Nr. 294. Bonn, Sonntag den 24. October 1875. pmncl Phie oer,), PoezgaserZersemn uob i Ergan für das katholische deutsche Bolk. Gicktenaich. 1rr. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPf.(1 1/ Sgr.). * Berlin, 22. October. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ Im Cultusministerium beschäftigt man sich zur Zeit mit einer allgemeinen und festen Regelung in Bezug auf die Leitung des Aeligionsunterrichtes in den Volksschulen, und zwar besonders Rücksicht auf die Ertheilung des katholischen Religionsunterrichtes Seitens der Geistlichen selbst. Es kommt zunächst darauf an, die in dieser Beziehung in den einzelnen Provinzen naßgebenden Gesichtspunkte allseitig zu prüfen. Die Provinzialbehörden sind daher zu einer genauen und umfassenden Berichterstattung über diesen Gegenstand veranlaßt worden. Bei der definitiven Regelung wird namentlich darauf zu sehen sein, daß er Religionsunterricht eben so wie jeder andere Lehrgegenstand des Volksunterrichts nur im Auftrage des Staates und nur von solchen Personen ertheilt vird, welche der Staat für qualificirt erach.“— Fürst Bismarck wird vor Mitte November nicht nach Berlin kommen, daher der Eröffnung und dem Beginn der Arheiten des Reichstages fern bleiben.— Das Staatsministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr unter Vorsitz seines Vice=Präsidenten, des Finanzministers, Camphausen, zu einer Berathung Die Angst vor dem Sturmwind, zu dem der conservative bereits angeschwollen ist, hat, so schreibt die„Frankfurter Zta., die Nationalliberalen auf den Gedanken gebracht, ihr bedrohtes Schifflein einstweilen durch Laviren zu schützen. Ihr Organ plaidirt für eine kurze Reichstagssession, in der man nur den Etat und einige durchaus nothwendige kleinere Vorlagen erledigen solle; das Uebrige möge auf eine Frühjahrssession, die ja doch wegen der Justizgesetze erforderlich sei, vertagt werden. Es ist die Angst vor der Strafgesetznovelle, die aus diesem Vorschlag spricht; der Entschluß zum Biegen ist noch nicht gefaßt, aber die Furcht vor dem Bruch ist so groß, daß um jeden Preis die Auseinandersetzung, auf die es der Reichskanzler wirklich abgesehen zu haben scheint, vermieden werden soll., es fragt sich nur, ob man in Varzin nicht gerade denkt, es sei die höchste Zeit, die Probe anzustellen, ob sich der Liberalismus als Regierungspartei quand-meme verwenden lasse. Und dazu ist die Strafgesetz=Novelle, die den Herren zumuthet,„alle Errungenschaften der letzten Jahre preiszugeben“, gar trefflich geeignet. Erst wenn der Liberalismus auch noch dieses Joch passirt hat, kann der Kanzler sich jeder Besorgniß vor einem Rückfall seiner Getreuen entschlagen. Man schreibt der„Elberf. Ztg.“ von hier:„ „Dem Grafen Arnim ist kein sonderlicher Dienst geschehen durch die Veröffentlichung seines Schreibens vom 10. Juni d. J. an das Kammergericht. Die Publication des Briefes, von dessen öffentlicher Vorlesung das Kammergericht bekanntlich Abstand nahm, gerade an dem Tage, an welchem der Proceß zur letzten Entscheidung dem Obertribunale vorlag, muß den Glauben bestärken, daß Graf Arnim mit der Veröffentlichung der übrigen in dem Processe geheim gehaltenen Schriftstücke früher oder später vorpteu wird. Der von der„Neuen freiea Presse publickrte Brief, bs Groien Amim an das Kammergericht ist stylistisch von unleugbarer Meisterschaft. Der Inhalt des Schreibens, welcher übrigens wenig Neues enthält, gewährt nicht die gleiche Befriedigung. Als wenig bekannt heben wir hervor, daß Graf Arnim sich die indireete Autorschaft an der bekannten Papstwahldepesche des Fürsten Bismarck zuschreibt. Die Verhandlungen, welche wegen der zukünftigen Papstwahl mit den fremden Mächten von dem Fürsten Reichskanzler angeknüpft wurden, sollen, wie Graf Arnim bestätigend meldet, erfolglos geblieben sein.“ Was das„Journal des Debats" und hiesige regierungsfreundliche Blätter den„Italienischen Nachrichten“ über Versöhnungsschritte des Papstes beim Kaiser Wilhelm unter Beihilfe einer einflußreichen Persönlichkeit nacherzählen, ist eitel Dunst. Es ergiebt sich schon aus des Behauptung, daß eines der Ergebnisse dieser Schritte eine dem Monsignore Ledochowski bewilligte Ermäßigung seiner Strafhaft um ein Jahr gewesen sei, daß Papst dem Kaiser für diese Gnade seinen Dank abgestattet und der Vatican neuerdings die Gewißheit erhalten haben soll, daß Monfignore Ledochowski eine weitere Strafermäßigung erlangen werde. Cardinal Graf Ledochowski ist nämlich, wie alle Welt weiß, überhaupt nur zu einer Gefängnißstrafe von zwei Jahren verurtheilt worden, wovon er 18 Monate oder darüber bereits verbüßt hat. Ein Strafnachlaß von einem Jahre hätte ihm also schon vor sechs Monaten zur Freiheit verhelfen müssen; jedenfalls aber bedürfte es zur Erlangung der letzteren keiner weiteren Strafermäßigung. Stuttgart, 21. October. Laut einer dem„Merkur zugegangenen Nachricht sind in Hohenzollern 120 liberale und 111 ultramontane Wahlmänner gewählt worden. Bei der letzten Wahl für den Landtag waren es 88 Liberale und 135 Ultrawvontane,„„„„„ an 0 Rünchen, 21. Octkr. Das Handschreiven des Konigs an das Ministerium und die Zurückweisung der Adresse der Abgeordnetenkammer ist Ihren Lesern bereits bekannt. Beide Actenstücke sprechen für sich selbst und bedürfen keines Commentars. Die Minister bestanden sicherem Vernehmen nach auf Ausstellung eines kgl. Vertrauensdekrets. Weder Ultramontane, noch Liberale sind sonderlich erbaut von diesen Ministern. Da wollten sie schwarz auf weiß besitzen, daß sie— ehrliche Leute seien. Noch interessanter ist das Actenstück an die Kammer. Die Minister ließen den König ein Signat unterzeichnen, welches das allerhöchste Befremden über den Ton einzelner Reden ausdrückt. Ein solches Hereinziehen eines constitutionellen Monarchen in die Debatte der Kammer war dem jetzigen bayer. Ministerium vorbehalten. Das ist auch noch nie dagewesen, um mit dem Minister Pfretzschner zu sprechen. Allgemein herrscht de Ansicht, daß mit der Vertagung der Kammer die Krisis nur vrzögert, nicht aber gelöst ist. Da das Ministerium vom 1. Ichuar ab die Bewilligung der provisorischen Steuererhebung muß bis dahin die Kammer wieder einberufen werden. Die Reichstagssession dürfte also sehr kurz werden und nicht einmal bis Weihnachten dauern. Die Frankfurter Ztg.“ bemerkt zuIder bayerischen Königsentschließung: Od König Ludwig sich mehr den=Roi Soleile#als die bayerische Versanung zur Richtschnur genommen, als er an den Reden der Abgeordneten, kon lediglich der Beurtheilung des Präsidenten und der Kammer He#.#uterliegt, Censur übte und nicht nur den Empfang der AdreßSeyulann, sondern auch der Adresse, der Willenskundgebung der versenungsm ßigen Repräsentation des Landes, ablehnte— das zu untersuchen bürfte den Ziberalen heute als Majestätsbeleidigung gelten, aber die Frage wird damit icht beseitigt, ob in Bayern nicht mit der ultramontanen Najortiät zleich der Constitutionalismus seine königliche Abweisung erLalten habe. Es liegt nicht in der königlichen Prärogative“, bemerkte mn##r der katscheidung des Königs die„Boss. Zig.“ zutreffend,„eigenTachng über die Stimmung des Landes zu befinden, wenn diese dem Siactsoberhaut in constitutioneller Form zum Ausdruck gebracht wird. König hat zur das Recht, die Bevölkerung des Landes sich frei über ie bisher befolg: Politik seiner Regierung erklären zu lassen. Fällt diese Erklärung durch die Wahlen im verneinenden Sinne aus, so kann das bisherige Ministerium nur im Amte verbleiben, wenn der König gegeg den ausgesprochenen Willen des Landes, d h. gegen das constitutioneur necht, die Regierung zu führemn enschlosen iv. gillt des Gänias bat bie * München, 21. Oet. Das Handol#####es#onigs hat hier einen überraschenden Eindruck gemacht. Ich glaube recht unterrichtet zu sein, wenn ich dem Könige Ludwig II. bei diesem bedeutungsvollen Erlasse nicht bloß die Unterschrift, sondern auch die Autorschaft zumesse. Das Handbillet ist in einer Auflage von 10,000 Exemplaren gedruckt worden und wird durch oie äußeren Behörden an sämmtliche Bürgermeister des Landes (8015 an der Zahl) zur Verlesung vor versammelter Gemeinde versendet werden.— Nach hieher gelangter Nachricht wird die Königin=Mutter am 10. November zum Winterausenthalt von Hohenschwangau hier eintreffen und das kgl. Hoflager am 12. desselben Monats von Berg nach Hohenschwangau verlegt werden.— Den offenen Brief des Bischofs von Regensburg will Staatsminister v. Lutz, wie in Abgeordnetenkreisen versichert wird, in einigen Tagen beantworten.— Bezüglich der Beschwerde, welche Herr Domkapitular Hohn wegen seiner theilweisen Suspendirung durch den Bischof von Würzburg an die Staatsregierung eingereicht hat, wird die Entscheidung der letzten in einigen Tagen zu erwarten sein.— Das„Regensburger Morgenblatt“ enthält weitere Erklärungen der Dekane von Thumstauf, Abensberg, Pföring und Eilsbrunnen für die Geistlichen der betreffenden Kapitel, daß ihnen keine Weisungen des Bischofs von Regensburg für die Landtagswahlen zugekommen seien. * Wien, 21. October. Der Gemeindeausschuß von Teschen wies ein Gesuch der Oberin der Congregation der barmherzigen Schwestern vom h. Vorromäus in Preußen wegen Niederlassung und Errichtung eines Convents ab. + Wien, 21. Octbr. Ihre Zeitung bringt uns von Zeit zu Zeit interessante Berichte über die Geheimbünde. So erlaube auch ich mir ein Scherflein beizusteuern. Am 17. Juni d. J. hielt die hiesige Hauptloge„Humanitas“ die Wahl ihres Beamten=Kollegiums, die nach dem„Zirkel“ vom 1. Juli 1875 zu folgenden Ergebnissen führte:Meister vom Stuhl: Br.“. Ritter von Maurer, der Nämliche, der an der Spitze der Wiener Industrie=Ausstellung stand und so die zwei großen internationalen Maurer=Versammlungen bei der Ausstellung ermöglichte. 1. Deputirter Meister: Dr. Chr. L. Prätorius. 2 Deputirter Meister; Dr. F. I. Ennemoser. 1. Aufseher: A. F. Bechmann. 2. Aufseher: L. Pschikal. Redner Dr. L. L. Fürth. 1. Sekretär: Aug. Janotta. 2. Sekretär: F. G. Hertrich. 1. Schatzmeister: Heinr. Landy, 2. Schatzmeister. Mark. Fein. 1. Schaffner: V. Schmidt sen. 2. Schaffner: I. Radschopf. 1. Bibliothekar: Herm. Sternberg. 2. Bibliothekar: Joh. Haupt. Ceremonienmeister: L. S. Singer. Revisoren: Rud. Schmidt, Dav. Klein, Heinr. Hoffmann. Die Wahl wurde unter Anwesenheit des Dr. Gebhardt als landesfürstlichen Kommissars vollzogen, und am Schluß das obligate, immer so........ aufrichtige Hoch auf den Kaiser ausgebracht.— Aus dem Vorstehenden ersehen Sie zugleich, daß sich die„Humanitas" durch Doppelbesetzung ihrer„Würden“ auf hohem Fuß einrichtet, oder auch viele Br.“. zählt, die eben gern Etwas sein mochten.— Der unvermeidliche" Dr. Klum, im Leben k. k. Hofrath a.., und im Stillen seit 23. Nov. 1872 Freimaurer, zuletzt Obmann im maurerischen„Agitations=Comité" zu Wien, ist am 15. Juli zu Karlsbad„in den ewigen Osten eingegangen", d. h. gestorben. Da ihm auch die Freimaurerei nicht als Leiter zum ersehnten Emporsteigen diente, so„ermüdete er im Kampfe und trat vorerst zurück“, wie der „Zirkel“ vom 1, Aug. d. J. sich ausdrückt.— Wir haben hieran einen neuen Beweis dafür, daß in den maßgebenden Kreisen Oesterreichs gegenwärtig für das Schurzfell conträrer Wind weht, und wünschen dem Kaiserstaate von Herzen Glück dazu. * Lemberg, 21. October. Anläßlich des Todes Fränkel's, welcher vorgestern im Kerker angeblich den Folgen erlittener Mißhandlungen erlag, werden die galizischen verfassungstreuen Deputirten den Justiz=Minister wegen der hierländischen Justizzustände interpelliren. Bekanntlich hatte die vor Monaten erfolgte Verhaftung Fränkel's so wie die Art der Behandlung seiner Prozeßsache die Intervention des Justiz=Ministers zur Folge, welche Seitens der polnischen Presse als eine gesetzwidrige Beeinflußung der galizischen Gerichte in der lebhaftesten Weise angegriffen wurde. Italien. 0 Rom, 19. Oct. Der heutige„Osservatore“ bringt die getreue Uebersetzung von dem persischen Originale des Briefes, den der Schah von Persien am 8. October durch den General Mazorne=Aga, außerordentlichen Gesandten Sr. Kais. Majestät bei Sr. Heiligkeit, dem Papste überreichen ließ. Der Brief lautet, wie folgt: „An Se. Ehrwürdigste und Erlauchtigste Heiligkeit den Papst, geziert mit einem Charakter des Messias, erzogen wie die Bewohner des himmlischen Reiches. Möge er begleitet sein von der Gnade des Herrn. Es ist zu uns, die wir von den Gefühlen aufrichtiger Freundschaft beseelt sind, der freundschaftliche und verehrungswürdige Brief Eurer Heiligkeit von englischen Gaben begleitet, der von Ihnen in Ueberfülle Ihrer Freundschaft geschrieben wurde, welcher Brief Se. Excellenz dem verehrtesten Erzbischofe von Heraklea von Ihnen anvertraut und an uns gerichtet war, angekommen zugleich mit den Geschenken, welche die theuersten und kostbarsten Unterpfänder und die herrlichsten Erinnerungen sind, welche die Bestimmung haben, für uns ein Grund zu sein, unsere Liebe immer mehr zu vergrößern. Um zu erkennen zu geben, und zwar in ganz besonderer Weise, welchen Werth und welche Achtung wir dem Briefe und den Geschenken Eurer Heiligkeit und dem Erzbischofe Augustin beilegen, so haben wir sie in unserer eigenen Kais. Person angenommen und haben in Gegenwart von Allen, wie es sich geziemte, von der Freundschaft und Liebe Eurer Heiligkeit für uns gesprochen. Außerdem haben wir es für nothwendig erachtet, indem wir diesen Brief, erfüllt von unserer Freundschaft, an Sie richteten, unsere herzliche Freude und unsere innigste Befriedigung für diesen Beweis von Freundschaft und aufrichtiger Liebe Eurer Heiligkeit gegen uns Ihnen auszusprechen und Eurer Heiligkeit zu versichern— um den Wünschen und freundschaftlichen Bitten Eurer Heiligkeit gerecht zu werden—, daß die Delegaten der kath. Nation, wie auch alle Privat=Personen dieser Nation, wie in der Vergangenheit der Gegenstand unseres Wohlwollens und so zu sagen nach den Ministern unseres hohen Reiches die Auserwählten sind und sein werden. Um diese Rücksichten zu vermehren, wurden von uns, nach der Festsetzung dieser von uns so sehr gewünschten Beziehungen, an die Gouverneurs der Provinzen formelle Befehle promulgirt und erlassen, welche die Rechte, die Beschützung und die Freiheit der Katholiken bezüglich ihres religiösen Glaubens enthalten. Und in der That wollen wir die Zugehörigen dieser katholischen Nation, welche Unterthanen des persischen Reiches sind, als ein Gut betrachten, das von Eurer Heiligkeit unserer Fürsorge anvertraut wurde; deshalb wollen wir auch Ihre Person als die größte unter den Jüngern des Messias (Heil ihm!) betrachten und aus diesem Grunde der Verehrung würdig. Wir wünschen, daß Sie Dank der Reinheit Ihres Herzens, in Ihrem Gebete nicht auch uns vergessen und daß die guten Beziehungen zwischen uns und Eurer Heiligkeit immerwährend fortdauern möge. Geschrieben in unserem königl. Schlosse im Monate des Ribi=vub=Sami 1292(Mai 1875).“ Folgt das Siegel und die eigenhändige Unterschrift des Schah von Persien. Ist dieser Brief auch in seiner Art höchst seltsam und eigenthümlich, so könnte er doch den katholischen Höfen als beschämendes Beispiel dienen. Ein muselmännischer Kaiser verspricht nicht nur, die Katholiken in seinem Reiche bezüglich ihrer Rechte, ihrer religiösen Freiheit zu beschützen, sondern er bittet, obwohl er sich für den Mächtigsten der Erde hält, den hl. Vater um sein Gebet.— Heute hat endlich der Prozeß Luciani vor dem Assisen=Hofe begonnen. Die Neugierigen strömten massenhaft nach dem Gerichtssaale. Für die Journalistik wurden eigene Plätze reservirt. Die Angeschuldigten wurden schon in früher Morgenstunde nach dem Gerichtspalaste escortirt. Ich werde den Prozeß genau verfolgen und Ihnen allemal unverzüglich alle wichtigen Enthüllungen mittheilen. Frankreich. * Paris, 22. October. In dem heutigen Ministerrathe kam Rouher's Rede zur Sprache. Es wurde beschlossen, keine Maßregeln zu ergreifen, sondern der Nationalversammlung volle Freiheit des Handelns in dieser Sache zu überlassen. Falls es zu einer Besprechung über die Rede in der Kammer kommt, werden, wie die„Köln. Ztg.“ erfährt, die Legitimisten und Klericalen für Rouher eintreten; ein Anzeichen des sich entwickelnden Einverständnisses derselben mit den Bonapartisten. Der Bürgermeister von Ajaccio, welcher mit seiner Schärpe geschmückt Rouher überall hin begleitete, ist abgesetzt worden; die Reservisten, welche ihm ein Hoch brachten, haben acht Tage Gefängniß erhalten.— Heute empfing Mac Mahon den italienischen Gesandten, der ihm die neuen italienischen Militärbevollmächtigten, einen Obersten und einen Hauptmann, vorstellte. * Perpignan, 21. October. Der Carlisten=Oberst Pedrals, Commandant von Ripoll, wurde auf französischem Gebiet todt aufgefunden. Man glaubt, daß er an Wunden gestorben ist, die er in Spanien erhalten hat. Spanien. * Madrid, 22. October. Nach Meldung der amtlichen „Gaceta“ ist neuerlich eine große Anzahl Carlisten, darunter 5 Generale, 16 Obersten, 8 Kommandanten, 54 Kapitäns, nach Frankreich übergetreten und dort internirt worden(?). In Gerona hat sich der General Pucheta mit 2 Adjutanten und 98 Mann der Regierung unterworfen; auch in den nördlichen Provinzen und in Aragon haben viele Carlisten sich den Regierungsbehörden gestellt.— Die schwebende Schuld der spanischen Regierung belief sich am 1. October c. auf 519 Millionen Pesetas; die Kosten für den Unterhalt des päpstlichen Nuntius und für Bestreitung der Ausgaben des Cultusdepartements überhaupt sind auf 2,670,000 Pesetas festgesetzt worden. * Haag, 21. October. Der frühere holländische Gesandte in Petersburg, Graf Zuijlen de Nijevelt ist an Stelle des Baron de Heeckeren van Beverwaard, welcher von seinem Posten zurücktritt, zum holländischen Gesandten in Wien ernannt * Amsterdam, 21. Oetober. Dem Vernehmen nach hat das hiesige Börsencomité gegen die jüngsten Finanzmaßregeln der türkischen Regierung energischen Protest bei der Pforte erboben. Kutzland. * Petersburg, 21. October. Der russische Botschafter bei der Pforte, General Ignatiew, hat sich am 19. d. von Konstantinopel nach Livadia zum Kaiser begeben und wird erst zu Ende des Monats auf seinen Posten zurückkehren. In der rus“ s i s c h e n A r m e e h a t e i n j u n g e r I s r a e l i t, N a m e n s F r e h m a n n, v o m Kaiser Officiersrang verliehen erhalten. Es ist das der erste Fall dieser Art. * Die Katholikenversammlung zu Münster.“) Münster, 19. October. Zu der auf heute Nachmittag 5 Uhr anberaumten öffentlichen Versammlung hatten sich aus allen Theilen unserer Provinz viele Tausende katholischer Bewohner zusammengefunden. Galt es doch in der so brennenden Schulfrage einmüthig den heiligen Ueberzeugungen Ausdruck zu geben, welche jeden gläubigen Christen beseelen müssen. So waren sie men aus den verschiedenen westfälischen Gauen, die treuen Söhne des heil. Liborius und Ludgerus, Männer zähen Sinnes und nie wankend in dem alten Glauben, den Eichen ihrer Wälder gleich, um gemeinsam für das Wohl der Familie, der Jugend einzustehen. In dem leider viel zu beschränkten, festlich geschmückten Saale erinnerten die Namen Overberg und Fürstenberg an die Organisation des Schulwesens, welche Kirche und Staat stets zum Besten gereicht hat. Lange vor der zur Eröffnung festgesetzten Frist war in den weiten Räumen jedes Plätzchen besetzt. Als um 5 Uhr Se. Excellenz der Staatsminister a. D. Windthorst eintrat, erhob sich alsbald ein unbeschreiblicher Jubel, durch welchen die hochverdienten Führer des Centrums ihre Verehrung und Liebe kundgaben. Im Namen des Comités leitete nun Herr Kaufmann Hüffer, die Verhandlungen ein, indem er mit Bedauern der Nichtbenutzung des großen Rathhaussaales gedachte und den Landrath z. D. Freiherrn v. Land! berg= Steinfurt zum Vorsitzenden vorschlug. Dieser übernahm mit einigen Worten des Dankes für das ihn ehrende Vertrauen dium. In dem zahlreichen Erscheinen erblickte er das beste Verständniß für die dem Wohl der Kinder drohenden Gefahren und gab das wort zuerst dem Freiherrn v. Schorlemer=Alst. Derselbe sieht in der freudigen Aufnahme, welche ihm zu Theil geworden, die Anerkennung für die Bestrebungen des Centrums. Die Mitglieder desselben legten Werth auf die Zustimmung des Volkes. Sie würden ausharren auf dem Platze, auf welchen sie berufen seien und ihn nicht verlassen, so lange es durch Gewissensbedenken nothwendig werde. Daß man nicht im Rathhaussaale tage, erinnere an die veränderte Zeit. Wie O' wir auf dem Boden des Gesetzes und reclamirten unsere Rechte. Er wolle nicht über die Maigesetze sprechen, deren Mißerfolg vorausgesagt sei, sondern über die Frage der Gegenwart und Zukunft: die Vorher sei ein Blick auf die Lage im Allgemeinen angebracht. Mit Schmerz erfülle Jeden der Gedanke an Rom, die Bischöfe, den Clerus, an die Orden, unter denen vielleicht auch bald die barmherzigen gel der Liebe, über die Grenze ziehen müßten. Andererscitz, 8e geich;, ober auch die Fesigkeit des Papstek, der Bschifg, 8. g, uud des Volles wohlthuend. Niemand dürfe verzagen, da die katholische Kirche Stürmen siegreich hervorgegangen sei, unter Führung des heil. Michael mit dem Wahlspruche:=Quu sicut Deus?: In der Unterrichtsfrage gehr der Vortragende aus von dem Satze, daß der Mensch für den Himmel geschaffen ist und alles im Staate diesem höheren Ziel dienen muß. Diese Forderung richte sich besonders an die Schule, welche nicht blos lehren, sondern auch erziehen solle. Daraus ergebe sich 1) daß die Leitung des Religionsunterrichtes gemäß Art. 24 der Verfassung den Religionsgesellschaften überlassen bleiben; 2) daß die Schule confessionell sein müsse. Nur in letzterem Falle rechtfertige sich der Schulzwang. Die coufessionslose Schule biete nicht die Garantie der Erziehung für den Himmel. Sie diene der Partei. Die Religionsgesellschaften müßten mindestens den ReligionsUnterricht ertheilen laut§ 24 der Verfassung in der Unterrichtszeit, in der Schule selbst. Werde dies aber versagt, so wäre keine Garantie vorhanden für eine katholische Erziehung. Der Staat vermöge nicht dafür zu garantiren; denn dann müßte er alle Confessionen mit gleicher Liebe *) Nach der„Köln. Volisitg.: werde aber eintreten. Der frühere Kriegsminister v. Roon habe einmal gesagt: Niemand kann aus seiner Haut fahren. Bestimme der Staat die Lehrer für den Unterricht, so müsse er auch die an urnde eondereitre ve er auch die Hierarchie, Die vergeschrittenen Altlatzolilieg verwürfean aber uucy vir Hirlaltn, den Cölibat, die Beichte. Der altkatholische Lehrer unterrichte nach seinen Ansichten und dadurch entstehe der Confliet zwischen der Schule und der Familie. Der Liberalismus wolle uns die Freiheit nicht geben. Er gebiete über eine starke Presse, über die Sybelschen Bildems Winimmm sgret.3 ud dem Polizeistock. Mit voll die weriar onmen pur uns aber auch nicht begnügen und müßten ie, S hungsmäßigen Rechte relamiren. Ließe sich der bisherige enand nicht erhalten, so verlangten wir die Unterrichtsfreiheit zur Srlichtung confessioneller Schulen. Im Sinne Mallinckrodis stellten wir wie saur verdende Mich. Er woll nur die iu erinne sede Graitzeit Seshchengeschsce eun ie Ke e seaeie Alse eihe werde man noh Hüse bei dr lathgolischen Kirche suchen.„Darum mutz Schluse begeistert aus,„fest geschlossen, auf unserer Bruast ssen Staat und... Weahlsead K die Siezriteigen Peutsein Shzulbiche begergieben. Wohlihuend ist die Liebe zur Jugend, un dubuhe bervorgtzouch. wie Samson, in den Dien eas e ice Gaers un bihe erhielt das bekannte Sedan, welches prepketischen Ansiuge vorausgschen haben vil. Ebenso eischien der CulSasthtechaitsce schese e. wird sch noch eine Siäte fuden, wo dem ewien Gen Wir hauen auf Got im Himmel, der liebend goptert wird. erabsiehzt. Stehen wir hech da im Kampsel Weann vir keine Hoffung Les ans Gasch Khasd s eimgetet. Ee aur Ke eichl. is in dem Streite und Hader, der die Welt bewegt. Ueber derf barn die Sale zur Gott, zu seiner Kirche, so Herz und Sele gchoben, bgrn. wirz, Treu unsem Got, treu unserer katholischen Kirche— treu windedork die Rednerhihre.t betrat munnche Herr finde sich jedoch vortrefflich, namentlich im Kreise der Pestfalen. Alsdann entwickelte der berühmte Parlamentarier die Bedeutung der Unterunge und verbreite sich über die Verfügungen der gelangt, daß Serder Peigg.: 65 is dier diez=Nachriht einhabe aushingen lasen. Ob seben, hersovzische Prinaten in Bopovo dier wirt sie sehr auftregend, und du Nachrict begrtndet sei oder nicht, nach ein Ubriges gechan, inden de. Cgeahe Sitioerung der Erbitrug er Keis eise enschn ae; d brie ut: die Gerüchte von in Valarien auscbrachenen pr uider Mithelung kud gründet.Vebrochenen Anruhen vollständig unbe: genedet vich, hasben in der Nacht von 10. alf den 20 Reeece ece ee e cece mandanten an der Grenze den Beschl eriheil, sede fernere Grernzpoer energisch zurückzuweisen, ohne indeß „Dbis, 24. Leibr.(Rotirungen der Hanselsmakter.) BeAlic süher. i. ug0 ua 6 han## git ger 100 Ppd. von 100 Ctr. Nm. 33.00 B. Weizen matter mit Faß in Eisend. est. in Part leen Weizen matter, ohme Sack per 200 Pfd. hiesiger(nie Rar 2000—41.53., fremndr 2000—41.50 V.(Lisckernnasr.ei9 N e der 50 Alaer., dur M090-2150 u.. s Roggen unverändert ahne Se# hiefiger ver 900 a t. S: 1175gandert, ohne Sack hiefiger per 200 Pfd.(niedrigste Nm. 14.20—17.00., fremder 14 20—17.00 V.(Liet Pld. pr, 50.) Hafer fester, per 200 Pfd. ohre Sack Nm. 16.70 F deun beshgen Fie de Grne zu Uberscreiten. Ispärtigen mitgeiheilt, worden.— Die Stapschina netzenden Soldaten vier Daker urg a aut beschlosen, den an der Grenze Tag zu zadlen. pro Lag, und pro Pferd drei Piaster per Oct. Der Weihbischof Cybichowski in Gnesen, en„widerrechtlicher Anmaßung b am 16 d., in Gnesen verhaftet und zur Verbüßung der um 10. b...,, I Entsen Prrhäfter und zul Verbngung der ternirt worden. Der vor Kurzen geote Motgen Vse Uhr aus don dsen Gse schelialste b- 17.3, Oier urista, T7ch.- 1715), Stzeig oen 1. Ouad. st. Pgies I. Oual. N. 215, 2. Cual. 2000, kund. roggen 1. Qual. 17.50, 2. Qual. 16.50. end Leler. Pag, rszprven I. Cul. 160, 2. Cusl.—.—, Möhen, 100 Klg, Hen.— per 50 Kla. Radal der 100 100 Cr. N. 67.—, Rübdl per 100 Klo saßweise 69.— Purichiern 152 53 at: Oober. Bo.ur, haze, fortgseten Ziehzumg der 4. enLonerie sind nachsichende Gewinne:“““ eus Haer Sie Rie ender au. Gual Ga auner u eaer u- ach ebenunzun uuu! heute Morgen Bi, une aus urn gengen Gesäangniß nach dent 1 gie germum ven wulgald a ut Nr. 37335, 1 Goin. ge uet seseges ine Seschautn gbncht waden, wr aich uruon. Senur m un Aulurt wiätt uu: Das euen uer VTechaenadt- ihse eioer u wertiten bat J 2u. Alich. KAsl. Kdich. Bold Alilsr 4ck. 2464-275. richtsftage und verbreitete sich über Regierung hirsichtlich des Religions=Unterrichtes, welche in Parallele zu den Pehiumungen der Aezianung u Uachen gteit wand. Sigen. s nagmen müsse remonstrirt werden. Dann läme es darauf..“ die drohenden Gefahren klar zu werden. Der Redner begründete erste Resolution, welche sich guf die Ertheilung des Religionzunterichtes gzicht, aus der Verfsahung. Labei wendet er sich der Nararetung begrisae Untrichtigses und verpriche, u ge Verwollen, daß dasselbe in dem modernen Geiste nicht zu Stande 2er Ferner wird daran erinnert, daß die Schule durch die Birche den sei, und auf die sanctionirten alten Schalordy. Sechere Proclamazionen hingewiesen. An unserer Ueberzengung sel dann dringe man schlichlich durch.'Connell warden geschehe Husg im englischen Parlamente, daß die guuaude Vertacht. E“ verspottete Maßregel vorschlügen. Auch die zweite Resolutse lichtvolle Beleuchtung. Sie verlangt die confessionelle Schule. bigen Protestanten seien willkommen in dem Kampfef anstrengen und Holland zum Muster nehmen. Vielfach fehle es an der Piesie Aidheung, De Aur Geuen Gun uid üie d u ie wüiren sie nur anvertraut, und se hätten Li..us..= Fitz. u.. pieren se uur anvertraut, und sie hitten die Gewisentpficht, die sienelle Schule anzusteben. Da aber der bisherige Zustand laum recht erhalten bleibe, so richte sich unser Vemühen auf die in der dritien haben, unter Leitung der Kirche eigene Schulen zu gründen. Es sei das der Erschung, So witre sie diäher in der Outlestung der Elem in ale ene Ergsangung aitrlicher Erschung siun solle. Jut ioe Grgt wieder: das wor damals einas andereck. Aber Schul=Orduungen. Wolle man die Schule als Forig ansechen, dann folge daraus auch die vorsezung etrücher tricht. Höchstens könne der Staat sagen, der, welcher Corporal Srenen machen. Wo er geernt haut, ist enertel. So verrüch Weit noch nicht geworden, wenn auch ein gutes Stück dabei sei daß auf die Daur dem Postulat nicht entsprochen werdenwürde. Die willung des Schulwesens in Frantreich habe geriat.a. uuuude Eut wenn katholischer Untericht verbaant sei. Seibst“ Kussebung des Stalsmonopols. Bei uns stünde iert umte doher für ritst der Lchrer ses und treu zur Kirche! wirs n und die grobe Maiot biesen Mämnem überlasen, Aber wenn diese ue9 den Uuner man nicht geug rühmen Wune, wenn die alte Garde nicht gerante, daß die folgenden sein würden, wie die heutigen. Ist der Einfluß der Kirche auf die Seminarien noch gestattet? Werden an denselben euder Zosiunung der Kucze die Lchzer emanut 6a. Seckaur, Vrichn wiche ossen sich zum Alatholicisnus belennen. Hat die auf die Bücher, wonach dort gelehrtwird! Eine Karoniie dag 9“ Lchrer sein würden wie die setzigen vortreflich gute Symuasten seien leider selten geworden. Ee Atian wir nicht Auch lische Uniderfiat. Eine seliche müßten wir in Mans, seindungen der katholischen Universiüäten g. g uner antrcben. Die bnliner Retoratsrede erhalten dann die gebührende Pr u e unoten Verden Wetstreit zu scheuen. Die latzolische Wisferschaft iy schließen. Der Lusthauch der deutschen Press, alle Schey und ohne Geist wirkten auch auf sie. Die Berliner Univ. auch die Latholischen Anstalten würden ihr Licht leuchten sch die wahre Intelligenz zeigen. An der Spre hat Redner sie bis jett strihgil nicht, dach würden die Jüngeran ihn sehen. Jamn Sch Vorlkhuser in Aschlasfe mn die dine Reselalten darmn, durch die Fhase Kriste haten das Unterichsnesen in F ulund Posei: land, Verdamerila darzastellen. Vesimmte 9. Regerungs=Organt, Bsondas an denr Aanduide duie dunt un de wüiches die Versammlung berasen, wade dn der Pilten. Dust Cmits, wieken. Unter den Danke für die benieh Gedah uddeutrien Bichtug daß Gait das Weik sezue, endigte zu aeu berad und mit dem Bunite, dem Beisalle ausgenommene Mode.— un der Versaunmlung mit ranschem in im gestigen 2. Blatt mitgecheiltl Keios.=oner. 81 derchnr enseimmig aarpührt.auum brisen. Sie wnrden folgte der Beschluß: dem Comité, welches sich aus geeidurch Cooptation ergänzt, ale weiteren, den Wünschen deidurten Minnen sprechenden Schrite zu Aberlasen. Jedenfals hat daseibe die Kammern zu ma hen auf Grund der gesobten Beschluge motiwirte darauf in kurzen herzichen Worten Der Prähdent in weiches die Tansende begessert einstimmten. n r Botr, „Delegat“, eine mehrmonatliche Strashaft zu verbüße Vernchnen nach rechtskrätig geworden va; Vernehmer. nuch kechtsrrüftig geworben, on der Verurtheilte in hen soll. 4es Standpunktes keine Berufung eingelegt haverfügung eingetrofen, wonach die on 1. Verserungegeblade beschlagnachnten Mobilen dr Utsalluer beid uit demn Bocster gestern Nachnitag die nach der Iosentantze u uu ieidenr seien, burhen vommen, Velaumtlich hateHher Gu.scher aud andtigin Stget abemit dem Kloster und den umft vuu voensbroich die gesammten Moblien derselbe hat den Ronnen die Mobilen d Arsatinn abgrkauft, der Inventaristung(weiche mei awiethen wire! 2. Wer hat die Kosen doch frigegebenen Mösel uu zpedrerie Tage in Anspruch nahn) der vun Klostertäumen, winigstens eragen;„Drei. Schutzusnner wohnen in den Zimmer bewohnt hoben, sertu en mit Familie auch möbirte zur Verfügung haben. den werden dieselben ferner nur unmöblirte Räume der biefge Biar B. Schmitz, Copian u. Wolurag rcse warch eingelegt, und wurden in der Sitzung der der. Saeie Bimarck entzalten haben fol, zu einer Geldbaße von 150N 84,525, 87575. 88,171. 90,029. 91, 478. 94.23). 12998. 12967. 1883: 999. 1940. 3893, 4617. 6281. 673. 91.75. 92837. 93 947 und Gabeg...s. 846,..3 e e aen esen erad- eien lc * Bonn, saltet Oös= Austellung dat aine schr uug Verenbau=Verein bran bos aun muier demn Verebhen, i, widen ihm rentasig ait Coitung über den gezahlten Lotterie=Einsatz ein paar Hefte— einer offenbar fittenS55- 3 hride... pirden. Kurz vor der Wahlen zum Kirchenvorstande sind für die Maigritzt durch Femlissen aien; ihre Gandidaten kamen mit greßer Aabrnut bulch. um virneicht noch zum Siege zu gelangen, hatten die Liberalen Wahlzettel drucken lassen, auf welchen sich die Namen einiger guten Katholiken, aber auch mehrerer Persönlichkeiten ihrer.“ sast seder ist zu dieter Jahrsseil mache dent nan et und Vense Setcaldl. be ide us geshateiteg, dn dr A. Vietag n. es Hecheshge geu Verslgliche, Mlagre u echalen. 21. Ort., 7 U..: 22. Oct., 7 U..: Witterungsberichte. Haparanda 1 5. Moskau 1 3. Bonn 16 „*4.„ k 1.„ 1 9 geze Loos=Nro. die Liberalen Wahlzettel drucken lassen, auf welchen sich die Namen einiger guag# tuchletet Personlichlnen ihrer Gesinnung beuardt, Alsend gaennen. uict eppihn. Ven dur Geusiheartning fanden, jedoch man ließ sic wurde Abstand genommen. Sanstag, Molle reist nicht nach Vor. hente dos Schlof nicht vrlassen. lechien Weiters hul der Kaiser 22. Oct. Wegen des schlechten Wetters ist die für heute Sabsichztigte Fahrt, der beiden Monarchen nach Komo zum Besuche des Komersers, für weiche in Komo bereits die umfassendsten Vorbereitungen getrofen waren, aufgegeben worden. d Vorbereitungen sten Weise. Die beiden Monarchen erschienen um 10¼ Uhr, die Kronprincessin Margherita am Arme des Kaisers Wilhelm, Kronprinz Humbert in der Uniform seines preußischen Husarenregiments. Kaiser Wilhelm schien sehr heiter und verweilte meist in lebhafter Unterhaltung mit der Sehsischen Hepzite Verlin hat namens der haupt. .„.. F, Sruwiirung dem hiesigen Bürgermeister, Grafen Bellenzaghi, für den dem Kaiser gewordenen glänzenden und herzlichen Empfang, als der beständigen, zwischen den beiden Bölkern bestehenden Ersandshaft, einen Zank telegraphisch ausgesprochen. Der hiesige Bürger#### elegraphisch geantwortet, der Empfang des Kaisers durch die Stad Mailand sei der Ausdruck der Bewunderung, welche Italien für Deutschland empfinde, der Gruß der Stadt Berlin sei ein Pfand der Eintracht, die zwischen Italien und Deutschland von sieter Dauer sein 3700 4247 5521 10497 16633 20456 20935 21006 gl## St. Martins=Lotterie. ing. Hatie rie.. dei der haule sortgesezten Zichung der St. MarGentinne geigen dis vum Schlusse des Platts folgende größer Gewinn: eine gold. Chlinder Damenuhr. „ eine vergold. Pendule in Alabaster. " eine gold. 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Da durch die Trunksucht die Verdauung sehr gestört ist, so ist es leicht erklärlich, daß durch Stärkung und Regeneration der Verdauungskräfte, wie dieses durch den Gebrauch des Kräutermehls factisch geschieht, der Trunksucht sehr entgegengewirkt, und so dieselbe gehoben wird. Die Kur ist rationell, und es ist nicht alles Schwindel, was von Neid, Mißgunst, Unkenntniß und Vorurtheil dafür ausgegeben wird. Es entspricht demnach das Kraehmer'sche Kräutermehl vollkommen seinem Zweck und verdient dasselbe auch vom wissenschaftlichen Standpunkte aus weitere Verbreitung.“ Dr. Hess, königl. preuß. approbirter Apotheker 1. Klasse, gerichtlich verridigter Chemiker u. wissenschaftl. Untersucher u. Sachverständiger für medicinische, pharmaceutische, chemische und GesundheitsPräparate aller Art. Man wende sich vertrauensvoll an Albert Kraehmer, Rentier, Dresden, Holbeinstr. 4. 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Denkel „Zur schönen Aussicht" OOHUENT Alle Sorten Obstkraut, so wie verschiedene Sorten bester Tafeläpfel zu haben in der Krautfabrik vor dem Kölnthor an der Esch. Pet. Müller. Bestes oberruhrsches Schrot= u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Rheinwerft 10. des Gesang=Vereins, unter gefälliger Mitwirkung der Gesang=Vereine von Vilich, Beuel und Obercassel. 3½ Uhr: Festzug der Vereine durch Küdinghofen. 4 Uhr: Beginn des Concertes. Entrée zum Concerte à Person 50 Ffg. Spater: Fest-Ball. Es ladct ergebens ein der Vorstand. Kirmes in Plittersdorf. Sonntag den 24., Montag den 25. und Dinstag den 26. October: Tanz-Vergnügen, wozu ergebenst einladet: Hermann Trimborn. NB. Die Musik wird ausgeführt vom Trompeter=Corps des KönigsHusaren=Regiments. Kirmes in Plittersdorf. Sonntag den 24., Montag den 25. und Dinstag den 26. October: Großes Tanz=Bergnügen, wozu ergebenst einladet Joh. Mundorf. NB. Die Musik wird ausgeführt vom Stadt=Bonner Musik=Corps. Kirmes zu Zimip. Sonntag den 24. October und die beiden folgenden Tage BALL wozu ergebenst einladet Hugo Wolff. Entrée 12 Sgr., wofür eine Flasche Wein verabreicht wird. Beites oberruheiches Schrot= u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Zingsheim. Bestes oberruhrsches Schrot= u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu deziehen von Wilh. Streck, Kölner Chaussee Nr. 51. Bestes oberruhrsches Schrot= u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Franz Sarter-Weiland, Burgstraße 8. Bestes oberruhrsches Schrot u. Felgernt aus dem Schisfe zu beziehen bei Gebrüder Schmelz. Bohlen 1½“,“, 2½“,“, 4“ dick, sowie in allen Dimensionen Hölzer, Walzen bis zu 3° Durchmesser, auch ganze Stämme, in der Holzhandlung i C. Heinen in Buschharen. Möbelwogen nehme ich Aufträge jeder Art deis entgegen. Gottfr. Gatzmann, Vornheimerstraße 56. Für den Bonner Möbelwagen wer.cef ungen anzenemmen bei W*— Vonner Danpzf=Mehse u. BrodsFobrik Endenicherstraße 28 sucht tüchtige Bäckergehülfen. 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Nachmittags: Empfang der auswärtigen Vereine und darauf: Großes Tanz=Vergnügen im reich geschmückten Vereinslocale bei Joh. Wirtz. Es ladet freundlichst ein und empfiehlt füßen Weinmost, gute Küche und reine Weine Johann Wirtz. Heideweg in Endenich. #.#5 Sonntag den 24. Oetober 1875: 2 E Großes Canzvergnügen,## wozu freundlichst einladet C. Niederstein. F. Schumacher, Endenich. Sonntag den 24. October: roßes TanzSüsser Weinmost. Kirmes in Lannesdorf. Sonntag den 24., Montag den 25. u. Dinstag den 26. Oct.: Danz Tergnügem i Montag den 25. October Preis-Vogel-Schiessen um ein fettes Schwein. Es ladet ergebenst ein A. Krämer. Kirmes in Villiprott. Sonntag den 24., Montag den 25. und Dinstag den 26. Ociober TANZ-MUSIK. Montag den 25. October Vogelschießen um ein fettes Schwein. Es ladet ergebenst ein August Schröder, Billiprett. Concet gegeben von der seit Jahren berühng Concert= und JodelnGesellschaft von Jof. waldner, 7 Personen, aus Innsbu# in Vorträgen auf dem Erystall=g phonium, Streich= u. Schlag=Ziteg sowie von Lach=Liedern, wechselnd v# Jodeln=Liedern. Anfang 4 Uhr. Entrée für Herren à 5 Sgr. für Damen à 2½ Sgr. Im Saale des Herrn Nettekoven. Sonntag, den 24. October: Letztes National=Concert gegeben von der berühmten Concert= und Jodelz Jänger= Gesellschaft I. Hinterwaldner aus Innsbruck, 7 Personz Anfang 8 Uhr. Entrés 5 Große Abwechselung in Jodeln= und Lach= Lieden, sowie Erystall=Euphoninn, Streich= und Schlag=Zithern. Restauration Cacihienhöhe bei Godesberg. Sonntag den 24. October., Nachm. punkt 2 Uhr, 90 Tr- den um ein fettes Schwein, wozu ergebenst einladet 3. Monläm Nachm. punkt 2 Uhr schießen Schwabors. Sonntag den 24., Montag den 2. und Dinstag den 26. October, bei Gelegenheit der Kirmei: Tanzvergnügen, wozu ergebenst einladet Wwe. Krenn. Kirmes in Mehlem. Sonntag den 24., Montag den 25. und Dienstag den 26. October: wozu höflichst einladet Egidius Wald. Enießen künstlicher Zähne und Gebisse, Plombiren etc. etc. (Bestes Material, reelle Bedienung) bei J. A. Niesen, Römerplatz 3. — Wand- und ComptoirKalender für 1876. Auf weissem Carten.— Preis 2 Sgr. Zu haben in der Expedition der Deutschen Reichs-Zeitung. Stadt=Theater in Bonn. Sonntag den 24. Oct. 1875: Abonnement suspendu. Die Räuber. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Friedr. v. Schiller. Anfang 6 Uhr. Modes. Von Paris zurückgekehrt, beehre ich mich den geehrten Damen Vonn's und Umgegend anzuzeigen, daß ich mit dem heutigen Tage Hundsgasse und Kapuzinerstraßen=Ecke 12 mein Geschäft eröffnen werde. Achtungsvoll Maria Neuerburg. Sächfische Kanariendögel, feine Hehlroller, Klucker und Nachtigallenschläger zu haben bei I. Weber, Commanderiestraße(durch) 21. 1 Schuhmachergesellen sucht Joh. Heinemann, Achterstraße 30. Schuhmachergesellen und Lehrling gesucht. N. Schmelzer, Judengasse 14. 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Rede des Abgeordneten Dr. Jörg * Sitzung der hayer. Kammer der Abgeordneten *** vom 18. October. (Schluß.) meine Herren, welche das kgl. Staatsministerium bei den ashten Neuwahlen trotz aller Anstrengungen erliten hat, ist in meinen als die Niederlage, welche das damalige Staatsministedie Novemberwahlen von 1869 erlitten hat. Allerdings haben en genannten Wahlen eine Mehrheit von sechs Stimmen auf der eisch potriotischen Seite gegen die jetzigen zwei in das Haus gebracht. ist diese Mehrheit noch um drei Stimmen gestiegen durch die stung der Günzburger Wahlen und durch die dort vorgenommene Neu###t aber was immer man über die sprichtwörtlich gewordene„Wahl###eometrie“ von dazumal geredet und geschrieben hat, das steht denn #### seg, daß diese Wahlkreisgeomettie weitaus nicht das geleistet hat, was züngste ministerielle Wahlkreiseintheilung leistete; und nichts destowenihaben sofort nach dem für das Ministerium unglücklichen Ausfall der achlen zwei der damaligen Herren Minister, die Herren von Hörmann “ von Gresser, ihre Portefeuilles freiwillig niedergelegt. Sie haben das #iig ans vonstiinsionelle B. phickturg und für eine Sache des politischen ####handes gehalten.(Rufe rechts: Sehr richtig!) Aus den Ausschuß###ungen ist alsbald in Telegrammen uod Correspondenzen die Nachricht ##kreitet worden, der Reserent habe dort ohne Weiteres erklärt, das ganze #chnisterium müsse entlassen werden. Meine Herren! das hat ihr Referent ###ht gesagt. Er konnte so derwegen nicht auftreten, weil das Recht, Mi###der zu ernennen, zu berufen, und abzuberufen, allein Seiner Mazestät ###m Könige zusteht. Was ich gesagt habe, das hatie eine ganz andere zorm und einen ganz anderen Inhalt. Da sich aber an die Worte, welche ##i vort einleitend gesprochen habe, die Eingangs erwähnte Erklärung von Sate des Gesammtministeriums anschloß, so glaube ich diese Worte Ihn.n ###ier gleichfalls, wie ich sie sinn= und wortgetreu nachgeschrieben habe, vornogen zu müssen. Ich habe gesagt: Ich erlaube mir eine Bemerkung zranzuschicken, zu der ich persönlich veranlaßt sei. Ich meine eine wesent#iche Diffrrenz des jetzigen Entwurfes gegenüber dem Adreßentwurf von 1870, was das kgl. Staatsministerium betreffe. Damals seien zwei Minister uumittelbar nach dem für sie ungünstigen Ausfall der Wahlen freipillig zurückgetreten, die Herren von Hörmann und von Gresser. An ihre Stelle sei einer der Herren Minister als ganz neu eingetreten vor der neugewählten Kammer erschienen. Damals hat man also aus Gründen der Gerechtigkeit oder, wenn die Herren wollien der Zwickmäßigkeit, eine Untrscheid ung machen können. Bekanntlich labe die erste Kammer einen sol Unterschied nicht gemacht, die zweite Kammer habe ire Mäßigung hedurch bewiesen, daß sie es gethan habe. Uebrigens seien auch den hayerisch=patriotischen Abgeordneten damals von gewissr Seite bestimmte Andeutungen zugekommen, daß eine Solidarität des Miusteriums nicht bestehe. Um Mißverständniße zu vermeiden, glaube ich verpflichtet zu erklären, daß die fraglichen Andeutungen aus der Umgtzung des damaligen Herrn Justizministers, jetzigen Culiusministers hern von Lutz gekommen sind.— Das habe auch die Folge iyarjächlich bewiesen, nämlich der vereinzelte Rücktritt des Ministerpräsidenten Fürsten von Hohenlohe. Heute liegt die Sache anders Es bestehe kein Grund, an eer vollkommenen Solidarität des Ministeriums zu zweifeln, so daß, wie nan sich auszudrücken pflegt, Alle mit einander stehen und fallen wollten. Neuere Nachrichten der össentlichen Blätter bestätigen dies. Daraus würde sich zunächst eine nicht uninteressante Schlußfolgerung ergeben. Nachdem almlich einer der Herren Minister von entschieden nationalliberaler Seite die Wahl zum Abgeordneten angenommen habe, müßte man aus der Soüidarität folgern, daß das gesammte Ministerium in's nationalliberale Lager übergetreten sei. Aber Referent wolle hier kein Gewicht darauf ligen, er betone nur, daß es ihm bei Abfassung des Entwurfes objektiv nicht gestattet sein werde, Unterschiede zu machen und Ausnahmen zu statuiren. Bo vom! Staatsministerium die Rede sei, sei das solidarische Ministenum gemeint“. Darauf hat der kgl. Staatsminister von Pfretzschner Laneas des Gesammtministeriums folgende Erklärung gegeben:„Der erste Punkt betreffe die von dem Referenten ausgesprochene Aeußerung der Solidarität der Minister: In dieser Richtung erklärt der k. Staatsminister bestätigend, daß sämmtliche Minister für ihre principiellen Akte gegenseitig einstehen und sich mit ihrer Verantwortlichkeit decken.“ Der zweite Punkt betreffe die Aeußerung des Referenten: Aus der Wahl des Ministers Dr. von Fäustle könne gefolgert werden, daß das ganze Ministerium zur nationalliberalen Partei übergegangen sei. Hierauf sehe er sich veranlaßt zu illären, daß das Ministerium überhaupt keiner der bestehenden politischen Parteien angehöie, und daß nach dem Erachten des k. Staatsministeriums eine entgegengesetzte Schlußfolgerung aus dem Umstande, daß Minister von Fäusle von liberaler Seite gewählt wurde und die Wahl annahm, mit Grund nicht gefolgert werden könne.“ Nun, meine Herren, möchte ich zegenüber dieser Erklärung nur eine einzige Bemerkung machen. Sie scheint mir nämlich mit der L gik in einem sehr bedenklichen Wiverspruch zu stehen. Nr. 1 sagt allerdings klar und deutlich: Das Ministerium ist solidarisch. N. 2 aber sagt, der k. Herr Justizminister ist allerdings in das nationalliberale Lager er ist zu einer der bestehenden Parteien hinübergegangen; nichts desto weniger gehört das mit ihm solidarische Ministenum keiner der bestehenden Parteien an. Ja, meine Herren, wein diese Logik einleuchtet, dem kann ich dazu gratuliren, ich bin dazu nicht im Stande. Was nun den Eatwurf der Adresse selbst betrifft, so glaube ich, daß er mit aller wünschenswerthen Deutlichkeit und Klarheit gesagt, was die Mehrheit dieses Hauses von Seiner Majestät dem Könige erbittet. Der Entwurf bittei Seine Majestät, dem Lande ein Ministerium zu geben, welches sich nicht scheut und sich zu scheuen nicht Ursache hat, durch allerseits freie Wahlen, namentlich durch eine der Billigkeit und Gerechtigkeit entsprechende Bahlkreiseintheilung nach dem Geiste und Buchstaben des Gesetzes, die nahre Zustimmung und Meinung des bayerischen Volkes zum getreuen Ausdrucke kommen zu lassen. Es ist am Ende doch, meine Herren, keine ∆ Die Kreuzesschule, aufgeführt zu Oberammergau. Oberammergau im baierischen Hochgebirge, weltberühmt durch das alle 10 Jahre wiederkehrend: Passionssp'el, zog diesen Sommer viele Fremde an durch de Aufführung eines dem unübertrefflichen Passionsspiele ähnlichen geistlichen Schauspiels,„die Kreuzesschule". Seit 50 Jahr'n war die Kreuzesschule, welche früher ebenfalls alle 10 Jahre aufgeführt wurd;, nicht zur Aufführung gelangt. Der Gedunke zur er leuten Aufführung wurde letzten Herbst geweckt durch die Nichricht, die Kreuzesgruppe sei vollendet, welche König Ludwig II. vor 4 Jahren, nachdem er dem Passionsspiele beizewohnt, als Zeichen seiner hohen Besriedigung der Gemeinde Oberammergau versprochen hitte. Die Kreuzigungsgruppe, ausgefüh t von d m berühmten Bildhaur Professor Halbig in München, solle schon im Winter nah Oderammergau geschafft und im Frühjahr aufgestellt werden, und dann sollte zur Feier dieses Ertgnisses während des Sommers von Juni bis Ende September d„Kreuzesschule" aufgeführt werden. O wohl die Aufstellung in den Spätsommer sich veizögerte, hit die Aufführung des Spieles schon Mitte Juli begonnen und ist bis zur Einweihing der Geupp;, die am 15. Ottober durch den Erzdischof von Münchendastag sta tfand, fortgesetzt worden. Das Spiel findet Morgens on 9 bis 12 Uhr Statt, und wenn der Zudraig dr Fremden: groß ist, daß ein Thil keinen Platz findet, wird Nachmittags ane zveite Aufföhrung veranstaltet. Das Spiel der KreuzesGule dauerte früher 8 Stunden und hitte, wie jetzt noch das Passionespel, 17 Abtheilungen, während dasselbe jetzt nur 6 Aotheilungen umsaßt und die Aufführung etwa drei Stunden eauert. Mit Benutzung des alten Manuser pts und eines im #tigen Jahrhundert aus dem Italienischen übersetzten Werkes von Ptro Metastasio!) hat der, um die Spiele in Oberammergau hverdiente frehere dortige Pfarrer Geistl. Rath Daisenderzer Text der„Kreuzesschule“ für die dies jährige Ausführung neu beardeite“. Bährend beim Pissionsspel der Zischauerraum(auf 6000 S berechnet) zu zwei drittel unbedeckt ist und die Zuschauer mur und Regen ausgesetzt sind, ist derselbe jetzt wie die Bühre 1) Pietro Frage, daß die I. Staatsregierung sich und das Land mit sich in eine Sackgasse geführt hat. Ich glaube aufrichtig gesprochen, wird kaum Einer in diesem Hause sein, der nicht zugestehen müßte: so wie diz, Ziunge eiumal liegen, kann es auf die Länge unmöglich fortgehen. Ein Miusne.—„„ welches das Land aus dem einzigen korrecten und verfassungsmäßigen Adrge aus dieser zerfahrenen und in die Länge unmöglichen Lage hinausführen wil, ein solches Ministerium hütte vor dem Resultate von Neupahien, bit, nicht zu scheuen, es könnte ohne alle Besorgniß einem solchen Resunnee entgegensehen, und wenn auch noch so viel bayerische Patrioten ourch die Wahl in die Kammer kämen. Ich getraue mir zu behaupten, daß mit 90 und mehr bayerischen Patrioten, wie sie bei vollständiger Freiheit de jüngsten Landtagswahlen vielleicht in die Kammer gekommen wären, daß mit 90 und mehr Patrioten auf der rechten Seite dieses Hauses gegenüber einem Ministerium, welches die freie Wahl vergönnt hätte, besser auszukommen wäre für jedermann und leichter zu regieren wäre als mit den 79 Männern, die jetzt sehr winer Willen der k Staatsregigung hurch. die dicken Maschen des ministeriellen Fangnetzes geschlüpft sind.(Deuvos rechts.) Ja, meine Herren, nach meiner fünfjährigen Erfahrung in diesem Hause wiederhole ich ein Wort, daß ich seiner Zeit gesprochen rechten Seite des Hauses, wir sind keine Partei im gewöhnlichen Sinne des Wortes.(Heiterkeit links.) Ja nun, meine Herren, Ihre ändert gar nichts daran, daß die von mir ausgesprochene Thatsach= vollständig wahr ist.(Ganz richtig! rechts.) Die Mehrheit meine Herren, stellt dar, wie sie in der vorigen Kammer es auch schon dargestellt hat, die vereinigte Oppostion gegen die Verherung des mioder; nen Liberalismus und insbesondere des National=Liberalismus.(Bravo! rechts.) Ich sage die vereinigte Opposition. Wir, meine Herren, befinden uns stets in der Defensive.(Rufe links: Oh!) Wir sind nicht nur keine Partei der systematischen Opposition, wir sind vo: Hause aus überhaupt nicht einmal geschaffen zur oppositionellen Stellung; und daraus mögen Sie vieles erklären, was in unserer Mitte im vorizen Landtage vorgekommen ist. Wir, meine Herren, sind durch die Umst inze und deren Gewalt in die Stellung hineingedrängt worden, in der wir uns befinden. Wir sind von Hause aus, von Gottes und von Rechtswegen, diejenige Mehrheit, auf welche ein ehrliches bayerisches Ministerium(Ohl Ohl linss.) e stets wird stützen müssen, und lange Jahre hindurch gestugr hat. Ja, meine Herren, wir wollen auch Niemanden unterdrücken; wir wolle nur uns und in uns die große Mehrheit des bayrischen Volkes nicht unterdrücken lassen.(Sehr richtig! rechts.) Ja, meine Herren, wir behaupten für uns und die Mehrheit des bayerischen Volkes das uns zustehende Recht und die uns zustehende Freiheit, wir wollen aber diese beiden Güter auch Niemand Anderm verkümmern. Wenn wir auch nicht diese Gesinnung von Hause aus mitgebracht hätten, so kann ich Sie versichern, in der langjährigen Noth, mit der wir zu kämpfen hatten, hätten wir das lernen müssen, hätten wir lernen müssen: die Duloung. Ich weiß nun wohl, meine Herren, wenn wir hier zusammenkommen, dann spicht man zu uns, daß ein friedliches Zusammenwirken zum Wohl und Besten des ganzen Landes nothwendig sei. Das ist eine sehr schöne Rede. Sobald wir aber aus diesem Hause hinaus und wieder auseinander sind, dann, meine Herren, tritt man in irgend einem Saale zur alten und neuen Welt zusammen und erklärt die bisherigen Collegen mit Namensunterschrift Mann für lebte zur Zeit Karl VI.(1711—1740) am von zu Woien als Dichter geistlicher Schauspiele, welche während * Fastenzeit vor dem Hofe aufgeführt wurden. „ 1) Pietro Metasasio Urlichen Hofe zu Wien als Mann für„Staatsfeinde und Reichsfeinde.“(Ganz richtig! rechts.) Erlauben Sie, meine Herren, daß wir daraus den Schluß ziehen, wie es ergehen würde, wenn einmal eine Mehrheit auf der anderen Seite des Hauses dem gegenwärtigen Staatsministerium zu Hülfe kommen könnte. Ich weiß nicht, meine Herren, ob nicht doch Mancher auf der andern Seite des Hauses mit dem Gefühle hieher kommt, daß er eigentlich eine Schöpfung der ministeriellen Wahlkreiseintheilung sei. Wir aber kommen mit sehr entgezengesetzten Gefühlen hierher, und es ist ja nur merschzlich und natürlich, daß das Gefühl des erlittenen Unrechis den Parteikampf verbittern muß. Wir, meine Herren, kommen mit dem Bewußtsein hieher, daß man nicht nur Alles gethan hat, um zu verhindern, daß diese (auf die rechte Seite des Hauses zeigend) Mehrheit ins Haus gelange, sondern daß man auch alle Mittel anwenden wird, um auch noch diese kleine Mehrheit uns zu entziehen und uns in die Minderheit zu bringen, mit einem Worte, daß man sich zurücksehnt nach den unerträglichen Zuständen der vorigen Kammer. Ich meine doch, diese Zustände sollten noch in der lebhaf esten Erinenrung eines Jeden stehen. Sie wissen ja Alle, meine Herren, daß die Mehrheit von einem Tage zum andern rein dem Zufall anheimgegeben war. Sie wissen Alle, daß die Entscheidung in diesem Hause davon abhing, ob aus der einen oder andern Stite mehr Patienten oder zufällig Abwesende waren, oder ob auf der rechten Seite des Hauses über Nacht Einer die Neigung verspürt haben könnte„umzufallen.“(Heiterkeit) Ja, meine Herren, das war an und für sich schon ein parlamentarischer Rothstand; aber es kommt noch viel schlimmer. Kaum war das Resultat der jüngsten Neuwahlen bekannt, kaum wußte man, daß auf unserer Seite ein Mehrheit von zwei Stimmen in der Kammer erscheinen werde, so hat man in all denjenigen Blättern, welche es regelmäßig für ihren Beruf halten, das gegenwärtige k. Staatsministerium zu stützen, gelesen, die Hoffnung sei noch nicht verloren, es sei immerhin zu erwarten, daß der eine oder andere Abgeordnee auf der rechten Seite dieses Hauses umfallen“ und dadurch die Mehrheit zur Minderheit werde. Nun, meine Herren, möchte ich, ich möchte fast sagen, meinen Kopf verbürgen, daß das nicht geschehen werde. Das Volk hat sich die vieljährigen Erfahrungen, die es an einzelnen seiner Vertrauensmänner in der Kammer gemacht hat, sehr wohl gemerkt. Bei den jüngsten Neuwahlen hat man sich seine Leute sehr genau angesehen und die wurmstichigen Aepfel sind alle bis auf den letzten abgeschüttelt worden.(Andauernde Heiterkeit.) Aber, meine Herren, wenn auch die Hoffnung trügen wird, wir tragen doch das Bewußtsein mit uns herum, daß man mit allen Mitteln gegen uns ins Feld zu ziehen gesonnen sei, ja auch das Mittel der Corruptien nicht gescheut hätte. Das, meine Herren, sind trübe Wasser, und das Traurige daran ist, daß diese trüben Wasser die Ex stenzbedingung unseres gegeawärtigen Ministerium: sind.(Rufe rechts: Ganz richtig! Thatsache!) Ich weiß recht wohl, meine Herren, man hat das erkünstelte Gleichgewicht in diesem Hause seiganz überdeckt, dadurch ist natürlich die Beleuchtung durch Lampen bedingt; aber gerade die geschickt angebrachte Beleuchtung wirkt namentlich bei den lebenden Bitd ra zur Erhöhing des Eff'ktes. Der Zuschauerraum, welcher git 800 Prsonen saßt, ist woh: überlegt nur schwach beleuchtet, so daß man kaum das Texlbuch*), welches die Gesänge des Chores enthilt, zu lesen vermag. Der Chor der Genien oder Schutzzeister, wie sie im Volksmunde genannt werden, besteht aus dem Chorführer, einer prächtigen Gestalt mit herrlicher Stimme, und 12 Personen, Jünglingen und Jungfrauen, welche man nur an den Gesichtszügen und der Stimme unterscheiden kann, da Alle gleichmäßig gekleidet sind in weiße, bis zu den Füßen reichende. Tuniken, darüber verschiedenfarbige Mäntel, auch tragen sie goldene Stirnreifen. Vor Beginn einer Scene trin der Chor vor den Vorhing der Bühne und bereitet vor auf die Handlung oder das lebende Bild, welches er gleichfalls in seinem Gesange erkärt. Soo, Quette und Chyr gesang wechseln. Nich einem würdevoll vom Chirführer gesprochenen Prologe, in welchem auf die erste Verheißung des Erlösers im Paradiese, auf die Sehisucht der Patriarchen und Weissagungen der Propheten hingewiesen wird, folgt als einleitendes Bild„die Anbetung des Kreuzes." Der Chor tritt nach beiden Seiten zurück, der Vorhang heit sich, und ein wunderliebliches Bild zeigt sich den Zuschauern. Auf einer keinen Anhöhe steht ein Kreuz ohne Chrifluskörper, welches eine schöne weibliche Figur am Fuße desselben knieend umfangen hält, ringsum trefflich gruppiert knieen etwa 10 Kinder, andächtig zum Kreuze aufschauend. Fühlt man sich beim Anblick des Bildes schon mächtig ergriffen, so wird man zu wahrer Andacht zum Kreuze gestimmt, wenn der Chor auf die Knie niederfallend singt: „Du Schatz, dem alle Schätze weichen! O heiliges Kreuz sei uns gegrüßt! Sei Du uns Trost in herben Leiden, Im Tode unsre Zuversicht! Erschein, wenn wir von hinnen scheiden, Umstrahlet uns von Himmels=Licht!“ Darauf fällt der Vorhang, der Chor tritt wieder vor und singt, den Zveck der nun folgenden Aufführung der Kreuzesschule andeutend: 2) Die Kreuzesschule. Vorstellungen aus der Leiden geschichte des Herrn vorgebildet durch Handlungen aus der Geschichte des alten Testamentes. Weilheim 1875. ner Zeit damit zu rechfertigen gesucht, daß man gesagt hat: es stünden sich eben im Lande selbst in schroffer Entgegenstellung zwei Parteien gegenüber, welche sich fast vollständig die Wage hielten. Das hat namentlich der verstorbene Staatsminister Graf Hegnenberg von diesem Platze aus gesagt. Eines weiß ich gewiß, meine Herren, dieser edler Herr hätte, wenn auch in unrichtigem Gauben an die Wahrheit der Sache, den Wagbalken an dem vermeintlichen Gleichgewichte niemals so gewaltsam verschoben, wie es die ministerielle Wahlkreiseintheilung für die letzten Landtagswahlen gethan hat. Das hätte dieser edle Herr nicht gethan. Ich glaube vielmehr, wenn er weiter gar nichts unter die Augen bekommen hätte, als das Resultat der letzten Reichstagswahlen, wo bekanntlich mit der gewaltigsten Mehrheit zwei Dritttheile sämmtlicher bayerischer Reichstagsabgeordneten auf unsere Seite fielen, dann hätte Graf Hegnenberg seinen Irrthum eingesehen. Es ist auch ein Irrthum. Ich beruse mich bloß auf die Erfahrung, die ich in diesem Hause selbst gemacht habe. Es sind nun zehn Jahre her, meine Herren, über zehn Jahre, daß im zum ersten Male hier meinen Sitz einnahm. Damals, es war, wenn ich nicht irre, fast derselde Tag, stund dieses Haus an dem entscheidenden Wendepunkt, welcher auf lange hinaus über unsere Geschicke entschieden hat. Es stand der preußisch=frauzösische Handelsvertrag zur Debatte und Beschlußfassung. Damals, meine Herren, waren es ungefähr zwölf bis vierzehn Herren, mit welchen mein unvergeßlicher Freund Dr. Ruland und ich in der Regel stimmten. Aus diesem Häuflein, meine Herren, haben die nächsten Wahlen, die Neuwahlen von 1869 mit Einem Schlage 79 gemacht. Aber noch etwas Anderes, meine Herren! Als ich damals zum ersten Male meinen Sitz hier einnahm, da sagte ein hervorragenes Mitglied der damaligen großdeutschen Mehrheit zu meinem Nachbar Dr. Ruland:„Mit dem neuen Abgeordneten Jörg ist nun der erste Ultramontane in der bayerischen Kammer erschienen.“ Uod nun, meine Herren, sitzen hier 79 Männer, die Sie selbst Alle mit dem Namen„Ultramontane“ belegen; sitzen hier 79 Männer, von welchen das königliche Staatsministerium wollte, daß sie in den Berichten der äußeren Remter über die Parteiverhältnisse der beiden letzten Wahlen erkorenen Abgeordneten sammt und sonders unter die Kategorie„Klerikale" gesetzt würden. Nun, meine Herren, die Aufgabe, unter den 79 etwa auszuscheiden und auseinander zu klauben„Ultramontane“,„Klerikale“, Patrioten“, diese Aufgabe muß ich anderen Leuten überlassen. Wir Alle, wie Ein Mann, kennen uns nur als bayerische Patrioten, die wir fest zusammenstehen nach dem Willen der großen Mehrheit des Volkes, das uns hieher geschickt hat— umn die blauweiße Fahne. Ja, meine Herren, die Wahrheit ist, daß in dem Bewußtsein unseres Volkes seit jener Zeit eine große und tiefgehende Entwicklung stattgefunden hat. Die Ereignisse des Jahres 1866 namentlich haben bewirkt, daß das Volk erwacht ist, daß das Volk zu dem, anfangs vielleicht mehr instinktiven, Bewußtsein gekommen ist, um was es sich handelt, daß es sich um eine Entwicklung handelt, welche früher oder später die eigenberechtigte Existenz des bayerischen Staates in Frage stellt; daß es sich darum handle, alle die hohen Güter, die unser bayerisches Volk in einer langen Periode ungestörten Bürgerglückes genossen hat, zur Vertheidigung selbst in die Hand zu nehmen. Daher, meine Herren, schon der überraschende Ausfall der Zollparlamentswahlen; daher der Ausfall der ersten Wahlen von 1869, die, wie ich Ihnen gesagt habe, bereits 79 bayerische Patrioten in dieses Haus geschickt haben; daher, meine Herren, der Ausfall der Novemberwahlen vom Jahre 1869 mit einer anfänglichen Mehrheit von 80 bayerisch=patriotischen Mitgliedern; und daher, meine Herren, das Resultat der letzten Wahlen, bei welchen die bayerischen Patrioten mit Hindernissen, die von der k. Staatsregierung selbst gelegt waren, zu kämpfen hitten, wie nie zuvor. Und doch hat das Ministerium eine Niederlage erlitten und sind wir hier mit zwei Stimmen Majorität. Nun, meine Herren, ich komme zum Schluß. Es wird viel darüber geredet, daß eventuell die Vergewaltigung des freien Wahlrechts an der großen Mehrheit des bayerischen Volkes auch noch gesteigert, daß, ich scheue mich nicht, auszusprechen, der constitutionelle Frevel noch gesteigert werden könnte. (Rufe rechts: Ganz richtig!) Meine Herren, ich will darüber nicht streiten. Der Adreßentwurf bittet Seine k. Majestät, solches nicht zuzugeben, sondern vielmehr das, was geschehen ist, rückgängig zu machen. Der Adreßentwurf bittet Seine Majestät im Namen des Friedens, dess n unser Land so dringend bedürftig ist, und der allmälig, wie ich hoffe, zurückkehren wird, aber, meine Herren, auf keinem anderen Wege, als aus dem correrten und versassungsmäßigem Wege, den der Entwurf bezeichnet.(Bravo! rechts.) * Ueber den Tod des Präsidenten Gareia Moreno theilen wir nachfolgenden Privatbrief mit: Quito, 12. August. 1875. Mein lieber Herr Gonner! Mit bebender Hand schreibe ich Ihnen diese Zeilen über die ruchlose Frevelthat, welche am 6. dieses letzten Monats an unserem würdigen Präsidenten Dr. Gabriel Garcia Moreno verübt wurde. Er fiel unter dem Dolch der schnödesten aller Verbrecher, als Opfer seiner Vaterlandsliebe, weil er seinem Volke ewige Treue geschworen, Treue, die er nun mit seinem Herzblut besiegelt hat. Längst schon war dieser Held aus besagten Gründen die Zielschiebe des Spottes, der Verleumdung und des Hasses aller Gottlosen: ein Dorn war er ihnen in den Augen, ein Hinderniß, das, koste es, was es wolle, hinweggeräumt werden mußte. Wie oft hatte man ihm bereits nach dem Leben getrachtet! Doch seine Stunde und ihre Stunde war noch nicht gekommen. Sie hat nun geschlagen. Die Stunde des letzten Sieges für ihn. Daß man ihm nach dem Leben trachte, wußte Garcia Moreno besser als Jemand. Doch ihm war das Leben nichts, die gewissenhafte Erfüllung seiner schweren und heiligen Pflichten war ihm Alles. In seiner letzten Anrede an die Kammer sagte er vor zwei Jahren: „Wohl weiß ich, daß meine Person, die Zielscheibe des Hasses, des tödlichen Hasses aller Gottlosen ist, wohl weiß ich, daß die Dolche der Logen nach meiner Brust sich richten; doch mit Dank und Freude opfere ich Blut und Leben auf für Gott, für Religion und Vaterland.“ Vor ungefähr Die Kreuzesschule lehr' uns wandeln Den Weg des Herrn, der Tugend Bahn, Aecht christlich denken, christlich handeln. O folget!— Jesus geht voran.“ Die nun folgenden 6 Abih ilungen bringen typ'sche Begedenheiten aus dem alten Testamente zur dramatischen Darstellung, worauf die in jenen vorgebildeten Scenen aus der Leidensgeschichte unseres Herrn als lebende Bilder folgen. I. Abtheilung. Der Bruderhaß. Die dramatische Handlung führt die Entstehung des Neides und die Entwicklung des Hasses Kains gegen seinen Bruder Abel vor. Die Scenerie stellt eine orientalische Landschaft vor, die handelnden Personen sind treffend und geschmackvoll mit Schaffellen bekleidet. Abel richtet freudenvoll ein Tankgebet zu Gott für die gnädige Aufnahme seines Opfers. Kain hört dies und wird darob, weil sein Opfer von Gott dem Herrn verschmäht worden, ven Neid und Haß erfüllt gegen Abel. Eva findet Kain mit zornglühendem Gesichte seinem Bruder gegenüberstehen, mit mütterlicher Liebe sucht sie ihre Kinder zu versöhnen.„Wenn die ersten Söhne, klagt sie, schon Haß entzweit, was soll aus der Welt dann werden, wenn Tausende die Erd: bevölkern. O arme Eva's Kinder!“ Warnend erscheint ein Engel dem Kain und ruft ihm die Worte zu: Crzeugst du den Haß in dir, so steht die Sünde schon vor der Thür. Auch diese Warnung des Himmels schlägt er in den Wind. Den wiederholten Bemühungen der Eltern gelingt es endlich scheinbar, eine Versöhnung herbeizuführen, nur Adam durchschaut die Falschheit Kains und kann die guälende Sorge nicht los werden. Nachdem der Vorhang gefallen, tritt der Chor wieder vor und bereitet mit folgendem Epiloge auf das lebende Bild vor: „Was sinnt Kain? Wird er sich versöhnen? Hat Gottes Stimme seinen Sinn bewegt? Hat Mutterliebe, haben Mutterthränen Den Keim der Neue in sein Herz gelegt? Ach nein! Die Leidenschaft kennt keine Schranken: Sie steigert bittern Neid zu blinder Wuth, Des Herzens Bosheit brütet Mordgedanken, Der Bruder dürstet nach des Bruders Blu:. So kann auch nichts den dittern Groll bezwingen, Der in den Feinden Jesu brausend gährt; Da Kinderschaaren ihm Hosanna singen, Wird auch ihr Neid in wilde Wuth verkehrt.“ Shuen derzich, n eimer Freunde Folgendes:„34 danke „ mein guter Freund, für Ihr werthes Glückwunschschreiben S# neuen Ernennung als Präsident. Doch jetzt verdiene ich es nicht. sechsjährige Regierungsperiode ist jedenfalls die letzte meiner politischen######uon. Gelingt es mir mit Gottes Hülfe, das Land nach den Absichten der göttlichen Vorsehung, und nach der weisen Leitung der Gebote Gottes und seiner heil. Kirche, dann erst verdiene ich Lob und nehme ich Ihre Glückwünsche an. Das Einzige, was ich verlange, ist, daß Gott mich erleuchte, um seinen heil. Willen zu erSehrr iac peeen in Alem zu erfülen. Mehr be die Feinde Gottes mich mit ihrem Hasse beehren und mir nach dem Leben trachten...“ chnt diesem Grunde auch, weil er nämlich sein Blut und Leben nicht und sich gleichsam Lug und Nacht nach der ewigen Ruhe im Himwer Hrigze, Ptag nie die mindeste Vorsichtsmaßregel zur Sicherung seie###ins er allein oder höchstens von einem Freunde oder Marame u oeprian. So auch am Tage seines Opfers. Um 10 Uhr Moigens verließ er seine Wohnung, nachdem er vorher, wie er es täglich that, die heil. Messe gehört, und auch an diesem Tage die heil. Communion empfangen, und begab sich, in Begleitung eines seiner Stabsofficiere zum Regierungsgebäude. Es war der erste Freitag des Monats, der Tag, „Llute des heiligsten Herzen Jesu gewidmet, dies besonders seitdem Schuu grstect wund die Republik unter dessen besonderen An diesem Tage wird seither feierlicher Gottesdienst in der Kathedrale gehalten und bleibt das hochwürdigste Gut zur ritht Pimnein, vermeit. Kathedrale vorbeischratend, vor der Maiehst den.4 der: Zeit in Gebei und Betrachtung vertiest hatten sch fen.... des Himmels und der Erde. Unterdessen Treune dir nin Verfolger, blutgierigen Tiegern gleich, auf der großen zum Säulengang des Palastes führt, begeben. Dort mußte der Präsident durch, dort auch blieben sie postirt mit Säbel, Dolchen und Reund harrten seiner. Doch der Präsident weilte lunge ## Uhr Nachmittags ist eben der große Platz vor dem Regierungspalan gewöhnlich leer, keine Seele passirt ihn. Einige Kinder, die an jenem Tage vorbeigingen, sandten die Mörder mit dem Auf" trogg an den Präsidenten, ihm zu sagen, man brauche seiner schnel im pulam. Seine Excellenz folgte dem Ruf.... und kaum ist er die Treppe oben, unter der Gallerie, als einer der Banditen, Namens Rayo aus Neugranada, ihm mit einem Säbelhieb den Kopf spaltete. Sogleich springen die übrigen Henkersknechte herbei, und in fanatischer Wuth durchbohrten sie ihm die Brust mit Dolchstichen und Kugeln. Im Nu werfen sie ihn vom Säulengang auf den Platz herab, springen nach und versetzten ihm nochmals mehrere Stiche und Revolverschüsse. Im Ganzen erhielt der Präsident zweiundzwanzig Wunden, fast alle tödtlich, fünfzehn Dolchstiche und Säbelhiebe und sieben Revolvertugeln. Mit all diesen Wunden lebte er noch anderhalb Stunden. Er verschied in der Kathedrale, wo man ihn hintrug, um drei Uhr Nachmittags, versehen mit den heiligen Sterbesacramenten, am Fuße des Altars, auf dem das große Versöhnungs opfer, Christus unser Herr, ausgestellt war. Obschon der Gemordete die Sprache verloren hatte, behielt er den Gebrauch seiner Sinne und seine: Vernunft bis zum letzen Hauche. Er beantwortete mit Zeichen alle Fragen, die der ihm beistehende Priester an ihn stellte. Ach! welch ein Ausruck lag in diesen Zügen, welch ein Glanz ging aus diesem sterbenden Auge, als der Geistliche ihn fragte, ob er als ein Katholik sterbe... ob er seinen Mördern verzeihe... ob er den frühen Tod annehme aus Gottes Hand, besonders zur Sühnung der ruchlosen That, die man an ihm selbst verübt... Ja welch ein Tod, mein lieber Herr Redacteur! Mögen alle Ihre Leser denselben recht beherzigen. Garcia Moreno starb als wahrer Martyrer. „. einem Freitage, drei Uhr Nachmittags, am Feste der Verklärung ohlim, nachdem er am Morgen die heil. Communion empfangen, nach einem langen Besuche des Allerheiligsten, im Hause Gottes, am Fuße des Altars, vor dem ausgesetzten hochwürdigsten Gute am Tag dem heiligsten Herzen Jesu gewidmet, diesem Herzen, das er selbst dem Lande zum Schutzpatron gegeben.... Wie oben gesagt, war Se. Excellenz von einem Stadsofficier begleitet. Dieser aber, als er sich und den Präsidenten von den Dolchen umgeben sah und bereits einen Revolverschuß erhalten, entfloh in die nahe gelegene Caserne, um Hülfe zu suchen. Der Präsident blieb also allein. Obgleich in einem Nu bereits mit sechs Wunden bedeckt, griff er doch zu seinem Revolver und vertheidigte sich mit Kraft und Muth. Er feuerte zwei Schüsse ab, und zwei der Mörder blieben verwundet. Doch leider mußte er unterliegen. Drei griffen ihn zugleich an und in kurzer Entfernung Hatiexirsten noch einige Andere, um im Falle der Rothz ebenfalls über ihn Nach vollbrachter Mordthat rief der Anführer Rayo aus:„Amigos! himos cumplido conspuestro compromiso,- d. h. auf Deutsch: „Freunde! wozu wir uns anheischig gemacht, ist erfüllt.“ Das ist ein sehr bedeutungsvolles Wort.— Also diese Frevelthat ist die Folge eines tes, eines gottlosen Versprechens und Schwures. Wo dieser ruchlose„Schwur geschworen, wer ihn gesordert und abgenommen hat, Sreuss keiner Erwähnung. Nur die Geheimbündler sind fähig zu solch Schandthat. Ein zweiter der Bösewichte schoß noch einen Revolvershuß in die Lust, rusend:„Es lebe die Freiheit“— die Freiheit des Glblis, der schandlichsten Mordthat! Die Bedeutung ist dieselbe, wie die seeien Scoures. Die versteckte Hand, die den giftigen Dolch bewegt, „Der Ueberfall mag etwa zwei Minuten und weniger noch gedauert Kaum vollbracht, erschien General Julio Saenz mit bewaffneter Macht, so daß sie den Clubführer Rayo noch ertappen konnten. Der Generan nahm ihn gefangen und wollte ihn zur Caserne führen. Allein unmöglich, die Wuth der Soldaten zu bezähmen. In einem Zudrücken der Augen durchbohrten Bajonnette und Kugeln diese verbrecherische Brust. is scheint, die Zahl der Verschworenen ist ziemlich bedeutend. Bis jetzt Verdächtige unter Riegel gebracht. Der Anführer, wie oben bemerkt, Rayo genannt, ist aus Neugranada, die Uebri2rs St#au verschiedenen Puncten hiesiger Republik, die meisten Studenten ren, Leihärte ganz junge Menschen von achtzehn und fünfundzwanzig hat sette üch ge Togen umgarnte Jünglinge! Schon am Tage der Mordvereite umei in Kriegsgericht nieder und sind bis auf den heutigen Tag Son psgne— Tede verurtheilt worden. Gestern wurde aus Guayaquil executirt; dieser machte wichtige loge entdeckte und uger wwan man die in Quito bestehende Freimaurer. üirer ertannt und... n dieser Geheimbündler mit Casse und Cas. Alupet und ins Gefängniß führte. Grsang, er am Vorabend der Frevelthat von einer Reise, die er nach sand man Dach dei zu ührt. Obgleich ein armer Schlucker, hm. Das auch dat ein Tode das Sümmchen von 2000 Piastern beri ihnr. Tur auch hal seine Bedeutung. Gerfond eemergesen ve riesenmätiger Hatatas sdenzen statt. Er war des Helden würdig. Ein drale, Großarig.. unter den hohen Gewölben der Cathelichen Thran..“ un reich war die Verzierung. In der Mitte ein herrGeneral und alg Prasdenl Ermordeten in siyender Stellung, als oberen Rande des Tadtengrg Aepublik, mit Stad und Uniform. Am um: a41 we lief ein breiter Streisen mit der Inschrift esteolien,(Sen... 8 Patria, al ardiente defensor de la 16 Des latholischen Vaterlandes, dem entschlossenen Verthadiger v Zu weit würde ich gehen, wollte ich den Rce er die Oberhand und brachte wieder Blut in die Adern und Zuversicht us That geann die brsde a u Mittl und grif bis in unserm a gu besahr; man rief:„Garcia Moreno is todt“, een schmirenudnin dir den seinigen beweinen; auf seinem Grabgautboslischen Hater, u Preus seinem Greist, seinen Grundsätzen, seiner des ang Giebae... iuen Präsidenten wollen wir, belebt vom Geiste und Tod den Watgrichen, die da duirlands genordeten Helden. Haß glauben, wir unterwerfen uns einer lagst. Pain, in Eriateat vichilG Fundamente as lebse die latholische Freitet a ude die Religioen und das Baterland, den Mauchelms: vurhen, Ordnung, Tugend und Fortschritt. Tod Mrucheimördern, fort mit den Freimaurern, fort mit den Liberalen! Die Vegserung, uner der Laitung Eiemnand wurde beleidigt. des Vicepräsidenten D. Francisco Javier urd„#eau in dieser Hinscht die nothwendigen Maßregeln. Quito, vereits eingelaufenen officeiellen Berichten auch die übrigen Prozingen dußern ihre Entrüstung über den vollzogenen Frevel zur Ausftrechschaltung der gesensee sendeit, berit Bliut und Acben zu geben güerung. Ene die.; Peden Ordnung und der constitutionelen Be. von Guite mit la dde hmeurch gnd die Häuser, Valtone und Straßen schwarzen Trauerstaggen behängt, und das alles ganz penten:„Mag sollte sagen, in jeder Familie liege die Leiche des theuersten Linglaves. Der starre Leichnam des Mörders Rayo konnte bis heute nicht begraben werden, das Volk ließ es nicht zu, es verlangte absolut, man sollte ihm denselben übergeben, um ihn in Stücke zu zerreißen, zu verbrennen und die Asche in den Wind zu streuen. Das gab die Regierung aegen de Angrise Nacht vereiniat und.. erbitterten Volted. Seit gestern sind die Kammerm ###.#nd haben bereits eine Sitzung gehalten. aus Gaapaani. d Ruhe bescht fort. Man fürchtete einen Angrif So eben läuft die Nachricht ein, daß auch diese bevölkerte Hafenstadt ruhig und gesichert ist. Die Besatzung und Bürgerschaft stehen Mipeg notiäeirt Felgende. Heers woilstein Geigens.v.„Gehe es im Uebrigen wie es wolle, ich versraue auf die diedere Haltung hiesiger Armee und garantire mit meinem Wolk und meinem Blute die Ruhe und Ordnung dieses Districtes.“— besstee Vereig hatzie Kelt, ihm 290 000 Pies du aschenlichen Antrag ge #%# 00. aster gegen die Uebergabe von Guayaquil einzuhänbigen. Tait Zorn unv Unwillen wies er den verrätherischen Antrag ab.— Immer dieselbe Ruhe durch die ganze Republik. Immer g1c,#i anf den heutigen Tag dieselbe Trauer über den gesallenen Helden, ### ir eroitterung gegen die niederträchtigen Mörder. Die rührendsten an en, füind die der Indianer, sie weinen wie Kinder. So eben hörte ich im Jande desaßl möcte serben.— So lange dieser große Kapitano im Lande vefahl, waren wir sicher. Ich habe keine Thür an meiner Hütte, vod. exhet mich bestohlen. Unsere Ernten standen gesichert, unser . ei Hen wir niemand angetastet. Hat man uns zur Arbeit geführt, hohen uns Pecher Dienste. Die großen Herren „ gesprochen, wenn wir unsere Klagen gegen Bedrückungen vorbrachten..... Ach, jetzt wird es wieder gehen wie früher, ich möchte drum ins Grab gehen.— Die Kammersitzungen gehen ruhig fort; in Sinigen Jogen wird man zur Wahl des neuen Präsidenten schreiten. ao oc#erene hatte bei der letzten Wahl eine Stimmenmehrheit von über 20,000 vrrommen.— Ihr ergebenster Diener Albrecht Müller. Slanz und die a slautene). Zu weit würde ich 8 abwesend, somit hanz schreiben. Der Erzbischof war schos von Ibarra der Feier Por. von Riobamba mit Beihulse des Bi. nicht sasen. Ein Jeder poute demn 1 duuien die Zchl der Andächtigen des Danles und der Liebe guign Präsidenten den letzten Tribut thedrale von Riohamba...— Blunte Cuesta, Domhert der Calegte er in großen Zügen dag Lichenrede. Ein tüchtiger Kanzelredner, sorbenen dar. Doch die Menge yr se aus dem Leben des Verer geredet über das piele Gri. 10. Gar zu kurz, sagte das Volt, hat verdanlen haben. Eine., uu; das wir dem theuern Hingeschiedenen zu aunen Feier, man—.auide, erschüternde Stille herrschte während der von Teit m Zeit burch dag Summen der betenden Menge, überthnt bohrien Herzen. Bie. d Stöhnen und Seufen der von Echmerz durchnie wird der Eindruck dieses Tages aus meiner Sichlung, die Züge des geselbemen helden. a d1d Traurgerüß, bie Craeschsage gen, Herz und Sele Rleig im Staube ve ig michte sagen die ganze Ro. herdlichen Hau= des—..ag utend, weinend und beitend vor der schen, wie das Volt ihm sechte. Mus, Da konnte man se rechzt Herr Redacteur, welch ein machte. Wie ein Donnerschtag sel der douphradt und im ganzen Lande Die in Kauf und Verlauf begrisen waren, hat man u dur Vieten, Leben und Vewegung gab, lag gebrochen darnicher Das ppeite Gefühl von Thrinen gesosen sad und noch sichen. 34 hränen. Angesehene Männer, Soldaten und Officiere, ja sogar früberGegner des Gefallenen habe ich mit eigenen Augen weinen sechen wie kleine Kinder. Wie aus Einer Brust stöhnten Alle:„Ach Gott, was aus uns Allen, was aus dem ihenern Vaterlande werden. Verwüstung, Oesterreich. Wien, 21. October. Wie die„Politische Correspondenz“ von authentischer Seite vernimmt, hat der Kaiser das Gesuch des Freiherrn Bela v. Wenckheim um Entlassung vom Posten des ungarischen Ministerpräsidenten genehmigt und den Minister des Innern, Koloman Tisza, zum ungarischen Ministerpräsidenten ernannt. Letzterer sei bereits heute Morgen vereidet, sämmtliche übrige Minister seien auf ihren bisherigen Posten bestätigt worden. Frhr. v. Wenckheim behalte das Amt als Minister am Hoflager des Kaisers, Ministerpräsident Tisza dasjenige als Minister des Innern bei. Die bezüglichen kaiserl. Handschreiben würden morgen im Amtsblatt veröffentlicht werden. Best, 21. Oet. Ein kaiserliches Handschreiben gestattet, Luß die Stadt Ofen den Charakter einer Festung verliere und die entbehrlichen Gründe und Gebäude sofort und ohne Entschädigung, die übrigen aber nach Maßgabe der Verhandlungen mit dem Kriegs=Minister dem ungarischen Finanzminister übergeben werden sollen. Die Befestigung des Blockberges wird hierdurch nicht berührt. Aus Belgrad kommt über die Trauung des Fürsten Milan mit Natalie Petrowna, welche am 16. d. um 2 Uhr in der Kathedrale Statt fand, folgender Bericht: „Um 1 Uhr waren alle zu der Festlichkeit geladenen Gäste in der Kathedrale versammelt. Um ½2 Uhr verließ Fürst Milan den Konak. In einem eleganten Wagen fuhr zuerst Für stin Natalie mit ihrer Tante, Fürstin Moruzie; im zweiten Hofwagen saß Fürst Milan mit der Schwester unserer Fürstin. Als Gefolge waren noch die Gäste aus Rumänien und die Verwandten des Fürsten Milan anwesend. In der prachtvoll geschmückten Kirche wurde die Trauung vom Eizbischof und noch zwei Bischöfen in Gegenwart der Skuptschina, des diplomatischen Corps und vieler hohen Beamten vorgenommen. Nach der Trauung verließ Fürst Milan mit der Fürstin Natalie in einem Wagen die Kirche. Die Gratulations=Cour beginnt heute um 4 Uhr Nachmittags und dauert bis zum Abend. Die Stadt wird heute Abend beleuchtet und auf dem großen Markt vor der Hochschule wird die Gemeinde ein Feuerwerk zu Ehren der Fürstin Natalie abbrennen lassen. Rußland. Petersburg, 16. Oct. Die russische Regierung hat allen polnischen Gutsbesitzern in den Provinzen Wilna, Grodno, Kowno, Minsk und Witebsk anbefohlen, ihre Güter und Gehöfte, welche augenblicklich von Russen gepachtet sind, zu verkaufen, unter Bedingungen, wie sie die Regierung festsetzt. Da die Bauern und Pächter jener Gegenden ausschließlich Lithauer und Russen sind, so kann man wohl annehmen, daß durch diese neueste barbarische Maßregel der polnische Adel der genannten Provinzen um sein letztes Hab und Gut gebracht wird. Muraview war, wie man sieht, noch nicht der Schlimmste.— Ueber die Einnahme von Kokand berichtet die„D. P..“ Folgendes: Nach der Schlacht bei Machram am 22. August hielten die Kiptschaken, Karagirgisen und der Theil der Kotander, die sich unter den Fahnen Abdurachman=Aftobatschis versammelt hatten und aufs Haupt geschlagen und zerstreut wurden, nirgends mehr Stich, sodaß der Marsch nach Kokand einem Triumphzuge glich. Die erste Unterwürfigkeitserklärung Kokands erhielt General Kauffmann am 26. August noch in Machram. Hier stellte es sich ihm°: Werst vor unserem Lager, einer der Würdenträger des Chanats, Mulla=Issa Aulie vor, der bei dem Umschwung der Dinge in Kokand ein Haupthelfer Abdurachman=Aftobatschis gewesen. Er war den drohend heranrückenden Truppen entgegengesandt worden, um die Unterwürfigkeit des neuen Chans zu erklären. Allerdings versuchte der Chan in einem mitgegebenen Briefe noch zu versichern, das Volk und der Chan von Kokand seien mit dem unruhigen Abdurachman keineswegs solidarisch und die Truppen seien bei Machram nur aufgestellt gewesen, um die Grenzen Kakands nach Chodshent zu schützen. Ein kindischer und naiver Kniff! Die Antwort General Kauffmann's zeigt dem Chan, daß er mit List seine Sache nicht besser machen könne und daß nur volle Unterwerfung unter die russische Macht von Koland die drohende Strafe und Züchtigung abwenden könne, 35 Wirst vor Kokand kam dem General bei Bisch=Aryk " Derutation von der ganzen friedlichen, handelstreibenden Bevolkerung Kokands entgegen, um ihn um Schonung und Gnade anzugehen. Am 26. Aug. erschien Nassyr=Edtin=Chan selbst und lgle sich und seine Hauptstadt zu den Füßen des Kaisers. Der Einzug in die Stadt vollzog sich ohne die geringste Widersetzlichten der Kokander. Ssaid=Jakub=Chan, der seit dem 19. August in Petersburg verweilende Gesandte des Herrschers von Kaschgar, wird in kürzester Frist in seine Heimath zurückkehren. Die Hauptaufgabe seiner Mission bestand in der Herstellung regelmäßiger Postverbindungen zwischen Kaschgar und Rußland und in der Herbeiführung einer ständigen Vertretung Rußlands in Kaschgar. Außerdem verlautet, daß der Gesandte auch noch vorzubringen hatte über die Rückkehr eines 10jährigen Mädchens, Ambar=Badscha, aus Taschkend. Die sehr junge Dame soll nämlich zur Gemahlin eines Sohnes Jakub-Bei ausersehen sein. Als Mitbewerber soll bekannt unter dem Namen Kara=Patscha(der schwarze Jar) aufgetreten sein. Um diesen einflußreichen Concurrenten zu beseitigen, möchte man Ambar=Padscha, die so früh und viel u worbene, lieber in Kaschgar als in Taschkend wissen. Gesandte hat große Sendungen nach Kaschgar abgefertigt. ∆ runter befinden sich auch in größerer Zahl alle Schutzwaffen, die von England geschenkt wurden; eine große dem türkischen Sultan geschenkte Fahne mit der Inschrift„Fatch“(Sieg). An diese Sendungen nahmen ihren Weg über Indien. Verschiedene andere von dem Gesandten auf seinen Reisen durch Europa zusammengekauften Sachen befinden sich in Odessa, von wo sie Eemnachst über Ssamara, Crenburg und Taschkend nach Kaschgar abgehen werden. Ssaid=Jakub=Chan ist kein so großer muhawie es sein Vorgänger Malla=TurabChodshi war; dagegen hat er sich mit einigen Aeußerlichte europäischer Civilisation schon recht vertraut gemacht, zum Theil schon an seiner Kleidung zu merken ist; z. B. feine Sendeg mit Knöpsen sind für einen Mittelasiaten gewiß etwas ##hnsweises. Ssaid Jakub Chan zeigt sich überhaupt fur abendländischen Comfort sehr empfänglich. Vor Kurzem war er in der Vorstellung des„Joan Grosny", blieb aber nicht bis Shanghai, 20. October. Der engliche Gesandte Wade den auswärtigen Gesandtschaften die Mittheilung zugehen lassen, daß sich der Gesandtschafts=Secretär Grosvenor nach Yunnan begeben wird, um die Untersuchung wegen der Ermordung des englischen Ingenieurs Margary vorzunehmen. wabe hur zugleich die Gesandtschaften benachrichtigt, daß er während seiner Unterhandlungen in Peking die Gelegenheit wahrgenommen habe, um von der chinesischen Regierung eine sorgfältigere Beobachtung der bestehenden Verträge zu verlangen namentlich derjenigen in Betreff der Handelstaxen. Die chinesische Regierung habe sich darauf bereit erklärt, eine Untersuchung über dir ortreffende. Lzustellen und einen Bericht vorffenden Fragen anzustellen und einen Bericht vorzubereiten, welcher, oie, Hrundlage für spätere Unterhandlungen rumn solle. Wart hubt indessen erklärt, daß es sich nicht: vur,, Lab.„p es sech nicht um Abschluß eines neuen Handelsvertrages handle: auch würde kein Vertrag, welcher nur von dem Gesandten eines Landes unterzeichnet ist, Gültigkeit haben, vielmehr müßte ein solcher von , S auswärtigen Vertretern angenommen werden. Diese lepte Erliaklung habe die chinesische Regierung befremdet. Wade, welcher zugleich mit dem Admiral Ryder hier eingetroffen war, hat sich alsbald nach Peking zurückbegeben. „Culturkampi“. Sigmaringen, 21. October. Das Kloster Beuron ist nunmehr aufgehoben und muß bis zum 2. December d. J. geräumt werden. Peinei ie Pegien, Ore daselbst ein. Schoen seit einiger Zeit haben die Nuch bodischeie eigene Riederlafung, wohin sie jetzt alle zehen ver: den. 9.—. Unterthanen werden durch diese Verfügung getroffen. Die Wohlthäterin, ja die eigentliche Erneuerung des Klosters war die Fürstin Katharina von Hohenzollern. Handel und Verkehr. Köln, 22. Octbr. Cours=Bericht. Bux Tasephsh Sg gg##. R- 8. Union 2450 Gelsenkirchener 104 00 G Hid. u. Shamrock 33.00 C rd..=B. 52.00 S oldt 13.50 G ie ee bestf. Lloyd 570 G Concord..=E. 2100 B Germ. Leb.=V. 490 B Köln. Hagel=V. 290 B Colonia,.=V. 6300 S Koln. Schliepsgh. 60. 00• Gladd..=R. 1340 G Tauerei Köln 00.00 C Leipziger.=B. 6300 G Köln. Bwollsp. 84.00 C Magdeb..=V. 2350 G Köla. Gummis. 00.00 B .=L. 3700 B Rhein. Bauges. 00.00 B Mechern. 138.00 E Westd..=Bank 805 6 flach.=Höng..87 00 S Phönix Lit. A. 60.00 C Köln. Rückvers. 480 B Berg.=Märk. B. 00.00 B Phenix Lit. B. 00.00 5 Boch. Gufst.=B. 50.00 G Siez=Rh. St. u. 00.000 Vona. Vw.=.=B. 85.00B„ Prior. 410) 9 Köln. Bw.=V. 93.00 B Siegena, Schwef. 29.00 9 Köln. Maschb. 168.00B., Bonifacius 65.00 G .. 4ggel= B. 290.,(Köln=Müs. B. 32.00 8 Courl 81.00 P Kauter Ind.=A. 00.00 B Dortm. Union 13.00)Wstf. Union 00.00 9 Köln. Dampfsch. 66.00 B Eschweiler.=V. 00.00 B Wiss. B. u..=B. 34.019 Bunk=Actien. Nlach. B. f. H. u. J. 00.00 G, Köln. Privatb. 117.00 B, Meininger B. 79.5) C Schaaffhaus. 75.25 bB do. Wchsl. B. 78.50 G Oest. Cr.=B. 354.00 G Amsterd. B. 81.00., Darmst. Bank 109.00 B Pr. Bank=K. 00.00 9 Antwerp. B. 65.00., D. Reichsbank 152.00 B Prov=Dis.=G. 00.000 Bk. f. Rh.: Westf.61.00G Disc.=Comm. 134.00 B Rh.=W. Ind. 20.00 B Barmer.=V. 81.00 G Essen. Credit. 65 5) B, Sächs. Bank 00.00 C Berliner.=G. 00.00 B) Luxemb. B. 106.00 B ume um:.„Ju. und aufläldische Vondi. Preuß. Kente 104.50 B, Amer. 1885.=A. 99.90, Oest. 1860er L. 112.00 S Prm=St=A. 3 1/2% 130.00 Bad. 4%.=K 121.00 B„ 1864er L. 300.00 B 7/# Pr=.121.00B/„ Silb.=Rente 66 00 P 1: P Pb..==E. 101.50 Köln=.3½ Pr A. 197.50 Kheinprv.=Obl. 101 006 un.=P. Pr..=C. 101.50 Köln Stdt.=Obl. 99.00G., Nh.=westf. Rutb. 100.000 Amer. 1882.=A. 98.00G=st. Fl. 100 Er 345.00 B/ Türk. Anl. 1865 00.000 Eisenbahn=Stamm. Actten. Nachen=Mastr. 21.50., Mainz=Ludw. 90.00., Rhein., junge 98.509 Amst.=Rott. 00.00 B, Oberschl. A. C. 000.00B Nh..=B. Lit. B. 90.50 S Berg.=Märk. 75.00 bz.=F. Stb. 490.00 B p.., Rhein=Nahe 00.60 S Köln=Minden 88 25 bi Sdl.(Ld.) 171.00 B, Rumän. Eisb.=A. 00.000 Köln=Md. L. B. 90.00 G. Rheinische 103.75 be Eisenbahn=Prioritits= Obligati onen. Berg.=Märk. 3. S. 85.00 G Köln=M. 1. E. 100.00 G Oest. Sdl.(Ib.) 233.60 "„ 5. S. 97.508„ 2.= 103.00 G Rhein. 4 1/% 98.25 8 „„..97.256„ 3.= 97.50 G„ 5% 102.55 bz „* 7S. 102.20 G„ 4. 91.25 G Uh. Bonn=Köln 93.000 " Nordd. 103 00 B„ 5.= 90.00 B Nh. Köln=Cref. 99.000 Mainz=Ludw. 102 00 G Oest.=Fr. Stb. 313.00 G Khein=Nahe gar. 102.000 Wechsel=Cours. Amsterdam k. 168.40 G. Paris kurz 80.603B Augsburg, 2M.000. 60 " 2 M. 167.60 G London k. 20.29 G Wien kurz 177.50 B Antwp. Brüss. k. 80.60 Bl„ 3 M. 20.10 G, 2 M. 176.25 b " 2 M. 80.00 GAugsburg k. 000.00 S Ziusaßz der Preack, Baul: für Wechsl 6 pst., für Zenhand 7 p6t Rotterdam, 20. Oct. Der heutige Ablauf der Auktion der Niederländischen Handelsgesellschaft vom 96.864 Ballen Java=. Timor= und MacassarKaffee war nach den einzelnen Sortirung zusammengestellt und im Vergleich zu den Taxen, wie folgt: Ballen. Zusammenstellung. 898 Java Preanger bunt braun gelblich 6,647 829 11,613 7,015 10.728 2,305 14,752 23,408 5,0•3 3,959 bis „ blank " Westind. Bereitung gelb 67 Tjilatjab bunt gelblich blank. Pekalongan gelb und gelblich..... geldlich bis blank... Preanger grünlich... Tagal bunt grünlich.. Passaroean grün und grünlich..... Passaroeen blank Timor bund blank 634 à 65 .115 316 grau Macassar bund gelblich Palembang bunt gelb lich. ordinär und Triage 2# 0/8. S. und Diverse 756 .50 604 à 624 601 à 63 à 611 60 601 594 58 59 à 60 à 604 59 52 B 61 à 624 60 461 à 62 à 50 56 96,864 Ballen Java=, Macassur und Timor=Kaffee. B. Santos=Kassee Taxe: 46 à 60, Ablauf 49 Weitere 4325 4* Alls verkauft.„ 4 Soamf vict Packungen unter 100 Ballen sind oe der Taxe und dein abtauf nicht in Anmerkung genommen. 4. Jahrgang. Bonn, Sonntag den 24 October 1875.(Zweite Ausgabe.) Nr. 295. 0 Ergan für das katholische deutsche Volk. Aosge gsageie Fe sen Verie, Slesiertstie Abonnement: Bierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn □ Ein neuer Märtyrer der katholischen Kirche in der Herzegowina. Seit einigen Monaten haben sich Aller Augen auf ein Land gerichtet, das mit seiner Bevölkerung sonst ziemlich vergessen schien; was die mit heroischer Geduld ertragenen Leiden nicht vermocht hatten, das hat die blutige, gewaltsame Erhebung zu Stande gebracht. Jahre lang waren von den Türken die größten Gräuelthaten gegen die Christen der Herzegowina verübt worden: die europäische Diplomatie hatte kein Wort des Tadels gegen die Tyrannen; kein Wort des Trostes für die mißhandelten Völker; erst da diese sich selbst helfen und lieber ihr Vaterland in eine Wüste verwandelt sehen, als noch länger das schmähliche Joch tragen wollen, macht die europäische Diplomatie von sich reden; freilich steht noch in Frage, ob sie durch ihre Bemühungen die Tyrannen unterstützen oder der gemißhandelten Bevölkerung Hilfe bringen will. Jedenfalls aber feiert der katholische Glaube auch in diesen unglücklichen Gegenden Triumphe, wie sie bisher kaum geahnt worden sind und die an die schönsten Zeiten der Kirche erinnern. Noch in diesem Jahre hat dort ein Franciscanerpater den Glauben der Kirche mit seinem Tode verherrlicht. Wie bekannt, sind in der Herzegowina alle Priester dem Franciscanerorden angehörig und diesem Umstande ist es wohl zu danken, daß der katholische Glaube dort noch nicht ganz ausgerottet ist, denn es gehört die ganze Energie und Hingebung von Ordensleuten dazu, um in diesem Lande die katholische Seelsorge auszuüben. Die Schwierigkeiten sind so groß, daß das ganze priesterliche Leben daselbst ein fortgesetztes Martyrium genannt werden kann. Noch vor 15 Jahren war in der Herzegowina nur eine katholische Kirche; an vielen Orten wurde der Gottesdienst auf dem flachen Lande unter einem Baume und in den Gebirgen innerhalb von Höhlen gehalten; ein Ende dieses Elends war gar nicht abzusehen, da alle katholischen Christen des Landes in der größten Armuth lebten. Erst seit dem Jahre 1863 gelang es mit Hilfe von Almosen, die drei Franciscaner überall erbettelt hatten, einige kleine Kapellen und ein Priesterseminar zu Mostar zu bauen. Besser aber als dies Alles wird uns der Martertod eines Franciscanerpaters ein Bild von den ungeheuren Opfern geben, welche die Franciscaner zum Schutze und zur Verbreitung des Glaubens in der Herzegowina bringen. Am 20. Juli des laufenden Jahres 1875 war der ehrwürdige P. Laurentius Karaula in die Kirche des h. Elias gegangen, um dort das Fest dieses Heiligen, des Patrons von ganz Bosnien, zu feiern. Die Bevölkerung war von der ganzen Umgebung stundenweit herbeigeeilt, um das Fest mitzubegehen, den Leib des Herrn zu empfangen und das Wort Gottes zu hören. Gegen Abend machte sich der Pater auf den Weg nach seinem Kloster, sollte aber nicht mehr dasselbe betreten. Als er auf eine ganz einsam gelegene Stelle gelangt war, wurde er von einer Bande Türken angefallen und ohne Barmherzigkeit niedergehauen. Den folgenden Tag fand man seinen Leichnam, der Schädel war eingeschlagen und der ganze Leib schrecklich zerfleischt und verstümmelt......,... 9 Sm. „Der ehrwürdige P. Karaula,“ sagt die„Dalmazia cattolica“, „zeichnete sich unter allen seinen Ordensbrüdern durch den Einfluß aus, den er auf das Volk ausübte und durch das viele Gute, was er that. Sein ganzes Leben hatte er den armen Christen der Herzegowina gewidmet, um sie mit allen gesetzlichen Mitteln gegen die Gewaltthätigkeiten der Türken zu schützen, unter deren Joch sie seufzten. Als der Kaiser Franz Joseph von Oesterreich nach Sini kam und sich zum Beschützer des Katholicismus in diesen Gegenden erklärte, kam auch der P. Karaula zu ihm, um ihm seine Ergebenheit auszudrücken und ihm die Interessen der katholischen Bewohner Bosniens und der Herzegowina zu empfehlen. Man glnubt, daß es dieser Schritt ganz besonders war, den ihm die fanatischen Muselmänner nicht verzeihen konnten und um dessentwillen er bluten mußte.“ Der Tod des ehrwürdigen P. Karaula ist ein unersetzlicher Verlust für die bosnischen Katholiken und läßt eine ungeheure Leere nach sich zurück. Der Schmerz ist allgemein unter den Christen, nur weinen und klagen sieht man sie in den Kirchen; unaufhörlich rufen sie:„Unser Vater ist todt, unser Beschützer ist todt!“ Sollte nicht der gewaltsame Tod dieses Mannes viel dazu beigetragen haben, den wilden Aufstand zu entfesseln oder wenigstens zu beschleunigen? Denn gerade P. Karaula war es gewesen, der seinen großen Einfluß auf das Volk stets dazu benützt hatte, um trotz aller Bedrückung dem unglücklichen Volke stets die Pflicht des Gehorsams gegen die gesetzmäßige Obrigkeit einzuprägen; gerade er hatte mit seiner überzeugenden Beredsamkeit stets zur Geduld ermahnt; gerade er hatte an der Spitze jener Vereine gestanden, welche dahin zielten, durch Gebete, durch Vorstellungen bei den Behörden, durch Bitten selbst beim Sultan und ähnliche friedliche Mittel dem elenden Zustande ein Ende zu machen. Da er nicht mehr war, hatte auch das Volk keinen Führer mehr und überließ sich ganz seinem Schmerz und seiner Rachsucht; da derjenige, der es ganz besonders immer ermahnt hatte, nur friedliche Wege zu gehen, von den Feinden selbst ihm entrissen war, betrat es nur allzurasch den Weg der Gewalt. Ob die Vermittlungsversuche, wo Rußland die erste Rolle spielt, die katholischen Christen der Herzegowina mit großer Hoffnung auf Besserung ihres Zustandes erfüllen, das ist wohl eine nicht allzuschwer zu beantwortende Frage; gewiß erwarten sie mehr Schutz vom Gebete des Märtyrers, der sich in ihrem Lande und von ihren eigenen Feinden die Martyrerkrone erworben hat. Deutschland. : Berlin, 22. Octbr. Den Liberalen ist es schmerzlich, daß nicht auch unser Reichskanzler den Italienern einen Besuch macht: es verliert dadurch, daß Bismarck auf Varzin zurückbleibt, die ganze Kaiserreise vielleicht den größten Theil dessen, wodurch sie den Liberalen so bedeutungsvoll erscheint. Doch müssen sie sich trösten: der Vertreter des Fürsten im Auswärtigen Amte, der Staatssekretär v. Bülow, begleitet den Kaiser auf der Reise nach Italien. Es ist das indessen ein schlechter Trost: Bülow ist kein Bismarck, er ist nicht Träger und Repräsentant des modernen Princips, wie Bismarck, ihn umschwebt nicht die Glorie, die den Fürsten umschwebt, er hat nicht Vervienste um Italien sich erworben, wie der deutsche Reichskanzler, seinen Namen kennen die Italiener nicht, ihm werden sie keine Huldigungen darbringen. Wie würden sie aber dem Reichskanzler huldigen, und wie würde dadurch die Kaiserreise für die Liberalen erst ihr rechtes Relief gewinnen! Daß dies vertoren geht, indem Fürst Bismarck zu Hause bleibt, das macht ihnen Schmerz, unseren Liberalen sowohl als den italienischen. denn er ist es, dem sie, die einen wie die anderen, den Erfolg ihrer nationalen Bestrebungen, die Erlangung der nationalen Einheit verdanken, nach welcher zu streben das erste Recht, und welche zu erlangen das höchste Glück einer jeden Nationalität ist. So lehrt es wenigstens der liberale Katechismus. Aber wie nimmt es dem gegenüber sich aus, wenn man dieses so gepriesene Recht der nationalen Einheit, der nationalen Selbstständigkeit und Unabhängigkeit für die eine Nation, sowie für sich selbst, in Anspruch nimmt, es aber im angeblichen eigenen Interesse anderen Nationalitäten wieder nicht zugestehen will Oder sind nicht alle Begründungen unsers und des italienischen nationalen Rechtes, alle Preisgesänge auf unsere oder auf die italienische Einheit und Selbstständigkeit ebenso viele Verurtheilungen unseres Verhaltens gegenüber den Polen, um von anderen Nationalitäten zu schweigen? Wenn die Italiener ein Recht hatten, nationale Einheit und Selbstständigkeit zu verlangen und zu erstreben, wie wollen wir den Polen dieses Recht absprechen und die Regungen des nationalen Gefühls bei ihnen niederhalten oder unterdrücken? Aus dem Briese des ehemaligen Botschafters Arnim an das Berliner Gericht heben wir, als für uns interessant, folgende Stelle heraus: „Ich wende mich nun speciell zu der Serie I der Erlasse und Berichte, welche ich aus Paris mitgenommen habe, später aber zurückgegeben habe ..... Es sind dies die sogenannten kirchenpolitischen Acten..... Aus dem Inhalte derselben ergibt sich meines Erachtens, daß ich sehr gute Gründe hatte, zu besorgen, daß mein Herr Nachfolger sich durch einige Ausdrücke, ja durch den ganzen Charakter der Correspondenz verletzt fühlen konnte. Diese meine Besorgniß ist möglicher Weise von irrigen Voraussetzungen ausgegangen. Es ist möglich, daß der Fürst Hohenlohe noch weniger unter dem Einflusse katholischer Gewohnheiten steht, als ich glaubte. Aber ich sagte mir, daß ich an den Fürsten Hohenlohe über das Papstthum nie in dem Stiele geschrieben haben würde, in welchem ich an den Fürsten Bismarck schrieb, welcher gleich mir die persönliche Meinung haben muß, daß das Papstihum in seiner jetzigen, vielleicht in jeder denkbaren Gestalt, eine Institution ist, welche dem Geiste des Christenthums diametral widerspricht. Es ist, wie gesagt, möglich, daß ich mich bei dieser Gelegenheit geirrt habe. Ich habe dann aber nur— in sehr verzeihlicher Weise— die Summe angewöhnter katholischer Vorstellungen unterschätzt, welche weinem von mir sehr verehrten Nachfolger beiwohnen. Er selbst wird geneigt sein, diesen Irrthum zu entschuldigen, da er, so viel ich weiß, nicht aus der römisch=katholischen Kirche ausgeschieden ist. Ich wurde zu meiner Besorgniß übrigens auch durch den Umstand geführt, daß in einem Convolut von Schriftstücken, welche sämmtlich kirchenpolitische Fragen betrafen, sich neben den in Rede stehenden Erlassen und Berichten eine Menge Privatbriefe an und von verschiedenen Personen— unter Anderen von Sr. Eminenz dem Cardinal Fürsten Hohenlohe selbst— befanden, die ich unter keinen Umständen in den Händen seines Bruders zurücklassen konnte. Alle diese Schriftstücke bildeten ein Ganzes und erkärten sich gegenseitig.... Es ist aus diesem Grunde erklärlich, daß ich das ganze Convolut aus Paris mit fortgenommen habe, um so mehr, als ich die Verhandlungen, auf welche sich alle jene Correspondenzen bezogen, für vollständig gescheitert ansah.... Ich halte dieselben auch nicht für so welterschütternd und ihr Bekanntwerden für so ordnungsgefährlich, wie der Staatsanwalt und der Richter erster Instanz gethan haben. Augenscheinlich theilt das Auswärtige Amt diese meine Auffassung, weil es bekanntlich die Publication der wichtigsten jener Actenstücke, ohne Rücksicht auf das Gesetz, ohne Besorgniß der Störung der öffentlichen Ordnung und ohne Furcht vor dem Staatsanwalt veranlaßt hat.“ Wie der„Berliner Volkswirthschaftl. Corresp.“ zufolge in wohl unterrichteten militärischen Kreisen verlautet, ist der Rücktritt unseres Reichskriegsministers als eine beschlossene Sache zu betrachten und dürfte derselbe sofort nach Beendigung der Budgetberathungen im Reichstage erfolgen. Als Grund des Rücktrittes werden rein persönliche Verhältnisse ausgeführt. Ueber den präsumtiven Nachfolger circuliren wenig glaubliche Gerüchte, welche indessen darauf hindeuten, daß in gewissen höheren Regionen augenblicklich keineswegs ein liberaler Wind weht. Aus Schlesien schreibt man der Berliner„Voss. Ztg.“: „Bei der Härte, mit welcher das Verfahren gegen die Presse in neuerer Zeit gehandhabt wird, gehört eine Freisprechung, wie sie jetzt in einem Preßprocesse gegen den„ultramontanen“ Abgeordneten Dr. Franz erfolgt ist, zu den Seltenheiten. In seiner Schrift:„Das Brodkorbgesetz und die Pflicht der Katholiken“ hat Dr. Franz, nachdem er im Eingange ausgeführt, daß durch Säcularisation der kirchlichen Güter im Jahre 1810 der Staat die Verpflichtung übernommen habe, für die Unterhaltung der Geistlichkeit, der Schulen 2c. zu sorgen, gesagt: Die Vereinbarungen zwischen Papst Pius VII. und König Friedich Wilhelm III. sind in der Bulle „De salute animarume vom 16. Juni 1821 niedergelegt und kraft der königlichen Cabinetsordre vom 23. August 1821 Staatsgesetz geworden. Mit welchem Rechte sich nun der Staat über seine ausdrücklich und feierlich übernommenen Verpflichtungen hinwegsetzen darf, wollen wir nicht untersuchen; er hat es gethan in dem Gesetze vom 22. April d. I. Das Gesetz liegt vor; unsere Aufgabe ist, zu sorgen, daß die Folgen des Gesetzes die segensreiche Wirksamkeit unserer hl. Kirche und ihrer Diener nicht lähmen und beeinträchtigen.“ Der Gerichtshof zu Breslau ging auf die Einwendung des Angeklagten ein, die Behauptung, der Staat habe sich über eine Verpflichtung hinweggesetzt, enthalte nur ein Urtheil; somit habe er keine erdichtetete Thatsache öffentlich behandelt, um dadurch Staatseinrichtungen verächtlich zu machen, und sprach den Angeklagten frei. In den Motiven des Erkenntnisses sprach der Gerichtshof die Ansicht aus, der Staat könne sich im Interesse des Staatswohles jederzeit über übernommene Verpflichtungen hinwegsetzen.“ Ein Berliner Corresvondent des Pariser„Evenement“ hat jüngst den Abg. Lasker besucht. Seinem Berichte über das Gespräch mit Lasker entnehmen wir folgende charakteristische Aeußerung des liberaler Seits gefeierten Abgeordneten:„Ich glaube nicht, daß Frankreich nur die Wahl zwischen Ultramontanismus und Atheismus bleiben wird und würde dies auch sehr bedauern; ein wenig Religion, nicht zu viel, ist für jedes Volk nützlich und sogar nothwendig.“ So kann wahrhaftig nur ein Mann reden, für den die Lehren der Geschichte nicht existiren. Also ein bischen Religion nicht zu viel— vermuthlich nur so viel Religion, als die Achtung fremden Eigenthums und Lebens erfordert— das ist das Ideal eines Mannes, der ein Führer des deutschen Volkes sein will! Der Staatsgerichtshof verhandelte gestern, wie die„Tribüne“ meldet, gegen den ehemaligen kurfürstlich hessischen Hof=Staatssecretär Dr. Wilhelm Preser eine Anklage wegen vorbereitender Handlungen zu einem hochverrätherischen Unternehmen, Majestätsbeleidigung und Amtsehrenbeleidigung des Fürsten Bismarck. Im Februar und März 1868 wurden in der Provinz Hesfen„An die Kurhessen" gerichtete Proclamationen massenhaft verbreitet, welche die Bevölkerung aufforderten, ihre Treue gegen den Kurfürsten erforderlichen Falls durch gewaltsamen Widerstand zu bethätigen, und welche außerdem die gröbsten Angriffe gegen den Kaiser und den Fürsten Bismarck enthielten. Als Verfasser wurde Dr. Preser ermittelt und nebst dem Herausgeber der„Hess. Bztg.“, Plaut, welcher mit ihm die Placate verbreitet hatte, in contumaciam zu drei Jahren Zuchthaus verurtheilt. Da er sich jedoch in diesem Jahre freiwillig den preußischen Gerichten stellte, so wurde die Contumacial=Entscheidung vernichtet und der StaatsGerichtshof mit der nochmaligen Aburtheilung des Falles betraut. Das Urtheil des Gerichts lautete dem Antrage des Oberstaatsanwalts gemäß auf 1½ Jahre Festungshaft. X Aus Oberschlesien, 19. Oct. Wie herrlich und großartig waren doch früher die kirchlichen Ablaßfeste bei uns! Tausende von frommen, andächtigen Gläubigen füllten die Gotteshäuser und die Plätze um die Kirche an. Viele oft 20—80 Geistliche kamen zur Aushilfe, und kein Gläubiger kehrte, ohne seine Seele gereinigt zu haben, in seine Heimath zurück. Wie ist es jetzt, Dank dem Culturkampfe, doch anders geworden. Die meisten oberschlesischen Archipresbyterate haben seit Anfang dieses Jahres die Praxis beobachtet, sich gegenseitig keine Aushilfe mehr zu leisten, um nicht Gefahr zu laufen, gesperrt und ihren Gemeinden auf kurze oder längere Zeit entzogen zu werden. In der ersten Zeit, da die Gläubigen noch nicht wußten, daß fremde Aushilfe nicht stattfinden werde, war es traurig sehen zu müssen, wie das Volk auf die Ankunft freinder Priester sehnsüchtig wartete, aber vergebens. Jetzt sind natürlich in Folge dessen diese Feste weniger von auswärtigen Gläubigen besucht, der oder die Ortsgeistlichen halten die Andachten ab und arbeiten, was in ihren Kräften steht. Die Liberalen sind über diese Praxis des größten Theils der oberschlesischen Geistlichkeit ganz aufgebracht, und meinen(nicht übel) das sei nur Eigensinn und Trägheit der Geistlichen.— Unter den oberschlesischen kathol. Volksvereinen scheint außer dem Neustädter der Gleiwitzer der blühendste zu sein. Vor neun Monaten trat er mit 170 Mitgliedern in's Leben, gegenwärtig zählt er deren 430— Ronge hat dort, wo er vor 30 Jahren Kaplan gewesen, in Grottkau neulich einen Vortrag über die Nothwendigkeit einer freien deutschen Nationalkirche gehalten. Natürlich hat er Fiasko gemacht. Bei den kathol. Bewohnern Grottkaus steht das Wirken des ehemaligen„Pater Johannes“ mit den langen über die Schultern herabwallenden Haaren, dem kurzen schwarzen Sammtrocke, den gewaltigen Reiterstiefeln, der geschwungenen Reitpeitsche und der Dogge noch in zu frischem Andenken, als daß sie sich für seine Ideen begeistern könnten.— Ein liberales Blatt, die in Ober=Glogau erscheinende„Oberschles.=Vztg.“, ist neulich gerichtlich verurtheilt worden. Das Blatt hatte neulich berichtet, daß bei Gelegenheit der Exmission des genannten Pfarr=Administrators Ullmann in Kreuzendorf, bei Leobschütz, der die dazu requirirte Husaren=Abtheilung commandirende Offizier die Aeußerung gethan habe:„Spitzbuben läßt man laufen, während man einen Pfarrer so behandelt.“ Die Aussage war nicht erwiesen und daher wurde der Verfasser des Artikels, den der Redacteur genannt hatte, zu 100 Mark und der Verleger der Zeitung zu 50 Mark verurtheilt.— Panie Kaminski hat doch Glück. Sein Lieblingskind, die„Prawda“ hatte bereits wegen Abonnenten=Mangels zu existiren aufgehört, aber o Wunder, durch unbekannte oder auch bekannte Freunde ist es zu neuem Leben erweckt worden. Es wäre auch ewig Schade gewesen, wenn die„Wahrheit", so heißt die„Prawda“ auf deutsch, aus der Welt geschwunden wäre und dazu noch die Kaminskische„Wahrheit.“ + Wien, 21. October. Eine überaus erfreuliche Nachricht habe ich Ihnen von den galizischen Ruthenen mitzutheilen. Die nationale ruthenische Partei veröffentlicht im„Slowo“ ihr Programm, worin unter Anderem der Grundsatz aufgestellt ist, daß die Union der ruthenischen(griechischen) Kirche mit Rom die Grundlage des nationalen Lebens der Ruthenen unter dem habsburgischen Scepter ist. Noch vor einem Jahre brachte das nämliche Blatt schismatische Ideen aus Opposition gegen die polnische Partei in Galizien.— Diese Erklärung der Nationalpartei ist von ungeheurer Tragweite und ein dicker Strich durch die Rechnung der russisch=schismatischen Propaganda im Lande, wie Sie aus Folgendem ersehen werden. In Galizien stehen sich nämlich die Polen und Ruthenen oft ziemlich schroff gegenüber, hat doch der Uebermuth der herrschenden deutsch=liberalen Partei überall den Nationalitätenhader geschürt. In Galizien zählt man nun etwa 2½ Millionen Polen und etwas über 2½ Millionen Ruthenen, zu welchen in den Ländern der Stephanskrone noch weitere 456,000 Ruthenen kommen. Aus Opposition nun gegen die polnische, natürliche russenfeindliche Partei schlossen sich die Ruthenen an ihre Stammesgenossen gegen Osten an, gravitirten also mehr oder weniger nach Rußland hinüber, obgleich die dortigen Ruthenen im J. 1839 großentheils der Union entrissen und dem Schisma mit Gewalt incorporirt worden waren. So entfaltete sich durch russisches Gold und die Verkäuflichkeit einiger ruthenischen Judasse in Lemberg und Przemysl eine stille Propaganda für die russische Orthodoxie auf dem Boden des österreichischen Polens. Und je inniger die galizischen Polen nach Rom blickten, desto zärtlicher liebäugelten einige ruthenischen Galizier mit St. Petersburg. Jene Apostaten=Race, welche dieses Jahr Henkersdienste für die Schismatisirung der armen 200,000 Unirten im Bisthum Chelm(spr.: Helm) leisteten, war auf galizischem Grunde gezüchtet und von russischem Golde geblendet worden. Sie müssen nämlich wissen, daß die griechischunirten Priester verheirathet sind; und wenn nun bei Ihnen trotz der Ehelosigkeit einige Priester dennoch zum Fähnlein der Streber zählen, so mögen Sie ermessen, wie die Streberei erst bei den beweibten Geistlichen eine große Gefahr wird, desto größer, mit je volleren Händen die russische Regierung Gelder und Ehren spendet. Der„Bischof“ Popiel und seine Chelmer Bedientenschaar waren dem Schisma aus Galizien zu Hilfe gekommen; das Dogma von der päpstlichen Unfehlbarkcit mußte als Vorwand zur Beschönigung des Verrathes dienen, wie bei den Apostaten und Staatspfarrern des Berner Jura's. Hiezu kam noch ein falscher Nationalismus, ein wahrer Fallstrick für alle modernen Völker, so daß man zugleich mit der russischen Stammverwandtschaft am Ende auch noch den„heiligen Synod“ und den kosakischen Cäsaropapismus mit in den Kauf genommen hätte. Noch im Mai d.., zur Zeit der schauerlichen Verfolgung der unirten Chelmer Diöcesanen, wollten die Kenner galizischer Zustände bereits prophezeien, daß auch die dritthalb Millionen Ruthenen Galiziens bald dem Schisma entgegenrollen werden, wenn ihr wahnsinniger Nationalismus noch länger die Geister bethöre. Dem Himmel sei Dank! Diese drohende Gefahr ist jetzt beschworen, seitdem die Nationalpartei erklärt hat,„daß die Union der Ruthenen mit Rom die Grundlage ihres nationalen Lebens“ in Galizien sei.— Zwei Umstände haben wesentlich zu diesem Umschlage beigetragen: einmal die Epuration des ruthenischen griechisch=unirten Klerus, der seine heillosen Subjecte an Rußland abgegeben hat; sodann die barbarische Schismatisirung der beklagenswerthen Chelmer Ruthenen. Das Blut der Märtyer und das Leiden der Bekenner hat Proselyten gemacht und manchem Verblendeten die Augen geöffnet. Endlich dürfen wir das wunderbare Walten des götthen heiligen Geistes in der ganzen katholischen Kirche nicht übersehen; ein Geisterfrühling, dem sich auch der unirte Ruthene bei all seinem nationalen Delirium nicht verschließen konnte. Es gibt eben etwas Höheres, als die Stammverwandtschaft, etwas Heiligeres, als den Patriotismus, etwas Ewigeres, als den Partikularismus: und das ist die Wahrheit, der katholische Glaube, das Heil der unsterblichen Seelen. * Wien, 22. October. Der Redacteur der„D. Eisenb.=Ztg., Herr Joachim Gehlsen, hat unter dem 8. October einen offenen Brieff an k. k. Oberstaatsanwalt Grafen Lamezan gerichtet, in welchem er denselben bittet, ihm als Material für einen gegen ihn angestrengten Prozeß in Sachen der Rumänischen Eisenbahn=Actien=Gesellschaft das in seinem Machtbereich befindliche Beweismaterial beschaffen zu wollen. Dazu gehört in erster Linie die Auskunft darüber, welche Summen im Jahre 1872 resp. 1873, im Auftrage der Berliner Discontogesellschaft und der rumänischen Eisenbahn=Actien=Gesellschaft durch die k. k. privilegirte österreichische Creditanstalt an den Obersten From, Ritter von Gründorf, und andere Personen gezahlt worden sind. Letztgenannter Herr, so schreibt Herr Joachim Gehlsen, hat für die österreichische Staatsbahngesellschaft ein eigenes Preßbureau besessen zur Bestechung der österreichischen Presse, wie namentlich auch der„Augsb. Allg. Ztg.“ * Wien, 23. Oct. Wie die„Presse“ meldet, nehmen die im auswärtigen Amte mit Luzzati, dem Vertreter der italienischen Regierung, geführten Verhandlungen wegen Erneuerung des österreichisch=italienischen Handelsvertrages einen günstigen Verlauf und dürften bereits heute beendigt werden. + Aus Oestereich, 21. October. Bei den Vorgängen auf der Balkan=Halbinsel machen unsere hierländischen Deutsch=Liberalen Bewegungen und Sprünge, wie das cartesianische Teufelchen in der Wasserflasche. Während die österreichischen Slaven mit leichtbegreiflicher Sympathie das Loos ihrer Stammesgenossen in der Türkei verfolgen, hegt der jüdische und deutsche Liberalismus an der Donau geradezu entgegengesetzte Gefühle. Verblendet vom niedrigen Hasse gegen alles Slavische und innerlichst überzeugt, daß bei der ersten besten ausländischen Complication das hinfällige Kartenhaus ihrer Parteiherrschaft über Haufen fallen muß, haben die österreichischen Liberalen offen vir Partei des Erbfeindes unserer christlichen Religion, des Großtürken, ergriffen. Sie ahnen nur zu gut, daß der Kaiserstaat, sobald er nothgedrungen in die Action nach Außen eintreten wird, vor Allem seinem slavischen Grundstocke, d. h. über 16 Millionen Einwohnern, zum Genusse der Gerechtigkeit verhelfen muß. Die an den Ungarn bei Sadowa 1866 gemachten Erfahrungen verkünden es laut, daß Oesterreich zu allererst Frieden unter seinen Völkern nöthig hat, um stark auftreten zu können. Schon der bloße Gedanke, daß im Süden ein neues slavisches Reich entstehen könnte, erfüllt die Liberalen mit Schrecken vor einem möglichen Uebergewichte des Slaventhums auch in Oesterreich. Darum wünschen sie den türkischen Waffen so innig den Sieg und würden, wenn sie könnten, dem Sultane Hunderttausende von Janitschaaren aus dem Boden stampfen, um dem Halbmonde seinen alten Glanz zu geben und die bösen, wenn auch christlichen Slaven zu Füßen zu legen; darum jammern sie über die Langsamkeit der türkischen Armee in Bekämpfung der Aufständischen und hätten es von Herzen gern, daß der Habsburgische Kaiser dem armen türkischen Obercommandanten mit einigen Regimentern unter die Arme griffe. Alle liberalen Phrasen von Menschen= und Volksrechten, von politischer und nationaler Freiheit werden von den eigenen Männern der Partei in die Rumpelkammer geworfen, sobald es sich um Slaven und Christen handelt. Ja, wenn's Juden wären, dann hätte die Sache ein ganz anderes Gesicht. So aber verschlingt man mit Heißhunger die höchst verdächtigen SiegesBulletins der Türken und posaunt sie als unbestreitbare Wahrheiten in die weite Welt, hütet sich aber wohl, Berichte aus der Feder von Augenzeugen aufzunehmen. Ich bin hier in der Lage, die türkischen und slavischen Berichte genau zu vergleichen, und muß Ihnen der Wahrheit gemäß berichten, daß die Kriegsvortheile seit den letzten vierzehn Tagen ganz auf Seiten der Herzegowianer sind. Und eben jetzt haben die herbstlichen Regengasse in jenen Gegenden begonnen; sie kommen den Insurgenten zu gut und hindern die reguläre türkische Macht an aller und jeder Thätigkeit. Mit Rücksicht auf diese Temperatur=Verhältnisse haben sich natürlich die Süd=Slaven auf ihre Berge zurückgezogen und den armen Türken, den sie ohnedies täglich und w#necken, im Thale gelassen, wo ihm buchstäblich das Wassel vald bis an den Hals geht. Alle diese taktischen Bewegungen aber hat der Türke als ebensoviele Niederlagen in die Welt hinaus verkündet. So ist denn die kurzbeinige Lüge der Liberalen hierzuland am Ende ihres Lateins angelangt. So wehe es dieser Partei im Herzen thut, muß sie dennoch endlich eingestehen, daß der Türke nicht bloß in seinen finanziellen, sondern auch in den kriegerischen Dingen herzlich schlechte Geschäfte macht. Daher gesteht die„Bohemia', das deutschliberale und officiöse Blatt von Prag, in seiner Nummer vom 17. Oct. bereits ein:„Die Verlegenheiten des Türken haben sich dadurch, daß die Gefahr eines türkisch= serbischen Conflictes als beseitigt zu betrachten ist, nicht vermindert. Die Fortdauer des Aufstandes ist constatirt... und ein Telegramm Server Pascha's selber spricht von 2000 Insurgenten, die mit Schefket Pascha zusammenstießen.“ Daß jedoch diese 2000 auch siegreich waren, das läßt der Türke wohl errathen, die„Bohemia“ aber schweigt davon. Von allen Seiten kommt die herrschsüchtige Partei in Verlegenheit, nicht nur durch die schlimmen Ultramontanen, sondern sogar durch die schismatischen Süd=Slaven. Wäre ich zum Scherzen aufgelegt, so würde ich eine Abhandlung über den „civeralismus in tausend Röthen“ schreiben. October. Betreffs des Strousbergschen Bankerotts wird gemeldet: Unser Platz ist bei Strousberg nach einer annähernden und wohl richtigen Schätzung mit 400,000 Fl. bePilsen, wo für Strousberg Maschinen, Maschinenbestandtheile 2c. angefertigt wurden, dürfte über 100,000 Fl. zu fordern haben. Wien wird mit circa 600,000 Fl. als Gläubiger figuriren. Diese Beträge vertheilen sich auf hundert Personen verschiedener Stände, Kaufleute, Industrielle, Gewerbetreibende und Private. Alles hat als Deckung der Forderungen Wechsel in Händen; man denke sich nun die Massenproteste und die vergnügten Gesichter der Advokaten. Italten. 1 Rom, 19. Oct. Die italienischen Finanzen sind seit Jahren eine stehende Rubrik der europäischen Presse. Wir theilen über die letzten drei Jahren 1873—75 Ihren Lesern folgende Daten mit, die ganz auf amtlichen Angaben fußen. Wir ließen nur bei den Jahren 1873 und 74 die Hunderter und entesimi weg, machen aber beim laufenden Jahre 1875 unseren Fehlex, wieder gut, indem wir das Budget nach dem offeiellen ##te bis zum letzten Centefimo genau wiedergeben. Jahr: Einnahmen 1290,785,000. Ausgaben 1384,618,000. 1364 14-00g 9 833000 Lire.(Frs.) Jahr: 1874. Einnahmen ##,00. Ausgaben 1540,862,000. Also Defieit: 176, 715.000 Ordentsche Kausn Jahr 1875 weist folgende Ziffern auf: ardentliche Sinnahmen 1237,295,293 Lire, 46 Centesimi. Außer1396 307 Ss gahmi 159/012592 Lire 74 Centesimi. Total: 1304794.288 Nir 21 Centesimi I. Ordentliche Ausgaben 189.385442 Lire außerordentliche Ausgaben Centefimi. Demnach Totet: 1494152530 Nire 54 liches Desieit G7408gagiut sich für das Jahr 1875: Ordent345 6ig g. Lire 75 Centesimi. Außerordentliches 34 Centesimi. Aun...... Totat: 97844,644 Lire Desieit stets am Schlue muß man bedenken, daß das definitive färbende fn. des Jahres größer ist, als die schönSo ertennt man 2sch) Kosiz,; erchnung zu erlären wagte. Regierung ist. Peiy Ostzgelige Sache es um eine liberale Zie stalienische Det. Wie die Gazzetta di Torino' meldet, hat Kaiser als den Protektor: Alls aufgeboten, um den deutschen wesenheit in Mailanz der deutschen Naurerei bei seiner Anhat eine Deputation aa=eern. Der biesige„Große Orient“ (Joseph Mazonis) dervorragendes Mitglied der Linken Gefeng Wggen:) zugehörte, nach Mailand geschickt, um„im Namen der vereinigten italienischen Logen den Kaiser als GroßVeritas von gottschen Ritus und erstes Licht in der Loge Wennun von Derlin zu begrüßen.“ So die Gazzetta di Torino“!: ∆ Brüssel, 20. Octbr. Der 26. October, der Tag, an dem in ganz Belgien die Neuwahlen zu den Gemeinderäthen stattfinden werden, rückt immer näher und von allen Seiten trifft nen jietzt Vorhereitungen für die Wahlschlacht. Bekanntlich glot in hier in Belgien nur zwei große, sich bekämpfende Parteien, Guras#e und Conservative oder Katholiken, da der von dem in Gent mit Ausicht smus nur auftreten kann. In den großen, Städten, Brüssel, Lüttich und Gent werden die Katholiken wohl schwerlich große Anstrengungen machen, da diese Bezirke Hekanntlich, die Brutstätte unseres belgischen Liberalismus sind. anders steht jedoch die Sache in den kleineren Städten und auf dem flachen Lande. Hier ist mit Ausnahme einiger Districte steuerbogen verabfolgt, damit er ihn vernichte, was allgemund öffentlich bekannt zu machen ist. Ausgenommen sind die Begs Steuerpächter und die Reichen im Lande. So weit diese etwas.“ Staatscassen schulden, müssen sie es unbedingt berichtigen. Fern das Volk in den Vilajets=Regierungen vertreten sein. Es wird seine und geachtetsten Männer wählen, und diese werden neben den türkischen Hone shre Zuhzimo 945 diese Bilgiag emuns nichts geschehen darf. Einmal im Jahre wer s. Sauftis=Regierungen eine allgemeine große Versammlung einber an welcher aus jedem Orte im Lande ein Vertrauensmann Theil kann, um hier seine Beschwerden vorzubringen und seine Stimme im Hennegau der Sieg den Conservativen gesichert. In Antwerpen, Brügge und Löwen ist der Erfolg jedoch zweifelhaft, sis. erg istergrcharteien üher zahlreiche Anhänger verfügen und in Steillllung in den Kampf treten werden. Daß dabei der Liberalismus nicht sehr wählerisch in seinen Mitteln ist, das Einlänglich bezus zahlreichen Vorgängen im deutschen Reiche „krungeit, bekannt sein. Bereits ist es der katholischen Presse gelungen, einen großartigen Betrug, den sich die Liberalen zu Namur behufs Fälschung des Wahlresultates jetzt schon zu Schulden kommen ließen, aufzudecken. Diese Vorgänge werden biden#inleitung zu einer Reihe noch größerer Fälschungen ## s i s t j a b e k a n n t, d a ß d e r d e n J e s u i t e n i n d i e geschobene Satz:„Der Zweck heiligt die Mittel" thatin per„unabhängigen Moral“ des Liberalismus eine große Rolle spielt. In Antwerpen erließ der Präsident der liberalen Vereinigung ein Rundschreiben an seine Parteigänger, er sie aufforderte, nur ja dafür Sorge zu tragen, daß die Wahlvorstände ausschließlich aus Mitglieder der liberalen Partei beständen, da von diesem Umstande das Wahlresultat wesentlich werde. Zu diesem Behufe sollten sich die Liberalen bereits eine Stunde früher im Wahllokale einfinden. Daß auch der Terrorismus den Liberalen nicht fremd ist, zeigen sie eben#e, zzx., Henüge. So ziehen seit einigen Tagen am Abende große Grusenbanden durch Antwerpen das Geusenlied:„Von dem Unthier der Papisten, befreie unser Vaterland!“ brüllend, wobei dann vor den Klöstern nicht mißzuverstehende Demonstrationen gemacht werden. Wessen diese Leute fähig sind, das haben sie vor einigen Jahren bei der Anwesenheit des Grafen Chambord in Antwerpen und bei der letzten Wahl zum Gemeinderathe gezeigt. Unlängst machten sie vor den Fenstern des Gouverneurs eine große Demonstration zu dessen Gunsten, von der jedoch der hohe Herr gar wenig erbaut gewesen sein soll. Im Uebrigen wird all' der liberale Scandal keineswegs das erreichen, was er beabsichtigt, sondern im Gegentheil alle Gutgesinnten in das katholische Lager hinübertreiben, wie denn auch die Presse bereits von zwei Fällen, in denen dieses Resultat erreicht wurde, berichtet. In der Ungeslen# I. Holland. In der Angelegenheit der Aufbringung des dänischen Dampfers #s Somerhält die„K, Z: ferner aus Vlissingen den Rapport des euptlans Möllerup, welcher den Dampfer„Phäniz“ führte. Dieser Rapport lautet:„ 19. October 6 Uhr Morgens gingen wir mit voller Ladung Stückgüter von Antwerpen ab, ungefähr die Hälfte der Ladung war nach Kopenhagen, die andere Hälfte nach Königsberg bestimmt, dampften die Schelde hinunter, und als wir noch ungefähr 4 englische Meilen von Vlissingen entfernt auf der Schelde waren, sahen wir ein holländische: Kanonenboot weiten Mah. iear“ to, 1 will gend a boale, und glech darauf am Heave to or I will firo on you.e Gleich darauf, bevor it halte, viese Signale zu beantworten, kam ein Rude boot mit bewaffneter Besatzung in Marine=Uniform auf„Phönix" zu und verlangte im Namen des Königs den„Phönix“ gestoppt, worauf ich ruich indessen nicht einluß. Kurz darauf wurden wir vom Kanonenboot geprait, daß wir stoppen sollten, und ein loser Kanonenschuß unterstützte diese Aufforderung; als wir derselben nicht augenblicklich Folge leisteten, ward ein scharfer Kanonenschuß abgefeuert und die Kugel ging dicht vor dem Schiff vorich„Phönix“ stoppte, die Segel aufgab und fessmachte und das Schiff in den Wind brachte. Das Ruderboot kam derauf an die Seite und 13 oder 14 Mann in Uniform mit Gewek enterten den„Phönix“. Hierauf trat ein Gerich: Dolmetscher und ersterer verlas eine Arrestordre, ge gestellt auf Grund einer Collision, welche im vergangenen mit einer holländischen Tjalk(Binnenfahrzeug) stangehabt hall. auf Englisch übersetzt und von mir, dem Steuermann, ersten Maschinenmeister und mehreren Leuten der Mannschaft gehört und verstanden. Das Schiff ward im Namen des Königs von Holland mit Beschlag belegt und man verlangte, daß ich dasselbe in den Hafen von Blissingen bringen sollte. Auf meine Erklärung, daß ich mich darauf nicht einlassen könne, weil ich auf der Reise nach Kopenhagen und Königsberg begriffen sei mit voller Ladung und folglich mir nicht erlauben dürfe, von meiner Reise abzuweichen, ward geantwortet, daß man mein Schiff, nicht aber meine Ladung mit Beschlag belege, worauf ich antwortete, daß Schiff und Ladung untrennbar seien; hierauf ward mir geantwortet, daß das Schiff nach Vlissingen müsse. Auf meine Frage, ob ich denn nicht mehr Capitän meines Schiffes sei, in welchem Falle ich die Commandobrücke verlassen würde, wurde mir mehrere Male geantwortet, daß, wenn ich das Schilz scher, inbrächte, so würde das Kriegsschif, welches den Wimpel der we i„Marine trug, Frans Narbout hieß und von einem holländ. Marievisigier befehligt wurde, den„Phönix“ nach dem Vlissinger Hafen bringen. Icherzab mich darauf den Holländern unter Protest gegen diese unerhörte Gewaltthat, rief meine sämmtliche Mannschaft von ihren Posten ab und erklärte den Holländern, daß ich mich, als auf der Reise mit Waffengewalt überfallen, der Gewalt übergeben müsse. Ein Matrose des Kriegsschiffes mit einer holländischen Flagge unter dem Arm begab sich nach dem Hinterdeck und war beschäftigt, die dänische Flagge, welche während der ganzen Zeit unter der Caffel geweht hatte, herunterzuholen, jedoch ward auf meine Protestation die dänische Flagge oben gelassen, Das Kriegsschiff schleppte darauf den„Phönix“ in den Hafen von Blissingen. Im Namen meiner Rhederei, im Namen der Landungseigenthümer, Versicherer und aller Betheiligten protestire ich gegen diese gewaltsame und ungesetzliche Aufbringung gegen Alle, die es angeht, und speciell gegen die Regierung Sr. Maj. des Königs von Holland, die ich für alle entstandenen und noch zu entstehenden Schaden, Aufenthalt und dergleichen verantwortlich mache. Blissingen, den über das un....iuen und femn Eimm vernehmen zu lassen ür.. 2u, was er für zweckdienlich hält zur Hebung d fahrt und des Glückes der Bevölkerung. Diese Versammlung wir darüber bestimmen, was für Steuern und Abgaben auferlegt werden so und diese dürfen niemals anders als in der gesetzlichen Weise eingezagen werden, wozu eigene Beamte zu bestellen sind, die sich über ihr Thun Lassen verantworten müssen. Zur Bekräftigung aller dieser Anord ist ein kaiserliches Jrade herausgegeben worden, das nach dem Willen Sr. Maj. unseres allergnädigsten Herrschers überall verkündigt und streng bevigt werden muß. So gebe Gott der Allmächtige unserm erhabenen scher ein langes Leben und dem Volke Glück und Segen, damit die ihm allerhöchst bewilligten Wohlthaten zu seinem Gedeihen gerathen. Aus Belgrad meldet die„Tel. Corr.“: Die fürstlichen Vermählungsfeierlichkeiten haben anscheinend die Politik in den Hintergrund gedrängt. In Wirklichkeit geht es hinter den Coulissen äußerst lebhaft her. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die fremde Diplomatie sich sehr lebhaft mit der Frage beschäftige, wie der Statuanto in Serbien wieder herzustellen sei. Noch immer sind 22.000 Mann serbisiger Truppen und Milizen an der bosnischen Grenze aufgestellt. Die gegenwärtige serbische Regierung, welche doch ihren aufrichtigen istenz verdankt, nimmt noch immer Anstand, durch Abberufung der an der Grenze entfalteten Militärmacht und durch ihre Entlassung den sehnlichst erwünschten normalen Stand der Dinge, wie er vor Ausbruch der Insurrection in der Herzegowina war, herbeizuführen. Die Pforte macht nicht nur keine Miene, ihr Observationscorps bei zurückzuziehen, sondern verstärkt im Gegentheil dasselbe beinahe täglich durch sehr beträchtliche Nachschübe. Heute ist die dort concentrirte türkische Truppenmacht gut um ein Drittel stärker, als die aufgebotenen serbischen Streitkräfte. Serbien glaubt unter solchen Verhältnissen nicht ohne großes Risseo Lez Ansang mit der Zurückziehung seiner Truppen machen zu Un„., anberttseits besorgt es, daß aus der Verlängerung der bezüglichen Stiuation leicht Verwickelungen hervorgehen könnten. Man vertraut nun auf die Dazwischenkunft der Großmächte, welchen es doch nicht schwer fallen konne, die Pforte als den stärkeren und mehr gerüsteten Theil zu einem ersten Schritt zu vermögen, welcher der gegenseitigen militärischen Beobachtung und Bedrohung ein Ende machen würde. Schließen sich die Großmächte dieser Anschauung an und üben in ihrem Sinne den entsprechenden Einfluß auf die Pforte, so wird sich serbischerseits Alles sofort glatt abwiutern. Man glaubt denn auch hier, daß die Diplomatie, welche doch durch ihren constanten Druck auf Serbien dem Frieden so große Dienste geleistet hat, nun auch billigerweise die Pforte zu Concessionen an das europäische Friedensinteresse zu bestimmen wissen werde. Auf dem Gebiete der inneren Politik ist die Frage der Verfassungsrevision an der Tagesordnung. Alle Parteien, selbst die conservative nicht ausgeschlossen, stimmen in der Anerkennung der Nothwendigkeit einer Revision des Statutes überein. Man verlangt und erwartet von der letzteren zweierlei: Größere Freisinnigkeit und Consolidirung der allgemeinen Verhältnisse. Constantinopel, 23. Oet. In Verfolg des oben mitgetheilten Manifestes hat der Großvezir an die Gouverneure der Provinzen ein Rundschreiben bezüglich der Bildung der Provincialverwaltungsräthe erlassen. In demselben empfiehlt er den Gouverneuren, darüber zu wachen, daß die gewählten Mitglieder der Verwaltungsräthe auch wirklich das Vertrauen der Bevöllerung genießen. Am Schluß faßt das Rundschreiben die Instruction für die Gouverneure dahin zusammen: es sei zu beachten, daß weder Rang noch Religion der Mitglieder der Verwaltungsräthe irgend welchen Unterschied zwischen denselben begründen könne; auch dürfe keine von einem Mitgliede ausgesprochene Ansicht geringgeschätzt oder mißechtet werden. 20. October 1875. Spauien. * Madrid 22. Octbr. Die Verhandlungen zwischen Spanien und dem Vatican dauern fort. Man glaubt, Cardinal Marini werde beauftragt werden, die Note Spaniens so gemäßigt zu beantworten, daß man sich über die schwebenden Fragen leicht verständigen könne. * Madrid 23. Octbr. Der„Correspondencia" zufolge ist der Carlistengeneral Dorregaray, gegen den bekanntlich eine kriegsgerichtliche Untersuchung geführt wird, in Durango eingekerkert und von jedem Verkehr mit der Außenwelt abgeschnitten.(?) Die militärischen Operationen des Generals Martinez Campos in Catalonien nehmen ihren Fortgang. Derselbe steht gegenwärtig in Calaf. Griechenland. * Athen, 21. October. Die Deputirtenkammer hat Komunduros mit 136 gegen 17 Stimmen zum Präsidenten gewählt. Komunduros ist auf morgen zum Könige beschieden und wird höchst wahrscheinlich mit der Bildung eines neuen Ministeriums beauftragt werden. Der Aufstand in Nach Mittheilungen österreichischer Blätter hat der Großvezir an alle Beamten des ottomanischen Reiches folgendes Manifest gerichtet: unser allergnädigster Sultan läßt jedem seiner treuen Unterthanen Recht und Huld widerfahren. Davon sind aber alle jene ausgenommen, welche die Bevölkerung zum Treubruche gegen ihren obersten Herrn verleiten, so wie jene, die sich verleiten lassen. Für die übrigen, die treu verharren in ihrer Unterthanenpflicht, und die als ruhige Feldbauer leben, eröffnet sich in Folge dieser allerhöchsten Verfügung der Weg des Rechtes und das Füllhorn der Gnaden. Auf Befehl Sr. Majestät des Sultans und unter unmittelbarer Aufsicht des Großvezirs wird sofort in den Ländern die Viertelsteuer abgeschafft. Ferner werden allen Landwirthen und anderen Steuerpflichtigen die sämmtlichen Steuerreste nachgelassen und * Trier, 20. Oct. Die Zahl der„gesperrten“ sog. Succursalpfarter und Capläne beträgt in unserer Diöcese bis jetzt 13.— Alljährlich halfen in der Kirche St. Matthias in Trier unsere Geistlichen während der Wallfahrtszeit in dem Beichtstuhle aus. Dies geschah auch in diesem Jahre. In verflossener Woche ist nun deshald, wie das„St. Paulinusbl.“ meldet, gegen 6 Herren die Untersuchung eingeleitet worden; es sind Herr Dorwicar Schmitt, die Pfarrer Graf von St. Antonius, Grünewald von Paulus, mit seinem Caplan Pertzborn, Pastor Dr. Thanisch von Linz, Rector Varain von der Carthaus bei Conz. * Bettingen. 16. Oet. Das„St. Paulinusblatt“ meldet: Gestern wurde unser Herr Pastor Hormisch, der als sogenannter Suceursalpfarter gesperrt worden ist, auf Anstehen des kgl. Untersuchungsamtes beim kgl. Landgerichte zu Trier vorgeladen, am 21. d. Mts., Morgens 9 Uhr, vor der Untersuchungs=Kanzlei zu Trier zu erscheinen, um über die gegen ihn vorliegenden Anzeigen der unbefugten Vornahme geistlicher Amtshandsungen verhört zu werden. * A u s R a s s a u, 2 1. O c t. A m 1 9. d. M i s. e r s c h i e n, w i e d i e„ F r a n k f. Ztg.“ erzählt, der Executor abermals im bischöflichen Hause in Limburg, um an Stelle der neulich gepfändeten, dem bischöflichen Stuhle gehörigen und deshalb wieder freigegebenen Oelgemälde andere Werthobjecte zur Deckung der für die Nichtbesetzung von Hainigen und Johannisberg verhängten 600 Mark Executivstrafe in Beschlag zu nehmen. Es wurde gepfändet: ein silbernes Kruzifix, drei Porzellan=Vasen, zwei gepolsterte Sessel, ein Sopha und sechs Stühle. Der hochw. Herr erklärte, daß auch diese Gegenstände nicht mehr sein Eigenthum seien und diese, wie das übrige Mobilar, schon vor Monaten mittels förmlicher Schenkungsurkunde an den Kirchenfonds der hiesigen Stadtkirche zum hl. Sebastian geschenkt und vom Kirchenvorstande förmlich acceptirt und in Besitz genommen seien. Der Kirchenvorstand hat bereits sein Eigenthum reclamirt. Gleichzeitig wurden dem Bischof 300 Mark für Nichtbesetzung einer ihm nicht bekannt gemachten vacanten Pfarrei abgefordert.— Dem Pfarrer Nagel von Klein=Schwalbach wurde aufgegeben, die Pfarrwohnung zu räumen. Der dortige Kirchen“ vorstand, welcher Eigenthumsrecht des Pfarrhauses für die Pfarrei beansprucht, hat den Rechtsweg betreten. * Paderborn, 20. Oct. In eigener Angelegenheit schreibt das„WestVolksblatt“:„Heute wurden dem Redacteur dieses Blattes die am 19. uprtt bei ihm und dem Herrn Verleger confiscirten Exemplare des„Westsälischen Volksblattes“ und des„Westf. Kirchenblattes“, worin die päpstliche Enchelich vom 5. Februar d. J. abgedruckt war, vom Gericht zurückgegedenHerr Oberstaatsanwalt Irgahn hat sich nicht veranlaßt gefunden,#6en das freisprechende Urtheil des hiefigen Appellationsgerichtes vom 21. Stt, Nichtigkeitsbeschwerde beim Ober=Tribunal einzulegen, und ist somit biefe Sache beendigt.“— Zu dieser Nachricht bemerkt die Redaction der„Estehtt Volkszeitung“:„Wir hatten die Encyclica in derselben Weise, wit dus „Westf. Volksbl.“, abgedruckt, wurden bekanntlich in Essen und Hamm sie“ gesprochen, trotzdem ist die Sache noch beim Obertribunal anhängig gemacht worden.“— Der„Essener Volkszig.“ zu Troste können wir ihr mitthelten, daß unserm Redacteur, Herrn v. Ayx, wegen Abdruckes der Enchelich en zweimonatliches otium cum inclusione zu Theil geworden ist.— Pttt den Herren Pfarrern Himmelreich in Welver und Siemer in Fren berg ist nunmehr auch Herr Pfarrer Lilotte in Hemmerde(Krais#“ auf Anordnung der königlichen Regierung zu Arnsberg aus seiner Dtt““ wohnung ausgewiesen worden. Dieselbe wurde am 12. d. polizellich: chlosen.„„„„ * Paderborn, 2o. Oct. Der„Germania“ entnehmen wir Foige Der Verleger des„Liboriusboten“ wurde am 13. d. Mts. vom Kreisgericht zue 90 Mark verurtheilt, weil zwei Strophen eines zutt druck gelangten Gedichtes entstellte Thatsachen enthalten sollen. soll die Entstellung bestehen? Man höre: Daß die Thatsachen en“ seien, liege darin, daß wissentlich verschwiegen sei, eine angeführten Thatsachen(„Kirchen ohne Sacrament, keine Firmung mehr“ 2c.) ihren Grund hätten, nämlich in dem Ungehorstn Priester, welche durch die Nichtbefolgung der Maigesetze diese Zusahr. schuldet hätten.— Dieser Urtheilspruch wird wohl auch in surtktsg“ Kreisen Aufsehen hervorrufen. der letzte * Fulda, 20. Oct. So ist denn, schreibt die Fuldaer 319-: glaster Franciscaner aus der Klosterpforte am Frauenberge herausgetget und Kirche sind geschlossen, die Ruhe des Grabes hat ihren wvozuft“ selbst aufgeschlagen. Heute Morgen gegen 7 Uhr erschien im kuftns Landrathes Polizei=Inspector Fink nebst Wachtmeister Davenne, nite, Gendarmen und einem Schlosser vom Bahnhof auf dem Frauenberh“, selbst sich bereits eine große Menschenmenge versammelt hatte. Die“) gste. Klosterbewohner waren noch P. Custos Aloysius Lauer und Laienbrüder. Sich stützend auf die landesherrliche Urkunde, dutch dem Franciscauer=Orden vor mehr als 250 Jahren der Fraueno% wiesen wurde, und in welcher die ausdrückliche Zusage enthalten, eine Ordensmitgliedern, falls ihnen diese ihre Wohnung je entzogen wurde,“ andere Wohnung angewiesen werden sollte, hatte'. Custos einen Protest gegen die Ausweisung aus dem Kloster eingelegt un wieder erklärt, er werde, bevor jene Bedingung nicht ersung se, purde er Gewalt weichen. Die Gewalt ließ nicht auf sich warten, Ptzz,rn, und die sowohl als auch die vier Laienbrüder aus dem Kloster en#sng die Kirche wie Kloster geschlossen. Die außen stehende Volksmeng usleute mit Weinen und Wehklagen und geleitete sie den Berg hinbrbt:, Stadt zum Grabe des hl. Bonifacius. Hier wurde ein Gebei #i dann die letzte Strophe des Bonifacius=Liedes angestimmt: glaubensvater, sieh die Noth“ 2c., worauf die Ordensleute den Boden das Grab des hochseligen Bischoses besuchten und sich dann in der stadt zerstreuten. Alles verlief ruhig und in größter Ordnung, und er somit eine überflüssige Maßregel, daß, wie man sich erzählt, das dem Domplatz exereirende Militär mit scharfen Patronen versehen au *, gudesheim, 21. Oct. Wegen der unterlassenen Wiederbesetzung Pfarrstellen Groß=Düngen, Grasdorf, Seulingen und Goslar ist, nach geldung des„Kath. Sonntagsbl.“, unserm hochw. Bischof seit der letzten gilfte des Monats Juli, also während der letzten drei Monate, eine Strafe zusammen 27,000 Reichsmark zuerkannt, bezw. angedroht. Am 9. gets, wurden dem hochw. Herrn auf's Neue 3000 Mark Strafe zuerkunt und andere 3000 Mark wurden angedroht. Die ganze Strafsumme chöbet sich deshalb auf 33,000 Reichsmark. In Beziehung auf jede der er pacanten Pfarrstellen hat die Straafe bereits das höchste Maß, welches es Gesetz zuläßt, erreicht.— Am 18. d. ist Herr A. Sievers, PfarrIzministrator von Seulingen, aus dem Bezirksgefängnisse in Hameln der Weser entlassen worden, nachdem er volle 1¼ Jahr theils in Lötingen, theils in Hameln in Kerkerhaft zugebracht hat. Vermischte Nachrichten. * Bonn, 23. Oct. Der Herr Landrath Kampers von Altenkirchen a mittelst sehr huldvollen Schreibens und unter Verleihung des rothen alerordens III. Classe mit der Schleife, auf sein Ansuchen, vom 1. No##der ab in den Ruhestand versetzt worden. : Godesberg, 23. Oct. Auch hier haben wie in sämmtlichen benachGemeinden die Wahlen der Kirchenvorsteher und der Gemeindeverreier stattgefunden und sind ganz im Sinne des katholischen Volkes ausgeDieselben haben uns einen großen Verwaltungs=Apparat geschaffen. Penn diesem entsprechend auch so viel Kirchenvermögen vorhanden wäre, zunn müßte es ja sehr gut um die katholische Kirchenfabrik stehen. Bisher ader ist in den meisten Kirchenfabriks=Räthen immer wieder die alte Frage ufgeworsen worden: Unde ememus? d..: Wo sollen wir's hernehmen? sg wird's auch in Zukunft wohl bleiben. Dann aber könnte hie und da in Praktikus, wie zur Zeit der hl. Andreas einer war, im Kirchenrathe uufstehen, sich die 6 oder 10 Kirchenvorsteher anschauen, auch die entspre#enden 18 oder 30 Gemeindevertreter zuzählen und fragen: Sed haec guid sunt inter tantas? zu Deutsch: Aber was soll das Bischen für so Biele! So bei Joh. im VI. Kap. 9. Vers. Vom Rheine, 20. Oclbr. Die„Bonn. Itg.“ erklärt nicht hoffen z wollen, daß der König von Bayern sein Ministerium ändern werde. Denoch glaubt sie, gegen die bayerischen Patrioten zu Felde ziehen zu nüssen. Und in welchem unqualificirbarem Gebahren thut sie das? Herrn Jörg, den Verfasser der Adresse und Referenten bei der Adreßdebatte, nennt se den bayerischen Therfites; die 79 Patrioten, die für die Adresse gestimmt haben, sind ihr nicht mehr Bayern noch Deutsche, sie vertreten ihr nicht mehr die Gesinnungen des Volkes, ja nicht mal mehr ihre eigene Ueberzugung, sie verehren nach ihr nicht den König noch den Kaiser, sie sind nach ihr nichts weiter als römische Knechte; Jörg, dessen in der vorigen Reichstagssession gehaltene bekannte Rede von liberalen Blättern(und das vill etwas heißen) als ein Meisterwerk gepriesen wurde, soll jetzt eine so schlecht stilisirte, so sehr aller Logik ermangelnden Adresse(Logik ist bekanntlich die starke Seite der„Bonn. Zig.“) verfaßt haben, daß diese„förmlich verblüssi“ davon ist; die Adresse ist nach ihr mehr als ein eclatantes Rißztrauensvotum gegen das Ministerium, sondern(auch die Grammatik sceint eine schwache Seite der Tante alten„Styls“ zu sein) eine baare Impertinenz gegen den König: die„Bonn. Ztg.“ sieht wunderbarer Weise in der Adresse einen Anklageact gegen den König selbst, weil der Entwurf sage, daß das Ministerium nicht den bayerischen, sondern den preußischen Interessen diene, daß es den letzteren ein Stück der bayerischen Kron= und Landesinteressen nach dem anderen opfere. Nach dieser Logik ist natürlich jede Adresse einer Landesvertretung an den Monarchen eine Impertinenz gegen den letzteren! Das fühlt die„Bonner Zig.“ nicht: nach ihr gilt das Gesagte nur von einer ultramontanen Adresse. Höchst interessant nun it es, wie die„Bonner Ztg.“ beweist, daß für den König eine constitutionelle Veranlassung gar nicht vorliege, die Adresse anzunehmen. Nach der bayer. Versassung sei für Verfassungsänderungen eine Majorität von zwei Dritttheil der Kammer nöthig, weil die gewöhnliche Beschlußfassung nach absoluter Stimmenmehrheit keinen untrüglichen Maßstab gebe; diese gebe erst eine stark überwiegende Stimmenmehrheit; die aber sei für Verfassungsänderungen gfordert, weil eine Verfassungsänderung hohe Landesintcressen berühre; lezteres sei auch der Fall bei der vorliegenden Adresse; darum brauche der König sie nicht anzunehmen, da sie nur mit einer Mehrheit von 3 Stimmen beschlossen sei. Eine solche Logik ist zweifellos eine liberale! Nachen, 22. Ort. Anfangs dieses Jahres merkte der Herzoglich Arembergsche Oberförster Obertreis zu Schleiden, daß in den Waldungen des Herzogs von Aremberg sich Wilddiebe aufhielten, die mit einer seltenen Frechheit ihr Unwesen trieben; sie bivouakirten im Walde, wobei ihnen eine dort stehende Tanne, die sie anzündeten, als Lagefeuer diente. Um diesem. Unwesen zu steuern, veranstaltete der genannte Oberförster, nachdem er im Mai c. wieder durch seine Förster Nachricht erhalten, daß sie Spuun von Wilddieben entdeckt hätten, eine Razzia auf dieselben. Am 20. Mai c. trafen die Förster in einer Lichtung des Hellenthaler Waldes auf drei Wilddiebe, welche hinter Strauchwerk versteckt im Anschlag lagen. Die Forderung der Förster an die Wilddiebe, ihre Waffen niederzulegen, wurde mit einem Schusse beantwortet, worauf auch die Förster Feuer gaben. Der Schuß der Wilddiebe ging über die Köpfe weg, durch die Schüsse der Forster blieben zwei der Wilddiebe auf dem Platze liegen, der dritte hatte sich beim Herannahen der Förster in das nahe gelegene Gebüsch geflüchtet. Die beiden Wilddiebe wurden nach Schleiden ins Hospital geschafft und gegen dieselben die Untersuchung wegen Widerstandsleistung und Jagdvergehen eingeleitet. Heute standen nun zwei der Wilddiebe— der dritte var inzwischen flüchtig geworden— vor dem hiesigen Zuchtpolizeigerichte. Der erste Beschuldigte, Heck aus Nidrum, einer der Beiden, die bei dem Rencontre auf dem Platze geblieben, und der in Folge der Schüsse einen lahmen Arm erhalten, wurde, wie das„Echo“ meldet, wegen der genannten Vergehen zu einer Gefängnißstrafe von zwei Jahren, der andere, Herbrand aus Nidrum, wegen Jagdvergehens zu einer Gefängnißstrafe von sechs Wochen verurheilt. * A a c h e n, 2 2. O c t. A m 7. u n d 8. N o v e m b e r d. J. w i r d h i e r s e l b s t, vie das„Echo“ meldet, auf Anregung des hiefigen christlich=socialen Arbeiurvereins eine Versammlung von Socialisten gleicher Richtung im Paulushause stattfinden. Bezügliche Einladungen zu diesem Zwecke sind an die Vertreter der christlich=socialen Partei des Regierungsbezirks Aachen bereits ergangen und sollen dieselben ihre Zusage gemacht haben, den Verhandlungen beizuwohnen. Letztere dürften eine Fortsetzung des hier im Jahre 1873 stattgehabten Congresses der betreffenden Parteimänner von Kheinland und Westfalen bilden, welcher damals ebenfalls in den Räumen des Paulushauses tagte. Mit Rücksicht auf die in dem genannten Jahre gefaßten 23 Resolutionen sollen auch bei dieser Versammlung hauptsächlich Besprechungen über folgende Puncte stattfinden: 1) Arbeitervereine, 2) soaale Presse, 3) Erwerbsgemeinden, 4) christliche Charitas, 5) Wohnungsfrage, 6) rechtliche Stellung des Arbeiterstandes, und 7) sociale Statistik. Betreffende Commissionssitzungen der in einer Vorversammlung gewählten hauptvertreter der hiesigen christlich=socialen Partei, wurden bereits wiederholt und unter reger Betheiligung abgehalten. I Aus der Wallonie, 20. Oct. Neulich kam der Landrath eines vallonischen Kreises nach einem kleinen Dorse St. zu dem dortigen ganz armen Pastor.„Herr Pastor,“ meinte der Herr Landrath,„ich habe an Ihr hohes Alter und Ihre Verdienste um die Pfarre St. gedacht und komme, Ihnen die Bedingungen mitzutheilen, unter denen Sie Ihr Staatsschalt fortbeziehen können.“„Herr Landrath,“ erwiderte der ehrwürdige herr„dann ist der Zweck Ihres Besuches verfehlt; ich erkenne mit Lank Ihre persönliche Güte an; aber ich nehme meinen Staatsgehalt von Regierung nicht an, habe deshalb auch nicht nothwendig, die Bedinkungen zu hören; meine Pfarrkinder werden schon dafür sorgen, daß ihr Pfarrer in seinem hohen Alter nicht Noth leide; ich möchte nicht, daß auf meine weißen Haare am Ende meiner priesterlichen Laufbahn auch der getingste Schatten falle.“ Hochdahl, 21. Oct. Wie vor einigen Tagen die Post in GerresKeim mittelst Einbruch um 500 Thaler bestohlen worden ist, so wurde die Esige Post in der verflossenen Nacht von einem gleichen Schicksal betroffen. die Söhne der Nacht hatten sich den ganzen Geldkasten annektirt, den man mtieert hinter der Hütte wieder fand, während die Spitzbuben den Inhalt selber in Verwahr genommen. Remscheid, 22. Oct. Eine Trauerkunde drang gestern von der benachbarten Burg zu uns herüber. Vier junge Engländer, welche sich dort gter Ausbildung wegen aufhielten, sollen sich auf der Wupper mit einem dachen vergnügt haben. Wahrscheinlich waren dieselben mit der Lenkung Fahrzeuges nicht gehörig vertraut, und soll dasselbe umgeschlagen sein, daß drei der Insassen ihren Tod in dem Wasser fanden und nur einer gerettet wurde. Breslau, 22. Octbr. In Slangen Diebe in die früher von dem Weihbischof Wlodarski, und jetzt en dem Canonicus Dr. Künzer bewohnten Räumlichkeiten. Bereits hatten Verbrecher Werthgegenstände, Wäsche u. s. w. zusammengepackt, als n ihrer nächtlichen Thätigkeit durch das Erscheinen eines Dieners ge##ur burden. Mit vereinten Kräften drangen die Diebe auf ihn ein, doch Woen sie zur Flucht unter Zurücklassung ihre Beute genöthigt. Reisse, 21. Oet. Wie man der„Bresl. Ztg.“ aus Gogolin schreibt, hat der dortige Kriegerverein kürzlich ein Mitglied ausgestoßen. Was hatte der„Ausgestoßene" verbrochen? Er hatte nicht nach dem Commando den Ujester Herzog, sondern den Pfarrer Gratza gewählt, was die Hofdienerschaft der Magnaten„Betheiligung an ultramontanen Wahlumtrieben nennt. Die„Bresl. Ztg. scheint dieses„Ausstoßen" höchst„liberal“ zu finden, wenigstens hat sie kein Wort der Mißbilligung für diesen— Hohn auf freie„Wahl!“— In Neisse ist neulich, der„Neiss. Ztg.“ zufolge auch eine Excommunication vorgekommen. Eine der beiden Logen hat ein Mitglied, das jüngst viel genannt wurde, ausgeschlossen. * Posen, 21. Oet. In Betreff des Vorfalls bei der hiesigen Frohnleichnamsprocession, wobei nach Mittheilung des„Kuryer Pozn.“ ein Officier der hiesigen Garnison in der Nähe des Altars an dem Hause Ecke des Kanonenplatzes und der Magazinstraße Cigarrenrauch in das Sanctissimum geblasen und sich überhaupt in ungebührlicher, herausfordernder Weise benommen haben soll, stand heute vor dem hiesigen Kreisgerichte gegen den Redacteur des„Krryer Pozn.“, Herrn Nicolaus Gruszczynski, wegen verleumderischer Beleidigung jenes Officiers Termin an. Es waren seitens des Angeklagten 26 Entlastungszeugen in Vorschlag gebracht, welche die Wahrheit der in dem„Kuryer" behaupteten Thatsachen zu bekunden sich bereit erklärt hatten; doch erachtete der Gerichtshof die Vernehmung von sechs dieser Entlastungszeugen für ausreichend, und beschloß alsdann, die Verhandlung zu vertagen, um eine Besichtigung der Localität in Gegenwart der Zeugen vorzunehmen.„.2444 gsutiet 8— daß * Posen, 18. Oct. Wie die„P. Z. berichter, bestalge es sich, daß Herr Suszczynski zwar zum Altkatholicismus übergetreten ist, aber sich nicht als Geistlicher bei dem Bischof Reinkens gemeldet hat.— Wie demselben Blatte aus Fraustadt geschrieben wird, weilten daselbst am 18. und 19. d. zwei Divisionsauditeure aus Glogau und nahmen umfangreiche Vernehmungen wegen der 5 Todesfälle, welche das Füsilierbataillon des 58. Infanterieregiments auf dem Marsche von Fraustrdi nach Bilawe betrosen hat, vor.... 8. 63smm. 4 * Tilfit, 21. Oct. Kaum hat die Betrieos###nung auf der Bahnstrecke von Tilsit nach Pogegen über die drei großen Eisenbahnbrücken über die Memel, die Uslenkis und Kurmersseris stattgehabt, so werden wir schon durch die Kunde erschreckt, daß der erste Pfeiler der Kurmersserisbrücke in der Richtung von Tilsit in Bewegung ist und zu dessen Sicherung außerordentliche Anstrengungen gemacht werden. Der Pfeiler ruht auf und in einem eiwa 12 Meter tiefen Torfmoor, welches in Folge des Druckes der zur Herstellung des Eisenbahndammes verwendeten Erdmassen bewegt wird. Die Feststellung wird durch gewaltige Steinpackungen versucht. Eine Gefahr für die coursirenden Eisenbahnzüge ist nicht vorhanden; dieselben werden mit geringer Fahrgeschwindigkeit befördert, während die Bewegungen des Pfeilers, dessen Haltbarkeit und Festigkeit an sich zweifellos ist, fortwährend beobachtet und die geeignetsten und umfassendsten Maßregeln getroffen werden, um jedweder Gefahr zu begegnen. * Wien, 20. Octbr. Der Protonotarus Apostolicus und papstliche Hausprälat Dr. Sebastian Brunner, der geistvolle Schriftsteller, ist vom Cardinal Rauscher zum fürsterzbischöflichen Consistorialrath ernannt worden. *“ Aus Caub vom 19. October wird dem„Rhein. Courr.“ gemeldet: „Die in Bewegung befindliche Bergpartie in dem District Kalkgrub nimmt eine immer drohendere Gestalt an. Seit diesem Frühjahr sind einzelne Theile um fünf Meter vorgerückt. Die Hauptquerspalte ist ein Meter breit und sehr tief geworden und sind an verschiedenen Orten neue Spalten entstanden. Es muß jetzt alles versucht werden, die sich allmälig zu einem Bergsturz herabsenkende Fläche von etwa sechs Morgen zum Stehen zu bringen. Dazu ist jetzt endlich und in der letzten Stunde die Mözlichkeit geboten worden, da der Minister des Innern einen Staatszuschuß bis zu 135,000 Mark in Aussicht hat stellen lassen, wenn die Gemeinde Caub selbst bis zu 15,000 Mark zu den Arbeiten verwenden und solche auf ihre eigene Gefahr in Anwendung nehmen wolle. Im Gemeinderath wurde einmüthig beschlossen, das Anerbieten des Ministers anzunehmen, unverzüglich mit den Arbeiten zu beginnen und die zunächst erforderlichen Geldmittel durch eine Anleihe zu beschaffen. ** Ein Berliner, der dieser Tage bei der Ponzei=Hauptcasse eine Zahlung leistete, haite dabei ein Zwanzig=Markstück mit gezählt, das dem Cassenbeamten schon durch seine graue Farbe auffiel, weßhalb er es einer näheren Prüfung unterzog. Hiebei stellte sich nun heraus, daß das Goldstück ein Mindergewicht von 10 pCt. hatte, welches allem Anscheine nach auf chemischem Wege abgezogen worden war. Der betreffende Herr erklärte auf Befragen, daß er das Zwanzig=Markstück mit noch sechs anderen — von welchem er vier Stück bereits ausgegeben— von einer in der Fischerstraße wohnhaften Frau für gelieferten Goldstaub in Zahlung erhalten habe. Da auch die übrigen Goldmünzen ein gleiches Manco zeigten, so wurde bei jener Frau sofort eine Haussuchung vorgenommen und dabei verschiedene Chemicalien mit Beschlag belegt, mit denen die Ablösung des Goldes bewirkt zu werden pflegt. Da das Beschneiden der deutschen Goldmünzen nicht thunlich erscheint, so wird von den Betrügern der chemische Weg beschritten, um diese Münzen um einen Theil ihres Werthes zu erleichtern, wobei die angewendeten Säuren freilich auf die Farbe des Goldes in leicht merklicher Weise reagiren. ** Nach einem Erkenntnisse des Obertribunals vom 24. September ist ein Dienstmädchen(Wirthschafterin), welches durch Unterlassung der ihm obliegenden Obhut über die Wirthschaft wissentlich Diebstähle an Wirth= schaftsgegenständen oder Speisevorräthen ermöglicht, als Theilnehmerin an den Diebstählen zu bestrafen. Handel und Verkehr. * Rheinbacher Stadt Obligationen. Vorloosung vom 6. September 1875. Auszahlung vom 2. Januar 1876 ab bei der Stadtlasse zu Rheinbach. Nr. 43. 104. 124. 133. 144. 151. 201. 219. 231. 325. 365. 381. 395. 457. 688. Köln, 23. Octbr.(Notirungen der Audelsmasler.) Wette:: trüb. Rüböl fester, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. ess. in Partieen von 100 Ctr. Rm. 33.00 B. Weizen niedriger, ohne Sack per 200 Psd. hiesiger(niedrigster Preis) eff. Nm. 20.00—21.50., fremder 20.00—21.50 J.(Lieserungsqual. à 75 Pfd. per 50 Liter.) Roggen matter, ohne Sack hiesiger per 200 Pfd.(niedrigster Preis eff. hies. Rm. 14.20—17.00 B, fremder 14.20—17.00 B.(Lieserungsqual## 69 Pfd. per 50.) Hafer unverändert, per 200 Psd. ohne Sack Rm. 16.70 B. Köln, 23. Oct.(Notirungen der Productenhändler.) Weizen eff. hiesiger 20.00—21.00 Rm., fremder 20.00—21.50 Rm Roggen ess. 15.00—16.00 Rm. Hafer ess. 17.50—18.00 Rm. Rüböl eff. 33.00 Nm (Landmarkt.) Weizen M. 19.80—20.40; Roggen 14.80—15.80; Gerste—; Hafer 17.10—17.60; bezahlt nach Qualität pro 200 Pfd. Zufuhren ca. 200 Sack. Wochenzufuhr etwa 1500 Sack. Mainz, 21. Ocbr. Weizen 21,15, Korn 16,35 Gerste„16, Hafer 16.80 Alles per 200 Pfd. Butter per Pfd..5, Eier per Viertel 1,54, Kartoffeln per 140 Pfd..—, Kornstroh per 100 Gebund 53,—, Heu per Ctr. 5,00, Mark. Witten, 21. Octbr. Weizen M. 22,—, Roggen 18,50, Hafer 18,50, Braugerste 23.—, Futtergerste 15,50, Bohnen—, Erbsen 27,—, per 070 Kilo franco hir.„ Berlin, 22. Octbr. Weizen 190,—, 2u. Roggen 174,50, Haser 173.—, Rüböl loco 61.—, Spiritus loco ohne Faß 52,—. Posen, 20. Octbr. Roggen 150,— M. Spiritus Kündigungspreis 53,20. Stettin, 22. Oktbr. Weizen 204,—, Roggen 141,50, Rüböl 59,50, Spiritus 47.60. Breslaus, 22. Octbr. Getreidemarkt. Spiritus per 100 Liter 100% 45,30, Weizen 193,00, Roggen 148.—, Rüböl 49,00. Hamburg, 22. Octbr. Kaffe erhält sich in unverändert günstiger Stimmung, Inhaber zeigen sich sehr zurückhaltend, und belaufen sich in Folge dessen Umsätze nur auf ca. 2000 S. Rio und Santos und ca. 500 S Maracaibo. Hambur,g, 21. Oktbr. Weizen 204 Wr., 1000 Kilo netto 225— Er Roggen 1000 Kilo netto 146 Br. Hafer fest. Gerste still. Rüböl loco 67½ per 200 Pfd. Spiritus ruhig per 100 Liter 100% 37. Petroleum ruhig Standard white loco 11,50 Br. Bremen, 22. Oktbr. Petroleum. Standard white loco 11,50 Mark— Pfg. bez. Antwerpen22. Oktbr. Getreidemarkt. Weizen 28¼, Roggen 18, Hafer stetig. Gerste ruhig. Petroleum Rafftnirtes, Type weiß loco 28½ bezahlt. Paris, 22. Oktbr. Produktenmarkt. Weizen behauptet 27,—, Meh 60,—, Rüböl 19.75, Spiritus weichend 46,—. Paris, 21. Octbr. Ochsen frs. 1,82, Kühe 1,62, Kälber 2,10, Hämmel 1,92, Schweine 1,32. Durchschnittsgewichte: Ochsen 348 Kil., Kühe 224 Kil., Kälber 77 Kil., Schafe 20 Kil., Schweine 86 Kil. London, 21. Oktbr.(Getreidemarkt.) Weizen 1 sh. 0 d. höher Mehl, 2 fh., höher. Hafer ½. Glasgow, 22. Oct. Roheisen. Mixed numdres warrants 60 fh. 6 d. bez. Liverpool, 21. Oetbr. Middl. Orleans 7 5/16, middl. amerikanische 7 1/16, fair Dhollerah 4 13/16, middl. fair Dhollerah. 4 3/8, good middl. Dhollerar %, middl. Dhollerah 47 fair Bengal 4½, fair Broach 5 new fai Oomra 5½ goodfair Oomra 5½, fair Madras 4¾, fair Pernam 7 14/16 fair Smyrna 6¼, fair Egyptian 8. Petersburg, 22. Oktbr. Talg 55.50, Weizen 11,—, Roggen 6,5, Hafer 4,50. Hanf 33.—, Leinsaat(9 Pnd) 11,75. Bekanntmachung. Da in Folge abgelaufener Wahlperiode aus der 1. Abtheilung die Herren Stadtverordneten Bluhme und von Neufville, aus der 2. Abtheilung die Herren Stadtverordneten Engelskirchen, Hopmann, Krewell und Rettekoben, aus der 3. Abtheilung die Herren Stadtverordneten Friling und Morell ansscheiden, außerdem noch aus der 2. Abtheilung der Herr Stadtverordnete von Sybel von Bonn verzogen, und aus der 3. Abtheilung der Stadtverordnete Henry mit Tod abgegangen ist(welche für die Wahlperiode 1873 bis 1879 gewählt waren), so wird auf Grund der§§ 17, 20 und 22 der Städte=Ordnung vom 15. Mai 1856 behufs Vornahme der Wahlen zur regelmäßigen Ergänzung resp. zum Ersatze der Stadtverordneten=Versammlung Termin auf den., 11. und 16. November d. J. anberaumt und zwar für die Wahlen der III. Abtheilung in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr und in den Nachmittagsstunden von 3 bis 6 Uhr des 4. kommenden Monats; für die Wahlen der II. Abtheilung in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr des 11. kommenden Monats, und für die Wahlen der I. Abtheilung in den Vormittagsstunden von 10 bis 1 Uhr des 16. kommenden Monats, wozu die Stimmberechtigten, welche außer dieser Haupt=Einladung noch besondere Benachrichtigung erhalten, hierdurch eingeladen werden. Es wird hierbei bemerkt, daß an die Stelle der in der II. und III. Abtheilung vor Ablauf der Amtsperiode abgegangenen Stadtverordneten diejenigen der Gewählten treten, welche die geringere Stimmzahl erhalten. Die Wahlen finden in dem Sitzungs=Saale des Rathhauses Statt, und liegen die Listen der Stimmberechtigten bis zu den betreffenden Terminen in der Kanzlei auf dem Rathhause zur Einsicht offen. Bonn, den 17. October 1875. Das Bürgermeister=Amt. Gläudiger des Falliments des in Derschlag wohnenden Kaufmannes und Bierbrauerei=Besitzers Emil Huland werden hiermit ersucht, Freitag den 26. k. Mts. Nov., 4 Uhr Nachmittags, in dem Locale des Königl. Handelsgerichts zu Bonn sich zu versammeln, um in Gemäßheit des 480. Art. des Handelsgesetzbuches ihre Vorschläge in Betreff der zu ernennenden provisorischen Syndike zu machen. Bonn, den 23. Oetober 1875. Mobilar=Verkauf. Geschäftshaus, in bester Lage, für jedes große Geschäft passend, zu verkaufen oder zu vermiethen. Nähcres in der Exped. dieser Zeitung.(412 Ein geräumiges Geschäftshaus, in guter Lage, mit zwei Ausstellfenstern, Hofraum und Hintergebäude, unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. L. Laufenberg, Biehmarkt 11. 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Gottlob, Weilerswist, empfehlen zur Herbstdüngung aufgeschlossenen Pern=Guano (Gehalt 9% Phosphorsäure, 9% Stickstoff), außerdem aus der chemischen Fabrik von Rob. Schnitzler in Brühl Superphosphate, Ammoniak=Superphosphate und 4. ordentliche General=Versammlung findet am Mittwoch, den 24. November, Vormittags 11 Uhr, im Geschäftslocale Sandkaule Nr. 10 statt. Schlösser, Die Deponirung der Actien hat nach§ 27 des Statuts billigst bei zu erfolgen..— Franz Lorenz, Krscgst 1. Tages-Ordnung. 1) Bericht über das Geschäftsjahr 1874,75. 2) Vorlage der Bilanz. 3) Bericht der Revisoren. 4) Verwendung des Reingewinnes resp. Feststellung der Dividende. 5) Neuwahl eines Aufsichtsraths=Mitgliedes nach§ 18 des Statuts. 6) Neuwahl an Stelle eines cooptirten Mitgliedes des Aufsichtsrathes. 7) Wahl zweier Revisoren. 8) Decharge=Ertheilung. Der Vorsitzende des Aufsichtsrathes: Bach, Adv.=Anw. ½2 Morgen Knollen zu verkaufen. Näheres Sandlaule 7. Starkes Aln pferd, zum Ackerbau ge eignet, uu vir Endenicherstr. 25. Mauspfar 9. Möbl. Zimmer zu verm. Maxstr. 11. Ein kleiner Lagerraum zu miache gesucht. Näheres Markt 13. Die schönsten, billigsten Mittelsorten=Tapeten, Feuster=Rouleaux liefert Bonner Tapetenfabrik, Teppichhandlung, Sterntvorbrücke. Genuy Bei Hermann Costenoble, Verlagsbuchhändler in Jena, ist in zweiter Ausgabe erschienen und in Bonn zu beziehen durch A. Heury und Fr. Cohen: Leury Junger Hund entlaufn. weiß und schvay zeichnet. Gegen Belot“ nung abzugeben BreitLiebe und Brod oder Vorenthaltung oder: Die Novelle des alten Mannes. Familien=Roman aus dem neunzehnten Jahrhundert von Hugo Oelbermann. 2 Bände. . Die„Illustrirte Zeitung“ in Leipzig spricht sich sehr wohlwollend über virses Buch aus. Sie sagt:„Die Novelle des alten Mannes gehöre zu dem Schönsten, was die Literatur in dieser Gattung aufzuweisen habe“. Vergangenen Sonntag 1 Portenur naie mit Geld gefunden. Brüderg. 27. Für„Gesperrte“ sind bei der Expedition dieser Zet tung ferner eingegangen: Von einem Protestanten aus#. Thlr. Unbekannt 10 Sgr. —— 17 Deutsche und kranssbiche S1aden, schwarze und grüne Thees, Stearinund Praffinlichter in allen Gattungen empfiehlt W. J. Sondag. Weißer Weinmost (Rheingauer) täglich frisch bei M. Berger, Münsterstraße Nr. 14. Kalihaltige Düngerstoffe. Die Kohlenhandlung van Joh. Müller in von Joh. Maull in Endenich empfiehlt ihr Lager in allen Sorten von Kohlen und liefert bei von mindestens( Malter frei an's Haus. Aonachme Schrot= und Fett-Brand per Malter 26 Sgr. Flammkohlen, beste Sorte, 27 Sgr. chmiede=Nußkohlen 27 1½ Sgr. Wotten. Magere Nußk. vorzüglich geeignet zu Füll=Oefen, 28 Sgr. Für Gelähmte: Flaschen=Bier, Kuren durch Kueten und An= por#balicher# al'tst von Brüder Mit heute wieder Gutes Braun=Bier in Anstich genommen und täglich frisch zu haben in der Brauerei F. Altenburg jr., Hundsgasse. vorzüglicher Qualikaät, Lebenden Rheinlachs, Lachsforellen von 3½ bis 5 Pfd., lebenden Aal, Hechte, Karpfen, Schleien, Krebse und der Saison entsprechende Seefische empfiehlt W. Busch, Stadt=Bademeister, Rheingasse 21. Anständige Logis. Grab=Kreuze in schöner Auswahl fertig. Für die in Pa vom Brandungluge trosfenen: Am 23. Oct. abermals an hen Domlapitular Klein 119 Mark Pfg. gesandt. Im Ganzen 669 N. 75 Pfg. Sargmagazin Kölnstr. 3. Feinstes Mainz. Sauerkraut empfiehlt J. C. Munk, Brüderg. 6. Ein ordentl. Junge Geld-Cours der Bonner Bank für Handel& Gewerbe. (Actien-Gesellschaft.) Bonn, 24. Oct. 1875. Tom oin zum Aufwarten gesucht. Gebr. Wolter, im Römer. In ein Mannfacturwaaren=Geschäft wird ein Lehrmädchen und eine Gehülfin gesucht. Letztere muß jedoch eine erfahrene und gute Verkäuferin sein. Reflectirende belieben sich an die Expedition unter B. 570 zu wenden. 2 Lehrmädchen in ein Modegeschäft gleich gesucht. Franziskanerstr. 4. 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