung hat nun Fürst Dundukow an das Consistorium von Zytomierz eine Verfügung erlassen, welche lebhaft an die Maßnahmen vor der Ausrottung der Union in Litthauen erinnert, denn wie damals der unirte Clerus, so wird jetzt die lateinische Geistlichkeit der geistlichen Jurisdiktion entzogen und der Staatsgewalt überliefert, welcher vom Czaren das Recht übertragen wird, unfügsame Geistliche mit einem Federstriche zu entfernen, auf andere Stellen zu versetzen und ihnen generell das Abhalten von Predigten zu verbieten. Die Verfügung, welche leider von dem Consistorium zu Zytomierz dem Clerus zur Nachachtung mitgetheilt worden ist, lautet nach der Uebersetzung aus dem mir vorliegenden russischen Texte wörtlich also: „Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers erhielt das Confistorium eine vom 6.(18.) Dezember 1876 Nr. 1771 datirte und an den Prälaten und Dekau des Kathedralcapitels von Zytomierz, Lubowidzki, adressirte Verfügung des Generalgouverneuts von Kijew, Podolien und Wolhynien, worin es heißt: der Kaiser hat auf unterthänigsten Vortrag des Ministers des Innern am 26. November(8. Dezember) ihm(dem Fürsten Dundukow) als Generalgouverneur allergnädigst die Vollmacht zu ertheilen geruht, die Geistlichen für die Nichtbefolgung der Wünsche und Versügungen der Civilgewalt von ihren Stellen zu entfernen, sie auf andere zu versetzen und Geldstrafen gegen sie festzusetzen. Indem der Geveralgouverneur diesen ihm am 27. November Nr. 123 vom Minister des Innero communicirten allerhöchsten Erlaß dem Prälaten Lubowidzki mittheilte, geruhte er hinzuzufügen, der katholische Clerus habe, namentlich in der letzten Zeit, oftmals gegen die Verfügungen gebaudelt, wodurch demselben das Verlassen seines Wohnortes ohne schriftliche Erlaubniß, sowie der freie Vortrag der Predigten verboten sei. Die Geistlichen dürfen nur Predigten vorlesen, gegen welche nach vorheriger Durchsicht die Civilbehörde nichte einzuwenden hat!] Er richte also an den Prälaten Lubowidzki die Frage, ob er es nicht für nothwendig erachte, den Clerne dahin zu instruiren, daß sich derselbe nicht ohne schriftliche Erlaubniß von seinem Aufenthaltsorte entferne, seine Predigten nicht frei aus dem Gedächtnisse vortrage und überhaupt alle Berfügungen der Civilbehörden vollständig und ohne Wider spruch vollziehe. Gleichzeitig seien die Pfarrrer und Klostervorsteher darauf aufmerksam zu machen, daß sie für die Thätigkeit ihrer Bicare und klösterlichen Untergebenen verantwortlich seien. Obige Verfügung des Herrn Generalgonverneurs wird der ganzen Welt= und Klostergeistlichkeit behufe pünktlicher Vollziehung mitgetheilt.“ Noch schmählicher lautet für den Clerus der Revers, welcher von jedem Geistlichen unterschrieben werden soll und den ich ebenfalls nach dem russischen Text wörtlich übersetzt mittheile: „N.., am... 1877. Ich Endesunterschriebener erkläre hiermit, daß mir die in der vom 15. Dezember 1876 unter Nr. 2354 datirten Cirkulardeklaration des Gouverneurs angezogene hohe Verfügung vom 26. November, auf Grund deren dem Generalgouverneur von Kijew, Podolien und Wolhynien das Recht zusteht: 1. die Geistlichen von ihren Stellen zu entfernen oder sie von einer auf die andere Stelle zu versetzen und sie mit Geldstrafen zu belegen, falls sie den Anforderungen und Verfügungen der Regierung nicht entsprechen, und 2. den Geistlichen zu verbieten, sich ohne schriftliche Erlaubniß aus ihren Pfarren zu entfernen und Predigten frei aus dem Gedächtnisse vorzutragen, mir am heutigen Tage durch den Staatsbeamten N. des Bezirkes N. mit der Verwarnung eingehändigt worden ist, daß mich bei Nichtbeachtung dieser Anforderungen und Verfügungen jene Strafe tressen werde, welche der Generalgubernator auf Grund obiger allerhöchsten Verfügung festsetzen wird.“ Der Zweck dieser russischen Ukase ist klar: dem Volke soll jede religiöse Unterweisung, namentlich über die Glaubensartikel von der Kirche und dem Primat des Papstes, für deren Erklärung noch unlängst ein Pfarrer der Diözese Zytomierz nach Sibirien geschickt wurde, vorenthalten werden; dem Clerus soll jede Möglichkeit benommen werden, sich unter einander zu verständigen und zur Ausdauer zu ermuntern, um so Gläubige und Geistliche für die Pläne des Schisma zu präpariren. Sehr zu wünschen wäre es, wenn der Gesammtepiscopat Rußlands und dessen Clerus den immer klarer auf die vollständige Ausrottung des Katholicismus hinauslaufenden Plänen des schis matisch=theokratischen Staates ein energisches„von possumus!“ entgegensetzte, denn sicherlich ist es für den Episcopat doch besser, mit intaktem Gewissen zu fallen, als in feiger Fügsamkeit die Hand zum indirekten Verrathe an der Kirche Polens zu bieten. Rumänien. * Der Buckarester„Telegraph“ schreibt:„Unser Land befindet sich in einer schwierigen Lage. Die sich uns eröffnende Aussicht ist, daß Rumänien das Schlachtfeld der Russen und Türken sein wird. Wenn Europa uns nicht schützt, ist uns unsere Politik vorgeschrieben. Wir müssen uns mit dem einen der Beiden, dessen Intentionen uns als die gerechteren erscheinen, und das ist Rußland, alliiren. Darum Soldaten, kämpft kühn für unser Recht und für die Förderer unserer Ehre und unseres Nationalruhmes, so bald der Angenblick erscheint der Euch zu den Waffen ruft!“ Telegramm des„Echo der Gegenwart“. Berlin, 13. März. Der Reichstagkbegann heute die zweite Lesung des Etats und genehmigte die Titel eins bis zehn des Reichskanzleramtsetats unverändert. Eine längere Debatte führte die von den Abgg. Häuel und Losker nochmals angeregte Frage der Organisation von Reichsministerien herbei, wobei Fürst Bismarck wiederholt das Wort nahm und hervorhob, daß die Reichsministerien in den Rahmen der jetzigen Reichsinstitutionen nicht paßten. Die Verfassung zeichne die Bahnen vor, worin man sich zu bewegen habe und so lange er Kanzler sei, werde er dieselben nicht verlassen. Ein Rückblick auf die Vergangenheit des jungen deutschen Reichs zeige, daß das Reich in seinen organisatorischen Einrichtungen nur langsam vorschreiten könne, daß man sich bisher aber in dem richtigem Geleise bewegt und praktische Fortschritte gemacht habe. Die Organisation der Verwaltung müsse vor sich gehen, ohne daß man das Haus immer mit Verfassungsfragen füttere. Das Schlimmste sei, daß man sich vieles anders vorstelle, als es in Wirklichkeit sei; im Innern der Verwaltung sei viel mehr zu verändern, als vor dem Reichstag. Auch sei weder ein Minister des Reichs noch Preußens selbstständig; bei beiden spreche der Kaiser das entscheidende Wort und er verweigere nach Umständen die Unterzeichnung einer Vorlage. Der Reichstag könne den Kanzler drängen, sich zu verantworten, weshalb er dies oder jenes gethau oder unterlassen habe, von einer Verantwortlichkeit in anderem Sinne könne nicht die Rede sein. Neueste Nachrichten. Malta, 12. März. Prinz Karl und Prinzessin Elisabeih von Preußen sind, von Catania und Syrakus kommend, mit der königl. italienischen Dampfyacht Messaggiere zu dreitagigem Aufenthalt hier eingetroffen. London, 12. März, Abends.(Unterhaus). Auf eine Anfrage des Deputirten'Clery erklärte der Unterstaatssekretär des Aeußern, Bourke, die Regierung deabsichtige durchaus nicht, bei der russischen Regierung wegen der Einführung von Reformen in der die polnischen Unterthauen betreffenden Verwaltung irgendwie vorstellig zu werden. Der Schatzkanzler Northcote erwiderte auf einen Antrag Hope's, er hoffe, daß die Osterferien des Unterhauses vom 27. März bis zum 5. April dauern würden. London, 13. März. Gladstone hat eine neue Broschüre veröfsentlicht, worin besonders darauf hingewiesen wird, daß die Art, wie die türkische Regierung sich den Urhebern der Greuelthaten in der Bulgarei gegenüber verhalte, ganz unzweifelhaft zu einer Wiederholung solcher Metzeleien ermuntere. Die Schuld der türkischen Regierung liege klar am Tage, und eine Einschränkung ihrer Administrationsbesugnisse müsse als geradezu unerläßlich betrachtet werden. Wenn man derselben zu freiwilliger Durchführung von Reformen eine einjährige Guadeufrist zugestehe, so heiße das nichts weiter, als den entwürdigenden Zustand und das Elend der christlichen Bevölkerung in der Türkei noch um ein weiteres Jahr verlängern. London, 13. März. Heute Mittag findet ein Ministerrath zur Erörterung der Iguatiew'schen Vorschläge Statt. Diese gipfeln in einem gemeinsamen Protokoll der Großmächte, welches, die Reformforderungen der Couserenz rekapitulirend, von der Türkei mitunterzeichnet werden soll. Der Wortlaut des Protokolls ist noch Geheimniß des Cabinets. Es enthält, wie verlautet, keine Fristbestimmung für die Durchführung der türkischen Reformen und nichte, was die Mächte zu späteren Zwangsschrittten irgendwie verpflichtete. Das britische Cabinet wird, wosern Inhalt und Focmulirung wirklich unverfänglich, die Unterzeichnung eines solchen Protokolls gern vornehmen, um Rußzland die Abrüstung zu erleichtern, widrigenfalls aber die Unterzeichnung ablehnen.— Gladstone's neueste Brochüre „Lessons in Massacre“, ist abermals ein heftiger Augriff auf das gesammte türkische Verwaltungs=System. Kairo, 12. März. Die erforderlichen Summen zur Bezahlung des April Coupous der Anleihe von 1864 sind in die Staatsschuldenkasse eingezahlt. Athen, 12. März. In der Deputirtenkammer erklärte Deligeorgis, er habe gegen die Rüftungen nichts einzuwenden, halte aber dafür, daß zuvor das Budget, das noch ein Defizik von zwei Millionen aufweise, in's Gleichgewicht gebracht werden müsse. Provinzielle Nachrichten. Oberhausen, 8. März. Die hiesigen Stadtverordneten haben mit Rücksicht auf die wirthschaftliche Kalamität einstimmig beschlossen, die zur festlichen Begehung des Geburtstages des Kaisers erforderlichen Geldmittel nicht, wie in früheren Jahren aus dem städtischen Säckel zu entnehmen, sondern durch freiwillige Beiträge aufzubringen und etwaigen Ueberschuß den Armen zuzuweisen. Es ist ein Glück für die Stadtväter, daß sie liberal sind; sie würden im anderen Falle gewiß dem Vorwurse nicht entgehen, nicht„zu Kaiser und Reich" zu stehen. Trier, 10. März. Vorgestern stard hier der älteste der hiesigen Einwohner, nämlich der Dom=Calcant(Bälgetreter der Orgel) Nikolaus Schmickerath. Derselbe ist geboren am 28. Februar 1785, mithin 92 Jahre alt geworden. Der Nestor der hiesigen Bürgerschaft ist jetzt der Rentner Herr Aloys Dulcius; derselbe ist geboren am 1. Mai 1785 und erfreut sich noch der besten Gesundheit und des unverwüstlichsten Humors. Vom Rhein. Bischof Ketteler von Mainz hat in den letzten Tagen wieder eine kleine interessante Broschüre veröffentlicht, deren Titel:„Die thatsächliche Einführung des bek nutnißlosen Protestantismus in die katholische Kirche" hinreicht, die Bedeutung und Tragweite des Schriftchens zu bekunden. Dasselbe erschien im Verlage von Franz Kirchheim in Mainz, und kostet nur 30 Pfenrige, ein Preis, welcher die größte Verbreitung ermöglicht.— Gleichz itig erschien in demselben Verlage von dem bekannten Dr. Rohling eine Schrift unter dem Titel:„Der Katechismus des neunzehuten Jahrhunderts für Juden und Protestanten, den auch Katholiken lesen dürfen," die gewiß zu dem Lesenswerthesten gehört, das in neuerer Zeit auf diesem Gebiete dem lesenden Publikum dargeboten wurde. * Soeben ist im Neusser'schen Verlage zu Bonn erschienen: „Luise Heusel und ihre Lieder. Dargestellt von Dr. J. H. Reinkeus, kath. Bischof.“. * In der Abendausgabe der„Kölnischen Zeitung“ von vorgestern befinden sich nicht weniger als 45 Verkaufs=Anzeigen, darunter viel gerichtliche Zwangs=(Falliments= 2c.) Verkäufe. Außerdem 6 Anzeigen über Conkurs=Eröffnungen 2c. Ein Zeichen der Zeit! Vermischte Nachrichten. Frant gas, 2 Mürz, Ein hiesiger Buchzladter hat nach ra###. Jeitung“ an seine Abonnenten ein Tirkular erlassen, in welchem er denselden mittheilt, daß er künftighin die„Gartenlaube“ wegen ihrer nuchristlichen Tendenz und weil keine Aussicht vorhanden sei, daß sie solche aufgeben werde, nicht mehr verbreiten weide. * Man liest im„Siecle“: Herr., Bioloncell st an der Großen Oper in Paris, litt seit einiger Zeit an einer Entzündung am rechten Auge. Ein Arzt rieth ihm, er solle sich einen Blutegel an die Innenseite des Nasenflügels setzen. Heir M. folgte dieser Anweisung, setzte sich selbst den Blutegel, gebrauchte aber hierbei so wenig Vorsicht, daß ihm das Thier aus den Fingern schlüpfte und in die Nase glitt, von wo es in den Schlund gerieth. Dort setzte es sich fest und begann zu sangen, während der K. anke vergebliche Anstreugungen machte, um den Egel los zu werden. Nachdem sich derselbe endlich vollgesogen, ließ er sich fallen. Der Patient wurde hierauf von heftigen Nervenkrämpfen befallen und starb, indem er den Blutegel von sich gab. * Die Pekinger Staatszig. kündigt der Welt an, daß das himmlische Reich von einem großen Unglücke heimgesucht worden ist, denn es hat den Göttern gefallen, den fünfundstebenzigsten Enkel des Confucius, des Religiousstiftets der Chinesen, der 551 vor Christi geboren und 74 Jahre alt wurde, den Prinzen'lung, zugleich das Oberhaupt seiner F amilie, im 28. Lebensjahre aus dieser Welt abzubernsen, um ihn auf dem Rücken des großen Drachen nach ihrer Wohnung in den höchsten Sphären tragen zu lassen. Die Dyaastie des Confucius, welche heute schon die seche undstebenzigste Generation zählt, ist nach dem Kaiserbause von Japau die älteste jetzt existirende. Ihre Mitzli der bilden den einzigen erblichen Adel Chiras. Biele chinesische Kaiser haben sich Töchter dieser berühmten Fomilie zu Frauen genommen. * Die knegschirurgische Literatur wird in der allernächsten Zeit durch den Geh. Medicinalrath Professor Eemarch in Kiel eine mue Bereicherung erhalten. Das Buch führt den Titel Hantbuch der kriegschirurgichen Technik und enthält 500 Holzschnitte und 30 Tafeln in Farbendruck. Dem Professor ist auf der internationalen Ausstellung für Gesundhiterflege und Rettungswesen zu Brüssel die höchste Auszeichnung von allen Mugliedern der Ju v, nämlib tie soldene Medaill, zuerkannt, die derselbe jedoch daulend ablehate, da er von vornherein erklärt hatte, daß die von ihm auf zest lten Gegenstände hore de coneours sein sollten und zum Andern seine Stellung's Präsident der Jurv ihm die Annahme der Auszeichnung nicht gestatte. * Das einstmals berühmte Schloß Malmuson, früher Eizenthum der Kaiserin Joseptine, der ersten Gemahlin Napoleone, vor mehreren Jahren zum Aufenthalt der Königin Christine von Spauien dienent, wird noch im Laufe dieses Monats zum Verkaufe kommen. * Der 19jährige Sohn des Particulier Kittner zu Hayaau — das Seitenstück zu dem schlafenden Ulan Guts— welcher im vorigen Jahre drei Monate lang ununterbrochen in einem tobesähnlichen Schlafe lag, befindet sich seit Donnerstag wieder in demselben Zußtande, nur mit dem[Unterschiede, daß der junge Meusch diesmal mit starr geöffneten Augen rung, bestehend aus Fleischbrutze und Milch, wird ihm in Mund eingeflößt, wobei man ihn durch Zuhalten der Nasenlöcher weir Bochen. Vor Galbdseborangh Nurd Peisize, Tpezzer## 68jährigem Dienste, James Alden, Charles Wiles, Th.4r#Batley, Charles Dovis, fot alle penstonrt. Allee eg die Gesandten der Südstaaten, Mason und Sitden, un iv.# Fahrt nach England gesangen nahm. Davis erlangte durch seine Berbindung mit der Sternwarte und dem Rautical Almanac einen Weltruf. Während des Bürgerkrieges war er Befehlshaber der Mississippiflottille, zerstörte unterhalb Memphie die südstaatliche Flotte und nohm die Stadt..5 * Berichten aus Teheran zufolge hat die Theletn in Aurm, der Hauptstadt Afghanistans, nachdem sie volle sechsundfünszig Tage daselbst gewüthet und während dieser Zeit Tausende von Opfern gefordert hatte, gegen Mitte Jannar aufgehört und können die Bewohner wieder ruhig ihren täglichen Beschäftigungen nachgehen. Sehr betrübt ist aber noch immer der greise Fürst des Landes, Schir Ali, denn ihm hat die böse Krankheu nicht nur viele Blutsverwandte und treue Diener, sondern auch mehr als zwanzig schöne Sklavinnen, darunter drei Tscherkessinnen und eine Poriugiesin, weggerafft, die alle schon nach kurzer Krankheit in der Blüthe ihres Lebeus dahinstarben und nun nebeneinander in einem Winkel des Schloßparkes beigesetzt wurden. Im Palaste Bala=Hifsar, wo der Fürst gewöhnlich residirt, herrscht deshalb große Trauer. Die Gewänder und Schmucksachen der Verstorbenen wurden verkauft und der Erlös davon an die Armen und an die Moscheen der Stadt vertheilt. Auch wurden deren Gemächer, nachdem man die Möbel darin als Zeichen der Triner zertrümmert hatte, verschlossen und sollen so bleiben, bis man würdige Nachfolgerinnen gefunden haben wird. Daß die Krankheit in dieser Stadt gar so arg gewüthet hat, daran ist der Fürst selbst schuld, der aus Furcht vor der durch die Mollahs(Priester) fanatisirten Meuze es nicht wagte, europkische Aerzte aus Indien herbeizurufen, und lieber sein Leben und das seiner Unterthanen Quacksaldern und Zauberern anvertraute...i4" Kust 2 * Südamericanische Blatter verccren von der enbeitung großartiger und anscheinend unerschöpflicher Petroleumquellen in der argentinischen Provinz Jujuy. Die Quellen waren den Indianern schon seit langer Zeit bekannt; aber der schwarze Theer, in welchem das Petroleum der Erde entströmt, wurde nicht von ihnen beachtet und höchstens zum Anstreichen der Hüttendächer benutzt. Als die erste Petroteumlampen in die dortige G gend kamen, siel es den Leuten auf, daß das in diesen Lampen gebrannte Oel ganz den Geruch der Masse in ihren Theergruben habe. Man untersuchte den Boden weiter und fand die reichsten Petroleumquellen. Die Oelgegend erstreckt sich gegen 26 L guas östlich von Jujuy und soll mindestens so reich sein, wie die reichste Gegend in Penny'ylvanien. Die Ausbeutung hat bereits begonnen, und in den innern Provinzen der arzeutinischen Consöseration ist ein neuer Erwerbezweig erschlossen. Literarisches. über die vier„invaliden" Fonds des Deutschen Reiches. Eine Sammlung des aktenmäßigen parlamentarischen, wie bankokratischen Materials zur Geschichte der pekuniären Lage dieser Fonds von 1873—1876. Von M. Ant. Niendorf. Berlin bei M. A. Niendorf. 12 Bogen. 2 M. Es fehlte seither„mehr“ Licht in der Angelegenheit der „invaliden“ Fonde, das man absichtlich zurückzudämmen suchte. Der Verfasser steht deshalb nicht an, die volle Wahrheit zu sagen, indem er durch seine Enthüllungen die sämmtlichen Transaktionen beleuchtet, welche bei der Belegung der Gelder dieser Fonds den Ausschlag gegeben und die„chronische Juvalidität“ derselben herbeigeführt haben. Da er diese Dinge von Anfang an bis ins Einzelste verfolgte, fühlte sich dem gegenüber berufen, aus der grandiosen Fülle dieses Materials das nachfolgende Heft zusammen zu stellen, hier und da Erläuterungen anfügend, um dem Leser am Schluß der Lektüre die Antwort auf die Frage selbst zu überlassen: ob gewisse Majoritdtsvoten gewisse Thatsachen, die mit diesen Fonds passirt sind, ungeschehen haben machen können? Geld=Course vom 13. März. Gebrüder Marx, Aachen, 2 Friedrich Wilhelm=Platz 2, zahlen für und geben ab soweit Vorrath: Nayelennchkor Sovereigue Pistolen Imperials Wilhelme'or Dukaten Gold=Dollars 5 Francs-Stücke Holländ. Silberg. Oesterr. Silberg. Nehmer. Geber. 1630 16.25 20.35 16,30 1665 16,95 .60 .15 .06 1,69 1,80 81.42 Franz. Banknoten 81,25 81.45 Rehmer. Geber. he Bankn. 81.25 81.42 Englische .eton.„ 4,15 Oesterr.„ 1,63 Russische„ 2,50 Amk. Gold=Coup. 4,15 Oest. Silb.=Conp. 1,80 Oefi. Pap.=Conp. 1,63 Ausl. Markscheine 99.80 Däu. 20-Kronen 22 20.40 20,48 169,80 NB. Wir diskontiren Wechsel auf alle Bank= und Nebenplätze billigst möglichst und nehmen kurzsichtige Wechsel auf Paris, Brüssel, Autwerpen, London, Amsterdam, Wien, Frankfurt a. M. zu demselben Course, wie die betreffenden Banknoten dieser Plätze von uns notirt sind. kanistr. 17.— Nuna Meria Lonise, T. v. Julins Wehn, fabrikant, Alphonsstr. 8.— Agues, T. v. Gerbard Buchdrucker, Johanniterstr. 24.— August Beter Paul, S.## Chiisoph Körder, Musikne, Harskampstr. 48.— Math. S. von Cornel Peters, Hülse-Postschaffner, Johanniterstr. Ludwig Hubert Theodor Anton Joseph, S. v. Gerh. Brauerg. Kassendote, Großkölnstr. 70.— Anna Maria, T. v. JohanJos. Krings, Flaschendierhändler, Bergdr. 29.— Franziete T. v. Peter Bodoin, Schlosser, Rosstr. 31.— Petronesla, v. Joseph Kutsch, Tuchweder, Reunbahn 3.— Aung, 2. Ranz Brann, Spinner, Peierstr. 190.— Maim, Josephin, T. v. Peter Casp. Bücken, Husschmied, Königsprom. Peter Mathias, S. v. Hubert von den Hoff, Advokat, Drisk., gäßchen 1.— Anna Catharins, T. v. Peter Petere, Brunnen, macher, Adalbertssteinw. 20.— Maria Elisabeth, T. von Wi## Jos. Staffen, Schlosser, Adalbertstr. 36.— Eva Rosalia. von Hermann Jos. Berge, Klempner=Gehülfe, Jokobesteinw. 11 Hubert, S. v. Jos. Reinirkens, Fabrikarbeiter, Poutsteinw. 16 Sterbefälle. 11. März. Anna Therese Heuriette Huhn, 8., graben 89.— Cornel Bictor Hub. Herren, 4., Kurhaue. straße 18. 12. März. Alberia Julie Lohmeyer, 52., Franzstr. 62/64 Rosa Schröder, 68., Annastr. 9.— Maria Gertrud Vorran. koven, 4., Wespienstr. 21 a.— Mathias Steinhauer, 479 Mariahilsp.— Anna Margaretha Pieddoeuf, 3., Angustiner, dach 30.— Franz Müller, 4., Roog, 1.— Peter Zimone 2., Promenadenstr. 39.— Johann Krusy, 51 J, Georgstr. 39 Nicolaus Henn, 2., Rehmpl. 9.— Cath. Ruland, ged. 77., Pontstr. 40.— Johann Jos. Gerber, 45., bergstraße 10. Civilstand der Stadt Burtscheid. Geburten. Am 1. März. Auna Katharina, T. v. Ricolaus Ludwig Rosenbaum, Tagelöhner, und Adelheid, geb. Beugel, Alederf, straße 2. Am 3. März. Joseph, S. v. Heinrich Johann Jeseph Gerit. Tagelöhner, und Ida ged. Leisten, Hauptstr. 73.“ Am 5. März. Jakob, S. v. Peter Jacoby, Schmied, und Magdalena, geb. Ewen, Hauptstr. 79. Am 6. März. Catharina, T. v. Heinrich Joseph Hubert Hoube, Weber, und Gertrud geb. Lennertz, Altdorfsr. 6.— Hubert, S. v. Franz Mathias Lohne, Weber, und Merig geb. Jünger, Küpperstr. 4. Am 8. März. Elise Beronika, T. v. Nicolaus Joseph Kaugens, Weber, und Maria geb. Zimmermann, Kapellenstr. 16, Auna, Maria, T. v. Franz Honde, Spinner, und Elisabeih geb. Brülle, Adlerberg 6. Sterbefälle. Am 3. März. Heinrich Joseph Hoenen, 10., S. von Heinrich Hoeuen, Tagelöhner, und Anna Kath. ged. Leunart, Bismarckstraße. Am 4. März. Hub. Joseph Heinrich Roderburg, 6 S. v. Franz Wilh. Roderburg, Schreinermeister, und Elisabeth geb. Frohn, Dammstr. 23. Am 7. März. Anna Cath. Laugohr, Ehefran von Heinrich Bong, 64., Hauptstr. 6. Heiraths=Ankündigungen. Am 9. März. Albert Theodor Haupt, Buchbinder zu Burtscheid, mit Hubertina Anna Elisabeih Jergen, ohne Geschäst zu Aachen. Termden gistt! Civilstand der Stadt Aachen. Geburten. 11. März. Franziska, T. v. Johann Jos. Walz, Radler, Rosg. 1.— Heinrich Joseph, S. v. Leovard Krieger, Kutscher, Wimmelsg. 4.— Johann Peter, S. v. Egidius Lange, Schreiner, Sandkaulbach 39.— Heinr., S. von Friedr. Hud. Ramakers, Tuchfärder, Adaldertsteinw. 16. 12. März. Josephina, T. v. Peter Eick, Maurer, Rudolfstraße 3.— Peter, S. v. Franz Kuckelmann, Lohndiener, SandDie Hotels sind nach den Namen der Besitzer alphabetisch geordnet. Herm. Freise, Hotel belle von. Hazek, Wien. Thiele, Berlin. Hecht, dito. Hertmany, Köln Neudeck, Wien. Böttcher, Berlin. Geueratte, Köln. Hefser, Hamdurg. Kramer, Bremen. Teuhompel, Neuß. Siepen, Köln. Arnolds, dito. Behr, Ballingen. Vorsch, Halle a. S. Holterhoff, Lennev.(Alle Kfl.) J. Becker, Musik=Direktor, Mannheim. Weiser, Concert=Unternehmer, Florenz. Frau Lichterfeld nebs Tochter, Pianistin, Berlin. Frau Pommerenl nebst., Artiste, Paris. Frau Chiomi nebst., dito, Berlin. E. Maus, dito, Florenz. L. Hegyesi, dito, Pesth. L. Chiostri, dito, Florenz. Arnoldi, Courier, dito. Hoyer's Unions=Hotel. Scheidler, Fadr., Moutjoie. Wupperwann, Varmen. Lambert, Brüssel. de Laspie, Düfseldorf. Vaulos, Vordeaux. Rickel, Fabr., Montjoie. Michels, im König von Spauien. Frau von Lielienthal, Rentnerin, Wiesbaden. Berghaus, Berghausen. Siegmann, Biersen. von Wüller=Scholten, Wesel. Schmitz, Homberg. Reiß, Paris. Heltberg, Köln. Spielmann, dito. Schmidt, Crenznach. Alef, Köln. Maier, Boundorf. Kannertz, Kaldenkirchen. Rosenbaum, Hagen. Förster, Sonneburg. (Alle Kfl.) Müllem, Hotel du Dragon'or. Wolff, Kaufmann, Hüttenheim. Kurtz, Fabrikant, Berlin. Fischer, Kfm., Frankfurt a. M. Mahron, dito, Bielefeld. Bertelsmann, dito, dito. Double Dach, dito, London. Korn, dito, St. Gallen. Macher, dito, Köln. Abefeldt, dito, Leipzig. Gossen, dito, Godesberg. Förster, dito, Crefeld. Eck, dito, Pforzheim. Schleiderer, dito, Hamburg. Schlemmer, Gasthof zum Elephanten. Hebestreit, Kfm., Rheinberg. Schömann, Kaufm., Trier. Schnütgen, Kaufm., Crefeld. Michael, Kaufm., Frankfurt. Schmitz, Kfm., Köln. Schmelzeisen, Kaufm., dito. Girerd, Kaufmann, kyon. Leiygouty de Ramseaux, dito, Chambertin. Wüsten nebst Fam., Rittergutsbesitzer, Stollberg. Zahl der Fremden und Kurgäste, welche seit dem 1. Jez. 1877 Nachen besucht haben.......... 3636 Zugang laut vorstehender Liste 60 Im Ganzen 3696 Gelanntmachung. In Felge des Druckes, welcher andauernd auf Handel und Industrie in Belgien lastet, ist die Zahl der hülfsbedürftigen deutschen Reichsangehörigen daselbst fortgesetzt in Zunahme begrisfen. Indem wir, höherem Auftrage zufolge, die Arbeiterbevölkerung vor dem Arbeitsuchen in Belgien warnen, machen wir dieselbe zugleich darauf aufmerksam, daß sremde Arbeiter nur gegen Vorweis beziehungsweise Hin terlegung eines regelmäßigen Reisepasses ein Arbeiteduch(livret’ouvrier) von den betreffenden belgischen Ortsbehörden ausgestellt erhalten, daß sie ohne ein solches dauernde Beschäftigung in Belgien überbaupt nicht finden können, und daß Tauf= und Trauscheine, Führungsatteste, Militärpässe und andere derartige Legitimationspapiere zur Erlangung eines Arbeiteduches nicht geeignet sind. Königliche Regierung, Abtheilung des Innern: von der Mosel. Freiwilliger Verkauf. Am Donnerstag, den 15. März 1877, Morgens 10 Uhr lassen die Erden des verstoldenen Herrn J. Freialdenhoven, im Hause Wirichsbongardstraße Nr. 10 zu Aachen, sämmtliches Mobilar, bestehend in: 1 Meublement von Mahagony, mit Plüschüberzug, Tische, Stühle, Kommoden, Schränke, Sekretär 2c. gegen baare Zahlung durch den Unterzeichneten verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, 2506 Kallen. 2509. Ein zuverl. Schweizer oder ein Dädchen, welches gut melken kann, gesucht. Ausk. in der Exped. 2505. Ein junger gewandter Mann, der mit Pferden umzugehen weiß und Gartenarbeit versteht, sucht Stelle. Adressen des. die Exped. Neue mit Pianoforte=Begleitung. Komiker=Album, 114 Nummern, einzeln à 50 Pfg. Toubretten=Album, 76 Nummern, einzeln à 10 Pfg. Norddeutsche Conplets, 73 Rummern, einzeln à 60 Pfg. Vorräthig in Kaatzer's Buchhandlung, Büchel 36. Ein Mädchen aus auständ. Familie, welches bügeln und s. nöthige Kenntnisse besitzt, sucht Stelle als Zweitmädchen und kann nach Belieben eintreten. Auskunft Alphonsstraße 59, 2. Etage. 2511. Ein gut erfahrener Kupferschläger Gehülfe gesucht: Georgstr. 21. 2510. Ein Billard zu miethen gesucht. Offerten unter A O 50 besorgt die Expes. Ein roihes jachteuledernes Damenportemonnaie, ca. 10 Maik in Silber enthaltend, ist von der Hochstraße bis zur Franzstcaße verloren worden. Wiederbringer eine gute Belohnung: Hochstraße 52. 2508. Ein zweiter Bäckergeselle gesucht. Auek. in der Exped. Erfahrene Schudmachergesellen gesucht bei V. Crombach in Stolberg, Eschweiterstraße. 2507. Zwei Bäckerskrüge bilig zu verkaufen. Ausk. in der Exped. Eine Büglerin sucht Stelle. Auskunft Büchel 23. Schöne eiste Etage zu vermielhen: Löhergraben 17. 2503. Ein erfahrener Buchhalter kann noch einige Stunden mit Beischreiben von Büchern billigst besetzen. Ausk. in d. Exp. Köln, 12. März. (Notirungen der Handelsmakler für Waaren. Waizen ohne Sack per 100 Kilo essect. hies. M. 24,50., do. fremder 22,50 bie 24., mit Gewicht von 75 Psd. per 50 Liter per März 22.80 35 bz. 22,35 B. 22,30., per Mai 22,70 bi. u. G. 22.75 ., per Juli 22.75 B. 22,70 G. Roggen ohne Sack per 100 Kilo effect. hies. M. 18.—., do. fremder 16—18,50 ., mit Gewicht von 69 Pfd. per 50 Liter per März 15.75 70 80 bz. 15,80 B. 15,75., per Mai 16.35 40 bj. 16,40 B. 16,35., per Juli 16,35 B. 16.20 G. Hafer ohne Sack per 100 Kilo effect. —.— bz., Lieferungsqualität 42 Pfd. per 50 Liter per März 16.45 B. 16,35 per Mei 16,75 B. 16,65 G. Rüböl per 50 Kilo mit Faß essect. in Partien von 100 Ctr. 38.—., per Mai 35 34,90 80 bz. 34,80 B. u.., per Okt. 34,20 bz. 34.80 B. 34,80 G. Waizen fester, Roggen behauptet, gekündigt 1500 Säcke, Hafer still, gekündigt 750 Säcke, Rüböl höher. Notirungen der Produktenhändler. Waizen effectiv hiesiger M. 24—25 ., fremnder 22,25—24,50., per März 22.30 35 bz.—.—.,—.—., per Mai 23,75 70 75 bz. B. u.., per Juli 22,75 B. 22,70 C. Roggen effekt. hies. M. 18—19., fremder 15,75—19., per März 15.75 70 80 bz. u.., 15,75., per Mei 16,35 40 bez. und B. 1635., per Juli 16,25 B. 16,15 G. Haser ess. M. 16,50—17,50., per März 16,35 B. 16.30., per Mei 16.70 S. 16,60 C. Rübsl essekt. M. 38.— Dr., per Mei 35 34,90 80 bz. B. u.., per Okt. 94.10 20 bz. B. u..„ Rottrungen der hienger Geimüler und Oeshändter: Rüböf 40.50, rost. 4930 W.