4. Jahrgang. Bonn, Donnerstag den 21. October 1875. Nr. 291. ArscherG ##onnement: Bierteljährlich pränum, für Bonn incl. Traglohn KMark(1 Thlr. 10 Sgr.): bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark(1 Thir. 10 Sgr.). Ergan für das katholische deutsche Bolk. Die Deutsche Reicht=Zeitung erscheint täglich, an den Wochenoen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Jusertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPf.(1 1/ Ser.). U. Die zwei gegenwärtigen Häupter der italienischen Loge: grotzmeister Joseph Mazzoni und Groß=Sekretär Luigt Castelagge. Für uns Katholiken ist Italien immer ein hochwichtiges ###nd; wir dürfen über unsern inneren Kämpfen und Leiden am ###nigsten die Halbinsel, auf welcher unser h. Vater wohnt, ###rgessen. Dort aber, wie überall, sind es nicht sowohl die #entlich auftretenden Personen, welche bestimmend auf die Geiticke des Reiches einwirken, sondern die geheimen Mächte es leibt ##nter den Coulissen. Das ganze regno’ltalia, wie ###nd lebt, zappelt und rumort, ist ja das Werk einer frei##naurerischen Filiale, der Carbonari. Denselben ist aller##ings die politische Einigung Italiens seit 1870 gelungen; aber doch ist„der Wolf(die Monarchie) noch Bnicht aus dem Walde(Lande) gejagt"; demnach erübrigt noch ein Guttheil des Programms. Seitdem nun #Liemont unter Karl Albert offen mit den Geheimbündlern Hand n hand geht, hörte die Carbonaria als solche auf, d. h. die Verschworenen traten in die Freimaurerei, und zwar ausnahmslos in die hohen Grade, über. So lange Br.“. Cavour lebte, drückten sich die rothen Elemente der Loge in die sicke, denn die Wirksamkeit der Blauen genügte. Erst mit dem Jahre 1862 rang die rothe Loge nach oben, so daß am 23. Nai 1864 alle Stimmen auf Br.:. Garibaldi als Großmeister eutfielen, der allerdings einen Stellvertreter ernannte. Für seine Person ist er ja„EhrenGroßmeister auf Lebenszeit.“ Seit jeuer Zeit ist das Roth Herr im italienischen Groß=Oriente geblieben; Roth aber ist soviel wie Republik, und wie socialtmokratische Republik. Von großer Wichtigkeit für genaue Kenntniß des italienischen Maurerthums ist die Person des jeweils gewählten Großmeisters. seitdem der Br.“. Nigra, italienischer Gesandter in Paris, nur nit kleiner Majorität, wie 1861 und 62, oder gar nicht mehr uu dieser„Würde" gewählt worden war, ist der Stern der Blauen unwiderruflich gesunken, und das rothe Gestirn aufgegangen. Im Frühjahre 1871 wurde nun Joseph Mazzoni (man verwechsle ihn nicht mit Jos. Mazzini) zum Großmeister ertoren; er herrscht und lebt auch jetzt noch im ausonischen Groß=Criente, und der Stuhlmeister der deutschen Loge Pestalozzi in Neapel, Dr. M. G. Conrad, schildert uns denselben in der FFreimaurer=Zeit“ vom 26. Juni 1875, S. 203 ff. Dieser Conrad, wahrhaft’enfant terrible der italienischen Maurerei, dat uns schon Manches ausgeplaudert, was er besser verschwiegen hätte; wir sind ihm daher zu Dank verpflichtet, und schicken denselben hiemit an seine Adresse: S. Maria Apparente 27. Napoli. „Joseph Mazzoni, schreibt der Br.:. Conrad a. a.., ist zu Prato(12,000.) im Toskanischen geboren. Stattlicher Schsziger, macht seine kräftige Figur mit den strengen Zügen und dem schneeweißen Haar einen imponirenden Eindruck. Hohe Intelligenz, Lauterkeit des Charakters, unbeugsame Sittenstrenge, erprobter Patriotismus— diese Eigenschaften wagen selbst seine erbittertsten Gegner nicht in Zweifel zu ziehen. Mazzoni ist eine Cato=Natur. Als Advokat in Florenz hatte er seiner Zeit bedeutenden Ruf. Nachdem der Großherzog Leopold II. seinem Lindchen eine Verfassung bewilligt, wurde Mazzoni als Vertreter seiner Vaterstadt in die Deputirtenkammer gewählt. Der Leputirte Mazzoni avancirte zum Justizminister. Nach der Flucht(d. h. Vertreibung 1848) des Großherzogs bildete er mit Guerazzi und Montanelli das Triumvirat. Dann kam der raktionäre Wirbel, der den Großherzog wieder zurückführte und ten Triumvirn lebenslänglichen Unterhalt im Zuchthaus diktirte. Vom grünen Tisch in's schwarze Loch? Durch rechtzeitige Flucht ließz sich ein erträglicherer Aufenthalt gewinnen. Mazzoni floh. Seine Existenz in der Heimath war vernichtet, die Proceßkosten erschlangen den größten Theil seines Erbgutes. Da ging Razzoni nach Paris und gab Sprachunterricht. Das Jahr 1859 führte ihn wieder seiner Vaterstadt zu. Dort lebte er eingeschränkt und zurückgezogen, jede öffentliche Stellung beharrlich ablehnend. Erst 1872 willigte er in die Wahl eines Abpordneten zum Parlament. Er behauptet seinen Platz auf der kinken und stimmt mit der Opposition. Wer die italienische kammer und das Ministerium Minghetti kennt, muß die politige Haltung des Großmeisters Mazzoni durchaus korrekt finden. gidt keinen verständigen Maurer auf der Halbinsel, der nicht euch in diesem Stücke mit seinem vortrefflichen Großmeister mpathifirte. Mazzoni's Name an der Spitze der italienischen S Eine Familienintrigue. Original=Erzählung von*“. (Fortsetzung.) War Lilli früher still und verstimmt gewesen, so schien sie En ihre ganze Liebenswürdigkeit entfalten zu wollen. Sie Kauderte und scherzte und suchte ihren einsilbigen Begleiter zu cheitern oder machte ihn wohl auch auf die wundervolle Schön## vom Mondlicht beglänzten Gartens aufmerksam. — Wenn sie an meiner Seite wäre, wenn ihre liebe Stimme #mir spräche! dachte Otto, und fast unwillig schaute er auf sie. detzt waren sie in die Nähe des Pavillons gelangt, junge gan au umgaben ihn, es war ein gar lauschiges, stilles Lochen, das auch jetzt nur dämmerig vom Mond erhellt wurde. geworden; so pikant ihr früher die kleine Nlatz dargarschien, so ward ihr doch jetzt, je näher sie dem Schau* derselben kam, beklommen zu Muthe. Es that ihr leid um lungen Mann, der sich so ahnungslos von ihr zu dem Platze hicht. ß wo ihn so herber Schmerz erwartete; hätte sie sich z# vor Reginens Vorwürfen geschämt, so würde sie am Lieb## noch jetzt mit Otto umgekehrt sein, aber sie war zu weit greugen; schon sah sie durch die Zweige der Bäume ein helles häimper schimmern, schon ließ sich des Rittmeisters geFahren Stimme vernehmen. Deutlich konnte man es jetzt ge#sen aß auf der Bank vor dem Pavillon zwei Gestalten hlick Linzze der Ausruf des Schreckens, der sich in diesem Augenlammert.###ppen entrang, war nicht geheuchelt. Krampfhaft sehen##r#e sich an Otto fest, als wollte sie ihn am Weitersehen verhindern. eehaligeni um, flüsterte sie ihm zu, er aber zog sie fast weiter und einige Secunden später standen sie dem Der er und Madelon gegenüber. in der#####cier hatte seinen Arm um sie und hielt ihre Hand auf senen;: ein Mondesstrahl, der durch die Zweige sein Licht Littmein.““ ließ die Züge der Beiden deutlich erkennen. Der hr leiigr beugte sich gerade zu Madelon herab und flüsterte ##r einige Worte zu, während ihre Blicke zu Boden gesenkt Freimaurer bedeutet für diese unentwegten Freisinn, strenges Halten am Recht, weise Disciplin, unermüdliche Arbeit.“ Soweit die Conrad'sche Canonisationsbulle für den Großmeister. Um die Wahrheit zu sagen, ist Mazzoni von jeher Erzrevolutionär und rother Republikaner gewesen, also für Toskang dasselbe, was Farini für Parma, Mazzini für Rom, Manin für Venedig, Prim für Spanien und Gambetta für Frankreich. Feind und Aufwiegler gegen seinen Großherzog im I. 1848, ist er rother Republikaner bis heute geblieben, nahm daher von der consorteria kein Amt an, um sich für die republikanische Zukunft unversehrt zu bewahren. Ein solcher * Mann als Großmeister bezeichnet viel, besonders wenn man bedenkt, daß über die Hälfte der Deputirten in Monte Citorio Freimaurer sind, und daß ein gewisser Gesandter zu Rom im Juni 1875 innigste Fühlung mit der Linken daselbst hatte und noch hat. Groß=Secretär, wenn man will: das litterarische Haupt des Groß=Orients zu Rom ist Luigi Castellazzo. Von ihm sagt Br.. Conrad:„L. Castellazzo heißt der Mann der Feder in der Groß=Loge. Seine Vergangenheit ist reich an glorreichen Beweisen, daß er das Schwert ebensogut zu führen weiß, als die Feder. Er ist ein Groß=Secretär, wie ihn Italien braucht. Ich kenne weder Zeit noch Ort seiner Geburt, vermuthe aber, daß er die Grenze des Schwabenalters bereits überschritten habe. Sein Aeußeres läßt uns auf den Demokraten vom reinsten Wasser schließen: sein schmuckloses, nüchternes Gebahren und der spitze Accent deuten auf den Oberitaliener. Man glaubt es ihm beim ersten Blick, daß er die eine Hälfte seines seitherigen Lebens auf den Schlachtfeldern, die andere in den Kerkern darangesetzt und dazwischen gepfefferte Zeitungsartikel und Tendenzromane losgelegt hat. Nach dem Helden seiner jüngsten halb=historischen Erzählung hat sich sogar eine römische Loge „Tito Bezio“ benannt. Ein brüderliches Compliment, das der brave Literat verdient hat! Im J. 1848 kämpfte er in der Studenten=Legion der piemontesischen Bersaglieri(Scharfschützen), zog mit Garibaldi nach Rom, wo er sich tapfer hielt, bis ihn die Franzosen erwischten und einsperrten; 1859 stritt er in der regulären Truppe der Piemontesen wacker mit und 1860 schlug er mit Garibaldi am Volturno sein Leben in die Schanze. Bei dieser Affaire trug er eine schwere Verwundung davon, war aber bereits 1866 mit den Garibaldianern wieder auf den Beinen. Das Jahr 1867 führte ihn nach Rom, wo er die Revolution vorbereiten sollte. Die Schergen des Kirchenfürsten wurden seiner habhaft und legten ihn hinter Schloß und Riegel. Erst als die italienische Armee 1870 in Rom einzog und der päpstlichen Regierung den Garaus machte, wurde Castellazzo aus dem Kerker befreit.“—„Seine hohe Begabung, seine Begeisterung für die maurerischen Ideale und sein grundehrlicher Charakter rechtfertigen das Vertrauen, das die italienischen Brüder bei ihrer Wahl geleitet hat. Für die Entwicklung unseres Bundes sind erprobte Männer der That(im Originale gesperrt], wie Castellazzo und Mazzoni, von Bedeutung. Was unter der thatenscheuen Reflexion verkümmern würde, rüttelt ihr energisches Wesen zu lebendiger Bethätigung auf.“ Aus diesen gewiß unverdächtigen Worten erhellt zur Genüge, daß auch das andere, das geistige Haupt der italienischen GroßLoge ein Mann der rücksichtslosesten Action ist. Von jeher wilder Revolutionär und einer der wüthendsten Garibaldianer, ist er jetzt auch einer der leidenschaftlichsten Socialisten der Halbinsel geworden und als solcher schon wiederholt mit den Gerichten in Conflict gerathen. Er war der HauptMotor beim geplanten Socialisten=Congreß am 26. Nov. 1872 im Colosseum zu Rom, bei den darauf gefolgten socialistischen Unruhen von Mittelitalien 1873 und 1874. So aber ist es kein Wunder, wenn die vorderhand noch zahmere deutsche Maurerei mit den ausonischen Brüdern, wenigstens äußerlich, nicht zu eng lürt erscheinen will, und wenn z. B. die Berliner Groß=Loge„Royal York“ unter dem 23. October 1874 („Freimaurer=Ztg." Nr. 49 vom 5. Dec. 1874) in einem Rundschreiben räth,„noch in Beziehung auf Italien zurückhaltend zu bleiben", weil„der Schwerpunkt der italienischen Maurerei nach der Seite der Hochgrade(d. h. der Actionsloge) verschoben sei“. Bedenkt man nun, daß der Thron des regno'ltalis von des Maurerthums Gnaden lebt, daß zwei Männer der rothesten Action an der Spitze des ganzen italienischen Logenwesens stehen, daß überall die Unzufriedenheit überhand nimmt, so braucht man eben kein großer Politiker zu sein, um die Zukunft zu errathen. waren. Sie hatte Otto näher und näher kommen gehört, und ihr Herz schlug in lauten, ungestümen Schlägen, als wollte es ihr den Athem rauben. Sie wußte, sie fühlte selbst, wie grausam sie gegen sich und ihn war, sie wollte aufspringen, sich zu seinen Füßen werfen und ihm den abscheulichen Betrug abbitten, zu dem sie sich herbeigelassen, aber wie gelähmt an allen Gliedern, war sie nicht fähig, sich von ihrem Platz zu rühren. — Madelon! stieß Otto hervor, und wie ein unarticulirter Schmerzenslaut klang ihr der Name von seinen Lippen. Bei diesem Ton fuhr Madelon von ihrem Sitz auf, und wie ein aus seinem Versteck aufgescheutes Reh, entfloh sie mit Blitzesschnelle. Niemand machte einen Versuch, ihr zu folgen. — Dein Weg hat Dich zur Unzeit hieher geführt, unterbrach endlich der Rittmeister die unheimliche Stille, daß Fräulein Lilli Zeugin dieser Scene werden mußte, bedauere ich sehr, aber Dir ein Recht gab, Madelon so zu erschrecken, möchte ich von Dir erfahren. Meines Wissens ist sie Dir für ihr Benehmen keine Rechenschaft schuldig. Dunkle Glut färbte Otto's Antlitz, jede Fiber in ihm zuckte und wüthend hätte er sich auf den Mann, der sich seinen Freund nannte, stürzen wollen. Und doch, welches Recht hatte er, ihn anzuklagen? Wenn Madelon dem Rittmeister den Vorzug gab, wenn sie so falsch und ehrvergessen war, diesem ein heimliches Rendezvous zu bewilligen, während sie ihm gegenüber die Tugendhafte spielte, so war er grausam von ihr getäuscht worden, durfte aber den begünstigten Nebenbuhler nicht des Verrathes beschuldigen. — Du haft Recht, sagte er mit Bitterkeit, wenn Madelon ihre Ehre nicht besser zu wahren weiß, kann es mir gleichgiltig sein, ob die Erde um eine Betrügerin mehr zählt. Und mit diesen Worten wandte er ihm den Rücken und verließ den Platz. Schweigend folgte ihm Lilli, ein Grauen erfaßte sie vor Otto, aber größer noch als das Grauen, war das tiefe Mitleid, das sie mit ihm empfand und angstvoll fragte sie sich: — Wird sein Herz stark genug sein, diesen Schlag zu überwinden? Deutschland. :; Berlin, 19. Oct. Der Reichstag wird am 27. d. M. eröffnet werden. Ob er sofort seine Thätigkeit wird beginnen können, ist nach allem, was man hört, sehr zweifelhaft: vermuthlich wird er in der Lage sein, sich sofort nach der Eröffnungsfeier wieder auf einige Tage Ferien zu geben. So meint man hier wenigstens ziemlich allgemein. Da es nun keineswegs angenehm ist, das theure Berliner Pflaster zu treten, wenn man nicht muß, so wird wohl ein großer Theil der Reichstagsmitglieder bis in die ersten Tage des folgenden Monates hinein am heimischen Heerde bleiben. Voraussichtlich haben wir also abermals das Schauspiel eines beschlußunfähigen Reichstags. Gleich wahrscheinlich aber ist es, daß der so spät berufene und noch später mit dem Arbeitsmaterial versehene Reichstag vor Schluß des Jahres nicht zu Ende kommt: ein zeitweiliges Zusammentagen des Reichstages mit dem preußischen Landtage steht wieder in sicherer Aussicht. Doch das alles sind Nebensachen. Die Hauptfrage ist die, ob es denkbar ist, daß der Reichstag auf eine so maßlose Beschränkung der Rede= und Preßfreiheit sich einläßt, wie die Reichsregierung sie beabsichtigt. Soll ich meine Ansicht äußern, so glaube ich nicht, daß er auf dieselben eingeht. Allerdings ist bei unserm jetzigen Reichstage sehr viel möglich; aber zu einem Preisgeben des Restes bürgerlicher Freiheit halte ich ihn trotz alledem nicht für fähig. Als im vorigen Frühjahr der famose Paragraph 20 des Preßgesetzes, der gleiche Bestimmungen enthielt, zur Abstimmung kam, erhob sich auf allen Seiten des Hauses nur ein einziges Mitglied, nämlich der damalige Regierungspräsident von Marienwerder, jetzige Präsident der Staatsschuldenverwaltung, ein Oheim des Ministers Grafen zu Eulenburg. Mögen, wenn jener§ 20 in neuer Auflage erscheint, gewisse Herren sich zu dem Grafen Eulenburg bekehrt zeigen: es wird immerhin eine große Mehrheit gegen solche freiheitsmörderische Bestrebungen sich erheben, und Fürst Bismarck wird seine Vorlage zurückziehen müssen. Es sind ja überhaupt nur wenige Blätter, die diesen gegen unsere Freiheit gerichteten Bestrebungen günstig sind: die meisten sprechen sich mit Nachdruck dagegen aus, und wie ich sehe, sogar die„Bonn. Ztg.“ thut das, und das will viel sagen. Daß selbst solche Blätter, die sonst nicht müde werden, den Polizeistock herauszurufen, gegen die Strafgesetznovelle sind, das befestiget auch in der Hoffnung, daß Fürst Bismarck mit seiner Vorlage wieder ein glänzendes Fiasko machen wird. Die„Elberf. Ztg.“ bringt in ihrer gestrigen Abendnummer unter der Ueberschrift„Herkules am Scheidewege“ folgenden nationalliberalen Krachstimmungsartikel: „Sollte der Reichskanzler wirklich schon in seine Stein=Zeit eingetreten sein? in jene unerquickliche Geistesverfassung des Greisenaliers, die wir von dem großen Freiherrn von Stein her kennen, und in welcher die starr conservativen Begriffe der Jugendzeit wieder vorschlagen, weil das männliche Vertrauen auf Volk und Freiheit mit der männlichen Vollkraft und Frische abhanden gekommen ist? Die Wagener, Rudolf Mayer, Joachim Gehlsen und Consorten möchten es uns gern glauben machen. Die Novelle zum Strafgesetzbuch zusammen mit der hartnäckigen Ausbeutung des Zeugenzwanges wider eine mißliebige Zeitung müssen darauf hindeuten, und was von der Sommer=Lectüre in Barzin seinen Weg durch die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" in's Publikum gefunden hat, widerspricht nicht. Ein dänischer und ein belgischer Salbaderer sind da würdig befunden worden, dem deutschen Volk über seine bisherige unmoralische Auffassung des wirthschaftlichen Lebens die Augen zu öffnen; während der Geheimrath Wagener gleichwohl nach wie vor in Barzin aus= und eingeht! Die„Elderfelder Zeitung" darf sich sagen, daß sie schon zur Zeit des preußischen Verfaffungsstreits nicht blind gewesen ist gegen Herrn v. Bismarck's Initiative zu einer wahrhaft nationalen Politik, und unter den Ersten dazu beigetragen hat, daß auch das liberale Publikum über seinen oft bedenklichen Mitteln seine halbverschleierten großen Zwecke nicht ganz übersehe. Aber an dem Heroen=Cultus, der nach den militärisch=diplomatischen Kämpfen von 1866 ausbrach, hat sie sich aus guten Gründen nie betheiligt. Machthaber können durch allzu unbedingte Hingebung nur verwöhnt und verdorden werden. Einem großen Künstler oder Gelehrten, einem Staatsmann außer Diensten mag man schrankenlose Huldigung widmen, soweit immer ein dankbares Gefühl Einen treibt; ein Staatsmann im Dienst aber hat ein zweischneidiges Schwert in der Hand, und wer sich gar zu gärtlich an ihn hinandrängt, den kann die nach iunnen gewendete Scheide leicht verletzen. Wir glauben, die schlimme Wirkung übermäßiger Berehrung wahrzunehmen, wenn wir in angeblich liberalen Blättern, darunter sogar einem, das unter den Augen eines Führers der nationalliberalen Partei in einer benachbarten preußischen Provinz erscheint, den Fürsten Bismarck geradezu auffordern sehen, sich nicht allzuviel mehr um die liberale Mehrheit des Reichstags zu bekümmern, sondern bei den nächsten Neuwahlen seinerseits zur Bildung einer specifisch Bismarckischen Partei aufzurufen und dann seine eigene höchst persönliche Politik ohne fernere Rücksicht auf solche abgenutzte Leute wie Camphausen und Delbrück, v. Bennigsen, v. Forckenbeck und XII. Belladonna. Der Wagen stand schon lange vor dem Thore der Villa, gestern noch war dem Kutscher eingeschärft worden, pünktlich die Stunde einzuhalten, damit Baronesse Ella und Mademoiselle sicher zur rechten Zeit am Bahnhof einträfen; heute kümmerte sich Niemand darum; zu wiederholten Malen hatte der Kutscher an der Hausglocke geläutet und in immer ungeduldiger werdendem Tone seine Reisenden ermahnen lassen, nicht länger zu säumen. In der allgemeinen Bestürzung, die im Hause herrschte, dachte Niemand daran, seinen Auftrag auszurichten und was sich in demselben zugetragen, war wohl geeignet, die Aufmerksamkeit von einer wichtigeren Mahnung als dieser abzulenken. Auf Aller Mienen las man den Ausdruck des Entsetzens, die Einen rannten in geschäftiger Eile Treppe auf und Treppe ab, die Anderen standen geheimnißvoll flüsternd in Gruppen beisammen. Bisweilen ertönte ein lauter, gellender Schrei, ein Laut, der kaum ans einer Menschenbrust zu kommen schien, und mit schreckensbleichen Mienen wandten sich dann Aller Blicke nach einem Finster im oberen Stockwerk, woher der Schrei kam, Bald blieben aber nur mehr die Mägde zum müßigen Geplauder zurück, die Diener wurden nach dem oberen Stockwerk berufen, um bei einem Unglücklichen Wache zu halten, der im furchtbaren Rasen sein eigenes Leben und das seiner Umgebung bedrohte. Noch war Alles im ruhigen, ahnungslosen Schlummer gelegen, als die Nacht des Wahnsinns sich auf Otto's Geist senkte und wilde Tobsucht ihn ergriff. Frau Regine träumte eben, sie hätte, um Otto's Verlobung zu feiern, ein Ballfest veranstaltet und stünde in ihrem glänzend erleuchteten Salon, um mit lächelnder Miene ihre Gäste zu empfangen, als ein läutes Klopfen an der Thüre ihre Aufmerksamkeit auf den Ankösumling lenkte. Aber so neugierig sie auch war, dem seltsamen Besucher, der sich, allem von ton entgegen, aufo so altfränktsche Weise durch Pochen ankündete, kennen zu kernen; et wollte ucht vorwärts kommen. 14110#3% Mmug vom(For###tng felgt.) Lasler durchzuführen. Dafür, daß diese Sirenen=Töne auf Odysseus ihren berückenden Einfluß wirklich üben werden, liegen trotz allem noch keine hinreichenden Beweise vor. Er kann sich die Ohren zugestopft haben: er kann sich an den Mast binden lassen, um der Versuchung zu widerstehen. Aber schon daß sie so frech erschallen, ist Aufforderung genug, wachsam und der Abwehr gewärtig zu sein. Die Schmeichler und zudringlichen Anwälte des großen Staatmannes weisen darauf hin, daß er bei der eingetretenen Beruhigung Europas die Unterstützung des deutschen Liberalismus nicht so nöthig mehr gebrauche. Wir antworten darauf, daß mindestens in demselben Maße für liberale Mäuner die Nothwendigkett abnimmt, dem Reichskanzlee unbedingt zu folgen. Es mag wohl sein, daß in irgend einem früheren Moment 1867 z. B. oder 1871 eine Bismarck'sche Partei sich hätte bilden lassen und wenigstens in gewissen Richjungen nützlich gewirkt haben würde. Jetzt ist diese Gelegenheit unwiederbringlich dahin. Man sieht es schon an den Cumpanen, die ihre Bereitwilligkeit mitzugehen so zuvorkommend kundthun. Eine parlamentarische und populäre Partei läßt sich mit solchen Elementen nicht stiften, höchstens eine Secte von zweifelhaftem Ansehen. Stimmung und Absichten des Reichskanzlers selbst müssen erst noch klarer hervortreten und werden es ja wohl bald nach dem nunmehr ausgeschriebenen Beginn der ReichstagsVersammlung. Für alle Fälle liegt bereits genug vor, um die natioualliberale Partei zu veranlassen, daß sie gleich bei der ersten ihr dargebotenen Gelegenheit die fortdauernde Entschiedenheit ihrer liberalen Gesinnung bezeuge und sich scharf und sauber abschneide von den Knappen, welche bisher in ritterlicher Tracht unter ihr den freien Mann und eigenen Herrn spielten. Der rechte Flügel der Partei wird nach links hin aufzuschließen haben, nicht umgekehrt,— auf die Gefahr hin, daß der eine oder andere bisher mitgenomme gute Kamerad darüber seinen Halt einbüße und dorthin zurückfalle, wohin er eigentlich gehört. So geschlossen darf der active Liberalismus den nächsten Neuwahlen zuversichtlich entgegensehen. Er ist auf keinen Eigennamen gewählt worden, sondern auf die unzerirennlichen Schwester Ideen Freiheit und Vaterland.“ Deutlicher kann man wohl seinen Beklemmungen nicht Luft machen und ein Berliner Correspondent der nationalliberalen „Braunschw. Morgenztg.“ trifft geradezu den Nagel auf den Kopf, wenn er jammert:„Er will uns wohl gebrauchen, aber er will uns nicht respectiren.“ Wir wüßten aber in der That nicht, woher bei dem Gebrauch, den sie bisher von sich machen ließen, der Respect kommen sollte. Als ein bemerkenswerthes Zeichen der Zeit wollen wir mittheilen, daß ein Mailänder Comité beschlossen hatte, dem Kaiser Wilhelm bei seiner Anwesenheit in Mailand die Marmorbüste Garibaldi's zu schenken. Man hat den Geschenkgebern den Wink gegeben, sie sollten das unterlassen, weil es zu viel Aufsehen machen würde. Ueber die Nichttheilnahme des Fürsten Bismarck an der Mailandfahrt des Kaisers circuliren, wie wir bereits meldeten, die verschiedensten Gerüchte. Der Berliner„Börsen=Courier“ schrieb bereits in seiner Samstagsnummer: Man ist von lange her daran gewöhnt(!], die Nachrichten vom Gesundheitszustande des Fürsten Bismarck cum grano salis aufzunehmen, d. h. ein Körnchen Politik in all diesen Nachrichten zu suchen[]. So wird der in solchen Dingen etwas skeptische Politiker auch in dieser neuesten, aus Gesundheitsrücksichten getroffenen Disposition die Mitwirkung irgend eines politischen Grundes vermuthen— wir glauben indeß nicht fehl zu gehen, wenn wir annehmen, daß trotzdem nicht sowohl Gründe politischer, als vielmehr solche persönlicher Natur maßgebend waren, als sich in den letzten Tagen Fürst Bismarck dahin entschied, von einer Theilnahme an der Mailänder Reise abzustehen. Begreiflicher Weise war man sowohl von Seiten der italienischen Regierung, als von Seiten der deutschen Legation in Rom in erster Linie darauf bedacht, in wie weit bei der Reise des Kaisers und seines ersten Rathes in ein Land, in welchem trotz Allem und Allem der priesterliche(!] Einfluß in höchster Blüthe steht,— in wie weit, sagen wir, bei einer solchen Reise auf die unbedingte Gefahrlosigkeit des Kaisers und des Reichskanzlers zu rechnen sei. Man wird nicht verkennen können, daß in einem Lande, wie Italien, unter dessen heißer Sonne und in dessen warmblütigem Volke der Fauatismus[!] eine außerordentlich geeignete Pflanzstätte hat, die Garantie einer solchen unbedingten Gefahrlosigkeit schwer zu schaffen war. Wir glauben denn auch zu wissen, daß nach eingehenden Beobachtungen!] der deutschen Gesandtschaft in Italien und der italienischen Behörden in den letzten Tagen vertrauliche Mittheilungen des Herrn v. Keudell hier eingelaufen sind, denen zufolge eine Gefahr bei der Kaiserreise selbst zwar nicht zu erblicken sei, die aber aus angedeuteten Gründen eine Theilnahme des Fürsten Reichskanzlers als nicht rathsam erscheinen ließen. Hieraushin hatte— so meldet man uns— der Reichskanzler seinen Beschluß gefaßt, um so mehr, als allerdings der Gesundheitszustand des Fürsten eine längere Reise kaum wünschenswerth erscheinen läßt. Wir meinen, diese Maßregel kann unter den gegebenen Verhältnissen nur allseitigen Beifall finden. Man braucht wohl keine übertriebene Schwarzseherei und keine unberechtigte Gespensterfurcht darin zu erblicken, wenn derartige Befürchtungen im Schwunge waren. Ist doch aus Mailand die Nachricht hierhergelangt, daß man dort eine polizeiliche Säuberung vorgenommen habe und alle irgendwie verdächtigen Elemente per Schub aus der lombardischen Hauptstadt fortgeschafft habe. Wer italienisches Naturell kennt, wer weiß, wie leicht in Italien noch heute, wenn auch nicht in demselben Maße, wie vor drei Jahrhunderten, eine ruchlose Absicht ihren Ausführer findet,— der wird, was wir oben andeuteten, ganz begreiflich finden. Dagegen will die Wiener„Polirische Correspondenz“ von wohlunterrichteter Seite in Berlin folgende Zeilen erhalten haben: Der Reichskanzler Fürst Bismarck wird den Kaiser nicht nach Italien begleiten. Die längere Reise muß auf Grund ärztlichen Rathes unterbleiben, um die Stärkung des Fürsten, der für die Zeit des Reichstages einer ausgedehnten Thätigkeit entgegengeht, nicht zu unterbrechen. Der Kaiser hatte den Fürsten durch ein besonderes gnädiges Schreiben von Baden=Baden aus aufgefordert, sein Reisebegleiter zu sein. Dem Fürsten erklärte jedoch sein Arzt, daß er die Reise für ihn sehr unzuträglich halte. Bedauernd verzichtete nun der Kaiser auf die Begleitung seines ersten und hauptsächlichsten Rathgebers, der sich aber trotzdem und ungeachtet des ärztlichen Ausspruches seinem kaiserlichen Herrn zur Verfügung gestellt hatte. Die Frau Prinzessin Friedrich Karl gedenkt nach der Abreise des Kaisers von Mailand sich von dort mit ihren Töchtern, den Prinzessinnen Marie und Elisabeth, nach Rom zu begeben. Die durch die Novelle zum Straf=Gesetzbuche in Aussicht genommene Verschärfung des Kanzel=Paragraphen ist nach der „V..“ lediglich als ein Werk der preußischen Regierung anzusehen. Dieselbe ging gutem Vernehmen nach schon seit zwei Jahren mit diesem Plane um. In den Motiven zum Gesetz wegen der Verwaltung erledigter katholischer Bisthümer hieß es deshalb auch,„daß in der weitergehenden Competenz der Reichs=Gesetzgebung die Möglichkeit geboten sei, zum Schutze der bedrohten Rechts=Ordnung des Staates Sicherungs=Mittel aufzurichten, die in ebenso wirksamer als der Lage der Verhältnisse entsprechender Weise vollkommeneren Erfolg erhossen lassen, als eine im Wege der Landes=Gesetzgebung herbeizuführende StrafVerscharfung. Diese Ausführungen sind als Ausgangs=Punkt zu dem bezüglichen preußischen Antrage zu betrachten, zu dessen Feststellung eingehende Conferenzen zwischen Commissarien des Cultus= und des Justiz=Ministers, wie des Staats=Ministeriums stattgefunden haben. Die kaiserlich türkische Botschaft ersucht die„National=Ztg.“ um Aufnahme folgender Mittheilung: „In Gemäßheit einer Ordre des Groß=Bezirs hat soeben das Finanz= Ministerium der kaiserlich ottomanischen Bank ein Schreiben zugeschickt, laut welchem letztere folgenden Auftrag erhalten hat: Sie soll in ihrer Eigenschaft als Staatsbank sich vermittelst ihrer Comi's in London und Paris mit den Contrahenten der äußeren Schulden in Verbindung setzen, behufs Ernennung der Syndici, die in Uebereinstimmung mit dem Syndicus von Konstantinopel und unter Aufsicht und mit der Mitwirkung der kaiserlichen Bank fungiren sollen: diese Syndici werden die Steuerquoten entgegen nehmen, welche in Gemäßheit der von der hohen Pforte angenommenen und um 9 dieses Monats veröffentlichen Resolutionen für die Baarbezahlung der ersten Hälfte der Zinsen und der Amortisirung, für die ebenfalls baar zu bezahlenden: Procent der Titel der zwei en Hälfte bestimmt sind. Die kaiserlich ottomanische Bank hat ebenfalls den Auftrag erhalten, sich mit dem Finanz=Ministerium in Verbindung zu setzen, um die pünktliche und redliche Ausführung der letzten finanziellen Maßregeln in allen ihren Details zu bewerkstelligen.“ Ein Beispiel andächtigsten Bismarckscultes lieferte dieser Tage die Festversammlung liberaler Wähler in der Stadt Lahr. Aus der Mitte dieser Festversammlung wurde folgendes Telegramm abgesandt: „Reichskanzler Fürst Bismarck, Barzin. Hundert Wahlmänner, welche soehen zoei nationalgesinnte Landtagsabgeordnete gewählt haben, bringen ein donnerndes Hoch aus auf den vielgeliebten deutschen Mann, den Hauptpfeiler des herrlichen Reiches unseres glorreichen Kaisers.“ Hierauf gab am gleichen Tage der Fürst folgende Antwort: Barzin 15. October, 10 Uhr Abends. Herrn Bürgermeister Flüge in Lahr. Mit verbindlichstem Danke für freundliche Begrüßung wünsche ich Glück zur vaterländischen Wahl. v. Bismarck.“ G. Taube, Redacteur der„Germania“, ist heute früh verhaftet worden. Grund der Verhaftung ist wahrscheinlich die früher erfolgte Verurtheilung zu fünf Monaten. * München, 19. October. Der König hat, wie das„Gesetzund Verordnungsblatt“ soeben publicirt, die Vollzugsverordnung zum§ 84 des Reichsgesetzes über Civilehe erlassen, welche nähere Bestimmungen über die Bildung der Standesbezirke und Bestellung der Standesbeamten enthält. München, 19. October. Im weiteren Fortgang der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer wurde der Gesetzentwurf betreffend die Bestimmung von Geldstrafen und die Festsetzung einiger Geldsätze in Reichswährung ohne Widerspruch einstimmig angenommen. Nächste Sitzung unbestimmt, da zur Zeit weiteres Berathungsmaterial nicht vorliegt.— Der katholische Volksverein hat in gestriger Versammlung folgende Resolutionen gefaßt:„1) Der katholische Volksverein München spricht seine unumwundene Zustimmung zu dem von der Majorität des Landtages eingebrachten Entwurf der Adresse an Se. Maj. den König und seine hohe Befriedigung über die bisherige feste Haltung der Majorität aus. 2) Der katholische Volksverein München fordert seine Gesinnungsgenossen im Lande auf, überall den bereits bestehenden katholischen politischen Vereinen sich anzuschließen und solche zu gründen, wo sie noch nicht bestehen. 3) Der katholische Volksverein München erklärt es für dringend geboten, daß sofort alle ihrem Vaterlande und ihrer Kirche treuen katholischen Männer in ganz Bayern, sich zu einer bayerischen katholischen Partei organisiren. 4) Der katholische Volksverein München ladet die katholischen politischen Vereine Münchens und Bayerns ein, sich den vorstehenden Resolutionen anzuschließen.“— Die„Südd. Reichspost“, das Organ der conservativen Protestanten, ruft den Liberalen zu: „Was wollt Ihr mit Neuwahlen? Nicht mehr und nicht weniger als eine Verlängerung Eurer Herrschaft um einige Monate. Und deßhalb soll das Land auf's Neue der gräulichen Aufregung und Verwirrung preisgegeben werden, die es eben erst überstanden hat, und von der es sich in Jahren nicht erholen wird? Ist das der sittliche Ernst, den Ihr von allen Dächern predigt und für Euer Monopol zu erklären gewohnt seid? Ist das die reine Vaterlandsliebe, die edle Uneigennützigkeit, die erhabene Opferwilligkeit, deren Ihr Euch in Euren eigenen Organen unaufhörlich zu rühmen pflegt? Nun, wir kennen Euch und haben nie etwas anderes von Euch erwartet. Wo Ihr die Macht habt, da gebraucht Ihr sie mit einer Rücksichtslosigkeit, wie sie der alte Feudalstaat nur irgend geübt haben kann. Aber das unterscheidet Euch Nationalliberale von 1875 von diesem vielgeschmähten Gebilde, daß Ihr nicht den Muth habt, Euch offen zu der wahren Natur Gurer Thaten zu bekennen, wie er es jederzeit gethan hat.“ Die Stelle in der Rede des Justizministers Fäustle, welche den Liberalen so viele Kopfschmerzen gemacht hat, lautet: In dieser späten Stunde sich auch noch darüber auseinanderzusetzen, welche Stellung Bayern im Bundesrathe einzunehmen hat, wird laum mehr thunlich sein. Ich möchte Sie nur daran erinnern, daß die ReichsVerfassung den einzelnen Bundesstaaten ein Veto grundsätzlich nicht einräumt und es nicht staatsmännisch wäre, sich in allen Dingen auf den Isolirschemel zu stellen, nur zu negiren und erst dann zu pactiren und zu compromittiren, wenn es zu spät ist. In einer solchen Situation, meine Herren, muß man loyal mitarbeiten an der gemeinsamen Aufgabe und zu erreichen suchen, was im Interesse des Landes, das man zu vertreten hat, zu erreichen ist. Und das, meine Herren, ist gelungen, wenn Sie mir auch nicht Recht widerfahren lassen; ich kann mich getrost auf die Stimmen der übrigen deutschen Staaten und ihre Vertretungen berufen. Wenn irgend etwas mißlich ist, und wenn unser: Stimme selbst hie und da das Gewicht nicht hätte, welches sie haben soll, so liegt das nicht in, sondern außer uns; es liegt das darin, daß die kirchlichen mit den politischen Interessen verbunden sind, und daß daher die föderativen Principien der Reichs=Verfassung, zu denen ich mich bekenne, außer dem Centrum in keiner Partei des Reichstages mehr ihre Vertretung finden. Meine Herren! Wie immer von heute ab die Schicksale sich entscheiden mögen: ich kann nur wünschen, daß sie sich zum Wohle des bayerischen Vaterlandes entwickeln mögen. Aber ich kann Ihnen nicht verhehlen, ich befürchte, daß, wenn ein Regiment Ihrer Farbe an's Ruder kommt, Sie möglicher Weise das Gegentheil von dem erreichen, was Sie wollen; Sie werden den Frieden säen und werden den Culturkampf ernten. Sie werden mannichfache Reichsgesetze erhalten, die Sie vollziehen müssen, ohne daß Sie ihnen zugestimmt haben. Und wer wird schließlich die Früchte unseres Haders ernten? Die Früchte unseres Haders werden einem feindlichen Principe zufallen, welches wir im Interesse der Krone und des Landes, im Interesse einer gedeihlichen Entwicklung Gesammtdeutschlands alle wie ein Mann mit vereinten Kräften bekämpfen sollen, die Tendenzen des Unitarismus.(Allgemeine Bewegung.) München, 19. Oct. In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten ergreift vor Eintritt in die Tagesordnung der Justiz=Minister das Wort, um gegen ein Mißverständniß, das in einem Theile der Presse seine Worte vom 14. d..! getroffen, Verwahrung einzulegen. Er habe sagen wollen, daß das Centrum im Reichstage die Vertretung föderativer Interessen an sich gerissen und daß es durch die jetzige Verquickung der kirchlichen Bestrebungen mit den politischen so wie durch die Theilnahme und den Einfluß von Fractionsgenossen, welche der jetzigen deutschen staatlichen Rechtsordnung feindlich gegenüberstehen, diese Interessen empfindlich schädige und zugleich nicht nur den übrigen Fractionen, sondern auch den meistbetheiligten Regierungen die Vertretung föderativer Interessen wesentlich erschwere. * Wien, 19. Octbr. Nach Mittheilung des Ellenör wird der kaiserliche Hof bis Weihnachten in Gödöllö, beziehungsweise in Ofen verweilen. Der Kaiser wird nur von Zeit zu Zeit auf einige Tage nach Wien kommen.— Vom Fünfer=Comite des Landtagsclubs in Innsbruck und von den klerikalen ReichsrathsAbgeordneten Tirols wurde nunmehr beschlossen, den Reichsrath zu beschicken.— In Czernowitz hatten sich bis zum 16. October 76 Juristen, 33 Philosophen und 40 Theologen gemeldet. Die Vorlesungen beginnen am 20. Octol.er.— Das croatische Journal„Primorac' kündigt für das künftige Jahr, als das des 800jährigen Jubiläums der Krönung des croatischen Königs Zwonimir, ein großes Nationalfest an. Slovenen aus allen Landestheilen sollen als gewesene Unterthanen Zwonimir's sehr zahlreich daran Theil nehmen. a. b. Aus Oesterreich, 18. October. Schon vor etlichen Tagen bemerkte ich Ihnen, daß der serbische Fürst durch seine Nachgiebigkeit gegen die auswärtige Pression und durch seine Opposition gegen die Herzenswünsche seiner Serben sich den Thron nichts weniger als befestigt habe, und daß sein Hochzeitsfest mit der reizenden Natalie gar leicht ein Tanz auf dem Vulkan werden könne. Wirklich wird der„Närodni Listy' aus Belgrad telegraphirt, daß die dortige Polizei viele Verhaftungen und Hausdurchsuchungen vornehme. Unter Anderem sei auch der Chefredacteur des„Istok“, der Schriftsteller Liuba Stanitzitz verhaftet worden. Man suche nach Plakaten gegen den Fürsten Milan. Und auf gestern den 17. October war die Hochzeitsfeier Milan's angesetzt! Kurz, wenn nicht alle Zeichen trügen, ist die diplomatische Pacificirung der kriegslustigen Serben nur ein nichtssagendes Pflaster auf einer bösen Wunde, der Fürst in der nächsten Gefahr, zwischen zwei Stühlen niederzusitzen, und die ungeheure orientalische Frage nur erst in ihrem ersten Stadium. Italten. Auf Anfrage des Erzbischofs von Mailand, wie sich der Clerus anläßlich des Kaiserbesuches zu verhalten habe, soll der Cardinal Antonelli im Auftrage des hl. Stuhles folgende Instruction haben ergehen lassen: Während der Anwesenheit des Kaisers und Königs in Mailand soll der dortige Clerus sich nur in jenen Fällen öffentlich zeigen, welche seine Anwesenheit durchaus nothwendig machen. Der Erzbischof hat die Geistlichkeit davon mündlich in Kenntniß gesetzt, und diese wird ihrerseits die Gläubigen ermahnen, dem Beispiele ihrer Seelsorger zu folgen. Aehon Instructionen seien auch an die benachbarten Diöcesen erggg Frankreich " Paris, 19. Oct. Der Francais berichtet:„In der## literschule wird an der Einrichtung der Locale, welche d riser katholischen Universität bestimmt sind, tüchtig gearbei Der Architekt hat sich verbindlich gemacht, die Arbeiten bis 8. November zu beendigen. Die drei Facultäten: Rechte, Wiß. schaften und Philosophie, werden, provisorisch wenigstens den Gebäuden längs der Rue de Vaugirard untergebracht### den. Der Haupteingang wird in der Rue de Baugirard, Ecke der Rue'Assas, angebracht werden. Ein ziemlich wein figer innerer Hof wird die Eingänge zu den verschiedenen Fag täten vertheilen. Das Professorenpersonal ist beinahe volz dig bezeichnet. Die Einschreibungen der Studenten begin am 15. November. Die Vorlesungen sollen zwischen dem.10 10. December eröffnet werden." Paris, 19. October. Der Toast des Kriegsministers#, auf dem Cardinalsbanket zu Rennes schloß mit dem Aushr des Wunsches, daß die Fürsten, welche die Geschicke der Va# in Händen halten, beständig wie bisher von denselben edlen#. ühlen der Eintracht beseelt bleiben möchten, welche die Bas fahrt und das Gedeihen der Nationen bedingen. * Paris, 19. Octbr. Der türkische Botschafter berief## im Botschaftshotel eine Conferenz der Vorstände der Bau# Ottomane, des Credit Industriel, des Credit Mobilier und Comptoir’Escompte als Contrahenten verschiedener türtig Anleihen. um dieselben zur Organisation eines Syndicats## Inhabern türkischer Staatsschuldpapiere aufzufordern. Spanten. Die aus carlistischer Quelle stammenden Nachrichten bestrae die Erfolge der Regierungstruppen in Catalonien und wig von einem Siege der Carlisten über eine 2000 Mann starte fonfistische Abtheilung zu berichten. Der Feind sei in die Fiu# geschlagen und bis San Vincente(Provinz Gerona), von wa ausgezogen war, verfolgt worden.— Wie von Rom gemeite wird, hat der spanische Botschafter beim h. Stuhle, Benavitz dem Cardinal Antonelli angezeigt, daß sein Demission au## nommen sei. Benavides wird gegen Ende dieses Monats Ru# verlassen. Die spanische Regierung wird unverzüglich eig neuen Gesandten beim Vatican ernennen.— In Sautandsind heute Morgen 1610 Mann nach Cuba eingeschifft worta Gnglaus. London, 19. October. Das Haus J. und W. Dudgen Londonstreet 10, hat fallirt. Der Betrag seiner Passiva sollg sehr beträchtlicher sein.— Von Gladstone wird in dem G# gow Herald“ eine Erklärung veröffentlicht, worin er die# rüchte von irgendwelchen Seitens der Pforte Betreffs der tüch schen Finanzen an ihn gelangten Anträgen als unbegründet## seichnet. Dänemark. * Kopenhagen, 19. Octbr. Der König, die Königin un Prinz Johann reisen morgen von hier nach Rumpenheim un von dort nach kurzem Aufenthalte über Paris nach Englau ab. Dieselben werden bis Anfang Dezember dort verbleide und alsdann mit der Prinzessin von Wales und deren Kinden welche das Weihnachtsfest hier zuzubringen gedenken, hierte zurückkehren. Amerika. Washington, 18. Octobes. Dem vormaligen Senain Chancellor ist das Staats=Secretariat des Innern angebanz worden. New=York, 17. Oct. Der americanische Gesandte in Petnburg meldet, daß die russische Regierung, von ihrer frühem Entscheidung zurückkommend, den Beschluß gefaßt habe, sich der Weltausstellung in Philadelphia vertreten zu lassen. der Landenge von Darien wird berichtet, daß ein Lager### Gummisammleru, die etwa 800 Köpfe zählten, von Eingetrenen überfallen und unter Verlust von 50 Todten zersprenn worden sei. 9 Aufstand in Südost=Europa. Wien, 19. Oct. Wie dem„Telegraphen=Corresponlar Bureau' aus Constantinopel gemeldet wird, bätte der dortiz# serbische Agent wegen der fortgesetzten Absendung türkische Truppen nach der serbischen Grenze und gegen die militärisct Besetzung der Drinainsel neuerdings Vorstellungen bei Pforte erhoben. Ragusa, 17. Oct. Bei Biniza, einem nächst Imoschi gelegene kischen Dorse, hat zwischen der dortigen türkischen Bevölierung und dalmatinischen Bauern, welche unter Führung eines gewissen Philiprer: aus Mostar über die Gränze gekommen waren, ein Kampf Statt geune Die Angreifer wurden, nachdem sie Verluste an Todten und Verwmner erlitten hatten, zurückgeschlagen. Ragusa, 18. Oct. Laut Nachrichten aus Albanien griff in dar## gend von Berau ein Corps von Nizams und Baschtbozules die Insux' ten an; nach einem sechsstündigen Gefechte, in welchem die Aufständt von Montenegrinern unterstützt wurden, zogen sich die Türken nach Eitn zurück; 80 Türken, darunter 2 Agas, sowie 20 Aufständische fielen. „Culkurkampf“. * Bonn, 19. Oct. Welche Opfer die deutschen Katholiken für Ueberzeugung schon gebracht haben, dürfte die Thatsache recht deutlich zetza daß laut dem„Lib.=Boten" nach einer annähernden Schätzung bis jeg die katholischen Bischöfe, Priester, Redacteure 2c. in Preußen ca. enlion zweimalhunderttausend Mark Geldbuße— ohne das Brodkorbz###. eventuell 50,000 Tage Gefängniß verhängt worden sind! * C o b l e n z, 1 8. O c t. H e r r K a p l a n J o s e p h S t ö l b e n a u s V e r n a a s t e l weil er vor Jahresfrist in der hiesigen Oberpfarrkirche„ungesetzliche liche Amtshandlungen“ vorgenommen, durch Urtheil des hiefigen zeigerichts zu einer Geldstrafe von 150 Mark oder 25 Tagen Gesängns urtheilt werden. * Hildesheim, 15. Oct. Die Geldstrafen, welche gegen den Herrn Bischof in letzter Zeit erkannt worden sind, haben die##### 33,000 M. erreicht. Vermischte Nachrichten. 1) Bonn, 19. Oct.(Assisenverhandlungen.) Am Freitag saß.“ H. auf der Anklagebank und zwar unter der Beschuldigung, vor den!“ sigen Zuchtpolizeigericht einen falschen Eid geschworen zu haben. Verst“, wurde zu drei Jahren Zuchthaus und zum Verluste der bürgerlichen rechte auf fünf Jahre verurtheilt.— Am Samstag kamen zwei guatit Diebstähle zur Verhandlung. Der erste Angeklagte, Namens B. von““ wurde zu drei Jahren Zuchthaus, der zweite, G. aus., unter Audty“ mildernder Umstände zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt.— wurde gegen P. aus., so wie dessen Frau und Sohn verhandelt.“ war angeklagt, vor dem Friedensgerichte in Königswinter einen t“ Eid geschworen zu haben. Seine Frau und sein Sohn wurden den Versuch gemacht zu haben, eine andere Person zur Ableprg### falschen Schutzzeugnisses für P. zu bewegen. Der Spruch der renen lautete gegen alle drei Angeklagten auf„Nichtschuldig". * Bonn, 20. Oet. Dieser Tage ist die Bekanntmachung bes## kanzlers erschienen, welche die auf der Zwölftheilung des Eind#“'; Thalerstücks deruhenden Dreipfennigstücke schon vom 1. Novemder““ in 11 Tagen, außer Cours setzt und von da bis Ende Jannat! Einlösung anordnet. Wenn man bedenkt, welche große Summmn“ Dreipfennig(Dreier)=Stücke in Preußen umlaufen, wie verhotteggg zi wenig davon eingezogen sind, so wird man sich sagen mussen, Frist für die Außercourssetzung etwas sehr knapp bemessen ist. 0 mäß sind diese Münzstücke hauptsächlich in den Händen mittelbf armer Leute und im Verkehr sehr verbreitet. Fräuleis ( Endenich, 20. Oct. Morgen feiert die hiefige Lehrerin, 0“ Sibylla Hunecke, ihr 25jähriges Dienstjubiläum..„J4satholische“ * Köln, 18 Oct. Die„Köln. Volisztg.“ schreibt: Die#„gestea Gemeinde in Köln zählt, gemäß den zur Kirchen=Vorstandswahl en“ gr. Listen 240 Wahlberechtigte, während die kleinste katholische#### Alban, 33° besitzt. Dennoch sollen die„Altkatholiken“ dem Verne“ auf eine dritte Kirche zu den beiden, welche sie schon Pgterztag, FarAnspruch machen.— Capitain Boyton wird am nächsten Do:“zzin m###tag, Samstag und Sonntag im Deutzer Hafen(Schneller!) o##a tungs=Apparate sich produciren. Die Vorstellungen beginnen Uhr Nachmittags. Der Preis ist so gestellt, daß Jeder im Stande dürfte, dem interessanten Schauspiele beizuwohnen. gzin, 19. Oet. Durch Oberpräsidialverfügung ist dem Antrage der eer unserer Stadt, die Zahl der Stadtverordneten von 30 auf 86 ghöhen, stattgegeben worden. Es sind daher bis Ende dieses Jahres 12, sondern 18 neue Mitglieder in den Stadtrath zu wählen. #70##e, 17. Oet. Gestern fand hier die Wahl des Kirchenvorstandes er Gemeindevertretung statt. Von ungefähr 1600 Wahlberechtigten simmien nur 235 resp. 126. Gewählt wurden die Candidaten der kirchichen Partei. Liberale habn sich an der Wahlurne gar nicht gezeigt; besiligt haben sich jedoch mehrere insofern, als sie, zwischen die katholischen gahler gemischt, in höchst„liberaler“ Weise diese zu verwirren und deren gandidatenliste zu ändern versucht haben. Sie sind indessen, wie ich höre, mit eben nicht glänzenden Complimenten abgewiesen worden: nur Namen eines liberalen Arztes haben sie auf drei bis vier Zettel ge( Coblei1, 16. Oetbr. Wie man sich noch erinnern wird, wurde im dieses Frühjahres, als aus dem Andernacher Omnibus 5 Mitreisende en unanständigen Benehmens gewaltsam ausgesetzt wurden, von einem Jelben ein Fuhrmann erschossen. Bier, darunter ein Mayener mit Namen wurden ermittelt und standen am 13.d. M. wegen Betheiligung einem Angriffe, wobei der Tod eines Menschen verursacht worden, vor am hiesigen köngl. Zuchtpolizeigericht. Das Urtheil lauteie für jeden auf a Jahre Gesängniß, die höchste Strafe, welche erkannt werden konnte. *: g h e i n b e r g, 1 6. O c t. D e r l i b e r a l e n„ K ö l n. Z t g.“ s c h r e i b t m a n v o n bier:„Das Dunkel will sich hier noch immer nicht lichten. Das haben stern und heute die Kirchenwahlen von Neuem dargethan. Etwa 60 Prozeut der wahlfähigen Bevölkerung nahmen Antheil, zumeist Leute vom eande und Bruderschaftsmänner aus der Stadt. Die Schwarzen haben a mit Stimmeneinheit ihre Candidaten, 8 Kirchenräthe und 24 GemeindeVertreier, durchgebracht.“ : wpesel, 18. Oet. Am 15. d. Mis. starb, laut der„Elberf. Ztg.“, in Godesberg in Folge eines längeren Lungenleidens. der Landrath des Kreises Rees, Herr Dönhoff. Lennep, 19. Oet. Gestern hat auch hier die Wahl der Kirchenvorseher und Gemeindevertreter stattgefunden. Das Resultat war, wie vorauszusehen, dies, daß nur entschieden katholische Männer gewählt worden sind. Etwas mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten waren erschienen, die einstimmig den alten Kirchenvorstand und drei andere Herren zu Kirchenvorstehern wählten; fast dieselbe Einstimmigkeit wurde Nachmittags bei der Pahl der 24 Gemeindevertreter erzielt. Eine Opposition hat sich von keiner Seite gezeigt. Essen, 18. Oetbr. Die am Samstag begonnene SchwurgerichtsVerhandlung gegen den wegen Ermordung des Bergmann Engelmor angetlagten Bergmann Friedr. Wdoczock aus Metzburg wurden diesen Morgen fortgesetzt und erst nach Mittag beendet. Das Verdict der Geschworenen lauteie auf schuldig; worauf der Gerichtshof den Angeklagten zum Tode verurtheilte.— Die in der letzten Schwurgerichtsperiode wegen versuchten Gistmordes zu 12jähriger Zuchthausstrafe verurtheilte Frau Lazarus aus Züchen hatte gegen das Erkenntniß die Nichtigkeitsbeschwerde eingelegt, das Obertribunal hat dieselbe jetzt indeß verworsen. * Lipine(Oberschlesien.), 19. Octbr. Die„Ob. Gr. Zeitung“ meldet: Am 12. dieses Monats, Nachmittags, ist in der Nähe des Bahnhofes Norgenroth, an der Böschung der Ueberführung des von Morgenroth nach Schwientochlowitz führenden Schienenstranges, die Summe von 3000 Mark in Gold aufgefunden worden. Dieselbe hat ihren dortigen Versteck durch den Räuber Elias gefunden, der, um aus seiner Haft zu gelangen, dem Wärter den Ort des Versteckes genau angegeben und den Antheil von 3600 Mark zugesichert hatte, wenn dieser ihm zur Flucht behülflich wäre. Nach erfolgter Anzeige Seitens des bez. Wärters ist von einer Commission unter Beisein des Wärters das Gold an dem von Elias bezeichneten Orte aufgesunden worden. * Würzburg, 16. October. Vor einiger Zeit brachte das„Fränk. Volksbl.“ die Aeußerung eines Juden August Wannfcied, wonach er 80 Stimmen bei der Wahl für die Liberalen erkauft haben wollte, sowie dessen furchtbaren Schmähungen gegen die katholische Kirche. Vorgestern stand derselbe vor dem hiesigen Staatgerichte unter der Beschuldigung einer Injurie, bei deren Verhandlung sich ergab, daß der Jude wirklich die frivolsten lleußerungen gethan. Nach dem Wortlaute der Anklage sollte W. auf seiuem Comptoir vor mehreren Zeugen geäußert haben:„Ich allein habe 80 Stimmen für die Liberalen gewonnen; es ist Zeit, daß das dumme Christenvolk geschlagen wird, die Schwarzen müssen zum Lande hinausgejagt werden, und wenn wir Juden und Protestanten zusammenhalten, so ist dos etwas Leichtes. Die Schwarzen sind die schlechtesten, nichtswürtigsten Kerle auf der Welt, lauter Ehebrecher, Räuber, Simpel, Lumpen; der dümmste Jude ist gescheidter als der gescheidteste Christ. Die Juden haben nur einmal in ihrem Leben einen dummen Streich gemacht, als sie Christus nicht in's Wasser warfen, denn da wäre er ersoffen; so aber haben sie ihn an's Kreuz geschlagen und da hängt er zur Schande der Welt heute noch daran.“ Das Zeugenverhör bestätigte im W sentlichen diese Angabe der Anklage. Noch heben wir besondere Angaben der verhörun Zeugen hervor. W. sagte:„Wir Beamten, Professoren und Juden haben die Schwarzen besiegt.“„Alle, die an Gott glauben, sind dumme Kerle.“„Was liegt mir daran! Winn ich auch 50 Thaler Strafe und 150 Thaler Kosten bezahlen muß, so habe ich's den Schwarzen doch gesagt, wer sie sind; der Zweck heiligt die Mittel und ich din doch der Jude von hinten und von vornen. Die Mutter's. war auch bei der Verhandlung erschienen wurd; aber, sowie eine weitere=ugin ohnmächtig: sie mußten sich nach Hause schaffen lassen. Drei Hauptzeugen, früher Reisende dei W und zur Zeit auswärts, unbekannt wo, waren nicht erschienen und vurde deshalb die Sache auf unbestimmte Zeit vertagt.— Da sieh', katholisches Volk, was ein Jude zu sagen wagt und warte ab, was das Gericht thun wird. Oberammergau, 15. Oct. Unter großer Betheiligung von Einheimischen und Fremden wurde heute Mittag 11 Uhr die Enthüllung und Venediction der Kreuzigungsgruppe in feierlichster und würdigster Weise vollzogen. Die Wahl des Tages geschah durch den König zu Ehren des Gedurtsfestes der Königin=Mutter. Mailand, 18. Oct. An der gestrigen Familientafel nahmen der Kaiser Wilhe in, der König Victor Emanuel, die Kronprinzessin Margherita, die Herzogin von Genua, der Kronprinz Humbert und die Prinzen Amadeus und Thomas Theil. Nach der Tafel fand ein Empfang bei der Kronprinzessin Margherita Statt, bei dem der Kaiser und der König erschienen. Der Kaiser sprach zu wiederholten Malen seine Befriedigung über den ihm zu Theil gewordenen glänzenden Empfang aus. Das Befinden des Kaisers ist vortrefflich, das Wetter ist schön. Mailand, 19. Oct. An der heutigen großen Truppenparade nahmen gegen 22,000 Mann Theil. Dieselben waren in Form eines Armeecorps in 5 Treffen in einer tactischen Aufstellung formirt. Die Cavallerieund Artillerieabtheilungen waren ihren betreffenden Divisionen zugetheil:. mit dem deutschen Kaiser und dem Könige Victor Emanuel wohnten Srumtliche Prinzen des italienischen Königshauses der Parade bei. Die ntonpimnzessin Margherita befand sich während des militärischen Schauviels mit ihren Damen auf dem Mittelbalcon der Arena. Die Truppen eenlirten einmal vor den Majestäten vorüber und machten beim Beginn und zum Schlusse der Parade die Honneurs im Ganzen. Obwohl über 100,000 Zuschauer auf dem Marsjelde anwesend waren, welche die Mokarchen mit lebhaften Zurufen begrüßten, war die Haltung des Publicums eue musterhafte. Kutland, 19. Oct. Ueber den Ausfall der heutigen Revue verummt man nur Lob und Anerkennung Seitens der preußischen Offieiere. der Kaiser beglückwünschte den König und den commandirenden General nehtmals wegen der vortrefflichen Haltung der Truppen. Dieses Lob wird worgen auf Befehl des Königs den Truppen mitgetheilt werden. Nachmnags wurden Audienzen ertheilt an Deputationen der Deutschen aus Natland und Genua, ferner an die Vertreter der waldensischen emeinden Italiens, welche den Kaiser als Hort des Pkotestantismus begrüßten. Darauf fanden Galadiner .: Lalavorstellung in der Scala statt, wobei Ovationen sich wiederholten. eii dem Empfange der Deputation der Mailänder Deutschen überreichte des Fricheug ein Platte aus getriebenem Silber, auf welcher ein Engel anfnüpferz„dargestellt ist mit der Aufschrift: er bello par. Daran zu###n, hielt der Kaiser eine längere Ansprache: Dieser Gedanke sei hollgg“ was ihn erfüllte; sein ernstes Streben sei auf dauernde Erzung des Friedens gerichtet, und wie er fest glaube, mit Erfolg. Die Syenwärtige Lage sei so, daß ein dauernder Friede in sicherer Aussicht 55.## die freundschaftlichen Beziehungen zu Italien würden diese Aus### noch verstärkt. Ihm seien überaus wohlthuend die zahllosen Beweise # Sympathie auf der Reise durch Italien und besonders in Mailand, köndigt, slänzender und herzlicher Empfang ihm geworden. Dann erRaisansdr Kaiser sich nach den Verhältnissen der deutschen Colonie in .und dankte für das Geschenk und die Ergebenheitsadresse. Bietor a.“.. 19. October. Bei dem heutigen Galadiner toastirte Gas,8 Emanuel auf die Gesundheit des Kaisers, seines theuren Bruders, sommt Freundes, so vie auf die Gesundheit der Kaiserin und der geRasean; preußischen Königsfamilie und fuhr dann fort: Gestatten Eure sein, weign dei diesem glücklichen Anlaß der D lmeischer der Wünsche zu das Gedeik#Iclien vereint mit mir, für das Glück Eurer Majestät, für tionen Deutschlands und für die beständige Freundschaft beider Nafür:, 9egen. Der Kaiser antwortete französisch: Ich danke Euer Majestät zzuich keundlichen, soeben an mich gerichteten Worte, ich bin hocherfreut, Nachten### ich schon längst beabsichtigte, den vor zwei Jahren mir ge* besuch Euter Majestät erwidern zu können. Wahrhaft gerührt bin ich durch die Aufnahme, welche ich Seitens Eurer Majestät und Ihres schönen Landes gefunden und erkenne ich in den zwischen Deutschland und Italien bestehenden Sympathieen und in der uns verbindenden persönlichen Freundschaft eine Garantie des europäischen Friedens. Mit dem Wunsche, daß diese Beziehungen steis dieselben bleiben, trinke ich auf Euer Majestät Wohl. * Athen, 18. Octbr. Heute Mittag traf der Prinz von Wales hier ein und wurde von dem Könige und der Königin empfangen. Der Bürgermeister begrüßte ihn im Namen der Stadt mit einer Ansprache. Die Stadt ist festlich geschmückt. * H o n g k o n g, 1 8. O c t o b e r. D e m V e r n e h m e n n a c h h a t d a s Schiff„Gordon“ 60 Tonnen Munition für die chinesische Regierung in Schanghai ausgeschifft. Das Schiff soll von London aus geankert sein; auch die als gewöhnliche Handelswaare declarirte Ladung soll von London kommen. Die englische Regierung hat eine Untersuchung des Vorgangs angeordnet. * Schanghai, 19. October. Der Streithandel Englands mit China ist auf diplomatischem Wege ausgeglichen, weßhalb der englische Gesandte Wade die Rückreise von Peking hierher angetreten hat. Berlin. 4 ½% preuß. Cons. 104,90 3½% Präm.=Anl. 130,50 3 1/% Pr. Sisschld. 91,40 Köln=Mindener 88.— Kheinische..... 103.— Vergisch=Märkische. 75,25 Schaaffhausen... 75.— Darmsädter 110.— Disc.=Commandit. 133.— 19. 20. 104,90 130.— 91,40 87.90 103.50 75,25 75.— 109.75 134.— 19. Antwerpener.... 62.— Bonifacius.. 66,— Centrum. 37,— Sieg=Rhein. 6% Oesterr. Silberrente Oesterr.=Franz. Lombard. Bahn.. Oesterr. Credit.. 41.— 65,80 485 50 174.— 355,— 20 63.— 66 90 39.75 40,50 65,70 485,50 171.— 354,— Handel und Verkehr. * Berlin, 19. Oct. Sämmtliche auswärtigen Börsen debütirten heute mit weichenden Coursen, namentlich sandte Paris fast gleichzeitig mit sehr schlechten Notirungen für Lombarden umfassende Verkaufsordres, in Folge dessen die Deroute gleich zum Beginn einen sehr hohen Grad erreichte und die Speculation mit überwiegender Neigung zu verkaufen in den Verkehr eintrat. Daß in Folge dessen die Course Überall beträchtliche Abschläge erführen, ist natürlich Mit Ausnahme der Lombarden, die schnell um 15 Mark zurückgingen, fand eine kleine Besserung statt, die aber am Schluß einer erneuerten Flauheit Platz machte. Eine kleine Besserung trat für Rheinische auf die Veröffentlichung der Einnahme pro September ein, während Bergische und Köln=Mindener im Course nachgaben. Von Banken waren Schaaffhausen'sche sehr angeboten auf das Gerücht von neuerdings erlittenen Verlusten. Disconto=Commandit verloren.70, Darmstädter .50, Preußische Boden=Credit.50, Deutsche Bank 1, Deutsche Unionbank .75, Berliner Bankverein 1,75, Gewerbebank Schuster 1, Schaaffh. Bankverein 0,25, und Schlesischer Bankverein.25 Procent. Industriepapiere waren von einer ausgesprochenen Mattigkeit, so daß die Coursrückgänge schließlich noch größere Dimensionen als in den letzten Tagen angenommen haben. Sieg Rheinische, Kölner Bergwerk, Donnersmarkhütte, Braunschweiger Kohlen mußten 3, Köln=Müsen, Gelsenkirchen.75, Bochumer A. und B. 6, König Wilhelm, Pluto 4 pCi. im Course nachgeben; ebenso waren Bochumer Gußstahl=Actien niedriger Wie aus Köln gemeldet wird, erwartete man dort für heute die Zahlungseinstellung eines Industriellen. Die Höhe der Passiven läßt sich noch nicht vollständig übersehen. Die Gerüchte, welche über die Betheiligung des A. Schaaffhausen'schen Bankvereins in Köln circulirten, werden als übertrieben bezeichnet. Die Betheiligung dieses Instituts wird als 290,000 Mark betragend bezeichnet, von welcher Summe 75,000 M. hypothekarisch sichergestellt sind. Köln, 19 Octbr. Cours=Bericht. Indastrie=Actten. Nlach.=Dch..=B. 7900 S. Düfs. Dampfsch. 66.50 G. Ess..= F. Unioe 21.005; Colonia,.=V. 6300 G Köln. Schleppsch. 60.00 B Gelsenkirchener 103 50 8 Gladb..=R. 1340 G Tauerci Köln 00.00 G, Hib. u. Shamrock 40.00 B Leipziger.=V. 6300 G Köln. Bwollsp. 84.00 E Hörd..=Z. 56.00 S Magdeb..=S. 2350 B/Köla. Gummif. 00.00 B Humboldt(.00 bz Vaterl..=V. 3700 B Rhein. Bauges. 00.00 B) Mechern. 138.00 S Aach.=Höng..85 50 G. Phönix Lit. A. 70.00 G Berg.=Märk. B. 00.00 B Phönix Lit B. 00.00 E Boch. Gufst.=S. 53.00 B Sieg=Rh. St. A. 00.000 Vonn. Bw.=.=S. 85.00B„ Prior. 41 75 bz Köln. Bw.=L. 94.00V, Siegena, Schwef. 30.50 B Köln. Maschb. 168.00V, Vonifacius 67.00 G Köln=Müs. V. 39.00 B Courl 81.00 B Dortm. Union 1300 B/Wstf. Union 00.00 .=Bank 805 G Köln. Rückrers. 480 B Agrippina 670 G Rh.=Westf. Lloyd 570 G Concord..=F. 2100 B Germ. Leb.=V. 490 B Köln. Hagel=V. 290 B Kalker Inb.=A. 00.00 P Köln. Dampfsch. 66.00 B Eschreiler.=B. 00.00 B Wiss. B. u..=I. 34.058 Bank=Actirg. #lach...H. u. J. 00. 00 G Köln. Privatb. 117.00 B Schaafshaus. 75.00 bz Amsterd. B. 84.00 B Antwerp. B. 66.00 B Bk. f. Kh. Westf.63.00 B Barmer.=V 83.50 69 Berliner.=G. 00.00 B In Preuß. Rente 104..0) G do. Wchsl. B. 78 00 G Darmst. Bank 113.00 E D. Reichsbank 153.00 G Disc.=Lomm. 134.00 B Essen. Credit. 68 00 B Luxemb. V. 106.00 B und ausländische Fonds. Meininge: B. 79.5) S Oest. Er.=B. 355.00 B Pr. Bank=A. 00.00 S Prov=Dis.=G. 00.00 E Kh.=W. Ind. 00.00 Sächs Bank 00.00 K Amer. 1885.=A. 99.00 Oest. 1360er L. 113.00 B " 1864er L. 305.00 B " Silr.=Rente 67.00 B Rheinprv.=Obl. 101 006 Rh.=westf. Rutb. 100.008 Nachen=Mustr. 00.00 B Amst.=Rott. 00.00 E Berg.=Märk. 75.00 G Köln=Minden 86 75 G Köln=Md. L. B. 91.00 B Prm=St=A. 3 1/2% 131.00 Bad. 4%.=A. 121.00 B Pr Si=Sc 3 1/% 91.00G, Laier. 4% Pr= u. 123.00 B Ur. P Pß..==E. 101.50 Köln=M. 3 ½ Pr A. 197.50 Ur..=.Pr..=C. 101.50 Köln Stdt.=Obl. 99. 006 Amer. 1882.=K. 98.006-st. Fl. 100 Er 350.00 B) Türk. Anl. 1865 00.005 Eisensahn-Stamm. Aetsen. Rainz=Ludw. 90.00 B Rhein., hunge 98.2555; Oberschl. A. C. 000.00B Rh..=E. Lit. B. 90.50 G .=F. Stb. 490.00 B p. U. Rhein=Tahe 00.60 B Sdl.(Le.) 130.00 B„ Rumäu. Eisd.=A. 00.008 Rheinische 103.00 G Eisenbahn=Stioritäts Obligati onen. Berg.=Märk. 3. S. 85.00 B Köin=M. 1. E. 100.00 G Oest. Sdl.(Ib.) 233.60 C 5..97.508„.= 103.00 G Rhein. 4 1/2% 98.00 G . 6. S. 9 7 2 5 6 3. 9 7. 5 0 G 5% 1 0 3. 5 0 B 7E. 101.80 G„ 4. 91.00 G/ 3ch. Bonn=Köln 95.000 " Kordo, 108 00 B„ 5. 90.00 B Nh. Köln=Crcs. 99.90 Liainz=Ludw. 102.00 G Oest.=Fr.Stb. 313.00 G Rhein=Kahe gar. 102.0 i2 Wechiel=Cours. Amsterdam k. 168.50 G. Paris kurz 80.50., Augsburg, 2M.000. e 0 s 2 N. 167.60 G Lonvon k. 20.27 S Wien kurz 178.80 B Antwp. Brüss. k. 80.60 B.„ 3M 20.10 G f, 2 M. 17730 B " 2 M. 80.00 GAugsburg k. 000.00 C Zinsfuß der Preuß. Bank: für Wechsel 6 pC1., für Lombard 7 pät Koln, 19. Oebr(Rotirungen der Handelsmakter.) Wetter: schön Rübdl matter, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. ess. in Parteen von 100 Ctr Um 33.10 B. Weizen fester, ohne Sack per 200 Pfd. hiesiger(miedrigster Preis) eff. Nm. 20.00—21.5)., fremder 20.00—21.50 B.(Lieferungsqual. à 75 Pld. ner 50 Liter.) Roggen matter, ohne Sack hiesiger per 200 Pfd.(niedrigster Preis ess. hies. Nm. 15.00—17.00) G, fremder 15.00—17.00 B.(Lieserungsan. 2 69 Pfd. per 50.) Hafer unverändert, per 200 Pfd. ohne Sack Nm 16.75 B. Köln, 19. Ott.(Rottrungen der Productenbändler. Weizen eff. hiefiger 2000—21.00 Rm., fremder 20.00—21.50 En: Roggen eff. 15.00—16.00 Nm. Hafer esf. 17.00—18.00 Rm. Rubbl eff. 33 1:= (Landmarkt.) Weizen ziemlich unverändert, M. 19.80—20.35; Roggen geschäftslos, 14.80—15.80; Gerste nominell, 16 50—17.50; Hafer fortwährend gut verkäuflich, 17.00—17.50; bezahlt nach Qualität pro 200 Pfd. Zufuhren ca. 200 Sack. Neuß 19. Octbr. Ochsenfleisch 1ma Qual. 63,—2da 54.—, 3tia, 48.— Handel lebhaft. Düsseldorf, 18. Octbr. Weizen 21,30, Landroggen 17,40 Hafer 18,00 Alles per 100 Kil Mainz, 18. Octbr. Weizen 21,10, Korn 15,35 Gerste„16, Hafer 16.80 Alles per 200 Pid Butter per Pfd..5, Eier per Viertel 1,54, Kartoffeln per 1·0 Pfd..—, Kornstroh per 100 Gebund 53,—, Heu per Ctr 5 0, Mart.„." R 1650-RFrankfurt, 18. Septhr. Weizen Mart 22,—, Roggen 10,00, Seiste Brauwaare 20,50, Alles per 100 Pfd. effectiv loco hier. Hafer 10,52, per 69/—, 2da f..—. 9 R Frankfurt, 18. Octbr. Ochsen 1. Quar. M. 68,57, 2. Quul 00,70 Kühe 1. Qual. 60—, 2. Qual. 54,86, Kälber 68,57, Hammel 1ma. M 60 Kil. eff loco hier. Nordhausen, 16. Octbr. Weizen per 2000 Pfd. 172,63, Roggen 172,63, Gerste 186,67, Hafer 150,—, Kartoffeln per 100 Pfd..—0 heu 4 M. Berlin, 19. Oekbr. Weizen 196,50, M Roggen 143.50, Haser 172.—, Rüböl loco 61,—, Spiritus loco ohne Faß 52,—. Berlin, 18. Octbr. Viehmarkt. Rindvieh 60 M. per 100 Pfd. Schlachtgewicht. Schweine 60 per 100 Pfd. Schlachtgewicht. Hammel 24,— M. per 45 Pfd. Schlachtgewicht. Königsberg, 19. Octbr. Getreidemarkt. Weizen niedriger, Roggen flau. pfd. 140.—. Gerste ruhig. Hafer 156,00, Weiße Erbsen 170,00. Alles per 2000 Psd. Zollgewicht. Spiritus per 100 Liter 100% loco 49,00. Danzig, 10 Octbr. Getreidemarkt. Weizen 126pfd. 198,00 Roggen 120pfd. 150,00, Gerste 169,00, Weiße Kocherbsen 155,00. Hafer 160,00, Alles per 2000 Pfund Zollgewicht. Spiritus per 100 Liter 100° leco 50.—. Steitin, 19. Okthr. Weizen 202,50, Rozgen 139,00, Rüböl 59.50, Spiritus 47,60. Breslau, 19. Octbr. Getreidemarkt. Spiritus per 100 Liter 100% 46,—, Weizen 194,00, Roggen 148.—, Rüböl 49,00. Hamburg, 18.Octbr. Kaffe erhält sich in unverändertgünstiger Stimmung, Inhaber zeigen sich sehr zurückhaltend, und belaufen sich in Folge dessen Umsätze nur auf ca. 2000 S. Rio und Santos und ca. 500 S Maracaibo.„ 0 10 K Paris, 17. Oelbr. Ochsen frs. 1,82, Kühe 1,62, Käder 2,10, Hämmel. 1,92, Schweine 1,32. Durchschnittsgewichte: Ochsen 348 Kil., Kühe 224= Kil., Kälber 77 Kil., Schafe 20 Kil., Schweine 86 Kil. London, 18. Octbr. Bezahlt wurde per Stone von 8 Pid.: für Ochsen fleisch 6 fh. 2., für Hammelfleisch 7 sh. 0., für Kalbfleisch 6 sh.— d. für Schweinesleisch 5 sp. 6 d. 9414124—444444— Lotterie. * Berlin, 19. October. Bei der heute fortgesetzten Ziehung der.# Klase 152. königl. preuß. Klassen=Lotterie sind nachstehende Gewinne gefallen; 1 Gewinn von 60,000 J auf Nr. 17,736. 1 Gewinn von 30,000 auf Nr. 16,674. 2 Gewinne von 15,000 4 auf Nr. 32,519. 50,224. 3 Gewinne von 6000 M auf Nr. 17,879. 59,408. 68,042. 41 Gewinne von 3000 M auf Nr. 2835. 5061. 6002. 8022. 8072. 15, 85. 16,535. 18.853. 20, 153. 24,140, 24,317. 27,789. 30,142. 32,544. 36,168. 37,398. 38,398. 43,619. 48,90 2. 49,139. 54,358. 55,714. 55,782. 59,705. 60,124. 61,053. 61, 206. 61,305. 64,616. 65,821. 69, 163. 70,594. 70,608. 70,82%. 73,703. 82,191. 82,339. 84,952. 86, 111. 89,144. 91.7962 51 Gewinne von 1500 Mh auf Nr. 2771. 3210. 12,200. 15,029. 17,160. 17,294. 19,330. 22,056. 22,696. 24,900. 30,678. 31,281. 31,713.32,025. 32,695. 32,884. 33.040. 47,891, 49,541. 56,137. 68,033. 68,450. 71,142. 72.547. 73,375. 74.615. 82,558. 84,366. 86,100. 87,110. 88,625. 91,251. 91,256. 91,957. 92,997. 94,116. 90 Gewinne zu 600 J auf Nr. 410. 604. 1035. 1954. 3100. 4111. 5587. 5913. 7316. 7474. 9133. 10,406, 14,545. 14,745. 14,774. 15,051. 15,911. 16,189. 17,005. 19,37“, 20,356. 21,458. 22,105. 23,190. 24,437. 24,753. 26,566. 26,612. 28, 95. 31, 345. 31,732. 34, 417. 35,214. 36,024. 36,859. 37,239. 39,823. 40, 865. 41,692. 41,763. 44,065. 44,165. 44,175. 44,540, 44,667. 53,282, 54,291, 54,932. 55,6 23. 55, 83 1. 57,211, 50,283. 59,151. 60,418. 64,593 65,672. 65,740. 65,921. 67,90. 72,458. 73,329. 74,104. 75,498; 75,566. 77,343. 78,430. 78,969 79,338. 80, 112. 8 390. 81,658. 82,821. 82,968. 83,213 83,281, 83,547. 83,601. 84, 20 1. 85,410. 85,710. 87,210. 89,923. 90,934. 91,232. 92,424. 92,440. 92,972. 94,166. 224019. 24.287 Mainz. Bei der heute morgen auf der Amtsstube des Herrn Notars Lippold stattgehabten Versteigerung der Trauben=Crescenz der der Heff. Ludwigs=Eisenbahn=Gesellschaft gehörigen ca. 1000 Klafter Weinberge an der Citadelle wurde bei einem Steigpreise von 1735 M. dem Herrn W. H. Zickenheimer, Fabrikant des bekannten Trauben=Brust=Honigs hierselbst, der Zuschlag ertheilt, und solcher von dem anwesenden Herrn Präsidenten der Gesellschaft sofort genehmigt.— Auch auf der vor einigen Tagen in Kostheim stattgefundenen Weinberg=Auction des Herrn Gutsbesitzers Reuland war Herr Zickenheimer Steigerer eines größeren Complexes. (Mainzer Tagblatt.) Witterungsberichte. 18. Oct., 7 U..: Haparanda t 2. Moskau f2. Bonn 17 19. Oct., 7 U..:„ 13.„ 12. 1 3 Familien=Nachrichten. Geboren. Wilh. Johnen e. S. Köln.- E. Peters e.., Berlin. Ad. Stöckicht e.., Parmen. Fr. Fusbahn e.., Düsseldorf. E. Bönninger e.., Duisburg.= W. de Bary e.., Elberfeld. Ed. Moras e.., Ruhrort. Verlobt. L. Leonhardi, C. Rautenbach, Nippes und Köln.= I. Pfankuchen, A. Brinkmann, Düsseldorf und Bielefeld. Vermählt. J. Ostendorf, Chr. Lamm, Köln- J. Neukirchen, C. Ploog, Remagen und Erpel.- Al. Bacciaco, M. Loosen, Rheinbach und Schleifkotten. Gestorben. A. M. Hölz, Köln. A. Kirschbaum, Kalk.- A. Fremerey, C. Weyers, Nachen.- I Lungstras, St. Nikolas.= K. H Sack, Poppelsdorf.= Fe. Steinfort, Wesel. ., Morgens 8 Uhr, wird in der Münsterkirche eine Seel nmesse für den verorbenen Buchbinder Friedr. Ewig gelesen, wozu Verwandte und Freunde hiermit ergebenst eingeladen sind. r Bekanntmachung. Das Post=Fuhrunternehmen auf der Station Bonn, auf welcher gegenwärtig 4 Postillone, 7 Pferde und 2 Wagen zu unterhalten sind, soll zum 1. Januar 1876 von Neuem verdungen werden. Eintretendenfalls können die Post=Fuhrgeschäfte auch lediglich auf die Fahrten zur Bestellung der Packete in der Stadt Bonn beschränkt werden, und würden zu diesem Zwecke nur 3 Postillone und 3 Pferde zu unterhalten sein Geeignete Bewerber wollen ihre Forderungen innerhalb zehn Tagen bei mir einreichen.— Die näheren Bedingungen sind bei dem Postamte in Bonn oder im Bureau der OberPost=Direction einzusehen. Köln, den 17. October 1875. Der Kaiserl. Ober=Post=Director. Zu Ausführungen zweckentsprechender Privat=Wasserleitungen empfiehlt sich unter mehrjähriger Garantie G. Hittorff, Windmühlenstraße 9, Bonn. Ladengehülfe gesucht. Für ein Colonialwaaren= und Südfrüchte=Geschäft in Köln wird ein erfahrener, mit guten Zeugnissen versehener Gehülfe gesucht. Wo, sagt die Expedition.(446 Einen Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten=Versammlung zu. Vonn Freitag, den 22. October 1875, Nachmittags 4 Uhr. Tagesordnung: 1) Schul=Büdget pro 1876. 2) Armen=Büdget pro 1876. 3) Ausbau des Rathhauses. 4) Unterhaltung der Gräber zösischer Soldaten. 5) Gesuche um Vermehrung öffentlichen Beleuchtung. 6) Mittheilung Bonn, den 18. October 1875. Das Bürgermeister=Amt. Kartossel 2 Pfund 9 Pfg., gute und schön, in 100 Pfund billiger, bei größerer Partie frei an's Haus 3 M. 30 Pfg. Welschenonnenstraße 18. frander Buchdruckergehutsen zum sofortigen Eintritt sucht J. Kirfel. Buchdruckerei, Ahrweiler. Bäckergeselle, welcher selbstständig arbeiten kann, gegen hohen Lohn sefort gesucht. Näheres bei Herrn Pet. JofHausmann, Viehmarkt 10. Ein gesucht von C. Beissel, chir. Instrumentenmacher u. Bandagist, Vonngase 35. Ein zuverlässiger Fuhrknecht zum baldigen Eintritt gesucht. Coblenzerstraße 79. Jemand, der mit Pferden umgehen kann und zugleich Hausarbeit übernimmt, zum baldigen Eintritt gesucht. Coblenzerstraße 79. Ein Zweitmädchen gertucht. Die Exped. kot wo. 1443 Eine anständige Person gesetzten Alters welche die Küche so wie Handarbeit gründlich versteht, und die häusliche Arbeit mit besorgen kann, wird bei einer einzelnen Dame gesucht. Näheres in der Expedition.[445 Gerichtlicher Verkauf. Am 22. October 1875, Vormittags 10“ Uhr, sollen auf dem Römerplatz zu Vonn mehrere Hausmobilien Offentlich gegen baare Zahlung verkauft werden. Lichtenberg, Gerichtsvollzieher. Ein Geschäiftshaus in sehr guter Lage, 2 Schaufenster, Hof u. Hinterbau, zu verkaufen. Näh. Jos. Kratz, Aaisrtrete 15. 18. Annonce. Die herrschaftliche 1. Etage Hauses Münsterstraße 9, bestehend aus 5 eleganten Zimmern nebst Küche und Mansarde, seht zu vermiethen und sofort zu beziehen. Bescheid im Nebenhause Nr. 11. Kaiserstraße 18 1. oder 2. Etage zu vermiethen. Reben Baumschuler Mutse au dr Endenicher Alte möblirte Bel=Etage zu vermiethen. Näheres bei Wild. Rose, Eisfabrik Mine Wohnung iß von heate ab Stockenstraße 13, 2. Stage. Frau Pascal. sri. 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Bluhme und von Neufville, Kölnstr.= u. Langgassenecke 18. aus der 2. Abtheilung die Herren Stadtverordneten Engelskirchen, Hopmann, Krewell und Rettekoven, Mainz Souerkraut aus der 3. Abtheilung die Herren Stadtverordneten.— eröffnet habe. Nuinz. Ganerrrant Friling und Morell Bonn, den 20. October 1875. empfiechlt billigst anzscheiden, außerdem noch aus der 2. Abtheilung der Herr Stadtverordnete Ad. Ciemens, von Sybel von Bonn verzogen, und aus der 3. Abtheilung der StadtKölnstr.= u. Langgassenecke 18. verordnete Heuro mit Tod abgegangen ist(welche für die Wahlperiode 1873 .„— bis 1879 gewählt waren), so wird auf Grund der§§ 17, 20 und 22 der 4Parthwol Städte=Ordnung vom 15. Mai 1856 behufs Vornahme der Wahlen zur Kärrosser. regelmäßigen Ergänzung resp. zum Ersatze der Stadtverordneten=Versommlung Halle von hautz ab fortwmihrad Termin auf ben“ zit dier ghähe her ster. Hosheilug aumt und Wwe. N. Stamm. Rimiadung dem Josephihor, und kiestie virsttern ki Bestellung frei an's Haus. Heinr. Gilles. Kußerst bluigem V. S Hergistze Peng 2. poa 9 bös 1 Uhr und in den Nachmitagskunden Preist auf Lager Rheinwerst neben. Ves... zur Bi, Wahlen der II. Ahtheilung om Ieseunbihar und liekere dieslben für die Wahlen der II. Adtheilung in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr des 11. kommerden Monats, und für die Wahlen der I. Abtheilung in den Vormittagsstunden von 10 bis 1 Uhr des 16. kommenden Monats, wozu die Stimmberechtigten, welche außer dieser Haupt=Einladung noch besondere Benachrichtigung erhalten, hierdurch eingeladen werden. Es wird hierbei bemerkt, daß an die Stelle der in der II. und III. Abtheilung vor Ablauf der Amtsperiode abgegangenen Stadtverordneten diejenigen der Gewählten treten, welche die geringere Stimmzahl erhalten. Die Wahlen finden in dem Sitzungs=Saale des Rathhauses Statt, und liegen die Listen der Stimmberechtigten bis zu den detreffenden Terminen in der Kanzlei auf dem Rathhause zur Einsicht offen Bonn, den 17. October 1875. Bürgermeister=Amt. 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October 1875, Morgens 9 Uhr, sollen in dem Hause des verstorbenen Herrn Steuer=Empfängers zu Endenich öffentlich auf Eredit und Bürgschaft verkauft werden: Hausmobilien aller Art, Mahagoni=Kleiderschränke, Tische, Stühle, Sophas, Commoden, Mantel= und andere Oefen, 1 feuerfester Geldschrank, 1 TafelKlavier, Uhren, Schreibpulte, Betten. Die Posten bis 3 Mark sind gleich zu zahlen. v. Monschaw, Notar. Remel. Donnerstag den 21. October in dem großen Saale des Gastwirthes Weiler von ½4 Uhr ab Concert und später Sümchas-Thora-Ball statt, wozu ergebenst einladet das Comité. NEUES PRACHTWERK Eriedr. Bruckmann's Verlag in München& Berin. DIE, SeiWEIZ Der Bonner Gartenbau-Verein Dr. Gsell-Fels. Ein Dienstmädchen für alle häustArbeiten gleich gesucht. Hospitalg. Thrtmaten pt. Sepictzese 16 Ein tüchtiges welches die Hausarbeit versiecht, wird zu Ende October oder Anfangs November gesucht. Markt Nr. 17. Einige Fader Rothwein(auch in kleinen Gebinden) zu verkaufen. Wülsdorfer=Hof bei Königswinter. 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Muss, Kesselsgasse 21, erlaubt sich ihr Lager in tannenen und polirten Mödeln, große Auswahl in Nohr=, Stroh= und Küchen=Stühlen, sowie in Reept, Damast, Plüsch, Dreil 2c. zu den billigsten Preisen in empfehlende Erinnerung zu beingen. Auch übernimmt dieselbe ganze Einrichtungen unter Garantie. gedachtungspoll M. M: Beste Schmiede= und Braubrohten billigst durch W. Welker, Essen. gedenkt eine Ausstellung von Obst, Trauben und anderen schönen Gartenfrüchten zu veranstalten und zwar im kleinen Saale der Lese-Gesellschaft von Samstag den 23. bis Montag den 25. October und bittet die Vereinsmitglieder und sonstige Freunde des Obsthaues um recht thätige Theilnahme und Beschickung. Es wird vornämlich selbstgezogenes Obst, auch selbst in kleineren Collectionen gewünscht; aber auch auswärts gezogenes, was dann als solches zu beziehen ist, sowie Proben von verkäuflichem Obst mit Angabe des Preises sind willkommen. Das auszustellende Obst ist Freitag, Nachmittags von —6 Uhr, in genanntem Local abzuliefern und muss Dinstag bis Abend wieder abgeholt werden; für Aufstellung und gute Erhaltung der Früchte sorgt der Verein. Am Montag Abend 6 Uhr findet im Ausstellungs-Locale eine Versammlung statt, in der über das ausgestellte Obst, richtige Benennung und Erziehung desselben, Bericht erstaitet wird. Alle Vereinsmitglieder, sowie die Herren Aussteller und Freunde des Obstbaues werden hierzu freundlichst eingeladen. Bonn, 19. October 1875. Die Section für Obst- und Trauben-Zucht. Mit Bildern und Zeichnungen von Sie. . 8 3 S# E GCHNEGS Klein Folio-Format. Vollständig in 21 Lieferungen à rwe. Bogen Text mit Illustrationen. Preis pro Lieferung zwei Mark. Das ganse Werk wird bis sum Herbste 1876 vollständig erschienen sein. Der Text ans der Feder des geschäfsten Autors wird, abweichend vom Styieenthusiastischer Feuilletonisten eine gediegene schriftstellerische Leistung sein und die Namen der zu gemeinsarber Arbeit verbundenen deutschen und schweizerischen Künstler verbürgen, dass der künstlerische Theil dem Iiterarischen ebenbürtig zur Seite stchen wird. 80 hoffen wir ein Werk zn schaffen, des Gegenstaudes würdig, den es verherrlichen soll und vertb der allgemelnsten Thallnahme vos Seiten des gebildeten Publikums. Agert#en für den An= und Verkau Krur mobilien von H. Morell, und Verkauf 2c. von ImViehmarkt Nr. 1. 108. A. alb, Bonn, Kaiserstraße 18, Hänser=Agent. Ausberkäuf. Wegen Aufgabe des Geschäftes verkaufe meinen großen Vorrath von Leinen: Hausmacher=, schlesische, Bielefelder u. u. unter Preis; ebenso circa 500 blaue Leinen=Kittel. Ioch. Ank. Dahm Sohn, Sternenstraße 18. Wir bitten bei Besteilungen ausdrücklich die„Schweiz von GsellFelz“ zu verlangen. Die erste Lieferung wird auf Verlangen zur Ansicht mitgetheilt von: A. 8 Buchhandlung, Bonn, Münstenr#. Für Gelähnte. Kuren durch Kneten und Anwendung des elektrischen Stromes. Vornheimerstraße 30. Bestes oberruhrsches Schrot= u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von G. Zingsheim. Küslhen Soegere. Donnerstag Abend ½9 Uhr: PROBE. 61 Eicher Pckuoh Anton Türk, Neugaßt. Mainzer Käschen empf. J. C. Munk, Vrndrgase 6. Eine große Auswahl Bilderbücher, Leinwand=Bilderbücher und Bilderbücher zum Coloriren pfiehlt zur gefälligen Abnahme bestens Joseph Henry, Stockenstraße 24. Bestes oberruhrsches Schrot= u. Fettgeriß aus dem Schisse zu beziehen von Wilh. Streck, Wdiuer Chause Nr. 51. Pohlen=handlunghUnterzeichneter empfiehlt sich bestens in täglich frisch von den Zechen bezogenen oberruhrschen Schrot=, Fett= und Flamm=Kohlen. Dieselben werden in ganzen und halben Waggonladungen, sowie nach beliebig kleineren Quantitäten zu den bekannten bikligen Preisen abgegeben. J. Streng, Endenicherstr. 14. Heizungsröhre für Treibhäuser von Thon und Eisen in allen Dimensionen empfiehlt P. H. Schmitz, 7 Breitestraße # Aerztlich empfohlen. Bei chronischem Husten, Heiserkeit 4c. Bei Husten der Kinder von unendlichem Segen. Deu rheinischen Trauben-Brust-Honig aus der Fabrik von W. H. Zickenheimer in Mainz habe ich oft und seit langer Zeit verordnet und stets gefunden, daß derselbe ein ausgezeichnet gutes Hausmittel gegen chronische Husten, Heiserkeit u. s. w. ist. Auch habe ich den Trauben-Brust-Honig während einer Keuchhusten=Epidemie anwenden lassen. Während dieser Husten, mit anderen Mitteln behandelt, stets ca. ½ Jahr angehalten hat, war er bei Anwendung des Trauben-Brust-Honigs in einigen Wochen beseitigt. Ich kann also den rheinschen TraubenBrust-Honig als ein ganz vorzügliches Mittel gegen Husten=, Brust= und Hals=Leiden empfehlen. Grabow in Mecklenburg=Schwerin, den 24. Mai 1875. Dr. C. Rüst, Sanitätsrath. ; Bestes oberruhrsches Schrot= u. Fetgerit aus dem Schiffe zu beziehen von Joseph Felder, Rheinweift 10. Bestes oberruhrsches Schrot= u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu bezichen von Franz Sarter-Weiland, Burgstraße 8. Verkaufs=Riederlagen des rheinischen Trauden=Brust=Honigs in ½ Flaschen mit goldgelben Kapseln à. 3 Mark, 1 Flaschen mit rothen Kapseln à“: Mark und 1 Flaschen mit weißen Kapseln à 1 Mark nebst Gebrauchs=Anweisung in BONN bei Rudolph Dohmen, Colonial=, Material=& Fardwaaren=Handlung, Sandkaule 3. Coaks= und KohlenHandlung A. H. Stein. Comptoir u. Lager: Breitestraße 14. Bestes oberruhrsches rot= u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Aug. Weiss-Deutschmann. 7. Ale vorkommenden Blecharbeiten sewie Mantelöfen 2c. werden billigst lackirt von Joh. Ritterath, Kölnstraße 3. Die Konlenhändlung von Joh. Müller in Endenich verkaufen 700 alte Pfannen. Kommanderiestraße 11. 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Teer Framskhische„ B0208090 — Holländische„ Süddeutsche„ Oesterreichische„ U. St. Greenbacks U. St. Coup. Gold dast emeinhieche Sil.67. .70 .77 .40 410 .80— Oesterreichische ber-Coupons Oesterreichische Papier-Coupons Sovereigns Napoleonsd'or Gold-Dollars Fünffrancs-Stücke Holländlische Silbergulden.... 1. 66 Oesterreich... Hgegeln Zu obigen Coursen frauco Provision gegen preus. Courant. .76 20.2020.84 16.10 16.20 .10— .00— Verantwortlicher Redacteur: J..: S. Chardell in Vonn.— Verleger P. Hauptmann.— Druck der 2 Auptmann'schen Buchdruckerei(Sürß Nr. 5) in Vorn.