Bonn, Donnerstag den 7. Ocrover 18/9. Nr. 211. Vierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn Thlr. 10 Sgr.); bei den deutschen Postämtern und für oor Luxemburg 4 RMark(1 Thlr. 10 Sgr.). Ergan für das beutsche Voln. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den WochentageAbends, an Sonn= und Festtagen Morgens. für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPf.(1 1 Sgr.). ger von ehemals über die Freiheit der katholischen Kirche. .—5. October des Jahres 1849 tagte zu Regensburg #ie dritte Generalversammlung der katholischen Vereine Deutsch#ands.„Ein Belehrung suchender Laie" stellte damals im #gensburger Tagblatt an die Versammlung mehrere die kirchsiche Freiheit betreffende Fragen, dadurch veranlaßt, daß kurz norher als erstes und Hauptstreben dieses Vereins vie Fiecheit de Kirche hingestellt worden war. Seine Bitte ging dahin, igend ein Mitglied derselben möge belieben in der nächsten zientlichen Versammlung mit bestimmten klaren Worten ausi) Was der Verein unter Freiheit der Kirche verstehe. *) Wie sich diese angestrebte Freiheit von der Priesterherrschaft 3) Wie sich die angestrebte Freiheit der katholischen Kirche zur gleichen Freiheit anderer religiösen Bekenntnisse, zur allgemeinen religiösen 4) Wie sch dieselbe zur politischen Freiheit und Mündigkeit der Bölker, wie zum Einigungsstreben unterdrückter oder diplomatisch aus dynastischem Interesse getheilter Wenn die Kirche diese angestrebte Freiheit früher besessen habe, durch ven sie verloren gegangen, ob durch den Staat oder durch die„unfehlbare Lirche“ selbst vermöge ihres Bündnisses mit der Bureaukratie und Uristokratie zur Unterdrückung und Niederhaltung der freiheitlichen und nationalen Volksbestrebungen? Ob diese angestrebte Freiheit der Kirche nehr berechtigt oder gleichberechtigt sei mit dem Staate, ner ob sie, wie die Freiheit jeder Genossenschaft im Staate, unter dem Eesetze des Staates d. h. der Allgemeinheit stehen müsse? Dem Verlangen des Bittstellers wurde genügt in der Voraussetzung, daß diese Fragen redlich und aufrichtig gemeint seien. Stiftspropst Dr. Döllinger wurde von der Versammlung mit deren Beantwortung beauftragt. Dieses Auftrages entledigte sich derselbe am gleichen Tage, an welchem im Regensburger Tagblatt die Aufforderung ergangen war. Seine Rede, welche Port für Wort auf die aufgeworfenen Fragen einging, erntete den größten Beifall, und erschien noch vor Veröffentlichung der Regensburger Verhandlungen in der Manz'schen Buchhandlung auf Wunsch der Versammlung in Druck, bereichert mit einigen Anmerkungen, mit welchen sie in den amtlichen Bericht der Versammlung aufgenommen worden ist. Wenn wir heute auf diese Rede zurückkommen, so geschieht es nicht etwa nur zur Illustration der Veränderungen, welche seit jener Zeit in der Tenk= und Gesinnungsweise ihres Urhebers sich vollzogen haben, auch nicht blos um nachzuweisen, wie Döllinger ehemals selbst manche heutzutage in altkatholischen Versammlungen und Conferenzen, großentheils auch von ihm gegen die katholische Kirche erhobenen Verdächtigungen und Schmähungen so gründlich und trefflich zurückzuweisen wußte, sondern insbesondere auch darum, weil in eminenter Weise heute wiederum das Bedürfniß vorliegt, solche Fragen, wie die im Regensburger Tageblatt gestellten, in den Kreie öffentlicher Besprechung zu ziehen. Aus dem Inhalie der Rede wird sich allerdings ergeben, daß Döllinger den geringsten Theil von dem, was er damals gesprochen, heute noch werde aufrecht halten wollen und nach seiner ganzen Richtung und Gesinnung, in der er leider befangen ist, werde aufrecht erhalten können. Gebührt ja Döllinger der hauptsächlichste Antheil an der von uns Katholiken so tief beklagten Einmischung des Staates in kirchliche Angelegenheiten, indem er es war, der die Regierungen,(dies erhellt unwiderleglich aus den Briefen des Grafen Arnim) insbesondere die baverische durch Vermittlung des Fürsten Hohenlohe, zu einer systematischen Agitation gegen das Vaticunische Concil aufzubieten suchte und in dem bekannten Buche„Janus" die Regierungen gegen das Concil aufhetzte. Auch ist es kaum zweifelhaft, daß er selbst der bayerischen Regierung die fünf Fragen in die Feder dictirte, mit deren Beantwortung die Universitäten beauftragt wurden und die dann wiederum von ihm und seinen Gesinnungsgenossen in einem dem Papstthum und der Kirche höchst feindlichen Sinne behandelt wurden. Sein Streben war eine Allianz„der deutschen Wissenschaft“ mit der Diplomatie gegen die Glaubens=Definition der Unfehlbarkeit auf dem Concil,— in den Augen der Katholiken nichts Anderes als ein an der Kirche zur Untergrabung ihrer Freiheit geübter Verrath. Dieses Bestreben betraf das eigenste Lebensgebiet der Kirche, ihre Dogma, ihren Glauben. Die ganze kirchen=politische Gesetzgebung der folgenden Jahre, an welcher freilich Döllinger nicht unmittelbar betheiligt war, ist bis zu einem gewissen Grade eine Wirkung der Anschuldigungen und Verdächtigungen, welche damals gegen das Papstthum und die römisch=katholische Kirche, hauptsächlich durch Döllinger, sind ausgestreut worden. Sie wurde als eine Nothwendigkeit begründet mit der Staatsgefährlichkeit der vaticanischen Decrete und ihrer Bekenner, der Katholiken(„Ultramontanen“) überhaupt. Auch ist Döllinger der Patriarch und noch fortwährend der Patron des Altkatholicismus, dessen von Anbeginn eingenommene Stellung zu den Fragen über die Kirchenfreiheit hinlänglich bekannt ist. endlich, wie oft ist es wiederholt worden von Döllinger und einer Partei, daß das Papstthum und die Hierarchie der komisch=katholischen Kirche der Freiheit der Völker feindlich gegenüberstehe, allen Druck und alles Elend der Nationen verschulde, das„Papalsystem" nur auf Priesterherrschaft und Knechtung hinauslaufe? Man lese nur die Schlußrede Döllingers auf den jüngsten Unionsconferenzen. Es hat indessen ein besonderes Interesse für uns, hier näher einzugehen auf di traurigen Verirrungen des Mannes, der einst eine Zierde eer katholischen Wissenschaft nunmehr selbst das beschimpft und eerunglimpft, was er früher gegen die Angriffe unserer Feinde glänzend zu rechtfertigen, so siegreich zu vertheidigen wußte. um so lieber verweilen wir bei dem lieblichen Bilde, welches eine ruhmvolle Vergangenheit dieses reichbegabten Geistes uns dardietet. Ein Glanzpunkt in dieser Vergangenheit ist auch die geg die uns beschäftigt, so zwar daß Dr. Sepp(nunmehr auch unatholik), welcher nach Döllinger sprach, es als eine besondere „Auszeichnung“ rühmte, daß ihm nach dem Gehörten noch das Vort zu ergreifen gestattet sei, und es als seine einzig mögliche Aufgabe bezeichnere, nur noch„durch seinen Vortrag g' durch eine Schattenzeichnung den Glanz der vorhergehenden stede erst recht hervortreten zu lassen. Wir wollen noch besonders aufmerksam machen auf die wohlthuende Ruhe, die sie eurchweht, gegenüber der Leidenschaftlichkeit, die den Grundton dn allen Reden und Auslassungen Döllingers von heute darLeut. Da sie fünffach gegliedert ist nach den fünf aufgestellten Fragen, so folgen wir diesem Gange derselben, indem wir ausdugsweise das Wesentliche mittheilen. auf die erste Frage, was der Verein— und wir dürfen ven; was die Katholiken— unter Freiheit der Kirche verstehen, antwortete Döllinger, keine andere Freiheit werde begehrt, als die in den Grundrechten der deutschen Nation verkündete und bereits zugesicherte, keine andere, als die,„welche auch die beiden Entwürfe der preußischen und der österreichische. Reichsverfassung mit deutlichen Worten aussprechen und die dort vorläufig„auf dem Papiere" ständen, die Selbstständigkeit in der Ordnung und Verwaltung der eigenen Angelegenheiten, die jeder Religionsgesellschaft zugesprochen werde. Aber es dränge sich die weitere Frage auf: Was muß zu den eigenen Angelegenheiten der Kirche gerechnet werden? Auch hier könne eine klare und bündige Antwort gegeben werden, da es sich ja handle um die Angelegenheiten der christlichen Kirche, d. h.„einer Gesellschaft, welche vor fast 2000 Jahren gegründet und gleich bei ihrer Gründung für ein bestimmtes Ziel mit festen und unwandelbaren Grundsätzen und Vorschriften ausgestattet worden ist". Demnach seien solche Angelegenheiten, welche die Kirche, wenn es mit ihrer Freiheit ernst werden solle, selbstständig zu ordnen und zu verwalten haben werde:„die Feststellung und Verkündigung ihrer Glaubens= und Sittenlehre, die Gestaltung ihres Gottesdienstes, die Verwaltung der kirchlichen Heilmittel, die Handhabung kirchlicher Zucht und Ordnung, die Aufrechterhaltung ihrer Verfassung, der Verkehr der Einzelnen, wie der Gemeinden mit ihren Obern, die Bestimmung der wechselseitigen Beziehungen zwischen den Geistlichen und den Gemeinden, die Bildung, Erziehung und Einsetzung der Geistlichen und andern kirchlichen Diener, die Bildung und Leitung besonderer kirchlicher Genossenschaften innerhalb der Kirche, die Verwaltung und Verwendung des kirchlichen VerMan muß staunen, wie fast kein einziger von diesen Gegenständen durch die kirchen=politischen Gesetze unserer Tage nicht berührt worden ist. Ist aber nach Döllinger alles dieses für die Freiheit der Kirche erforderlich, dann muß es ja wahr sein, daß diese Gesetze nach allen Beziehungen der Kirche die ihr„nach festen und unwandelbaren Grundsätzen" seit ihrer Gründung vor 2000 Jahren zustehenden Rechte nehmen, und daß kein Schatten von Freiheit ihr mehr übrig geblieben ist! Es erörtert aber Döllinger auch den Begriff von selbstständiger Ordnung und Verwaltung dieser Angelegenheiten. Die Ordnung, sagt er, geschieht„durch die Ausübung einer gesetzgebenden Gewalt". Dies aber heiße so viel, als:„Die Kirche stelle Grundsätze und Vorschriften auf, wie es mit dem Gottesdienste, mit der Ertheilung der Lehre nach den verschiedenen Abstufungen der zu Belehrenden, mit der Bildung und Erziehung der Geistlichen, mit der Verwaltung des geistlichen Amtes, der Gewährung oder Entziehung der Sacramente, der Aufnahme in die Kirche und der Ausschließung aus derselben gehalten werden solle, und diese Gesetze und Vorschriften bedürfen dann nicht erst einer gung durch die Staatsgewalt, sondern sind an sich schon als ausgeflossen von der rechtmäßigen kirchlichen Auctorität für die Gläubigen gültig und verbindlich." Nur da, wo der Kirche dieses Recht eingeräumt werde, könne von einer Selbstständigkeit derselben oder von selbstständiger Ordnung ihrer Angelegenheiten die Rede sein. Die selbstständige Verwaltung aber erblickt Döllinger darin, daß die Kirche die von ihr aufgestellten Grundsätze und Vorschriften„nun auch im wirklichen Leben durchführe und in der Anwendung auf einzelne Fälle selber handhabe, ohne hierin von fremder Gewalt abhängig oder fremder Einmischung unterworfen zu Hierin ja bestehe das Wesen der wahren Freiheit für den Einzelnen wie für eine Gesellschaft oder Corporation, daß Jeder nach seiner Eigenthümlichkeit und der ihm angewiesenen Bestimmung gemäß sich entwickle und lebe, und seine ganze Kraft und Thätigkeit ungehindert zur Lösung der ihm gesetzten Aufgabe, zur Erreichung des vorgesteckten Zieles verwenden könne, ohne daß ein Anderer in seinen Wirkungskreis störend eingreift oder eine fremdartige Richtung und Thätigkeit ihm aufdringt. Sofort geht Döllinger dann dazu über, durch mehrere„der Gegenwart oder der jüngsten Vergangenheit entlehnte Vorfälle oder Zustände" den Begriff der kirchlichen Freiheit auch an ihrem Gegentheil,„der kirchlichen Knechtschaft“ praktisch zu beleuchten. Es sind dies hübsche Culturbildchen, aus „einem großen Nachbarlande" und aus dem Großherzogthum Baden, aber nicht sehr verschieden von solchen Vorgängen und Zuständen, wie man sie unter der Rubrik„Culturkampf" nunmehr alle Tage zu lesen bekömmt. Sie sind immerhin interessant genug, um auch hier, zum Theil wenigstens, verzeichnet zu werden. An einem Orte verweigerte man den Bürgern die Erbauung einer Kirchhofskapelle, weil das für dieselbe zusammengebrachte Capital nur 11,000 Florin betrug, die Kreisbehörde aber einen Bauplan aufdringen wollte, der die dovpelte Summe erfordert hätte.„Wir finden— ließ Döllinger sich damals vernehmen—„daß man in den Dörsern ganze Schaaren junger Mädchen einem landgerichtlichen Inquisitionsverhöre bloß darum unterwarf, weil sie Vereinen angehörten, welche sich zu bestimmten Andachtsübungen und Werken der Nächstenliebe verbunden hatten. Ueber das Musterländchen Baden fällte der Redner folgendes Urtheil: „In keinem Theile Deutschlands hat man die Religion so beharrlich untergraben und die katholische Kirche so planmäßig wie in Baden. Die Mittel und Werkzeuge dazu bot eine bis ins Kleinlichste ausgebildete Bevormundung oder vielmehr völlige Unterjochung der Kirche durch die Staatsbeamten, hohe und niedere, in reichem Maße dar. Zwei Mittel aber waren es vorzüglich, welche die wirksamsten Dienste hierbei geleistet....; der eine Haupthebel zur Verführung und Entsittlichung des Volkes war— der Ausdruck ist nicht zu stark— die Brunnenvergiftung, ich meine die Corruption des öffentlichen Unterrichts in den Schulen, den höheren sowohl als den Volksschulen. Zu diesem Zwecke wurde die Bildung der künftigen Volkslehrer in den Schullehrer=Seminarien Männern anvertraut, welche den christlichen Glauben in den Gemüthern ihrer Pflegebefohlenen gründlich auszurotten verstanden. Vergeblich klagten die Katholiken seit Jahren laut in öffentlichen Blättern, wie im Stillen auf dem Geschäftswege; alle ihre Klagen, Bitten und Beschwerden blieben in dieser wie in jeder anderen Beziehung unberücksichtigt. In ähnlicher Weise verfuhr man mit den Gymnasien und Lyceen; auch an diesen Anstalten wurden die Lehrer so ausgewählt, daß jetzt, wie ich aus dem Munde von Freiburger Professoren vernommen, und wie mir selbst von Studirenden häufig bestätigt wurde, die Jünglinge bereits als bewußte und erklärte Atheisten die badischen Gymnasien verlassen. Auf solchem Wege ist es, wie leicht vorauszusehen war, und ohne Zweifel auch vorausgesehen wurde, nunmehr dahin gekommen, daß die Zahl derer, die sich noch dem geistlichen Stande widmen mögen, mit jedem Tage sich verringert, und daß auch unter denen, welche gleichwohl zu diesem Stande sih bestimmen, Viele ohne christlichen Glauben, folglich auch ohne Beruf, nur um des Brodes willen, denselben erwählen. Demnach stehen hundert: von Pfarreien und Seelsorgstellen seit vielen Jahren schon erledigt, und ein großer Theil des Volkes wächst theils aus Mangel an Geistlichen überhaupt, theils aus Mangel an guten und würdigen Priestern in einer fast heidnischen Verwilderung heran.— Der andere nicht minder wirksame Hebel... bestand darin, daß man dem Bischof des Landes unter dem Namen eines Kirchenrathes eine Anstalt an die Seite setzte, welche die wesentlichsten und wichtigsten bischöflichen Rechte sich selber zueignete, ihm aber nicht viel mehr als den Schatten der bischöflichen Auctorität und Gewalt übrig ließ. Damit hat man erreicht, was man wollte, daß der Klerus dem Bischofe und das Volk wiederum dem Klerus in steigender Progression entfremdet worden ist. Denn alle jene Befugnisse, durch welche das bischöfliche Amt in der katholischen Kirche der Mittelpunkt und Träger der gesammten kirchlichen Ordnung ist, jene Befugnisse, welche dem Bischofe allein es möglich machen, auf seine Geistlichen kräftigend und bestimmend einzuwirken, sind ihm entzogen und auf eine fremde in kirchenfeindlichem Sinne zusammengesetzte und bloß im Namen der Staatsgewalt handelndee Beamtenkörperschaft übertragen. Das ist ein Zustand, der in den Annalen der katholischen Kirche seines Gleichen nicht hat, ein Zustand, der, solange er in seiner bösen und faulen Wurzel nicht angegriffen wird, jede Möglichkeit eines Besserwerdens ausschließt.“ Döllinger verzichtete darauf, dieses„Bild“ weiter auszumalen, aber er bemerkte, daß sich unter solchen Verhältnissen Niemand verwundern werde, daß„die Fluthen des Aufruhrs so plötzlich über das ganze badische Land zusammenschlugen, fondern vielmehr nur darüber, daß das Volk mitten in dieser Sündfluth der Revolution noch soviel Reste von Pietät, Sitte und christlicher Zucht, freilich nur als Trümmer aus einer frühern, bessern Zeit, an den Tag gelegt habe“. Eine Besserung sei nur möglich durch„Freimachung der Kirche aus den Banden der Knechtschaft und Erniedrigung“. Deutschland. Berlin, 5. Oct. Wie lange, so ruft die„Bonn. Ztg.“, wird die Regierung säumen, dem Erzbischof Melchers zu Köln, um ihm den Ueberzug aus seinem Palais in eine kleinere Wohnung zu sparen, durch Einleitung des Prozesses auf Amtsentsetzung den Anstoß zum Durchgehen nach Rom zu geben, wo er die zu ihm passende Gesellschaft so hübsch zusammen fände? Sie erwähnt nämlich, daß Fürstbischof Dr. Förster zu Beginn des Winters nach Rom gehen werde, daß der Bischof von Münster von seiner Karlsbader Cur sich dorthin auf den Weg gemacht habe, und vermuthet, daß auch Bischof Martin dort erscheinen werde. Lassen wir ihr diese Vermuthungen: was ist das aber für eine unehrenhafte Sprache, deren sie sich in den angeführten Worten, gegenüber dem von Millionen Katholiken des In= und Auslandes hochverehrten Erzbischofe von Köln bedient! Ist es nicht ganz das übermüthige Benehmen eines Knaben, der sich durch die Gunst seiner Vorgesetzten oder durch seine hochvermögenden Eltern geschützt und gesichert weiß? Und nun dieses Hetzen! Es geht der„Bonn. Ztg. noch immer zu langsam, trotzdem daß der Culturkampf ein so rasches Tempo hat: sie möchte gern mit einem Male alle Bischöfe und die große Mehrzahl aller Priester aus dem Reiche entfernt und natürlich die Millionen ultramontanen kathol. Laien ihnen nachgeschickt, dadurch die blühendsten Provinzen des Staates entvölkert sehen! Es thut ihr weh in ihrer edelmüthigen Seele, daß auf dem kathol. Lebensgebiete, welches mit Trümmern überhäuft ist, noch nicht alles in Trümmern liegt: sie glaubt wohl, nur dann erst sei ein Gedeihen der altkatholischen Sache zu erwarten, wenn kein kathol. Bischof mehr im Lande sei. Sie mag sich indessen überzeugt halten, daß die Katholiken den abgesetzten und ausgewiesenen Bischöfen nur noch fester anhangen werden: durch die Absetzung und auch durch die Ausweisung gewinnt die altkatholische Sache nichts. Das Blatt spricht auch von einem Versuche, den der Fürstbischof von Breslau mache, die Entschädigung der von dem Sperrgesetze betroffenen Geistlichen auf dem Wege der Organisation zu erreichen. In diesem Versuche will sie einen in eine bestimmte Organisation gebrachten Widerstand gegen das sog. Sperrgesetz finden. Aber wie? Verbietet denn das Sperrgesetz vom 22. April d. J. die Unterstützung oder Entschädigung der von dem Sperrgesetz betroffenen Geistlichen? Keineswegs; der preußische Staat hat es nur seiner Würde entsprechend gefunden, wie die Staatsregierung ausdrücklich erklärt hat, an diejenigen Geistlichen keine Zahlungen mehr zu leisten, welche sich weigern, alle seine Gesetze zu beobachten. Ist es darum auch der Würde des Staates widersprechend, wenn Andere den Geistlichen den Ausfall durch freiwillig gespendete Beiträge zu ersetzen suchen? Warum hätte dann der Staat mit Einstellung seiner Leistungen nicht auch alle Zahlungen von Privatpersonen oder Genossenschaften und Instituten aufgehoben und sogar unter Strafe verboten? So wenig ist die Entschädigung der ihrer staatlichen Emolumente beraubten Geistlichen oder deren versuchte Organisation ein Widerstand gegen das Sperrgesetz. Nur Unkenntniß kann so sprechen in blind hetzendem Fanatismus! Der„Reichanzeiger meldet:„Nach einer telegraphischen Depesche des kaiserlichen Ministerpräsidenten für die argentinische Republik aus Montevideo vom 27. September ist der Viceconsul des deutschen Reiches v. Graevenitz in Paysandu(Uruguay) durch Räuber getödtet worden. Näheres über das traurige Ereigniß ist noch nicht bekannt. Doch ist der Consulatssecretär, mit Empfehlungen der Regierung versehen, ausgesandt worden, um die Spuren der Mörder zu verfolgen, und es steht zu hoffen, daß diese ihrer Strafe nicht entgehen werden. Herr von Graevenitz war seit langer Zeit in Paysandu ansässig und hat sich der Interessen seiner Landsleute stets mit Eifer und Uneigennützigkeit angenommen. Im vorigen Jahre zum deutschen Viceconsul ernannt, hat er in gleichem Sinne und mit gutem Erfolge seines Amtes gewaltet. Sein Tod wird daher in weiten Kreisen beklagt werden.“ Seitens der Bundesraths=Ausschüsse für Zoll= und Steuerwesen sowie für Handel und Verkehr ist jetzt der Bericht über die Einführung einer Börsensteuer erstattet worden. Derselbe betont, wie die Vorlage in der Anregung entstanden ist, die eigenen Einnahmen des Reiches zu erhöhen, und daß durch die Entwürfe, betreffend die Einführung einer Börsensteuer und die Erhöhung der Brausteuersätze, die Vorschläge zu diesem Zwecke noch keineswegs erschöpft seien. Schöne Aussichten und recht trostreich! Uebrigens wird durch Erhöhung der Brausteuersätze die noch größere Verschlechterung und Vergistung des Bieres erzielt und das bis jetzt biertrinkende Publikum zur Schnapskanne getrieben werden, was natürlich in volkswirthschaftlicher Hinsicht wieder den Juden zu Gute kommt. Letztere haben bekanntlich besonders in den östlichen Provinzen die Spiritusfabrikation und die Brennereien fast monopolartig in den Händen, während die Bierbrauerei mehr von Christen betrieben wird. * Berlin, 5. Octbr. Dem Vernehmen nach erfolgt die Abreise des Kaisers nach Italien von Baden=Baden aus am 16. October, Abends 10½ Uhr.— Nach der ,D, Reichs=Corr.“ wäre es trotz der bestimmten Aeußerung der„Nordd. Allg. Ztg. noch nicht ausgemachte Sache, daß Fürst Bismarck den Kaiser nach Mailand begleiten werde. Wie es heißt, hätten die Aerzte entschieden von der Reise abgerathen, weil durch dieselbe leicht ein Rückfall in den früheren Krankheitszustand herbeigeführt werden könne.— Der Termin für die Eröffnung des Reichstages dürfte erst in der nächsten Pleuarsitzung des Bundesraths definitiv festgesetzt werden.— Professor Gneist wird wahrscheinlich Mitglied des obersten Verwaltungsgerichtshofes. Durch die Affaire Schmidt hat sich unsere Regierung, wie die„Germania" bemerkt, ein Präjudiz geschaffen, das für den von den Alfonsisten gemordeten Aachener Alfred Mazzorati, von Bedeutung werden muß. Schon in carlistischen Blättern konnte man folgende Depesche lesen: „Tolosa 14. Sept. Unter den carlistischen Soldaten, welche der alfonsistische Cabecilla Tarda, Chef der Cipayos, im Thal von Aran hat erschießen lassen, befindet sich ein Preuße. Wird das deutsche Reich, welches so sehr gereizt war, als von der Armee König Karls VII. der Spion Schmidt erschossen wurde, der mit den Waffen in der Hand inmitten der Brandstifter von Villatuerta ergriffen wurde— wird dasselbe seine Reizbarkeit jetzt eben so weit ausdehnen, heute da es sich um einen preußischen Unterthan handelt, der in loyalster Weise in den Reihen der kathol. Armee von Don Carlos dient?“ Einige Tage später war das„Cuartel Real" nicht allein in der Lage, die Nachricht von dieser Erschießung zu bestätigen, sondern auch den Namen des Delinquenten nennen zu können.„Er heißt,“ schrieb das offizielle carlistische Organ,„Alfredo Mazzo= rati; er war gebürtig aus Aachen und diente früher im 28. preußischen Infanterie=Regiment. Später war er päpstlicher Zuave und wurde bei Mentana verwundet.“ An diese Mittheilung knüpfte das Blatt die Frage:„Gedenkt Herr v. Bismarck nicht gegen die Ermordung eines preußischen Unterthanen zu reklamiren, oder hat er vielleicht zweierlei Maß: eins für die Carlisten und eins für die Liberalen?“ Wenn mit gleicher Elle gemessen wird, meint die„Frankf. Ztg.“, so werden Schritte des preußischen Cabinettes unerläßlich sein.— Gestern war es gerade ein Jahr, daß Graf Harry Arnim in Nassenheide verhaftet und nach Berlin gebracht worden ist, und am 20. d.., also in 16 Tagen, steht der Schlußtermin vor dem Obertribunal an, in welchem namentlich über die Competenz des Berliner Gerichts zu erkennen sein wird. In dem Termine kommen nur der Referent des Gerichts(Strafsenats erste Abtheilung), der GeneralStaatsanwalt und der Vertheidiger, Geheime Justizrath Dorn, derselbe, welcher vor bald 26 Jahren Waldeck vertheidigt hat, zum Worte.— Vermuthlich schon im Hinblick auf die Dinge, welche die Strafrechtsrevision bringen soll, wird jetzt auch gegen die Einsammlung des Peterspfennigs eingeschritten werden. Die in den Kirchen und für deren Zwecke stattfindenden Sammlungen dürfen sich nicht über die Räume der Kirche hinaus erstrecken. Mit den Resultaten der Prüfungen zur Erlangung des Einjährig=Freiwilligen=Zeugnisses steht es in diesem Jahre schlimm. Von allen Seiten laufen Meldungen ein, daß auffallend wenige Candidaten„durchgekommen sind. So bestanden in Köln von etwa 140 Prüflingen nur 35, in Danzig von 14 nur 4, in Minden von 45 nur 12 u. s. w. Unter diesen Umständen kann den Eltern nicht eindringlich genug empfohlen werden, auf die gründliche Vorbildung ihrer Söhne rechtzeitig Bedacht zu nehmen. Andererseits bleibt zu wünschen, daß ein Gesetz die Vorbildungen regele, die zum einjährigen Dienst berechtigen, oder mit anderen Worten: daß der§ 14 des Militärgesetzes ausgeführt werde. * Mainz, 4. Oct. Man schreibt der„Ess. Volksztg.“ Unsere zweite Kammer, welche nächstens zusammentritt, wird bezüglich der Parteistellung zwar nicht eine wesentliche, aber doch immerhin wichtige Veränderung zeigen. Da treten zunächst die zwei katholischen Abgeordneten Joh. Falk III. Präsident des Mainzer Casinos und Drucker und Verleger des Mainzer Journals, sowie Nicola Racke, Sekretair des Katholikenvereins in das Abgeordnetenhaus ein; dafür dürfen zwei liberale Herren zu Hause bleiben. Im Ganzen zählt die kath. Fraktion 5 Mitglieder. Hoffentlich werden die Liberalen bei den nächsten Wahlen, wenn auch unfreiwillig, noch 1 oder 2 Sitze an die Katholiken abtreten. Mehr können wir freilich nicht durchsetzen. Daß gerade zwei Sitze in dem wegen seiner Bildung soviel geruhmten Rheinhessen den Katholiken zusielen, ist natürlich den Liberalen nicht ders angenehm. * München, 5 Octbr. Das Auftreten der bayerischen Kammermehrheit ist geeignet, den besten Eindruck zu machen. Zielbewußt und festentschlossen votirten die patriotischen Abgeordneten bisher in vollständiger Einheit zum Leidwesen der preußischen Partei, die sich schon darein wird geben müssen, ihre Hoffnung auf Zwiespalt unter der patriotischen Fraction unerfüllt zu sehen. Man kann, bemerkt die„Augsb. Postztg.“ den Herren Liberalen die Einbildung lassen, daß sie im Besitze der„höheren politischen Auffassung" und des„feineren parlamentarischen Taktes“ seien, wie eine parlamentarische Correspondenz der „Allg. Ztg.“ es von dem Führer der Fortschrittspartei behauptet. Indessen dürften die Herren doch schon bemerkt haben, daß ihre Gegner genug gelernt haben, und es endlich zu vermeiden wissen, durch übel angebrachte Rücksichtsnahmen sich aus ihren Stellungen verdrängen zu lassen. Die Position der bayerischpatriotischen Partei ist, wie uns aus Abgeordnetenkreisen geschrieben wird, Dank ihres bisherigen sicheren und entschlossenen Vorgehens im Augenblicke eine feste und günstige und in dem Bewußtsein, daß sie, die patriotische Fraktion, die immense Majorität des bayerischen Volkes vertrete, sehen wir mit Ruhe der nächsten Entwicklung der Dinge und namentlich der wahrscheinlich nächsten Mittwoch den 6. ds. Mts. beginnenden Verhandlung über eine Adresse an Se. Maj. den König entgegen. Unläugbar hat die Situation momentan viel Aehnlichkeit mit der Lage des Landes beim Landtage 1859, dessen gesinnungsvolle Opposition König Max II. zu dem staatsmännischen und ewig denkbaren Worte veranlaßte:„Ich will Friede haben mit meinem Volke.“ Am 12 October wird endlich das Denkmal für den edlen und unvergeßlichen König in der Hauptstadt Bayerns enthüllt; möge das Fest ein Friedensfest werden zum Heile des Königs und der Dynastie und zum Segen des Landes. Zu der Nachricht, daß das Ministerium sich in einer vertraulichen Berathung für solidarisch erklärt habe, macht der klerikale„Volksfreund“ folgende bemerkenswerthe Aeußerung wären erfreut, wenn die Erklärung der Solidarität wis,3c die Probe bestünde. Bekanntlich hat sich das gegenwärtige Mix kerium schon öfter für solidarisch erklärt, ohne daß es bei elsweise beim Wechsel im Kriegsministerium solidarisch abgego en wäre. Wenn neuestens wieder eine Solidaritäts=Erklärung Tiebt worden sein sollte, so ist sie beliebt worden, weil— iee Trauben sauer sind. Von hochstehender Seite sind Mitte Augusts Versuche gemacht worden, den Angriff der bayerischen Partei auf einen Minister zu lenken. Sagen wir es gleich, der WahlkreisGeometer Hr. v. Pfeufer ward als Opfer angeboten und sollte vie Jonas über Bord geworfen werden, damit Andere in gemurhlicher Kuhe am Ruder verbleiben könnten. Die hochstehende Seite ist mit ihren Vermittlungs=Versuchen unglücklich angekommen, und nun wollen wir herzlich gern glauben, daß das Ministerium sich solidarisch erklärt habe.“ Oetbr. In der heutigen Sitzung des Finanz= ausschusses der neichsrathsdelegation sprach der Kriegsminister Koller der Versammlung, bevor dieselbe in die Tagesordnung eingetreten war, im Namen der Armee den tiefgefühltesten Dank für die hochherzige Bewilligung der Mittel zur Anschaffung von neuem Geschützmaterial aus. Der Vorsitzende des Ausschusses erwiederte, daß alle Beschlüsse der Delegation, von demselben Patriotismus geleitet sein würden, auch wenn mit Rücksicht auf die Finanzlage des Reiches soviel als möglich Ersparnisse angestrebt werden müßten. Hiernach wurde die Berathung des Kriegsbudgets fortgesetzt. 5. Octbr. Der Finanzausschuß der Reichsrathsdelegation hat die Berathung des Kriegsbudgets beendet und dabei auf Grund der vom Kriegsminister v. Koller gegebenen diesbezüglichen Aufklärungen einstimmig beschlossen, an Krupp eine Entschädigungssumme von 160,000 Fl. zu zahlen. Frankreich. * Paris, 5. Oct. Mac Mahon hat heute Ministerrath gehalten und geht heute Abend wieder nach Laforêt auf die Jagd. Am Donnerstag kommt er zurück, hält am Freitag wieder Ministerrath und übergibt am Samstag dem neuen Cardinalerzbischof von Rennes das Barett.— Der Maire von Fourneaux in Savoyen wurde abgesetzt, weil er bei einer Schulfeierlichkeit das Aufspielen der Marseillaise nicht verhindert hat.— Rouher schifft sich morgen in Marseille nach Ajaccio ein.— Die In transigeants der äußersten Linken setzen ihre Propaganda fort. — Madier de Montjau hielt gestern in der Drome eine Rede, und Naquet und Daumes werden diese Woche in Louc(Var) sprechen.— Der Prinz von Oranien verließ heute Paris. * Bayonne, 5. October. Wie verlautet, befestigen sich die Carlisten in ihren Positionen bei Castro Urdiales.— Alle Dampfschiffe im Hafen von Santander sind von der Regierung requirirt, um Hilfstruppen nach San Sebastian zu schaffen.— Das Bombardement von San Sebastian dauert fort. Holland. * Luremburg, 5. October. Die Feier des fünfundzwanzigsten Jahrestages der Statthalterschaft des Prinzen Heinrich der Niederlande hat heute unter zahlreicher Betheiligung der Bevölkerung begonnen. Der Kaiser Wilhelm hat durch den Flügeladjutanten, Grafen Arnim, dem Prinzen ein eigenhändiges Glückwunschschreiben überreichen lassen. Der Großherzog von Sachsen=Weimar hat den Grafen Egloffstein, der König der Belgier den Senator von Labeville und der Marschall=Präsident Mac Mahon den Grafen Reincour zur Beglückwünschung des Prinzen abgesandt. Außerdem sind die Regierungspräsidenten von Trier und Metz, der Gouverneur von Arlon, der Präfect des Ardennen=Departements und viele andere Notabilitäten zur Begrüßung anwesend. England. * L o n d o n, 5. O c t. W i e d e r„ T i m e s“ a u s S h a n g h a i v o m gestrigen Tage gemeldet wird, veröffentlicht die Zeitung von Peking ein kaiserliches Decret, durch welches der Austausch diplematischer Mittheilungen zwischen den Chefs der einzelnen Departements der chinesischen Regierung und den diplomatischen Vertretern der auswärtigen Mächte gestattet wird. * L o n d o n, 6. O c t. D e r P r i n z v o n W a l e s r e i s t a m M o n tag ab, bleibt bis Mittwoch in Paris im Hotel Bristol und verweilt vom 18. bis 20. in Athen.— Im Rathhause von Glasgow fand gestern eine Versammlung wider den„Ultramontanismus“ Statt unter dem Vorsitz des Earl Galloway. Von Gladstone wurde ein Zustimmungsschreiben verlesen. Der Beschluß der Versammlung besagt, das vaticanische Decret greife über das Religionsgebiet hinaus und erheische entschiedenen Widerstand.(sie!) Rußland. * Petersburg, 5. Oct. Das„Journal de St. Pétersbourg“ begleitet das Telegramm aus Constantinopel in Betreff der neuesten vom Sultan den Provinzen gemachten autonomischen Zugeständnisse mit dem Bemerken, es sei dies die beste Lösung und werde dieselbe allseitig gebilligt werden. Die Annahme jener Zugestündnisse sei den Insurgenten um so mehr anzurathen, als die jetzt zugesagten Reformen ernster und ergiebiger als früher sein würden. Uebrigens werde sich Europa den Pflichten nicht entziehen, die ihm die Interessen der Menschheit und der eigenen Sicherheit auferlegten. Amerika. * New=York, 4. Oct. Schatzsecretär Bristow hat für den Monat October den Verkauf von Gold im Betrage von 4 Millionen Dollars angeordnet.— Der amerikanische Admiral, welcher das in den Gewässern von Panama stationirte Geschwader commandirt, hat den Behörden von Panama amtlich mitgetheilt, daß er einschreiten würde, falls die kriegführenden Parteien die durch die Landenge von Panama führende Eisenbahn bedrohen sollten. Der Präsident von Panama hat hierauf geantwortet, er glaube, daß er sich für die Sicherheit der Eisenbahn verbürgen könne. Der Aufstand in Südost=Europa. * Wien, 5. October. Wie die„Tagespresse“ erfährt, wäre die Ministerkrisis in Belgrad durch die Verhandlungen herbeigeführt worden, welche in den letzten Tagen zwischen den Mächten, die den Pariser Friedensvertrag von 1856 unterzeichnet haben, im Gange waren. Es sei wahrscheinlich, daß Fürst Milan aus Besorgniß, die Mächte möchten die in jenem Vertrage zugesagte europäische Garantie kündigen, sich beeilt habe, die Skupschtina von der Serbien drohenden Gefahr zu unterrichten und durch einen Wechsel der Minister Europa zu überzeugen, daß die serbische Regierung es nunmehr ehrlich mit der Erhaltung des Friedens meine. * Wien, 5. October. Die„Pol. Corr.“ bringt ausführlichere Mittheilungen über die Gründe der Ministerkrisis in Belgrad. Danach soll dieselbe durch den Verdacht des Fürsten gegen die Aufrichtigkeit einzelner Minister herbeigeführt worden sein. Der Mangel an Ehrlichkeit in dem Verhalten des Ministeriums gegenüber den schwebenden politischen Fragen dürfte den Fürsten bestimmt haben, in der Skupschtina Erklärungen gegen die verderbliche Politik des Ministeriums und Andeutungen über die Stellung Serbien zu den Großmächten abzugeben, die, von der Skupschtina mit lebhaftem Beifall aufgenommen, das Ministeeium zum Rückritt gezwungen haben werden. * Die wirthschaftliche Lage Deutschlands und Frankreichs. Zwei Mittheilungen der Presse fordern unwiltkürlich zu einem drastischen Vergleich heraus, die das steuerzahlende Volk zum Nachdenken zu bringen geeignet sein möchten. Es handelt sich nämlich um einen Vergleich der wirthschaftlichen Lage Deutschlands, welches die Milliarden empfangen hat, und derjenigen Frankreichs, welches die Milliarden zahlte. In ersterer Beziehung schreibt ein Berliner Correspondent der„Elberfelder Zeitung: oetuce Erhöhung des(Berliner] Bankdiscontos auf sechs Procent, während in London Geld bei der Bank zwei Procent, im freien Verkehr sogar nur 1½ Procent kostet, ist wohl geeignet, die Aufmerksamkeit im vollsten Maße auf sich zu ziehen, indem daraus eine sehr ungesunde Lage unseres Capitalmarktes zu erkennen ist. Man ist vielfach versucht, die herrschende Geldknappheit einfach auf die Einziehung eines Theiles des Papiergeldes und der Banknoten, welche bis Ende des Jahres vollendet sein muß, zurückzuführen, ohne jedoch daran zu denken, daß dieser Verringerung der Umlaufsmittel entsprechend hätte Gold in Circulation gesetzt werden müssen. Daß dies nicht geschehen ist, mag theilweise als eine Folge unserer unbefriedigenden Industrieverhältnisse betrachtet werden; theilweise aber dürfte wohl die geringe Geschicklichkeit unserer hohen Finanz, dem Uebergange von der Silber= zur Goldwährung genügende Rechnung zu tragen, daran schuld sein. Was aber die augenblicklich mit besonderer Schärfe aufgetretene Geldknappheit anbelangt, so muß man bedenken, daß der Octobertermin vor der Thüre steht, und die Vorbereitungen zu den stattfindenden Zinszahlungen regelmäßig sehr große Summen festlegen. Für unsere Industrie, in der sich die ersten Spuren neuen Lebens zu zeigen anfingen, ist diese Discontoerhöhung ein harter Schlag.“ So also ist die Lage der Dinge in Deutschland. Wie nun in Frankreich zu derselben Zeit? Darüber gibt eine Rede Aufschluß, welche der Finanzminister Leon Say am 28. v. Mts. vor den versammelten Maires des Cantons Isle'Adam hielt. Wir entnehmen derselben nach dem Citate der Wiener„Presse“ folgende Stellen: „Der Boden wurde von den fremden Armeen befreit, Milliarden mi bezahlt und unser Geldmarkt wurde nicht davon betroffen. Sie heute das Gold im Lande circulirt, und niemals hatte die n von Frankreich so viel Gold in ihrer Casse. Im Augen blick aber, wo ich wieder das Amt eines Finanzministers übernahm, wa die wichtigste Thatsache, die sich zugetragen, das Votiren einer endailtigen Verfassung durch die Nationalversammlung. Von diesem Tage an man in den Geschäften eine so große Verbesserung constatiren, daß das dem Budget so vergeblich aufgesuchte Gleichgewicht hergestellt werden konni Ein ferneres Zeichen der Vermehrung des öffentlichen Reis thums ist die Zunahme des Ergebnisses der indirecten Steuern. I# bezahlt diese Steuer nur, wenn man verbraucht; es ist eine Sieue den Verbrauch, auf-hrer-, un Mun Ve., Wtht umymen,### sehr schnelle Entwicklung genommen hat, weil das##### im in den *er thums ist die Zunahme des Ergebnisses der indirerten Steuern. M# diese Steuer nur, wenn man verbraucht; es ist eine Sie. if den Ausgeber, und man darf wohl annehmeder Verbrauch eine gebniß der indirecten Steuern sich beträchtlich und plötzlich vermehrt hat Mein Freund und Mitarbeiter, Herr Louis Passy(Unterstaatssecreiär: Finanzministerium), erklärte neulich, daß die indirecten Steuern ersten acht Monaten dieses Jahres sechszig Millionen meh geben hätten, als das Budget vorausgesehen; ich sat heute die vierzehn Tage später gemachte Aufnahme, und der Ueb schuß beträgt schon mehr als siebenzig Der öffentliche Reichthum wächst also ungeachtet der individuellen Ungluge. fälle, von denen ein großer Theil unserer Mitbürger betroffen wurde. 2. Süden wurde grausam heimgesucht; in der Normandie verursachten Ueber, schwemmungen, die ohne Beispiel sind, große Verheerungen; ja, selbst sehen, wie vor fünf Wochen ein Theil Ihres Cantons verwüstet Ungeachtet aller dieser Privatunglücksfälle wuchs der öffentliche Reichtbun unaufhörlich, nicht allein der öffentliche Reichthum mehrt sich, sondern die Ersparnisse häufen sich an und bilden neue Capitalien. Ich kündigte einigen Tagen im officiellen Journal an, daß ich Schatzscheine mit sünf Jahren Verfallzeit und mit 5 pCt. Zinsen an die Capitalisten abgeben werde, welche mir ihr Geld bringen würden, und das Publicum schoß in den Staatsschatz so viel Geld ein, daß ich die Operation einstellen mußte. um die mir von dem Gesetz festgestellte Grenze nicht zu überschreiten. J# setzte den Zinsfuß auf 4½ Procent herab, und die Einzahlungen, o gleich sie schwächer wurden, haben nicht aufgehört. Alle diese Symptombeweisen, wie sehr sich der Reicht hum in unserem Landentwickelt.“ So kann der Finanzminister eines Landes sprechen, welchez unerhörte Katastrophen hinter sich hat. Deutschland dagegen. welches„fabelhafte“ Summen erhielt, besitzt einen ruinirten Handel, eine ruinirte Industrie, arbeitslose Massen und Geldknappheit. In Aussicht stehen: neue Steuern, Erhöhung des Militär=Etats, weitere Arbeiterentlassungen und dadurch Elend der Massen. Dagegen erfreuen wir uns Frankreich gegenüber am„Culturkampf“ und haben Ueberfluß an Börsenschwindlern und Gründungen. Namentlich in Bezug auf die letzteren sind wir vor den„verkommenen Franzosen“ weit voraus. Man begreift daher auch immer besser, weshalb die nationalliberalen Redner und die ihnen gleichgesinnte Presse die deutsche Nation fort und fort auffordert, auf ihre großen„Errungenschaften“ stolz zu sein. Und man begreift nicht minder gut, weshalb dieselbe Clique den oppositionellen Parteien es absolut unmöglich machen will, unser Volk zu einiger Bescheidenheit aufzuforder und ihm zur richtigen Erlenntniß über die wahre Lage der zu verhelfen. Indessen der auf allen Gebieten bald abgethane „Liberalismus“ wird auch durch diese jämmerlichen Maßregeln zu guter Letzt nur Eins erreichen— nämlich die Verschärfung seines eigenen Strafgerichtes. ∆ Mainz, 6. Oct. In der Diöcese Mainz hat der Culturkampf seinen Anfang genommen. Vor einiger Zeit starb der Pfarrer Weinheim zu Castel, Mainz gegenüber. In diesen Tagen ist dem Kirchenrechner dieser Gemeinde von der Regierung die Weisung zugegangen, dem Kaplan daselbst kein Gehalt auszubezahlen— er ist also gesperrt.—— Morgen rückt Kaplan Löw von Gensenheim bei der 3. Batterie des 3. Artillerieregimentes als einjährig Freiwilliger in Castel ein— der erste geistliche Soldat. Mit ihm wird dasselbe Loos noch 3 Capläne treffen.— Kempen, 4. Oct. Die hiesige Niederlassung der Ursulinen ist aufgehoben und die Mitglieder derselben haben das Kloster und die Stadt verlassen. Das hübsche Klostergebäude soll dem Vernehmen nach verkauft, oder vermiethet werden. Vermiichte Nachrichten. §§ Bonn, 6. October. Bei der heute Morgen stattgehabten Kirchenvorsteher=Wahl der Pfarre Dietkirchen, wurden sämmtliche in einer Vorberathung aufgestellie Candidaten fast einstimmig gewählt. Von circa 900 Wahlberechtigten waren nur 134 zur Wahl erschienen. Die Namen der Gewählten lauten: Dr. Joh. Jos. Bauerband, Geheimrath und Professor; Joseph Engelskirchen, Architek:; Dr. Philipp Humpert, Gymnasialoberleh= rer; Bernard Hellekessel, Advokat=Anwalt; Johann Koll, Rendant; Wilhelm Müller, Inspector; Alexander Oster, Gasfabrikant; Hermann Stirtz, Manrermeister; Lorenz Wolter, Rentner; Joh. Weber, Bezirksvorsteher uu Dransdorf. * Bonn, 5. Oetbr. Der Kriegsminister hat die für das vierte Vierteljahr 1875 bewilligten außerordentlichen Verpflegungszuschüsse einschließlich des Zuschusses zur Beschaffung einer Frühstücksportion für die Garnisonen des deutschen Heeres bekannt gemacht. Danach betragen die Zuschüsse in Berlin 14, in Charlottenburg 16 und in Potsdam 17 Pfg.; in Nachen 19, Andernach 15, Bonn 20, Brühl 15, Coblenz 18, Deutz 15, Ehrenbreitstein 18. Engers 15, Erkelenz 17, Eupen 19, Jülich 15, Kirn 13, Köln 15, Neuwied 15, Saarbrücken 17, Saarlouis 18, Siegburg 20, Simmern 13, Trier 15, St. Wendel 17, Wetzlar 14 Pfg. § Vom Rhein, 5. Oct. In den vielerorts bereits veröffentlichten Listen der zu wählenden katholischen Kirchenvorstandsmitglieder und Gemeindevertreter sind manche Staats= und Communalbeamten als Candidaten vorgeschlagen. Die jetzige Stellung der katholischen Beamten läßt nun aber die Wahl derselben durchaus nicht als ratysam erscheinen; denn, falls diese Persönlichkeiten gewählt werden, so ist damit neuerdings den gehäft sigsten Denunciationen und Hetzereien Thür und Thor geöffnet. Jedenfalls wird es besser sein, die ohnehin eigenthümliche Lage unserer katheltschen Beamten nicht noch prekärer zu machen und letztere nicht mit einem Amt zu betrauen, welches sie über kurz oder lang in die Alternative versetzen wird, entweder als Reichsfeinde sich verdächtigen zu lassen oder aber mit ihrer religiösen Ueberzeugung in Collision zu kommen. * Düren, 2. Oct. Am vorigen Dienstag fiel einem beim Bau der Kirche an der neuen Irrenanstalt beschäftigten Arbeiter ein Stein hoch vom Gerüste herab ins Genick. Der Getroffene war zwar noch im Stande, den Weg nach Hause ohne Hülfe zu Fuß zurückzulegen; indeß war die Verletzung doch so schwer, daß der Tod noch in der folgenden Nacht eintrat. Der Unfall ist um so mehr zu beklagen, als der Betroffene Familienvatet war und acht größtentheils noch unerzogene Kinder hinterläßt.— Unser Nachbardorf Gürzenich ist vorgestern Abend wiederum von einem Brandunglück betroffen worden. Drei Scheunen mit ihrem Inhalte wurden, wir das„Echo d..“ mittheilt, ein Raub der Flammen. * Wesel, 4. Oct. Die Elberf. Ztg.“ schreibt: Mit unerhörter Frechheit ist gestern Abend zwischen 11½ und 12 Uhr hier ein Raubanfall au offener Straße ausgeführt worden. Ein junger Commis von hier, Wilh. Pempelfort, verließ gestern Abend eine hiesige Restauration, um sich nach Hause zu begeben. In der Korbmacherstraße kamen zwei Militärpersonen auf ihn zu und fragten ihn nach der Zeit. Der junge Mensch, nichts Arges ahnend, griff nach seiner Uhr und wollte genaue Antwort geven, sah sich aber in demselben Augenblick auch schon durch einen von dem Fragenden ausgeführten Faustschlag aus den Kopf in einen Zustand der Bewußtlosigkeit versetzt und seiner silbernen Uhr mit einem großen Sinn der zerrissenen goldenen Kette durch einen kühnen Griff beraubt. Dann noch nicht genug, forderte derselbe Soldat dem Geschlagenen unter androhung von Todtschlagen noch das mit mehreren Thalern gefüllte monnaie, rieß ihm noch die goldene Lorgnette vom Halse ab und vir schwand dann durch eilige Flucht. Der andere Soldat hatte sich sch“ früher aus dem Staube gemacht, ohne jedoch an dem Raubanfall genommen zu haben. In dem elenden Zustand begab sich nun der#ngg griffene mit einem seiner Freunde, den er sich zu seiner Unterstützung dem Falle aufgesucht hatte, zur Polizeiverwaltung, wo er den Hergans Sache angab. Der Werth der geraubten Gegenstände beläuft sich eu# 150 Mark. Heute Morgen wurde der Thatbestand zu Protocoll geoit und die Untersuchung eingeleitet. Da der Beraubte noch ein ziemlich haftes Bild von dem Aeußeren des Soldaten im Gedächtniß hat,“ man ohne Zweifel den sauberen Burschen bald ermitteln können, der i sicherlich nicht unter Ausstoß aus dem Soldatenstande und unte;, En jähriger Festungs= oder Zuchthausstrafe davon kommen wird. Di. wohner der Stadt sind über diesen hier noch nicht dagewesenen böchst entrüstet......,„est folgende grausen* Solingen, 4. Oct. Die„Elbers. Ztg. erzähll(betzeur:* g hafte Messer=Affaire: Zwei junge Leute(Bruder und 11z, Gemeinde Dorp, besuchten gestern die Kirmeß in Ohligs und von da sich der Zug verspätet hatte, erst gegen 12 Uhr Nachts die Nu nach hier antreten. Nachdem sie ein Coupé 3. Classe bestiegen hatten. anderen Personen auch ein junger Mann aus Schlicken, Bürgermeisterei Dorp, mit seiner Braut in demselben ein. Während der nach hier erbrach sich der junge, erst 20 Jahre zählende Fahrt von Opto, 14cg“., Ladurch die oben angeführten Geschwister und Bräutigam un, beschyy, hez Coupés. Der Bruder, der nun den Verauch noch ihr an; Fenster zu bringen, wurde zuerst von ihm beschimpft uch bigcy“ zinem Stocke geschlagen, weshalb sich seine Schwester veranund danv beschwichtigen. Als sie sich zu diesem Zwecke auflabt fand, die besvn er hat sein Messer gezogen, und dann, er wirklich der Fall gewesen ist. Das Mädchen Thäter wurde noch in derselben Nacht verhaftet und wird morgen der kgl. se Perslau, 2. Oa. Der Gch, Odergtrungsrit, s. 2. C. #irneisee, als Romanschriftsteller, unter dem Namen:„Sastar: v. Ste zs, wie die„Br. Z. schreibt, vorgestern Morgen von einer größe#ickgekehrt, nach längerer Krautheit im 72. Lebensjahle belan. ien Reise eben zurüngelch.., Körlitz, 5. Oct. Nachdem heute die landespolizeiliche Abnahme der Eisenbahnstrecke Nickrisch=Zittau erfolgt ist, und keinerlei Einwendungen worden sind, ist die Eröffnung derselben am 15. d. M. bestimmt gieg! m erwarten. Lübeck, 4. Oct. Laut Telegramm aus Kopenhagen entstand das = em Dampfer„Bayer" durch Explosion eines Ballons, wodurch alle übrigen Ballons in Brand geriethen und innerhalb drei Miesten das ganze Mittelschiff in Flammen stand. Dreißig Personen, Bezung und Passagiere, ertranken. Das Schiff ist auf ungefähr 15 Faden ** Darmstadt, 5. Oet. Gegen den„Starkenburger Volen“ ist seitens Oberconsistoriums wegen Herabwürdigung der evangelischen Confession Kaiserslautern, 5. October. Die„Pfälzer Zeitung“ dementirt zul die von ihr selbst gebrachte Nachricht von einer durch den König erErlaubniß für eine Predigt des Bischofs von Mainz in Oggersheim. ae Bischof predigte vielmehr, trotzdem auf sein Telegramm an den Cultusminister eine ablehnende und auf sein Telegramm an den König gar keine Baden=Baden, 6. October. Der Kaiser reist am 16. ds. Abends u trifft in München Sonntags früh 5 Uhr und in Innsbruck Vormitus 10 Uhr ein, wo ein zweistündiger Aufenthalt stattfindet. Die Ankunft in Trient findet statt Abends 6 Uhr, wo das Nachtlager gemacht wird. Die Weiterreise findet Montags 8½ Uhr statt, die A nkun: in Verona ist auf 11, in Bergamo auf 2 Uhr angesetzt, wo ein ei stün iger Aufenthalt gmmacht wird. Die Ankunft in Mailand ist auf 4 Uhr bestimmt. ie Capitän Boyton hat am 2. d. eine fünfzehnstündige Schwimmtcur von Bosel nach Straßburg zurückgelegt. Er hat bei derselben mit vielen Fährlichleiten zu kämpfen gehabt und wäre Abends bei der Kehler Schiffbrücke, von deren Vorhandensein er keine Ahnung hatte, beinahe verunglückt. Nach dem„.s. Journal“ berichtet er selbst über dieses Abenteuer:„Wenn ich diese Reise noch einmal zu machen hätte, würde ich die Sache zwei Mal aberlegen, denn ich habe schon manche Flüsse in Amerika und Europa beaber keinen so schwierig, so gefährlich wie den Rhein gefunden.— Ich par nur einige Meter von der Brücke entfernt, als ich dieselbe endlich ersickte, aber es war zu spät zum Ausweichen. Die Strömung warf mich aller Gewalt gegen eins der Schiffe... Ich glaubte mich verloren... über gleich darauf spürte ich, wie die Wellen mich forttrieben; mein Körglitt längs des Kieles hin und erschien dann wieder auf der Cherfläche. Dank dem Himmel, ich war noch am Leben. Ich stieß aus Libeskräften in das Horn und näherte mich dem Ufer. Es war acht Uhr. Ein Bremser kam mit einer Laterne und betrachtete mich starr vor Erstaunen, da er wahrscheinlich glaubte, irgend ein Meerungethüm vor sich zu haben; jedenfalls war mein Aussehen geeignet, ihm diese zubringen. Mein seltsames Costüm, welches blos das Oval des Gesichts zigt, war tropfnaß und das Wasser lief mir aus Mund und Nase. In diesem Zustand schritt ich über die Kehler Brücke und begab mich in den Gasthof zum Salmen, wo ich herzlich ausgenommen wurde und Kleider erhielt, um mich meines schweren Apparates entledigen zu können. Beiläufig gejagt, war mein Körper ganz trocken, Dank der Wasserdichtigkeit meines Costums. Nach einigen Minuten Aufenthalts im Gasthose z im Salmen nahm is einen Wagen, der mich nach Straßburg in den Englischen Hof führt * Die Acquinoctialstürme der letzten Tage haben in Irland noch ärger gehaust, als an der Westküste von England. Zwar haben sich nur wenige Schiffsunfälle ereignet, aber die wolkenbruchartigen Regengüsse im Gefolge des Sturmes haben in vielen Theilen des Landes verheerende Ueberschwemnungen veranlaßt. Mit besonderer Heftigkeit trat das Unwetter in der Grafschaft Down auf. Die Städte Newry, Longford und andere Ortscaften standen unter Wasser, und der Postverkehr wurde durch die Ueberstwemmung unterbrochen. Aehnliche Berichte kommen aus der Grafschaft Clare, Tippary, Cork 2c. Die Strömung des Lee bei Cork war so reißend, daß die Flußdampfer nicht einlaufen konnten, und in den tiefer gelegenen Vorstädten im Westen der Stadt stieg das Wasser über vier Fuß hoch. Ta die Ernte in Irland noch nicht vollständig eingebracht ist, erwächst den Farmern in den überschwemmten Bezirken ungeheurer Schaden. Auch aus Schottland treffen lange Berichte von den Verheerungen ein, welche die Stürme der letzten Tage im ganzen Lande angerichtet haben. Telegraphische Depeschen. Mailand, 5. October. Die Ankunft des deutschen Kaisers wird nunmehr definitiv am 18. dieses Monats erwartet. Der deutsche Gesandte, v. Keudell, wird einige Tage vorher hier entrefsen.„* Ean Sebastian, 5. Octor. Die Forts haben das Feur der carlistischen Batterieen vollständig zum Schweigen gebracht.(?) Verlin. 1/2% preuß. Cons. 105.— 3½% Lräm.=Anl. 130.— 3/2% Pr. Sttschld. 91,50 Bin=Mindener 91.75 Kheinische..... 108.50 Eargisch=Märkische 78,50 Schaaffhausen... 79,80 Darmsädter.... 123.— Lik.=Commandit 148.25 6 105.— 131.— 91,60 92,10 109.20 79.— 79.— 123.30 149 25 Nordhausen, 2. Octbr. Weizen per 2000 Pfd. 188,24, Roggen 172,63, Gerste 186,67, Hafer 150.—, Kartosseln per 100 Pfd..—0 Berlin, 5. Oabr. Weizen 198.— M. Roggen 145.—, Rübsl 61.30 Hafer 160,50, M. Alles per 2000 Pfd. Königsberg, 5. Octbr. Getreidemarkt. Weizen niedriger, Roggen flau. pfd. 140.—. Gerste ruhig. Hafer 154,00, Weiße Erbsen 170,00. Alles per 2000 Psd. Zollgewicht. Spiritus per 100 Liter 100% loco 49,00. Danzig, 5. Octbr. Getreidemarkt. Weizen 126pfd. 198,00 Roggen 120pfd. 148,00, Gerste 164,00, Weiße Kocherbsen 155,00. Hafer 160,00, Alles per 2000 Pfund Zollgewicht. Spiritus per 100 Liter 100% loco 50,—. Steitin, 5. Oktbr. Weizen 200,50, Roggen 142,—, Rüböl 57,50 Breslau, 5. Oetbr. Getreidemarkt. Spiritus per 100 Liter 100% 45,50, Weizen 190,00, Roggen 152,—, Rüböl 49,00. Hamburg, 2. Octbr. Kaffe erhält sich in unverändert günstiger Stimmung, Inhaber zeigen sich sehr zurückhaltend, und belaufen sich in Folge dessen Umsätze nur auf ca. 2000 S. Rio und Santos und ca. 500 S Bremen, 5. Oktbr. Petroleum. Standard white loco 10,— Mari— Antwerpen 4. Oktbr. Getreidemarkt. Weizen 281/8, Roggen 18, Hafer stetig. Gerste ruhig. Petroleum Raffinirtes, Type weiß loco 27½ Lüttich 4. Oetbr. Weizen, inländ. frs. 26,—, preuß. 29,—, Roggen, 21.—, Gerste 19,25, Hafer 22.—, Alles per 100 Kil. Löwen, 4. Oetbr. Weizen frs 27½ Roggen 20,—, Gerste 23.— Paris, 5. Oktbr. Produktenmarkt. Weizen behauptet 27.25, Mel! 60,75, Rüböl 89,75, Spiritus weichend 46,—. Paris, 3. Oelbr. Ochsen frs. 1,84, Kühe 1,64, Kälber.50, Hämzgel 1,90, Schweine 1,58. Durchschnittsgewichte: Ochsen 341 Ku., Ruhe 200 Kil., Kälber 80 Kil., Schafe 20 Kil., Schweine 85 Kil. Amsterdam, 5. Oktbr. Weizen 275, Roggen 178½ Raps 381, Petersburg, 5. Oktbr. Talg 55.50, Weizen 11,—, Roggen 6,50, Hafer.50, Hanf 33,— Leinsat(9 Bnd) 11/75. Bem Harf 18 New=Yort2, 4. Oitbr. Waarenbericht. Baumwolle in New=., z lo. in New=Orleans 12 7/8 Petroleum in New=York 14, do. in Phuaoelphia d3½. Mehl 5 D. 85 C Rother Frühjahrsweizen., D. 39 C. Mais(ou0 mixed) 71 C. Zuzer(Fair refining Muscovavo## 7 7/8. Kaffee(Rio=) 20½. Schmalz(Marke Wilcox) 14 3/8 C. Speck(short clear) 11, C. GetreideDer Gymnasiallehrer Eduard Boß in Neuß ist als Oberlehrer an das Gymnasium zu Düsseldorf berufen und der ordentlicher Lehrer Dr. Gerhard Vering am Gymnasium in Nuß ist zum Oberlehrer befördert worden.— In Ausführung des Reichsgesetzes vom 8 April 1874, der Verordnung der Königlichen Regierung zu Köln vom 17. November 1874 und des Gesetzes vom 12. April dieses Jahres, ist bestimmt worden, daß jede Bürgermeisterei des Kreises einen Impfbezirk für sich bilden soll. Als Impfärzte wurden angestellt die Herren: Dr. med. Severin Schäfer zu Bonn f. d. Bürgermeist. Franz Jos. Schwann, Godesberg„„ Godesberg. Bonn„„ Hersel. Alfter„„ Oedeloven. Bonn„„ Poppelsdf. Beuel„„ Vilich. Berkum„„ Villip. Vornheim„, Waldorf. Am Montag und Binstag den 11. und 12. October d.., jedesmal Morgens 9 Uhr anfangend, läßt die Frau Wittwe des verstorbenen Bauunternehmers und Zimmermeisters Herrn Edmund Conrads zu Bonn in ihrer Wohnung Endenicherstraße Nr. 25 eine große Quantität ganz trockenes Bau= und Nutzholz in den verschiedensten Dimensionen, als: circa 2000 Cubikfuß Eichenholz, 200 Fuß Buchenholz, 160 Fuß Ulmenholz, Tannenborde, Bretter 2c., sowie das ganze Zimmer= und Schreiner=Werkzeug, 1 Handkarre 2c. gegen Zahlungsausstand und Bürgschaft unter günstigen Bedingungen öffentlich versteigern. Der Gerichtsschreiber, Hausen. .* Autwerpener.... 68.— 67.90 Bonisacius.. 69.10 69.50 Centrum 46.60 46.— Sieg=Rhein. 6%, 50.25 50.25 Oesterr. Silbersente 66, 0 6660 Oesterr.=Franz. 49350 501,— Lombard. Bahn.. 188 50 191,50 Oesterr. Credit. 369.— 371— Fr. Fr. Giso. Maßen Pet. Heinr. Meurer Fr. Fr. Gisb. Maßen Christian Zingsheim Ferdinand Brücher Joh. Nicol. Palm Koritar Verrauf. Am Samstag den 9. October d. Is., Morgens 10 Uhr, läßt der Ackerer und Gutsbesitzer Herr Wilhelm Köch in Witterschlick wegen Aufgabe des Geschäftes ein starkes Acker= und Karrenpferd von besonderer Leistungsfähigkeit, sodann 8 Stück Rindvieh, wovon 5 milchgebend und 3 Rinder sind, ebenfalls einen 2jährigen Stier, ferner sämmtliches Ackergeräth, bestehend in: 2 Karren, 1 Rollwagen, 1 Pflug, Egge und Walze auf Credit gegen Bürgschaft verkaufen. Chr. Klötzchen, Auctionator. . z u A h l w i m t. Nachsten Camstag den 9. October, Nachmittags 4 Uhr, im Verkaufslocale des Herrn Wirz zu Ahrweiler, sollen aus den besten Berglagen von Walporzheim, Ahrweiler und Neuenahr eine bedeutende Partie Trauben— für ungefähr 120 Ohm Wein— theils auf's Pfund, theils im Ganzen, versteigert werden. Heß, Notar. Kaserstraße 18, Häuser=Agent. 108. Aralz, Wasserstanos=Nachrichten. Oberwesel, 5. Oct. Rheinhöhe 9 Fuß 10 Zoll, gest.— Zoll. Coblenz, 5. Oct. Rheinhöhe 8 Fuß 10 Zoll, gest. 1 Zoll. Bonn, 6. Oet., Mittags 1 Uhr. Rheinhöbe 8 Fus 8., gef 1 8 Witterungsberichte. 4 Oct., 7 U..: Haparanda t 3. Moskau 16. Bonn 1 10 5. Oct., 7 U..:„ 12.„ 12." 13 Oct, Morgens 8 Uhr, finde. in der Remigiuskirche die Jahrgedächtniß Messe für den verstorbenen Herrn Hubert Verlessel statt, wozu freundlichst eingeladen wird. zu Endenich. Sonntag den 10. October wird das Fest der heiligen Mariyrer Cassius, Forentius und Mallusius in herkömmlicher Weise geVormittags gegen 10 Uhr Hochamt, Nachmittags 3 Uhr Festpredigt. Handel und Verkehr. Berlin, 5. Oct. Den schlimmen Bankausweis versuchte die Hausse kute zu vertuschen, indem man auf die beim Quartalwechsel flüssig werdenin Gelder hinwies und die Nachrichten aus Serbien als günstig hinzustellen schte. Dennoch vermochte man den Coursniedergang der Speculationsschiere nicht zu hemmen. Auf dem Eisenbahn=Actienmarkt ergab sich unter en inländischen Devisen eine kleine Abschwächung. Bank=Actien ohne GeWit und ohne Coursaufbesserungen. Industriepapiere geschäftslos. köln, 5. Oetbr.(Notirungen der Handelsmakler.) Wetter: tüd. Raböl höher, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in Partieen i 100 Ctr. Rm. 33.00 B. Weizen matter, ohne Sack per 200 Pfd. hiesiger(niedrigster Preis) eff. N 20.00—21.50., fremder 20.00—21.50 B.(Lieferungsqual. à 75 per 50 Liter.) koggen matter, ohne Sack hiesiger per 200 Pfd.(niedrigster Preis eff. Ks. Nm. 15.00—16.00., fremder 15.00—16.00 B.(Lieserungsqual.# 9Pd. per 50.) Hafer matier, per 200 Pfd. ohne Sack Nm. 16.85 B köln, 5. Oct.(Rotirungen der Productenhändler.) Veizen eff. hiesiger 20.00—21.00 Rm., fremder 20.00—21.50 Rm bggmn eff. 15.00—16.00 Rm. Hafer eff. 17.50—18.50 Rm. Rüböleff. 326 Rm (Landmarkt.) Weizen etwas besser verkäuflich, M. 19.20—19.80 Eeögen unverändert, 14.50—15.50; Gerste—; Haser fest, 16.25—16.90; nach Qualität pro 200 Pfd. Zufuhren etwa 250 Sack, größtentheils Bgyn. Neuß, 6. Oct. Weizen 1. Qual. M. 21.30, 2. Qual. 19 80, Land ngen 1. Qual. 17.20, 2. Qual. 16.20. Wintergerste 17 50, Sommerzerst. aab Lofer 17.—, Buchweizen 1. Qual. 16 40, 2. Qual.—.—, Rübse. jag.—, Raps—.—, Kartoffeln.—, Roggenstroh.—, Alles der 100 Sül; Heu.— per 50 Kilo. Rüböl per 100 Kilo in Perthien vor # 10 M. 67.—, Rüböl per 100 Kilo faßweise 69.—, Gereinigtes Oe#. 00 Kilo 3 M. höher, Preßkrchen per 100 Kilo 17.50, Weizen=Vor7·6 00 per 100 Kilo 30.—, Branntwein per 100 Liter zu 50%(ohne Vottrgeld) M.—.—. Zufuhren ca. 300 Sack. Teuß, 4. Octbr. Ochsenfleisch 1ma Qual. 63,—2da 54„—, 3ti, v. Handel lebhaft. „ Uinz, 4. Octbr. Weizen 21,30, Korn 15,30 Gerste„16, Hafer 16,80, —3 der 200 Psd. Butter per Pfd. 1,5, Eier per Viertel 1,54, Kartosseln 5 /g#gr Pld..—, Kornstroh per 100 Gebund 53.—, Heu per Ctr. 0 Mark. #Pkankfurt, 4. Septbr. Weizen Mark 21,50, Roggen 17,—, Gerste 6g dere 20,50, Alles per 100 Pfd. essectiv loco hier. Hafer 10,52, per ## 20a fl..—. 180.2heburg, 4. Octbr. Weizen 188.—, M. Roggen 172,—, Gerste 56.„Laser 192,—, per 1000 Kilo. Kartoffel=Spiritus loco ohne Faß , R ü b e n= S p i r i t u s 5 2,—. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten=Versammlung zu Bonn Freitag, den L. October 1875, Nachmittags 4 Uhr. Tagesordnung: 1) Antrag des Vorstandes des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande auf Ueberlassung des Arndt'schen Hauses. 2) Bildung des Wahlvorstandes für die Ergänzungswahlen der Stadtverordneten. 3) Feststellung des Wegebau= Etats pro 1876. 4) Expropriation eines städtischen Grundstücks. 5) Abtretung einer Grundparzelle des Armenfonds. 6) Feststellung des Alignements an der Fürstenstraße. 7) Gesuch um Aufnahme in den preußischen Unterthanenverband. Boni, den 4. October 1875. Das Bürgermeister=Amt. Die Gläubiger des Falliments der zu Bonn wohnenden Handelsfrau Wwe. J. Keller, jetzigen Ehefrau August Friedrich Rusbild werden hiermit ersucht, binnen der Frist von vierzig Tagen, welche am 20. November er. ausläuft, persönlich oder durch SpezialBevollmächtigte bei dem Herrn AdvokatAnwalt Humbroich Syndik des Falliments zu erscheinen, ihm zu erklären, aus welchem Grunde und für welche Summe sie Gläubiger seien, und ihre Forderungs=Urkunden ihrt oder in dem Secretariate des Königl. Handelsgerichts dahier zu übergeben. Bonn, den 4. October 1875. Durch Urtheil des Königl. Landgerichts zu Bonn vom 4. October er. ist die zwischen den Eheleuten Joseph Maus, Bäcker, früher zu Lechenich jetzt zu Nemmenich und Anna geb. Schurz, ohne Gewerbe zu Endenich, bestehende ehrliche Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt worden. Bonn, den 4. October 1875. Durch Urtheil des Königl. Landgerichts zu Bonn vom 4 October cc. ist die zwischen den Eheleuten Bernh. Lenzen, Klempner und Maria Josepha geb. Römlinghoven, ohne Gewerbe, beide zu Bonn, bestehende eheliche Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt worden. Bonn, den 4. October 1875. Durch einen vor dem Notar H. J. Eiler in Bonn am 28. August 1875 zwischen M. Frickel, Kaufmann, und Gertrud Mechtilde Hittorff, beide zu Vonn wohnend, abgeschloss nen Ehevertrag, haben die genannten Contrahenten vereinbart: „daß in ihrer zukünftigen Ehe „eine Gemeinschaft des acquirirten, „sowie des gegenwärtigen Ver„mögens bestehen soll, mit Aus„schluß jedoch eines der Braut „zugehörigen Betrags von 12,000 „Mark in Baar, welcher Sonder„gut derselben bleiben soll.“ Bonn, den 4. Otoder 1875. bie Pianoiorte-Fabrik und Musikalien-Handlung von St. A. Braun-Peretti hält sich einem musikspielenden Publikum bestens empfohlen. Die schönsten, billigsten Mittelsorten=Tapeten, Fenster=Rouleaux liefert Bonner Tapetenfabrik, Teppichhandlung, Sterntvorbrücke. Bei der gemischten Unterklasse der kath. Elementarschule zu Oberdollendorf, im Kreise Sieg, soll eine Lehrerin angestellt werden mit einem Jahres=Gehalte von 900 Mark und freier Wohnung. Qualisicirte Bewerberinnen wollen sich bis zum 1. November cr. unter Vorlegung ihrer Zeugnisse bei dem Herrn Bürgermeister melden. Obercassel, 4. October 1875. Ein Haus am Breitengrabenwege, 12 Zimmer und 3 Küchen enthaltend, mit allen häuslichen Bequemlichkeiten, Garten 2c., verziehungshalber günstig zu verkaufen durch J. J. Kölnstraße 21, Bonn. 1 Geschäftshaus zu kaufen oder zu miethen gesucht. FrancoOfferten wolle man unter R. B. 526 an die Exped. d. Z. abgeben. Ein Haus mit entsprechendem Hofraum oder Hintergebäude sofort oder per 15. Mai zu kaufen oder zu miethen gesucht. Offerten unter L. 470 besorgt die Exped. d. Ztz. Neben Baumschuler Mühle an der Endenicher Allee möblirte Bel=Etage zu vermiethen. Näheres bei Wilh. Rose, Eisfabrik. L. Rodelsturtz Weinessig-Fabrik, Giergasse 13. Kohlen=Handlung. Unterzeichneter empfiehlt sich bestens in täglich frisch von den Zechen bezogenen oberruhrschen Schrot=, Fett= und Flamm=Kohlen. Dieselben werden in ganzen und halben Waggonladungen, sowie nach beliebig kleineren Quantitäten zu den bekannten billigen Preisen abgegeben. J. Streng, Endenicherstr. 14. Schrot=, Fett= und Flamm=Kohlen von vorzüglicher Güte in ganzen oder getheilten Waggonladungen zu den TagesZechenpreisen, sowie kleinere Quantitäten vom Lagerplatz Bornheimer= und Meckenheimer=Straßen=Ecke besorgt billigst die Kohlen=Handlung von A. Pieler. Wohnung: Vornheimerstraße 70. Wahl der Gemeindevertreter für die Pfarre Dietlirchen. Bei der am 3. October c. im Saale des kath. Gesellenhauses stattgehabten Vorberathung wurde mit allgemeiner Uebereinstimmung die Wahl der nachbezeichneten Herren zu Gemeindevertretern der Pfarre Dietkirchen beschlossen: Friedrich Banze, Schreinermeister. Jacob Neumann, Bau=Inspector. Theodor Niederstein, Bäcker u. WirthPeter Nonn, Maurermeister. Es wird sofort oder bis Martini ein Garten, am liebsten mit Wohnung in der Nähe der Stadt zu pachten gesucht. Gefl. Frco.=Offerten unter B. G. 539 besorgt die Expedition dieser Ztg. Verziehungshalber zwei möblirte Zimmer in der Nähe der Münsterkirche zu vermiethen. Näh. d. E. d. Z.(402 Ein Dienstmädchen gesucht. P. Dedich, Kasernenstr.=Hospitalg.=Ecke. 2 Zimmer zu vermiethen Kölnstraße 12. 6 gut erhaltene Fenster zu verkaufen. Kasernenstr.=Hospitalg.=Ecke bei P. Dedich. Mathias Vongart, Thieratzl. Johann Bungart, Gärtner. Adolph Clemens, Spezereihändler. Jacob Kreutzer, Kaufmann. Johann Jacob Dansard, Rentner. Michael Dreesen, Kunst= u. HandelsGärtner. Joseph Hubert Eiler, Notar. Johann Friling, Rentner. Peter Joseph Frings, Gastwirth. Peter Kröly, Kaufmann. Johann Lemmertz, Spezereihändler. Alois Limbach, Bäcker. Jacob Lüttger, Knopf=Fabrikant. Peter Müller, Cigarren=Fabrikant. Johann Olzem, Steinhauermeister. Christian Offermann, Schlosser. Carl Rieth, Leder=Fabrikant. Johann Ruland, Advokat=Anwalt. Carl Schmelj, Kaufmann. Joseph Schmitz, Oeconom. Joseph Schulz, Kassirer. Franz Joseph Schumacher, RentnerJohann Stirtz, Rendant. Heinrich Thoma, Bauunternehmer. Heinrich Weinand, Metzger. Johann Zingsheim, Rothgerber. Braves Zweitmädchen gesucht Wilhelmstraße 23. geucht. Stundenfrau Bonngasse 25, 1. Etage. Bäckerges. gesucht. Poppelsdorf 19. Bäckergeselle gesucht Stockenstraße Nr. 21. Die Manmaccur Une ModeWaurenn. „#5ase Ner. I beehrt sich den Empfang der für die Herbst= und Winter=Saison eingetroffenen Nouveauté's in dien, mäntemn, Chdles Cte. ergedenst unzuzeigen. eber er ce beendet sind und das Trompeter=Corps des Königs=Husaren=Regiments wieder in seine Garnison eingerückt ist, beehrt sich dasselbe zur Ausführung von Concerten, Bällen und allen anderen Musikausführungen(für Streich= u. MilitärMusik) bestens zu empfehlen, und werden Aufträge in meiner Wohnung (Maxstraße 1) entgegengenommen. Bonn, im October 1875. R. Wüstrich, Stabstrompeter. Ein Student ist erbstig, Symnafiasten der unteren und mittleren Klassen in den Sprachen Unterricht zu ertheilen. Näh. in der Exp. d Z.[401 Schuhmacher=Gesellen gesucht. Erämer, Hospitalgasse 5. Ein junger Mann, der französischen, wie englischen Sprache durgaus mächtig, welcher bisher die Stellung eines Krankenwärters bei vornehmen Familien bekleidete, wünscht ähnliche Anstellung zu erhalten. Eintritt kann sofort erfolgen. Die Exp. sagt wo.(408 Ein Destillerie= Geschäft sucht einen Gehülfen für Comptoir und Lager. Frco.=Offerten unter C. W. 542 besorgt die Expedition. Ein ersahr. Bückrgeselle, der auch die Conditorei versteht, sucht Stelle. i. d. Exped. d. Ztg.[407 Bäckergeselle gesucht. Wo, sagt die Exped. d. Ztg. In der Aschendorffschen Buchhandlung in Münster ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Die preußisch=deutsche Kirchengesetzgebung seit 1871. Vollständige Sammlung der auf den Kirchenconflict bezüglichen Staatsgesetze und ministeriellen Erlasse. 124 Seit. II. Oet. Preis 60 Pfg. Inhalt: A. Preuß. Gesetze: Schulaufsichtsgesetz.— Aenderung der Art. 15. und 18. der Verfassung.— Die 6 Maigesetze von 1873 und 74 —„Brodkorbgesetz.“— Ordensgesetz. — Aufhebung der Art. 15., 16. und 18. der Verf.— Kirchenvermögensgesetz nebst Wahlordnung.— Altkatholikengesetz. B. Deutsche Reichsgesetze: Kanzelparagraph.— Jesuitengesetz.— Maigesetz wider renitente Geistliche. Civilstands= und Civilehegesetz.— Außerdem 10 minist. Erlasse. Es ist dies dos erste Buch, welches eine vollständige Sammlung aller Kirchengesetze 2c. in übersichtlicher Anordnung und handlichem Format zu äußerst billigem Preise bietet und allen von der Culturkampfgesetzgebung Betroffenen und Bedrohten, sowie namentlich auch den neuen Kirchenvorständen wesentliche Dienste leisten wird. Das vielverlangte Pferde=AushebungsRegsemnent 1446 Gar. Ein Buchbinder=Lehrling unter günstigen Bedingungen gesucht von der Buchbinderei M. Hoppen, Vonn. Lehrlings=Stelle=Gesuch. Ein k. junger Mann, der das einj. Dienstzeugniß besitzt, sucht Stelle in einem kaufmännischen Geschäfte auswärts mit freier Station im Hause des Prinzipals. Gefl. Off. unter Chiffre T. S. 540 nimmt die Exped. d. Zig. antgegen. ist im Druck erschienen und zu haben à Exempl. 15 Rchspf.— 1½ partieenweise billiger. Expedition der Deutschen Iunge für leichte Arbeit gesucht beim Oekonom des Lehrer=Seminars zu Brühl. Zau=Lrbnung für die Ober=Bürgermeisterei Bonn vom 6. Febr. 1875 (Preis 25.=Pfg.) zu haben bei der Expedition der Deutschen Reichs=Zeitung. Kur durch Kneten und Anwendung des electrischen Stroms gegen Gicht, Rheumatismus oder durch sonstiges Leiden herrühEn geiecher GHaustnrcht, Iu. Atscsäifse Sienlte der auch Gartenarbeit versteht, für Vornheimerstraße Nr. 30. gleich gesucht im„Heideweg“ in Eine Anzahl Atteste und Briefe von Endenich. Geheilten liegen zur gesi. Ansicht offen. Ein lathol. Pasor vom Lande sucht, Andemitelte unentgeldich. zum sofortigen Eintritt eine brave und bescheidene Haushälterin in mittleren Jahren. Die Erp. sagt wo. 1409 Haushälterin. Eine gebildete Person, gesetzten#lters, mit den besten Zeugnisen versehen, die in der feinen Küche, wie im Hauswesen durchaus bewandert ist und mit Kranken umzugehen weiß, sucht Stellung. Frco.=Offerten unter H. R. 537 bes. die Exp. d. Ztg. Wir suchen für unser Kurz= und Wollwaaren=Geschäft eine erfahr. Laben=Gehülfin.“ Gebr. Hülster, Siegburg. Ein braves kathol. Mädchen wünscht in ein Kurz=, Weiß= oder ManufacturWaaren=Geschäft in die Lehre zu treten. Näheres in der Expedition.[398 Nähmädchen ersucht. Marst 19. Ein Ziebhund nebst Wagen Damen und Kinder, welche in ärztlicher Behondlung sind, finden in einer gebildeten Familie freundliche Aufnahme und sorgfältige Pflege mit oder ohne Beköstigung. Wo, sagt die Expedition.[364 Feinstes Viener Paschen-Lager-Dier empfiehlt Carl Moll, Bachstraße Nr. 6. Mainzerkäse empfiehlt Z. Müller, Brüderg. 21. Magdeb. Sauerkohl in seiner Waare eingetroffen, empfiet Joh. Ropertz, Wenzelgase 38. Ausberkäuf. Um mit einer Partie prachtvoller Cocos- und Manilla=Läufer, sowie Cocos=Matten in allen Genres rasch zu räumen, verkaufe ich sämmtliche Sorten von jetzt an zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Gleichzeitig empfehle meine Besen= und BürstenFabrikate zur geneigten Beachtung. J. G. Maass, Viehmarkt= und Wilhelmstraßen=Ecke. Peschse-hsbonng. Den verihrten Bewohnern von Obercassel und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich in dem Hause, frühe: Hrn. Braschos gehörend, eine Colonialwaaren=Handlung eröffnet habe. Unter Zusicherung guter Waare und reeller Bedienung bittet um geneigten Zuspruch Hochachtungsvoll H. Kröll. der Kirchenvorsteher der Psarte Diettiechen. Bei der am 3. October stattgehabten Vorberathung wurden einige Staatsbeamten zu Kirchenvorstehern und Gemeindevertretern aufgestellt. Bei der Denunciantenwuth der national=miserablen Culturkämpfer können und dürfen wir Beamte nicht in Verlegenheit bringen. Würden dieselben gewählt, so wäre dies eine Handhabe für Denuncianten, um gesinnungstüchtige Leute als Reichsfeinde bei der Regierung zu descreditiren. Daher schlagen wir vor, statt Professor Bauerband, Gymnasiallehrer Dr. Humpert und Baumeister Engelskirchen, die wir auch nicht gern als Reichsfeinde verschrieen hören wollen: Peter Odenkirchen, Glaser C. G. Brösting, Kölner Chaussee 26, Heinrich Klaes, Hutmacher, und statt dem vorgeschlagenen Gemeindevertreter Jac. Neumann, Königl. Bau=Inspektor: Wilhelm Streck. Mehrere Wähler der Pfarre Dietkirchen. der Gereansahertrter fütr de Plare Belichen. Mitbürger! Wählet nur gutgesinnte katholische Männer und keine lauen Christen und Keiner bleibe der Wahl fern. Mehrere Wahlmänner. Pianoforte-Handlung von Adolph Ibach in Bonn. Flügel, Pianinos und Harmoniums in reicher Auswahl empfiehlt zur geneigten Ansicht Ad. Ibach in Bonn. Die frundlich gelegenen Häuser Nr. 26 und 28 Kölner Chaussee, mit Vor= und Hintergärten, sind zu verkaufen. Bescheid Nr. 26 bei C. G. Brösting. Die bis jetzt von F. W. Bendermacher benutzte Wohnung und Schreiner=Werkstelle ist mit oder ohne Möbel und Schreinerwerkzeug zu vermiethen. Näheres Heisterbacherhofstr. 2. Mainzer Sauerkraut à a 1 Sgr. 3 Pfg., und selbst eingemachte Gurken empfiehlt H. Mies, Wenzelgasse 49. Ein Mädchen für alle hüusl. Arbeiten, am liebsten vom Land, sofort Poppelsdorfer Allee 94. mit Geschirr steht verziehungshalber gesucht m esclauzsn# Seligmann Marx Ein Dienstmädchen pr. Ende Ceibr. in Oberdollandorf. gsutzt Sternstraße Nr. 4. Dallerhäfte Mödel billig zu verkaufen. I. Fink, Maargasse Nr. 8. Coaks= und KohlenHandlung von A. H. Stein. Comptoir u. Lager: Breitestraße 14. Rese brche Schrot= u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Gebrüder Schmelz. Oberruhrsches Schrot= u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von S. Rieck, Kesselsgasse Nr. 16. Bestes oberruhrsches Schrot u. Feihgeriz aus dem Schiffe zu beziehen von Joseph Felder, Rheinwerft 10. Ein anständiges Mädchen sucht Sielle zu größeren Kindern, um denselben bei Schulaufgaben behülflich zu sein, oder zur Stütze der Hausfrau. Auch Köchinnen, Zweit= und Dritt=Mädchen suchen Stelle durch Frau Meyer, Achterstraße 21. Victoria-Halle in Alfter. Donnerstag den 7. October, Nachm. 4 Uhr, bei Gelegenheit des Festes der Einführung des Hern Bürgermeisters: Grosses Vocal- und Instrumental-Concert, ausgeführt vom Musik=Corps des 40. Infanterie=Regiments, wozu ergebenst einladet Heinrich Weber. Keirmes in Niederbachem. Sonntag den 10., Montag den 11. und Dinstag den 12. Od. Tanz-Musik, Montag den 11. October, Mittags 2 Uhr, Preis=Vogelschießen um 2fette Schwein, wozü ergebenst einladet Joh. B. Bedorf. Geschäftshäuser. In dr Nähe des Marktes stehen 2 Häuser, zu jedem Geschäfte geeignet, zu verkaufen durch Franz Heynen, Münsterplasz 14. Ein ordentliches Mädchen aus bürgerlichem Stande sucht Stelle zur Führung der Haushaltung einer stillen Familie, am liebsten bei einzelnen Personen. Eintritt sofort. Meldungen gib E. T. 536 nimmt die Expedition d. Ztz. entgegen. Maschinen=Näherin für gleich gesucht Marit 19. Könster-Chor. Donnerstag Abend ½9 Uhr: PROBE im Capitelsaale Cäcilien-Gesangverein Mittwoch Abend ½9 Uhr: PROBE. Nachricht für Ackersleute. An der neuen Irren=Anstalt hiselbst lagert ein großes Cuamumn Kalk, welcher zu sofortigem Gebraut auf dem Acker geeignet ist. Mit dem Verkauf des Kalls ist in dort beschäftigte Kalklöscher Hudert Walter beauftragt. Näheres## straße=Privatweg 2. Bonn, den 6. October 1875. R. Abren. Damen, welche die klinischen Anstalten desuczn, finden billige und freundliche Aufnahur Wachsbleiche Nr. 7, visch-vis der neuen Kait Junger Mann als Hausknecht gesucht Wenzelgase! 2 Gerbergesturn gesucht von Ferd. Kuott, Krst. Dienstmädchen Arbeit gleich ges. für alle Wilhelmsktaße 14. Ein Zweitmäochen, welches gut? hen kann, sofort für nach Köln gesucht. Näheres Sternstraße 35. Ein Mädchen mit guten Zeuguse sucht Stelle als Zweitmädchen in eng ttein. Haushalt. Nah. Johamnstute Ein an Knotengicht leidender Bo milienvater, dem von Herrn dingen in Düsseldorf ein dies gendes Zeugniß ausgestellt grsig, bittet seine Nebenmienschen terung der Noth seiner Famili: eine Unterstützung. Die Exped. ist gern bereit, eingehende Gaben Düsseldorf gelangen zu kassen.— Aquarellzeichnung Vrrstg Bitte in der Exp. d. Z. abzug.“:: Eine ziemlich Hängelampe sesucht. große gebrauchte (Petroleum) zu kaufen Stockenstraße 24. Zwei Tischtücher und 24 Servietten(Damast) billig zu verkaufen. Judengasse Nr. 5. Für die in vom Brandunglücke Betroffenen: Ungenannt 2 Thlr. Für„Gesgenr Giele 1. der Expedition dieser 3e tung ferner eingeganen; S. 0. 20 Sgr. Maria 10 Sgr. N. N. 6 Sgr. B. bei Kirchen 1 Thlr. 15 Spr. Hierzu eine Lrauiportlicher Redecteue: J..: C. Chardell in Bona.— Vrleuer G. Hau stwann.— Pruck der Haupimann schen Buchdruckerei(Sürs 5) in Ronn Nr. 277. Deilage z..aen Donnerstag, 7. October 1875. Deutschland. in, 5. Oct. Der Berliner militärische Correspondent glagdeb. Zig: schreibt über eine neue Erfindung auf dem weiche die Forischrite der Technit in der BewasDe very der Geschütz; wie sonstigen Ausrüstung der Armen und der Erchoten bedingt haben, erweisen sich noch immer nicht abgeschlossen. ist in Oesterreich in dem Repetirgewehr des österreichischen # Ritter v. Kropatscheck eine neue Gewehrconstruction in Versuch ##in worden, welche nach den bisher darüber verlauteten Mitthergegründete Aussicht bietet, auf die Gewehrausrüstung der Heere szesgreisende Rückwirkung auszuülben. Bekanntlich ist das Repetir### scon vielfach als die Infanteriewaffe der Zukunft bezeichnet worden. führung und Annahme dieser Gewehre stand jedoch bisher die sehr Eiärte Construction derselben entgegen, welche deren vortheilhafte und ##, befriedigende Kriegsverwendung sehr zweifelhaft erscheinen ließ. ### eine Entscheidung für ein Repetirgewehr als Kriegswaffe bisher I in der Schoeiz und in England stattgefunden. Das neue derartige hr des vorgenannten Erfinders soll nun aber in der Einfachheit und seiner Construction den hierin ausgezeichnetsten Einzelladern nachstehen, und diese auch sonst in beinahe allen an ein wirkliches estasgewehr gestellten Anforderungen übertreffen. Die Auseinandernahme =ihen zum Zweck der Reinigung oder des Ersatzes einzelner Schloßtheile vermittelst der Entfernung einer einzigen Schraube binnen einer halben zas Wiederzusammensetzen in einer Minute bewirkt werden. Zum oden des Gewehrs mit 10 Patronen benöthigt man 12 bis 15 Sccunden. Abseuern derselben erfolgt in 8 bis 10 Secunden. Ueberhaupt aber demselben in einer Minute mit freihändig hingelegten Patronen, E) und ohne diese Vorbereitung 26 gezielte Schüsse abgegeben werden. ###a wiegt dies Gewehr mit leerem Magazin 20 Loth weniger als das Vi#rreichische Werndlgewehr und soll vor diesem auch in seinen ballistischen Wtäsungen, wie sonst in jeder Beziehung entschiedene Vorzüge besitzen. Vrers ist in Oesterreich die Ausrüstung der Jägerbataillone mit diesem #ner Repetirgewehr in Aussicht genommen, was, wenn dasselbe sich be###ihren sollte, wohl auch bei den andern Armeeen eine Nachahmung finden Die„Magdeb. Ztg.“ wüthet in ihrer Samstagsabendnummer #eigen die bayerische Fraktion in der Münchener Kammer, indem „Das neue Deutsche Reich ist sofort nach seiner Errichtung durch eine madänderliche Nothwendigkeit in die Bahnen einer ausgesprochen antiUerikalen Politik gewiesen worden. Kann man unter diesen Umständen #parten, daß die Krone Bayerns, welche vom ersten Augenblick an ein so trues Glied dieses Reichs gewesen, sich jetzt dazu hergeben werde, das haupiquartier der Feinde desselben zu organisiren? Ein Ministerium aus dr Partei, welche die Theilnahme am Kriege gegen Frankreich verweigerte, die Versailler Verträge verwarf und unsere ganze Entwicklung seit 1871 maufhörlich aufs Giftigste anfeindet, wäre eine Kriegserklärung an das Leich. Und darum wird, nach unserer Ueberzeugung, der gegenwärtige Zedzug der Jörg'schen Heerschaar gar bald mit einem schmählichen Fiasco Run abwarten und dann Thee kochen! Die bayerische partei wird sicher dafür sorgen, daß Bayern solange loyal gegen das Reich bleibt, wie lange das Reich gegen Bayern loyal liberalen Zeitungen bringen den Wortlaut eines Promemorias in Angelegenheit des Brodkorbgesetzes, dessen Autorschaft sie dem hochw. Herrn Fürstbischof unterschieben. Dem gegenüber erklärt die„Schles. Volksztg., daß der Herr Fürstdischof weder direct noch indirect zu dem qu. Promemoria in Beziehung steht. Das Promemoria sei ein reines Privatunternehmen von einigen wohlwollenden kath. Männern. Das erpähnte Schriftstück lautet nach liberalen Zeitungen: „Promemoria. Das Gesetz vom 22. April d.., betreffend die Einstellung der Staatsleiftungen für die katholischen Bisthümer und Geistliche, ist bemits in Wirksamkeit getreten. Wie hoch der Ausfall für die gesammte Liözese und für die einzelnen Geistlichen sich stellen wird, werden die mittlrweile angeordneten Erklärungen ergeben. Wenn auch an der Opferviligkeit der Priester und Laien nicht gezweifelt werden kann, so bedarf es doch einer Organisation, um die Unterstützung dauernd, sicher und allgemein zu machm.— Es ist wohl außer Frage, daß die Bildung eines die geammte Diözise umfassenden Centralvereins mit dem Sitze in Breslau unir den obwaltenden Verhältnissen unthunlich und zugleich unpraktisch ist: nichtsdestoweniger hat sich das Bedürfniß herausgestellt, eine Stelle zu schaffen, die im Stande ist, subsidiär einzutreten, wo die Kräfte der einzelnen Geminden nicht ausreichen. Die Organisation würde im Allgemeinen folgnde sein: In jeder Parochie— gleichviel ob die Geistlichen derselben di Folgen des Gesetzes erleiden oder nicht— werden Beiträge aufgebracht. In welcher Weise dieselben zu sammeln sind, wird sich nach den lokalen Vrhältnissen richten. Vereine zu bilden, ist bei der gegenwärtigen Handlabung des Vereinsgesetzes nicht thunlich. Es wird sich daher empfehlen, van angesehene Gemeindemitglieder ihre Pfarrgenossen persönlich und priditim angehen und sich bereit erklären, Gaben in Empfang zu nehmen. Wenn jeder dieser Sammler einen kleinen Bezirk in der Gemeinde überammt, wird ihm die Arbeit und die Uebersicht nicht schwer werden. Die Sammler müssen den Schein eines Kollektirens von Haus zu Haus vermeiden. Da weder öffentliche Quittung geleistet noch Rechnung gelegt werden kann, so ist bei der Wahl der Sammler darauf zu sehen, daß es Männer sind, die sich des besten Rufes und des größten Vertrauens erfreuen. Selbstverständlich werden auch die Geistlichen Gaben annehmen und mit iem Kassirer verrechnen. Die in der Parochie gesammelten Gelder werden tuem Kassirer anvertraut, dessen Name möglichst geheim gehalten wird. Ist die Einnahme der Pfarrgeistlichen staatlicherseits gesperrt, so liefert er ii eingegangenen Beiträge am Beginn des Quartals dem Pfarrer ab; übersteigen die Beiträge die Summe der eingehaltenen staatlichen Leistungen, übersendet er das Plus an den Centralsonds in Breslau.— In Gemeimnden, deren Geistliche keinen Ausfall haben, geht der Gesammtbetrag ker Sammlung an den Centralfonds. Weder Sammler noch Kassirer fühimn Bücher oder stellen Quittungen aus. Kurze, dritten Personen nicht eerständliche Notizen müssen denselben genügen. Mit allem Eifer ist dahin A virken, daß auch in den Parochien, deren Geistliche ihre Einnahme nicht verloren haben, derartige Sammlungen gehalten werden können. Nur wenn dieses geschieht, wird es möglich sein, der großen Zahl von Geistlichen zu Hülfe zu kommen, deren Gemeinden nichts oder nur wenig aufzubringen im Stande sind. In Breslau wird ein Centralfonds gebildet. In denselben fließen die Sammlungen in den Gemeinden, deren Geistliche durch das Gesetz vom 22. April nicht betroffen sind, ferner die etwaigen Ueberschüsse der Sammlungen in den anderen Gemeinden und endlich alle sonstigen direkt von Wohlthätern zugesendeten Gaben. Ist eine Gemeinde trotz ihrer Anstrengungen nicht im Stande, den Ausfall an den Einnahmen der Seelsorger zu decken, so tritt auf Anzeige der Centralfonds ein. Als allgemeiner Grundsatz ist festzuhalten, daß den Geistlichen der volle Betrag ihrer Verluste ersetzt werden soll. Es bleibt demnach lediglich der gewissenhaften Erwägung und Opferwilligkeit der Geistlichen überlassen, ob sie ihrerseits im Falle geringerer Bedürftigkeit auf einen Theil des Ersatzes zu Gunsten des Centralfonds verzichten wollen.“ Ueber die gegenwärtige Nothlage in Industrie, namentlich der Eisen=Industrie, bringt die„Volkszig. Auslassung, in welchen sie den eigenen Grund des„Unheil der Milliarden" sieht. Sie sagt:„Die Wahrheit muß stramm und kar ausgesprochen werden: Denn so lange man hier aus Eitelkeit oder Schwäche oder Blindheit mit der Wahrheit zurückhält, so lange ist und bleibt der Sitz der Krankheit unerkannt und die Hülfe ist völlig unmöglich!"— Die„Volkszig. hat schon öfter den Milliarden Alles „Unheil“ Schuld gegeben; allein wir können so bemerkt dazu der„Reichsbote“ immer nur wiederholen, daß wir zwar nicht verkennen, daß bei der Bewirthschaftung der Milliarden Fehler gemacht worden sind, geoße Fehler, welche schwere Folgen nach sich ziehn mußten, aber die Pre sst igerung, welche doch eigentlich die Krankheit ist, an dr unsere Industrie leidet, hatten wir schon vor den Milliarden, wie wir sie auch jetzt noch haben, wo uns die Milliarden, durch die ungünstige Handels=Bilanz der letzten Jahre eigentlich bereits wieder abgezapst sind. Auch die Gründerei hatte schon vor 1870 begonnen und wurde, nachdem sie durch den Krieg nur auf kurze Zeit unterbrochen war, nach dem Krieg mit neuem Schwunge wieder ausgenommen, wobei allerdings die großen Siege, die Neugestaltung Deutschlands, die Milliarden und die ganze politische Lage den Industriellen sehr bedenklich zu Kopfe gestiegen waren und eine Sorglosigkeit und Vertrauenslosigkeit in die zufälligen Zeitumstände hervorgerufen hatte, welche das Rechnen fast ganz vergessen ließ. Viele Industrielle haben sich damals verthan; aber das ist doch noch nicht der wahre Grund unserer Nothstände.— Man hat oft auch gesagt, die Ueberproduction sei Schuld; allein auch das erweist sich als unrichtig. Die überproducirten Waaren sind längst aufgezehrt, die Woarenlager sind leer; aber es kommen keine Bestellungen. Nicht allein das Ausland bestellt nichts mehr bei uns, sondern auch das Inland bezieht viele Waare aus dem Auslande, weil das Ausland billiger und vielfach auch besser producirt, als unsere Industrie. Also auch mit der Ueberproduction als Grund der wirthschaftlichen Calamität ist es nichts. Könnte unsere Industrie ebenso billig oder billiger und ebenso gut arbeiten, als die ausländische Industrie, so wurde sie auch wieder mehr Bestellungen erhalten. Weran liegt's, daß sie das nicht kann? An der Preissteigerung. Aber woher kommt diese! Daß sie aus den Milliarden nicht allein kommt, haben wir gesehen. Sie kommt aus der Entwerthung des Geldes und aus den gesteigerten Bedürfnissen der Menschen. Die Entwerthung des Geldes hat ihren Hauptgrund in der ungeheuren Vermehrung des Papiergeldes und besonders der ungedeckten Banknoten, und auf die Steigerung der Bedürfnisse der Menschen in allen Ständen hat der materialistische Sinn unserer Zeit hauptsächlich eingewirkt. Die Ueppigkeit des Börsenthums ist aus demselben Boden gewachsen, wie die Genußsucht und Zuchtlosigkeit der Arbeiterjugend! Es fehlt uns überall die rechte aus sittlichem Boden entsprungene Solidität. An ihre Stelle ist der Schwindel getreten. Hier liegt die tiefste Quelle unseres Verderbens. Es ist auch ein Zeichen für den materialistischen Sinn unserer Zeit, daß man die Krache unserer Zeit, daß man die Ursachen unserer Nothstände immer nur in äußeren Verhältnissen sieht und durch äußere Verhältnisse sie auch zu heilen sucht. Früher sollte der„Freihandel die Industrie zur Blüthe bringen, jetzt soll's der„Schutzzoll“ wieder thun. So sollte ja auch die Gewerbefreiheit das Handwerk zur Blüthe bringen und hat ihm erst recht den Todesstoß gegeben. Die Freizügigkeit sollte Wohlstand gründen und bringt uns ein früher nie gekanntes Vagabundenthum als Geißel für unsere Städte. Man hatte gesagt Wenn der Wissenschaft, namentlich die Naturwissenschaft Gemeingut des Volkes ist, dann werden die Zuchthäuser allmählich überflüssig. Man hat diese Dinge durch die populären naturwissenschaftlichen Tractate und Zeitschriften bis in die kleinste Arbeiterhütte gebracht— und das Resultat ist, daß alle Gefängnisse zu enge werden, wie neulich erst aus Baden berichtet wurde, vor der Menge des Verdrechen“ Min sollte denkn, daß min Aigesichts dieser Bankerotte und Krache, welche so Schlag auf Schlag folgen und die Nichtigkeit all dieser modernen Weisheit der Welt vor die Augen führen, endlich stutzig würde und sich besänne: wie kommt's, daß wir trotz aller dieser Dinge, woran doch gewiß auch S Eine Familienintrigue. 11 manches Gut ist, doch immer weiter zurückkommen und immer mehr den Boden unter den Füßen verlieren? Welches ist denn der Grundfehler, den wir gemacht haben und der die Ursache ist, daß uns nichts mehr gelingt? Wenn man erst einmal so fragen wollte, dann würde man siherlich auch die Antwort wieber finden; denn wer suchet, der findet auch. Und bei einiger Wahrheitsliebe würde man finden, daß wir einen großen Fehler gemacht haben, welcher als ein Fluch auf Allem liegt: wir haben den verlassen, von dem aller Segen kommt, den Herrn, der die Welt regiert, unseren Gott und seine sittliche Weltordnung und haben uns auf den Boden der Naturordnung gestellt. Und auf diesem Boden können die menschlichen Verhältnisse nimmer gedeihen, weil die Menschen keine Naturwesen, sondern sittliche Wesen sind, bei denen die Sittlichkeit, welche in Gott und seinem Worte wurzelt, ebenso den Boden für Alles bildet, wie der Naturtrieb bei den Thieren. Wie das Thier zu Grunde geht, wenn es gegen seinen Naturtrieb lebt, so muß der Mensch verderden, wenn er den Boden der sittlichen Weltordnung Gottes verläßt und gottlos wird. So unangenehm das auch unseren Zeitgenossen klingen mag und so vornehm auch das selbstzufriedene Börsen= und Industrie=Ritterthum darüber lächeln mag, so sprechen wir es doch aus und rufen die ganze Weltgeschichte zum Zeugnisse für uns auf; Alle äußere Schöpfungen der Politik, der Mechanik, der Wissenschaft können unsere Lage nicht dauernd und wesentlich verbessern, wenn wir nicht mit dem liberalen naturalistischen Systim des zuchtlosen„Gehenlassens“ brechen und wieder zu ernster gottesfürchtiger Sittlichkeit und Zucht umkehren! Aber vielleicht müssen wir erst burch eine Katastrophe noch mehr auf diese Wahrheit gestoßen werden. Ernst genug ist die Zeit, und wenn die Lage der Industrie nicht besser wird, können wir in dem bevorstehenden Winter noch recht schlimme Zustände bekommen. Die Arbeits=Einstellungen nehmen immer größere Ausdehnung an, und es geht das Gerüchte, das einzelne Staats= und Privatwerkstätten mit dem Plane umgehen, Arbeiter, welche das 40. Lebensjahr überschrit en haben, nicht mehr zu beschäftigen uid halbmonatliche Lohnzahlungen einzufahren. In der Borsig'schen großen Maschinenfabrik sind, wie der„Volkszeitung“ berichtet wird, die Accord=Lohnsätze um 10—25 pCt. herabgesetzt und in einzelnen Branchen wird nur noch von ½8 bis 4 Uhr gearbeitet und es sei zu befürchten, daß bald in der ganzen Fabrik die Arbeiterzeit in dieser Weise beschränkt wird. Wie der„D..=.“ meldet, hat Fürst Bismarck in neuester Zeit wiederholt mit Fachleuten, Volkewirthen und Socialpolitikern Besprechungen über die Nothlage der Industrie gehabt. Vertrauten Personen ist dann von ihm der Auftrag gezeben worden, vorschläge zu machen, wie hier in nachdrücklicher Weise Abhälfe geschaffen werden könne, um die schlimmen Folgen einer industriellen Krisis von uns so viel als möglich fern zu halten. Um einen klaren Einblick in diese verhältnisse zu erlangen, sind auch seitens der Staatsregierung neuerdings Ermittelungen angestellt worden, in welchem Maße und namentlich auf welche Industriebezirke sich diese Calamität ausdehnt, und welche Fabrikationszweige ganz besonders davon betrosfen kund. 6 Eingssanht In der„Frankfurter Zeitung lesen wir folgendes Eingesandt. „Frankfurt am Main, 29. Septbr. 1875. Herr Redacteur! Erlauben Sie mir, auf einen Mißstand aufmerksam zu machen, der bei den jüngst im Losbacherthale abgehaltenen Manövern wieder recht grell sich offenbarte. Ich erinnere mich, daß vergangenes Frühjahr den Schulkindern untersagt wurde, an den im Mai stattfindenden dreitägigen Bittgesängen Theil zu nehmen, respective sollte dieses Umstandes wegen die Schule nicht ausgesetzt werden. Wie nimmt sich nun gegen dieses Verbot die Thatsache aus, daß bei Gelegenheit der diesjährigen Manöver den Schülern und Schülerinnen vergönnt wurde, drei Tage ihre Augen und Sinne an den Leistungen der preußischen Armee zu weiden! Ob und in wie weit zu diesem„pädagogischen“ Anschauungsunterrichte die betreffenden Schulvorstände von höherem Orte einen Wink erhalten haben, ist mir nicht bekannt; in Hofheim(im Taunus) gingen sämmtliche Lehrer einfach zum Bürgermeister und erhielten von diesem die nachgesuchte Erlaubniß.— Für die Mädchenclassen der Hofheimer Schule kommt ein solcher Ausfall um so mehr in Betracht, als deren Unterricht seit langer Zeit schon nicht mehr regelmäßig stattfindet wegen der steren Kränklichkeit des gegenwärtigen Lehrers dieser Classe. Hochachtungsvoll * Berlin, 4. October. Der Entvurf betreffend die Revision des Strafgesetzbuches wird, wie die Köln. Zig. es für zweifellos hält, einen der Kernpunkte der nächsten Reichstagssession bilden; fast alle Gegensätze werden berührt. Das Preßgesetz, das Gebiet des Culturkampfes und schließlich der Fall des Prozesses Arnim werden von der Vorlage betroffen und parlamentarischen Debatten noch einmal unterbreitet. Der Entwurf enthält mit den 62 neuen Paragraphen des deutschen Strafgesetzbuches sehr umfassende und interessante Motive und als Anlagen die Motive zu den Verhandlungen der belgischen Kammern über den Fall Duchesne. Beigefügt ist auch eine Uebersicht der von den Bundesregierungen auf Abänderung oder Ergänzung des Strafgesetzbuches und des Einführungsgesetzes zu demselben gestellten Anträge. Diese letzteren, bei denen fast ausnahmslos alle Regierungen betheiligt sind, zählen 470 Nummern. Die wesentlichsten Abänderungen, welche der Entwurf adoptirt hat, gehen von Preußen und Baiern aus. Nach den Motiven hat— eine Bundesregierung sich für allgemeine Revision des Strafgesetzbuches erklärt, die überwiegende Mehrzahl der übrigen war für partielle Revision. Die Motive erinnern daran, daß bei Erlaß des Strafgesetzbuches eine Revision desselben Original=Erzählung von** (Fortsetzung.) Einsach wie diese Worte waren, mußte man den innigen Ton porien, mit welchem sie dieselben sagte, um den Eindruck zu besreifen, den sie auf Otto ausübten. - Onkel, ist Dein Fuß nicht mehr krank? fragte Ella, die nläher, eingeschüchert, schweigend neben den Beiden gestanden Ad erst jetzt, als Robert sein Heil in der Flucht gesucht, sich zu rühren wagte. — Mein Gott, wie konnte ich darauf vergessen! rief Madeen erschreckt, bitte, stützen Sie sich auf meinen Arm und kehren dir in das Haus zurück, fügte sie hinzu. Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen, sagte er Mheind, ihren Arm annehmend, es steht nicht so schlimm mit mir. Venn die Mutter seinetwegen eine Besorgniß äußerte, wünschte “ mmmer sie so schnell als möglich zu beruhigen, jetzt kostete es in sast eine Selbstüberwindung, Madelon's Angst zu zerstreuen; n besorgter Blick, ihre Bemühung, ihn zu stützen, gewährten eu eine Befriedigung, die er sich nicht zu erklären wußte. e unüberlegte Eile, mit welcher er zu Madelon's VerFoigung herbeigestürzt war, rächte sich aber jetzt in einem siökan, Schmerz in dem kranken Fuß, der bei jedem Schritte #afer wurde, und den er mit dem redlichsten Willen nicht eerdergen im Stande gewesen wäre. Er konnte nur langsam i mit Mühe gehen. Anfangs hatte er nur leichthin seinen u in den Madelon's gelegt, jetzt mußte er sich fester auf das stützen. Zuck er that es gerne; der scheue und doch ängstlich forschende in diesem großen, sanften Augen that ihm wohl, und er hätte einen: Moment um keinen Preis seinen kranken Fuß gegen Kamden ver t auschen wollen. bnst bint 5 liesest Du nicht Deinen Brief? fragte Ella, Hause gebez“ immer ungeduldig, zu erfahren, wie es Allen zu ##en eitfalten Sie doch das Schreiben, bat Otto, während Sie ## will ich ein wenig ausruhen. Er wies bei diesen Worten auf eine Bank, die unter dem Schatten einer Traueresche ein erwünschtes Ruheplätzchen bot. So wenig Madelon's Wesen verrathen hatte, wie sehr sie auf den Inhalt des Briefes gespannt war, zitterte doch ihre Hand, als sie ihn jetzt öffnete. Otto hatte sich ihres Sonnenschirmchen# bemächtigt und zeichnete mit dem Stabe desselben allerlei Figuren in den Sand, welche Ella's Aufmerksamkeit erregten. Plötzlich aber rief sie, den Blick zu Madelon erhebend: — Mademoiselle, warum weinen Sie? Was ist geschehen? Geht es der armen kleinen Jeanne schlecht? Otto sah nun auch auf. — Haben Sie traurige Nachrichten erhalten? fragte er theilnehmend, und der Anblick ihres stummen Schmerzes that ihm weher, als die lautesten Klagen. — Unsere arme kleine Jeanne lebt nicht mehr, sagte sie und die Thränen glitten ihr über die Wangen. — Lebt nicht mehr! wiederholte Ella voll Entsetzen und brach dann selbst in heftiges, krampfhaftes Weinen aus. Das arme Kind hatte eine solche Angst vor dem Tode, daß man Alles, was daran erinnerte, von ihr fernzuhalten suchte, da man auf ihren kranken Geist nicht durch Vorstellungen und Ermahnungen einwirken konnte. Den Dienstleuten überlassen, war sie einmal von einer gewissenlosen Kinderfrau mitgenommen worden, einen aufgebahrten Todten zu besichtigen, und der Eindruck, den dieser Anblick auf das kranke Mädchen gemacht, war ein so entsetzlicher, daß es in Krämpfe verfiel. Unter Madelon's sorgfältiger Obhut war Alles vermieden worden, was sie aufregen konnte. G.54.— Durch heitere, freundliche Buder suchle sie des Kindes Phantasie angenehm zu beschäftigen, und da sich der Tod schon nicht verleugnen ließ, so gab ihm Madelon doch eine so sanfte Gestalt, indem sie ihn einen Engel nannte, der uns im Schlafe aus diesem Leben in den Himmel führt, daß Ella's Angst vor ihm allmälig zu schwinden begann. Madelon's Thränen riefen jetzt das alte Grauen vor ihm wieder in des Kindes Brust wach. — Sei ruhig, liebe Ella, bat die Bonne, indem sie ihren Arm um des Kindes Hals schlang, Jeanne ist nun selbst ein kleiner Engel und hat nichts mehr zu leiden; ich weine nur, weil ich ihr gerne folgen möchte und es nicht darf. Sie hatte diese Worte mit dem unverkennbaren Ausdrucke der Wahrheit gesagt. Otto sowohl als Ella erkannten dies, aber der Eindruck, den sie auf die Beiden machten, war ein ganz Fast vorwurfsvoll sah Otto zu ihr auf, als hätte sie kein Recht, so zu sprechen. Das Kind aber beruhigte sich. — Ist's nicht schrecklich, zu sterben? fragte es und begann schon, die Thränen zu trocknen.— 816 — O nein, es ist süß, sagte Madelon mit wehmürhigem Lächeln, sterben ist besser als leben; der Tod ist eine Reise in ein schönes, weit entferntes Land, in ein Land, wo es nur Freuden gibt, und weil uns die Sehnsucht so lebhaft darnach ergreift, müssen wir weinen, wenn Jemand den Weg dahin antritt. Sie sprach noch eine Weile in dieser Weise zu dem Kinde und während sie dasselbe mit freundlichen Vorstellungen von einem besseren Jenseits beruhigte, schien auch ihr Schmerz sich Otto saß schweigend an ihrer Seite, aber seine Blicke weilten unverwandt auf ihr; er hätte ihr noch lange zu hegen, zollen, und doch verdroß es ihn, daß sie ein so begei terter#r# k. scheinen das Leben von keiner freudigen Seite kennen gelernt zu haben, brach er endlich das Schweigen. — Nicht doch, versetzte sie, ich war sehr glücklich, so lange an Ja, ez muß schwer sein für ein junges Mädchen, allein unter Fremden zu weilen, fuhr Otto wie im Selbstgespräch fort, für einen Mann ist es etwas Anderes, der hängt nicht so an seiner Familie, aber Sie waren wohl früher nie von den Ihrigen getrennt und haben sie sehr lieb: 618 — Wie sollte ich nicht, versetzte sie, bin ich ooch aus Tiede zu ihnen in die Fremde gezogen, um ihr Loos zu erleichtern. — Lebt Ihre Mutter noch und haben Sie mehrere Geschwister? fragte Otto, oder hatten Sie nur diese eine Schwester? (Fortsetzung folgt.) nach fünf Jahren in Aussicht genommen war. Wir geben in den Wortlaut einiger Hauptbestimmungen des Entwurfs. Es soll § 4 des Strafgesetzbuches: Nach den Strafgesetzen des Deutschen Reiches kann verfolgt werden: 1. Ein Ausländer, welcher im Auslande eine hochverrätherische Handlung gegen das Deutsche Reich oder einen Bundesstaat, ein Munzverbrechen oder gegen einen Deutschen eine Handlung begangen hat, die nach den Gesetzen des Deutschen Reichs als Verbrechen oder Vergehen anzusehen ist. 2. Ein Deutscher, welcher im Auslande eine Handlung begangen hat, die nach den Gesetzen des Deutschen Reiches als Verbrechen oder Vergehen anzusehen ist; die Verfolgung ist auch zulässig, wenn der Beireter bei Begehung der Handlung noch nicht Deutscher war.§ 44. Das versuchte Verbrechen oder Vergehen ist milder zu bestrafen als das vollendete; ist das vollendete Verbrechen mit dem Tode oder an iebenslänglichem Zuchthaus bedroht, so tritt Zuchthausstrafe nicht unter drei Jahren, wenn aber der Thäter seinerseits alle zur Begehung der Verbrechen erforderlichen Handlungen vorgenommen hat, und der zur Vollendung gehörige Erfolg nur in Folge von Umständen, welche von dem Willen des Thäters unabhängig waren, nicht eingetreten ist(beendigter Versuch), Zuchthausstrafe nicht unter zehn Jahren ein. Neben der Zuchthausstrafe kann auf Zulässigkeit von Polizei=Aufsicht erkannt werden. Ferner wird angeordnet bei lebenslänglicher Festungshaft für vollendete Verbrechen die Bestrafung des beendigten Versuchs mit Festungshaft nich. unter zehn Jahren. Im§ 45 lautet der zweite Absatz:„In allen Fällen des Versuchs kann neben der Strafe auf die Leistung von„Friedensbürgschaft dafür daß der Verurtheilte das versuchte Verbrechen oder Vergehen nicht begehen werde, erkannt werden.“§ 55. Wer bei Begehung der Handlung das 12. Lebensjahr nicht vollendet hat, kann wegen derselben nicht strafrechtlich verfolgt werden. Gegen denselben können jedoch von der Polizei= oder Vormundschaftsbehörden nach Maßgabe der landesgesetzlichen Vorschriften, die zur Besserung und Beaussichtigung geeigneten Maßregeln getroffen, auch kann von diesen Behörden die Unterbringung in einer Erziehungs= oder Besserungsanstalt verfügt werden.§ 64. Der Antrag kann nicht zurückgenommen werden.§ 130. Wer in einer den öffentlich Frieden gefährdenden Weise verschiedene Classen der Bevölkerung gegeneinander öffentlich aufreizt oder wer in gleicher Weise die Institute der Ehe, der Fumilie oder des Eigenthums öffentlich durch Rede oder Schrift angreift, wird mit Gefängniß bestraft. Neben der Strafe kann auf die Leistung von Friedensbürgschoft dafür, daß der Verurtheilte das Vergehen nicht wieder begechen werde, erkannt werden. S 1302. Eir, eraglagang ger anderer Religionsdiener, welcher in Ausübung oder in Ausübung seines Berufs vor einer Menschenmenge, oder welcher in einer Kirche oder an einem andern zu religiösen Versammlungen bestimmten Orte vor Mehreren Angelegenheiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise zum Gegenstand einer Verkündigung oder Erörterung macht, wird mit Gefängniß oder Frcengehet bis zu epesi,3 en bestraft. Gleiche Strafe trifft denjenigen Geistlig, oder andenn ei### gionsdiener, welcher in Ausübung oder in Veranlassung der Ausübung seines Berufs Schriftstücke ausgibt oder verbreitet, in welchen Angelegenheiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise zum Gegenstand einer Verkündigung oder Erörterung gemacht sind. Auch hier erscheint neben der Strafe die Friedensbürgschaft.§ 131. Wer dadurch, daß er erdichtete oder entstalle Thatsachen mit dem Bewußtsein ihrer Unwahrheit oder doch ohne zureichende Gründe, sie für wahr zu hutten, öffentlich behauptet oder verbreitet, ingleichen wer durch öffentliche S. hung oder Verhöhnung der Staatseinrichtungen oder Anordnung der Obrigkeit oder das Reich oder einen Bundesstaat selbst verächtlich zu machen sucht, wird mit Geldstrafe bis zu 600 M. oder mit Gefängniß bis zu zwei Jahren bestraft In dieser Weise sind 51 Paragraphen abgeändert worden, wovon unter Anderen Urkundenvernichtung, Verletzung der Wehrdienstverpflichtung, Verleitung zur Auswanderung, Nothzucht, Unzucht, öffentliche Beleidigung, Zweikampf, vorsätzliche Körperverletzung Betrug, Stempelfälschung, Beschädigung von Wasserleitungen u. s. w. berührt werden. Auße. dem werden hinter 11 Paragraphen neue Zusatz=Paragraphen vorgeschlagen. Davon sei erwähnt§ 39a. Neben einer Freiheits= oder Geidstrafe kann in den durch das Gesetz vorgesehenen Fällen auf die Leistung von Friedensbürgschaft im Betrage von 30 bis zu 3000 M. und für die Zeitdauer von 1 Monat bis zu 1 Jahr erkannt werden. Diese Zeit wird von dem Tage berechnet, an welchem die Freiheits= oder Geldstrafe verbüßt, verjähr oder erlassen ist. Nach§ 39b hat der Verurtheilte die Friedensbürgschaft baar oder in Werthpapieren, durch Pfandbestellung oder Bürgschaft geeigneier Personen Sicherheit dafür zu leisten, während einer bestimmten Zei die strafbare Handlung nicht zu begehen. Ueber den Werth der Bürgschaft entscheidet der Richter nach freiem Ermessen; bis zur Leistung der Sicherheit ist der Verurtheilte in Haft zu nehmen. Nach§ 39e wird die bestellte Sicherheit frei, wenn der Verurtheilte den ihm aufgelegten Frieden gewahrt hat. Der Richter kann die Sicherheit frei geben oder von ihrer Bestellung absehen, wenn sie in Folge veränderter Umstände entbehrlich wird. Die noch nicht frei gewordene Sicherheit verfällt der Staatscasse, wenn der Verurtheilte den ihm aufgelegten Frieden bricht. Als Friedensbruch gilt auch der Versuch der von der Friedensbürgschaft getroffenen bruch gilt auch der Versuch der von der Friedensbürgschaft getroffen Handlung. Diese Friedensbürgschaft erscheint im Entwurfe neben der Hauptstrafe in den Fällen: 1. des strafbaren Versuchs; 2. der öffentlichen Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze und zu strafbaren Handlungen; 3. des Landzwanges; 4 der öffentlichen Aufreizung verschiedener Classen * Bevöl*=neinander:* des Mißbrauches des geistlichen Amtes: der Lrbollerung gegeneinander, 5. des Migelauge. des geistlichen Amtes; 6. der Herausforderung zum Zweikampf; 7. der vorsätzlichen Körperletzung; 8. der Bedrohung mit einem Verbrechen; 9. der versuchten Verleitung und der Erbietung zu einem Verbrechen. 10. Sachbeschädigungen.§ 49a. Wer es unternimmt, einen Anderen zur Begehung eines Verbrechens oder zur Theilnahme an einem Verbrechen zu verleiten, wird, so weit nicht das Gesetz eine andere Strafe androht, mit Gefängniß nicht unter drei Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1000 M. bestraft. Gleiche Strafe trifft denjenigen, welcher einem Anderen gegenüber zur Bezehung eines Verbrechens oder zur Theilnahme an einem Verbrechen sich erbietet, so wie denje nigen, welcher ein solches Erbieten annimmt.(Fall Duchesne.)§ 126a. Wer unwahre Thatsachen, welche eine die öffentliche Ruhe und Sicherheit gefährdende Aufregung zu veranlassen geeignet sind, mit dem Bewußsein ihrer Unwahrheit ohne doch zureichende Gründe, sie für wahr zu halten, öffentlich behauptet oder verbreitet, wird mit Gefängniß bis zu einem Jahre bestraft. Endlich sei noch angeführt:§ 353a. Ein Beamter im Dienste des Auswärtigen Amtes, welcher 1. eines Ungehorsams gegen die ihm amtlich ertheilten Weisungen sich schuldig macht, oder 2. es unternimmt, durch unwahre Angaben seine Vorgesetzten oder unter Mißbrauch seiner amtlichen Stellung Andere zu täuschen, oder 3. die Amtsverschwiegenheit durch Mittheilung von Dienstgeheimnissen an Unberechtigte verletzt, oder 4. bei der Aufbewahrung amtlicher Schriftstücke ordnungswidrig verjährt, wird ohne Unterschied, ob das Vergehen im In= oder Auslande begangen worden ist, mit Gefängniß oder mit Geldstrafe bis zu 6000 M. bestraft. War die Handlung geeignet, das Wohl des Deutschen Reiches oder eines Bundesstaates zu gefährden, so tritt Gefängniß nicht unter drei Monaten ein. Die Vorschriften des§ 92 werden durch die vorstehenden Lehtimmungen nicht brührt. Kirchenvorstande; in den Filialgemeinden der älteste GeistWählen dürfen alle männlichen, volljährigen, selbstständigen Mitglieder der(kath. Kirchen=) Gemeinde. Wer demnach 21 Jahre alt und selbstständig ist, d. h. wer einen eigenen Hausstand oder ein eigenes Geschäft hat, oder ein öffentliches Amt bekleidet, kann wählen. Gesellen, Gehülfen, Söhne, die noch unter väterlicher Gewalt stehen, Arme, die aus öffentlichen Kassen unterstützt werden, dürfen demnach nicht wählen. Da die Wahllisten 14 Tage vor der Wahl offen liegen, so thun die Wahlberechtigten gut daran, sich die Wahlliste anzusehen und zu kontroliren, ob sie auch eingetragen sind. Gewählt dürfen dagegen nur wahlberechtigte Mitglieder werden, welche das dreißigste Lebensjahr vollendet haben. Nach§ 28 dürfen Geistliche und Kirchendiener weder wählen, noch gewählt werden. 68 Nach§ 7 ist das Amt des Firchenvorstehee# ein Ehrenamt und darf er nur für außergewöhnliche Mühewaltung Bezahlung fordern. Die Aufgabe des Kirchenvorstandes besteht lediglich in der Verwaltung des kirchlichen Vermögens. In die inneren Angelegenheiten der Kirche, Gottesdienstordnung, Dauer des Gottesdienstes 2c. darf er sich in keiner Weise einmischen. Auch kann er in die Rechte der Kirchendiener auf deren Einkommen nicht eingreifen. Die Verwaltung des Vermögens liegt in erster Linie dem Kirchenvorstande ob. Er tritt öfterer zusammen, als die Vertretung der Kirchengemeinde. In§ 21 ist angegeben, wann die Vertretung der Kirchengemeinde ihre Zustimmung zu Beschlüssen des Kirchenvorstandes zu geben hat, z. B. bei An= und Verkauf von kirchlichen Vermögensstücken, Kirchenland 2c., bei Aufnahme von Schulden, bei Verpachtungen über 10 Jahre hinaus re. gerg JJ,.3 Gameind, Das Amt sowohl des Kirchenvorsteher-, als des Gemeindevertreters dauert sechs Jahre; von drei zu drei Jahren jedoch scheidet die Hälfte ans; das erste Mal geschieht dies durch Verloosung. Ist das Amt außer der Zeit erledigt durch Tod oder Verzug, so wählt die Gemeindevertretung einen Ersatzmann. Es liegt auf der Hand, daß es sich nicht gleich bleibt, welche Männer gewählt werden. Das Gros der Culturkämpfer hat zuerst gehofft, die Gemeinden würden nicht wählen und die Regierung würde dann das Kirchenvermögen allein verwalten. Arge Täuschung! Wenn auch die Tendenz des Gesetzes uns nicht behagt, so gebietet uns die Klugheit, das Gesetz zu beobachten, da es unser Gewissen wie das innere kirchliche Leben nicht berührt. Wir werden also wählen, aber nicht Männer nach den Wünschen der Culturkämpfer. Die zu Wählenden müssen Männer sein, deren praktische Tüchtigkeit und kirchliche Gesinnung außer Zweifel ist. Beim Aufsuchen der zu wählenden Personen richtet sich das Augenmerk zunächst auf den am meisten beschäftigten Kirchenvorstand. Er wird, wo das möglich ist, am besten wohl aus den gebildeteren Ständen genommen werden, während die Gemeindevertreter aus den praktisch tüchtigen Männern des Mittelstandes gewählt werden können. Was den alten Kirchenvorstand betrifft, so wird derselbe wohl überall, wenn er keine liberalen Mitglieder hatte, prinzipiell wiedergewählt werden; etwaige liberale Kandidaten desselben läßt man selbstverständlich durchfallen. An geeigneten Kandidaten für die beiden Körperschaften ist in größeren Städten zweiselsohne kein Mangel. Da kann es nun aber leicht vorkommen, daß bei Aufstellung einer Kandidatenliste eine größere, als die erforderliche Zahl aufgestellt, und aus derselben durch Abstimmung oder vielleicht durch's Loos die nöthige Zahl wird. Auch wird es vorkommen können, daß gutgesinnte Männer ihre Hoffnung, auch gewählt zu. werden, nicht in Erfüllung gehen sehen. Man hat sie bei Aufstellung der Kandidatenliste übergangen. Daß das nicht mit böser Absicht geschehen ist, liegt auf der Hand und wird dieser Umstand bei vernünftig denkenden Männern gewiß keine Veranlassung zur Unzufriedenheit werden. Bezüglich der Gemeindevertretung kann es nun leicht auf dem Lande vorkommen, daß die tüchtigsten Vertreter in den Kirchenvorstand gewählt sind und für die Gemeindevertretung nicht hinreichend passende Männer übrig bleiben, zumal die Zahl ja drei Mal so groß ist, als die des Kirchenvorstandes Hier ist's absolut nothwendig, daß wenigstens ein recht geschäftskundiges Mitglied sich unter den Gemeindevertretern finde. Das katholische Volk wird sich demnach recht tüchtige geschäftskundige Männer für die beiden Wahlkörperschaften wählen. In erster Linie muß es dagegen auf die treue kirchliche Gesinnung seiner Kandidaten sehen. Wer nicht in der Wolle ganz pechschwarz gefärbt ist, den läßt man einfach durchfallen.— Sorgt daher dafür, daß das neue Gesetz nicht diejenigen Früchte bringt, welche die Liberalen von denselben erwarten. Gehet hin und wählet! Thut eure Pflicht, damit bald alle Regierungs=Präsidenten nach Berlin berichten müssen:„Alle Wahlen sind ganz schwarz ausgefallen.— Wohlan, also * Zu den bevorstehenden Wahlen Betreffs Gesetzes über die Vermögensverwaltung in den Kirchengemeinden. Obgleich bereits öfters die Tragweite und Bedeutung des neuen Gesetzes, das schon am 1. Okt. nächster Woche in Kraft treten soll, in den Kreis ernster Erörterungen gezogen worden ist, so halten wir gleichwohl eine Besprechung des Gesetzes jetzt unmittelbar vor den Wahlen nicht für überflüssig. Bis jetzt wurde, wie das ja bekannt ist, das kirchliche Vermögen durch einen Kirchenrath verwaltet, dessen Verwaltung von der bischöfl. Behörde revidirt wird. Die Kirchenvorstände wurden vom Bischofe ernannt. Das wird jetzt anders. Vom 1. Oktober 1875 ab soll das Kirchenvermögen von zwei Körperschaften verwaltet werden, nämlich 1) durch einen Kirchenvorstand, 2) durch eine Gemeindevertretung. Beide Körperschaften werden von den volljährigen, selbständigen Mitgliedern der Gemeinde gewählt. Die Verwaltung des Kirchenvermögens wird somit den Gemeinden übertragen. Wegen der Bestätigung der Gewählten hat sich der Bischof mit der Regierung zu benehmen. Wo die Regierung die Bischöfe abgesetzt hat, bestimmt die Regierung allein. Der Kirchenvorstand besteht, je nachdem die Seelenzahl einer Pfarrei groß oder klein ist, aus vier bis zehn Männern. Die Pfarreien unter 500 Seelen wählen 4, die bis 2000 Seelen 6, die von 2000 bis 5000 Seelen 8 und die über 5000 Seelen 10 Kirchenräthe. Die Gemeindevertretung muß immer drei Mal so groß sein. Wo 4 Kirchenräthe gewählt werden, sind 12 Gemeindevertreter zu wählen. Barmen und Elberfeld werden demnach je 10 Kirchenvorstände und je 30 Gemeindevertreter zu wählen haben. Nach dem Gesetz sollten eigentlich auch die (abgegrenzten) Filialgemeinden, Rektorate 2c. zwei Wahlbürgerschaften wählen; jedoch sieht die Regierung in den meisten Fällen davon ab. Der Pfarrer gehört von selbst zum der Herr Eubischof sei in eine Gefangenenanstalt gebracht worden mit Leuten habe in Berührung kommen müssen, welche wegen.##### sten Verbrechen bestraft worden seien. Hiermit stimmten sämmtliche ga.zeugen und der Text einer Beschwerde überein, welche unmittelbar vac Auflösung der betreffenden Versammlung an die königliche Regiern." Düsseldorf gerichtet worden war. Die beiden als Belastungszeugen a. denen Delegirten der Polizei dagegen deponirten, daß von dem Be44., digten behauptet worden sei, der Erzbischof von Köln habe am Klinag“ mit den gemeinsten Verbrechern und Zuchthäuslern verteß müssen. Die Differenz zwischen diesen beiden Versionen wurde anfange gar nicht betont, da eine amtliche Erklärung der Direction der Gefangenanstalt zu Köln vorlag, nach welcher der Herr Erzbischof überhaupt niah mit Gefangenen in Berührung gekommen sei, und nur ein nicht wegen einge gemeinen Verbrechens verurtheilter Gefängnißbestrafter in Civilkleidung d. Herrn Erzbischofe das Essen gebracht habe. Erst als der Angellagte#. Wahrheit seiner Aeußerung beweisen wollte, und ein zu diesem Zwece#.# ladener Schutzzeuge vernommen wurde, erhielten die einzelnen Ausdrig.s eine maßgebende Bedeutung. Der damals von Herrn Dr. Röckeraih ladene Schutzeuge konnte nämlich aus eigener Anschauung nur mittheilg daß zwei Gefängnißbestrafte, von denen der eine wegen Diebstahls verntheilt worden sei, in Gefängnißkleidung dem Herrn Erzbischof das Ezgebracht hätten; außerdem habe er gehört, daß die Meßdiener und Küster, welche den Herrn Erzbischof in der Kirche und in der Sacristei#. dient hätten, Zuchthäusler gewesen. Die Wahrheit dieser nur vom Hörrsagen bekundeten Angabe bestritt der Staatsanwalt mit Rücksicht auf amtliche Erklärung der Gefängnißdirection, indem er annahm, daß und Geistliche bei der Messe des Erzbischofes ministrirt hätten. Demnach wurzder Beschuldigte wegen Behauptung einer entstellten Thatsache zu der angegebenen Geldstrafe verurtheilt. Gegen dieses Erkenntniß hatte duselbe Berufung erhoben, und so kam die Sache heute nochmalz ur Verhandlung. Im Eingang derselben bemerkte der Beschuldigte, das die Richtigkeit der ihm durch Hörensagen mitgetheilten Thatsachen entagg, der Erklärung der Gefängnißdirection für wahr gehalten habe. Um me dessen seiner Sache ganz sicher zu sein, habe er sich die Adresse eines em lassenen Zuchthäuslers zu verschaffen gewußt, welcher während der# des Herrn Erzbischofes als Küster im Gefängniß fungirte. Derselbe nicht nur die ihm früher gemachten Angaben sämmtlich bestätigt, son ihm außerdem noch mitgetheilt, daß er selber als Schreiber die Art der Beschäftigung der Gefängnißbestraften habe buchen müssen. Der Herr Enbischof von Köln, welcher thatsächlich niemals zwangsweise beschäftigt vore den, sei, um eine Uebereinstimmung mit der Hausordnung herbeizuführe abwechselnd als Strohflechter, Korbmacher, Meigl sucher und Cartonnagearbeiter gebucht worden. Da## gegen sei die Behauptung eines der Parteigenossen des Beschuldigten, eer Herr Erzbischof von Köln sei in der Gefangenenanstalt am Klingelpü### Köln als Strohflechter gebucht worden, von dem Oberbürgermeißa u Crefeld auf Grund amtlicher Ermittelungen dementirt und mit Beue# nahme auf den§ 131 des Strafgesetzbuches eine Untersuchung eingeleitet## den, die allerdings später niedergeschlagen wurde. Er(Appellant dabe nach solchen Erfahrungen trotz der Erklärung der Gefängnißdirection### pellation eingelegt und als neuen Schutzzeugen einen Geistlichen laden lassen. welcher mehrere Monate lang gleichzeitig mit dem Herrn Erzbischofe am Klingelpütz zugebracht habe. Dieser Zeuge, Herr Rector Wasmar an Bergheim, constatirte, daß der Küster, welcher den Herrn Erzbischof in de# Sacristei bediente, wegen Meineid eine Zuchthausstrafe von mehrern Jahren verbüßte. Von den beiden Meßdienern, welche bei der Messe min strirt hätten, sei der eine wegen eines mit empörender Grausamkeit vollze genen Mordes zu lebenslänglicher, der andere zu zehnjähriger Zutthaus strafe verurtheilt worden; auf den Gängen habe der Herr Erzdischof sie wiederholt durch die dort sich bewegenden Gefangenen Bahn brechen müssen Es sei sogar einmal vorgekommen, daß auf der Treppe ein jählugs hin unterspringender, wild aussehender Gefangener fast den Herrn Erzdischof über den Haufen gerannt habe, wenn derselbe nicht geschickt ausgewiche wäre; noch gegenwärtig erschienen wiederholt ehemalige Gefangene am er## bischöflichen Palais, welche eine Unterstützung mit Beziehung darauf beanspruchten, daß sie früher dem Herrn Erzbischof einen Dienst geleistet hätten Das Gericht sprach mit Rücksicht auf die Zeugenaussagen den Angellagte von Strafe und Kosten frei. Vermischte Nachrichten. * Bonn, 2. Octbr. Das gesammte preußische Staatspapiergeld is bekanntlich zur Einlösung aufgerufen und für den größten Thal desselben der Endtermin der Gültigkeit schon zum 31. December er. festgesetzt, von welchem Zeitpunkte an diese Scheine weder umgetauscht, noch mehr in Zahlung angenommen werden. Zur Verhütung empfindlicher Eckluste theilen wir die ungülig werdenden Sorten hierunter mitz, Gi, hond 1) die Kassenanweisungen vom 2. Januar 1835, 2) die lehns=Kassenscheine von den verschiedenen Daten und 3) die Kurhessische Kassenscheine und Noten der Landesbank zu Wiesbaden. Die Kassenanweisungen neueren Datums, vom 2. November 1851, 15. D 1856 und 13. Februar 1861, werden ebenfalls eingelöst, doch ist der Zeite punkt ihrer Ungültigkeit noch nicht festgesetzt. Bis Gültigkeit der vorgenannten Papierwerthzeichen müssen dieselben von lichen königlichen Kassen in Zahlung angenommen werden. Do. Pg. b lösungsfrist resp. Gültigkeitsdauer der Scheine nur noch eine verhäunuß mäßig kurze ist, so suche Jeder, bei Zeiten derartige Kassenscheine an eine öffentliche Kasse zu verausgaben oder aber bei den bekannten lösungsstellen umzuwechseln. Handel und Verkehr. Wie aus Köln gemeldet wird, hat die Rathskammer des königl. gerichtes zu Köln den Kaufmann und Consul Philipp Overlack, Präsidenten des Aufsichtsrathes der Actiengesellschaft„Kölner zu Nippes“, unter Beschuldigung des Betruges, der Untreue und Berichte über den Stand des Geschäftes, vor das Zuchtpolizeigerigten § Vom Rhein, 4. October. Gegenüber der Amissperre, die manchem Succursalpfarrer in Aussicht steht, ist es wohl nicht unangemessen, die Frage darauf hinzulenken, wie sich der gesperrte Pfarrer mit Rücksicht auf die Sperrung verhalten soll; die seitens der weltlichen Regierung uert in verhängte Sperrung entbindet ihn nicht von der Pflicht, des Amtes und der kirchlichen Vorschriften die Seelsorge zu üben. aber trotz der Sperrung fortfahren, diese seine Gewissenspflicht in der seitherigen Weise zu erfüllen, so wird er bei dem polizeilichen Apparate, der den Regierungen des modernen Staates zu Gebote sieht, sich seihzr hald Ehrfist daran verhindert sehen. Und nicht bloß dies: man wird ihn—... zur Untersuchung ziehen, und, sobald das geschieht, wird die Regierung i# aus dem Kreise, dem Regierungsbezirke, der Provinz ausweisen. Das aber hat er möglichst zu verhüten. Ich will nicht hervorheben, daß man ihm nicht verwehren kann, privatim in der Kirche die hl. Messe zu feiern, und zwar zu einer den Gemeindemitgliedern bekannt gewordenen Stunde: sein Verbleiben im Orte machte es ihm auch möglich, den Laiengottesdienst einzurichten, ihn selbst abzuhalten, statt der Predigt, die er zu halten verhindert wird, einen belehrenden oder ermahnenden Vortrag vorzulesen oder vorlesen zu lassen, im Privatverkehr seine Pfarrkinder zu belehren, zu fühzu ermuntern, sie zu trösten und zu stärken im Leiden, ihnen frommen Zuspruch zu geben auf dem Krankenbette. Das alles ist von so großer Bedeutung, daß der Pfarrer, wie mir scheint, alles zu thun und zu meiden hat, um der Ausweisung zu entgehen; ausweisen aber kann man ihn nicht, so lange man ihn nicht wegen der Vornahme von priesterlichen Amtshandlungen vor Gericht zur Untersuchung ziehen kann. Die Regierung wird allerdings nach einiger Zeit wohl zu weiteren Schritten übergehen, wird das Pfairvermögen nach dem bekannten Gesetze in ihre Verwaltung nehmen, wird den Pfarrer auch zwingen, das Pfarrhaus zu räumen, und dieses vielleicht vermiethen: das alles ist schlimm, aber nicht so schlimm, als wenn er die Gemeinde ganz verlassen muß. Darum geht meine Ansicht dahin, daß auch der gesperrte Pfarrer sich in der Gemeinde zu halten suchen möge: er protestire gegen die über ihn verhängte,##. Gewissen nicht berührende Sperrung, enthalte sich aber der Vornahmen von Amtshandlungen, um in der Gemeinde bleiben zu können. * Düsseldorf, 5. Oct. Ueber die bereits am 1. d. vor der hiesigen Zuchtpolizeiappellationskammer erfolgte Freisprechung der Abg. Dr. Röckerath, über die wir bereits kurz berichteten, bringt die„Köln. Volkszig.“ Ausführliches: Röckerath war beschuldigt worden, in einer im November voriges Jahres zu Crefeld stattgefundenen Versammlung der dortigen volitischen Gesellschaft Constantia zum Ungehorsam gegen Staatsgesetze aufge: reizt und außerdem wissentlich unwahre und entstellte Thatsachen behaupte. zu hoben, um dadurch Anordnungen der Obrigkeit verächtlich zu machen. das von dem königlichen Zuchtpolizeigerichte am 19. Juli erlassene Ulchen war er von der ersten Beschuldigung freigesprochen worden, da sich aus den Verhandlungen durch die Aussagen sämmtlicher Schutzeugen und eines der beiden geladenen Belastungszeugen ergeben hatte, daß der Beschuldigte sich auf eine vergleichende Beurtheilung des Verhaltens der verschiedenen Oppositionsparteien unter Anführung thatsächlicher Momente beschränkt, keineswegs aber sich Aufforderungen zum Ungehorsam gegen einzelne Staatsgesetze hatte zu Schulden kommen lassen. Die zweite Beschuldigung dagegen war vom königlichen Zuchtpolizeigerichte angenommen und Herr Dr. Röckerath zu einer Geldstrafe von hundert Mark verurtheilt worden. Es handelte sich um eine Aeußerung betreffend den Aufentha des hochwürdigsten Herrn Erzbischofes von Köln in der Gefangenenanstalt am Klingelpütz zu Köln. Der Beschuldigte behauptete, gesagt zu haben, Westd..=Bank 805 0 Köln. Rückvers. 480 B Agrippina 670 bz Rh.=Westf. Lloyd 570 G. Concord..=V. 2150 B Germ. Leb.=V. 490 B Köln. Hagel=V. 290 A Amsterd. Antwerp. Köln, 5. Octbr. Cours=Bericht. Indesri Nlach.=Mch..=B. 7900 G. Düss. Dampfsch. 66.50 G Efl..=F. undn vr. Colonia,.=V. 6250 G Köln. Schleppsch. 60.00 B Gladb..=R. 1340 G Tauerei Köln 00.00 G, Hib. u. Spuigggg Leipiger.= B. 630 6 Rön. Bpeyp. 00 0og Haniz, o,.0 0 Vaterl..=V. 3850 B Rhein. Bauges. 00.00 B Mechern. 135.90, vern-Bur, 10 8 Ppreä e k. 90 Vonn. Bw=.=.85.008) au#e Köln. Bw.=B. 99.00 8, Surpze..“„00 Vdlu. Raschzd. 170.008 Kogif guig# .——e Köl-Müt, 8. 38,0%, Pae. Laien 9190 Kalker Ind.=u. 00.00 B Dortm. Union 14.60 5) Uh.“. Köln. Dampfsch. 70.00 B Eschweiler.=V. 46.00 B, Wist. B. u. 4 es- Ae. e P ane Nlach....u. J. 00.00 G, Köln. Privatb. 117.00 B, M4erig„ Schaafhaus. 79.75 6,(do. Wchsl. B. 7800 G gef,er,###f B. 84.00 G, Darmst. Bank 124.00 6„. g. 0000 B. 68.00 B, D. Reichsbank 150.006(Prov=P#„## „Westf.67.00 B Disc.=Lomm. 147.00 G Rh. V, 00.0 Barmer.=V. 83.50 G Essen. Credit. 70.00 G Sächs. Berliner.=G. 00.00 B, Luxemb. B. 106.00 G In= und ausländische B% 1860e R 11800 Preuß, Rente 105.25 G Amer. 1885.=A. 100.00„g646 8. 305 Pras=eteedon an(n= 188.##t Reschetelti eer P mn .2=. al ei= Lao ber a. b- 4 g Ur..=.Pr..=C. 101.50 Köln Stdt.=Obl. 99.006 Rh.=r, 1865 Amer. 1882.=A. 98.00G Oest. Fl. 100 Er 356.008 Türk. Eisenbahn=Stamm=Aetier, zunge 103.904 Nlachen=Mastr. 00.00 B, Mainz=Ludw. 99.00 P, Prg,g gu.#. 91 Amst-Rott. 00.00 S,(Oberschl. A. C. 600 M# Berg.=Märk. 79.00 B..=F. Stb. 490.00 6 v. U. Köln=Minden 9200., Sdl.(Lb.) 185.00 G„ Köln=Md. L. B. 101.00 6, Kheinische 108%, 1140 41 Mn. Eisenbahn=Prio r 1t 9 1100,0 gf Geg.#.(%3 „„ 5..96 508" 2. 104.00 B Rbei.„„, 1035 98.10200 S... bsde u„eln. aunde GMaäen! en e. Beel Untchun.168509 Hoadg, T. 0g1 a Br P 155 . N. 84cd eskrzstun.9009. 9 20=Franken=St. Wilhelmsd'or =Franken=St. Livre=Sterling Imperials Ducaten.... Köln, 5. Octbr. 16.21 B, 16.16 C 16.83 B, 16.78 G .04 B,.02 C 20.31 B, 20.25 G 16.70 B, 16.62 G .62 B,.57 C .20 B, .00 B .00 B. Geld=Cours. Gold=Dollarz: Oest. Silberglo. Oer. ½8 Suten.006. Sth. eenen gug Franz 81.00 b Belgische