4. Juhigung. Vonn. Samstag den 2. October 1873. Rr. 212. E Thonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn inel. Traglohn RMark(1 Thlr. 10 Sgr.); bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark(1 Thlr. 10 Sgr.). Grgan für das katholische deutsche Volk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 R Pf.(1½ Sgr.). Bestellungen auf die„Deutsche Reichs=Zeitung“ für das mit dem 1. Octbr. begonnene 4. Quartal wolle man auswärts bei der nächsten Post=Anstalt, für Bonn in der Expedition(Sürst Nr. 5) recht bald machen. Abonnementspreis bei der Post 4 Reichs=Mart, für Bonn inel. Traggeld 4 NeichsMark. Auflage 5200. * Berlin, 30. September. Das gesammte Gefolge des Kaisers auf der Reise nach Italien, sowohl das militärische als auch die Mitglieder des Cabinets 2c., ist angewiesen worden, sich am Morgen des 10. October in Baden=Baden zu melden. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, daß noch am Abend des 10. die Abreise des Kaisers von Baden nach Mailand erfolgt. Geschieht dies, so würde es in der Absicht liegen, von Baden in einer Fahrt bis Innsbruck über Stuttgart, Ulm, Augsburg, München, Rosenhain und Kuffstein zu reisen. In Innsbruck würde der Kaiser dann übernachten, am folgenden Morgen die Fahrt über den Brenner fortsetzen und am darauffolgenden Mittag in Mailand eintreffen. Ein solcher Reiseplan soll wenigstens augenblicklich in Aussicht genommen sein, wobei man namentlich wohl ein zweimaliges Nachtquatier hat vermeiden wollen. Für den Fall, daß ein solches vorgezogen würde, hatte man als Zielpunkte Augsburg und Innsbruck ins Ange gefaßt. Die näheren Entschließungen sind vorbehalten. Das auswärtige Amt empfing eine Depesche des deutschen Consuls in Amoy vom 29. ds., nach welcher der Capitän Gerwitz und der Steuermann des deutschen Schooners„Anna“ auf See nahe bei Futscheu von der chinesischen Mannschaft des Schiffes ermordet wurden. Das Schicksal des Schiffes ist noch unbekannt. Das Kanonenboot„Cyklop“ ging sofort gestern nach Futscheu ab. Die deutsche„Börsen= und Handels=Ztg.“ meldet:„Heute früh wurde auf Requisition der Königl. Staatsanwaltschaft durch den Criminalinspector Pick unter Assistenz eines anderen Polizeibeamten sorgfältige Nachforschung nach Manuscripten, betreffend die Rumänische Eisenbahn=Angelegenheit, gehalten. Die eingehendste Untersuchung ergab eine willig herbeigeschaffte Ausbeute von 44 Stück Manuscripten, welche beschlagnahmt wurden. Damit ist endlich ein Schritt weiter geschehen in dem nun schon lange von aller Welt mit Spannung erwarteten großen Processe." Die„Frankf. Ztg.“ schreibt: Die leidige Zeugnißzwangs=Affaire der„Frankfurter Zeitung“ hat heute mit der Entlassung der inhaftirten Redacteure, die, wie schon bekannt, auf Grund der gesetzlichen Verjährung der von dem gesuchten unbekannten Berfasser des Reptilienfonds=Artikels angeblich begangenen strafbaren Handlung erfolgt ist, ihren Abschluß gefunden. Wenn regierungsfreundliche Blätter dieser Tage übereinstimmend meideten, die diefige Staatsgnwaltschaft gedenke nunmehr, nachdem die Zwangsmaßregeln zur Ermittlung des Versassers erfolglos gewesen seien, allein gegen den verantwortlichen Redacteur Hörth als Thäter auf Grund des§ 20 des Preßgesetzes einzuschreiten, so ist das einfach eine Absurdidät, wenn wir nicht dahinter gar die Absicht suchen dürfen, durch Verdunklung und Entstellung der Sachlage das Publicum zu täuschen. Gegen Hörth ist bereits im April auf Grund des Art. 20 eingeschritten, in der Untersuchungssache gegen Hörth wurden die anderen Redakteure zur Zeugnißablegung über den Autor vorgeladen und— eingesteckt. Es kann also das Verfahren gegen Hörth, der im April die Verantwortlichkeit für den Artikel auf Grund des§ 20, also die Thäterschaft übernommen hatte, nur fortgesetzt werden; als Thäter würde Hörth auch heute prozessirt werden, wenn es der Staatsanwaltschaft gelungen wäre, den Autor ausfindig zu machen, da nach einem Erkenntniß des Obertribunals die Thäterschaft des verantwortlichen Redacteurs nicht wegfällt, wenn der Verfasser anderweitig ermittelt worden ist. Zur Richtigstellung also: Es gab nur ein Untersuchungsverfahren, das gegen Hörth, und in diesem ist der Zeugnißzwang in der bekannten Weise zur Anwendung gekommen; jetzt aber, nachdem letzterer ohne das gehoffte Resultat geblieben ist, muß sich die Behörde auf Hörth als Thäter beschränken. Zur Feier des heutigen Geburtstages der Kaiserin hatten sich die öffentlichen und viele Privatgebäude der Haupt= und Residenzstadt Berlin mit Flaggen geschmückt. Das Militär zog in Parade=Uniform auf und in den königlichen Theatern werden, wie immer an diesem Festtage, die Vorstellungen durch Prologe eingeleitet werden. Die Verordnung über die Ausübung der Aufsichtsrechte des Staates bei der Vermögensverwaltung in den kathol. Kirchengemeinden vom 27. Sept. 1875 lautet: Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c., verordnen S Eine Familienintrigue. Original=Erzählung von**. (Fortsetzung.) — Beruhige Dich, sagte die Mutter lächelnd, sie hat Dir eine amusantere Gesellschaft zugedacht, Lilli Fronberg wünscht Dich zu besuchen, — Ah, Lilli! rief Otto erfreut. Aber kann ich in meinem invaliden Zustande mich vor ihr sehen lassen? fügte er hinzu. — Dein leidender Zustand wird Dich in den Augen des jungen Mädchens nur noch interessanter machen, meinte die Mutter. — Nun gut, so will ich es auf Deine Verantwortung wagen, rief Otto lachend, am Ende war mein Sturz vom Pferde noch zu etwas gut, wenn ich dadurch einem verwundeten Krieger ähnlich sehe. — Jedenfalls bist Du schön genug, um eine Prinzessin zu empfangen, ließ sich in diesem Augenblick Frau Reginens Stimme vernehmen. Sie hatte der Mutter letzte Worte gehört und sah mit beifälliger Miene auf den Bruder, der mit nachlässiger Anmuth auf dem rothsammtnen Divan lag. Und daß sie in diesem Ausspruch recht hatte, konnte Niemand leugnen, der nur einen Blick auf diese elegante männliche Gestalt warf. Eine weiße Binde war um die dunklen Locken geschlungen, und was bei einem älteren Manne oder bei minder feinen und edlen Zügen entstellend hätte sein müssen, diente hier nur dazu, seine Vorzüge noch mehr hervortreten zu lassen. Sein Teint, obgleich dunkel, wie der eines Südländers, war von jener jugendlichen Frische, die an sich schon ein Reiz ist, während das Profil von fast classischer Schönheit war. .— Venn Euch ein Invalide gefallen kann, sagte Otto in einem salb scherzenden, halb unmuthigen Tone, mag mir es recht seit, so wenig es auch zu meinem Begriff von Schönheit kaugt; da ich aber kein kokettes Dämchen, sondern ein vernünf##er Minn bin, welcher derlei Aeußerlichkeiten gering achtet, so sehme ich mit Dank Lilli's freundliches Anerbieten an, mir durch ih Gesellschaft die Zeit verkürzen zu wollen. Iy::#tte mit großer Ungeduld diesem Moment entgegengesehen. Mit beonderer Sorgfalt war heute Morgen ihre Toilette in Gemäßheit des§ 55 des Gesetzes über die Vermögensverwaltung in den kathol. Kirchengemeinden vom 20. Juni 1875, auf den Antrag Unseres Staatsministeriums, für den Umfang der Monarchie was folgt: Art. 1. Die in den§§ 48, 50 bis 52, 53 und 54 des Gesetzes vom 20. Juni 1875 angegebenen Aussichtsrechte des Staates werden ausgeübt: 1. von dem Minister der geistlichen Angelegenheit bei dem Erwerb, der Veräußerung oder der dinglichen Belastung von Grundeigenthum(§ 50 Nr.), wenn der Werth des zu erwerbenden oder zu veräußernden Gegenstandes, oder wenn der Betrag der Belastung die Summe von zehntausend Mark übersteigt; bei der Veräußerung von Gegenständen, welche einen geschichtlichen, wissenschaftlichen oder Kunstwerth haben(§ 50 Nr.); bei dem Bau neuer, für den Gottesdienst bestimmter Gebäude(§ 50 Nr.); bei der Anlegung von Begräbnißplätzen(§ 50 Nr.); 2. von dem Oberpräsidenten: in den Fällen des§ 50 Nr. 7; 3. von dem Regierungs=Präsidenten(Landdrosten): in den übrigen Fällen des§ 50, sowie in den Fällen des§ 48 und der §§ 51 bis 54. Art. 2. Dem Kirchenvorstande steht die Berufung zu, und zwar gegen Verfügungen des Oberpräsidenten(Art. 1 Nr. 2) an den Minister des Innern und den Minister der geistlichen Angelegenheiten; gegen Verfügung des Regierungs=Präsidenten(Landdrosten(Art. 1 Nr. 3) an den Oberpräsidenten, welcher endgültig entscheidet. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Berlin, den 27. Sept. 1875.(L..) Wilhelm. Fürst v. Bismarck. Camphausen. Graf zu Eulenburg. Leonhardt. Falk. v. Kameke, Achenbach. Friedenthal. Der„Reichs=Anz.“ bringt in Nr. 228 einen Allerhöchsten Erlaß vom 2. Aug. 1875, betr. die Erweiterung der Rechte der fürstlich hohenzollern'schen Behörden. Der verantwortliche Redacteur der„Germania“ wurde heute vor dem Untersuchungsrichter abermals verantwortlich vernommen. Incriminirt ist diesmal eine Gratzer Correspondenz, in welcher die Staatsanwaltschaft Verstöße gegen die Art. 185 und 186 des St.=.=B. erblickt. Der Unterofficiermangel in der Armee ist durch den massenhaften Abgang von Chargirten bei der diesjährigen Entlassung der Reserven zu einer sehr bedenklichen Höhe bei allen Truppentheilen gestiegen. Beim ersten Garde=Regiment zu Fuß sind beispielsweise 73 Unterofficiere abgegangen. Liberale Blätter meldeten, daß Don Carlos ein neues spanisches Strafgesetzbuch habe ausarbeiten lassen. Dasselbe sei unter dem Titel: Codigo Penal de Don Carlos VII. pro la gracia de dios rey de Espana, Edicion oficial erschienen. Das Publikations=Patent datire von Estella 2 März 1875. Unier der Rubrik„Vergehen, welche den Frieden oder die Unabhängigkeit des Staates beinträchtigen“ soll Art 141 also lauten: ehne die durch die Geseyze nargeschriebenen Erfordernisse in dem Königreiche Bullen, Breven, Reskripte oder Depeschen des päpstlichen Hofes zur Ausführung bringt, oder sie in Umlauf setzt, oder sie publizirt, wird mit korrektionellem Gefängniß und einer Buße von 300—3000 Duros belegt.“ Findet sich ein solcher Artikel wirklich in einem unter der Autorität Carls VII. edirten Strafgesetzbuche, so würde das ein Beweis sein, daß der ganze Carlismus nichts anders sei, als der Versuch den alten bourbonischen Königsabsolutismus, den Vater unserer heutigen liberalen Staatsomnipotenz, in Spanien und Europa wieder zu etabliren und wir müßten all unsere Sympathie einer Sache entziehen, die nichts anders wäre als die Aufwärmung der verdammenswerthen Staatstheorie eines Ludwigs XIII. und Ludwig XIV., die so unsägliches Unheil über Europas Völker hereingebracht hat, und an deren unseligen Folgen wir noch jetzt ladoriren. Auch andere aus dem genannten Strafgesetzbuche mitgetheilte Paragraphen und die für deren Ueberschreitung angedrohten drakonischen Strafen, als da sind die§ 125 und 132, welche die Cultfreiheit und den Rekigionswechsel betreffen, finden nicht im Mindesten unsere Gutheißung. Wir bedauern sie und hoffen, daß das ganze Gesetzbuch eine Erfindung liberaler Hinterlist ist. X Aus Oberschlesien, 29. September. Nach dem, was die „Schlesische Volksztg.“ von den fast unglaublichen an türkische Zustände erinnernden liberalen Mittelchen, die bei der letzten Reichstagswahl im Cosel=Groß=Strehlitzer Kreise vorgekommen sein sollen, berichtet, ist es fast ein Wunder, daß die katholische gewählt worden; ein Kleid von mattem Resedagrün umfloß ihre Gestalt, ein blaßrothes Band um den Hals und breite Schleifen von derselben Farbe an dem Gürtel verliehen dem Anzug ein wohlthuendes Relief, während ihr goldglänzendes Haar sich in so reicher Fülle von Flechten um ihr Haupt schlang, daß man sich fast versucht fühlte, an der Echtheit dieses Kopfschmuckes zu zweifeln. Einen zierlichen kleinen Strauß von Rosen in der Hand, trat sie jetzt in Otto's Zimmer, und nachdem die ersten Begrüßungen, Fragen und Antworten gewechselt worden waren, entspann sich zwischen den zwei jungen Leuten eine lebhafte, meist in neckendem Tone geführte Conversation. Otto scherzte und lachte mit dem jungen Mädchen, bis die sorgliche Mutter Lilli daran erinnerte, daß Otto noch immer ein Patient sei, welcher der Schonung bedürfe, worauf sich diese mit dem Versprechen, morgen ihren Besuch erneuern zu wollen, zurückzog. Otto war dadurch, daß sein Zimmer sich im oberen Stockwerk befand, nicht nur von allen fremden Besuchen abgeschnitten, sondern selbst von seiner Familie getrennt, eine Einrichtung, die Frau von Eichenkron aus Sanitätsrücksichten jetzt besonders zweckmäßig fand. Auf diese Weise kam es auch, daß Madelon, als sie eines Tages mit einem Auftrag seiner Mutter zu ihm gesandt wurde, ihm völlig fremd war. — Was hast Du mir heute angethan, Mutter, sagte er im scherzhaft vorwurfsvollen Tone, als diese mit Lilli bei ihm eintrat, welche Aufregung hast Du mir bereitet! Wie konntest Du mir zumuthen, eine französische Conversation zu führen? Und nicht genug, daß ich aus allen Winkeln meines Gedächtnisses mein glücklich vergessenes Französisch zusammensuchen mußte, so wußte ich nicht einmal, was ich aus diesem Mädchen machen sollte. Beansprucht sie wie ein Fräulein behandelt zu werden, oder ist sie nur ein simples Kammermädchen? daß Du sie zu mir mit einem Teller Kirschen gesandt, spricht mehr für die letztere Annahme, während sie doch wieder so gar nichts von dem geschmeidigen Wesen einer Zofe hat. Löse mir das Räthsel dieser problematischen Natur, damit ich nicht ein zweites Mal mit meinen forschenden Blicken eine Indiscretion begehe. — Habe ich denn vergessen Dir zu sagen, daß Ella's Bonne eine Schweizerin ist? versetzte Frau von Eichenkron, oder ist es, Partei gesiegt hat. Nachdem diese beiden Kreise sich den Händen der Liberalen entwunden, bleibt diese Anstrengung noch für Ratibor, Lublinitz=Gleiwitz, Rosenberg=Kreuzburg bestehen. Gelingt dieses bei den nächsten Reichstagswahlen 1877, wie wir hoffen, so wird ganz Oberschlesien seine Vertreter im Centrum haben. Sehr bezeichnend für die beregte Reichstagswahl ist der Umstand, daß der Herzog von Ujest in Stadt Ujest und Schloß Ujest, also in„seiner Stadt“, mit 180 Stimmen in der Minorität blieb. Ein donnerndes Hoch den braven katholischen Wählern in den Kreisen Cosel=Groß=Strehlitz!— Endlich ist einmal ein katholischer Geistlicher, der Kaplan Spendel in Lipine, vom Gericht in Beuthen freigesprochen worden. Derselbe war wegen Vergehens gegen die öffentliche Ordnung(er soll in der Schule die Kinder gegen Panie Kaminski aufgehetzt haben) angeklagt worden. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr Gefängniß beantragt. — Aus Zabrze, das erst seit zwei Jahren zur Stadt erhoben worden ist, schreibt man, daß es dort bald gehen wird wie in Berlin. In der Dunkelstunde und des Abends können Damen ohne männliche Begleitung nicht mehr ausgehen, wenn sie sich nicht Zudringlichkeiten und Rohheiten aussetzen wollen. Wie wird das erst später werden, wenn der Culturkampf auch seine Schulfrüchte zu zeitigen anfangen wird? 0 München, 29. September. Gestern wurde der Landtag unter dem herkömmlichen Ceremoniell eröffnet. Prinz Luitpold nahm die Eröffnungsfeier vor, eine Thronrede unterblieb. Von den Abgeordneten der bayerischen Partei waren sämmtliche anwesend, auch Appellrath Dr. Mayr, welcher bei seinem Aufenthalte in Berlin(als Mitglied der Justiz=Commission) beim Einsteigen in den Waggon den Fuß sich verletzt hatte und darum in den Sitzungssaal getragen werden mußte. Auch sämmtliche„Reichsfreunde" waren anwesend. Heute war die erste Sitzung, welche von dem Alterspräsidenten Langguth(liberal), einem Bayreuther Kaufmann, eröffnet wurde. Es erfolgte sofort die Wahl des Directoriums. Gewählt wurden mit 78 gegen 76 Stimmen als I. Präsident Baron Ow, als II. Präsident Oberappellrath Dr. Kurz, als I. Secretär Dr. Jörg, als II. Secretär Freih. von Soden, als Schriftführer Baron von Grießenbecker und Redacteur Häuser. Sämmtliche Gewählte gehören der ultramontanen Partei an. Der liberalen Partei war durch Clubbeschluß die Wahl der Schriftführer zugestanden worden. Die Liberalen wollten sich damit nicht zufrieden geben, lehnten die Annahme der Wahl als Schriftführer ab und so wurden ausschließlich Mitglieder der bayerischen Partei gewählt. Da in der heutigen ersten Sitzung Vertreter des Ministerium's nicht anwesend waren, unterblieb der Antrag auf Erlaß einer Adresse. Dieser Antrag dürfte morgen eingebracht werden. Bei der Verlosung der Mitglieder in die 7 Abtheilungen gewann die bayerische Partei in 4 Abtheilungen die Mehrheit, in zwei Abtheilungen hat die liberale Partei die Mehrzahl, in einer Abtheilung ergab sich Stimmengleichheit(11 gegen 11). Morgen findet die Constituirung der Abtheilungen, die Wahl der Vorstände und Schriftführer derselben statt, außerdem erfolgt die Wahl der Mitglieder der ständigen Ausschüsse aus dem Plenum. Es wurde beschlossen, den Liberalen in den Ausschüssen die gebührende Vertretung einzuräumen, indem die bayerische Partei einen Mann mehr als die Hälfte für sich in Anspruch nimmt, die übrigen Ausschußmitglieder sollen den Liberalen überlassen werden.— Ueber das Schicksal der Kammer herrscht die allgemeine Anschauung, daß dieselbe nicht lange beisammen bleiben werde. Es ist zweifellos, daß die bayerische Partei einstimmig ein Mißtrauensvotum gegen das Ministerium aussprechen werde. Ob das Ministerium alsdann seine Entlassung einreichen oder zur Auflösung der Kammer und einer neuen verbesserten Auflage der Wahlkreisgeometrie seine Zuflucht nehmen werde, muß abgewartet werden. Daß das Ministerium auf die Uneinigkeit unter den bayrischen Abgeordneten selbst nicht rechnen kann, davon dürfte dasselbe sich bereits überzeugt haben.— In den letzten Tagen gingen über die Gesundheit des Prinzen Otto die übertriebensten Gerüchte um. Prinz Otto befindet sich gegenwärtig viel besser, als in was mir wahrscheinlicher dünkt, Deinem Gedächtniß entschwunden? — Oh, Großmama, rief Lilli, scherzend, Sie haben ein Unheil angerichtet, das schöne Alpenkind hat es unserem Freunde angethan. — Von dieser Seite fürchte ich keine Gefahr für seine Ruhe, meinte Frau von Eichenkron lächelnd und einen bedeutungsvollen Blick auf das junge Mädchen werfend, dessen Wangen sich mit einem flüchtigen Roth färbten. — O nein, in dieser Beziehung trifft Mama gewiß kein Vorwurf, meinte Otto, sie ist ein recht unbedeutendes Mädchen, das nicht so leicht einen Brand entfachen wird, und jetzt, da ich weiß, daß sie eine Schweizerin, ist mir auch ihr schlichtes, einfaches Auftreten erklärt, das mir zu dem lebhaften, koketten Wesen einer Französin so gar nicht passen wollte. — Madelon Chaumont ist aus einem kleinen Städtchen am Genfer See und wurde von der Baronin auf zwei Jahre in ihren Dienst genommen, sagte Frau von Eichenkron. Sie hat sich als ein recht braves, anstelliges Mädchen erwiesen. — Das aber vor Allem den einen unschätzbaren Vorzug besitzt, französisch zu parliren, rief Otto lachend. Wann werden wir endlich so vernünftig sein, setzte er in ernstem Tone hinzu, und unsere Kinder nicht mehr zwingen, eine fremde Sprache zu reden, ehe sie gelernt haben, sich in ihrer eigenen, ohne Vergleich schöneren Sprache richtig auszudrücken? — Sie sind ein unverbesserlicher Franzosenfeind, rief Lilli, und doch verdanken wir dieser Nation unendlich viel. Die pikantesten Lustspiele, die feinsten Conversationsstücke, die spannendsten Romane stammen aus Frankreich, dessen Geschmack in Allem, was die Mode betrifft, tonangebend ist. — Und welches Verderben eben diese von Ihnen so gerühmte Belletristik über uns gebracht hat, bedenken Sie nicht, erwiederte Otto mit Lebhaftigkeit, und verstehen es wohl selber noch gar nicht, ich aber sage Ihnen, wenn Sie meine Schwester wären, dürften Sie solche Bücher gar nicht lesen. Dann kann ich mir nur gratuliren, daß Sie nicht mein Bruder sind, versetzte Lilli, denn ich fühle es wohl, ich hätte gar keine Lust, mich von einem nur um einige Jahre älteren Bruder tyrannifiren zu lassen. :( F o r t s e t z u n g f o l g t.) den letzten Jahren. Im Publikum macht sich, soweit man ein Interesse an der Wittelsbacher Dynastie hat, allgemein der Wunsch geltend, daß endlich der Adjutant des Prinzen, H. v. Branca entlassen würde. Pfarrer Mahr wird demnächst aus dem Zellengefängniß entlassen Es ist dies der Lohn, wenn wir so sagen sollen, dafür, daß er sich hat bereit finden lassen, auf seine bisherige Pfarrei Ebermannstadt zu resigniren. Seine Ernennung zum Pfarrer in Japfendorf ist bereits amtlich bestätigt. Das ist die erste That des neuen Erzbischofs von Bamberg. * München, 30. Sept. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer waren sämmtliche Minister anwesend. Der Präsident, Freiherr v. Ow, theilte das Resultat der in der gestrigen Sitzung stattgehabten Wahl des dritten und vierten Schriftführers mit. Im weiteren Verlaufe der Sitzung legte der Finanzminister den Budgetentwurf sowie einen Gesetzentwurf betreffend die Abänderung der Tax= und Stempelgefälle vor. Die nächste Sitzung findet am Sonnabend statt. In derselben soll der Antrag des Abg. Kurz auf Erlaß einer Adresse an die Krone berathen werden. * Wien, 30. September. Der Redacteur des„Vaterland“, Herr Inthal, ist wegen eines Artikels über den Brünner Arbeiterstrike zu viermonatlichem Arrest verurtheilt worden. Italien. * R o m, 3 0. S e p t. D e r d e u t s c h e G e s a n d t e v. K e u d e l l i s t heute früh hier eingetroffen und hat dem Minister=Präsidenten Minghetti von dem bevorstehenden, dem Könige bereits vorher angezeigten Besuche des Kaisers Wilhelm officielle Mittheilung gemacht. * Rom, 30. Sept. Wie die„Opinione“ meldet, ist der Commissar Italiens, Luzzati, gestern in Bern eingetroffen, um mit dem Bevollmächtigten der Schweiz, Hoklin, einen neuen Handelsvertrages zu vereinbaren. Dem„Ecomonista" zufolge verläßt Luzzati Bern am 5. October und begibt sich alsdann wegen Abschlusses eines neuen Handelsvertrages mit der österreichischungarischen Regierung nach Wien. Das Blatt fügt hinzu, der Vertrag mit Frankreich sei schon endgiltig abgeschlossen; die für einige Artikel vorgenommenen Tariferhöhungen überstiegen nicht 10 pCt.! in den meisten Fällen blieben die Erhöhungen sogar noch hinter diesem Betrage zurück. Demnach könnten die Gerüchte, daß die Regierung zum Schutzzollsystem zurückzukehren beabsichtige, nicht begründet seien. * Rom, 30. September. Wie die hiesigen Blätter übereinstimmend melden, wird der Kaiser Wilhelm am 12. October erwartet. Zu seinem Empfange werden der König Victor Emanuel, der Kronprinz, die Kronprinzessin und Prinz Amadeus so wie der Ministerpräsident Minghetti, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten Visconti=Venosta, der Kriegsminister Ricotti Magnani, der Minister des Innern Graf Cantelli und ferner Vertreter des Senats und der Deputirtenkammer in Mailand anwesend sein. * Verona, 28. September. Die Prinzessin Friedrich Carl von Preußen ist heute hier eingetroffen und reist morgen nach Venedig. Spanien. * Madrid, 30 Sept. Das die Cortes zusammenberufende Decret soll in nächster Woche erscheinen. In den ersten Tagen Octobers geht der König zur Nord=Armee. General Jovellar, Präsident des Ministerraths und Kriegs=Minister, übernimmt das Obercommando über diese Armee. Die gesammte Armee zählt jetzt nahe an 200,000 Mann. Nach der Zusammenberufung der Cortes wird die Königin Isabella und ihre Familie so wie der Herzog von Montpensier nach Spanien zurückkommen, wahrscheinlich um die Mitte November. Auch heißt es, daß vor dem Zusammentritt der Cortes Canovas del Castillo die Regierung mit einem Ministerium der Versöhnung wieder übernehmen wird. Alle Schwierigkeiten mit Rom sollen auf freundschaftliche Weise geordnet sei. * Madrid, 30. September. Eine Bande von Republikanern und Socialisten in der Sierra Morena, die einen Aufstand ins Werk setzen wollen, hat bei Despenaperros die Eisenbahn zu zerstören versucht. Die Regierung hat Truppen an Ort und Stelle geschickt, um mit aller Strenge die Ordnung wiederherzustellen. — In der letzten Woche haben sich 150 Carlisten unterworfen.[?!# 50 * Madrid, 30. September. Der amtlichen Zeitung zufolge hat Graf Hatzfeldt dem König einen Brief überreicht, der sich auf die Verleihung des GoldenenkVließes an den Großherzog von Sachsen=Weimar bezieht. Amerika. * Washington, 29. September. Die republikanische Convention von Massachusetts hat sich gegen eine dritte Präsidentschaft Grant's ausgesprochen. Dieselbe hat eine Resolution zu Gunsten der Wiederaufnahme der Baarzahlungen angenommen. * Der liberale Pöbel ist sich überall gleich, in Europa wie in Amerika. Wie der am Großrath Leu 1845 verübte liberale Meuchelmord neuerdings an der freimaurerischen Ermordung des Präsidenten Garcia Moreno sein Seitenstück gefunden, so haben die belgischen liberalen Gassenmeuten, die liberalen Scandäler von Gratz, Buenos=Ayres, Lugano u. s. w. eine Fortsetzung in Montreal(Englisch=Canada) gefunden. Bekanntlich hatten sich vor Kurzem die dortigen Katholiken der Beerdigung der Leiche eines Freimaurers auf dem katholischen Kirchhofe erfolgreich widersetzt. Das hat die Freimaurer in Wuth gebracht und sie haben den Pöbel zu folgender Schandthat aufgehetzt: Am Sonntag, 26. September, betheiligten sich 2000 Katholiken an einer Jubiläums=Procession zu Ehren des römisch=katholischen Provinzial=Concils, die von Kirche zu Kirche zog. Die Procession wurde wiederholt von dem Pöbel angegriffen und mußte sich schließlich auflösen. Die Polizei that wenig. Der Pöbel steinigte die Katholiken und machte starken Gebrauch von Schußwaffen. Etwa 50 Personen wurden schwer verwundet und eine Person verlor ihr Leben. Die liberalen Blätter haben natürlich für diese neue Schandthat nur Lob über Lob. s Katholisches herausgegeben nach den Beschlüssen der beiden ersten Synoden der Altkatholiken des deutschen Reiches; Bonn, Druck und Verlag von P. Neusser, 1875. III. Bei der Beichte ist die Absolutionsformel geändert. Im altkatholischen Rituale lautet sie:„Als Diener unseres Herrn Jesu Christi spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters u. s..“ Die übliche Form aber ist diese:„Unser Herr Jesus Christus spreche dich los und ich(ego) kraft Seiner Auctorität spreche ich dich los.“ Wir sehen in dieser Abschwächung die Tendenz, der altprotestantischen Auffassung sich zu nähern, nach welcher der Priester, indem er von Sünden losspricht, als„Diener unseres Herrn" den Nachlaß der Sünden nur declarire, nicht aber kraft einer ihm von Christus übertragenen Vollmacht oder Auctorität wirklich selbst die Sünden nachlasse(Brgl. Trid. Sitzung XIX, can.). Aus gleichem Grunde wohl hätte man am Liebsten eine deprecatorische Form angewendet(wiewohl man den wirklich deprecatorischen ersten Theil der römischen Formel beseitigt!), allein— meinen die Verfasser des Rituale—„es ist zweckmäßig, für jetzt(!) die seit 500 Jahren im Abendlande indicative übliche Formel(mit der angegebenen Aenderung) beizubehalten, bis durch eingehendere wissenschaftliche und populäre Erörterungen die Zulässigkeit und Räthlichkeit(!) einer Wiederherstellung der ältern Form auch für weitere Kreise nachgewiesen ist.“— Das Schluß gebet Passio Domini etc. ist weggefallen, vermuthlich weil es sich mit den Anschauungen der Altkatholiken über Zuwendung der Verdienste Christi und der Heiligen, auf welcher die Lehre vom Ablaß beruht, nicht recht reimen läßt. Für die Communion wird nur eine Uebersetzung der herkömmlichen lateinischen Formeln gegeben. Bei der Oelung wird gesagt, daß eine einzige Salbung, am passendsten bei der Stirn, genüge und der Priester, wo es räthlich scheine(der unter dem Text angeführte Benedict XIV. sagt: nur im Rothfalle.) auf diese sich beschränken könne. Das Formular aber schließe sich, da die Anordnung der Beschränkung auf eine einzige Salbung vielfach Anstoß erregen würde, an die herkömmliche an. Wie viel gründlicher erst würde reformitt, verkürzt und abgeändert worden sein, wenn nur allerseits das Volk hinreichend aufgeklärt wäre und nicht noch so mancher„Anstoß" zu berücksichtigen wäre! Indeß verkündigte schon der„D. M.(Nr. 35), daß ein Correspondent der„Elberf. Ztg.“ die Anwendung nur Einer Salbung begehre. Interessant ist bei der„Einsegnung der Ehe“, daß bei derselben der Gedanke ausgeschlossen wird, als ob die Brautleute erst durch diese wirkliche Eheleute würden und also die Ceremonien die Bedeutung des Ehe=Abschlusses habe. Sie bekunden nur ihr Verlangen, der besondern Gnade für ihren bereits geschlossenen Ehebund theilhaftig zu werden, indem„sie erschienen sind, um nachdem sie ihr Jawort wiederholt haben, den Segen der Kirche für ihren Bund zu empfangen.“ Sie werden darum auch vom Priester nur aufgefordert, die Erklärung ihrer ehelichen Verbindung zu wieder holen.“ Es folgt das Formular für die Segnung einer Wöchnerin. Mit dem Feste Mariä Reinigung(Lichtmeß) hange die Sitte zusammen, der Frau seine brennende Kerze zu geben, in dem vorliegenden Rituale aber sei dieser Sitte eine sinnbildliche Bedeutung gegeben, die auf den Ursprung derselben keinen Bezug nehme. Zur„Vermeidung von Mißverständnissen“ solle überhaupt auf die Reinigung Mariä bei der Ceremonie nicht Bezug genommen werden. Welcher Art diese„Mißverständnisse“ sein könnten, wird nicht gesagt. Ein Mißverständniß ist aber auf der II. Synode den Katholiken überhaupt bei dem Feste„Mariä Reinigung" oder „Lichtmeß“ vorgeworfen worden, indem dasselbe ein Fest des Herrn(Darstellung Christi im Tempel) und nicht ein Marienfest sei. Ob die Altkatholiken den schönen Gebrauch der Kerzenweihe an diesem Tage beibehalten haben, ist uns nicht bekannt; nach vorstehender Bemerkung scheint er abgeschafft zu sein. Zu dem Begräbniß=Ritus enthält das Rituale keine Anmerkungen. Der Gebrauch, das Grab zu beräuchern, welches da gestattet wird, wo es es bisher Sitte war, hat aber bereits bei dem Anonymus der„Elbers. Ztg.“ Anstoß erregt; er will, daß auch dort, wo die Sitte bestand, sie in Zukunft nicht zur Anwendung komme. Am Ausführlichsten verbreiten sich die Bemerkungen des Rituale über die total geänderte„Segnung des Wassers“. Die ursprüngliche und richtige Auffassung vom Gebrauch des Weihwassers(Symbol des herabfließenden Segens über Personen und Sachen sei durch allerlei abergläubische Vorstellungen von der Wirkung desselben verdunkelt worden. Der Gebrauch des Weihwassers sei möglichst zu beschränken trotz des„schriftgemäßen und richtigen Gedankens, daß Christus die Welt aus der Gewalt des bösen Feindes erlöst hat",(Seite 8) also auch die ganze Welt der Zuwendung des Erlösungs=„Segens" bedarf. Die möglichste Beschränkung wäre wohl die Abschaffung des Gebrauches.] Allein: „Ihn grundsätzlich zu beseitigen, würde nicht nur mit Rücksicht auf die herrschende Sitte wenigstens in vielen Kreisen bedenklich (aha!], sondern auch darum nicht gerechtfertigt sein, weil„die voreilige Beseitigung eines im eigentlichen Sinne aktkatholischen... Gebrauchs über das Ziel einer ächten Reform hinausgehen würde.— An der Formel des römischen Rituales, an welches ein Anschluß„unmöglich“ sei, werden zunächst wieder die an Wasser und dem beizumischenden Salz vorzunehmenden Exorcismen„sonderbar“ gefunden. Abergläubisch aber sei es, wenn dem gesegneten Wasser die Kraft zugeschrieben werde bei denen, die es gebrauchen aber nota bene: im Geiste der Andacht und gläubigem Gottvertrauen! „Gesundheit der Seele und des Leibes zu bewirken, Krankheiten zu vertreiben, von den Häusern und Orten der Gläubigen alle bösen Geister zu verjagen und Alles, was dem Wohle und der Ruhe der Bewohner schädlich ist, zu verscheuchen.“ Wenn aber dem von der Kirche gesegneten Wasser solcherlei Wirkungen beim andächtigen Gebrauch nicht zukommen, so sieht man nicht, welche Bedeutung der kirchlichen Weihe desselben überhaupt zugeschrieben werden soll. Denn als reines und wirkungsloses Symbol könnte doch jedes gewöhnliche, auch nicht gesegnete Wasser ebensowohl dienen, wie uns denn auch erzählt wurde, daß ein altkatholischer Priester in C. bei Ermangelung von Weihwasser mit gewöhnlichem Wasser eine Leiche eingesegnet hade. Die Absicht der Kirche aber und des„wirklich altkatholischen Gebrauches“ ist klar und deutlich sowohl in den Gebeten der Weihung ausgedrückt, für welche schon die apostolischen Constitutionen und die ältern Sacramentarien der abendländischen Kirche Fermularien aufweisen, als in der Anwendung Seitens der Gläubigen von früher Zeit her, da schon der h. Chrysostomus der Sitte des Privatgebrauchs des Weihwassers gedenkt(de baptism. chr.), darauf hinweisend, daß die Gläubigen geweihtes Wasser mit nach Hause genommen und sich damit besprengt huben. Miterhin über die nach kirchlichem Glauben den Sacramentalien zukommenden Wirkungen mit den Altkatholiken zu streiten, kann hierorts unsere Aufgabe nicht sein. Noch sei bemerkt, daß die Verfasser des Rituale empfehlen, die Segnung des Weihwassers im Beisein wenigstent eines Theiles der Gemeinde vorzunehmen, indem auch dies dazu beitragen werde,„abergläubische Verstellungen fern zu halten und das rechte Verständniß zu fördern", d. h. nach dem Gesagten um den Glauben an die Wirkungslosigkeit der stattfindenden Segnung und folglich an deren Zwecklosigkeit zu verbreiten. Wir glauben, daß unsere Besprechung des altkatholischen Rituale dargethan hat, daß die Reform bei diesem Werke nur auf halbem Wege stehen blieb und wegen ihrer Halbheit darum auch manche Altkatholiken nicht werde befriedigen können. Die Exorcismen bei der Taufe sind, was man auch sagen mag, nicht ganz beseitigt, sondern in eine neue, abschwächende und verkürzte Form gebracht. Auch dürfte der Glaube an die Wirksamkeit der Sacramente nicht bei den Altkatholiken so allgemein mehr festgehalten werden, als das Rituale voraussetzt. Bei Einigem, was man noch beibehielt, hat man Aenderungen für die Zukunft sogar selbst in Aussicht gestellt oder die Beibehaltung mit dem„Anstoß" decken zu müssen geglaubt, den die Beseitigung erregen würde.(S. 52 bezüglich der indicativen Absolutionsformel; S. 57 bezüglich der wiederholten Salbung bei der Oelung; S. 56 bezüglich des Weihwassers.) Manches in den„Anmerkungen“ ist darauf berechnet, die allzu eifrigen Reformer, denen das Rituale etwa nicht weit genug gehen würde, zu beschwichtigen.(S. 50 die Rechtfertigung der Beibehaltung der Abrenuntiationen; S. 56 die Gründe für die nicht gänzliche Beseitigung des Weihwassers.) Für diejenigen aber, welche itwa denken würden, man gehe zu weit, wird gewissenhaft notirt, daß und inwieweit man allenthalben sich doch nur an das Hergebrachte, an das römische Rituale anlehne, und inwieweit man bei den vorgenommenen Aendernugen Gründe und andere Ritualien, seien es auch nur die von Wessenberg und Winter, für sich habe. So wirft man nach rechts und links Brocken hin, um beide Theile, jeden nach eigenem Geschmack, zu befriedigen, jedoch mit schlecht verhaltener Zaghaftigkeit und Angst vor„Mißverständnissen“, sodaß uns scheint, die Verfasser hätten so wenig Fidaz zu ihrem Opus, wie etwa zu dem Weihwasser, welches sie zwar segnen, ohne aber dem Segen Kraft beizumessen, und von welchem sie fürchten, es möge zu viel davon gebraucht werden. Das Rituale wird nun freilich eingeführt werden, aber es dürfte nicht zu viel Zeit verfließen, bis es durch eine radicalere Reinigung selbst wieder gründlich reformirt sein wird, vorausgesetzt, daß dir altkatholischen Laien für derlei Dinge überhaupt noch Interesse zeigen und nicht, wie hinsichtlich der festzustellenden Dogmen, vertrauensvoll sich ihren Fachmännern, den Commissionen und Conferenzen ihrer Führer und Theologen, überlassen. Zum Schluß noch ein Wort von Wiseman, welches uns erklären soll, warum das Rituale so einfach und turz ausgefallen ist. „Die Richtung unserer Zeit“— sagt derselbe—„geht freilich darauf, Alles zu vereinfachen, zu verkürzen und auf das Wesentliche zu beschränken. Wenn eine Maschine, die ursprünglich complicirt war, auf ein halbes Dutzend Räder reducirt wird, so wird das heutzutage als eine große Entdeckung angesehen. Ein Gärtner ist stolzer auf einen Baum, von dem er Alles bis auf ein paar Aeste abgeschnitten hat, die er in unnatürlicher Weise an eine Mauer annagelt, als auf einen stattlichen Baum, der sein blätterreiches Haupt in Würde hin und her bewegt. Die zwei großen Fragen unserer Zeit sind, wie viel von Jedem, irdische Güter ausgenommen, unumgänglich nöthig, und zweitens, welches der kürzeste und leichteste Weg ist, es zu erlangen. Das wird auch auf die Religion angewendet; welches ist der Gottesdienst, dem man nothwendig beiwohnen muß, welches ist die einfachste Weise, diese Pflicht zu erfüllen? Die Antwort: sdie sonntägliche Messee geht noch an: aber dann wird man beifügen: dieselbe sei so frei von aller Feierlichkeit, so sparsam besucht und so einfach im Ceremoniell, wie möglich. Und ebenso werde es mit allen Sacramenten und Sacramentalien gehalten: man lasse Alles bestehen, was zu ihrer Wirksamkeit unumgänglich nöthig ist, aber man schaffe Alles ab, was abgeschafft werden kann.“(Vermischte Schriften, II. Abthlg. Köln 1855.) Aufstand in Südost=Europa. Aus der Herzegowina verlautet, daß der Verkehr auf der Straße von Ragusa nach Trebinje seit zwei Tagen vollständig unterbrochen worden ist. Die Straße ist durch Sprengungen an mehreren Stellen von den Insurgenten unpassirbar gemacht; dadurch ist die türkische Verproviantirung bedeutend erschwert. Wien, 30. Sept. Nach einer Meldung der„Tagespresse“ hat der hiesige Agent der serdischen Regierung, Zukits, den hiesigen Botschaftern der auswärtigen Mächte ein Memorandum überreicht, worin eine Reihe von Grenzverletzungen aufgezählt wird, deren sich die Türken schuldig gemacht haben sollen. Aus Serbien wird gemeldet, daß Oberst Alimpets eine 5000##. starke Freischar organisirt hat, mit welcher er nebst einigen Geschützen: Augenblick die Drina zu überschreiten droht. Die jetzt an die Oessents. keit gelangte Adresse der Skupschtinaminorität verlangt außer der.: erklärung die Permanenzerklärung der Skupschtina, die Abschaffung 8. Kreisämter, der Kreisgerichte, der Gensdarmerie, absolute Preßfreiheit andere radicale Reformen. Die Beurtheilung der verschiedenen Nachrich: über die Kämpfe wie über die diplomatische Action wird übrigens set schwert durch die ungenügende Datirung der einzelnen Vorgänge 2c.##.; weiß nicht genau, hat man es mit einer neuen oder mit einer schon 1 dagewesenen Sache zu thun. So entnahm die„Deutsche Zeitung““ vollen acht Tagen einem türkisch=officiösen Blatte den Inhalt eines g: lars, welches die Pforte in Bezug auf Serbien an ihre Vertreter bei.Höfen erlassen hat, und dasselbe Circular ist es, welches dann eine Wac, später als funkelnagelneues Memorandum in hiesigen Blättern wieder auf. taucht, und wahrscheinlich ist es wiederum dasselbe Ding, welches auf d. Wege von hier nach Belgrad und wieder zurück zum Ultimatum geworden ist. Vorzüglich dieses letzteren Schrecknisses geht ungarischen Blättern nach, folgende officiöse Wiener Note zu: Wenngleich das Verhältniß der Pfari, zu Serbien hier erst aufgefaßt wird, so ist doch nichts bekannt, daß einen Zusammenstoß wahrscheinlich machen würde. Das angebliche Uiß, matum der Pforte an Serbien existirt nicht. Belgrad, 30. Sept. Der Minister Ristics hat eine Deputation d, Kaufmannschaft, welche um Beschleunigung der Angelegenheit, betressend die Ertheilung eines allgemeinen Moratoriums nachsuchen sollte, nicht empfangen. Man zieht hieraus den Schluß, daß die Regierung der Erthei, lung des Moratoriums überhaupt nicht geneigt.. Die„N. Fr. Pr.“ meldet aus Semlin, 29. Sept.:„Man erwarte stündlich den Sturz des Cabinets Ristic. Seitens der Vertreter der Groß, mächte wird dem Cabinet gegenüber eine sehr entschiedene Sprache geführt Auch ist das Volk über die zweideutige Haltung Ristics entrüstet.“ Paris, 30. Sept. Die„Agence Havas' meldet aus Ragusa, der Gouverneur von Trebinje, Hussein Pascha, habe sich die Unzufriedenheit de Regierung zugezogen und sei durch Helim Pascha ersetzt worden. Versailles, 30. Sept. In der heutigen Sitzung der Permanen, commission brachte der Deputirte de Ploeuc(Untergouverneur der Ban# von Frankreich) den Vertretern der Regierung gegenüber zur Sprache, das so viel falsche und unrichtige Nachrichten von Belgrad und Constantinopel aus über die Lage der Dinge im Orient veröffentlicht würden. Verschiedene Mitglieder der Commission machten dem entgegen bemerklich, vi schwierig es für die Regierung sei, alle jene Nachrichten zu controlizen. De Ploeue erklärte darauf, daß er nur beabsichtigt habe, die Aufmerksamkeit der Regierung auf den fraglichen Umstand zu lenken. Im Uebrigen verlief die Sitzung ohne bemerkenswerthen Zwischenfall * Köln, 30. Sept. Soeben geht uns folgender Brief zu: Sehr gehter Herr! Dem Wunsche des Herrn Abgeordneten Wolff gemäß bin ich# frei, Ihnen in seinem Namen den Verlauf meiner Verhaftung kurz mitztheilen: Am Mittwoch Nachmittag um 4½ Uhr begab ich mich vom„Hotel Ernst“ auf den Bahnhof, um die Zöglinge nach Feldkirch zu begleiten. In Begleitung eines Pastors aus Westfalen und eines neuen Zöglings, die ic gerade vor dem Gasthofe antraf, ging ich zur Bahn. Hier hatte ich## Mehreres für die Zöglinge zu besorgen, und viele Eltern trugen mir noc hier ihre Wünsche rücksichtlich ihrer Kinder auf. So war es denn der Pelizei, welche schon in drei Personen auf dem Bahnhofe war, nicht schwer, uns dort aufzufischen. Soeben wollte ich einige Zöglinge in den Wagen spediren, als ein Polizei=Agent auf mich zutrat mit der Frage:„Wohn reisen Sie, mein Herr!“„Nach Friedrichshafen", erwiderte ich.„Zeigen Sie mir Ihre Legitimation.“„Ich habe keine.“„So bleiben Sie einsweilen hier.“„Wo ist denn der andere Herr?“„Welcher Herr!“ mit Ihnen aus dem Hotel Ernst gekommen ist.“„Erlauben Sie, ich komm allein aus dem Hotel Ernst.“„Wie, Sie wollen lügen? Sie wurden gesehen, wie Sie mit einem andern Herrn aus dem Hotel gingen.“„Entschuldigen Sie, dieser Herr3 Pastor kann bezeugen, daß ich allein aus dem Gasthofe komme, da er mich dort angetroffen hat.“ Dann wandte sich der Polizeiagent an den Pastor:„Wer sind Sie?“„Ich bin Pastor in dem und dem Orte in Westfalen.“ Dann wandte er sich wieder an mich:„Sagen Sie mir, wo ist denn der andere Herr, der mit Ihnen von Feldkirch hierher gereist ist, um eine Anzahl junger Leute fortzuführen?" Da ich den P. Frink gerade nicht sah, antwortete ich:„Das weiß ich nicht.“ Mittler: weile machte er sich an die Wagen heran und fand endlich den P. Frink. der schon eingestiegen war. Da derselbe jedoch mit einem Passe versehen war, wurde er bald in Gnaden entlassen. Darauf mußte ich mit dem Pol zeiagenten zum Polizeipräsidenten fahren und wurde dann dort verhört. Besanders glaubte man ich sei rach#ln gekommen, um dort eine Anzahl junger Leute zu werben und nach Feldkirch zu führen. Wahrend des Verhörs kamen der Graf Los und der Graf v. Spee und legitimirten mich. Und da sich diese für mich verbürgten, so durfte ich bis auf Weiteres unter Hausarrest in's Hotel Ernst zurückkehren. Heute Morgen wurde ich zum Polizeiagenten citirt, der ein vollständiges Protokoll aufgenommen hat, muß mich aber noch bis auf Weiteres vertrösten. Der Herr Abgeordnete Wolff steht mir hülfreich zur Seite. Dies sind so in Kürze die Umsände, die sich bei meiner Verhaftung zugetragen. Hochachtungsvoll H Havermarn. 8 J. So eben wird mir die Nachricht, daß ich gegen einen Revers um 5 Uhr abreisen kann. Die„Köln. Ztg.“ bringt über den Vorfall folgenden charakteristischen Bericht:„Vorgestern Nachmittag gelang es der Polizei, einen Jefuiten, Namens Havermann, welcher im Auftrage des Jesuitenseminars zu Feldlirch in Tirol einen Transport Knaben aus hiesiger Stadt und Umgegend dorthin abzuführen im Begriff stand, noch kurz vor Besteigen des Bahnzucs festzuhalten. Der Weiterreise jener Knaben, die zum Theil von ihren Angehörigen an die Bahn begleitet wurden, konnte kein(!) Hinderniß weiter bereitet werden, das Mitglied der Gesellschaft Jesu aber wurde dem PolizeiChef vorgefühet. Vergeblich bemühten sich die sogleich herdeigeeilten Grafen Spee und Los=Wissen, so wie der Reichstags=Abgeordnete Wolff, die Freilassung des Bedrohten zu erwirken. Auf die Verpfänkung ihres Ehrenwortes jedoch, daß der Arrestant das Hotel Ernst, in dem er abgestiegen, bis auf Weiteres nicht verlassen solle, wurde 2c. Havermann korthin internirt. Die von beregtem Vorfall ohne Verzug benachrichtigte kgl. Regierung hat gestern nunmehr entschieden, daß von einer definitiven Verhaftung des 2c. Havermann Abstand genommen werden solle, daß er jedoch unter Hinweis au das Gesetz vom 4. Juli 1872 Köln und den diesseitigen Regierungsbezick sofort und für immer zu verlassen habe, widrigenfalls ihm ein bestimmte bindender Aufenthalt angewiesen werden würde.—(P. Havermann hatt. als er verhaftet wurde, das Billet bis an die Endstation des deutsche Reiches bereits in der Tasche.) Unsere Preßverhältnisse sind leider derart, daß wir es uns versagen müssan. unseren Gedanken über das in Köln von der dortigen Polizei eingeschlagene fohren Ausdruck zu geben. Aus der„Köln. Zig.“ ersieht man, daß mas auch noch gern in das Recht der Eltern eingreifen möchte, ihre Kinder in Erziehungs=Anstalten zu schicken, die ihnen belieben, auch in ausländische, wenn die einheimischen ihnen keine Garantie mehr bieten zu einer religiösen Erziehung. Daß der ganze Vorfall aber nur durch die Denunciatien von „Altkatholiken“ veranlaßt war, geht aus dem„Deutschen Mrur' der vor einigen Wochen förmlich die Polizei aufforderte, den Jesuiten, welche auf Wunsch der Eltern die Kinder von und nach Feldkirch bringen, aufzu“ passen und sie zu verhaften. * Köln, 1. Oct. Zu der Nachricht über die demnächstige Sperrung der erzbischöflichen Wohnung bemerkt die„Köln. Volksztg.“ noch Folgendes: Das erzbischöfliche Palais frühere v. Zuydtwicksche Haus auf der Gereo straße, ist vor nunmehr 50 Jahren dem Amtsvorgänger des hochwürdigstt Herrn, Grafen Spiegel zum Desenberg, durch notariellen Act mit aut Eigenthumsrechten übergeben worden. Auf eine Eingabe, welche auf dies Eigenthumsrecht des erzbischöflichen Stuhles hinwies und hervorhob, daß die Anschauung des Cultusministers von einem Eigenthumsrechte des tes, auf welches die Forderung der Räumung gegründet wurde, eine thümliche sei, hat die königliche Regierung ablehnend geantworter## eine weitere Eingabe an das Cultusministerium ist nunmehr dir und eingetroffen, daß an der Forderung der Räumung festgehalten, der Tei derselben aber mit Rücksicht darauf, daß die Aufforderung während Firmungsreise des hochw. Herrn Erzbischofes hier einging, bis zu October verlängert werde. Die Anerbietungen verschiedener hiesiger wohner, welche sich die Ehre erbeten hatten, den Oberhirten beherders zu dürfen, hat der hochwürdigste Herr für jetzt dankend abgelehnt.“ * Beyenburg, 28. Sept. Da die hiefige katholische Pfarrvos## fiscalisches Eigenthum ist, so hat die königliche Regierung in Dustt##g die Ausweisung des Pfarrers Koch aus der Wohnung beschlossen u Landrathsamt zu Lennep mit der Ausführung dieser Maßregel krauft“ zu Dieselben Anordnungen sind bezüglich der katholischen Pfarrwo## Burg a. d. Wupper getroffen worden., ucerlässiger * Coblenz, 28. Sept. Wie die„Cobl. Volksztg. aus# Quelle vernimmt, sind im Regierungsbezirk Trier folgende 13 zu Maigesetzen angestellte Geistliche gesperrt worden: Caplan Du# Trier; Caplan Riewer in Graach; Caplan Gombert in Wetrisg, negin Strod in Hilbringen; Pastor Drees in Happerath: Paster„gingen; Gusenburg; Pastor Jox in Brockscheid; Pastor Hormisch in-„astor Pastor Schneider in Wadrill; Pastor Mergens in Nonnweik:)„rum Braun in Pluwig; Dechant Christer, der als Cantonspfartz zeren nicht unter das Sperrgesetz fällt, ist für die Pfarrei Rommerh. Verwaltung ihm bisher oblag, gesperrt worden..., Empellinstanz ge* Trier, 29. Sept. Gestern wurde das Urtheu der### gfarr.: en die in erster Instanz freigesprochenen fünf, in der vorat Jseld amtirenden Nachbargeistlichen gesprochen. Sie wurden, laut der Seshol, Volkszig., gleicher Weise zu je 15 Mark oder 2 Tagen Gefängirtheilt, da sie ihre Berechtigung zu Amtshandlungen in fremden Parreien nicht nachweisen könnten, und ferner ihre vereinigte, verabredete in Reinsfeld als Verwaltung der Pfarrei angesehen werden raße. Als Milderungsgrund wurde ihre feste Ueberzeugung dee Straf„igkeit der resp. Amtshandlungen angenommen. Trier, 30. September. heute Morgen 5¼ Uhr wurde, wie die Erier'sche Landesztg.“ mittheilt, Herr Pastor Classen aus dem Gefängnisse, * Verbüßung seiner Strafe von einem Monate, emlassen. In der wche des Gefängnsses waren Polizeibeamte sichtbar. Vom Gefängnisse aus eine Strecke lang der Weg mit Blumen bestreut. Von vielen Pfarrm ward der Herr Pastor in das mit Guirlanden, Blumen und Sprüchen reichlich geschmückte Pfarrhaus geführt. Die Gratulirenden bezleiteten den Herrn Pastor in die Pfarrkirche, woselbst er die hl. Messe Nach Beendigung derselben fand sich wiederum eine große Anzahl „wlirender im Pfarrhause ein; drei weißgekleidete Mädchen deklamirten Gedichte Am Eingange des Pfarrhauses ist folgende Inschrift recht schöne Geochn. angebracht: So ist die Trennungsstunde, Die bitt're, denn dahin; O möchte süßer Frieden Dir lange jetzt erblüh'n! Vermischte Nachrichten. Jülich, 28. Sept. Herr Frhr. v. Hollen, bisher Landrathsamtsverser hierselbst, ist nunmehr, laut der„Elberf. Ztg.“, definitiv zum Landdes Kreises Illich ernannt worden.. 96., Sen muss, Mainz, 29. Sept. Das„Mainzer Tagblatt“ oringt über oen wiverMoppey's einen Artikel, welcher den Schein zu erwecken sucht, als ob die erste Erklärung Moppey's, die scheinbar einen Uebertritt desselben zum Altkatholicismus enthielt, aus dessen freiester Ueberzeugung, sein Widerruf aber aus, weiß Gott welchen, Einflüssen hervorgegangen sei.— Dem gegenüber wollen wir, so schreibt das„M..“, den sehr einfachen Hergang der scheinbar so verwickelten und unbegreiflichen Sache, so wie wir ihn auf Grund sorgfältiger Erkundigung verbürgen können, darlegen. Vor allem wird es gut sein zu bemerken, daß Moppey zwar ein geborener Mainzer ist, auch hier in den Kapuziner=Orden als Student der Theologie eintrat, aber nur wenige Jahre unserer Diöcese, im Kapuzinerkloster in Dieburg, angehörte, dann aber nach Westfalen kam. Dort wurde auch er von den Maigesetzen betroffen und wollte, nach einem zeitweiligen Aufenthalt im Lapuziner=Kloster zu Antwerpen, in Begleitung eines holländischen Ordensmannes, nach Nord=Amerika auswandern, wo ihm bei den Kapuzinern, welche in New=York eine Pfarrkirche besorgen, Aufnahme zugesagt war. In London verlor er seinen Begleiter, der durch ein Mißverständniß ohne ihn nach einem dem Abfahrtsorte näher gelegenen Orte abgereist war. Noppey wartete zwei Tage auf ihn und in der Aufregung, worin er sich dadurch befand, entschloß er sich, auf den Continent zurückzukehren und war direct in seine Vaterstadt Mainz. Moppey dachte nun zunächst daran, in den Weltklerus zurückzukehren. Er wandte sich deshalb an die geistliche Behörde, ihm die Dispens von seinen Ordensgelübden und die Aufnahme in eine auswärtige Diöcese zu erwirken. Er empfing auch die Zusage, daß man das Mögliche für ihn thun werde; zugleich aber hielt es die geistliche Behörde für ihre Pflicht, zuerst in London über die von Moppey erzählten Vorgänge, Erkundigung einzuziehen und bis diese eingelaufen, ihm die Verrichtung geistlicher Functionen, namentlich die Feier der hl. Messe nicht zu gestatten. Dadurch wurde Moppey, der durch und durch Gefühlsmensch und eine sehr aufgeregte Natur ist, im höchsten Grade verletzt. In diesem Zustande der Aufregung wurde er von einem ehemaligen Mitschüler im Gymnasium zu einem anderen Herrn geführt, der sich sehr für den Altkatholicismus interessirt. Nun reifte in Moppey der Gedanke, nicht etwa alttatholischer Pfarrer zu werden, sondern aus dem geistlichen Stande auszutreten und sich dem Lehrfach zu widmen. Es wurden ihm in dieser Benehung Zusagen gemacht. Aber seine neuen Freunde beredeten ihn auch zu jener Eclat machenden Erklärung, indem man ihm vorstellte, daß Solches seinem Fortkommen wesentlich förderlich sei. Man legte ihm das Concept einer Erklärung vor, von der die Herren im„Tagblatt" versichern, daß sie dieselbe noch in Händen hätten und daß diese viel schärfer sei, als die in den Zeitungen veröffentlichte. Aber eben wegen dieser ihrer Schärfe nahm sie Noppey nicht an. Dagegen ließ er sich dazu bewegen, eine zweite Fassung abzuschreiben, zu unterschreiben und deren Veröffentlichung zuzulassen. Allein je länger er darüber nachdachte, um so mehr erwachte in dem Herzen Moppey's Reue über seinen Schritt, so daß ein einziger Brief seines ehemaligen Ordensvorgesetzten und der Besuch eines Jugendfreundes genügten, den Entschluß zur Reife zu bringen, ohne Rücksicht darauf, was man dazu sage, ofsen und ehrlich seine unüderlegte Handlung, die allen Katholiken so schmerzlich war, zu widerrufen. Irgend eine andere Einwirkung auf ihn sand absolut nicht statt; namentlich hat kein einziger Kapuziner auch nur ein Wort mit ihm gesprochen; noch weniger geschah von anderer Seite auch nur das Geringste. Ganz freiwillig und bereits vollkommen umgewandelt, erschien er am vorigen Freitag vor der geistlichen Behörde, der inzwischen auch aus London vollkommen beruhigende Nachrichten zugegangen waren, und erklärte unter allen Zeichen aufrichtiger Reue, sein tieses Bedauern über alles Geschehene, bemerkte, er habe bereits einen öffentlichen Widerruf verfaßt und werde ihn nach seiner Abreise veröffentlichen; zugleich erklärte er seinen festen Entschluß, in seinem Orden, in den er aus Wahl und Neigung eingetreten, verbleiben und an seinen ursprünglichen Bestimmungsort sich begeben zu wollen. Die geistliche Behörde verwies ihn einfach an seinen Ordensoberen. Darauf empfingen wir den von uns veröffentlichten Widerruf Noppey's. Das ist einfach der uns bekannte Hergang der Sache. Unser Urtheil über die Angelegenheit ist sehr einfach. Wir freuen uns swar für Moppey, daß er einen mit seiner ganzen früheren Gesinnung und seinem Glauben in Widerspruch stehenden schwachen und leidenschaftlichen Schritt so rasch und so entschieden gut gemacht hat, legen aber im Uebrigen diesem ganzen Ereignisse einen sehr geringen Werth bei. Frankfurt, 30. Sept. Heute Vormittag um 10 Uhr wurden die vier wegen Zeugnißzwang gefangen gehaltenen Redacteure der„Frankfurter Zeitung“ durch den Rügerichter, Herrn Murhard, entlassen. Die Herren Lurti und Sewigh haben 60 Tage Haft ausgestanden, Hr. Dr. L. Holt56 Tage und Herr L. Sonnemann 34 Tage. Die Entlassung erfolgte au Grund der Annahme eingetretener Verjährung. * Pr. Eylau, 30. September. Kürzlich verschwand hier der KreisKommunal=Kassen=Rendant Wollmann, der auch die städtische Sparkasse verwaltete. Ueber die Art und Weise seines Verschwindens werden jetzt folEinzelheiten bekannt; Wollmann ging am Tage seiner Flucht schon sehr früh baden. Er war ein vorzüglicher Schwimmer, so daß die Ausse##r der Badeanstalt sich wenig oder gar nicht um ihn kümmerten. Am Morgen wurde man jedoch ängstlich, da Wollmann selbst nach Stunden nicht wieder erschien, und öffnete seine Badezelle. Man fand zum großen Schrecken seine Sachen, selbst Hemde und Strümpfe vor, doch Wollmann selbst war verschwunden, und nahm man nach diesen Anzeichen an, ertrunken. Als man jedoch die bedeutenden Kassendefekte(man „####von gegen 60,000 Thalern) entdeckte, ließ man im Wasser durch 4 Taucher nachsuchen, um die Leiche des Wollmann aufzufinden, jedoch gemomme W. hatte durch dieses Manöver erreicht, was er wollte,— Zeit ner Ziug,dr Steckbrief wider ihn erschien erst ca. 8 Tage nach seiseiner Ziuch, Es hat sich zur Gewißheit herausgestellt, daß W. am Tage unter der Senam andern Ufer sich Kleidungsstücke niedergelegt hatte, und eine Fluch,tüche des Wassers dorthin geschwommen, sich angekleidet und B ihr.er stelligt hatte. Leider sollen auch viele kleine Leute, die ### anvertraut hatten, starke Verluste davontragen. Sept. Gutem Vernehmen nach wird die Kaiserin von grügen 1“ auf der Rückreise von Paris die deutsche Kaiserin in Oos bedem Kaiger Der König von Sachsen ist heute hier eingetroffen und von selbe mi: em Bahnhof empfangen worden. Heute Abend begibt sich derem Paiser und mit dem Großherzog von Toskana zur Jagd dem Kusser Hiflau. hier nach g. 3° Sept. Die Kaiserin von Oesterreich ist heute Abend . Tit " ach München abgereist. sbdges.. 28. ron Der Räuberhauptmann Fagaux wurde Telegraphische Depeschen. heute van vien September. Das französische Geschwader ist der Berbere: abgegangen. Wie es heißt, nach Tripolis und Berl 30. 1/2% preus...... Phe'se Prim,=Anl. 1 04.40 10475 128,— 128,50 sherseer 91.40 Bumicdt Alse ar Vee- ommandit 91,75 108,75 78.25 81.,75 122.25 146.— 91.40 91,90 108.90 78,50 82.— 122.75 148.50 Antwerpener.... Bonifacius Centrum Sieg=Rhein. 6% Oesterr. Silberrente Oesterr.=Franz. Lombard. Bahn.. Oesterr. Credit.. 30. 68.50 71.75 46,— 54,— 66,75 485.— 177.— 359,50 1. 68.50 71.— 46.75 54.— 65 80 491.— 185.— 365,50 Berlin, 30. Gengde und Verkehr. Lschäiftslos. Wenn es uc.r3)i Börse charakterfirte sich heute als durchaus eit sich über ein Azn: daupt möglich war, die Umsätze, welche in letzter so hatte der: num kaum erhoben hatten, noch mehr zu beschränjüdische Festtag dies zu Wege gebracht. Die geschehenen Abschlüsse waren fast gleich Null. Dabei war die Haltung eine matte, die politischen Nachrichten, welche fortdauernd ernste Befürchtungen wach erhalten, ebenso wie die totale Geschäftsunlust und die Geldknappheit veranlaßten auch heute mannigfache und zum Theil bedeutende Coursherabsetzungen. Dies gilt sowohl von dem Gebiete der Speculationspapiere, wie auch von demjenigen der Anlagewerthe, welche nach vorheriger Abschwächung gestern wieder eine festere Haltung gezeigt hatten. Preußische Staatssonds wurden heute zum großen Theil niedriger notirt. Von den internationalen Speculationseffecten waren namentlich österreichische Credit=Actien erheblich matter, während Franzosen und Lombarden das gestrige Coursniveau ziemlich behaupteten. In verhältnißmäßig lebhaften Verkehr traten, wenngleich zu niedrigeren Coursen, die Rheinisch=Westfälischen Eisenbahn=Actien; BankActien und Industriepapiere blieben dagegen fast ganz geschäftslos. Unter den letzteren war namentlich des bedeutenden Coursrückganges zu erwähnen, den auch heute wieder die Actien der Königs= und Laurahütte erfuhren. Auch Disconto=Commandit=Antheile waren matter und angeboten.— Geld bleibt wie erwähnt, andauernd knapp, der Discont im Privatwechselverkehr stellte sich heute auf 5% pCt., für einzelne Posten wurden sogar 5¾ pCt“ gezahlt. * Straßburg, 30. Sept. Die Kündigung der bisherigen Mitteldeutsch= Elsaß=Lothringenschen und Nordwestdeutsch=Elsaß=Lothringenschen VerbandsGüter=Tarise seitens der Norddeutschen Privat=Eisenbahn=Verwaltungen ist in letzter Stunde zurück genommen worden. * Wien, 30. Sept. Die Direction der Nationalbank hat nach einer Mittheilung der„Presse“ mittels eines heute gefaßten Beschlussessdie Prioritäten der Nordostbahn, sowohl die Silber= wie die Goldprioritäten, als an den Bankeassen belehnbur erklärt. Köln, 30. Septbr. Cours=Bericht. Industrie=Actien. Nlach.=Mch..=B. 7900 G. Düss. Dampfsch. 66.50 G Colonia,.=E. 6250 G Köln. Schleppsch. 60.00 B Gladb..=R. 1340 G Tauerei Köln 00.00 G Leipziger.=B. 6300 S Köln. Bwollsp. 86.00 B Magdeb..=V. 2520 B Köln. Gummif. 00.00 B Vaterl..=S. 3850 B Rhein. Bauges. 00.00 B Westd..=Bank 305 G Aach.=Höng..000.00 B Köln. Rückvers. 480 B. Berg.=Märk. V. 00.00 B Boch.Gußst.=V. 61.50 G Bonn. Vw.=.=6. 85.008 Köln. Bw.=V. 99.00 B Köln. Maschb. 172.00 B Köln=Müs. B. 40.00 B Kalker Ind.=A. 00.00 B Dortm. Union 14.00 G Köln. Dampfsch. 70.00 B Eschweiler.=V. 46.00 B Bank=Actien. Nlach. B. f. H. u. J. 00.00 G Köln. Privatb. 117.00 B Schaaffhaus. 80.75 bG do. Wchsl.=B. 79.00 G Amsterd. B. 84.00., Darmst. Bank 125.00 B Antwerp. B. 68.00B. D. Reichsbank 150.00B Bk. f. Rh.: Westf. 67.00 B Disc.=Comm. 148.00 B Barmer.=V. 83.50&a Essen. Credit. 70.00 G Berliner.=G. 00.00 B, Luxemb. B. 107.00 B In= und ausläudische Fonds. Preuß. Rente 104.50., Amer. 1885.=A. 100.00 Oest. 1860er L. 118.00 B Prm=St=A. 3 1/2% 126.00 Bad. 4%.=A. 123.00 B)„ 1864er L. 305.00 B Pr St=Sch 3 1/% 91.50 G Baier. 4% Pr=A. 125.00B,„ Silb.=Rente 66.50 B Ut. P. Pß..==P. 101.50 Köln=M. 3½ Pr A. 109.50 Rheinprv.=Obl. 102.00G Ut..=.Pr..=C. 104.60 Köln Stdt.=Obl. 98.50G Rh.=wesif. Rutb. 100.00 8 Amer. 1882S.=A. 98.00G Oest. Fl. 100 Er 345.006 Türk. Anl. 1865 00.006 Eisenbahn=Stamm=Actien. Mainz=Ludw. 98.00 B, Rhein., junge 103.70 B Oberschl. A. C. 000.00B Rh..=B. Lit. B. 91.50 G .=.Stb. 486.00 B p. U. Rhein=Nahe 17.60 B Sdl.(Lb.) 175.00 B, Rumän. Eisb.=.00.00 Köln=Md. L. B. 101.00 B Rheinische 109.00 B Eisenbahn=Prioritäts=Obligationen. Berg.=Märk. 3. S. 82. 50 G Köln=M. 1. E. 100.00 G Oest. Sdl.(Lb.) 230.60 S 5. S. 96.50B„.= 102.00 G Rhein. 4½% 99.00 B Agrippina 670 G Rh.=Westf. Lloyd 570 G Concord..=E. 2170 G Germ. Leb.=V. 490 B Köln. Hagel=V. 300 B Nachen=Mastr. 26.00 B Amst.=Rott. 00.00 B Berg.=Märk. 78.50 B Köln=Minden 91.00 B 97.50 G 5% 102.5056 „„ 6. S. 96.50B" 3. „„ 7S. 101.90 B„ 4.= 92.00 B Rh. Bonn=Köln 99.006 " Nordd. 101.00 G„ 5.= 91.00 B Rh. Köln=Cref. 99.00 6 Mainz=Ludw. 102.00 G Oest.=Fr. Stb. 310.00 G Rhein=Nahe gar. 102.502 Wechsel=Cours. Amsterdam k. 168.35 G Paris kurz 80.60 B, Augsburg, 2M.000.60* " 2 M. 167.40 G London k. 20.31 B Wien kurz 181.50 B Antwp. Brüfs. k. 80.65 B„ 3M. 20.21 B]„ 2 M. 179.25 B " 2 M. 80.20 B Augsburg k. 000.00 G Zinsfuß der Preuß. Bank: für Wechsel 6 pCt., für Lombard 7 pCt. Köln, 30. Septbr.(Notirungen der Handelsmakler.) Wetter: veränderlich. Rüböl matter, per 100 Psd. mit Faß in Eisenb. eff. in Partieen von 100 Ctr. Rm. 33.20 B. Weizen fester, ohne Sack per 200 Pfd. hiesiger(niebrigster Preis) eff. Rm. 20.00—21.50., fremder 20.00—21.50 B.(Lieferungsqual. à 75 Psd. per 50 Liter.) Roggen fester, ohne Sack hiesiger per 200 Pfd.(niedrigster Preis ess. hies. Rm. 15.00—16.00., fremder 15.00—16.00 B.(Lieferungsqual.# 69 Pfd. per 50.) Hafer unverändert, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 16.80 B. Köln, 30. Sept.(Notirungen der Productenhändler.) Weizen eff. hiesiger 20.00—21.00 Rm., fremder 20.00—21.50 Rm Roggen eff. 15.00—16.00 Rm. Hafer eff. 16.50—17.50 Am Rübbleff. 33.20 Ru (Landmarkt.) Weizen M. 19.40—20.00; Roggen 14.50—15.50; Gerste nominell, 16 50—17.50; Hafer gern gekauft, 15.75—16.50; Buchweizen 16.00—16.50: bez. nach Qualität pro 200 Pfd. Zufuhren etwa 300 Sack. Reuß, I. Oct. Weizen 1. Qual. M. 21.30, 2. Qual. 19.80, Landroggen 1. Qual. 17.—, 2. Qual. 16.—. Wintergerste 17.50, Sommergerst —, Hafer 16.80, Buchweizen 1. Qual. 16.50, 2. Qual.—.—, Rübser (Aveel)—.—, Raps—.—, Kartoffeln.—, Roggenstroh.—, Alles per 100 Kilo, Heu.— per 50 Kilo. Rüböl per 100 Kilo in Perthien von 100 Crr. M. 67.—, Rüböl per 100 Kilo faßweise 69.—, Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 M. höher, Preßkuchen per 100 Kilo 17.50, Weizen=Vorschuß 00 per 100 Kilo 30.—, Branntwein per 100 Liter zu 50%(ohne Maklergeld) M.—.—. Zufuhren ca. 20 0 Sack. Düren, 29. Septhr. Weizen Thaler,.—, per 117 Kil., Roggen 6,7,6, per 112½ Kil., Hafer.—, per 80 Kil. Gerste 6,—, Buchweizen 5,20 per 100 Kil. Kartoffeln„—, per Ctnr. Montabaur, 29. Septbr. Weizen M. 18,70, Korn 13,10, Hafer.—, Gerste 1020, per Malter. Kartoffeln—.—, per Ctr. Mainz, 29. Septbr. Weizen 20,90, Korn 15,50 Gerste„16, Hafer 16,65, Alles per 200 Pfd. Butter per Pfd. 1,5, Eier per Viertel 1,54, Kartoffeln per 100 Pfd. 2,—, Kornstroh per 100 Gebund 53,—, Heu per Ctr. 5,00 Mark. Münster, 29. Septbr. Weizen 20,50, Roggen 18,—, Brau=Gerste 22,50, Futter=Gerste 18,— Hafer 17,50, Buchweizen 20,50, Erbsen 27,—, Bohnen M. 30, Alles per 100 Kil. Rapskuchen per 1000 Stück M— Paderborn, 29. Septbr. Weizen 9,60, Roggen 8,70, Gerste 9,20 Hafer 8,50, Kartoffeln Mark 2,50 per 50 Kil. Butter Mark 1,12 Schmalz—, Speck in Seiten 85— Pf. per ½3 Kil. Berlin, 30. Septbr. Weizen 200,50 M. Roggen 146,50. Rüböl 61,80 Hafer 160,50, M. Alles per 2000 Pfd. Stettin, 30. Septhr. Weizen 200,—, Roggen 142,50, Rüböl 59,— Spiritus 47,60. Breslau, 30. Septhr. Getreidemarkt. Spiritus per 100 Liter 100% 46,50, Weizen 193,00, Roggen 151,—, Rüböl 49,00. Hamburjg, 40. Septhr. Weizen 203 Br., 1000 Kilo netto 225— Vr. Roggen 1000 Kilo netto 150 Br. Hafer fest. Gerste still. Rüböl loco 64½ per 200 Pfd. Spiritus ruhig per 100 Liter 100% 37. Petroleum ruhig Standard white loco 11,50 Br. Bremen, 30. Septkr. Petroleum. Standard white loco 11,20 Mark— Pfg. bez. Emden, 29. Sept. Weizen 450— M. Roggen 360—, Wintergerste 3600 Psd, 280,—, Sommergerste 267,—, Hafer 228,—, Rappsaat,„—, Erbsen 36— per To. Bohnen per To.—.—. Stallbutter per ½/8. von To. 50 Pfund Netto 50 Mark, Neumilchbutter 43, Käse per 100 Pfd 7½. 1. Kaiserslautern, 28. Septbr. Weizen fl. 6,26, Korn 4,46, Spelz 4,31 Gerste 5,41, Hafer 4,36, Erbsen 6,11, Wicken 5,16, Linsen—. Brüssel, 29. Sept. Amerikan. Winterweizen frs.—26, inl. 27, Gerste 22½, Hafer 23½/2. Alles per 100 Kilo. Antwerpen, 29. Septbr. Häute tr. Rio Grande Ochsen= und Kuh 14½ Kil. zu frs 115, ges. Buenos=Ayres Ochsen= Mat. 25/32 Kil. frs. 85 ges. Uruguay Ochsen= 20/25 Kil. fis 90, ges. Rio Grande Ochsen25/32 Kil. frs. 85, ges. St. Kuh= und Ochsen= 25¼ Kil. frs. 50 und ges. Montevideo Pferde= 4½3 Kil. frs. 50. Paris, 30. Septhr. Produktenmarkt. Weizen behauptet 26,75, Mehl 59.50, Rüböl 87.50, Spiritus weichend 47.—. Wasserstands=Nachrichten. Oberwesel, 30. Sept. Rheinhöhe 8 Fuß 3 Zoll, gest. 2 Zoll. Coblenz, 30. Sept. Rheinhöhe 7 Fuß 5 Zoll, gest. 1 Zoll. Bonn, 1. Oct., Mittazs 1 Uhr. Rheinhöhe 7 Fuß 4., gest. 2 3. Efs..=F. Union 00.00 0 Gelsenkirchener 111.00 B Hib. u. Shamrock 45.00 G Hörd..=V. 60.00 B Humboldt 00.00 G Mechern. 134.00 G Phönix Lit. A. 78.00 G Phönir Lit B. 00.00 #=Rh. St. A. 00.00 " Prior. 53.00 G Siegena, Schwef. 30.006 Bonifacius 71.00 G Courl 88.00 B Wfif. Union 00.00 S Wiff. B. u..=B. 40.00 8 Meininger B. 83.00 G Oest. Cr.=B. 360.00 B Pr. Bank-A. 00.00 S Prov=Dis.=G. 00.000 Rh.=W. Ind. 00.00 E Sächs. Bank 00.00 G Bekanntmachung. In Gemäßheit des Gesetzes vom 20. Juni 1875 und des Artikel 3 der demselben beigefügten Wahlordnung wird die Wahl von 10 Kirchenvorstehern der Pfarre St. Martin hierselbst auf Samstag, den 9. October d. Is., Vormittags von 9 bis 12 Uhr, und die Wahl von 30 GemeindeVertretern dieser Pfarre auf Montag, den 11. October d. Is., ebenfalls Vormittags von 9 bis 12 Uhr, in dem Kapitelsaale der Münsterkirche(am Martinsplatze), anberaumt und werden die berechtigten Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Martin zu dieser Wahl hiermit eingeladen. Bonn, den 30. September 1875. Der Wahlvorstand: Eller. Breuer. Gebertz. Lempertz. Morell. Larte=El. Martin (incl. Poppelsdorf). Zu einer Vorberathung wegen der demnächstigen Wahlen von Kirchenräthen und Gemeindevertretern für die Pfarre St. Martin werden die wahlberechtigten Pfarrgenossen freundlichst ersucht, sich am Mittwoch, den 6. October, Abends 8 Uhr, im Hôtel Braun(Münsterplatz) einfinden zu wollen. Um zahlreiches Erscheinen wird dringend gebeten. Das Comité. Gransportadle=Peeschmäschinen. I. Dreschmaschine von 17“ Trommelweite mit Roßwerk für 1 Pferd, complett... Thlr. 200. II. Dieselbe Weite mit Roßwerk für 2 Pferde, complett Thlr. 210. III. Dreschmaschine von 20“ Trommelweite mit Roßwerk für 2 Pferde, complett... Thlr. 255. IV. Dieselbe Weite mit Roßwerk für 3 Pferde, complett Thlr. 265. V. Der Strohschüttler zu Nro. I und II kostet Thlr. 60. VI.„„„ Nro. III u. IV„ Thlr. 70. Sämmtliche Dreschmaschinen schlagen alle Fruchtarten rein aus, ohne die Körner zu verletzen. Pferde gehen langsam. Das Material(vielfach Schmiedeeisen und Gußstahl) ist das beste; daher gehören Reparaturen zu den Seltenheiten. Das geringe Gewicht und die geringe Zahnbreite des stählernen Kronrades ergeben einen ungemein leichten Gang. Häckselmaschinen bester Construction. Thlr. 35. Franzosische Vieh= und Waschkessel. der Kataloge gratis und franco. Neuß am Rhein, im August 1875. Joseph Broix. Spezialitäten der Maschinenfabrik und Eisengießerei von C. Reuther& Co. in Hennet a. d. Sieg. (Perdebetr.) Hbestentarfurrseit(Sandsetr.) Futterschneidmaschinen, Mähmaschinen. Zehn erste Preise für Prima=Leistungen. Internationale Ausstellung Wremen 1874 1. Preis goldene Medaille. Verkaufsstelle bei Herrn Wilhelm Weinstock, Bonn. Cataloge franco und gratis. Hierdurch erlaube ich mir ergebenst anzuzeigen, daß ich vom 1. October ab das Colonialwaaren= Butter=, Eierund Käse=Geschäft Brüdergasse 21 in der bisherigen Weise weiterführe. Indem ich ganz besonders auf feinen Kaffee, sowie reines und gutschmeckendes Oillette= und Provencer=Oel aufmerksam mache, bitte ich um geneigten Zuspruch. Achtungsvoll F. Rinkhausen. Grracht werden 1 Aufseher, 1 Müller, 1 Heizer, mehrere Böttger und 1 Schreiner. Offerten direct an die Lüdenscheider Portland=CementFabrik in Brügge in Westfalen. 1 Geschäftshaus zu kaufen oder zu miethen gesucht. FrancoOfferten wolle man unter R. B. 526 an die Exped. d. Z. abgeben. Auf ein Haus 4000 Thaler als erste Hypothek gegen genügende Sicherheit gesucht. Unterhändler verbeten. Näher. in der Exp. d. 3.(392 Ein Haus halben Wiat iu miethen gesucht. Von wem, sagt die Exp. d. 3.(390 Gleich zu vermiethen oder 4 unmöblirte Zimmer in ruhiger age und nicht zu theuer. Meldungen nimmt die Expedition d. Zig. entgegen. 1391 Eine schöne Wohnung zu vermiethen und gleich zu beziehen. Theaterstraße 15. ineordentl. Dienstmagd für gleich gesucht. Belderberg 16 Ein Mädchen gesetzten Alters, welches auch etwas nähen kann, zu einem 4jähr. Kinde gesucht. Näheres Markt 24, 2. Etage. 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Allen Denjenigen, welche meinem lieben, unvergeßlichen Gatten die letzte Ehre erwiesen, besonders dem Bonner Männer=Gesang=Verein, spreche ich hierdurchmeinen tiefgefühlten Dankaus. Frau Wwe. P. Prevot. Pfarre Dielkirchen zu Bonn. Zu einer Vorberathung über die demnächst stattfindende Wahl von zehn Kirchenvorstehern und von dreißig Gemeindevertretern der Pfarre Dietkirchen werden die Wahlberechtigten hierdurch eingeladen, sich am Sonntag den 3. October d.., Nachmittags 3 Uhr, im Saale des katholischen Gesellenhauses einfinden zu wollen. Bekanntmachung. Die pro 1876 erforderlichen Glaserarbeiten für die hiesigen Kasernements sollen im Submissionswege vergeben werden. Hierauf Reflectirende wollen ihre Offerten versiegelt mit entsprechender Aufschrift bis Montag den 4. Oetbr. ., Vormittags 10 Uhr, im diesseitigen Bureau— Stiftsplatz 33.— einreichen. Die resp. Bedingungen liegen von heute zur Einsicht daselbst aus. Bonn, 28. September 1875. Kol. Garnison=Verwaltung. Bekanntmachung. Der Latrinen= und MüllgrubenInhalt in den hiesigen Kasernements soll für das Jahr 1876 im Submissionswege veräußert werden. Unternehmungslustige wollen ihre Offerten verfiegelt mit entsprechender Aufschrift bis Montag den 4. Oetbr. ., Vormittags 11 Uhr, im diesseitigen Bureau— Stiftsplatz 33— einreichen. Die resp. Bedingungen liezen von heute zur Einsicht daselbst aus. Ebendaselbst steht am vorgenannten Tat= um 12 Uhr ein LieitationsTermin an, und zwar soll das ausgelagerte Beitstroh pro 1876 meistbietend zum Verkauf ausgestellt werden. Bonn, 28. September 1875. Kol. Garnison=Verwaltung. Bekanntmachung. Mit dem 1. Oet. d.., dem Tage der Eröffnung der Kalscheuren=Euskirchener Eisenbahnstrecke, wird die Personenpost zwischen Bonn und Euskirchen aufgehoben werden. Bonn, 28. Sept. 1875. Kaiserliches Post=Amt. Resicher Schoch. Am Samstag den 2. Oct. 1875, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn gegen baare Zahlung versteigert werden: ein Schrank, Stühle, Ofen, ein Sopha, Bettstelle 2c. Schneller, Gerichtsvollsicher. Pelzwaaren empfiehlt in reicher Auswahl zu billigen Preisen Clemens Stork, Wenzelgasse 6 am Markt. NB. Reparaturen und Veränderungen werden billigst besorgt. Rechiche Giecioen. Amortisation von BonnKölner PrioritätsObligationen. Am 9. April er. sind zur planmäßigen Tilgung pro 1875 die nachstehend nach Nummern bezeichneten 86 Stück 4½ proc. Prioritäts=Obligationen der früheren Bonn=Kölner EisenbahnGesellschaft ausgeloost worden: Nr. 2 15 22 23 95 201 214 217 269 282 315 332 358 475 511 1021 1046 1053 1069 1084 1105 1111 1176 1177 1371 1559 1758 1759 1830 1863 1913 2003 2004 2020 2043 2068 2239 2441 2452 2573 2690 2800 2921 3259 3327 3441 3677 3756 3869 3975 4014 4117 4119 4221 4343 4448 4829 4834 4991 5049 5180 5295 5591 5746 5807 5920 5943 6044 6092 6290 6419 6481 6496 6658 6756 6765 6774 6828 6965 7131 7145 7196 7247 7260 7341 7345 Die Inhaber dieser Obligationen werden hierdurch aufgefordert, dieselben vom 1. October 1875 ab, mit welchem Tage die Verzinsung aufhört, nebst den bis dahin noch nicht fällig gewordenen Zins= Coupons bei unserer Haupt=Kasse hierselbst in Empfang zu nehmen: Herren Jonas Cahn in Bonn, Sal. Oppenheim jr.& Cie., J. H. Stein, I. D. Herstatt und dem A. Schaaffhausen'schen Bank=Verein hier, der Aachener Disconto=Gesellschaft in Nachen und Herrn S. Bleichroeder in Berlin einzuliefern und dagegen den Nennwerth der Obligationen mit 100 Thalern= 300 Mark pro Stück in Empfang zu nehmen. Nach dem 31. October er. erfolgt die Einlösung nur noch bei unserer Haupt=Kasse. Für jeden Coupon pro 1. April 1876 und ., welcher nicht mit den Obligationen eingeliefert wird, werden 2¼ Thlr.: 6 Mark 75 Pfg, von Kapitalbetrage gekürzt. Von den früher ausgeloosten Stücken der bezeichneten Obligationen sind die folgenden Nummern: a) Nr. 2703 fällig am 1. October 1873, b) Nr. 480 2785 4690 fällig am 1. October 1874 noch nicht zur Einlösung präsentirt worden, daher zu deren Einlieferung wiederholt aufgefordert wird. Köln, den 19. April 1875. Die Direction. Neuer oberländischer Apfeltrauk dur Liter 3 Sgr. Brüdergaßse Nr. 7. Filzhüte. Steis das Neueste zu billigen Preisen bei Clemens Stork, Wenzelgasse 6 am Markt. Cchte, englische Leder=Hosen(Hamburger) empfiehlt bestens Joh. Striefler, Rheingasse 30. „ Hetflocken, A. Peters, Viehmarkt. Ihlen Terkauf. In Theilungssachen Weber und Westerhausen wird am Montag, den 25. October 1875, Vormittags 9 Uhr, zu Hermesmühle in der Wohnung der Requirenten die sogenannte Hermesmühle bei Uckerath, im Siegkreise belegen, eingerichtet zu Fruchtmahlmühle und Oelmühle nebst Wohnhaus und Stallungen auf Termine versteigert. Die Mühle liegt an der Hanfbach und hat das ganze Jahr hindurch genügende Wasserkraft und beträgt die Unter= und Umlagen 85 Aren 57 Meter. Gleichzeitig kommen auch ca. 10 Hect. Ackerland, Wiese und Holzungen zum Verkaufe. Die Bedingungen sind beim Unterzeichneten einzusehen. Siegburg, den 18. August 1875. Wurzer, Notar. HOTEL KLET. Samstag den 2. October 1875: Grosses Garten-Concert. ausgeführt vom ganzen Trompeter=Corps des Königs. Husaren=Regiments, unter Leitung des Stabstrompeters R. Wüstrich. Anfang 3½ Uhr.— Entrée à Person 5 Sgr. Programm an der Kasse. Die im vorigen Jahre gelösten Karten haben keine Gültigkeit. Wein. 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October 1875. Dr. L. C. Marquart, chemische Fabrik. Auf vorstehende Annonce Bezug nehmend, bitte ich um geneigten Zuspruch und verspreche reelle und prompte Bedienung. Ludwig Hasenmüller. — Zur Feier der St. Nemigin=Kirmes empfehle ich meine Butterplätze, süßes Roggenbrod, Apfeltorten, Pflaumentorten in der bekannten Güte. J. Jos. Seidenberg, Brüderg. 4. Ein Maschinist sucht Stelle. Näh. i. d. Exp.[383 Schreinergesellen gesucht. Wacker, Godesberg. Schreinergesellen sucht Franz Joseph Hennes, Brüdergasse 38. 2 Brauergesellen für gleich gesucht in die bairische Brauerei von Alois Barion in Wüschheim bei Euskirchen. Ein starker Junge vom Lande für alle häuslichen Arbeiten gesucht. Perlengraben 110 in Köl. schönen Aussichtan der Chaussee. Sonntag den 3. October Klavier=Concert. Frischer, weißer Weinmost. Elegante.. P. Denkel. Damen=, Herbst= und Winter=Mäntel, It. Remicius=Ban-Verein. Jaquetts 2c. 2c. werden nach Maaß angefertigt. J. Weber, Josephstraße 23. Kölnische Feuerversicherungs=Gesellschaft Polandek. Wir beehren uns hierdurch mitzutheilen, daß Herr Brodesser in Beuel aus Gesundheitsrücksichten die Agentur unserer Gesellschaft für Beuel und Umgegend niedergelegt hat, Hamptug und daß wir dieselbe seinem Sohne.. Abends 8 Uhr. Herrn Franz Carl Brodesser in Beuel im Gesellschafts-Locale. übertragen haben. Köln, den 21. September 1875. Die Direction. Kirmes in Godesberg. Sonntag den., Montag den 4. und Dinstag den 5. Octobg großes Tanzvergnügen, wozu ergebenst einladet Gabr. Asbach. Hôtel Stirum, Godesberg Einladung zum Tanze am.,., und 5. Octoher, Nachmittags 3 Uhr. Kirmes in Waldorf. Sonntag den., Montag den 4. und Dinstag den 5. Cck. grosses Tanzvergnügen bei der Wirthin Wwe. Breuer. Niederdollendorfer Kirmes. Sonntag den 3. October und die beiden folgenden Tage: Fanz-Musik. Edward Bonner Ban für Handel und Gewerbe. Depositen(1500.=M. und mehr) werden zur Verzinsung an genommen bei 6monatl. Kündigung zu 41, bei 3„„„ 311 Spareinlagen werden mit 311 verzinst. An= und Verkauf, Discontinr und Einziehen von Wechseln, 5e lehnung und Besorgung in Werthpapieren. Die Direction. P. S. Gleichzeitig machen## darauf aufmerksam, daß an Mitgliedschaft nicht erforde### ist, um mit der Bank in Be###dung zu treten. Geschäftslokal und Kasse: Cap# ziner= u. Hundsgassen= Cd4 t. Küdinghofen. Sonntag den 3. Oct., Morgens 7 Uhr, gemeinschaftliche h. Communion. Donnerstag den 7. Oct., Abds. 81 Uhr, General=Versammlung im Vereins=Lokale bei Rettekoven. Der Vorstand. Bonner Casino. Gars-Keranin mstag den 2. October, Tages-Ordnung. Ergänzungzwahl des Vorstandes. Ballotement.— Mittheilungen. Die Direction. Mit Bezugnahme auf obige Anzeige halte ich mich zur Ver= Jungfrauen=Congregation. mittelung von Versicherungen bei der„Colonia“ bestens em Sonntag den 3. Oct., Morg. 6½ Uhr: pfohlen und bin zu jeder Auskunft gern bereit. Beuel, den 21. September 1875. Versammlung. 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