Aachen 1877.— Nr. 30. Erstes Blatt. Mittwoch, 31. Ju .. De Gezeunkurkl Verantwortlicher Redakteur: Hilmar Heinrich Beissel. Verlag von P. Kaatzer in Nachen. Druck von C. H. Seorgi in Nachen. Bung, R. Vooler, R. Mose; Hannover: Lättich: Cg. Gunse: Räuchen: Haasenstein& Vogler: Würzburg: Abonnements auf das„Echo der Gegenwart“ für die Monate Februar und März nehmen alle Post=Anstalten des Deutschen Reiches zu ss des Quartalpreises entgegen. Bestellungen für Nachen und Burtscheid wolle man im ExpeditionsBurean, Büchel 36, anmelden. Nachen, 30. Januar. Am siebenzehnten Januar begannen in der italienischen Kammer die Berathungen über den Gesetzentwurf, betreffend den Mißbrauch der geistlichen Amtsgewalt, und am vierundzwanzigsten kam das Gesetz zu Stande, nachdem von den fünfhundert Mitgliedern der Kammer gerade die Hälfte sich der Abstimmung enthalten und von der andern Hälfte nur hundertfünfzig für, hundert aber gegen den Entwurf gestimmt hatten. Derselbe kam also mit einer Majorität von fünfzig Stimmen durch und dieser Fall erinnert an Vorgänge, die wir in unseren gesetzgebenden Versammlungen so häufig erlebt haben. Irgend eine Dringlichkeit für die Vorlage zu entdecken ist ebenso schwierig, als dies bei uns hinsichtlich der Maigesetze und der sie ergänzenden Bestimmungen wäre. Ob der italienische Liberalismus glaubte, in dieser Weise an den Tag zu legen, daß erhinter dem deutschen nicht zurückzubleiben gesonnen sei, oder ob eine oiplonatische Pression über der Regierung schwebte, läßt sich einstweilen noch nicht bestimmen; nur das wissen wir, daß bei den Verhandlungen Worte gefallen sind, welche unseren enragirtesten Kulturkämpfern Ehre machen würden, wenn anders in solcher Weise Ehre zu erlangen wäre. So nannte der Abgeordnete Abigente die Kirche die grimmigste Feindin der Freiheit des Gewissens, des Fortschritts, der schaft und des Geistes der modernen Zeit. Die des Vatikans liege in Todesnöthen; doch dürse man sie nicht in Ruhe lassen, weil sie selbst in ihrem gegenwärtigen Zukende noch geföhrlich ei,„ grtgse uus Hnafarbers. Man wetteiferte in dem Bekenntniß des Unglauvens: der Atheismus wurde ohne Scheu von der Rednerbühne proklamirt.„Ich bin kein Gläubiger“, rief der Deputirte Indelli;„ich glaube nicht, verstehe nichts von Glauben und werde nie Etwas davon verstehen" erklärte der Deputirte Corte;„ich halte sämmtliche Religionen für unerträglich mit der modernen Civilisation" heulte der Abgeordnete Filopanti. Am ärgsten trieb es Petruccelli, der an der Vorlage den Umstand vermißte, daß sie nicht auch die schreitungen desselben gegen fremde Staaten bestrafe. Alle möglichen Vorwürfe schleuderte er gegen den Papst und die Kirche. Er schloß mit einer Phrase, welche den nach Effekt haschenden Literaten kennzeichnete:„Der Vatikan des Monte Cittorio, aus dem Gerechtigkeit und Freiheit hervorgeht, muß dem Khalifat der Päpste sagen, daß alle Päpste seit Petrus nur die Mission hatten, zu lügen.“ Freilich ließen sich auch andere Stimmen vernehmen, von denen wir glauden, daß sie die bei Weitem überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung Italiens repräsentiren. So beklagte der Abgeordnete Bortoluccio es, daß man die weißen Haare des Papstes nicht respektire, und sagte, daß die Hauptgrundlage aller civilisirten Staaten die Religion sei. Er fügte hinzu, daß er wisse, daß er in diesem Saale in den Wind rede, doch außer demselben werde die Mehrheit der Italiener seine Worte gebührend aufnehmen. Das Gesetz sei gegen den§. 1 des Statutes, es störe die Religion des Landes, ebenso wie die offizielle des Staates. Er bedauerte die schlimme Gewohnheit, eine beleidigende Sprache gegen den Katholizismus zu führen, und protestirte gegen Alles, was in der Diskussion bisher gegen denselben vorgebracht wurde. Er schloß:„Man sollte es für unmöglich halten, daß im Rom der Päpste solche Insulten ausgestoßen werden. Das Papstthum habe die Welt vor der Barbarei gerettet. Die katholische Kirche verdamme weder die Freiheit noch die Civilisation, noch den gemachten noch den zu machenden moralischen Fortschritt, aber sie verurtheile den antichristlichen Sina und Geist. Der Papst und die Kirche billigen keine Moral ohne Religion, eben so wenig eine bürgerliche oder staatliche Sittenlehre, sowie die unehrerbietigen Ausdrücke, die in den letzten Sitzungen dieser Kammer laut wurden. Niemand aber wird biligen, daß Abgeordnete dieser Kammer darnach trachten, den Papst vor die Geschworenengerichte zu stellen. Ohne sein göttliches Mandat zu verleugnen, kann der Papst sich nicht versöhnen. Der Staat braucht sich vor dem Katholicismus nicht zu schützen, wohl aber dieser vor jenem.“ Rom erobert zu haben, ist nicht genug; die weiteren Konsequenzen dieses Schrittes müssen nunmehr geschehen. Ein Verwandter des Ministers Mancini, der Abgeordnete Muratori, deutete demnach auf die Bedeutung der Gesetzvorlage hin, die nichts Anderes sei, als der Anfang einer Reihe von Gesetzen, welche als Gesammtresultat die Abschaffung des Garantiegesetzes, sowie des Papstthums und die Aufhebung der Religion haben würden. Darum konnten andere Abgeordnete die Vorlage als mangelhaft bezeichnen und die Hoffnung aussprechen, der Kultusminister werde eine schärfere, stärkere und radikalere Vorlage schon einbringen. Man gewahrt nun aus diesen verschiedenen Aeußerungen, daß diejenigen, welche dem Garantiegesetze nie getraut haben, durchaus sich auf der richtigen Fährte befanden. Mochten die Worte der italienischen Regierung noch so beruhigend lauten, es war alles Gleißnerei. Wie oft hat man nicht in Blättern und aus dem Munde der Minister vernommen, daß das Garantiegesetz eine internationale Bedeutung habe und unantastbar sei und die erste Bresche, welche in dasselbe geschossen wurde, ist nun vollendet. Fünf Jahre und noch mehr hat man Europa und die ganze katholische Christenheit an der Nase herumgeführt und jetzt kömmt man mit dem eigentlich Gewollten heraus, nämlich daß der Papst nicht mehr und nicht weniger sein soll, als der Unterthan des Königs Victor Emmanuel! Schon lange hatte man sich zugeflüstert, nische Regierung erachte sich durch das Garantiegesetz nur treff der Person Pius IX. gebunden; seinem Nachfolger gegenüber aber befinde sie sich in dem Zustande der absolutesten Freiheit. Jetzt, scheint es, kann und will man diese Eventualität nicht abwarten, um Alles so zu ordnen, wie man wünscht, wenn der Fall eintreten wird, den die Liberalen kaum abwarten können. Man weiß, wie sie regelmäßig von Zeit zu Zeit den Papst als dem Tode nahe darstellen, obschon ihre Versicherungen jedesmal glücklicher Weise Lügen gestraft worden sind. Da der Papst nun ihnen zu Gefallen durchaus nicht sterben will, so schreiten sie unbekümmert um gegedene Versprechungen, an das Werk der weitern Vergewaltigung. Schon in den ersten Monaten des Jahres hatte einer der radikalsten Abgeordneten, der sich damals in Paris befand, einen Brief nach Florenz geschrieden, in dem er die italienische Regierung tadelte, daß sie nach Rom gegangen war.„Dort findet Ihr Euch Papste gegenüber und dem Katholizismus; was wollt Ihr thun, um sie zu bekämpfen? Um Herren von Rom zu sein, genügt es nicht, den Papst=König niedergeworfen zu haben. Ihr müßt auch den Papst als das geistige Oberhaupt der katholischen Kirche bekämpfen. Ihr werdet übrigens auch dazu übergehen, wenn auch gegen Euern Willen, die geistliche Autorität des Papstes zu bekämpfen. Auf diesem Gebiete aber könnt Ihr nicht siegen, sondern werdet Ihr unter9P9en. gurbe 9# u. Schen Aes Liahrig, itelie Klare Zustände sind die besten; das bisherige italienische Treiben war Halbheit. In dem Gesetze ist viel die Rede von der„Störung des Familienfriedens" und vom„öffentlichen Gewissen“. Die„Voce della Veritz“ findet diese Ausdrücke so vag und unbestimmt, daß sie erklärt, erst dann werde sie beunruhigt werden, wenn man ihr diese beiden Ausdrücke definire. Im Uebrigen hegt sie zu gute Erwartungen von ihren Landsleuten, als daß sich unter ihnen ein Richter befände, der einen Priester oder Bischof darum verurtheilen werde, weil er seine Pflicht gethan habe. Dann empfiehlt sie dem italienischen Clerus nicht Vorsicht, sondern Geduld.„Werden die Herren es wagen, uns zu strafen und einzusperren; wir glauben es nicht; geschähe es aber, so wird der italienische Clerus den glorreichen Beispielen, welche der katholische Clerus zu aller Zeit und überall gab, nachzuahmen wissen. Seine weise und feste Haltung wird nochmals die unwürdigen Verleumdungen neidischer und ungerechter Fremdlinge Lügen strafen, indem er darthut, welchen Muth er hat.“ Möge zum Schlusse der Wortlaut des Gesetzes hier folgen. Dasselbe lautet: „Artikel 1. Der Priester, welcher durch Mißbrauch seines Amtes das öftentliche Gewissen oder den Frieden der Fomilie beunruhigt, wird mit vier Monaten bis zwei Jahren Gefängniß und mit einer Geldstrafe bis tausend Liren bestraft. Art. 2. Der Priester, welcher bei der Ausübung seines Amtes in seiner Rede oder Vorlesung in einer öffentlichen Versammlung oder mittelst veröffentlichter Schriften die Staatsgesetze censurirt oder verletzt, ebenso auch ein königliches Dekret oder irgend einen Akt der Staatsbehörde, wird mit drei Monaten Gefängniß und 1000 Liren bestraft. Wenn aber die Rede, die Schrift oder die That darauf hingerichtet waren, Ungehorsam gegen die Gesetze des Staates oder gegen die Verordnungen der Staatsbehörde zu provociren oder die Ausübung der politischen oder bürgerlichen Rechte zu verhindern, so wird der Schuldige mit vier Monvten bis zu zwei Jahren Gefängniß und mit einer Summe bis zu 2000 Liren bestraft. Wenn die Provokation durch Widerstand oder Angriff gegen die Staatsbehörde oder eine andere Schuld erschwert ist, so wird der Urheber der Provokation mit einer Strafe belegt, welche zwei Jahr Gefängniß und 2000 Lire, die sich bis auf 3000 Lire belaufen können, überschreitet. Mit denselben Strafen werden alle Jene bestraft werden, welche die obenerwähnten Reden oder Schriften veröffentlichen, die von was immer für einer kirchlichen Behörde und aus was immer für einem Orte zugehen. Art. 3. Die Priester, welche Akte des äußeren Cultus ausüben, ohne vorher von der Regierung dazu ermächtigt worden zu sein, werden mit Gefängniß von drei Monaten und einer Geldstrase bis zu 2000 Lire bestraft. Art. 4. Jedes Vergehen gegen die vorgeschriebenen Regeln über die Nothwendigkeit der vorhergehenden Einwilligung der Regierung wird mit einem Gefängniß bis zu 6 Monaten ausdehnbar und 500 Liren bestraft. Art. 5. Die Priester, welche sich irgend einer anderen Schuld in der Ausübung ihres Amtes auch mittelst der Presse schuldig machen, werden mit der gewöhnlichen Strafe belegt werden, die um einen Grad erhöht wird. Art. 6. Ueber die Reate unter Artikel 1 und 2 haben die Assisen zu erkennen.“ Deutsches Reich. § Berlin, 29. Januar. Die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hatte die Frage angeregt, ob es nicht zweckmäßig wäre, eine Personalwehrsteuer einzuführen, als rechtliches Ausgleichungsmittel für die ausnahmsweisen Befreiungsfälle von den Leistungen der allgemeinen Militärpflicht. Da thatsächlich nicht jeder Mann in die Lage kömmt, dieser Pflicht zu genügen, so muß, wie die Consequenz es zu fordern scheint, ein Aequivalent dafür eintreten. Nur bloß sollen die physisch Unfähigen von der Wehrsteuer befreit sein, während die dienstpflichtigen und dienstfähigen Freilooser zur Erledigung derselben herangezogen werden sollen. Für letztere hält das genannte Blatt eine gänzliche Befreiung von allen Lasten der Wehrpfiicht ganz besonders für ungeeignet.„Daß eine Leistungspflicht überhaupt dem Lotterieloos anheim fallen soll, ist nach unserer Meinung schon ein Uebelstand und nur durch ganz ausnahmsweise Gründe zu rechtfertigen. Diese bestehen aber bekanntlich darin, daß es die volkswirthschaftlichen Erwägungen unmöglich machten und immer unmöglich machen werden, in volksreichen Staaten die Friedens=Heeresstärke dergestalt anschwellen zu lassen, um jeden dienstfähigen Mann wirklich einzustellen, und daß es andererseits die Rücksicht auf die Tüchtigkeit des Heeres erfahrungsmäßig nicht erlaubt, bei dem durchschnittlichen Bildungsgrade der Nation die aktive Dienstzeit bei den Fahnen noch weiter zu verkürzen, als es bereits geschehen. Jene Freilooser sind, wie gesagt, diejenigen, denen wir am wenigsten die völlige Befreiung zugestehen können.“ Die Absicht geht nun dahin, daß die Reichsregierung dem nächsten Reichstage ein dem schweizerischen Militärsteuergesetze nachgebildetes Steuergesetz vorzulegen beabsichtigt, das sich auf die Ersatzreserve der ersten und zweiten Klasse erstrecken soll. Diese hätten eine Militärpflichtersatzsteuer zu leisten. Bei einem Minimalsotze von erwa sechs Mark durchschnittlich, wird der Ertrag der Steuer auf jährlich mindestens dreißig Millionen Mark veranschlagt. In der Wirklichkeit aber, meint man, würden sich diese Ziffern wahrscheinlich verdoppeln und verdreifachen,„eine Summe, die keinem Finanz= und Kriegsminister unwillkommen sein zann.“ Nach den schweizerischen Erfahrungen hat kaum etwas das Militkrwesen so unpopulär gemacht wie die Militärsteuer. Man ist fast geneigt, den Finanzkünstler des deutschen Reichs die Annahwe der zweischneioigen Vorlage zu wünschen. Und für die so gewonnene Summe wird man schon eine Verwendung wissen. Dabei wundert man sich noch, wenn das social=demokratische Element zunimmt. Die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung" scheint zwar den Wachsthum der Socialdemokratie in dem Uebermaße von Freiheit zu suchen, dessen wir uns angeblich erfreuen. Jedoch schreibt sie, gleichsam sich selbst beruhigend, überblicke man das Gesammtresultat der Wahlen, so erhelle, daß die constitutionelle Staatsform, trotz der sorgfältigen Pflege, die ihr die Presse angedeihen lasse, in der Nation unerwartet schwierige Hindernisse zu bekämpfen habe.„Wenn aus dieser Thatsache ängstliche Gemüther Besorgnisse schöpfen wollten, so kann deren Berechtigung doch nur bedingungsweise zugestanden werden; von Seiten des Kaisers und der Bundesfürsten droht dem Vaterlande wahrlich keine Beeinträchtigung seiner Freiheit, allein Deutschland, das in den Sattel gesetzt ist, muß doch auch selbst reiten. Seine gesunden Elemente müssen sich selber rühren und die Rettung vor der rothen und schwarzen Internationale nicht bloß dem Kaiser und seiner Regierung überlassen; so gewiß diese Rettung im Nothfalle nicht ausbleiben würde, so unwürdig ist es einer großen Nation, immerfort nach mehr Freiheit zu schreien und dabei auf Steg und Weg zu bethätigen, daß man nicht einmal die vorhandenen zu tragen und zu gebrauchen vermag.“ Weniger Freiheit, wenn dies noch möglich ist, und mehr Steuern, scheinen demnach die sichersten Recepte gegen die Socialdemokratie zu sein. Wie sonderbar! Berlin, 27. Jan. Wir erfahren Genaueres über das Vorgehen gegen die socialistische Arbeiterpartei in Deutschland, deren Sitz zu Hamburg ist. Diese Partei, welche bekanntlich nach der Verschmelzung der beiden socialdemokratischen Richtungen auf dem zu Gotha abgehaltenen SocialistenKongreß ins Leben gerufen ist, und der Berliner socialistische Arbeiterwahlverein hatten vor der siebenten Criminaldepu= tation des Stadtgerichts in einer gegen die Leiter beider Vereine erhobenen Anklage wegen Zuwiderhandelus gegen das Vereinsgesetz ihre Rechtsbeständigkeit nach diesem Gesetz darzuthun. Als verantwortliche Personen fungirten 1. der Schriftsetzer August Heinsch, 2. der Maurer Paul Grottkau, 3. der Buchhalter Heinrich Rackow, 4. der Buchdrucker Karl Friedrich Greifenberg, 5. der Drechsler Albert Baetke, 6. der Schuhmacher Georg Wilhelm Hartmann 7. der PrivatSekretär Max Karl Derossi, 8. der Buchhändler Wilh. Leop. Aug. Geib, 9. der Sattler Ignaz Auer und 10. der Cigarrenarbeiter Heinrisch Braasch. Die vom ersten Staatsanwalt Herrn Tessendorf vertretene Anklage nimmt an, daß der erstere Verein lediglich eine Fortsetzung des geschlossenen Allgememeinen deutschen Arbeitervereins und der ebenfalls geschlossenen socialdemokratischen Arbeiterpartei sei, daß ferner der zweitgenannte Wahlverein nur ein Zweiginstitut des ersteren sei, und daß beide miteinander als politische Vereine in einer strafbaren Verbindung gestanden haben. Die von dem Geschäftsführer des Wahlvereins, Schriftsetzer Heinsch, einberufenen Versammlungen seien zwar als öffentliche 2c. bezeichnet worden, nichts desto weniger würden dieselben als solche des Vereins anzusehen sein, weil in denselben zum Beitritt aufgefordert und die Mitgliederbeiträge in Form des Verkaufs des Blättchens„Der Wähler“ eingezogen worden seien. Der Staatsanwalt beantragte, das Schuldig gegen sämmtliche Angeklagte, gegen welche Gefängnißzstrafen von 6, 4, 3 und 2 Monaten zu verhängen seien, sowie die definitive Schließung beider Vereine für den Umfang des Geltungsbereichs des preußischen Vereinsgesetzes auszusprechen. Rechtsanwalt Munckel als Vertheidiger der Angeklagten suchte die Nichtschuld derselben darzuthun, wodurch auch der Antrag auf Schließung der Vereine hinfällig würde. Der Gerichtshof, unter dem Vorsitz des Stadtgerichtsdirektors Reich erkannte im Wesentlichen dem Antrag des Staatsanwalts gemäß, namentlich auf die Schließung der Vereine. Von den Angeklagten seien indeß nur Heinsch zu 6 Wochen, Derossi zu 2 Monaten, Greifenberg zu 1 Monat, und Geib zu drei Wochen Gefängniß zu verurtheilen, die übrigen freizusprechen. Berlin, 26. Jan. Der preußische Kultusetat pro 1877—78 bietet, wegen seiner Mehrforderungen für de, A 14 14 Einer Nacht Geheimniß. Dem amerikanischen Originale der Mrs. Agnes Flemming nacherzählt von Ling Freifrau von Berlepsch. (Fortsetzung.) gehorcht.„„ 8644 „Ihr solltet Irma Heudrik's hören.“ rief sie plötzlich.— „Das ist etwas Anderes. Appropos, Papa, Du mußt an ihre Tante Phyllis Dormer schreiben und sie bitten, daß Irma meine Braut——“ Sie hält erglühend inne. „Nun, was soll's? Ach ja, wir wissen, was Du sagen willst, nicht wahr, Bertie, mein Junge. Was? auch Du erröthest. Herr meines Lebens! welch geschämig Paar! Schieb mir das Schreibpult zurecht, Lotte, ich will sogleich schreiben. Miß Hendrik's kommt von guter Familie. Ihre Mutter war Sir Humphrey Bernous jüngste Tochter, ließ sich entführen, wurde enterbi, hm! Die Taute ist eine reiche alte Jungfer und war ihrer Zeit mit dem Nefsen des Grafen Dunrauh verlobt, hm! mi!“ „Meine liebe Miß Dormer!“ Der Brief war bald geschrieben und adressirt. Die Unterhaltung begann aufs Neue. Bertie war einfildig, schien müde oder gelangweilt, und machte jedensalle nicht den Eindruck eines glücklichen Bräntigame. Auf Owenson Place war man gewohnt, frühe zur Ruhe zu gehen und ehe die zehnte Stunde schlug, zogen sich Alle, Vrschc. „Ich will noch eine Cigarre im Freien rauchen,“ sagte Bertie, als der Squire, auf den Arm seiner Frau gestützt, das Zimmer verließ,„gute Nacht, meine Damen.“".e. gonen.„ „Irene muß Dir das Rauchen um zehn Uhr abgewöhnen,“ meinze der E gnire gutmüthig, Awensan zic Seium „Gute Nacht, Bertie,“ sagte Mre. Owenson,„zieh Deinen Ueberrock an und binde einen Taschentuch um den Hals; die Herbstabende werden kalt.“ „Gute Nacht, Bertie,“ lachte Jrene,„vergiß um Gotteswillen nicht, das Taschentuch um den Hals zu binden. Soll er nicht zuch Galloschen anthun, Mama, und Perkins könnte den Regenchirm über ihn ausspannen, weil der Thau fällt.“ Schelmisch kichernd eilte sie ihrem Zimmer zu, Mr. Baughen aber zieht dennoch seinen Ueberzieher an und knöpft ihn bis an den Hals zu. Sinnend und rauchend wandelt er vor den hellen Fenstern auf und nieder. „Sie ist hübsch, merkwürdig hübsch, hat ein gemüthliches heiteres Wesen und doch——“ Es war, als könne er nicht weiter kommen. „Zum Kukuk, daß sie mich heute sehen mußte, brummt er nach einer Weile und schaut hinauf nach den oberen Feustern Sie waren Ale dunkel. Ruhe und Stille herrschten über Owenson Blacr,... 1191,„nsig Wpigutms uch sehEr sah auf die Uhr; sie zeigte zwanzig Minuten nach zehn. Der Mond schien in voller Pracht und versilberte die Umgegend. „Es ist ihr Eigenthum,“ sagte er, um sich blickend,„und wird das meine an dem Tage, wo sie mir angetraut wird. Ich sehe keinen Ausweg; ich muß sie nehmen. Es ist eine verdammte Geschichte und mauchmal wünsche ich wahrhaftig, ich Er hielt inne, warf die Eigarre von sich und schritt dem Gartenthor zu. Es war verschlossen. Ein ungeheurer Keitenhund „Säu, Plato, hieher, altes Thier!“ stüsterte er, und das heisere Knurren verstummte. Bertie schob die Riegel zurück, öffnete leise, lehnte das Thor sorgfältig an und schlug den (Ee begeguete Riemand, bie er die Stadt erreichte. aen an die äace in ch. ae Periäle elälich. Schalt. I5 „Komme ich spät, Dolly“; flüstert er, zieht ihre Hand in seinen Arm und blickt in das eigenthümlich pikante Gesicht, das von glänzend schwarzen Augen erbellt if..#5 „Bist Du döe, Dolly?“ frägt er wieder,„ich bedaure meine Unpünktlichkeit von Herzen, aber ich konnte unmöglich „Böse 2 o Gott, neinl wie solte ich böse sein. Allerdinge ist es nicht angenehm, drei Biertelstunden in der Kälte zu warten, aber was liegt Dir daran?“ 6 „Komm, Dolly, grolle mir nicht. Meine Cousine ist aus dem Institute nach Hause gekommen, und ich fand es durchaus unmöglich, mich früher zu entfernen.“.##mn ees. „Deine Cousine? Du sogtest mir nie, daß Du eine Cousine „Nichts ich vergesse aber Alles in Deiner Nähe, sützes Herz“ „Nun, ist sie hübsch, Deine Cousine?“ mädcher „Hübsch? nun, ein Milchsuppengesicht von einem Institutsschen, verhält sich zu Dir wie die Straßenlaterne zum Mond.“ „Ueberdies ist sie Deine Cousine, Du würdest Dich also sicherlich nicht, in sie verlieben, nicht wahr?“ „Habaha! Das ist gut, Dolly. Eine ist geung in dieser Beziehung.“ „Und diese Eine bin ich.“ lächelte Dolly und drückt zärtlich Bertie's Hand. Aller Groll ist vergessen, in liebeseligem Schweigen wandeln sie dabin. „Ich fürchte, Dein alter Bär von einem Onkel wird nie zugeben, daß Du eine Schauspielerin heirathest," beginnt Dolly nach langer Pause. „Allerdinge fürchte ich auch, daß er ein gewaltiges Beto einlegen wird. Er ist ein Mann von sehr streugen Grundsätzen, stolz und eigenthümlich.“ „Er ließe Dich wohl ohne einen Schilling laufen.“ „Ganz gewiß, und ich habe auf Gottes Erdboden nichte, als was der Alte mir gibt.“ „Du könntest zur Bühne gehen. Mit Deinem Gesicht, Deiner Figur und Deinem aristokratischen Wesen gäbest Du einen famosen Comödianten.“ „Sag nicht„samos“, Dolly,“ bemerkt Mr. Baugham,„unn wer weiß, im schlimmsten Fall schnalle ich mir den Kothurn an. Run sind wir zu Hause.“ „Ach ja, Gertie, ich hätte es beinahe vergessen, wir haben für morgen nach der Probe eine Segelpartie nach der HerrenInsel verabredet. Ich habe keine Begleitung angenommen, weil ich mit Dir gehen will. Komme also sicher bis halb 2 Uhr.“ „So gerne ich käme, Dolly, ich fürchte—“ „Du wirst nicht kommen?“ „Ich fürchte.“ „Mußt Du zu Hause bleiben und Deiner MilchsuppenCousine buldigen?“ ruft sie mit bitterer Eifersucht. „Unsinn. Dolly, aber mein Onkel—“ „Dein Onkel, natürlich; nun ihne, was Du willst, ich brauche nur die ablehnende Autwort, die ich Ben Ward gegeden, zurückzunehmen. Unterhalte Dich nur gut mit Onkel und Consine. Gute Nacht.“.„ 4st un und Sen Ben Ward ist ein reicher, schmucker Fabrikbesitzer und Dolly de Coureg sehr ergeben. 1444#### J2 in Höanen. „Ich will mein Möglichstes thun, um kommen zu ruft Bertie, als sie eben im Begriffe steht, unter der Hausthüre zu verschwinden. 13. Kopitel. Der Ausflug. Der Frühstücktisch steht gedeckt. Das lustige Feuer im Kamin macht den Kontraß zwischen draußen und drinnen noch einmal so wohlthuend. So reichfarbig der Garten im herbstlichen Schmucke prangt, bezeugen doch die thauschweren mattgelben Blätter der halbbereiften Dabli n und spärlichen Astern, daß der Spätherbst das Szepter mit kräftiger Hand führte. Alle sind um den Tisch versammelt. Squire Owenson duldet keine Verspätung. ## Bertie sieht etwas übernächtig aus, Irene, die sich lange schon im Hause beschäftigt hatte, setzte sich frisch und blühend zum Frübftlück. „Sieh doch Einer das Kind an,“ ruft der Vater entzückt, „und wir meinten, Irene sei schwächlich! Meiner Treu, eine kanadische Pension, lange Lektionen und kurze Mahlzeiten müssen ganz besonders zuträglich sein. Was aber hast Du, Bertie, mein Junge, ist Dir die Eigarre nicht gut bekommen oder drück: Dich der Alp, Du siehst ganz weiß aus um den Bart.“ „Ich bin etwas empfindlich gegen Herbstuebel, bin eine zarte Blüthe, die jeder widrige Wind zu knicken vermag. Darf ich noch um eine Tafse Kaffee bitten, Tauie?“ „Weißt Du was, Du zarte Blüthe,“ schmunzelte der Squire,„eine kleine Luftveränderung wird Dir gut thun. Eine Stunde nach dem Frühstück solle ihr Euch Alle zur Ausfahrt bereit halten, wir wollen den Sunderlands einen Besuch machen.“ „O wie schön,“ jubelte Irene,„wie freue ich mich Susie und Mine wieder zu sehen, und Nachmittage können wir nach der Sterninsel rudern.“ „Freilich, mein Schätzchen; unn, Bertie, wie gefällt Dir der Vorschlag? Zum Henker mit dem Jungen, sieht er nicht aus, als habe er sein Todesurtheil gedört.“ Bertie Baugham zuckte unter des alten Kapitäns Blick zumen. 85 saurg, „Nichts wäre mir erwünschter:“ sammelte er, ber—“ „Nun?“ rief der Egeire#: deschondem chts wäre mir erwünschter:“ Kammelte er, aber—“ iter im Teris Sgaur mut bregendem Strurangels, „Beig im „Ich habe bereits über meine Zeit verfügt, und müßte mich entschuldigen—.—“ „Sei seben so gut und ihne es. Wenn ich zu Ehren meiner 4 Oberkirchegrath und die Consistorien, die Gelegenheit, die Staatsregierung zur Neußerung über eine der Lösung dringend bedürfende staatsrechtliche Frage zu veranlassen, über die Frage nämlich, ob Summen, welche das Abgeordnetenhaus nicht bewilligt, hinterher doch gezahlt werden dürfen, indem man die Betroffenen den Rechtsweg beschreiten läßt, ob also nur solche Posten zur Zahlung kommen dürfen, für welche das Eratsgesetz der Regierung Vollmacht ertheilt. Als vor einigen Jahren der Antrag der Etats=Commissarien auf Streichung der für den Oberkirchenrath ausgeworfenen Summen im Abgeordnetenhause zur Diskussion kam, trat der Kultusminister Dr. Falk für den Oberkirchenrath ein, und schloß seine Rede mit den Worten:„Es ist meine juristische Ueberzeugung, daß, wie es in anderen Fällen z. B. mit den gestrichenen 500 Thlr. für die Heidenmission, gegangen ist, sämmtliche Mitglieder des Oberkirchenraths im Rechtswege dasjenige erstreiten würden, was Sie ihnen weggestrichen haben.“ Ein Erkenntniß des Obertribunals legt ; bekanntlich einer über dreißig Jahre alten Cabinetsordre die Kraft bei, das Etatsgesetz unwirksam zu machen, wodurch das Bewilligungsrecht der Abgeordneten in der That illusorisch wird. * Die bevorstehende Reichstags=Session soll offiziösen Ankündigungen zufolge außer dem Etat doch noch eine ganze Reihe wichtiger Gesetze zeitigen, unter denen das Patentgesetz, das Leichenschaugesetz sowie die Gesetze über den Rechnungshof und die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Reiches obenan stehen. Letztere finanzwirthschaftlich=constitutionelle Vorlagen sollen den Reichstag zuerst beschäftigen, da der Regierung angeblich sehr darum zu thun ist, die betreffenden wiederholt zurückgestellten Entwürfe endlich erledigt zu sehen. Wenn diese Versicherung auf Wahrheit beruht, so werden die in Rede stehenden Vorlagen jedenfalls in wesentlich unveränderter Fassung vor das Parlament gelangen müssen. Uebrigens soll der Bundesrath schon in den ersten Tagen des Februar mit den Vorarbeiten für die Session beginnen. Die Leser erinnern sich ohne Zweifel noch der Fluth offiziöser Dementis, mit denen zur Zeit, als Herr Delbrück von der Leitung des Reichskanzleramtes zurücktrat, die allgemein geltende Auffassung über die Motive zu diesem Schritte aus der Welt geschafft werden sollte. Trotz aller angewandten Mühe hat man indeß die Annahme nicht beseitigen können, daß die veränderte Wirthschaftspolitik des Fürsten Bismarck die Veranlassung zu dem Ausscheiden Delbrück's gebildet habe. Diese Version erhält eine erneute Bestätigung in einer Notiz der National=Zeitung, wonach die Vorverhandlungen über Handelsverträge nicht mehr wie früher durch den Vorsitzenden des Reichskanzleramts, sondern unter Betheiligung des Auswärtigen Amtes betrieben werden. Im Anschluß hieran wird der„National=Zeitung“ nun ferner mitgetheilt, es handle sich hierbei nicht um eine neue Maßregel, sondern um eine Anordnung, welche schon in der letzten Zeit der Amtsführung des Präsidenten Delbrück getroffen worden ist. Auf Grund dieser Thatsache kann denn die„NationalZeitung" selbst sich nicht enthalten zu bemerken:„es liegt sehr nahe, in dieser Maßregel einen der wesentlichsten " Gründe zu suchen, welche seiner Zeit den Rücktritt des früheren Präsidenten des Reichskanzleramts veranlaßt haben.“ — Wir erinnern daran, daß s. Z. Fürst Bismarck den einer bewußten Lüge zieh, der behaupten würde, Herr Delbrück habe aus anderen als Gesundheitsrücksichten sein Amt niedergelegt.— Sapienti sat. * Forckenbeck's Niederlage im ersten hiesigen Wahlbezirke wurde, wie der„Kölnischen Zeitung“ mitgetheilt wird, durch die Enthaltung der Sozialisten herbeigeführt, deren angebotenes Bündniß die Nationalliberalen verschmäht hatten. Letztere haben bis jetzt 117 Wahlen, rechnen sicher auf 124 und werden wahrscheinlich 125 bis 130 haben. Der Fortschritt hat bis jetzt 24 und wird im Ganzen wohl 28 bis 30 erhalten. Die von der Nationalpartei verlorenen Stimmen sind großentheils an Conservative übergegangen. Die Clericalen sind ziemlich unverändert, haben aber in Bayern eine große Anzahl von Stimmen verloren, welche Einige auf 90,000 Wähler veranschlagen. Die Mehrheit im Großen und Ganzen ist in so fern unverändert, als, wenn in ReichsTochter einen Aufflug vorschlage, so halte ich es der Mühe werth, daß keine fiüheren Verabredungen in Betracht kommen. Um halb zehn Uhr wirst Du bereit sein.“ Zornige Röthe stieg in Bertie's Wangen auf. „Aber Papa, rief Irene,„wenn Bertie eine Verabredung getroffen, ist es nicht recht, ion abzuhalten. Er konnte nicht wissen, daß Du einen Besuch bei Eunderlands vorschlagen würdest.“ „So, Du trittst zu seiner Vertheidizung auf. Laß'mal hören, Bertie, was Du vorhast, dann werde ich sehen, ob ich Dich Deines Amtes entbinde. Also, raus mit der Sprache!“ Das war gewiß das Letzte, was Bertie wollte. Er war nicht schlagfertig, und so blieb nur ein Weg aus dem Dilemma. „Es ist nicht von Wichtigkeit, und es thut mir leid, überhaupt davon gesprochen zu haben.“ „Mir auch,“ brummte der Squire, unbehagliches Schweigen herrschte in dem kleinen „Bertie hat keinen Takt", dachte Irene ärgerlich, war seine Verabredung vom Belang, so hätte er unter allen Umständen daran festhalten müssen, Papa hätte ihn nur darob geachtet und war es von keiner Wichtigkeit, warum hatte er er erwähnt? „Auf Eure Zimmer zur Toilette,“ befahl der Kapitän mit sonorer Kommandostimme,„und wehe dem, der zwei Minuten u pit dommi: Alle verlassen das Speisezimmer, Irene oneit lange geung, um des erbosten Papa's Schnurrbart mit frevelndem Finger zu zausen, Bertie sah blelch und unbehaglich aue, nur Mre. Owenson blieb ruhig und heiter, erhaben über den Zornausbruch ihres Herrn und Gemahls, wie über alle anderen Dinge dieser Erde. „Was ist zu thun?" fragte sich Bertie, während er sich umkleidete,„ich weiß mir nicht zu helfen.“ Dolly würde ihm nie verzeihen, würde Ben Ward ihm vorziehen und ihr Verlust erschien ihm, momentan wenigstens, das Unseligste was ihn treffen konnte. So tief und warm ein durchaus schwacher, selbstsüchtiger und seichter Mensch überhaupt Andere als sich selbst lieben kann, liebte er die kecke, schwarzängige Französin. Sie singt die neuesten Lieder, tanzt die verfänglichsten Tänze und versetzt die Herren in den Logen und im Parterre in ein wahres Fieber von Enthusiasmus und Applaus. Bertie Vaugham war vollständig gefesselt. Er war nicht „ der Einzige, dem solches geschah, unter Allen aber bevorzugte die lebhafte Tochter Galliens den blauäugigen blonden schmachtenden Aristokraten. Während ihres ganzen Bühnenlebens war ihr noch kein Maun vorgekommen, dessen Stimme so leise und schleppend, dessen Lächeln so schmachtend, dessen Umgang so fein gewesen. Mit einem Blick seiner blauen Augen besiegte er die Schaar der reichen Mühlenbesitzer und Fabrikherren, die sich um Dolly de Courcy drängten und so sehr sie versuchten, sich über seine weißen Hände, lavendelblüthenfarbigen Handschuhe und gestickten Taschentücher lustig zu machen, so sehr gefielen Dolly diese Kleinigkeiten, an die sie nicht gewöhnt war, und die sie ebendeshalb um so reizender fand. Sie hätte lieber ihn geheirathet, und wäre er arm gewesen wie Job, als irgend einen der reichen Fabrikanten, die sie rmschwärmten. Sie lebte von seinen Blicken und war namenlos eifersüchtig. Was also stand zu gewärtigen, wenn sie ihn in Gesellschaft seiner Coufine sah, nachdem er ihrem Pikuit abtrünnig geworden? Bertie setzte sich und schrieb „Liebste Dolly! Erwarte mich heute nicht, ich muß absolut zu Hause bleiben. Du kannst Dir denken, wie leid mir's ist, aber es läßt sich einmal nicht ändern. Morgen nach der Probe bin ich bei Dir. Kokettire nicht mit Ben Wurd, und sei ein vernünftiges Mädchen. Dein Bertie.“ (Fortsetzung folgt.) fragen die Fortschrittspartei selbst mit der Opposition stimmen sollte, was selten der Fall sein wird, das Uebergewicht auf der andern Seite gesichert bleibt. Man läßt übrigens der Regierung die Gerechtigkeit widerfahren, daß sie die Wahlen nicht deeinflußt und deu Conservativen gegenüber, wie ihnen das von einflußreicher Seite beim Beginn des Wahlkampfes erklärt war, über eine wohlwollende Neutralität nicht hinausgegangen ist. * Nach der im Reichseisenbahnamt aufgestellten Nachweisung über die auf deutschen Eisenbahnen exclusive Bayerns vorgekommenen Unfälle waren im Monat November v. J. im Ganzen zu verzeichnen: 46 Entgleisungen und 32 Zusammenstöße fahrender Züge, und zwar wurden hiervon 30 Züge mit Personenbesörderung(von je 3990 Zügen dieser Gattung Einer) und 48 Güterzüge resp. leerfahrende Maschinen betroffen; ferner 62 Entgleisungen und 45 Zusammenstöße beim Rangiren und 67 sonstige Betriebsereignisse(Ueberfahren von Fuhrwerken auf Wegeübergängen, Defekte an Maschinen und Wagen 2c.). In Folge dieser Unfälle wurden: fünf Personen getödtet(drei Beamte und zwei fremde Personen), 35 Personen verletzt(zwei Passagiere, 25 Beamte, zwei Arbeiter und sechs fremde Personen); neun Thiere getödtet, ein Thier verletzt und 96 Fahrzeuge erheblich und 278 unerheblich beschädigt. Außer den vorstehend aufgeführten Verunglückungen von Personen kamen, größtentheils durch eigene Unvorsichtigkeit hervorgerufen, noch vor: 47 Tödtungen(zehn Beamte, 20 Arbeiter, 17 fremde Personen), 110 Verletzungen(drei Passagiere, 51 Beamte, 49 Arbeiter und sieben fremde Personen), sowie acht Tödtungen und eine Verletzung bei beabsichtigtem Selbstmord. Von den überhaupt beförderten Reisenden wurden von je 6,421,620 Einer getödtet und von 4,281,080 Einer verletzt; von den im Betriebsdienst thätig gewesenen Beamten wurde von je 9743 Einer getödtet, und von je 1666 Einer verletzt. Ein Vergleich mit demselben Monate im Vorjahre ergibt, unter Berüchsichtigung der in beiden Zeitabschnitten geförderten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Geleislängen, daß im Durchschnitt im November 1876 bei 19 Verwaltungen mehr, bei 22 Verwaltungen weniger und in Summa circa 6½ Prozent weniger Verunglückungen vorgekommen sind, als im November 1875. * Die Regierungsbehörden sind auf eine ältere Vorschrift des Ministers der Medicinal= u. s. w. Angelegenheiten über die von Medicinalbeamten aus zustellenden amtlichen Zeugnisse hingewiesen worden, damit aus letzteren auch das thatsächliche und wissenschaftlich begründete Urtheil über die Krankheit, die Zulässigkeit eines Transports oder einer Haft oder die sonst gestellten Fragen zu erkennen sei. Der Minister hat nun die in Rede stehenden Vorschriften auch auf diejenigen Zeugnisse der Medicinalbeamten ausgedehnt, welche von ihnen in ihrer Eigenschaft als praktische Aerzte zum Gebrauche vor Gerichtsbehörden ausgestellt werden. Gleichzeitig hat der Justizminister die letzteren angewiesen, von allen bei ihnen eingehenden ärztlichen Attesten, gegen welche von der Gegenpartei Ausstellungen gemacht werden, oder in welchen die Gerichte beziehungsweise die Staatsanwaltschaften Unvollständigkeit oder Oberflächlichkeit wahrnehmen oder einen der sonst vorgeschriebenen Punkte vermissen, oder endlich Unrichtigkeiten vermuthen, der dem Medicinalbeemten vorgesetzten Bezirksregierung beglaubigte Abschrift mitzutheilen.— Nachdem aus Anlaß der von dem katholischen Priester Gurowski zu Antwerpen in den letzten Monaten zur Auswanderung vorgekommenen Verleitung amtliche Sonderverwarnungen erlassen worden waren, ist auch eine amtliche Verwarnung erschienen, in welcher nachgewiesen ist, wie aus den vielfachen unglücklichen Erfahrungen namentlich der letzten fünf Jahre die Lehre zu entnehmen ist, daß auf den Auswanderungen deutscher Landeskinder nach südamerikanischen Gebieten und vo. allen Dingen nach Brasilien und Venezuela kein Segen ruht, den Ankömmlingen dort vielmehr nur Krankheit, Elend, Verderben und Tod droht. * Anläßlich der gestern erfolgten Majorennität des Prinzen Wilhelm von Preußen hat, wie man der„Elberfelder Zeitung“ schreibt, die Königin Viktoria ihrem ältesten Enkelihren höchsten Orden des Hosenbandes verliehen. In Anbetracht derbei Hofe herrschenden Trauer hatte Ihre Maj. von der Entsendung eines Spezialdelegirten Abstand genommen und ihren hiesigen Botschafter mit der Ueberreichung der vorgestern hier eingetroffenen Insignien beauftragt. In Gemäßheit des an ihn ergangenen Befehls begab sich Lord Odo Russell in Begleitung des britischen Militärbevollmächtigten General Beauchamps Walker und des stellvertretenden ersten Sekretärs Mr. Daring gestern um ½ 12 Uhr zu einer Spezialaudienz in das krouprinzliche Palais, wo die Herren an dem Eingange von zwei Kammerherren empfangen und von dem dienstthuenden Adjutanten und dem Ceremonienmeister in den Saal geleitet wurden, in welchem sich die kronprinzlichen Herrschaften, der junge Prinz und und seine Geschwister, sowie die Spitzen ihrer Hofstaaten versammelt hatten. Im Auftrage der Königin händigte Lord Odo dem Kronprinzen, der von der löniglichen Schwiegermutter mit der Investitur seines Sohnes betraut worden war, die Insignien des Ordens ein. Se. Kaiserliche Hoheit schmückte darauf eigenhändig den Prinzen Wilhelm mit dem Stern und dem blauen Bande des Hosenbaudordens und nahm ihn feierlichst in die Gemeinschaft der Ordensritter auf. Der Kronprinz und seine Gemahlin waren tief bewegt und schienen freudigst berührt von der ganz unerwarteten Auszeichnung, welche ihrem Sohne in so jugendlichem Alter von der Königin zu Theil geworden war. Der Kronprinz erwähnte bei dieser Gelegenheit, daß es das erste Mal in der Geschichte des Ordens sei, daß sich drei Mitglieder einer Familie gleichzeitig im Besitze dieses seltenen Ordenszeichens befinden. * Die„Post“ schreibt:„In dem Bericht der„Tribün,= vom 21. Januar über den am Tage vorher verhandelten Proceß gegen Dr. Rudolph Meyer wird mitgetheilt, daß der Genannte sich dahin geäußert:„Herr v. Wedemeyer war von der Wahrheit seiner Behauptungen(daß Fürst Bismarck sich an Gründungen betheiligt,) so sehr überzeugt, daß er einmal in einem öffentlichen Lokale ganz laut darüber sprach und mit dem Fürsten v. Lichnowsky und dem Herrn v. Rhaden eine hohe Wette dieser Angelegenheit wegen einging. Was den Fürsten v. Lichnowsky betrifft, so sind wir ermächtigt, zu erklären, daß derselbe weder mit Herrn v. Wedemeyer, noch mit irgend jemand Anderem eine solche Wette eingegangen ist, resp. über diese Angelegenheit gesprochen hat, und daß demnach die oben angeführten Behauptungen jeder Begründung entbehren.“ Posen, 24. Januar. Die Geistlichkeit des Decanats Obornik hat im„Kuryer pozu.“ folgende Erklärung gegen den Staatspfarrer Nowack in Obornik veröffentlicht:„Wir unterzeichnete Priester erklären hiermit, daß wir den Vicar Adalbert Nowacki aus Egon, welcher am 16. d. Mts. durch den stellvertretenden Landrath v. Nathusius in Obornik eingeführt wurde, in unsere Gemeinschaft nicht aufnehmen und uns von jeder Berührung mit ihm lossagen.“ Die Erklärung ist von sämmtlichen 16 Decanatsgeistlichen unterzeichnet. Kosten, 28. Januar. Die„Pos. Zeitung" berichtet: „Vor der Criminal=Abtheilung des hiesigen Kreisgerichtes fand dieser Tage vor einer zahlreichen, namentlich den niederen Ständen angehörigen Zuhörerschaft die öffentliche Ber handlung wider den Schuhmacher Serdeckl, die verehelichte Jakubowska und das Fräulein Viktoria Bik, eine den b sseren Ständen angehörige, bisher unbescholtene junge Dame, statt. Dieselben hatten bei der Einführung des„Staatspropstes“, Brenk am 25. November v. J. in die hiesigen Kirchen vor demselben in demonstrativer Weise ausgespieen. Propst Brenk hatte gegen dieselben den Strafantrag gestellt. Im Termin bestritteu sämmtliche Angeschuldigten die Anklage auf das entschiedenste, während die Zeugen, unter denen auch der hiesige Landrath und Propst Brenk erschienen, das Gegentheil eidlich bekundeten. Der Gerichtshof verurtheilte demgemäß auf Antrag der Staatsanwaltschaft sämmtliche Angeschuldigten zu einer vierzehntägigen Gefängnißstrafe und sprach dem Beleidigten daß Recht zu, den Tenor des Erkenntnisses nach erlangter Rechtskraft binnen vier Wochen im hiesigen Kreisblatte auf Kosten der Angeschuldigten zu veröffentlichen.“ München, 27. Jan. Im„Vaterlande“ vom 26. d. hat Herr Dr. Sigl seinen Lesern die schauerliche Mittheilung gemacht, daß Herr Advokat Freytag als Gemeindebevollmächtigter mit Freuden dem Beschlusse des Magistrats, weltliche Religionslehrer aufzustellen, zugestimmt habe und daher ein würdiger Gesellschafter des Herrn Westermayer sei. In seinem Eifer, Jemanden, der so glücklich ist, sein Mißfallen zu erregen, etwas anzuhängen, hat Herr Dr. Sigl mit obiger Behauptung ganz einfach die Unwahrheit gesagt. Der Magistratsbeschluß(Gemeindezeitung 1877 S. 54), welchem Herr Advokat Freytag mit Freuden zustimmte, unter der ausdrücklichen Voraussetzung, daß den Betreffenden die missio canonica ertheilt werde, geht dahin,„für eine entsprechende Ertheilung des Religionsunterrichts dadurch zu sorgen, daß eigene zum Religionsunterrichte qualifizirte Katecheten als Fachlehrer aufgestellt und besoldet werden.“ Also geistliche Religionslehrer und nicht weltliche. Herr Dr. Sigl wird seine unwahre Angabe hoffentlich zurücknehmen. Italien. * Im Jahre 1876 starben 5 Cardinäle, 13 Erzbischöfe und 33 Bischöfe. Die verstorbenen Cardinäle sind: der Cardinal=Bischof und Decan Patrizi,— der Cardinal= Priester de La Lastra y Caesta, Erzbischof von Seviglia, der Cardinal=Priester Tarnoczy, Erzbischof von Salzburg, der Cardinal=Priester Barrioy Fernandez, Erzbischof von Valenza, und der Cardinal=Diacon Jacob Antonelli, StaatsSekretär. Belgien. ( Brüssel, 30. Januar. Die Aktionäre der Gesellschaft der Aktien=Sammlungen tagte unter Vorsitz Sabatiers des Bank=Gouverneurs und gleichzeitig Präsident des Verwaltungsraths der Gesellschaft. Nur zwanzig Aktionäre hatten der Einberufung Folge geleistet. Da die Liquidation unvermeidlich war wegen der in Kurzem fälligen Schulden der Gesellschaft, so ward die vortheilhafteste Weise dazu in Berathung gezogen. Die nächste Versammlung wird daher die Liquidatoren zu ernennen haben; die Aktionäre zeigen sich bereit eine neue Gesellschaft zu gründen die dann das Portefeuille übernähme und dessen Flüssig machen mit Muße betrieben. Allerdings wäre das ein Vortheil Zeit gewinnen zu können, die Zeit der universalen Krisis abzuwarten die jetzt allenthalben wüthet und dann die Chancen der Hausse zu benutzen, welche die Zukunft verheißt— aber dazu müßten Einzahlungen erfolgen, ob aber Alle diese wollen oder leisten können? Das ist den Knoten der Schwierigkeit, den diese Gesellschaft gegenwärtig zu lösen haben wird. Unsere Leser werden wahrgenommen haben, daß der heilige Vater als er sich über die Verderber und Verführer äußerte, die darauf ausgehen die Autorität der Kirche durch Wort oder Schrift herabzusetzen, diese ihre Werke als aus den Schlupfwinkeln gewisser Salons kommend, schilderte. In Rom kennen viele Personen,— und man spricht darüber ohne alle Verblümtheit— ein gewisses Werk, das den Adepten der der Liberalen=Katholiken=Sippe heimlich zugestellt wird und das den Zweck hat, mit dem Gewicht seiner 7 Bunde, den Boden aufzuschaufeln, auf dem der Bau einer katholischen Nationalkirche sich dann erheben soll. Man nennt die Schriftstellerin, deren Feder die Sorge zuertheilt ward, den von anderen Personen gewundenen Knäuel abzuhaspeln und die vielleicht ohne Wissen und Willen davon zu haben, die Pläne des Schisma kläglich fördern. In diesem Machwerk sollen nun nicht allein in der bekannten ehrlosen Weise die Glieder und Thaten eines religiösen Ordens verhöhnt werden, sondern man prüft und löst selbst nach den verderblichen Prinzipien der liberalen Katholiken, die hehrsten Fragen, die sich auf Autorität und Unfehlbarkeitslehre des Papstes beziehen und gleichzeitig Bezug nehme auf die zweite Constituirung des ökumenisch=vatikanischen Concils. Die Handlanger verfahren ins geheim, inzwischen nicht geheim genug um ihre Kniffe dem„Hüter des Glaubens und der Moral" verbergen zu können. Der Druck dieses bänderreichen Werks wird von einem„Wohlthäter" bezahlt; die Natur dieses Werks gibt Anlaß zu dem Gerücht, daß jener„Wohlthäter“ kein Anderer ist, als dieselbe Persönlichkeit, die aus dem Reptilienfonds schöpft, der aus den sequestirten Renten alimentirt wird. Holland. X Amsterdam, 29. Jan. Zu Agitationszwecken für ihre geliebte Staatsschulen sind den„Liberalen" alle Mittel gut genug. Natürlich mssüen auch die„Verbrecher in der Soutane" als warnende Beispiele zur Abschreckung vorgeführt werden. Es geschieht dies in der heuchlerischsten, katzenartigsten Weise, die sich denken läßt. Da heißt es zuerst: „Die Furcht mißverstanden zu werden, hält unsere Presse meistens zurück, die von den katholischen Geistlichen Belgien's fast täglich gegen die Sittlichkeit verübten Vergehen mitzutheilen. Unsere katholischen Landsleute könnten darin leicht einen Angriff auf ihre Religion vermuthen. Auch widerstrebt es unserem Geschmack, unsern Lesern Derartiges aufzutischen. Die Bescheidenheit aber hat ihre Grenzen. Nun die Sache öffentlich in der belgischen Kammer zur Sprache gekommen ist und das Uebel sich nicht auf den Kreis des kirchlichen Gebietes beschränkt, nun halten wir es für unsere Pflicht, dar über zu reden, weil eine ernste Lehre für unser Vaterland darin eingeschlossen ist. Was ist der Fall? Drei Lehrer des Instituts St. Union sind wegen Unzucht verurtheilt worden. Der frühere Direktor dieses Instituts ist aber vom Minister zum Schulinspektor ernannt worden, und als er darüber in terpellirt wurde, wußte der Minister keine Antwort zu geben, während der Justizminister sich auf das Unvermögen der Regierung berief, ihren Einfluß auf kirchliche Ernennungen geltend zu machen.„Es fällt uns nicht ein,“ fügt die augen verdehende Base hinzu,„die belgische Kirche für die Vergehen ihrer Untergebenen verantwortlich zu machen; wir wollen nur aus Vorstehendem zeigen, wohin es führt, wenn die Schule den kirchlichen Einflüssen unterworfen ist. Nur wo das Reich das Unterrichtswesen in die Hand nimmt, ist die Bürgschaft der Sittlichkeit gegeben. Schon die Concurrenz hält die Leidenschaften im Zaum. Der Lehrer der besonderen Schule muß aufpassen, daß er das Vertrauen der Eltern sich erhalte, und das Interesse der Schule verbietet eine strafliche Nachgiebigkeit, wie sie in Belgien vorkommt. Der Staat allein bestraft ohne Nachsicht den verbrecherischen Attentäter auf die Ehrbarkeit und verschliege ihm auf immer den Zugang zur Heiligthum der während die Kirche den reuigen Sünder wieder in Enader aufnimmt und ihm wegen seines Eifers für die Religi, den moralischen Fehltritt durch die Finger sieht.=##. heuchlerisch, wie perside, wie sophistisch=niederträchtig 5, wirft hier der moderne Prediger a. D. der Hauptredaktendes vielgelesenen„Nieuws van den dag“, woraus wir Var, stehendes extrahirten, die katholische Kirche,„die er nicht., leidigen will“, obwohl er ihren Dienern tägliche Bergehe gegen die Sittlichkeit zur Last legt, mit Koth und Steinen während seine ganze Deduktion zu Gunsten des„moralischenStaates und seiner trefflichen Erziehungsmethode sich auf ein Nichts basirt. Sollen wir den Heiland absetzen, weis unter seinen Aposteln ein Judas war? Es war für den obgenannten würdigen Herrn Direktor fürwahr hart geung die Entdeckung machen zu müssen, daß Wölfe sich in seinen Schafstall gedrängt hätten; nun mißgönnt man ihm gar seine Ehrenrettung. Und dann, was die Wölfe betrifft; ich glaube, die Statistik würde der Staatsschule keine Freudmachen, wenn sie einen Vergleich zwischen der Moral der geistlichen und weltlichen Institute herstellen könnte;### dem Glauben ganz zu schweigen, den die Staatswölfe mit Haut und Haar verschlingen möchten. Frankreich. O Paris, 29. Jannar. Letzthin hatte sich hier das auffallende Gerücht verbreitet, Jules Simon wolle der Presse gegenüber einmal die absolute Straflosigkeit versuchen. Doch die Rechnung war ohne den Wirth gemacht. Schon war dieser kühne Entschluß von den Einen gepriesen, von den Anderen verurtheilt, von Dritten schon in perfider Weise aus. gebeutet worden. Wie sich jetzt herausstellt, hat er an maß. gebendem Orte gar nicht bestanden. Gegen die„Droits d. 'Homme“ sind so eben zwei neue Preßprozesse eingeleitet worden: der eine wegen zweier Artikel von Rochefort, der andere wegen eines vielbemerkten Feuilletons, welches die Exekution des Bankier Jecker unter der Commune erzählte. In dem ersten Falle lautet die Anklage auf Schmähung des Präsidenten der Republik, in dem letzteren auf Verherrlichung einer Handlung, welche das Gesetz als Verbrechen verpönt. Nachdem die Wahl des Legitimisten Dudemaine zum Abgeordneten von Vaucluse von der Kammer verworfen und eine Neuwahl angeordnet worden ist, hat der Genannte, auf welchen seine Partei graße Hoffnung gesetzt hatte, wie dem „Evénement“ aus Avignon telegraphirt wird, in der zwölften Stunde seine Kandiditur zurückgezogen, so daß jetzt nur noch der gemäßigte Republikaner Raspail, ein Verwandter, aber nicht Gesinnungsgenesse der bekannten hiesigen Radikalen, und der Intransigent Saint=Martin als Bewerber bleiben Die in dem Departement noch starken Royalisten werdn ohne Zweifel, um der Regierung eine Schlappe zu bereiten, ihre Stimme dem letzteren Kandidaten zuwenden.— Wie es scheint, beabsichtigt man zu Rom die Kanonisation einer Tochter Ludwigs XV., Louise, welche am 23. Dezember 1787 im Kloster zu St. Denis im Geruche der Heiligkeit, sünfzig Jahre alt, gestorben ist, unter dem Klosternamen Maria Theresia vom heiligen Augustin. Paris, 29. Jan. Der„Moniteur“ äußert über die Friedensverhandlungen der Pforte mit Serbien und Mone tenegro:„Nach dem allgemeinen Eindrucke hat die Sacheinen raschen Verlauf und kann zu einer befriedigenden Lösung führen; zwar kennen wir die Bedingungen der Pforte noch nicht näher, aber sie scheinen nicht über die Rückkehr zum Stande vor dem Kriege hinauszugehen; es heißt, die Pforte werde Montenegro vielleicht günstigere Bedingungen stellen; wir wünschen das, denn die Pforte würde einen Beweis politischer Einsicht geben, wenn sie in diesem Punkte den Andeutungen der Conferenz entspräche. Aber die wichtigste Thatsache ist die, daß Serbien von Rußland den Rath erhalten hat, auf Verhandlungen einzugehen. Nichts ist mehr geeignet, die hohe Weisheit des russischen Kabinets zu bestätigen, dessen unparteiische Haltung die hohe Bürgschaft des Friedens unter den jetzigen Verhältnissen ist und bleibt.“ Der General Tschernajeff besuchte gleich in den ersten Tagen seines Pariser Aufenthalts die Druckerei des bonapartistischen Journals„'Estafette.“ Léonce Détroyat, der Chefredakteur dieses Blattes veranstaltete nun gestern Abend in Erwiederung dieser Aufmerksamkeit ein großes Diner, an welchem u. a. der Herzog von Elchingen, Raoul Duval, Emil de Girardin, R. Mitchell Theil nahmen.— Gestern Abend ebenfalls empfing die geographische Gesellschaft den Besuch des englischen Afrikareisenden Cameron. Der Zudrang war so stark, daß viele Mitglieder der Gesellschaft und selbst auswärtige Gelehrte, die eine Einladung erhalten hatten, nicht in den Saal dringen konnten. Cameron verlas in französischer Sprache einen Bericht über den Erfolg seiner Reisen in Mittelafrika, und er erntete gewaltigen Applaus, obgleich er das Französische so undeutlich und mit so stark britischem Accent aussprach, daß nur Wenige seinem Vortrage folgen konnten. Gestern Abend fund die Jahressitzung der katholischen Universitäten von Paris statt. Zu dieser Feierlichkeit hatten sich eine große Anzahl kirchlicher Würdenträger, unter ihnen die Cardinäle Erzbischöfe von Paris und Rouen, der päpstliche Nuntius, ferner die Professoren der Universität, die Senatoren und Deputirten der Rechten, der Vertreter des Unterrichtsministers u. s.., im Ganzen 600 Personen eingefunden. Nach einer kurzen Uebersicht des Vice=Rektors über die Verbesserungen, die im verflossenen Jahre getroffen seien, legte Prof. Terrat Bericht ab über die Stärke der Rechtsfakultät(von den anderen Fakultäten war gar nicht die Rede), von dem Erfolge der Examina u. s. f. Es folgt aus diesem Bericht, daß im Jahre 1876 von 85 Candidaten 67 das Examen bestanden haben, und daß die Pariser Rechtsfakultät bei Beginn des neuen Jahres 220 Studirende (gegen 117 des Jahres 1876) zählt. Ein gemeinsamer Segen aller anwesenden Prälaten schloß die Feier. Amerika. Washington, 29. Jan. Präsident Graut wird heute die von dem Kongresse angenommene Comitébill betreffend die Entscheidung in der Frage wegen der Präsidentenwahl unterzeichnen und eine Spezialbotschaft an den Kongreß richten, in welchem er seine Zustimmung zu der Bill ausspricht.— Bei einer Unterredung des Präsidenten Grant mit dem Correspondenten der„New=York Tribune“ soll der Präsident erklärt haben, daß er eine sofortige Rückkehr zu der Metallwährung für günstig halte. Er glaube, daß das Land vollkommen auf solche Maßregel vorbereitet sei und werde dem Congresse demnächst seine Ansichten in dieser Frage mittheilen. ggembe: auf der chel langtel Gester Agent als 6 au Kr 0: * 0 zu der ** stanti Entn tärpe wenn Waff leiten empft gerie Nachrichten. Berlin, 29. Januar. Se. Majestät der König hat dem Schullehrer Kreyß zu Bendorf im Kreise Koblenz den königliches Kronen=Orden vierter Klasse, und dem praktischen Arzt Di. Georg Schmitz in Köln den Charakter als Sauitätsrath verliehen. Neueste Nachrichten. Berlin, 29. Jan. Von Sr. Majestät Schiff„Elisabeth“ sind Nachrichten d. d. Capstadt, den 1. Januar curr., bei der Aomiralität eingegangen.— Sr. Majestät Schiff „Louise" verließ am 17. November 1876 Shanghai, ankerte am 22. November im Hafen von Foochow, ging am 7. De„Die spedk gebe ren. sung wan neu abh ten mel tun daß dur ged lib. der schl Wi gen #l Le mi k an (n kre ge 6 ha fld de an in * L 7 se 1 i 9 d * ae her schtig be. rehaltenn dir Bor. zicht be Vergehe Ssechan Klischen“ sich an n, weil für den geung, n seinen hm ger fit: 16 Freude ral der *: v01 se mit er des Presse Deg har die. en Ane ausu maß sits de geleitet 1, der s die jählte. 19 des rherrrechen zum zn und e, auf dem ölften #n aber kalen, eiben erda siten, Wie einer 787 fzig aria die kone sachden orte kehr die igen Bente sich. ath sehr stödes ten 1a. der 50 er M, 13 87 N: s n er e E * n n * Naember wieder in See und ankerte am 8. desselben Monats auf der Rhede von Amoy. Wien, 29. Jan. Die Friedensunterhandlungen zwivichen Serbien und der Pforte haben nach Samstag eingelangtem Auftrag der serbischen Regierung hier begonnen. Gestern Vormittag hielten Aleko Pascha und der serbische ##ent Dr. Zukirs die erste Besprechung; die Pforte bietet als Grundlage den Status quo ante bellum. Es ist Aussicht auf einen günstigen Verlauf vorhanden. " Wien, 19. Jan. Die russische Circularnote, deren Auszug schon mehrere Blätter brachten, ist noch nicht angelangt, und wird auch kaum irgendwo anders angelangt sein. V Es ist wahrscheinlich, daß die Pforte spezielle Deligirten au den Friedensverhandlungen absenden wird. 1“ London, 29. Jan. Nach einer Depesche aus ConKantinopel vom 27. hat die Pforte ein Edict, welches die Entwaffnung der Civilbevölkerung verfügt, erlassen. Mili##rpersonen, Polizeibeamte und Reisende, letztere jedoch, wenn sie eine besondere Autorisation haben, dürfen allein Woffen bei sich fühern. London, 29. Januar. Die„Times“ meint, die Fähigkeiten des jetzt im Dienste des Khedive stehenden M. Gordon empfehlen ihn für den Posten eines Gouverneurs von Bulgerien. Perg, 28. Jan. Man telegraphirt der„Köln. Zig“ Die Pforte glaubt, daß Ignatieff's Reise nach Athen bezwecke, Griechenland zur Cooperation aufzufordern, um gegebenen Falls die türkische Pontusflotte südwärts zu engagiren. Der Sultan hat verordnet, daß nach§ 17 der Verfassung die Christen auf ihren Wunsch zum Militärdienst verwandt würden. Der Großvezier befahl den Provinzgouverneuren, das Waffentragen von einer besonderen Erlaubni abhängig zu machen. Aus den Provinzen kommen Nachrichten über häufige Christenverfolgungen. Der„Stamboul“ meldet, die Pforte suche in England und Frankreich Verwaljungsbeamte anzuwerben. Suleimann Pascha telegraphirt, daß er die Verproviantirung von Niksitsch nöthigen Falls durch Anwendung von Gewalt werde vornehmen müssen. Resultate der Reichstag=Stichwahlen. Danzig, 29. Jan. Bei der im hiesigen Landkreise stattgedabten engeren Wahl erhielt Landschaftsdirektor Albrecht(nat ib.) 5766, Pfarrer Mühl(klerikal) 4727 Stimmen. Sonach i der Erstere gewählt. Breslau, 29. Jan. Bei der engeren Wahl im neunten schlesischen Wahlkreise(Schweidnitz=Striegan) wurde Appellrath Witte(nat.=lib.) mit 7890 von 14,932 abgegebenen Stimmen gerählt. Der Gegenkandidat General=Landschaftsdirektor Gra Pückler(cons.) erhielt 7042 Stimmen. Deutsch=Krone, 29. Jau. Bei der engeren Wahl erhielt Lehe(nat.=lib.) 5477, Propst Steinke(kler.) 3543 Stimmen, somit ist Ersterer gewählt. Stuttgart, 29. Jau. Im achten würtembergischen Wahlkreise(Oberndorf=Horb) erhielt bei der engeren Wahl Oberamtsrichter Wirth(nat.=lib.) 7949, Rechtsanwalt Max Römer (nat.=lid.) 5979 Stimmen, somit ist der Erstere gewählt. Borna, 29. Jan. Bei der engeren Wahl im hiesigen Wahlkreise wurde Bürgermeister Heinrich(kons.) mit 8226 Stimmen gewählt. Der Gegenkandidat, Sozialdemokrat Geiser, erhielt 6824 Stimmen. Provinzielle Nachrichten. Jülich, 29. Jan. Ein Zeichen von guten Zeiten! Innerhalb zwei Tagen wurden über 700 Mahnzettel für Steuerrückstände pro 1876 rundgetragen. Köln, 27. Jan Gestern Nachmittag ereignete sich laut der„Köln. Ztg.“ am Dome ein recht bedauerlicher Unfall. Ein an der Südseite an langen Zugseilen befestigter Häugekorb, welchem sich ein Arbeiter befand, wurde von einem plötzlichen Windstoß ergriffen und so heftig gegen eines der von dem König Ludwig von Bayern gestifteren Fenster gedrückt, daß eine Figur (der Prophet Daniel) an der Schulterpartie beschädigt wurde. Düsseldorf, 29. Jon. Herzog Eugen von Würtemberg, seit dem 2. Januar zur Dienstleistung bei dem hier garnisonirenden Husaren Regiment kommandirt, ist am Samstag Mittag im Europäischen Hof hierselbst plötzlich gestorben. Im Laufe des Nachmittags traf seine Gemahlin, Großfürstin Bera, welche von dem Trauerfalle noch keine Ahnung hatte, hier ein. Durch Telegramm henachrichtigt, erschienen gestern Mittag J. k. Majestät die Königin von Würtemberg in Begleitung der Herzogin von Würtemberg, der Mutter des Verstorbenen. Der kommandirende General Excellenz Graf zu Stolberg=Wernigerode kam im Laufe des gestrigen Tages an und stieg im Kaiserlichen Hofe ab. Ihre Majestät die deutsche Kaiserin ließen den hohen Leidtragenden durch den königl. Kammerherrn Freiherrn von Eynatten ihr Beileid abstatten, und Ihre Majestäten der deutsche Kaiser und die Kaiserin sandten zu Ihrer Vertretung und zur Leitung des Leichenbegängnisses Se. Excellenz den Grafen von Resselrode. Das hiesige Offizier=Corps hält Wache bei der Leiche. Die Einsegnung erfolgt heute Abend 7¼ Uhr. Das Militär der Garnison, speziell das Husaren=Regiment in Gala=Uniform, wird Spalier bilden bis zum Bergisch=Märkischen Bahnhof, von wo die Leiche um ½9 Uhr über Köln abgeht. Ihre Majestät die Königin werden eine halbe Stunde später mit Extrazug die Rückreise antreten. Düsseldorf, 28. Jan. Der Componist Brahms, welcher bekanntlich vor nicht langer Zeit Seitens der Stadtverwaltung zum Direktor des hiesigen Musikwesens erwählt wurde, hat, wie man der„Elberfelder Zeitung“ mittheilt, in einem läugeren Schreiben nunmehr doch die auf ihn gefallene Wahl abgelehnt. Man darf unter den obwaltenden Verhältnissen gespannt sein, wer jetzt an Stelle des Genannten berufen werden wird. Die Vermuthung, daß dieser abschlägliche Bescheid eine Folge der gegen diese Wahl in Sceue gesetzten Opposition ist, liegt sehr nahe. Wesel, 29. Jan. Der im September v. J. bei Grieth Statt gefundene Zusammenstoß des der Firma van Reede in Rotterdam gehörigen Schraubendampfers Onderneming mit dem Pastagierboote Stadt Mannheim der Köln=Düsseldorfer Gesellschaft bildete heute Gegenstand der Criminalprocedur vor dem hiesigen königlichen Kreisgericht. Es wurde gegen den nichterschienenen Angeklagten, Capitän des Rotterdamer Schiffes, welcher holländischer Nationalität, in contumaciam verhandelt. Die Beweisaufnahme durch die Zeugen stellte fest, daß der Zusammenstoß, welcher den Untergang beider Schiffe und den Tod zweier Meuschen(Söhne des Angeklagten) zur Folge hatte, durch grobe Fahrlässigkeit des Beschuldigten, indem derselbe beim Ausbiegen das vorschriftsmäßige Fahrwasser verlassen und sich um die von der preußischen Rheinschifffahrtsordnung vorgeschriedeue Signalisirung nicht bekümmert, sondern die holländischen Siguale getragen, erfolgte. Der Gerichtshof erkannte mit Rücksichtnahme darauf, daß der Angeklagte schon von der Vorsehung so hart gestraft, nach der„Kölnischen Zeitung“, auf eine Gesangnißstrafe von einem Jahr. Die Staatsanwaltschaft hatte 1½ Jahre beautragt, und beschloß die steckbriefliche Verfolgung. Paderborn, 25. Jan. Folgendes Aktenstück wurde dem „Liborinsbote“ in Abschrift zugestellt: Der Oberpräsident von Westfalen. Nr. 644. Münster, 20. Januar 1877. Aus Anlaß des tödtlichen Hintritts Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Carl veranlasse ich Euer Hochwohlgeboren im Auftrage des Herrn Ministers der geistlichen 2c. Angelegenheiten, sowie unter Bezugnahme auf meine Erlasse vom 10. August und 30. September pr.— 6491, 7919— sich mit denjenigen katholischen Stadt= und Landdechanten des Kreisee (der Stadt), von Seiten deren eine Ablehnung der damaligen, die Fürbitte für Ihre königliche Hoheit der Frau Prinzessin Albrecht von Preußen betreffenden Requisition nicht erfolgt ist, sofort zu dem Zwecke in Verbindung zu treten, daß der Eingangs bezeichnete Trauerfall am nächsten Sonntage, spätestene aber am Sonntage den 28. d. Mis. in den katholischen Kirchen von der Kanzel in üblicher Weise abgekündigt werde. gez. v. Kuhlwetter. An den Herrn Laudrath von Oheimb, Hochwohlgeboren zu Minden. Sofort. Minden, den 22. Januar 1877. Abschrift erhalten Euer Hochwürden mit dem ergebensten Ersuchen, um gefällige weitere Veranlassung. Der Landrath v. Oheimb. Sofort! Nr. 540. An den Herrn Dechanten N. Hochwürden in N. Münster, 29. Jan. Vom hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. Konrad Martin ist eben im Aschendorff'schen Verlage eine neue Schrift erschienen unter dem Titel:„Blicke in die Gegenwart und Vergangenheit.“ Das erste Kapitel bespricht die persönliche Lage des hochverehrten Oberhirten. Vermischte Nachrichten. Rom, 27. Jannar. König Viktor Emannel wird mit dem Kaiser von Brasilien in Neapel zusammentressen. Handels=Nachrichten Berlin, 39. Januar. Wöhrend des gestrigen Privatversehres, erst eine ziemlich feste Tendenz Platz, die für einige erurude papiere bei regerem Geschäft mit Courebesserungen verbunden war. Auch die heutige Börse zeigte gute Festigkeit in die Course setzten auf spekulativem Gebiet durchschnittlich höher ein und verkehrten weiterhin vorwiegend in steigender Tendenz, in welcher sie durch die auswärtigen günstigen Meldungen und Deckungskäufe nachhaltig gestützt wurden.— Im Prolongationsgeschäft zahlte man heute für CreditAktien—2,25., für Frauzosen 1,10—.25., für Lombarden 1 Mark pro Stück, für Diskouto=Commandit=Antheile ½ pet., für russische Anleihen%8 pCt. Deport. Berlin, 30. Jan(Telegramm.) 8 Uhr 9 Min. Waizen Stimmung fester, per April=Mei 220.—.=M. bez., per Mai=Juni 221.50.=M. bez. Roggen Stimmung befestigt, per Jan.=Febr. 159.50.=M. bez., per April=Mai 160.50.=M. ber Küdol per April=Mai 74.25.=M. bez., per Mai=Juni 73.40 bez. Spiritus Stimmung höher, loco 54.—.=M. ##. Jau.=Febr. 54 50.=R. bez., per April=Mai.50 Köln, 29. Januar. Zufuhr am Landmarkt schwach. Alle fortwährend lust= und geschäftelos. Waizen M. 22,50 bis 23,2u, Roggen M. 17,25—18 per 100 Kilo. Telegraphischer Börsenbericht des Echoder Gegenwart. Sertis Jannar. 29 30. 4½ proz. kons. Preußische Staats=Anleihe Nachen=Höngener Bergwerks=Aktien Bochumer Gußstahl=Aktien Bank für Rheinland und Westsalen Nachener Diskouto=Bank Rhein. Westf. Industrie=Aktien * Oesterreichische Kreditbank=Aktien Darmstädter Bank=Aktien Diskonto=Komm.=Autheile Reichs=Bank Schaaffhausen'sche Bank=Aktien Kachen=Mastrichter Eisenbahn=Aktien Bergisch=Märkische Eisenbahn=Aktien Köln=Mindener Eisenbahn=Aktien * Lombarden Mainz=Ludwigshafener Eisenbahn=Aktien Oberschles. Eisenbahn=Aktien Lit. A u. C * Oesterreichisch=Franz. Eisenbahn=Aktien Rheinische Eisenbahn=Aktien Phönix=Aktien Stimmung: nach Liquidation schwächer. Die mit“ bezeichneten Papiere lauten in Reichsmark und Pfennigen alle andern in Thaler=(und Cents=) Währung. Wechsel=Course in Reichsmark. 27. 30. Amsterdam 100 Fl. kurz „ 2 M. London 3 M. Belgische Plätze 100 Fr. kurz „„„ 2 M Paris 100 Fr. kurz „ 2 M. Wien 100 Fl. kurz Wien 100 Fl. 2 M. 169,90 bzl 169,90 bz 169,10 b3 20,38 bz 81.25 bz 80.90 bz 81,80 be 29. 165, 40 164,30 169,10 bz 20,39 bz 81,25 bz 80,90 bz 81,35 bz 10.— 16:, 50 164 30 Schiffs=Nachrichten. Mitgetheilt von dem General=Agenten des Norddeutschen Lloyd Hermann Lindemann in Köln. Baltimore, 28. Januar. Das Postdampfschiff des Nordd. Lloyd„Nürnberg,“ Capt. A. Jäger, welches am 10. Januar von Bremen abgegangen war, ist heute wohlbehalten hier augekommen. New=York, 29. Jan. Das Postdampfschiff des Nordd. Lloyd„Weser“, Capt. F von Bülow, welches am 13. Januar von Bremen und am 17. Januar von Southampton abgegangen war, ist gestern 4 Uhr Nachmittags wohlbehalten hier angekommen. Für die Hinterbliebenen des verunglückten Oberfeuermannes Knops gingen ferner bei mir ein: Von H. W. Mark 20.— „ H. K.„ 10.— „ Frau R. Hemden, Unterröcke und Kleider. Mark 30— Hierzu die früheren„ 83.80. Mark 113.80. Besten Dank! Aachen, den 30. Jan. 1877. Der Brand=Direktor, Emil Lochner. Redicin und ohne Kosten durch di REVALLSUIERE Allen Kranken Kraft und Gesundheit ohne edicin und ohne Kosten durch die Heilnahrung: Du Barry von London. Seit 30 Jahren hat keine Krankheit dieser angenehmen Gesundheitsspeise widerstanden und bewährt sich dieselbe bei Erwachsenen und Kindern ohne Medicin und ohne Kosten bei allen Magen=, Nerven=, Brust=, Lungen=, LeberDrüsen=, Schleimhaut=, Athem=, Blasen= und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blutaussteigen, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht, auch ist sie als Nahrung für Säuglinge schon von der Geburt an selbst der Ammenmilch vorzuziehen.— Ein Auszug aus 80,000 Certificaten über Genesungen, die aller Medicin widerstanden, worunter Certificate vom Professor Dr. Wurzer, Medicinalrath Dr. Angelstein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, Professor Dr. Dedé. Dr. Ure, Gräfin Castlestuart, Marquise de Bréhan, und vielen anderen hochgestellten Personen, wird franco auf Verlangen eingesandt. Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certisicaten. Nr. 62476. Dem lieben Gott und Ihnen sei Dank. Die Revalescière hat meine 18jährigen Leiden im Magen und in den Nerven, verbunden mit allgemeiner Schwäche und nächtlichem Schweiß gänzlich beseitigt. J. Comparet, Pfarrer, Sainte Romaine des Iles. Nr. 89211. Orvaux, 15. April 1875. Seit vier Jahren genieße ich die köstliche Revalescière und leide seitdem nicht mehr an den Schmerzen in den Lenden, die mich während lauger Jahre fürchterlich gefoltert hatten. In meinem 93. Jahre stehend, erfreue ich mich jetzt der vollkommensten Gesundheit. Leroy, Pfarrer. Nr. 45270. J. Robert. Von seinem 25jährigen Leiden an Schwindsucht, Husten, Erbrechungen, Verstopfungen und Taubheit gänzlich hergestellt. Nr. 62845. Pfarrer Boilet von Ecrainville. Von Asthma mit bäufigen Erstickungen völlig hergestellt. Nr. 80416. Frau Major Deutsch, geb. von Horn in Posen, deren Kinder vom Drüsenleiden hergestellt. Nr. 64210. Marquise von Bréhau von 7jähriger Leberkrankheit, Schlaflosigkeit, Zittern on allen Gliedern, Abmagerung und Hypochondrie. Nr. 75928. Baron Sigmo von 10jähriger Lähmung an Händen und Füßen 2c. Nr. 75877. Florian Köller, K. K. Militärverwalter, Großwardein, von Lungen= und Luftröhren-Katarrh, Kopfschwindel und Brustbeklemmung. Nr. 75970. Herr Gabriel Teschner. Hörer der öffentlichen höheren Handels=Lehranstalt in Wien, in einem verzweifelten Grade von Brustübel und Nervenzerrüttung. Nr. 65715. Fräulein de Montlouis, von Unverdaulichkeit; Schlaflosigkeit und Abmagerung. Die Revalescière ist viermal so nahrhaft als Fleisch und erspart bei Erwachsenen und Kindern 50 Mal ihren Preis in anderen Mitteln und Speisen. Preise der Revalescière 1/ Pfd. 1 Mk. 80 Pf., 1 Psd. 8 Mk. 50 Pf., 2 Pfd. 5 Mk. 70 Pf., 12 Pfd. 28 Mk. 50 Pf. Revalescière Chocolatée 12 Tassen 1 Mk. 80 Pf., 24 Tassen 3 Mk. 50 Pf., 48 Tassen 5 Mk. 70 Pf. u. s. w. Revalescière Biscuites 1 Pfd. 3 Ml. 50 Pf., 2 Pfd. M. 70 P. Zu beziehen durch Du Barry u. Co. in Berlin., 28—29 Pafsage(Kaiser=Gallerie) und bei vielen guten Apothekern, Droguen=, Spezerei= und Delicatessenhändlern im ganzen Lande. In Aachen bei: P. Kaatzer, Büchel 36, Weyers=Kaatzer, Kleinmarschierstraße 8, Otto Wahl, Theaterplatz 7. Düren: Wilh. Müller jr. Dülken: Aug. Langweiler. Viersen: H. J. Bekanntmachung. In Folge Stadtverordneten=Beschlusses vom 30. Oktober 1876 wird nach Maßgabe der Allerböchsten Kabinets Ordre vom 29. April 1829 und des Regulative vom 19. Mai 1885 vom 1. April dieses Jahres ab für jeden nicht mehr an der Mutter saugenden Hund ohne Unterschied des Geschlechts eine jährliche Steuer von 9 Mark erhoben, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Burtscheid, den 27. Januar 1877. Der Bürgermeister, 1022 Middeldorf. Die Handelsgesellschaft unter der Firma P. J. Schleuter& Cie., welche ihren Sitz in Nachen hatte und deren Theilhaber der daselbst wohrende Maurermeister Peter Joseph Schleuter und der ebenda wohnende Kaufmann Eduard Nahl waren, ist am heutigen Tage aufgelöst worden, und find deren Activen und Passiven auf den vorgenannten Peter Joseph Schleuter übergegangen. Gedachte Firma wurde daher heute unter Nr. 1059 des Gesellschafts=Registere gelöscht. Aachen, den 29. Januar 1877. Königl. Handelsgerichts=Sekretariat. Unter Nr. 3569 des Firmen=Registere wurde heute eingetragen die Firma Eduard Massion, welche in Eupen ihre Niederlassung hat und deren Inhaber der daselbst wohnende Färbereibesitzer Eduard Massion ist. Aachen, den 29. Januar 1877. Kgl. Handelsgerichts=Sekretariat. Die Gläubiger der Fallitmasse von Adam Elbern, Zimmermeister, zu Aachen wohnend, werden hierdurch ersucht, binnen einer Frist von 40 Tagen à dato persönlich oder durch einen Bevollmächtigten bei dem provisorischen Syudik, Herrn Advokaten Offergelt zu Aachen, zu erscheinen und zu erklären, durch welchen Titel und für welche Summe sie Gläubiger dieser Masse sind, sodann demselben ihre Schuldtitel einzuhändigen, oder solche auf der Kanzlei des Königlichen Handelsgerichts hierselbst zu deponiren. Zugleich werden dieselben benachrichtigt, daß am Montag, den 12. März dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr, in dem Handelsgerichtslokale hierselbst, das Protokoll über die Verifikation und Affirmation der Forderungen au obgesagte Masse eröffnet werden wird. Aachen, den 29. Januar 1877. Der Fallimeuts=Commissar, Freiherr von Rellessen. Die Gläubiger der Fallitmasse von Emil Schneider, Kaufmann in Aachen wohnend, werden hierdurch ersucht, binnen einer Frist von 40 Tagen à dato persönlich oder durch einen Bevollmächtigten bei dem provisorischen Syndik, Herrn Advokaten Rumpen II zu Aachen, zu erscheinen und zu erklären, durch welchen Titel und für welche Summe sie Gläubiger dieser Masse sind, sodann demselben ihre Schuldtitel einzuhändigen, oder solche auf der Kanzlei des Königlichen Handelsgerichte hierselbst zu deponiren. Zugleich werden dieselben benachrichtigt, daß am Mittwoch den 14. März dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr, in dem Handelsgerichtslokale hierselbst, das Protokon über die Verifikation und Affirmation der Forderungen an obgesagte Masse eröffnet werden wird. Aachen, den 29. Januar 1877. Der Falliments=Commissar, Seyler. „„„ Zur Einweihung des neuen Bernarts' schen Saales finder am nächsten Samstag, den 3. Februar, eine Soirée unter gefälliger Mitwirkung des Königl. Hof=Opernsängers Herrn J. Wolff aus Berlin und des Concertmeisters Herrn Winkelhaus statt. Anfang 8 Uhr. 1092 Der Vorstand. Unwiderruflich nur bis zum 13. Februar!!! Dauert der Ausverkauf meiner Cigarren, Cigarretten, Pseifen, Spitzen, Stöcke 2c. 2c Zu jedem annehmbaren Preise. Hochstraße 4, M. Thyssen, Hochstraße 4. Auch Stabel und Theke nebst Zubehör, Gaslüstre, 1 Säulenosen, Möbel, nebst einigen Hundert Cigarrenkistchen billig zu verkaufen. 1087 Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag, den 1. Februar 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Aachen gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkauft werden: Ein langer Karren, eine Commode, ein Tisch 2c. Der Gerichtsvollzieher, Nauß. Die Gläubiger der Fallitmasse von Nicolas Creischer, Handelomann, zu Hambach bei Jülich wohnend, werden hierdurch ersucht, binnen einer Frist von 40 Tagend dato persönlich oder durch einen Bevollmächtigten bei dem provisorischen Syndik, Herrn Advokaten Schleicher zu Düren, zu erscheinen und zu erklären, durch welchen Titel und für welche Summe sie Gläubiger dieser Masse sind, sodann demselben ihre Schuldtitel einzuhändigen, oder solche auf der Kanzlei des Königlichen Handelsgerichts hierselbst zu deponiren. Zugleich werden dieselben benachrichtigt, daß am Mittwoch den 14. März dieses Jahres, Vormittags 11½ Uhr, in dem Handelsgerichtslokale hierselbst, das Protokoll über die Berisikation und Affirmation der Forderungen an obgesagte Masse eröffnet werden wird. Aachen, den 29. Januar 1877. Der Falliments=Commissar, Geheimer Commerzienrath Gottfr. Pastor. Durch Urtheil vom heutigen Tage hat das Königl. Landgericht zu Aachen die zwischen der, zum Armenrechte zugelassenen, gewerblosen, zu Maubach wohnenden Philomena Sommer, Ehefrau des daselbst wohnenden Kleinhändlers Wilhelm Pünzeler und ihrem genannten Ehemanne bestandene eheliche Gütergemeinschaft mit allen gesetzlichen Folgen für aufgelöst erklärt, die Parteien behufs Auseinandersetzung ihrer Rechte vor Notar Fuack zu Nideggen verwiesen und dem Wilhelm Pünzeler die Kosten zur Last gelegt. Aachen, den 29. Januar 1877. Der Anwalt der Klägerin, Maas. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag, den 1. Februar 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Aachen gegen baare Zahlung dem Neistbietenden verkauft werden: 2 Commoden, 1 Glasschrank, 1 Tisch, 6 Stühle, 1 Säulenofen, 1 complete Nähmaschine 2c. Der Gerichtsvollzieher, Nauß. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag, den 1. Februar 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte iu Aachen gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkauft werden: Eine Partie Mantelösen, Kohlenbecken, Schirm= u. Garderobenhalter, Comptoir=Utensilien 2c. Der Gerichtsvollzieher, Nauß. Laon: Eschweiler: Jos. reiberg: Peter Uhns. — Schorn. Eupen: Joseph Mennicken. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 8. Februar 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Nachen gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkauft werden: Ein Mahagony= und ein kirschbaumenes Meudlement. Der Gerichtsvollzieher, Rauß. 4. Abonnements-Concert. Heute, Mittwoch Abend, im großen Kurhaus=Saale: Generalprobe. Für die Herren des Orchesters prkeise sieben und für die im Chor mitwirkenden Damen u. Herren halb ach Uhr. Das städt. Musik-Comité. Sehsellbirn Heute Mittwoch Versammlung und Ballotage. Aachener Kirchen=Chor. Nächsten Sonntag, den 4. Februar: Stiftungsfest. EingTademe. Heute Mittwoch keine Versammlung. Pütz Salon-Theater (Zum goldenen Thor.) Vorstellung und Ballet. Auftreten der Grossi-Truppe(Spezialität in jüdischen Charakteren), sowie des Iustrumental=Komikers Hru. Wolf. Jeden Tag neues Programm. Anfang 7½ Uhr. Eutree 50 Rpfge. Pütz Salon-Theater. Mittwoch, den 31. Januar: Benefiz= und AbschiedsVorstellung der Grossi=Truppe.s Hiermit die ergebene Auzeige, daß mein schwarzer Hengst, vom Königl. SchauAmt zu Aachen als sehr gut anerkannt, zum Decken der Stuten bereit steht. Wilh. van Wersch, 1088 Klein=Schönforst bi Nachen. Rheinwein: 5, 8 und 13 Sgr. per Fl., Achtelfäßchen 18 Lit. 3 Thlr.; roth. Ahrwein: 5 und Auslese 8 Sgr. per Fl., Achtelfäßchen 18 Lit. 3 Thlr. 18 Sgr.; 8jähr. Vordeaux: 10 Sgr. per Fl. Römerstraße 1. 1084. Ein ordentl. Mädchen für alle Hauearbeit gesucht. Ausk. in der Exp. 1089. Ein kräftiges Mädchen für Hausarbeit gesucht: Großkölnstr. 68 1090. Mk. 9000 Hypothek für Mk. 6000 Baar zu verkaufen. Offerten unt. 0 60 bes. die Exped. 1083. Große Stallung, Scheune, Wohnung und 1 Morgen Garten, nahe vor Pontthor, zu vermiethen. Ausk. in d. Exp. Mdm. Chaudoir rue cathédral &a Liege demande deux demoiselles pour les modes sachunt parfaitement travalller 'y adresser par lettre affranchie. 1085. Quartier zu vermiethen. Ausk. in der Exp. 4000 Thalet auf erste Hyp., gegen dreifache Sicherheit, auf ein Haus in der besten Lage der Stadt, ohne Unterhändler von einem pünktlichen Zinezahler gesucht. Off. unter P B 1 bes. die Exp. 1086 Verloren am Sonntag von der Münsterkirche bie St. Leonard eine silberne Cylinderuhr. Gegen gute Belohnung abzugeden in der Expedition. 1091 Revolver, 7 mm. 6 Schuß: 7., 9 mm. 6 Schuß: 13½., sowie Patr.: Römerstr. 1. Englich lessons. Adresses written upon„gramma“ are to be sent to Mr. Barth, Holsgraben##. Stad. Fheutel! Mittwoch, den 31. Januar 1877. 10. Vorstellung im 5. Abonnement. Ein Ertolg. Lustspiel in 4 Akten von Paul Lindau. Stauf-Aledterl Vorläufige Anzeige. Montag, den 5. Februar 1877. Benefiz für den Regisseur Herrn Gustav von Bohlen. Neu einstudirt: Das Vonanweibchen. Romantisch komisches Volksmärchen mit Gesang in 3 Aufzügen. Nach einer Sage der Vorzeit von C. F. Heusler. Musik von C. F. Kaner. Selanntmachlug. Einheitlicher Packetportotarif im Verkehr zwischen Deutschland und der Schweiz. Vom 1. Februar 1877 ab tritt im Verkehre zwischen Deutschland und der Schweiz ein einheitlicher Portotarif für Packete bie zum Gewichte von 5 Kilogramm in #irksamkeit. Danach beträgt das Deutsche und Schweizerische Porto für ein frankirtes Packet bis zum Gewichte von 5 Kilogramm insgesammt 80 Pfennig oder 1 Frank; dagegen im Grenzverkehr, d. i. im Verkehr derjenigen Deutschen und Schweizerischen Postorte, welche in gerader Lime nicht mehr als 30 Kilometer von einander entfernt sind, 40 Pfennig oder 50 Centimen. Für unfrankirte Packete bis 5 Kilogramm tritt den vorstehenden Portosätzen ein Zuschlag von 20 Pfeunig oder 25 Centimen hinzu. Bei Sperrgut wird die Einheitstaxe von 80 bz. 40 Pfeunig oder 1 Frank bz. 50 Centimen um die Hälfte erhöht. Berlin., den 22. Jan. 1877. 872 Der General=Postmeister. Berlin., den 25. Januar 1877. Gelannimachuug. Erhöhung des Meistbetrages der Postanweisungen im Verkehr mit Constantinopel. Vom 1. Februar ab wird der Meistdetrag der Postanweisungen zwischen Deutschland und Constantinopel auf 300 Mark erhöht. Die Gebühr für Postanweisungen nach Constantinopel beträgt von dem gleichen Tage an: für Summen bis 100 Mark 40 Pfennig, für Summen über 100 bis 200 Mark 80 Pfennig, für Summen über 200 bis 300 Mark 1 Mark 20 Pfg. Im Uebrigen bleiben die bisherigen Bestimmungen bezüglich des Postanweisungsverfahrens im Verkehr mit Constantinopel, über welche die Poslanstalten auf Verlangen Auskunft ertheilen, unverändert in Kraft. 958 Kaiserliches General=Postamt. aus dem Gemeindewalde von Büsbach Am Donnerstag, den 8. Februar d.., Vormittags 10 Uhr beginnend, werde ich im Hause des Wirthes Roßkamp hierselbst, nachverzeichnetes Holzmaterial öffentlich meistbietend zum Verkaufe ausstellen: I. Distriet Johanneshecke: 12 Hektare Fichten=, Kiefern=, Buchenund Eichenstämme mit Eichenschlagholz durchsprengt, in 65 Loosen auf dem Stocke. II. Distriet Vollersdriesch, Lintertkuipp und Querksheck: a) 2 Eichen= und 6 Fichtenstämme, enthaltend 3 6/100 Festmeter; b) 38 Raummeter Eichen= und Kiefern=, Nutz= und Grubenholz; t c) 37 Raummeter Eichen= und BuchenReiserholz. Ueber Lage und Loosebildung gibt auf Verlangen der Gemeindeförster Stoll zu Roggenläger nähere Auskunft. Büsbach, den 22. Januar 1877. Der Bürgermeister, 912 Giesen. Für Auswanderer. Die vom Comité zum Schutze der katholischen Auswanderer ernannten Vertrauensmänner sind: 1. in Hamburg: Herr Theodor Meynberg, Dornbusch Nr. 3; derselbe trägt als Legitimation Kreuz und Anker auf der Brust. Er gibt auf briefliche Anfrage schnellste Auskunft und hat in jeder Beziehung nach besten Kräften und Ermessen für das materielle und religiössittliche Wohl der Auswanderer in Hamburg zu sorgen. Seine durchaus unentgeltliche Dienstleistungen erstrecken sich auf alle Angelegenheiten der Reise: Angabe der besten und billigsten Reiseronte nach Hamburg— Empfang bei Ankunft in Hamburg— Entsprechendes Logement — Geldwechsel und Einkäufe bei soliden, ihm als reell bekannten Geschäftshäusern — Auskunft über Ort und Zeit des katholischen Gottesdienstes— Vertheilung von unterhaltenden und belehrenden katholischen Schriften für die Seereise, soweit der Vorrath reicht— Empfehlungskarten an die katholischen Vertrauensmänner in Nordamerika— Geleit an Bord des Schiffes. Der Vertrauensmann kann vollkommen Schutz und Fürsorge nur dann garantiren, wenn alle Angelegenheiten der Reise von Haus aus und von Anfang an mit ihm brieflich berathen und demgemäß behandelt werden. 2. in Bremen: der speciell für die Auswanderer bestimmte katholische Geistliche, Herr Pastor Peter Schlösser, Comthurstraße Nr. 2, in der Nähe der Post, welcher zu jeder Zeit zu sprechen ist. Dessen Assistent, Herr Fr. Heinrich Wöhrmann, Poststraße 1, trägt als Legitimation ein goldenes Kreuz und Anker auf der Brust. Derselbe leistet alle Dienste und erstreckt sich seine Wirksamkeit auf alle Angelegenheiten der Reise in ähnlicher Weise wie für Hamburg oben angegeben ist; man wolle sich schon von Haus aus brieflich an Herrn Schlösser wenden und in Bremen sich ihm ganz anvertrauen. 3. in Antwerpen: Pastor Schrod, Chaussée de Malines Nr. 126. Derselbe ist ebenso wie die vorgenannten Herren zu jeder Auskunft und Hülfeleistung für die Auswanderer bereit. 4. in New=York: Josef Kölble, Third Street Nr. 185. Derselbe trägt auch Kreuz und Anker. 5. in Baltimore: Chr. Bitter, Washington=Street Nr. 46. 6. für Liverpool wird zur Besorgung der Auswanderer=Angelegenheiten Mr. William Trost, 47 Dule Street, empfohlen, und können sich die Auswanderer auch diesen Herren ganz ruhig anvertrauen. Der Präsident des Comités: Fürst Karl zu Isenburg, in Birstein 5345„bei Offenbach am Main. 950. Pferdedünger zu verkaufen. Ausk. in der Exp. Eine Wittwe sucht Kunden zum Frisiren, à 4 Mark. Ausk. Schützenstr. 26, 1. Stage, Nachen. * □ in der außergerichtlichen Theilungssache 1. von Wilhelm Steins, Eisenbahnarbeiter zu Bank, Bürgermeisterei Paunesheide. in eigenem Namen und zugleich als Vormund der drei noch minderjährigen Kinder der verstordenen Eheleute Johann Joseph Steins und Theresia Scheeren, namentlich: 9. 4 Petienl a. Leouard, Eisenbahnarbeiter, zur Zeit Militär, in Nachen startomirt, d. Caspar, ohne Geschäft zu Bank, c. Gerhard, ohne Geschäft daselbst wohnend, 2. von Martin Meier, Bergmann, zu Bank wohnend, als Gegenvormund der genannten Minorennen, 3. Joseph Steins, Grubeuarbeiter, zu Bank wohnend, sollen auf Grund eines Beschlusses des Vormundschaftsgerichts zu Nachen Nr. II vom 19. Oktober 1876 am Donnerstag den 22. Februar 1877, Vormittags 11 Uhr, in der Wohnung der Wirthin Wittwe Wilhelm Nußbaum zu Bank, urch den unterzeichneten, zu Herzogenrath, im Landgerichtsbezirke von Nachen wohnenden Königlichen Notar Hermann Anton Felix Endepols, die nachbeschriebenen im Landkreise Aachen gelegenen, zum Nachlasse der verlebten Eheleute Johann Joseph Steins und Therese Scheeren gehörigen Immobilien unter Zugrundelegung der beigefügten Taxen zum Verkaufe ausgestellt und bei einem die Taxe erreichenden oder übersteigenden Gebote dem Meist= und Letztbietenden zugeschlagen werden. l. In der Gemeinde Pannesheide. Flur 12, Nr. 115, 117 und 120, Wohnhäuser mit Nebengebäuden, Hofraum und Garten, sammt allem Immobilar=An= und Zubehör, in zwei Abtheilungen: a. Loos I, bestehend aus Wohnhaus, Stall, Backhaus, Hofraum und Theilgarten, an Fläche 13 Ar 74 Meter oder 96 Nuthen 90 Fuß, begrenzt von Anton Rothkranz und dem folgenden Loose, abgeschätzt zu 275 Thalern oder 825 Mark. h. Loos II, Wohnhaus mit Stall und Theilgarten, an Fläche 14 Ar 21 Meter, begrenzt vom ersten Loose und Heinrich Joseph Merx, abgeschätzt zu 225 Thalern oder 675 Mark. UI. In der Gemeinde Richterich. Ackerland im Bankerselde, neden Erben Bischof, Heinrich Merkelbach Wwe., Domkapitel und einem Wege, Flur V. Nr. 489, groß 55 Ruthen 20 Fuß oder 7 Ar 82 Meter, abgeschätzt zu 100 Thalern oder 300 Mark. Bedingungenheft, Situationsplan und sonstige Borakten liegen bei dem Unterzeichneten zur Einsicht offen. Herzogenrath, den 23. Januar 1877. Endepols, Notar. 1072 „*** einer Brauerei. Eine in verkehrreicher Gegend des Landkreises Nachen, an einer frequentirten Landstraße belegene Brauerei mit neuem Kühlschiff, geräumigem, bequemem Keller, und dazu gehörig 1 Wohnung mit circa ½ Morgen Garten, ist an einen solventen Reflektanten zu vermiethen durch 1016. J. Lambertz zu Weiden. ## Die soeben erschienene Nr. 18 enthält: Die Stufenjahre eines Glücklichen. Roman von Louise v. Francois.(Fortsetzung.)— Vor achthundert Jahren in Canossa. Von D. H.— Der Islam und seine Bölker. Von M. Lüttke. II. III.— Am Familientische: Wunderliche Geschichten. Mit Originalzeichnung von H. Kaulbach: Mönchslatein nach der Heimkehr aus dem heil. Lande.(15. Jahrh.)— Saltarello. Von Struwy. Mit Original= zeichnung von Knackfuß: Saltarello=Tänzer in Rom.— Wie die Kälte wirkt.— Die Zahl der Menschen auf der Erde. Sie Modenweit. Am Montag den 5. Februar ist No. 9 (vom XII. Jahrg.) ausgegeben worden. Bestellungen auf das laufende Quartal werden roch fortwährend von allen Buchhandlungen u. Postämtern angenommen und die bereits erschienenen Nummern nachgeliefert. Vierteljährlicher Abonnements-Preis 1 Mark 25 Pf. 987 Ratn. Missions-Blatt, Sonntags=Blatt: billiges, religiöses; bringt: Belehrendes und Erbauendes aus Glaubens= und Sittenlehre, die neuesten kirchlichen Nachrichten, jeden Sonntag einen politischen Wochenbericht, reichen Unterhaltungsstoff, namentlich aus dem Leben. Als das beste religiöse Hausblatt allseitig anerkannt. Preis ganzjährlich 2 M. 50 Pfg. Jede Post, Buchhandlung, Buchbinderei nimmt Bestellungen an. A. Laumann'sche Verlagsbuchhandl. 588 in Dülmen. Kalender forr. Daheim-Kalender 1,50 Deutscher Volkstr.-Kalender 0,50 Illustr. Familien-Kalender 0,50 Kolpings-Kalender 1,00 Pohl’s Hauskalender 0,50 Garten-Kalender geb. 3,00 Rhein. Termin-Kalender für Justizund Verwaltungs-Beamte geb. 2,50 Kalender für Eisenbahn-Techniker. Herausgegeben von Heufinger von Waldegg für 1877. Gedunden mit einer Beilage 3,60 Kalender für Strassen- u. Wasserbau-Ingenieure. Herausgegeben von A. Rheinhard für 1877. Geb. 3,60 Deutscher Baukalender nebst einer besonderen Beilage, in Leder geb..50 Ingenieur-Kalender geb..25 Berg- und Hütten-Kalender.. 3,50 Ferner: Tägl. Notizbuch für Comptoire à.00, Termin-Kalender à.80,.50 und 2,50, Schreib-Kalender für Beamte à 1,20, Etui-Kalender à 0,40, große und kleine Wandkalender in großer Auswahlbei Weyers-Kaatzer, Nachen, Kleinmarschierstraße 8. Englische-Deutsche Konschansumn Ckaurig Kilik. Aachen. 40 Rudolfstraße 40. Täglich geöffnet von ½11 bie 1 Uhr Morgens, von 3 bis 6 Uhr Nachmittage und von—10 Uhr Abends, mit Ausnahme der Montags= u. FreitagsNachmittage von—6 Uhr, wo der Zutritt nur durch Abonnementskarten erlaubt wird. Sonntags anhaltend geöffnet von—10 Uhr. Täglich von—6 und —10 Uhr mit Concert. Eutrie 50 Rpfg. und für die Benutzung der Schlittschuhe werden 50 Rpfg. erhoben. Die Restauration ist dem Herrn Carl Seidel übertragen. Produktion der ersten Rollschuh=Künstler und Künstlerinnen aus London. 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WV Srhenguen Verantwortlicher Redaftrig: Hilwar Heinrich Beissel. Verlag von P. Kaatzer in Nachen. Druck von C. H. Georgi in Nachen. des Abg. Peter Reichensperger in der Sitzung des Abgeordaetenhauses vomr 24. Jannar. Ic kann es weinerseits ticht beklagen, wenn im Sinne des Herrn Abg. Wehrenpfennig, der eben bezeichnete, nöch energischere Statzdpunkt gewählt wird, wenn er den Vorzug stodet der sogenganten„weißen Sälde“, die anderwärte geösten wordin ist. Ich glaube, er bat dieser Antrag aus einfache Tagesordnung soger einen gewissen Voriheil: er zeigt dem gänzen Lande, welche Meinungen hier in der Majorität des Hauses in Talehung auf soiche Angelegenheiten, die wit glaubes mit Traß und eingehend behandelt zu haben, odwalten, und das Land wird das verstehen!(Sehr richtig! iur Ceotrum.) Ich hemerke übrigens, daß die Motivirung des Hru. Wehrenpfennig sachlich unrichtig ist. Es ist zunächst nicht richtig, daß im voriden Jahre die von mir in Anregung gebrachten Fragen erörtert worden sied; im Gegentheil, das Haus der Abgeordneten hat die Berathung über diesen Antrag abgelehut. Daß bei den Budgetverhandlungen auch auf diese Frage eingegangen ist, in zweifellos; aber es weiß Jeder, und der Heer Präsident wird sich selbst jederzeit bei derartigen Budgeiberathungen in der Lage finden, den Rednern gegenüber die Erwaitung auszusprechen, daß man nicht gar= und alzuumgehend eine derartige Frage approfundirt: Anträge sind jedenfalls dabei nicht gestellt worden, das Haus hat sich bei der Budgetbesprechung über die materielle Billigung oder Mißbilligung der angeregten Fragen gar nicht auszusprechen Gelegenheit gehabt. Sodann zweitens, wir stehen heute einer neuen, einer neugewählten Kammer mit vielen neuen Mitgliedern gegenüber; es ist eine sonderbare Voraussetzung des genannten Herrn, daß alle die neuen Mitglieder vielleicht ebenso urtheilsfähig sein mögen, wie sich Herr Wehrenpfennig sicherlich erachtet, ohne daß er auch nur den Antragsteller über die betreffende Frage gehört hat. Ich weiß nicht, ob Herr Wehreupfennig von sich behaupten will, daß er bereis ebenso eingehende Studien über die Frage gemacht habe, wie der Herr Minister sie uns vorgelegt hat, und ich weiß noch weniger, ob er auf jedem einzelnen der betreffenden Punkte zu der Conclusion hat kommen können, wie der Herr Miaister Falk uus hier versichert hat. Ich sollte also meinen, daß die Vorzussetzungen zur Rechtfertigung der einfachen Tagesordnung üderhaupt hier gar nicht zutressen.— Ich darf mir unn in Beziehung auf die Sache selbst noch einige Bemerkungen erlauben, und dieselben werden kurz sein. Ich din nicht in die Lage gekommen, sehr Vieles reciiftziren zu müssen. Was den Herrn Abg. Windthorst(Bielefeld) anlangt, so hat derselbe sich ja prinzipiell durchaus nicht feindselig gegen den Antrag als solchen ausgesprochen; er hat im Gegentheil erklärt, daß auch er heute noch auf dem Standpunkt steht, den der Herr Birchow im Jahre 1870 bereits eingenommen hat; er hat aber hinzugesügt, daß er dennoch heute nicht für den Antrag stimmen werde. Es ist dies ja auch nichts Neues in diesem Hause. Wer lange, wie ich, Mitglied desselben gewesen ist, weiß, wie das Wort„zwar aber dennoch" hier eine bedeutende Rolle gespielt hat, aber doch nicht mit besonderer Achtung von der Kammer und vom Lande aufgenommen worden ist. Heute nämlich heißt es in Wirklichkeit: hie Rhodus, bic salta! Herr Windihorst(Bielefeld) erklärt, nicht für die Sache stimmen zu können, obgleich er mit der Neußerung des Herrn Birchow einverstanden sei. Ich will nun nicht mehr die gauze, sondern nur den Schlußpossas der Aeußerung des Herrn Birchow verlesen. Er sogte damals:„Ich will absolut nicht, daß es in die Hand des Staates gelegt weiden solle, den Kindern einen bestimmten Religionsunterricht eriheilen zu lassen durch eine beliebige Person, die der Regierung genehm ist; im Gegentheil, Sie werden uns nach dieser Seite hin vollkommen bereit finden, Ihre Bundeszeoossen zu sein, um die katholischen Mitbürger so gut wie die protestantischen zu stützen.“ Also Herr Birchow hat nicht, wie der Abg. Windthorst meint, blos von einem künftigen Unterrichtsgesetz gesprochen; er hat nicht gesagt, das, was wir von dieser Seite her fordern könnten, würde de lege ferende nicht unterstützt, sondern er hat gesagt, gegenüber den bestehenden Gesetzen würde er und seine Freunde uns schützen gegen die damale schon der Staatsregierung hervorgetretenen entgegevgesetzten Intentionen, und Herr Virchow wird schwerlich gemeint haben, diesen Schutz uns angedeihen zu lassen, gegen ein etwaiges Vorhandensein von Gesetzen, die der Regierung das Recht dazu geden: eine solche illegale Unterstützung des Abg. Birchow habe nicht erwartet, und wenn der Herr Abg. Windthorst sie für möglich hält, dann ist es seine Sache, dann mag er sich mit Herrn Birchow auseinandersetzen. Herr Windtdorst bat nun gemeint, daß er deshalb nicht dem von mir in eister Lnie unkerzeichneten Antrag beistimmen köaue, weil derselbe zu allgemein sei. Aber, m.., ich weiß nicht, wie man von zu groder Allgemeinheit eines Satzes sprechen kann, der auedrücklich fordert, daß der Religionsunierricht in der obligatorischen Volksschule nur nater der Autorität der Kirche ertheilt werden solle. Is das eine unfaßbare Allgemeinheit, oder ist das nicht der concreteste Begriff, den man überhaupt denken kann und der durch den Erlaß des Herrn Culiusministers negirt worden ist, nicht blos negirt in Bezug auf die Personen, die als legal anerkannte Ortsgeistliche dastehen, sondern mit der weiteren Gefagniß, die er den Provinzialdehörden gegeben hat, jeden einz=inen Geistlichen, also schließlich alle, aus der Schule auszuweisen? Ich wüßte nicht, wie an der Concretheit der Fordetung irgendwie eiwas bemängelt werden kann. Edenso die Forderung Nr. 3, daß der formell confessiouelle Unterricht durch die Orisgeistlichen ertheilt werden solle. Der Herr Abg. Windihorst hat gesagt, das wäre an und für sich ganz undeKreitbar und richtig; er würde aber fordern, daß künftighin überhaupt kein confessioneller Religionsanterricht mehr an der Volksschule ertheilt werden soll. Das ist wieder seine Sache; einstweilen ist es Rechtens in Preußen, daß der confessionelle Unterricht ertheilt weide; er wied nicht mehr unter Garantie der Kirche durch Personen, die der Staatsregierung allein genehm sind. Der Herr Abg. Windidorst erklärt sich einverstanden mit der negativen Aeußerung des Herrn Abg. Dr. Birchow, er stimme nichtsdestoweniger nicht für den Antrag. Was die Ausführungen des Herrn Abg. Dr. Aegidi anbelangt, so habe ich kein Wort darüber zu verlieren. Er hat heute mündlich anerkannt, daß der Art. 24 nicht dlos, wie in dem Autrage steht, eine Richtschnur für die künftige Gesetzgebung sei, soodern er hat heute zugestimmt, daß er eine Richischnur auch für die Verwaltung sein müsse. Daß er eine negative Schranke für die Exekutiobehörde sein müsse, wenn sie eine Schranke für die Gesetzgebung ist, ist doch wohl selbstverständlich! Er hat nur gesagt, deshalb sei seine Auschauung berechtigt, weil die Staatsregierung nach Maßgabe der Gesetze, die im Art. 112 aufrechterhalten sind, mit Recht gebandelt habe. Nun, m.., das hat der Herr Kultusminister selbst nicht behauptet; der hat uns die Aumuthung gestellt, man solle ihm erst Gesetze bezeichnen, die das Gegentheil von dem bezeugten, was der Cultueminister Latuirt. Aber, daß die Gesetze das bereus besagten, was der Herr Minister in seinem Erlasse staruirt hat, das hat der Heir Minister nicht behauptet; da wäre ja sein neuer Erlaß gar nicht ubthig gewesen. Sodann hat nicht blos der Abg. Windtbor#, sandern auch der Cultusminister, wenn ich recht verstanden habe, gelast, es handle sich ja in der Wirklichkeit bei dem gestellten rage weit weniger um Vertheidigung von Interessen der Religion, als um Machtübung und Machterlangung. Das ist doch eine sonderbare Sprache, die man einem Stande, wie dem der katholischen Geistlichen gegenüber überhaupt nicht laut aussprechen sollte, wenn man es auch denkt(Sehr richtig! im Ceutrunt); denn, m.., ich halte es für eine Beleidigung! Wenn einer gegen den preußischen Richterstand eine solche Bedauptung aussprechen wollte, ich bin überzeugt, derselbe würde mit Indignation zurückgewiesen werden. M.., die Geistlichen haben den Beruf, die Religion zu erwarten, und daß unsere katholischen Geislichen ihren Beruf zu würdigen wissen, haben sie bewiesen— und in anderer Weise, wie alle politischen Parteien im Hause es gethan haben. Sie haben es mit den Opfein dewiesen, von denen Sie selbst nicht erwartet haben, daß sie gebrocht werden wörden. Damals, als das Brodkordgesetz erlassen wurde, hat mehr als ein Redner behauptet, das Gesetz dürfte nur erlassen werden, so würden die Geistlichen gesügig und nachgiebig werden. Nun, Sie haben Ihre Ersahrung in dieser Beziehung gemacht! Und nun unter solchen Umständen von den Machtbestredungen des katholischen Clerus zu sprechen, — ich meine, wenn das noch nicht das Augurenlächeln um des Mund bringt, der muß blind sein und über die gegruwäitige Lage der Frage kein Urtheil haben. Nachmachrstreben und Machtübenwollen nennt man das, wenn man deu bisher in Preußen bestandenen Rechts= und Verwaltungszustand aufrecht erhalten will; das nennt man eine Machtfrage! Der Minister Dr. Folk hat nachher sich auch voch mit meiner Person beschäftigt und gemeint, ich dätte sehr leidenschaftliche Ausführungen gemacht. Ich glaude in der That, daß der Herr Minister, wenn er sich die Art seines eigenen Vortrages erwas vergegenwärtigt hätte, von leidenschaftlichen oratorischen oder patherischen Bestrebungen doch nicht spichen sollte.(Sehr wahr! im Ceatrum.) Ich erkenne vollständig an, daß die Materie, die ich behandelt habe, und nach meinem best n Willen mit der möglichsten Ruhe und Obj=ktivität behandeln wollte, in der That selbst eine gewisse aufregende Bedeutung hat, und wer nicht mehr aufgeregt wird durch solche Fragen, unn dem muß doch in der That sein besseres Seibst, wie ich es versiede, abhanden gekommen sein!(Sehr wahr! im Centrum.) Der Herr Minister hat mit Unrecht gemeint, ich hätte bei meinen Ausein andersetzungen die zuerst ausgesprochene freundliche Auerkennung dessen, was in seinem Erlasse Gutes sei, zurückgenommen. Es ist das ein Frrihum. Der Herr Kultusminister wird sich, wenn er die Sache überlegt, selbst sagen, daß ich u chis zurückgenommen habe von dieser Anerkennung, sondern daß ich nur mein Bedauern darüber ausgedrückt habe, daß es bei den Provinzialbedörden dahin gekommen sei, daß der Herr Kultusminister temperiren muß und zweitens, daß dieselben Provinzialbehörden die ganze diskretionäre Ausübung des Mimsterialerlasse noch wie vor in der Hand hoben Nun dat der Herr Minister sich diesmal wie ich, eingehend mit dem Verfassungsmaserial in Beziehung auf die Bedeutung des Wortes Leitung a egepochen. Es ist dies, und das möchte ich dem Herrn Abg. Wehreupf nug zur Erwäägung geben, meines Wissens zum ersten Mal in diesem Hause geschehen; es ist noch niemals geschehen, derartig auf die Genesis des Wortes„Leitung“ in unserer Verfassungsurkunde einzugehen, und wer dabei nichts gelernt hat, der wird wahrscheinlich nichte lernen wollen. Es waren wirklich nove und der Herr Minister ist darauf eingegangen; aber er hat uns gesagt, indem er das ganze Verfassungsmaterial noch einmal durchgegangen sei, habe er sachlich nichts für ihn Echebliches herauszufinden vermocht. Ich kann dies ja sehr lebhaft beklagen, aber die Schuld daran liegt dann nicht in der Sache, sondern allein in der Person des Herr Ministero. Die eine Thatsache muß nur festgehalten werden, daß in der oktroyrten Verfassung statnirt war, daß es, wie die damaligen Revisionskammern es anerkannt haben, mit der Oktroyrung dies bereits versassungsmäßiges Recht in Preußen geworden war; die Revision hatte nicht die Bedeutung, erst Recht zu schaffen, sondern die Bedeutung, ein bereits bestehendes Gezetz noch einmal zu revidiren, reipektive zu sanktioniren. Damals ware also in der Versassungsurkunde Preußens gesagt: der Religionsunterricht wird durch R ligionsgesellschaften besorgt und überwacht; der Herr Minister mußte sich davon überzeugen, daß an diesem Gedanken kein Meusch etwas ändern wollte. Der Satz sollte bleiben, nur eine vereinfachte Redaktion sollte eintreten, statt der beiden Wort das eine Worten„leiten“ gesetzt werden, von denen beide Faktoren der Gesetzgebung in offizieller Weise erklärt haben, daß es ein indentischer Begriff ist. Ich glaube, daß ich diermit meiner Pflicht genügt habe, und gebe den Herren das Botum anheim. Heutsches * Berlin, 29. Jannar. Das Gesetz vom 19. Juli 1875, beireffend das Hinterlegungswesen, hatte angeordnet, daß mit dem 1. Januar 1876 die sämmtlichen Bestände der Generaldepositorien in das Eigenthum des Staates übergehen und unter dem Namen Hinterlegungssonds zu einem besonderen, von dem übrigen Staatsvermögen getrennt zu haltenden Fonds vereinigt werden. Die Verwaltung des Hinterlegungsfonds ist bis zum Erlasse eines besonderen Gesetzes über die Grundsätze und Organe der Verwaltung dem Finanzminister übertragen. Dem Landtage ist hier jedes Jahr ein Bericht über die Verwaltung vorzulegen. In Befolgung der letzgedachten Vorschrift ist nunmehr seitens des Finanzministers der erste Bericht fur das Jahr 1876 erstattet worden, dem wir nachstehende kurze Daten entnehmen. Der Bestand des Hinterlegungsfonds beirug bei der Anfangs 1876 bewirkten Uebergabe Seitens der Depositorten in Summa 183,436,031 Mark 28 Pfg. Diesem Bestande standen an Guthaben der Depositalinteressenten am 1. Im. 1876 gegenüber: a. der Pupillenmassen 135,606,712 Mark 84 Pfg. d. der Judicialmassen 46,553,661 Mork und 23 Pfg. in Summa 182,160.374 Maik 07 Pfg. Wenn sich in dieser Nachweisung des Bestandes und der Guthaben der Depositalinteressenten zu Gunsten des Hinterlegungsfonds ein Plus von 1,275.657 Mark 21 Pfg. zeigt, so ist dies nur scheinbar. Thatsächlich war zur Zeit des Ueberganges der Bestände der General=Depositorien auf den Staat, zu Ungunsten des Hinterlegungsfonds eine Unterbilanz von 126,475 Mark 54 Pf. vorhanden. Dieselbe findet darin ihre Erklärung, daß die Pfand= und Rentendriefe der Pflegebefohlenen zum Nominalwerthe angeschrieben waren, und das der zur Ausgleichung der Coursverluste angelegte Pfandbriefdeckungssonds am 1. Januar 1876 noch nicht die genügenden Mittel besaß. Am Schlusse des Jahres 1876 war der Bestand des Hinterlegungssonds nur noch 95,582,725 M. 93 Pfg., das ist um 87,853,305 M. 38 Pfg. weniger als am 1. Januar desselben Jahres vorhanden gewesen. Diese Verminderung ist herbeigeführt durch Rückzahlung an großjährig gewordene Mündel und solche Rückzahlungen, welche auf Grund der Vormundschaftsordnung vom 5. Juli 1875 geleistet werden mußten. * In der heutigen Sitzung der Eisenbohn=Gruppe des Abgeordnetenhauses wurde Seitens der Abgg. Lipke und Berger die Regierung um Auskunft ersucht über den Stand der Verhandlungen, betr. den Uebergang der preußischen Staatsbahnen an das Reich. Der Regierungs=Kommissar Ministerial=Direktor Weißhaupt erwiderte, daß die preußische Regierung gegenwärtig noch damit beschäftigt sei, den genauen Werih der Staatsbohnen behufs Fixirung eines angemessenen Verkaufspreises zu ermitteln, und daß die eigentlichen Verhandlungen mit dem Reich erst dann eröffnet werden sollen, wenn alles auf diese Hauptfrage bezügliche Material klar und übersichtlich zusammengestellt sein wird, so zwar, daß man erkenne, daß weder Preußen Schaden erleidet, noch das Reich übervortheilt wird.— Eine zweite, nicht uninteressante Frage betraf die Main=Weserbahn. Der Abg. Berger schlug vor, die Verwaltung dieser kleinen Bahn der Ersparniß wegen einer der größeren Bahndirektionen, eiwg der Main=Reckarbahn zu unterstellen. Der Regierungs=Kommissar bemerkte, daß die Regierung das Empfehlenswerthe einer solchen Maßregel selbst eingesehen und dehin zielende Schritte bereits wiederholt eingeleitet habe, daß indeß alle derartigen Versuche an dem Widerstande der großherzoglich=hessischen Regierung gescheitert seien.— Was die einzelnen Positionen des diesjährigen Eisenbahnetats betrifft, so wurden dieselben in der betreffenden Etatgruppe durchgängig genehmigt. * Ueber die traurigen wirthschaftlichen Zustände Preußens gab bei der Budgetdebatte im Abgeordnetenhause der Abgeordnete Röckerath ein anschauliches Bild; derselbe erklärte, daß im Jahre 1875 in der unteren Klasse 239,330 Exekutionen wegen rückständiger Steuern vollstrickt und davon 124.196 fruchtlos ausgefallen seien; in der höheren Klasse sind 97,516 Exekutionen vollstreckt und fruchtlos sind ausgefallen 27,909. Im Ganzen vollstreckt 403,456, fruchtlos 161,531!!! Wer nun weiß, daß der Exekutor manchmal die armseligsten Mobilien pfänden muß, der kann das große Elend, welches aus obigen Zahlen spricht, annähernd ahnen. Aus Raumburg schreibt man der„Mogdeb. Ztg.“: Nachgerade hat auch in hiesiger Gegend. die öffentliche Unsicherheit einen bedenklichen Höhepunkt erreicht. Fast keine Woche vergeht, wo nicht Einbrüche aus den Dörfern der Umgegend gemeldet werden. Vor wenigen Tagen ist sogar die Botenpost zwischen Pforta und Naumburg ohnweit des ersteren Ortes auf offener Straße Abends 7 Uhr von einem aus dem Hinterhalte hervorbrechenden Strolche angefallen und der Handwagen des Boten von dem Wegelagerer untersucht worden. Der Fußbote ließ den Strolch so lange ruhig gewähren, bis der mächtige Ziehhund seiner Fesseln entledigt war und mit„Pock ihn!“ auf den Angreifer losgelassen werden konnte. Letzterer suchte vor diesem Gegner sofort das Weite, und ungeschädigt setzte die„Fußfahrpost“ ihren Weg fort.— Die jetzt natürlich von ihren Besitzern nicht bewohnten Weinbergshäuschen scheinen von den Uahertreibern als sicheres Nachtquartier vielfach benutzt zu werden. Mehrere dieser Häuschen sind erbrochen worden, und zurückgelassene Speisereste, Streulagen und Kochtöpfe machen es unzweifelhaft, daß man dort genächtigt, gekocht und gebraten hat; die aufgehäuften Weinpfähle in den Bergen liefern ein treffliches Heizmaterial für die nächtlichen Freibeuter, und die Bergbesitzer haben noch immer Ursache, sich zu freuen, wenn die Häuschen selbst nicht in Flammen aufgehen. Für die glückliche Stimmung des unheimlichen Gesindels spricht die Thatsache, daß ein Bergbesitzer folgenden, mit Bleistift geschriebenen Erguß an der Eingangsthär des Häuschens vorfand:„Ein freies Leben führen wir, ein Leben voller Freude! Wo's billig ist, ist Nachtquartier,„arbeiten“ is nicht, Leute.“ Neueste Nachrichten. Straßburg, 30. Jannar. Gutem Vernehmen nach wird der elsässische Landesausschuß auf den 5. Februar einberufen Wien, 29. Ja. Der Budgetausschuß lehnte nach längerer Debatte, namentlich aus finanziellen Rücksichten, mit 15 gegen 11 Stimmen den Antrag des Referenten auf Bewilligung eines Credits von 600,000 Fl. für Betheiligung an der Pariser Welt=Ausstellung ab. Der Referent Gomperz legte in Folge dieses Beschlusses seinen Bericht zurück und meldete einen Minderheitsantrag auf Bewilligung genannter Summe an.— Der Kaiser hat heute die ungarischen Minister in Audienz empfangen. Morgen findet eine Zusommenkunft aller am Ausgleiche direkt betheiligten Minister bei dem Fürsten Auersperg oder bei dem Finanz= Minister Depretis statt. 30. Januar. In Abgeordnetenkreisen verlautet, daß die Genehmigung zur Errichtung der ungarischen B ink wieder zweifelhaft sei. Die Nutionalbank zeigt sich entgegenkommend. Brüssel, 29. Jan. Der„Nord bespricht die Möglichkeit eines Friedensschlusses der Pforte mit Serbien und Montenegro und bemerkt hierbei, daß der Krieg zwischen ihnen nur ein Zwischenfall gewesen sei, nach dessen Geendigung die Hauptfrage nichts desto weniger fortbestehen werde Die Lage der Dinge sei wieder auf den Punkt zurückgeführt, auf dem sie vor dem serbischen Kriege gewesen wäre. Ein Friedensschluß der Pforte mit den Fürstenehümern würde die Aufgabe, welche Europa vor diesem Kriege verfolgte, underührt lassen. Das wäre also die russische Auffassung. Helsingfors, 30. Jan. Der fianländische Landtag ist am 27. d. M. eröffnet worden. Die kaiserliche Eröffnungsrede gedenkt der Treue des sinnländischen Volkes, sowie der in der Industrie gemachten Fortschritte und der Wiederderstellung des Wohlstandes des Landes. Unter den dem Landtage zur Berathung vorzulegenden Entwürfen wird ein Antrag auf Erweiterung der Eisenbahnen gegen Norden hin sowie ein Gesetzentwurf auf Einführung der allgemeinen Wehrpflicht erwähnt. Konstantinopel, 29. Jan. Gerüchtweise verlautet, daß die Pforte demnächst mit der Ernennung chri Gouverneure vorgehen wolle. Washington, 29 Jin. Die schon erwähnte Botschaft des Präsidenten Grant betriffend das vom Congreß beschlossene Gesetz über die Entscheidung der Präsidentenwohlfrage weist auf die Gefahren hin, von denen das Land bedroht sei, und bezeichnet das Gesetz als ein geeignetes verfassungs mäßiges Mittel, jedweder Krise vorzubeugen. Das Land wünsche den Frieden, der Präsident sei überzeugt, daß das Gesetz die Billigung der Beoölkerung finden werde. Lokal=Nachrichten. Sachen, 30. Januar. Wie verlautet, hatte Herr Förster Schumacher zu Lin ershäuschen vor ein paar Tagen das Vergnügen, in der Nähe seiner Wohnung(Distrike Düsberg) bei bei geringer Schneespur drei Wildschweine auf einem Complexe von cir ca 100 Morgen einzukreisen und das größte davon zu schie ßen. Da derselbe der vorgerückten Tageszeit halber keine Nachener Jäger requiriren konnte, blieb ihm nur übrig, als einzelver Schütze die Jagd, zu der ihm seine beiden Söhuchen und zwei Arbeiter als Treiber dienten, zu unternehmen und gelang es ihm, von gut gewählter Stelle aus und durch guten Anlauf der Thiere begünstigt, das größte der Letzieren— einen Keiler— mittels einer Kugel zu erlegen. Gewitz ein seitener Foll, der wohl össentlich Auerkennung verdient. Schlußwort an Herrn Th. Naus.*) Herr Naus kommt mir vor, wie einer von den Kötern, die, so ofi men sie auch verjagt, doch immer wieder zurückkehren und ihr Gekläsf unablässig wiederholen, gerade als ob sie dadurch etwas beweisen lönnten. Jn Nr. 23 dieses Blattes nimmt er wieder einen gewaltigen Aulauf gegen mich, taucht seine Feder in die möglicht schärssten Tinien von Gift und Galle und Gemeinheit, prallt ader an meiner Gemütheruhe volständig ab, ind m ich mir in allen diesen Dingen richts vorzuwerfen habe. Auch denke ich, daß der geneigte Leser an der Abjossung dieses neuesten Geistesprodukies die Qualität dieses„Geisteo“ kennen gelernt bat;.un, wer seinem Gegner in einem literarischen Streit infinnirt, daß er wohl„des Licht der Welt in einer Jahrmarktsbude erblickt und auf dem Schooße einer Jongleur=Mutter gewiegt worden sei“, der hat sich selbst gerichter; jeder anständige Mann wird wissen, was er von einem solchen Geiste der Wuth und der Verbissenheit au halten hat. Ich habe neulich gesagt, daß ich die Akten meinerseite schließen wolle; ich verbleibe auch dabei, so weit es das verflossene Musikf=K und namentlich die Comite=Angelegenheiten angehi. Herr Raus sagt zwar, er retractire keinen Buchstaben von dem Gesagten; das ist jedoch eine sehr wohlseile Redensart, die eiwas an den Vogel Straus erinnert. Bei der nächsten Comite=Verhandlung wird er Angesichts der Aktin und der lebenden Zeugen wohl Bieles zurückziehen müssen, was er in der Ueberhitzung seiner Phaniasie gegen mich ausgesagt hat. Dort wird das Behaupten und Lügen, das Eutstellen und Verdächtigen ein Ende haben; dort muß bewiesen werden.— Aber über einige Punkte, die außerhalb des Comites steben, sei es mir vergöunt, dem Lexikon von polemischen, aber nichts beweisenden Phrasen, das Herr Raus zum Besten gibt, einige Facta entgegen zu halten. Da ist zuerst wieder der samose homme de lettres: Herr Naus versichert, es sei buchsäblich wahr, daß ich mich in's Fremdenbuch des Hotel St. Antoine in Antwerpen mit diesem Titel eingeschrieben habe. Ich habe aber in meinem Leben niemals im Hotel St. Antoine in Autwerpen gewohnt!!— Hier hat der Leser ein flograntes Beispiel, wie frech und unverschämt Herr Raus seine„Wahrheiten“ fabrizirt. Er wird unn vielleicht wieder etwas Anderes einwenden; aber ich schneide die Sache dadarch ab, daß ich mich zu jeder von ihm zu bestimmenden Buße bereit erkläre, wenn er mir nachweist, daß ich mich irgendwo selbst als homme de lettres eingeschrieben habe. Und das muß er doch können, denn er sagt ja, es sei„buchstäblich wahr“, gerade als ob er er mit eigenen Augen gesehen hätte— Daß aber Herr Raus der Freund und Helfersheifer des Herrn X. Brammertz— oder vice verra— ist, und daß gerade Herr Raus Bieles, wenn nicht Alles dazu gethan hat, damit ich im Figaro seit Jahren so„aufmerksam“ behandelt werde, dafür habe ich einen„ergöslichen“ Beweis in der Veisicherung des Herrn Brammertz selbst, die er zwar nicht mir, sondern zweien mir befreundeten Herren gegeben dat, und die lautet, daß Herr Naus bieheran— es war 1869— seine einzige bekannte Quelle über musikalische Dinge und Personen für sein Blatt gewesen Schriftliches habe er ihm zwar nicht gegeben; doch seien ihm mitnnter auch fertige Artikel zugestellt worden, ob diee auch von Raus herrührten, wisse er nicht. Diese Erklärung hat Herr Dr wiederholt gegeben, und die Herren nahmen davon Veranlassung, mir eine schriftliche Bekundung darüber zu beliebigem Gebrauch einzuhändigen, in welcher sie zum Schluß sagen, daß sie bereit seien, diese ihre Aussagen eidlich zu erhärten.— Herr Raus wird daraus erkennen, daß ich nicht ohne Grund Andeutungen auf seine Ruttdäterschaft am Figaro g macht habe, und die homme de lettres-Geschichte wirft neuerdings ein bezeichnendes Streiflicht darauf, ind m Ofestes-Naus mit seinem„buchstäblich wahr“ sich gewissermaßen für die Muttheilung seines 1y#ades=Brammeit verdürgt. Damit ist unn Bieles klar gestellt und wird es begreiflich, daß meiner Person so häufig im Figaro gedacht wird. Mein„Freund“ Naus wendet all meinem Thun und Lassen— nicht allein dem öffentlichen, sondern auch dem privaten— seine größte Aufmerksamkeit zu, und wenn er etwas findet, sei es auch nur eine Verwechelung von„links und rechte“, gleich wandert es auf geheimen oder off nen Wegen zu Pplades=Brammertz und wird dort mit einer größern oder geringern Zuthat von immer wiederkehrenden Iugredienzien breit geireten, und### — Herr Naus hat unbändige Freude.— Daß der Figaro.6 ihn zuweilen ein Bischen hänselt ist eitel Spiegelfechterei.# Also ihr edeln Dioskuren, widmet der Erfindung des„homme de lettres“ ein reumüthiges Pater pecoavi! Wie das so gewödnlich gehi, schiebt Hr. Raus unn mir die Urbeberschaft deses Federkrieges zu. Ich erlaube mir aber, ihn darauf aufmerksam zu machen, daß dieser Federkrieg seinen Ansang nahm dadurch, daß er mich wegen meines Referates über das Parti=Coucert mit bekannter Arroganz angriff. Und da ich ihm schon vor Jahren erklätt habe, daß ich solche Angrisfe von Reserent zu Reserent nicht ferner dulden, sondern ihn sedermal auf die vorlauten Finger klopsen werde, so habe ich patürlich geantwortet und ist die Sache immer weiter gediehen. Es hat daher Naus den Krakehl begonnen, wie es bei seiner bekannten Streitsucht auch in uosern frühern Fehden steis der Fall wer. Mir ist es nie in den Sinn gekommen, mit Hru. Raus einen Sireit vom Zaun zu brechen: erstens bin ich zu sehr friedliebend, und zweitens, was könnte für mich dabei herauskommen?— Hr. Raus aber ist Musikalienhändler, und darane erklärt sich Alles. Seine Feder dient dem Geschäfte; noch der einen Seite li bkost und streichelt sie, stürzt sich sogar kopfüber in einen Federktieg, wenn es sich darum handelt, den Göanern damit einen.fallen zu thun; nach der andern Seite krotze ste. — Ich lasse den Hru. Raus gerne in diesem seinem Wesen, wenigstens so lange er mich selbst nicht angreift; ich habe ihm auch in diesem ganzen Feldzug direct nur einen Borwurf gemacht und mich sonst auf die Desensive beschränkt. Der Vorwurf bestand darin, einem Blatte einen Musikfest=Rezenseuten empfohlen zu haben, der es mit unserer gemeinsamen Sache nicht gut meinte. Er sträubt sich zwar dagegen aus allen Kräften; allein ich kann ihn noch immer nicht freisprechen. Ein Mann wie Hr. v. Senffe wird nichts schreiben, was nicht wohr is, und wenn## Hr. Luckhardt dem Hru. Raus autwortet, das Dr. Riemann.# schon fiüoer für das Blatt gearbeitet, so hindert das ja noch### nicht, daß Naus ihn statt seiner empfiehlt, da er laut der Briefkasten=Rotiz doch früber Aussichten auf einen Bericht eröffaet hat# und nun nicht gewillt ist, sie zu erfüllen. Zudem bat er Hin. Riemann, wie er selbst sagt, einen Platz zum Feste besorgt; sein Sohn soll— ich weiß es nicht, aber je wird erzählt mit: Rumann von Leinzig her eng befreundet sein und hier steie mit iym verkehrt haben; was Wunder, daß da ein wenig Gift coutra Bieunung eingesogen worden ist! Ee freut mich nur, von Hru. Naus zu lesen, daß er selbst des Absprechenden gegen Breunung etwas zu viel in dem Festbericht gefunden hat. Natürlich, für das Zaviel kann er nicht.— Der Brief des Hru. v. Geufft ader ist im Besitz; des Hru. Breunung, wo er eingesehen werden kann, und ist vielleicht eine der Ursachen, weshalb dieser Herr seinem„Verehrei“ Raus den G gengrus versagte. R capituliren wir nun nochmals kurz die 10 Pankte, die in meiner„Antwort“ ausführlich bedandelt sind, so erdalten wir# trotzdem Herr Naus uchie, keinen Buchstaben retractiren will— reum eneatis amici— folgendes Fecit: Bunkt 1(bommet de lettres) ist jetzt noch mehr Lüge, als zuvor, und wird auch immer eine Lüge bleiden.— Puokt 9, die absichtliche Verdrehung, daß er meine Recitirung einer Klage des Herrn Wüllver aus dem Jahre 1861 mit meinem damalige Festbericht in„Widerspruch“ setzt, wagt er gar nicht mehr auf recht zu dalten, sondern hilft sich mit den Worten„Kanderwälsch, daß es den Lesern pechschwarz vor den Augen wird“, über di! Sache hinweg, macht ader dadurch seine Riederlage nur am *) Wurde bereite früdern Artikel, wegen gelegt werden. Freitag eingereicht, mußte aber, wie.# Vorsklsten andermeiütger Hiesaz# * T E EDE eclatanter.— Ebevso rutscht er über Punkt S mit einigen saulen Redeusarten hinweg, steckt aber meinen Nachweis der Inconsequenz, die er selbst begangen hat, als er seinen„Grundsatz“ wegen des fremden Festdirigenten— nicht etwa in 15 Jahren — sondern im Handumwenden an den Nagel hing, ruhig in die Tasche.— In Betreff der groben Lügen 4, 5 und 6 über meine Handhabung des Secretariats bemüht er sich, durch Wiederholungen von früher Gesagtem und meinerseits Widerlegtem über Wasser zu bleiben; ich erkläre indet Alles, was er sagt, wiederholt für falsch und irrig, und behalte mir vor, dies am geeigneten Orte zu beweisen.— Er renommirt mit dem Interesse, welches viele Vorstande Collegen an seiner Angelegenheit, d. h. an seinen falschen Anschuldigungen, genommen haben sollen. Ich brauche dem nur das Factum gegenüberzustellen, daß das ganze Collegium, mit alleiniger Ausnahme des Herrn Naus, bei Gelegenheit der Schlußfeter meinem Wirken für die Sache die einhelligste Anerkennung zu zollen die Güte hatte.— Er spricht unn zum zweiten Male von einer Briefform, die der Herr RegierungsPräsidentvorgeschlagen habe, die angenommen worden sei und die ich dann im„diametralen Widerspruch“ mit dem Beschluß abgeändert haben soll! Es ist je ganz entsetzlich, so was zu lesen. Ich glaube aber, daß Herr Naus bei seiner Schwerhörigkeit gar nicht einmal verstanden hat, was der Herr Regierungs=Präsident sagte, und daß ihm doher das Urtheil darüber mangelt. Ich bin weit entfernt, diese Schwerhöri keit ihm zum Vorwurf zu machen, und berühre sie nur, weil sie vielleicht die Ursache so mancher verkehrten Auffassung ist.— Daß ich„von dem Gedanken gequätt werde, Herr Naus wolle meine Erbschaft als Secretair antreten“, habe ich nirgendwo angedeutet, sondern gehört zu den Hallucinationen, denen Herr Naus zuweilen und diesmal besonders ausgesetzt ist. Was sollte das Comite auch mit Herrn Naus als Secretair anfangen! Ist er ja doch nur das fünfte Rad am Wagen, welches den Lauf eher hemmt, als daß es ihn fördert. Und welche heillose Confusion würde das geben! Die Losheit Nr. 7, daß er mich aus dem Jahre 1873 mit einem anonymen Brief an Rietz ohne allen faßbaren Grund bezichtigt, habe ich schon neulich als elende Berdächtigung bezeichnet. Trotzdem kommt er jetzt wieder damit herau, weiß aber zur Begründung weiter nichts anzuführen, als folgende Redensart:„Die Anorym=Schreiberei=Angelegenheit ist zu gravirend für Herrn Ackens, um noch fernerer Beweise zu bedürfen. Feigheit ist ja die treue Begleiterin des Verleumders.“ Ich citire diesen Passus, um dem Leser neuerdings zu zeigen, mit welchem saubern Gegner ich zu thun habe und gegen welche Dinge ich mich wehren muß. Ich habe in meinem ganzen Leben keinen anonymen Brief geschrieben, habe noch stets den Muth gehabt, für meine Sache einzustehen, und ich bin mir keiner Verleuwdung bewußt. Ich weise die insame Verdächtigung daher mit Entrüstung von mir. Muß der Meusch, der im Stande ist, gegen seinen Nedenmenschen solche Beschuldigungen wiede holt und ohne greifbaren Beweis niederzuschreiben, nicht— sittlich sehr verkommen sein?— Die Bosheit Nr. 8 betreffend empfing ich vor Kurzem einen Brief des Herrn Seuff, des Verlegers und Redacteurs der Leipziger„Siguale“, welcher lautet:„Mit Vergnügen bestätige ich Ihnen hierdurch auf Ihren Wunsch, daß die in den„Signalen“ seiner Zeit abgedruckte erste Notiz über das Aachener Musikfest nicht von Ihnen herrührte. Daß Sie gegenwärtig noch mit diesem Kohl behelligt werden, ist kurios!“— Also wieder eine Niederlage für Herrn Naus! Der 9. Punkt meiner„Antwort“ hatte den Brief an Richard Wagner zum Gegenstand. Herr Naus wurde in seiner auimosen Darstellung der Sache durch den Brief des Herrn Hof=Kapellmeisters Wüllner, den ich mittheilte, auf allen Punkten dementirt. Er weiß sich unn nicht anders aus der Patsche zu reißen, als indem er die Aufrichtigkeit des Herrn Wüllner verdächtigt, und allerlei nichtssagende Phrasen drechselt. Er spricht von einem Gewährsmanne und einem Briefe eines Leipziger Verlegers, hält aber damit hübsch hinterm Berge. Seine Wiedergabe des betr. Bries=Passus ist, wie nicht anders vorauszusetzen war, entstellt und aus dem Zusammenhang gerissen; indeß diese Sache gehört vor's Comite, und ich sigualistre hier nur das lärmende, weit übertreibende Geschrei, was der Herr daraus macht— Ueber den letzten Punkt, die Unwahrheit Nr. 10(Wallnöser) äußert er sich nicht weiter, räumt sie also ein. Und bei dem Allen wagt der Mann zu sagen, er retractire keinen Buchstaben seines Geschreibes!— Resumiren wir nun die Sache zum Schluß, so sehen wir Herrn Naus gelegentlich des Patti=Concertes ohne Ursache einen Streit beginnen, der sich durch Replik und Duplik allmälig zu dem Musikfeste wendet. Herr Naus provocirt mich, die innere Geschichte desselben zu bringen, worauf ich ihm erwidere, daß die innere Geschichte dem Comite angehört und ich kein Recht habe, dieselbe an die Oeffentlichkeit zu ziehen; über äußere Diuge(Intriguen gegen das Fest) habe ich dann berichtet und den Lesern des„Echo“ die Zeitungsartikel der HH. Riemann und Schrattenholz mitgetheilt, auch Gründe angeführt, weshalb Herr Naus mit den Schreibereien von Riemann in einem gewissen Connex stehe. Das brachte unsern literarischen Puter schon aus dem Häuschen; sein Kamm schwoll, und statt bei der Sache zu bleiben, erging er sich in seinen„Rückblicken“ in einer wahren Fluth von Schmähungen und Auschuldigungen, die nur den einen Fehler haben, daß sie sämmtlich unwahr und unerwiesen sind. Es wurde mir nicht schwer, in meiner„Antwort“, die sämmtlichen wesentlichen Punkte als das nachzuweisen, was sie eigentlich sind: Lügen oder vage Behauptungen, und das hat ihn nun zu einer„Rückantwort“ gedrängt, die schon mehr den Stempel des Deliriums an sich trägt“ und den Herrn auf's gründlichste auch bei denjenigen Lesern blamirt, bei denen er nicht schon längst blamirt ist. Ich constatire aber neuerdings, daß ich mich überall(den Riemann'schen Fall ausgenommen) nur im Zustande der Abwehr befunden habe. Für die Nachener Leser wäre diese Abwehr vielleicht unnöthig gewesen, da man ja die Wahrheitsliebe und Skandalfreude des Herrn Naus hier hinLänglich kennt, um zu wissen, was auf seine polemischen Schreibereien zu geben ist. Allein schon der auswärtigen vielen Leser wegen mußte ich auf die verschiedenen Punkte eingehen, und— wo man haut, da fallen Späne.— Hoffentlich ist's nun zu Ende. C. F. Ackene. Auch wir erklären hiermit die Akten in diesem unergnicklichen Federkrieg für geschlossen und würden weitere Artikel in den Inseratentheil verweisen müssen. Die Redaktion. Provinzielle Nachrichten. Duisburg, 26. Jan. Im Saale der Societät" hielt gestern unser Reichstagsabgeordnete Professor Dr. von Schulte aus Bonn einen Vortrag ürer die„Universitäten im Mittelalter und in der Neuzeit“ in ihrer historischen Entwickelung. Nachdem Redner die Universität zu Bologna in ihrem Entwickelungs gange vorgeführt, zeigte er, wie verschieden die zu Paris, welche bald nach jener errichtet wurde, geartet war, um nachzuweisen, wie die deutschen Umiversitäten die Vorzüge der mittelalterlichen Universität mit hinübergenommen haben in die Neuzeit, Vorzüge, die vor allen Dingen in der Lehr= und Lernfreiheit zu suchen sind, deren Erhaltung wir nur dem Protestantismus zu verdanken haben. Wie im Mittelalter, so haben ferner auch heute noch die Lehrer und Studenten die gleiche Stellung und die gleiche Berechtigung und damit haben unsere Universttäten die Charakterbildung gerettet. Würden wir unsere Universitäten #I gicht hegen und pflegen, so würde Deutschland schnell seine geitige Superiorität verlieren. Sie sollen eine Pflegstätte der ussenschaften sein und bleiben, und sie werden ihre hohe Aufgabe lösen können, wenn sie nie zu Dressuranstalten für einen besonderen Broderwerb herabgewürdigt werden. Herr von Schulte hätte sehr passend sich selbst als einen Beweis für die Rettung der„Charakterbildung“ aufführen sollen. Vermischte Nachrichten. * Der„Briefwechsel zwischen Schiller und Cotta, herausgegeben von Vollmer“ entwickelt das Bild Cotta's in einem hohen Glanze. Aus jedem der zahlreichen Briefe leuchtet seine Uneigennützigkeit, seine hohe Einsicht, seine ganze Urbauitäht und Nodlesse hell entgegen. Bis zu seinem Ableden im Jahre 1832 hat er den Nachkommen Schiller's das großartige Buchbändlerworar von 104,000 Thalern ausbezahlt. Aus jedem der Briefe an dessell Wittwe und Kinder tritt der edle Mann entgegen, welcher beiderseits tröstet, für die Zukunft der noch Unerwachsenen großmüthig sorgt, mit einem Worte im vollsten Sinne ihr zweiter Vater wird. * Die„Bztg.“ berichtet aus Berlin: In der Lindenstraße wohnt ein Beamter, der gewohnt ist, Abende spät noch am Schreibtisch zu sitzen und zu arbeiten. Am Freitag Abend nun setzte er sich gewohntermaßen nieder, während sein Hund zu seinen Füßen lag und träumte. Plötzlich ward der Hund unruhig, sprang auf, lief hin und her, schnüffelie in der Luft, winselte und bellte. Alle Bemühungen, den sonst so folgsamen Hund zur Ruhe zu bringen, waren vergeblich. Bald aber bemerkte der Beamte, daß in dem anstoßeuden Zimmer Wirthin, wo diese schlief, der Hund derselben ein ähnliches räusch machte und daß die Hunde sich gegenseitig förmlich an feuerten, der Hund im Nachbarzimmer sprang sogar fortwährend zur Thürklinke empor. Endlich gegen Mitternacht kam der Bruder der Wirthin nach Hause und ward nun von dem Beamten aufmerksam gemacht auf das sonderbare Verhalten der Hunde. Beide Herren drangen jetzt in das Schlafzimmer der Wirthin ein und sanden dieselbe in ihrem Bette röchelnd und bereits steif vor. Eine Kohlendunstvergiftung lag auf der Hand. Man öffgete sofort Thür und Feuster, besprengte die Frau mit kaltem Wasser, träufelte ihr Cognac und später Wasser ein, rieb sie in der Herzgrube und brachte sie glücklich zum Erdrechen. Nachdem dies vorüber, bemerkte man schwache aber regelmäßige Athemzüge und konnte die Frau noch vor Ankunft eines Arztes als gerettet ansehen. Ohne den Hund aber war sie jedenfalle ein Opfer ihrer eigenen Unvorsichtigkeit. * Ueber einen frechen Schwindel berichtet das„M..“ wie folgt. Von einem Geschäftsfreund in Würtemberg erhielten wir einen Wechsel von ca. M. 1500 auf einen L. J. Sch.... in Bool, zahlbar bei dem Wickrather Bankverein in Wickrath, an Zahlungsstatt. Wir sandten den Wechsel zum Einzug nach Wickrath und erhielten denselben unter Protest M. Z. zurück. Dabei schreibt uns der Wickrather Geschäftsfreund Folgendes: Der Wickrather Bankverein sowohl wie die Bezogenen sind Schwindler. Ein Bankgeschäft existirt hier gar nicht, sondern der Inhaber der Firma, Conrad.. k aus Crefeld, kommt mitunter hierher und nimmt Briefe hier auf der Post in Empfang, welche er beautwortet. Es sind dieses meistens Erkundigungen über einen Bruder und zwei Schwäger desselben, welche in ganz Deutschland, sogar in England, Waaren aufkaufen und sich auf den Wickrather Bankverein beziehen. Die Auskünfte lauten in der Regel so, daß diejenigen, welche mit den genannten Gubjecten arbeiten, in Berlust gerathen. * Ein Chemiker in Winterthur(Schweiz) hat seit letzten Herbst unter 312 Sorten Wein, die ihm zur Untersuchung übergeben waren, nicht weniger als 217 gesälschte, hauptsächlich französische, aber auch mehrere einheimische, gefunden. Paris, 26. Januar. Gestern wurde hier über einen eigenthümlichen Prozeß verhandelt. Die russische Gräfin Sophie Garianow=Korewitschenski(26 Jahre alt) stand mit ihrer 11 Jahre alten Tochter Nadine unter der Anklage des Diebstabls vor dem Zuchtpolizeigericht. Mutter und Tochter waren am 13. November v. J. verhaftet worden, weil sie in einem Laden gestohlen hatten. Eine Haussuchung, die man bei ihnen vornahm, führte zur Entdeckung einer großen Anzahl von gestohlenen Gegenständen. Der Mann der Angeklagten(Rittmeister in russischen Diensten) wohnte der Sitzung an; er war gekommen, um sich für seine Frau zu verwenden. Die Gräfin, die gleich beim Beginn ihres Verhöres bitterlich weinte, leugnete, irgend etwas gestohlen zu haben; ihre Tochter bestätigte dies und dehauptete, daß sie hinter dem Rücken ihrer Mutter die bei ihnen gefundenen Gegenstände entwendet habe. Nadine behauptet, der heilige Geist habe ihr befohlen, sich die Sachen zu nehmen. Lachand vertheidigte die Gräfin. Er suchte darzuthun, daß dieselbe keineswegs nötdig habe zu stehlen, um auf luxariöse Weise zu leben, da sie 30.000 Fr. Reuten habe. Der Gerichtshof sprach die kleine Nadine frei, verurtheilte aber ihre Mutter zu drei Monaten Gefängniß. Nach dem Urtheilsspruch wollte Nadine mit ihrer Mutter und nicht mit ihrem Vater gehen. Man mußte sie mit Gewalt hinwegführen. Die Richter zeigten sich streng, und man war auf das Urtheil allerdings gespannt, da sich im Publikum das seltsame Gerücht verbreitet hatte, es sei eine Depesche aus Petereburg eingetroffen, welche besage:„II faut que la Comtesse Korewitschentki soit acquittée.“ * Die schönste Frau auf Erden war— wie französische und italienische Schriftsteller behaupten, Paula de Biguier, eine Zeitgenossin Petrarca's im 14 Jahrhundert. Sie durfte sich in ihrer Vaterstadt Tonlouse, erzählt man, nicht blicken lassen, ohne daß sie von ganzen Schaaren von Männern und Frauen, Jünglingen und Mädchen verfolgt wurde, denn man konnte sich nicht satt an ihr sehen. Das Parlament in Toulouse befürchtete Unruhen und wußte kein anderes Mittel, dem zu wehren, als die schöne Paula zu ersuchen, sie möge nur dicht verschleiert ausgehen. Da über waren die Leute jedoch sehr ungehalten, weil man ihnen den Aublick des schönsten Weibes auf Erden entzog, und sie drohten deshalb mit Gewalt. Darauf stellte das Parlament die Ordre aus, Paula solle sich zweimal in der Woche unverschleiert am Fenster zeigen. Paula beklagte sich über diesen Zwang; man beantwortete ihre Klage sehr freundlich, ohne jedoch weitere Notiz davon zu nehmen. Sie behielt ihr aumuthiges Gesicht und ihre graziöse Gestalt bis in's hohe Alter. * Nach dem neuesten Census arbeiten in Frankreich Dampfmaschinen mit 1,500,000 Pferdekraft. Die Leistungsfähigkeit dieser Maschinen gleicht derjenigen von 30 Millionen wirklichen Arbeitern, ist also weit größr als die Arbeitskraft der ganzen Bevölkerung Frankreiche, welche höchstens 10—12 Millionen arbeitende Männer auszuweisen hat. * Man findet an Kolben und Lagero, die mit Fett oder Pflanzen Oelen geschmiert werden, meist eine schmutzige Masse, die aus Eisen=Oxyd und Fettsäure besteht. Dr. Schoudorff hat nun gefunden, daß das Fett durch den heißen Dampf in Glyceiin und Fettsäure zerlegt wird, welche letztere das Eisen auflöst und dadurch Erweiterungen der Dampf=Cy inder erzeugt; er empfi hlt deshalb statt genannter Fitte schwere Mineral=Oele zum Schmieren zu verwenden * Der größte Bukarester Bauquier, Jaques Poumay, dessen Brmögen auf beinahe 5 Millionen geschätzt wurde, und welcher lange Zeit belgischer General=Konsul war, bat gewalisam seinem Leren ein Ende gemacht. Er hatte große Verluste erlitten, abr sein Vermözen belief sich immer noch auf Millionen. Trotzdem glaubte der Menn, verbungeren zu müssen! * Man schreibt der„Polit. Korrespondenz“ aus Kopenhagen, 22. Januar: Vor einigen Jahren erfand der hiesige Subdirektor des meteorologischen Instituts, Magister Delacour, ein neues Telegraphensystem, das er das phonotelegraphische System nannte, und das von großer und praktischer Bedeutung zu werden scheint. Seit der Erfindung hat er, vom Staate unterstützt, ununterbrochen an seinem Systeme gearbeitet und hat jüngst einem Kreise von Sachverständigen und den Mitgliedern des Reiche. tages die von ihm erfundenen Apparate vorgezeigt. Die Anwesenden kamen zu der Ueberzeugung, daß sich durch dieses System sehr interessante Resultate erreichen lassen. Eine Stimmgabel ist frei zwischen zwei Magneten angebracht, durch welche der magnetische Strom so geleitet wird, daß er, wenn er geöffnet oder geschlossen wird, die Stimmgabel in Bewegung setzt. Es kann nur telegraphirt werden, wenn die Stimmgabel des Abgangsortes in Schwingungen gesetzt ist und diese Schwingungen durch den elekrischen Strom auf die Magnete des Empfangsortes übertragen werden. Dagegen erhalten die Apparate sich neutral bei jeder anderen Einwirkung des Stromes. Ein und derselbe Draht kann daher gleichzeitig so viele Telegramme befördern, als er Absendungs= und Empfangsapparate hat. Beim Vorzeigen waren in dem Lokale zwölf Apparate jeder Art aufgestelle; die Stimmgabeln waren auf 400 bis 800 Schwingungen in der Sekunde gerichtet; zwei und zwei entsprachen einander, so daß ein Absendungsapparat, dessen Gabel 520 Schwingungen in der Sekunde machte, einem Empfangs. apparate entsprach, der dieselbe Anzahl Schwingungen in der Sekunde machte. Bei den Versuchen wurden einzelne und auch alle Apparate auf einmal in Thätigkeit gesetzt; gleichzeitig wurde dann auf die gewöhnliche Weise telegraphirt; so wurde das Problem, gleichzeitig mehrere Telegramae abzusenden, voll ständig gelöst. Das System gründet sich auf die Uebertragung der Schwingungen einer iönenden Stimmgabel auf eine zweite mittelst vibrirender Ströme beim Telegraphiren. Bekanntlich tönen, wenn man beim aufgehobenen Pedale in ein Klavier hineinfingt von den Saiten nur diejenigen mit, welche die gleiche Anzahl Schwingungen in einer bestimmten Zeit machen. Singt man den Ton a hinein, so klingen die###aiten mit und ebenso bei jedem anderen Tou. Aehnlich versucht nun Delacour die Schwingungen von Stimmgabel durch den elektrischen Strom auf ein zweites System von Stimmgabel zu übertragen. * Einem Privatbriefe aus Konstantinopel entnimmt die „Neue freie Presse“ Folgendes:„In den letzten Monaten hat sich das körperliche Befinden Murad's wesentlich gebessert, Schlaf und Appetit und damit ein befriedigender Ernährungszustand sind eingetreten, sein Gesichts=Ausdruck ist ein normaler und sein Blick ein ausdrucksvollerer geworden; auch der Kräftezustand hat sich entsprechend gehoben. Sein geistiges Verhalten ist aber noch immer gestört und bietet bei der langen Daner der Krankheit nur wenig Hoffnung auf vollständige Genesung. Verschlossen, wortkarg, vielleicht ideenarm verbringt der Kranke in auscheinender Theilnahmlosigkeit seine Lebenstage. Und deunoch blitzt noch hie und da in dieser Geistesnacht ein mächtiges Gefühl, ein Gedanke, eine Erinnerung auf, die des Schmerzlichen genug umfassen zu können scheint. Vor ganz Kurzem hatte man veranstaltet, daß in einem Nebengemache Murad's eine Piano=Piece, die er noch in schönen Tagen selbst komponirt hatte, gespielt werde. Der Kranke hörte aufmerksam zu— plötzlich erblaßte er, sein Athem stockte, der Kopf sank zurück....... Die Masik wurde sofort unterbrochen. Murad, unter Beihülfe seines ihn nie verlassenden Arztes, Dr. Capoleone, wieder zu sich gebracht, seufzte tief, brach in Thrauen aus, erhob sich, sah seinen Arzt mit traurigem Blicke an und sogie die zwei Worte:„Tschok tokundu“(das hat mich sehr ergriffen). Hierauf versiel er wieder in seinen apathischen Zustand. Alle halten seine Wiedergenesung für unmöglich— nur im Herzen seiner Mutter Balide ist noch nicht alle Hoffaung erloschen.“ * Der sechsjährige Mar hatte sich wegen Rauferei und Trotz eine oäierliche Züchtigung zugezogen. Nachdem der erste Sturm sich verzogen, wollte der Vater auch moralisch einwirken, hielt dem Knaben sein Unrecht vor und fragte, ob er nun auch wisse, weshalb er Schläge bekommen. Worauf Max sehr zernirscht antwortete:„Weil du viel stärker werst, als ich!“ Auch in Erziehungs=Resultat * Ein janger Mann führte sich bei dem Bater einer reichen Erbin ein.„Mein Herr," begann er,„Ihre liebenswürdige Tochter bat mich ermuthigt, mit Ihnen zu reden. Uniere gegenseitige Neigung———.“„Junger Mann,“ unterbrach der Vater den Bewerber,„das Mädchen muß rein des Teufels sein! Sie sind nun schon der Vierte, den sie mir beute Morzen in derselden Angelegenbeit über den Hals geschickt. Ich habe den drei Andern meine Einwilligung gegeben, und will sie auch Ihnen nicht vorenthalten. Sie haben meinen besten Gegen!“ Mut sehr bedenklichem Gesicht trat der Bewerber den Rückzug an. Der Vater der Erbin hatte Ruhe. Kölner Börse vom 30. Januar. Eisenbahn=Aktien. Nachen=Mastrichter— Oesterr.=Franz. 400 S Berg.=Märk. 80.— Cs do.sdl.(.) Stb. v. Stfe. 124 9 Köln=Mindener 101.25 G Rheinische 111.— 8 „ Lit. B.—„ Lit. S. 91 90 6 Mainz=Ludwigsh. 96.— G Rhein=Nahe Oberschl. A. u. B. 128.— S Rumänische Eisenb. 8½pr. 4½ pr. 4½pr. .=M. 3. S. 85.— 9 5. S. 98.— □ 6. S. 98.50 S 7. S. 108.— 9 Nordb. 108.— E 4½ pr. Köln=M. 1. E. 100.— S 2. E. 104.75 C Eisenbahn=Obligationen. Aach.=Münch..=S. 8250 6 Colonia„ 6350 B Gladbacher„ 1500 0 Magdeburger„ 2230 G Vaterl. Elderf.„ 3450 S Aach. Rückversich. 1910 6 Köln.„ 400 8 Concordia.=B. 1940 bz Kölner Hagel=V. 285 9 Union„ 305 0 Pr. Hyp., Hüdner— Köln. Baumw.=Sp. 87 9 Rhein. Bau=Ges. 65.— B Nachen=Höng..=V. 45 8 Arenb. Bw. H. A. S. B Industrie=Aktien. 4½ pr. Köln=M. S. E. 100.— □ 4„" 4. E. 92.50 S 4„„ ö. E. 5„ Mainz=Ludw. 4 ½/ Rheintsche 5„„ 4 1/8 Benu-Köln. 90.25 E 108.— E 99.—* 103.20 b3 99.50 C Berg.=Märk.#. Boch. Gußstahl=V. Köln. Bergw.=V. " Maschinend. " Müs..=B. Concordia, Eschw. Deutsch. Bergw. Dortm. Union Eschw. Bergw.=B. Essener M. F. Union darpener.=A. örder.=B. hönix, Lit. A. B. Stolb. Zinkd. St.=A. " Hr.=A. Wurmrev. Kohlsch. 31.—* 78.— B 111.— 9 18.— 9 .75 C 28.50 B 28 50 bz 34.—* 91.— E 51.— E 4½pr..=R. Amerik. 81er Köln=M. 3½ Pr.=A. Aachener Diekonte Aach. B. f. H. u. I. A. Schaaffh. B. Antw. Centr.=B. Bank f. Rh.=Westf. Barmer.=B. Darmst..=V. In= und ausländische Fonds. 104.20 G 4½ Köln. St.=O. 105.50 GOest. Credit=Loose 108 50 G„ Silberrente Bank=Aktien. — Disk.=Comm.=A. — Luxemburg 61.25 bz Meininger.=B. 55.— B! Oesterr. Cred.=B. 57.— G Preuß. Bank.=A. 80.— G Prov.=Disk.=S. 100.— G1 Rhein. Effekten=B. 101.— 290.— 54.50 110.— 94.— straße 31.— Heinrich Gustav Adolf, S. v. Heinrich Rottmann, #— Maria, Theodora, T. von Anton Wiegemeister, Süsterg. 6.— Maria, Theodera, T. bo Rusbach, Tagelöhuer, Gismarckstr. 49.— Nikolaus, S. v. Heinrich Lange, Klempner, Ponistr. 87.— Joseph, S. von Franz Hub. Scholl, Fabrikarbeiter, Adaldertstr. 75.— Antoinette Benardine Hedwig, T. v. Lud. Jos. Limper, Tapezirer und Anstreicher, Neupf. 9.— Regina Barbaro Hubertina, T. von Wilh. Küchen. Tuchscheerermeister, Wirichb. 3.— Michael, S. von Johann Hermes, Kutscher, Stromg. 9. Heiraths=Ankündigungen. 29. Jan. Johann Overath aus Lüttich mit Margerethe Grubter daselbs. Sterbefille. 28. Jannar. Maria Barbara Defauwe, 14., Königstr. 10. Leonard Dedem, 2., Sandkaulstr. 79.— Theodor Lambert Maintz, 12., Löhergraben 12. 29. Jan. Joseph Cornel Jausen, 77., vor Jakobeth. 7. Anna Maria Stock, 10., Peterstr. 43.— Maria Magdalena Josten, geb. Zumm, 72., Borng. 35.— Maria Theresia #umper, 10., Jakobstraße 19.— Anna Maria Josephina Pappers, 1., Bahnhofstr. 1.— Joseph Schroeder, 53., Annuntiatenbach 11 1.— Carl Peter Küppers, 1., Privatstraße 5.— Therese Leunartz, geb. Merzenich, 79., Pontstein. weg 36.— Hubertina Anna Bleilevens, 5., Ottostr. 21.— Hubertins Johanna Schramm, 3., Bergdr. 38.— Gregor von Kostaki, 64., Louisensp.— Johann Joseph Hamere, 26., Mariahilisp.— Anna Magdalena Bonn, 33., Autoninsstr. 23.— Caepar Joseph Goeres, 8., Römerstr. Joseph Koch, 4., Bergdr. 17. 7. Für die hinterbliebene Familie des verunglückten Oberfeuermannes Knops gingen uns ferner zu: Von L. R. M..— Von früher 2719 Zusammen M. 295.50 Weitere Beiträge werden dankend entgegengenommen. Die Expedition des„Echo der Gegenwart“. Fremden=Liste. — 240 S Geld=Cvarse vom 31 Jannar. Gebrüder Marx, Aachen, 2 Friedrich Wilhelm=Platz 2, zehlen für und geden ab soweit Vorrat Treimer Rapeleoz od'er 16,22 Sovereigne 30,88 Pistelen 16,30 Imperials 16,60 Vithelmod'or 16,90 Dukaten 3,60 Gold=Vollare 4,15 5 Fraucs=Stücke 4,05 Holländ. Silberg. 1,69 Oecerr. Silberg. 1,80 Fraus.Bankunten 31.15 geben eder. 16.28 81.40 Rehmer. Geber. Beigische Benku. 81.12 81,35 Englische„ 90,35 20,45 Prerne: 146%0# —erikanische 3,75 Oesterr.„ 1,61 Kussische„.48 Amk. Gold=Coup. 4,15 Oest. Silb.=Conp..80 Gest. Pap.=Coup. 1,61 Insl Markscheine 9½ — * Län. 20-Kronen 22 NB. Wir diskontiren Wechsel auf alle Bank= und Nebenbilligst möglichst und nehmen kurzsichtige Wechsel auf ris, Brüssel, Autwerpen, London, Amsterdam, Wien, Frankfurt a. M. zu demselben Course, wie die betreffenden Bankm dieser Plätze von uns notirt sind. knoten wilstand der Stadt Nachen. Geburten. 28. Januar. Catharina, T. von Johann Winand Schwiert, Bäcker, Capuzinergraben 23.— Anna Gertrud, T. v. Arnold Bieten, Bedienter, Pang. 9.— Leouard, S. v. Peter Schruff, Weber, Jakobstr. 143.— Elisabeth, T. v. Aloys Wingens, Fuhrmann, Bong. 44. 29. Jan. Catharina Hubertina, T. v. Franz Peter Vongartz, Tagelödner, Krugenofen 33.— Carl Jos., S. von Max Deumere, Tischler, Rütscherg. 16.— Wilhelm, S. von Jakob Reims, Tuchscheerer, Sandkaulstr. 48.— Petronella, T. von Math. Jos. Einmal, Tagelöhner, Kölnsteinw. 161.— Hubert Die Hotels sind nach den Namen der Besitzer alphabetisch geordnet. Herm. Freise, Hotel belle vuo. Hafselhaim, Mannheim. Schildesheim, Köln. Wolf, dito. Warschauer Berlin. Frank, dito. Kappelmann, Düsseldorf. Schmidt, Elberfeld. Hammel, Grünwinkel. Arioni, Düsseldorf. Ast, Creuzuach. Zeunig, Berlin.(Alle Kfl.) Hotel Hoyer, zur kaiserlichen Kroue. Steindorf, Kaufm., Berlin. Simon, dito, Köln. Schmitz, dito, dito. Oppenheim, dito, Frankfurt a. M. Hoyer's Unions=Hotel. Lechen, München. Höper, Hamburg. van Achter, Amsterdem. Schmidi, London. Fürst, Crimmitschau. Huberty, Malmedy. Leyhausen, Elberfeld. Hoff, Paris. Aster, London. Godchaux, Luxemburg. Meys, Hotel St. Martin. Püttmann, Haunover. Weber, Hamburg. Höckler, Dort“ mund. Krüsmann, Rotterdam. Wercker, Trier. Schneider, Hagen. Wolff, Berlin. Ernst, Dresden. Schubert, Köln. Meyer, Essen. Müller, Chemnitz.(Alle Kfl.) Michels, im Rönig von Spauien. Friedberger, Stuttgart. Schäfer, Eschwege. Freyer, Stuttgart. Uhlmann, Fürth. Köpe, Westsalen. Boermann, Frankfurt. a. M. Schürmann, Barmen. Krupp, Elberfeld. Oberlé, Köln. Hönig, dito. Götz, dito. Krollmann, Bensheim. Hausen, Dülken. Krings, dito. Brunner, Hoch Neukirchen. Flecken, Köln. Fürterer, Trier. Halle, Leipzig. Giebert, Köln.(Alle Kfl.) Przibilla, Ing., Köln. Müllem, Hotel du Dragon'or. Sierheimer, Kaufm., Hanan. Grosseure, dito, Paris. Laudant, dito, dito. Verdier, dito, Vordeaux. Steinberg, dito, Berlin. Geschwender, dito, München. Körfer, dito, Köln. Lauge, dito, Berlin. Rosenthal, dito, Crefeld. Straß, dito, Berlin. Carl von Brand, Kaufm., Stuttgart. Gutmann, dito, München. Nießen, Gasthof zur Stadt Düren. Borgi, Kaufm., Crefeld. Jänicke, Fabr., Elberfeld. Krupp, Kaufm., Hemessen. Franken, Kaufm., Inden. Pannertz, Kfm., Crefeld. Nagel u. Frau, dito, Düren. Zöller, Kaufm., Paris. Frank, dito, Trier. Leven, dito, Coblenz. Zahl der Fremden und Kurgöste, welche seit dem 1. Jannar 1877 dachen besucht haben.. 1461 Zugang laut vorstehender Liste 75 Im Ganzen 1536 Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 1. Februar 1877, Morgens 11 Uhr, sollen aus dem Markte zu Nachen durch den Unterzeichneten: Mantelosen, Sopha's, Secretair, Kleiderschränke, Waschkommode, Regulateur=Uhr 2c. gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden. Der Geric Kallen. Vertäuf. Am Mittwoch den 31. Januar 1877, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Marktplatze zu Rachen gegen gleich baare Zahlung durch den unterzeichneten Gerichtsvollzieher öffentlich verkauft werden: Verschiedene Hausmobilien. Neuhaus. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch, den 31. Januar 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze zu Aachen gegen gleich baare Zahlung durch den unterzeichneten Gerichtsvollzieher öffentlich verkauft werden: Eine Partie Hausmobilien. Neuhaus. Kbauler=Ehee für Lungen= und Brustleidende, sowie gegen chronischen Katarrh, Ousten, Lungenschwindsucht, Heiserkeit, Eugorüstigkeit, Seitenstechen, besondets aber gegen Körper= und Magenschwäche das beste und sicherste Mittel. Ein Packet kostet 1 Mark. Vorräthig bei Kaatzer, Büchel 36. Ein Mädchen für alle Hansarbeit in einer stillen Hauehaltung gesucht. Ausk. Mariahilfstraße 8. 1094. Eine perfekte Köchin sucht Stelle zur Aushülse. Ausk. in der Exp. Ladentokal in bester Lage, mit Laden= und GasEinrichtung, für die Carnevalszeit zum Verkaufe von Masken 2c. zu vermiethen. Ausk. in der Exp. 1095 Zu vermiethen Haus Ludwigs=Allee 87 und sofort zu beziehen. Ausk. daselbst. 1033 Wesener griech. Uebungsbuch für Quarta und Tertia. Gbd. Linnig Lesebuch. ev. Vorräthig bei Rudolf Barth, Holzgraben 8. Bniger p. 100 Kile Landroggen p. 100 Kilo — Anzeigen an sämmtliche auswärtige Zeitungen, Zeitschriften, Journale 2c. befördert unter Garautie der gewissenhaftesten Berechnung und strengsten Uuparteilichkeit bei Auswahl der Zeitungen das Annoncen=Bureau von Kleinmarschierstraße 8 in Nachen. 150 feinste Harzer Bögel empfiehlt bis Montag billigst L. Fäder ven., Römerstr. 1. 957. Ein Zweitmädchen, welches gut bügeln und nähen kann, gesucht. Auskunft in der Exped. 1082. Eine im Putzfache erfahrene zweite. Arbeiterin(Religion kash.) wird für ein auswärtiges Modegeschäft gesucht. Ausk. Michaelstraße Nr. 5. 2500—3000 Thlr. gesucht gegen mehrfache Sicherheit. Off. unter P S 29 bes. die Exp. 1096 1093. Ein tüchtiger erster Bäckergeselle, der einem Geschäft vorzustehen im Stande ist, gegen hohen Lohn gesucht: Adalbertstraße 100. Ein Mädchen vom Lande, welches mehrere Jahle bei ordentl. Herrschaften gedient hat, sucht Stelle für 15. Fedr. oder 1. März. Auek. Alexianergr. 35, 1. Etage. Un négociant de Reime(Champagne) est chargé de liquider une quantité de vin mousseux, 11 vendra à prix trés favorables.’adresser jusque samedi à Qulriaue-Bad. Frachtpreise zu Neuß am 30. Januar M. Vf. 1. Qual. 93 20 2.„ 91 70 R.„—— 1.„ 17 40 p. 100, Kilo 12.„ 16 40 Buchwaizen p. 100 Kile 16 80 16 80 34— 85 50 6— 9— 7#0 bart. d. 100 Ctr. 79— 81— #—4. als Rübbl. in Part. v. setzweise 3 M. böd. kübsen(Abeel) Rape Kartosseln aggrater) Ruvol p. 100 Kil. in Rüböl Ger. Oel„.. 9öh als Rübsl, Preßkuchen per 1000 Pfund 165 Weizen=Vorschuß 00 p. 100 Kilo 31— Kleien v. 50 Sss. 6— Köln, 29. Jan. Notirungen der Haudelsmakler für Waaren. Weizen ohne Sack per 100 Kilogr. esst. hies. M. 24., do. fremder 22 bie 24., mit Gewicht von 75 Pfd. der 50 Liter per März—.— bz. 21,90 B. 21,80., per Mai 22.40 30 25 30 bz. 22.80 Br. 22.25 G. Gekündigt— Sack. Keagen ohn: Sack per 100 Kilogr. est. hiesige= N. 1850., do. fremder 16—18,50., mit Beoicht von 4° pfd. de d. Liter per März 16 15.95 90 bez. 15,90 Br. 15,85 Gd., per Mai 16,20 bz. 16,20 B. 16,15 G. Gekündigt— Sack. Hafer per 19 KU. ohur Sack efsekt. —.— 5, Lieferungs=Anelitst 42 Gfd. per 50#iter per Mär: 16,45 40 bz. 16.40 Br. 16.35 Gd., per Mai—.— bi. 16,50 Br. 16.40 Gd. Gekündigt— Sack. Rüdöl per 50 Ku ntt Fat essekt. in Partien von 100 Str. 39,—., per Mai 37.— bz. 37,— Br. 36,90., per Okt.—.— bz. 35.20 B. 35.— G. Waizen, Roggen Hafer und Rud#l weichend. Rottrungen der Produktenhäudler. Waizen effert. hies. M. 23—24,—., remder 22—24,— Br., per März 21,80 85 90 bi. B. 21,85 Ed., per Mei 32,40 30 25 30 bz. B. 22.25 Sd. Roggen essekt. hies. M. 18—19 Dr., fremder 15.75—18,50., per März 16.— 15.95 90 85 90 bz. B. 15,85 Sd., per Mai 16,20 bz. Gr C. Hafer ess. Mark 17—18.—., per März 16.45 35 40 bz. Br. 1685., per Mai 16,75 55 50 bz. Br. 16.45 C. Aüböl essekt. M 39,— Dr., per Mei 37,10 20 87.— 36,90 bz.., 87,.— Dr., per Okt. 35.20 Br. 35.— G. Waizen, Roggen und Rübbi giedriger, Hafer weichend. Notitungen der hiesigen Oelmüller und Gelhändler: Rübsi 41,20, ross. 43,60 M.