4. Jahrgang. Bonn, Dinstag den 19. October 1875. Nr. 289. adonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn inel. Traglohn KMark(1 Thlr. 10 Sgr.): bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark(1 Thlr. 10 Sgr.). Ergan für das katholische deutsche Volk. Arste=zsaesehet sen Pemie lesliserden für die Pelitzeile oder deren Raum 15 R Pf.(1 1/ Sgr.). * Der Großlogentag der deutschen Freimaurerei am 16. Mai 1875 zu Darmstadt. Entschuldigen Sie freundlichst, daß ich Ihnen erst jetzt über #n deutschen Großlogentag von 1875 berichte. Andere Arbeiten #nanspruchten meine Zeit zu sehr. Die festgesetzte Reihenfolge ##af dieses Jahr den„Groß=Orient Darmstadt zur eintracht" als Platz der maurerischen Tagsatzung, wo die ##ogeordneten der acht deutschen Großlogen rathen und thaten, ###sen und trinken, erleuchten und erwärmen sollten. Es waren dabei vertreten: 1. Die Große National=Mutter=Loge zu den ##rei Weltkugeln zu Berlin durch die Br.“. von Etgel, sleiber und Frederichs. ein Kur2 6. 2. Die Große Landes=Loge zu Berlin durch die Br.. Zeuland, Alexis Schmidt und Schreiner. 3. Die Große Loge Royal=York zu Berlin durch die Br.'. Herrig, Bröcker und van Dalen. 4. Die Große Loge von Hamburg durch die Br.“. Glitza, Braband und Amelung. 5. Die Große Loge von Sachsen durch die Br.“. Eckstein(Leipzig), Heubner und Käuffer. 6. Die Große Loge des eklektischen Bundes zu Frankfurt a. M. durch die Br.'. Oppel, Paul und Barthelmeß(Nürnberg). 7. Die Große Loge zur Sonne zu Bayreuth durch die Br.“. Puschki und Fehrenbach. Br.. Bluntschli war durch eine Reise nach Zürich verhindert. 8. Die Große Loge zur Eintracht zu Darmstadt durch die Br.'. Pfaltz, Eckstein(Gießen) und von Reder. Vor Allem wurde die Affiliation von„Brüdern“ in anderen Logen, die unter einer anderweitigen Großloge stehen, auf den Vorschlag der Großloge zu den drei Weltkugeln erleichtert, wenn sich alle Großlogen zu vollständiger Gegenseitigkeit verständen.— Sodann richtete man an alle Logen das Ersuchen, Verzeichnisse von älteren Aktenstücken von allgemeinem maurerischen Interesse, die sich etwa in örtlichen Archiven befinden, aufzustellen und an den geschäftsführenden Vorstand des Deutschen Groß=Logen=Bundes(bis Pfingsten 1876 die Darmstädter Großroge) einzusenden, damit derselbe das Weitere verfüge. „Der Zweck und die Bestrebungen der in Berlin bestehenden Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, so wie des in gleicher Richtung thätigen„Erziehungsvereins in Dresden“ werden in rühmlichster Weise anerkannt, und wird warme und nachhaltige Unterstützung dieser die Humanität segensreich fördernden Vereine den Logen empfohlen.“— Wir entnahmen diesen Passus wörtlich dem wahrscheinlich amtlichen Berichte in der Bauhütte“ vom 5. Juni 1875, S. 177f., damit unsere Leser sehen, daß sich die katholische Tagespresse Deutschlands nicht täuschte, wenn sie bereits vor zwei Jahren die genannten Vereine als freimaurerische erkannte.*)— Wie bekannt, ist nahezu das ganze' Unterrichtswesen, von der Volksschule an bis zu den Universitäten hinauf, entweder der freimaurerischen„Humanität" in Dogma und Moral schon tributär, oder doch auf dem Wege, dies zu werden. Um was wir Katholiken mit aller Macht ringen müssen, sobald die Wildwasser des Culturkampfes verlaufen sein werden, ist die Rekatholisirung unserer Volks=, Mittel= und Hochschulen. Denn bekanntlich sind sechs Universitäten auf deutschem Boden stiftungsmäßig katholisch d. h. gewesen. Weiterhin hatte die vorsitzende Darmstädter Groß=Loge schon seit Wochen(„Bauhütte', 1. Mai 1875) ein großes Anliegen unter dem Schurzfelle sitzen:„Die heillosen Profanen und die noch heilloseren Ultramontanen mißbrauchen die freimaurerischen Zeitschriften.“ Das geht besonders auch die„Deutsche Reichszeitung“ an. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß katholische Schriftsteller die maurerische Terminologie, selbst wenn sie sich in rücksichtsvollster Klugheit bewegt, nicht blos vollständig verstehen, sondern auch den vollen Sinn dessen, was man nur leise andeutet, ganz ausgezeichnet errathen. Und gerade die letzten drei Jahre hat das Maurerthum eben dadurch empfindlich gelitten, obgleich nach Außen alle seine Anschläge so hochmögend durchgeführt wurden. Man berieth daher im Darmstädter Logentag eingehend über „Sicherstellung der freimaurerischen Zeitschriften gegen Mißbrauch von profanen, besonders *) Das Nähere s. bei G. M. Pachtler, der Götze der Humanität dder das Positive der Freimaurerei, Freiburg, Herder, 1874. S. 700 ff. S Eine Familienintrigue. 13 Original=Erzählung von*“. (Fortsetzung.) — Gewiß, da es Herr von Eichenkron wünscht, versetzte Nadelon und schloß das Buch. Aus ihrer Stimme klang nicht die leiseste Gereiztheit; sie zog ihre Arbeit hervor und begann zu häkeln, als hätte Otto's kücksichtsloses Benehmen sie völlig gleichgültig gelassen. Er konnte, da er der Thüre gegenübersaß, jede Bewegung Madelon's beobachten und ihre Ruhe steigerte seine Aufregung. — Wissen Sie, Otto, sagte Lilli, lächelnd zu ihm aufschauend, daß Sie mich in Ihrer liebenswürdigen Stimmung lebhaft an Alceste in Moliere's„Misanthrope“ mahnen. = Da ich das Stück nicht gelesen habe, kann ich Ihnen leifür das Compliment, das Sie mir ohne Zweifel mit diesem Vergleich machten, nicht danken, versetzte Otto. — O, wie ignorant! rief Lilli, Sie müssen die Comödie lesen ind zwar gleich jetzt. Mama Eichenkron hat Moliere in ihrer Zibliothek und es wäre recht amüsant, wenn wir, sowie im versangenen Winter, mit ausgetheilten Rollen lesen würden. Bitte, Rademoiselle, holen Sie mir doch den„Misanthrope“, Sie wissen ja, in welchem Fache die französischen Classiker stehen. Madelon erhob sich, um Lilli's Begehren Folge zu leisten; “ sie bald darauf wieder mit dem iverlangten Buche zurückEhrte, fiel es Otto auf, daß sie ernst und traurig aussah und 2 that ihm unsäglich leid, sie beleidigt zu haben. — Bitte, geben Sie mir das Buch, sagte er und stand mit iner raschen Bewegung auf, um ihr entgegenzugehen, und als E ihm das Buch überreichte, ergriff er ihre Hand und führte E an seine Lippen. Mit einem erschreckten und doch auch Leüdig verklärten Blick sah sie zu ihm auf. Dieser plötzliche AAsbruch der Zärtlichkeit beraubte sie der Fassung und die (änen entstürzten ihren Augen, im nächsten Moment hatte sie *9 aber schon wieder gesammelt, und ihm ihre Hand entziehend, kat sie vor. schnell sich diese kleine Scene abgespielt hatte, war sie doch ultramontanen Händen". Aber mit Bedauern mußte man erkennen, daß den„bestehenden Mißbräuchen nicht abzuhelfen sei“, und somit zur Tagesordnung übergehen. Uebrigens hätte ich auch im anderen Falle die maurerischen Zeitschriften ebensogut, wie bisher, erhalten.— Aber leider hat unser„ultramontaner Mißbrauch“ offenbar dazu beigetragen, daß der diesjährige amtliche Bericht über den Groß=Logen=Tag schrecklich mager und nichtssagend ist. Weiterhin wurde das Verhältniß der deutschen Maurerei zum französischen Groß=Orient besprochen. In der ersten Zeit nach dem letzten Kriege mußten nämlich die deutschen und gallischen Schurzfellträger scheinbar gegen einander brummig sein; so wollte es die erregte öffentliche Meinung. Daß die zornigen National=Grimassen Keinen von Beiden ernst waren, versteht sich beim kosmopolitischen Charakter des Geheimbundes von selbst; und die hiesigen Culturkämpfer hatten bis heute keine treueren Alliirten im„Culturkampfe", als die„Brüder" in Frankreich. So wurde denn am letzten 16. Mai, da die öffentliche Meinung ruhiger geworden, einstimmig beschlossen:„Hinsichtlich des Besuches und der Affiliation zwischen den französischen Brüdern und anderen Brüdern, welche in einer(erechten) und vlollkommenen) Loge aufgenommen sind und sich entsprechend legitimiren, keinen Unterschied zu machen.“ In Brasilien bestehen bekanntlich zwei Großlogen: Valle dos Benedictinos und do Lavradio, die früher einander schauerlich in den Haaren lagen, weßhalb bloß die erstere von der deutschen Maurerei anerkannt war. Aber seit dem Ausbruche der brasilianischen Kirchenverfolgung sitzen die beiderseitigen Brüder dortzuland gar friedlich beisammen und haben einander so lieb. Deßhalb wurde dies Jahr zu Darmstadt auch do Lavradio anerkannt. Jedenfalls gibt es zu denken, daß das brasilianische Schurzfell„ao Lavradio“ seit drei Jahren sich alle erdenkliche Mühe gibt, gerade von den deutschen Großlogen anerkannt zu werden. Es ist eben weltbekannt, daß der Schwerpunkt des internationalen Freimaurerkrieges gegen den Katholicismus in Deutschland und seinen acht Großlogen liegt. Ebenso wurden die Neger=Groß=Logen Prince-Hall in Massachusetts und die von Ohio anerkannt.„Es wird den Angehörigen dieser Großlogen und der Töchterlogen derselben brüderliche Aufnahme in den Bauhütten des Deutschen Groß=Logen=Bundes zugesichert.“ Auffallend ist es, daß der diesjährige Bericht so wenig culturkämpft. Hat man absichtlich dahin zielende Verhandlungen nicht drucken lassen, um uns bösen Ultramontanen keine neuen Waffen zu liefern? Oder haben die Culturkampf=Ideen ihre Zugkraft verloren? Oder will man vorderhand das bereits Errungene im bürgerlichen Leben durchführen lassen, bevor man die letzten und schauerlichsten Consequenzen zieht? Wir können es nicht entscheiden, werden aber genau buchführen und Ihre Leser zu gelegener Zeit belehren. Sollte Einer der Letzteren in Geschäften des Groß=Logen=Bundes mit dem Ausschusse Briefe wechseln müssen, so theilen wir ihm noch die bis Pfingsten 1876 giltige Adresse mit. Sie lautet:„Herrn Oberpostmeister Pfaltz in Darmstadt.“ Derselbe ist nämlich in nicht=profaner Stellung Ehrwürdigster Groß=Meister der Groß=Loge„zur Eintracht“ in der Haupt= und Residenzstadt des Großherzogthums Hessen. Deutschland. :: Berlin, 18. Oct. Reichsfreundlich sein und für den Reichsmilitarismus schwärmen ist eine und dieselbe Sache; wer gegen den Militarismus im Reiche ist, wer nicht mit offenen und vollen Händen gibt zur Erhaltung und Erweiterung unserer Heereseinrichtungen, der ist ein Feind des Reiches. Nun gibt es aber deren nicht bloß im Reichstage viele, sondern auch im Lande ist die Zahl derer groß, welche eine Verringerung der Ausgaben für militärische Zwecke mit großem Nachdruck verlangen, weil sie den Militäraufwand für unwirthschaftlich halten. Diese nun möchte die Bonn. Ztg.“ gern bekehren, damit sie nicht abgeneigt wären, geduldig das größere Maß von Steuern zu tragen, welches sie uns in Aussicht stellt. Deshalb beweiset sie aus den„Reden und Aufsätzen" des Tübinger Universitätskanzlers Rümelin, daß der Militäraufwand so unwirthschaftlich gar nicht sei, wie die„Reichsfeinde" behaupten. Namentlich dürfe man nicht zu dem Aufwande des Militär= und Marineetats den vollen Erwerb hinzurechnen, den die 400,000 jungen Männer dadurch verlören, daß sie dienen müßten, und zwar deshalb nicht, weil der Staat ihnen während der Dienstzeit Wohnung, Nahrung, Kleidung, den Aufwand für Licht, Holz und Krankheitsfälle gewähre. Aber ist es nicht klar, daß von Frau von Eichenkron und Reginen mit Entrüstung bemerkt worden. Diese Indignation steigerte sich noch, als Otto jetzt, mit einer nachlässigen Bewegung das Buch vor Lilli auf den Tisch legend, sagte: — Hier haben Sie den„Mysanthrope“, vertheilen Sie einstweilen die Rollen, und damit das Zimmer verließ. Frau von Eichenkron hatte immer gemeint, Regine lege der ganzen Angelegenheit mehr Wichtigkeit bei, als sie verdiene, jetzt aber ward auch sie zu der Ansicht ihrer Tochter bekehrt. Otto hatte vor ihren Augen die Hand einer Bonne geküßt und noch dazu nicht mit der leichten Galanterie eines jungen Mannes, der sich einer Untergebenen gegenüber eine kleine Vertraulichkeit erlaubt, sondern mit der leidenschaftlichen Zärtlichkeit eines Liebenden. Sie beschloß, eine ernste Rücksprache mit ihrem Sohne zu halten, und als sie diese später gehalten, wünschte sie lieber, es nicht gethan zu haben. Tief bekümmert theilte Frau von Eichenkron Reginen mit, was Otto auf ihre Vorstellungen geantwortet, wie er, hingerissen von seiner unseligen Leidenschaft, ihr bei seiner Ehre betheuert hatte, nie von Madelon lassen zu wollen. — Höre, was er mir sagte, sprach Frau von Eichenkron: „Daß sie mich liebt, hat mir erst heute wieder ihr Blick verrathen, und selbst die scheue Zurückhaltung, mit der sie mich meidet, ist mir jetzt ein Beweis mehr ihrer Liebe. Sie kennt die Vorurtheile, die man gegen sie hegt und ist zu stolz, zu sensitiv, um sie bekämpfen zu wollen. Ich aber versichere Dich auf meine Ehre daß ich nicht ihr und mein Glück solchen engherzigen Rücksichten zum Opfer bringen werde. Könntet Ihr einen anderen Vorwurf, als den ihrer Armuth, gegen sie erheben, wäre sie meiner unwerth, dann würde ich sie aus meinem Herzen zu bannen suchen, aber das kann nie geschehen, denn jeder Zweifel an Madelon's Tugend wäre ein Verbrechen.“ Will das nicht sagen, ich solle es mir noch zur Ehre anrechnen, eine Bonne, die ein solcher Tugendspiegel ist, zur Schwiegertochter zu erhalten? Und daß muß ich an dem Tage hören, an welchem der Brief dies nur dann etwas zu bedeuten hat, wenn die Eltern daheim während der Dienstzeit ihres Sohnes ihre Wohnung kleiner machen, wenn sie weniger Licht und Holz gebrauchen? Mit der Nahrung und Kleidung beim Militär ist's bekanntlich nicht weit her, und Krankheitsfälle pflegen bei denen, die man für tauglich zum Kriegsdienst findet, zu Hause eben nicht vorzukommen. Für die socialen und industriellen Verhältnisse aber, wie wir sie gegenwärtig haben, soll es nach Rümelin sogar eine Wohlthat sein, daß 400,000„kräftige junge" Leute der Industrie und Feldarbeit entzogen werden; denn wäre das nicht der Fall, so würden sie den anderen das Auffinden von Arbeit und Verdienst erschweren, wenn nicht gar unmöglich machen: die Arbeitgeber aber müßten ohnehin schon die Ueberproduction einschränken, da die Consumtionskraft geschwächt sei. Es ist wahr, die Industrie sieht sich gegenwärtig in der Lage, eine große Anzahl ihrer früheren Arbeiter unbeschäftigt zu lassen, oder doch weniger zu beschäftigen: ist der Mangel an ländlichen Arbeiten in gleicher Weise gehoben? Mit Nichten! Jedenfalls würde es aber ein Zeugniß für die ungesundesten Zustände sein, wenn man 400,000 kräftige junge Leute der Arbeit entziehen müßte, damit nur die anderen Arbeit und Verdienst hätten. Daß unsere militärischen Verhältnisse viele junge Leute zur Auswanderung veranlassen, will Herr Rümelin nicht glauben. Aber, warum verlassen denn wohl so viele dienstpflichtige Personen die deutschen Bundesstaaten? Ist ja doch in Preußen fast in jeder Nummer eines Regierungsblattes eine lange Reihe solcher enthalten, die sich dem Dienste im Heere entzogen haben! Daß Preußen rücksichtlich des Contingents, welches dasselbe zur Auswanderung stellt, mit obenansteht, ist bekannt. Die„Bonn. Ztg.“ scheint sich die Ausführung des Herrn Rümelin zu eigen machen zu wollen. Eine traurigere Rechtfertigung des Militarismus ist wohl lange nicht versucht worden. * Berlin, 16. Oct. Nach hier eingelaufenen Mittheilungen aus Baden=Baden trat der Kaiser im besten Wohlsein seine Reise nach Italien an.— Gegenüber beunruhigenden Gerüchten über eine Kündigung von Lombarddarlehen seitens der Seehandlung verlautet zuverlässigst, daß die Gesammtsumme der von jetzt bis Neujahr an die Seehandlung zurückzuzahlenden Lombarddarlehne sich auf nur fünf Millionen Thaler beläuft. Auch der„Königsb. Ztg.“ wird das gestern vom„Berl. Tageblatt“ mitgetheilte Gerücht, der Reichskanzler beabsichtige durch die Strafgesetzvorlage, die Steuergesetze und die schutzöllnerischen Bewegungen einen Keil in die nationalkiberale Partei zu treiben, um den linken Flügel von derselben abzutrenneu und mit dem rechten und den Freiconservativen eine ministerielle Partei zu bilden, von hier gemeldet.— Ob der Reichskanzler wirklich diese Absicht hat, wissen wir nicht; aber daß wissen wir, daß ein solches Experiment schwerlich irgend welchen Erfolg haben würde. Die Zeit des Nationalliberalismus und seines Bruders, des Freiconservatismus, ist vorüber. Das zeigt schon der rapide Rückgang der Abonnentenzahl der hiesigen freiconservativen Zeitungen. Unser Volk kommt doch allmälig zu der Einsicht, wie es durch den Liberalismus auf allen Gebieten zurückgekommen ist, und wie nichts von alledem, was ihm der Liberalismus verheißen hat, in Erfüllung gegangen ist. Das gewerbliche Leben liegt darnieder, die sittlichen und socialen Zustände werden täglich bedenklicher; die Abgaben werden statt geringer immer größer, und um das Neueste anzuführen, so stellt es sich auch immer klarer heraus, daß auch die liberalen Versprechungen bezüglich der Aufhebung der Schlacht= u. Mahlsteuer eitel Täuschung waren. Brod und Fleisch wird statt besser und billiger eher schlechter und theuerer, und die Bürger müssen die Summen, welche sonst durch die Schlacht= u. Mahlstener einkamen, aus ihren Taschen zahlen. Ob unser Volk noch länger der Führung einer Partei folgen wird, die es unter der Firma des Fortschritts und der Freiheit immer weiter rückwärts bringt, erscheint uns doch zweifelhaft. Wenn das Volk in der Regel erst klug wird und die Augen aufmacht, wenn unangenehme Thatsachen ihm an die Thür pochen und an den Geldbeutel rühren, so sind diese Thatsachen so gewaltig, daß sie auch dn schlafhäubigsten deutschen Michel zur Besinnung aufrütteln müssen. Der Reichs=Invalidenfonds hat bekanntlich durch seine zum großen Theile in Eisenbahnprioritäten bewerkstelligte Placirung in Folge rapiden Cousrückganges derselben erhebliche Einbuße erlitten. Nationalliberalerseits beging man nun die unbegreifliche Ungeschicklichkeit, die betreffenden, allerdings bedeutenden Verluste der Reichsregierung zur Last zu legen; diese blieb denn auch die Antwort nicht schuldig, und man muß als unparteiischer der Baronin Norden mich sonst zu so schönen Hoffnungen berechtigt hätte.„ — Ja, Du hast Recht, Mutter, erwiederte Regine, die Baronesse Norden wäre eine noch weit glänzendere Partie für Otto, als Lilli Fronberg, und offen gestanden, setzte sie hinzu, kommt mir der Einfall der Baronin etwas kindisch vor. Aus Pietät für eine Jugendfreundschaft eine Verbindung zwischen ihrer Tochter und Deinem Sohne stiften zu wollen, ist ein gar sentimentaler Einfall, über den wir uns allerdings nicht zu beklagen hätten, das Mädchen aber könnte eine weit bessere Partie machen. — Du überlegst nicht, sagte Frau von Eichenkron, deren mütterlicher Stolz durch Reginens Aeußerung verletzt worden war, daß die Baronin bei der Wahl für ihre Tochter nicht an eine Versorgung derselben denkt, sondern in dem Charakter des Mannes, welchem sie das Schicksal ihres einzigen Kindes anvertraut, eine Bürgschaft für deren Glück finden will. War Otto auch noch ein Knabe, als sie ihn zum letzten Male sah, fuhr sie fort, so hat sie doch aus meinen Briefen so Vieles und Rühmliches über ihn erfahren, daß er ihr nicht fremd geworden ist. Als Kinder kannten sich Otto und Ida und hatten sich lieb, scherzhaft nannten wir sie oft Braut und Bräutigam; durch die Versetzung des Baron's nach“““ wurde allerdings eine Trennung zwischen uns herbeigeführt, die aber keine Erkaltung in unseren Gefühlen nach sich zog. Und so ist's wohl begreiflich, daß die Baronin, die jetzt nach dem Tode ihres Gatten in ihre Vaterstadt zurückkehrt, sich mit doppelter Innigkeit an die alt gewordene Jugendfreundin wendet und damit tauchen längst vergessene Pläne wieder in ihrem Geist auf. — Daß wir aber mit diesem Plane mehr Glück als mit dem Lilli's gehabt haben würden, glaube ich nicht nur darum, weil Ida Norden ein wirklich geistvolles Mädchen sein soll, sondern auch weil Otto, als er vor einigen Wochen ihre Photographie in meinem Album sah, sich von derselben sehr angezogen fühlte und sich mit lebhaftem Interesse nach seiner einstigen Spielgefährtin erkundigte. 6 (Fortsegzung folgr.) Richter constatiren, daß sie mit Bezug auf den ekelhaften Servilismus der Nationalliberalen sehr treffend ausfiel. Ein Berliner officiöses Blatt macht nämlich darauf aufmerksam, daß ja dem deutschen Reichstag das Recht der Controle zusteht, und daß die gegenwärtig so sehr angefochtene Placirung des ReichsInvalidenfonds in Bahnprioritäten unter ausdrücklicher Zustimmung der Herren Miquel, Bamberger, kurz der„liberalen“ Partei erfolgt sei. Die„Magdeb. Ztg.“ schreibt: Daß Bismarck nicht nach Mailand reisen konnte, wird begreiflicher Weise allgemein bedauert; nicht geringer ist das Bedauern über die andauernde Kränklichkeit des Fürsten. Vermuthlich wird der Reichstag ihn wenig zu sehen bekommen, so lebhaft auch die Abgeordneten wünschen müssen, mit Bismarck direct zu verhandeln, weil er für alle Maßnahmen der Reichsregierung die einzige verantwortliche Person ist. Und weil in ihm nächst dem Kaiser das Reich zu allermeist zur Erscheinung kommt, so werden auch die Italiener ihn sehr vermissen. Sie lieben ihn um ihres Cavour halber, mit dem zusammen er das Schicksal Italiens und Preußens früh geplant hatte, schon zu einer Zeit, als Niemand ahnen konnte, welchen Lauf die Dinge würden nehmen sollen. Der Reichskanzler Fürst Bismarck hatte, wie die„Magdeb. Zeitung“ hört, angeordnet, daß der schwer erkrankte junge Graf Wend zu Eulenburg in seinem Salonwagen die Reise von Hinterpommern hierher zurücklegen sollte. Nachdem, wie schon gemeldet, der Patient gut hier angekommen ist, hat die Stettiner BahnVerwaltung den Salonwagen nach Schlawe zurückgehen lassen, damit er dort dem Reichskanzler zur Disposition stehe. Es soll dem Fürsten angerathen sein, Varzin mit Berlin zu vertauschen, sobald sein Zustand die Hierherreise nur irgend ermögliche. Freilich stimmt dieser Rath mit den Wünschen des Kanzlers nicht überein, denn am liebsten bleibt er in Hinterpommern. Die Rednerliste des preußischen Abgeordnetenhauses für die Session vom 16. Januar bis 15. Juni 1875 ist erschienen. Darnach haben das Wort ergriffen von den Ministern: Dr. Achenbach 62, Graf Eulenburg 37, Dr. Friedenthal 36, Dr. Leonhardt 33, Camphausen und Falk je 17 und der Ministerpräsident Fürst Bismarck 4 Mal; von Regierungs=Commissarien haben sich 54 Herren an der Debatte betheiligt, darunter Persius 34, Dr. Förster 25, v. Brauchitsch 19 und Wehlers 18 mal. Von den 432 Abgeordneten sprachen 109, also fast die Hälfte des Hauses. Der gewöhnliche Hauptredner Lasler figurirt dieses Mal nur mit 6 Reden, am 12. Februar sprach er zum letzten Male über die Provinzialordnung und fehlte dann wegen Krankheit bis zum Schluß der Session. Am öftersten ergriff Abg. Windthorst(Meppen) das Wort, nämlich 207 Mal, ihm folgen Miquel mit 135, Wehrenpfennig mit 92, Eugen Richter mit 88, Rickert mit 77, Windthorst(Bielefeld) mit 72, Virchow mit 68, Parisius mit 62, Frhr. v. Schorlemer mit 57, v. Benda mit 54, Gneist mit 49, Hammacher mit 46, Berger mit 42, Petri mit 38, Hänel mit 35, Schröder(Lippstadt) mit 33, v. Kardorf mit 31, v. Sybel mit 22; Reichensperger mit 19, Jung mit 18, v. Gerlach mit 16, Graf Bethusy, Löwe und Duncker mit je 14 Reden 2c. Der„Posener Ztg.“ ist aus der dortigen Provinz folgender interessanter Bericht zugegangen: „Eine Reaction eigenthümlicher Art wird neuerdings in Lehrerkreisen bemerkbar. Seit Jahrzehnten hat die Mehrzahl der freisinnigen Lehrer, namentlich der Elementarlehrer für Beseitigung der geistlichen Schulinspection und die Erhebung der Volksschule zur reinen Staatsanstalt geschwärmt und dieselbe mit allen zulässigen Mittel zu erreichen gestrebt. Seid geraumer Zeit wird aber mehr und mehr eine Gegenströmung bemerkbar, die nicht allein privatim, das heißt im vertraulichen collegialischen Verkehr, sondern auch in öffentlichen Lehrerversammlungen, Schul= und Lehrerzeitungen ganz offen zum Ausbruch gelangt. Diese Aenderung der Anschauung in Lehrerkreisen muß seine tieferen Gründe haben. Zunächst ist das Verhalten der Geistlichen, so weit dieselben noch als Local= und Kreisschulinspectoren fungiren, gegen die ihnen unterstellten Lehrer ganz anders[?] geworden, seitdem die Möglichkeit immer näher gerückt ist, daß sie sammt und sonders ihres Amtes als Schulinspectoren enthoben werden könnten. Ihren Einfluß auf die Schulen und Lehrer gänzlich zu verlieren, dünkt Vielen im Interesse der Kirche und ihres geistlichen Amtes doch ein zu großer Verlust, als daß sie nicht Alles aufbieten sollten, um zwischen sich und den Lehrern ein möglichst erträgliches Verhältniß herzustellen und dadurch wo möglich ihren ferneren Einfluß auf die Schulen zu wahren. Daher thun sie zur Zeit alles Mögliche, um die Lehrer in eine bessere Stimmung gegen die Geistlichen zu bringen und ihnen das geistliche Joch vulgo Aufsichtsrecht möglichst leicht und angenehm erscheinen zu lassen. Zum Theil ist dies auch bereits gelungen, und eine nicht geringe Anzahl von Lehrern ist nach und nach zu der Ansicht bekehrt worden, daß„unterm Krummstab gut wohnen“ und die geistliche Schulaufsicht nicht so schlecht ist als man sie bisher angesehen hat. Die Geistlichen, namentlich die evangelischen, und auch manche katholische, haben sich in den letzten Jahren mit weit größerer Sorgfalt und Fürsprache ihrer Schulen und Lehrer angenommen, als früher, so daß der angedeutete Umschwung in der Stimmung und Ansicht der Lehrer schon dieserhalb nicht ganz unbegründet erscheint. Noch mehr aber hat das Verhalten einzelner weltlicher respective königlicher Kreisschulinspectoren dazu beigetragen, diese neue Institution der Schulaufsicht bei den Lehrern und Gemeinden in Schatten zu stellen. Ein schroffes und eventuell ungerechtes Auftreten gegen die Lehrer, sowie eine zu eilfertige und hastige beziehungsweise streng durchgeführte Reform der inneren und äußeren Schulverhältnisse mußte eine gewisse Enttäuschung herbeiführen und die Lehrer allmählich veranlassen, Vergleiche anzustellen, wobei die Vergangenheit oft schöner als die Gegenwart erscheint, weil man aus jener mehr die angenehmen Seiten, aus der Gegenwart mehr die noch nicht überwundenen Unvollkommenheiten in Betracht zieht. Die Folge davon war, daß eine gewisse Nißstimmung einzog, die für die weitere Schulreform von großem Einfluß und eventuell verhängnißvoll werden kann. Schon mehren sich die öffentlichen Stimmen aus Lehrerkreisen in Vereinen, Zeitschriften und Versammsammlungen, welche verschiedene Bedenken gegen die Staatsschule und die im Werden begriffene weltliche Schulaufsicht offen aussprechen, dagegen die Conservirung der bisherigen Verhältnisse so viel als möglich in einem günstigen Lichte darstellen. Auf diese Weise kann leicht eine Verzögerung ee# ene gänzliche Aufschiebung der begonnenen Reform veronlaßt werden. asofh, ge# nichts schaden!] Bei näherer Betrachtung hat allerdings die # Schalaufsicht, namentlich auf dem Lande, manches für sich[Wirkuch!), und sie bietet den Lehrern und Gemeinden manche Bequemlichkeit, die mit ihrer Aufhebung wegfällt und beziehungsweise von der weltlichen Schulinspection nicht geboten werden kann zum Beispiel in Bezug auf BeVerhandlungen, Besprechungen 2c. Doch dürfte sich auch die weltliche Schulaufsicht einrichten lassen, daß jede umöthige Weiterung bei Ver„ublangen 2c. in Wegfall käme.“ schreibt an der Spitze seiner Nummer vom 14. October: eigener Angelegenheit. So eben bei Schluß der Redaction erfolgte heftung des Eigenthümers unseres Blattes, Herrn Böddinghaus, das Verhstreig des Bodg wuei Artikl, in Nr. 195 und 202, und über is der verantmarie. 10 personals verweigert hatte. Für ersteren Bres S ertliche Redacteur, Herr J. Meyer, bereits zu einem Jahre bes Si###erurtheilt, für lezieren ersolgte Freisprechung.— Es ist T##e.#; dat, Herr Böddinghaus für Zeugnißzwang verhaftet war. Roden eche##ovemder 1873) wurde er im Zuchthause eirea sechs Bersgen desegesiegeie ward er— wohl der erste Insasse— ins neue Hers H. Scertmascher. Aus degen den Mitarbeiter unserer ZeiGe de Aereg erng; eir ie Batshug altioen— Getun der Tucher de vesere überdanett das gerichtliche Verfahren, und wenn nigen uucdh, de ich wgenn. Schloß und Riegel sitzt, folgen ihm diese. geben. Vor dodtem Potscheig, Schörige Auskunft über den Verfasser zu Arsim sc in Sahnen gen eebnacht Rotiz, daß Grof Harry ter Setite als urnig den=chuet wird und von unterrichte. Blater an den Raichsag eine Prüton um Adänderung des S 35 der Wersche denr Gecdte und. Scerimianticed denn dium i: wiche#poreathallen bleiden und nur im Fase emer Verurtheilung, mit wih: beikennung der bürgerlichen Ehrenrechte verbunden ist, für Verlustes derselben entzogen werden.“ Aus Hohenzollern, 18. Oct. Da das Abgeordnetenhaus Lacordueten der Ultramontanen von männer wie Abgeordnete neu zu wählen. In welcher Weise die Behörden bemüht sind, gute, d. h. ministerielle Wahlen zu erzielen, geht aus folgender Zuschrift hervor, die der Bürgermeister des Dorfes Mundersdorf kürzlich erhalten hat: „Sigmaringen, 5. Oct. 1875. Am 14. d. sollen jene Männer gewählt werden, in deren Hand die Wahl unserer künftigen Abgeordneten gelegt ist. Angesichts dieses höchst wichtigen Actes und in der festen Ueberzeugung, daß Sie die wohlmeinenden, auf das Wohl unseres engeren Vaterlandes, so wie des„geeinigten“ deutschen Reiches abzweckenden Intentionen unserer Staatsregierung unparteiisch zu würdigen verstehen, und daß Sie gewillt sind, in Ausführung jener Intentionen innerhalb Ihres Kreises nach Kräften mitzuwirken, ersuche ich Sie, diesen Willen dadurch zu bethätigen, daß Sie selbst in reichs= und regierungsfreundlicher Weise von Ihrem Wahlrechte Gebrauch machen und darauf hinwirken, daß auch die Mitglieder der BürgerCollegien, Lehrer und die übrigen Urwähler in gleicher Weise ihrer Bürgerpflicht genügen. Schließlich theile ich Ihnen mit, daß die Herren Kreisgerichtsdirector Evelt und Kreitsgerichtsrath Kramer zur Annahme einer Wahl sich bereit erklärt haben. Der königl. Oberamtmann Mock.“ * Aus Baden, 15. Oct. Die heute vorgenommenen Ergänzungswahlen zur zweiten Kammer haben nach den in Karlsruhe eingelaufenen Meldungen folgendes Resultat ergeben: Konstanz (Stadt): Schmidt(nat.=lib.), St. Blasien=Schönau: Thoma (nat.=lib.), Freiburg(Land): Marbe(ultram.), Altbreisach: Sartori(nat.=lib.), Freiburg(Stadt): Lamey(nat.=lib.), Emmendingen: Frank(nat.=lib.), Lahr(Stadt): Morstadt(nat.=lib.), Lahr(Land): Kiefer(nat.=lib.), Gengenbach: Förderer(ultram.), Offenburg(Stadt): Lamey, Kork: Schoch(nat.=lib.), Oberkirch: Hug(ultram.), Baden(Stadt): Seefels(nat.=lib.), Rastadt (Stadt): Stigler(nat.=lib.), Rastadt(Land): Neumann(ultram.), Ettlingen: Lender(ultram.), Durlach: v. Freydorf, Bretten: Paravicini(nat.=lib.), Schwetzingen: Frech(nat.=lib.), Mannheim: v. Feder(demokr.), Ferd. Schneider(demokr.), Weinheim: Bürkling(nat.=lib.), Bruchsal: Bär(nat.=lib.), Pforzheim: Gerrig(nat.=lib.), Heidelberg: Krausmann(nat.=lib.), Eppingen: Bucherer(nat.=lib.), Sinsheim: Bengel(nat.=lib.), Eberbach: Frey(nat.=lib.), Mosbach: Dr. Blum(nat.=lib.), Tauber=Bischofsheim: Junghanns(ultram.), Karlsruhe(Land) Mühlhäusser (conserv.). Die Nationalliberalen haben zwei Bezirke an die Ultramontanen, einen an die Conservativen verloren. München, 16. Oct. Unter dem Vorsitze des Prinzen Luitpold hat heute eine Sitzung des Staatsraths stattgefunden, welcher sämmtliche Minister beiwohnten.— Auf zwei Momente in der Adreßdebatte vom 14. d. müssen wir, so schreibt der „Volksfreund“ zurückkommen. Minister von Pfretzschner sprach dem Abgeordneten Schels gegenüber seine tiefste Entrüstung aus, weil dieser gleichfalls voll Entrüstung auf die zahllosen Verhöhnungen hinwies, welche Se. Maj. und die katholische Kirche in der mit der liberalen Partei verbündeten norddeutschen Presse straflos erfahren habe. Diese tiefe Entrüstung des Ministers des königlichen Hauses wäre zweifelsohne damals mehr am Platze gewesen, als„Ulk" und„Kladderadatsch“ ihre Infamien verübten. Damals haben wir aber nicht nur nicht vernommen, daß diese Schandblätter, die hier in jedem Kaffeehaus aufliegen und die Schaufenster liberaler Buchhändler schmücken, confiscirt worden seien, sondern wir haben auch da von nichts gehört, daß der Minister des königlichen Hauses gegen diese Blätter irgendwelche Schritte in Berlin gethan habe. Bekanntlich haben während der Rede Schels die Liberalen demonstrativ den Saal verlassen. v. Pretzschner machte glauben, als sei dies geschehen wegen Verletzung der dem König schuldigen Ehrsurcht, bewies aber damit nichts weiter, als daß er Anlagen habe zur Diplomatie. Die Liberalen verließen den Saal, weil Schels ihnen vorwarf daß sie den Einheitsstaat anstrebten. Es war komisch, als sie wieder hereinmaschirten und Abgeordneter von Schlör Namens der Fraktion sich bitter über den Ton der Rede Schels beklagte, von Schlör hatte allerdings besondere Gründe, dem Abgeordneten Schels gram zu sein, denn dieser hatte ja in zersetzender Weise dargelegt, daß die Abgeordneten des Sulzbacher Bezirks, also auch von Schlör„ministerielle Geschöpfe“ seien. Der Uebermuth der Liberalen sollte indeßfurchtbar gedemüthigt werden und zwar durch den Minister von Fäustle. Die Schlußworte dieses Mannes waren der erste uns diese Herren bereits zu Genüge das nil admirari War es ja doch schon nach dem Ausfall der Wahlen im Juli ihre am: stitutionelle Pflicht, den Schritt zu thun, zu welchem sie jetzt erst schliechen konnten.ckux 8s. gso, hun, zu weichem.....,.— Pflicht, den Schritt zu thun, zu welchem sie jetzt erst sich scheiegen könnern.— Uieber vie Mittwochsdebatten berichten uns Privachrigz. noch verschiedene Einzelheiten. So unter Anderm, daß das BenehmenLiberalen gegen Schels geradezu unter aller Kritit war, so daß## Liberalen gegen Schels geradezu unter alle.—-, f. Gup Schels k greiflicher Weise die Geduld verlieren mußte. Sie verließen den Saat Schels durch ihre Unterbrechung und Verhöhnung gereizt, ihnen eine dersLection gab und ihnen den Vorwurf an den Kopf warf, daß ihr politisches Ziel der Einheitsstaat sei. Man wundert sich auch sehr, waron die hochgradige Entrüstung und Schamröthe des Herrn Ministecs Hauses über die Citate Schels nicht damals sich praktisch erwiesen hatin den Kafsehäusern auslagen. -KHoeln euser Biomnes woten der erstr Sonnenstrahl, der in jüngster Zeit von einem Ministertische aus auf die Katholiken von ganz Deutschland fiel, und überall werden die Katholiken sich freuen, daß ein bayerischer Minister wohl oder übel es hat anerkennen müssen, daß einzig und allein die Centrumspartei die föderativen Prinzipien vertrete. Als der Abg. Schels das nämliche, nur in positiver Form, behauptete, rief Freiherr v. Stauffenberg:„Man macht uns den Vorwurf des Landesverrathes", und verließen die Liberalen den Saal; den gleichen Vorwurf des Herrn v. Fäustle haben sie ruhig eingesteckt und nur Herz protestirte dagegen Namens der deutschen Fortschrittspartei, und fügte er kleinlaut hinzu,„wohl auch der hiesigen liberalen Partei. Umsonst! die Entgegnung des Herrn von Fäustle preßte den Führern der liberalen Partei den Schmerzensruf aus, daß„er sie noch tiefer hineingeritten habe"; es war eine prachtvolle Scene! * München, 16. Oct. Wie die„Süddeutsche Presse“ vernimmt, begiebt sich der Stadtrath v. Eisenhart morgen früh zum Könige nach Hohenschwangan.— Die nächste Sitzung der Abgeordnetenkammer ist auf Dienstag, den 19. d.., anberaumt. In Bezug auf das in der vorgestrigen Sitzung der Abgeordnetenkammer von dem Cultusminister v. Lutz erwähnte Pastorale des Bischofs Senestrey von Regensburg bringt der„Regensb. Anz.“ folgende Mittheilung: Gestern Nachmittag gegen 2 Uhr erhielt der Herr Bischof von Regensburg folgendes Telegramm aus der patriotischen Fraction: „Minister von Lutz äußerte heute: In einzelnen Diöcesen sind sogar Weisungen in dem Sinne erfolgt, wie ich Ihnen jetzt mittheilen werde. Der Klerus wird seine kirchliche Gesinnung dadurch bestätigen, daß er unter Benutzung der Unzufriedenheit der Bevölkerung in Folge der durch die neuen Erscheinungen auf dem socialen und politischen Gebiete eingetretenen Mißstände in Handel und Wandel die Leute zur Wahl von solchen Vertretern anzuleiten sucht, deren ächt kirchliche Gesinnung die nöthige Bürgschaft gibt. Als Verfasser solcher Weisung wurde Bischof Senestrey bezeichnet. Um schleunige Antwort wird gebeten.“ Darauf ging von hier folgendes Telegramm des Bischofs an ein Mitglied der Fraction ab: „Außer meinem bekannten Hirtenbrief vom 2. Juli ist von mir an Niemanden irgend eine Weisung(in Betreff der Wahlen) ergangen oder verfaßt worden. Ich protestire entschieden gegen die von Minister von Lutz gemachte Behauptung.2 * München, 16. October. In der heutigen Sitzung des Staatsraths wurde ein Gesetzentwurf bezüglich der provisorischen Steuererhebung pro I. Quartal 1876 berathen. Das Gesuch der Minister um Auslassungsgesuch war diesen Abend noch nicht vorbeschieden.— Der deutsche Kaiser hat mit großem Gefolge heute Morgen“: Uhr den hiesigen Vorbahnhof passirt. Gestern Abend fand in Ingolstadt in Folge des Zusammenstoßes zweier Züge der Wagenmeister Pfisterer seinen Tod; auch sind Verletzungen vorgekommen— Der General=Adjutant Freiherr v. d. Tann weilt seit vorgestern in Hohenschwangau bei dem König.— Das Direktorium der Kammer der Abgeordneten wird morgen Mittag von den Prinzen Luitpold und Leopold in Audienz empfangen.— Die Nachricht, daß die KammerAdresse bereits an das Oberhofmeisteramt zur Weiterbeförderung an den König abgegeben worden" oder schon in den Händen des Königs sei, ist unrichtig. Sie liegt vielmehr zur Zeit beim Präsidium der Abgeordnetenkammer, und da auf das Ersuchen an den Oberceremonienmeister um Vermitilung einer Audienz bei S. Majestät, bei welcher die Aoresse von einer Deputation der Kammer überreicht werden soll, eine Antwort noch nicht eintraf, so ist die Möglichkeit einer persönlichen Uebergabe der Adresse noch nicht ausgeschlossen.— Die Nachricht, daß Minister v. Pfeufer unwohl geworden sei, ist unwahr.— Der Abgeordnete Appellrath Dürrschmidt ist am Typhus erkrankt.— Nach dem„Nürnb. Corresp. ist man in gut unterrichteten Kreisen der Meinung, der König werde das Entlassungsgesuch der Minister mit der Auflösung der Kammer beantworten.— Die Landtags=Abgeordneten haben sich zum größten Theile in ihre Heimath zurückbegeben. * München, 17. Oct. Die„Augsb. Postztg.“ schreibt: Die sämmtlichen baierischen Staatsminister sind, wie uns gemeldet wird, in Folge des Kammerbeschlusses vom 14. Oct. um ihre Entlassung bei dem Könia eingekommen. Wenn diese agmi und gar selbstverständliche He als die schändlichen nationalliberalen Producte in und Alles davon sprach. Der„Volksfreund“ meldet, daß die Adresse bereits in des Königs sei und ebenso das Demissionsgesuch des Gesammt, ministeriums. Das Erstere bezeichnet jedoch der„Nürnberger Correspondent“ für eine verfrühte Nachricht.—„Die MünchenNachrichten“ rathen dem Ministerium an, zu bleiben und falls das Budget verweigert werde, ohne dasselbe fortzuregieren. ist der Staatsstreich in bester Form und das wagt ein hergelaufener Preuße zu sagen in einem Lande, wo die Verfassun, seit ihrem Bestehen in dieser Form, noch nicht ist verletzt worden!— Den parlamentarischen Anstand der liberalen Partei kennzeichnet sicher die eine Thatsache, daß Decan Rußwurm in seiner Rede 34 Mal unterbrochen wurde.— Der anonymen Quelle des Herrn v. Lutz bezüglich der angeblichen Weisung des Bischofs von Regensburg gegenüber fordert der ganze Klerus der Diöcese Regensburg, daß der Minister Zeit, Ort und Personen nenne oder das ganze Actenstück publicire. Er fordert#### im Interesse der Wahrheit und der Ehre dieses Bischofs. Weigerungsfalle muß Herr von Lutz es sich gefallen lassen, daß seine in wichtigen Stunden wiederholt abgegebene Erklärung über einen katholischen Bischof fort und fort als eine unwahre und unbegründete Behauptung bezeichnet wird. 17. October. Beide Delegationen hielten heute Schlußsitzung, in welcher Andrassy die Sanctionirung des Fi. nanzgesetzes mittheilte. Der Kaiser dankte für die patriotische Einsicht und Bereitwilligkeit, mit welcher die Delegationen der eigenen Aufgabe und der Erwartung des Kaisers gerecht wurden. Nach den Schlußreden der Präsidenten wurde der Sessionsschlus ausgesprochen. Italien. 13. Oct. Der„Osservatore Romano“ bestätigt das von den„Ital. Nachr.“ bereits mitgetheilte Dementi mit folgenden Worten:„Zeitungen haben das Gerücht verbreitet, Seine Heiligkeit unser Herr gedenke dem deutschen Kaiser während seines Aufenthaltes in Mailand ein eigenhändiges Schreiben durch den Erzbischof von Mailand zukommen zu lassen. Wir sind ermächtigt, zu erklären, daß diese Nachricht grundfalsch ist. — Die„Ital. Nachr.“ schreiben:„Die fortgesetzte Abwesenheit des Cardinals Hohenlohe von Rom ist neuerdings wieder Gegenstand von Berathungen im Vatican geworden, und ein hochgestellter Würdenträger der Kirche in Oesterreich ist beauftragt worden, dem Cardinal zu verstehen zu geben, daß es hohe Zeit für ihn sei, nach Rom zurückzukehren, und dem Papste seinen Gehorsam zu erkennen zu geben.“ Mailand, 17. October. Die Vorbereitungen zum Empfang des Kaisers sind beendigt. Der König, die Prinzen und mehrere Minister sind heute angelangt. Herr v. Keudell nebst General Cialdini sind nach Ala gereist, um den Kaiser an der Grenze zu empfangen. Das Wetter ist gut und verspricht sich zu halten. Der Zufluß von Fremden ist beträchtlich. Frantreich. * Paris, 16. October. Das„Journal officiel“ publicirt die Ernennung Welche's zum Präfecten von Lyon an Stelle Ducros', welcher zum Director der Algierischen Angelegenheiten im Ministerium ernannt ist. Außerdem sind sieben Präfecten in andere Präfecturen versetzt und drei neue ernannt worden. * Paris, 17. October. In einer Versammlung auf Corfica hielt Rouher gestern eine Rede, in welcher er mit besonderem Nachdruck das Recht einer Revision der Verfassung hervorhob. Dem„Moniteur“ zufolge hat der Vicekönig von Aegyoten die Inkrafttretung der neuen gerichtlichen Organisation vom i. Oct. bis 1. Januar hinausgeschoben.— Der heute vor einem Monat ernannte Cardinal Vitelleschi ist, 57 Jahre alt, am Typhus gestorben. Spanien. * Madrid, 15. Oct. Der„Imparcial“ glaubt, das Ministerium habe beschlossen, die Abgeordnetenwahlen am 20. December stattfinden zu lassen, doch sei das Datum noch der Abänderung offen.— Die Behauptung, daß die Regierungstruppen einen in der carlistischen Armee dienenden deutschen Officier erschossen hätten, wird hier für falsch erklärt. England. * London, 17. Oct. Gestern sind in Blackwall zwei für Rechnung der portugiesischen Regierung erbaute Corvetten vom Stapel gelaufen.— Der Dampfer Pandora ist nach Spithead zurückgekehrt. Derselbe hat Briefe von der Nordpolexpedition, datirt Insel Carey, 27. Juli, mitgebracht. In denselben berichtet der Capitän Nares, daß er das Meer offen gefunden habe, und daß Hoffnung vorhanden sei, einen hohen Breitegrad zu erreichen. * L o n d o n, 1 8. O c t. C a r l R u s s e l l w i r d d e m n ä c h s t e i n e B r o schüre veröffentlichen:„Ist das mohamedanische Reich in Europa der Erhaltung werth?“— Die Ausrüstung einer ColonisationsExpedition nach Neu=Guinea in größerem Maßstabe scheint gesichert; Leiter derselben wird vermuthlich ein schottischer Patr. Zur katholischen Kirche ist neuerdings zurückgetreten der Rev. R. S. Hawker, Pfarrer in Cornwall. Der frühere anglicanische Pfarrer Slinfold, Grafschaft Sussex H. Granthany und seine Frau sind durch Domcapitular Butt in Arundel in den Schooß der katholischen Kirche aufgenommen, und der frühere anglicht nische Pfarrer zu Taunton J. Hipgins ist vom römisch=katholischen Bischof von Plymonth Dr. Vaughan zum Priester geweiht worden. Asten. * Ein Brief des Erzbischofes Augustin Klugel in Persien, eines Lazaristenpaters, theilt die Conversion des nestorianischen Erzbischofes Guriel, Metropoliten der Provinz Qurmiah in Persien, mit. Erzbischof Guriel ist 30 Jahre alt und folgte seinem Oheim vor drei Jahren in der erzbischöflichen Würde, entsprecheud dem nestorianischen Kirchenrechte, wonach die bischöfliche Würde sich in bestimmten Familien vererbt. Vor seiner Beteyrung war er lange Zeit einer der entschiedensten Gegner der Katholiken, aber aus Unwissenheit, bis endlich das Licht und die Wärme der göttlichen Gnade ihn die wahre Erkenntniß und den Muth finden ließ, dieser Erkenntniß durch Uebertritt zur katholischen Kirche zu folgen. Prüfungsordnung zum willigen Dienst.*) Es ist gemeldet, daß die deutsche Wehrordnung erschienen ist. Ihr ist IIs Anlage nachstehende Prüfungsordnung für den einjährig=freiwilligen als.—9.—-sehrns. Prastlg.—* Dienst beigegeben: I. Gegenstände der Prüfung. und: Wis. § 1. Die zur Prüfung Zugelassenen werden in Sprachen und in— schaften" Die sprachliche Prüfung erstreckt sich, neben der vin“ § 1. Die zur Prüfung Zugelasenen werden in Sprachen v. en, senschaften geprüft. Da sprüchlich Flufung erstilat f leben der schen, auf zwei fremde Sprachen, wobei dem Examinanden die Wahl ge; lassen wird zwischen dem Lateinischen, Griechischen und Englischen. wissenschaftliche Prüfung umfaßt Geographie, Geschichte, deutsche Literatut, Mathematik und Naturwissenschaften. § 2. Hinsichtlich der einzelnen Prüfungsgegenstände werden nachstehende Anordnungen gestellt. a) Sprachen: In der deutschen Sprache muß *) Die„Deutsche Wehrordnung vom 28. September 1875“ ist— als eparatabdruck aus dem„Centralblatt für das deutsche Reich“— im P4I= inand die erforderliche Uebung und Gewandtheit besitzen, um sich, ändlich und schriftlich, ohne grammaticalische oder logische Fehler so ausundrücken, wie man es von einem jungen Maune seines Alters, der auf Kicdung Anspruch macht, verlangen kann. In den beiden alten Sprachen senügt, insosern in denselben nach§ 1 geprüft wird, die Kenntniß der hauptregeln aus der Casus=, Tempus= und Moduslehre, die Fähigkeit, leichteren Abschnitt aus einem Prosaiker(Julius Cäsar, Cicero, Li#irs, Tenophon), so wie leichtere Dichterstellen im epischen Versmaß, mit Aushülfe für einzelne, seltener vorkommende Vocabeln, sonst aber mit Si##heit und Geläufigkeit zu übersetzen, auch über die vorkommenden Forun und die einschlagenden grammaticalischen Regeln Auskunft zu geben. anneben wird für das Lateinische die Uebersetzung eines leichten deutschen gietates ohne wesentliche Verstöße gegen die grammaticalischen Regeln veruingt. In den beiden neueren Sprachen wird erfordert; neben richtiger Aussprache und Kenntniß der wichtigeren grammaticalischen Regeln die fähigkeit, prof gische Schriften von mittlerer Schwierigkeit(im Französischen zispielsweise Voltaire's Charles II., Barthélémy's voyage du jeune Anacharsis, Fénélon's Télémaque, Michaud's bistoire des croisades, histoire universelle, Ploetz' Chrestomathie und dergleichen, im Englischen beispielsweise Goldsmith's Vicar of Wakefield, Scott's tales of a grandfather, Irving's sketchtbook und dergleichen) mit einiger Leichtigkeit und Sicherheit in gebildeter Sprache zu übersetzen, auch ein deutsches, leichtes Thema ohne erhebliche Verstöße gegen die Orthographie, Wortstellung und Satzbildung in das Englische oder Französische zu übertragen. b) In der Geographie: Kenntniß der Hauptsachen aus der mathematischen Geographie(Stellung und Bewegung der Himmelskörper, Planetensystem, Firsterne, Kometen, Mond= und Sonnenfinsternisse, Erklärung der Jahres= und Tageszeiten, Eintheilung der Erde, Aequator=, Längen= und Breitengrade, Wendekreise, Zonen, Pole u. s..). In der phyfischen und politischen Geographie: allgemeine Kenntniß der einzelnen Weitthe“; der größeren Meere, Gebirge und Flüsse, so wie der Hauptländer und deren Hauptstädte. Für Europa und vornehmlich für Deutschland speciellere Kenntniß der Meere, Meerbusen und Meerengen, der Gebirgs= und Flußsysteme, der Hauptflüsse, ihrer Nebenflüsse und ihres Lauses durch verschiedene Länder, der an denselben belegenen größeren Städte, so wie der bedeutenderen Eisenbahnen und Canäle. Ferner Kenntniß der einzelnen Staaten, ihrer größeren Städte und ihrer Lage nach der Himmeisgegend. c) In der Geschichte: Bekanntschaft mit den wesentlichsten Thatsachen aus der Geschichte der Hauptculturvöller, vornehmlich der Griechen und Römer. Genauere Kenntniß der deutschen Geschichte, namentlich der Entstehung des deutschen Kaiserreiches, der deutschen Kaisergeschlechter, der größeren Kriege seit Carl dem Großen und der Entwicklung der einzelnen deutschen Staaten, mit Berücksichtigung der Geschichte des Landes, dem der Examinand angehört. Bei der Prüfung in der Geschichte kommt es weniger auf Jahreszahlen an, in welcher Beziehung die Kenntniß der hauptsächlichsten Data hinreicht, als auf die Bekanntschaft mit dem Zusammenhange, in welchem die einzelnen Ereignisse miteinander stehen. a) In der deutschen Literatur: Bekanntschaft mit den Grundzügen der Geschichte der deutschen Literatur, so wie mit ihren Classikern und mit einigen Werken der letzteren. e) Mathematik: In der Arithmetik Fertigkeit in dem Gebrauch der bürgerlichen Rechnungsarten, einschließlich der Zinsund Gesellschaftsrechnung, im Rechnen mit positiven und negativen Zahlen, so wie in der Decimalrechnung; Lösung von Gleichungen des ersten Grades mit einer und mehreren unbekannten Größen; Potenziren und Radiciren bis zum zweiten Grade mit bestimmten Zahlen und mit Buchstaben. In der Gcometrie: Kenntniß der Planimetrie bis einschließlich der Lehre vom Kreise, und aus der Stereometrie der wichtigsten Formeln für die Körperberechnung.*) In der Physik: Bekanntschaft mit der Lehre von den allgemeinen Eigenschaften der Körper(Ausdehnung, Undurchoringlichkeit, Theilbarkeit, Porosität, Schwere, Dichte und specifisches Gewicht, luftförmige und seste Körper) von der Wärme(Thermometer), vom Magnetismus(Magnetnadel und Compaß) und von der Electricität(Blitzabableiter). g) In der Chemie, so wie in den bei k nicht genannten Theilen der Physik werden nur diejenigen Examinanden geprüft, welche solches verlangen, um durch Kenntnisse in der Chemie mangelnde Kenntniß in anderen Zweigen zu ersetzen. II. Verfahren bei der Prüfung. § 3. Die Leitung des gesammten Prüfungsgeschäftes steht dem CivilVorsitzenden der Ober=Ersatz=Commission zu. § 4. Die Prüfung erfolgt theils schriftlich, theils mündlich. Die schriftliche Prüfung besteht: a) in der Anfertigung eines deutschen Aufsatzes über ein Thema allgemeinen und naheliegenden Inhalts(beispielsweise ein Sprüchwort, eine Sentenz, eine Erzählung aus der Geschichte), oder über Gegenstände des öffentlichen Verkehrs(z B. Eisenbahnen, Post), der Landwirth= schaft, des Handels, der Industrie u. dgl.; b) in zwei schriftlichen Uebersetzungen in fremde Sprachen nach Wahl des Examinanden(§); c) in der Lösung einer Aufgabe aus der Arithmetik. Für den deutschen Aufsatz erhält der Examinand drei Aufgaben verschiedenartigen Inhalts, unter denen ihm die Auswahl überlassen bleibt. § 5. Die Aufgaben für die schriftliche Prüfung werden durch den Civil=Vorsitzenden gestellt, der bei Auswahl der Aufgaben die Mitwirkung der übrigen Commissionsmitglieder in Anspruch zu nehmen und ihre Vorschläge zu berücksichtigen hat. Sofern der Vorsitzende die Aufgabe den Examinanden nicht selbst, sondern durch den die Ausarbeitung derselben controlirenden Officier oder Lehrer mittheilt, hat er sie diesem versiegelt zu übergeben. Das Siegel darf erst beim Beginn der schriftlichen Prüfung geöffnet werden. § 6. Die schriftliche Prüfung findet unter Clausur statt. Zur Anferfertigung des deutschen Aufsatzes find den Examinanden vier Stunden, für die im 4 unter b und e gedachten drei Arbeiten je eine Stunde zu gewähren. Die Benutzung von Hülfsmitteln und Versuche zu Täuschungen haben die Ausschließung von der Prüfung zur Folge. § 7. Die bei der schriftlichen Prüfung gelieferten Arbeiten werden durch den Civil=Vorsitzenden zur Beurtheilung an die einzelnen Commissionsmitglieder vertheilt, und zwar vorzugsweise an diejenigen, denen die mündliche Prüfung in den betreffenden Gegenständen obliegt. Das Resuliat ist unter Vorlegung der gelieferten Prüfungsarbeiten der Commission vorzutragen. Die den einzelnen Arbeiten zu ertheilenden Censuren werden nöthigenfalls durch Majoritätsbeschluß festgestellt. Es steht jedem Commissionsmitgliede zu, die Einsicht sämmtlicher Prüfungsarbeiten zu verlangen. § 8. Die mündliche Prüfung, welche spätestens am Tage nach der schriftlichen Prüfung stattzufinden hat, wird vor der versammelten Commission abgehalten. Die Prüfung in den einzelnen Gegenständen erfolgt durch die außerordentlichen Mitglieder der Commission nach deren unter Zustimmung des Civilvorsitzenden getroffener Vereinbarung. Daneben steht auch den ordentlichen Mitgliedern der Commission das Recht zu, Fragen an die Examinanden zu stellen....: Pcsheilungen vam iecdesmal § 9. Die mündliche Prüfung erfoigt in Adtheilungen von jedesmal dochstens zehn Examinanden. Auf die Prüfung jeder Abtheilung, welche vollzählig ist, sind— ausschließlich der für die Feststellung des Ergebnisses erforderlichen Zeit(§ 11)— vier Stunden zu verwenden. Besteht die Abtheilung aus weniger als zehn Examinanden, so ist eine entsprechende Ermäßigung der Prüfungsdauer zulässig. III. Entscheidung über den ausfalt der Prüfung. § 10. Wenn der Ausfall der schriftlichen Prüfung durchaus ungenügend in, so werden die betreffenden Examinanden zurückgewiesen und nicht zur mündlichen Prüfung zugelassen.— Es findet dies namentlich statt, wenn der deutsche Aufsatz grobe orthographische oder grammaticalische Fehler enthall, oder durch auffallenden Mangel an Zusammenhang und an Angemessenheit des Ausdrucks von vornherein darthut, daß der Examinand den etforderlichen Grad wissenschaftlicher Bildung nicht besitzt. 8 11. Die Feststellung des Ausfalles der schriftlichen und mündlichen Prufung erfolgt für jede Abtheilung besonders, unmittelbar nachdem die mündliche Prüfung derselben stattgefunden hat.#0—.— Srrd. 9 12. Bei der Entscheidung der Commission ist vor Auem der Grundsaß maßgebend, daß die Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienste nur jungen Leuten von Bildung zusteht. Bei gänzlicher Unwissenheit in einem der obenbezeichneten Prüfungsgegenstände ist der Berechtigungsschein alse unbedingt zu versagen; er darf aber, selbst wenn die Prüfung in einZeinen Gegenständen ungenügend ausgefallen ist, ertheilt werden, sofern der betreffende Examinand in anderen Gegenständen mehr als genügend bestanden hat und sofern die Commission nach dem Gesammtresultat der Prüsung der Ueberzeugung ist, daß der Examinand nach seinen Kenntnissen und seiner Intelligenz den erforderlichen Grad allgemeiner Bildung besitzt. Ist die Prüfung jedoch in drei Prüfungsgegenständen(jede Sprache as besonderer Prüfungsgegenstand berechnet) ungenügend ausgefallen, so darf der Berechtigungsschein nicht ertheilt werden. S 13. Die Prüfungs=Commission trifft ihre Entscheidung durch Masoritätsbeschluß. An demselben dürfen nur diejenigen Mitglieder Theil nehmen, welche der mündlichen Prüfung ohne Unterbrechung beigewohnt haden. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden. 8 14. Den Examinanden ist sofort nach Beschlußfassung der Commission zu eröffnen, ob sie bestanden haben oder nicht. Die Entscheidung der Prüfungs=Commission ist eine endgültige; ein Recurs gegen dieselbe findet nicht statt. S 15. Die Berechtigungsscheine sind den Examinanden, welche bestanden haben, möglichst bald zuzufertigen. 9 16. Examinanden, welche nicht bestanden haben, dürfen sich wiedervon zur Prüfung melden, vorausgesetzt, daß dieselbe noch vor dem 1. April des Kalenderjahres, in welchem sie das 20. Lebensjahr vollenden, abgehalten werden kann. Mit dieser Maßgabe darf die Prüfung mehrmals wieder1 Gegenstände, in denen der Examinand bei der vorhergehenden Prüfung hinter den Anforderungen zurückgeblieben ist, sondern auf sämmtliche Prüfungsgegenfände der 38 1 und 2..,„4en Mmiteüihem e. § 17. Bei jeder Prüfung wird ein von sämmtuichen Mitgriedern der 1 Commission zu unterzeichnendes Protocoll aufgenommen, aus welchem namentlich hervorgehen muß: 1) welche Mitglieder der Commission mitgewirkt haben; 2) welche(nach ihrem vollständigen Geburtstag zu bezeichnende) Examinanden geprüft worden sind; 3) welche derselben die Prüfung bestanden und welche sie nicht bestanden haben. „Culturkampf“. * Fulda, 13. October. Dem Franziskanerkonvente in Saalmünster ist gleichfalls Seitens der Regierung aufgegeben worden, bis zum 20. d. das Kloster zu räumen, auch ist den Patres, welchen die Versehung der 16 Gemeinden umfassenden Pfarrei dortselbst obliegt, von da ab die Vornahme von den mit der letzteren verbundenen seelsorgerischen Handlungen Fulda, 17. October, schreibt man der„Germania“: In der Franziskanerkirche auf dem Frauenberge hat man heute begonnen, die Bänke zu entfernen, die Altäre und Orgel abzureißen. Es soll alles entfernt werden, was zu dem von Herrn Kaufmann Jos. Schmitt dahier angekauften Klosterinventar gehört. Und warum ist man gezwungen, auf diese Weise einen...... an heiliger Stätte zu schaffen? Sind denn nun auch schon unsere Gotteshäuser„staatsgefährlich?“ Warum wird uns nicht wenigstens gestattet, an diesen uns so theuern Plätzen stille Andacht zu pflegen, zu beten einsam an den Orten, wo unsere Voreltern seit Jahrhundern gebetet haben? So fragt sich unser katholisches Volk und weiß keinen andern Rath mehr, als dem Vater im Himmel seine Roch zu klagen. Vermischte * Bonn, 17. Oct. Der„Staatsanzeiger“ vom 16. October bringt die königliche Bestätigung des Herrn Jacob Doetsch als Bürgermeister der s Bonn, 18 Oetober.„Die Krieger=Vereine treiben leine Politikl: wird uns fort und fort von derartigen Vereinen und liberalen Blättern vordemonstrirt. Daß das Gegentheil jedoch wahr ist, weiß Jeder, der diese Vereine näher kennt, und ist auch der Local=Berichterstatter der Köln. Ztg.“ so gütig, in dem heutigen 1. Blatte dieser Zeitung dies zu melden. Er schreibt nämlich, daß außer andern Vereinen auch der„Deutsche Krieger=Verein“ eine besondere Aufforderung an seine Mitglieder zur Theilnahme an einer gestern Morgen stattgefundenen liberalen Versammlung zur Besprechung der Stadtrathswahlen erlassen habe. Herr Jean L. ist vielleicht so gütig nachzuweisen, daß dies bloß ein„kameradschaftlicher und pa∆ Kessenich, 17. Oct. Die Weinlese hat hier ein günstiges Resultat geliefert. Der diesjährige Wein kommt dem vorigjährigen sowohl in Quanuität als Qualität gleich. In den besseren Lagen hat der 1875er Wein dier 6 u. 93 Grad gbrocht...„ g.g sand bier die Wahl Endenich, 18. Oet. Gestern Nachmittag fang hies vie Wachl von Lemberg, Bucharest und Rustschuk mit dem 1. November be* Constantinopel, 16. Oet. Drei Transportdampfer sind aus dem Schwarzen Meer hier eingetroffen und haben 600 Soldaten gelandet, welche mittels Eisenbahn nach Nisch beKonstantinopel, 16. Oet. Auf die Aneige des Dirtegt#r kaiserlichen Bank, daß seit ungefähr zehn Tagen die Bank keinerlei lungen für Rechnung des Staates empfangen habe, erwiderte der Großvezir, daß die gewöhnlich in die Bank fließenden Einkünfte in besonderen Kassen hinterlegt würden, um die Summe aufzubringen, welche zur Rückzahlung die Contrahenten des zur Zahlung des Octobercoupons ausgenommenen Vorhusis erforderlich ist.„„ 15. f11 u hendiete### * Athen, 16. Oct. Die Deputirtenkammer beenbigre die Wahlprüfungen ohne Zwischenfall; morgen ist Präsidentenwahl. * New=York, 16. Oct. Der von den Aufständischen auf Cuba zum Präsidenten gewählte Aguilera ist hier gelandet, weil er in Folge der Ueberwachung der cubanischen Küste durch die spanischen Kreuzer an der Landung auf Cuba verhindert war. Berlin. 16. 18. 4 1% preuß. Cons. 104,80 104,90 untwerpener.... 66.75 66, 3 ½% Präm.=Anl. 132,—, 130,—, Bonifacius.... 67.25 66,70 3 1/% Pr. Stsschld. 91,60 91,60 Centrum 40.— 38,— Köln=Mindener.. 87,10 87,50 Sieg=Rhein. 6%. 43,— 42,— Rheinische..... 104,25 192,75 Oesterr. Silberrente 66,40 66.25 Vergisch=Märkische, 75 60 74,75 Oesterr.=Franz. 488.— 489,Schaaffhausen... 75,50 75.50 Lombard. Bahn.. 187.— 187,— Larmstädter.... 118,— 113,50 Oesterr. Credit. 357,50 856.— Dise=Commandst. 138.10 135.70 Handel und Verkehr. * Berlin, 16. Oct. Wir haben heute von einer der flauesten Börsen zu berichten, die seit dem Ausbruch der Krisis im Jahre 1873 überhaupt stattgefunden haben; diese Flauheit war um so intensiver, weil sie sich lediglich auf die inländischen Werthe erstreckte; unter diesen standen DiscontoCommandit= und neben ihnen die Berliner Handelsgesellschafts=Antheile mit dem erheblichsten Rückgang obenan. Die äußere Veranlassung liegt, abgesehen von Gerüchten aller Art, u. a. von Restrictionen der Bank, Zahlungsstockung bei einem ersten hiesigen Bankhause, wesentlich darin, daß man fur die weitere Gestaltung der Credit= und Geldverhältnisse die aller weitgehendsten Besorgnisse hegt. Hervorgerufen sind diese Besorgnisse zumeist durch das Verhalten der Seehandlung, über das wir bereits berichtet haben. Näherrücken des Termins für die Einführung der Goldwährung und des Reichs=Bank=Gesetzes war ohnedies wohl geeignet, diesen Befürchtungen Nahrung zu geben, die nur durch das Verhalten der Seehandlung eine arute Verschärfung erfahren haben. Thatsache ist, daß auf dem ganzen Gebiet der Cassawerthe ein umsangreiches und dringendes Angebot stattfand. Auf dem Eisenbahn=Actienmarkt waren unter den inländischen Devisen folgende annähernde Coursveränderungen zu constatiren. Es notirten: Halberstadter — Endenich, 18., Oect. Getern naigmtag(an,.,), Matisen gnnähernde Coursveränderungen Iu Erg, 16. 1 g. gulgshelberstedtez 6 Kirchenvorstehern Statt. Es betheitigten sich von 350 Wahiverectitztent s.65, Loberschlesische.50 plt. besser, Rheintisne.25, Köln=Mindener und 127. Nur 4 Stimmen zersplitterten sich. Alle übrigen vereinigten sich Bergisch Märkische.40, Anhalter.50, Stettiner.75, Potsdamer 4, Leip127. Nur 4 Stimmen zerspittierten sich. aus übtigen vereinigten sach auf die durch eine Vorwahl, zu der alle Wahlberechtigten eingeladen worden, festgestellten Candidaten, nämlich der bisherige Kirchenvorstand, ausgenommen ein seit langer Zeit krankes Mitglied, und zwei andere Männer von gleich entschiedener kirchlichen Gesinnung. Die Wahl der Gemeindevertreter ist auf nächsten Sonntag anberaumt. “. Köln, 16. Oct. Seit heute Morgen 7 Uhr weilten beständig Gruppen von Bürgern vor dem erzbischöflichen Palais auf der Gereonstraße und harrten der Dinge, die da kommen sollten, aber nicht kamen. Da bis Mittag kein Beauftragter der Regierung erschienen, um den hochwürdigsten Herrn Erzbischof aus seinem Palais auszuweisen, was nach Ablauf der vom Cultusminister ohne Ersuchen des Erzbischofs verlängerten Frist erwartet werden mußte; so trat derselbe nach Verschluß sämmtlicher Thüren seines Hauses die vorher festgesetzter Firmungsreise ins Dekanat Dusseloorf an. Es scheint, daß die Polizeibehörde von der festbeuimmten Reise des Herrn Erzbischofs benachrichtigt war und deßhalb bis Nachmittags mit der Besitzergreifung des erzdischöflichen Palais wartete, zumal man sicher war Einlaß zu finden durch den Gärtner, welcher seit neun Jahren in Diensten des Erzbischofs stand. Gegen halb 4 Uhr erschien der stellvertretende Polizei=Präsident v. Fischer=Treuenfeld mit mehreren Polizei=Commissaren und Schutzleuten auf der Gereonstraße. Durch die große Zahl von Polizeimannschaften aufmerksam gemacht, lief eine Menge Volk zusammen. Der Form wegen wurde am erzbischöflichen Palais mehreremale geschellt, dann begab die Polizei sich zur Gartenthüre im Altengrabengäßchen, welche alsbald geöffnet wurde. Durch den Carten zog der commissarische PolizeiPräsident mit seinen Mannschaften zum Palais, welches er fest verschlossen fand. Durch einen Schlosser wurde eine Thüre geöffnet, das Haus in Besitz genommen, und dem Gärtner(welcher schon am Vormittag durch sein Benehmen, namentlich durch Verweigerung der Herausgabe des Gartenschlüssels den Verdacht seiner späteren Handlungsweise geweckt hatte) zur Obhut übergeben. Die im vorigen Jahre gepfändeten und von einigen Herren angekauften Möbel des Erzbischofs, welche demselben dann theilweise überlassen worden, waren bereits in die Wohnung im General=Vikariais Gebäude geschafft und das vom hochseligen Erzbischofe Grasen Spiegel testamentarisch dem erzbischöflichen Stuhle vermachte Mobilar in einem andern e Tlachen, 14. Oet. Dem„(Echo der Gegenwart geht von Herrn Leopold Marzorati eine Zuschrift zu, in welcher derselbe u. a. die Angabe des„Cuartel Real“, sein von den Alfonsisten erschossener Bruder sei früher Officier in der preußischen Armee gewesen, berichtigt. Alfred Marzorati hat allerdings als Freiwilliger im preußischen 28. Infanterieregiment gedient, mußte aber im Jahre 1863 wegen Krankheit aus dem preußischen Armeverbande entlassen werden.. 4— Srepit 91. * Frankfurt, 15. Oct. Der Redacteur der„Frams. Zig., Herr Otto Hörth, wird dieser Tage aus dem Gefängniß zu Ziegenhain hierher transportirt, um sich am 23. October wegen vier Anklagen zu verant15. Ociober. Der Papst hat dem hiesigen Kaufmann Julius Dorsemagen den Orden des hl. Gregorms verliehen und ihm die Erlaubniß ertheilt, die Insignien dieses Ordens zu tragen. Das Diplom ausgestellt am 26. September, wurde dem um die katholischen Interessen, sowie speciell um den weiland hier internirten hochw. Bischof Conrad so sehr verdienten Herrn gestern feierlich überreicht.[Ob es dem Herrn Dorsemagen so ergehen wird, wie unserem Verleger Herrn P. Hauptmann? V Werden, 17. Oct. Am 14. und 16. d. M. sind hier die Waylen des Kirchenvorstandes und der Kirchen=Gemeinde=Vertreter vorgenommen worden. Von ersteren waren 10, von letzteren 30 zu wählen. Wir freuen uns berichten zu können, daß sämmtliche 40 gewählte Herren treue Söhne der römischen Kirche sind, welche Alle deren Rechte freiwillig nicht um ein se Magdeburg, 13. Oet. In der heutigen Generalversanmlung der Madeburg=Halberstädter Bahn waren 3487 Stimmen vertreten. Es wurde die Sistirung des Baues der Linie Magdeburg=Erfurt beschlossen. Die : Baden=Baden, 16. Oet. Der Kaser Wihelm hat heute Abend 9 Uhr mittels Extrazugs die Reise nach Mailand angetreten. Auf dem Bahnhofe verabschiedeten sich die Mitglieder der großherzoglichen Familie so wie sämmtliche hier weilende Fürstlichkeiten und Gesandten. Auch die Spitzen der Behörden und der gesammte Stadtrath waren anwesend. * Innsbruck, 16. Oct, Der Kaiser Wilhelm ist heute Vormittag um 10 Uhr hier eingetroffen. Auf dem Bahnhofe waren zur Begrüßung anwesend: der deutsche Botschafter v. Schweinitz aus Wien, der Statthalter Graf Taaffe, der Brigadier Schmidt an Stelle des auf Urlaub befindli chen Militär=Cammandanten.=.=L. Graf Thun=Hohenstein so wie der General=Feldmarschall Moltke, der General v. Steinäcker und der FlügelAdjutant Major v Lindequist, welche gestern aus Berlin eingetroffen waren und sich hier dem Kaiser anschlossen. Derselbe stieg im Hotel de'Europe ab, fuhr von dort nach der Stadt und besichtigte die Sehenswürdigkeiten. namentlich das Monument Maximilian's I. in der Franciscanerkirche. Um 11½ Uhr erfolgte die Weiterreise über Bozen nach Trient. * Mailand, 16. Oct. Es hat sich hier ein Comité von Deutschen gebildet, welches beabsichtigt, eine deutsche(„Reptilien“).Wochenschrift zu gründen, deren erste Nummer am Tage der Ankunft des Kaisers Wilhelm erscheinen und die den Titel„Deutsche Presse für und in Italien“ führen oelt. Redactur dersechen is der Boblick Rolaut Kaus. * Wien, 16. Oct. Die Türkentruppen köpften die Ortsältesten von 7 unterworfenen Ortschaften in Popovopolje und zerstörten die Häuser; dieserhalb flüchten sämmtliche Bewohner in Popovopolje, und seit vorgestern wird Ragusa und Umgegend mit Flüchtlingen übeschwemmt. Nach Metcovich und Vergoraz gingen Truppenverstärkungen ab. * Belgrad, 17. Oct. Die Trauung fand heute Nachmittag Statt; nach derselben Gratulationscour, bei welcher sämmtliche Vertreter erschienen... trichm 8. * Bucharest, 17. Oct. Zwischen der rumanischen Regierung und den betreffenden Eisenbahnverwaltungen ist unter dem 16. d. ein Uebereinkommen getroffen worden, nach welchem der ziger 1 pCt. niedriger. Bank=Actien waren matt; Disconto=Commandit verloren.50, Darmstädter.40, Berliner Handels=Gesellschaft 5, Preußische Boden=Credit.50, Centralbank für Industrie und Handel.90, Verliner Bankverein.45, Deutsche Bank und Deutsche Unionbank.25 pCt. Auf dem Gebiete der Industriepapiere waren von den speculativen Bergwerks=Actien Dortmunder Union unverändert, Laurahütte.50 pCt. niedriger und von den Cassa=Bergwerken waren Georg=Marien, Magdeburger Bergwerk, Hörder, Borussia, Oberschlesische Walzwerke, König Wilhelm, Bochumer Bergwerk, Sächsische Gußstahl(—), Braunschweiger Kohlen matt und mußten im Course nachgeben... Mrt, a###. Es coursiren falsche Zehnmarkstücke in Gold mit dem Biloniß des Kaisers und der Jahreszahl 1873. Die Nachahmung wird als eine sehr täuschende bezeichnet. Sie sollen nur an dem falschen Gewicht und der weniger Petersburg, 17. Oet. Die Reichsbank hat den Diebont für Weczsel auf 5“ und den Lombardzinsfuß auf 6 pCt. erhöht. * Washington, 15. Oet. Der Bericht des landwirthschaftlichen Bureaus constatirt eine Verbesserung des Standes der Baumwolle während der letzten Monate in Alabama, Louisiana, Arkansas und in den übrigen Baumwollenstaaten, jedoch eine kleine Verschlechterung im Vergleich zum October 1874. Kbin, 16. Oelbr.(Notirungen der Handelsmakler.) Wetter: gubsl sester, per 100 Psd. mit Faß in Eisenb. ef. in Poriiem Weizen malter, ohne Sack per 200 Pfd. hiesiger(niedrigster Preie) en Km. 20.00—21.50., fremder 20.00—21.50 V.(Lieferungsqual. à#### Roggen niedriger, ohne Sack hiesiger per 200 Pfd.(niedrigster Preis) eff. bies Rm. 15.00—17.00 B, fremder 15.00—17.00 B.(Lieferungsqual. i 69 Pfd. per 50.) Hafer fester, per 200 Pfd. ohne Sack Nm. 16.85 B Köln, 16. Oct.(Notirungen der Productenhändler.) Weizen eff. hiesiger 20.00—21.00 Rm., fremder 20.00—21.50 Roggen eff. 15.00—16.00 Rm. Hafer eff. 17.00—18.00 Em. Rüböl eff. K öln, 18. Oelbr.(Großer Biehmarkt.) Anasl der Ochsen 200. Preis 22—24 Thlr. per 100 Pfd. Anzahl der Kühe 231. Preis 17—19 Thlr. per 100 Psd. Tendenz: lebhaft. (Kleiner Biehmarkt.) Anzahl der Schweine 254. Preis 5 Sgr. 8 Pig his 6 Sgr.— Pfg. per Pfd. Tendenz: lebhaft . 18. Oet. Weizen 1. Qual. M. 21.30, 2. Qual. 19 80, Land17.40, 2. Qual. 16.40. Wintergerste 17.50, Sommergerste bee Haser 17.—, Buchweizen 1. Qual. 16.40, 2. Qual.—.—, Rübser —.—, Raps—.—, Kartoffeln.—, Roggenstroh.60, Alles per 100 Kilo, Heu.— per 50 Kilo. Rüböl per 100 Kilo in Parthien von 100 Crr. M. 67.—, Rüböl per 100 Kilo faßweise 69.—, Gereinigtes Cel per 100 Kilo 3 M. höher, Preßkuchen per 100 Kilo 17.50, Weizen=Vorschuß 00 per 100 Kilo 30.—, Branntweir per 100 Liter zu 50%(ohne Crefeld 15. Oebr. Weizen N. 21.—, Raggen 1750 GerseHafer 17,—,(Alles per 200 Pfund.) Kartoffeln(per 100 Pfund)—.—, Geldern, 14. Octbr. Weizen M. 21,67, Roggen 17,72, Gerste 18,33 Wayen, 15. Gelbr. Weigen M. 1050, Raoggen 875, Gerste 825, Mainz, 15. Octbr. Weizen 22,—, Korn 17,— Gerste„16, Hafer 16,80 Alles per 200 Pfd. Butter per Pfd. 1,5, Eier per Viertel 1,54, Kartoffeln per 100 Pfd..—, Kornstroh per 100 Gebund 53,—, Heu per Ctr. Kordhausen, 14. Oeibr. Weizen 172,63, Gerste 186,67, Hafer 150,—, Kartoffeln per 100 Pfd..—0 Berlin, 16. Oabr. Wrign 195.20 M. Roggen 142.—. Rübsl 65.— Sovte.0 15. Hahbr. Weizen f. 14, Raggen 10½g, Garste 10¼. per 200 Pfd. netto, netto erste Kosten.— Rüböl 19¾ per 100 Pfd. Saaz, 13. Octbr.(A..=Ztz.) Hopfen. Geschäft lebhaft, Prima=Sorten sehr gesucht, im Preise gestiegen, weil stark vergriffen. Bezirk und Kreis 75 sl.: Ausland sehr leöhaft betzeligt. Lotterie. * Berlin, 16. Oct. Bei der heute angefangenen Ziehung der 4. Klasse 152, königl. preuß, Klassen=Lotterie sind nachstehende Gergung gefalgen: 1 Gewinn zu 15,000 4 auf Nr. 82,546, 1 Gewim zu 6bd## au Nr. 45 Gewinne von 3000 ch auf Nr. 3236. 6423. 6781. 8595. 10,.970. 150V. 17508, 192uo. 4496, 46 305 466 A ie. Sce 5ce. 9130, 8090, 01500 u auf gr. 338. 456. 1084. 226. 2915. 7928. 17.835. 19.015. 22,/820. 24,710. 26,958. 28,139.28,187. 30,742. 33,.216. 34.613.36.506. 39.543. 40,987. 41479, 4429. z 6 32246, 86sr. 55 l. 55337. 55904.56/19. 60, 3u. Vugte. 63,243. 64,808. 66,286. 70, 308. 73,191. 76,351. 78, 108. 79,319. 80, 225. 596. 1450. 2873. 3875. 5094. 5304. 8944. 9180. 9679. 10,508. 11,389. 12,529. 14,008. 15,457. 15.889. 15,893. 16,056. 16,.822. 16/887. 19,366. 19, 725. 21, 104. 21,389. 5P„z2. 29444 32, 40 33092. 33884. 37.402 38158. 4 883. 65014. 66051. S7 34. 61 7 47. 68. 988. 6917. 89292 69496. 70,113. 70,175. 71,455. 72,749. 73,168. 73,903. 74,159. 74,581. 76,371. 85,024. 86,354. 87,042. 986. 94184. Wasferstanos=Nachrichten. Die glückliche Geburt eines ge- Non plus ultra! sunden, starken Mädchens zeigen,####11 PIuL statt besonderer Meldung, Freun-!, Schwarze Schreib= und Copirden und Bekannten ergebenst an, tinte, prachtvollste Salon=AleppoKalk, den 15. October 1875, Blau= und Carmintinte, sowie Christian Trippel, der Maria Trippel, geb Kaufmann. Todes=Anzeige. Dem Allmächtigen hat es gefallen, unsern theuren Gatten, Vater, Bruder und Schwager Stephan Holler, gew. Buchbindermeister, nach langem schmerzlichen Leiden, versehen mit den Heilsmitteln der kath. Kirche, im Alter von 40 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Freunden und Bekannten statt besonderer Nachricht diese TrauerAnzeige und bitten um stille Theilnahme, Bonn, den 17. Oct. 1875, die tiefbetrübten interbliebenen. Die Beerdigung findet Dinstag den 19. October, Nachmittags ½3 Uhr, vom Sterbehause Josephstraße Nr. 4 aus statt. Dinstag den 19. d. um 8 Uhr wird in der Pfarrkirche St. Remigius eine Seelenmesse für den am 13. ds. im St. Johannes=Hospital gestorbenen Schustermeister Joh. Retteloven gelesen. Dinstag den 19.., Morgens um 8 Uhr, findet eine Seelenmesse für den verstorbenen Carl Frhrn. v. Hövel statt, wozu Verwandte, Freunde und Bekannte ergebenst eingeladen werden dübsche Parterrewohnung mit allen Bequemlichkeiten zum 15. Oct. oder 1. Nov. d. J. in der Nähe der Neuen Klinik zu vermiethen. Das Haus Rheindorfer Weg Nro. 10, enthaltend 11 Wohnräume, Vorund Hintergarten zu vermiethen und gleich zu beziehen. Zwei Neubauten vis--vis der Neuen Klinik zu verkaufen oder auch zu vermiethen und zum 15. November oder 1. December d. J. zu beziehen. Alles Nähere beim Eigenthümer Joh. Pet. Kolzem, Rosenstraße 17. Ein eleganter Salon und 8 Zimmer, gut msblirt, zusammen oder getheilt auch einzelne Zimmer zu vermiethen. Kaiserstraße 24. 2 Zimmer zu verm. Heerstr. 76. Zwei Schlafstellen zu vermiethen. Kasernenstraße 5a. Ein geschl. Lagerraum, auch zur Werkstelle zu gebrauchen, vermiethen. Endenicherstraße 23. zu 2 Schneidergesellen können für den ganzen Winter und 1 guter Hosenarbeiter(Stückmeister) beständig Arbeit haben Vonn bei J. Werner, Kommanderiestr. 2. Ein Schneider, der selbstständig arbeiten kann, auf dauernde Arbeit gesucht. F. W. E. Wirtz, Josephstraße 25. Einen Schuhmacherges. auf Wochenl. sucht Oswald, Sternstraße 37. Schreine Bäckergeselle für gleich gesucht. Rheingasse 17. Bäckergeselle, welcher selbstständig arbeiten kann, gegen hohen Lohn sofort gesucht. Näheres bei Herrn Pet. Jos. Hausmann, Biehmarkt 10. Ein stadtkund. junger Mann sucht Stelle als Hausknecht. Wurstgasse 7. aue anderen Sorten aus bei Fabrik von H. von Gimborn in Emmerich sind steis in Bonn auf Lager bei Gust. Thomas, Schreibm. Hub. Wiemers, Schreibm. Otto Standke, Buchh. Ant. Irlen, Buchdm. Schriftliche Aufträge des ächten ärztlichen Magenbitters gen. ’Estomac von Dr. med. Schrömbgens, pract. Arzt in Kaldenkirchen(Rheinpreußen), beliebe man an die Adresse Hru. Dr. med. Schrömbgens Kaldenkirchen(Rheinspreußen) direct gelangen zu lassen. Dr. med. Schrömbgens, pract. Arzt, alleiniger Erfinder und Fabrikant des authentisch bestens imp##### berühmten und auf der internationalen Gartenbau=Ausstellung zu Köln preisgekrönten ächten ärztlichen Magenbitters gen. I. 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October 1875, Morgens 9 Uhr, sollen in dem Hause des verstorbenen Herrn Steuer=Empfängers Effertz zu Endenich öffentlich auf Credit und Bürgschaft verkauft werden: Hausmobilien aller Art, Mahagoni=Kleiderschränke, Tische, Stühle, Sophas, Commoden, Mantel= und andere Oefen, 1 feuerfester Geldschrank, 1 TafelKlavier, Uhren, Schreibpulte, Betten. Die Posten bis 3 Mark sind gleich zu zahlen. v. Monschaw, Notar. Immobilar=Versteigerung zu Königswinter. Am Montag, den 25. October d.., Nachmittags 2 Uhr, in der Wohnung des Wirthes Remigius Schmitz dahier, lassen Frau Wittwe Franz Bernhard de Claer, Babette geb. Pfingsten, Rentnerin zu Bonn, und Söhne durch den Unterzeichneten einen Theil ihrer in der Gemeinde Königswinter gelegenen Weinberge, Wiesen, Holzungen und Ackerländereien öffentlich meistbietend versteigern. Hierbei wird bemerkt, daß sich einzelne Stücke besonders zu Bauplätzen eignen. Königswinter, den 14. October 1875. A. Langen Bonner Credit=Verein. Die Mitglieder unseres Vereins werden hiermit zu einer Geue,# Versammlung, welche am Vonnerstag den 21. d.., Abends 8 Ahr im Locale der Actien=Gesellschaft Eintracht(Sandkaus stattfindet, ergebenst eingeladen. Tages=Ordnung: 1) Erstattung des Berichtes für das 3. Quartal l. J. 2) Bestimmung des Höchstbetrages der gleichzeitigen Anlehen und Eins. in ihrer Gesammtheit nach§ 41 gub 9 des Statuts. 3) Mittheilungen. Um recht zahlreiche Betheiligung ersucht Bonner Credit-Verein. eingetragene Genossenschaft. Der Vorsitzende des Verwaltungsrathes. In Vertretung: Neumann. Mödes. Erlaube mir hiermit ergebenst anzuzeigen, daß ich von Ende October### im Hause Hundsgasse 12 mich in der Uebernahme in allen vortonng, den Modearbeiten empfohlen halte und daß ich alle in diesem Fache## Artikel führen werde. 13 Maria Neuerburg. Brüdergasse 30 „ Esser-Bassgen e30 Notar. Trauden=Verkauf zu Uhrweitel. Am Samstag den 23. October., Nachmitt. 3 Uhr, wird in dem Kelterhause des Herrn Joh. Jos. Kreuzberg hierselbst die Trauben=Crescenz aus den KirchenWeinbergen von Ahrweiler, im Ganzen für circa 51 Ohm Rothwein, per Pfund an den Meistbietenden öffentlich versteigert. Gleichzeitig wird im selben Locale auch die aus den Armensonds=Weinbergen von Ahrweiler für circa 29½ Ohm verkauft. Ahrweiler, den 8. Oktober 1875. Der Kirchen=Rendant M. Maxrath. Mainzer Sauerkraut Pfund empfiehlt feinster Waare per 15 J. J. Manns, Brücke 7, am Römerplatz. Feinstes Mainz. Sauerkrau empfiehlt J. C. Munk, Brüderg. 6. Schöne oberl. Kartoffel erlasse in größeren Quantitäten zu 1 Thlr per Centner frco. Bahn Vonn. Jos. Dung, Endenich. Flammkohlen, Schmiede. geriß, Schmiede=Nußkohlen sowie trockenen Gas= u. Hütten=Koak empfiehlt billigst und preiswürdig Wilh. Streck, Kölner Chaussee 51. Bestes oberruhr'sches Schrott=u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von G. Zingsheim. Bestes oberruhrsches Schrot= u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Wilh. Streck, Kölner Chaussee Nr. 51. 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