Aachen 1877.— Nr. 60. Erstes Blatt. Freitag, L. Marz. **„„ Verantwortlicher Redakteur: Hilmar Heinrich Beissel Verlag von P. Kaager in Nachen. Druck von C. H. Georgi in Nachen. ösung d Landtagsverhandlungen. Abgeordnetenhaus. 33. Sitzung vom 27. Februar. Präsident v. Bennigsen eröffnet die Sitzung um 10½ Uhr. Am Ministertisch: Dr. Friedenthal, Dr. Falk und mehrere on Tag sordnung: 1. Vereidigung derjenigen Mitglieder des Hauses, welche den versassungsmäßigen Eid noch nicht geleistet Von den Abgg. Lassen und Krüger ist ein Schreiben eingegangen, in welchem dieselben die Erklärung abgeben, daß sie den obwaltenden Verhältnissen und nach ihrer Ueberzeugung den versassungsmäßigen Eid nicht zu le sten vermögen, da sie überhaupt dem Art. 5 des Prager Friedens nicht vorder Präsident bemerkt hierzu, daß er den beiden Herren mittheilen werde, daß sie in Folge dieser Weigerung auf Grund des§ 6 der Geschäftsordnung die Mitgliedschaft zum Hause der Eo folgt sodann die Bereidigung der Mitglieder unter den büichen Erste, und zweite Verathung des Gesebentwurse betressend die Aushebung des Fischereigesetzes auf den Kreis HerVerselbe wied auf den Autrag Schmidt(Stettin) en bioo 3. Dritte Berathung des Gesetzentwurfs betressend die Aufung des Lehnsverbandes in der Provinz Sachsen. Derselbe wird destattio genehmigt. 1. 4. Bericht der Rechnungskommission üder die Ueversicht von den Staatseinnahmen und Ausgaben des Jahres 1875. Reserent Aba. Strecher empfiehlt die folgenden träge der Kommission anzunehmen: 1. Vorbehaltlich der bei der Prüfung der Rechnung sich etwa ergebeuden Erinnerungen die nachgewiesenen Eiatsüberschreitungen für das Johr 1875 mit 19//23,787, N. 53 Pig. und die außeretatsmäßigen Ausgaben mit 54,995,016 M. 57 Pfg., zusammen 74,419,876 M. 10 Pfg. nachttäglich zu genehmigen. 2. Die Staatsregierung aufzufordern, a. die Kostenauschläge zu staatlichen Neu= und Reparaturbauten besonders sorgfältiger Prüsung zu unterziehen und damit in Zukunft erheblicheren Etatsüberschreitungen und außeretatsmäßigen Ausgaben an Baukosten mehr und mehr vorzubeugen, b. dahin zu wirken, daß eiheblichere Nachtragssorderungen bei den Titelu des Extraordinariums und der Restverwaltung Seitens der betheiligten Behörden rechtzeitig veranschlagt und in den Staatshaushaltsetats des nächsten Jahres ausgenommen werden. Es erh. bi sich über diese Anträge eine längere Diekussion, in welcher die Abgg. Dohrn und Lasker darauf aufmerksam machen, daß beispielsweise bei den daulichen Umänderungen der Bauakademie der Kostenauschlag und Etatsansatz um 241, 80 M. überschcitten worden. Es gehe daraus heivor, daß der Bau in absolut ungenügender Weise vorbereitet worden, und daß um Theil eine ganz überraschende Unkenntniß über die Bauverhältnisse diese Etateüberschreitungen mitverschuldet haben. Abg. Laeker glaubt, daß eine bloße Rüge, wie sie schon in der Resoluton enthalten, eigentlich der Sachlage nicht entspreche. Er verweist darauf, daß der Generalpostmeister Stephan sich ebensalls einen Luxusbau gestattet und in Folde dessen den Etatserheblich ürerschritter habe. Im Reichstage habe damals die Frage ernstlich in Erwägung gezogen, anf ob ag.h es nicht angezeigt sei, statt der einfachen Form der Genehmigung der Eiatsüberschreitung die Vorlage eines Idemnitätsgesetzes zu verlangen. Hier stehe das Haus vor einem ganz ähnlichen Fall und wenn er heute noch von einem solchen Antrage absehe, so würde man doch in Erwägung ziehen müssen, ob künftig bei ähnlichen Fällen nicht andere Maßregeln zu ergreifen Regierungskommissar Geh. Rath Giersberg erwidert, daß Ueberschreitungen der Voranschläge nicht immer zu vermeiden seien, daß die Bauverwaltung sich aber alle Mühe gebe, die letzteren einzuhalten. Bei allen Umbauten und Reparatuten werde dieselbe Vorsicht beobachtet, wie bei Neubauten, und in dem angeführten Falle sei der Bau ein ganz abnormer gewesen und die Ueberschreitung auf die kolossalen Schwankunggg.# Preisen des Baumaterials 2c. während der Jahre 1912—16 Abg. Dr. Birchow sindet die höchste Abnormität darin, daß man den Direktor der Anstalt auch gleich zum Baumeister gemacht habe. Im Uebrigen sei in Beziehung auf die Bauverhälinisse ein Zustand eingetreten, wie man ihn auf keinem Gebiete der Staatsverwaltung vorfinde. Wenn Seiteus regierung nichts geschehe, dann werde auch nicht sobald Ordnung Abg. Dr. Wehrenpfennig bemerkt gegenüber den Ausführungen des Regierungskommissats, daß in dem ganzen au nichts liege, was die Abnormität rechtfertigen könne. Mau habe Alles voraussehen können, und wo dies nicht möglich gewesen, habe man wenigstens 1874—75 das Fehlende nachholen können. An der weiteren Diekussion betheiligen sich noch die Abgg. Graf Bethusy, Dr. Hammacher und als Regierungskommissar Geh. Raih Stüwe; dann wird die Diekussion geschlossen und der Antrag der Kommissioa angenommen. V. Fortsetzung der d itten Berathung des Etus. Bei dem Etat der Justizverwaltung ergreift dus v. Fürth. M.., ich besteige nur deshalb die„Tridein hartneckiges Halsleiden, welches meine Stimme unklar macht, es mir.schmetlich erscheinen läßt, mich von meinemn Plotze aus hinreichend verstäntlich zu machen. Ich weide mich aber um so mehr kunz halten, als daejenige, was iy zu sagen habe, nur eine Kat gorie von Bean ten in der Rheinprovinz betrifft, für welche ich nicht bei allen Mitgliedern bes, hohen Hauses Interesse voraussetzen darf. Ja dim vorliegenden Eiai finde ich ren Gesommtbetrag der Gebühren der Secretäre des ryeinischen App Uationsgerichtsbofes und der rheinischen Lund terichte auf 96060 M. veranschlagt, während im Etat pro 1875 für diesen Kosten nur 84,600 M. angesetzt waren. Ich sehe mich durch siere Erhölung der Posttion veranlaßi, das Ministerium darauf ausmerksam zu machen, daß sich im litzverflossen u Jahre herausgestellt hat, daß in Foige von zwei reueren Gesetzen der Bet'ag der Gebuhreneinnahme der Landgerichteseceicke sich gasz bereutend vermindert. Das eine dieser Gesetz ist das neue Vormundschaftsgesetz, weiches, da es die Thätigkeit der Laudgerichte in Vormundschaftosachen dereutend rerucit, nothwendig auch eine Verminderung der Gebührenbeträge, welche die Secretäre aus den Vormundschaftesacten beziehen, zur Folge habeu muß. Das andere Gesitz ist das nue Gesetz über den Cioilstand. Nachdem die nue Gesetz ebung für die Ausfertigung von Cioilstandsarien auf 50 Bierzig, fes., gieg. hat, sehlu sich unsere Civilstandebcamten veranlaßt, Host die Ausfertigung zu ertheilen, nicht mehr wie früher die Parteten an die Land, erichtefeeretäre zu neisen, um sich dort die Auefertigung ertheiten zu lassen. Nua budete aber früher für die Lunk gerichtsseer täre, obgleich die Ausfertigung eines Civilstundsaxtes nur zu 30 Cent. berechuet war, roch der Ertrog, den sie durch die Ausfertigung bezogen, einen ganz bedeutenden Theil ihrer Einnahmen. Währ.nd auf diee Weise die Gebühreneinnahmen der Landgerichtssecretäre sich sehr vermindert, haden sich die Auslagen, weich: sie nach Art 16 des Decreis vom Ventöse des Jihres VII. aus dim Erirage ihrer Gebüdren zu bestreiten haben, sehr vermehrt Zu diesen Auslagen gerö#t namentlich das Gehalt für die Hülfsgerichtsschreiter und der Lohn der Exp dienten und anderen S. cret.riats=Gehülf u. Es finden sich gegenwartig passende Persönlichkeiten als biseordnete Secretäre und Secreiariats=Gehülfen kaum noch für den doppelten Lohnsetz, der früher für sie verweudet wurde. Dozu noch, daß das neue Expropriationsgesetz den Sekretären ebenfalls denjenigen Einnahmebeitag genommen hat, den sie früher, wenn Bauten im öfsentlichen Jnteresse unternommen wurden, aus den Exproptationssachen hatten.-##. ro. anl. dings eine außerordentliche, aver von Zeit zu Zeit eine ziemlich bedeutende. Man hat beispielsweise berechnet, daß für jeden Getretär des Landgerichtes zu Trier die Expropriationen, welche beim Bau der Eisendahn stattgefunden, wenn das alte Expropriationsgesetz existirt hätte, circa 600 M. an Gebühren eingetracht hätten. Diese bedeutende Verminderung der Einnahmen unserer Landgerichtssekretäre läßt es viell icht als gerechtfertigt erscheinen, wenn ich den Herrn Minister bitte, in Erwägung zu ziehen, ob es nicht zweckmäßig sei, ungeachtet der uns bevorstehenden neuen Gerichtsorganisation schon jetzt den Sekretäten durch Beschaffung eines Erfolges für den Ausfall, den sie in der neueren Zeit erleiden, zu Hülfe zu kommen und so zu verhindern, daß eine große Anzahl ehrenwerther Beamten genöthigt werde, bis dahin, daß die neue Gerichtsorganisation vollendet worden, Schulden zu kontrahiren. Es könnte diese Hülse geleistet werden, ohne daß dem Staate deshalb eine größere Ausgabe zur Last fiele und sogar mit Vermehrung der Staatseinnahmen. Der Herr Minister brauchte nur zu veraulassen, daß uns zu Anfang der nächsten Session ein Gesetzentwurf vorgelegt würde, in welchem statt der Gebührenansätze in Francs und Centimes. welche die französischen Dekrete enthalten, eben so viele Maik und Pfennige angesetzt würden. In unserer Rheinprovinz ist schon läugst für die Friedensrichter und ihre Sekretäre, für die Anwälte und Notare, sowie für Gerichtsvollzieher ein anderer Gebührensatz eingeführt als derjenige den die französische Gesetzgebung für sie bestimmt hatte, die Landgerichtsse retäre aber sind noch auf dieselben Gebühren angewiesen, welche der franz. Gesetzgeber von 1799 resp. 1811 für angemessen erachtet hatte. Ich bitte bei Entscheidung über das von mir Gesagte zu erwägen, daß unsere Landgerichtssekretäre keineswegs auf derselben Stufe stehen, wie die Gerichtssekretäre der anderen Provinzen. Unsere Sekretäre sind nicht in demselben Sinne Subalternbeamte, wie die Sekretäre der anderen Provinzen. Gie haben sehr Bieles selbstständig vorzunehmen, haben in vielfacher Beziehung eine ganz selbstständige Verantwortlichkeit und einen Theil derjenigen Geschäfte, welche in anderen Provinzen durch vom Staate angestellte Gerichts=Sekretäre besorgt werden, lassen sie durch ihre von ihnen angestellten Unterbeamten besorgen. Ihr höherer Bildungsstand geht nicht nur aus dem Examen, welches sie bestehen, hervor, sondern hauptsächlich auch daraus, daß bei une auch die Handelsgerichts=Gekretäre aus den Gerichteschreiber= kandidaten gewählt werden und ihnen die Landgerichtssekretäre an Bildung ganz gleich stehen. Nun kommt es aber bei der Mehrzahl unserer Handelegerichte in den meisten Fällen vor, daß die Sekretäre, wenn eine Handelsgerichtslache zum Spruch ausgesetzt wird, als Referenten fungiren, und daß es seine Aufgabe ist, wenn eine schwierige Rechtsfrage beim Handelsgericht zu entscheiden ist, sowohl in den Urtheitssammlungen die Entscheidungen der höheren Gerichte als auch in den juristischen Schriften die Ansichten der Schriitsteller nachzusehen, daß aber die Rechteansicht, welche er sich auf diese Weise bildete, für die Richter maßgebend ist. Es ist daher das Lob, welches der Herr Justizminister in neuerer Zeit den rheinischen Handelsgerichten ertheilt hat, zugleich ein Attest für die Fähigkeit der Handeisgerichts=Sekretäre und da die Landgerichts=Sekretäre denselben an juristischer Bildung gleichstehen, auch für die Landgerichtssekretäte. Abg. Freiherr v. d. Knesebeck beklagt die Beschaffenheit eines Theiles der Untersuchungsgefängnisse. Wenn die Staatsanwaltschaft das Recht habe, selbst angesehene Bürger zu verhaften— Redner führt einen Spezialfall an—, deren Unschuld sich später möglicher Weise herausstellt, dann habe sie auch die Pflicht, dieselden in anständiger Weise unterzudringen und die Untersuchungsgefangenen nicht von vorne herein gemeine Verdrecher zu behandeln. 54 Regierungskommissar Geh. Rath Starte erwibert, baß die Beschlußfassung nicht von dem Staateanwalt, sondern von dem zuständigen Gerichte ausgehe. Daß viele Gesäugnisse nicht den nothweudigen Erfordernissen entsprichen, sei dem Minister bekannt; das könne er(Redner), aber versichern, daß Seitene des Ministers Alles geschehe, um diesen Zuständen ein Ende zu machen. Der Etat wurde genchul':,„.6 Ppraze Leschmert u. Bei dem Etat des Ministeriume der Janern beschwert sich Abg. Bock, daß noch immer nicht die Gemeindeordnung in Hessen=Nassau eingeführt sei. Der Minister des Innern erwidert, daß für die Einführung der Städteordnung in Hessen=Nassau ein größeree Bedürfniß vorhanden sei und daß die Regierung zunächst hierauf ihr Augenmerk richten müsse. Die Abgg. Dr. Bähr(Kossel) und Bogeler urgiren den Bau der Strafanstalt in Kossel# ihe d Regierungs=Kommissar Geh. Rath#ling erwibert, ouß nach dem Gutachten der technischen Gefängnißdeputation vorgelegte Bauplau wegen des fehlenden Wassers nicht genehmigt werden könne. Der Etat wird ebeufalls genehmigt. Bei dem Etat des Kultusministeriums bemerkt Abg. Freiherr v. Schorlemer=Alst: Meine Herren, nachdem meine Freunde bei der zweiten Berathung Ihnen einzelue Beschwerden vorgetragen haben, muß ich mir gestatten, jetzt in kurzen allgemeinen Zügen ein Gesammtbild zu geden, wohin der Kulturkampf geführt hat und was in demselben geleistet ist. Ich meine, es ist an der Zeit, im fünften Jahre der Aera des Herrn Kuliusministers Falk einen solchen Rückblick zu machen und gewissermaßen jetzt beim Schluß des Elais noch einen Scheidegruß demselden zu widmen. Der Herr Abg. v. Meyer hat uns neulich darauf aufmerksam gemacht, daß er fönde, die Minister Seiner Majestät würden nicht immer mit hinreichender Rügstch. behandel. Ich kann nun zwar nicht sagen, daß der Kuliueminister Wort Frhr.= uns gegenüber sehr rücksichtsvoll ist, in sofern er uns auf einibune“ weil zelne Auftagen gar nicht geantwortet oder bemerkt hat, er würde uns gegenüber die Gesetze wahrlich nicht milder handhaben. Gleichwohl werde ich mit dem großen Maße der rücksichtsvollen Weise, welches mir gegeben ist(Heiterkeit), meinen Vortrag halten. Ich wende mich zunächst zu dem Gebiet, welches ja der Anfang des Kulturkampfes war, zu der Schule, und constatire, was ja auch schon der Abg. Dauzenberg hervorgehoben hat, daß entgegen der ausdrücklichen Zusage des die sämmtlichen geistlichen Kleis= und Lokalschuliaspektoren, wenigstens katholischer Conession, abgesetzt sind. Das haite zur Folge zunächst erhebliche Mehrkosten, statt früher 60,000 Mark für die Schulaussicht, heute 1,170,000 Maik(hört! im Centrum), dann aber auch die weitere Folge, daß meines Erachtens die Schulaussicht durchaus nicht besser geworden ist. Die Bezirke haben schon größer gemacht werden müssen, als früher, und die Personen, die man auszuwählen hatte, mußten, da man die Geistlichen ausschloß, aus den Reihen der Gymnastallehrer genommen werden, die mit den Berhältnissen unbekannt sind und auch sehr wenig vom Elementarschulwesen verstehen. Noch bedenklicher steht es auf dem Gebiete der Lokalschulinspektion, nachdem der natürliche Lokalschulinspek or, d. i. der Ortsgeistliche (Widerspruch linke; sehr wahr! im Centium), beseitigt wai; man hat da greifen müssen, zu den Amimännern, diesen vielgeplagtesten Menschen, die es im preußischen Siaate gibt, zu Gutsbesitzern, und ich glaube, selbst das ehrsame Handweik hat sein Coalingent zu den Lokalschulinspekioren gestellt. Wir haben dann in den vergangenen Jahren fortwährend die Lehrergehälter erhöht, aber trotzdem ist ein immer größerer Lehrermangel eingetreien, und ich habe neulich schon die bedenkliche Foige darge: legt, die es hat, daß man zu den Aspiranien seine Z nehmen mußte. Nach dem Grundsatze, daß es besser sei, gar keinen Unterricht, als einen ultramontanen, sind die Schulschwestern und die Unterricht ertheilenden Schwestern aufg hoben, ehe man hinreichend für Ersatz gesorgt. Das hatte zur Folge, daß ein großer Mangel, namentlich an Lehrerinnen, entkanden is. Man ist aber vot werte Her= Oegernzschwegerns.; selbst die Waisen=Anstalten, die von gut geleitet wurden, und so gut woren Iür.„Gazenz, ber enz aufgelöst, daher werden jetzt vielfach die armen den Mindestfordernden verdungen. M.., damit sind wir auf die Kulturstufe der Sklavenstaaten Amerikas herabgesunken(sehr wahr! im Centrum). Indessen die Angs um peg,pgicht geg Diese Ennahme war aller Staat gung noch weiter, denn man fand es auch Pehrz#re# die blinden Kinder Unterricht und E ziehung von Ordeuostan.n eihlelten, obgleich festgestellt war, und zwar von den Provinzial= trefsenden Kie Landtags= Kommissionen, die aus Mitgliedern heider Coufes= unvertenn##. sionen zusammengesetzt sind, daß die pfirge und der Unter= eine solche### richt in diesen Anstalten vorzüglich waren. Aber natürlich, wenn man sich denkt, ein ultramontaner Blinder! Welcher Schrecken für einen echten Kulturkämpfer!(Sehr gut!) Und noch weiter ist man gegangen! Man fand zuletzt sogar bedenklich, daß Ordensfrauen im Sricken und Nähen den Kindern Anweisung gaben. Also, ultramontan# Stricken und Nähen, das gehört mit in den Bereich der Thätigkeit, die der Herr Kultusminister als bedenklich beseitigt hat.(Heiterkeit.) M.., das Lehrerpersonal ist unn losgerissen von seiner natürlichen Stütze, das ist nämsich die Kuche und deren Organe, und es ist damit der wechselnden Meinung der Staatelenker und auch der Parteien preisgegeben; die Lehrer müssen heute dem Darwinismus huldigen und morgen der Orthodorie, wenn eine andere Richtung kommt. Und was wird damit gesördert? Dasjenige, was leider das Charakteristische unserer Zeit ist, die Gesinnungsverläugnung, und es hat noch weitere üble Folgen: im Lehrerstande selbst entwickelt sich mehr und mehr der Unglaube, die Ueberbebung, das politische Treiben und die Unzufriedenheit. M.., ein kostbares Gut der Nation kommt uns immer mehr und mehr abhanden, das ist der einfache, tüchtige und zufriedene alte Dorsschulmeister, den verlieren wir immer mehr auf diesem Wege.(Sehr wahr! im Centrum.) Wie das Lehrerpersonal hat man auch die Schule von der Quelle aller Erziehung und allen Unterrichts, das heißt von der Religion und der Kirche abgetrennt, in Folge dessen verwildert und entsittlicht die Schule mehr und mehr, die Klagen der Eltern, das kann ich konstatiren, sind allgemein, daß die Haliung in den Schulen nicht mehr ist, wie früher.(Sehr wahr! im Centrum.) Aber auch die Unterrichtsmittel sind nicht besser geworden. Ich habe Ihnen neulich schon aus einem Leseduche für Westfalen Beispiele angeführt, ich will Sie heute nicht mit langem Vorlesen aushalten, obgleich ich Ihnen noch viel dergleichen vortragen könnte. Ich habe heute ein anderes Buch zur Hand und will nur zwei reispiele aus demselben anführen. Es ist der „Neue Leitfaden für den Unterricht in der Volksschule", in Breslau erschienen und von vier Rektoren und einem Hauptlehrer im Auftrage und unter Mitwirkung der städtischen Schuldeputation in Breslau bearbeitet. In diesem findet sich unter anderen auf dem geographischen Gebiet die Bemerkung, daß Gibraltar eine enropäische Insel wäre(Hört! Hört!) und daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika zwar 25 Mal so groß wie Preußen seien, aber nur die Hälfte der Einwohner Preußens hätten.(Hört! Hört!) Es sind noch eine ganze Reihe von solchen Schnitzern, wenn Sie das Buch zur Hand nehmen und dann die Kritik der„Börsenzeitung" lesen, köanen Sie sich das selbst klar machen. Wenn das aber eine Verbesserung der Lehrmittel genannt wird, danke ich dafür.(Sehr richtig.) ergibt sich aus dem Angeführten die Richtigkeit des Satzes, den der von mir schon früber citirte und als Schriftsteller gewiß sehr tüchtige Oberlehrer Bock hier in Berlin ausspricht:„Ebensowenig, wie der Staat Kinder erzeugen kann, ebensowenig kann er sie erziehen.“(Sehr wahr! im Centrum.) Ich glaube Sie auch auf eine andere Autorität noch hinweisen zu dürfen, für Sie gewiß eine solche, nämlich Dablmann, der Staat hat ja, ohne Schaden am besten nehmen, sich die Kinder zugeeignet, um nach seinem Gefallen sie zu bilden für Staatszwecke, ohne Rücksicht auf die Selbstbestimmung durch Anlae und Wahl, uns aber verbietet vollende dessere Einsicht die Seelenverkäuferei an den Staat.“(Sehr gut!) Das sind die Worte Dahlmann's und ich möchte wünschen, daß die Leiter unseres Unterrichtswesens sich dieselben recht wohl merken! Die Frage des Religions Unterrichts und der Komrole defselben dabe ich schon neulich besprochen, ich will hier nicht noch einmal darauf eingehen, son dern nur bemerken, daß hier nach meiner Meinung die Sackgasse für den Custurkampf ist. Entwedr muß man umgekehren und den Religionsunterricht und die Conirole des. selben an die Kirche und Confession zurückgeben, oder wir sind nobedingt bei der Staatsreligion angelangt.(Sehr richtig! im Centrum.) Entweder man muß sagen: auf diesem Gevirie hat der Culiusminister nichts zu sagen, oder aber man muß sich den Vorwurf gefallen lassen, daß dies der schweiste Eingrifs in den Glanden und die Religion der Siaatsbürger ist.(Sehr richtig! im Centrum.) M.., wenn eine derattige Glaubensbedrückung fortgesetzt wird, kann man sich nicht darüber täuschen, daß sie eine große Erbitterung hervorrufen und auf einen sehr entschiedenen Widerspruch stoßen muß. So auf dem Gebiet der Volksschule. Ich will mich in weitere Ausführungen über die höheren Lehranstalten, Gymnasten, Realschulen, nicht einlassen, indessen, daß gerade an diesen Anstalten jetzt eine bessere Haltung der Schüler wie früher wäre, dem widersprechen die Klagen der Eliern, und was man so vielfach von Zeit zu Zeit liest von massenhaften Entlassungen und Relegationen.(Sehr wahr! im Centrum.) Daß wir über die Akademien und Unive stäten schwere Klagen zu führen haben, wissen Sie; daß es vorkommt, daß man einen notorischen Gottesläugner an eine Akademie beruft, der gerade in den Wissenschaften zu dociren dat, in welchen die zukünftigen Kreisschulinspektoren und die Geminardirektoren sich auszubilden haben, ist wahrlich ein schlimmes Zeichen, wie da verfahren wird. Ich denke, man kann nicht sagen, daß das Erfolge des Culiurkampfes sind, ich glaube, man wird richtiger sagen, es sind Niederlagen.(Sehr richtig! im Centrum.) Gehe ich auf das Gebiet der Kirche über, so ist ja anzuerkennen, daß die Mehrzahl der katholischen Bischöfe abgesetzt, vertrieben, in der Beibannung ist. Der Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten, der ja für den Zweck in's L den rusen ist— hat, man maß es sagen, endlich seine Schuldigkeit gethan. Aber, was ist denn damit erreicht worden? Das Band, weiches Laien und Clerus mit den Bischöten verbindet, ist ein um so innigeres geworden, seitdem sie auf diese Weise vom Staate bedandelt sind. Man hat dann die Bischöfe und hehe Funktionäre der Kirche vor die Gerichte geschleppt und idnen den Vorwurf der Unterschlagurg in amtlicher Eigenschaft gemacht, obgleich hier auch vor Kurzem vom Ministertische aus ausgesprochen ist, daß die Bischöfe und bischöfl chen Beamten keine Staatsbeamten wären, überhaupt kein Beamterqualität hätten. Die Reptilienpresse, die sofort bei der Hand in, das Peste zu leisten, hat den Vorwurf dahin auegedehut, man habe es hier mit Dieben und ganz gemeinen Beibrechern zu thun; ich kann das Exemplar hier vorlegen. Natürlich wurden der Bischof und die betreffenden Funktioväre verurtheilt, indessen erkannte der Gerichtehof in dem Erkenntniß, daß jede eigennützige Absicht fern gelegen und die Betreffenden nur gehandelt dätten in der Ueberzeugung, daß das ihre Pflicht wäre und zum Besten der Kirche diente. Aber, m.., was will denn ein solches Urtheil bedeuten, wenn das Volk— und man kann sagen, nicht blos zu Tausenden, sondern mit Million=u Stimmen, die Beireffenden freigesprochen hat und überzeugt davon ist, daß sie nur auf die beste Weise ihre Schuldigkeit gethan haden? Glanben Sie nur nicht, daß der gesunde Sinn des Volkes sich durch derartige Urtheilssp üche be1dö en läßt, glauben Sie, das Volk weiß viel desser, wo es diejenigen zu suchen hat, die fremd.s Eigenthum begehren. (Sehr wahr! im Centrum.) Hier trifft zu, was Hoffmann von Fallersleben, ein Dichter nach Ihrem Herzen, sagt, es sind zwei Verse, nämlich:.. „O sage mir, wie beigt das Thier, Das Alles kann vertragen. Das wohl den größten Rachen hat, Und auch den größten Magen?“ und darauf die Antwort gibt:. „Schlag' nach geschwino, mein lieder Kind, In Oken's erstem Bande, Denn Ha fisch heißt es auf dem Meer, Und Fiskus auf dem Lande.“ (Heiterkeit, sehr gut!) M.., es sind nun so viel Pfarreien beiödet, die Seeisorger sind ihnen genommen, es findet kein Gotiesdienst in denselben statt, vergeblich verlangen die Kranken und Sierdenden nach den Tiöstungen der Retigion. Was ist die Folge davon? Eine ungeheuere Erbitterung in den betressenden Kreisen und, wenn dieser Zustand lange andauert, ar auch eine Verwilderung. Ader wem schadet deon Verwilderung? Gewiß nicht der katholischen Kirche, aber wohl dem Gesetze und dem Staate. Die Versuche, die man gemacht hat mit den Staatepfarrern und dem Altkatholiziemus, man kann wohl dreist heute sagen, ste sind kläglich gescheitert. Ich meine, der Herr Kuliusminister selbst wird sich in seinem Herzeuekämmerlein längst die Wahrheit zurecht gelegt haben, daß das die verfehlteste Gründung war, die seit 1872 gemacht worden ist.(Sehr richtig! im Centrum.) Und wie gering war die Zahl der Abtrünnigen trotz Protektion, trotz Geldspenden, trotz Vertreibung der Einen durch die Andern? Im Uebrigen kann ich sagen, die katholische Kirche kann sich nur bedanken für den Reinigungsprozeß, zu dem mau ihr auf diesem Wege verholsen hat.(Sehr richtig!) Die treugebliebenen Pfarrr und Geistlichen sind gesperrt, verhaftet, mit Dieden und Verbrechern in demselben Gefäugnisse zusammengepfercht worden, was hat man damit erreicht? Das Volk hat ihnen gold=ne Kronen geflochten und verehrt sie viel mehr als früher. Alle Gemeinden beftaden sich aber in den katbolischen Landestheuen in Opposition, und zwar in Folge der Art der Aueführung des Gesetzes über die Bermögensverwaltung der katholischen Kirchengemeinden und die Verwaltung durch die staatlichen Komm ssarien für das bischöfliche Vermögen. Man hat Staatskommissarien für die bischöfliche Bermögensverwaltung in Bezug auf das KirchengemeindeVermögen Besugnisse zugewiesen, zu denen sie nach den Gesetzen in keiner Weise berechtigt sind, und es würden diese Besugnisse und nament ich auch ihr Strafrecht gar nicht aufrechtzuhalten gewesen sein, wenn man nicht eben wieder zu dem beliebten und bekaunten Gerichtshof für Competenz=Conflicte seine Zuflucht hätte.(Sehr richtig!) Der Culturkampf griff über in das bürgerliche Leben. Ich werde auf die Frage zurückkommen, daß uns in den Provinzen eine andere Kreis= resp. Amts= und Versassung verweigert wird in Folge namentlich in Folge Ich habe mich ja jehr genommen nun auch hier nicht westlichen Gemeinde Culturkampfs und Herrn von Sybel. des des Einspruchs des gefreut, daß Herr v. Sybel wieder gewählt ist.„er ist für nus gewissermaßen eine nothwendige Folie" im Cultarkampf(Heiterkeit), aber das werden Sie nicht verlangen, namentlich in diesem Augenblick nicht, daß ich mich auf die Anecdoten uäher einlasse, die v. Sybel zu Tage gefördert hat und die er wiederholte am 28. Fedruar in der Abeuksitzung über katholische Kirchen und katbolische Gelehrte. Auf eine andere Seite der Wirkung des Culturkampfes auf das bürgerliche Leben resp. auf einen Uebelstand, der sich in Folge des Culiuikampfes dort gezeigt, muß ich aber mit ein paar Worten eingehen. Es hat sich in Folge des Culiurkampfes„eine wahrhaft schmähliche Denunciations= und Verfolgungesucht entwickelt."(Sehr wahr! im Centrum.)„Der Culiurkampf ist so zu sagen die Parole geworden für alle Streber und ist auch eingedrungen in den Richterstand, und er hat unbedingt Einfluß auf die Rechtsprechung und erschüttert das Vertrauen in die Rechtsprechung.“(Große Uoruhe. Sehr richtig! im Centrum.) M.., ich bitte, seien Sie nicht zu streug oder zu empfiadlich, wenn einmal ein solches Wort von hier gesprochen wird, erinnern Sie sich doch, bitte, nur daran, was gerade von Herren dieser Seite(linke) über die preußischen Gerichte gesagt worden ist. Hier hat gerade, ohne j mals dafür mit einem„Oho!“ begrüßt, oder gar vom Präsidentenstuhl aus erinnert zu werden, der Abg. Twesten das schaife Wort über die preußischen Gerichte gesprochen, er hat auedrücklich gesagt:„Der Glaube an die Unabhängigkeit der Richter ist im Borke erschütteri“— wir sind nicht dazu da, um Illusionen aufrecht zu echilten, deren Behauptung allmälig zur peuchelei wird.(Hö.t! hört!) Er hat gesprochen von einer „ystematischen Corruption des Obertribunals durch den damaligen Justizminister“, er hat hinzugefügt„das Uarecht hat alle Scham verloren" und endlich den Satz:„es wird lingen(zur Ministerbank gewendet), den Beamtenstand zu einem Bewuß sein derabzudrücken, welches lautet:„Hunde sind wir je doch!“ Und dann hat der Abg. Gneist ja ausdrücklich erklärt: „Ich erkenne das von dem Heern Abg. Twesten ausgesprochene Urtheil über den Charakter der heutigen Justiz Seiner Majestät als begründet an.(Heiterkeit). Ich trete demselden unverhüllt und unbedingt bei.“ also bitte, leien Sie ja nicht so empfindlich.(Sehr gut! im Centrum.) Nun, m.., hat aber der Culturkampf nach einer anderen Seite hin auch einen guten Erfolg, nämlich den, daß eine nicht unerhebliche Zahl der bieherigen Anhänger der Regierung sich von ihr abgewendet hat. Ich könnte Ihnen Hunderte von Männern neunen, die noch in den ersten zwei Jahren des Cu turkampfs ganz auf Seiten der Regierung standen, und die heute die verbittertsten Gegner derselben sind. Uebrigens auch schon hier in diesem Hause(vach linke) und nicht ohne Zustimmung ist der Ruf erschallt: der Culturkampf muß aushören. M.., wie lange wird es dauern, dann wird man vielleicht auf dieser Seite des Hauses(links) auch zur Erkenntniß kommen.„Der Culturkampf muß um jden Preis aufhören," und da will ich auch den Herin Culiusminister an das erinnern, was ich ihm schon früher gesagt habe:„Das Ende des Culiurkampfes wird auch das Ende des Ministeriums Falk sein.“ (Sehr richtig!) Auf die Civilehe und deren Folgen will ich hier nicht nochmals eingehen, ich habe schon neulich darüber gesprochen. Ich muß aber mit einigen Worten noch auf einen Punkt, der vor einigen Tagen hier behandelt worden ist, kommen, er detrifft das Beichtgeheimniß. Die Auffassung, die sich in dem Urtheil des Oberinibunals, in der#dsicht der Staatsregierung und in dem, was Herr Abg. Wedreupfennig neulich hier vorgebracht dat, geltend macht, bedingt für uns den schwersten Eingriff in die freie Ausübung unserer Religion der überhaupe statthaben kann.(Sehr wahr! im Centrum) und ich muß ausdrücklich bemerken, und ich glaude auch, ich darf mich auf die Mitglieder der linken Seite des Hauses berusen, daß, als das Gesetz vom 13. Mai 1873 gemacht worden ist, es nicht die Absicht war, dem Gesetz die Auedeutung zu geben, die ihm jetzt gegeben wird. Ich würde mich freuen, wenn die Herren, die damals diese Meinung gehabt haben, auch Zeugnitz dafür ablegen wollen. 1# der, m.., wenn das preußische Obertribunal so geurtheilt hat, dann gestatten Sie mir, Ihnen in zwei Sätzen vorzuführen, wie ein amerikanisches Gesicht in New York die Frage angesehen hat. Da deißt es auedrücklich: Ee ist ein wesentlichee Ersordeiniß der freien Aueüdung einer Religion, daß ihre Gedote gehandhabt, ihre Cer movien sowohl, als was zu ihrem Wesen.dört, geschützt werden. Das Gebeimniß gdört zum Wesen des Bußsak. aments. Die Constituton sichert Gewissenefreiheit. Hat der Priester G wissensfreideit, wenn er so gezwungen weiden kann? Welcher Lürger unseres Freistaates würde dies nicht als die schmählichste Sophistik eikunen? Hätte die Constitution, da wo sie Gewissenefreiheit verkündet, den katholischen Theil der christlichen Bevölkerung durch einen derartigen Vorbehalt einer neuen, ganz beispiellosen Verfolgung preiegegeden, wäre sie dann nicht ein mo alisches Monstrum, ein Ungehener, das mit einem Fuße, der länger als der ganze Led, sich den Kopf zerträte? M.., so spricht ein unabhängiges amerikanisches Gericht, und sprach den beireffenden Geinlich n frei.(Hört, hört! im Centium.) Ich komme nun zum dritten Gediete, auf dem der Culturkampf sich geliend gemacht hat, das sind die O deusgenossenschaften und Klöster. Ich darf sagen: wo die ka holische Kuche ihre sohbusten Biüthen getrieben hat, nämlich auf dem Gebiet der geistlichen und leidlichen Barmherzigkeit, hat der Cultusminister Faik jetzt Ruinen geschaffen!(Sehr wahr! im Centrum.) Die Zufluchtsstätten der Aimen, Kranken und Wais n, der aus der Gesellschaft Verstoßenen, steden jetzt verödet da, und we einst die Hand der Lede mit der giözten persönlichen Hingedung und Aufopferung, Pflege und Almosen bot, da stehen jetzt die kalten Register.r öffentlichen Veiwaltung für die Armen und Kranken, und die Siechen und Krarken, die sonst aufgesucht und denen geholfen wurden, klopfen jegi vergedlich an die eiserne Thür, auf der gechrieden stehr: Monatliche oder öffentliche Armenpflege.(Sehr richtig! im Cevirum.) Das sind Großihaten, die man allerdings dem Kulturkampf lassen muß. Ich möchte Ihre Zeit nicht allzusehr in Anspruch behmen, und da ja die Frage schon so rtelsach besprochen ist, beireffend die Aufhedung der Ordensgenossenschaften und der Klöster, und wie Vertreidung wirklich der menschlichen Gesellschaft so erhedlich ge chadet wurde, so will ich unn zu dem letzten Gediete übergehen, zu einer Entwicklung des Kulturkampfes, die sehr viel Frappantes und Interessantes hat, das ist die Entwickelung des FalkKultus. M.., wie hoggradig diese Entwickelung ist, glaude ich Ihnen am besten an einem kleinen Gedicht beweisen zu könneu, welches in einem Volkslesebuch, welches— ich bitte das wohl zu bemerken,— katholischen Kindern bei der Sedaufeier als Prämie gegeben wurde, sich abgedruckt findet; dort heißt er folgendermaßen: Dr. Felk, der edle Ritter, Will dem Kaiser wied’rum bringen, Was der Papst ihm abgespannt. Er entwarf die Maigesetze, Daß nicht weiter wüht“ und hetze Der Kaplan im deutschen Reich. Deines guten Rechts Verfechter Preise, welschen Tands Berächter, Geisterkampfes Feldmarschall! Wer hat dieses Lied gesungen? Zween Magister deutscher Zungen, Die sich freu'n der großen Zeit. Pereat den welschen Schalken! Hoch dem deutschen Edelfalken! Kopf frisch oben nur im Streit! (Große Heiterkeit an allen Seiten.) M..! Ich hade mir gedacht, daß in diesen Reihen(links) zu diesem Gedicht Bravo! erschallen würde. Das ist die Poesie, die Ihrem Herzen zusagt und die auch Ihrer Bildungsstufe vollständig entspricht.(Große Heiterkeit.) Aber wie steht es denn unn mit der Wahrheit in dieser Poesie? Ich meine, das katholische Volk steht heute inniger und fester zu seinen Geistlichen und mit den Bischöfen und dem heiligen Vater in Rom vereint, als jemals.(Sehr wahr!) Glauben Sie mir, der gefangene Papst im Vatican(Große Heiterkeit. Sehr wahr! im Centrum.) die vertriebenen, abgesetzten und resp. in die Gefangenschaft gebrachten Bischöfe sind weit mächtiger, als sie es jemals in der Freiheit waren. Glauben Sie, m.., wenn Sie hier auch lachen, Roms Macht ist bedeutend durch den Cultuikampf gewachsen!(Sehr wahr! Zuruf links.) Sie rufen mir zu: So freuen Sie sich doch! Es kommt ja häufig vor, daß gegen den Willen des Urhebers einer Uebelthat diese doch der Sache Gottes zum Guten gereicht.(Sehr wahr.) M.., bedenken Sie, welche Berachtung in den Reihen des katholischen Volkes gegen alle die, die abtrünnig oder nur schwankend geworden sind; welcher Ingrimm gegen die Zerstörer der schönen kirchlichen Institute und Anstalten, die wir hatten. Durch das Uebergreifen des Culturkampfes in das bürgerliche und politische Leben ist, das darf man sagen, das Band zwischen Regierung und Volk mehr gelockert, als jemale, und, meine Herren, es darf noch Eines nicht ungesagt bleiden, der Culturkampf wirst auch seine dunklen Schatten auf das Verhältniß des Volkes zur Dynastie.(Oho!) Eie rufen: Oho! Ich habe den Muth und die Ehrlichkeit, mit schwerem Herzen und mit Schmerz eine Wahrbeit hier auszusprechen, die ich aussprechen muß, weil es Pflicht ist; ich will mir nicht den Vorwurf machen lassen, geschwiegen zu haben, wo reden Pflicht war, ich will nur wünschen, daß eine wohlgemeinte Warnung au rechter Stelle gehört wird.(Bravo!) Was nun den Falk Cultus betrifft, so muß ich allerdings anerkennen, daß der Cultusminister Falk heute ein sehr geseierter Mann ist, wenn ich heute glaube, sagen zu dürfen, nicht mehr so gefeiert, wie vor zwei Jahren; aber darüber bin ich nicht im Zweifel, daß, wenn sein System und er selber als Minister fällt, dann sehr Viele von denen, die ihm heute zugejubelt und ihn besungen haben, gerade diejenigen sein werden, welche am eiligsten darauf bedacht sind, den Lorbeerkranz ihm Blatt für Blatt wieder zu entreißen(Sehr richtig! im Centrum.) Und, m.., noch mehr, und damit werde ich zum Schluß gelangen, es wird die Stunde kommen, wo die ungetauft gebliebenen Kinder, wo die Kinder, die durch den Staatsreligionsunterricht um ihren Glauben gebracht sind, wo die Eltern dieser Kinder, die der Gewalt gegenüber mit verschränkten Armen zuseden mußten, wo die der Ordenspflege beraubten Kranken, Waisen und Armen, wo die zum Abfall verleiteten Priester und Laien, wo die Beamten, welche in Folge des Culturkampfes das Brod für sich und ihre Familie verloren haben, wo die der Seelsorge Beraubten, wo die Kranken und Sterbenden, die vergeblich nach den Tröstungen der Religion verlangten...(Große Unruhe), m.., ich sage Ihnen, es wird die Stunde kommen, wo alle diese als eben so viele Ankläger mit den Culturkämpfern und mit dem Herrn Culiusminister Falk vor Gottes Richterstuhl erscheinen werden, und Gott wird richten!(Lebhaftes Bravo im Centrum. Große Uaruhe und Zischen links.) Abg. Lipke berichtet hierauf Namens der Budgetkommission über den Antrag des Abg. Frhru. v. Hammerstein, wegen Bewilligung von Bureaukosten für die Superintendenten und beautragt, denselben durch Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen. Der Antrag wird genehmigt. Bei einer späteren Position des Cultusetats nimmt das Wort gegen den Abg. v. Schorlemer=Alst Abg. Dr. v. Sybel: Sowohl die persönlichen Angriffe, welche Hr. v. Schorlemer gegen mich gerichtet hat, als auch seine ungemöhnlich scharfen Ausführungen lassen mir eine Erwiderung dringend noehwendig erscheinen. Der Herr hat von dem Terrorismus gesprochen, den die Regierung gegen die Katholiken übe, von pontischen und amerikanischen Urtheilen über den Culturkampf, über die Erbitterung des Volkes gegen die Regierung und gegen die Dynastie und ich wundere mich nur, daß er nicht hinzugefügt hat, diese Erbitterung sei ohne jede Agitation ihrerseits entstanden. M..! Wenn man Stein auf Stein ins Wasser wirft, so darf man sich nicht wundern, wenn sich endlich die Oberfläche trüdt. Wer die klerikale Presse des Rheinlands kennt, dem ist es klar, warum das Unkraut allenthalben aus dem Boden schießt, das uns Herr v. Schorlemer geschildert hat. Der Here hat dann zum Schluß gesagt, wir würden vor dem höchsten nimmt sich auch Manches recht gut aus, das in der Erfohrung sich leider bewährt, wie(Schnee vor der Sonne. Die „Kölnische Zeitung“ predigt Sparsamkeit und Geduld und ohne beide Mittel wird es vorläufig nicht gehen; sie hat zwar Nichts dagegen, daß die Gemeinden die nöthig gewordenen öffentlichen Arbeiten nicht länger aufschieben, sondern fordert deren sofortige Inangriffnahme; dagegen warnt sie gegen die falsche Sentimentalität, jetzt gerade Arbeit zu schaffen, damit dem Nothstande theilweise Abhülfe zu Theil werde.„Jede unklare Haltung und jedes wirkliche oder scheinbare Hinüberschwanken zu den Grundsätzen der demagogischen Verkünder des„Rechts auf Arbeit“ würde nur dazu dienen, die durch socialistische Irrlehren und Gelüste verwirrten Gemüther eines Theils der Arbeiterklassen in ihrer Verwirrung zu bestärken und damit unserer deutschen Volkswirthschaft und Gesellschaftsordnung an Stelle eines augenblicklichen wirthschaftlichen Nothstandes einen um sich fressenden moralischen Krebsschaden einzuimpfen. Wo jenes „Recht auf Arbeit“ von Demagogen verkündet und von einem verirrten Hausen gläubig aufgenommen wird,— da erscheint auch die Entfaltung der bekannten rothen Fahne mit der Devise:„Vivre en travaillant ou mourir en combattant“, und das Pariser Blutbad vom Juni 1848, mit welchem der Louis Blanc'sche Schwindel endete, amentfernteren Horizonte schon im Aufgange.“ Wäre es nun nicht besser gewesen, wenn man Alles aufgeboten hätte, um das religiöse Leben überhaupt und damit zugleich speziell in den Arbeiterklassen lebendig und wirksam zu erhalten, statt deren Gemüther durch„socialistische Irrlehren" zu verwirren? Wie macht man den Schaden, der bereits angerichtet worden ist, wieder gut? Etwa dadurch daß man, wenn die Krise einmal glücklich überwunden ist, Alles seinen alten Gang nehmen läßt, oder dadurch daß man zu einer gründlichen Revision der durch den Pfeudoliberalismus geschaffenen Gesetzgebung schreitet? Suche man zuerst den Grund jener socialistischen Iirlehren aufzufinden, sowohl der Entstehung als wie der Verbreitung nach; ist man nicht mit totaler Blindheit geschlagen, so wird man zu der Ueberzeugung kommen, daß dagegen Polizeimaßregeln, Beschränkungen des Vereinsrechtes und ähnliche Freiheitsverkürzungen ebenso wenig helfen, wie die Maigesetze und ihre Ergänzungen der katholischen Kirche gegenüber. Man klagt, daß der Beginn der diesjährigen ReichstagsSession wieder an dem alten Erbübel kranke, das schon so manchen Schaden gestiftet hat— der Berufung des Reichstages, ehe das Material genügend zu seiner Beschäftigung vorhanden ist. Die Zeit drängte, um den Etat vor dem ersten April zum Abschluß zu bringen— aber die Berechnung, welche davon ausging, der Reichsvertretung gleich bei ihrem Zusammentritt die Reichshaushaltsvorlagen zustellen zu können, hat sich als fehlerhaft erwiesen.„Wir sind nicht in der Lage, beurtheilen zu können, wen die Schuld dieser unerwünschten Verzögerung trifft— daß diese Verhältnisse aber auf die Stimmung der Körperschaft erhebend einwirken, wird man wohl nirgends unterstellen.“ So die „National=Zeitung“. Der„Standard“ vertheidigt den Fürsten Bismarck gegen den Vorwurf, als wolle er durch kriegerische Abenteuer innere Schwierigkeiten beseitizen. Fürst Bismarck, bemerkt das Blatt, sei nicht ein Staatsmann so gemeinen Schlages oder von so armseligen Hülfsmitteln. Eine natürliche Nebenfolge seiner staatsmännischen Begabung sei es, daß ihm alle die Arten Macchiavellistischer Kniffe angedichtet würden, welche ein Macchiavelli nur hätte ersinnen können. Das englische Blatt hätte ebenfalls recht wohl auf den allgemeinen Nothstand hinweisen können, der durch eine Kriegsdiversion nothwendig zunehmen müßte, folglich das gerade Gegentheil dessen, was man eben von einem Kriege erwartete, bewirken würde. (:) Berlin, 28. Februar. Die heutige Sitzung des Abgeordnetenhauses war ohne Zweifel die interessanteste und vielleicht auch die wichtigste der ganzen Session. Zunächst stellte Abg. Bachem gegenüber der neulich vom Abg. v. Sybel vorgetragenen„Märchen“ fest, daß die katholischen Lehrer an den rheinischen Hochschulen von der Regierung nicht unterstützt würden daß diese vielmehr die Katholiken aus der akademischen Carrière fortscheuche, obgleich die Wissenschaft nicht Sondergut einer Confession oder Klasse, sondern Gemeingut Aller sei. Abg. v. Sybel wollte natürlich die behauptete Thatsache nicht zugeben, worauf Regierungs=Kommissar Schneider dem Abg. echläger erwiderte, daß die Regierung den Bestrebungen des weiblichen Geschlechts nach Selbstständigkeit in allen Erverbezweigen ihre volle Aufmerksamkeit schenke. Weiterhin erklärte der Regierungs=Kommissar Greiff auf Auregung des Abg. Schaffler, daß die Regierung zur Regelung der Gymnasial=Verhältnisse in Ratibor demnächst einen Kommissar dahin absenden weide. Das Verlangen des Abg. Kantak nach Aufhebung der alle Religion beseitigenden paritätischen Schulen in der Provinz Posen beantwortete der Regierungs=Kommissar Wätz ld dahin, nicht gesprochen worden, so verdiene es um so mehr Auerkennung, daß Lasker dasselbe endlich gefunden habe. Cultusminister Felk wollte die persönlichen Angrisfe der allgemeinen Beurih ilung überlassen und nur den Vorwutf zuückweisen, daß er den Kampf ans persönlichen Rückfigzsen,#re. Ihn habe vielmehr nur das rühmliche Bestreden des Prrupischen Beamten, unter allen Umständen seine Pflicht zu erfüllen, auf seinem schwierigen Posten ausharren lassen. Abg. Schroder könne mit dem Autspruch, daß sich die deuen die Maigesetze erlassen worden, vollständig verändert sprach über die Lyoner 8 Patis deren er den nothwendig beschienen hätten. Darau schloß Abg. SchröRichter Rechenschaft geben müssen. Ich gebe Ihnen das zurück. Haß die Regierung nur die paritätischen Schulen ereichtet habe, Ncht die Regierung und nicht wir werden Rechenschaft geben#g... 72122—# müssen für die Folgen des Kampfes, sondern diejenigen, welche unaufhörlich in dem armen ungebildeten Volke die Meinung verbreiten, es handle sich um Eingriffe in die echten, heiligen Rechte der Kirche und der Religion. Sie beklagen sich über die Verletzung des Beichtgeheimnisses und doch handelt es sich nur darum, den Mißbrauch des Bußsakramentes zu bestrafen. Sie aber wollen die Straflosigkeit fur den Mißbrauch der kirchlichen Praxis. Sie wollen, daß der Richter still stehen sell vor dem Uebelthäter, weil er ein Geistlicher ist. Herr Dauzenberg sagte tü zlich, es sei Ihnen gleich, od der Kampf mit Polizeimaßregeln oder durch Gesetze geführt weide. In den dreißiger Jahren dachten ihre G finnungsgenossen anders. Damals seagte man, warum wird der Erzbischof von Köln nicht vor die Gerichte gestellt? Heute stellen wir die Bischöfe vor die Richter und sofort bezeichnen Sie unserRichter als Handlanger der Regierung. Bei dem ganzen Kampf handelt es sich um die Frage, wer die Competenz des Staatee fef zustellen hat. Sie meinen, der Staat dürfe dies nicht allein toun, und Sie sträuden sich gegen die Gesetze, weil sie der Papst nicht anerkennt. Ja Oesterreich hat der Papst die gleichen Gesetze anerkannt und daher widerstrebt es nict dem Gewissen, sie zu befolgen.(Widerspruch im Centrum.) Fühlen Sie cenn nicht, m.., welche Herabwürdigung Ihrer Motive in einem solchen Verhalten liegt.(Ledhafte Zustimmung liako.) Sie vindiciren einem auswärtigen Oberhaupte das Recht, in die preußische Gesetzgebung ein zugreifen: Sie machen den preußischen König und deutichen Kaiser zum Basallen eines Fremden!(Unrube im Centrum, lebhafter Beifall liaks.) Eve diese Frage nicht entschieden, ist an eine Versöhnung nicht zu denken. Das deutsche Volk weiß, von welcher Seite der erste Schritt zur Versöonung gethau werden muß. Auf die persöglichen Augiisse erwiedere ich nur, doß ich vollkommen zufrieden bin mit der Thatsache, daß m ine Auschauung in den maßzebenden Kreisen meiner Heimatyprovinz immer weitere Verbrittung finder. A4 z b E Nach einigen Ausfuyrungen oro nog. v. Chlapoweki, der sich über die Bedrückung der polnischen Katholiken beklagt, wird die Sitzung auf morgen 10 Uhr vertagt. Tag=Ordnung: Dritte Lesung.s Gesetzes wegen der Zius garantie für die BerlinDresdener Bahn, Etaisveratzung und kleinere Vorlagen. Schluß P kh. stände, in Getreff Rhönepräfekten nach 2„gis beschieden habe. Der Morquis de Castellaue, der unter gerichtliche mundschift gestellt worden ist, soll dem Spiele so erzehen sein, daß er eines Tages achtzehn Stunden lang hinterein, ander spielte, obschon er so ermüdet war, daß er die Karten nicht mehr halten konnte, sondern dazu eines Dieners##, durfte.— Das Handelsgericht hat die Eisenbahngesellschaft bätten nur die allerursprünglichsten Gesetze vor Augen gehabt von Lille nach Valenciennes in Fallitzustand erklärt; das., .# der dem Gesetze vom 11 Mai 1873 an Grunde eheil werde sofort in Ausführung gebracht insofern Deutsches Reich. ∆ Berlin, 28. Fedr. Während die„Nationalzeitung“ nicht so recht mit sich selbst im Klaren ist über die Frage, ob Nothstand vorhanden sei oder nicht, bekennt die„Neue freie Presse“ nicht bloß, daß Nothstand existire, was beiläufig bemerkt, nur Bornirtheit in Zweifel stellen kann, sondern obendrein noch, daß nie eine Krise der Gesellschaft so tiefe und große Wunden geschlagen habe, so daß man sich ärgern dürfe, wenn man die Frage hört, wozu die Wissenschaft diene, wenn sie zur Linderung des Elends nichts zu thun im Stande sei. Und dennoch wird diese Frage insofern mit Recht gestellt, als die Situation lehrt, daß es ein Gebiet gibt, wo die Wissenschaft sich als unzulänglich erklären muß. Seit siebenzig bis achtzig Jahren sehen wir in der NationalOekonomie ein System dem andern folgen, ein Jeder will es besser machen, als seine Vorgänger, und auf dem Papier der(Lippstadt) die Behauptung, daß die wissenschaftlichen und gogischen Leistungen der Elementarlehrer nuter dem Falk schen Regime sehr nachgelassen hätten. Das dafür angerufene Zeugniß des Abg. Löwenstein wollte dieser jedoch nicht ertheilen. Alsdann konstatirte der Abg. Cremer unter Beionung seiner bisherigen Zurückhaltung, daß die Etatsberathungen einen für die katholischen Mitglieder des Hauses so verletzenden Ton und die Maßnahmen der Regierung gegen die Katdoliken solche Härte angenommen hätten, daß eine Umkehr von diesem Wege absolut nothwendig sei, wenn man nicht zum Aufgeben ihres Bekenntnisses oder zur Auswanderung zwingen wolle. Noch sei es Zeit zur Versöhnung und dazu möchten Alle mitwirken, die es mit dem Staate gut meinten. Selbst wenn die Regierung mit ihren Maßnahmen im Rechte wäre, würde ihre Politik eine falsche sein, weil sie im schroffsten Widerspruch mit den Ansichten von acht Millionen der Bevölkerung stehe. Soweit dürfte sich also eine Revision der Maigesetze empfehlen. Abg. Laeker bekannte in weichherzigem Tone, daß auch er von dem im Hause gebotenen Schauspiel oft tief bewegt gewesen sei, und daß ohne Nachgiebigkeit eine Verständigung nicht möglich sei. Um aber zu diesem Ziele zu gelangen, solle man mög lichst alle Kränkung auf beiden Seiten vermeiden. Redner beleuchtete dann die Klagen des Centrume, die er theils für nicht schwerwiegend erachtete, da sie nur Ungeschicklichkeiten der Regierungsorgane zum Gegenstande hättev. Was dagegen die Vorenthaltung von Prädenden und die Entziehung des Rechtsweges beiresse, so habe er zu dem Minister das Vertrauen, daß er seine Versüigung nicht in vollem Umsange aufrecht erhalten werde. Wenn die Katholiken endlich behaupteten, durch die Maigesetze nicht mit demselden Wohlwollen, wie die anderen Staaisbürger behandelt zu werden, so müsse hier die Lösung gesucht werden, und er werde mit seinen Freunden gern die Hand zur Revision jener Gesetze bieten, sobald man ihm nachgewiesen habe, daß diese Gesetze in das Gebiet des Gewissens und des Religionsunterrichts eingriffen. Sage man aber, man könne die Gesammiheit jener Gesetze nicht annehmen, so sei dies keine versbhnende That. Eicherung unserer gesellschaftlichen Zustände sei nur von gegenseitiger religiöser Duldsamkeit zu erwarten. Abg. Freiherr v. Schorlemer=Alst delehrte den Vorredner, daß gerade die katholische Religion die Gründerin und Stütze der größten Staatssysteme gewesen sei und daß es sich nicht um einen Streit zwischen Coofessionen handeln könne, da der Centrumspartei aller Hader und jedes Gesühl der Abneigung gegen andere Consessionen fremd sei. Aber gerade in den heiligsten Fragen sei die Entscheidung durch eine akatholische Regierung getroffen worden, und das Cenirum, welches nicht aufhören werde, zu beweisen, welche schweren Eingriffe in die heiligsten Rechte der katholischen Kirche mit den Maßnahmen der Regierung verbunden seien, wolle abwarten, ob dem Anerbieten der Versöhnung auch die That folgen werde. Abg. Schröder(Lippstadt), von den Ausführungen Lasker's sehr sympathisch berührt, versicherte demselben, daß das Centrum nicht zehn Prozent der ihm aus dem Lande zugegangenen Klagen im Hause vorgettagen habe. Fall's Standpunkt im Kulturkampf sei der des Shylock, der auf seinem Schein bestehe. Und doch müsse der Borschlag zur Revision der Gesetze von der Regierung ausgehen, deren patriotische Pflicht es sei, zu einer solchen Revision zu schreiten, sobald genügende Erfahrungen gesammelt seien, oder die Veraussetzungen sich verschoden hütten, unter denen die Gesetze erlessen werden. De vom Ministertisch aus das„Wort Revision baben, de z. B. der oem wrsege vom 11. Mei 1873 z— liegende Gedanke unverändert fortbestehe, daß der Geistliche, weil er im eminentesten Sinne des Wortes Lehrer des Volkes sei, Bürgschaften gegen einen Mißbrauch der ihm zustehenden Rechte gewähren müsse. Gegenüber dem Satz, daß die Regierung verpflichtet sei, mit Revisionsvorschläsen hervorzutreten, erinnerte der Minister daran, daß die klerikale Partei des Hauses bis heute eine Beseitigung des Ganzen, aber niemals eine Revision verlangt habe. Ein solcher Schritt der Regierung würde als Rückzug aufgefaßt werden(Widerspruch im Centrum) und die Gegner ermuthigen, alle ihre Forderungen durchzusetz=n. Aber die Regierung werde sich durch solche nach Frieden schmeckende Reden nicht beeirren lassen und das große Revisionswerk nicht eher vornehmen, bis sie gerügende Beweise erhalten habe, daß eden mit Abschwächung einzelner Härten dem Kampfe für immer ein Ende gemacht werden könne.(Beifall links und Zischen im Centram)— Nachdem der Abg. Bicchow der Seutimentalität Laskers eine ergötzliche Seite abzugewinnen versucht und ausgeführt hatte, daß eine Lösung nur bewirkt werden könne durch ein auch den Dissideuten volle Freiheit gewährendes Gesetz, wurde die Dielussion über dieses Thema geschlossen und das Etatsgesetz demnächn genehnigt.— Aledann wurde nach längerer Debatte die Zinegarantie für die Berlin=Dresdener Eisenbahn mit 193 gegen 191(§ 1 der Vorlage) und der ganze Gesetzentwurf mit 186 gegen 165 Stimmen bewilligt. Schließlich zog Abg. Thiel seinen Antrag wigen Bildung eines tüchtigen Eisenbahn=Verwaltung Jersonals für diese Gession zurück. Nächste Sitzung: Donnerstag. Tages=Ordnung: Kleinere Sachen und Plarr=Tatalgüter.. 6#.#uhDas Herrenhaus nahm heute mit großer wreyrheit das Gesetz über die Theilung der Provinz Preußen an. Berlin, 28. Februar. Der„Reichs=Anzeiger“ schreibt: „Se. Majestät der Kaiser haben allergnädigst geruht, dem Präsidenten des Reichseisenbahnamts Maybach in Berlin die nachgesuchte Entlessung aus dem Reichsdienste in Gnaden zu ertheilen. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, den bisherigen Reichseisenbahnamts=Präsidenten Maybach zum Unter=Staatssekretär im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten zu ernennen.“— Man schreibt der„Kreuzzeitung“: Der beim Kaiser von Fez und Marokko beglaubigte k. deutsche Ministerresident Weber wird dem Vernehmen nach von einer Deputation von Offizieren nach Marokko begleitet werden. Als die Mitglieder dieser Deputation bezeichnet man den Pr.=Lt. v. Kalckstein vom 1. Garde=Regt. zu Fuß, den Pr.=Lt. v. d. Schulenburg vom Brandenburgischen Husaren=Regt.(Ziethensche Husaren) Nr. 3 und den Sec.=Lt. Prinzen Johann v. Arenberg vom Königs=Husaren=Regt. Nr. 7. Am 1. April werden die genannten Militärs die Reise nach Afrika antreten und die Ueberbringer von werthvollen Geschenken an den Beherrscher von Fez und Marokko sein. Die Zeitungen melden, daß am 21. d. M. vom Schöffengerichte in Hannover der französische Priester, Herr Gueriteau, wegen 240 stiller hl. Messen, die er bei seinem Aufenthalte in Deutschland gelesen in contumaciam zu 4800 Mark(eine Messe 20 Mark) Geldbuße oder zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt worden ist. Die Blätter weisen dabei daraufhin, daß Herr Gueriteau vor seiner Reise nach Hannover auf der deutschen Botschaft in Paris fragte, ob seinem Aufenthalte in jener Stadt etwas im Wege stehe und ob er dorten die hl. Messe feiern dürfe. Auf der Botschaft wurde entgegnet, es stehe dem nichts im Wege und er dürfe ruhig celebriren. Es muß ferner betont werden, daß Herr Gueriteau in der Privatkapelle der barmherzigen Schwestern celebrirte. Die„Germania“ kündigt die am 1. April bevorstehende Ausgabe eines in ihrem Verlage erscheinenden politischen Wochenblattes für das katholische Volk an, welches den Titel „Das schwarze Blatt“ führen wird. Als Redakteur desselben zeichnet Herr Nienkemper, ein tüchtiger Journalist, der früher die mit vielem Geschick redigirte„Parlamentarische Correspondenz“ für katholische Blätter herausgab. Eine besondere Rücksicht wird das neue Wochenblatt— wie es in der Ankündigung heißt— den socialen Fragen widmen. * Im Reichskanzleramt ist der Gesetzentwurf über das Prüfungswesen der Aerzte in Angriff genommen worden, nachdem die Vorschläge der einzelnen Staaten über jene längst erwartete Reform eingegangen sind. Frauenburg, 26. Febr. Kaum sind, schreibt die „Erml. Zig.“, die Pfändungen und Auktionen im bischöflichen Pilais beendet so hat der Herr Oberpräsident wiederum gegen unsern hochwürdigsten Herrn Bischof wegen Nichtbesetzung der Pfarrstellen Alt=Wartenburg, Noßberg und Klaukendorf Strafen von 500, 1000 und 2000 Mark festgesetzt. cheit wurde sofort in Aubfahlung gebracht, kasofern der Syndik die Bureaux und Register der Gesellschaft in Ver, wahr nahm. Die Passiven sollen sich sehr hoch belaufen. Das„Journal officiel“ meldet, daß die niederländischRegierung ihre Commission für die Weltausstellung von 1878 ernannt hat. Der Vorstand ist wie folgt zusammen. gesetzt: Ehrenpräsident Se. königl. Hoheit Prinz Heinrich der Niederlande; Präsident Herr G. J. G. Klerck, Präsident des Ingenieurinstituts in Haag; Vicepräsident Ritter amp; Hartsen, Mitglied der ersten Kammer der Generalstaaten in Amsterdam.— Die Reblaus ist neuesten Meldungen aus Montauban zufolge auch dort, im Departement Tarn=et, Garonve, nämlich in einem Weinberge der Gemeinde Dunce im Canton Auvillars, aufgetreten.— Als Candidaten der Linken für die Nachfolge Changarnier's im Seaat werden jetzt Herr Alfred André, der Admiral Jaursguiberry und der Professor an der Pariser Rechtsschule, Herr Valette, genannt. Großbritannien. London, 28. Fedr. In dem Befinden des an der Gicht leidenden Earls von Beaconsfield ist einige Besserung eingetreten.— In Dundee ist die Kunde von dem totalen Untergange des Wallfischfahrers„Spitzbergen“ mit allen Personen an Bord eingegangen. Das Schiff gehörte einer Gesellschaft, die es der Hamburger Polarfischerei=Compagnie abgekauft hatte. Es segelte vor zwei Monaten von Christian= sund nach Dundee und seine Papiere sind in der Nähe von Bergen an's Gestade gespült worden. Die Mitglieder der Mannschaft, 22 an Zahl, waren alle Ausländer. Türkei. Konstantinopel, 26. Febr. Die„Agence Havas“ meldet:„Nachdem noch einige Detail=Bestimmungen mit der Pforte zu ordnen sind, haben die serbischen Delegirten auch heute noch mit Sapfet Pascha conferirt. Morgen wird abermals eine Conferenz stattfinden und wahrscheinlich erfolgt morgen oder übermorgen die Unterzeichnung des Protokolls über das im Prinzipe festgestellte Uebereinkommen. Fürst Milan wird seine Zustimmung telegraphisch ertheilen.“ Das Protokoll wird erwähnen, daß der Friede auf Grundlage des status quo hergestellt ist, eine vollständige Amnestie erlassen wird und daß die Räumung des serbischen Gebietes zwölf Tage nach der Unterzeichnung des Friedens=Instrumentes vor sich geht. Außerdem soll bezüglich der bekannten moralischen Garantien eine schriftliche Erklärung abgegeben und sodann dem Fürsten Milan ein neuer Ferman ertheilt werden. Konstantinopel, 28. Febr. Der Waffenstillstand mit Montenegro ist der Friedensunterhandlungen wegen formell um 20 Tage verlängert worden. Die montenegrinischen Delegirten treffen nächsten Freitag hier ein.— Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat am gestrigen Tage, 5 Uhr Nachmittags, eine Depesche an die Vertreter der Pforte im Auslande gerichtet und sie von Neuem davon verständigt, daß alle in den auswärtigen Zeitungen fortwährend umlausenden Gerüchte von einer Krankheit des Sultans Abdul Hamid, von einem bevorstehenden Wechsel im Großvezirat und von einer unruhigen Haltung der Bevölkerung in Konstantinopel jeder Begründung entbehrten. Amtliche Nachrichten. Berlin, 28. Februar. Se. Majestät der König hat dem Werkmeister Heinrich Dicke zu Lüdenscheid im Kreise Altena das Allgemeine Edrenzeichen verlieben. Der praktische Arzt Dr. Geronne ist mit Belassung seines Wohnsitzes in Hillesheim zum Kreis=Physikus des Kreises Daun ernannt worden. 7 Binken Den Gebrüdern Eickheff zu Bochum und Herrn Reinhold Ardelt ebendaselbst ist unter dem 83. Februar 1877 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachg wiesene Fanzvorrichtung an Förderkörben auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden. Oesterreich. Wien, 28. Febr. Der„Polit. Corr.“ meldet man aus Petersburg vom 28.: Ignatiew reist demnächst nach Wien, Berlin und Paris. Die Eröffnung einer militärischen Aktion am Pruth ist in der gegenwärtigen Jahreszeit unwahrscheinlich, andererseits aber entspricht die Nachricht, daß man sich mit einer gemeinsamen Flottendemonstration am Bosporus begnüge, keineswegs dem russischen Programm. Aus Erzerum berichtet dasselbe Blatt: Der Effektiostand der türkischen Armee in Anatolien beträgt in seiner Gesammtheit 75,000 Mann, wobei 4800 Mann reguläre, 14,500 Mann irreguläre Cavallerie einbegriffen sind. An Artillerie disponirt die Armee über 160 Feldgeschütze. Die Festungsartillerie dürfte kaum mehr als 260 Positions. geschütze repräsentiren, dagegen ist die Gebirgsartillerie Neueste Nachrichten. Breslau, 27. Febr. Bei den heutigen Reichstagswahlen wurde im Westbezirk Heinrich Bürgers(Fortschritt) mit 9345 St. gewählt; der Gegenkandidat, Socialdemokrat Kräker, erhielt 7467 St. Im Ostbezirk siegte Commercienrath Molinari(nat.=lib.) mit 9045 St. über den Socialdemokrat Bätcke, welcher 7810 St. erhielt. Paris, 28. Fedr. Die Vereinigung der Linken hat sich für die Verfolgung Cassagnac's ausgesprochen; wahrscheinlich wird die noch zu wählende Kommission die Autorisirung dazu in Vorschlag bringen. London, 28. Febr. Das Reuter'sche Bureau meldet, daß noch keine Macht auf das Rundschreiben Gortschakoff's geantwortet hat. Der Verzug kömmt daher, weil die Mächte schwanken, ob sie eine gemeinschaftliche Aktion mit Rußland vornehmen oder die isolirte Aktion Rußlands billigen sollen. sehr reichlich vertreten. Schweiz. Bern, 25. Febr. Währeno die Römisch=Katholischen von den besten Hoffaungen erfüllt sind, scheint man im altkatholischen Lager weniger optimistisch in die Zukunft zu blicken. Man klagt namentlich, daß eine Reihe von Kantonen gar nichts mehr für die Priesterheranbildung ihue und nennt besonders Bern, Luzern, Zürich, St. Gallen und das nationalkirchliche Genf. Die altkatholische Fakuliät in Bern zählt gegenwärtig 6 Professoren und 16 Hörer, die Resormitten sind noch übler dran, die Fakultät zählt 5 Professoren und 9 Studirende. Für das laufende Jahr rechnen die Altkatholiken allein im Kapitel der Priester=Heranbildung ein Defizit von 10,000 Frcs. heraus, wahrscheinlich, wird es auch mit den übrigen Budgetposten schlecht bestellt sein. Basel, 28. Febr. Die Kommission in der Angelegenheit der Pariser Weltausstellung hat das Projekt des Obersten Nieter betreffend die Betheiligung an derselben angenommen und beschlossen, bei dem Bundesrathe die Bewilligung eines Kredites von 375,000 Francs zu beantragen. Frankreich. C Paris, 28. Februar. Bonapartistische Blätter hatten Sturm für das letzte Ministerconseil prophezeit; indessen hot der Marschall nicht die geringste Differenz mit seinen Ministern gehabt, auch hatten die Minister unter sich nichts Unangenehmes. Jules Simon theilte bei dieser Gelegenheit mit, daß einige von ihm ernannte Beamten die ihnen bestimmten Aemter nicht angenommen hätten und daß er anderweite Fürsorge treffen werde. Der Finanzminister Lokal=Nachrichten. Nachen, 1. März. Da die vorgestrige Witterung der Beobachtung der Mondfiasterniß nicht sonderlich hold war, so muß man sich auf die nächste Mondfiasterniß vertrösten. Dieselbe ist eine totale und beginnt in den späten Abendstunden des 23. August de. Is. Außerdem werden im Laufe dieses Jahrhunderts noch folgende totale Mondfinsternisse vorzugsweise in Europa sichtbar sein: 1880 am 22. Juni und 16. Dezember, 1884 am 20. Aptil und 4. Oktober, 1892 am 4. November, 1895 am 11. März und 4. September, 1898 am 27. Dezemder und•99 am 21. Juli. Aachen, 1. März. Die gestrig: Kinder=Vorstellung des derrn Nevours im Bernarts'schen Lokale war von circa 600 kindern, Knaben und Mädchen, sowie einer großen Anzahl Herren und Damen besucht. Was war das für ein Jubel, als der Künstler im Frack vor den Kleinen seine lustigen Zaubereien ausführte. Das Bergnügen der Kinder steigerte sich von Piece zu Piece und folgten ihm dieselben bis zur Bühne, um eine von den kleinen Fähnheu zu erhaschen, welche zu Hunderten ausgetheilt wurden. Mr. Armanini erfreute die Kinder durch die Aufführung der Regimentetochter und des Carneval de Vonise. Zum Schlusse wurden von Herrn Nebours höchst interessanke Nebel= und Wandelbilder gezeigt, wie wir hier in Nachen uoch keine gesehen haben. Landschaften, Ansichten, Monumente, komische Bilder und schöne Fardenspiele wechselten mit einander ab und zogen an uns vorüber; die Jugend amüsirte sich, die volksihümlichen Weisen, welche von der begleitenden Capelle zu den detreffenden Bildern, wie Loreley und der Büste des Deutsches Kaisers, gespielt wurden, durch kräftigen Gesang zu begleiten. Die Jugend verließ vergnügt das Haus und hörte man un eine Meinung, daß sie am Sonnabend Nachmittag zur ieceeine Meinung, daß sie am Sonnabend Nachmittag zur letzten Vorstellung sich wieder einftaden werde.— Die Abend=Vorstellunt dagegen ließ in Folge des schlechten Weiters an Zuschauers wünschen übrig, trotzdem entledigten sich die Künstler inter manuigsaltigen Aufgabe mit gewohnter Meisterschaft; es wirklich ein Zeichen der Zeit, wenn man über dem und Leichtwiegenden das Gediegene und Bessere also vernach lässigt. Nachen, 28. Fedr. Das jüngst in unserm Blatte erwöhelt Projekt der„Florresei“, am Geburtstage unseres Kaisers ein Festmahl für Hausarme zu veranstalten, scheint sich zu verwitt“ lichen, denn dereits soll eine Liste zum Einzeichnen von Set trägen zu diesem wohlthätigen Zweck in Umlauf gesetzt seihDas solenne Mahl wird auch bei dieser Gelegenheit wieder i Theatersaale und zwar unter Ausschluß aller Wichtpecge älgg, also ohne Zuschauer, stattfinden. Außer den genannten hie #llen auch die Fuvaliden und alten Beteranen an Nachber=Orten Oestrich Ler Fezeßen sheilsehmeg, De der Zweck ein schbger und edeler Amtmann ersteren Ort glrfte der slets bei derartigen Gelegenheiten zu Tage heimgesucht und unter ## iene Wohlihktigkeitssion. unserer Bürgerschaft sich auch jegt mitteln und Geld verar Assisen=Verhandlungen. 1. März. Am 24. v. Mis. kamen vor dem Kgl. drei Sachen zur Verhandlung. An erster Stelle Aste Jakos., 44 Jahre alt, Tagelöhner, wohnhaft zu Düren, * zam zur Last gelegten Verbrecheus: am 1. November 1876 ##ren aus einem Gebäude mittelst Einsteigens dem Gerber „digand Frantzen zwei Häute Rindleder gestohlen zu haben, Geschworenen unter Verneinung der Frage nach milSeraden Umständen für überführt erktärt. Das Urtbeil lautete Jahre Zuchthaus, Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte drei Jahre und Zulässigkeit von Polizei=Aufsicht. Weiter die Geschworenen den Maihias., Schlossergeselle, 10 Jahre alt, ebenfalls zu Düren wohnhaft, mit absoluter Zeimmermehrheit, jedoch unter Annahme mildernder Umsände uur schuldig: am 13., 18., 19. und 20. Dezember 1876 zu Hüren dem Kaufmann Laurenz Schmitz Geldbettäge gestohlen i diese Diebstähle dadurch bewirkt zu haben, daß er zur gröffnung eines im Innern eines Gebäudes befindlichen Becältnisses einen salschen Schlüssel angewendet habe. Die Strafe auf sechs Monate Gefängniß. Die dritte Sache hatte und Diebstahl zum Gegenstande. Angeklagt war Karia Vl., Ehefrou Korn.., 36 Jahre alt, ohne Gewerbe zu Raetigen wohnhaft: in rechtswidriger Absicht und um sich einen Vermögensvortheil zu verschaffen von einer fal chen Quittung, die Mietbe bis zum 1. März besald 1877 Buhlmann“ das diese Quittung, welche zum Beweise von Rechten Erheblichkeit ist, falsch war, am 16. August 1876 zur Burtscheid zum Zwecke der Täuschung Gebrauch gemacht zu haben. Die Angeklogte räumte sowohl diese Fälschung unter der Modislation, daß ihre 9jährige Tochter auf ihr Geheiß dieselbe vorgenommen habe, als auch den zum Nachtbeile des genannten Buhlmann verübten Diebslahl eines Fusterflügels ein. Es eine Gesammtstrafe von vier Monaten über die Angeklagte, zu deren Vortheil von den Geschworenen bezüglich der Fälschung mildernde Umstände angenommen wurden, verhängt. * u m 2 6. F e b r u a r w u r d e e i n d e s M e i n e i d e s a n g e k l a g t e r hiesiger Einwohner Ladwig H. freigesprochen. und Brünninghausen bei Menged= den Ortes und eine Anzahl von Gutsbesitzern um: Drohungen zur Hergabe von Nahrungs. mitteln und Geld veranlaßt. Die Polizei ist den Thätern auf der Spur, hat von denselben jedoch bis jetzt noch keinen dingsest machen können. Vermischte Nachrichten. * Es dürfte vielen unserer Leiern nicht bekannt sein, daß die Sonne in den Besitzungen der Königin von Großbritannien nicht untergeht. Ebe ihr letzter Abendstrahl von den Zinnen der Siadt Quebeck Abschied nimmt, haben ihre Morgenstrahlen schon drei Stunden über Port Jackson geleuchtet; und während sie hinter dem oberen See niedersinkt, öffnet sie ihr Auge dem Ganges. Literarisches. Italienische Unterrichtsbriefe für das Selbststudium bearbeitet von Prof. Giomb. Buonaventura und Dr. phil. Albert Schmidt. Brief 1. Preis 60 Pfg. Leipzig bei Carl Hildebrandt& Comp. Für das Selbststudium der Italienischen Sprache erscheint soeben im Verlage von Carl Hildebrandt& Comp. in Leipzig ein Weik, welches auf den Prinzipien der Toussaint= Langenscheidt'schen Unterrichts Methode bostrend, den vielen Freunden italienischer Sprache und Literatur ein willkommenes Hülfemittel sein dürfte. Wir können die von den Herren Prof. G. Buonaventura und Dr. phil. Ald. Schmidt vor üglich bearbeiteten italienischen Unterrichtsbriefe allen deuen empfehlen, welchen an einem geistig anregenden und interessanten Sprach=Studium liegt. Die mannigsachen Beziehungen, welche Deutschland und Italien in politischer wie merkantiler Hinsicht verbinden, legen den Gedanken nahe, daß hier einem wirklichen Bedürfniß entsprochen wird. Handels=Nachrichten Aachener Börse vom 1. März 1877. Tekanntmachung. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachungen vom Oktober und Dezember v., wegen der für das erste Quarial 1877 zu zahlenden Siaats= und Communalsteuern weiden die Bürger an die pünktliche Einzahlung dieser monatsweise fällig werdenden Steuern erinnert. Nachen, den 31. Januar 1877. Der Oder=Bürgermeister, 1159 von Weise. ### Bernarts Lokal. # Nur noch 2 Vorstellungen. # Heute Freitog, Abende 7½ Uhr: E Große Vorstelung und Concert, 65 E S arrangirt von dem bekannten Prestidigits.— Handels=Gericht. Durch Urtheil vom heutigen Tage hat das hiefige Königliche Handelegericht den zu Nachen wohnenden Kaufmann August Bruchman in Fallitzustand erklärt, den Tag des Eintritts der Zahlungs=Einstellung desselben provisorisch auf den 26. dieses Monats festgestellt, die Anlage der Siegel bei dem Falliten und die Bewachung des Letzteren durch einen Polizeibeamten verordnet, den Handelsrichter Herrn Staitz zum Commissar und den in Nachen wohnenden Advekaten Herrn Oslaeuder zum Agenten dieses Fallimeuts ernannt. Aachen, den 28. Februar 1877. Der Handelsgerichts=Sekretär, Maatzen. Provinzielle Nachrichten. Aachen, 23. Febr. Mau schreibt der„Rhein= und RuhrZeitung“: Unserem Polytechnikum ist, wie man sich hier erzähl:, in diesen Tagen das Problem gestellt worden, einen in dem Etablissement der Rhenania in Stolberg vorhandenen, gegen 400 Fuß hohen Fabrilschornstein niederzulegev. Dieser Schornstein ist seit mehreren Jahren an seinem obern Ende gebogen, geborsten und überhängend, so daß man schon wiederholt, namentlich beim Sturm, gefürchtet hat, er werde umstürzen. Man will aser den Schornstein nicht stürzen, weil man mit Recht fürchtet, derselbe würde in seinem Falle, vermöge seiner kolossalen Länge, die nahestehenden Fab ikgebäude zertrümmern. Um ein Gerüst daran aufzuführen, erscheint der obere Theil in zu verdächtiger Beschaffenheit, und außerdem scheut man die Kosten dafür. Wie ist nun der himmelanstrebende Koloß niederzulegen? Das ist offenbar mehr als eine Doctorfrage! Wie wir hören, ist der Schornstein früher schon einmal wegen schiefer Stellung an seinem Fuße angesägt worden und hat sich danach voll sändig gerade gerichtet. Für eine polytechnische Schüle dürste das Problem, auf dessen Lösung man gespannt sein kann, nicht uniateressant sein. Aachen, 1. März. Für das Thaterstüll, den Stammhalter unserer alten Währung, scheint das letzte Stündlein auch nicht mehr ferne zu sein. Das kaiserliche General=Postamt hat nämlich durch das Post Amteblatt die Postarstalten augewiesen, bei den Geldsendungen die Silberthaler aus den Jahren 1823 bie 1856 von den Vereinsthalern genau zu scheiden und gesondert zu verpacken.— Gegenwärtig sind viele falsche Markstücke mit hamburger Gepräge und der Jahreszahl 1876 im Umlaufe. Dieselben sind aus feinem Zinn hergestellt und unterscheiden sich wesentlich durch den hohlen dumrfen Klang von den ächten. Köln, 28. Febr. Mit Bezug auf unsere Mittheilungen in Betreff der Gartenbau=Ausstellung in Amsterdam, dürfte Interessenten die Nachricht willkommen sein, daß sich auch hier in Comite unter dem Vorsitze des Freiherrn Eduard von Oppenheim gebildet hat, das Anmeldungen für jene Ausstellung entgegen vimmt. Wir machen besonders auch die Industriellen Rheinlands=Westphalens darauf aufmerksam. * Der„Allgem. Anzeiger“ schreibt: Als ein sehr schaler Witz entpuppt sich nun auch die schon mehrfach erwähnte Nachricht der„Tribüue“ von einer Audienz der Industriellen beim Herrn Reichskanzler. Es ist nämlich gestern dem Herrn Commerzienrath Wolff in.=Gladbach folgendes Schreiben aus dem Spezialbureau des Reichekanzleramtes zugegangen:„Ew. Wohlgeboren werden ganz ergebenst benachrichtigt, daß das an den FürstenReichskaniler gerichtete Schreiben vom 22. d. Mie. Sr. Durchlaucht vorgelegt worden ist. Das unterzeichnete Bureau ist in der Lage, Ihnen mittheilen zu können, daß der Fürst eine Deputation von Industriellen in den letzverflossenen 8 Monaten ber: haupt nicht empfangen hat. Berlin, den 24. Feu####r 1017. Spezialburean des Reichekanzlers.“ Die„Kölnische Zeitung" hielt es für wichtig geuug, seiner Zeit sich die so schön in ihren Kram passende Erzahlung auf telegraphischem Wege kommeg. en Losten und mit unverkennbarem Beha en die daran geknünst.—mischen Nutzanwendungen nachzudrucken, in den Sätzen gipfelnd: „Auch diesmal war die Rechnung ohne den Wirth gemacht. Die Art und Weise aber, wie die Angreifer zurückgewiesen wurden, wird ihnen selbst zwar unerwartet realistisch, bei Zuhülfenahme ihres Geschäftssinnes aber in vollem Maße verdient erschienen sein.“ Die Rechnung war diesmal weder mit noch ohne Wirth gemacht und die Rechnung ist auch noch nicht abgeschlossen. Bielleicht beliebt es der„Kölnischen Zeitung,“ in künftigen Fällen etwas mehr„Geschäftssinn“ zu Hütfe zu nehmer. Ung will bedünken, daß ihre Sinnesorgane etwas abgestumpft sein müssen und daß die„Nase“ nicht mehr so ganz fein sei, sonst hätte sie an dem Braten etwas verdächtig finden müssen. Vor einigen Tagen versuchte die„hohe“ Collegin in einem Artikel„Schlechte Zeiten“ sich und ihre Gesinnungsgenossen gegen sehr berechtigte Beschuldigungen zu vertheidigen und sie entblödete sich dabei nicht, die Männer, welche den Untergang unserer vaterländischen Industrie noch zu verhindern suchen, als die eigennützigsten Geldmenschen, ja sogar als„freche Lügner“ hinzustellen. Die„Köln. Zeitung“ ist zweiselsohne kein„Geldmensch“ und der obige Brief des Reichekanzlerbureau's dürfte sie zu einer Untersuchung darWaizen Roggen Hafer Medl Nr. 00 Rüböl in Partien Leinöl in Partien Prima Olein Bulkanöl(Globe) Prima Petroleum per 100 Kil. 100 80 100 100 100 100 100 100 Würfel=Melis bei Abn. von 100 Ctr. p. 100 Kil. Gem. Melie„„„„„„„„ Stabeisen per 1000 Kil. ab Werk -Eisen„ 1000„„„ Walzdraht„ 1000„„„ Mr. 33.50 " 18.25 „ 14 „ 31—32 " 78 „ 56 „ 63 " 51 „ 34 „ 105—106 „ 95—96 „ 144—160 „ 168—216 " 168—180 Paris k. S. Belgisch„„ London„„ Holländisch„„ Wien„„ Berlin, 28. schwacher Haltung Die Gläubiger des Falliments von Joseph Doergé, Kaufmann in Aachen, werden hierdurch in Gemäßheit der Art. 514 und folgende des Handelsgesetzbuches eingeladen, in dem auf Freitag, den 9. März 1877, Vormittags 11½ Uhr, in dem Handelsgerichtslokale hierselbst vorbestimmten Termine, persönlich oder durch einen Spezial=Bevollmächtigten zu erscheinen, um mit dem Falliten ein Concordat abzuschließen, oder zur Wahl definitiver Syndike zu schreiten. Nachen, den 28. Februar 1877. Der Fallimente Commissar, Mehler. # errangirt von dem bekannten Prestidigitateur * Nr. A. E. Nebours, in Gesellschaft des von den meisten Conservatorien Europas preisgekrönten Mandolinen=Virtuosen Sig. Sig. Armanini und der französischen Operettensängerin Mile. de Val-Monca. Wechsel=Cours. bz. B. G. 81,0—.— 81.40 81,40—. 20,40—.— —.—170,——.— —.— 164,50—.— Februar. Die heutige Börse eröffnete in doch griff sehr bald im Allgemeinen eine Befestigung Platz, die theilweise durch bessere Notirungen der fremden Börsenplätze, theils durch politische Nachrichten motivirt wurde. Die Spekulation hielt sich ziemlich reservirt und die Umsätze bewegten sich in mäßigen Grenzen. Im weiteren Verlaufe des Verkehrs ließ sich etwas größere Regsamkeit beobachten und die Course konnten sich zumeist gut behaupten, theilweise Berlin, 1. März.(Telegramm.) 3 Uhr 8 Min. Waizen Stimmung besser, per April=Mai 226.—.=M. bez., per Juni=Juli 226.—.=M. bez. Roggen Stimmung besser, per April=Mai 162.—.=M. bez., per Mai=Jnni 160.—.=N. bez. Rüböl per April=Mai 71.—.=M. bez., per Sept.=Okt. .=M. bez. Spiritue Stimmung leblos, loco 53.10 uu. K. bez., per April=Mai 50.75.=M. bez., per Ang.=Sept. 58.50 Köln, 28 Febr. Am Landmarkt keine Zofuhr. Telegraphtscher Vorsenbericht des Echoder Gegenwart. Fonds und Aktien. Peirnasehltrg. 56 1 Die Gläubiger des Falliments von Carl Vaessen, Müller zu Heidener Mühle, werden hierdurch in Gemäßheit der Art. 514 und folgende des Handelsgesetzbuches eingeladen, in dem auf Freitag, den 9. März 1877, Vormittags 11 Uhr, in dem Handelsgerichtslokale hierselbst vorbestimmten Termine, persönlich oder durch einen Spezial=Bevollmächtigten zu erscheinen, um mit dem Falliten ein Concordat abzuschließen, oder zur Wahl definitiver Syudike zu schreiten. Aachen, den 28. Februar 1877. Der Falliments=Commissar, Kayser. richtlicher Verkauf. Am Freitag, den 2. März 1877, Morgene 11 Uhr, sollen auf dem öffentlichen Marktplatze zu Aachen gegen baare Zahlung versteigert werden: eine Partie Hausmobilien, sodann 1 Arbeitepferd und 1 Karre. Tollhausen. Im neuen Saalbau des Herrn Bernarts. Mittwoch, den 14. März, Abends 7 Uhr: CUNGERT folgender drei Künstler, die in Deutschland zum ersten Male auftreten werden: Mlle. Emilia Chiomi, Erste Sängerin vom Pergola=Theater in Florenz, Mlle. Marguerite Pommereul, Violinvirtuosin aus Paris, Herr Luduig Breitner, Claviervirtuose aus Paris. Herr Weiser beehrt sich hiermit, das kunstverständige Publikum auf die ausgezeichneten Leistungen dieser drei jugendlichen Künstler aufmerksam zu machen.— Wohrend er bei seiner letzten Patti=Tournée nur äitere, bekannte Künstler vorführte, “ Cailia Chiomi, in London gebürtig, jedoch in Italsen von den besten Meistern gebildet, wird durch ihr distinguirtes Aeußere und durch ihre edle Gesangsweise gewiß allgemeine Bewunderung hervorbringen. Mle. Marguerite Pommereul, eine Pariserin, ist nahezu eine phänomenale Erscheinung, welche durch ihr meisterhaftes Violinspiel, durch ihre Juzend und Schönheit überall die größte Sensation erregt.„„„„ Herr Ludwig Breitner, einer der hervorragendsten Pianisten der wegenwart, welcher in Pesth neben Liszt und Rubinstein Triumphe feierte, ist in der musikalischen Welt eine anerkannte Celebrität. Logen=Sitze à 4., Saal=Sitze nummerirte à 3., Stehplätze à.50 M. Billetverkauf in der Musikalienhandlung des Herrn Th. Naus. 11 zproz. kons. Preußische Staats=Anleihe Nachen=Höngener Bergwerks=Aktien Bochumer Gußstahl=Aktien Bank für Rheinland und Westfalen Aachener Diekonto=Bank Rbein. Westf. Industrie=Aktien * Oesterreichische Kreditbank=Aktien Darmstädter Bank=Aktien Diskonto-Komm.=Antheile Reichs=Bank Schaaffhausen'sche Bank=Aktien #achen=Mastrichter Eisenbahn=Aktien Bergisch=Märkische Eisenbahn=Aktien Köln=Mindener Eisenbahn=Aktien Lombarben.. giebchn, Ht, Mainz=Ludwigshafener Eisenbohn=altten Oberschles. Eisenbahn=Aktien Lit. A n. C * Oesterreichisch=Franz. Eisenbadn=Aktien Rheinische Eisenbahn=Aktien Phönix=Aktien Stimmung: fest, durchweg besser. Die mit* bezeichneten Papiere lauten in Reichsmart und Pfennigen alle andern in Thaler=(und Ceuts=) Währung. Wechsel=Course in Reichsmark 27. 1. 104 10 44,— 25,— 55 25 82 50 11. 10 243.— 97.10 104 10 155 75 62— 21,50 76, 60 95. 75 128, 50 94.— 121.— 379 50 105, 60 31, 50 104, 10 44.— 25 60 55 25 84— 11, 10 245 50 97,50 104 75 167 30 61 50 20 50 76.30 95 90 130.— 93 50 122,50 383 50 105, 60 Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag, den 3. März 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem öffentlichen Marktvlatze zu Aachen gegen baare Zahlung versteigert werden: Wirthetische, Stühle, 1 Mantelosen und 1 Spiegel. Tellhausen. Bremer Spiegelglas-Versicherungs=Gesellschaft. Unter beutigem Tage haben wir dem Herrn P. Sonanini, Nikolauestraße, eine Agentur unserer Gesellschaft übertragen und eimächtigen denselben, Anträge zur Versicherung von Spiegeln und Spiegelglasscheiben für uns entgegen zu nehmen. Aachen, den 1. März 1877. Die General=Agentur, Albr. Victor jr. Geschäfte..„ Verlegte meine Uhren=Handlung und Uhren-Werkstätte von Friedrich Wi helm Platz 1 nach Friedrich Ecke der Adalbertstraße. W. J. Mercken, Hof-Uhrmacher, Nachfolger A. Schöll. 2010 Amsterdam 100 Fl. kur** London 8 M. Gelgische Pläge 100 Fr. gre Peri 10 fr. g7. 169,60 b3 169,— 53 20.395 b4 81,30 b. 81.10 b3 81.35 5 2 169. 60 169, 10 20,375 81. 35 81.15 81, 40 1. über veranlassen, wo die frechen Lügner sitzen. Bonn, 27. Fedr. Die„Deutsche Reichezeitung“ schreibt: Seit den letzten Jahren ist die hie sige Studentenschaft in zwei Parteien gespalten, in eine sarbentragende und eine nicht satbentragende, oder besser möchte es wohl heißen, da nur eige katholische Verbindung Farben trägt, in eine sogen. liberale und eine ultramontane. Besonders stait tritt diese Spaltung he. vor, wenn es sich um eine zu veranstaltende Ovation haudelt, so daß in den letzten Jahren nie mihr eine Ovation von der gesammten Studentenschaft ins Werk gesetzt worden ist. Um nun diesem Uebelstande abzuhelfen, sind, wie ein Auschlag am schwarzen Brett besagt, Vertrauensmänner von allen Theilen der Siudeutenschaft zusammengetreten, welche einstimmig beschlossen haben, daß die einzelnen Parteien zunächst für sich:eschlüsse fassen sollen, welche die Beseitigung der Spaltung bezwecken. Auf einer auf Freitag anberaumten allgemeinen Studentenversammlung sollen dann die Be hlüsse gemeinschaftlich besprochen und so eine Vereinbarung erstrebt werden. Ob das gelingen wird, muß die Erfahrung lehren. Düsseldorf, 26. Fedruar. Der Prozeß gegen die fünf Gründer der Stolberger Glashütten=Aktien=Gesellschaft wird nicht am 1. März d. J. zur Verhandlung kommen, sondern erst am 4. April bei dem hiesigen Landgericht erledigt werden. Neuß, 23. Febr. Die„Gl. Zig.“ bringt eine von der dortigen Stadtverordneten=Versammlung aufgestellte Uebersicht der innerhalb des Regierungsbezirks Düsseldorf in den Städten über 10,000 Einwohner angestellten Polizeibeamten. Nach dieser Tabelle hat Neuß im Verhältniß zu seiner Einwohnerzahl die meisten Volizei=Executivdeamten von allen Städten mit über 10,000 Einwohnern im Regierungebezirk Düsseldorf. In Neuß kommt schon auf je 1415 Einwohner ein Polizeibeamter. In Barmen, der nächstfolgenden Stadt, erst auf je 1664, in Elberfeld auf je 1791. Mit den weniasten Polizeideamten kommt Remscheid aue, mit einem auf je 5224 Einwohner. Elberfeld, 27. Fedr. Die Rheinische Eisenbahn gedenkt die Bahnstrecke Tüsseldorf= Elderfeld=Barmen=Hölde am 1. Juli 1879 zu eröffnen. Koblenz, 28. Fedr. Gestern Nachmittag gegen 4 Uhr brauste plötzlich ein furchtbarer Schneesturm über das Rheinthal daher, der leider im oder kurz vor dem Binger Loch ein schweres Schiffsunglück herbeigeführt zu haben scheint. Ein mit 355.0 Centner Frucht beladenes Schiff, das durch einen holländischen Remotqueur zu Berg geschleppt wurde, ist, laut der„Koblenzer Zeitung“, dort gesunken, und zwar durch Zusammenstoß mit einem andern Schleppdampfer. 8 Dortmund, 27. Fedr. Eine Bauve von achizeyn Kerlen, welche ihre Gesihter geschwärzt hatten, haden, wie die„Westf. Zig.“ mittheilt, in der Nacht von Freitag zu Samstag in unseren Wien 100 Fl. kurz Wien 100 Fl. 2 N. 4½pr..=R. Amerik. 81er Köln=M. 3½ Pr.=A. 168 60 164. 25 162 40 163,10 Kölner Börse vom 1. Mörz. In= und ausländische Fonds. 104.15 bz4½ Köln. St=O. 105 50 GOest. Credit=Loose 109 6° G1„ Silberrente Eisenbahn=Aktien. Oesterr.=Franz. 101.50 B 293.— G 55.— B Aachen-Mastrichter Berg.=Märk. Köln=Mindener „ Lit. B. Mainz=Ludwigsh. Oberschl. A. u. B. 76.75 G 6 94.— 121.— 390 B do. sdl.(.) Stb. v. Stfe. 130 B B. Theinische „ Lit. Rhein=Nabe Rumänische Eisend. 3 ½pr..=M. 3. S. 85 25 C ###pr.„ 5. S. 99.— B 5„„ 7. S. 103.— B 5„„ Nordb. 103.50 bz 1½ pr. Köln=M. 1. E. 101.— □ „ 2. E. 105.— 0 Eisenbahn=Obligationen. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag, den 2. März 1877, Vormittags 11½ Uhr, sollen auf dem Markte zu Nachen: 1 Commode, 1 Kleiderschrank, 1 Sopha 2c. gegen Baarzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, J. Collme. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag den 2. März 1877, Vormittags 11½ Uhr, sollen auf dem Markte zu Nachen: 1 Commode, 1 Kleiderschrank 2c. gegen Baarzahlung versteigert werden. Der Gerichtevollzieher, J. Collme. Durch die glückliche Geburt einer gesunden Tochter wurden boch erfreut Eimon Bechhoff und#rau, Emma geb. Dadl. Nachen, den 28. Fedruar 1877. 4½pr. Köln=M. 3. E. * „ 5. E. Mainz=Ludw. Rheintsche Bonn=Köln. 4 4„ 5„ 4½ 5„ 4½ 105.75 G 92.50 G 100.75 G 93.75 6 91.50 C 104.— B 10010 B 103.40 b; 99.80 C Von einem Wohlthäter unseres Vereine erhielten Mk. 50, für welches Geschenk wir nusern besten Dank sagen. Aachen, den 1. März 1877. Der Vorstand des evangel. Frauen Vereins. 1994. Den geehrten Herrschaften, sowie dem Dienstpersonal die ergebine Anzeige, daß ich mit dem heutigen Tage ein Vermiethungs=Bureau eröffnet habe. Gleichzeitig bitte ich um geneigtes Zutrauen, indem ich gewissenhafte Behandlung zusichere. Hochachtungevoll Frau Wolter, Horngasse 7. Süße Kehler Bückinge. Ostender und holl. Kabeljau, Schellfische, Seezungen, Hechte, Schleien, Barschen, Braesems, Backsische, heute und morgen: frische Ostender Muscheln per 100 St. 25 Rpfg., frischen russ. Caviar M. 5 per Pfd., neuen Laberdan, feinsten Stockfisch und Tittlinge, beste boll. Häringe, sein marinirt 15 Rpfg., Sardellen, russ. Sa dinen per Fäßchen M..75 und M. 3, Sardines### Thuile per Dose 80 Rofg., feinstes Sauerkraut per Teller(Portion) oder per Pid. 10 Rpfg., ganze süße Apfelsigen 10 Rpig., dicke Citronen 2c. empfiehlt E. Lahaye Wwe.& Sohn, 9 Fischmarkt 9. Pütz Salon-Theater (Zum goldenen Thor). Vorstrkung und Hault. Auftreten der neuen Künstler. Anfang 7½ Uhr. Entrée 50 Rpfg. Gastwirthschafts-Eröffnung. Mit dem heutiger Tage eröffgete ich Alexanderstraße 93 eine Gastwirthschaft und Restauration, und halte deselbe Freunden und Gönnern b. st. us empfohlen, pro.npte und reelle Bedienung versprechend. Den Herren Billardliebhabern empfehle Tarligm. Samstag den 3. März, Abends 3 ugr General=Versammlung. Im Lokale: Restaurant L. Steinhauer, Harskampstr. Ostenver Vrestscht, Nach.=Münch..=V. Colonia„ Gladbacher„ Magdeburger„ Baterl. Elderf.„ Aach. Rückversich. Köln.„ Concordia.=B. Kölner Hagel=V. Union„ Pr. Hyp., Hübner Köln. Baumw.=Sp. Rhein. Bau=Ges. Aachen-Höng..=V. Arenb. Bw. H. A. S. Berg.=Märk. Bgw. Aachener Diskonto Aach. B. f. H. u. J. A. Schaaffh. B. Antw. Centr.=B. Bank f. Rh.=Westf. Barmer.=B. Darmst..=8. Industrie=Aktien. 8250 G 6300 B 1600 G •30 C 3450 G 1910 G 400 8 1940 b3 285 B 310 G 86 6 65.— B 45 8 105 6 Boch. Gußstahl=V. Köln. Bergw.=V. " Maschinenb. „ Müs..=B. Concordia, Eschw. Deutsch. Bergo. Dortm. Union Eschw. Berg.=B. Essener M. F. Union Harpener.=A. Hörder=8. Phönix, Lit. A. „„ 8. Stolb. Zinkh. St.=A. " Pr.=A. Wurmrev. Kohlsch. Bank=Aktien. — Disk.=Comm.=A. — Luxemburg bi Meininger.=B. P# Oesterr. Cred.=B. G1 Preut..=A. 0 Prov.=Diek.=G. 8 Rhein. Effekten=G. 25.25 B 54.— G 108.— G 16.75 C 20.50 B 28 50 bi 65 34.— 32.— Vollständige Feil Eintichlungrnh, bestehend aus einer eisernen Beitstelle, zwei Matratzen mit Keillissen, einem Flockenkissen, einer wollenen und einer gesleppten Decke, empfiehlt zu dem billigen Preise von so wie elegante Roßbaarmatratzen, Plumeaux, Leinen und Gebild 2c. 2c. die Bettwaaren- und Leinen=Handlung von J. Fritzler in Aachen, Friedrich Wilhelm=Platz 11, Ecke des Kapuzinergrabens. 2000 Cabeljan, Schelfiche, Seetongen, süße Bückinge, Laberdan, Titterlinge, Ral in Gelle, Hummern, infs. Sardinen, Cardellen, Sardines à Thuile, Coviar, Lache, Pasteten, seine Würste, Mixed-Pick es, Apfelsinen, Citonen 2c. empfiehlt I. M. Lambertz, 28. Hochstr. 28. 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März, jedesmal Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Gute Ticheln, auf Ersuchen des Herrn Gutsbesitzers Nacken, wegen Einstellung der Ackerwirthschaft, auf Kredit gegen Bürgschaft versteigert werden: 7 junge, belgische Pferde, worunter 1 trächtige Stute mit Geschirren, 20 tragende Kühe und Rinder, welche fast alle im März und April kalben, 10 einjährige Rinder, 3 junge Stiere, 20 trächtige Mutterschweine, 2 Eber (yorchire), 20 junge Schweine, 1 herrschaftlicher Wagen, 1 Jagdwagen, 2 Bolderwagen mit schweren eisernen Achsen, 2 Erndtewagen, 1 langer Karren, 8 Schlagkarren, 1 neuer Handkarren, Schiebkairen, 1 Jauchekarren, 1 Kearsley'sche Mähmaschine mit Handablagerung, 1 PferdeHeurechen, 1 Wiesenschleife, 1 Rübensämaschin;, 2 Rübenreiniger, 1 Rübenschneider, 2 Exstirpatoren, 3 Brabänter=, 1 Hund= und 1 Wendepflug, 3 eiserne und 7 hölzerne Eggen, 1 Reitsattel, 1 hölzernes Göpelwerk mit Mablgang, 1 Jauchepumpe mit drehbarem Kopfe, kupferne und hölzerne Wasserpumpen, 1 Brandspritze, 1 Karteffelschälmaschine, 1 Biehkessel, 2 Hobelbdänke, 2 Wannmühlen und sonstiges Dreschgeschirr. Dreschtücher, Siebe, Flachs=, Reffen= und Brechhecheln, 1 Brotknetmaschine mit Backmulde, 1 Butterfaß mit dazu gehörigem Hundgetriebe, Milchgeschirre, 200 steinerne Töpfe, 1 Bentelkiste, 1 Dezimalwaage, 1 Klistirspritze, 2 Trokare, sämmtliche Stall=Utensilien, 1 große Partie trockenes Nutzholz für Wagner, 1 neues eichenes Kühlsaß, 100 Fuß Dachkandeln, ferner Hausmobilien, ale: Tische, Stühle, Schränke, Stellagen, Oesen, Bettladen, 1 Partie Leinen, theilweise neu, mehrere Jagdgewehre 2c., sodann 1 Dampfkessel und 2 kupferne Kessel, wovon 1 zum Dämpfen des Biehsutters mit Faß und 1 zum Krautkochen, welch letztere Gegenstände auch vor dem Veikaufe unter der Hand zu kaufen sind. Am 1. Tage kommen zur Versteigerung die Pferde mit Geschirren und sonstige Ackergeräthe, die Mähmaschine und der Pferdeheurechen. Am 2. Tage das sämmtliche Hornvieh, die Stallgeräthe, Butter= und Mischgeräthschaften, die Brodknetmaschine, die Beutelkiste und die am 1. Tage unverkauft gebliebenen landwirthschaftlichen Geräthe. Am 3. Tage die Schweine und sonstige an den vorhergehenden Tagen unverkauft gebliebenen Sachen. Am 4. Tage die Hausmobilien, Leinen, das Nutzholz 2c. Gegenstände bis 3 Mark müssen beim Zuschlage bezahlt werden. Jos. Mercken. In der Herder'schen Verlagshandlung in Freiburg ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Baumgartner,., 8.., Lessings religiöser Entwickelungsgang. Ein Beitrag zur Geschichte des„modernen Gedankeue“ (Ergänzungehefte zu den„Stimmen aus Maria Laach“..) gr°.(IV u. 168 .) Mark 2. Hammerstein, C.., J.., Die Schulfrage. 115.) N..50. Sammlung historischer Bildnisse. III. Scrie, 10. Bändchen. Augustus Welby Northmore Pugin, der Neubegründer der christlichen Kunst in England. Zugleich zur Frage von der Wiederbelebung der Kunst und des Kunsthandwerks in Deutschland. Von Dr. August Reichensperger. 12°.(96.) 90 Pfg. Titerärtsche Runrschau, redigirt v. J. Köhler, Verlag v. Rudolf Barth in Aachen. Jährlich 18 Nummern à 1 Doppelbogen gr.%. Preis per Jahrgang M..20. Einzelne Nummern à 50 Rpfg. Inhalt der so eben erschienenen Nr. 2 pro 1877. Felix Dahn als Dichter(Haas).— Heinrich, dogmatische Theologie, 1. und 2. Band(Rerninger).— Heppe, Kirchengeschichte beider Hessen(Jüngst).— Pern, christliche Politik.— Rekrolog auf F. Ritschl. Somtahen-& Beient-Andenken in feinstem rylographischen Farbendruck, per Dutzend M.., empfiehlt Friedrich Gypen's Kunstverlag und Institut für kirchliche Malerei. 1527 München. 15 Predigten von * P. Roh S. 1. erschienen in neuer Auflage. Diese Vorträge von diesem vorzüglichen KanzelReduer zur Zeit der Mission im Dome zu München gehalten, därften für einen hochw. Clerus sehr willkommen sein. Der Preis für dieses Buch ist auf nur 1 Mark festgesetzt. Friedr. Gypen's Kunstverlag für religiöse Werke u. Bilder. München. 1526 Die Modenwelt. Zeuung für Toilette und Handarbeit unter allen bestehenden Modenzeitungen die billigste und am meisten verbreitete. 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Erldurg.— Daß neunhundertjährige Jubelfest des h. Konrad, Bischofs von Constinz. Ein Gedenkblatt von Juslus Niger.— Die Darstellung des Teufels in der öristlichen Kurst. Kunstgeschichtliche Studie v. Dr. Dreibach. Dohlenau. Novelle von Freih. v. Dyherin. Unkenkönigin. Gedicht von Dr. Fr. Alfred Muth.— Entdeckungsreisen in der Heimath. Von Berthold.— Zur fünften Säcularfeier der Rückkehr der Päpste von Avignon nach Rom. Von Professor Dr. J. Hergentöther. Das rettende Wunder. Gedicht von J. Schaefer.— Cardinal Patriz'.— Radical. Humoreske, frei nach dem Französischen, von Franz Wahr.— Allerlei: Ein Wahlauftritt.— Zur Statistik einer chinesischen Stadt.— Ein Kulturbild.— Im fernen Westen.— Logogryph.— Rächsel.— Vertrauliche Correspondenz. Illustrationen: Titelvignette.— Im Kramladen. Gemalt von R. Epp.— Die Bischofsweihe des hei igen Konrad. Nach dem Wandgemälde in der Konradskapelle zu Constanz.— Der heilige Hieronymne. — St. Antonius.— Initiale E.—„Ee war einmal" oder das Märchen. Nach dem Gemälde von Armin Sarter.— Avignon. Originalzeichnung von Cam. Saglio.— En altes Brevierbild.— Initiale G.— Cardinal Patrizi.— Bei der Karteuschlägerig. Nach dem Gemälde von R. Ritz.— „#itiale E.— Die Wahlfälscher im NewYorker Postgebäude.— Der Fund in der Dienstbotenkammer. Originalzeichnung von H. Merté. Jährlich erscheinen 16 Hefte in Umschlag zu 52 Seiten in groß°, reich illustrirt, und außerdem in acht Heften noch je ein besonders schönes Einschaltbild auf Tonpapier, nebst prachtvollen OelfarbendruckPrämien. Preis: per Heft 40 Pfg.; per Jahrgang 6 Mark 40 Pfg. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postämter des In= und Auslandes, sowie von der Verlagshandlung Gebr. Karl 8p; Nikolaus Benziger. Rudolf Mosse, Cöln, Wallrafsplatz 2, Filialen in allen größeren Städten, General=Agentur für Aachen: J. A. 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Gleichzeitig bitte ich, diese meine Worte zu veröffentlichen, damit dies treffliche und billige Mittel die weiteste Berbreitung finde. Bergedorf bei Hamburg, 28. März 1863. v. Plüskow. 1362— Von meinen steben Kindern hat keines die Zähne so schnell und leicht bekommen, als das jüngste, welches das von Ihnen bezogene Zahnhalsband getragen hat und noch trägt. Gotha, 15. Dezember 1864. L. Braun, Ministerialrath. Ich habe ihre electro motorischen Zahnhalsbänder für junge zahnende Kinder mit außerordentlichem Erfolge in Anwendung gebracht.(Folgt neue Bestellung.) Wiesbaden, 2. Oktober 1868. Rebold, Professor. Paris, rue de Orleans St. honnore 17. In Aachen echt zu haben à Stück 1 Mark bei P. Kaatzer, Büchel 36, und Weyers Kaatzer, Kleinmarschierstr. 8. Apothrart=Hregmann s Zahnwrue, patentirt in den franz. Staaten. 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Abfohrt von Neuß: 6,24, 8,35, 10,53 .30, 7,10 Nochm. * Mit Auschluß nach Euskirchen, * nach Trier. Abfahrt von Euskirchen: 6,52, 10,53#., 12,88, 6,18, 8,20 Nachm. Abfahrt von Trier: 8,30 Vorm.,.15 Rachm. Berg.=Märk. Eisenbahn. Abfahrtsvon Rachen M. in der Richtung nach Büffeldorf und Ruhrort 6,40,“ 9,12 Sm., 1,5,.45, 6,111, 7,45 Nra., .40° Nachts. Ankunft in Nachen T. in der Richtung von Ruhrort und Tüsseldorf 8,39, 10,1* 10,60 Um, 12,46, 4,39, 7,52 Nm., 11.16 Nachts. * bedeutet Schnellzug, 1 Courierzug. Abfahrt von Rachen T. nach: Bleyberg, Verviers und Lüttich.40, 10,23 Bm., 1,3, 4,54 Nm.,.7, 11,41 Nochte. Brüssel 6,49, 10,22 Bm., 1,2, 451 Nm., 11,42 Nachte. Oflende und Paris 6,49, 10,22 Um, 1,2 Nm., 11,42 Nachts. Londen 10,22 Tm., 1,2 4,54 Nm., 11,42 Nachts Ankunft in Rachen T. aus Verviert 6,31, 9,7 Sm., 18,46, 2,44, 5,59 Nm., .37 Nachte. Die Courierzüge 6,11 Abends von Nachen — in Berlin 7,25 früh— und 10 Abende von Berlin— in Nachen 10,1 Bm.— führen Schlaftagen. Grand Lentral Beige. Fahrplan vom 15. November. Die Abfahrtestunden von Nochen(Morschierther) sind svon heute ab wie folgt festgesetze: Nach LXaftricht: 5,51, 10,05 Dm., 11.28, 5,05,.28 Nachm. Rach Hafselt, St. Trond, Diest, Antnerpen, Lören, Brüssel, Gent: 5,51, 1005 Lm., 1,28, 5,05 Nm. Nach Ostende:.51, 10,05 Vm., 1,26 Nm. Nach Rrosendeal, Vortrecht, Rotterdem 5,51, 10,05 Sm., 1,28 Nm., Nach Haug, Kmßerd.: 5,51 Pm., 1,28 Nu. Nach Lüatich:.51, 10,06 Vm.,.28, Nm. Kntunft ir Nachen T.# Von Mastricht: 8,28, 11,39 Vm., 1,30 .45.55 Nm. Ven Artwerden, Brüssel, Löwer, Dies, Heßelt, St. Trond: 11,32 Vm.,.36, .44, 8,35 Nm. Von Koose daal: 1,36, 5,45, 9,35 Nw. von Ratterdar, Vortrecht:.45, 9,35 K. Von Umsterdam, Hang 5,45 Nm. Von Lättich: 8,28 Vm., 1,36,.45, 9/#25 Nm. Aochener Inbusrar, Abfahrt von Nachen. Vorm. 7,20 nach Würselen, Grevenberg, Morsbach, Höngen, Weiden, Stolberz, Eschweiler=Aue. Mittags 12,— do. mit Auschluß is Cschweiler=Aue nach Iülich. Nm. 3,10 nach Würselen, Grevenberz, Norsbach, Höngen, Weiden, Stolberz, Eschweiler=Aue. Nm. 5,40 do. mit Auschluß in Eschweiler=Aue nach Inlich. Nm. 7,30 nach Würselen, Grevenberg, Morsbach, Höngen. Ankauft in Nachen. Bm. 6,45 von Morsbach, Grevenberz, Würselen. Im. 8,25 von Morshach, Grevenbert, Würselen, Höngen, Eschweiler=Aue, Stoiberg, Weiden. Lm. 11,40 do, mit Auschluß von Julis in Eschweiler=Aue. Nm. 2,55 von Morsbach, Gre Würselen, Höngen, Eschweiler=Aue, berg, Weiden. 6,20 do. mit Anschluß von Jalich in Eschweiler=Ane.— Personenposten in Nachen. Nach Illich um 7 Uhr Vorm. 7 Nach Montsoie über Cornelymünster “3 Uhr Vorm. Nach Montjoie über Cornelymunster um 4,30 Uhr Nachm.* Nach Geiterich um 5 Uhr Nachm. Noch. Rarren um 6 Uhr Abende. Katen 187.— Nr. 60. Zweites Blatt. Freitag, 2 März. Echl der Gegenwart. Verantwortlicher Redakteur: Hilmar Heinrich Beissel. Verlag von P. Kaater in Nachen. Druck von C. H. Seorgi in Nachen. berg'sche Buchdruckerei, H. 8. Leuchtern, Car Kees, Spiethos&a Krahe; Elberfeld: B. Thienes: Franksurt a..: Jäger'sche Buchhandlung, u. Mose Haasenstein& Vogler, G. L. Daube& Co. und deren Filial=Bureaux in allen größeren Städten: Hamburg: Haasenstein a4. Vogler, R. Mosse; Hannover: X. Schüßler; Köln: Haasenstein& Vogler, R. Mosse: Leipzig: Haasenstein& Vogler, G. L. Taube& Co., R. Mosse: Lüttich: Ch. Guujé: München: R. Mosse; Paris: G. L. Daube& Co., 3 rug do Provenco; Rotterdam: Risgh& van Ditmar; Wien: Haasenstein& Vogler; Würzburg Leo Wörl. Parlamentarisches. Der vom Abg. Dr. v. Cuny erstattete Bericht der Commission für das Justizwesen über den Antrag des Abg. Reichensperger in Betreff der rheinischen Pfarrdotalgüter ist vorgestern zur Vertheilung gelangt und hat folgenden Wortlaut: *“„Der§ 1 des Gesetzes vom 22. April 1875 verordnet für die daselbst genaunten katholischen Diözesen, welche auch die inkerheinischen Landestheile der Rhein rovinz umfassen, die Einsellung sämmtlicher für die Geistlichen bestimmten„Leistungen aus Staatsmitteln“. Eine Verfügung des Ministers der geistlichen Angelegenheiter vom 3. Mai 1875 spricht ans, daß zu diesen„Leistungen aus Staatemitteln auch alle Gebrauchs= und Natzungsrechte an Gebäuden und sonstigen Realitäten gehören, wenn diese Gebäude oder Realitäten sich noch jetzt im Eigenehum des Staates befinden. In Gemäßheit dieser Auslegung des Gesetzes und von der Ausicht ausgehend, daß die auf derlinken Rheinseite befindlichen, durch die französische Regierung säkularisirten und in der Folge durch kaiserliche Dekreie(vom 5. Nivöse XIII. für die Diözese Trier, vom 7. März 1806 für die Dibzese Aachen) restituirten Pfarrdotalgüter im Eigenihum des Staates verblieben seien, hat der Oberpräsident der Rheinprovinz durch Erlaß vom 5. Februar 1876 die Bezirksregierungen angewiesen, diese Güter„einzuziehen und in Verwaltung zu nehmen“. Der Abgeorduete Reichensperger beantragt, die Erwartung auszusprechen, daß die königliche Staatsregierung diesen Erlaß einer wiederholten rechtlichen Prüfung unterziehen werde. Die Commissior hat den Autrag Reichensperger in Gegenwart des Antragstell es in 2 Sitzungen berathen. Als Regierungskommissari## waren auwesend: Der Wirkliche Geheime Oberregierungsrath Ministerialdirektor Dr. Förster und der Geheime Oberregierungsrath Lucanus. Die Verhandlungen wurden mit einem Rückblick auf die einschlagende französische Gesetzgebung eingeleitet. Es wurde darüber vorgetragen: In Frankreich habe das Dekret der constitnitenden Nationalversammlung vom.4. November 1789 sämmtliche katholische biens ecclésiastiques, worunter, was die Pfarreien betrifft, sowohl die Kirchenfabrikgüter, als auch die Pfarrbenesicialgüter(Pfarrdotalgüter) einbegriffen waren, zur Verfügung der Nation gestellt; die Nation übernahm dagegen die Verpflichtung, für die Kosten des Cultus und den Unterhalt der Geistlichen, also für diejenigen Zwecke, für welche bis dahin die Kirchenfabrik und die Beuefizialgüter bestimmt gewesen waren, auf angemessene Weise zu sorgen. Die Adsicht des Dekreis sei unzweifelhaft dahin gegangen, daß die gedachten Güter fortau als Eigenthum der Nation, d. h. des Staates, behandelt werden sollten. Ein Dekret vom 23. Oktober 1790 verordnete den Verkauf der Nationalgüter, einschließlich dieser biens ecclésiastiques. Von den zu verkaufenden Gütern sollte, nach einem Dekrei vom 25. Dezember 1790, für jeden Pfarrer zu seiner Nutznießung ein Wohnhaus nebst Garten zurückbehalten werden, welche Gegenstände indessen den rechtlichen Charakter von diens nat onaux, Staatseigenthum, behielten(Decrei vom.115. Mai 1791). Im Uebrigen wurde der Pfarrer auf Gehalt gestellt. Die Gesetzgebung der nächstfolgenden Jahre machte den Leistungen an die Pfarrer ein Ende. Ale nach Abschluß des Concordats vom 26. Messidor IX (15. Juli 1801) durch die organischen Artikel zum Concordat, vom 18 Germinal X(8. April 1802) die katholische Kirchenverfassung von Staatswegen neugeschaffen wurde, nahm man das System der konstitnirenden Nationalversammlung wieder auf, welches die Dotation der Kirche mit Grundbesitz ausschloß und die Pfarrer auf Staategehalt und Dienstvohnung stellte. Nach Artikel 72 der organischen Artikel sollten die Pfarihäuer nebst Gärten den Pfarrern zurückgegeben werden; wo sie veränßert waren, sollte die Civilgemeinde dem Pfarrer eine Wohnung nebst Garten beschaffen. Abgesehen von Wohnung und Garten sollten, nach Artikel 74, keine Immobilien zur Dotation eines geistlichen Titels verwendet noch von einem Geistlichen als solchem besissin werden dürfen: Stiftungen für den Unterhalt eines Geistlichen oder die Ausüdung des Culius sollten, rach Artikel 73, nur in Staatsreute, also nicht in Immobilien, errichtet weiden dürsen., an 16n—4 Die organischen Artikel wurden am 4. Mai 1802 auch für die vier rheinischen Departements verklndet. Letztere waren durch den Frieden von Lüneville seitens des deutschen Reiches abgetreten und durch das Gesetz vom 18. Ventöse IX.(9. März 1801) mit Frankreich vereinigt worden. Was das daselbst belegene Kirchenvermögen denifft, waren zwar schon vorher seitene der frau östschen Verwaltung Anordnungen über Sequestirung u. s. w. getroffen worden, allein ein Eigenthumsübergang hatte noch nicht stattgefunden; das Dekret vom November 1789 hatte hier keine Geltung erlangt. Um unn den Rechtezustand dem jenigen in Frankreich gleichzustellen, erging i tzt für diese vier Depatements der Coniularbeschluß vom 20. Prairial X(9 Juni toutes les mesures pr pres à assurer la conservation et la bonne administration des biens réunis au domaine national par le présent arrété. Dadurch wurden auch hier die biens des cures Staatseigenthum und der Domänenverwaltung überwiesen. In den organischen Artikeln tritt noch der Grundsatz, die Ansammlung von Immobilien in der todten Hand gesetzlich zu verhindern, mit voller Schärfe hervor; allein schon in den nächstfolgenden Jahren erlitt dieser durch die Ideen von 1789 der französischen Gesetzgebung aufgeprägte Zug erbebliche Einschräntungen. Man ging dozu über, das Kirchengut, soweit es nicht veräußert war, zur Ausstattung der neu errichteten Pfarreien, Zuccursalen u. s. w. mit enverwenden. Durch Regierungsbeschluß vom 7. Thermidor XI)26 Juli 1803) wurden diejenigen Kirchenfabrikgüter, welche noch nicht verkauft waren, ihrer ursprünglichen Bestimmung(Bestreitung der Kuliuekosten) zurückgegeben. Dieses arrété wurde für ganz Frankreich erlassen. Hinsichtlich der Pfarrdotalgüter ist eine entsprechende allgemeine Anordnung für das ganze Staategebiet nicht ergangen, wohl aber ein besonderes kaiserliches Dekret für jede der drei in den 4 rheinischen Departements errichteten Diözesen, nämlich: Dekret vom 26. Dezember 1804 für die Diözese Trier, „„ 10. Mai 1805„„„ Mainz, 7.„ 7. März 1806„„„ Nachen. Die Tiözese Trier entsprach dem Saardepartement(Hauptort Trier), die Dibzese Nachen dem Roerdepartement(Hauptort Tachen) und dem Rhein= und Moseldepartement(Hauptort koblenz; diese drei Departemerts umfaßten ungefähr den liuksrheinischen Theil der heutigen Rheinprovinz. Artikel 1 des Decretes für die Diöcese Trier, vom 5. Nivöse XIII.(26. Dezember 1804), Hermens III, 237. bestimmt: Les curés et desservans du diocése de Tréves sont maintenus dans la jonissance des bien connus sous le nom de bouveraux“) et de la méme manière qu'ils en ont joui jusqu'a présent. Artikel 1 des Decrets für die Diöcese Aachen, vom 7. März 1806, Hermens II, 340: Les curés es desservans du diocése'Aix-la-Chapelle sont maintenus dans la jouissance des biens non aliénés qui servaient ci devant à la dotation des cures et succursales de ce diocése de la méme manière qu’ils en ont joui précédemment. Nach fernerer, gleichlautender Bestimmung beider Decrete soll der Betrag der Einküufte aus diesen Gütern den curés und desservans auf ihr in Gemäßheit der organischen Artikel ihnen ausgesetztes Staatsgehalt angerechnet werden. Der im Artikel 74 der organischen Artikel aufgestellte Grundsatz, daß, abgesehen von Wohnhaus und Garten, keine Immobilien zur Dotation der Pfarrstellen verwendet werden dürften, war hiermit verlassen; der Pfarrer sollte nach diesen Decreten den Benuß der nicht veräußerten Pfarrdotalgüter sortan wieder in derselben Weise haben, wie er ihn vorher gedabt hatte. Die Verwaltung der Pfarrdotalgüter wurde durch ein kaiserliches Decret vom 6. November 1813 geregelt. Dasselbe bezeichuet als seinen Zweck für die Erhaltung und Verwaltung„des biens que posséde le clergé dans plusieurs parties de’empire“ zu soigen. In dem 1. Titel der von den biens des cures, allo den Pfaridotalgütern, handelt, wird ausdrücklich bestimmt, daß der Pfründner hinsichtlich derselben die Rechte des Nießbrauchs ansüben solle; er habe auch die Lasten desselben zu tragen, wie der Code civil sie bestimme, jedoch mit den im Decret enthaltenen Modifikationen. Der Code civil Artikel 605 stellt nun beim Nießdrauch die Regel auf, daß dem Nießbraucher die Unterhaltungsreparaturen, dem Eigenthümer die großen Reparaturen (grosses réparationes) zur Last fallen. Für die bien des cures (abgesehen vom Pfarrhause, bei dem der Pfarrer nur die dem Miether zur Last fallenden, die Civilgemeinde alle anderen Reparaturen zu tragen hat), bestimmt das Decret, Artikel 13, daß der Pfründner zu allen Reparaturen verpflichtet ist; daß zu den großen Reparaturen zunächst die etwaigen, aus Capitals=Rück= zahlungen herrührenden Kassenbestände des Pfründenvermögens, in Ermangelung von solchen aber das Einkommen aus den Psarrdotalgütern bis zur Höhe eines Drittels verwendet werden sollen; soweit das nicht reicht, kann der Pfrügdner, mit Autorisation der Staatsregierung, die Pfarrdotasgüter behufs Aufnahme eines Darlehns zur Hypothek stellen oder sogar theilweise veräußern. Artikel 8 verbietet allgemein dem Pfründner jede Veräußerung. Bestelung eines dinglichen Rechtes u. s.., es wäre denn, daß die Staateregierung die Autorisation dazu ertheile. Prozesse über die Substanz der Pfarrdotalgüter führt nach Artikei 14 d r Pfründner mit Autorisation des Präfekturrathes (deren auch die Kirchenfabrik zu Prozessen über Kirchenfabrikgüter bedarf). Auf Grund dieses Decrets sind in den linksrheinischen Landestheilen seitdem(bis zum Inkrafttreten des Gesetzes über die Vermögeneverwaltung in den katholischen Kirchengemeinden vom 20. Juni 1875, welches die Vertretung dem Kirchenvorstand aber an den Eigenthumsverhältmissen nichts geändert übertragen, aber an den Eigenthumeverbsizmissen nichte gel 1802), Hermens Handbuch I. 652. Der Autikel 2 desselben lautei: hat) die auf die Substanz der Pfarrdotalgüter bezüglichen ProTous les biens, de quelque espére qu'ils soiert, appartenant zesse durch den Pfarrer als Vertreter des Pfarrwattihums geführt tant aux ordres, congregations, titres et Stablissements sop- worden; ein bezeichnendes Beispiel bietet der im theinischen primés, qu’aux évéchés, cures, Chapitres cathedraux et séminaires, dont la loi du 18 gorminal dernier ordonne on permet,’établi sement, sont mis sous la main de la nation. Artikel 7:'administration de tous les##iens mentionnés dans Partiele 2 est confiée, des ce moment, s la régie des domaines nationaux; et tous leurs produits seront versés dans sa caisse. En conséquense, le ministre des finances designers un des administrateurs de ls regie et du domaine national, pour se trapsporter sur les lieuz, et y prendre Archiv 57, II,•5 und 58, I, 36 mitgetheilte Fall, in welchem der Pfarrer„als Vertreter des Wittthums“, eine Vindicationsresp. Grenzregelungsklage anstellte. Daß das Pfarrwittthum, die cure, eine juristische Person se, wird, wie in den linksrheinischen Landen, so auch in Frankreich als geltendes Recht anerkaunt (Dufour, traité général de droit administratif VI, No. 229; Ducrocg, droit administratif I, No. 1220; Dallos, répertoire *) Pfarrwittthum. s. v. culte No. 503—506). Daß dieser juristischen Person das Eigenthum derjenigen Güter zusteht, welche seit der Säkularisation durch Privatrechtsgeschäfte unter Lebenden oder von Todeswegen dem Pfarrwittthum zugefallen sind, wird auch von der Staateregierung nicht bestritten. Streitig ist nur die Frage, ob hinsichtlich der durch den Consularbeschloß vom 20. Prairial X säkularisicten Pfarrdotalgüter das nackte Eigenthum ihr oder dem Staate zusteht. Bieher ist diese Frage, soweit ersichtlich, noch niemals zu gerichtlicher Entscheidung gelangt. Nur in den Erwägungsgründen eines Urtheils vom 18. Juni 1836(Rheinisches Archiv 24, 1, 218) hat der Appellationeg richtshof zu Köln angenommen, daß die säkularisirten Pfarreigüter in der Diöcese Nachen durch das Decret vom 7. Mai 1806 aufgehört hätten, Staategut zu sein; der Fiseus war nicht Partei in dem beiressenden Prozesse. Bei der Beraihung der Eigenthumsfrage in der Commission zog der Angeklagte in Zweifel, ob der Consularbeschluß vom 20. Prairial X, auf den der Staat seinen Eigenteums anspruch gründet, überhaupt einen Eigenthumsübergang beabsichtigt und bewirkt habe. Der betreffende Artikel besage nur: Die den cures u. s. w. gehörigen Güter„oont mit sous la main da la nation“, Verselbe habe also dem Staate nur das Verfügungsrecht, nicht das Eigenthum gegeben; ähnliche Ausdrücke wie jener seien auch in anderen Erlassen gebraucht, ohne daß dort mit denselden der Sinn einer Eigenthumsübertragung verbunden würde. Es wurde erwidert: Diese Ansicht stehe in schroffem Widerspruch mit der schon seit langer Zeit durch Wissenschaft und Praxis befolgten Auslegung des Prairialbeschlusses: einer Auslegung, auf welche sich auch die von den höchsten Geric iehöfen festgehaltene Ansicht gründe, daß das Eigenthum an den säcularisirten Kirchengebänden, Kirchhöfen und Pfarrhäusern der Civilgemeinde zustehe. Einer ferneren Behauptung des Antragstellere, daß, wenn der Staat wirklich Eigenthümer geworden wäre, sein Recht durch Verjährung erloschen sein würde, wurde entgegengehalten, daß es sowohl für die Extinctiv=, wie für die Acquisitivverjährung an pothwendigen Voranssetzungen mangele; das Klagerecht des Staates köane nicht verjährt sein, weil bis in die neueste Zeit hinein gar nicht actio nata vorhanden gewesen sei; die Ersitzung sei ausgeschlossen durch den Titel, auf Grund dessen besessen worden sei. Der Antragsteller machte sodann geltend, das etwaige Eigenthumsrecht des Staates sei von letzterem jedenfalls durch die Restisiutions=Dekrete von 1804, 1805 und 1806 wieder aufgegeben worden. Der Staat habe nicht blos den Nießbrauch restitnirt; der Nießbrauch würde in der französischen Rechtesprache nicht mit jouissance bezeichnet, sondern mit usufruit. Für die uelegung der Dekrete sei nicht außer Acht zu lassen, daß das Restitutions-Dekret für die Diözese Mainz, vom 10. Mai 1805, dessen Worlant er in den Gründen seines Antrages mitgetheilt habe, für die Restitution denselben Ausdruck, die Güter würden ihrer alten Bestimmung zurückgegeben, anwende, welcher für die Rückgabe der Kirchenfabrikgüter im Regierungsbeschluß vom 7. Thermidor XI. gebraucht sei und in letzterem Falle allgemein als Rückübertragung des Eigenthums auf die beireffende juristische Person verstanden werde. Das System der Staatsregierung, wonach das Eigenthumsrecht beim Staate verblieben, das Nießbrauchsrecht aber auf ewige Zeiten dem jedesmaligen Pfarrer zugewiesen sein solle, führe zu einer mit den Grundsätzen des französischen Rechts unverträglichen Trennung von Eigenthum und Nießbrauchl auf ewige Zeiten. Es wurde erwidert: Das Wort jouissance bezeichne den Genuß überhaupt, nicht bloß den Genuß kaaft Eigenthumerechte, und gestatte also durchaus nicht den Schluß, daß in den fraglichen Dekreten über das Eigeuthum habe verfügt werden sollen. Der Sinn dieser Dekrete sei nur, daß die Pfarrer, nachdem sie bisher thatsächlich im Genuß verblieben, fortau rechtlich in demselben gehandhabt werden sollten. Wern der Antragsteller es für rechtlich unmöglich erkläre, daß auf ewige Zeiten das Nießdrauchsrecht beim Pfarrer, das nackte Eigenihum beim Staate sei, so übersehe er, daß ja hinsichtlich der säkularisirten und dann restituirten Pfarrhäuser ein ganz ähnliches Rechteverhältniß bestebe; das Eigentbumsrecht an letzieren sei, nach der herrschenden Ansicht, dem Staate verblieben, von dem es bei der in der Folge stattgefundenen Auseinandersetzung über die Domäne auf die Civilgemeinde übergegangen sei. Uebrigens würde eine dauernde Trennung zwischen Eigenthum und Nießbrauch auch dann vorliegen, wenn man mit dem Antragsteller annehme, daß nicht der Staat, sondern die cure das nackte Eigenthum habe. Zweifel am Eigenihums echt des Staates wurden von einem Mitgliede der Kommission aus dem Inhalte des Dekrets vom 6. November 1813 hergeleitet. Das französische Recht(Code civil Art. 605) stelle die Regel auf, daß der Nießbraucher die Unterhaltungsreparaturen, der Eizenthümer die großen Reparaturen zu tragen habe. Für die großen Reparaturen an den biens de cure(abgesehen vom Pfarthause, bei dem die Reparaumpflicht der Cibilgemeinde eintrete) habe das Dekrei die bereits mitgetheilten eigenthümlichen Vorschriften gegeben: danach sielen sie nicht etwa dem Staate zur Last, sondern sollten aus den Bagikapitalien der Pfründe, in Ermangelung von solchen, aus dem Ertrage der Güter dis zur Höhe eines Drittels dieses Ertrages, und für d u.berschuß nöthigenfalls aus diesen Gütern selbst bestritten werden. Dem Pfarrer würde durch das Dekret eine Befugniß, zur dinglichen Belastung und zur Veräußerung des Grundvermögens beigelegt, welche, in Verbindung mit seiner Befugniß, Prozesse über die Sudstanz dieses Vermögens zu führen, darauf dente, daß das Deirer ia dem Pfarwituham, dessen Vertreter er sei, und nicht in dem Staate den Eigen thümer des gedachten Vermögens sehe. Daß er der staatlichen Autorisation bedürfe, sei für die Entscheidung der Eigenthumsfrage unerheblich; diese Autorisation sei bekanntlich ein Ausflaß der Tutel, welche nach französi'chem Staaterechte der Staat über die Kirchen ebenso wie über andere öffeatliche Anstalten ansübe. Im Verlaufe der Berathung wurde einerseits von den Regierungskommissarien, andererseits vom Antragsteller gelien) gemacht, daß die Eigenthumsfrage bereits vor mehreren Jahrzehnten in der Rheiuprovinz Gegenstand amtlicher Aeußerungen gewesen sei. Der Auiragsteller berief sich auf die bereits in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 7. Februar dieses Jahres (stenographischer Bericht Seite 308) von ihm mitgetheilte, in einer Denk chrift vom 27. Dezember 1 36 und einem Erlasse vom 23. Dezember 1839 enthaliene Aeußerung des Fiuanz= mivisteriums, daß die Pfarrdotalgrundstücke nur dann grundsteuerfrei seien, wenn sie sich im vollen Eigenthum der Pfarrstellen befänden. Hierauf wurde bemerkt: Es habe sich damals nur darum gehandelt, festzustellen, daß nicht schon die vorübergebende, sonbern bloß die bleibende Bestimmung von Geundstücken zum Unterhalt von Pfarrgeistlichern ihre Grundsteuerfreiheit begründe. Denjenigen Grundstücken, welche eine„bleib ude Doration“ der Pfarrstellen bilden, belasse der§ 10 des Grundsteuergesetzes für die westlichen Provinzen vom 21. Jannar 1839 die Grundsteuerfreiheit; der Finanzminister habe nun unzweifelhaft bloß beabsichtigt den Begriff„bleibende Dotation“ dahin zu erklären, daß derselbe diejenigen Grundstücke nicht mit umfasse, welche im Eigenthumerechte eines Dritten stehen und nicht bleibend mit der Pfarrstelle verbunden sind. Od diejenigen Grundstücke, welche bleidend mit ihr verbunden sind, im nackten Eigenthum des Staates oder der Stelle stehen, sei für den Begriff„blei##nde Dotation“ vollkommen gleichgültig; diesen Gegenatz zwischen Staat und Stelle habe der Fiuanzminister offenbar gar nicht im Auge gehabt. Von Seiten der Regierungskommissarien wurde mitgetheilt, schon 1833, als man damit umgegangen sei, eine Anzahl neuer Succursalpfarren zu errichten und aus den vorhandenen Gütern zu dotiren, habe man sich die Frage vorgelegt, wem das Eigenthumerecht zust=he. Der damalige Landgerichtscath und Syadikus des Konsistoriums zu Koblenz, Frech, habe in einem Rechtsgutachten, welches er im Auftrage des Ministers der geist ichen Angelegenheiten unter dem 9. Februar 1833 erstattete, sich für das Eigenthumsrecht des Staates ausgesprochen. Der Oberpräsident habe das Gutachten dem Erzbischof von Köln und dem Bischof von Trier mitgetheilt; Ersterer habe sich nicht darüber erklärt, Letzterer aber in zustimmender Weise geantwortet. ine D SMmisn mn#. Hierzu wurde aus der Mitte der Kommission bemerkt, die Zustimmung werde wohl weniger der Rechteansicht gegolten haben, als dem Zwecke, zu welchem sie damals aufgestellt worden sei. Uebrigens wurde sowohl in Bezug hierauf, wie in Bezug auf die vom Antragsteller geltend gemachten Aeußerungen des Finanzministers zum Grund steuergesetz von 1839 in der Kommission beiont, daß es sich in allen diesen Fällen doch jedenfalle nur um Meinungsäußerungen, nicht um Entscheidungen oder bindende Erklärungen dandeln würde. Die Kommission nahm davon Abstand, über die vorlieg# Eigenthumefrage, die von verschiedenen Rednern ausdrücklich als eine zweiselhafte und schwer zu entscheidende bezeichnet wurde, ein Botum abzugeben. Sie war einstimmmig der Ueberzeugung, daß dieselbe nur im ordentlichen Rechtswege, und zwar in petitorio, zum Auetrage zu bringen sei. Die Regierungskommissarien erkannten ausdrücklich an, daß für dieses petitorium der Rechtsweg zulässig sei, und erklärten, daß ein Rechtekonflikt im petitorischen Prozesse über diese Frage nicht erhoben werden würde. Sie theilten mit, daß der Minister der geistlichen Angelegenheiten in einzelnen analogen Fällen die Kirchenvorstände selbst auf den Weg des Petitoriums hingewiesen habe. Die richterliche Ertscheidung der Eigenthumsfrage würde, wenn sie zu Gupsten der Pfarrstellen auefiele, die Rückzabe der betreffenden Pfarrdotalgüter zur Folge haben müssen. Im entgegengesetzten Falle dagegen, also unter der Voraussetzung des staatlichen Eigenthumsrechts, würde es auf die Beantwortung der Rechteftage ankommen: In das Recht des Pfarrers(welches sich nach Art. 6 des bekreis vom 6. November 1813 als ein Recht auf den Nießbrauch darstelli) ein solches, welches unter den Begriff der„Leistung aus Staatsmitteln“ im Siane des 1 des Gesetzes vom 22. Aptil 1875 fällt und daher der Einst=llung unterliegt? Die Commission hielt es nicht für ihre Aufgabe, ein Gutachten Ader diese Rechisfioge zu erstatten. Nachdem aber bereits in der Praxis durch Erkenmnisse des Gerichtshofes zur Entscheidung der Compeienzconflicte vom 18. Janvar 1676 (Justizministerialblatt 1876, Seite 77), vom 14. Oktober 1876 (Justizministerialblatt Seite 237) gegenüber einer auf Grund des Gesetzes vom 22. April 1875 angeordneten Einstellung die gerichtliche Klage— in den beiden eisteren Fällen allerdings eine pessessorische, im letzten Falle aber eine petitorische, lediglich auf die Behauptung unrichtiger Nawendung des Einstellungsgesetzes gegründ te Klage— für unzulässig erklärt worden, erachtere die Commission es für gebeten, festzustellen, ob der gerichtlichen Eutscheidung der Frage Hindernisse entgegenstehen. Ankallpfend an die Aeußerung eines Mitgliedes, daß gegenüber der administrativen Exmission der Pfründeninhaber, sofers Der Fund von Cypern. (Aus den Mittheilungen des Athenäum.) Das Museum in New.York erwarb im Monat Januar einen bedeutenden Schatz, welcher zu Kurium, auf der Südküste von Cypern, von dem General de Cesnola entdeckt wurde. Die Geschichte dieser Entdeckung gleicht einem Kapitel aus „Tausend und eine Nacht“. Der General war damit beschäftigt, den Schafft einer umgestürzten Säule zu vermessen, als er unter derselben einen Mosaikboden mit egyptischen und ossyrischen Verzierungen bemerkte. In demselben fand er einen Raum von 10 Quadratfuß, der von einem früheren Untersucher aufgebrochen war. Die Erde war bis zu einer Tiefe von 5 Fuß aufgegraben, offenbar um einen Schatz zu suchen, den man nach dieser oberflächlichen Arbeit zu finden verzweifelte. Nachdem dieser Schutt weggeräumt war, bemeikte man, daß der Boden einen hohlen Ton gab. und dieser Umstand ermuthigte zu weiterem Nachsorschen.: In der Tiese von 20 Fuß fanden die Arbeiter zwei Steinplatten, welche vor einer in den Fels gehauenen Oeffnung aufgestellt waren. Letztere führte in einen Gaug, der mit einer Thüre endigte. Vor dieser Thüre lag ein großer unbehauener Stein, der, nachdem er weggewälzt war, den Zugang zu einer 25 Fuß hohen gewölbten, ganz mit Erde gesüllten Kammer öffnete. Drei Tage lang war man mit Wegräumung der obersten Schichte dieser Erdmasse beschäftigt, als man eine zweite Pforte entdeckte, welche zu einer anderen ebenfalls mit eingerieselter Erde erfüllten Kammer führte. Der General ließ diese Masse bis ungefähr einen Fuß über dem Boden ausheben, entließ dann die Mehrzahl seiner Arbeiter und unternahm e# nur mit Hülfe von zwei zuverlässigen Leuten, die odige Erde mit der äußersten Sorgfalt zu uniersuchen. Das Ergebniß war die Endeckung einer überaus großen Menge kleiner Gegenstände von döchstem Werth. Ungefähr in der Mitte dieser ersten Kammer sand man einen Hausen Kunstarbeiten, deren Lage es klarstellte, daß man bier nicht etwa ein Grab endeckt habe, dessen Eingang vor 2500 Jahren durch jenen Stein verschlossen worden war. Die Alterihümer lagen zusammengeschüttet, als wären sie in höchster Eile, um sie in einem Momente der Gefahr zu verbergen, auf den Boden geworfen. Es zeigte sich klar, daß bis zu diesem Augenblick Niemand diesen Schat berührt hatte. Der erste Gegenstand, den man entdeckte, war ein schweres Armband von masstoem Gelde, und beld fand man viele andere Kleinode von demselben Metol. und dies ermuchigte den glücklichen Forscher, auch die zweite Kammer in derselben Weise zu öffgen, was wieder zu der Enideckung einer dritten und vierten Kammer führte. Die ganze Reihe endigte in einen andern Gang, dessen Ausgang man nicht erreichte. Es kostete zwei Monate Arbeit, eine dieser Kammern bis zum Boden auezuräumen. Vian sand zuletzt Kandelaber. Dreifüße und andere Geräthe von Bronze, welche ihre Größe alsbald bemerkbar machte und nach allen diesen Anzeichen von dem Vorhandensein von Schätzen begreift sich die Sorge, mit welcher der General den langsamen Fortgang der Arbeit überwachte, und nach dem der schwerste Theil derselben vollendet war, in eigener Person mit seinen Dienern die Staubmasse, welche den Boden bedeckte, in Körde füllte und sie durchsiebte. In der eisten Kammer fand man nicht weniger als 550 Gegenstände aus Gold oder Edelsteinen, bestehend in Diademen, Fivgerringen, Ohrringen, Arm= und Halebändern. Man fand außerdem ein Käsichen von 5½ Zoll Durchmesser und mehr als 2 Zoll Tiefe von massivem Gold, wunderbar verziert mit getriedenen Lotoeblumen von egyptischer Arbeit, mit einem von langem Gebrauch abgenützten Henkel. Die Ringe waren mit geschnittenen Steinen besetzt, oft von vorzüglicher Ausführung und der vollkommensten Erhaltung. Eine große Anzahl der Steine sind Scarabden von zierlicher Arbeit, deren Herkunft leicht zu erkennen ist, einige führen griechische Buchstaben, andere egyptische und affyrische Schriftzeichen. Ein griechischer Stein archaischen Stils stellt Pluto und Proserpina dar, ein anderer den Boreas, ein anderer eine nackte weibliche Figur, offenbar Benus. Das Material der Steine ist: Ouyx, Agath, Cornaline, Chalcedon, Jaspie und Sardonie. Unter den Schmuckstücken aus Gold sind viele, welche in gleicher Weise wie die geschnittenen Steine ebenso hohen geschichtlichen wie Kunstwerth besitzen und in Bezug auf Geschmack und Technik den besten etrnekischen Musteratbeiten dieser Art den Rang streitig machen. Man bemerkt Agrassen in einer Mischung von griechischem und assyrischem Stil, mit Chimären, Blumen und Blattwerk verziert. Die einen sind vollständig aus Gold, die anderen aus Silber auf Gold, oder Gold auf Silber, andere von Gold auf Bronce. Eine kleine Zadl zeigt durchbrochene Goldarbeit. Einige haben Emailleringe in den Blumenblättern oder den Augen der Chimären und diese Emails triffe man auch auf Broncen in einer der gaderen Kammern. Die einzigen Gegensände, welche unter den Fundstücken der ersten Kammer nicht aus Gold bestehen, sind brei schöne Amphoren aus Bergkiystall mit Gold montirt, einige Siegel und ein Halsbond, an weichem Perlen mit Gold mit solchen von Bergkiystall abwechseln und welches in einem flaschensörmig geschnittenen Arhenker von Bergk ystall endigt. Die Gegenstände, welche in der zweiten Kammer gefunden wurden, in der Zahl von 280, sind alle von Silder..kanntlich siad Alterthümer dieser Zeit von diesem leicht der Zersetzung zugänglichen M. tall äußerst selten. Unter die wichtigsten Gegenstände zählen einige dreißig Basen verschiedener Form, einige sehr orydirt, die andereu noch in urspiünglichem Glanz und Frische. Mehrere derselben sind mit Gravuten und in getriedener Arbeit geziert. Die Armbänder übersteigen die Zahl von 60, die meisten endigen in einem Schlangenkopf. Man findet einige, deren Gewicht ein Pfund übersteigt, und man kann unter allen diejenigen unterscheiden, welche von Männern, von Frauen oder von Kindern geiragen wurden. Ferner fiaden sich Amnlette, Ohrringe, Agraffen, Haarnadeln, zwei Gürtel mit Gold in assyrischem Geschmack verziert, Bruchstücke von—7 Schalen im Zagen mit egpptischen Zeghelungen, Zwei große Schüssin sind vollständig erhalten, sie haben im Innern mit Gold eingelegte Verzierungen von Lotos= und Palmblättern. Eine Mosse von orydirtem Silber. Reste von Baen und viele beinahe unkenntlich gewordene Gegenstände vollenden das Inventer der zweiten Kammer. In der dritten fanden sich Terracotten, Thouvasen und Alabastergesäße. Der Berichterstatter des Auhenäum, dem wir diese Derails entnehmen, konnie von denselden keine Beschreidung geben, weil dieselden noch nicht ausgepackt waren. Die vierte Kammer brachte mehr als 500 Geräthe aus Bronze und Kupfer, Kandelader, Lampen, Kessel, Schalen mit Berzierungen in Relief, ein Dreifuß mit Thierbildern an seiner Basie, einen Kandelaber mit Thierfüßen, vier große Löwenköpfe in Bronze, offenbar von einem Brunnen, acht Stierhäupter mit emaillirten Augen, wahrscheinlich von einem Thronsessel aus Eisen, unter dessen verrosieten Bruchstücken die acht Köpfe gesunden wurden. Jenseits der vierten Kammer befand sich der bereite erwähnte Ganz von nicht mehr als zwei Fuß Höhe. Er wurde bis zu 130 Fuß Länge auegegraben, nicht ohne Erstickungegesahr für die Arbeiter. Man fand in demselben seche große Kessel, vier zerbrochene, zwei vollständig. Dieser Gang war wie die Kommein mit Erde gefüllt, welche durch die Risse des porben Felsens eingedrungen war, in welchem man diese Höhlen einDas Gold dieser Sammlung wird allein auf 12.000 Liores (3.000 France) geschäst. General de Cesuola bot den ganzen Schatz, 1505 Stücke, um diese Summe von 12,000 Livres zum Beikauf.(Verseide wurde in London wegen der unsicheren Weltlage abgelehnt.) Es ist bekanntlich nicht der eiste Schatz, den er zu emdecken das Gück hatte. Eine frühere Sammlung ebenfalls in Cypern ausgegrabener Alterthümer und noch beträchtlicher als die letziere, ist dereits früher für das Museum zu Niw York angekauft worden. Temperirte Hunde=Verfolgung.— Kynologische Gesellschaft. (Korrespondenz aus Wien.) Endlich scheinen auch für die seit etwa zwei Jahren in Acht und Bann erklärten a min Hunde in Wien bessere Tage arzudrechen! Nachgerode fängt man nämlich an, den seit der argegebenen Zeit gegen die Hunde in Aumeneung gebrachten drakonischen Ma ßregeln die Spitz; abzubrechen und scheint geneigt zu sein, mildere Saiten aufzuzieben; endiich, nachdem die Hund besitzer hinlänglich dlangsatirt worden und die Wasenme st r ihrer traurigen aufgaden m hr als geung seidan! Zu den„grausigen Hundemord= tigen in Munden,“ von welchen ior dortiger Correspondent in No. 16 d. Vl. ein so drast sch.s und traukowisches Bils entwirst, haf die schon weit frühr im lebenelustizen Wien in Sceue gesetzte und in Permanerz erklärte Hunde Rozzia den Schatien vorausgeworfen und die nach so schweren Tazen übringebliebenen waren wohl berechtigt, pathetisch in die Welt hinauszudellen: „Nicht eine Schlacht, ein Schlachten war es zu uengen!“— Daß man sich dem Vorkomm u von Hau swuth, besonders den sich mehrenden Follen derselden gegenüber nicht gleichgültig verdalten kann und zveckdienliche sanitäts polizeilche Maaßregein zu ergreisen dat, ist edenso seibstverständlich und natürlich, wie es wahr ist, daß mon dober leicht in Uebertreidunzen verfallen und dalo zu weit gehen, sich in den Mittein vergreisen und eine nansihize Pinik deraufbeschwören kann. Man hat der zleichen schon eriebt und mörten wir hier nur an den ver einigen Jodren durch das sporadische Auftreten der Trichinose heivorgerufenen Trichiienschrecken erinnern, der nach erade in Hollucination u ausartete und in jed m h rumwan einden oder der its geschlachteten Schwein einen.krokoemus von Trichinea erblickte. Drgleichen Dinge heten inte trazikowische Geue und weiche geschästige Rolle#bei die Phantasie, m tunter sozer auch jene der sogenannten SachverKündigen und Experten spielt, braucht nicht erst versichert zu werden, sie als eine polizeiliche Verfügung aufaufassen fei, die Rheinischen Gerichte voraussichlich im Hinblick auf das Gesetz vom 11. Mai 1842 eine Besitzkörungeklage nicht annehmen würden, erklärten die Regierungs Commissarien im Namen des Ministers der geistlichen Angelegenheiten: „Die Frage, ob und wie weit der Rechleibeg bei der Ausführung des Gesetzes vom 22. April 1875 anlässig oder ausgeschlossen in, kann nicht aus dem Gesetz vom 11. Mai 1842 entschieden werden, da es sich im vorliegenden Falle nicht um Polizeiverfügungen handelt. Entscheidend sind vielmehr die§s 36, 37 der Verordnung vom 26. Dezember 1808 und die Cabinetsordre vom 4. Dezember 1831. Aus diesen Bestimmungen folgt, daß nach dem jetzt im ganzen Umsange des Staates gelienden Rechte gegen den Staat als Fiecus der Rechtsweg in keiner Weise beschränkt ist, wohl aber ist er sowohl possessorisch als petitorisch ausgeschlossen gegen Akte der Staatsregierung, durch welche Staatehoheitsrechte ausgeübt werden. Das Gesetz vom 22. April 1875 ist gegeben zum Schutz der Staatsdoheitsrechte über die Kich:; der Minister der geistlichen Angelegenheiten durch§ 16, dieses Gesetzes mit der Ausführung dieser Einstellung deauftragt, die nach§ 1 daselbst vom Tage der Verkündung einzutreten hat, übt mithin ein Staatshoheitsrecht aus. Es kann daber ein Rechtsweg gegen diese Ausüdung des Staatshoheitsrechtes nicht stautfieden. Trotzdem ist der von der Einstellung Betroffene keineswegs rechtlos; der Rechtsweg gegen den Fiskus ist eröffnet, possessorisch und petitorisch, nur freilch folgt aus allgemeinen Rechtegrundsätzen, daß mit der possessorischen Klage gegen den Fiekus nichts erreicht werden kann, weil der Fiskus nicht den Besitzstand gestört hat. Der Verletzte hat, wenn durch die Ausüdung des Siaatshoheitsrechts bei der Einstellung Vermögensstücke ergriffen werden, welche dem Staat nich gebören oder über welche ihm eine Disposition(§ 1, Absatz 8 1..) nicht zusteht, die petitorische Klage gegen den Ziekus auf Auerkennung seines Eigenthums, und es verstebt sich von selbst, daß wenn ein solcher Prozeß gegen den Fiekue entschieden wird, der das Staatshobeitsrecht aueübende Minister sich diesem Judicat zu unterwersen und die Einst=llung an einem solchen Objekt aufzuheben hat. Hiernach hat der Minister der geistlichen Angelegenheiten bisher verfahren und wird auch künftig darnach verfahren, dem Lauf des Rechtswegs kein Hindernißz entgegenstellen. Es schweden bereits mehrere derartige Processe. Dagegen kann Seitens der Staatsregierung die Frage über den Begriff der Leistung, wenn sie isolirt, d. h. abgetreunt von der Frage, ob ein Staatsmittel vorliegt, zum Gegenstand eines Rechtestreites gemacht wird, nicht für eine solche erachtet werden, welche dem Rechtsweg eröffnet ist. Würden solche Processe zugelassen, so wäre die nothwendige Folge, die bereite durch Erfahrung erwiesen ist, daß bei den versch edenen Gerichten über dieselbe Leistung verschiedene Rechteansichten dervortreten und hiernach verschiedene Judicate ergingen, so daß von einer einheitlichen Durchführung des Gesetzes nicht mehr die Rede sein könnte. Ueberdies würde die Consequenz dieser Anschauung dahin führen, daß der Minister die Einstellungen nur auf dem Wege einer von ihm anzustellenden Klage bewirken könnte; abgesehen davon, daß ihm dieser Weg in§ 16 des Gesetzes vom 22. April 1875 nicht vorgeschrieben ist, würde dies auch der Bestimmung des§ 1 widersprechen, wonach die Einstellung vom Tage der Verkündung des Gesetzes eintreten soll, es aber einleuchtet, daß das Beschreiten des Proceßweges in jedem Fall diese Bestimmung illusorisch machen würde, da Processe bis zur Entscheidung doch längere Zeit erfordern.“ In der Kommission wurde nach Eutgegennahme dieser Erklärung ausdrücklich hervorgehoben, daß bei den linksrheinischen Pfarrdotalgütern die Streitfrage über den Begriff der„Leistung" nicht isolirt, sondern in Zusammenhang mit der Frage, ob ein Staatsmittel vorliegt, Gegenstand des Rechtsstreites sei. Sodann glaubte man aber auch verneinen zu müssen, daß die Streitfrage dann, wenn sie isolirt auftrete, gesetzlich der Entscheidung im ordentlichen Rechiswege entzogen sei. Die Regierung führe für die Unzulässigkeit des Rechtsweges an: Der Minister der geistlichen Angelegenheiten, durch§ 16 des Einstellungsgesetzes mit Ausführung desselben beauftragt, übe ein Staatshoheitsrecht aus. Hierauf müsse erwidert werden: Was den formellen, aus dem§ 16 hergeleiteten Grund betriffe, so sei durchaus nicht ersichtlich, warum die Clausel:„Der Minister ist mit der Ausführung dieses Gesetzes beauftra;t“(eine Clausel, welche in der Regierungsvorlage summarisch durch die Bemerkung motivirt werde, daß die Uebertragung an den Culiusminißter dem Gegenstande des Gesetzes entspreche), gerade in diesem Gesetze eine größere Tragweite haben solle, als in'o# vielen anderen Gesetzen, in welche deselbe aufgenommen weide, ohne daß die Gesetzzebung auch nur im Eniferniesten die Absicht habe, dadurch Rechisstreitigkeiten der richterlichen Zuständigkeit zu emziehen. Die betreffende in unserer Gesetzg=bung übrich gewordene Clauel verraide schon durch ihre sprachliche Form(den Gall#ciemus„ist“ statt„wird"), daß sie nur eine buchstädliche Uebersetzung der in den französischen Gesetzen und Verordnungen gebräuchlichen Clausel„Le ministre— est chargé de’exécution du présent décret etc.“ sei; unn werde aber in Frankreich, wo der Grundsatz der sogenannten Sonderung der Gewalten seit 1789 eine Grundlage des Staatsrechtes, und jeder Uebergriff der einen Gewait in die Sphäre der anderen streug verpönt sei, diese Clausel keineewegs dahin verstanden, daß dadurch eine sonst der richtetlichen Zuständigkeit unterliegende Materie derselben enizogen und der Verwaltung zugewiesen werden solle. Dafür, daß sie in Preußen die Kraft haben solle, ohne Weiteres die Grenzen zwischen Justiz und Verwaltung zu verschieben, sei weder in der Geschichte, noch im Geiste der preußischen Staatseinrichtungen irgend ein Geund weicher. Die Regierung mache sodann gelten#, vaß der Staat kraft seines Hoheiterechtes über die Kuche durch das Gesetz vom 22. April 1875 die Einstellung angeordnet habe; daß er gerade aus diesem Grunde ausschließlich den überhaupt mit der Ausübung des Staatshoheitsrechtes über die Kirche betrauten Minister mit der Aueführung des Gesetzes beauftragt habe, odwohl der Inhalt des Gesetzes auch die Ressors anderer Minister berühre; daß also der Minister, indem er die vom Staat gewollte Einstellung ausführe, lediglich einen Akt der Staaisboheit ausübe, und daß gegenüber einem Staatshoheitsakte der Rechteweg unzulässig sei. Hierauf wurde erwidert: Daß diejenige Einstellung, welche der Gesetzgeber wirklich gewollt und angeordnet habe, nicht im Rechtewege angesochten weiden könne, sei unbestreitbar, allein gerade Das sei streitig, ob die fraglichen Einstellungen solche seien, welche zu den vom Gesetze gewollten und angeordneten gehören. Das#taatehoheitsrecht, welches eine Verwaltungsbehölde ausübe, decke dieselbe soweit als sie wirklich auf dem Boden dieser Staatshoheitsrechtes stehe; daß sie auf diesem Boden zu stehen glaube, genüge nicht, falls sie thatsächlich über denselben hinausgegangen sei. Wenn sie, um das Gesetz anzuwenden, dasselbe auslegen müsse, so könne diese Auslegung doch darum nicht eine absolut verbindliche Kraft beanspruchen Gegen eine unrichtige Auwendung des Gesetzes auf Fälle, welche der Gesetzgeder gar vicht unter das Gesetz habe zieden wollen, müsse der Staat dem durch diese unrichtige Auwendung Verletzten einen Schutz gewähren und dieser Schutz erlange Letzterer in den Fällen, wo ein Privatrecht verletzt sei, regelmäßig durch Anrufung des Richters. Wenn die Akte der mit der Ausführung eines Gesetzer betranten Staatebehörde mit einem Privatrecht collidiren, so müsse dieses Privatrecht weichen, sobald der angerufene Richter festgestellt habe, daß der fragliche Akt nicht blos nach der Ansicht der Behörde, sondern in Wahrheit den Willen des Gesetzes verwirkliche. Die Anwendvarkeit der Gesetze auf den einzelnen Fall sei, soweit letzterer in die Sphäre des Privatrechts falle, recht eigentlich Gegenstand richterlicher Prüfung. Bergl. Oppenhoff, Ressortverhältnisse Seite 43 und 52; Erkenniniß des Kompetonzkon fliktsgerichtsdofes vom 9. Juni 1855(Justizministe ialblatt 1855). Was unn das Nießbrauchsrecht an den Pfairdotalgütern betresse, so sei dasselbe an und für sich ein im Rechtswege geltend zu machendes Recht. Die Einrede, daß der Nietzdrauch in Folge des Einstellungsgesetzes suspendirt sei, unterliege der Prüfung des Prozeßrichters, der nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen zu erforschen habe, ob die in dem Einstellungsgesetze aufgestellte Norm auf den Prozeßgegenstand Anwendung fiade. Diese Ausführungen stießen innerhalb der Kommission auf keinen Widerspruch. Ein Mitglied hob noch hervor: Gerade bei einer Frage, wo das Recht zur Erhedung des Koufl ktes so entschieden bestritten werde, und zu einer Zeit, wo die Reichsgesetzgedung die in Preußen für Entscheidung von Kompetenzkonflikten augenblicklich noch besteh nden Einrichtungen bereits verurtheilt habe, könne der Regierung nicht dringend genug empfohlen werden, daß sie von Erh-bung des Konflikts absehe und es dem Richter selbst— der ja im Falle der Unzulässigken des Rechtsweges die Annahme der Klage verweigern müsse— überlasse, zu befinden, ob der Fall der Unzulässigkeit vorliege. Es herrschte in der Kommission Uebereinstimmung darüber, daß auch zur Entscheidung der Frage, ob die in Rede stebenden Nießbrauchsverhältnisse Leistungen im Sinne des Einstellungs gesetzes seien, der petitorische Rechtsweg zulässig, und daß dieser Weg derjenige sei, auf welchem die Frage zum Austrag zu bringen sei. In dieser Richtung wurden drei, bloß in der Fassung verschiedene Anträge gestellt, von denen einer beim Schlusse der Berhandlungen zur Annahme gelangte. Ein vierter Aatrag, welcher den Inhalt dieser Anträge auf die Pfarrdotalgüter in allen Landestheilen des Staates ausdehnen wollte, wurde zurückgezogen, nachdem die Regierungskomm ssarien es als selbstverständlich bezeichnet hatten, daß die Regierung vorkommenden Falls die allgemeinen Gesichtepunkte gleichmäßig in allen Landestheilen zur Anwendung bringen werde, während für die konkreten Fälle natürlich auch die thatsächlichen Verschiedenheiten zu berücksichtigen seien. Die Kommission legte sich ferner die Frage vor, ob und inwieweit der Rechtsweg dadurch gehemmt oder erschwert worden sei, daß schon vor Beschreitung dess lben der Besitz und Genuß der streitigen Pfarrdotalgüter den bisherigen Inhabern entzogen werde. Es wurde hervorgehoben: Durch den Besitzstand bestimme sich die Parteirolle im petitorischen Prozesse und somit auch die Beweislast. Letztere komme allerdings nicht in Betracht, soweit es sich um die Entscheidung der Rechtsfragen handele; desto wichtiger sei sie hinsichtlich des thatsächlichen Klagefundaments. Der Staat beanspruche nicht das Eigenthumsrecht an allen linkerheinischen Pfarrdotalgütern, sondern nur an denjenigen. welche zur Zeit des Konsularbeschlusses vom 20. Prairial X vorhanden gewesen und daher von der durch diesen Beschluß ausgesprochenen Säkularisation betrossen worden seien. Nun seien aber seidem noch manche andere Grundstücke durch letztwillige Verfügungen oder durch Kauf und so weiter Pfarrdotal güter geworden. Daß diese nicht im Eigenthum des Staates, sondern der Pfarrstelle stehen und daher vom Einstellungsgesetz gar nicht getroffen werden, sei unbestritten. Es würde also in den einzelnen petitorischen Prozessen gerade unter der Poraus. setzung, daß die Rechtsansichten der Regierung die richtigen seien, wesentlich darauf ankommen, ob das vindicirte Grundstück zu dieser oder jener Kategorie von Pfarrdotalgütern gehöre. Zu beweisen habe Das der Biudikationskläger; die sogenannte actio quasi publiciana des Preußischen Rechtes sei dem Rheinischen und kannt; der Kläger werde die Herkunft des Grundstückes, welches er vindicue, und eventuell die Identität desselben mit dem in seinem Eigenthumstitel bezeichneten nachweisen müssen. Solche Beweise seien aber gerade im Rheinischen Rechtsgebiete, wo es keine Grundbücher im Sinne des deutschen Rechtes gebe, wo ferner die Parcellitung vielfach eine sehr weitg hende sei und das Kataster kein 8 vegs immer sihere Auskunft uder die Jdeutität gebe, in vielen Fällen nicht leicht zu sübren. Es liege also eine Erschwerung's Rechteweges darin, daß der Staat, der als Kläger.n Beweis zu fohren gehobt haben würde, raß das streitige Grundstuck schon im Jahre 1802 zu den damalt säcularifirten Gütern gehört h be, durch zwanzswese.rä d rurg des.sitzstandes der Gegenseite die Lust des B weises, daß sie zu ener spateren Zeu durch orivatrechtlichen Titel das Grundstuck erworden habe, zuschiede. Ferner kommt in Betrecht, daß durch das Vorgehen cer Regierung den zitizen Inhabern der Genuß der streutzen Oojecte von vornhe ein entzogen werde; bis zur Entscheidung im Petitorium könnten Jahre vergehen. Nun sei aret ein Bestzstund zu Gunsten der Pfarreien nicht bloß in dem Zinne vorhunden, daß tieher die Pfarrer im Genusse waren, sonkern nam ntlich auch in dem Sinne, daß bisder im Allemeinen in den liuksry. inischen Lundest#eilen doch wohl die Annahme gegolten habe, die Pfarrootalgüter seien Eignihum der Pfarist An. W hrend über d s Eigemhumsrecht an den restituirten Pfarr= häusern, Kirchengebäuden und Kirchhösen vielfach vor Gericht und in der zurinis den Literaturg st itten worden und dise Streitfragen überwiegend zu Gunsten der Civilgemeinde(der Rechis nachfolgerin des Saates) entschieden seien, weide hinsichtlich der Pfarrdotal züter die Eigent dumeftage erst jetzt streitig. Es frage sich, wie Abhilfe zu sch ffen sei. Man habe in der Pleuarsitzung auf die Besitznörung=klage hinzeviesen. Allein abgeieden davon, daß dieselbe nach Artik'l 23 der rh inischen Civilproceßordnugg innerhald Jayreefrist uch der Besitzstor#ng erhoben werden müsse und also vermathlich in manden Fillu schon durch Zutavlauf ausgeschlossen s in würde, sei nitt zu ver keunen, daß die reeinisch'n Gerichte anjestits der B stimmut#en des rotinisch u Ressortre Nements vom 20. Juli 1818 und des Gestzs vom 11. Mu 1812, und zum Theil wohl auch unter dem Ei fl sse der französisch u staater.chtlichn Anschauungen über die Unabh in zigkeit der alministratiden von der richt rlichen Anforität, im Allgem inen Bedenken irügen, gegenüber den Anordnung n der Verwaitung die Besitzstörungeklige anzunerm u. Auf Erh du g der Besitzstörungsklage zu verweisen, wirde sich auch schon desnicht zu gedenken der schlauen Spekulanten, die dergleichen Konjunkturen für ihre Zwecke auezubeuten verstehen. Was unn die Hunde in Zeiten östr vorkomm nder oder sich wiederholender Wuthanfälle detrifft, so kann eiue von Blessirrurcht angekränkelte Phantasie gar balo in einen söcmlichen Vrfolgungswahn verfallen und in jedem ir endwie bedenklichen Hunderxemplare ezn gem inschädliches Wesen erblicken. Den nun bereits seit Ichrea in Wien herischenden und seit dem Anstauchen der vormuintlichen Wutoepdemie in neuer und verstärkter Auflage dekreurten Maulkorozwang könnte man ohne Uebertreidung auf Rechnung einer Vorsicht schreiven, welche jeden Hund am liedsten schon meyr als mund.t säre. Daß man bei dieser Proz dur aus der Scylle in die Charybdis gerath und gerade dus U bel befördert, welcher man zu b kämpfen bemüht ist, scheint man übersehen zu haben, denu thutsächlich haben sich beiufene Stimnen gegen den Maulkorbzwung mit gewichtigen Grunden erhobn und dessen bedenkliche Stiten nachgewiesen. Dasselbe gilt auch von dem Führen der Hunde au der Leine, welches so sehr der Natur des Hundes und se nem B dürfuisse nach freier Bewegung widerstrebt, daß es gesunch.isschätlich werden kann und gerade den Zwick.reitelt, den man doch erreichen aill. Das Berbot der Mitnahme von Hunden in Gast= und Keffeehäuser, Versammlungs= und Belußigungsorte sowie in Geselschats- und Trimsaywazen war nur eine naturli de Folge der vorerwähnten Maoßregein und somit war nicht nur der Salonfähigkeit der Hunde mit einem Male ein Eade gemacht, sondern üderhaupt auch der Ausschluß derseiben aus der„guten Gesellschaft" dekretirt. Uebrigens hatte der Waseum ister dei Tag und Nacht seines Amtes zu walten und es.rueht sich von selbst, daß er damit nicht sparte. Einer Mitt nilung der offiziellen„Wiener Zeitung“ vom 5. Dez. d. J. zufolge tritt nun, nachdem die in Wien und Um zedung aufgetretene„Hundswuth-Ep zootie“, ab erloschen betracht t werden kann, in den mir Statthalter.=Erlaß vom 13. Jumi 1875 angeordneten Maaßreg ln imosern eine Milderung ein, als der Maulkortzwang nur noch für die bissigen Hunde und Bullcog,“ aufrecht bleibt und de Ausfolgung dr vom Wasenmeistr eingesanzenen Hunde über Reklamition drei Tage nach der Einfanzun, unter der Beringung der Ko#st uirung des guten Gesunosheitszustande des Gefanzenen durch ihi rärztliche Untersuchung#g staltet wird. Ausgenommen von dieser Bezüuftigung bleiden die.i einer wegen wuthverdä otiger Fälle vorgenommenen Sireisung gefangenen Hunde, oder wenn sich unter den Mitgefangenen th#tachich wüthende oder wuthverdächtige Hunde vorsanden. Ju diesem Falle kann eig unter soichen Umstanden eingefangener Hund eist nach einer mindestens sechswöch michen, auf Kosten dre Eigeuthurkeis wrczuführenden Beobachtung dem.klamanten ausgeseigt werden. Das Verbot der Munahme von Hunden in öffentliche Lok dle oder Fuhrwerke bl idr übrigens vor wie nach aufrecht und haben die vorschriftemäßigen Streisungen des Wisnmeisters, so wie die Ein angung v rdächtiger und derreoloser Hunde mit entsprechender Strenge stat zusi iden.—„Herrenloser Hunde?" Ir wodl, und darum herreuloser Hunde, weil es seit der Einführung der Hundesteuer von 4 Fl. Oest. W. pro Stück, zumal ia riesen schlichten und erwerts osen Z iten genug arme oder aber beiz ose Herren gegeben hat, die ihre Hunde vor die T ür gesetz: und auch gerade auf die Schlachtbank beliefert hiben, nach dem die bedauernswerthen Teiere früher alle Qualen des Hungers und Durste, der Hitz: oder des Frosts ausgestunden. Alles in Allem genommen, scheint min sich beireffs der Hunde von oden und unten in einem circulis vitlosus bewegt zu haben. Untr soichen Umstanden erch int die bereits in No. 16 d. Bl. besprochene Gründung einer„Kynolozischen Gesellschaft“ in Wien wie eine rettende That und zwar einmal mit Rücksitzt auf die Lötung der Hundefrage in naturgeschichtlicher, sanitär r und wir hschaftlicher B ziehung als Zveck des Vereine, und dann, weil der Huao.nn doch zu etwas Besserem di zu sein scheint, as wie für eine bestäneige Berlegenheit und G fahr der menschlichen Gesllsaatt angesenen und eventuell todtgeschlagen zu wrden, endlich auch, weil möglicher Wise die Pri zip en und Maßnahmen der ay olorichn Gesellschaft einen Ausweg aus einem Dilemma zigen dessu brüske Anfassung bislang leei zlich der Dractchlinge und Neule des Wasenm istere überlassen zu sein schien. Im woh.orstandenen Einne ihr.s Epitheions wird die Kynologische Gesellscat nicht nur alles des weiden, nas sie sich nach den be schierenen Rid tungen ihr.s Programmes zu sein vorgesitzt hat, sondern auch in humanitärer.zi hung ein derufener Anvalt der armen vrfolgten Hunde und in wissenschaftlicher Hinsicht ein Damm geuen eie Verw loerung auf dem Geviete der Hunde Zicht und- Pfle#e sein. Man wiro dann in dem Beiworte„kynoiozich“ kein dloßes Epitheton ornans erblicken und der Verein wird über der biederigen wüsten Wirtbschaft als ein maßgebender, gwssrmißen von akademischem Nimbus umgebener Faktor schweden. Untr diesen Bdin gungen kann mau dr neuen.s Uschaft nur das beste Gedeihen wünschen und sich aufichtig übr den Anklung freuen, reichen dieselbe somohl bei der„Presse,“ ais auch.i dem schönen Gesch echteg funden Die„Neue friie Presse“ z. B. hat den Verein mi jeodaftem Beisall d gruß und unter Hinweis auf den biederig u Mangel an Bevelfen üder den aus wärtigen Handel Oenr#iche mut Hunden sohr schätzbire stulnische Daten über den Hunde Im= und Export Frautreichs iu.n Jahren 1874 und 1875 mitzetbellt. Wien, im.zember 1875. 4. Br. wegen nicht empfehlen, weil die Streitfragen selbst je doch nicht im Boss sserium, sondern nur im Petitorium zum Austrage gebracht werden könnten; auf das.ss ssorium würde also danne# noch das Peritorium folgen müssen. Bssr sei es, daß uum ttelbar petitorisch geklagt werde. Zur Beseitizung der aus der Besitzesänderung entst benden Nachtdeile werde deantragt, die Erwartung auszusprechen, daß kis zur E tscheidung des petitorischen RechtsKtreits diejenigen Besigverhäutnisse, welche vor dem Erlaß vom 5. F biuar 1875 bestanden, einer Aenderung im Zwangswege von Seiten der königlichen Stoatsrezierung nicht untertiegen würden: Es wurde sodann auch die Frage, ob nach Lage der Gesetzgebung im Bezirke des Appellationsgerichtsdoses zu Köln die Regierung besugt gewesen sei, die Röumung der streitigen Pfarrdotalgüter durch administrative Exekution zu erzwingen, in den Kreis der Beraibung gezogen. Bei mündlicher Begründung des Antrages Reichensperger führte der genannte Antragsteller aue, daß die Auschauung des preußischen Rechis, welche mit der Besugniß einer Behörde, eine Verfügung zu treffen, auch die Besugnißz verbinde, diese Verfügung zwangsweise zu vollstrecken, dem Französischen Rechte fremd sei. In§ 11 der GeschäfteInst uktion für die Regierungen, vom 23. Okteber 1817, welche den Regierungen die gedachte Besugniß beilege und auf die detreffenden Bestimmungen der Verordnung vom 26. Dez mber 1808 verweise, würden diejenigen Regierungen,„in deren Verwaltungebezirk annoch die unter der vorigen Landesherrschaft stattgesundene Gerichtsverfassung besteht, bis dahin, daß eine andere von uns angenommen sein wire", also die Regierungen im Rheinischen Rechisgebiet, ausdrücklich ausgenommen. Von denjenigen Fällen, für welche das Rheinische Ressortreglement vom 20. Juli 1818 den Regierungen eine Besugniß zur Zwangsvollstreckung eintäume, läge hier keiner vor. Die Regierung sei zur Zwangevollstreckung nicht befugt gewesen. Seitens der Regierungs Commissarien wurde diese Ausführung bestritten. Die einschlagenden Bestimmungen der Verordnung vom 26. Dezember 1808 hätten auch im Bezirke dee Appellationegerichtehofes zu Köln gesetzliche Geltung erlangt. Das Rheinische Ressortreglement von 1818 stelle das außer Zweisel, und es stehe dem eine 60jährige Praxis zur Seite. Aus der Mitte der Kommission wurde ausgeführt: Das Gesetz vom 22. April 1875 ordne ausdrücklich an, daß vom Tage der Berkündigung des Gesetzes ab sämmtliche für die Geistlichen bestimmte Leistungen aus Staatsmitteln eingestellt werden sollten. Der mit der Ausführung des Gesetzes beauftragte Minister sei somit dafür verantwortlich, daß mit dem gedachten Tage die Einstellung eintrete. Indem das Cesetz dem Minister die Verpflichtung zur sofortigen Einstellung auferlege, habe er ihm auch die Befuguß gegeben, dieselbe unmittelber anzuordnen und zu eizwingen, und zwar habe es ihm diese Befugniß gleichmäßig für alle Landestheite des Staates gegeben, so daß also selbst unter der Voraussetzung, daß im rheinischen Rechtegebiete die Grenzen der administrativen Exekution enger gezogen seien, wie ia anderen Landestheilen, dies für die dem Minister obliegende Ausführung der Einstellung nicht in Betracht kommen würde. Seiner Verpflichtung, die Einstellung sofort eintreten zu lassen, würde der Minister in solchen Fällen, wo der Staat nicht im Besitze gewesen sei, unmöglich haden nachkommen können, wenn er zur Heibeiführung der Einstellung auf den Weg der gerichtlichen Klage gewiesen wäre. Das Vorgehen der Regierung sei also in ihren gesetzlichen Befugnissen begründet gewesen; nur dürfe sie, wenn Berletzung eines nicht unter das Einstellungsgesetz fallenden Privairechts behaupiet würde, sich der gerichtlichen Entscheidung über die hierauf gegründete petitorische Klage nicht emziehen. Hieigegen bemerkte der Antragsteller: Diese Ausführung bestärke ihn in der Ansicht, daß das Einstellungsgesetz gar nicht die Zu ückziehung von bereits in kirchliche Hände übergegangenen Objekten, sondern nur die Unterlassung der andernfalls noch vorzunehmenden Leistungen gewollt habe. Es wurde beantragt, die Erwartung auszusprechen, daß die königliche Staatsregierung die Ausfü brungsbehörden anweisen werde, das exekutive Versahren in der Rheiuprovinz nur da eintreten zu lossen, wo die dort geltenden Gesetz=, insbesondere das Ressortreglement vom 20. Juli 1818, es ausdrücklich gestatten, die Anwendung dieses Exekuteverfahrens auch soweit thunlich zu beschränken und nicht über die Fälle einer Gefährdung der Staatsinteressen hinaus eintreten zu lassen. Der Autreg wurde abgelehnt; ebenso der bereits gedachte, auf den Besitzstand bezügliche Anttag. Mit denjenigen diei Anträgen, welche die Erwartung aussprechen wollten, daß für das Petitorium der Rechtsweg offen gehalten werde, war der Antrag auf Ablehnung des der Kommission überwiesenen Antrags Reicheneperger verbunden. Ee wurde bemeik: Seitens der Regierungs=Commissarien sei bereite versichert worden, daß die Regierung den Inhalt des fraglichen Erlass's wirderholt rechtlich geprüft habe; ne zu einer rochmaligen Prüfung auszufordern, habe eigentlich keinen Sion mehr. Nachdem hierauf der Antragsteller seinen Antrag dahin erläutert datte, daß er das gesammte Staatsministerium, welches doch wohl noch nicht entschieden habe, zur rechtlichen Prütung der innerhalb eines einzelgen R ssorts, nämlich des Kuliusministeriums, getroff neu Entscheidung veranlassen wolle, wurde ihm entgezengehalten, daß eine Aufforderung in diesem Sione, die sich gewissermaßen als eine Berufung vom Kuliusministerium an das Gesammiministerium dar stellen würde, staatsrechtlich unzulässig sei. Die Kommission beschloß mit neun Stimmen gegen eine, dem Hause folgenden Antrag zu unterbreiten: Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, unter Ablehoung des Autrags des Abg. Reichensperger die Erwaitung anezusprechen, daß die königliche Staats Regierung die Entscheidung der ordentlichen Gerichte über die Frage, ob die nach dem Erlasse des Ober=Präsidenten der Rheinprovinz vom 2. Februar 1876 einzuziehenden Pfart dotalgüter zu den Leistungen aus Staatemitteln zu rechnen sind, welche nach§ 1 des Ges tzes vom 22. Aptil 1875 der Einstellung unterliegen, nicht durch Einlegung des Kompetenzkorst kis hindern und insbesondere den Kompetenzkoufliki nicht erheden weide, wenn der Fiecus in petitorio in Auspruch genommen werden möchte. Die Kommission für das Justizwesen, bestehend aus den Abgeorneten: Loewenstein, Vorsitzender. Dr. v. Cuny, Berichterstatter. Beisert. Biesenbach. v. Bönningdausen. Dr. Beaun. Clauswitz. Tulheuer. Freund. Muller(Liegnitz). Rübsam. Thilo. Wardurg. Witttock. Landtagsverhandlungen. Abgeolductenhaus. 34. Sitzung vom 28. Fedruar. Präsident v. Beunigsen eröffnet die Sitzung um 10½ Uhr. Am Ministertisch: Dr. Falk, Camphausen und mehrere Komm ssare. Bei der heute fortgesetzten Berathung des Etats des Culausministeriume(Cap. 123,„Universitaten“) ergreist zunachst der Abg. Bachem das Woit: M..! In der Abendsitzung vom 23. d. M. hat der Heir Abg. v. Sybel gegenüber dem Kollegen v. Heereman geäußert: es existirten in katholischen Kreisen keine für akademiche Lehrstüdle geeigneten Kräfie; 910 von allen namhaften katholischen Gelehrten seien Altkatholiken geworden; jede Regierung in Deutschland sei in Verlegenheu, wenn sie tüchnge katholische Lehrktätte beschaffen solle. Sie erinnern sich, daß es damats Herrn v. Heereman durch Schlußantrag unmöglich gemacht wurde, sachlich zu antworten; auch mir ist gestein zweimal durch einen solchen Schlußauirag eine Erwiderung abgeschutten worden. Im allgemeinen weiß man nun zwar in den katholischen Landeetheilen und namentlich in der Rheinprovinz, mit welcher der Herr Abgeordnete für Magdeburg sich vorzugsweise zu beschäftigen pflegt, was es mit deraitigen Behauptungen auf sich hat. Der Herr Abgeordnete für Mazdebuig— ich glaube, das darf man wohl sagen— leidet an einer Art von Katholikophobie, die es ihm schwer macht, die Diuge objektiv zu deurtheilen; spezeell hat er eine gar nicht zu verkennende Autipathie gegen die katholischen Rheinländer. Diese Antipathie gehr so weit, daß sie sich sogar ausdehnt auf unsere guten Nachbarn, die Nassauer, welche er bekanntlich— der Herr College Dr. Petri hat ihm in lokalpatriotischer Entrüstung in dieser Beziehung schon das Nöthige erwidert— als Böotier bezeichnete. Was nun speziell die Behauptung anlangt, daß 3/10 der katholischen Gelehiten unter die Altkatholiken gegangen seien, so nehme ich keinen Anstand, diese Behauptung als eine objektiv uawahre zu bezeichnen. Diese Behauptung traf in keinem Stadium der sogenannten al katholischen Bewegung zu; sie ist aber zumal heute durchaus unrichtig, wo manche derjenigen Herren, welche Anfangs in die Kreise der altkatholischen Bewegung gezogen waren, welche mehr oder minder altkatholisirten, sich wieder zurecht gefunden haben. Wenn der Herr Abgeordnete für Magdeburg noch Fühlung mit der iheinischen Hochschule hat, so weiß er, daß ich Recht hade. Den Satz, daß alle namhaften katholischen Geistlichen Altkatholiken seien, kann ich daher in keiner Weise zugeden. Vielleicht ist dem Herrn A geordneten für Magdeburg aber auch nur ein lapsus linguse passitt, vielleicht bei der berehrte Herr sagen wollen, alle namhaften Alikaiholiken seien Plotessoren geworden. Das wäre schon richt ger.(Sehr gut! im Centium.) M..] Wenn an unseren Hochschulen— das den akedentischen Lehrern die Katholiken verhältnißmäßig schmt. cher vertreten sind, so hat das seine guten, oder dielmehr seine schlechten Gründe, das kommt einfach dader, daß es unter den obwaltenden Umständen und schon seit langer Zeit den römisch, katholischen Gelehrten unmöglich gemacht worden ist, Hochschulen fortzukommen, sie mußten darauf verzicht Carrière zu machen. Es ist das eine von den alten tev, die leider ewig neu bleiben, und worüber Sie ig schen viel, auch hier im Hause, baben zu hören bekommen. D. Herr Abg. v. Sybel weiß ganz genau, daß dem so is. mand weiß sogar besser, als der Herr Abgeordnete#. daß dem so is. Ich neone ihm von den Herren an der Bonner Hochschule nur den Professor eloquentiae und ausgezeichnet, Griechen Heim'oeih, der gar nicht zu einer ordentlichen Pra, sessur hat gelangen können Ein jetzt verstordenes Mitglied d. medicinischen Fokuliät in Bonn— ich beruse mich in dies, Hinsicht auf das Zeugnißz eines Mitgliedes dieses Hauses einmal mit einer gewissen drutalen Offenheit erklärt, das, z, lange die medizinische Fakultät in ihrem damaligen Bestand, existire, niemals ein Katholik zu derselden zugelassen würde.(Hört!) Ich füge gern hinzu, daß diese engherzigAuffassung seitdem der Bonner medizinischen Fakultät abhand„ gekommen ist und ihr seitdem namhafte Prosessoren römisch, katholischer Confession angebörten und angehören. Nicht wenigkathelische Geledrte haben, um einen Wirkungskreis zu erhalten sich ins Ausland begeben müssen. Um bei den rheinischen Ver, dältnissen stehen zu bleiben, neune ich dem Abgeordneten fuMagdeburg, beziehungsweise dem Hanse— welches derselbdurch seine Aueführungen irregeleitet hat,— nur Namen wi. Fieker und Arndis. Es sind auch gegenwärtig an der rheini, schen Hochschule, mit der ich mich speziell beschäftige eine#. jahl namhafter Dozenten, welche vicht fortkommen können Namen sind dem Herrn v. Sybel gewiß gegenwärtig, ich nur an die Heiren kanten, v. Hertling und Cardauns erinnern N..! Ich kann übrigens auch gar nicht zugeben, daß deut'sche Wissenschaft nur in den Hörsälen unserer Hochschulen gerflegt wird. Außer dieser zünftigen Wissenschaft, außer dieser qussi oisiziellen Wissenschaft giebt es voch eine freie Wissenschaft, die sich von der zünftigen nach meiner Auffassung vortheildast dadurch unterscheidet, daß sie nicht so gespreizt auftritt, daß sie nicht, wie es vielsach bei der zünftigen Wissen chaft der Fall is. betend vor sich selbst niederfällt(sehr gut!), daß sie sich nicht bewegt in der anmaßenden Selbstgefälligkeit, welche unlängs in einem anderen Lande eine so empfindliche Züchtigung erlitten hat. Ich denke an den unerquicklichen Vorfall, welcher in Italien gespielt hat. Deutlicher will ich nicht werden. Jeue unberechtigte Eig= nibümlichkeit der Wissenschaft xar'(5o##### dat dieselbe nach außen hin oft recht unliebenewürdig erscheinen lassen. Um Ihnen unn ein Urtheil zu ermöglichen, wie wenig Weith die wiederholten Versicherungen des Abgeordneten für Magdedurg von dem mangeloden wissenschaftlichen Streben in den katholischen akademischen Kreisen und speziell denen der Rheinprovinz haben, will ich in Erinnerung bringen, daß der Bonner Professor Kekulé, der frühere College des Herrn v. Sybel, seiner Zeit öffentlich und nachdrücklich bei Gelegepheit eines Fackelzuges, welcher ihm von der Siudentenschaft gebracht wurde, diesen Vorwurf dee Herrn v. Sybel zmürkgewiesen hat. Ich erinnere ferner daran, daß ein Mitglied der juristischen Fakuttät der Bonner Hochschule, das ebenso wie der Prof. Kekulé dem evangelischen Bekenntnitz angehört, einem katholischen Studentenverein der Bonner Hochschule das Zeugniß ausgestellt hat, daß aus seiner Mitte die strebsamsten, tüchtigsten Schüler und die meisten Doktoren der Rechte beivorgegangen sind.(Hört!) Endlich darf ich erwähnen, da wir ja zu derartigen Auslassunsen provozirt worden sind, daß bei der Lösung der Preis=Aufgaben die Mitglieder der katholischen Sindentenvereine— das gilt von Bonn, München und anderen Hochschulen— in ganz hervorragender Weise, mit einem unverhältnißmäßig großen Prozentsatz beibeiligt sind, daß soger unlängst ein Mitglied der katholisch=theologischen Fakultat zu Bonn die Preis=Aufgabe der evangelisch=tbeologischen Fakultät gelöt hat. Allgemein aber— und darüber mö die ich keinen Zweisel lassen— bin ich der Ausicht, daß die Wissenschaft nicht Sondergut einer Consession oder einer Nation ist; ich din aber auch der Ansicht, daß der Kaibolizismus noch Keinen dumm gemacht hat, und daß die spezisisch deutsche Wissenschaft bei all ihren großen Verdiensten wohl daran thun würde, etwas bescheidener aufzutreten. Das, meine Heiren, habe ich dem Herrn Abgeordneten für Magdeburg als Karholik zu sagen; ale Rheinländer hätte ich ihm sehr viel zu sagen. Es läßt sich das aber bei dieser Position„Universitäten“, zu welcher ich durch die Schlußanträge zurückg. drängt wurde, nicht aubringen. Indessen ist das auch um so weniger noihwendig, da dieses hohe Haus wiederholt in der allerunzweidentigsten Weise dokumentirt hat, was es von den blauen Märchen hält, welche der Herr Adgeordnete für Magdeburg von Zeit zu Zeit auf Kosten meiner Landsleute hier zum Besten gibt. Das Haus hat sein Verdikt darüber gesprochen; mit seinen blonen Märchen vom Rhein steht der Hr. Abg. v. Sybel in diesem Hause da wie ein einsamer verlassener Mann, und in dieser Position will ich ihn sehr gern belassen. Er hat, so lange er noch der Rheinprovinz angebörte, so lange er noch an der theinischen Hochschule als Docent wirkte und inmitten des theinischen Velkes lebte— oder richtiger nicht des Volkes, sondern nur iamitten des Rheinlandes— hat er die Rolle eines gewissen schlecht'n Vogels gespielt, von dem ein derdes deutsches Sprüchwort redet. Wir wünschen im Rheiulande von Herzen, daß ei sich jtzt, wo er in den märkisch.n Sand verpflanzt worden ist, behaglicher und wodler fühle als in meiner schönen Heimath. Uus ist wohl, daß Herr v. Sybel verpflanzt wurde, möge auch ihm wohl sein!(Bravo). Nach einer kurzen Bemerkung des Abg. v. Sydel, dahin gehend, daß der Vorredner für seine Behauptung, die Regierung schricke die Katholiken aus der akademischen Carrière hinweg, außero dentlich wenig Beweiematerial vorgebracht habe, bemeikt Abg. Bachem persönlich: M. H! Der Herr Abg. v. Lydel hat in meinen Aueführungen thatsächliches Material vermißt. Er hat aus den zadlreichen Namen, welche ich genannt habe, um meine Ausführungen zu belegen, nur einen einzigen derausgehört, den des Heirn Pros. Heimsoeih. Ich kopstatire dem gegenüber, daß ich noch genannt habe die Profe ssoren Fieker, Arndts, Kaulen, die Dozenten von Heriling und Caldauns. Ich süge, damit es an thatsächlichem Material Heirn von Sy el nicht fehle— ich bleibe auch hier lediglich bei der rheinischen Hochschule— die Namen Simar und Hüffer hinzu. Im Uebrigen verweise ich auf die bekannte, die Paritätefrag an den Hochschulen behandelnde Schrift, welche auch im Buchhandel erschienen ist. Abg. Schlaeger ersucht die Regierung, die Bestrebungen des weiblichen Geschlechts nach Selbstständigkeit in allen Erwerbezweigen mehr zu unterstützen, und namentlich die Fachschulen für das weidliche Geschlecht zu fördern. Mit Beihülfen für das weidliche Geschlecht könne nichts Durchgreifendes erreicht Reg.=Com. Geh. Rath Schneider erwidert, daß die Pegierung diesen Bestrebangen ihre volle und unauegesetzte Ausmerisaulkeit zuwende. Die Regelung dieser Frage könne lediglich nach dem Gesetz vom 22. Juni 1869(Gewerbeordnung) er.. Abz., Schaffler(Ratidor) führt aus, doß in Oberscklesien Gevurfaiß höherer Lehranstalten nicht genügend gedeckt sei, und bittet die Staatsregieiung, für Interimslokale der beiden Gymnasten in Randor zu sorgen, damit nicht, wie es geschehen, die Schülerz tückgewiesen werden müßten. Reg.=Com. Geh. Raih Dr. Greiff erwidert, daß die Schwietigkenen der Abhülfe darin beständen, daß für das zu erweiternde Gymnsium in Raubor 8 Projekte in Aussicht gesich kreuzten. Die Regierung habe aber die Absicht, diese Augelegenheit in der nächsten Zeit zu einem befriedigenden Abschluß zu bringen und hoff;, daß ein besonderer Kommissar, der nach Rat vor geschickt werden würde, dieses Resuliat werde herbeiführen köanen. Abg. Kautak richtet die Aufforderung an die Staatsregierung in der Provinz Posen die paritätischen Schulen aufzuheben, da durch sie alle Religion beseitigt würde. Reg.=Com. Geh. Rach Waetzold erwidert, daß die Regierung nur da, wo es nothwendig schien, die Errichtung von paritätischen Schulen herbeigeführt habe. Abg. Schroeder(Lippstadt). M..! Nur ein Worte über das Elementar Unterrichtswesen im Allgemeinen. Man hat geglaubt, als man das Schulunterrichts=Gesetz im Februar 1872 machte, unn damit die Bahn eröffnet zu haben für einen ungeheueren Aufschwung des Schulwesens im Allgemeinen und des Elementarschulwesens im Besondern. Ich habe nie begreisen anen, wie man einem Gesetze so große Wichti keit beilegen kann, und wie man von einem Gesetze so enoime Folgen erwarten kann im guten Sinne, worin weiter nichts steht, als daß ein Corpus von 13 bis 14 Tausend zumeist akademisch gebildeten Leuten ad nutum ministri absetzbar erklärt ist odne alle Gründe, bleß nach dem Satze: cartel est mon plaisit. Denn weiter steht doch nichts in diesem berühmten SchulaussichtsGesetz, das ist sein ganzer Inhalt. Ich habe gemeint, daß diese ganze Coiporation im höchsten Grade unangenehm berühtt sein müsse durch die Aussicht, jeden Augenblick durch einen „nutus“, der ja auch nicht immer mit dem Finger gegeden### weiden braucht, aus seinem Wittungskreise entseint werden köanen. Die Liede, der gute Wille und der Eiser zur Sache lann daduich nur abgeschwächt werden. Nichtedestoweniger, m.., hat der Herr Culinemmnister vor zwei Jahren ganz allzememh eer en uabr sich bereits wesentliche Vortheile dieses Fortschritte auf dem Gebiete des EleF. unterrichtswesens geltend. Statistisch begründet oder in #r Weise durch thatsächliches Material ist dieser Ausspruch er von einer gläubigen Majorität # g# begrüßt. Ich, meine Herren, din der entmit brer: dnsicht; und ohne mich auf lange Deduceinzulassen— denen Sie je doch nicht ## Oevi: pag wir sagen, was aber nur deber kommt, daß gebbe ging gesäebte Brille sehen.(Sehr gut! im Ceutrum.) ser sch wis Ihven erüählen, was ein Jahr nach diesem Diotum ich gedört habe. Aus einem Ge*##gon 2 Kollegen hier, die beide national=liberal waren, #ade Schulmänner waren, und deuen ein dritter Herr assi* Da sagte der eine Schulmann zu dem anderen: Har Eesage, wit den Lehrern ist gag vicht mehr auezukommen; seitvar, sind ihre Ansprüche gar # von Hefriedigen. Ich weiß nicht mehr, was ich mit sicht we“(oll. Darauf sagte der andere(Unterbrechung des vr Pchmidt Stettin). Das kommt noch, Herr Kollege Schmidt. isen mir schon gestatten, doß ich die Dinge ordne, wie Eie ip au besten scheint. Darauf sogte der andere Schulmann: * dag ig vollkommen richtig, und was das Schlimme dabei %.: wissensch stlichen Leistungen der Lehrer haben außerisich pachgelossen gegen früher.(Hört! im Centrum.) Larauf sagte der eiste wieder: Jao, Herr Coll ge, nicht bloß die bisenschaftlichen, sondern vor Allem die pädagogischen Leistungen gaben nachgelassen. In diesem Augenblick bemerkten mich die und fuhren noch eine Weile in ih ihrem Gesprähe fort; e die Freude, in Allem, was sie sagten, mit ihnen’accord Der eine war der Herr Abg. Dr. Löwe— ich weiß ob er noch Mitglied des Ha er noch Mitglied des Hauses ist—(Rufe: Nein! der *“ war der Appeulationsgerichtsraty Löwenstein, der vielleicht zweite wd:.*“ zrd. dag von mir Angeführte zu attestiren die 6 E, Gllte haben wiro, das von mir Angeführte zu attestiren vir Sutis.#6. Löwenstein. Heiterkeit); den Namen des (Gidersprucv“ der Partei angehörte, kann ich in diesem briten, der guzeben. Es wird sich aber der Herr Abg. Vomeu, sicherlich dieses Namens erinnern. M.., ich treie owen„„lungen dieser Fachmänner bei und möchte den Herrn n gausaerksam darauf machen, daß ein anderer Weg einbtmi“ per den muß, um denjenigen Sinn für einsache Ver9eschs“; erstande wieder zu erwecken, der leider verloren Satwisse im Dag erste und notbwendigste Mittel würde sein, ###e Lehrer und ihre Schul=Juspektoren vollkommen herauezubringen aus der Politik, ihnen die Ideen aus dem Kopfe zu schlagen, als ob sie hanptsächlich berufen seien, als erste Faktoren große innere und Anßere politische Erfolge, ## für mitzawirken die Schul=Juspektoren und die hingebende Thätigkeit (Sehr richtig! im (Sehr richtig! im Centrum), und Lehrer wieder zurückzuführen auf für ihren Beruf und hauptsächlich auf diese. Abg. Löwenstein erklärt hierauf, daß er dem Vorredver das Zeugniß, auf welches er sich berufen, nicht geben könne, da in der Unterredung solche Bemerkungen, wie sie der Abg. Schiöder behauptet, nicht gemacht worden seien. Abg. Schröder(Lippstadt) bemerkt persönlich: Ich din vom Abg. Löwenstein vollkommen mißverstanden worden. Als in das Zimmer trat und mich zum Schreiben hinsetzie, habe ich selbst wörtlich das gehört, was ich hier mitgeiheilt habe, eine Unterhaltung zwischen dem Herrn Dr. Löwenstein und einem zweiten Herrn, den ich noch ermitteln werde.(Zvischenruf: tönenstein.) Rein, Herr Löwenstein war der zoriee, der hat sich nicht derheiligt an der Unterhaltung,######### nur dabeigestanden. Ich bedauere, daß sein Gedachlo## schwach ist. Es sind noch nicht neun Monate her, es war im Schreibzimmer des Hauses. Ich werde mir erlauben, an Hin. Dr. Löwenstein zu schreiben, dessen Qualisikation als Schulmann doch offenbar dadurch nicht erloschen ist, daß er seit einiger Zeit nicht mehr praktischer Schulmenn war. Abg. Cremer: M..! Sie werden mir hoffentlich nicht den Vorwurf machen, daß ich durch zu viele oder zu lauge Reden die Debatte verzögert hätte. Deehalb möchte ich aber daß Sie mir zum Schluß dieser Eratsberathung noch für einige Augenblicke Ihre Aufmerksamkeit schenken, un glaube Sie um so eher darum bitten zu dursen, weil ich Rücksicht auf unsere Geschänelage mich sehr oft nicht ium Wortgemeldet habe, wenn ich es wirklich hätte thun müssen. Ich deusten Seiten dieses Hanseg der Eine oder vor, Aedage, bir 66 bet Ihuen von orvder gmitsege; ignt Augemeinen gegeben. M. e Ersoige be g 2 her Gelgenheit bemerten— ich habe die ich möchte dei der Gelegrahrn Eemetten, Ehre bereite drei Sessionen in diesem Hause mitzumachen daß das Wort„Culiuikampf“ von mir in nicht ausgesprochen worden ist.„„.„— Raie“. Sie lonnen ve,....J ig mich auf diese Gedringend am diet begebe. diesem Raume noch Ich thue es heut zum ersten Sie können sich also denken, daß die Sache Herzen liegt, wenn auc ich mich auf Sest Als chib saie hsice Sliee ve— ie vicherhale 61.— imn Jutrcse bge 3 if; Perse se5 endlich auf dieser Seite des Hauses(links) sich eines gaoz bedeutenden rung notirt:„Ich bin der Meinung, daß die angeblichen De etsce Aicegste eace lie Kaeshenl. 95 Freiheit gestattet.“(Sehr wahr! im Cenirum) So urtheilte der Herr(Zwischeniuf: Namen!), die Aeuß rung ist mir privatim mitgetheilt, wenn es Sie intetesfirt, wudeich Ihnen den Namen privatim nennen. Co ist es in der That! Man hat sich bereits daran gewöhnt, jede Willkürmaßregel seitene der Behörde, sodalo sie uns gegenüber ausgeübt wurd, nicht allein gleichgüttig Finzunehmen, sondern sogar zu entschuldigen. Ich frage Fie, wohin führt das? Das führt dahin, daß das Gefürl der Zusammengehörigkeit der Staatsbürger“ durchaus gelockert wird, daß die teinen keine Lust und Freude mehr an einem Staatsveibande haben, in welchem sie zwar alle Pflichten zu erfüllen, aber keinRechte mehr zu sordern haben, und die Andern sich einer Klasse von Bürgenn zweiter Ordnung gegenüber zu beftaden gegen die sie sich alles gestatten dürsen. M. H. Sie uns gegenüber immer vom Gesetz. Glauben Sie mir, wenn ich die Gewalt 14 Tage lang in Händen hatte, ich wollte Ihnen Gesetze machen, das Ihnen das Leden leid wül de.(Große Heiterkeit linke.) M..! Ich sage nicht, daß ich das ihun würde, d buch dien Gese auf dag Gesetz berusen. Sie beridu mie zugeben, es ist im Laufe der Zeit schon sehr Bieles Gesetz sde: Ich möchte den verchrten Heitn nur an die Geschigte Aäuten, die gegen sie erlassen waren? Ha; man vicht im Laule der Jahrtausende alle möglichen Siaalsgesegze erlassen, um israeittische Volk von der Erdoberfläche zu vertilgen? Aber gerade dadurch, daß sich dieses Volk, ches ich in seiner geschichtlichen Erscheinung immer bewundere, auf den Standpunkt seines Gewissens gestellt und gesagt dat: Wir köanen uns dem Gesetz nicht fügen,— gerade daduich hat re sic erhalten bis auf die heutige Zeit. M. H, Ppgergsg: veren Seite bedenken die HH. Protenanten, doch daß zu. Zei, als die Reformation austauchte, dieselbe nichts ant war, als eine Revolution auf socialem und pol tischem Gediete gegen die ganze bestehen Rechtsordnung. Ich derufe mich in dieser Beziehung auf das Zeugniß jenes Historikers, der sich hier im Hause d Jeue Männer, die damals um des Gewissens willen dem Rechtszustand Widerstand leisteten, veehren eie heute hoch als die Vorkämpfer religtöser Freiheit. Wir sind heute in der Lage, sagen zu müssen: wir st heu auf demselben Standpunkte; ihr wollt uns eine Rechteordnung octrohiten, die wir unter keinen Umständen acceptiten können. Das ist der Standpunkt, den wir einnehmen, und es klingt ewas sehr bedenklich, wenn und Dr. v. Eybel gestern sagte: Es haudelt sich darum, ob der unsehldare papst in Deutschland heirschen soll oder der Koiser, Ich hätte viel lieber gehört, wenn er des alte Wort eitirt hätte: Erhalt uns Herr bei deinem Wort Und steuer des Papst's und des Türken Mord! Das wäre wenigstens eine echte Reminiecenz aus der Zeit gewesen, aus der solche Dinge stammen. Jn dem ganzen Streite haudelt es sich einsach darum: Ist es uns noch möglich, unter diesen Gesetzen als Katholiken in Preußen zu leb u, ja oder nein? Darauf sage ich Ihnen aus vollster Ueberzeugung: Führen Sie die Gesetze, die Sie unter dem Titel Maigesetze erlassen haben, durch, dann bleibt uus nichte übrig, ale entweder unser ka holisches Bekenntniß aufzugeben oder auszuwandern. Leider sehe ich eben, daß iin Herr von dieser Seite (linke) eine Handbewegung macht, die sogen will: Hinaus mit euch! Wenn wir auf dem Standpunkt angekommen sind, daan möchte ich bitten, lassen wir alles Debattiren bleiben, dann sind wir überhaupt mit einander fertig. M..! Sie können es mir glauben, ich möchte zum Schluß hier wirklich ein Wort dee Friedeus, der Verständigung, des gegenseitigen Ausgleiches sagen. Glanden Sie mir, es geht auf diesem Wege absolut nicht weiter. Sie können sich überzeugt halten, wenn ich mich auch in die Debatten weniger einmische, ich beachte sie desto sorgfältiger. Und da muß ich sagen, daß die Art und Weise, wie Sie manchmal die bestnemeinten Worte mit Lachen und Spott begleiten, in mir die Ueberzeugung aufkommen läßt, daß, wenn nicht an dere Männer an Ihre Stelle kommen, wir überha pt zu keinem Resultate gelaugen werden. Wenn ich hierbei im Wege sein sollte, ich mache gern Platz; ich möchte eben, auf jener Seite käme Mancher zu der Ueberzeugung Glauben Sie mir, ich kenne das Volk, unser katholisches Volk in jeder Richtung; ich habe vier Jahre lang als Jourualist bei der„Germania" mich mit der öffentlichen Meinung besaßt, und habe vielfach ale Reiseprediger, als Agitator, wenn Sie wollen als ein nichtgeistlicher„Hetz'aplan“ mitgewirkt— und ich fordere Jeden zum Zeugen auf, der eine von meinen öffentlichen Reden gehört hat, ob er jemals ein verletzendes Wort von mir gegen die Regierung gehört hat. Mein Standpunkt ist ein so versöhnlicher, nachgiediger, daß ich zuweilen mit meinen eigenen Freunden in Collssion gerathe, die mich wegen meines Standpunktes allzu großer Connwenz gegen die Regierung anklagen. Aber, meine Herren, auch ich bin jetzt gerade mit Bezug auf die letzten Debatten auf dem Punkt angekommen, daß ich es für meine Pflicht halte, offen und frei vor Ihnen und dem Lande zu erklären: es geht nicht mehr; selbst derjenige, der den besten Willen hat, bie bis an die äußerste Grenze der Zugestinduifse zu geven, kann absolut nicht mehr nach geben. Ich hube is wirklich berauert, daß die Debatten, die wir hier über das Beichtg=heimutß geführt, uns klar gemacht haben, daß man gegnerischerseits lbst vor einem solchen Gegenstande nicht mehr Halt machen, daß man sogar in unsere eiensten Gewissens= und Herzens=Angelegenbeiten eingreisen will. M..! Sie haben das alles durch Ihre Zist mmung gebilli t. Daber sage ich Ihnen: Kehren Sie um, es ist noch Zeit!(Lachen links.) M..! Lachen Sie nicht darüber; die Sache ist sehr erast. Glauden Sie mir, es können Krisen für den pr ußischen Staat eirtreten, in denen er auf die Sympatbie von acht Millionen Katholiken ucht verzichten kann. Wir sind nicht immer in den guten Verbältaiss in in denen wir uns gegenwärtig besiaden; es kommen auch andere Tage, und dann werden Sie es uns seti Dank wiss u, wenn wir treu und fest auf dem Posteu steben, auf dem wir immer gestinden haben. Also nochmals ein ernstes Wort: noch ist es Zeit, die Sache in andere Bahnen einzulenken; noch ist der Glauve vorhinden, daß es nicht erst sehr schlecht werden muß, bevor es überhaupt wieder besser werden könne; und deshilb möchte ich dringend bitten, daß alle Diejenigen, die es gat mit dem Staate meinen, sich endlich die Hind reiven, um in einer Verstäudignn; zu gelangen. M.., Ich verlauge gar nicht von Ihnen, daß Sie gerade nach Canossa geben sollen; i wird sich ein and rer Weg finien und auch eig anderr Ort, der nicht gerade Canossi heißt. Bielleicht gesingt es uns irgeno einer Purkt anzug ben, der Ihneu geographisch bequemer liegt; aber. m.., eine Vereinigung muß st utst iden, es geht nicht andere Sie stehen aus dem Punkte, daß Sie sagen: wir g ben nicht nich. eir stehen auf dem Punkt, daß wir sagen: wir können nicht nacha b n.(Zuruf des Abg. Dr. Bir bow: Nou possumus!) Non possumus, ja wohl; und dort angelangt, sage ich Ihnen, läßt sich eine Retierung überbaupt nicht mehr durchjühren. Das ist an unmöglich. Ich gehe so weit, zu behautten: selbst in dem Falle daß Sie vollständig Richt hitten, wir Kaiboliken aber das nicht eiusähen und ribt einsezen könnten, so würde daraus folgen, daß Ihr= Politik, und m. H, Plitck muß dov wesentlich als eine Sach: der Beachtung und Behandlung prakti cher Verbält isse angesehin werden, verk hrt ist, weil sie sich in diam tralen Geuensatz zu acht Millionen Mtrürgenn eines und desselben Staat 8 stelli. Also, m.., es muß zr Umkehrg schritten werden, und j eher dies geschieht, d. sto besser ist es. Fülaren Sie den unselig u Kampf noch weiter durch, dann können Si zwir sogen, wie weiter nach Ihrer Vorauesicht geben nird, nicht aber, wie weit die Die ge sich entaickeln wroen nach den allgemeinen Grundsätzen und Ordrungen, die üverhauzt in dr Wlig schichte sich zeigen. Diese U genißheit möchte ich nicht. Ich möchte, daß der Staat, dem wir Alle argebören, dem nir Bi#les und Gioßes virdunken, nicht durch den innein Kampf zernört werde; denn wir haben es von einer sehr bewährten Autorität g hört, daß wir roch 50 J hre einig und fest zusammnsteben müss n, um dis zi vertbeidigen und zu behaupten, was wir in zehn Jahren erobert haben. Und da sollen wir uns unter einander zeifleischen, uns gegenseitig das Leben veibutein? Wohin soll das führen? Bedenken Sie, daß bei uns Katholiken der beste Wille vorhanden ist, alles das zu thun, was uns ohne Verletzung des Gewissens überhaupt möglich ist, daß wir in allen äußeren Dingen bis zur äußersten Grenze des Nachgebens gehen wollen; aber machen Sie nicht, daß man sagen muß: Im neunzehnten Jahrhundert ist es den Katholiken unmöglich geworden, im preußi chen Staate zu existiren.(Bravo!)(Fortsetzung folgt.) Rustschuk: Achmed Ejub Pascho läßt die südlich von Schumla sich hinziehende Gebirgskette befestigen. Abdul Kerim Pascha soll als Höchstkommandirender enthoben und durch Reuf Pascha ersetzt werden. Achmed Ejub Pascha verlangt dringend Verstärkung von 4 Divisionen, da er die ihm zur Verfügung stehenden 120,000 Mann für unzulänglich hält. Wien, 1. März. Der Eisenbahnausschuß des Abgeordnetenhauses hat bei der Berathung des Gesetzentwunfs betreffend die Regelung des Verhältnisses der gerantirten Bahnen im Prinzip dahin entschieden, daß das Gesetz auch auf jene Betriebskosten und Ausfälle Anwendung finden solle, welche zur Zeit bereits bestehen. Der Handelsminister hatte erklärt, daß die Regierung beschlossen habe, ihre bezüglichen Vorlagen Angesichts der Wünsche der Bevölkerung und der Petitionen der Handelskammern aufrecht zu erhalten und dieselben der Entscheidung des Parlaments zu überlassen. Belgien. ( Brüssel, 1. März. Weder die guten noch die schlimmen Nachrichten, welche gestern verbreitet wurden, haben sich bew ihrheitet. Das kriegerische Czaren=Manifest erschien nicht, die Armee von Besstrabien ist nicht in das Land der Rumänier eingerückt, aber— trotzdem was die„Times“ uns darüber berichtet, Rußland denkt nicht ans Abrüsten.„Lügen wie der Telegraph“, wird in der OrientWirre zur eklatanten Wahrheit. Die Haltung, welche Ruß. land einnimmt, gleicht der eines Menschen, der mit dem Säbel flankirend, ausruft:„Haltet mich, sonst laß ich mich noch zum Aeußersten hinreißen.“ Der Präsident der belgischen Kommission für die großartige Pariser Ausstellung im kommenden Jahre hat Veranlassung genommen, den Belgien zuerkannten Raum bedeutend ausdehnen zu lassen, namentlich für den Theil, welcher den schönen Künsten zuertheilt ist; die Räumlichkeiten dazu sind diesmal weitaus größer als dies bei irgend einer sonstigen internationalen Weltausstellung jemals der Fall gewesen. Der wolkige Zustand des Himmels gestattete kaum die Hauptphasen der totalen Mondfiasterniß wahrzunehmen. Ein paar Lichtungen gestatteten gegen 8 Uhr und etwi eine Stunde hindurch die letzte Erscheinungen des astronomischen Schauspiels gewahren zu lassen. Die Patti=Affeire ist der Kulminationspunkt des Moments; die berühmte Sängerin richtete an die hiesige Presse folgendes Schreiben: Paris, 27. Febr. Seit dem 15. d. habe ich eine Ehescheidung gegen den Marquis de Caur eingeleitet. Da die Justiz damit betraut ist, so erlaube ich mir nichts darüber verlautbaren zu lassen, es ist das Sache der Gerichte. Ich protestire inzwischen gegen alle am 21. und 22. d. veröffentlichten Journalberichte. Ich traf hier ein, um meinen Prozeß zu leiten und vor dem Tribunal=Präsidenten zu erscheinen. Ich ersuche Gegenwärtiges in Ihrer nächsten Nummer zu veröffentlichen. Genehmigen Sie die Versicherung meiner vollkommensten Hochachtung. Adeline Patti, Maiquise de Caux. Ein deutscher Kaufmann in Antwerpen hat seine Zahlungen eingestellt; die Passiva belaufen sich auf 800,000 Frcs., das Aktiv auf 0. höreus würdig ik. Hosseutlich bringt der Instrumental=Verein uns bald eine Wiederholung desselben; denn der InstrumentalVerein ist eben dasjenige Institut, welches durch seine sost alröchentlichen Productionen geeignet und in der Lage ist, des Publikum mit neuen Werken näher vertraut zu machen, als dies in der einmaligen Concert=Aufführung möglich ist.— Ein zweites neues Weik war für Nachen des Biolorcen Concert des Pariser Componisten Taint=Socas, welches der Cellist Herr A. Fischer (Sohn des Brüsseler Catbedral=Kapellm isters Fischer) bei uns einführte. Herr Saini=Sodus besucht sen Jahren Deutschland, um in dessen Haupt=Musikstädten seine Com ositionen zur Geltung zu bringen, und tritt zu diesem Zwecke sowohl als Clavier= spieler wie als Dirigent auf. Eine ganze Reihe seiner Weike für Orchester sowohl, als für Solo=Instrum nte(Clavier, Violine und Celle) mit Olchester sind durch die deutschen Concert=Säle gewandert, ohne jedoch dis jetzt eine feste, dauernde Stelle in denselben gewonnen zu baben; blos ein Orchesterstück „la dause macabre“ wird häufizer gespielt, sizurirte auch in dem Programm, welches die Bilse'sche Kapelle vorigen Winter dier ausführte, machte aber mehr einen bizarren als künstlerischen Eindruck. Aub das nun gebörte Bioloncell Concert ist trotz mancher hüvschen Einzelheiten nicht geeignet, die Hörer zu begeistern, selbst wenn es so meisterhaft executirt wird, als es diesmal unter den Händen des Hru. Fischer der Fall war. Denn Hr. Fischer bewies allerwege, daß er ein eminenter Künstler auf seinem Instrumente ist, so edel ist die Toubildung, so durchgeistigt die Canilene, so unsehlbar die Technik. Wenn daher das Concert trotz des schönen Spiels noch etwas kalt ließ, so steigerte sich der Beisall für Hru. Fischer nach jedem der drei kleinern Stücke(mit Klavielbegleitung) der Art, daß er noch ein viertes zugeden mußte. Diese vier Stücke waren aber sämmtlich in einer Touart, in D du, welches hätte vermieden werden können; sie hießen: Nocturne von Chopin, Gavotte von Bach und Papillon von Popper, deuen er nach mehrmaligem Hervorruf noh das mit„Air" bezeichnete Stück aus der Bach'schen D dur Suite zufügie.— Dem Gesangchor war dies mal eine, wenn auch kleine, doch sehr dankbare Aufgabe zugefallen. Herr Musildirecioc Breunung hatte wieder eine der alten Perlen an's Licht gezogen, die nicht allein vor fünszig und mehr Jahren die Concertbesucher erfreuten, sondern auch heute noch vollständig dazu angetbau sind. Es war das Mozart'sche altbewährte Chorstück„Ob fürchterlich tobend sich Stürme erheben,“ welches mit einem Baß=Tolo auhebt, das in Großartigkeit des Styles an die Gesänge des Comtbur im zweiten Don Juan=Finale erinnert und bedeutende Ansprüche an Stimme und Vortrag macht, namentlich der den Sturm characteristisch ausmalenden Oschesterbegle tung gegenüber. Der Chor tritt dann, im Effect steigernd, in die Fußstapsen des Solisten ein und vertieft die Situation in einer Weise, wie es nur ein Mozart in so kurzen, kräftigen Zügen vermochte. Den„Stürmen“ setzt der Chor dann sein„Gottvertrauen“ in einem mildern, sauft bewegten Dur=Satze entgegen und schließt in echt Mozart'scher Anmuih. Wen das nicht erfreut, hat keinen Sinn für klassische Formschönheit und edeln Wohlklang, welcher Sinn allerdings heutzutage gegen Wagner und Consorten schwer zu kämpfen bat.— Den zweiten Theil des Concertes füllte die Beethoven'sche Egmoat=Musik mit verbindender Declamation; sie war eine Quelle so reichen Genuss s, daß wir im Sinne des Publikums zu sprechen glauben, wenn wir der Concertleitung dafür einen Dank votiren. Wie schön diese einzelnen Sätze sind, wenn sie mit der richtigen Weihe und Vorbereitung vorgetragen werden, kann man nur im Concert empfinden, nicht im Theater, wo sie nur als Nebensache, als Illustration zum Drama angesehen und behandelt werden. Auch wird sich selten beim Theater eine Darstellerin des Clärchen finden, welche die beiden Lieder angemessen vortragen ann. Man hat daher diese Musik schon seit vielen Jahren in den Concerisaal verpflanzt und zwar mit dem größten Erfolg. Mehiere Dichter haben Texte geschrieben, welche die verschiedenartigen Sätze verbinden und einleiten, den Hörer gewissermaßen in die Stimmung versetzen, wie sie aus dem Drama hervorgehen soll. Es war daher eine Stunde reichen, sinnigen Genusses, welche mit der plastisch schönen Ouvertüre begann und mit der „Siegee=Sinsonie“ schloß, in welcher Herr Weder vom hiesigen Stadttheater die verbindenden Worte sprach und uns von Bild zu Bild führte, in welcher eine geehrte Dilettantin aus der Fremde die beiden Lieder„die Tromwel gerührt" und„Freudvoll und leidvoll“ verständnißvoll##g und das zweite Großbritannien. London, 27. Februar. Im Oberhause überreichte Lord Aberdeen eiue Petition der Einwohner von Rochester gegen die Aufrechterhaltung des Opiumhandels seitens des Staates. Die Publi. Record Office Bill, ein Eutwurf, durch welcher und leidvoll“ verständnißvoll##g und das zweite sogar wiederholen mußte, und in welcher die vier Zwischenakts-Sätze sowohl als„Clärchens Tod“ und„Egmonis Traum“, wie Perlen glänzten und redendes Zeugniß Liebe Beethoven an die Compositio dafür ablegten, Lomnosition dieser Sätze ermit welcher gegangen ist. dels seitens des Staat Entwurf, durch welchen der — So war also der ganze Abend ein sehr auregender und nach allen Seiten hin befriedigender. Das unn noch ausstehende sechste Puoiie, Krcote#e.„,...) ermächtige wird,s allen Seiten hin befriedigender. Das unn noch ausstehende sechste Oder Reiche Aichwar(Piaster os ive boue,: uud Halp. Concert wird uns am Dienstag in der Charwoche eine erneuerte gietung, Consulatdienst Deutsches Reich. * Berlin, 28. Febr. Der Botschafter z.., Graf Harty v. Arnm hat, wie wir erfahren, um freies Geleit gebeien, damit er am 4. März zum Termin vor dem Disciplinarhof zu Leipzig undehindert erscheinen könne.— Vermuthlich wird die Verhandlung in mehrfacher Beziehung interessant werden.— In der gestrigen( Oinstag) Sitzung der Petitionskommisston des Abgeordnetenhauses(wahrscheinlich der letzten in dieser Session) wurde der schriftliche Bericht zu den Beschwer den verschiedener kotholischer Kirchenvorstände der Rheinprovinz und Westfalens festgestellt, welche das Verfahren der Komm.ssarien für die bischöfliche Vermögensverwaltung betreffen. Es liegen denselben zwei Beschwerdepunkte zu Grunde. Der eine bezieht sich auf die von den Kommissurien den Kirchenvorständen aufgegebene Vorlegung der Iaventarien und Etats, der andere auf die von einzelnen Komissarien wegen Verweigerung dieser Vorlegung angebrohten Exccutiostrafen. Die Kommission hat beschlossen, bei dem Hause hinsichtlich des ersten Beschwerdepunktes Uebergang zur Tagesordnung, hinsichtlich des zweiten, Ueberweisung der Peritionen an die k. Staatsregierung zur Gerücksichtigung zu beantragen.— Außerdem gelangten eine erhebliche Zahl von Petitionen zum Vortrag, welche kein allgemeineres Interesse bieten und sämmtlich als zur Erörterung im Plenum des Hauses nicht für geeignet erachtet ? Der neueste Reichs=Militär Eiot fordert für den katholischen Feldpropst 7200 M. Jihrgehalt mit dem Bemerken, daß„bis zur befinitiven Regelung der katholischen Militär=Seelsorge der Gehaltsansotz für den katholischen Feldpropst beibehalten wird, wenngleich das katholische Feldpropsteiamt bis auf Weiteres aufgehoben ist“. * In der„Volkszeitung“lesen wir:„In der katholischen Kirche zu=Otwia ist seit einiger Zeit an dem Gitter einer Kapelle ein Kördchen angebunden, dessen Inhalt eine Sammelbüchse bildet. Ueber derselben hat man ein Stückchen Brod aufgehängt als Symbol dafür, daß die beiden dortigen Kapläne sich wegen ihrer Opposition gegen die Staatsgesetze in der Gehaltssperre befinden.“ Oesterreich. Wien, 28. Febr. Der„Polit. Corr.“ wird aus Belgrad bezüglich des sofortigen Schlusses der Skupschrini nach der Annahme der mit der Pforte vereinbarten Friedensgrundlagen berichtet, daß dieser schnelle Schluß ein Gebot politischen Nothwendigkeit gewesen sei. Man habe auf diese Weise etwanigen für das Land und die Regierung verhängnißoollen Ausschreitungen vorbeugen wollen. In den letzten Tagen sind in Belgrad mehrere Verhoftungen von Socialisten vorgenommen worden. Dasselbe Blatt meldet die Vernichtung aller unnützen Staats=Aktenstücke und Dokumente apzuordnen, wurde auf den Antrag des Lordkanzlers zum zweiten Male griesen...1. B. d. 2 Satne—6 Im Unterhause meldete Capitän Rolau einen Antrag auf Niedersetzung einer königl Kommission zur Prüfung der Lage der landwirthschaftlichen Tag-löhner in Irland an. Lord Sandon, der Chef des Unterrichts- und Kauitätswesens, theilte auf Aufragen von Sir W. Barttelot und Norwood bezüglich des Ausbruchs der Rinderpest in Hull mit, es sei nach stattgehabter Untersuchung jeder Grund vorhanden zu glauben, daß die Krankheit aus Deutschland eingeschl ppt wurde. Bourke, der Unterstaatssekretär des Aeußeren, erklärte auf eine wiederhofte Anfrage Anderson's, es würde eine französische Uebersetzung der bulgarischen Petition dem britischen Geschäfteträger in Konstantinopel, und zwar ohne die Namen der Unterzeichner übersandt werden.(Hört, hört.) Samnelson interpellirte die Reob jüngst irgend welche große Reduktionen in dem in Bulgarien oder in dem Balkan=Distrikt stattgefunden, welche verhinderten, daß voriges Jahr ausführliche Mittheilungen aus Bulgarien eingingen, und wenn so, welcher Art diese Reduktionen waren, ob nicht ein Bize=Konsul in Adrianepel während und vor den Unruhen stationirt war, der Mittel.saß. um mit Sir H. Elliot in beständigem Verkehr zu bleiben, welche Consular=Vertreter die Regierung in dem erwähnten Distrikt habe, und ob etwas vorhanden sei, was den Bize=Konsul in Adrianopel verhinderte, die Eisenbabn zwischen diesem Orte und Taiar=Bazardschik zu benützen. Der Schatzkanzler erwiderte, Mr. Dupuis sei vor und während der Unruhen in Adrianopel stationirt gewesen; er sei in beständigem Ber ehr mit Sir H. Elliot und bei der einzige Konsul in dim Distrikt. Seitdem sei ein Konsul in Philippopel ecnannt worden. Gadstone erkundigte sich, ob Mr. Dupuis gelähmt und für aktive Thätigkeit unfähig sei. Der Schatzkanzler antwortete, er würde Erkundigungen darüber einziehen. Auf Befragen Sir H. D. Wolff's erklärte Bourke, das auswärtige Amt habe keinerlei oisizi=lle Mittheilung erhalten, daß der Kaiser von Rußland die Demobilisirung der russicchen Armee and sohlen hade. Der Staatss-kretär des Aeußeren dätte heute Nachmittag den iussischen Botschafter gesprochen, und auch dieser hätte keinerlei derautige Mittheilung empfangen. Neueste Nachrichten. Bern, 1. März. Das Tolothurner Amtegericht entschied den Plozetz gegen den Bischof Lachat wigen der Erbschaft Linder zu Gunsten der Diöcesananstalt. Konstantinopel,". Febr., Abends. Nachdem die Bedingungen ür den Frieden zwischen der Pfotte und Seidien sowohl von der seibischen Skupschiina wie auch von dem türkichen Ministerraide angenommen worden sind, oll morgen Mittaz bier die Unterzeidnung des Friedenevertrages erfolg u. Bucharest, 1. März. Das amtliche Blatt veröff#atlicht die provisorischen Handelsverttäge, weiche bis zum 12. Mai d. J. mit Frankreich, England, Italien, der Scweiz und Holland ab geschlessen werd u sind.„ Washington, 28. Febr. In einer heute abgehaltenen gemeinschaftliden Sitzung der beiden Häuser des Kongeessee wurde beschlessen, daß die in Nord= und Süo Carotina abgegebeuen Wahlstimmen als für Hayes und die in Tennessee und Texas abgegedenen als für Tüden abgegeben zu berrachten seien. Musikalisches, Am Donnerstag den 22. Februar hatten wir das fünfte Aborn=ments Concert, in welchem eine Reihe sehr interessauter Mi sitstücke zur Aufführung gelangien. Zuerst hörten wir(zum ersten Maie) die Ouvertüre zu Sakuntala von dem in neuester Zeit viel und rühmlich genannten Componisten Cail Goldmark, dessen Oper„Die Königin von Sada“ gegeawältig an mehreren Buhnen mit Erfolg gegeben wird, und der ebenfalls mit einer neuen Siufenie in diesem Winter in Leipzig 2c. Aufsehen erregt hat. Die Sakuntala=Ouveriüte siguritt schon seit Jahren in den Conceit=Programmen, und es ist daher dankensweith, dß sie auch uns zu Gedör gebracht worden ist, wenn gleich wir von einem durchschlagenden Ersolg nicht berichten können; das Weik kum desör zu ner und eigenartig. Die Form egensgrund, war dem Publnum votur zu uru und eigenarig. Gebot der in nicht die an Ouvertüten gewohnte, die Tempi wechseln däufiz, * de“e ebenso die Touarten, und dennoc ist ihr eine gewisse Homogenität nicht abzusprechen. Schöne Themen, melodisch und harmen sch reiche Toagestalten durchweden dieselbe, und wenn nie auch zu dem beigedruckten Progiamm wenig Beziehungen entd. ck.u konnten, so erdl cken wir in der Ouvertüre doch ein Muaus sittück von musikalischem und poetischem Werih, das östern An= stellung 185,870 Mark. Aufführung der Bach'schen Passionsmusik nach cem Evangesum Mautbäus bringen.-dmmief Grsing Ceue., Die letzte Soiree des Instrumertal=Vereine halte nur Orchesterwerke zum Vorwurfe. Weber's preziosa=Ouvertüre, eine Mozait'che Siusonie, die beillante Faust Ouvertüre von Lindpaininer und Wagner's zwei Ribelungen=Sätze: Trauermarsch und Walkürenritt bildeten das programm. Die letztern beiden Sätze waren die Atiractionspunkte des Abends und gingen in der Aueführung dieemal wohl noch besser, als beim ersten Male. Die zubölenden Mitglieder des Jastrumental=Vereins aber verhielten sich ablehnend denselben gegenüber; keine Hand kührte sich zum Beifall, trotz des überwältigenden Lärms. Am Mittwoch bot uns das Theater eine Opern=Vorstellung. Das Opern=Personal von Beivieis war herübergekommen und gab Donizetti's Lucia v. Lamermoor in ziemlich befriedigender Weise. Der Bariton Hr. Flachat war in Gesang und Spiel sogar recht gut zu nennen; Frau Servatius gab die Titelrolle zwar etwas ungelenkig und pflegmatisch, bewies sich aber als eine sehr brautbare Coloratur=Sänzerin, deren Töne an Reinheit nichts zu wünschen ließen. Die beiden Tenore, HH. Dazemar und Tialy, erregten nicht so viele Sympathie; ersterer als Edgardo ließ es merken, daß er seiner Stimme schon zu viel zugem uthet dat, so daß er nur noch über wenige gesunde Töne verfugt; des andern Stimme ware bessr, wenn er derselden, so wie seiner ganzen Person etwas medi Haliung zu geden verstände. Der Bassist Hr. Bonzac schien passadel, weniger Hr. Pauier als Gilbert. Der Cvor bestand aus 6 Tamen und 8 Herren, sang aber nur einstimmig, und das noch lückenhaft. Es war also im Ganzen keine Musterleistung, diese Lucia Borstellung, aber sie war doch anzuhören und bewies vor allen Dingen, daß Berviers in Hinsicht auf Thater mhr leisten kann, als Nachen, das sich seit langen Jahren keiner stäudigen Winter Oper mehr zu erfreuen hatte. H. ff utlich wird es im nächst.n Herbst auch hier anders damit werden. Vor wenigen Tagen törten wir im Bernarts'schen Saale den Mandolinenspieler Signor Armanini und fiuden uns durch dessen virruose.handlung des kleinen Instrumentes veraulaßt, seiner hier leberd zu erwähnen Er spielt unter Begleitung einer Guitarte Ouvertüren, Opein=Arrangements und sogar den„Tarneval von Benedig“, wenn man ihn verlangt, und alles dies mit einer Persection und einer Geläufigkeit, die zu bewundern ist. Es ist daher der Mühe werth, iha hören zu gehen. Provinziell= Nachrichten. Gräfrath, 26 Fedi. Duich das Falliment der Gräfrahn Vollebank e. G. in Land. weiden von ca. 20 Geu. ss uschaftein, größtenih eis kleinen Gewerdtreidenden, die Mehrzahl in das größe Elend gerathen Auch b finden sich unter den Spar inlegein Leute, die ihr ganzes Vermögen in die Volksbank gebrach: haden. Die Geschänteautheile, so ie der Reservesonde sind durch Verluste ganz aufgezehrt und es sollen noch an ca. 300,000 M. Verluste zu erwarten sein. Der frühere Direktor Schulte Heitda e, weicher die traurige Lage durch seine schwindeldaften Geschäfte herbeigerührt, hat siy bekanntlich durch die Flucht ins Ausland der Strafe zu entziehn gwaßt. Wegen Gründungsschwindel war derselbe bereits vom königlichen Landgericht in Elderfeld zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt; er wird steckbii flich verfolgt. Padervorn, 25. Fedr. Wie das„Westf. Volksblatt“ vernimmt, ist am 22. d. bei dem guperior der hiesigen Genessuschaft der Vaimheizigen Schwestern, dem Herin Weihdischof und D. mprobst Freueberg, eine Versügung des Ministers Dr. Kalk eingeiroffen, nach welcher die Barmherzigen Schwestern das husize bischöfl che Waisenhaus, in welchem drei Schwestern den Hauehalt fühlen, am 1. April d. J. zu verlassen haben. Ebenso haben die Barmbderzigen eckwestern die v. Mellin'schen Erziehungs Anstalt zu Oflufseln(bei Weil), wo sie in der katholischen Abtheilung ebenfalls den Haushalt führen, am 1. April zu verlassen. Vermischte Nachrichten. * Am., 5. und 6. Mai d. J. finder zu Leipzig der erste internationale Maschinen=Markt statt. Derselde ist veranstaltet vom land wirthschaftlichen Preisverein iu Leipzig in Beibindung mit dem Verein deutscher Fadrikanten und Händler landwirthschaftlicher Maschmen. 6us K 6722. * Die Leipziger Bank ist von einem herden Verlune betreffen worden, entstanden durch fortgesetzte rassinirte Büchersätschungen im Lombardverkehr, welche sich ein vor Wochen verstordener langjähriger Beamter hat zu Schulden kommen loss u. Dieselven reprasentiren nach endgültiger Fest * Unter dem Titel:„Ein sehr einfaches Hülssmittel gegen das Nervenfieber“ veröfsentlicht Herr Dr. A. Reiter aus Straßburg, ebemaliger Stadsarzt der französischen Armee, gegenwärtig Bibliothekar der medizinischen Fakultät in Nancy, im Pariser Journal„Le Siecle“ folgende Notiz, welche wir der Beachtung der Aerzte empfehlen:„Schon im Jahre 1865 habe ich dieses Mittel der Akademie der Wissenschaften mitgetheilt, welche meine Mittheilung als eine beachtenswerthe in ihre Sitzungsberichte einrücken ließ. Drei Jahre später, während ich als Arzt im Militärspital in Neu=Breisach wirkte, herrschte in der benachbarten Gemeinde eine bedenkliche und mörderische Epidemie; auf mein Dräugen weudeten endlich die beiden Cantonalärzte, welche die Kranken behandelten, meine Methode an. Aus ihren Berichten erhellt, daß die Erfolge des Verfahrens ebenso glänzend als rasch waren. Der Maire, welcher die Unterschriften legalisirte, bemerkte dazu:„Diese Methode schien den Bevölkerungen selbst so wirksam, daß sie aus freiem Antriebe, vor Ankunft der Aerzte, dazu Zuflucht nadmen.“ Das Mittel ist einfach folgendes: Man spüle so häufig wie möglich den Mund, die Gurgel und die Nasenhöhlen mit leicht essigsaurem Wasser aus. Dadurch sollen von diesen Stellen die organischen Stoffe entfernt werden, welche auf denselben faulen und von da aus den ganzen Organismus vergiften. Gewöhnlich brauche ich hierfür ein Liter Gerstenschleim, 100 Gramm gewöhnlichen Essig, 120 Gramm Honigsaft. Mit diesem Dekokt gurgele sich der Kranke Anfangs zweimal hintereinander, wasche sich dann damit den Mund tüchtig aus, tauche hierauf einen kleinen Schwamm hinein und sauge von der Feuchtigkeit so viel wie möglich durch die Nase ein. Die Waschungen wiederhole man bei Tage wenigstens alle Halbstunden und des Nachis, so oft der Kranke erwacht. In den ersten acht Tagen der Krankheit, wenn noch keine Entkräftigung eingetreten ist, lossen sich die Patienten und sogar die Kinder dieses Verfahren gern gefallen, ja empfinden bald ein Bedürfniß danach. Später sollen die Personen, welche die Kranken verpflegen, diesen fortwährend das Zahnfleisch, sowie die Zunge waschen und den feuchten Schwamm ihnen unter die Nase halten. Wird jedoch die Methode gleich Anfangs, bei den ersten Symptomen angewendet, dann nimmt die Krankheit gewöhnlich keinen schlimmen Verlauf und werden folglich die Patienten selbst die obigen Vorschriften ausführen können. Es ist nützlich und nothwendig, daß dieses einfache und probate Heilverfahren durch die Presse allgemein bekannt werde. * Eine Cause célèbre beschäftigt gegenwärtig die vornehme Gesellschaft und die Theaterkreise von P tersburg, Paris und Wien. Die derühmte Sängerin Adeline Patti hat sich mit ihrem Gemahl, dem Marquis de Caur in Petersburg, wo die Sängerin gegenwärtig gastirt, entzweit, und zwar um des Teuoristen Nicolini, eigentlich Mr. Nicolas, willen, der das Herz der Dive gewonnen hat. Herr Nicolini war kürzlich der Held eines Ehescheidungs procefses, den seine Gattin gegen ihn angestrengt, weil er auf der Bühne seine Partnerinnen im Feuer des Spiels stärker umarmt, als es die Rolle stricte erforderte. Obwohl der eifersüchtige Gemahl von dem Director der Petersburger Oper verlangt hatte, daß Nicolini nicht in Gemeinschaft mit der Marg iise auftreten dürfe, gab der Director diesem Verlangen am Ende keine Folze, weil Nicolini sich erbot, gratis zu singen. Die Katastrophe blieb denn auch nickt aus, und zwar wr die Garderobe der Sängerin ihr Schauplatz und das vollzählige Theaterpersonal das Auditorium des lärmenden Auftrits zwischen dem Marquis und seiner ungetreuen Gattin. Der Scheidungsproceß ist bereies angestrengt wor den. Wie der„Golos“ mittheilt, soll das Pärchen nach Brissel ge flohen sein. Dagegen meldet ein Correspondent der„Wiener Presse, daß Mr. Nicolini und Mad. Patti demaächst in Wien eintreffen werden. * Man hat die merkwürdige Beobachtung gemacht, daß Personen, welche irgend eine Kohlart genossen hatten, bald darauf im Stande waren, eine sehr beträchtliche Menge Wein zu sich zu nehmen, ohne die Wirkung desselben zu empfinden. Die unangenehmen Folgen des Rausches, der Katzersammer mit all' seinen unliebsamen Symptomen, verschwinden bald, wenn man einige Hände voll rohen Sauerkrautes genießt. Man will sogar die auffallende Entdeckung gemacht haben, daß Kohlpflanzen, wenn sie in die Nähe von Weinreben gesetzt werden, verkümmern und nicht fortkommen können. * In Ciwanowitz(Mähren) stard kürzlich eine Wittwe Pauline Spitz, welche das hohe Alter von 108 Jahren erreicht hatte. 84 Jahre alt wurde sie Wittwe. Sie genoß einer so dauerhaften Gesundheit, daß sie während ihrer ganzen Lebens zeit keine Arznei zu sich nahm. Im Alter von 104 Jahren machte sie ihre erste und letzte Eisenbahnreise nach Proßnitz, um sich. photographiren zu lassen. Ihre Famlie besteht in sieben Kindern(sunf Töchtern und zwei Söhnen), deren ältestes 80 Jahre zählt, 17 Enkeln und 19 Urenkeln, von welch' letzteren bereits ein Mädchen verheirathet ist. Sie legte sich Abends wie gewöhnlich zu Bett und entschlief, ohne krank gewesen zu sein, „In bie Ewigkeit hinüber. * Die Regie Cigarre Italiens ist offenbar das traurigste Kraut, welches der Raucher sich zwilchen die Lippen stecken kann im geheimnivollen Innern der Wicklung werden öfters erstaunliche Dinge gefunden, unter andern, wie ein italienisches Blatt berichtet, einstmals eine kleine verirocknete Eideckse. Trotzdem wurden, wie die amtlichen Berichte sagen, im Monat December vorigen Jahres für 12.307,437 Lire dieser Glimmstengel umgesetzt; im gaszen verflossenen Jahre zog die Regierung daraus eine Einnahme von 132 Millionen 834,167 Lire. * Der achtbare Simon Cameron, Bundes=Senator für Pennsylvanien, ist von einer im Schatzamt der Vereinigten Staaten angest lten jungen Wittwe wegen Bruch des Eh.=Versprechens verklagt worden. Der leichtfinnige junge Mann, der seit langer Zeit eine hervorragende Rolle in der Amerikanischen Politik gespielt— unter Lincoln's Administration war er Kriegsminister und später Gesandter in St. Petereburg— ist erst achtundsiebenzig Jahre alt. Die inter ssante Wittwe verlangt als Schadenersatz für ihr gebrochenes Herz die Kleinigkeit von 50,000 Dollar. * Ein Herr Rogoshin macht in der„Mork. Ztg." darauf aufmerksam daß das sogenannte unzerbrechliche Glas nicht so nagefährlich sei, als man insgemein annimmt. Er setzte im verflossenen Monat einem Gaste Thee in einem solchen Glase vor, und hatte dasselbe so eben zum dritten# ale gefüllt, als pötzlch eine Explosion erfolgte. Die Glassplitter mit Theeiropfen flogen hm auf den Rückeo, dem Gast an die Wangen und sogar an die Zimmerdecke, Wände und Fenster. Vom Glas war in der Untertasse nichts mehr zu sehen als ein Häuschen feiner Spiitter, die, in die Spültasse geworfen, knisterten und in die kleinsten Bestandtheile zersi len. Nicht mit Uarecht micht Herr Rogoszia darauf aufmerksam, daß der Ausgang ein viel schlimmerer hätte sein können, wenn der Vorfall in dem Augeablick passirt wäre, als der Gast das Glas gerade zum Munde führte. * Dem„Newspaper Preß Directony“ für 1877 zufolge erscheinen gegenwärtig im Ver. Königreiche 1692 Zeitungen, davon 320 in London, 991 in den englischen Provinzen, 56 in Waes, 164 in Schotiland, 141 in Irland und 20 auf den britischen Inseln. Von der Gesammtzahl sind 145 täglich erscheinende Blätter, von denen 103 auf England, 2 auf Wales, 18 auf Schottland, 20 auf Irland und 2 auf die brit schen Inseln kommen. * Unweit Plymouth, in Cornwall, lebte um die Mitte des vorigen Jahrdunderts ein Edelmann, Namens Tilly, dem das Schloß und Gut Pentilly gehörte. Er war ein lustiger Cavalier, mit glänzendem Witz und durchdringendem Verstande begabt, aber wie viele seiner voruehmen Zeitgenossen auch im höchsten Grade leichtfertig irreligiös und ausschweisend. Mit dem streug gläubigen Pastor seiner Gutsunterthauen lebte er als Freigeist in beständigem ärgerlichen Streite, weshald ersterer erklärte, daß er ihm im Falle seines Tedeskein christliches Begräbniß gewähren könne. Bald nachher wurde Tilly sterdenskrank. Er ließ seine Angehörigen zusammenkommen und diktirte seinen letzten Willen. Eingedenk der Drohung des Geistlichen verordnete er in seinem Testamente, daß er überhaupt nicht begraben werden wolle. Man sollte seinen Leichsam sorgsam eindalsamiren, auf dem Gipfel eines benachbarten, einsam gelegenen hohen Hügels mit reizender Fergsicht einen Thurm dauen und im obersten ringeum mit senrn zu versehenden Zimmer dieses Mausoleums seine einbalsamirte Leiche in gewöhnlicher bequemer Hauekleidung auf einen Großvaterstuhl setzen, davor aber einen mit Tabak, Pfeifen und Feuerzeug, sowie mit vollen Weinflaschen und Gläsern wohlbesetzten Tisch stellen. Die Zimmerthür des sonderbaren Begrädnisses wie auch die Thurmtyür unten sollten schließlch zugemauert werden, so daß Niemand den Todten in seiner Gemüthlichkeit ftören könne. Nach dem englischen Brauch, selbst die verrücktesten Testamentsbestimmungen achtungsvoll zu respektiren, wurde diese letztwillige Verfügung nach Tilly's erfolgtem Tode von den Eiben seines sehr bedeutenden Vermögens auch gaoz genau befolgt.„Tilly's Thurm“ stand noch.s zum anfange dieses Jahrhunderts auf dem hohen einsamen Hügel in Cornwall, und war für die umwohnenden Landleute ein Gegenstand abergläubischen Schreckens. Da endlich nach vielen Jahren zerstörte ein Blitzschlag das seltsame Gedäude. * In der Naye von Palestrina, dem alten Präneste, sind Arbeiter beim Graben in einem Weiaberge in einer Tiefe von nur zwei Meter auf eine gemauerte und mit Platten aus Lufstein ausgekleidete Gradkammer von sechstehalb Meter Länge und fast vier Meter Breite gestoßen, die mut einer Mosse Wassen, mit Gesätzen und Schmuckzegenständen aus Broize, Silver und Golo angefüllt war. Ein Berichterstatter der Times aus Rom berichtet über ren Fund:„Wessen Grad ist es— ob des Latine 8 Si.vins oder eines leiner Nachfolzer— weiß man noch nicht; gewiß ader war der entweder ein Angedöriger der Givischen Königssamtlie oder ein Krieger, vielleicht ein priesterlicher Krieger von hohem Range, der zu jener Zeit geledt hat, als das Silvische Geschlecht die Herrschaft über Präneste inne hatte. Bielleicht war es einer der Verbündeten der Tarquinier, der im Kampfe für dieselben in der Schlacht am See Regillus siel.“ Die zömischen Archhologen sind getheilter Meinung über das Alter des Grabes einige glauben, daß es ans dem siebenten, andere, daß es aus dem fünften Jahrbundert vor Chrikti Geburt stamme. An den Wönden der Orabkammer bingen die Waffen des Bestatteten, runde Bronzeschilde, Lanzer, Schwerter, Dolche und Streitöxte. In der Mitte war die Leiche, mit vielem Schmuck angetban, auf einem Bronzebette aufgebahrt worden. Dieses war freilich längst zusammengebrochen, und in einen wirren Hausen lagen da goldene Spangen und andere Schmucksachen, darunter eine große massive Goldplatte— ein Haupt= oder Brustschmuck—, mit Bronzetrümmern, so wie mit Asche und Moder vermischt. Rings umher waren Dreifüße aus Brorze, Geräthe für den Todtendienst und die Leichenseier und zahlreiche Gesäße aufgestellt. Das kostbarste Stück soll die erwähnte Goldplatte sein, welche mit nicht weniger als 131 plattischen Thierstzuren— Löwen, Chimären, Spdinxen und Ressen— in feioster Einzelaueführung geziert ist. Die Arbeit ist wobl erhalten, als ob sie so eben erst aus der Werkstätte gekommen wäre, und das Stück soll eins der schönsten Beispiele antiker Goldschmiedekunst sein, die je gefunden worden sind. Aehnliche Proben einer vollindeten Kunsttechnik bieten sich in den Goldspangen und Silbervasen dar. Der Fund ist glücklicher Weise noch vollständig beisammen, obwohl die Arbeiter bereits begonnen hatten, die größeren Stücke, namentlich die Bronzeschilde, die sie für Goldgegenstände hielten, zu zerbrechen. Die italienische Rezierung hat beschlessen, den ganzen Fund für 70,000 Frcs. anzukaufen. &m Literarisches. Schmidts Universal=Lexikon. Ein Nachschlagebuch über alle Zweige des menschlichen Wissens und für alle Stände. Vollständig in vier Bänden oder circa 50 Heften à 50 Pfg. Zürich bei Cäsar Schmidt. Im vorigen Jahre(15. Juni 2. Blatt), als uns das erste Heft des augekündigten Universal=Lexikons zugeschickt wurde, haben wir demselben einige empfehlende Worte gewidmet. Wir verglichen es damals in Bezug auf Umfang und Haltung mit dem gleichzeitig erscheinenden Herder'schen Lexikon. Nachdem uns nunmehr zwei weitere Hefte zugegangen sind, stehen wir nicht an, auch diese als recht gelungen zu bezeichnen, finden aber, im Vergleich zum Herder'schen Lexikou, das speziell vom katholischen Standpunkte aus geschrieben ist, daß das Schmidt'sche einen freieren objectiveren Standpunkt einnimmt, wie die Berlagshandlung im Prospekte sich ausdrückt, ohne aber deshalb andere Confessionen, soviel uns bis jetzt ersichtlich geworden, irgendwie ungerecht zu behandeln oder zu beleidigen. Mit der am 8. Februar 1877 geschlossenen, im Trauerrand erscheinenden Nummer(1. Stück) des 160., beziehentlich 236. Bandes von 1 J. C. Poggendoiff's Annalen der Physik und Chemie(Leipzig, Johann Ambrosius Barth) ist ein Immortellenblatt verbunden, das die Verlagshandlung dem am 24. Januar d. J. nach dem kurz vorher gefeierten 80. Geburtstage verstorbenen hochverdienten Redakteur, der 58 Jahre hindurch dem Hause Johann Abrosius Barth(dm Vater wie dessen Söhnen) „ein durch Nichts getrübtes geradezu väterlich mildes Wohlwollen“ bewiesen und jene Geratheit und Liebenswürdigkeit des Charakters beihätige hatte, durch die der Verewigte eines so großen Einflusses sich erfreute, dankbar und pietätvoll auf das Grab legt. „Zu seinem Denkmale hat er(Poggendorff) sich selbst die Bausteine in seinen Annalen zusammengetragen.“ An anderer Stelle enthält das Heft, das letzte unter Poggendorff's Redaktion erschienene, die Anzeige, daß für dies altberühmte Organ der Wissenschaft,„das die wesentlichen Leistungen aller deutschen Physiker in sich vereinigt", die Professoren Dr. Helmholtz in Berlin und Professor Dr. G. Wiedemann in Leipzig als Redakteure gewonnen sind und ihm die Mitwirkung der physi alischen Gesellschaft in Berlin gesichert worden ist. Glück auf denn! Quittung über empfangene Gaben für die römisch=katholische Mission Altona in Holstein. Von der verehrlichen Expedition des„Echo der Gegenwart“ erhalten 120 Mark 85 Pfennige. Indem ich hierdurch den Empfang dieser Liedesgaben für unsere bedrängte Mission iffemtlich bescheinige, danke ich an erster Stelle der Expedition für ihre Bemühungen und ihr freundliches Entgegenkommen, der guten Sache einen Dienst zu eiweisen; dann aber danke ich ebenso auf's Herzlickste und Wärmste allen guten Seelen, die an diesen Almosen sich betheiligt haben. Altona, den 27. Fedruar 1877. Frintrup, Missionar. Schiffs=Nachrichten. Mitgetheilt von dem General=Agenten des Norddeutschen Lloyd Hermann Lindemann in Köln. Sonthampton, 27. Febr. Das Postdampfschiff„Oder“, Capitän C. Leist, vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches am 17. Februar von New=York abgegangen war, ist heute 4½ Uhr Abends wohlbehalten hier angekommen und hat nach Landung der für Southampton bestimmten Pafsagiere, Post und Ladung 7 Udr Abends die Reise nach Bremen fortgesetzt. Die„Oder" überbringt 116 Passagiere und volle Ladung. Baltimore, 25. Febr. Das Postdampfschiff„Braunschweig", Capt. C. Undütsch, vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, wel ches am 7. Februar von Bremen abgegangen war, ist gestern wohlbehalten hier angekommen. Geld=Course vom 2. März. Gebrüder Marx, Aachen, Friedrich Wilhelm=Platz 2, zahlen für und geben ab soweit Vorrath: Nehmer. Geber. Napoleonsd'or 16.25 Sovereigus 20,35 Pistolen 16,30 mperials 16,65 Bilhelmed'or 16,95 Dukaten 9,60 Gold=Dollars 4,15 5 Francs=Stücke 4,06 Beser: Silberg..69 gterr. Silberg. 1,80 Franz. Banknoten 81,25 16.29 81,42 81.45 Nehmer. Geber. Belgische Bankn. 81.25 Engliiche„ 20,40 Holländ.„ 169,80 Amerikan.„ 4,15 Oesterr.„.63 Russische 1„.50 Amk. Gold=Conp. 4,15 Oest. Sild.=Coup. 1,80 Oest. Pap.=Coup. 1,63 Ausl. Markscheine 99,80 Dän. 20 Kronen 22 81.42 20,48 NB. Wir diskontiren Wechsel auf alle Bank= und Nebenplätze billigst möglichst und nehmen kurzsichtige Wechsel auf Paris, Brüfsel, Antwerpen, London, Amsterdam, Wien, Frankfurt a. M. zu demselben Course, wie die betreffenden Bauknoten dieser Plätze von une#aotirt sind. Civilstand der Stadt Nachen. Geburten. 28. Fedr. Heinrich, S. von Heinrich Breutgens, Bahnwärter, Nachenerheide.— Joseph, S. von Joseph Joh. Leonard Sous, Eisenbahnbeamter, Franzstc. 57.— Ma.ia Cath. Hubert., T. von Gustav Boehme, Kaufmann, Josephstr. 9.— Gottfried, S. von Peter Faßbender, Tagelöhner, Mar.=Jnst.— Peter oseph, S. von Joseph van Rey, Conditor, Büchelstr. 27.— sakob, S. von peter Jos. Haering, Briefträger, Bergstr. 27. Sterbefälle. 88. Febr. Ein todtgeb. Knabe. germorn aistr! Die Hotels sind nach den Namen geordnet. der Besitzer alphabetisch Herm. Freise, Hstel belle vur. Kusel, Kfm., Genf. Schmitz, dito, Köln. Berger, dito, Mainz. Convoy nebst Frau, Ingenieur, London. Schulz, Kfm., Berlin. Hirtz, dito, Paris. Selten, dito, Hamburg. Höck=ll, dito, Greiz. Seidel, dito, Berlin. Maihonet, Fadr., St. Buh. Bax, Kfm., Paris. Dumont, Priester, Lüttich. Hamm, Kfor., Hamburg. Hasenclever, Hotel du Nord. Marx, Kaufmann, Mainz. Rosenbaum, dito, Sucmenhause. Vogel, dito, Neuwerk. Blackmann, dito, Remscheid. Hiesch, dito, Schwalbach. Nagelschmid, dito, Küverich. Hoppe, dito, Barmen. Winierschladen, dito, Köln. v. Diezeleky, Weienburg. Gordon, Kfm., Elderfeld. Mendelssohn, dito, Köln. Marchabe, dite, Brüssel. Ootel Hoyer, zur kaiserlichen Krone. Hesse, Kfm., Bremen. Roth, dito, Berlin. Reinemann dito, Fürth. C. Mulder, dito, Rotterdam. Blümlein, dito, Rürnberg. Hoyer's Unions-Hotel. Livring nebst Schwester, London. Eisenlohr, Barmen. Theiler, Brüssel. Müller, England. Ehrhardt, Hamburg. Nagel, Mülbeim a. Rh. Oppenhlumle, London. Madame del Campo, Brüssel. Michels, im Rönig von Spauten. Banoptenbusch, Nienhoff. Thomas, Brüssel. Köppelmann, Dortmund. Hayemann, Hannover. Diller, Worms. Blum, Paris. Weineheimer, Köln. Strieder, Eiberseld. Beekum, Oberwinter. Reiß, Mannheim. Engelking, Elderfeld.(Alle Kfl.) Müllem, Hotel du Dragon'or. Dubois, Fabr., Mastricht. Mr. u. Mre. Sparke, Artiste, London. Klasing, Triest. Cooken, Sheffi ld. Mähler, Berlin. Naumann, Breslau. Wolff, Köln. Heini tz. dito. Jakson, Sheffield. Weiler, Frankfurt a. M. Frank, Trier. Wiegaer, Bielefeld. Kern, Nürnberg. Palm, Düsseldorf.(Alle Kfl.) Julius Rosen, Hetel du chemin de fer. Pahde, Kfm., Köln. Schulte, dito, Essen. Cleff, dito, Mülheim a. R. Walter, Nürnberg. Schmitz, Kfm., Berlin. Zahl der Fremden und Kurgäste, welche seit dem 1. Jovuar 1877 Nachen besucht haben..... 3031 Zugang laut vorstehender Liste 75 Im Ganzen 3106 Allen Kranken Kraft und Gesundheit ohne Medicin und ohne Kosten durch die Heilnahrung: REVALLSCIENE von London. Seit 30 Jahren hat keine Krankheit dieser angenehmen Gesundheitsspeise widerstanden und bewährt sich dieselbe bei Erwachsenen und Kindern ohne Medicin und ohne Kosten bei allen Magen=, Nerven=, Brust=, Lungen-, LeberDrüsen=, Schleimhaut=, Athem=, Blasen= und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Berslopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorthoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blutaufsteigen, Obrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen, selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melaucholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht, auch ist sie als Nahrung für Säuglinge schen von der Geburt an selbst der Ammenmilch vorzuziehen.— Ein Auszug aus 80,000 Certifikaten über Genesungen, die aller Medicin widerstanden, worunter Certificate vom Professor Dr. Wurzer, 1 Redicinalrath Dr. Angelstein, Dr. Shoreland, Dr. Campe Prosessor Dr. Dödé, Dr. Ure, Gräfin Castlestuart, Marguise“ Breban, und vielen anderen hochgestellten Personen, wird““ auf Verlangen eingesandt.(rauce Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certisikaten. Nr. 62476. Dem lieben Gott und Ihnen sei Dank.#, Rovalescière hat meine 18jährigen Leiden im Magen und I. den Nerven, verbunden mit allgemeiner Schwäche und lichem Schweiß gänzlich beseitigt. s nücht, J. Comparet, Pfarrer, Sainte Romaine des Ilaz. Nr. 89911. Orvaux, 15. April 1875. Seit vier genieße ich die köstliche Revalescière und leide seitdem via, mehr an den Schmerzen in den Leuden, die mich während son. ger Jahre fürchterlich gefoltert hatten. In meinem 93. stehend, erfreue ich mich jetzt der vollkommensten Gesundheu. Nr. 45270. J. Robert. Von seinem 25jährigen Leiden Schwindsucht, Husten, Erbrechungen, Verstopfungen und heit gänzlich hergestellt. Lani. Nr. 62845. Pfarrer Voilet von Ecrainville. Von mit bäufigen Erstickungen völlig hergestellt. Nr. 80416. Frau Major Deutsch, geb. von Horn in Posederen Kinder vom Drüsenleiden hergestellt. 68sec, Nr. 64210. Marquise von Bréhan von 7jähriger Leher, krankheit, Schlaflosigkeit, Zittern an allen Gliedern, Admagerun, und Hypochondrie.4 Nr. 75928. Baron Sigmo von 10jähriger Lähmung an Händen und Füßen 2c. Nr. 75877. Florian Köller, K. K. Militärverwalter, Gros, wardein, von Lungen= und Luftröhren=Katarrh, Kopfschwinde und Brustbeklemmung. Nr. 75970. Herr Gabriel Teschner, Hörer der össentlichen böheren Handels=Lehranstalt in Wien, in einem verzweifelter Grade von Brustübel und Nervenzerrüttung. 8 Nr. 65715. Fräulein de Montlonis, von Unverdaulichteit. Schlaflosigkeit und Abmagerung. Die Revalescière ist viermal so nahrhaft als Fleisch und erspart bei Erwachsenen und Kindern 50 Mal ihren Preis anderen Mitteln und Speisen. Preise der Ravalescière 1/ Pfd. 1 Mk. 80 Pf., 1 90. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pfd. 5 Mk. 70 Pr., 12 Pfd. 28 Mr. 50 pl. Revalescière Chocolatée 12 Tassen 1 Mk. 80 Pf., 24 Tassen 3 Mk. 50 Pf., 48 Tassen 5 Mk. 70 Pf. u. s. w. Revalescière Biscuites 1 Psd. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pfd. 5 Mr. Zu beziehen durch Du Barry u. Co. in Berlin., 28—29 Passage(Kaiser=Gallerie) und bei vielen guten Apothekern, Droguen=, Spezerei= und Delikatessenhändlern im ganzen Laude. In Aachen bei: P. Kaatzer, Büchel 36, Weyers=Kaatzer, Kleinmarschierstraße 8, Otto Wahl, Theaterplatz 7. Düren: Wilh. Müller jr. Dülken: Aug. Langweiler. Biersen: H. J. Hahn. Eschweiler: Jos. Schorn. Eupen: Joseph Mennicken. Stolberg: Beter Ahns. Oelauntmachung. Unter Bezugnahme auf die BezirksPolizei=Verordnung über das DroschkenFuhrwesen in den Städten Aachen und Burtscheid vom 28. Oktober 1874,§ 3, werden die Besitzer der für die dieejährige Sommersaison in Fahrt zu stellenden Droschken und Wagen hiermit aufgesordert, diese Fuhrwerke zum Zwecke der vorzunehmenden polizeilichen Revision am Samstag, den 21. April d.., Morgens 7 Uhr, auf dem Platze vor dem Theatergebäude pünktlich zu gestellen. Diejenigen Droschkin und Wagen, bei denen die innere und äußere Beschaffenheit, sowie die Ausrüstung der Pferde zu irgend welchen Auestellungen Beraulassung geben, weiden unnachsicht ich von der Erlaubniß zur Fahit ausgeschlossen werden. Ebenso wird denjenigen Kutschern die Erlaubniß zur Fahrt bis auf Weiteres entzogen, welche nicht nach den Bestimmungen der Polizei=Verordnung über die Kleidung der Kutscher vom 12. Dezember 1874 equipirt sind. Im Uebrigen verweise ich auf die bezüglichen Bestimmungen, welche sich im Besitz eines jeden Droschken=Besitzers befinden müssen. Diejenigen Fuhrherren, deren Wagen zu spät gestellt werden, verfall n der polizeigerichtlichen Bestrafung. Aachen, den 27. Februar 1877. Der Kgl. Polizei Präsident u. Landrath, Hirsch. 2006 In Sachen der zum Armenrechte belassenen Wilhelmine Strabelzi, ohne Gechäft zu Düren, Klägerin, gegen 1. ihren Ehemann Joseph Fischer, Kaufmann in Fallitzustand; 2. den provisorischen Syndik seines Falliments, Friedrich Schleicher, Advokat, beide zu Düren, Beklagte, hat das hiesige Königl. Landgericht durch Urtheil von heute die zwischen den genann ten Eheleuten Fischer bis dahin bestandene Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt, Gütertrennung zwischen denselben verordnet, Parteien zur Auseinandersetzung und Feststellung ihrer Vermögensrechte vor Notar verwiesen und der beklagten Fallitmosse die Kosten zur Last gelegt. Aachen, den 26. Februar 1877. Der Advokat=Anwalt, F. Weber. Von dem verehrlichen Vorstand des Nachener Carneval=Vereins erhielten wir die Summe von 50 Mark, für die wir hiermit unsern herzlichsten Dank aussprechen. Der Vorstand des isr. FrauenVereins. fein Auzeige. Die Erneuerungsloose 4. Klasse 155. Lotterie wolle man bis zum 5. März abholen. Levy. Zu vermiethen: ein Unterhaus, zu jedem Geschäft geeignet, worin seit vielen Jahren ein sedr gewinnbringendes Spezereigeschäft besteht, mit vollständiger Ladeneinrichtung zum 15. Bärz. Auskunft Königstraße Nr. 7, im Hintergebäude. 2015 2016. Ein Haus in bester Lage, worin seit Jahren eine Gastwirthschaft mit bester Zufriedenheit bestanden hat, verziehungshalber billig zu verkaufen. Auekunft in der Exped. Ein erfahrenes Marienplatz 2. Dienstmädchen gesucht: 2017. Ein.brauchtes Tafelklavier billig zu verkaufen. Auek. in der Exp. 2014. Mädchen, welche das Eriquettiren von Nadel Eiuis gründlich versteben, sosort gesucht. Ebendaselbst ein Mann auf Mutteschleismaschine. Auek. in der Exped. 2011. Ein erfahrener Böckergeselle sucht Stelle. Adr. bes. die Exp. 2007. Klafterholz billig zu verkaufen: Vor Ponithor 6. Lehrung gesucht für ein hiesiges Speditionsgeschäst. Offert. bes, die Erp. 1389 1983. Ein 3fenstriges Haus, in der Hoch=, Bahnhof=, Harecamp=, Schützen-, Walloder Aureliuestraße gelegen, zu kaufen gesucht. Ablage nach Belieben. Offerten unter 2 2 5 bes. die Exped. 2004. Ein gesetztes Zweitmädchen, welches Nähen und Bügeln versteht, gesucht: Kleinmarschierstr. 50. g. Tchieilkaxnt. Gelb. Conceptpapier. Nr. 1 p. Ries.15. Nr. 1 p. Niee.15. p. Buch 2 1 Sgr. .20. p. Buch 3 Sgr. Nr. 2 Nr. 2 p. Nr. 3 p. Nr. 4 p. Nr. 5 p. Nr. 6 p. ".24. p. „.—. d. „...p. .27. p.„ 3½„ Nr. 3 .—. v.„ 3½„ Nr. 4 ...p.„ 4 .15 und höher. weiß und blau, glatt, linkirt, vergé 2c. zu verschiedenen billigen Preisen. Bei Abnahme von 2 Nies Firmenstempel gratis. 24. P. Kaatzer's Handlung, Büchel 36. Postpapiere Ful Auswanderer. Die vom Comité zum Schutze der katholischen Auswanderer ernannten Vertrauensmänner sind: 1. in Hamburg: Herr Theodor Meynberg, Dornbusch Nr. 3; derselbe trägt als Legitimation Kreuz und Anker auf der Brust. Er gibt auf briefliche Anfrage schnellste Auskunft und hat in jeder Beziehung nach besten Kräften und Ermessen für das materielle und religiössittliche Wohl der Auswanderer in Hamburg zu sorgen. Seine durchaus unentgeltliche Dienstleistungen erstrecken sich auf alle Angelegenheiten der Reise: Angabe der besten und billigsten Reiseronte nach Hamburg— Empfang bei Ankunft in Hamburg— Entsprechendes Logement — Geldwechsel und Einkäufe bei soliden, ihm als reell bekannten Geschäftshäusern — Auskunft über Ort und Zeit des katholischen Gottesdienstes— Vertheilung von unterhaltenden und belehrenden katholischen Schriften für die Seereise, soweit der Vorrath reicht— Empfehlungskarten an die katholischen Vertrauensmänner in Nordamerika— Geleit an Bord des Schiffes. Der Vertrauensmann kann vollkommen Schutz und Fürsorge nur dann garantiren, wenn alle Angelegenheiten der Reise von Haus aus und von Anfang an mit ihm brieflich berathen und demgemäß behandelt werden. 2. in Bremen: der speciell für die Auswanderer bestimmte katholische Geistliche, Herr Pastor Peter Schlösser, Comthurstraße Nr. 2, in der Nähe der Post, welcher zu jeder Zeit zu sprechen ist. Dessen Assistent, Herr Fr. Heinrich Wöhrmann, Poststraße 1, trägt als Legitimation ein goldenes Kreuz und Anker auf der Brust. Verselbe leistet alle Dienste und erstreckt sich seine Wirksamkeit auf alle Angelegenheiten der Reise in ähnlicher Weise wie für Hamburg oben angegeben ist; man wolle sich schon von Haus aus brieflich an Herrn Schlösser wenden und in Bremen sich ihm ganz anvertrauen. 3. in Antwerpen: Pastor Schrod, Chaussée de Malines Nr. 126. Derselbe ist ebenso wie die vorgenannten Herren zu jeder Auskunft und Hülfeleistung für die Auswanderer bereit. 4. in New=York: Josef Kölble, Third Street Nr. 185. Derselbe trägt auch Kreuz und Anker. 5. in Baltimore: Chr. Bitter, Washington=Street Nr. 46. 6. für Liverpool wird zur Besorgung der Auswanderer=Angelegenheiten Mr. William Trost, 47 Duke Street, empfohlen, und können sich die Auswanderer auch diesen Herren ganz ruhig anvertrauen. Der Präsident des Comités: Fürst Karl zu Isenburg, in Birstein 5345 bei Offenbach am Main. Lehrling gesucht. Ein ordentlicher Knabe, der die Bildhauerei, sowie die Stuckaturerei erlernen will, in die Lehre gesucht. L. Opree, Bildhauer, 2009 Mariahilfstr. 5. 2002. Ein viersenstriges Haus, in fre udlicher Lage, mit Garten, am liebsten mit Thorweg, wird zu kaufen gesucht. Offerten unter A W bes. die Exp. 2003. Ein zuverlässiges Küchenmädchen nach Düffeldorf gesucht. Auek. in d. Exp. Für ein gut gebildetes Mädchen von achibaren Elterv, wird eine Lehrstelle gesucht in einem Spezerei= oder Kurzwaarengeschäfte. Ausk. Krämerstr. 14. 1991. Ein tüchtiges Zweitmädchen sucht: Restaurant Gilgers. ge2012. Ein ordentliches Mädchen sucht für 1. April Stelle für Küche und Hausarbeit; am liebsten als Mädchen allein bei einer stillen Herrschaft. Ausk. in der Exp. 2013. Es weiden auf erste Hypothek auf Grundeigenthum 1200 M. gesucht. Ausk. in der Exped. Zur Regulirung zerrütteter Geschäfte, Bücher anlegen, zu führen, wie ordnen, Bilanzen und außerg. Arrangements empf. sich unt. Verschw. der Geschäftef. Simons, Boxgr. vor Marschierthor, 1. Seitenstr. 18. 200i. Es wird ein unverbeirath. zuverlässiger Gärtner, der auch Hausarbeit versteht, für den 1. Mai gesucht. Ausk. in der Exped. Köln, 28. Fedr. Notirungen der Handelsmakler für Waaren. Waizen odne Sack per 100 Kilogr. ess. bies. R. 24,50., do. fremder 22,50 bie 24., mnn Gewicht von 75 Pfd. per 50 Liter per März—.— bi. 22.65 B. 23.10., per Mai 23,15 bz. 23,15 B. 23.10., per Juli 23,25 B. bz. 23,20 G. Gekündigt— Sack. Kogt:s Shue Sack per 100 Kilogr. est. #ieniger K. 18.—,., do. fremder —18.50., mit Sewicht von 69 Pfl. der#0 Liter per März 16,20 15 10 bz. 16,15 B. 16.10., per Mai 16.60 bez. 16 60 B. 16.60., per Juli 16,40 35 bz. 16,40 B. 16,35 G. Gekündigt— Sack. Cafer pri 100 Kil. ohne Gack eziekt. —.— bz., kieselungs=Qualttät 48 Pfl. 50 Liter per März—.— bz. 16.10 Nr. 16.05 Sd., per Mai—.— bz. 16,60 Br. 16,55 Gd. Gekündigt— Sack. Rübel per 50 au. mit Faß essekt. in Paerten von 100 Crr. 38.—., per Mai 36,40 bz. 36,30 Br. 36.20., per Okt. 34,50 bz. 34,50 B. 34,40 G. Waizen matter, Roggen per Juli niedriger, Hafer niedriger, Rüböl unverändert. Rolirungen der Produktenhändler. *Laizen enect. hies. M. 24,50—25., jremder 22,50-25 Vr., per März 22.60 bz. 22,60., 22,65 Br. per Mai 23.15 bz. 23,10 Gd., 22,15., per Juli 23.25 dz. u. B. 23,20 G. Roggen essert. dies. M. 18—19 Br., rember 16—19., per März 16,20 bz. u. Gd. 16,15., per Mai 16,60 65 60 bz. B. und., per Juli 16,40 35 bz. u. C. 16,40 B. Haser ess. Mark 17—18,—., per März 16,10 bz. u. B. 16.05., per Mei 16,60 bz. u. Nr. 16.50 G. Rudot essekt. N. 38.— Br., per Mei 36.40 30 bz u. Br. 36,20., per Ok. 34,50 bz. u. B. 34.40 G. Waizen und Roggen matter, Hafer slau, Rüdöl ruhiger. Notirungen der hiesigen Oelmüller und Rübsi 41.—. reff. 42.80 Fruchtpreise zu Neuß am 1. März. Waizen#. Qual. 29 10 p. 100 Kilo) 8.* Landroggen 1. p. 100 Kilo 2.„ Buchwaizen p. 100 Kule Haser Rüdsen(Aveel)„ Rape Kattosseln„ Heu„ Roggenstroh Rüdöl p. 100 Kil. in Part. v. 100 Ctr. Ger. Oel„ 8 M. höh. als 165 Preßzkuchen per 1000 Pfund Waizen=Vorschuß 00 p. 100 Kile Kleien p. 50 Aule 23 20 17 50 16 50 16 80 33— 33 50 6— 9 7 76 78 31 6 80 90 *