Nachen 1876.— Nr. 321 Erstes Blatl. Dienstag, 21 November. Verantwortlicher Redakteur: Hilmar Heinrich Beissel. Verlag von P. Kaatzer in Nachen. Druck von C. H. Georgi in Nachen. rtscheid sowie bei den Postämtern in ganz Deutschland, Anzeigen werden entgegense H. Albrecht, S. Kornick, Th. Dietrich& Co.; Klinge, H. Kronenberg'sche Buchdruckerei, H. L. Leuchten, Carl Neef, Spiethoff& Krahe; Elberseld: W. Thienes; Frankfurt a..: Jäger'sche Buchhandlung, R. Haasenstein& Vogler, G. L. Daube& Co. und deren Filial=Büreaux in allen größeren Städten; Hamburg: Haasenstein& Vogler, R. Mosse; Hannover: Schüßler;„Köln: Haasenstein& Vogler, R. Mosse; Leipzig: Haasenstein& Vogler, G. L. Daube& Co., R. Mosse; Lüttich: Ch. Gnusé; München: V.#### garis: G. L. Daube& Co., 3 rue de Proveuco; Rotterdam: Riigh& van Ditmar; Wien: Haasenstein& Vogler; Würzburg: Seo Kvoll. Elfte Sitzung des Deutschen Reichstages. Berlin, 18. November 1876. Präsident von Forckenbeck eröffnet die Sitzung um 11½ Uhr vor schwach besetztem Hause. Urlaub wird ertheilt. Tages-Ordnung: 1. Zweite Berathung des Entwurfe einer Civilprozeß=Ordnung. Referent Abg. Dr. Becker leitet die Berathung mit einem kurzen Vortrage ein, und empfiehlt dem Hause die Annahme der Civilprozeß=Ordnung in der von der Kommission vorgeschlagenen Fassung. Abg. Herz hat zu§ 425(die Eidessormel betreffend) einen Antrag eingebracht, den er an dieser Stelle zurückzieht und beim§ 39 des Gerichtsverfassungs=Gesetzes prinzipiell zur Entscheidung bringen will. In der Diskussion erklärt Abg. Dr. Windthorst, daß der vorliegende Gesetzentwurf den bestehenden Zustand auf diesem Gebiete an verschiedenen Stellen im deutschen Reiche keineswegs verbessere. So werde beispielsweise die Provinz Haunover durch Annahme der Vorlage nichts gewinnen. Redner geht auf einzelne Bestimmungen der Vorlage ein, um dies nachzuweisen, und hebi dabei besondere Widersprüche hervor. Redner, der heute ausaahmsweise leise spricht und deshalb auf der Tribüne im Zusammenhange schwer zu verstehen ist, erklärt schließlich, mit einigen das kirchliche Gebiet betreffenden Vorbehalten, sich der en bloc=Annahme der Civilprozeß=Ordnung nicht widersetzen zu wollen. Bundesbevollmächtigter Dr. Leonhardt: Der heutigen en bloc=Annahme widerspricht es nicht, daß in dritter Berathung dennoch Abänderungs=Anträge eingebracht werden. Ich sage nicht, daß dies Seitens des Bundesrathes geschehen wird. Der Bundesrath hat nur der Instizkommission zu danken für die mühevolle und eingehende Berathung der Vorlage. Der Grundsatz der Mündlichkeit ist in dieser Civilprozeß Ordnung schärfer durchgeführt, als in irgend einer Civilprozeß=Ordnung der Welt. Es ist damit eine große Gefahr verbunden. Ich hoffe jedoch, daß der Grundsatz sich bewähren wird; freilich kann das nur dann geschehen, wenn die Tüchtigkeit und Unabhängigkeit des Richter= und Anwaltstandes über allen Zweifel erhaben ist. Abg. Dr. Häuel: Der Herr Justizminister hat mir die Worte aus dem Munde genommen; die Mündlichkeit, wie sie in diesem Entwurf streug durchgeführt wird, setzt die volle Tüchtigkeit und Unabhäugigkeit des Richter= und des Anwaltstondes voraus. Der Herr Minister hat dies anerkannt, und ich hoffe daher, daß uns der Bundesrath die Hand dazu bieten wird, um jeues Ziel zu erreichen. Unter diesen Umständen gehen wir den Gefahren ruhig entgegen. Wir gehen von der Voraussetzung aus, daß ein so großer Fortschritt, wie die Vorlage ihn mit sich führt, nicht geschäftlich gefährdet werden darf. Wir sind daher nicht in der Lage, weitere Differenz= und Gesichtspunkte zu verfolgen, weil wir die Verantwortung nicht übernehmen können, daß die Sache nicht mehr in dieser Session zu Stande kommt. Unter diesen Umständen werden auch wir für die en bloc=Annahme stimmen. Abg. Peter Reichensperger(Olpe) befindet sich in allerentschiedenstem Gegensatz zu einigen Punkten der Vorlage; er hält es geradezu für ein nationales Unglück, daß die partikularen Bestimmungen über den Zeugenbeweis aufgehoben werden, ist aber auch bereit, heute die Vorlage en bloc anzunehmen. Abg. Thilo erklärt, er und seine Fraktion(Deutsche Reichepartei) würden ohne Widerspruch für die en bloc-Aunahme stimmen. Bundes=Bevollmächtigter Dr. Leonhardt bemerkt dem Abg. Reichensperger, daß der von demselben berührte Punkt eingehend erwogen wurde. Abg. Miquel gibt dem Abg. Windthorst anheim, den einen Punkt wegen der Zeugnißablegung des Reichskanzlers, der Minister 2c., bei der Strafprozeßordnung, nicht hier, prinzipiell zu entscheiden. Abg. Dr. Donimirski beantragt, den ersten Absatz des § 137 der Civilprozeßordnung, lautend: „Das Gericht kann Parteieu, Bevollmächtigten und Beiständen, denen die Fähigkeit zum geeigneten Vortrage mangelt, den weiteren Vortrag untersagen“ zu streichen— zieht aber nach kurzer Diekussion, in der der Präsident des Reichsjustizamts v. Amsberg sich gegen den Antrag erklärt, während Windthorst bittet, die Frage bis zur dritten Berathung ruhen zu lassen,— den Antrag bis dahin zurück. Hierauf wird die Civilprozeßordnung nach den Beschlüssen der Kommission in zweiter Berathung mit allen gegen 4 Stimmen(Frhr. v. Aretin, Reichensperger(Crefeld), Simonis und Most) en bloc angenommen. 2. Fortsetzung der zweiten Berathung des Entwurfs eines Gerichtsverfassungsgesetzes und eines Einführungsgesetzes zu demselben. Die Kommission hat dem ersten Titel(von der Gerichtsbarkeit) einen Titel vom Richteramt(§§ a bis 1) vorangestellt. Zu s b(von der Beschäftigung der Rechtswissenschaft Studirenden bei einem Rechtsanwalt) erhebt sich eine kurze Debatte, in der Abg. Dr. Häuel sich gegen eine vom Justizminister gemachte Auslegung scharf äußert. Der Paragraph wird unverändert angenommen. Dem§ k,„die Ernennung der Richter erfolgt auf Lebenszeit“ widerspricht der Bundesbevollmächtigte Sachseus, Justizminister Abeken aus parikularen Rücklchten, weil er einem 28 Des Dämons Vermächtniß. Geschichtliche Erzählung aus dem 17. Jahrhundert. Von Fr. von Wickede. (Fortsetzung.) „So hört mich an: Ich kenne Euch schon seit geraumer Zeit und halte Euch für einen Mann von Verstand und Muth. Wenn ich Euch heute eine Gelegenheit zeigen könnte, in einer Stunde ein Vermögen zu erwerben, das Euch für die verlorne lange Zeit entschädigt, würdet Ihr sie ergreifen?“ Ich sah sie ungläubig lächelnd an. „Ich scherze nicht,“ fuhr sie fort,„schwört mir bei Eurem Leben und bei Allem, was Euch lieb und werth ist, mich nicht zu verlassen, wenn ich— Euch die Quelle zum Reichthum zeige. Schwört mir, mich mit nach Europa zu nehmen und dort das Vermögen, zu dessen Erwerbung ich Euch die Mittel angeden werde, mit mir zu theilen!— dann sollt Ihr meinen Plan erfahren; er ist gefährlich, ich leugne es nicht, aber mit Geschick ausgeführt, wird er uns Millionen eintragen!“ Ein wildes Fieber ergriff mich bei diesen Worten, ich schwur den verlangten Eid unter der Bedingung, daß kein Verbrechen mit der Ausführung des Plaues verbunden sein würde. Dankbar drückte Songhandin meine Hand. „So vernimm denn,“ fuhr sie nach einer peinigenden Minute fort:„Ich bin eine Spanierin von Geburt; mein wahrer Name ist Juanita. In meinem zwanzigsten Jahre verbannte mich mein Gatte, weil ich entdeckte, daß er ein Ungeheuer war und seine Schande nicht theilen wollte. E- übergab mich einem Corsaren, um mich in dies Land zu führen. Ich war schön— um einen guten Preis verkaufte mich der Seeräuber an die Braminen der Pagode von Ponliar, einige Meilen von Pondichery entfernt— trotz meines Flehens und meiner Thränen ward ich von diesen zu einer Lockchmi oder Priesterin des Wischun gemacht. „Achtzehn lange Jahre verweilte ich in der Pagode von Ponliar— achizehn Jahre der Qual und Gesangenschaft! Endlich zerstörte die Zeit den Rest der Schönheit, welchen die Verzweiflung übrig gelassen hatte! Mit einigen Geldstücken ward ich aus dem Tempel gewiesen, um auf der Straße zu verhungern. Aber harte Arbeit und Sparsamkeit haben mich erhalten und ich habe in den folgenden sechs Jahren so viel verdient, um nach Europa zurückkehren zu können. Reichsgesetz nicht das Recht einräumen kann, über die Beamten eines Bundesstaates gesetzliche Bestimmungen zu treffen. Die Frage gehöre in das Staats= und Verfassungs=Recht der einzelnen Bundesstaaten. Hierau dürfe man nicht rütteln, sonst sei die Tragweite nicht abzusehen. Der Landesbeamte dürfe nicht vom Landesgesetz losgerissen werden, es kommen sonst unhaltbare Zustände. Der erste Schritt, den die Reichsgesetzgebung auf diesem Gebiete thue, sei ein Eingriff in das Recht der Bundesstaaten. Hüte man sich vor dem ersteu Schritt, die Konsequenzen seien nicht abzusehen. Schon sehe man die Folgen; bereits liege ein Antrag vor(von Windthorst), der den Landesbeamten verbieten soll, Ehreubezeugungen ihres Landesherrn anzunehmen. So überschreite man die Kompetenz des Reiches und greise in das Recht der Bundesstaaten ein. Er warue vor dem ersten Schritt und bitte um Ablehnung des sk und der folgenden. Referent=Abg. Miquél tritt dem Vorredner entschieden entgegen und vertheidigt den Grundgedanken des Gerichtsverfassungsgesetzes und beiont besonders, wie die Kommission sich gehütet habe, die Kompetenz des Reiches zu überschreiten und in das Partikularrecht einzugreifen. Mit dem§ k. werden unn in der Diskussion die ff.§s des Titels und folgender Antrag des Abg. Windthorst verbunden:„Richter dürfen, so lange sie im richterlichen Amte stehen, nur solche Titel führen, welche mit ihrem Amte als solchem verbunden find, und Orden und Ehrenzeichen nicht annehmen. Die Fortführung von Titeln und das Tragen von Orden und Ehreuzeichen, welche vor Eintritt in das Richteramt oder vor Geltung dieses Gesetzes erworben worden, und die Annahme der für kriegerische Verdienste verliehenen Orden oder Ehrenzeichen werden hier durch nicht berührt. Abg. Windthorst bemerkt zunächst, daß er den Ausführungen des sächsischen Bevollmächtigten gegenüber auf dem Standpunkt des Referenten Miquel stehe. Es sei ihm unbegreiflich, wie die Bundesregierungen diese Vorlage machen konnten, jetzt müsse die Consequenz hingenommen werden. Ec selbst habe jahrelang gegen die Kompetenzausdehnung des Reiches gekämpft. Nachdem diese trotzdem erweitert wurde, die Sonderrechte auf dem Altar der Gemeinsamkeit geopfert wurden, müsse er zu seinem Bedauetu noch weiter gehen. Redner geht nunmehr zur Vertheidigung seines Antrages über; er schildert das Komische und Lächerliche der Titulaturen(Justizrath, Geheimer Justizrath, Wirklicher Geheimer 2c)...(große Heiterkeit) und den Mißbrauch der Ordensverleihung. Der höchste Titel für einen Richter solle der Titel seines Amtes sein, seine höchste Auszeichnung: das Rechtsprechen! Einen Eingriff in das monarchische Prinzip enthalte der Antrag nicht. Wenn derselbe aber— schließt der Redner— nicht angenommen wird, dann habe ich keine Niederlage erlebt. Bundes=Bevollmächtigter Abeken weist den Vorwurf des Vorreduers zurück: die Bundesregierungen seien ihren Verpflichtungen nachgekommen, das Reich müsse aber die Grenzlinie achten. Bundes-Bevollmächtigter Dr. Leonhardt wendet seine Ausführungen gegen einen Antrag Reichenspergers, der den Richtern nur festes Gehalt gewähren will, mit Ausschluß der Gebühren und Remunerationen. Er beruft sich auf die Geschäftpraxis des ehemaligen Justizministers Windthorst, der in Hannover mehr Remunerationen und Gratifikationen bewilligt hat, als in Preußen bewilligt wurden. Und Herr Windihorst war gewiß ein durchaus korrekter Minister(Heiterkeit), der ihm, dem Redner, sicherlich das gleiche Zeugniß geben wird.(Große Heiterkeit.) Der Minister bemerkt dann noch, daß die Beurtheilung des deutschen Richters häufig eine ganz falsche sei. Ihm sei niemals ein Richter vorgekommen, der in ihm das Gefühl erweckt hätte, dem Minister zu Willen sein zu wollen. Abg. Dr. Gueist geht auf eine eindringliche, scharfe Widerlegung des sächsischen Justizministers ein. Die Frage, um die es sich handle, sei niemals Materie der Dienst=Pragmatik gewesen. Die Erfordernisse der lebenslänglichen Ernennung und Unabsetzbarkeit der Richter bestehen grundsätzlich seit Jahrhunderten, und kein deutscher Landesherr habe sie zu verletzen gewagt. Ohne diese Garantieen wären diese Gesetze werthlos (Sehr wahr!), es würde ihnen der Boden fehlen. Was der sächsische Justizminister Eingriff nenne, sei nur die Deklaration der Schranke, die keine Justizverwaltung eines Bundesstaates niederreißen dürfe.(Beifall.) Abg. v. Schöning meint, wenn man den Richter nach oben schützen wolle, dann müsse das auch nach unten geschehen, er müsse vom Parteitreiben, von Volksversammlungen ferngehalten werden. Abg. Aug. Reichensperger empfiehlt seinen Antrag betreffend das Verbot der Gratifikationsertheilung. Bundes=Bevollmächtigter Staats= und Justizminister v. Fäustle setzt auseinander, daß das gesammte gerichtliche Verfahren der Competenz der Reichsverfassung unterstellt sei. Was dazu gehöre, bestimmen Praxis und Wissenschaft; würde man nicht die gesammten Erfordernisse zusammenfassen, die Prozeßordnung werde nicht lebensfähig. Hätten die verbündeten Regierungen sich nicht von vornherein zu dieser Kompetenzerweiterung stillschweigend bereit erklärt, dann wäre dies sofort einer Ablehnung gleich gewesen. Abg. Dr. Häuel freut sich, von dem Vorredner in klarer Weise dargelegt gehört zu haben, daß die in Rede stehenden Bestimmungen als nothwendige Consequenz in dies Verfassungsgesetz hineingehören. Er empfiehlt deren Annahme und auch die Annahme der Anträge Windthorst betreffs des Titel= und Ordeusverbots, und Reichensperger betreffs der Gratifikationen. Diese beiden Anträge werden jedoch gegen die Stimmen des „Es ist eine kleine Summe im Verhältniß zu den Schätzen, die wir erwerben werden— sie befinden sich in der Pagode vor Ponlina und der Gott Wischnu selbst ist deren Wächter. „Dieses Götzenbild, das seine Anhäuger wie einen Gott verehren, ist indessen nichts wie eine riesig große hölzerne Figur mit acht Armen, und ist auf die lächerlichste Weise bemalt. „Während der Zeit, wo ich mit meinen Leidensgefährtinnen in der Pagode um dies Götzenbild tanzen mußte, überzeugte ich mich, daß die Augen dieses Ungethüms zwei ungemein schöne Diamanten von der Größe eines Tauben=Eies sind,— zwei Diamanten, Dominique, deren Glanz die Sonne verdunkeln, und von denen die Braminen selbst sagten, daß ihr Werth groß geung sei, um ein Königreich damit zu kaufen!“ chen0 Bu nur bei bieter Schildenung in besihze Velung gerathen und meine Pulse schlugen, als ob sie die dünne Scheidewand durchbohren wollten.“ „Habt Ihr mich jetzt begriffen?“ fragte mich Songhandin. „Ich sah die blitzenden Augen des Ungeheuers vor mir und mein Kopf schwindelte, als ob ich trunken wäre.“ „Aber,“ sagte ich beklommen,„ob Gott oder Götzenbild, er ist ein Raub, den ich begehen würde, wenn es mir gelänge, diese beiden Diamanten fortzunehmen.“ Inanita zuckte verächtlich die Achseln. „Ich glaubte, Ihr wäret Eures Elends überdrüssig,“ sagte sie spöttisch,„nehmt an, ich hätte nichts mit Euch gesprochen, wenn Ihr vor einem kühnen Streich zurückschreckt, der Euch zum Herrn machen kann— ich denke anders wie Ihr; ich sehe darin nur einen Akt der Rache für das Jahrhunderte lang an unseren Bätern begangene Unrecht— wohl uns, wenn wir dieselbe zu einem Segen für uns machen können.“ „Es war eine strafbare Handlung, liebe Martha,— aber versetze Dich in meine Lage, was würdest Du, was würden Andere gethan haben, wenn sie 22 Jahre lang im Elend der Verbaunung geschmachtet, keine Hoffnung der Rückkehr oder Hülfe in der drückenden Noth gesehen hätten? Lange widerstand ich— endich gab ich nach.“.. g.. J. 1.ch4 und g. „Es war kein so leichtes Ding in die dei Nacht und Tage bewachte Pagode Einlaß zu erhalten; aber Juanita kannte die Gewohnheiten der Braminen und mit ihrer Beihülfe gelang es mir, an einem Mittwoch Abend, wo nur ein einziger alter Mann, der meistens auf seinem Posten einzuschlafen pflegte, die Wache hatte, die Umgebungsmauer zu erklimmen und mich in das Heiligthum einzuschleichen. Wie Inanita vorhergesagt hatte, schlief der Wächter und ich hatte deshalb nicht nbehig, ihn zu knebeln. Centrums und der Fortschrittspartei abgelehnt und sodann die Paragraphen dieses Titels unverändert angenommen. Der nun folgende Titel handelt in den§§—9 von der Gerichtsbarkeit. § 1(Amts=, Land=, Oberlandes= und Reichsgericht) wurden gestern angenommen. § 2:„Vor die ordeutlichen Gerichte gehören alle bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten und Strafsachen, für welche nicht entweder die Zuständigkeit von Verwaltungsbehörden oder Verwaltungsgelichten begründet ist, oder reichsgesetzlich besondere Gerichte bestellt oder zugelassen sind.“ Der Paragraph wird nach kurzer Debatte angenommen. § 3 führt die besonderen Gerichte auf, die zugelassen werden sollen.(Elbzoll=, Rheinschifffahrts=, Ablösungs= und Gewerbegerichte.) Abg. Hölder wünscht auch die Gemeindegerichte(die in Würtemberg und Baden bestehen) aufrecht zu erhalten und empfiehlt einen dahin gehenden Antrag des Abg. Blum. Abg. Römer(Würtemberg) erklärt am Schlusse eines längeren Vortrages über die Gemeindegerichte: Nehmen Sie den Antrag an oder nicht, es ist ganz gleich.(Große Heiterkeit.) Ab. Schmidt(Würtemberg) vertheidigt lebhaft den Antrag, der nach längerer Debatte mit einem Amendement Cuny, und mit ihm§ 3 angenommen wird. Das Haus vertagt dann noch 5½ Uhr seine Sitzung auf Montag 11 Uhr. Tagesordnung: Fortsetzung dieser Diskussion; vorher: 3. Ber athung des Gesetzes über den Fang der Robben, 1. Berathung über die Reform des Genossenschaftsgesetzes. Der Panslavismus und die großserbische Idee. In der Rede, welche Kaiser Alexander von Rußland am 10. d. M. im Kremel zu Moskau gehalten, ist eine der merkwürdigsten Stellen, die von Bitterkeit und Verachtung überfließende Auslassung über Serbien. Der herbe Tadel, den der russische Monarch über die serbische Kriegführung ausgesprochen, steht in grellem Gegensatz zu dem Enthusiasmus, mit dem man bis dahin in Rußland von dem„heldenmüthigen serbischen Volke“ gesprochen, das sich„für die große slavische und christliche Sache“ gegen den türkischen Dränger erhoben habe. Freilich war es nur die„Stimme des Volkes," die sich früher in so begeisterten Lobpreisungen der von den südslavischen Brüdern vollbrachten Waffenthaten äußerte, aber offenbar war diese Stimme nur das Echo der Kundgebungen, welche aus höchsten und allerhöchsten Kreisen belehrend und ermunternd in die Kreise der getreuen Unterthanen drangen. Selbstverständlich hat die Enttäuschung des Czaren auch einen Umschwung in der „öffentlichen Meinung" hervorgebracht, denn seit dem 10. d. M. ist die gesammte russische Presse darin einig, daß die Serben ein feiges, nichtsnutziges, der russischen Großmuth unwürdiges Volk und ein faules Reis am Stamm des Slaventhums sind. Die Serben ihrerseits bleiben ihren großmüthigen Beschützern und Helfern in Bezug auf Anklagen und Verwünschungen nichts schuldig. Sie behaupten, zur Förderung der ehrgeizigen Pläne des St. Petersburger Cabinets von dem offiziellen Rußland tyrannisirt und bestohlen worden zu sein. Der große Stratege Tschernajeff, den die Moskowiter ihnen für einen Monatsgehalt von 1000 Dukaten(unter Brüdern war das Geschäft nicht billizu machen) abließen, soll seine Zeit mit Trinken und Spielen zugebracht und die russischen Freiwilligen sollen in Belgrad Staatseigenthum sich angeeignet und verkauft haben. Jedenfalls können die Serben auf die Thatsache hinweisen, daß ihr Feldherr Oberst Horvatowich sich ganz brav geschlagen und hin und wieder auch einen vorübergehenden Erfolg errungen hat, während der russische Generalissimus Tschernajeff keine Gelegenheit, vor den Türken davonzulaufen, unbenutzt gelassen hat. Im Allgemeinen aber sind nach unserem Dafürhalten beide Theile in ihren Klagen und Anklagen gleich sehr berechtigt. Schon bei Beginn der Waffenbrüderschaft zwischen Serben und russischen„Freiwilligen“ zeigte sich zwischen beiden ein Antagonismus, der alles war, nur nicht der von slawischen Kriegscorrespondenten gerühmte„edle Wetteifer im Kampfe gegen den gemeinsamen Erbfeind." Das konnte auch der Natur der Sache nach nicht anders sein, denn Russen und Serben waren sich von Anfang an bewußt, daß sie zwar gegen denselben Feind, aber nicht für dieselbe Sache kämpften. Den Einen schwebte als Ideal und als Siegespreis die Wiederaufrichtung des alten großserbischen Reiches vor, das unter König Lazar in der Schlacht auf dem Amselfelde vor dem Ansturm des jugendkräftigen Osmanenthums zusammenbrach. Die Russen hingegen machten kein Hehl daraus, daß sie für die slawische Sache, für die Idee des sla' wischen Universalreiches das Schwert gezogen hatten. Die großserbische und die panslawistische Idee schließen einander aus, und zwischen ihren Berfechtern mußte gegenseitiges Mißtrauen die erste und natürlichste Herzensregung sein. Im Verlauf des gemeinschaftlichen Feldzuges prägte sich dieser eigenthümliche Charakter der serbisch=russischen Kameradschaft um so schneller und schärfer aus, je mehr das diktatorische Auftreten Tschernajeffs und seiner Freiwilligen den Verdacht bestärkte, daß das russische Hülfskorps sich bei Gelegenheit in eine Occupationsarmee verwandeln könne, die der Belgrader Regierung moskowitische Gesetze vorschreiben würde. Möglich, daß der Ehrgeiz Rußlands vor der Hand sich noch kein so entferntes Ziel gesteckt hat, denn zur Annexion Serbiens würde die Beseitigung Rumäniens als Vorbedingung und eine gewaltsame Auseinandersetzung mit Oesterreich= Ungarn als Consequenz unvermeidlich sein. Darüber indeß darf man sich wohl keinem Zweifel hingeben, daß die Begünstigung, welche die St. Petersburger Regierung dem serbischen Kriegsunternehmen zu Theil werden ließ, ganz bestimmten praktischen Zielen galt. Das una bhängig gewordene Serbien sollte als Pfahl in das Fleisch des österreichisch=ungarischen Staatskörpers getrieben werden, der südslawische Staat sollte gegenüber der Habsburgischen Monarchie, deren Zertrümmerung ja einen der später zu erledigenden Punkte des russischen Aktionsprogramms bildet, auf Vorposten stehen. Neben diesem zukünftigen Vortlei# erwortete der in Rußland herrschende Despotismus auch einen unmittelbaren Nutzen von der Unterstützung der serbischen Sache. Der massenhafte Zuzug russischer Freiwilliger, der die„überschüssige Begeisterung" des russischen Volkes ableitete, sollte zugleich zur Entfernung der dem Despotismus gefährlichen Elemente dienen. Rußland gleicht einem gewaltigen Kessel, den der von Turgenieff gekenuzeichnete nihilistische„Rauch“ vielleicht schon gesprengt hätte, wenn nicht von Zeit zu Zeit ein Ventil geöffnet würde, um die turbulenten Geister entweichen zu lassen. Gewöhnlich heißt dieses Sicherheitsventil Sibirien und das Entweichen wird durch Deportation bewirkt. Da bot nun die serbische Rebellion eine willkommene Gelegenheit, Abwechselung in das System zu bringen und mit dem Angenehmen das Nützliche zu verbinden. Der Freiheitsdrang der russischen Jugend konnte sich außerhalb Rußlands Luft machen, die Regierung wurde die gefährlichen Elemente los und die Aufmerksamkeit des ganzen Volkes wurde von den innern Zuständen auf äußere Dinge abgelenkt. Diese ganze Spekulation mußte früher oder später mit den großserbischen Bestrebungen in offenen Konflikt gerathen. Die Mißerfolge der vereinigten russisch=serbischen Heldenschaar haben freilich einen Strich durch die russische Rechnung gemacht. Hoffen wir, daß die weitere Entwickelung den Calcül nicht wieder herstellen wird. Wenn in dem unvermeidlich erscheinenden Orientkriege auch das offizielle Rußland, wie schon vor zwanzig Jahren, geschlagen werden sollte, so wäre damit die spätere und allmälige Emancipation der slavischen Balkanchristen von der Herrschaft der Pforte noch durchaus nicht aus dem Bereiche der Möglichkeit ausgeschlossen, für Rußland aber würde eine Umwälzung im Innern die wahrscheinliche Folge der äußeren Erschütterung sein. Deutsches Reich. Berlin, 19. November.„Ist denn kein Valentin da?“ So mochte während der Plenarsitzung des Reichstages wohl Mancher der Reichsboten unten im Sitzungssaale vor sich hinteufzen, und so klang auf der Journalistentribüne laut der Schmerzensschrei der geplagten Berichterstatter, die von 11 Uhr Vormittags bis 5¾ Uhr Abends auf ihrem Posten aushalten mußten. Ein Valentin war allerdings da, aber der offizielle Schlußantragsteller des Reichstages konnte heute nicht mit Erfolg seines Amtes walten, weil jedes Mal, wo das Haus, der langen Rede müde, die Debatte schließen zu wollen schien,— ein Regierungskommissar sich zum Wort meldete und so immer eine Reihe von Entgegnungen provocirte. Die Civilprozeßordnung zwar wurde ziemlich schnell durch en bloc-Annahme erledigt, das Gerichtsverfassungsgesetz aber nahm, abgesehen von den durch die Reichsjustizkommission dem Entwurf vorangestellten allgemeinen B stimmungen über das Richteramt, für zwei Paragraph“ Wie ich es machte, die hohe Figur hinaufzuklimmen, wie ich ihr das rechte Auge nahm und warum ich das andere zurückließ— ich weiß es nicht— meine Sinne verließen mich, nur mein Körper war lebendig und ich erwachte erst wieder zum klaren Bewußtsein, als ich mich von einer sieberhaft glühenden Hand, der Inanita's, ergriffen und fortgezogen fühlte. Wie Wahnsinnige rannten wir nach Poudichery zurück. Am nächsten Tage waren wir auf hoher See auf unserem Wege nach Spanien.“ „Und der Diamant? der Diamant?" riefen Martha und du Fresny gleichzeitig. „Hier ist er,“ sagte Dominique, die schwarze Augenbinde hervorziehend und das große Pflaster zerschneidend, in dessen Mitte er den prächtigen Stein verborgen hatte. „Jetzt werdet Ihr Euch erklären können, warum ich einäugig war— ich wollte meinen Schatz vor Diebstahl schützen.“ Martha konnte keine Worte finden, um ihr Erstannen und Entzücken auszudrücken. „Wo aber hast Du die Spanierin— die Juanita— Soughandin oder wie sie sonst heißen mag?“ fragte du Fresuy. Dominique seufzte. „Sie lebt,“ entgegnete er,„aber über sie will ich Euch später mehr erzählen.“ Zwanzigstes Kapitel. Im Zimmer des Regenten. Es war zehn Uhr Morgens. Vor einem mit Berichten und Papieren aller Art beladenen Schreibtische saß Philipp von Orleans, Regent von Frankreich, gedankenvoll ein Blatt nach dem andern zur Seite legend. Da trat sein Kammerdiener zu ihm ein. Verdrießlich sah sich der Regent nach dem lästigen Eindringling um. „Ach, bist Du es, Haquet?“ sagte er freundlicher wie sich erwarten ließ. Haquet war schon länger wie fünfzig Jahre ein treuer Diener der Familie'Orleaus gewesen, hatte Philipp seit frühester Jugend gekannt und war sehr von demselben geschätzt. „Was bringst Du, mein Freund?“ fragte der Regent. Ohne auf die Frage zu erwidern, warf der alte Diener einen Blick auf die seinem Herrn schon vor einer halben Stunde gebrachte Chokolade, die noch unberührt auf dessen Arbeitstische stand. „Ich weiß in der That nicht, warum man Ew. Majestät überhaupt noch Frühstück servirt, wenn Sie es doch nicht anrühren.“ „Schilt mich nicht, lieber Haquet,“ sagte Philipp lachend, „wenn ich die Chokolade kalt werden ließ.“ „Majestät sind nicht kräftig genug, um derart mit leerem Magen zu arbeiten.“ „Ich will mich bessern, Haquet,“ entgegnete der Monarch, indem er die Tasse leerte. „Mr.'Aubray bittet um die Erlaubniß, eintreten zu dürfen, Majestät.“ „Lasse ihn sofort zu mir kommen; Gaston hat stets freien Zutritt, wie Du weißt.“ Der Regent erhob sich, um dem Besuch entgegen zu gehen. Inzwischen entfernte sich der alte Diener und'Aubray betrat das Gemach. „Guten Morgen, lieber Gaston“— sagte Philipp, dem Freunde die Hand reichend,„Du kommst früh.“ „Majestät vergessen unsere Verabredung.“ „Lieber Gaston, laß diesen Hofton zwischen uns fallen— wir Fürsten haben so selten aufrichtige Freunde, daß wir, wenn ; w i r s i e b e w ä h r t g e f u n d e n h a b e n, s i e h ö h e r s c h ä t z e n, w i e a n d e r e Menschenkinder— Du bist der Freund Deines Philipp's, der zufällig Regent von Frankreich ist, ich weiß aber auch, Du würdest es sein, wenn mein Vater nur Lastträger gewesen wäre. Welche Verabredung meinst Du?“ „Ich sollte Dir heute Vormittags die drei jungen Leute Zrstellen, an denen Du so viel Interesse genommen hast.“ „Richtig, richtig,“ entgegnete der Regent, sich an die Stirne schlagend,„wie vergeßlich ich bin— aber setze Dich, Gaston, ich dachte schon diesen Morgen an Dich; ich wollte Dir erzählen, daß Madame de Parabere mir gestern Abend die Karten gelegt und mir für heute eine freudige Ueberraschung zugesagt hat.“ Gaston konnte sich eines Lächelns nicht enthalten. „Du lächelst, weil ich an den Unsinn glaube— es ist eine meiner kleinen Schwächen— Du weist doch, daß eine Fee an meiner Wiege gesagt hat: Er wird mit allen Gaben des Geistes begabt sein, sie aber nie recht anzuwenden wissen.“ Es lag etwas Melancholisches, Sorgenvolles 3 den er, als er diese Worte sprach, auf’Aubray „Ich glaube aber,“ fuhr er fort,„daß##r..100 Krr. 78 2 nur auf meine Privatangelegenheiten bezogen i: 90— wirst mir Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß## reich gethan habe, was nur ein Mensch zu Ftuug 166— war. In welchem Zustande ward mir das* 8 Großer Gott— Krieg an allen Ecken und: 100.—. 2— Schuldeulast von vielen Millionen— wie viel es, denen abgeholfen werden mußte, gegen### mehr als fünf Stunden in Anspruch. Von Bedeutung freilich ist der vom Reichstag angenommene§ 2 des Entwurfs, welcher die Ausnahmegerichtshöfe aushedt, den Competenz= konflikt beseitigt, kurz, alle bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten und Strafsachen dem ordentlichen Gerichte überweist. Zu dem§ 3, welcher die zuzulassenden besonderen Gerichte, wie Elbzoll=, Rheinschiffahrts=, Ablösungs= und Gewerbegerichte, aufzählt, nahm der Reichstag dem Antrage der württembergischen Abgeordneten gemäß auch die in Württemberg und Baden derzeit bestehenden Gemeindegerichte unter die Zahl der zuzulassenden besonderen Gerichte auf. Dieser Beschluß hat seine Existenz wahrscheinlich nur der Müdigkeit des Reichstages zu verdanken, da, wie allgemein versichert wird, kein Zweifel besteht, daß die dritte Lesung die heutige Aenderung beseitigt. Die Abstimmung war ziemlich zweifelhaft, doch beruhigte man sich bei der ebenso zweifelhaften Gegenprobe, da man nicht wünschte, durch den„Hammelsprung" dargethan zu sehen, daß eine zur Beschlußfähigkeit genügende Anzahl von Mitgliedern nicht anwesend sei. Zu bedauern bleibt die Ablehnung des von den Abgeordneten Windthorst und Brüel gestellten Antrages, welcher die Richter verpflichten sollte, keine anderen als die ihrem Richteramte entsprechenden Titel zu führen und keine Orden anzunehmen außer für kriegerische Leistungen. Nachdrücklich wies der Abgeordneten für Meppen darauf hin, daß es keine größere Ehre geben könne als die zur Rechtsprechung berufen zu sein, und daß keine äußere Anerkennung auch nur entfernt gleichwerthig sein könne dem Bewußtsein überall nur Recht gesprochen zu haben.„Lehnen Sie diesen Antrag ab“, so schloß unter dem Beifall des Hauses der Antragsteller,„dann bin ich es nicht, der eine Niederlage erlitten hat.“ Es ist nicht recht ersichtlich, welchen Gründen die Majorität des Reichstages nachgegeben hat, als sie den erwähnten Antrag ablehnte, denn kurz zuvor hatte der Bundesbevollmächtigte Justizminister Dr. Leonhardt selbst nachdrücklich betont, daß die ganze neue Civilprozeßordnung auf der unbedingten Integrität und Unabhängigkeit des Richterstandes basirt sei, und nur unter dieser Voraussetzung heilbringende Folgen haben könne. Dr. Windthorst'sche Antrag blieb, wie gesagt, in der Minorität, denn nur Centrum und Fortschrittspartei stimmten für denselben.— Recht auffällig war der Widerspruch des sächsischen Justizministers gegen die reichsgesetzliche Bestimmung der Unabsetzbarkeit der Richter. Der Herr Minister sah hierin eine Beschränkung der Rechte der Einzelstaaten, die zwar unverfänglich aussähe, aber von den bedenklichsten Consequenzen sei. Eine solche bedenkliche Consequenz sei z. B. der oben gedachte Windthorst'sche Antrag, welcher die Rechte der Bundesfürsten durch das Verbot der Ordensvertheilung an richterliche Beamte schmälern wolle. Excellenz von Abeken wurde von seinen Collegen aus dem Bundesrath ziemlich im Stich gelassen, von dem bayerischen Justizminister sogar nahezu direkt desavouirt. Die Abgeordneten Windthorst, Hänel und Gneist machten Herrn von Abeken bemerklich, daß die Unabsetzbarkeit der Richter ein seit Jahrhunderten anerkannter Grundsatz sei, der keineswegs in der neuen Civilprozeßordnung als novum erscheine. Herr Windthorst erinnerte überdies daran, daß die in Rede stehende Bestimmung nur eine Consequenz früherer Maßnahmen sei. *„Wenn nur die Nationalliberalen nicht wieder Gelegenheit geben, ein Lied von ihrem Wankelmuth zu singen!" bemerkt die„Voss. Ztg.“ zu der Nachricht, daß sich die große Majorität der Fraktion für die Verweisung der Preßdelikte an die Geschwornen ausgesprochen habe, und wer di: neueste Nummer der Kölnerin liest, der wird sich auf ein solches Lied abermals gefaßt halten müssen. Das rheinische Blatt erörtert zunächst den Zeugnißzwang, findet die Forderung der Justizkommission„durchaus gemäßigt und selbst nothwendig für die deutsche politische Tagespresse zur vollen Erfüllung der ihr obliegenden Pflichten“, hofft auch, daß der Bundesrath sich ihr hierin„zu Deutschlands Ehre" anschließen werde, möchte aber schließlich— hier kommt der Pferdefuß zum Vorschein—„nicht unbedingt verlangen, daß ihre nationalliberalen Freunde im Reichstage an diesem Streitpunkte das Werk scheitern lassen müßten, falls der Bundesrath auf seinem Widerspruche beharren sollte.“ Also wenn der Bundesrath die Hoffnungen der Kölnerin„zu Deutschlands Ehre" nicht erfüllt, dann fort mit einer durchaus gemäßigten, der Presse zur Erfüllung ihrer Pflichten nothwendigen Forderung! Da haben wir es wieder, das Alte:„Wenn zwar— so doch“, und die Vossin, meinen wir, könnte ihr Lied vom Wankelmuth schon jetzt anheben. Die„Tribüne“ bemerkt zum Schluß eines Artikels über die gestrige Reichstagsdebatte:„Im Ganzen kann und wird der Handelsstand mit dem Verlauf der gestrigen Reichstagsdebatte nicht unzufrieden sein. Er hat durch die einfache und unbedingte Annahme der Kommissionsvorschläge im Wesentlichen behalten, was er hatte; der Ansturm gegen das Prinzip der Handelsgerichte ist abgeschlagen, und aus dem harten Kampf um dasselbe geht das Institut, entkleidet von allem gehässigen Sonderwesen in neuer entwicklungsfähiger Gestalt als ein deutsches Laiengericht hervor.“ In Besprechung desselben Gegenstandes glaubt die„Nationalzeitung“ mit Befriedigung feststellen zu können, daß keine Aeußerung vom Bundesrathstische die Befürchtung aufkommen ließ, es möchten den überwältigenden und in gewissem Sinne einstimmigen Kundgebung des Reichstages gegenüber die Regierungen auf ihren Widersprüchen beharren. * Rußland rüstet trotz aller Friedensunterhandlungen immer lustig weiter und hat auch bereits zur Freude unserer Industriellen bei dieser geschäftsstillen Zeit die Berliner Maschinenfabriken zu Hilfe genommen. So werden jetzt in den Werkstätten der hiesigen landwirthschaftlichen Maschinensabrik, vormals H. F. Eckert, für Rechnung der russischen Regierung 75 große Heupressen hergestellt, welche schleunigst partieweise sofort nach ihrer Vollendung immer nach Rußland versendet werden. Ein Commissar der russischen Regierung überwacht diese Arbeiten in der Fabrik selbst und leitet die Versendung. Die Pressen haben den Zweck, das und Laster mußte ich zu Felde ziehen!— Ich habe uns England und Spanien befreundet und dem drohenden Bankerott Einhalt gethan— ich habe den ungerecht in die Bastille Eingekerkerten ihr Recht verschafft und dem Parlament, die ihm gebührende rechtliche Stellung eingeräumt! „Es ist wahr, daß ich, während ich von dem Wunsche beseelt war, meine Pflicht als gewissenhafter Monarch zu erfüllen, auch die einem arbeitsamen Manne so nöthige Zerstreuung nicht vergaß und mitunter nicht im Stande war, für mich selbst von allen Seiten die Achtung zu erringen, die ich für Frankreich erkämpft hatte— aber wessen beschuldigt man mich?— ich bin auch nur ein Mensch mit menschlichen Neigungen! Soll man den Pflug, der den Acker gebaut hat, damit er Frucht trage, fragen, ob seine Schaar von Gold oder nur von Eisen sei? Ich will meine Thorheiten damit nicht beschönigen— Du aber, der mich von frühester Kindheit an gekannt hat, wirst auch wissen, n mich zu einem anderen Wenschen ge mich za einem anberen Mrnschen gemacht haben wenn man sich die Mühe dazu gegeben hätte— ich anderer Mann geworden, hätte der König mich an sein sogen, das rein und gut geblieben wäre, wenn es nuc Weib seiner ersten Liebe geschlagen hätte.— Aber er ich zurück, er verabscheute mich— und Juliette, Juliette chutzgeist verließ mich!.. Geizan Wit.gl. großer Aufregung durchmaß Polipp mit häftigen u das Zimmer. Plötzlich hielt er inne; das Feuer, wel„ n Autlitz belebt hatte, erlosch, und in ein schallendes Gelächter ausbrechend, sagte er: g. 58 „Ha, ha, ha, Ich bin verrückt heute Morgen! ha, ha, hu Der Teufel beweint seine eigenen Sünden! Wenn Dubois mich jetzt sehen könnte, er würde als Strafe für meine Thorheit darauf bestehen, daß ich ihn zum Premierminister mache.“ (Fortsetzung folgt.) vaß würd wäre 5 stieß Se. che Heu auf ein ganz geringes kubisches Volumen zusammen zu pressen, um seine Versendung wegen des geringen Umfanges desto leichter und in größeren Massen bewirken zu köngen. In anderen Fabriken sind ferner und werden auch noch weiter gleichfalls für die russische Regierung Feldschmieden angefertigt und werden in gleicher Weise ihrem Bestimmungsort zugesendet. Alle diese Arbeiten werden mit größtem Eiser betrieben und sind ganz kurze Lieferzeiten ausbedungen worden, so daß die damit bedachten Fabriken mit allen Kräften zur Herstellung derselben verpflichtet sind. Berlin, 18. Nov. Wie der Justizminister bekannt macht, ist eine Anzahl neuer Richterstellen errichtet worden, und zwar: vier bei dem Kreisgerichte in Berlin, drei bei dem Kreisgeriche in Bochum, je zwei bei den Kreisgerichten in Bromberg, Dortmund, Duisburg, Thorn und Beuthen, je eine bei den Kreisgerichten in Essen, Hagen, Gnesen, Altona, Strasburg in Westpreußen, Kassel, Erfurt, desgleichen bei den Gerichtsdeputationen in Charlottenburg und Broich. Da diese 26 Stellen bald besetzt werden sollen, so erwartet der Justizminister Bewerbungen nach Maßgabe seiner Verfügung vom 20. März 1874.— Die Zahl der Eingaben, welche bezüglich der Eisenzölle an den Bundesrath gelangt und die Ausschüsse für Zoll= und Steuerwesen und Verkehr beschäftigen, beläuft sich auf einige 40; dieselben gehen zum überwiegenden Theil aus preußischen Städten hervor, und zwar meist aus Ost=, Westpreußen und Pommern. Die übrigen Landestheile sind nur spärlich, und das übrige Deutschland nur durch die Eingabe der Handelskammer zu Lübeck vertreten. * Ueber den Rücktritt eines oder des anderen Ministers tauchen in parlamentarischen Kreisen stereotype Gerüchte auf. Lange Zeit hindurch war der preußische Minister des Innern, Graf Eulenburg, Gegenstand dieser Angaben, später wurden dieselben auf den Finanzminister Camphausen bezogen. In dieser letztgedachten Richtung tauchen jetzt wiederum allerlei Angaben auf, welche den Rücktritt des Ministers Camphausen für die nächsten Monate in Aussicht stellten. * Der„National Ztg.“ geht unter'm 17. d. folgendes Privattelegramm aus Paris zu:„Die seit gestern hier verbreitete ungenaue und jedenfalls verfrühte Nachricht, nach welcher Deutschland seine Ablehnung, sich an der Pariser Ausstellung zu betheiligen, hierher notifizirt haben soll, hat in den hiesigen politischen und finanziellen Kreisen wie im Publikum überhaupt einen ersichtlich peinigenden und beunruhigenden Eindruck gemacht. Mehrere offiziöse Organe sprechen die Hoffnung aus, daß Deutschland sich doch noch zur Betheiligung entschließen werde, falls nicht, wie sie hinzufügen, neue unangenehme Zwischenfälle der Empfindlichkeit der deutschen Presse und des deutschen Publikums neue Nahrung geben. Der„Moniteur“ erklärt sich zu der Versicherung ermächtigt, Frankreich werde keinesfalls in eine Vertagung der Ausstellung einwilligen können. * Obwohl die Offizösen aller Farben melden, Deutschland werde sich an der Pariser Ausstellung nicht betheiligen, so hält die„Berliner Volkszeitung“ es doch für unmöglich, daß der Bundesrath sich in diesem Sinne entscheiden werde. * Die Nachricht von der Haftentlassung Strousberg's dürfte einige der größesten Gründer Berlins höchst unangenehm berührt haben, da Strousberg es in seinem Buche offen ausspricht, daß er seine Abrechnung mit ihnen halten werde. In erster Linie scheint er dabei die Diskontogesellschaft und die Berliner Handelsgesellschaft ins Auge gefaßt zu haben. Die Revolverjournalisien Berlins werden ihm zu diesem Zweck gern ihre Spalten zur Verfügung stellen. Vom Rhein, 17. November, wird der„Germania“ geschrieben:„Wiederholt war auch in weiteren Kreisen die Frage aufgetaucht, ob nicht der Clerus der Erzdiözese Köln, nach dem Vorgange der Pfarrer der Diözesen Münster, Paderborn und Breslau in Sachen des Religionsunterrichts eine Eingabe an den Cultusminister richten solle. Die Angelegenheit ist, wie man mir versichert, reiflich erwogen und dann beschlossen worden, mit Rücksicht auf die ungleichartigen Verhältnisse der weitausgedehnten Erzdiöcese von einer gemeinsamen Aktion in der angedeuteten Richtung Abstand zu nehmen. Wie der Kölnische Klerus in der Frage denkt, ist auch ohnehin bekannt und die„Liberalen“, welche etwa aus der Nichtabsendung einer Eingabe Folgerungen ziehen sollten, werden bald sehen, wie die Seelsorger in jedem einzelnen Falle nach Lage der Sache Stellung nehmen.“ Köln, 19. Nov. Bei dem lebhaften Interesse, welches in jüngster Zeit die Frage über den Charakter der PfarrDotal=Güter auf der linken Rheinseite bietet, glaubt die „Köln. Volksztg.“ den dabei Betheiligten einen Dienst zu erzeigen durch die Hinweisung auf ein diese Angelegenheit berührendes Urtheil des K. Rhein. Appellations=Gerichtshofes zu Köln vom 18. Juni 1836 in Sachen der Kirche zu Bockum bei Crefeld. Das Urtheil findet sich in der Sammlung von Hermens B. III, S. 603—612, sowie im Archiv für das Civil= und Kriminalrecht der K. Pr. Rheinprovinzen B. 24, Abth. I, S. 219 ff. Der hier zunächst in Betracht kommende Passus aus den Erwägungsgründen lautet wie folgt: So viel alsdann die schon vormals resp. der Pfarrei und Vikarie zu Bockum zuständig gewesenen Loose betrifft; J.., daß zwar durch den Konsularbeschluß vom 20. Prairial J. X auch die Güter der beibehaltenen Pfarrkirchen für vereint mit den Staats=Domainen erklärt worden, jedoch nicht blos die im Art. 19 dieses Gesetzes über den Verkauf eingezogener geistlichen Güter enthaltene Verfügung ausdrücklich auf die von den aufgehobenen geistlichen Körperschaften und Anstalten herkommenden Güter beschränkt geblieben, sondern auch bereits durch das Dekret vom 7. Thermidor J. XI die Zurückgabe der nicht veräußerten Fabrikgüter zum Zweck ihrer vormaligen Bestimmung allgemein ausgesprochen worden, eine solche Restitution aber hinsichtlich der eigentlichen Pfarreigüter noch unbedenklicher eingetreten, und in Betreff dieser Güter in der Diözese Aachen noch besonders durch das kaiserl. Dekret vom 7. März 1806 verfügt ist, daß die betreffenden Pfarrer in dem Genusse, wie er ihnen vormals zugestanden hatte, verbleiben sollten; daß mithin diejenigen drei Loose, welche vormals schon zum Vermögen der Pfarrei zu Bockum gehört, zur Zeit der Allerhöchsten Kabinets=Ordre vom 18. Dezember 1831 die Eigenschaft eines Staatsgutes, wenn sie dieselbe überhaupt angenommen gehabt, längst wieder verloren hatten und daher auch von den Verfügungen dieses späteren Gesetzes betroffen werden konnten und betroffen worden sind. Daß nicht minder eine gleiche Bewandtniß in Betreff des zum Beneficium B. M. V. et Jacobi zu Bockum gehörig gewesenen einen Looses eintritt, da solches seiner Bestimmung nach einer der verschiedenen Klafsen der den Kirchen zurückgefallenen Güter beigezählt werden muß. Daß, wenn, wie nicht der Fall, der Mangel einer ausdrücklichen Besitzeinweisung der Kirche durch die betreffende Verwaltungsbehörde irgend zu releviren wäre und von dem Appellaten monirt werden könnte, derselbe doch in dem Inhalte der sich auf diese Angelegenheit beziehenden Verfügungen der königlichen Regierung zu Düffeldorf in Verbindung mit der von dieser ertheilten Klage=Ermächtigung seine Erledigung finden müßte. Daß daher dieser Theil der klägerischen Ansprüche durch die Allerhöchste Kabinets=Ordre vom 18. Dezember 1831 nicht ausgeränmt, vielmehr der daraus entnommene Einwand von rechtlichem Grunde entblößt ist. Dülken, 16. Nov. Man schreibt der„Niederrh. Volks“ ztg.“:„Was hiesige„liberale“ Herren vor der Stadtverordnetenwahl angekroht, haben sie auch richtig ausgeführt. Verschiedenen Arbeitern ist wegen der„Freiheit", mit der sie ihre Stimme abgegeben, die Arbeit entzogen, Andere sind zur Rückzahlung von Capitalien aufgefordert; darunter auch solche, die neben einem katholischen auch einem„liberalen“ Candidaten eine Stimme gegeben hatten. Man sieht hier wieder die„Freiheit“, die beim Dreiklassensystem herrscht, besonders wenn der ganze Wahlvorstand„liberal" ist. Um Diejenigen, welche dadurch, daß sie für katholische Candidaten stimmten, Schaden erlitten, möglichst schadlos zu halten, hat sich ein Hülfs=Comite gebildet. Am zweiten Tage nach der Wahl war in einem Lokale, dessen Besitzer ultramontan gewählt hatte, Concert. Punkt 11 Uhr erschien die Polizeigewalt und verkündete Polizeistunde.— Eine Gesellschaft war zur Feier ihres fünfundzwanzigjährigen Stiftungsfestes um die Erlaubniß eingekommen, im Saale des obigen ultramontanen Wirthes am vorigen Sonntag einen Ball abhalten zu dürfen. Die Erlaubniß wurde verweigert, vielleicht in Anbetracht der schlechten Zeiten. Die Wahlen haben damit natürlich gar nichts zu thun.“ Fulda, 16. Nov. Der hiesigen katholischen Töchterschule, einer seit diesem Herbste mit obrigkeitlicher Bewilligung errichteten Privatanstalt, die an Stelle der von dem aufgehobenen Institut der englischen Fräulein geleiteten Töchterschule getreten ist, widmet die Regierung zu Kassel ganz besondere Aufmerksamkeit. Durch eine an den hiesigen Schulvorstand vor wenigen Tagen gerichtete Verfügung hat die Abtheilung für Kirchen= und Schulsachen nicht allein genau bestimmt, welchen von den bisher an der Anstalt thätigen Lehrerinnen und Lehrern es gestattet bleibt, fürderhin an derselben Unterricht zu ertheilen, sie hat auch unter Androhung der Schließung der Schule verboten, daß andere, als speziell von der Regierung ermächtigten Personen zum Unterricht zugelassen werden dürfen. Auch hat sie dem Schulvorstand noch besonders aufgegeben, schleunigst darüber Bericht zu erstatten, ob die„katholische Töchterschule" der Frequenz der dahier bestehenden staatlich subventionirten„höheren Töchterschule“ Eintrag thue, welche Frage von einem darüber zu Rathe gezogenen Mitgliede des Curatoriums der höheren Töchterschule verneint worden ist. Durch obenerwähnte Regierungverfügung sind nun nicht nur der Gymnasialdirektor Dr. Göbel und der Gymnasial=Oberlehrer Dr. Körber als Lehrer von der katholischen Töchterschule amovirt worden, während es deren Collegen Gymnasial=Oberlehrer Gegenbaur, dem man in kirchlicher Beziehung eine freiere Richtung zuschreibt, auch ferner unbenommen ist, an der Anstalt Unterricht zu ertheilen,— dieselbe verlierk auch in der Person des Stadtkaplans Ent#rt ihren Religionsleher und es ist sonach wegen mangelnder missio canonica der Fall eingetrreten, daß an dieser„katholischen“ Anstalt kein Religions= Unterricht mehr ertheilt wird, daß sie sonach in gewissem zinne— konfessionslos geworden ist. Dagegen wird in der vom Staat begünstigten„höheren Töchterschule" der konfessionelle Unterricht für die evangelischen, katholischen und israelitischen Schülerinnen munter weiter betrieben. München, 17. Nov. Der ehemalige Redakteur der in Würzburg erscheinenden„Bavaria“, Wilhelm Stephanus, war unter'm 12. Oktober d. J. vom unterfränkischen Schwurgerichte wegen Beleidigung des Landesherrn, begangen durch Abdruck eines Artikels aus der„Germania“ zu zwei Monat Festungshaft verurtheilt worden. Die gegen dieses Erkenntniß eingelegte Nichtigkeitsbeschwerde wurde heute vom obersten Gerichtshofe verworfen, da bei Fällung des Urtheils keine wesentliche Förmlichkeit verletzt und dis Gesetz richtig angewendet wurde. Eine von dem Beklagten Stephanus eingereichte Denkschrift konnte nicht berücksichtigt werden, da sie der Unterschrift eines rechtskundigen Vertreters entbehrt. Frankreich. (° Paris, 19. Nov. Das ganze politische Interesse schien senders betonten Artikel über die Lage Rumäniens, in welchem sie hervorhebt, daß der Pariser Vertrag Rumänien zur Neutralität verpflichte, ohne ihm von auswärts Neutralität zu sichern. Wie jetzt seine Lage ist, mußte Rumänien im Kriegsfall sich aus Rücksicht der Selbsterhaltung gegen den Wunsch des Volkes mit Rußland verbünden; garantiren die Großmächte ihm bleibend Neutralität, so bildet es den festesten Grenzwall gegen den Panslavismus. Rußland. Petersburg, 19. November. Die bereits angekündigte Publikation betreffend#e Emission von 100 Mill. Rubel Bankbillets ist nunmehr erfolgt. Auf Grund kaiserlicher Verordnung vom./18. Noveatber erfolgt eine Subskription auf die vierte Emission 5prozent. Bankbillets im Betrage von 100 Mill. Rubel; Stücke 100—5000 Rubel, Emissionscours 92 Prozent. Subskriptionstage:./21., 10./22., 11./23., 12./24. November, Subskriptionsstelle: Staatsbank in Petersburg. Petersburg, 19. Nov. Das„Jourual de St. Petersbourg spricht in seinem Leitartikel die Hoffnung aus, daß die Türkei unter dem einstimmigen Druck Europas den Forderungen der Lage nachgeben werde. Die Rüstungen Rußlands seien keine Bedrohung des Friedens, vielmehr ein schweres Opfer, welches das Kaiserreich sich auferlege um die Wohlthaten des Friedens zu sichern und die Christen im Orient zu schützen. Wenn aber der Krieg unvermeidlich, werde die Nation denselben um so energischer unterstützen, da er erst nach der Erschöpfung aller friedlichen Versuche erfolgen würde. Odessa, 15. Nov. In Folge des vorgestern hier eingetroffenen Behls sind gestern schon die Einberufungsordres an die auf Urlaub sich hier befindenden Mannschaften, ungefähr 18,000 Mann, zu sofortiger Gestellung ergangen. Die Polizei hat nachstehende Bekanntmachung veröffentlicht: „Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Kaiserlichen Majestät werden die beurlaubten Gemeinen zum Dienst einberufen, und haben daher unverzüglich in der Polizeiverwaltung zu der in den Ordres angegebenen Zeit zu erscheinen. Diejenigen Personen und Behörden, sowohl amtliche als private, bei welchen sich Urlauber vermiethet haben— außer den Eisenbahngesellschaften— sich verpflichtet, ihre Rechnung mit den Einberufenen zu reguliren und den den letzteren zukommenden Gehalt auszuzahlen, das Billet, wenn ein solches sich beim Miether befindet, ihnen auszuhändigen und sie dazu anzuhalten, alsbald bei der Ortspolizeibehörde sich zu melden.“ Serbien. * In der russischen Presse werden seit einigen Tagen schwere Anklagen gegen die serbische Armee laut. Bis zum Czar drang das Gefühl der Erbitterung gegen die Milizen, und Alexander fällte bekanntlich über diese ein förmliches Schuldig im Kreml.„Es ist aber gerecht," urtheilt der „Pesther Lloyd“,„auch die andere Partei anzuhören. Es lasse sich freilich darüber streiten, ob die Milizen ihre volle Schuldigkeit thaten oder ob sie hinter ihrer Aufgabe und der Pflicht des Soldaten zurückblieben. Allein über einen Punkt sei Jedermann im Klaren. Das rohe, in vielen Fällen ganz unqualificirbare Benehmen der rusischen Offiziere habe die Serben herausgefordert, diesen nicht immer willkommenen Freunden oft den Gehorsam zu versagen. Der starke Gebrauch des Alkohols habe die russischen Offiziere oft in eine besonders unverträgliche Laune versetzt. Es sei vorgekommen, daß diese an die starre Ordnung der Dinge in Rußland gewöhnten Herren in einer solchen Laune statt mit Worten mit dem Revolver kommandirten. Der an ein ganz sich in den Saint=Clond=Part. gert rchtet 9r.izengruge erbaut is, anderes Benehmen gewöhnte Serbe glaubte nicht, daß er Severaz. Manusaltur, rechts ander gleichnamigenBrücke erbaut ih. sich selbst von seinem„Ketter“ müsse erschießen lassen; auf Revolver antwortete er mit Revolver. Die serbische Armee besteht am Ende aus Bürgern, denen die nordische Dressur mit dem bedingungslosen„Schluschajuss!“(„Ich gehorche!“) nicht geläufig ist. Die fremden Offiziere, welche sich enes andern Betragens befleißigten, fanden auch pünktliche Vollziehung ihrer Anordnugen.“ Weiter wird dem Blatte aus Belgra) geschrieben:„Es mag richtig sein, daß die russischen Offiziere die Widerstandskraft der serbischen Armee in einigen Fällen erhöht haben. Allein so groß war der Nutzen dieser Leute nicht, wie man es allgemein annimmt. Oft trug die süße Gewohnheit des Daseins beim russischen Offizier die Schuld an Niderlage und Verlusten von Positionen. Es gibt Leute von Urtheil, welche behaupten, ohne die Herren Russen wäre die Sache besser gegangen. Ich meinerseits glaube entschieden, daß die russische „Hülfe“ mehr Schiden als Nutzen gebracht hat. Ich kein Anwalt der Milizen, aber ein Freund der Wahrheit, und glaube, daß dieser durch meine Zeilen Genüge geschieht. Die gereizte Stimnung in Rußland ist nicht berechtigt.“ Sebeker=Manchaitar, Aichls au der grüchugungegetuur erbaut ist. Im Jahre 1860 begonnen, ward sie 1865 vollendet, aber die inneren Einrichtungen waren noch unfertig, als der Krieg von 1870 losbrach. Sie hatte den Vortheil nur Beschädigungen davonzutragen, während die Mont=Valerien=Geschosse den Palast vernichteten, der auch jetzt noch in Trümmern liegt. Unter dem 18. März=Gouvernement ward die Porzellan=Manufaktur draugegeben, sie diente sodann den Kriegsgerichten, welche die Communards-Insurgenten verurtheilten; seitdem hat nun die Republik das Werk des Kaiserreichs wieder aufgenon neu. An diesem Orte fand nun die Zusammenkunft zwischen Mac Mahon und und Gambetta statt. Dieser kleine Theater=Coup hat die Kammer=Republikaner freudigst gestimmt. Minder dem Enthusiasmus Ergebene schreiben diesem Zwischenfall keine besondere Tragweite zu. Die Berathung des Algerischen Budgets schleppt sich schwerfällig durch die Kammer. Das„Journal officiel" veröffentlicht eine Rundschrift Marcéres, welche die Maires einladet, sich gerade so zu verhalten, als ob sie unter den früheren Gesetzen gewählt worden wären. Dies ist die beste Kritik des Gesetzes vom August 1876 und also dessen völlige Nullitätserklärung; denn wenn die Maires das sein sollen, was sie waren, dann brauchte auch nicht der Modus ihrer Ernennung umgewandelt zu werden. Die Liberalen verbreiten das Gerücht, der Justizminister sei ganz geneigt, Verminderungen des Kredits am Kultus=Budget hinzunehmen. Eine neue Juterpellation taucht in Betreff eines Professors am Prytanäum de La Fleche auf; derselbe hängt vom Kriegsminister ab und hätte es gewagt, einen zweimal wöchentlichen Kursus an der katholischen Universität zu Angers zuzusagen. Seit länger als zwanzig Jahren gehört dieser Professor, Talbert, dem Unterrichtswesen an und lehrte ständig die Rhetorik, mit wirklicher Auszeichnung bekleidete er sein Amt. Talbert hat die Ehre den Denunziationen der liberalen Blätter anheimzufallen, sein Name wird in den unduldsamen Augriffen verunglimpft. die gegen den Katholizismus gerichtet sind. Nicht blos den Anstalten gilt die Wuth der Umsturzpartei, sie machen sich jetzt auch an die Baudenkmäler; die Tuilerien bieten dem Auge immer kläglichere Trümmer dar und als ob dieses jämmerliche Schauspiel noch nicht genug, hat der Stadtrath beschlossen, eine fahrbare Straße mitten durch den Garten zu brechen. Gegen die neuen Besorgnisse, welche der Londoner„Globe“ in Betreff der Rüstungen Englands veranlaßt, sprechen sich die gemäßigten Organe heute folgendermaßen aus: weshalb soll England sich nicht vorsehen; auf die kriegerischen Kundgebungen Rußlands ist es ihm doch wohl gestattet, mit gleichen Beweisführungen zu dienen? Wenn man in Moskau davon spricht, materiell die Verbesserung des Looses der Rajahs zu bewirken, so fällt man doch auch wohl in London nicht aus seiner Rolle, wenn man dort Ernst macht, die Unantastbarkeit des ottomannischen Reiches praktisch zu vertheidigen sich anzuschicken? Uebrigens ist das Alles, im Nordosten sowohl wie im Nordwesten Europa's, weiter nichts als eine Reihe von Kundgebungen, denen mau hier keinen größern Werth beilegt, als sie auch wirklich haben. Den allein weseatlichen Punkt der Sachlage legt man hier in der Konferenz und erst deren Verlauf wird lehren, was zu fürchten oder was für den allgemeinen Frieden zu hoffen steht. Da alle Staaten die den Pariser Traktat unterschrieben haben, berufen sind in den orientalischen Wirren sich hineinzulegen, so ist man hier noch der Ansicht, daß sie ihrer Pflicht mit Ruhe und Offenheit nachkommen und nicht mehr als nothwendig über die Mobilmacherei der Russen=Armee oder die englische Rüstungen Aufhebens machen. Großbritannien. London, 19. November. Das Gerücht, das Gesetz über die Fabriken sei in Bezug auf das königliche Arsenal aufgehoben und die in demselben beschäftigten Knaben würden in Folge des dringenden Bedarfs an von ihnen anzufertigender Munition verhindert, den Schulunterricht zu besuchen, ist der„Observer“ ermächtigt, für unbegründet zu erklären. Die größere Fabrikation von Patronen sei allein durch die Einführung des Martini=Henry=Gewehrs und aus keinem anderen Grunde veranlaßt worden.— Wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Kairo vom heutigen Tage gemeldet wird, sind Göschen und Joubert nach Europa abgereist, nachdem dieselben die Grundlagen für die Regelung der Dairah=Anleihe festgestellt und den Uebelständen, über welche sich die anglo=egyptische Bank beklagt hatte, zu deren Zufriedenheit abgeholfen haben. London, 20. Nov. Offenbar im Zusammenhang mit der Sendung Ghika's bringt die„Morning Post“ einen beTelegramm des„Echo der Gegenwart“. Petersburg, 20. Nov. Nach hier eingegangenen authentischen Nachrichten hat die Türkei die Konferenz ohne Vorbedingungen angenommen. Neueste Nachrichten. Rom, 19. November. Der König hat heute die Vertreter Rußlands und der Türkei empfangen. Letzterer überreichte sein Beglaubigungsschreiben. Paris, 20. Nov. In Valence ist der Republikaner Christofle zum Deputirten gewählt worden. Das„Echo“ bestätigt, daß in einer Senatoren=Versammlung der Linken der General Borel als Kandidat für den Senat in Vorschlag gebracht worden ist. Madrid, 18. Nov. Aus Anlaß der jüngst aufgetauchten Nachricht, daß Spanien England gegen Abtretung von Girraltar ein Hülfskorps zur Verfügung stellen werde, hat der Minister der auswärtigen Angelegenheiten in der heutigen Congreßsitzung ausdrücklich hervorgehoben, daß Spanien niemals weder Geld noch das Blut seiner Söhne für Zwecke opfern werde, die seine nationale Ehre nicht berührten. Konstantinopel, 18. Nov. Der heute stattgehabte außerordentliche große Rath hat beschlossen, den von der englischen Regierung beantragten Zusammentritt einer Konferenz anzunehmen. Die Minister Midhat Pascha und Savfet Pascha sind zu Bevollmächtigen für diese Konferenz ernannt worden. Die Veröffentlichung des Gesetzes über das ottomanische Parlament wird in Kurzem erwartet. Cheoket Pascha ist nach Philippopel gesandt worden, um dort von einer Kommission abgeurtheilt zu werden. Bukarest, 19. Nov. Bei Empfang der Deputation, welche die von der Deputirtenkammer votirte Adresse auf die Thronrede überreichte, äußerte Fürst Karl: So beunruhigend die gegenwärtige Situation auch sei, so glaube er doch, daß Rumänien dieselbe durch Einigkeit überwinden werde und daß das Land, gestützt auf die Garantiemächte, seine Rechte und seine Integrität bewahren werde. New York 18. Nov. Die Aufsichtskommission der Wahlen in Südcarolina hat ihren Bericht erstattet. Nach demselben hat Hayes dort die Mehrheil. Die Demokraten erheben Einspruch gegen die Wahl, weil in der Kommission Unregelmäßigkeiten vorgekommen seien. Lokal=Nachrichten. Aachen, 20. November. Unserem städtischen Musildirektor Herrn Ferdinand Breunung ist von des Königs Majestat der Charakter eines königlichen Musikdirekters verliehen worden. Provinzielle Nachrichten. Iserlohn, 17. November. Hier wurden 2 Arbeiter, Bater und Sohn, hinter Riegel und Schloß gebracht, weil sie falsche Einthalerstücke verausgabt hatten. Papenburg, 16. November. Seit einigen Jahren besteht hier ein Skatklub, zu welchem statutengemäß nicht mehr als 12 Herren gehören dürfen. An einem Abend in der Woche kommen dieselben in dem dazu bestimmten Lokale zusammen, spielen Skat und lassen den Gewinn in die Klubkasse fließen. Ein oder einige Male im Jahre veranstalten sich die Mitglieder Festlich keiten, welche gewöhnlich aus Landpartien oder Abend=Festessen bestehen und zu welchen die Kasse, soweit deten Inhal reicht, die Kosten deckt. Daß solche Abeudessen in lange„elugen“ sich verwandeln und die Stimmung eine sehr heitere wird, ist ganz gewöhnlich. Nicht so gewöhnlich dürfte der Beschluß sein, welcher von sämmtlichen Mitgliedern unterzeichnet wurde und dessen Inhalt dahin lautet,„daß Jeder sich verpflichtet, binnen einer bestimmten Zeit zu heirathen.“ Nachdem die Frist verstrichen war, hatten alle, mit Ausnahme eines Einzigen, dem Junggesellenihum Lebewohl gesagt und forderten nun den noch Ledigen auf, baldmöglichst ihrem Beispiele zu folgen, widrigenfalls sie beim Amisgerichte klagen würden. Diese Aufforderung blieb fruchtlos und wirklich wurde die Angelegenheit dem Gerichte übergeben, welches denn auch nach einiger Zeit entschied, daß Verklagter die Kosten des Verfahrens zu tragen und sämmtlichen Mitgliedern des Skatklubs ein Abendessen mit Wein von derselben Güte und demselben Quanium, wie die Mitglieder es sonst bei Festlichkeiten gehabt haben, zu geben habe. Verklagter will dem Vernehmen nach beim Obergericht appelliren. Vermischte Nachrichten. * In Paris ist soeben der General Alfred de Gondrecourt gestorben, in der Welt weniger durch seine kriegeri' hen Thaten als durch seine Romane bekannt. Zu Guadeloupe 1816 geboren, erhielt er seine Ausbildung auf der Schule von St. Cyr und stand Jahre lang als Reiteroffizier in Algerien, bis er 1852 zum Commandanten der genannten Kriegsschule ernannt wurde und den Titel eines Brigadegenerals erhielt. 1844 erschien sein erster Roman, an den sich dann im Laufe der Jahre eine große Reihe anderer Werke schloß, die, sämmtlich im Stile des Seusationsromans gehalten, viele Leser fanden, aber eigentlich literarischen Werth nicht hatten. Dem Autor die richtige Meinung über seine Geistesprodukte zu sagen, war gefährlich, denn der Soldat Gondrecourt war schuell bereit, mit dem Schwerte für den Schriftsteller Gondrecourt einzutreten. Bei einer Kritik eines der Romane des vielschreibenden Offiziers kam Charles Monselet zu dem Schlusse:„Mag der Herr von Goudrecourt Oberst in der Armee sein, in der Armee der Wissenschaften und Künste wird er stets ein simpler Unteroffizier bleiben.“ Das boshafte Wort hatte eine Forderung zur Folge, und alle Bemühnngen, Mouselet zu einer Art Revocation zu bewegen, blieben fruchtlos. Schon standen die beiden Gegner auf der Mensur und Alles war fertig zum Binden der Klingen, da ergriff noch im letzten Momente Monselet das Wort. Um zu revociren, meint man? Nein, er bat um die Erlaubniß, seine Brille aufsetzen zu dürfen. Dieser neue Hohn erbitterte Gondrecourt natürlich noch mehr, und er bot seine ganze Fechterkunst auf, dem Gegenpaukanten einen tüchtigen Deukzettel zu geben, doch glückte es ihm nur, Monselet eine unbedeutende Wunde beizubringen, womit denn die Geschichte beigelegt war. Ein Glück für die Krititer, daß nicht alle Bücherfabrikanten Soldaten sind! Literarisches. Der„Illustrirte Weihnachts=Katalog“ nebst literarischem Jahresbericht von Dr. Gust. Wustmann, Sekretär der Stadtbibliothek zu Leipzig, erscheint heuer zum sechsten Male auf dem Büchermarkte. Mit jedem Jahre ist dieses Unternehmen der Seemann'schen Verlagshandlung in Leipzig mehr in der Gunst der Literatur= und Kunstfreunde gestiegen, und in der That kann man sich keinen besseren Führer auf dem Gebiete der literarischen und artistischen Produktion wünschen, als er in dem „systematischen Verzeichniß empfehlenswerther Bücher und Bilderwerke“, in der kritischen Uebersicht über die allgemein interessanten Erscheinungen des Buch= und Kunsthandels während der letztvergangenen zwölf Monate(Oktober 1875 bis Oktober 1876) und die zahlreichen Anzeigen des Verlagsbuchhandels sich darbietet. Es ist üblich geworden, daß dieser Katalog, ähnlich dem„Christmas bookseller“ der Engländer, von den Sortimentebuchhändlern ihren Kunden zum Geschenk dargeboten wird. Doch ist derselbe auch für 75 Pfg. käuflich zu haben, ein Preis, der bei 160 Seiten größten Oktavs und der schönen Ausstattung und reichen Illustration kaum als ein augemessenes Aequivalent gelten kann. Handels=Nachrichten. * Die Bergisch=Märkische Eisenbahn hatte im Oktober eine Einrahme von 5,064,163 M. und blieb damit gegen die entsprechende Ziffer des Vorjahres um 6451 M. zurück. Das Resultat kann nur als ein sehr ungünstiges bezeichnet werden, denn die Thatsache gegenüber, daß im laufenden Jahi fast 100 Kilomeier Bahn mehr in Bet#=b sind, als im vorigen. Der kilometrische Betriebsertrag stell. sich denn auch auf nur 4482 M. gegen 4817 M. im Oktober vorigen Jahres, ein Ausfall, der in der That nicht##ein ist. Die Gründe hierfür sind hinlänglich bekauni, erhalte: aber#e passende Illustration, wenn wir erwähnn, daß an der###.bahn im Oktober über 34 Millionen Kilogramm Güter weniger befördert worden sind, als im Oktober vorigen Jahres. Die Gesammteinnahmen der Bahn während des laufenden Jahres beziffern sich auf 45,704,000 Mark gegen 46,643,000 M. im Vorjahr, ergibt also ein Ge sammtminus von 938,626., für dessen Verminderung durch günstige Einnahmen während der beiden nächsten Wochen leider keine Auesicht vorhanden ist. Die kilometrische Einnahme stell: sich auf 41,876 M. gegen 44,315 M. im Vorjahr. Von Wich. tigkeit ist für die Actionaire unter diesen Umständen, daß am Reingewinn des Jahres 1876 nicht ein höheres Kapital partizipirt, wie pro 1875, da im letzten Jahr schon das gesammte Aktienkapital der Bahn in Höhe von 210,000.000 M. Dividende bezog. Dagegen hat sich das zur Verzinsung und Amortisation der Prioritäten erforderliche Kapital von 12,339,000 M. auf 12,902,00) M. erhöht, so daß aus diesem Grunde, wie die,B. Börs.=Ztg.“ glaubt, eine Verminderung der Dividende kaum wird vermieden werden können. Berlin, 20. Nov.(Telegramm.) 3 Uhr 5 Min. Waizen Stimmung fester, per Nov.=Dez. 215.50.=M. bez., per April=Mai 223.—.=M. bez. Roggen Stimmung höher, per Nov.=Dez. 166.50.=M. bez., per April=Mai 173.—.=M. bez. Rüdöl per Nov.=Dez. 73.80.=M. bez., per April=Mai 75.— .=M. bez. Spiritus Stimmung höher, loco 55.—.=M. bez., per Nov.=Dez. 53.50.=M. bez., per April=Mai 58.50 .=M. bez. Lüttich, 20. November.(Telegramm.) Waizen höher, inländ. Frcs. 31, preuß. Frcs. 30, Roggen höher, Frcs. 23 1/, Gerste Frcs. 17½—23½, Hafer Frcs. 22—24, Alles per 100 Kil. Telegraphischer Börsenberichtdes Echo der Gegenwart. Fonds und Aktien. Berlis. November. 18. 20. 103,75 58,— 36,— 60.— 93.— 223,50 99.— 107,25 149,60 57,50 17,30 77.— 99,90 128. 95,75 132, 25 419,— 110.— 36, Stimmung: ziemlich fest, Deckungen. Die mit“ bezeichneten Papiere lauten in Reichsmark und Pfennigen alle andern in Thaler-(und Cents=) Währung. Wechsel=Course in Reichsmark. — Stiftungsfest der Gesellschaft wird Samstag, den 25. November 1876, Abends 8½ Uhr, im Gesellschafts=Lokale gefeiert. Die Subscriptions=Liste zum Souper liegt Abends in dem Gesellschafts=Lokale offen. 13448 Der Vorstand. „„„ 20 hendorphsernsse 10. Täglich von Morgens 10—12;, des Nachmittags von 3 Uhr bis 11 Uhr Abends geöffnet. Täglich Concert von—10 Uhr Abends. Entrée 50 Rpfg. und für dic Benutzung der Schlittschuhe werden 50 Rpfg. erhoben. Die Restauration ist dem Herrn Carl Seidel übertragen. Produktion der ersten Kollschuh=Künstler und Künstlerinnen aus London. 13345 Fün Sdlon-Phedtel (zum goldenen Thor). Vorstellung und Ballet. Auftieten der Liedersängerin Frl. Peatsch, der Costüm=Soubrette Frl. Waldan, des Kapellmeisters Herrn Buchheister. Anfang 7½ Uhr. Entrée 50 Rpfg. Fischenich's Restaurant. Täglich frisch: Waldschnepfen, Hasselhühner, Feldbuhner, Krammetsvögel, Reh und Hasen, Rügenwalder Gäuse, Schwarzwild, Austern, seinste Hasenpasteten, sowie eine sonst sehr ausgewählte Speisekarte. Reine Weine. 12714 Um ausgesprochenen Wünschen nachzukommen, beabsichtigen wir zwei Nachmittage in der Woche nur für Abonnenten zu reserviren und zwar am Mittwoch und Samstag. An diesen Tagen beginnt das Concert um 3 Uhr Nachmittags und dauert bis 7 Uhr Abends. Der Preis des Abonnements beträgt: die Person für 3 Monate M. 10, Familie(bis zu 3 Personen) M. 22. Die Abonnementskarten sind streng persönlich. Abonnementslisten zum Einzeichnen liegen in der Restauration Seidel, in der Jacobi'schen Buchhandlung und in der Musikalienhandlung des Herrn Naus offen. Am Mittwoch den 22. Nov. c. findet das erste Concert für die Abonnenten statt. 13338 Die Direktion. Inhaltsverzeichniß des so eben erschienenen 4. Heftes von: „Alte und Neue Welt“ Xl. Jahrgang 1877. Kaiser Karl's des Großen Schafpelz. Ballade von L. Storch.— Roman Peluski. Roman Ph. Laicus.— Erdenschatten. Gedicht von Levita.— Umwege. Reiseskizzen von Haus am See.— Wohlthun bringt Glück. Novelle von W. Vogel.— An ein junges Mädchen. Von Dr. F. A. Muth.— Don Pedro Calderon. Ein spanisches Dichterleben von Reinhold Baumstark.— Reuelied. Von W. Leonardi.— So geht's, wenn man keine Villa hat. Humoreske von Benno Bronner.— Des Kinderfreundes Grab. Gedicht von J. Schaefer.— Friedrich Leopold's von Stolberg Rückkehr zur katholischen Kirche. Von Johannes Janssen.— Die Weinkultur im Rheingau. Von L. M. E. Stoff.— Allerlei: Aus den Jugendjahren Achill's.— Der Züricher Breitopf.— Erkrankungen durch unreines Eis.— Behandlung von feuchtgewordenem und verdorbenem Getreide.— Künstliches Leder.— Schleifwasser.— Auflösung der Charade in Nr. 9. — Preis=Räthsel.— Preis=Rebus.— Vertrauliche Correspondenz. Jährlich erscheinen 16 Hefte in Umschlag zu 52 Seiten in groß°, reich illustrirt, und außerdem in acht Heften noch je ein besonders schönes Einschaltbild auf Tonpapier, nebst prachtvollen OelfarbendruckPrämien. Preis: per Heft 40 Pfg.; per Jahrgang 6 Mark 40 Pig. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postämter des In und Auslandes, sowie von der Verlagshandlung Gebr. Karl& Nikolaus Benziger. Todes=Anzeige. Verwandten und Freunden statt jeder besondern Anzeige die traurige Mittheilung von dem gestern Nachmittag um 5½ Uhr, nach kurzen Leiden erfolgten Hinscheiden unserer lieben Mutter, der wohlachtbaren Frau Wittwe Hubertine Vandeneschen, geb. Simons, wohl versehen mit den heil. Sterbesakramenten, im Alter von 61 Jahrer. Die Beerdigung findet statt Mittwoch, den 22. November, Nachmittags 2 Uhr. Sterbehaus: Promenadenstr. 31. Die Exequien Donnerstag Morgen 9 Uhr zu St. Adalbert. Aachen, den 19. November 1876. Die Hinterbliebenen. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 22. November 1876, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Aachen gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkauft werden: Ein halbes Dutzend Wirthstische, zwei Dutzend Wiener Stühle und eine Regulateur=Uhr. Der Gerichtsvollzieher, Nauß. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 22. November 1876, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Aachen gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkauft werden: 2 Kleiderschränke, 1 Sopha und 1 Tisch von Kirschbaumholz. Der Gerichtsvollzieher, Nauß. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 22. November 1876, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu Aachen gegen baare Zahlung dem Meistbietenden verkauft werden: 4 Wirthstische, 1 Säulenofen 2c. Der Gerichtsvollzieher, Am Freitag den 24. Nov.., Morgens 9 Uhr, sollen in den Lagerräumen der Herren Gebrüder Blaise, Edelstraße Nr. 10 zu Nachen, 67 Säcke Hafer gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. 13457. Tollhausen. 13383. Gebrauchte Tannenbord zu k. ges. bei Schmitz, Promenadenstr. 8. Daselbst ein Schlosserlehrling gesucht. 13449. Eine kleine schwarze Brackhündin entlaufen. Vor Ankauf wird gewarnt: Burtscheid, Zeise 41. 13322. Ein ordentliches Mädchen, welches etwas Französisch versteht, für Küche und Hausarbeit zum baldigen Eintritt gegen hohen Lohn gesucht. Ausk. in der Expedition. Snorme Preirherars., Die Strauss'sche Buchhandlung in Frankfurt a. M. offerirt in neuen tadellosen Exemplaren: Das malerische Universum in Bildern; Album der berühmtesten Ansichten der ganzen Welt, 100 Kunstblätter in Stahlstich, der besten Meister, gr.°, in eleg. Carton(bisher M. 24) für M. 6.— Das maler. romant. Italien, 3 starke Bände mit 52 Ansihten in seinen Stahlst.; gr. 8%(bisher M. 21) für M. 6.— Der deutsche Kaisersaal, vaterl. Gemälde, herausg. von Prof. Zimmermann, mit 31 prachtvollen Stahlst., gr.°, Prachtband, für M. 6.— Die Schweiz in ihren klass. Stellen und 4 auptorten, geschildert von H. Zschocke, mit 36 feinen Stahlst., gr. 8° Prachtband, für M. 6.— Große illustr. Naturgesch.(Zoologie, Mineralogie, Geologie und Botarik), 3 starke Bände, mit 1000 Abbild., für M. 4, elegant gebunden für 5½. Naturgesch. der Vögel, besonders der in Deutschland vorkommenden, nebst Belehrung über Zucht und Wartung der Haus= und Stubenvögel, mit 250 naturgetreuen Abbild.,°, für M. 4.— Byron's und Zschocke's Gedichte, 2 Bände, eleg. gebunden mit Goldschnitt, für M. 2.— Dräxler=Maufred, Gedichte, eleg. geb. mit Goldschnitt, M. 1½.— Ludw. Seeger's Gedichte, 2 Bände, Prachtband mit Goldschaitt, für M. 3.— Cl. Brentauo's Gedichte, eleg. geb., mit Goloschnitt, M. 4.— Weber's Demokritos, 12 Bde., für M. 12.— Shakespcare's, von Schlegel's und Tieck's nachträgl. Werke, 4 Bde., mit 40 Stahlst., für M. 3.— Die Verschwörung in München, pikanter Roman v. Bruckbräu, 2 Bde., für M. 3.— Schrader, der Weg zum Glücke, Roman in 4 Bden., 1871,(dieher M. 15) für M. 4. Einladung zum Abonnement auf die „* Monatsblätter für katholische Poesie. II. Jahrg. 1877. Preis jährlich 2 Mark. Man abonnirt bei Pfr. Schleyer in Litzelstetten bei Constanz(Baden). * 5 S 5 8 8— * 8 35 5 Hahn, Die Sklaverei der Liebe, pikanter Roman, 2 Bde., für M. 1½ Swift's humorist. Schriften, 2 Bde., für M. 2.— Victor Hugo's sämmtl. Schriften, neue deutsche Ausg., 21 Bde.,(bisher M. 20) für M. 7½.— Volksheillehre, oder das Buch vom gesunden und kranken Menschen, eleg. geb., für M. 3. Fr. Lann's sämmtl. Schriften, herausg. v. Ludw. Tieck, 6 Bde.,(bisher M. 18) Nür M. 4. Göthe's, Schiller's und Lessing's sämmtl. Werke, complet in groß. Format in eleg. Einband und schön. Druck, sowie Hauff's Novellen, schön gebunden. Alle vier Werke zusammen für nur M. 24. 10 Bände Bilderbücher und Jugendschriften mit und schwarz. Abbild., worunter auf unzereißbaren Blättern in 4° und 8° für Kinder von—12 Jahren. schicht. Märchen, Erzähl.(bisher M. 18) für nur M. 4. (H 63224) farbig. Für Hautkranke ist Dr. Philippson Freitag Nachmittags, am 24.., Hotel Rheinischer Hof Adalbertstraße, zu consultiren. 13452 95 Eine gewandte auferin, 6 in der Galanteriewaaren=Brauche## # erfahren, sucht für sofort e L. Baehring,# Theaterplatz 13. 2 Keine Zahnschmerzen mehr! In Zeit von zehn Minuten vertreibe ich jeden Zahnschmerz, Ohrenschmerz und Kopfgicht. Frau Kehren, Kölnsteinweg 70, zum alten Posthaus Zwei starke Dienstmädchen vom Lande suchen Stelle bei Vieh, für Garten= und Hausarbeit: Sandkaulbach 13. Ein Junge vom Lande von 16 Jahren als Hausknecht gesucht: Römerstr. 1. Ein zweiter Bäckergeselle gesucht: Markt 52. 13374. Salon nebst Schlafzimmer zu vermiethen: Kleinmarschierstr. 41. 13375. Möblirte Zimmer zu vermiethen: Kleinmarschierstr. 41. 13370. Eine sille Familie sucht in der Nähe von Adalbertsthor eine Wohnung(kein Parterre) von—5 Räumen. Franco=Offerten unter K 10 bes. d. Exp. 12961. Ein tüchtiger Gelbgießer gesucht. Anok. in der Exped. Geübte Kupferschmiede finden bei gutem Lohne dauernde Beschäftigung in der Maschinenfabrik von los. Beduwé in Lüttich. 13433 Eine gesunde Amme zum sofortigen Eintritt gesucht bei Aug. Prym in Stolberg. 13427 Ausverkauf von Oelgemälden, passend zu Weihnachtsgeschenken. 12/1 Edelstraße Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg. Leurscher Hausschatz in Wort und Pild. III. Jahrgang 1877. Größte, schönste u. reichhaltigste illustrirte katholische Zeitschrift. Ausgabe in Wochennummern pro Quartal 1 Mark 80 Pfennige.— Ausgabe in 18 Heften à Heft 40 Pfennige. Dazu als Prämie gegen die geringe Nachzahlung von 1 M. 20 pf. das herrliche Oelfarbendruck=Bild: „Der Tod des heiligen Joseph (43½ Cent. hoch— 31 Cent. breit) eines der vorzüglichsten Werke des Marc Autonio Franceschini, welcher 1729 in Bologna starb. Das Original befindet sich in der Kirche„Corpus Domini“ in Bologna. Abonnements nehmen so wohl alle Buchhandlungen und PostZeitungs=Expeditionen als auch die Verlagshandlung entgegen. Soeben ist das 3. Heft ausgegeben worden. Inhalt des 3. Heftes.(Nr.—9 der Wochen=Ausgabe.) Text: Eine reiche Frau. Von Ida Gräfin Hahn(Fortsetzung).— Besuch einer Vogelkoje. Von Dr. Johann Klein(Schluß).— Im fernen Westen. Dem amerikanischen Originale der Mrs. Mary Holmes nacherzählt von Lina Freifrau von Berlepsch(Fortsetzung).— Aerztliche Buß= und Strafpredigten. Von Dr. I. A. Schilling. III. Kneipenklima und Wirthshauskrankheiten.— Sie trugen mir fort den Buben. Gedicht von Aug. Baumann.— Europa. Gedicht von Karl Zettel.— Rheinische Schaumweine.— Die Brillenschlange und ihre Feinde. Nach dem Holländischen bearbeitet von A. Majocwski.— Das Thautröpflein. Legende von Franz Trautmann.— Das projekirte Binnenmeer in Afrika. Von Dr. Karl Löffler.— Mein Vaterhaus. Gedicht von Joseph Bergmann.— Allerlei. Illustrationen: Der neue Bruder. Gemalt von F. Deffreger.— Porto Benere am Hafen von La Spezia. Von P. F. Peters.— Der Ferkelmarkt in Straßburg. Von R. Püttner.— Innere Ansicht aus dem Dome in Köln. Originalzeichnung von L. Ritter.— Allerseelen. Originalzeichnung von G. Krämer.— In der wilden Gerlos im Zillerthal. Gezeichnet von R. Püttner. — Ruine der Abtei Limburg in der Pfalz. Originalzeichnung von B. Mannfeld.— Abschied des heiligen Bonifacius von England. Nach dem Wandgemälde von H. Heß in der Basilika zu München.— Die Sprengung des Höllenthors im Hasen von New=York: 1. Längendurchschnitt des Schachts.— 2. Modell des Höllenthorwerks auf der Weltausstellung in Philadelphia. Die soeben erschienene Nr. 8 enthält: Die Stufenjahre eines Glücklichen. Roman von Louise von Francois.(Fortsetzung.)— Das Madrigal. Eine musikalische Studie von Dr. H. Kretzschmar.— Geora Heinrich Pertz. Mit Porträt.— Am Familientische: In der Wochenstube. Mit dem Bilde von Seeldrayers; Besuch in der Wochenstube im 16. Jahrhundert. — Türken und Armenier.— Die Brücke über den Rubikon. Mit Abbildung. Bei Nervenleiden gibt es nichts Besseres und Hülfreicheres als die einfache, sichere, schon tausendfältig als probat erwiesene Behandlungsweise, welche in nachfolgendem Schriftchen von einem gediegenen Arzte mitgetheilt wird. Mag man auch alle jetzt so vielfach angepriesenen Mittel durchprobiren, man wird doch wieder zu dem so erfolgreichen Verfahren zurückkehren, das einer großen Anzahl Leidender Rettung gebracht und über das man genaue Belehrung findet in dem Buche: Die Stärkung der Nerven. Ein Rathgeber für Nervenleidende und Alle, welche geistig frisch und gesund bleiben wollen, von Dr. A. Koch. 16. Aufl. Preis 75 Pf. Vorrätdig bei M. Jacobi in Aachen, Theaterplatz 17. 13455. Zwei Tamen s. b. Frühj. Hochstraße od. ang. Straße eine herrschaftl. 1. Etage v.—5 Zimmern, Küche 2c. Off. unter A 2 21 bes. die Exp. Nach Burtscheid. Väter der Stadt. Wie lange sollen die Leidtragenden nach dem Kirchhofe noch durch den Kotd gehen. 13456 Einer für Biele. Eis. Franzizraze 19. Eis. 13458. Zur Stütze der Hausfrau sucht ein braves Mädchen vom Lande, aus achtbarer Familie, Stelle, wo demselben Gelegenheit geboten ist, sich in der Küche weiter auszubilden. Ausk. in der Exped. Eine Waschfrau gesucht: Hochstraße 9. Zur Regulirung zerrütteter Geschäfte, Bücher anzulegen, zu ordnen und zu führen, unter Verschwiegenheit, empfiehlt sich der Geschäftsführer J. J. Simons, Boxgraben, vor Maschierthor, erste Seitenstraße 18. 13453. In einem anständigen Hause in Mitte der Stadt, mit Garten, Bleiche 2c., ist die erste Etage, bestehend aus 5 Zimmern nebst Mansarde, zu vermiethen. Ausk. in der Exped. Orbentliche Küchenmad= chen gesucht. Ausk. in der Exped. 13373 13428. Ein Mädchen für die Küche gesucht bei Aug. Prym in Stolberg. Ich empfehle mein wohlassortirtes Lager in Parfümerien, Extraits, Pomaden, Haar=Oelen, seinen Toiletten= Seifen, sowie alle Toiletten=Artikel, als: Aufsteck=, Frisir= und Taschenkämme, Kleider=, Zahn=, Haar= und Nagelbürsten, Toiletten=Spiegel zu ganz billigen Preisen. N. Schürmanns-Hammer, Großkölnstr. 20. Modes. Eine erste Arbeiterin zum sofortigen Eintritt gesucht: Büchel 39. 10380 Zur Beachtung. Am Samstag, den 18. d. Mis. Abends ist zu Verlautenheide der Weihwasserkesse aus der Kirche gestohlen worden. Vor dem Ankauf wird gewarnt. 13454. Eine gesunde Amme vom Lande sucht Stelle für halben März. A. i. d. E. 13451. Zwei gesunde kräftige Ammen werden bestens empfohlen durch Frau Kemmerling, Bezirks=Hedamme in Loevenich bei Baal. Stauf Medtel! Mittwoch, den 22. November 1876: 3. Vorstellung im 3. Abonnement. Das Urbild des Tartüffe. Lustspiel in 5 Akten von Carl Gutzkow. Fruchtpreise zu Neußz am 20 Nov. M Pf. 1. Qusl. 24— 2.„ 22 50 Waizen p. 100 Kilo /8. Landroggen(1.„ 19— p. 100 Kilo[2.. 18— Buchwaizen p. 100 Kilo 16— Ho“:(Abel) 17 30 jübsen(Aveel)„ 34— Raps„ 35 50 Kartosseln„ 5— hen„„ 9— Roggenstros... 7 50 Rüdöl p. 100 Kil. in Part. v. 100 Ctr. 78— Rüböl„ faßweise 80— Ger. Oel„ 3 M. höh. als Rüdöl. Preßkuchen per 1000 Pfund 168— Waizen-Vorschuß 004p. 100 Kllo 31— Kleien p. 50 Kile 6— * Oeffentliche Vermiethung. Am 24. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, wird in dem Sitzungslokale der ArmenVerwaltung, Münsterplatz Nr. 7, das auf dem Alexianergraben suh Nr. 19 gelegene Haus öffentlich zur Vermiethung ausgestellt. Die desfallsigen Bedingungen liegen beim Herrn Notar Giesen auf dem Seilgraden Nr. 16 zur Einsicht offen. Aachen, den 9. November 1876. Nachener Armen=Verwaltung. 13066 Verkauf von sehr schweren Bäumen. Mittwoch, den 22. November 1876, wird der unterzeichnete, zu Gülpen wohnende Notar, auf Anstehen des Herrn von Zastrow, öffentlich auf Credit verkaufen: 60 Weiden=Canadabäume, 25 Buchen, 25 Eichen, alle wachsend auf dem Eigenthum des obenbeuannten Herrn Verkäufers zu Epen, Gemeinde Wittem. Zusammenkunft Morgens 11 Uhr, in der Wohnung der Wittwe Smeete, Wirthin zu Eperheide, Gemeinde Wittem. 13199 Wynaus, Notar. Füsser=Verkauf Am Mittwoch, den 22.., Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete in den Lagerräumen des Hru. Spediteurs Caesar Mathée, Rudolphstraße 58 in Aachen eine große ParthieStück— Fuder— Zulast— ½1, ½, ¼ und 1/8 OhmFässer, bisher zu Oel, Essig und Liqueuren benutzt, öffentlich dem Meistdietenden verkaufen. Die Fässer eignen sich außer zu bisherigen Zwecken auch für Krautfabriken und zu allen landwirthschaftlichen Zwecken. Dieselben können eingesehen werden an den beiden, dem Verkaufe vorhergeheuden Tagen von Morgens 9 bis Abends 6 Uhr. Tollhausen, 13348 Gerichtsvollzieher. Am Donnerstag den 23. November curr., Morgens 9 Uhr, sollen auf Anstehen der Firma Ph. I. Seiler u. Cie. in Liquidation zu Aachen, in deren Geschäftsräumen, Adalbertssteinweg Nr. 59 daselbst, dehufs Räumung des Holzlagers: circa 200 Stämme geschnittenes Eichenriche! Holz gegen baare Zahlung versteigert werden. 13422 Tollhausen. Neueste Erfindung. Amerikan. Stopfmaschinen und Nähmaschinen aller Systeme Festgeschenke in größter Auswahl auf Lager bei Brauers, Nähmaschinen=Fabrikant, Jakobstraße 17 Ecke der Klappergasse 12733 Gadd Annoncen an sämmtliche hiesige und auswärtige Zeitungen, Zeitschriften, Journale 2c. 2c. befördert unter Garantie der gewissenhaftesten Berechnung und streugsten Unparteilichkeit bei Auswahl der Zeitungen das Central=Annoncenbureau der Deutschen Zeitungen, Aktien=Gesellschaft, Berlin., 45 Mohrenstr. 45. Gebrüder Gehrig's Zahnhalsbänder. 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In der gerichtlichen Theilungssache der Follitmasse des Schuhfabrikanten Johann Stephan Schmitz zu Lövenich bei Erkelenz, repräsentirt durch ihren provisorischen Syndik, den Adv.=Anwalt Heinrich Junker zu Nachen, Klägerin, vertreten durch den vorgenannten Auwalt, gegen: 1. die zu Erkelenz wohnenden Eheleute Wilhelm Wilms, Kaufmann, und Anna Margaretha ged. Schmitz; 2. Eheleute Novert von der Linden, Schuhfadrikant, und Anna Sidylla Schmitz zu Lövenich bei Erkelenz; 3. Johann Stephan Schmitz, Schuhfabrikant daselbst, soviel nöthig in eigenem Namen, sowie in seiner Eigenschaft als Vormund des mit seiner verlebten ersten Ehefrau Josepha gedorne Kerpen gezeugten Minorennen Peter Joseph Schmitz, sowie der mit seiner verledten dritten Ehefrau Helena Sidylla geb. Weyers gezeugten minderjährigen Kinder: a. Johann, b. Anna Catharina, c. Margaretha Helena und d. Joseph Hubert Schmitz; 4. Peter Weyers, Schuster zu Lövenich, in seiner Eigenschaft als Nebenvormund der letzgenannten Minorennen dritter Ehe des qu. Schmitz; 5. Peter Wilhelm Kerpen, Ackerer zu Katzem, in seiner Eigenschaft als Nebenvormund des vorgenannten Minorennen Peter Schmitz— Verklagte— vertreten durch Advokat=Anwalt Wachendorf(Lürken), sollen auf Grund Urtheiles des Königlichen Land=Gerichtes zu Aachen vom 31. Juli 1876 durch den unterzeichneten, hierzu kommittirten, zu Erkelenz wohnenden Kgl. Notar Franz Friedrich Wilhelm Goecke die untenbeschriebenen, im Kreise Erkelenz gelegenen Immobilien öffentlich versteigert und bei erreichter Taxe definitivzugeschlagen werden: A. Dienstag den 19. Dezember 1876, Vormittags 10 Uhr, in der Wohnung des Wirthes Adam Müller zu Lövenich, nachbezeichnete, in der Gemeinde Lövenich gelegene Immobilien: 1. Flur E, Nr. 669/1, Garten, im Dorfe Lövenich gelegen, groß 28 Ruthen 70 Fuß oder 4 Are 7 Meter, angrenzend an den Weg um's Dorf. Anion Rütten und Feldweg, taxirt zu 195 Mark. 2. Flur E, Nr. 1173/1, Hausgarten daselbst, groß 12 Ruthen 70 Fuß oder 1 Ar 80 Lieter, neden Joseph Goeres, Adam Latten, Weg um's Dorf und Wittwe Werner Engels. 3. Flur E, Nr. 1174/1, Haus und Hof daselbst, Haus Nr. 206, groß 12 Ruthen 40 Fuß oder 1 Ar 76 Meter, an der Hauptdorfstraße, neben Joseph Goeres und Wittwe Werner Engels,— die Realitäten sub 2 und 3 taxirt zusammen zu 2100 Mark. 4. Flur F. Nr. 714, Ackerland am Lerchenpfad, groß 131 Ruthen 60 Fuß oder 18 Are 67 Meter, neben Waabaumweg und Seatespsad, Wittwe Jacob Kahr und Erben Leonard Fehlen, taxirt zu 864 Mark. 5. Flur D, Nr. 573•48, Ackerland im Sauerfeld, groß 154 Ruthen 50 Fuß oder 21 Are 91 Meter, neben Wilhelm Heirrich Vörenkamp, August Eicken und Johann Joseph Marx, taxirt zu 750 Mark. 6. Flur D, Nr. 47, Ackerland daselbst, groß 105 Ruthen 80 Fuß oder 15 Are 1 Meier, neben August Eicken, Johann Martin Vieten und Johann Joseph Marx, taxirt zu 504 Mark. 7. Flur E. Nr. 1914,1084, Flur L. Nr. 1891, 1083 und 1315.1085. Hofraum, Haus und Garten zu Lövenich, Haus Nro. 224, groß 23 Ruthen 90 Fuß oder 3 Are 39 Meter, 36 Ruthen 60 Fuß oder 5 Arc 19 Meter und 9 Ruthen 10 Fuß oder 1 Ar 29 Meter, au der Hauptdorfstraße, neben Heinrich Delmes, Wittwe Jacod Hansen, Heinrich Huppertz und einem Gäßchen, taxirt zu 10,500 Mark. 8. Flur E, Nr. 819, 821 und 820, Ackerland hinter Klompe, groß 113 Ruthen 70 Fuß oder 16 Are 13 Meter, neden Peter Heinrich Jausen. Weg um's Dorf, Peter Mathias Goertz, Wilhelm Hinkens und Peter Joseph Matthißen, taxirt zu 615 Mark. 9. Flur E, Nr. 1806 1109, Garten zu Lövenich, groß 5. Ruthen 30 Fuß oder 7 Are 84 Meter, neben dem Gäßchen, Johann Kremer, Andreas Kremer und der Dorfstraße, taxirt zu 700 Mark. 10. Flur), Nr. 527, Ackerland an der Hottorferstraße, groß 135 Ruthen 90 guß oder 19 Are 28 Meter, neben Hubert Jausen, Gerhard Heymanns und Johann Gottfried Boir, taxirt zu 600 Mark. 11. Flur E, Nro. 1873 705, Ackerland am Lerchenpfad, groß 52 Ruthen 10 Fuß oder 7 Are 39 Meter, neden Jacod Kahr, Joseph Goeres, Cornelius Haasen und Erben Leonard Fehlen, taxirt zu 237 Mark. 12. Flur E, Nro. 1897/217, Ackerland am Heuweg und Wasserrenne, groß 1 Morgen 71 Ruthen 40 Fuß oder 35 Are 66 Meter, neben Peter Kamps, katholische Pfarrkirche Lövenich, Wilhelm Geilenkirchen und die hinterste Fuhr, taxirt zu 864 Mark. 13. Flur L, Nro. 976/1, Garten in der Kaserne, groß 18 Ruthen 90 Fuß oder 2 Are 68 Meter, neben Wilhelm Schotten, Erben Huvert Engets, Perer Mathias Goertz und dem Gäßchen, taxirt zu 150 Mark. 14. Flur E, Nro. 9751, Garten daselbst, groß 18 Ruthen 80 Fuß oder 2 Are 67 Meter, neben Caspar Simons, Peter Wilhelm Küsters, dem Gäßchen und Peter Mathias Goeitz, taxirt zu 150 Mark. 15. Flus= E, Nro. 1960 1029, Wohnhaus mit Hofraum, Stallung, Baumgarten und Gerbereieinrichtung zu Lövenich an der Hauptdorfstraße, Haus Nro. 179, groß 99 Ruthen 50 Fuß oder 14 Are 12 Meier, neden Peter Meuser, Gottfried Schlaffen und Wilhelm Sieben, taxirt zu 5000 Mark. 16. Flur C, Nro. 1066, Ackerland am Kreuzfeldcheu, groß 163 Ruthen 90 Fuß oder 23 Are 25 Meter, neben Geilenkirchen, Johann Simon Piel, Gottfried Huppertz und dem Wege, toxirt zu 945 Mark. 17. Flur E, Nro. 432, Ackerland am Gottsbaum, groß 1 Morgen 50 Ruthen 80 FFuß oder 32 Are 73 Meter, neden Agnes Thelen und Verschiedenen, taxirt zu„ 660 Mark. 18. Flur B, Nro. 950 214, Ackerland am Gottsweg, groß 1 Morgen 10 Ruthen 10 Fuß oder 26 Are 96 Meter, neden Gotts= und Teuholierweg, begrenzt von Johann Simon Piel und Peter Joseph Ormanne, taxirt zu 900 Mark. 19. Flur B, Nro. 1059 132, Ackerland im Buschfeld, groß 1 Morgen 93 Ruthen oder 38 Are 72 Meter, neben Hermann Hintzen, Wilhelm Huppertz, dem Gottsweg und Augustin Jansen, taxirt zu 1269 Mark 90 Pfg. 20. Flur C. Nro. 1205 371, Garten im Gasberg, groß 30 Ruthen 20 Fuß oder 4 Are 78 Meter, taxirt zu 384 Mark. 21. Flur C, Nro. 1203371, Garten daselbst, groß 24 Ruthen oder 3 Are 48 Meter, taxirt zu.. 270 Mark. 22. Flur C, Nro. 1209 4041, Weide daselbst, groß 60 Ruthen oder 8 Are 51 Meter, taxirt zu„ 180 Mark. 23. Flur B, Nro. 581, alte Nummer, und Theil der Parzelle Nro. 1060,581, neue Nummer, Ackerland an der Kückhoverstraße, groß 55 Ruthen 10 Fuß oder 7 Are 83 Meter, neben Jacob Emunds und Johann Wilhelm Kerpen, taxirt zu 180 Mark. 24. Flur B, Nr. 754, Ackerland im Thalerfeld, groß 146 Ruthen 60 Fuß oder 20 Are 79 Meter, neben Erben Conrad Schüller und Erben Reiner von Ameln, taxirt zu 675 Mark. 25. Flur E, Nro. 785, Ackerland zwischen Hasselterweg und Cörrenziger Weg, groß 140 Ruthen 60 Fuß oder 19 Are 94 Meter, neben Jacod Hausen, Adam Müller, dem Seutespfad und Peter Heinrich Becker, taxirt zu 498 Mark. 26. Flur C, Nro. 161944 und 46, aus der zu Lövenich, neben Gemeindeweg und Geschwister Schmitz gelegenen, vorhaupts von der Hauptstraße, hinten von Mathias Schrey, Peter Joseph Deußen und Peter Heinrich Schiffer begrenzten Realität, bestehend aus neuerbautem vorspringendem Haupthause, nebst der alten Schmiede, Hofraum, Garten und Baumgarten, groß 124 Ruthen oder 17 Are 58 Meter, die Abtheilung zur Thelen'schen Seite, und zwar: a. die Gebäulichkeiten, einschließlich vorhandener Giebelgemeinschaft mit Thelen und des Hofraumes bis zum Haupthause, dessen Giebel zur Thelen'schen Seite gemeinschaftlich ist und dessen Mittellinie in gerader Richtung bis zum Pfahlzaune verlängert gedacht, die Scheidelinie des Hofraumes darstellt, Haus=Nr. 148, b. vom vorhandenen Pfahlthore ab die Hälfte des Gartens und Baumgartens, neden Thelen und respective Schmitz, taxirt Alles zu 1050 Mark. B. Am Mittwoch, den 20. 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Nach Roosendaal, Vortrecht, Rotterdam: 5,51, 10,05 Bm., 1,28 Nm., Nach Haag, Amsterd.: 5,51 Bm., 1,28 Nm. Nach rüttich: 5,51, 10,05 Vm., 1,28, Nm. Ankunft in Nachen T. Von Rastricht:.28, 11,39 Vm., 1,36 5,45 9,35 Nin. Von Autwerpen, Brüssel, Löwen, Diest, Hafselt, St. Trond: 11,39 Bm., 1,36, .44,.35 Nm. Ver Roosesdaal: 1,36,.45,.35 Nm. Von Rutterdam, Dortrecht: 5,45, 9,35 N. Von Amsterdam, Haag 5,45 Nm. Von Lüttich: 8,28 Vm., 1,36, 5,45,.35 Rmr. Aachener IndustrieElsenbahn. Abfahrt von Nachen. Vorm. 7,20 nach Würselen, Grevenberg, Morsbach, Höngen, Weiden, Stolberg, Eschweiler=Aue. Mittags 12,— do. mit Anschluß in Eschweiler=Aue nach Jülich. Nm. 3,10 nach Würselen, Grevenberg, Morsbach, Höngen, Weiden, Stolberg, Eschweiler=Aue. Nm. 5,40 do. mit Anschluß) in Eschweiler=Aue nach Jülich. Nm. 7,30 nach Würselen, Grevenberg, Morsbach, Höngen. Ankunft in Aachen. Bm. 6,45 von Morsbach, Grevenberg, Würselen. 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Der englische Bevollmächtigte wird sich selbstverständlich hier über die schwebende Frage zu orientiren suchen. Von seiner angeblichen besenderen Mission hat nichts verlautet. ..* Der Augsb.„Allg. Zig.“ schreibt man von der russischen Grenze, 15. November. Fürst Bismarck sagte einmal; Wenn wir anfangen im„Reichsanzeiger“ Depeschen zu veröffentlichen, dann kann man das als ein sicheres Zeichen ansehen daß die äußere Situation einen hochkritischen Charakter angenommen; dasselbe gilt von Rußland. Die Veröffentlichung von Depeschen, kaum daß sie noch an ihre Adressen gelangt sind, die Eile, mit welcher man alles, was die Regierung vegjügt, was der Ezar spricht, gegen alle sonstige lussische Gepflogenheit an die große Glocke des„Regierungsanzeigers hängt, die Art und Weise, wie sich England einerselln burch Veröffentlichung der Derby'schen Note vom 30. Oct. und Rußland andrerseits durch Publikation des neuesten Gortschakoff'schen Rundschreibens noch im letzten Augenblick mit dem Nimbus der Friedensliebe umgeben und einander die Verantwortlichkeit für den eventuellen Krieg zuwälzen wollen— all das ist ein sicheres Zeichen, #.#ir gnmittelber vor Ausbruch des Krieges, und zwar nicht bloß des russisch=türkischen, sondern des englisch=russischen, vielleicht vor dem Weltkriege stehen. Man kann allerdings dem Lord Beaconsfield den Vorwurf machen daß er bei dem Lord=Mayors=Bankette den Funken in#s Pzlverfaß geworsen, daß er den Czaren provoeirte eKensioen S „haratter getragen; allein es läßt sich ebensowenig, als man dies bezüglich der dem deutsch=französischen Kriege vorangegangenen Provocationen sagen konnte, behaupten daß wir ohne dieselben heute dem Kriege minder nahe stünden Lord Beaconsfield mußte so sprechen, schon um zu zeigen, Lug en ihm bekannt sei, worauf Rußland abziele und um es zu warnen. Lord Beaconsfield mag von dem Glauben geleitet gewesen sein, daß sich Rußland vielleicht von seinen Absichten werde abbringen lassen, wenn es erfährt, daß es auf die entschiedene Gegnerschaft Englands stoße. Die Rede hat aber gereizt, statt einzuschüchtern. Lord Beaconsfield mußte aber um Englands willen so sprechen, er mußte dem Schwanken der englischen Bevölkerung entgegentreten, indem er sie auf die Gefahren aufmerksam machte, welche den englischen Interessen drohen. Lord Beaconsfield war #urc. Lord Loftus über die Ziele Rußlands genau unterEs ist nachgerade unbegreiflich daß man in Wien, Berlin und Paris noch immer so thut, als handle es sich für Rußland wirklich nur darum, die Wahrung der christlichen Interessen anders aufzufassen als die übrigen Mächte, als sei es ihm um diese oder jene Interpretation Verlag von P. Kaatzer in Nachen. Zweites Blatt. Druck von C. H. Georgi in Nachen. von Leondon aus bezägliche Mithzelte Cobimete gelaungt sein därsten, wis udu die corigen Ratslsnd gerode um den Ländbergen land durch seinen Hinweis auf sam daudte, veiltzen Eng der Distalsfen n Aibanon=Praiskele von die Auntononie Balgereng isa will. Roszland vil die Bildung eines Basallenstaates unter russischer Suzeränevor, Lessen möslicher Enistehung man sich in Wien sosehr entseg.— wird man aber in St. petersburg einen andern Fürsten zu finden wissen als einen König von Tschernajeffs Gnaden, den man längst fallen zu lassen sich entschlossen hat, getren einen, Ausspruche des Fürsten Gortschakof, der schon im boligen Jahr, als man ihm die Stellung des Fürsten Milan als bedroht bezeichnete, eine Antwort gab, die so aP8.c; was ist mir Hekuba?“ Auf diese Pläne bezieht Caremn. Vaon sden Interesen in die Rede des In dem Momente, wo diese Pläne in Wien beinnt worden, datirt auch die Sinnesänderung der dortigen „russischen Kreise“, die ja daran waren, sich schon mit der vune der ssahe erer auch dschen Interessen in der Rede des Czaren da. Nren auch die ersten Symptome: daß man auch in Berlin sich einer Grenze wohl bewußt sei, über welche hinaus es kein Zusammengehen mit Rußland geben kann. * Die Wiener„Presse“ schreibt unter'm 18. d..: Die heute eingetroffene„Times“ bringt an erster Stelle die Meldung, wi, öistegreichische, Regierung sei im Begrif, eine theilweise Mbolistrung unzuordnen. Man weiß nach unseren sführungen im heutigen Morgenblatte, daß von solchen Maglühnten bis nun keine Rede ist. aus wird das Gerücht verbreitet:„Die Rothschild sollen versprochen haben, Rußland die für den Fries asegünschten Gelder vorzuschießen.“ Die Tendenz eirfer Meldung ist nur zu durchsichtig; sie soll dem bis unter Nullpunkt gesunkenen russischen Kredit an den europäischen Börsen wieder aufhelfen. Es verdient nämlich hervorgehoben zu werden, daß die Rothschild niemals Anleihen zu unproduktiven Zwecken untergebracht, am wenigsten aber Geld zur Kriegführung hergegeben haben. Deshalb war ild dem Vater des jetzigen Kaisers von Rußland, dessen Autokratennatur sich dagegen sträubte, über die beabsichtigte Berwendung der gewünschten Gelder Auscunft zu geben, so sehr verhaßt, daß derselbe prinzipiell keine Anleihe durch Rothschild effektuiren ließ. Vielmehr nahm Kaiser Nikolaus, auch wenn er zu Eisenbahnbauten und ähnlichen produktiven Zwecken Geld brauchte, jedesmal die Dienstag, 21. November. Hülfe holländischer Banquiers in Anspruch, denen er freilich, da sie selbst bei Rothschild borgten, ungleich höhere Zinsen zahlen mußte, als wenn er sich direkt an die gehaßten Erzmillionäre gewandt hätte. Möglich, daß Kaiser Alexander in diesem Punkte aufgeklärter denkt, als sein Vater; indeß wenn er das Prinzip des letzteren, bei den Rothschild nichts zu borgen, auch aufgegeben haben sollte, so halten diese doch richs u. eihen Reichstagsabgeordueten Windchorst in Verin: „Erbarmen Sie sich doch bei nächster Gelegenheit auch einwo sie mit ihren enormen Tamikimen bleidben solen. dieser gerchten Sage Iduen für Ihre, sätige Vertretung in Vosbeamten.: Suute gewiß ebenso dautdar sein, wie auch die Grag ee Pustitution der Rittergüter in den preußischen viche vniz s tros Erlaß der Kreis= und Provinzialordnung nicht bruig beseitigt. In einem neuerlichen Erlaß an die Oberpräsidenten hat der Minister des Innern festgestellt, s die Ritterguts=Qualität auch jetzt noch in mehrfacher weziehung von Bedeutung ist, namentlich für die Theilnahme an den Präsentationswahlen zum Herrenhause, an kommunalständischen und landschaftlichen Kredit= und Versicherungsverbänden. Deshalb hält Graf Eulenburg es auch für nothwendig, die Rittergutsmatrikeln in Betreff des Bestandes der Ritterguts=Eigenschaft der darin eingetragenen Güter präsent zu erhalten, insbesondere die erforderlichen Löschungen zu bewirken, sobald ein Gut die für die Erhaltung der Ritterguts=Eigenschaft bestehenden besonderen Bedingungen nicht mehr erfüllt, entweder in Folge von Zerstückelungen der Substanz oder bei der nur für die Besitzzeit einer bestimmten Familie verliehenen Ritterguts=Eigenschaft im Falle einer Veräußerung. * In Beziehung auf die Provisionsansprüche von Kommissionären hat das Reichs=Oberhandelsgericht, I. Senat, in einem Erkenntniß vom 17. Okt. d. J. folgende interessante Entscheidung gefällt. Die Vermittelung von geschäftlichen Verhandlungen, die zu einem positiven Resultat(Kauf, Darlehen 2c.) führen sollten, begründet keinen ProvisionsAnspruch Seitens des Kommissionärs, wenn die Verhandlungen vollständig abgebrochen und später von neuem, ohne Dozuthun des Komm sonärs, wieder angeknüpft worden sind und nunmehr zu.u erstrebten Resultat geführt haben. Telegramm des„Echo der Gegenwart“. Berlin, 20. Nov. Der Reichstag nahm heute das Gesetz über die Schonzeit für den Robbenfang in dritter Lesung unverändert an, und verwies darauf den SchultzeDelitz'schen Gesetzantrag über die Abänderung des Genossenschaftsgesetzes an eine vierzehngliedrige Commission. Hierauf folgte die zweite Lesung des Gerichtsverfassungsgesetzes. Paragraph vier bis incl. fünfundvierzig wurden nach längerer Debatte in der Kommissionsfassung angenommen. Der von der Kommission eingeschobene Paragraph 5 A, betreffend die Eatscheidung der Gerichte über die Zulässigkeit des Reichstags, wurde, obgleich vom Justizminister Leonhardt bekämpft, weil die Frage über die Kompetenz der Gerichte und für welche Fälle der Rechtsweg auszuschließen zum innern Staatsrecht der Landesgesetzgebung gehöre, bei namentlicher Abstimmung mit 253 gegen 39 angenommen. Zu Paragraph neununddreißig(Bereidigung der Schöffen) wurde ein die Beseitigung des konfessionellen Eides bezweckender Antrag des Abg. Herz gegen die Stimmen der Fortschrittspartei abgelehnt. Neueste Nachrichten. Wien, 20. Nov. Die„Montagsrevue“ meint, Rußland werde einen ehrenvollen Ausgang der Konferenz bereitwilligst acceptiren; alle über österreichische Mobilifirungen verbreiteten Gerüchte gehörten zu den wohlbekannten Mitteln einer gewissen Partei; es würde Thorheit sein, in diesem Augenblicke, welcher den Glauden an die Erhaltung des Friedens eyer belebe, Opfer zu bringen. Paris, 20. Nov. Rußland hat die Absicht, die Besetzung verlanger— Enalische Ingenieure sind damit beschäftigt, in Konstantinopel und Umgegend Messungen vorzunehmen. Man schließt daraus, daß England für den Fall eines russischen Angriffes auf die Türkei die Möglichkeit einer Besetzung Konstantinopels##sttich ins Auge faßt, London, 20. Nov. Der Marquis von Salisbury ist, wie verlautet, vom Fürsten Biemarck zu der Reise nach Berlin Behufs Besprechung daselbst direkt aufgesordert worden. Die„Times“ erachtet diese Besprechung für höchst wichtig, insofern Bismarck mit gewohnter Offenheit ihm wahrscheinlich Deutschlands Gedanken und Rußlands Absichten darlegen werde. Die gesammte Presse spricht heute hoffnungsvoller über die Conferenz und beurtheilt die russischen Anträge im Allgemeinen als discutirbar. " London, 20. Nov. Die meisten der heutigen Morgenbiatter fassen den Beitritt der Türkei zu der Konferenz als ein England gemachtes Zugestündniß auf und halten die politische Lage in Folge dessen für hoffnungsvoller, auch wird ausgeführt, daß die Erhaltung des Friedens durch die Konferenz an Aussicht gewonnen habe. Der Spezialdevollmächtigte Englands zu der Konferen;, Marquis v. Salisbury, hat heute seine Reise nach Konstantinopel angetreten, die er über Paris, Berlin und Wien machen wird.— Nach einer Meldung aus Kalkutta vom trifft die indische Regierung Anstalten, um im Falle des Ausbruchs des Krieges in Europa starke Truppenkorps nach Sepsen Ghusenden. Aa „. Konstantinopel, 19. Nov. Die türkische Regierung hat worden ihren Vertretern im Auslande angezeigt, daß sie die von England vorgeschlagene Conferenz im Prinzipe angenommen hat. Provinzielle Nachrichten. Düsseldorf, 18. Nov. Ein 29jähriger Thunichtgut machte gestern, laut„Düss. Bbl.“ einen Messerangriff auf seinen leiblichen Bater, welcher nur durch das Einschreiten der Polizei vor gefährlichen Mißhandlungen bewahrt wurde. Der liebenswürdige Junge befindet sich für den Augenblick in dem Depot am Vergenhor. Vermischte Nachrichten. * Die vor etwa sechs Wochen in Autwerpen erfolgte Bechlagnahme türkischer Kanonen, ist durch eine Verfügung des Antwerpener Stadtgerichtes am 11. d. Mis. wieder aufgehoben worden. Ueber die ganze Angelegenheit, welche seiner Zeit viel Aufsehen erregte, sino wir in der Lage, folgende Mittheilung zu machen. Durch Vertrag vom 18. Januar 1872 hatte die Gußstahlfabrik zu Sclessin in Belgien für Rechnung der ottomanischen Regierung die Lieferung der Eisenverkleidung der Eisenbahnbrücke zu Eski=Hissar(auf der Linie Scutari=Ismidt) übernommen und sich zur Ausführung dieses Auftrages innerhalb der Frist von 7 Monaten verpflichtet. Eine besondere Klausel des Vertrages bestimmte, daß für jede Woche Verspätung in Ablieferung des Materials Seitens der Aktiengesellschaft zu Sclessin eine Conveutionalstrafe von 4000 Franken zu zahlen sei. Die Ablieferung erfolgte erst am 18. Januar 1873, d. h. fünf Monate nach dem verabredeten äußersten Termin. Die tüirkische Regierung machte daher von ihrem Rechte Gebrauch und brachte bei Bezahlung der Arbeiten die verfallene Conventionalstrase in Abzug, welche unter Berücksichtigung einer sehr weit bemessenen Transportdauer auf 64,000 Fr. berechnet wurde, während sie eigentlich 84,000 Fr. hätte betragen sollen. Da indeß die Forderungen der Gesellschaft zu Selessin dereits durch à Conto=Zahlungen bis auf einen Rest von 47,845,80 Fr. befriedigt waren, so blieb die Pforte bei Einbehaltung dieser Summe immer noch Gläudigerin der Gesellschaft, welche ihrerseits der türkischen Regierung 16,154,20 Fr. schuldete. Anstatt diese Verpflichtung anzuerkennen, verlangte die Gesellschaft zu Sclessin den Stipulationen des Lieferungsverirages zuwider die volle Auszahlung jener Restsumme. Anstatt aber, wie der Vertrag es bedingte, vor einem gemeinsam zu wählenden Schiedsgericht oder aber bei den türkischen Gerichtsdehörden Recht zu nehmen, wartete die Gesellschaft den Augenblick ab, wo in Antwerpen 41 Stück Kanonen für Rechnung der türkischen Regierung verladen werden sollten, um eine Beschlagnahme derselben behufs Sicherstellung ihrer vorgeblichen Forderungen zu veranlassen. Die türkische Regierung ließ bei dem Gericht zu Antwerpen gegen diese Maßregel Proiest einlegen, und der Gerichtshof entschied nach Prüfung der Sachlage, daß die Kanouen sofort freizugeben und dem Kommissar der Pforte zu überliefern seien. * Die„Berl. Ger.=Ztg.“ meldet: Die Sitte des Gebens von Trinkgeldern an Kellner und die Ueberzeugung, daß diese Trinkgelder als eine sichere Einnastmequelle angesehen werden können, hat bei den Steuer=Einschätzungs=Kommissionen die Frage angeregt, ob dieses Einkommen nicht zu besteuern sei. Es ist nämlich bekannt geworden, daß besonders die vielen Kellner in den Wiener Cafés, die sich in Berlin fast täglich vermehren, keine eigentliche Gage beziehen, sondern die Trinkgelder der Gäste als eigentlichen Lohn zu betrachten haben. Wie hoch diese kleinen Geldspenden sich in einzelnen Cafes belaufen, geht daraus hervor, daß beispielsweise im Wiener Café der Passage ein Zähl kellner(Marqreur) dem Cafetier einen Pachizins von 100 bie 120 Mark(monatlich?) bezahlt, während in dem Café im Kaiserhof die Marqueure an den Cafetier zwar keinen Pachtzins in Baarem zu entrichten haben, aber dafür von ihrem Einkommen das untergeordnete Personal, als die Hülfs=, ZeitungsKellner und die Küchenmannschaft, bezahlen müssen. Die Kellner machen dabei doch gute Geschäfte; Einzelne haben aus den Trinkgeldern ein tägliches Einkommen von 15—45 Mark, so daß ihr Profit einem Monatsgehalte von 450—1500 Mark gleichkommt. Ber„Ger.=Ztg.“ zufolge meint die Steuerbehörde demnach im Rechte zu sein, ein so ertragreiches Einkommen zu besteuern, und ist eben daran, ein Normale für diesen außergewöhnlichen Fall zu finden. Kölner Börse vom 20. November. In= und ausländische Fonds. 104.—|4½ Köln. St.=O. 100.25 G 105.— B Oest. Credit=Loose 290 B 108 50 B]„ Silberrente 52.— G Eisenbahn=Aktten. Oesterr.=Franz. 4½ pr. P. R. Amerik. 81er Köln=M. 3½ Pr.=A. lachen=Mastr. Berg.=Märk. Koln-Miad. „ Lit. Mainz=Ludwigsh. Oberschl. A. u. B. B. 77.— G 101.— G 101.— B 96.75 G .— 180 420 G do. sdl.(.) Stb. v. Stfe. 130 G Rheiuische 109.75 G Lit. B. 91.50 B Rhein=Nahe Rumänische Eisend.— Nachener Diskonte Aach. B. f. H. u. J. A. Schaaffd. B. Antw. Centr.=B. Bank f. Rh.=Westf. Barmer.=B. Dermst..=B. dach.=Rünch..=S. Colonia„ Gladbacher„ Ragdeburger„ Baterl. Elders.„ Nach. Rückversich. Köln.„ Corcordia.=V. Kölner Hagel=V. Union„ Pr. Hop., Hüdne: Köln. Bauma.=Sp. Rhein. Ban=Ges. #achen-Höng..=V. Arend. Bw. H. A. Berg.=Märk. Bg. Beul=Krten — Diek.=Comm.=A. — Luxemburg 58.13 G Meininger.=B. 56.— B! Oesterr. Cred.=B. 60.— S Prenz. Bank=A. 80.— B! Prov.=Disk.=S. 101.— B Rhein. Efsekten=B. Industrie=Aktien. 107.—* 96— 9 230 C 8000 C 6350 6 1550 G 2330 G 3600 G 1950 G 425 G 1995 B 326 B 325 8 88 8 63 50 B Boch. Gußstahl=B Köln. Bergw.=B. " Maschiuend. " Mis..=B. Concordia, Eschw. Deutsch Bergu. Dortm. Union Eschw. Bergw.=S. Essener N. F. Union Herpener.=A. hörder.=B. Phönix, Lit. A. B. S4i. Aerg Wurmrev. Kohlsch. 41pr..=M. 3. S. 84.— B 41spr.„ 5. S. 96.— 6 4½pr.„ 6. S. 96— B 5„„ 7. S. 102.— 6 4„„ Nordb. 102.50 B 5½pr. Köln=M. 1. E. 100.— G 5pr.„ 2. E. 103.25 0 Eisenbahn=Obligationen. 4½ pr. Kölz=M. 3. E. 4pr.„ 4. E. 4pr.„ 5. E. 5pr. Mainz=Ludw. 4½pr. Rheinische bpr.„ 4 ½pr. Bonn=Köln. 36.50 B 76 50 8 113.— 8 22.—* .— G 30.— B 38.— B 38.59 G 46.— B 38.— B 50.— 6 100.— G 91.25 G 90.75 G 102.— G 99.— G 103.35 B 99.— B Geld Course vom 20. November. Gebrüder Marx, Aachen, 2 Friedrich Wilhelm=Platz 2, zadlen für und geben ab soweit Vorrath Ratolennahfor Sovereigus Pistolen Imperials Rübelmed'or Dukaten Geld=Dollart Frauce-Stücke Nehmer. Geder. 16.20 16.27 90.20 16.30 16,60 16,80 9,50 4,18 4,04 Holand. Silberg. 1,69 Oesterr. Silberg. 1,67 Frauz. Banknoten 81,10 .36 1,70 81.30 Rehmer. Geber. Belgische Bankn. 81.— 81.25 Englische .20 1,69 3,.50 1,61 .56 Holländ. Krierikanische Oesterr.„ Russische„ Amk. Gold=Konp. 4,13 Oest. Sild.=Coup. 1,68 Oest. Pap.=Coup. 1,60 Ausl. Markscheine 99,80 Dän. 20-Kronen 22 20,.45 1,70 NB. Wir diekontiren Wechsel auf alle Bank= und Nebenplätze billigst möglichst sund nehmen kurzsichtige Wechsel au Parié, Brüffel, Antwerpen, London, Amsterdam, Wien, Frankfurt a. M. zu demselden Course, wie die detreffenden Banknoter ieser Plätze von une notirt sind. Civilstand der Stadt Aachen. Geburten. 19. November. Maria Theresia, T. von Jakob Franz Hub. Küpper, Schenkwirth, Mostardgasse 17.— Joseph, S. von Hubert Niese, Spinner, Achterstr. 31.— Johanna, T. von Johann Clermont, Weber, Kölusteinweg 56. 20. November. Gertrud, T. von Alexander Eick, Maurer, Rudolphstr. 29.— Maria Hubertina Antonia Margaretha, T. von August Zellekens, Photograph, Capuzinergr. 27.— Caspar, von Franz Forsch, Weber, Sandkaulftc. 69.— Maria, T. von Wilhelm Herff, Spinner, Rosgasse 5.— Gertrud, T. von Peter Jos. Küsters, Weber, Franzstr. 25.— Maria, T. von Nikolaus Donner, Tuchfärber, Mar.=Jnst.— Maria Hubertina, T. von Christ. Jos. Hub. Palmen, Gastwirth, Löhergr. 3.— Joseph, S. von Mathias Tosquinet, Tuchscheerer, Jakobstr. 146. — Catharina, T. von Mathias Godlet, Photograph, Jakobstraße 14.— Franz Joseph, S. von Leonard Jos. Hub. Jansel, Eisenbahnbeamter, Annuntiatenbach 8.— Maria Catharina, T. von Karl Hub. Nobis, Maurer, Promenadenstr. 39.— Wilhelm Friedrich Diendouni, S. von Wilhelm Karl von Briucken, Kutscher, Theaterplatz 7.— Maria Francisro# Jekob Schmitz, Uhrmacher, Alexianergr. 37.— Philipp, S. von „oses Meyer, Horngasse 12.— Maadalena Josephina, T. von Leouard Jansen, Brauer und Wirth, Kleinkölnstr. 5.— Elisadeth Hubertina, T. von Joh. Jos. Kreitz, Gastwirth, Boxgraben 87. — Haus, S. von Moritz Weinberg, Lehrer, Adalbertssteinweg 2. — Heleua, T. von Martin Lagasse, Webermeister, Kleinmarschierstraße 46.— Gertrud, T. von Karl Gerard Derichs, Schuhmachr, Peterstr. 82.— Franz Hubert Joseph, S. von Anton Hammers, Schuhmacher, Wirichsbongard 10. Sterbefälle. 19. November. Anna Maria Dautzenberg, 3., Franzstraße 67.— Ein todtgeb. Knabe.— Maria Catharina Steinmetzer, geb. Plerr, 85., Peterstr. 80.— Maria Theresia Piette, geb. Leclercg, 65., Peterstr. 49.— Nikolaus Knops, 6., Adalbertstr. 65. 20. November. Joseph Gillessen, 66., Buttermarkt 1.— Anna Maria Hub. Bandeneschen, geb. Simons, 60., Promenadenstr 31.— Johann Christian Großmann, 44., Poutstraße 50.— Maria Ang. Hub. Körfer, ged. Robertz, 61., Hochstr. 1.— Magdalena Dodd, geb. Goeris, 48., vor Marschierthor. eirathen. 20. Nov. Franz Jos. Hubert Dahmen mit Maria Hubert. Josephina Elisabeth Holscher. Heiraths=Ankündigungen. 20. Nov. Carl August Ferdinand Link, Beekstr. 2, mit Margaretha Helena Maria Rosalia Wanders aus Berlin. Hermbrn Iint! Die Hotels sind nach den Namen der Besitzer alphabetisch geordret. Frank's Hotel belle vue. Baron von Zastrow, Soest. Zachariae, Direktor, Blei=Alf. Meyburg, Greitz. Schumann, Hörter. Schmidt, Berlin. Abenheimer, Mannheim. Baumann, Heilbronn. Knispel, Frankfurt. Böhmer, Köln. Pinner, dito. Fahrenkamp, Berlin. Netberg, Bremen. Hartmanné, Köln. Ransohoff, Hannover. Bieler, Bielefeld. Lange, Frankfurt. Mürre, Pforzheim. Heymann, Goch.(Alle Kfl.) Hotel Graaf(Bröcking). Delaporte, Ing., Lüttich. von Zyrniewsky, Gutsbesitzer, Berlin. Köhrmann, Elberfeld. Clunberg, Wald. Holz, Ehrenfeld. Freuzen, Rheydt. Bayer, Berlin. Jordan, Crefeld. Hoerschgen, Ohligs.(Alle Kfl.) Hammer, Hotel de Bonn. Doucort, Kaufm., Hamburg. Mad. Benedety, Lüttich. Albertz, Kaufm., St. Tönis. Sandhöffer, dito, Köln. Frau Neumann, Frankfurt a. M. Behren nebst Frau, Euskirchen. Mad. Heber, Antwerpen. Mad. Hohenfeld, dito. Bertier, Kim., Lüttich. Doersaux, Falls of Schuykill. Hasenelever, Hotel du Nord. Hölzken, Kaufm., Coblenz. Odenkirchen, dito, Köln. Illemann, dito, Hannover. Braun, dito, Borhingen. Dyeckhoff, Stuttgart. Acharel, Dijon. Roland, Fabr., Toutenop. Hotel Hoyer, zur kaiserlichen Krone. Stan, Lyon. Lieber, Hanav. C. F. Arnoldt, Buckau. W. Köhler, Mannheim. C. von Wins, Bremen. H. van der Belden, Amsterdam. H. Schneidemühl, Berlin. Trommershausen. Altena. A. Rubach, Frankfurt a. M. W. Plate, Verviers. (Alle Kfl.) J. Küppers, vor Kölnthor. E. Stien, Bolontair, Dahlhausen. Schlemmer, Gasthof zum Elephauten. Kammrath, Kaufm., Berlin. Seligmann, dito, Kreuznach. Frl. Brenner, Stuttgart. Frau Küpper, Bürgermeisterin, Simrath. Mad. v. Seyffart, Petersburg. Lourndour, Kaufmann, Carbon blanc. Hoesch, dito, Düren. Stolze, Buchhalter, Leipzig. Vogel, Kfm., Köln. Zahl der Fremden und Kurgäste, welche seit dem 1. Jannar 1876 Nachen besucht haben.......... 20801 Zugang laut vorstehender Liste 80 Im Gauzen 20881 Durch Urtheil von heute hat das hiesige Kgl. Landgericht die zwischen den Eheleuten Johanna Gertrud Houben, ohne Gewerbe, und Martin Joseph Kringe, Mühlenbesitzer und Kaufmann, in Fallitzustand, zu Randerath wohnend, bisher bestandene Gütergemeinschaft gegen letztern und den provisorischen Syndik dessen Falliments, Herrn Adv. Hubert von den Hoff hierselbst, für aufgelöst erklärt, die Gütertreunung ausgesprochen, Parteien zur Auseinandersetzung und Feststellung ihrer Vermögensrechte vor Notar verwiesen und der beklagtischen Fallitmasse die Kosten zur Last gelegt. Aachen, den 20. November 1876. Der Anwalt der Klägerin, F. Weber. 13462. Wohne jetzt Comphausbad= straße Nr. 10 und bin zu sprechen von —12 Uhr und von—7 Uhr. Dr. Biermaus, 13426 prakt. Arzt. Bitte, Niemanden auf unsern Namen zu borgen, indem wir für Nichts haften. Edm. Theloh und Frau. Erste Etage an eine stille Familie zu vermiethen: Kleinkölnstr. 12. Hôtel& Café-Restaurant à la Légia, 3 Mittelstraße 3. Von heute ab wieder Dortmunder Bier 2c. Verkauf. Am Mittwoch den 22. November 1876, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Marktplatze zu Burtscheid gegen gleich baare Zahlung durch den unterzeichneten Gelichtsvollzieher öffentlich verkauft werden: 1 Kanapee, 1 Tisch, 1 Sekretär, 6 Stühle. Neuhaus. Heute Abend: Extra frische Muscheln. Ausgezeichnete Biere in Anstich. Alb. Peters, Restaurant, Comphausbadstr. 42. 13460. Für das Comptoir eines hiesigen Engros=Geschäftes wird ein mit den nothigen Vorkenntnissen versehener junger Mann als Lehrling gesucht. Offert. unt. Lit. 2 25 bes. die Exped. 13459. Ein erfahrener Buchbindergehülfe gesucht von Aug. Dolle, Eschweiler. Knühen-Bullen. Am Mittwoch den 22. November, Abends 8 Uhr: General-Versammlung bei dem Knüllen=Büll Bernhard Bodde, Comhausbadstraße 38. Tages=Ordnung: Kuüllen=Büllen=Aufnahme, sowie Besprechung des KnüllenBüllen=Stiftungsfestes. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand. Pferde=Verkauf. Mehrere Arbeitspferde, die zum Postdienste nicht mehr geeignet, billig zu verkaufen. Gebr. Blaise, 13461 Aachen, Edelstraße 10. Portemonnaie mit Geld verloren. Wiederbringer Belohn.: Franzstr. 75, parterre.