Nr. 177. Vonn, Liustag den 29. Juni 1875. Traglohn## K%.4481che deuetsche Pall Die Deutsche Reichs= Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagas eeen: Vertcicgug einen üe Sonz Verrezäche Ergan für bus Kathokesuhe Velltsche Wolk. Wendszan Sonm und Fesligen Morgnk, Iusertiongebikres pwart(1Thlr. 10Sgr.); bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark(1 Thlr. 10 Sgr.). für die Petitzeile oder deren Raum 15 R Pf.(1 1 Sgr.). Bestellungen auf die„Deutsche Reichs=Zeitung“ für das mit dem 1. Juli beginnende neue Quartal wolle man auswärts bei der nächsten Post-Anstalt, für Bonn in der Expedition(Sürst Nr. 5) recht bald machen. Abonnementspreis bei der Post 4 Reichs=Mark, für Bonn incl. Traggeld 4.= Auflage 5200. s Der Primat Petri und des Papstes. (Ein Wort zur Beherzigung für die„im alten katholischen Glauben Verharrenden“ aus der Feder ihres—„Bischofs“.) Die„Bonner Zeitung" brachte neulich in einer ihrer Nummern einen Separat=Abdruck aus der„Köln. Ztg.“, unter der Ueberschrift:„Der Primat Petri und des Papstes; zur Beleuchtung der römischen Papstherrschaft von Prof. J. Frohschammer in München.“ Der Auctorität dieses von der Kirche abgefallenen Gelehrten, deren sich das altkatholische Blatt bedient, stellen wir eine andere gegenüber, die unstreilig ein bei Weitem größeres Gewicht bei der„Bonner Ztg.“ und ihren Gesinnungsgenossen besitzt, nämlich die des eigenen„Bischofs“ Dr. J. H. Reinkens. Wir führen Aussprüche desselben vor, die einer Zeit angehören, als er„dem alten katholischen Glauben" nochum volle zwanzig Jahre näher stand und, wie er selbst versichert, den hier in Rede stehenden Gegenstand, unbefangen“ besprach. Die Altkatholiken werden also sein Jeugniß nicht können adweisen, da der Grund ihrer Anerkennung des„Bischofs" und ihrer Gemeinschaft mit ihm gerade in der Vestretung des„alten katholischen Glaubens" durch diesen ihren„Bischos" besteht. Also ihr„Bischof“ sagt in seiner im Jahre 1853 erschienenen Schrift: „Der Protestantismus als politisches Princip von Dr. Friedrich Julius Stahl, nach den Principien gewürdigt von Dr. J. H. Reinkens(damals Professor], Breslau bei G. Ph. Aderholz" wörtlich Folgendes(S. 92.): „Unter den Bischöfen gibt es ein Haupt, dias die gesammte Hierarchie vollendet, ausgerüstet mit der höchsten Regierungsgewalt und Jurisdiction. Uzerguicklich ist der Streit und das Hindurchdringen durch die manchfalligen Verdrehungen, welche das kürstlich in einander geschlungen. Wir wollen unbefangen aufmerksam sein auf Folgendes. Jesus wandelt beim ersten Erscheinen des Simon im Evangelium seinen Namen um in Petrus, das ist Zeisen(Joh. 1, 42). Und als Simon ihm das Zeugniß abgeegt: Du bist Christus, der Soha des lebendigen Gottes— du vernahm er seine wundervolle Seligpreisung aus dem wahrhaftigen Munde des Seligmachers und die bebenerregende Verheißung:„Ich sage Dir, Du bist Petrus und auf diesem Felsen[Wer ist also der=Felse?] will ich hauen meine Kirche und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.: Und dazu will er ihn die Himmelsschlüssel geben; alle Gewalt im himmel und auf Erden(Matth. 16, 16—19). Christus ist der Fels, den die Bauleute zwar verworsen, der aber zum Eckstein geworden; es wird also offenbar dem Petrus die Stellbertretung im eminenten Sinne übertragen. Petrus nimmt die Doppeldrachme aus dem Munde des Fisches und zahlt das Zinkgeld im Auftrage des Herrn für diesen und für sich selbst(Matth. 17, 23—26). Bei der Fußwaschung ist Petrus zuerst an der Reihe. Und Johannes, der sie erzählt, berichtet diesen Umstand wie Etwas, das sich von selbst verseht.#Er schickte sich an, heißt es.... Er kommt also (s5;) zu Simon Petrus(Joh. 18,—). Als der Herr des drotenden Falles Petri gedachte, sprach Er:„Simon, Simon! siehe, Satan hat euch ausbegehrt, euch zu werfeln wie Waizen; ?? Schloß Elkrath. 3 Roman von Golo Raimund. (Fortsetzung.) Der halb dumme, halb erstaunte Ausdruck im Gesicht des Bedienten wich auch bei ihrer Anrede nicht. Sie mußte lachen, ader diese sichtbare Wirkung ihrer Schönheit, selbst auf den unentwickelten Geschmack des Dieners war ihr keineswegs unangenehm. Nun, Franz— sonst noch etwas!“ fragte sie, indem sie die Giumen ihrem Gesichte näherte, um den Dust einzusaugen. =Ja, gnädige Frau“, sagte der Bursche aufseufzend, als käme E Aötzlich zu Besinnung.„Hier sind die Adressen von den Herren, die des Abends zu dem Herrn Grafen kommen.“ Sie nahm den Zettel, den er ihr reichte und überflog denselben ac mit den Augen, ohne aber eine Spur von Bewegung oder onteresse dabei zu verrathen, und in der That konnte ihre Eifersucht hier nicht erregt werden.„Es ist gut“, sagte sie, das Padier in den Kamin wersend,„da ist kein einziger bekannter Name ecrunter; es scheinen lauter Polen zu sein. Hat der Graf während der beiden vergangenen Tage Einladungen gehabt?“ „Ja wohl, gnädige Frau, beide Abende zum Thee. Ueber den enen Abend kann ich keine Auskunft geben, die Einladung hat *** Herr Graf selbst angenommen und er spricht nie davon, wo E gewesen ist. Gestern Abend war er mit Herrn Gradiowsky bei Banquier Stetter und heute Morgen lag auf seinem Schreibtische dies Band.“ eichie„ ans von ihrem Sitze empor, den sie während des eingenommen hatte.„Zeig her“, rief sie gespannt und dem pflichtgetreuen Diener das verrätherische Pfand ab, gs er zögernd hervorgesucht hatte. ** war ein einfaches blaues Band, im Haar, oder um den sragen a9; ein Band, was eben jede Frau jedes Standes dag“is: Sie zog es unmuthig einigemal durch die Hand. dumme Panß dur nichts“, sagte sie ärgerlich,„was soll mir das Du mir dag ich nicht weiß, wem es gehört. Lieber solltest dos der g. Bild verschaffen, von dem Du immer sprichst und scheutes. immer ansieht. Das wäre schon eher etwas GeDeine was mir wenigstens den guten Willen bewiese, enrene durch verdoppelte Treue gut zu machen.“ Ich aber habe für dich gebeten, daß dein Glaube nicht abnehme.: Und dereinst, wenn du dich bekehrt hast, befestige deine Brüdere(Luc. 22, 31—32). Nach der Auferstehung berichtet uns Johannes das rührende Zwiegespräch, in dem der Herr immer wieder fragt: Petrus, liebst du mich?- und ihm dann das Weiden, diese sanfte Regierungsgewalt, die nachher Petrus selbst den Bischöfen einschärft(1 Petr. 5.—), überträgt, und zwar das Weiden der Lämmer und der Schafe, d. i. der gesammten Heerde(Joh. 21, 15—18). Lohne verheißt Er ihm eine Verähnlichung im Tode, wie sie keinem andern Apostel zugedacht war, nämlich den Kreuzestod(a. a. O. 18—19). Hierzu kommt die Thatsache, daß Petrus bei jeder Aufzählung der Gesammtzahl der Apostel an der Spitze erscheint, obgleich er weder der Aelteste war, noch der Jünger der Liebe. Es heißt sogar: 2 Simon... und die bei diesem warene(Marc. 1, 36) oder= Simon mit den Eilfene(Apostelgeschichte 2, 14). Er ordnet die Wahl des neuen Apostels an Judas Stelle an (Apostelg. 1, 15—26); er übt das Predigkamt zuerst aus im Namen der Uebrigen nach der Herabkunft des heiligen Geistes (Apostelgesch. 2, 14 ff.); er thut das erste Wunder im Namen Jesu nach dessen Himmelfahrt(Apostelgesch. 3,); er straft zuerst(Apostelgesch.); er führt, durch ein wunderbares Gesicht belehrt, die ersten Heiden in die Kirche ein als das Haupt(Appstelgesch. 10, 1 ff.), obgleich Paulus der zunächst berufene Heidenapostel war; als viele Reden gewechselt waren zu Jerusalem auf der ersten Versammlung der Kirchenfürsten, erhob sich Petrus mit seinem entscheidenden Worte, und die ganze Versammlung schwieg(Apostelg. 15).“ So äußerte sich Reinkens von damals, in Gemäßheit des „alten katholischen Glaubens", über den Primat und die Regierungsgewalt des h. Petrus, und säumte nicht, aus den vielen vorgebrachten Beweisen die Folge zu ziehen, daß man hiernach„in Petrus, und wie sich von selbst versteht, dann auch in seinen Nachfolgern das von Christo geordnete Haupt der Kirche“ anzuerkennen habe(S. 94). Demgemäß führt er, indem er den„biblischen Begriff der Kirche" im Anschlusse hieran(und zwar auch ganz abweichend von dem altkatholischen Kirchenbegriff) erörtert, das„sichtbar einigende Oberhaupt“ als ein„wesentliches von der heiligen Schrift gefordertes Momen!" desselben auf.—„Wer“, sagt er,„unserer Argumentation mit unbefangenem Geiste gefolgt ist, der kann und wird uns das nicht bestreiten.“ Ob nun Reinkens, der sich heutzutage dies nunmehr selbst bestreitet, wohl noch„unbefangenen Geistes“ sein mag? Allein, was er heute bestreitet, hat er früher bewiesen, und was er früher bewiesen, hat er heute nicht widerlegt. Er hielt hier entwickelten Gedanken sogar für so unbestreitbar, daß er den Kampf gegen die Kirche, der ja immer, und besonders auch im Altkatholicismus die Form eines Kampfes gegen das Oberhaupt derselben, den Papst, angenommen hat, größten Theils auf die „geheimen Leidenschaften des Herzens“ meinte zurückführen zu müssen, wie auf Berschweigen und Entstellen der katholischen Lehre und Uebung. So sagt er auf S. 19:„Es darf wohl auch an die Geister der Bosheit, deren Werke der Herr durch seine Kirche zu allen Zeiten zerstört, Der junge Mensch ließ betrübt den Kopf sinken.„Es ist unmöglich, gnädige Frau, rein unmöglich; der Herr Graf muß das Bild an einem mir ganz unbekannten Orte verwahren. Aber soviel habe ich doch erfahren, als ich neulich leise eintrat und ihm über die Schulter sah, daß es ein Kinderbild war.“ Mit einem leisen Schrei schlug Adelheid die Hände zusammen; für den Augenblick war alle Röthe aus ihrem frischen Gesichte gewichen. Aber dann nahm sie ihre ganze Besonnenheit zusammen, „nun, es ist gut, Franz, daß Du so viel weißt, es läßt sich da vielleicht weiter nachforschen. Excellenz liebt den Herrn Grafen wie seinen Sohn— es ist zu seinem Besten, daß wir ihn so überwachen, denn er ist elternlos und fremd hier, und schlechte Menschen und Schmarotzer aller Art hängen sich an ihn. An Briefen und Billeten hast Du nichts gefunden?“ „Nur dies Couver!“, sagte der Diener, ein mit der Adresse des Grafen beschriebenes Papier vorzeigend.„Es sieht so aus, als ob es eine Dame geschrieben hätte.“ „Und den Brief dazu nicht?— Dummkopf"! rief Adelheid wieder aufwallend im Zorn.„Du weißt, wie viel ich Dir verziehen habe, weil ich an Deine arme Mutter dachte, die meinem Vater so redlich und treu dient und die den Tod davon haben würde, wenn sie erführe, ihr Sohn hätte mich bestohlen um das Geld, was ihr bestimmt war.“ Sie mochte dies Kapitel wohl schon oft durchgenommen haben, aber dem Diener, der in noch sehr jugendlichem Alter stand, war es nichts desto weniger ergreifend. Er ließ den Kopf hängen und wischte sich die Augen.„Ach, die gnädige Frau wissen es ja, wie ich es bereut habe“, sagte er mit ehrlichem Ton,„und wissen auch, daß ich nie dazu gekommen wäre, wenn mir der Lotteriejude nicht gesagt hätte, wie unmenschlich reich ich in acht Tagen sein könnte. Und wenn es einschlug, sollte die Mutter ja nicht allein das Geld haben, was Sie ihr in dem Briefe schicken wollten, sondern den halben Reichthum dazu. Glauben Sie es mir doch endlich, gnädige Frau, an Stehlen dachte ich gar nicht in dem Augenblicke, ich habe erst nachher, als Sie mir das Zuchthaus vor die Augen stellten, eingesehen, was ich gethan hatte.“ „Nun, schon gut, schon gut“, sagte sie, ungeduldig mit ihrem Fächer spielend,„ich kenne die Litanei von der Neue auswendig. Ich bin gut mit Dir gewesen, habe allen Menschen, selbst dem General Deine Schande verschwiegen, keinen andern Grund zu erinnert werden. Wie in dem Streite gegen die geheimsten Leidenschaften des menschlichen Herzens sich regen und selbst diejenigen, welche als getaufte Christen die Liebe ihrer Toleranz auf Juden und Heiden und Türken gerne ausdehnen, bei dem Namen der Kirche in innere und äußere Aufruhr gerathen; wie sich hier eine List geltend macht, die den Gedanken an dämonische Einflüsterungen nicht befremden läßt, so sind als Triebfedern im Kampfe für dieselbe die verborgensten Tugenden thätig.... Des heilige Geist ist ja mit allen seinen Gaben verbunden mit der Kirche, ja mit der lehrenden und regierenden Kicche zu einer geheimnißvollen Einheit. Und Christus selbst ist bei ihr bis an's Ende der Tage." — Und aus S. 128:„Das Wesen der Kirche wird(von den Gegnern) nur selten überhaust und noch seltener in seiner Wahrheit berührt, nicht einmal die wesentlichen Formen; das Unwesentliche dagegen in entstellter Form hervorgehoben und alus allen Kräften betont. Fast bei jedem Satz, der pkincipiell die katholische Kirche betrifft, müßte man einhalten, um wahre Berichtigungen zu geben.“— Wir wollen, um nicht zu weitläufig zu werden und hundert Mal Berichtigtes nicht zum hundertsten Mal zu berichtigen, uns nur damit begnügen, Frohschammer's Elaborat auf die„Berichtigung" des Herrn Dr. Reinkens hinzuweisen. : Berlin, 26. Juni. In einem Rescripte des Unterrichtsministers Dr. Falk an einen katholischen Bischof, welches in dem Junihefte des Centralblattes für die gesammte Unterrichtsverwaltung Preußens mitgetheilt ist, bekennt sich der Minister zu der Ansicht, daß dem vom Staate auf Grund ordnungsmäßig abgehaltener Prüfung für fähig erklärten Lehrer die Ertheilung des Religionsunterrichtes ohne besonderen Auftrag der kirchlichen Oberen obliege, den betreffenden Religionsgesellschaften aber oder ihren (dazu delegirten) Geistlichen nur die Leitung des Religionsunterrichtes, die wohl zu unterscheiden sei von der Ertheilung des Unterrichtes selbst, zustehe und daß auch die Leitung desselben beziehungsweise der die Leitung ausübende Geistliche bei derselben der staatlichen Schulaufsicht unterstellt fei. Unterrichtsbücher, die mit Genehmigung der kirchlichen Behörden in den Schulen eingeführt waren, hat der Minister, wie man sich aus den Verhandlungen des Abgeordnetenhauses erinnern wird, ohne Befragen der Bischöfe aus den katholischen Schulen entfernt. Bei der Einführung eines neuen biblischen Geschichtsbuches, erklärt der Minister an denselben Bischof, soll, soweit den Bischöfen ein Einfluß auf den religiösen Unterricht in der Volksschule zusteht, dieser Einfluß gebührend berücksichtigt werden. Bei solchen Grundsätzen ist den katholischen Eltern alle und jede Bürgschaft genommen, daß ihren Kindern ein katholischer Religionsunterricht zu Theil wird. Eine protestantische Regierung, bei welcher ein Wohlwollen gegen die Katholiken schwer zu entdecken ist, entfernt nach ihrem Gutdünken aus dem katholischen Religionsunterrichte die von den Bischöfen genehmigten Unterrichtsbücher, und will Sorge tragen für die Ausarbeitung neuer Unterrichtsbücher, wiederum ohne Betheiligung der Bischöfe; bei der Einführung des neuen Buches in den höheren Schulen, Gymnasien, Realschulen u. s. w. soll die kirchliche Behörde nichts zu sagen haben: in diesen Schulen führt die Deiner Entlassung angegeben, als daß Du auf die langjährigen Dienste Deiner Mutter in unsrer Familie trotzest und es deshalb an Respect fehlen ließest, und habe Dir schließlich den besten Herrn von der Welt verschafft. Ich verlange als Zeichen Deiner Ergebenheit und Besserung nichts, als daß Du zum Besten dieses Herrn ihn mit Genauigkeit beobachtest— und Du kannst mir über nichts Auskunft geben!“ Der Diener sah verzweiflungsvoll vor sich nieder; ich werde noch einmal genau nachsehn, gnädige Frau, heute Abend, wenn der Herr Graf fort ist, obgleich es mir zuweilen vorkommt, wenn ich den Schreibtisch mit dem Nachschlüssel geöffnet habe und so in den Sachen, in den Briefen und Papieren herumkrame, als wäre dies ein noch viel schlimmerer Diebstahl als da ich den Geldbrief für die Mutter zurückbehielt und damit unser Glück versuchte.“ „Dummkopf“, zürnte sie verächtlich,„nimmst Du denn etwas? Entwendest Du nur eines Pfennigs Werth? Schärfe ich selbst Dir nicht ein, daß alles wieder an Ort und Stelle gelegt werde und ist es nicht zum Besten Deines Herrn, daß ich mir die Mühe nehme, ihn zu überwachen?" Zum erstenmal, ohne sich durch ihren stolzen Blick wie vorhin einschüchtern zu lassen, sah ihr der junge Mensch zweifelnd voll ins Angesicht.„Ich verstehe das nicht, gnädige Frau“, sagte er nachdenklich,„Sie müssen es wissen, und wenn dem Herrn Grafen jemals ein Schaden daraus erwachsen sollte, so mag Ihnen Gott verzeihen, denn er ist ein guter Herr. Sie haben mir gesagt, ich sollte das Zuchthaus abverdienen in einem guten Werke, Sie werden mich ja zu nichts Schlimmem gebrauchen.“ Das Gespräch hatte eine lästige unbequeme Wendung für Adelheid genommen, aber sie half sich wie gewöhnlich mit einem lebhaften Ausbruch von Zorn und Ungeduld aus der unangenehmen Lage und ging so über die eigentliche Sache hinweg. „Haben die gnädige Frau sonst noch Befehle für mich!“ fragte der Diener, als sie etwas ruhiger geworden war und ihren Platz am Kamin wieder eingenommen hatte. Sie hielt noch einmal das Couvert aus Licht; das Siegel war abgerissen, die kleinen, aber festen Schriftzüge hatten ihr etwas sehr Bekanntes. Sie durchlief in Gedanken die Reihe der Frauen und Mädchen, die sie kannte und von denen sie gelegentlich wohl protestantische Regierung ein durch sie besorgtes Handbuch ohne jegliche Betheiligung der kirchlichen Behörde ein; bei der Einführung des neuen Unterrichtsbuches für die biblische Geschichte in den Elementarschulen soll der Einfluß der kirchlichen Behörde, so weit ihr nach Artikel 24 der Verfassung ein solcher zusteht, gebührend berücksichtigt werden. Der gedachte Artikel besagt, daß die Religionsgesellschaften den religiösen Unterricht in den Volksschulen leiten. Der Minister Falk erklärt nun, soweit den kirchlichen Behörden ein Einfluß auf den religiösen Unterricht in der Volkeschule zusteht, solle er gebührende Berücksichtigung finden. Natürlich wird wieder die protestantische Regierung abmessen und entscheiden, wie weit dieser Einfluß geht und wie weit er berücksichtigt werden soll. Also wiederum wird sie es sein, die das Buch einführt, möglicherweise unter dem Widerspruch der kirchlichen Behörde. Dazu kommt nun ferner, daß den religiösen Unterricht nach der Erklärung des Ministers der Lehrer ertheilen soll, den die Regierung durch ihre Prüfungscommission examinirt, den sie für fähig erklärt, daß es darauf nicht ankommen soll, ob der Bischof einen Lehrer für geeignet zur Ertheilung eines in Wahrheit katholischen Religionsunterrichtes hält oder nicht, daß demnach, da die Regierung nach der wiederholt abgegebenen Erklärung die Altkatholiken als katholisch betrachtet, sie möglicherweise den religiösen Unterricht durch einen altkatholischen Lehrer an römisch=katholische Kinder ertheilen läßt, daß den kirchlichen Behörden ein Einfluß auf den Religionsunterricht in den höheren Schulen gar nicht, in den Volksschulen nur insoweit zugestanden wird, als die staatliche Schulaufsicht, die der Minister auch dafür in Anspruch nimmt, es für nöthig oder statthaft hält, den kirchlichen Oderen die verfassungsmäßige Leitung des religiösen Unterrichtes in der Volksschule zu beschränken. Können bei alledem, so frage ich, die katholischen Eltern ruhig sein, daß ihre Kinder in den Schulen, den höheren und den niederen, einen wahrhaft katholischen Religionsunterricht erhalten? * Berlin, 27. Juni. Die lebhaften Bestrebungen des Bundesrathes zur Förderung der Zwecke der Weltausstellung in Philadelphia im Jahre 1876 sind hin und wieder auch auf ungünstige Beurtheilung gestoßen. Thatsächlich indessen sind dem Präsidialantrag auf Gewährung einer Subvention aus Reichsmitteln für die Zwecke dieser Ausstellung, zu welcher ja die Genehmigung des Reichstages vordehalten ist, die umfassendsten Erhebungen voraufgegangen. Der Antrag ist nicht eher gestellt worden, als bis das Präsidium durch amtliche Berichte von drei verschiedenen Seiten die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß das Unternehmen financiell vollkommen gesichert, kein Aussteller daher in seinen Interessen irgendwie gefährdet sei und daß andererseits dem deutschen Exporthandel nach Amerika die allerbedenklichsten Nachtheile durch eine Fernhaltung von der Ausstellung drohen. Einerseits würden die Amerikaner die letztere als eine Nichtachtung schwer empfinden, andererseits aber dem bereits versuchten Manöver, deutsche Waaren als amerikanische Fabrikate zu produciren, in jeder Weise Vorschub geleistet werden. Jedenfalls wird man die Reichsregierung nicht für eventuellen Schaden des deutschen Handels verantwortlich machen können. Zur Vertretung der deutschen Ausstellungscommission in Philadelphia sind von dem Reichskanzler drei daselbst ansässige Deutsche, welche sich durch ihre sociale und financielle Stellung großes Ansehen dort erworben haben und mit den amerikanischen Verhältnissen durchaus vertraut, auch der Sprache völlig mächtig sind, ernannt worden: der Rentner Cankenau, der Advocat Remack und der kaiserliche Consul Meyer. Außerdem wird die Regicrung noch besondere Commissare und Techniker zur Vertretung der deutschen Interessen nach Philadelphia senden. Uebrigens sind solche Handelszweige, welche jtzt bereits einen großen Absatz nach Amerika haben, darauf hingewiesen worden, daß sie denselben bei einer Fernhaltung von der Ausstellung einbüßen würden.— Im August dieses Jahres werden im Reichskanzleramt commissarische Berathungen behufs Feststellung einer Ausführungsverordnung zum Militärgesetz, welche des Heeres Ergänzungswesen betreffen, stattfinden, als deren Resultat die Aufstellung einer neuen Recrutirungsordnung für das deutsche Heer erwartet wird. Es werden sich daran Bevollmächtigte aller Staaten betheiligen, auch Baiern sendet einen Commissar, welcher die Verhandlungen und ihre Ergebnisse ad referendum nimmt, und man hofft, daraus die Einführung der beabsichtigten Festsetzungen in das baierische Contingent des deutschen Heeres. Während die Berliner Blätter den Besuch des Schwedischen Königs mit aller Ostentation hervorhoben, die Bedeutung desselben sogar in bedenklicher Weise entstellten und die Anwesenheit des Erzherzogs Albrecht in Ems nur nothdürftig erwähnten, verhalten sich dieselben zu der Entrevue des Kaisers von Oesterreich und Rußland völlig schweigsam. Dieses auffällige Benehmen glaust die„N. Fr. Pr.“ in folgender Weise zu lösen: „Es wird Niemanden einfallen, zu behaupten, daß die gesteigerte Intimität zwischen den Monarchen Oesterreichs und Rußlands etwa einen Schatten auf das treffliche Einvernehmen Alexanders mit seinem Oheim werfen könnte um so weniger, da bekannt ist, daß dieses wechselseitige Freundschaftsverhältniß der drei Menarchen gerade dem Gemüth des deutschen Kaisers eine dauernde Befriedigung gewährt, wie wir ja auch den in letzten Tagen zu melden in der Lage waren, daß ein Billet erhalten hatte. Die Zahl war noch sehr gering und im Gedächtniß ließ sich nicht wohl ein Vergleich anstellen. „Da hast Du das Couvert zurück, und sieh sorgsam nach dem dazu gehörenden Briefe. Lege es genau an dieselbe Sielle, weiter habe ich keinen Auftrag für Dich.“ Der Diener verbeugte sich schweigend und ging, und Adelheid blieb in tiefen Gedanken zurück. Sie waren nicht so leichter und unbefangener Art, als vorhin, da sie in ihrem Ankleidezimmer ihr hübsches Spiegelbild beschaute.— Wolfgang, das ließ sich nicht verhehlen, war doch nicht so vollständig ihr eigen, wie sie es wünschte und wollte und wie sie voll Hoffnung manchmal es sich vorgeredet hatte. Wer die gefürchtete NebenHuhlerin war und wie sie selbst ihn wieder fest und dauernd an sich fesseln könnte, das waren Fragen, die sie so lebhaft beschäftigten, daß sie darüber den Maskenball und selbst das Glück vergaß, von Wolfgang hingeführt zu werden. Der General war, nachdem seine junge Frau mit Eifer ihre Vorbereitungen zu dem Feste getroffen hatte, plötzlich nach Berlin berufen, und wie stets gutmüthig um ihr Vergnügen besorgt, hatte er Wolfgang gebeten, an seiner statt Adelheid hinzuführen. Der junge Mann hatte bei dem Vorschlage, der sich nicht ablehnen ließ, weniger Freude als Befangenheit gezeigt und der Gereral wie seine Gattin hatten sich dieselbe jeder nach seiner Weise gedeutet. Der heitere alte Herr rieb sich die Hände, daß er den Weiberfeind und Menschenhasser zu dieser Galanterie gezwungen habe, und Adelheid sah darin soviel verborgene Liebe, so viel verschwiegenes Glück, daß sie die größten Erwartungen an den Ball knüpfte. Sie hatte das plötzliche Erkalten nach jener flüchtig auflodernden Gluth am Weihnachtsabend sich nie erklären können; sie hatte ja keine Ahnung davon, mit welchem Sturzbade ihr eigener Vater dieselbe gelöscht hatte, wie Wolfgang, entnüchtert und abgekühlt, immer mehr leitende Fäden zu den Motiven ihres Wankelmuthes gefunden. In ihrer Nähe suchte sie wie gesagt, die Veranlassung der Verkehr zwischen den Cabinetten von Berlin und Wien eben jetzt ein äußerst reger und herzlicher sei. Aber das schließt keineswegs aus, daß zwischen den leitenden Staatsmännern Deutschlands und Rußlands nicht ganz jenes freundschaftliche Einverständniß herrscht, wie man es nach dem der drei Monarchen vermuthen sollte. Es läßt sich nicht leugnen, daß die russische Politik in der letzten Zeit eine große Rührigkeit entfaltet hat, welcher sich in Hinsicht auf die Stellung Rußlands zu England einerseits und zu Deutschland und Oesterreich andererseits der Erfolg nicht abstreiten läßt. Rußland hat sich in der That auf ziemlich leichte Art wieder den Glorienschein des europäischen Friedensengels zu verschaffen gewußt, und es wäre daher schwerlich zu verwundern, wenn diese Emsigkeit bei den Leitern der deutschen Politik eine vorübergehende Verdrießlichkeit hervorgerufen hätte.“ Ueber den„verzwickten“ Zustand unserer Markrechnung schreibt ein Correspondent der Augsburger„Allg. Ztg.“: „Man erzählt sich im Publikum über den Vortheil, welchen einzelne Berliner Bankhäuser aus dem An= und Verkauf unserer Goldmünzen gezogen haben, die erstaunlichsten Dinge. So wird mir beispielsweise von glaubwürdiger Seite versichert, daß neuerdings das hiesize Bankhaus R. W... der Reichsbehörde Goldmünzen im Betrage von einigen Millionen gegen ein Agio von 40,000 Thalern angeboten und dabei noch dieses Angebot als ein patriotisches Werk hingestellt habe, da ihm das Ausland gern einen Nutzen von 50,000 Thalern gewähre.“ Darf unter solchen Umständen der„Culturkampf“ aufhören? Bei Leibe nicht. Wo bliebe sonst das„Geschäft" und der Profit! □ Wien, 26. Juni. Unsere Cultus=Excellenz ist seit Sonntag bei den liberalen Blättern wieder persona gratissima, weil sie, nämlich Herr Stremayr, beim Hochamte in der Mauritiuskirche in Olmütz, als ihr mit den hervorcagenden Persönlichkeiten der Kreuzpartikel zum Kusse gereicht wurde, abwehrend den Kopf schüttelte. Natürlich ist diese Kußverweigerung in den Augen der Liberalen eine Heldenthat und wird derseiben eine weitgehende Bedeutung zugeschrieben, die jedoch sonst Niemand theilt. Ohne weiter auf diese That, die den katholischen Cultusminister des katholischen Oesterreichs von selbst richtet, näher einzugehen, können wir jedoch nicht umhin zu bemerken, daß, wenn diese cul tusministerielle That eine Heldenthat sein soll, wir uns genöthigt sehen würden, die Consequenz zu ziehen, daß z. B. der kürzlich freigesprochene Bismarck=Attentäter Wiesinger auch ein Held sei. Derlei Thaten mögen zwar liberalen Helden ziemen— traurige Helden bleiben sie aber doch. Anständiger wäre es gewesen und hätte einen viel feineren Grad von Bildung gezeigt, wenn der Herr Minister die Mauritiuskirche mit seinem Besuche verschont hätte, wobei er dann noch das vorausgehabt hätte, kein Aergerniß gegeben zu haben.— Nachdem, trotz der„Neuen Freien Presse“, der Beschluß gesaßt wurde, die Uchatiuskanone bei unserer Artillerie einzuführen, kam der Essener Kanonen=Krupp hieher, um dem Probeschießen im Arsenale mit diesem Geschütze anzuwohnen, worauf er, da die Lieserung seiner Kanonen gänzlich ins Wasser gefallen war, sich andot, auch die Fabrication der Stahldronce= kanonen zu übernehmen. Aus handgreiflichen Gründen wurde aber auch dies Anerdieten abgeschlagen, worüber Herr Krupp derart ungehalten wurde, daß er sich mit Ersatzansprüchen wegen verletzten Geheimnisses an das Kriegsministerium wendete, von diesem aber keiner Antwort gewürdigt wurde, da die Gründe, auf welche dessen Ansprüche basirt sind, stichhaltsles sind. Nun will Herr Krupp sich an den Kaiser wenden, hoffentlich mit gleichem Erfolge. Für Krupp plaidirt selbst von den„liberalen" Blättern nur die„Neue Freie Presse“, wohl nur aus dem Grunde, weil Krupp Geld hat, sie aber Ueberfluß an Mangel. Wird Krupp auch beim Kaiser abgewiesen, so droht die„Neue Freie Presse“ in bekannter Loyalität mit gerichtlichen Schritten, denen jedoch, wie wir hoffen, unser gemeinsamer Reichs=Koller mit jener Energie entgegen zu treten wissen wird, mit der er schon ganz anderen Verhältnissen gegenüber getreten und slegreich hervorgeganzen ist. * Versailles, 26. Juni. In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung beantragte der Deputirte Depeyre(Departement Haute Garonne) zur Unterstürzung der durch die Ueberschwemmungen im südlichen Frankreich Betroffenen einen Credit von einer Million Francs zu votiren und verlangte für die Berathung dieses Antrages die Dringlichkeit. Der Just zminister Dufaure erklärte sich gegen den Antrag auf Dringlichkeit, indem er bemerkte, daß für das dringendste Bedürfniß bereits ein Credit von 100,000 Francs bewilligt sei und daß die Regierung neue Berichte erwarte, um alsdann einen weiteren Credit zu beantragen. Die Versammlung genehmigte indeß die Dringlichkeit für den Antrag Depeyre. Es folgte sodann die Berathung des Eisenbahngesetzentwurfs. * Versailles, 27. Juni. Von den Vorständen der drei Gruppen der Linken ist in Erwägung gezogen worden, an die republikanischen Deputirten die Aufforderung zu richten, die bevorstehenden Debatten nicht durch Eindringung von Amendements, welche die Entscheidung verzögern müßten, zu erschweren. Spanien. * Madrid, 18. Juni. Die„Times“, welche die Thronbesteigung des jungen Alphonso mit großer Begeisterung begrüßte und in dem neuen König den Wiederhersteller des Friedens in Spanien erblickte, beurtheilt heute die Sachlage ganz anders. nicht, es hätte denn sein Verhältniß zu der Gouvernante sein müssen, das, bisher unbeachtet von ihr, plötzlich ehrerbietiger und zugleich herzlicher geworden war. Den Ton, in welchem er zu dem jungen Mädchen sprach, hatte er bei ihr selbst niemals angeschlagen, selbst nicht in den Tagen ihrer Liebe und sie wußte deshalb nicht, welchen Werth sie ihm zulegen sollte, um so mehr, da die Gouvernante ihn nicht dankbar und erfreut, wie eine Auszeichnung, sondern ganz ruhig, als etwas ihr Gebührendes aufnahm. Abelheid konnte nicht sagen, daß das junge Mädchen darnach gestrebt, öfter in dem Familienkreise zu erscheinen, als bisher, aber Wolfgang hatte sich dem General schon mehremal angeschlossen, wenn er sein Großtöchterchen in den obern Räumen besuchte, und der alte Herr ließ sich in dieser Gewohnheit nicht stören, selbst, als Adelheid die Kinderscheu soweit überwand, daß sie die Kleine jetzt oft aus freien Stücken und zwar ohne die Gouvernante zu sich herabholte. Es war dies eine Maßregel, welche ihr die Vorsicht und die angeborene Eifersucht auf fremde Schönheit im allgemeinen an die Hand gab; in Wirklichkeit eine Nebenbuhlerin in Elisabeth zu fürchten, das fiel ihr nicht ein. Sie suchte die Anziehungskraft für Wolfgang in einem viel glänzendern Kreise und je weniger sie seine wachsenden Bekanntschaften alle überwachen konnte, je verschlossener er über seinen Umgeng und Verkehr war, je ängstlichern Vorstellungen gab sie sich darüber hin. Wenn sie ihn in einer Gesellschaft vermißte, wo sie ihn erwarten zu können glaubte, so quälte sie sich mit tausend eifersüchtigen Vermuthungen, wie und wo er diesen Abend zubringen werde, und in diese unruhigen, sorgenvollen Vorstellungen mischte sich das Bild der Gouvernante niemals. Sie hatte unter der Zahl ihrer Diener einen jungen Menschen aufgenommen, einen Sohn der alten, treuen Salome, die ihrem Vater die kleine Wirthschaft besorgte, und dieser wurde bald das Werkzeug ia Adelheid's Hand, um sich etwas mehr Ruhe und Gewißheit zu verschaffen. (Fortsetzung folgt.) Wir wollen eine Correspondenz, welche dieses Blatt über die augenblickliche Situation bringt, im Auszug wiedergeben: „Ich bat heute Nachmittag einen Diplomaten, der über spanische hältnisse ein sehr richtiges Urtheil hat, mir das Geheimniß zu lösen, die Carlisten stets hinreichende Geldmittel besäßen.—„Sie haben zwar nicht zu viel, sagte er, aber es fehlt auch nicht das nothwendige. Sie sind in ihren Provinzen trefflich organisirt, und diese liefern fast ausschließlich allen Bedarf. Ihre meisten Soldaten entstammen den Provinzen, in welchen sie kämpfen. Ruht der Kampf für einige Zeit, so kehren sie zu ihren Felder zurück, finden sich aber im Augenblicke der Gefahr bei ihrer Fahne wieder ein.— Während ihrer Abwesenheit bebauen die Frauen das Land, auf diese Weise erleidet ihr Hauswesen durch die Theilnahme am Kampfe keiren Nachtheil. Dieses Leben gefällt ihnen; sie fühlen sich nicht unglücklich, vielmehr stolz darauf. Sie sind sehr genügsam; ihre Verpflegung verursacht keine großen Kosten; sie leisten ihrem König freudigen Sinnes überdiez noch Abgaben. Wenn Sie ferner bedenken, daß von England, Frankreich, kurz, wo die karlistische Sache Anhänger zählt, Geld geschickt wird, so werden Sie das Geheimniß begreifen.— Glauben Sie wirklich, sagte ich, daß Don Alphonso sich in einer mißlichen Lage befindet?— Ich glaube, erwiederte er, daß er sich nicht sehr glücklich fühlt und er hat auch keinen Grund, er zu sein. Man versicherte mir heute, daß er seiner Mutter in einem Briese den Wunsch ausgesprochen habe, zu ihr zurückzukehren. Es würde mich nicht überraschen, wenn dieses Gerücht nächstens Wahrheit würde; denn seine Lage ist nicht beneidenswerth. Er ist nicht blos von beständigen Intriguen umgeben, sondern der Staatsschatz ist auch leer und Niemand vermag ferner zu sagen, wann er im Stande ist die Cortes zu berufen, um sich regelmäßige Hülfsmittel bewilligen zu lassen. Freilich trat die Uneinigkeit der Parteien noch nicht offen zu Tage; aber sobald die Königin Mutter den Fuß auf Spaniens Boden setzt, wonach sie so ungestüm verlangt, is diese Thatsache hinreichend, die verborgenen Zwiste zum Ausbruch kommen zu lassen und der Fall des jungen Königs ist unvermeidlich. Ja noch mehr, fügte er zum Schluß bei, die Carlisten wissen dies alles und suchen für den Augenblick nur Zeit zu gewinnen, um nach ihrem Ausspruch„den kleinen Vetter“ zu gebrauchen.“ * Madrid, 27. Juni. Nach einer der Regierung zugegangenen Nachricht hat die Panzerfregatte„Victoria“ gestern Deva und Motrico an der contabrischen Küste bombadirt. Die Blocade der Küste wird außerordentlich streng gehandhabt. England. * L o n d o n, 2 7. J u n i. Z u r E r ö f f n u n g d e r i n t e r n a t i o n a l e n maritimen Ausstellung am 18. August wird der Lord Mayor in Gala nach Paris reisen. Auf besondere Einladung der Ausstellungscommission wird Capitän Boyton mit seinem Schwimmapparat ihn begleiten. Boyton will später den Rhein und die Donau hinausschwimmen.— Das niedere Convocationshaus tritt am Dinstag zur Beschlußfassung über die Gesetzlichkeit der ritualistischen Priestergewänder zusammen.— Der Sultan von Zanzibar und der Prinz und die Prinzessin von Wales wohnen heute einer großen Truppenschau in Aldershot an.— Am Samstag hat die Kaiserin Eugenie der Königin Victoria in Windsor einen Besuch gemacht. Türkei. * Konstantinopel, 27. Juni. Officieller Mittheilung zufolge wird das demnächst zur Veröffentlichung gelangende Budzet ein Deficit von fünf Millionen Pfund aufweisen. Dasselde entstand durch ausnahmsweise ungünstige Verhältnisse, wie Hungersnoth, Biehseuchen und Ueberschwemmungen, welche verschiedene Provinzen heimsuchten. Zur sofortigen Deckung des Defieits sollen die Stempelsteuer, Patentsteuer, sowie mehrere anderen Steuern mitwirken. Eine nach Veröffentlichung des Budgets einzusetzende Permanenzcoumission werde die Herstellung des Gleichgewichts im Budget übernehmen und in Ersparungen, sowie in der Entwickelung der Hülfsg zellen des Reichs die Elemente einer ernstlichen financiellen Reorganisation suchen. Die Nachricht, daß die Regierung eine Reductior der Staatsschuld beabsichtige, wird ebenfalls amtlich als entschieden unrichtig bezeichnet, mit dem Hinzufügen, die Regierung betrachte es stets als Ehrer sache, ihre Verpflichtungen zu erfüllen und dachte niemals daran, die Besizer der Schaldtitel im Geringsten zu schädigen. „Culturkampf“. Bonn, 25. Juni. Anständige Organe gibt's ganz gewiß unter der sogenannten„liberalen" Presse, allein was da im Allgemeinen am lautesten über ultramontane Intoleranz, Jesuitismus u. s. w. schreibt und in ellenlangen Artikeln über die„christliche Liebe“ 2c. salbadert, das geräth, sobald es sich um Angelegenheiten der katholischen Kirche handelt, in Wuthanfälle und Krämpfe, die sich gewöhnlich in unsinnigem Toben und Schreien äußern. Hierbei wird die Unverschämtheit bisweilen nur noch durch die Unwissenheit übertroffen, welche die modernen liberalen Kirchenväter zu Markte tragen.— Ein heiteres Beispiel dieser Art liefert die hier erscheinende „Deutsche Vereins=Correspondenz“(DVC), in welcher es dieser Tage hieß: „Aus Rotterdam wird gemeldet, daß allein am 11. und 12. d. Mis. sich dort 140 Ordensmitglieder meist aus deutschen Klöstern eingeschifft haben, um sich über Liverpool nach Amerika zu begeben.. Es drängt sich bei diesen mussenhaft vorkommenden Auswanderungen deutscher Klosterangehörigen die Frage auf, ob deren Familien wohl Gelegenheit geboten wird, sit vor ihrer Abreise in die neue Welt noch einmal sehen resp. sie zum Wiedereintritt in ihre Familienkreise veranlassen zu können, oder ob, wie wir fürchten, die Oberen jeden Versuch in dieser Richtung vereiteln, indem sie darauf bezügliche Correspondenzen zurückhalten, oder im günstigsten Fallte nur eine Unterredung in Gegenwart von Zeugen gestatten. Gewähren die Gesetze den Familien die Berechtigung und den nöthigen Schutz, sich mit ihren Angehörigen in den Klöstern in ungestörtes Einvernehmen setzen können, bevor diese nach entfernten Welttheilen dirigirt werden?"— Unsinn, der in dem Verlangen nach gesetzlichem Schutz für die Familie liegt, wo es sich doch um großjährige, dispofttionsfähige, freie Personen handelt, wollen wir nicht weiter hervorheben, nur das sei den„Herrg der„DVE' gerathen, in Zukunft nicht mehr zu sagen, als sie wissen. meisten der armen Auswanderer haben von ihren Familien schweten, schmerzlichen Abschied genommen, und sicherlich ist ihnen dadurch das Scht“ den aus dem Vaterlande nicht erleichtert worden, wennschon auch dies sir von der Erfüllung einmal übernommener Gewissenspflichten nicht abwendig machen konnte. * Padervorn, 25. Juni. Gestern Morgen 8½ Uhr verließen 16 Ordensmänner des hiesigen Franciscauerklosters unsere Stadt, um sich Samstag in Rotterdam nach Nordamerika einzuschiffen. Eine sehr großt Menschenmenge harrte vor dem Kloster des Augenblickes der Abreise und bekundete auf alle Weise ihre wärmste Theilnahme. Unsere besten Segenswünsche begleiten die von einem so harten unverdienten Geschick betroffenen, durch ihr segensreiches Wirken so beliebt gewordenen Ordensleute auf ihrer Reise ins Land der Freiheit, und mit einem warmen Lebewohl rufen wir den Scheidenden ein„Auf Wiedersehen!“ zu.. a 666|341 * Brilon, 26. Juni. Von hier schreibt man dem„Westf. Vollsb## zu Paderborn:„Die Herren Dechant Grimme zu Dudinghausen und Pfarrer Köster zu Brunscappel waren durch des Generalvicariat zu Pader“ born im Herbst v. J. angewiesen worden, die Litteralien und Werthpapiete des Pfarr= resp. Kirchenvermögens der(verwaisten) Pfarrei Assinghausen aus dem Pfarrarchive zu entnehmen und dem Vicar Deimel zu hausen zur Aufbewahrung zu übergeben. Dieser Auftrag nurde seitender genannten Herren auch ausgeführt. Da nun durch Bekanntmachung vom 18. Juli v. J. das gesammte Vermögen der Pfarrei Assinghaust! mit Beschlag belegt worden war, so waren angeklagt— und hatten sch heute vor der Criminaldeputation des hiesigen Kreisgerichts zu veran worten— 1) Die Herren Dechant Grimme und Pfarrer Köster: a. welche durch die zuständige Behörde mit Beschlag belegt worden, vorsatz! bei Seite geschafft und der Verstrickung entzogen, b. Acten und Urkunden: welche zur amtlichen Aufbewahrung sich an einem dazu bestimmten befanden, vorsätzlich bei Seite geschafft zu haben. 2) Herr General Peine: die Genannten zu den Handlungen vorsätzlich bestimmt; 3)## Vicar Deimel: denselben zur Begehung dieser Handlungen Pcertzeigung geleistet zu haben. Herr Generalvicar Peine bestritt in seiner Vercher#### namentlich das Vorhandensein des dolus auf seiner Seite, da!9 gäust. Beschlagnahme nicht bekannt gewesen sei, so wie eine Veraniwe“ lichkeit seinerseits für die Beschlüsse des Generalvicariats als eines giums. Der Gerichtshof trat diesen Ausführungen bei und sprach#h liche Angeklagte frei, indem er bei Grimme, Deimel und Köster al daß nicht eine heimliche Wegnahme, sondern nur eine Ueberführung einen andern Ort zur sicheren Aufbewahrung beabsichtigt gewesen sei. Fulda, 26. Juni. Die„F..“ schreibt: Ein benachbarter Pf#tß welcher sein Gehalt bis auf einige 60 Thaler verloren hat, wand„„, mit einer Classensteuer=Reclamation an die Regierung zu Kassel hielt von derselben folgenden Bescheid:„Auf das Gesuch vom.. wie um Wegfall der auf Sie pro 1875 veranlagten Classenstuer, erwide!,# Ihnen, daß Ihnen ein Steuer=Erlaß nach Maßgabe dis§ 13 de 25. Mai 1873 nicht gewährt werden kann, da die eingetretene Ver, nicht durch einen außer Ihrem Willen liegenden Umstand eingeweiten ist, Sie auch die Folgen jederzeit abzuwenden in der Lage sind.“— Schrere katholische Gemeinden Oberhessens ersetzen durch freiwillige Gaben Geldbeträge ihren gesperrten Seelsorgern das durch das Brodkorbgesetz dnselben entzogene Gehalt vollständig. uni. Gestern fand Juni. Gestrrn jund vor dem hiesigen Polizeigerichte die lete Verhandlung gegen jene Angeklagten statt, welche für die katholischen Geistlichen, denen das Gehalt gesperrt worden, Geldunterstützungen gesam: 1 hatten. Das Gericht sprach dieselben von der gegen sie auf Grund Regierungsverordnung vom 5. Febr. 1874 erhobenen Anklage wegen Nangels an genügendem Beweise frei.— des macht. tungge! ses“ eines Kentienten unlungl, sp erktalt basseler Bigan auf Grand gestellter genauer Ermittellungen dieselbe jeder thatsächlichen Unterlage## A# Herrn Falk ware es nun, mit dem Namen des Geistlichen hera Die Ministerien des Innern und Cultus haben unterm 19. v. Mis. die Verfügung erlassen, daß die zirgeliten der vormals bayerischen Gemeinden fortan von dem seither von ihnen an die dortigen Pfarrer zu entrichtenden sog. Neujahrsgelde befreit tt Aus Kurhessen, 27. Juni. Kaum haben die offiziösen und libeOrgane durch die in der„Fr. Hessi. Zig.“ abgegebene bestimmte Erssärung der katholischen Geistlichen des ehemals bairischen Decanats Hilders, dieselben die bedingungslose Unterwersung unter die Maigesetze als ane verläumderische Erfindung bezeichnen, ein gerechtes Dementi erfahren, als nun auch von Seiten der hessischen Renitenten einer hochgestellten Persinlichleit, welche Niemand geringer ist als der Cultusminister Dr. Falk sibst ist, ein ähnliches Fiasko bereitet wird. Bei der Berathung des sog. Alttatholilengesetzes hatte Herr Falk im preußischen Herrenhaus folgende Erllärung abgegeben:„Ich will bei deser Gelegenheit— eigentlich gehört nicht hierher— eine Frage des Herrn von Kleist=Retzow brantworten, die er, als ich gerade abwesend war, an die Staatsregierung richtete. Er sragte, warum nicht ein ähnliches Geser schon längst existire z. B. für die Atlutheraner. Ich antworte, weil sich ein solches Bedürfniß noch nicht hat; ebensowenig wie für die Renitenten in Hessen, weil bei denselben das stabile Element fehlt, das dem„Altkatholicismus“ innewohnt,(?) und weil dieselbe nicht fortschreitet, sondern im Rückgang begriffen ist; in einem Briefe an eine benachbarte Regierung, der mir mitgetheilt ist, belennt ein renitenter Geistlicher, er würde sich auf den Protest gegen das Consistorium nicht eingeleisen haben, wenn er gewußt hätte, daß die Sache solche Dimensionen annehmen würde.“— Darauf antworten nun die„Hess. Blätter“: To lange derartige Behauptungen in der H ssi. Morgenztg.“, oder in Erlassen des königl. Consistoriums an die ihm unterstellten Geistlichen siguriren, kann man sie ohne Widerspruch passiren lassen, da das Parteiinteresse, von welchem aus dort die Verhältnisse angesehen werden sie völlig werthlos Wenn aber der preußische Cultusminister sich diese Behauptung so dürfen wir es doch im Interesse des wirklichen Sachverhalts icht unterlassen, derselben sehr bestimmt zu widersprechen, da wir sie auf Geund unserer Kenntniß der einschlagenden Verhältnisse für durchaus unrichtig erklären müssen. Was ferner die Behauvtung bezüglich des„Brieg„ onlangt, so er#ts= dasselbe Ocaan auf Grund anbaar n Fal. ware es nun, mit dem Namen des Geistlichen heraus* Berlin, 27. Juni. Ein Telegramm der„Köln. Zig.“ meldet:„Die siebente Criminaldeputation des Stadtgerichtes sprach im Proceß gegen die Leiter und Vorsteher der Berliner katholischen Vereine die definitive Schliefung aus gegen den katholischen Gesellenverein als politischen und mit auswärtigen Vereinen gleicher Tendenz in Verbindung stehenden, hob dagegen die polizeiliche Schließung der übrigen katholischen Vereine als nichtpolitische auf und verurtheilte den Geistlichen Rath Müller zu 90 Mark, andere Angeklagte zu geringeren Geld= eventuell Gefängnißstrafen; ein Angeklagter wurde ganz freigesprochen.“ Vermischte Nachrichten. „“, Köln, 27. Juni. Dem Culiusminister Herrn Dr. Falk wurde gestern der Fackelzug gebracht, welcher für denselben nach dem Wortlaute der Straßenplakaten„von vielen hiesigen Vereinen und Gesellschaften in Verbindung mit anderen angesehenen Bürgern auf Samstag, den 26. Juni, veranstaltet" war. Man hatte zu dem Zwecke den Kriegerverein und viel junges Volk zusammen getrommelt, was nur möglich war, und so denn mit den auswärtigen Hülfstruppen von Deutz, Ehrenfeld, Nippes und einer Anzahl, wie es schien, Bonner Studenten und Gymnasiasten etwa 1300 Fackelträger auf die Beine gebracht. Daß Juden und Altkatholiken möglichst zahlreich erschienen waren, ist selbstredend. Daß der Herr Culiusminister aus derartizen Ovationen, die ihm von der liberalen Partei.= reitet werden auf die Stimmung der rheinischen Bevölkerung schließen sollle, halten wir kaum für moglich, denn wir trauen ihm so viel Erfahrung zu, daß er weiß, wie derartige Züge in Scene gesetzt werden. 1 Köln, 27. Mai. Morgen Abend 8½2 Uhr findet mit Rücksicht auf den morgigen Namenstag des hochwürdigsten Herrn Erzbischo sim zneuen Katholischen Vereinthause hierselbst eine Versammlung von Seiten des Katholischen Volksvereins sta t. Aus dem Kreise Düsseldorf, 27. Juni. Als Muster der Regierung eines Schulpaschas wird dem„Düsseld. Volksblatt“ Folgendes mitgetheilt:„Das Kind einer Wittwe, welches bisher stets regelmäßig und mit gutem Erfolge die Schule besucht hatte, begann im Alter von 13°2 Jahren zu kränkeln. Die Mutter wendete sich deshalb an den Arzt; dieser verbot dem Kinde sofort den ferneren Besuch der Schule, und die Mutter reichte in Folge dessen bei der Lehrerin eine ärztliche Bescheinigung ein. Indessen genügte das dem Herrn Bürgermeister nicht, weil der Arzt die Krankheit des Kindes auf dem Scheine nicht vermerkt hatte.(!!!) Die Rutter brachte auch diese Bescheinigung bei. Was für einen Namen der Arzt der Krankheit gegeben hat, wissen wir nicht; vermuthlich einen lateimischen. Aber auch das nutzte noch nichts. Der Bürgermeister gab vielnehr dem Polizeidiener den Auftrag, das Kind in die Schule zu führen, venn dasselbe im Unterrichte fehle. Wir sind nun begierig, ob der Arzt eine solche Geringschätzung seines Zeugnisses sich gefallen läßt, und ob die hohere Behörde ein solches Verfahren eines Bürgermeisters nicht ahndet, indem ein Verbrecher selbst auf Grund eines ärztlichen Zeugnisses Schonung findet! Trier, 27. Juni. Am 30. April stand der verantwortliche Redackur der früheren„Neuen Moselzig,“ vor dem Zuchtpolizeigericht unter der Leschuldigung, durch Aufnahme eines Artikels„Vom Rhein“ vom 1. März den Freimaurerorden(!) beleidigt zu haben. Der Strafantrag war von blenigen und auswärtigen Mitgliedern des Ordens(man war bis nach Posen gegangen, um die zwölf Unterschriften zu sammeln) gestellt worden. der Staatsprocurator hatte am 30. April 30 Mark Geldbuße beantragt, edoch wurde die Sache bis gestern sistirt, damit die Antragsteller den Beweis erdrächten, daß sie auch wirklich Maurer seien. Das Urtheil lautete, sematz der„Kathol. Volkszig.“, auf 30 Mark. Die Antragsteller waren Nentmeister Müller und Wiesenbaumeister a. D. Kniep, beide aus Trier, 40 auf ihren Eid aussagten, Freimaurer zu sein. Rainz, 27. Juni. Das„Mainzer Journal“ brachte vor einigen teten folgenden Aufruf: An die Katholiken der Diöcese Mainz! Am 25. vnn feiert die Diöcese Mainz den 25jährigen Gedächtnißtag der Consectatten und Inthronisation ihres Hochwürdigsten Bischofs Wilhelm Emaburt.— Mit inniger Freude begrüßen wir dieses seltene Fest, welches uns Fülle des Segens vor Augen stellt, der uns durch die apostolische Wirhsamleit unseres erhabenen Oberhirten zu Theil geworden ist. In schwerer auf den Stuhl des h. Bonifacius erhoben, hat er mit unermüdlicher Angedung für Gottes Ehre und das Heil der Seelen gearbeitet. Alle Gehrezig, daben ihn in ihrer Mitte gesehen; allen hat er das Wort Gottes ##“ und die h. Sacramente gespendet. Den Armen und Waisen war Later, dem Klerus ein Vorbild priesterlicher Tugenden. Mit unge.#em Muthe vertheidigte er das Recht und die Freiheit der Kirche.— sich.stoten Verdienste, welche der Hochwürdigste Bischof Wilhelm Emanuel niemase iötese Mainz und die ganze katholische Kirche erworben, werden langiähuigan. 4chtniß entschwinden. Um aber das Andenken des so Wert in zhrag;(gnetin Wirkens unseres Oberhirten durch ein besonderes aus allen Theiten: Versammlung von Geistlichen und Laien, welche saßt: Ge son;, der Diöcese dahier zusammentrat, folgenden Beschluß gewürdiasten.# ein Fonds gegründet werden, dessen Erträgnisse dem HochVerfügung.. Bischof und dessen Nachfolgern zu Diöcesan=Zwecken zur nebst der hisach: 2) in der Mutter=Gottes=Kapelle des hiesigen Domes richtet werders 8chörenden künstlerischen Ausschmückung ein neuer Altar erBeschluß,.“ Von der erwähnten Versammlung mit Durchführung dieser Wochen durch iu““ hat das unterzeichnete Comité schon vor einigen auf das Heporsebengg di dochwürdigen Herrn Pfarrer gerichtetes Schreiben Gemeinden dag Fest aufmerksam gemacht und dieselben ersucht, ihren erwarten, hat.n sicht genommene Werk zu empfehlen.— Wie zu sind bereits: gasselbe allgemeinen Anklang gefunden und namhafte Beiträge und wohltbätigeng ar u vir nunmehr zur Ausführung der frommen ruf alle Kathofig t stuns schreiten, bitten wir durch diesen öffentlichen Aufiu schassen, wescheg der Diözese um ihre Unterstützung. Es gilt ein Weck pird, und wesch. Cott zur Ehre, der ganzen Diözese zum Nutzen gereichen 2as Jubilzum zugleich der Freude Ausdruck geben soll, mit der wir in allen Gemg; uu#res hochwürdigsten Bischofs ferern.— Das Fest wird begangen werden.. Diözese ganz besonders aber in der Stadt Mainz, öffentlicht. 9. Das Programm der Festlichkeiten wird demnächst verhochw. Bische: Comité für Vorbereitung des 25jährigen Jubiläums des sitzender.s von Mainz: Karl Fürst zu Isenburg=Birstein, VorBoi.un 26. Juni. Der„Westf. Volkszig.“ geht folgendes Rechisgutachten beir.n Jani. Der„Wests. B vorschrift dartgend des Flaggen=Verbotes zu:„Wenn eine Polizeiberboten und di. G.„„Xistirt, wonach das Beslaggen der Hüuser generell viennbniß dazu in den einzelnen Fällen eingeholt werden muß, dann kann in einem bestimmten Falle ein solches Verbot selbst nicht von der Polizeibehörde gegeben werden. Ueberall, wo man das Einziehen der Flaggen befohlen, ohne daß vorher ein Polizeiverbot rite und generell publicirt worden ist, hat die Polizeibehörde resp. deren Agent— Gendarm oder Polizist— die amtliche Befugniß überschritten. Im Allgemeinen ist das Beflaggen der Häuser erlaubt und nur eine Strafvorschrift hierbei zu beachten. Unter allen Umständen muß einer polizeilichen Aufforderung Folge geleistet werden; hernach kann freilich die Polizei belangt werden, ob man dabei etwas erzielt, ist eine andere Frage.“ * Werden, 26. Juni. Die Klagen über das Anbohren von Weinfässern während des Transports werden immer häufiger. In ganz kurzer Zeit trafen zwei solcher angebohrten Fässer per Bahn hier ein, deren Inhalt untersucht, decimirt, und in denen dann der entwendete Theil durch Wasser ersetzt war. Auffallend muß hierbei erscheinen, daß die Fässer in der Regel zum Transport auf der Route vom Abgangsorte bis Neuß eine unverhältnißmäßig lange Zeit gebrauchen. Es ist schwer zu bestimmen, auf welcher Bahn der Diebstahl ausgeführt wird, doch dürfte das Erwischen der Diebe nicht allzu schwer sein. * Paderborn, 24. Juni. Vorgestern wurde vor dem hiesigen Appellationsgerichte gegen den Seiler Delcour aus Verl verhandelt. Derselbe war angeklagt, den„höchsten Würdenträger im Reiche nächst dem Kaiser, den deutschen Reichskanzler Fürsten v. Bismarck“ beleidigt zu haben. In der ersten Instanz war er zu 3 Jahren Gefängniß verurtheilt worden. Dagegen legte der Staatsanwalt Appellation ein, weil ihm die Strafe nicht hoch genug schien. Gestern wurden 18 Monate beantragt, das Urtheil lautete auf 2 Monate, natürlich dazu noch die Kosten. * D a r m s t a d t, 2 7. J u n i. D e r K ö n i g u n d d i e K ö n i g i n v o n S a c h s e n trafen heute Vormittag zum Besuche des Großherzogs hier ein. Der Großherzog war zum Empfange auf dem Bahnhofe anwesend. Der König und die Königin werden heute Abend ihre Reise nach Karlsruhe fortsetzen. * Beuthen, 26. Juni. Von dem hiesigen Schwurgerichte ist gestern nach fünftägiger Verhandlung der Schlossergeselle Pistulka, welcher im November 1873 auf dem Transport zur Schwurgerichtssitzung entsprang und seitdem eine ganze Reihe schwerer Verbrechen verübte, in allen unter Anklage gestellten Fällen für schuldig erkannt und darauf vom Gerichtshofe wegen Raubmordes zum Tode verurtheilt worden. * K r e i s R o s e n b e r g, 2 6. J u n i. A m 1 5. d. M. f u h r d e r k ö n i g l i c h e Schulinspector Regent in Begleitung eines Schulrathes vor der katholischen Schule zu Uschütz vor. Sobald der Lehrer der Oberclasse dies bemerkt hatte, verließ er das Schulzimmer, um die angekommenen Visitatoren zu empfangen. Als hierauf sämmtliche Herren in das Schulzimmer eintraten, bot sich ihren Augen ein unerwartetes Schauspiel dar. Von circa 80 Kindern waren fast sämmtliche durch die offenen Fenster gesprungen und entflohen; nur etwa 18 Kinder, denen es bis dahin nicht gelungen war, ein Fenster zu erreichen, waren noch im Schulzimmer und mußten nun zurückbleiben. Als die Kinder der benachbarten Unterelasse ihre größeren Mitschüler aus den Fenstern herausspringen sahen, folgten sie alle diesem Beispiele nach. Die Veranlassung zu dieser allgemeinen Kinderflucht ist dem Referenten unbekannt. * Dressen, 21. Juni. Der König und die Königin haben gestern Abend 7½ Uhr über Leipzig, Frankfurt a.., Darmstadt, Karlsruhe und Friedrichshafen die Reise nach der Schweiz angetreten; die Dauer ihrer Abwesenheit wird ca. 3 Wochen betragen. * München, 23. Juni. Dr. Franz Witt hat die Berufung als Professor an die ungarische Landesmusikacademie angenommen. Franz Xaver Witt, geboren den 9. Februar 1834 zu Walderbach in der Oberpfalz (Baiern), machte seine wissenschaftlichen und theologischen Studien zu Regensburg. Den 11. Juni 1856 zum Priester geweiht, arbeitete er einige Jahre in der Seelsorge, ward dann als Chorallehrer ins Clerikerseminar zu Regensburg berufen, in welcher Stellung er dem tiefen Studium der Meister, begünstigt durch die Proskesche Bibliothek, sich hingab, Unterricht im Contrapuncte ertheilte und mit mehreren Compositionen im strengen Styl in die Oeffentlichkeit trat. Seine Werke zeigen eine große technische Durchbildung und Fertigkeit in der Handhabung der strengen Formen, und ist eine große religiöse Weihe und ein erhabener Geist in ihnen niedergelegt. 1865 übernahm er die Stelle eines Präses der marianischen Congregation, seit Juni 1867 wirkte er als Inspector des Studienseminars zu St. Emmeran und Chordirector der gleichbenannten Pfarrkirche in Regensburg, welche Stelle er 1869 mit einem Beneficium in Stadtamhof vertauschte. 1870 übernahm er auf ein Jahr die Domcapellmeisterstelle in Eichstädt, kehrte aber nach Ablauf desselben nach Stadtamhof zurück. 1873 wurde ihm die Pfarre in Schatzhofen bei Landshut übertragen. Der Vollständigkeit wegen führen wir noch an, daß Witt seit 1868 Präsident des allgemeinen deutschen Cäcilienvereines ist, daß der heil. Vater Pius IX. ihm am 2. September 1873 laut Breve den Titel und Grad eines Doctors der Philosophie verlieh, und daß er am 2. Novemb. desselben Jahres in der Generalversammlung des Cäcilienvereines zu Szatmar zum Ehrenmitgliede ernannt wurde. * Wien, 26. Juni. Wie das„Neue Fremdenblatt“ von zuverlässiger Seite erfährt, trifft Se. Majestät der Kaiser Wilhelm am 14. k. M. Mittags in Ischl ein und verweilt daselbst bis zum folgenden Tage Nachmittags. Kaiser Franz Josef wird dem deutschen Kaiser bis Strobel entgegenreisen.— Die Abreise der Kaiserin von Oesterreich nach Sassetot erfolgt über Straßburg i. E. und ist auf den 29. Juli c. festgesetzt. * Bern, 26. Juni. Der Nationalrath votirte in seiner heutigen Sitzung mit großer Stimmenmehrheit einen Bundesbeitrag von 250,000 Francs behufs Betheiligung an der Weltausstellung in Philadelphia. * Paris, 24. Juni. In Paris besteht jetzt auch eine Art von Erbswurstfabrik. Gründer derselben ist ein Herr Gruvel, welcher das Monovol der Fabrikation für ganz Frankreich erhalten hat. Die Würste— sie führen den Namen=Saueissons Gruvele— wurden durh ein kriegsministerielles Decret für die ganze Armee angenommen und sollen bei den Herbstmanövern, für welche der Kriegsminister 100,000 Stück bestellt hat, zum ersten Mal in Gebrauch kommen. Die damit angestelten Versuche fielen sehr günstig aus. Die Würste sind mit Fleisch, Bohnen Erbsen und Linsen angefüllt. Die Blasen für die Würste fertigt Gruvel nicht selbst an; er läßt sie von Stuttgart kommen; dagegen soll die Art und Weise des Verschließens der Würste seine Erfindung sein. * Paris, 25. Juni. Ueber die Ueberschwemmungen im Süden liegen folgende Nachrichten vor: Dem„Indep. des Basses Pyr.“ schreibt man aus Luchon, daß der Schnee die Hügel auf der Höhe der Cascade von Montauban bedeckt. Seit Menschengedenken ist um diese Jahreszeit noch kein Schnee gefallen.— In Toulouse hatte die Garonne eine Höhe von 9 Meter über den Normalwasserstand erreicht. Die Vorstadt Saint=Cyprien befand sich zwölf Stunden lang ohne Hülfe, da die Heftigkeit des Stromes jede Verbindung unmöglich machte. Die Anzahl der zusammengestürzten Häuser scheint 300 zu übersteigen. Bis jetzt sind 120 Leichen aufgefunden worden, doch fürchtet man, es seien bedeutend mehr Opfer erlegen. So versichert man, der Marquis'Hautpoul sei beim Rettungswerk umgekommen, eben so wie mehrere Artilleristen. In Folge der Ueberschwemmung befinden sich mehr als 20,000 Personen ohne Obdach. Die Municipalität votirte eine Summe von 100,000 Franes, um den Verunglückten zu Hülfe zu kommen. Außerhalb Toulouse ist der Verkehr noch immer gehemmt. Von mehreren bedeutenden Unglücksfällen wird aber schon berichtet; so wurden drei Dörfer fast gänzlich weggeschwemmt, in einem derselben blieben von ungefähr 400 Häusern nur 10 stehen. Im Thal des Aridge werden große Verluste signalisirt. In Verdun sind 50 Häuser eingestürzt und 80 Personen verschwunden oder noch unter den Trümmern. Gestern wurden 34 Leichname aufgefunden. Aus Montauban meldet man: Die Gewässer des Tarn und der Garonne hätten in ihrem Laufe Alles verwüstet. Die von den Gewässern überraschten Landbewohner konnten aus ihren Häusern nichts retten und sind in der bittersten Noth. In Moissac erreichte das Wasser vorgestern eine Höhe von 8 Meter und der Tarn bildete mit der Garonne eine einzige Wassermasse. Die größte Ueberschwemmung des Jahrhunderts(1835) erreichte nur 7 Meter. Der Adour erreichte bei Aire 3 Meter 60. Die Gemeinden Aire, Casères und Carères sind unter Wasser. Der Schaden ist bedeutend. Bei Tarbes hat der Adour sein Bett verändert. Verheerungen, welche die Garonne an den an beiden Ufern des Flusses gelegenen Orten angerichtet hat, sind ganz ungeheuere; indeß sind die Wasserfluthen jetzt im Sinken. Nach hier eingegangenen Nachrichten sind in Toulouse bis jetzt 215 Leichen von bei der Ueberschwemmung umgekommenen Personen aufgefunden worden. Die Verhandlungen zur Bildung von Unterstützungscomités sind hier im Gange. sident Mac Mahon und die Minister Buffet und de Cissey sind heute Abend nach Toulonse abgereist. Telegraphische Depeschen. Eger, 28. Juni. Heute Vormittag fand hier die Zusammenkunft der beiden Kaiser von Rußland und Oesterreich statt. Die Monarchen begrüßten sich überaus herzlich und setzten 9¼ Uhr ihre Reise gemeinschaftlich in der Richtung nach Kommotau fort. * Bukarest, 26. Juni. Die Bureaux des Senats und der Deputirtenkammer überreichten dem Fürsten die Adressen der beiden Häuser in Beantwortung der Thronrede. Der Fürst sprach seinen Dank aus und hob besonders die fortdauernd zwischen der Regierung und der gesetzgebenden Gewalt herrschende Eintracht hervor. * Rio de Janeiro, 26. Juni. Das seitherige Ministerium hat seine Entlassung erbeten und erhalten. In dem neuen Ministerium hat der Ministerium des der auswärtigen Berlin. 4½% preuß. Cons. 3½% Präm.=Anl. 3 1% Pr. Sttschld. Köln=Mindener Rheinische..... Bergisch=Märkische Schaafshausen... Darmstädter Disc.=Commandit Herzog von Caxias die Präsidentschaft und das Krieges, der Baron Cotegipe das Ministerium Angelegenheiten übernommen. 26. 105,60 134,75 92.25 100,50 112.75 84.75 91.25 125,90 153,10 28. 105,60 134,75 92.25 100,50 112,75 84,75 91.25 125,90 153.10 Antwerpener.... Bonifacius Centrum Sieg=Rhein. 6% Oesterr. Silberrente Oesterr.=Franz. Lombard. Bahn.. Oesterr. Credit.. 26. 70.— 68.— 46.— 67,80 503.— 172.— 996.— 2 70.— 68— 46.— 67,80 503.— 172.— 396.— Handel und Verkehr. * Berlin, 26. Juni. Wiederum die alte Geschichte: Sabbathsfeier durch Coursaufbesserung bei vollständiger Geschäftsstille. Auf dem EisenbahnActienmarkt stellten sich von den inländischen Devisen Berlin=Potsdam.90, Köln=Minden 0 75, Magdeburg=Halberstadt.50, Bergisch Märkische.25 pCt. besser, Berlin=Anhalt.:0, Rheinische.75 pEt. schlechter. Ausländische Bahnen waren größtentheils matt; ebenso Bank=Actien. Auf dem Gebiete der Industriepapiere waren von den speculativen Bergwerken Dortmunder Union.50 pCt. schlechter, Laurahütte unverändert. Unter den CassaBergwerken wurden Hibernia 1 pCt. besser bezahlt, während Magdeburger 2, Borussia.10, Hörder.50, Georg=Marien.25 pCt. einbüßten. In Breslau haben Heymann& Steuer mit 500,000 Thlr., in Wien Gerson& Lippmann(Zuckerfabrik) mit einer Passiva von 4 Millionen Guleen Tattrt. Köln, 26. Juni.(Notirungen der Handelsmakler.) Weiter: veränderlich. 67—6„ Rüböl matter, per 100 psd. mit gaß in Eisenv. ess. in Partiten von 100 Ctr. Rm. 31.90 B. Weizen unverändert, ohne Sack per 200 Pfd. hiesiger(niedrigster Vreis)## Rm. 20.00—21.00., fremder 20.00 B.(Lieferungsqual. à 75 Pid per 50 Büter.) 900 2 Me g Roggen unverändert, ohne Saa hiefiger per 200 Psp.(niebtigster Preis) en. hies. Rm. 16.50—17.00., fremder 16.50—17.00 B.(Lieferungsqual. 69 Pfd. per 50 Liter.) Hafer unverändert, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 17.10 S. Köln, 28. Juni.(Notirungen der Productenhändler.) Weizen eff. hiesiger 19.60—20.40 Rm., freinder 19.50—20.25 Rm. Roggen eff. 16.20—16.50 Rm. Hafer eff. 19.00 Rm. Rüböl eff. 32.00 Nm. Neuß, 28. Juni. Weizen 1. Qual. M. 20.50, 2. Qual. 19.00, Landroggen 1. Qual. 17.00, 2. Qual. 16.00, Wintergerste—.—, Sommergerste —.—, Hafer 19.—, Buchweizen 1. Qual.—.—, 2. Qual.—.—, Rübsen (Aveel)—.—, Raps—.—, Kartoffeln.50, Roggenstroh.—, Alles per 100 Kilo, Heu.— per 50 Kilo. Rüböl per 100 Kilo in Parthien von 100 Ctr. M. 66.00, Rüböl per 100 Kilo faßweise 68.00, Gereinigtes Cel per 100 Kilo 3 M. höher, Rapskuchen per 100 Kilo 16.50, Branntwein per 100 Liter zu 50%(ohne Maklergeld) M. 40.—. Zufuhren ca. 40 Sack. Wasserstands=Nachrichten. Bonn, 26. Juni, Mittags 1 Uhr. Rheinhöhe 10 Fuß 3., gef. 8 3 25. Juni, 7 U..: 26. Juni, 7 U..: Witterungsberichte. Haparanda t 13. Moskau t 13. Bonn 1 10. „* 11.„ 111. Bonn 112 Das am vorigen Donnerstag im Hotel Kley gegebene Concert des Musikcorps des Reiter=Regiments aus Dresden unter Leitung des Kapellmeisters Wagner hat in jeder Beziehung den glänzendsten Erfolg gehabt; nur war der anhaltende Regen sehr ungünstig Es gelang der Kapelle aber trotzdem, das kleine, aber noble Publicum selbst beim stärksten Regen zu fesseln. Herr Wagner ist als vortragender Künstler ganz vollendet; seine FreischützArie, das wunderschöne Lied: Ich sende diese Blume Dir, sowie die reizenden Trompetinen=Polka brachten einen stürmischen Applaus hervor. Auf vielseitiges Verlangen hat Herr Wagner sich entschlossen, ein zweites Concert im Hotel Kley zu geben, worauf wir ein Musikliebendes Publicum aufmerksam Panr. Civilstand der Oberbürgermeisterei Vonn. Gevurten. Den 16. Juni: Wilhelm, Sohn von Georg Balduin, Schreiner, u. von Maria Figgen.—.18. Elis. Bertha, Tochter von Heinr. Schmitz, Tagelöhner, und von Cathar. Weck.— Theodor Johann, Sohn von Theod. Haus, Spezereihändler, und von Elis. Jacobe Valck.— Anna Maria, Tochter von Carl Wilhelm Paulus, Postbeamter, und von Anna Elisabeth Boeker.— 19. Cäcilia, Tochter von Peier Schreiner, Eisenbahnbeamter, und von Adelheid Hammermann.— 20. Conrad, Sohn von Peter Philipp Jacobs, Wachtmeister, und von Anna Weber.— Margaretha, Tochter von Wilhelm Faßbender, Schreiner, und von Anna Gertrud Vos. — Anna Maria, Tochter von N. N. fremd.— Adolph, Sohn von N. N. fremd.— 22. Catharina, Tochter von Martin Berger, Kaufmann, u. von Elise Wirtz— Conrad, Sohn von Heinrich Landwehr, Schreiner, und von Catharina Bähr.— 23. Joh. Joseph, Sohn von Johann Joseph Keppler, Telegraphenbeamter, und von Margaretha Klinker,— Christ. Elise Johanne, Tochter von Joh. Pet. Franz Sieger, Kaufmann u. Marg. Heek.— Julius, Sohn von Heinr. Bolz und von Anna Berg.— 24. Catharina, Tochter von N. N. fremd.— Elise Augustina Agnes, Tochter von Franz Joseph Gervers, Bierbrauer, und von Elisa Servatius.— Margaretha, Tochter von Aloys Senzig, Anstreicher, und von Anna Maria Kurscheid.— 25. Maria, Tochter von Franz Joseph Mohr, Privater, und Maria Fürth.— Gottfried Otto, Sohn von Wilhelm Schmidt, Wachtmeister und von Anna Heirathsverkündigungen. Den 20. Juni: Heinr. Leiers, Wwer. von Marg. Wieland, Wegaufseher, mit Maria Jacobina Hubertina Meisen. — 27. Andreas Gielen, Schreiner, mit Maria Hundertmark.— Carl Jos. Hub Schmitz, Metzger, mit Maria Anna Winkler. Heirathen. Den 23. Juni: Jacob Schlösser, Dienstknecht, mit Anna Maria Schomens, Wittwe von Joh. Velten.— Jacob Prinz, Holzschneider, mit Helena Windech.„„..x8o Hr. Görfrein vam.senk. Sterbefälle. Den 17. Juni: Haulim Amma., Ehestau von Balenun Müller, alt 32 J.— Carl Heinr. Müller, alt 5 M.— 18. Veronica Blankart, Ehefrau von Joh. Moll, alt 42 J.— 20. Barb. Maria Krauel, alt 6 Monate.— Theodor Hieke, alt 9 M.— 21 Heinrich Joseph Geyer, alt 2¾ J.— Peter Engelbert Wirtz, alt 2½2 M.— 22. Martin Koch, Gärtner, alt 18 J.— 23. August Ald. Wilh. Müller, alt 5½ M.— Wilh. Seelig, Ehemann, der Eva Herz, Kaufmann, alt 51 Jahre.— 24. Anna Maria Gertrud Hermes, alt 3½ M.— Mathias Schallenberg, alt 8 W.— 25. Pet. Jos. Kemp, alt 2½: M.— Joh Hansmann, Wittwer von Catharina Büßgen, Wirth, alt 59 Jahre. Das Teutsche Taterland. 3256: Wochenschrift für das Deutsche Polk. Einladung zum Abonnement. Seit Anfang Juli v. J. erscheint jeden Samstag ein politisch=belletristisches Wochenblatt unter obigem Titel, in einem Formate, das sämmtliche Blätter Deutschlands an Größe übertrifft. Vierteljährlicher Abonnementspreis in ganz Deutschland 1 RMark(10 Sg.) Das bei der Entstehung des„Deutschen Vaterlandes“ genommene Ziel werden wir auch fernerhin unentwegt im Auge behalten und mit allen Kräften anzustreben suchen. In volksthümlicher Weise wollen wir die Katholiken in einer wöchentlichen politischen Rundschau und in Originalartikeln aus verschiedenen Gegenden von den Hauptereignissen des öffentlichen Lebens in Kenntniß setzen. Ferner enthält jede Nummer interessante, sorgfältig ausgewählte Feuilletons, Volkswirthschaftliches, Vermischtes, Illustrationen u. s. w. Insertionsgebühren die Petitzeile 15 Pf.(1½/ Sgr.). Bestellungen wolle man der nächsten Postanstalt oder der Expedition(Bonn, Sürst 5) zukommen lassen. Bonn, im Juni 1875. Verlag und Expedition des„Deutschen Vaterland“. Dachdeckergesellen sucht Christ. Weidenbrück, Mauspfad 10. Ausgelassenes Nierenfett, geräuchertes Schweinefleisch billig zu haben bei Gastwirth Höver, Maargasse. Todes=Anzeige. Es hat dem Allmächtigen gefallen unsere theure Mutter, Schwester und Schwägerin Christine Rettemeyer geb. Staußberg, am 27. d. Mis., Abends halb 7 Uhr, vorher gestärkt mit den hh. Sakramenten der katholischen Kirche, zu sich in die Ewigkeit abzuberufen. Allen Bekannten und Verwandten diese traurige Nachricht mit der Bitte um stille Theilnahme. Die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, Köln, Endenich, Lengsdorf, Dottendorf, Rüngsdorf, den 28. Juni 1875. Donnerstag den 1. Juli, Morgens 8 Uhr, findet in der Stiftskirche eine heil. Messe für den verstorbenen Herrn With. Orty statt, wozu hiermit eingeladen wird. Im Auftrage der Frau Pastorin Eger wird Jedermann, besonders aber die Gastwirthe und solche, welche Geld ausleihen, hiermit gewarnt, ihrem Sohne, dem Herrn Carl Eger, nichts mehr zu borgen, indem dieselbe gerichtlich für Nichts zu haften braucht und auch nichts mehr bezahlen wird, da derselbe unter Vormundschaft steht. Der gerichtlich ernannte Vormund: Königswinter, 24. Juni 1875. Otto Haddenbrock. Dinstag Fortsetzung des bekannten großen Ausverkaufs von Tapisserie und vorgezeichneten Weißwaaren 4 Bonngasse 4. NB. Neue Artikel eingetroffen. Pferde=Verkauf. Am Freitag den 2. Juli 1875, Vormittags 10 Uhr, soll auf dem Viehmarkte hierselbst ein 6jähriges Ackerpferd (Rapp=Stute) nebst einem 3½ Monate alten Fohlen vom Beschäler Faust, gegen baare Zahlung verkauft werden. Das Pferd und Fohlen kann am Donnerstage den 1. Juli Nachmittags bei Herrn Gastwirth Willms hierselbst in Augenschein genommen werden. Lichtenberg, Gerichtsvollzieher. Vieh=Verscherungs=Verein für das beutsche Reich. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir dem Herrn Henry Joseph Perzborn in Scheuren eine Agentur unseres Vereines übertragen haben. Köln, den 1. Juni 1875. Die Subdirection. E. Schmitz. Bezugnehmend auf obige Anzeige, erlaube ich mir, mich einem geehrten Publicum zu Abschlüssen von Versicherungen für obigen auf gesunden Principien beruhenden Verein bestens zu empfehlen. Scheuren bei Unkel, den 1. Juni 1875. Heury Joseph Perzborn, Agent. Hôtel Kley. Auf vielseitiges Verlangen Mittwoch den 30. Juni Zweites Grbsses Cönder!, ausgeführt vom Kapellmeister und Trompetinen= Virtuosen Herrn Friedr. Wagner, mit dem ganzen Trompeter=Corps des Königl. Sächs. Garde=Reiter=Reg. aus Dresden in Gala=Uniform. Anfang 4½ Uhr. Kassapreis à Person 15 Sgr. Billets zu ermäßigten Preisen à 10 Sar. sind von heute ab bis zum 30. d. Mts. Mittags zu haben in der Musikalienhandlung von W. Sulzbach, Remigiusstraße 3, und bei Jos. Bach, Kaiserplatz 22. Alles Nähere die Tageszettel. Beiungünstiger Witterung findet das Concert im Saalestatt. Kestanration Weller, Beuel. Dinstag den 29. Juni(Peter u. Paul) Großes Tanzvergnügen. Dinstag den 29. Juni Tanz-Musik zu Ramersdorf, Thonwaaten=Fabtik von Bernb. Bertram in Lüstelberg Krieger=Fest zu Mehlem. Der hiesige Verein feiert heute den 29. Juni(Peter und Paul) sein diesjähriges Fest nebst BALE bei dem Gastwirthen Wilhelm Hüllen, wozu ergebenst einladet Der Vorstand. Geschäfts=Eröffnung. Heut: eröffnete ich hierselbst Hundsgasse vis--vis der Wenzelgasse, ein Glaser=Geschäft und empfehle gleichzeitig mein Lager von fertigen Spiegel-, Bilder= und Kesearen Vie Rahmen u. Leistenanblung und halte alle einschlagenden Artikel, sowie mir übertragene Arbeiten unter Zusicherung reeller Bedienung bestens empfohlen. Bonn, den 20. Juni 1875. A. Messe. In einer Kreisstadt in der Nähe von Bonn ist eine Restauration (großes geräumiges Local) mit Billard und Kegelbahn, Tanzsaal, Gartenan=## lagen, zusammen ca. 25 Morgen, zum Preise von 20,000 Thlr. zu verkaufen. Franco=Offerten befördert sub N. 4407 die Annoncen=Expedition von Rudolf Mosse in Köln, Marzekenstraße 10. In eine Talgschmelzerei in Unkel a. Rh. wird ein erfahrener Schmelzer zum sofortigen Eintritt gesucht.# Näh. d. Exp. d. Ztg.(152 empfiehlt sich in Anfertigung architektonischer Verzierungen nach Zeichnungen und vielen eigenen Modellen, unter Garantie, sowie zur Abnahme ihres stets großen Vorrathes in feuerfesten Röhren, Blumentöpfen, glasirten und rothen Dachziegeln, Dampfpfannen egaler blauer Farbe, Verblind= und Prosil=Steinen, Hohlziegeln, Drainröhren 2c. zu möglichst billigsten Preisen. Man bittet der Adresse Vornamen stets beizufügen. Zeichnungen und Preiscourante bei Bestellungen grotis. Jos. Billhes, Schirmfabrikant, Bonn, Wenzelgasse 58, empfiehlt das Neueste in Sonnen= und Regenschirmen in allen Sorten zu billigsten Preisen. NB. Reparaturen werden prompt und billigst ausgeführt. Die schönsten, billigsten Mitelorten=Tapeten, Fenster=Rouleaux liesert Bonner Tapetenfabrik, Teppichhandlung, Sternthorbrücke. Onneonrenorororcorronoorrrarerangeger 8 Einladung zum Abonnement auf die illustrirten Modenzeitungen OTODIA„Erscheint 4 Mal monatlich. IV.IVUNTA, Preis für das ganze Vierteljahr 1OTein.g,(6 Unterhaltungs-, 6 Modenummern mit 6 colorirten Modekupfern und 3 Schnittbeiblättern): 2.-Mark 25 Pfge.(22½ Sgr.). 14tägige Ausgabe: FAUG Und WEET Erscheint 2 Mal sucht Schreinergesellen • monatlich. Preis # für das ganze Vierteljahr(6 Modenummern mit 6 Unterhaltungs- und 6 Schnitt-Beiblättern): 2.-Mark 5(20 Sgr.) Dasselbe. Prachtausgabe mit jährlich 52 colorirten Kupfern: 4.-Mark 50 Pfge.(1 Thlr. 15 Sgr.) hgre Illustrirte monatlich. Preis UBERZLITUNG Alle Buchhandlungen und Postämter nehmen Bestellungen an. Verlag von Franz Ebhardt Berlin. P. Prior. Zimmerergesellen finden Beschäftigung an der Königl. Geschoß=Fabrik in Siegburg. P. Prior. 2 Lackirer= Gehülfen und 1 Schleifer gesucht. Joh. Herschel, Stiftsplatz 33. Ein erfahrener Schumacher=Geselle gesucht von W. Wisskirchen in Endenich. Erfahrener Tapezierer=Gehülfe gesucht. Ed. Steinhauer, Römerplatz 3. Hausknecht gesucht. Hôtel Kley. Eine Ladengehülfin, welche mehrere Jahre in einem Colonial=, Woll= und Galanterie=Geschäfte thätig war, sucht z. sof. Eintr. Stelle. Näh. Neugasse 10. Ein braves ordentl. Dienstmädchen für Küche und Hausarbeit gesucht Fürstenstraße Nr. 2, parterre links. Suuye r am in Kleiderarbeit erfahren, sofort gesucht Fürstenstraße Nr. 2, parterre links. Sinlbtabes Mäödhen vom Lande für alle häusliche Arbeit gesucht. Bischofsgasse 4. erscheint dreimal wöchentlich in groß Folio und ist jedem Katholiken, welcher für wenig Geld ein, seinem Standpunkte entsprechendes Blatt lesen will, Bochbller Volksblalt, Tendenz Entschieden katholisch, zu empfehlen. Abonnementspreis durch die Post bezogen 1 M. 25 Pfg. (12½ Sgr.), Inserate 10 Pfg.(1 Sgr.) die viergespaltene Corpuszeile oder deren Raum. Gegenwärtige Auflage 1540. 1875. Expedition des„Bocholter Volksblatts“. Bocholt, im Juni Weihe=Gebet zum hh. Herzen Jesu nebst dem Dekret der Rituscongregation sind à 3 Pfg., in größeren Partieen billiger, zu haben in der Expedition der Deutschen Reichs-Zeitung. z Wein-Essig-Fabrik von Gebrg Dar tmann, Empfohlene Dienstmädchen suchen und finden Stelle bei noblen Herrschaften. Näheres Bureau Meyer, Achterstraße 21., Eine Haushälterin, tüchtig und erfahren, die dem Haushalt und Molkenwesen selbstständig vorstehen muß, wird für ein größeres Gut jegleich gesucht. Franco=Offerten mit Zeugnissen sub Lit. B. H. 369 nimmt d. Exp. entg. Dunstmädchen mit guten Zeugnissen gesucht durch Frau Strunk, Dreieck 8. Reline Limburger Kase, durchfett und geschmackvoll, per Centner 14 Thaler, per Pfund 5 Sgr., empfiehlt Pet. Breuer, Kölnstr. 28. Rübsamen bester Qualität empfehlen Marcus Veiten Nachfolger. Falz=Dachziegel in rother, grüner und blau=glasirter Farbe liefert in guter Qualität die Thonwaarenfabrik von E. Brendgen in Niederdollendorf bei Königswinter. Meinen geehrten Kunden zeige ich hiermit ergebenst an, daß ich jetzt Rheingasse Nr. 26 wohne und empfehle mich im Mangeln von Wäsche bestens. Frau Ritter. 4000 Thaler liegen gegen hypothekarische Sicherheit zum Austhun bereit. Desfallsige Anträge werden unter der Adresse A. B. Nr. 356 in der Exped. entgegen genommen. Eine eigante erste Etage, möblirt sowie unmöblirt, sofort zu vermiethen. Kaiserplatz 22. Bestes oberruhr'sches Schrott=u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Franz Sarter-Weiland, Burgstraße Nr. 8. 1. und 2. Etage, jede aus 4 oder 5 Zimmern bestehend, au stille Einwohner zu vermiethen. Maxstraße 49. Eine schöne Wohnung, Beletage, an eine stille Familie unter'm Preis sofort zu vermiethen. Näheres ertheilt Herr Laufenberg, Viehmarkt Nr. 11. Friseur=Cabinet in vermietsen Biehmart 8. Prozession nach dem Petersberge geht Dinstag den 29. Juni, Morgens 6 Uhr, wie alljährlich aus der Münsterkirche. Auf dem Berge wird eine heilige Messe gelesen. Zur Theilnahme an derselben werden alle Christgläubigen höflichst eingeladen Der Vorstand der Petri= und Pausi-Bruderschaft. Einladung zum Abonnement auf Wesrsättsches Völksviatt. Auflage 6500. Täglich erscheinende politische Zeitung mit Feuilleton. Abonnements pro III. Quartal zum Preise von nur 1,50 J(15 Sgr.) nehmen alle Postanstalten an. Das Volksblatt ersetzt durchweg eine größere Zeitung. Paderborn. Ferd. Schöningh. Die Bonner Dampf=Mehl= und Brod=Fabrik sucht einen tüchtigen Backer=Gehutfen, der das Schießen gründlich versteht, gegen hohen Lohn zum sofortigen Eintritt. Stationsgebäude „Rolandseck“ Dinstag den 29. Juni Grosses Concert. Anfang 3½ Uhr. Entrée à Person 21; Ser. Um 1½ Uhr: Table’hôte. Earl Hoch, Restaurateur. Bei ungünstiger Witterung sinden die Concerte in den prachtvollen Sälen statt. Hôtel Billiziel, Godesberg. Dinstag den 29. Juni Grossen COHOERT ausgeführt vom Trompeter=Corps des Königs=HusarenRegiments. Anfang 3½ Uhr. Entrée à Person 21; Sgr. Gestern Nachmittag am Venusberge Weg eine Broche verlorn. Gegen gute Belohnung abzugeben Franziskanerstraße 2. Verloren ein gold. Armband. Inschrift: Liebe, Treue, 4. Nov. 1875. Gegen Bel. abzugeben Baumschuler Alle 35, v. A. w. 6. Ein gelber Hund(Weibchen) enlaufen. Judengasse 4. Für„Gesperrte“ sind bei der Expedition dieser Zeitung ser ner eingegangen: N. N. 10 Sgr. Culttungen, Wechsel verräthig bei A. Henry. Geschäftsbücher, liniirt und unliniirt, dauerhaft gebunden, in allen Sorten zu billigen Preisen vorräthig in der Buchbinderei Fr. Werth, Wenzelgasse 58. Eine durchaus in seinen Costums, auf der Maschine und auch in allen Weißwaaren erfahrene Kleidermacherin sucht noch einige Kunden in und außer dem Hause. Josephstr. 4, 1. Stock. Frisch geschleuderter Sommerhonig, à Pfd. 8 Sgr., feinster Wabenhonig, à Pfd. 9 Sgr., zu verkaufen bei W. Thomas in Gr.=Rheindorf. Schöne trockene Weißbuchenund Kirschbaum=Bohlen zu verkaufen; ebenso ein ganz neuer Handkarren, welcher auch zum Anspannen von Thieren geeignet ist. Wo, sagt die Exp. d. 3.(149 Colporteur=Gesuch. Zum Vertrieb einträgl. Artikel wird für hies. Stadt ein sol. Colp. gesucht. Adressen erbeten unter L. S. durch Haasenstein& Vogler in Leipzig.(H. 33647 Ein tüchtiger Colporteur(kath.) gesucht Wenzelgasse 58. Ein tüchtiger Fuhrknecht sofort gesucht. Grabengasse 17. Zwei junge Leute zum Aufwarten gesucht Wo, sagt die Exped.(154 Ord. Dienstmädchen ges. Wenzelg. 5. Ein Mädchen mit guten Zeugnissen gesucht. Die Exped. d. Ztg. sagt wo.(145 Ein Mädchen vom Lande für leichte Arbeiten gesucht. Die Exp. s. w.(146 Ein Mädchen für häusliche Arbeit gesucht. Wenzelgasse 18. Eine gesunde Amme zum baldigen Eintritt gesucht. Wilhelmstraße 16. Eine Frau sucht Kunden für Waschen Biehmart 7. Beuel. Ein neugebautes Haus nebst schönem Garten in unmittelbarer Nähe der Eisenbahn, welches sich zu jedem Geschäfte, sowie zu einer herrsch. Wohnung eignet, zu verkaufen durch Franz Heynen, Münsterplatz 14. der Möblirt. 2 anständige Leute finden Kost und Logis Brüdergasse Nr. 26, 2 Treppen hoch. Ein freundl. gr. Zimmer an eine einzelne Person zu vermiethen. Jakobstraße Nr. 3. Einige Loose der Clever= und der Cölner(Sanct Martins)=Lotterie, à 3 M. zu haben Sürst 5. Mehrere neue Betladen mit SprungMatratzen zu verkaufen. Brüderg. 13. Dem Herrn Peter Belten ein dreifach donnerndes Lebehoch zu seinem Namenstage. Einer für viele Besucher der Casselsruhe. Dem Präfeten Herrn Peter M. in Poppelsdorf die herzlichsten Glückwünsche zum Namenstage. Mehrere Sodalen. Kach Vornheim. Rheinische Eisenbarr. Vom 15. Mai 1875 Abfahrt von Bonn nach Valnz und weiter 6,42.21.41 10.21 12.51.56.43 12.82. Nach Coblenz.49 AbdNach Rolandseck.31“.26f.43. Nach dem rechten Uier.10 1025 11n 322.46.51. Vem rechten Uter in Bonn.51 10.29 1. .36,.48,.14. A9 Dona weiter nach Köin.81.1 411 7,.31 8,41 12.26.46.16.49.26 7 .31 321.43. Von Beuet rheinaswärts.322 10/14 1241 .21.27.49. Von Sevei rheinaulwärts.89.82.1 .41 7,16.30. Abfahrt von Köln nach Bonn 6 729 9.20 11 11.46 1. 2,15.40 3.25 5 6,2.48 9, 30 10.15 111 Aachen.45 6,55 9,5 11.40.25 1/7 7,50 10.30 10.50. Amsterdam und Rotterdam(vis Cere .25.49.45.30. Antwerpen 5,. 45 6, 68 9, 6 11, 40 1. 252, 77 6 1000 10.50 Beüssel ,45.35.5 11.40.25 2,87 6 100. Cleve 7.25 11.40.45.4).30. Coblenz 12.2 6.20 9.20 11. 49 S S.45 Creleld 7 9,15 11.48 1, 45 2, 45 S, 30 7. 80 10.20. Düsseldert 7.23 11.,40 1. 45 2, 45 5,.20 7. Eseon 7.25.45.45 6,30.45. Euskirchen.50 9, S 2,57 6.50 Frankfurt 6 9 11.45 123. Linz trechtos Ufer) S 9, 20 11, 45 2. 40 6 1 ½ Lendon 11.40 Vm. 10.80 Ab. Mainz 6.20 9.20 11.45 S S 12.2. Munchen 6 Vm.(t. 15 Dr. 30 M. 5 Ad. 11.1 Noues 7.25.40 6. 90. Kymege 1 7 9,25.45.30. Ostende 3,45 6,55 9, 5 11.40 Vm. 1000 L Paris 5 45.5 11.40 Vm. 10.20 Alb Rotterdam(via Venlo).25.45.45. Saarbrücken S 9 11.45 S 12.2 Teier(p. Eifelbahn:.45.60 2,5.MI. Venle 7.25 11,40.30 f. 50 Wien 6 9 vmn. in 25 6t.) 3 Nm Wiesbaden 6.209.20 11.45 3 S 12.4. Abfahrt nach Köln von Bonn.81.1.16 7,31 841 10.41 12.90 .46.16.=6 6 26.16 S 31.21.0 dachen 8 27.47 6,57 9, S 12.54 229 U .42.47 10.17. Amsterdam(via O. evo) 8, 15 10.18 11; Antwerpe: 10,15.40 9. 15 9,60 12.20 Brüssei 10.38.60.35 16,42.47.0. Cleve.40 S 11.48.2.7 75.# Ceblenz 2,35.48 7,189 3 11 8 123 128 4 .48, 83 1025. 0 Grefeid.40.10.47 LL.N.15329 M .20.51. Dösse ldorf 6,50 f. 48 9,80 11.28.20 3M0 74 dm.4 um 6 44 Mi am 64m 746 Euskirchen.52 8 7 12.30.23.47. Frackfurt 10.30 b. 35 S 10.5.60.45 Liaz trechtes Ufer).40.24 12,13 ½0 es7%p m * Fällt an Bonn- und Festtagen auf Butrasns an Bonn- and Tettite Von Der Peter soll levve, Sing Studenten donevve, Sing Frau dobei, Dann levven se alle drei. einem guten Bekannten. Für die Communicanten= Anstalt zu Christiania in Norwegen sind bei der Expedition dies. Zig. ferner eingegangen: Herr 9. 8. in B. W. R. 1 Thlr. Rhein- Dampfschiffahrt Kölnische und Dässelderfer Gesellschaft. Abfahrten von Bons Rheinaufwärts 8° 0½ Mainz, 9¼ Coblenz, Mainz, 12¾ St. Goar, 3¾ bis Coblenz, Abends 6¼ u. Nachts 12“ bis Mannheim. Rheinabwärts: Morge¼ Nchm. 12¼, 3¼“, 3½, 1/ %, Abends 8 nach Cöln,# 12¼ bis Düsseldorf, 5% Rotterdam Samstags nur Arnheim. Donnerstage und Schnellkahrten der Geisgehn Deutscher Kaiser und Wil 1 Humboldt und Friede. An Sonn-und Feiertager## 2½ bis Linz, Abends 8“ Kolr. Verautwortlicher Achacteur Cone. v. Ug: in Vonn.— Verleger B. Hauptwann.— Druck der Hauptmann'schem Buchdruckerei(Surst 5) in Lorn. Nr. 178. 4. Jahrgang. Bonn, Dinstag den 29. Juni 1875.(Zweite Ausgabe.) Deutsale=Arr..,„ Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festagen Morgens. Iusertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 R Pf.(1½ Sgr.). .s Par(1 Thlr.10 Sgr,), Höi den deuischen Bostämterm und für Ergan für das Kathölische beutsche Volk. don Luxemburg 4 RMark(1 Thir. 10 Sgr.). Bestellungen auf die„Deutsche Reichs=Zeitung für das mit dem 1. Julizeygdizen eziee Gregze tal wolle man auswärts bei der nächsten Post=Anstalt, für Bonn in der Expedil#on Surst Nr. 5) recht bald machen. Abonnementspreis bei der Post 4 Reichs=Mark, für Bonn incl. Traggeld 4 M. Mark. Auflage 5200. Die socialistische Arbeiterpartei 5 Unsere Leset wissen, daß bisher die socialistische Partei in Deutschland in zwei Fractionen gespalten war: Die Lassalleaner mit ihrem Organe in Berlin, der„Neue Socialdemokrat“, und die Anhänger der Internaticnale mit ihrem tonangebenden Blatte, dem„Volksstaate“ in Leipzig. Beide Richtungen belämpften sich gegenseitig mit großer Heftigkeit und machten einander den Vorwurf, daß die leitenden Persönlichkeiten im Dienste der herrschenden Bourgoisie stünden. Bei den Reichstagswahlen stellten beide Parteien in allen Bezirken sich Gegencandidaten einander gegenüber auf. Erst der Reichstagi brachte zwischen den Führern eine Einigung herbei, was um so leichter möglich war, als beide Fractionen ganz dasselbe Ziel erstrebten, der ganze Zwiespalt sich nur auf Personen bezog. Die Reichstagsmitglieder proponirten ein gemeinsames Programm und beriefen zur Berathung desselben Vertreter aller socialistischen Vereine Deutschlands zu einem Congresse, welcher vom 24. bis 26. Mai in Gotha stattsand. Es wurde bei diesem Congresse eine vollständige Einigung erzielt und ein gemeinsames Programm aufgestellt, welches wir als ein wichtiges, zeitgenössisches Actenstück näher betrachten Die Partei nahm offielell den Namen„socialistische Arbeiterpartei Deutschlands“ an. Dieser Titel enthält einen Widerspruch mit dem Programm. Das Programm nimmt sämmtliche Arbeiter für den socialistischen Staat in Anspruch, während der Titel die socialistische Arbeiterpartei offenbar einer andern Arbeiterpartei gegenüber stellt. Schon im Titel spricht sich die ganze Unklarheit aus, welche allen Bestrebungen der Soeialisten in Deutschland anhaftet. Seit Lassalle haben sie keinen äinzigen großen Denker mehr aufzuweisen. Das Programm enthält drei Theile: 1) eine allgemeine Dedaration der Ziele der Partei; 2) die Aufzählung der Mittel, wodurch diese Ziele erreicht werden sollen; 3) eine Formulirung der Forderungen, welche die Partei innerhalb der heutigen Gesellschaft ausstellt. Die allgemeine Declaration enthält zwei Punkte (siehe Nr. 152 vom 4. Juni.]. Die Declaration leidet an großer Unklarheit und an logischen Widersprüchen. Sie redet von einer Verbrüderung aller schen und im selben Athemzuge werden der Arbeiterklasse alle anderen Klassen als reactionäre Masse gegenübergestellt. Es ist mit keiner Silde gesagt, wer denn diese„alle anderen Klassen“ sind, wer eigentlich zur Arbeiterklasse zähle. Dieselbe Unklarheit und derselbe logische Widerspruch findet sich auch schon im ersten Absotze, wo es heißt, daß allen Mitgliedern der Gesellschaft das gesammte Arbeitsproduct bei allgemeiner Arbeitspflicht nach gleichem Nechte Jedem nach seinen vernunftgemäßen Bedürfnissen gebühre. Kein Mensch wird aus diesen Phrasen klar werden, wie denn die Vertheilung des Arbeitsertrages zu geschehen habe. Man reiht dem„gleichen Rechte" die„vernunftgemäßen Bedürfnisse Jedes" an und scheint gar nicht gemerkt zu haben, daß in dieser Aneinanderreihung eine offenbare Gegenüberstellung, ein Widerspruch liegt. Die absolute Gleichheit ist nun einmal ein Unding und absolut undurchführbar, weil die Menschen selbst im höchsten Grade ungleich sind. Der Eine ist gescheidt, der Andere dumm, der Eine stark, der Andere schwach, der Eine fleißig, der Andere faul, der Eine hat viele Bedürfnisse, der Andere wenige. Hier eine absolute Gleichheit herstellen zu wollen, ist eine Utopie, eine Lächer12 Schli Roman von Golo Raimund. (Fortsetzung.) Die leichtfinnige Unterschlagung eines Geldbriefes an seine Rutter, den Adelheid an die Alte abgefertigt und dessen Inhalt eir leichtfinnige Bursche, in kindischer Absicht leichtgläubig in der Lotterie verspielt hatte, überlieferte ihn ohne weiteres der Gnade oder Ungnade seiner Herrin. Sie hatte ohne Mühe den Zusammenhang herausgefunden, als das Geld nicht an seinem Beimmungsorte angelangt war, und in einer Anwandlung von bkoßzmuth selbst ihrem Manne das Vergehen des jugendlichen Missethäters verschwiegen, der auch in den Augen des Generals voon wahrscheinlich einen Milderungsgrund für sich gehabt hätte Nitleid mit dem Sohne sowie eine Art von Dankbarkeit gegen dir alte treue Salome bewogen sie dazu, um so mehr, da die Sache ihr persönlich keinen Schaden zufügte, und als sie die arsrichtige Neue ihres Dieners sah, dem sie die verdiente und so Badig erlassene Strafe lebendig vor Augen gestellt hatte, kam ihr Idee, daß er das Verbrechen der Untreue gegen sie nur burch verdoppelte Treue sühnen könne. Art und Weise, wie sie das meinte, war jedenfalls sehr verschieden von den darüber üblichen Begriffen, allein Adelheid die Frau darnach, einer Sache den ihr passenden Namen zu Eeden, und ein Ding für echt zu erklären, das falsch war. Dem eimen Sünder gegenüber, der reuig und beschämt vor ihr die eigen niederschlug, war es ihr wenigstens ein Leichtes, und er Porn den Vorschlag, seine Besserung zu beweisen, mit aufrichtigem Eiser. nißer e“ ihrem Manne das Unzulässige eines Diensitverhält•3 vor, in welchem fortwährende Rücksichtnahme auf die alte Saunter des Dieners sie an der gehörigen Strenge und jenen r an der schuldigen Ehrerbietung hinderten, und der General, sein würdg“.. spect hielt, stimmte ihr bei, daß es angemessener Haus, jungen Menschen einen Dienst in einem anderen Zuge: schaffen. Ohne daß er es merkte, lenkte Adelheid das venmerk ihrrs Gatten auf Wolfgang, der gerade seine Bedielichkeit. Dieser Lächerlichkeit verfällt auch das Programm der socialistischen Arbeiterpartei, soweit es diese absoute Gleichheit fordert. Besser ist die Declaration, insoferne sie sich mit der Kritik der jetzigen gesellschaftlichen Zustände und der herrschenden capitalistischen Productionsweise beschäftigt. Sie fußt dabei ausschließlich auf dem Lassalle'schen Programme, welcher bekanntlich die Zerbrechung des ehernen Lohngesetzes als Aufgabe der Arbeiter formulirte und popularisirte. Die Betonung des internationalen Charakters war eine Concession der Lassalleaner an die Anhänger des„Volksstaat“. Lassalle war gut preußisch und seine Anhänger und Nachbeter unterstützten bis in die letzte Zeit herein die„nationale" Politik Bismarcks und nahmen gegen die Internationale eine schroffe, aber ehrende Haltung ein. Endlich scheinen die rabiaten Lassalleaner begriffen zu haben, daß dem internationalen Kapitale der internationale Widerstand der Arbeiter entgegengesetzt werden müsse, wenn letztere überhaupt etwas erreichen wollen. Gs2+. Bezüglich der Mittel zur Anbahnung der socialistischen Gesellschaft stellt das Programm Thesen auf(auch diese brachten wir bereits in Nr. 152]. Von diesen Forderungen sind nur wenige neu. Sie bilden im Wesentlichen das Programm, welches die Demokraten von anno 1848 schon aufgestellt haben. Nur in zwei Punkten geht dieses neue socialistische Programm über die alten demokratischen Postulate hinaus, indem es die obligatorische Stimmabgabe bei allen Wahlen und allgemeine, gleiche Volkserziehung fordert. Die obligatorische Stimmabgabe harmonirt schlecht genug mit dem„freien Staate", welchen die Socialisten angeblich wollen. Dieser freie Staat wäre in der That die reinste Zwangsanstalt, wenn man sogar die Ausübung politischer Rechte obligatorisch machen wollte. Die allgemeine und gleiche Volkserziehung aber ist nur eine Illusion der Gleichheitsfanatiker. Es wäre doch die reinste Lächerlichkeit und Unnatur, wenn das Talent auf derselben Stufe stehen bleiben müßte, mit welcher der Beschränkte und Dumme sich beenügen mus... ,: Weshast Das socialistische Programm, welches den freien Volksstaat verwirklichen soll, enthält also fast nur die alten demokratischen! Forderungen. Was es neues enthält, ist weder gut, noch natürich..... em Kaseuden weichEher können wir uns mit den Forderungen befreunden, welche das Programm innerhalb des Rahmens der jetzigen Gesellschaft verlangt. Wir werden dieselben in einer der nächsten Nummern Süprchen. Deutschland. * Berlin, 27. Juni. Der Vertheidiger des Grafen Arnim, Rechtsanwalt Munkel, meldete bereits die Nichtigkeitsbeschwerde gegen das Erkenntniß des Kammergerichts bei dem Obertribunal an. Die Nichtigkeitsbeschwerde wird hauptsächlich die Incompetenz des Stadtgerichts betonen, von welcher das Kammergericht sagt: daß Graf Arnim diese Einrede nur durch die Unterlassung ihrer rechtzeitigen Geltendmachung verloren habe.— Der im nachsten Jahre zu Brüssel zu veranstaltende internationale Congreß für Gesundheitspflege und Menschenrettung, welcher mit einer diese Zwecke betreffenden internationalen Ausstellung verbunden sein wird, erregt hierselbst großes Interesse. Auf Anregung des Kronprinzen wird sich bekanntlich hier demnächst ein Comité bilden, welches zur Aufdringung der erforderlichen Mittel(6 Millionen Franken) und in weiterem für rege Betheiligung Deutschlands an dem Unternehmen thätig sein soll. In Frankreich hat sich bereits ein solches Comité nung wechselte und so trat Franz bei Graf Elkrathein, ohne daß ihm der Umstand, daß er Adelheid's Gunst und Gnade nicht besessen hatte, in den Augen seines neuen Herrn schadete. „Ich vertraue Dir damit mehr, Franz, als mein Hab und Gut“, hatte sie feierlich gesagt,„mache Dich dessen würdig. Ich ermahne Dich kaum, Dich nicht blenden zu lassen durch Geld und Kostbarkeiten, die Du etwa nehmen könntest, ich will eben sehen, ob Du die Probe bestehst, ob ich es verantworten kann, Dich Deiner Strafe und damit einem Besserungsmittel überhoben zu haben. Einen zweiten Schlüssel zu dem Schreibtische Deines neuen Herrn mußt Du Dir auf irgend eine Weise zu verschaffen suchen, sobald eine Einsicht darin nöthig wird, fürs erste genügt eine Beobachtung seiner Beschäftigung, der Besuche, die er macht und empfängt, der Adressen, die der Graf auf seine Briefe in seiner Privatwohnung schreibt und dergleichen mehr.“ So war es gekommen, daß der Bursche vom Leichtsinn auf's Spioniren gekommen war, und nichts als sein eigenes, nur unklares, irregeleitetes Gesühl warnte ihn vor dem Abgrunde, an welchem der Weg hinlief der nach Adelheid's Behauptung zum Himmelreiche führen sollte. Für den Augenblick hatte ihr System ihr selbst schlimme Früchte getragen: sie schmeckte alle Qualen der Eifersucht, und der Unmuth, der ihre vorhin so strahlende Stirn verdunkelte, zerstreute sich erst, als Graf Elkrath gemeldet wurde. Bei seinem Anblicke traten die Wünsche und Erwartungen von vorhin wieder in den Vordergrund, sie wollte ihn nicht zum zweitenmal aufgeben, wie ein thörichtes Kind, nicht jetzt, wo sie seinen Werth so vollständig erkannt hatte, wo derselbe, was mehr war, auch von andern gewürdigt wurde. Er war sichtbar überrascht von ihrer glänzenden Erscheinung, und ihr warmer, herzlicher Empfang, die unbefangene Freude an dem Feste, die sie aussprach, überwand schnell eine gewisse steife, kalte Zurückhaltung, mit der er ihr entgegentrat. Es war ein öffentlicher Ball, sie war allein seinem Schutze anheimgegeben und sie zitterte schon jetzt vor freudiger Erregung, wenn sie daran dachte, an seinem Arm zu gehen, allein mit ihm gebildet; in England und Oesterreich sind Comités in der Bildung begriffen. Ueber die Zusammenkunft der beiden Kaiser und des Erzherzogs Albrecht von Oesterreich, als Vertreter des Kaisers von Oesterreich, wird der Wiener„N. Fr. Pr.“ aus Ems unter Anderem Folgendes geschrichen:..... 6 1.Leumenstigsten uos wulichen bin „Es erscheint fraglich, ob bei diesen Zusammenkünften, bei welchen keine Minister die Monarchen begleiteten, bestimmte Abmachungen gelroffen wurden. Es ist viel wahrscheinlicher, daß man sich über die allgemeinen politischen Gesichtspunkte geeinigt und verständigt hat. Man wird sich davon überzeugt haben, daß zwischen den drei Staaten Rußland, Deutschland und Oesterreich ein Zusammengehen der äußeren Politik nicht nur möglich, sondern sogar als geboten erscheint. Es sind nicht allein die Interessen im Orient, welche ein gemeinsames Handeln wünschenswerth erscheinen lassen, so wie die gegenseitige Gewährleistung des Bestandes ihrer Territorien, sonders es ist vor allem auch die Gefährdung der gemeinsamen conservativen Presse, welche die Bedenken des Czars erregt hat. Die gewaltigen Erschütterungen der letzten Jahre, das konnten sich die Fürsten nicht verhehlen, haben die monarchische Autorität stärker erschüttert, als dies frühere Ereignisse vermochten, namentlich aber ist es der zersetzende Einfluß, welchen die Thätigkeit der socialdemokratischen Agitatoren ausübt, der an die Solidarität der monarchischen Interessen erinnert urd zu einem gemeinsamen Handeln heraussordert. Es sind gerade hierüber von Rußland und Preußen gemeinsame Erhebungen angestellt worden, deren Resultat bis jetzt freilich nicht in die Oeffentlichkeit gedrungen ist, welche aber den Regierungen darthun werden, daß die socialdemokratischen Lehren dazu geeignet sind, den Bestand des gesammten modernen europäischen Staatensystems zu untergraben. Nach dieser Richtung hin dürfte sich wohl die Wirkung der JugenheimEmser Zusammenkünfte zunächst äußern. Es wird vielfach darin der Anfang zur Wiederaufnahme einer gemeinsamen conservativen Politik nach Inmnen und nach Außen erblickt.“.. 82 8 Einige linksrheinische Civilgemeinden hatten sich bereits erklärt, die Kosten für ordentliche Bedürfnisse, insbesondere die Pfarrgehälter oder Zuschüsse zu denselben zu übernehmen. Dagegen ist nun in einem Rescripte des Cultusministers verfügt worden, daß eine derartige Uebernah ne nach§. 2 des Gesetzes vom 14. März 1845 grundsätzlich nicht zu gestatten sei. Der angezogene§. 2 des Gesetzes vom 14. März 1845 lautet:„Kosten für ordentliche kirchliche Bedürfnisse einer Pfarrgemeinde, welche weder aus dem Kirchenvermögen, noch aus den nach§. 1 von der Civilgemeinde zu leistenden Zuschüssen bestritten werden können, sind von denjenigen Einwohnern und Grundbesitzern des Pfarrbezirkes auszubringen, welche zur Consession der betreffenden Pfarrei gehören.“ Der Oberpräsident v. Nordenflycht, welcher bisher zur Disposition gestellt war, hat wie dies„Magdeb. Ztg.“ meldet, seinen Abschied aus dem Staatsdienste erbeten.— Dieselbe, Zeitung berichtet, daß die Errennung des Professors v. Sybel zum Director der Staatsarchive und des Geheimen Staatsarchivs nunmehr erfolgt sei. = Aus Baden, 25. Juni. Vom Schwarzwalde werden in den letzten Tagen furchtbare Feuersbrünste gemeldet. Nachdem Anfangs des Monats das Dorf Krenkingen halb in Asche gelegt worden, brannten am 14. Mittags im Dorfe Mauchen 45 Häuser sammt der Kirche nieder, und an demselben Abend in Ewattingen. Mit furchtbarer Schnelligkeit griff hier das Feuer um sich, so daß schon um 11 Uhr mindestens 40 Häuser, darunter Kirche und Pfarrhaus, lichterloh zum Himmel brannten. Anfangs hoffte man noch die Kirche zu retten; doch die Hitze war zu groß und das Wasser ging nach und nach aus. Schon brannte der Thurm, als die Glocken noch ein Mal schaurig wehmäthig in die durch das Feuer erhellte Nacht hinaus nach Hilfe riefen. In diesem Augenblicke haben die Bewohner von Ewattingen zum letzten Mal ihr schönes Geläute gehört; die Glocken sind zerschmolzen. Das Allerheiligste wurde noch durch den Geistlichen aus der Kirche entzu sein inmitten dem Gewühls, ungestörter, trotz der Menschen um sie her, als seit langer, langer Zeit. Er sagte ihr einige bewundernde Worte über ihr Costüm und wie kleidsam es sei, und sie ließ ihn den Schmuck betrachten den ihr Gemahl ihr am Weihnachtsabend geschenkt hatte. Sie reichte ihm dabei die schöne weiße Hand, deren Gelenk das Armband umschloß und auch die Steine, die in ihrem Haare blitzten, konnte er bewundern, als sie das Haupt so nah zu ihm herüberneigte, daß sein Athem ihre Stirn streifte. Er selbst war es, der zum Aufbruch drängte; er fühlte es bestimmt, mit unabweisbarer Klarheit, daß er sie nicht mehr liebte, daß es nichts, als ein momentanes Wohlgefallen war, was ihre frische, üppige Schönheit wach rief, er konnte und wollte nicht treulos werden gegen sich, gegen seine Grundsätze, gegen den Mann, der ihm mit väterlicher Liebe zugethan war und ihn jetzt, vertrauend und sorglos, zum Hüter seines Glückes und seiner Ehre bestelt hette.„ Und doch wurde er unruhig, als sie nun ihren Arm in den seinen legte, als sie sich an ihn schmiegte und scherzend sagte; „Nun sind wir aneinander gekettet für diesen Abend, ich bin angewiesen, Ihnen zu folgen. Führen Sie mich gut die paar Stunden wo unsere Wege zusammenlaufen, um dann im Gewühle des täglichen Lebens wieder weit auseinander zu gehen. Er wollte wenigstens standhaft bleiben, er nahm den Scherz scherzend auf.„Es ist der Weg des Vergnügens“, erwiederte er, da geht sich's bequem und sicher.“ „Und glauben Sie, ich wäre an Ihrem Arme muthlos auch au mützenolen Boden““.„. Gscher: Stuc. „Sie sind mir die Probe schuldig geblieben" antwortete er, „allein ich glaube es, daß Sie nicht allein eine schöne, sondern auch eine muthige Frau sind.“ Schon das Zugeständniß ließ sie aufjubeln in ihrem Innern; wie machte er ihr doch den Sieg so schwer! Als sie mit ihm davonfuhr, da war es ihr, als ging sie der Entscheidung ihres Schicksals entgegen, als gälte es heute, sein Herz wieder zu errugen, oder es auf ewig zu verlieren. (Fortsetzung folgt.) fernt; außerdem wurden noch die beiden Seitenaltäre und einige Paramente gerettet. Die tüchtige Feuerwehrs von Bonndarf, die am Nachmittag in Mauchen thätig war, rettete zum größten Thei das Inventar des Pfarrhauses. Die Schwurgerichte sind vollauf beschäftigt mit„Vergehen gegen die Sittlichkest. Das Traurigste ist, daß fast jedes Mal auch Lehrer daßl sind, so daß selost die radikale„Bad. Ldsztg.“ gesteht, der sei dog, zu arg und der nächste Landtag solle ei. Gesetz machen, daß für Mädchen Lehrerinnen können ungestellt werden, aber natärlich keine Schulrn:##nn die sind und bleiben durch das Gesetz abgeschafft. —, guch Redacteure und Geistliche sind wieder vor Gericht gezogen worden. In Freiburg wurde Pfarrer Gerber zu 5 und der Redacteur des„Freiburger Boten“ zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt, weil jener in einer Rundschau die badischen liberalen Errungenschaften zusammengestellt und dieser sie in sein Blatt aufgenommen hat. In der Parallele zwischen der Behandlung der Neupriester und der altkatholischen Pastoren fand der Staatsanwalt ein Haar. Die ausgezeichnete Vertheidigung durch Anwalt v. Wänker war vergebens. Ultramontane vor den Schwurgerichten sind nie gut daran. Auch Kaufmann Lindau von Heidelberg und Dekan Benz sind mit ihrer Nichtigkeitsbeschwerde wegen des Orgelprocesses abgewiesen worden, so daß nun jener 4, dieser 2 Monate innerhalb der Gefängnißmauern über die Folgen des Altkatholikengesetzes nachdenken kann. Der Herr Erzbisthumsverweser wurde wieder gepfändet, um etwas zu 500 Mark Strafe zu bezahlen wegen Anstellung der Neupriester. Man holte im bischöflichen Keller Wein, den aber Herr Anwalt Marde ersteigerte (ohne daß sonst Jemand bot) und sogleich wieder an seinen Platz bringen ließ. Die Altkatholiken halten Missionsreisen auf dem Schwarzwalde, aber ohne besonderen Erfolg. Im Herzen des Waldes, in St. Blasien, fand jüngst eine solche Versammlung statt innerhalb der Ruinen der einst so herrlichen abgebrannten Kirche. Der Pfarrer und Bürgermeister protestirten, aber vergebens. Man trommelte aus allen Zinken die Fähnlein zusammen, aber trotz alledem brachte man es kaum auf 200 Personen, und darunter eine schöne Anzahl Neugieriger. Der Böhme Mazonnek schalt Papst und Bischöfe, und hatte den Erfolg, daß zuletzt nur noch 50 Personen anwesend waren. Die Lehrer stellen das meiste Contingent, vielleicht weil ihr Vorstand, der Kreisschulrath von Waldshut, an der altkatholischen Spitze steht. Der altkatholische Pfarrer Pyszka aus Polen, jetzt in Säckingen, hat seiner klerikalen Gewänder sich entledigt und spaziert in weißer Montur einher; am letzten Sonntag hatte er 10 Personen in seinem Gottesdienste. Trotzdem verlangen die Altkatholiken von S. die Pfarrkirche, die über 3000 Personen faßt. In Thiengen, wo Michelis längere Zeit sich bewegte, ist in Folge der religiösen Zerwürfnisse solcher Unfriede in alle Lebenskreise gedrungen, daß selbst die freiwillige Feuerwehr sich auflöste. * S t u t t g a r t, 2 6. J u n i. I n d e r h e u t i g e n S i t z u n g d e r Kammer der Standesherren wurde das Einführungsgesetz zur Civilehe berathen. Dasselbe wurde mit Ausnahme zweier Punkte in der Fassung der Abgeordnetenkammer genehmigt. Der Art. 18, welcher die Herbeiziehung des Seelsorgers zum Sühneversuche vorschreibt, wurde der Vorlage gemäß wieder hergestellt. * München, 26. Juni. Wie der„Nürnberger Correspondent“ hört, dürfte schon in dem demnächst abzuhaltenden geheimen Consistorium die Präconisirung des für Bamberg neuernannten Erzdischofes, geistl. Rathes Schreiber, erfolgen. = Wien, 27. Juni. Der enthüllte Wiesinger stehl also vor uns. Um ein Attental auf Bismarck hat es sich eigentlich gar nicht gehandelt, sondern der Schlaukopf hat nur dem Fürsten Bismarck Papiere in die Hand spielen wollen, aus welchen man ein Attentatsgelüste der Jesuiten hätte herausdifteln können. Da das aber nicht verboten ist, und von Amtswegen die Ehre der Jesuiten nicht geschützt wird, so wurde Wiesinger freigesprochen. Der Gerichtshof strach zwar über die Handlungsweise Wiesinger's seine Entrüsteng aus, aber diesen Ausdruck der Entrüstung wechselt kein Kiimer.— De Sache hat indessen eine andere Seite.— Hier ist die Iisamie Wiesinger's, die Jesuiten in einen Mordversuch zu verwickeln, sowie die Unschuld der Jesuiten durch gerichtliche Untersuchung und Urtheil constatirt, und die liberale Presse erklärt deshalb den Streit heute für geendigt. Ob in zwanzig Jahren, wenn dasUrtheil vergessen ist, nicht den Brief Wiesinger's austaucht, und die Geschichtschreibung berichtet:„Ein gewisser Joseph Wiesinger trat mit den Jesuiten in Unterhandlung über die Ermordung des Fürsten Bismarck und forderte dafür eine Millien; die Sache kam indeß nicht zur Ausführung, und ob noch zwanzig Jahre später, die Geschichte des Jesuitenmordes nicht um ein neues Verbrechen bereichert ist, steht sehr dahin.— Unter unseren Augen rollt sich hier eine Episode der Geschichte auf, die jedem ehrlichen Manne zuruft, wie unendlich vorsichtig man mit Behauptungen zu verfahren hat. Es sind bisher die Feinde der Jesuiten gewesen, welche die Seiten der Geschichte geschrieben haben, und welche unzählige Verbrechen ihnen vorwarfen. Wo sird die Unte.suchungen, welche über diese Verbrechen geführt, die Urtheite, welche über diese Verbrecher gefällt worden sind? Nur die Geschichte theilt die Erzählung mit, diejenige Geschichte, welche ihre Feinde geschrieben haben; sie stehen in den Büchern, man verkündigt sie von den Kathedern, man lehrt sie in den Schulen, und mit den Kindern wächst der Glaube an die Schändlichkeit der Jesuiten auf, so eng verwachsen, daß der Mann keine Beweise mehr für so anzeblich sonnenklare Thatsachen fordert und braucht. — Wenn nun dieser Wiesinger nicht der erste Mann seiner Species gewesen wäre? Wenn nun die Gehässigkeit der Feinde Vermuthungen und Gerüchte allmählich zu Thatsachen hätte heranwachsen lassen? Wenn nun die Jesuiten mit Recht sich auf ihre Unschuld und die Gerichte berufen hätten? Warum hat man ihnen die Untersuchungen geweigert, und ungehört sie verbannt? Dieser Fall Wiesinger steckt ein Licht auf, wie es zur Ehrenrettung dieser bestverleumdeten Vertriebenen nicht glänzender gedacht werden kann. Eine einzige Untersuchung wurde eingeleitet, nicht in Deutschland, sondern in Oesterreich, und das Ergehniß war die Enthüllung eines Schuftes, der Ehrenmänner in seine Gemeinheit verwickeln wollte. In der That der Proceß Wiesinger hat für uns einigen Werth! * Wien, 22. Juni. Von dem Krupp'schen Elabiissement ist dem Kaiser von Oesterreich eine Beschwerdeschrift über das von dem österreichischen Kriegsministerium und dem österreichischen technischen und administrativen Militärcomite wider dasselbe beobachtete Verfahren unterbreitet worden, und wird, wofern dieser Schritt ohne genügenden Erfolg bleiben sollte, voraussichtlich die gerichtliche Entscheidung wider das genannte Ministerium angerufen werden.— Die„Magdeb. Ztg.“ schreibt hierüber: „Den Anlaß hienzu bildet der Umstand, daß nach dem Urtheil einer der ersten und anerkanntesten artilleristischen Autoritäten des Auslandes, wie nach dem als officiell zu erachtenden Zugeständniß der„Mittheilungen über Gegenstände des Artillerie= und Geniewesens“ sowohl die Uchatius'schen Stahlbronzegeschütze, als ein in den Innerberger Eisenwerken hergestelltes österreichisches Stahlgeschütz in Hinsicht ihrer Construction bis auf ganz geringe Modificationen genau den von dem genannten Etablissement dem Kriegsministerium und dem genannten Comite zu Versuchzwecken zur Verfügung gestellten Ringgußstahl=Hinterladungsgeschützen nachgebildet worden sind. Das Gleiche ist nach der Bestätigung desselben officiellen Organs auch mit den Krupz'schen Geschossen geschehen, während bei der Ueberlassung der einen wie der anderen das genannte Etablissement sich ausdrücklich die strenge Geheimhaltung der Construction seiner Geschütze wie Geschosse und das unbedingte Eigenthumsrecht für diese Constructionsverhältnisse vorbehalten hatte, welche Bedingungen auch von dem Oesterreichischen Kriegsministerium ohne jeden Einwand oder Vorbehalt acceptirt worden sind. Der Thatbestand stellt sich dahin, daß diesem Ministerium von dem Krupp' schen Etablissement in dem Zeitraume von Ausgang 1872 bis Mitte vorigen Jahres vier Geschütze mit den dazu gehörigen Laffeten und der zu den gedachten Versuchszwecken erforderlichen Munition unentgeltlich überlassen und theilweise nach den Wünschen der genannten Behörde erst neu construirt worden sind, und überdies auch noch auf Bestellung eine vollständig ausgerüstete Halbhatterie geliefert worden ist. Erwähnung verdient dabei noch, daß diese Ueberlassung auf spccielles Ersuchen des k. k. technischen und administrativen Comites erfolgt ist. Anderseits aber fällt in das Gewicht, daß, so weit bekannt, die Fabrikation der Uchatius'schen Stahlbronz=geschütze in dem k. k. Arsenal zu Wien erfolgt ist und jene Nachahmung also neben dem Privatetablissement der Innerberger Werke auch in den Staatswerkstätten des Arsenals stattgehabt hat, in welchem außerdem gegenwärtig bereits nach einer Mittheilung der offiziösen„Wiener Zeitung" die umfassendsten Vorbereitungen zu einer Massenfabrikation der Uchatius'schen Siahlbronzegeschütze in der Ausführung begriffen sein sollen. Der Sachverhalt für die Aufstellung dieser neuen Oesterreichischen Geschütze stellt sich somit jetzt derart, daß, während einerseits von Französischer, Russischer und Italienischer Seite die Vorerfindung für das in Betreff der Geschützbronze angewendete neue Gußverfahren in Anspruch genommen wird, anderseits in Hinsicht der Constructionsverhältnisse derselben eine unberechtigte Nachahmung der Construction der Krupp'schen Geschütze und Geschosse als so gut wie constatirt angenommen werden kann. Für wie zweifelhaft die Leistungsfähigkeit dieser Geschütze in Oesterreich selbst noch angesehen wird, erhellt überdies am Besten daraus, daß die Entscheidung für dieselbe nur mit 28 gegen 27 Stimmen erfolgt ist, wie denn ja auch die Mittheilungen über den Ausfall der letzten umfassenden Versuche mit diesen Geschützen noch nirgend in bestimmter Form und mit speciellen Ausführungen dementirt worden sind. Ein bei dem Oesterreichischen Kriegsministerium von dem Krupp'schen Etablissement eingereichter Protest wider die seitens des letzteren behauptete unberechtigte Ausnutzung seiner erst nach siebenjährigen Vorarbeiten und überaus kostspieligen Versuchen und Vorermittlungen festgestellten neuen Constructionsverhältnisse ist, nachdem zuvor schon das Ministerium die früher abgegebene Eigenthumsanerkennung nur noch auf Gußstahlgeschütze und das nicht Oesterreichische Ausland beschränkt hatte, schließlich ohne Beantwortung geblieben. Gegenwärtig befindet sich der Chef der Firma Krupp zur persönlichen Betreibung dieser Angelegenheit in Wien.“ Italien. 0 Rom, 24. Juni.„Die Dinge in Sizilien stehen schlecht, die Regierung des Königs hat schreckliche Fehler begangen in der Behandlung der Sizilianer, reizbare Menschen, welche die Grille des Separatismus haben.— Sie hat drei Hauptfehler begangen: der erste war die Aufhebung der Klöster und Convente; der zweite die Anstellung von Funktionären, welche mit den Verhältnissen und dem Geiste der Einwohner nicht bekannt waren, und der dritte die Abschaffung der Privilegien für den Tabakbau, eine Abschaffung, welche durch das letzte Votum des martialischen Gesetzes verdoppelt ist. In dem ersten Fehler haben die Sizilianer einen Angriff gegen ihre Religion erblickt; in dem zweiten haben sie einen bemerkenswerthen Nachtheil constatirt, der ihrer normalen Existenz zugefügt wird; und in dem dritten erkennen sie den festen Willen, daß man sie mit Willkür regieren will. Man hätte für die Sizilianer Rücksichten haben sollen, die sie den Vortheil der italienischen Einigkeit einsehen ließen, um sie so nach und nach von ihrer Manie, sich von dem Mutterlande zu trennen, zu heilen. Man that aber das Gegentheil und ich bedauere es, weil man mit der Gewalt dahin gelangt, gegen eine unausbleibliche Rebellion kämpfen zu müssen.“— Diese Bemerkungen und Betrachtungen sind von einem Senator des Königreiches Italien geschrieben worden. Den Separatismus in den Sitten Siziliens und der andern Staaten Italiens und der Regierung zu leugnen, wozu sollte dies auch dienen?— In der That deuten alle Nachrichten, die aus Sizilien einlaufen, darauf hin, daß sich ernste Dinge daselbst vorbereiten. Das Ministerium spielt den Treuherzigen und glaubt so die Wahrheit verbergen zu können. Wie haben sich die Zustände in Sizilien seit der Verjagung des Bourbon geändert? Zu damaligen Zeiten sagte und sang man von Sizilien, daß es das Land sei, wo es herrlich zu leben, und wo es leicht zu eben sei. Wer mochte aber jetzt in Sizilien leben! Die gestrige Capitale“ beklagt sich bitter über das Ministerium des Innern, welches von einer furiösen Monomanie befallen sei und in alle Weltgegenden schreie, daß die Nachrichten, welche aus Sizilien und Ncapel kommen, falsch seien. Der Minister Cantelli lasse alle telegraphische Depeschen aus Sizilien und Neapel aufgreisen und vernichten, welche von Sizilien, der Flotte urd den Demonstratione sprechen. Jedoch tröstet sich das demokratische Blatt damit, daß die Journale, wenn auch einige Stunden später, dennoch alle Depeschen reproduziren werden und daß es scheine, daß es für den Minister Cantelli kein Heilungs-Mittel mehr gebe.— Sehr wahrscheinlich ist es, daß Sizilien in kurzer Zeit der Schauplatz höchst beklagenswerther Scenen wird.— Nachdem der Raub, den man aus dem Kirchengute gemacht hatte, bereits verschlungen ist, fühlt die Revolution einen unstillbaren Hunger nach neuem Fraße. Sie warf ihren gierigen Blick auf das Besitzihum der WohlthätigkeitsAnstalten. Die„Italie“ schrieb gestern einen langen Artikel, um zu beweisen, wie nothwendig es sei, das Patrimonium der Armen zu veräußern. Die Hauptbeweisgründe sind folgende: 1) Mehrer: Wohlthätigkeits=Anstalten haben keinen Zweck mehr, weil sie alle schlecht verwaltet werden und 2) die Administratoren dieser Anstalten zahllose Unterschleife begehen. Folgerung: Der Staat hat das Recht und die Pflicht hier in Ordnung zu machen, indem er sich der Güter aller dieser frommen Werke bemächtige. Alle jene Bischöfe Italiens, welche nicht um das Exequatur eingekommen sind und in Folge dessen ihres Einkommens verlustig erklärt wurden, erhielten vom hl. Vater die nöthigen Summen, um in ihrer Stellung als Bischof leben zu können. Nachdem der Staat in ganz unberechtigter Weise die Temporalien=Spetre angeordnet hat und somit im Besitze des ganzen Einkommens steht, so hat man ein neues Mittel à la Galantuomo erfunden, sich Geld zu machen. Die Agenten des Fiskus sind beauftragt, die EinkommenSteuer(13 Franken 20 Cent.%) auch auf das Almosen zu setzen, welches der hl. Vater den beraubten Bischöfen gibt. Der Bischof von Parma, welcher von diesen Ehrenmännern toxirt wurde, suchte beim Gerichte sein Recht; allein es half ihm nichts, er wurde zum Zahlen der auferlegten Steuer verurtheilt.— Ein würdiges Seitenstück zur Besitznahme des Patrimoniums der Armen. Wann wird Gottes Langmuth gegen solche Schandthaten ein Ende nehmen? Das Strafgericht wird furchtbar eines Tages über die Urheber dieser Sakrilegien einbrechen. * Toulouse, 26. Juni. Der Marschall Mac Mahon ist heute hier eingetroffen und von den Spitzen der Behörden auf dem Bahnhose begrüßt worden. Der Maire von Toulouse hielt eine Ansprache, in welcher er dem Marschall Präsidenten seinen Dank ausdrückte, daß derselbe bei einer so schmerzlichen Gelegenheit hierher gekommen sei, um den Muth der Einwohner wieder zu beleden. Der Marschall Mac Mahon besuchte hierauf die von der Ueberschwemmung am meisten heimgesuchten Orte und richtete ermuthigende Worte an die unglücklichen Bewohner. Die Truppen sind mit dem Aufräumen der Trümmer und mit weiteren Nachforschungen nach den Leichen der Verunglückten beschäftigt. Mit den Unterstützungen für die Bevölkerung ist begonnen worden. * London, 24. Juni. Am 20. d. waren es 38 Jahre, seit die Königin Victoria die Regierung antrat. Bis dahin hatte sie zurückgeogen in dem rothen Ziegelhause von Kensington Gardens bei ihrer Mutter, der Heizogin von Kent, gelebt. Mitten in der Nacht empfing sie die Botschaft vom Tode ihres Oheims, Wilhelm IV., und zugkich den Huldigungseid als Königin. Von allen denen, welche ihr denselben in der Geheimrathssitzung des 20. Juni 1837 leisteten, sind nur noch zwei am Leben: der 83jährige Earl Russel und der in den 70er Jahren stehende Ear! Grey. Alle anderen sind, ebenso wie ihr Gemahl, der Königin vorangegangen. Geblieben aber ist Victoria der Ruf, daß noch keine Lästerzunge sich an ihren Charakter als Weib und Königin wagen konnte. Rußland. * P e t e r s b u r g, 2 5, J u n i. D i e i n t e r n a t i o n a l e T e l e g r a p h e n konferenz debattirt in ihrer achten Sitzung die Fragen in Betreff der Beförderung der Zeitungskorrespondenz in der Nacht, wenn die Linien zum großen Theil von der Beförderung privater Korrespendenz frei sind, und der Fixirung der größten Buchstabenzahl, welche ein Wort bilden dürfen. In Bezug auf die letztere Frage zog die Konferenz besonders den Umstand in Erwägung, deß zur Verminderung der Depeschenkosten häufig in sprachwidriger Weise mehrere Worte künstlich zu einem verbunden werden, und beschloß, als Maximum der Buchstabenzahl eines Wortes für den telegraphischen Verkehr in Europa 15, für den außereuropäischen Verkehr 10 festzusetzen. Weitere Gegenstände der Verhandlungen in dieser Sitzung bildeten ein Bericht der zweiten Commission über die obligatorische dienstliche Controle einzelner Theile der zu befördernden Telegramme nebst den Bestimmungen für diese Controle und Anträge Belgiens und Schwedens auf eine gewisse Bevorzugung gegen erhöhte Zahlung aufgegebener Telegramme. * Aufruf an die katholischen Väter in Westfalen. Unter dieser Ueberschrift bringt der„W..“ aus dem Reg.= Bezirk Arnsberg Folgendes: „Im Auftrage des königl. Provinzial=Schulcollegiums zu Münster ist so eben ein„Lesebuch für die Oberclassen katholischer Volsschulen“ erschienen, und wird die Einführung desselben von Amtswegen alsbald stattfinden. Die katholischen Väter sind nach unserer Anschauung verpflichtet, mit allen gesetzlichen Mitteln gegen eine Einführung des genannten Schulbuches anzutämpfen.— Zunächst wird Niemand im Stande sein, den Grund anzugeben, aus welchem das Lesebuch gerade für katholische Schulen geeignet sein soll. Nicht ein Wort im Buche ist dazu angethan, Verehrung und Liebe gegen unsere heil. Kirche dem kindlichen Gemüthe einzuflößen. Wir sind doch noch nicht so in unserem Selbstbewußtsein als Katholiken herabgedrückt, daß wir uns schon zufrieden geben, wenn nur nicht auf die Lehren, die Gebräuche und die Geschichte unserer Kirche geschimpft wird. Daß das in dem vorliegenden Buche nicht geschehen ist, kann manstallenfalls als Beweis für die nicht protestantische Gesinnung der Verfasser ansehen.— Die Art, wie Gott in dem Buche behandelt wird, kann ebenfalls den Geist wahrer kirchlicher Frömmigkeit nicht befördern. Man sagt, die Legende vom seligen Hermann Joseph sei bei der Revision des Buches als zu katholisch gestrichen. Wozu soll denn das Märchen von Grimm:„Dek Arme und der Reiche", Seite 101, dienen? So von Gott zu sprechen, wie dort geschieht, sind unsere katholischen Kinder nicht gewohnt. Seite 297 steht als„Des deutschen Knaben Tischgebet“ ein albernes Gedicht, inhaltlich dessen ein Junge Mittags in seiner Zerstreutheit betet: „Lieber Gott magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein. Amen.“ Wird das zur Nachahmung erzählt?— Auch paßt es uns nicht, wenn unsere Kinder singen: Seite 453:„Deutsche Freiheit„Ldeutscher Gott.“ Wir wollen so wenig einen Natinalgott, wie eine Nationalkirche. — Katholische Väter können ferner„nicht so ganz unbefangen zugeben, daß die Kinder mit dem 10. Jahre Verse lesen, wie folgende, Seite 99: „Da schaut' aus dem Fenster sein Schätzlein fromm: Du blühende Jungfrau, viel schönen Willkomm'!“ Seite 454: „Nun ade, fahr wohl, Feinsliebchen! Weine nicht die Augen roth, Trage dieses Leid geduldig.“ Seite 449: Vom Mädchen reißt sich stolz der Knabe, O zarte Sehnsucht, süßes Hoffen, Der ersten Liebe goldne Zeit! Das Auge sieht den Himmel offen, Es schwelgt das Herz in Seligkeit! O, daß sie ewig grünen bliebe, Die schöne Zeit der ersten Liebe! Und das wird unseren Knaben und Mädchen bis in die ärmste Dorfhütte gebeten! Wenn das Buch nur diese Mängel hätte— wir können ähnliche noch weiter aufführen—, so müßten die Eltern schon darauf dringen, daß die getadelten Stellen vor der Einführung aus dem Buche entfernt werden. Das Buch leidet außerdem an bedenklichen pädagogischen Fehlern. Die geschichtlichen, geographischen und naturgeschichtlichen Lesestücke sind unvernünftig schwer für unsere Elementarschulen. Man müßte das Buch zur Hälfte ausschreiben, wenn man für diese Behauptungen alle bezüglichen Stellen aushelfen wollte. Ganz willkürlich setzen wir einige Belegstellen her, die nebenbei auch die Mangelhaftigkeit der Sprache klar legen. Seite 153:„Da denkt er oft zurück an die heimathlichen Fluren, an die Spielplätze seiner Kindheit, ans das unvergeßliche Vaterhaus mit seiner trauten Umgebung, und wäre es selbst die ärmste Hütte.— Seite 121:„Wer beschreibt daher den Schrecken und die Angst des besorgten Mannes, als er an einem der zwei Tage jeder Woche, die dem Publicum zum Besuche der Pfaueninsel bewilligt sind und zahlreich von demselben, oft bis zur Zahl von Tausenden, benutzt werden, ins geöffnete Palmenhaus tretend, sehen muß, daß eben diese dem Könige so werthe Blume ganz und gar abgepflückt ist.“ Seite 165:„Die Bewohner des Münsterlandes sind hübsch und kräftig gewachsen, haben durchgängig Flachshaar, Milchhaut und blaue Augen, sind etwas langsam, reinlich, wie die Holländer, und ehrlich und herzensgut.“ Seite 171:„Silberfarben, hier und dort einen Scheideblick der Sonne zurückwerfend, kam er(der Fluß) durch Wiesen und Weiden herangeschossen. Einsame Kähne schwammen stromabwärts... ein heiteres lachendes Idyll lag vor ihm, dessen Grundton, den der Ruhe und des stillen ländlichen Friedens, selbst der am Flusse gelagerte Kriegsmann— Minden—. nicht zu stören vermochte. Seite 208 ist„das Huldigungsjubiläum“ als Musterlesestück aus dem„Staatsanzeiger“ abgedruckt. Seite 225 steht:„Portier(spricht Portjeh);“ sonst werden Worte, wie„Draperie,“„concentriren,"„Positionen, Colonnen,“„Proclamatio= nen“ u. a. ohne Scheu gebraucht. Seite 435 steht gar: War einst ein Riese Goliath, Gar ein gefährlich' Mann, Er hatte Tressen auf dem Hut Mit einem Klunker'ran, Und einen Rock von Drap’argent Und Alles so nach advenant“. Seite 424:„Der Heiland, ein ausgezeichnet schönes Gedicht, ist in niederdeutscher Mundart und in stabreimender Form geschrieben. Man nennt diese Dichter die Minnesänger, weil sie die Minne, d. h. die Liebe, sowohl die himmlische, wie die irdische in warmer Begeisterung feierten.— Das Nibelungenlied besingt die Treue der Gartin und der Vasallen in Noth und Tod und führt die großartigen Gestalten eines Siegfried und Hagen, einer Chriemhild und Brunhild und viele andere herrliche Bilder vor. Das Gudrunlied, milder und lieblicher in den Charakteren, ist ein Gedicht von der bräutlichen Treue, welche die edle Gudrun in herben Schicksalen voll Demuth und Geduld ihrem Verlobten bewahrt. An kühnen Wagnissen und todesmuthigen Thaten zu Land und Meer fehlt es auch hier nicht, und der Horant und der Krieger Wate sind so herrliche Gestalten, daß sie den besten in dem Nibelungenliede sich an die Seite stellen dürfen... Göthe und Schiller umfaßten alle Zweige der Poesie und schufen epische, lyrische und dramatische Dichtungen"“.— Alles das für Dorfjungen!„Wir glauben die Bitte an alle katholische Väter richten zu dürfen, daß sie in einer Massendeputation sich an den Minister wenden und ihn um Aenderung des Lesebuches ersuchen. Der Stimme aller katholischen Väter der Provinz kann die Staatsregierung Gehör nicht versagen. „Culturkampf“. * Valve(Kreis Arnsberg), 23. Juni. Der 16. Juni brachte unserm friedlichen und stillen Städtchen eine eigenthümliche Aufregung. Herr Amtmann Schlüter nahm nämlich an diesem Tage(Piusfeste) die Beschlagnahme des Pfarr= und Kirchenvermögens von Balve und des Kapellenvermögens von Garbeck vor, nachdem bereits in früher Morgenstunde einige Fähnlein auf Weisung des Herrn Amtmannes hatten eingezogen werden müssen und ein Verbot des Schießens ergangen war. Die Beschlagnahme des Pfarr= und Kirchenvermögens erfolgte unter Assistenz des hiesigen Gendarmen und des Polizeidieners Christiani gegen 2 Uhr Nach; mittags, als viele Gäste, Verwandte und Nachbaren im Pfarrhause noch an dem Mittagstische waren, der gegeben wurde aus Anlaß der an dem Morgen desselben Tages stattgefundenen Beerdigung einer wahrhaft in Ehren alt gewordenen Person, die dem seligen Pastor Brunswicker und dem jetzt leider kranken Pastor Wulf treve Dienste geleistet hatte bis zu ihrem seligen Ende, die weiter eine nahe Verwandte des zeitigen Pfarrverwalters (Hoynt) war. Obgleich vom Polizeidiener Christiani daran erinnert worden war, daß heute(16 Juni) doch die Beschlagnahme wegen des Trauertages in der Pastorat nicht gut ginge, geschah es dennoch. Der Amtmann Schlütter ließ zwar anfangs die Polizei=Officianten draußen. Als ihm aber die freiwillige Herausgabe unter feierlichem ernsten Proteste des Pfarrverwalters, so wie der Vicare von Balve und Garbeck verweigert wurde, wurden der Gendarm und der Polizeidiener Christiani heraufgerufen, welch zögernd der Aufforderung Folge leisteten. Als nun die gewaltsame Beschlagnahme erfolgen sollte, wurde wiederum von dem Pfarrverwalter i# den Vicaren ernst und feierlich dagegen protestirt. Darauf wurde Christial aufgefordert, die Instrumente, für welche bereits gesorgt war, um die## waltsame Oeffnung zu vollziehen, von der Amtsstube zu holen. Statt diese Aufforderung nachzukommen, erklärte Christiani ruhig:„Herr Amtmags ich lege hiermit meinen Dienst als Polizeidiener nieder“, worauf er entfernte. Alsdann wurde der Schrank von dem Gendarm erbrochen, un usiscation ging ihren Gang voran. Unterdessen hatte sich vor der d# auf dem Kirchhofe eine Volksmenze versammelt. Dieselbe wurde Pesigmtmann Schlüter bemerkt, welcher die Polizei hinunterschickte, um Zuseinandergehen aufzufordern. Die Menge blieb indeß, sich ruhig uuend, stehen. Als einer der Herren Geistlichen die Leute zum ruhigen viryt“ zehen ermahnte, antworteten dieselben mit wiederholten begeiAuscino auf Pius IX. u. s. w. Die Stimmung war eine so erregte, ##tgeitere derartige Bitten für den Augenblick fruchtlos erscheinen mußDach lurzer Zwischenzeit bemühten sich die beiden anwesenden Geiste. xmals, durch Zureden die Leute zu entfernen, worauf der größte ichen Zirchhof verließ. Nachdem inzwischen die Confiscation beendet # verjugte sich der Amtmann gegen halb 10 Uhr in seine Wohnung. ger Nähe derselben zogen noch längere Zeit einzelne Trupps auf und * die sich durch lautes Rusen bemerkbar machten. Dazwischen ertönten inige Zeit hindurch von verschiedenen Puncten, von Nah und Fern schüsse, und es dauerte lange, bis Stille und Ruhe zurückkehren u Auch hielt die gegen Abend veranstaltete Illumination zu Ehren ## Papstes die Leute auf den Beinen. Gegen 11 Uhr hatte sich der größte des Volkes zurückgezogen und gegen 12 Uhr waren fast alle Bewohner * Halve in ihren Wohnungen. Am andern Morgen hörte man leider van einigen bedauerlichen Excessen. Einige Scheiben an den Fenstern der Gohnung des Amtmann Schlüter waren durch Steinwürfe zertrümmert und es fand sich in der Wand eines Zimmers auch eine Kugel vor. Die aenohner von Balve(so schließt ein längerer Bericht des„Central Volksdem wir vorstehende Einzelheiten entnehmen) weisen mit Entrüstung Fermuthung ab, daß die Kugel von hiesigen Einwohnern abgeschossen z; und in diesem Sinne hat sich auch der hiesige Gemeinderath dem Hru. ath gegenüber entschieden ausgesprochen. 24. Juni. Die„H..=.“ meldet:„Der staatliche Comzsarius für die Verwaltung des bischöflichen Vermögens hat am 19. d. Handechanten=Wohnung in Besitz und Verwahrung genommen. Das hiesgs Domcapitel hat aber Protest dagegen eingelegt und beabsichtigt, einen Prachz einleiten zu lassen.“. * Von der Weichsel, 24. Jumi. nicht blos von Geistlichen, welche en Oberpräsident in seiner Eigenschaft als Vertreter des Landesherrn auf zaholische Pfarrstellen präsentiren will, sondern auch von Priestern, denen die Seelsorge an Gefangenenanstalten übertragen werden soll, wird, wie man der„Germania“ meldet, die Ausstellung des bekannten Reverses geforzert. Wenigstens that dies die Bromberger Regierung, als es sich um die Lsetzung der Seelsorgerstelle an der Gefangenenanstalt in Fordon(Diöcese Gulm) handelte. Der in Aussicht genommene Geistliche hat aber die Unterunter einen solchen Revers verweigert. Die Bromberger Regierung scheint übrigens in ihrem Eifer zu weit gegangen zu sein; denn so weit der Inhalt der diesbezüglichen Ministerialverordnung zur öffentlichen Lenntniß gelangt ist, bezieht sich derselbe nur auf zu präsentirende Pfarrer. Temgemäß soll auch die Regierung in Marienwerder bei der Besetzung der Stelsorgerstelle an der Gefangenenanstalt in Graudenz einen solchen Revers nicht abgefordert haben und dürfte demnächst der Pfarrvicar in Mewe, Herr Kunert, zum Curatus ernannt werden. *= Posen, 26. Juni. Die Zurücknahme der Ausweisung der ausländiscin Lhrer und Schüler der landwirthschaftlichen Schule in Zabikowo ist nicht durch den Cultusminister, auch nicht, wie die„Posener Ztg.“ meldet, durch den landwirthschaftlichen Minister, sondern durch den Minister des Innern, als oberste Landespolizeibehörde, verfügt worden. Uebrigens ist die Posener Ztg.“ mit dieser neuesten Wendung sichtlich unzufrieden, und macht ihrem Mißbehagen wie folgt Luft:„Diese Nachricht wird sowohl in polnischen wie in deutschen Kreisen ungemeines Aufsehen erregen, doch geschieht es nicht zum ersten Male, daß ein Minister in Berlin die Maßnahmen unserer Provinzialbehörden in polnischen Angelegenheiten rückgängig macht. Da die Herren Minister sich nicht die Mühe nehmen, unsere Provinz zu besuchen und die Sache in der Nähe kennen zu lernen, sondern nur auf Grund einander widersprechender Berichte vom grünen Tische aus in Berlin entscheiden, so läßt es sich begreifen, wenn sie heute den Posener Verwaltungsacten zustimmen, morgen dagegen stimmen und am folgenden Tage wieder umgestimmt werden. Wenn aber irgendwo eine feste, klare und auf volle Kenntniß der Verhältnisse gestützte Politik Noth thut, so ist in den deutsch=polnischen Gegenden. Nirgend wohl schadet das Vorund Zurückgehen, das Procediren einer Behörde gegen die andere mehr als in Posen. War die beregte Ausweisungsmaßregel nicht gerechtfertigt, dann mußte sie überhaupt nicht erst verhängt, war sie gerecht, dann mußte sie ausgeführt werden. Andernfalls darf man sich nicht wunurn, wenn die hiesige Regierung, welche ohnedies keinen leichten Stand at, an der ihr nöthigen Autorität Einbuße erleidet, und wenn die deutsche Levölterung, so wie die deutsche Presse dem schwankenden Verhalten der legierung gegenüber alles Vertrauen verliert.“— In diesen Tagen wursen die im hiesigen Kreisgerichts=Gefängnisse internirten Decane Keßler von Posen und Pawlowski von Buk zum dritten Male über die Person es päpstlichen Delezaten befragt. Sie verweigerten auch dies Mal jede Aussage, weshalb ihnen erklärt wurde, daß ihre Haft(welche bereits vier Monate andauert) fortdauern würde. Trebuitz, 26. Juni. Die Breslauer Regierung hat die Auflösung s Pensionates und der Waisenschule der barmherzigen Schwestern vom #rüigen Carolus Vorromäus verfügt. Die Auflösung der ausgezeichneten Anstalten soll, wie das„Schlesische Kirchenblatt“ berichtet, schon zum 1. Juli rfolgen. Nachrichten. Boun, 28. Juni. Die gestrige Nummer des„Mainz. Journ.“ bringt uns ebenso überraschende als erfreuliche Nachricht, daß unser Verleger ## Liter Hauptmann von Seiner Heiligkeit Papst Pius IX. durch ###tt vom 8. d. M. zum Ritter des Pius=Ordens dritter Klasse(virtuti ## merito) ernannt worden ist. Dieselbe ehrende Auszeichnung wurde gleich###ig den Herren Nikola Racke in Mainz und Jakob Lindau in Heidelberg chell. Wir können noch hinzufügen, daß der Orden und das dazu ge###ige Diplom dem Herrn Hauptmann heute bereits zu Händen gekommen ist. 8 Bonn, 28. Juni. Der„Deutsche Merkur“ macht mal wieder ReSläme für das hiesige„altkatholische" Ritter'sche Peusionat. Das Institut so haißt es, nicht in dem Sinne ein„altkatholisches“, daß nur altPr in„Schülerinnen aufgenommen würden; auch Anglikanerinnen, Töch= muatholischen,(wirtlich?), liberal=katholischen und evangelischen ###milien würden bereitwilligst und freundlichst aufgenommen. Wenn das # gct: kist, dann ist allerdings Hopfen und Malz verloren. eu. 28. Juni. Die Genehmigung zu dem zur Feier des Namens.3 St Erzdischöflichen Gnaden des Hrn. Dr. Paulus Melchers beabsichn deckelzuge ist von dem königlichen Polzei=Präsidium im Einveriguen mit den höhern Behörden verweigert worden. * Duren, 25. Juni. Die„Elberf. Ztg.“ schreibt:„Cultusminister Dr. lir rstaecerg nte Montage zum Besuche des Gymnasiums, des Urbekanntlich unsere sämmtlichen Elementarmädchen= #“ noch inne hat, so wie zur Besichtigung unserer städtischen Biblio## seliener a. xellenz seit längerer Zeit durch Zuwendung werthvoller # nnt Werke sein Wohlwollen bezeigte, hier eintresfen und von unseEin. beign., eze#igspräsidenten empfangen werden. Gestern Abend trat Asamn. e unter dem Vorsitz des Herrn Landraths(!!) #ion en, um über eine Festlichkeit zu berathen, und wählte eine Depuei erzufs specieller Einladung des Herrn Ministers. Diese Commission, #n verren Bürgermeister Werners, Sanitätsrath Dr. Königsfeld, Proßinduße Lansen Simons(Vicepräsident des Bürgercasinos) und den lisch bestsehenz.zienrath Schleicher und Commierzienrath Leop. Neuß, 27 Feiste heute Morgen nach Vonn.“ Kanzt: Die 5 Juni. Die Direction der Rheinischen Eisenbahn macht ## dder nctourbillets zwischen Stationen unserer Bahn, welche Sam##für den&m Tage vor einem Feiertage gelöst werden, sind vom 1. Juli #nannten##s der Ausgabe und die zwei folgenden Tage gültig. Von atign ase ab wird die Gültigkeitsdauer der Retourbillets zwischen Drf auf zmei a0““ Mindener=Bahn und diesseitigen Stationen via Troissies Versehrss festgesetzt und behalten nur diejenigen Retourbillets age vor einem a; dreitägige Gültigleitsdauer, welche Samstags oder am siertage gelöst werden.— An der Hammer Brücke ist Folge denen tei beledenes Schiff gegen einen Pfeiler gefahren und ### zu machen gesunten. Es wird große Mühe kosten, dasselbe wieder ##ssg.““ 25. Juni. Vor einigen Tagen hat sich, laut der„Kathol. se der higng Stadt ein Verein zur Verbesserung der materiellen a setildet:“ katholischen Priester unter dem Namen„Mathias#-amedy, 27. Juni. Unser Wochenblatt, die„Semaine“, enthält ##trese der.. 12. Juni eine bedauernswerthe Bemerkung, die im a# vom belgagnten 2ah; entschieden gerügt zu werden verdient. Sie hanweten diele Landazißtic, e und stellt zunächst fest, daß in Folge # Eiend preisgegeben.". n das Staatsgehalt hatten“, nahrzu ##tgeistichen unser werden; sodann wird hinzugefügt, es hätten die ###ra ancung: vein erwähnten Gesetze gar nicht zu leiden(la loi östipendien.5a: sur les prötres des villes) da sie gewiß mit hohen die seit läng.u Wir wollen vor Allem den guten Willen pennen, aber. Zeit tadellose Haltung der„Semaine“ ausdrücklich an## verschiedener Verdzcheig.ise guten katholischen Haltung und zur Abn tung äußerst undelica: müssen wir erklären, daß die obige Belichen Herzen mehe in und völlig unzutreffend ist. Es muß einem prieissentliche Dieguiz“ das Heiligste, was es besitzt, auf solche Weise in dem Prieier dig“ gezogen zu sehen; geradezu widerlich ist es aber, 48 hl. Meßorfer vezis verdeckte Zumuthung gestellt wird, in der Noth 31 speeuliren. Der katholische Geistliche verehrt die das hl. Messe als das wirksamste Mittel des göttlichen Gnadenbeistandes und feiert sie deshalb nicht für seinen materiellen Vortheil, sondern einzig und allein für Bedürfnisse der Gläubigen, die er in besonderem Grade als dringend erachtet; geradezu verboten ist es ihm danach, diese heiligste Handlung seines priesterlichen Lebens auf Grund von Geldanerbieten oder auch nur mit maßgebender Rücksicht darauf zu verrichten. Zudem sinden wir eine derartige Hinweisung auf Meßstipendien durchaus unzutreffend und unnütz. Das Meßstipendium trägt seinem Wesen nach den Charakter eines Almosens; wenn es nun katholische Herzen gibt, die dem Priester, welcher für sie arbeitet und leidet, in der Befriedigung seiner leiblichen Bedürfnisse beistehen wollen, so steht es denselben immer frei, ihm Almosen zu spenden, ohne daß von vornherein und ausgesprochener Maßen auf die Heiligkeit des erhabenen Mittelpunktes alles katholischen Cultus irgendwie ein Schatten geworfen wird. Worauf übrigens der angedeutete Unterschied zwischen Land= und Stadtgeistlichen sich gründen soll, ist ganz unerfindlich, da es ja jedem Katholiken in der Stadt, wie z. B. dem Herrn Einsender der beregten Bemerkung, stets erlaubt ist, auch auf das Land, falls auf demselben sich größeres Elend wahrnehmen läßt, ihre fromme Mildthätigkeit auszudehnen. Wir hätten noch Mehreres hervorzuheben, woraus besonders auf die Unkenntniß der einschlagenden Verhältnisse geschlossen werden könnte; wir wollen jedoch hier nur obige der ärgsten Mißdeutungen fähige Anspielungen auf Meßstipendien energisch zurückweisen und nehmen bei der Achtung, die wir der sonstigen Haltung der„Semaine“ zollen und der wir schon öfter in der„Deutschen ReichsZeitung" unbedingten Ausdruck gegeben haben, sehr gern an, daß die hier getadelten Worte in einem unbedachten Augenblicke der Feder des Verfassers entflossen sind; dabei dürfte vielleicht der Rath am Platze sein, daß kleinere Blätter überhaupt die Art und Weise der Unterstützung des katholischen Klerus äußerst zart oder gar nicht besprechen, da gar zu leicht gegenseitiger Unmuth und lästige Mißverständnisse daraus entstehen; wollen dieselbe auch ihrerseits für die gute Sache etwas thun, so wäre es gewiß das Beste, wenn sie die betreffenden ausgezeichneten Artikel größerer und deßhalb objectiverer Blätter ganz oder dem Hauptinhalt nach möglichst treu wiedergäben. IX Berncastel, 22. Juni. Vor einigen Tagen brachten mehrere liberale Blätter und Blättchen einen Bericht über die am 9. Juni stattgefundene Spazierfahrt unseres katholischen Gesellenvereins nach Kinheim folgenden Inhaltes: Kinheim a. d. Mosel, 17. Juni:„Vor einigen Tagen kam der katholische Gesellenverein aus Berncastel mit seinem Präsidenten, dem Herrn Caplan daselbst, hier an und zog vor das Haus einer Wittwe., welche kurz vorher zu einer unbedeutenden Geldstrafe wegen Beherbergung eines externirten Geistlichen verurtheilt worden war, um ihr zu dem billig erzielten Märtyrerthum Glück zu wünschen. Von da bewegte sich der Zug in die Kirche und dann ins Wirthshaus Hier wurden verschiedene Reden gehalten, die aber derartig gewesen sein sollen, daß die Staatsbehörde sich veranlaßt sah, gegen die ganze Gesellschaft Anklage zu erheben. Es ist dringend zu wünschen, daß derartige Ausflüge, die nur den Zweck haben, eine friedliche Einwohnerschaft für eine bereits abgethanene Sache gewaltsam zu enthusiasmiren, durch die Strenge der Gesetzesanwendung inhibirt werden.“ Darauf erließ der Vorstand des Berncastler Gesellenvereines folgende öffentliche Erklärung: 1) Es ist eine Unwahrheit, daß unser Gesellenverein am 9. Juni in Kinheim eine Wittwe.,„welche kurz vorher zu einer unbedeutenden Geldstrafe wegen Beherbergung eines im vorigen Herbste geweihten(nicht externirten) Geistlichen verurtheilt worden war, zu dem billig erzielten Märtyrthum Glück gewünscht hat.“ Unser Verein hat in keiner Weise eine solche Sympathie bekundet. 2) Eine Unwahrheit ist es, daß bei unserer Anwesenheit in Kinheim Reden gehalten wurden; wahr ist, daß von mehreren Gesellen Späße und Possen zur Erheiterung der Anwesenden vorgetragen wurden. Wenn der Berichterstatter nun mittheilt, daß die Staatsbehörde sich veranlaßt sah, Anklage zu erheben, so erklären die Unterzeichneten sich gern bereit, alle diese Stücke zur Einsicht vorzulegen und dieselben ganz genau so wieder vorzutragen, wie dasselbe in Kinheim am 9. Juni geschehen ist. 3) Es ist eine Unwahrheit, daß, wie aus vorstehendem Bericht hervorzugehen scheint,„unser Ausflug nach Kinheim nur den Zweck gehabt hat, eine friedliche Einwohnerschaft für eine bereits abgethanene Sache gewaltsam zu enthusiasmiren.“ Ganz andere Gründe haben uns veranlaßt, eine Wasserfahrt nach dem benachbarten Kinheim zu machen. Außerdem hatten wir wegen der jetzigen Zeitverhältnisse die polizeiliche Erlaubniß eingeholt. Uebrigens scheint der Berichterstatter durch seine Darstellung über unsere Anwesenheit in Kinheim nichts Anderes bezwecken zu wollen, als unsern Verein, sowie den ganzen katholischen Gesellenverein überhaupt zu verleumden und zu verdächtigen, weshalb die Unterzeichneten mit dieser öffentlichen Erklärung hervorzutreten sich verpflichtet hielten. Berncastel, 20. Juni 1875. Joseph Eberhardt, Präses. P. Velten, Sattlermeister. M. Hoffmann, Maurer. I. Porten, Gerber. I. Ensch, Klempener. * Trier, 27. Juni. Der Wasserstand der Mosel ist laut der„Kath. Volkszeitung“ bei dem anhaltenden Regenwetter um ein Bedeutendes gestiegen, so daß die Schifffahrt zu Berg und zu Thal wieder flott von Statten gehen kann. Die Mosel=Dampfschiffboote nehmen ihre Fahrten am Montag den 28. d. wieder auf. Für die Vegetation wäre, wenn die günstigen Ernteaussichten nicht stark gedrückt werden sollen, warmes trockenes Wetter erwünscht. * Mainz, 27. Juni. Nachdem die Verhandlungen über den Fortbetrieb des hiesigen Consum=Vereins sich zerschlagen haben, ist über denselben Concurs erkannt und sind die Läden desselben am 23. d. geschlossen worden. * Frankfurt, 24. Juni. Das„Frankf. Wochenblatt“ schreibt:„Die in hiesigen Blättern enthaltene Notiz, daß die hier wahrhaft segensreich im Krankendienst wirkenden Barmherzigen Brüder Frankfurt verlassen würden, ist unrichtig. Es wäre auch sehr bedauerlich, wenn sie gingen. Jeder Arzt hier, überhaupt Jeder, der Gelegenheit hat, das Wirken der Barmherzigen Brüder und der Barmherzigen Schwestern am Krankenlager zu beobachten, wird, welchen Glaubens=Bekenntnisses er auch sei, anerkennen müssen, mit welcher Aufopferung, mit welcher Selbstverläugnung, mit welcher Uneigennützigkeit diese Ordensleute sich ihrem Beruf unterziehen, wie sie unermüdlich sind, die Schmerzen der Leidenden, so viel an ihnen liegt, zu mildern, wie sie ihren schweren Beruf mit einer wahrhaft rührenden Sorgfalt für die ihnen anvertrauten Familienglieder ausüben. Die Anerkennung der Leidenden, ein Händedruck der durch sie erleichterten Kranken und ein thräuenerfüllter Dankesblick so manchen brechenden Auges sind ihr einziger Lohn und weiter verlangen sie keinen. SolchesWirken verdient Anerkennung.— Freilich verdient solches Wirken unsere größte Anerkennung, und ist es sehr bedauerlich, wenn diese Herren ächter christlicher Nächstenliebe gehen. Aber die„polizeiliche Aufsicht", unter welche sie gestellt werden sollen, macht es ihnen zur unabweislichen Pflicht, falls sie noch kirchliche Genossenschaften sein und bleiben wollen, ihre Kranken und Armen im deutschen Reiche zu verlassen und in der Verbannung einen neuen segensreichen Wirkungskreis zu suchen. Werden, 28. Juni. Am gestrigen Abend fand auf Veranlassung des Herrn Math. Wiese eine Katholikenversammlung der Pfarre Werden Statt. In derselben wurde eine Selbstbesteuerung zum Bester unserer gesperrten Pfarrgeistlichkeit beschlossen. Jeder Katholik zahlt zu diesem Zwecke ein Sechstel seiner Classensteuer. Außerdem wurde der Grundstein gelegt zu einem Vereine, der bezweckt, die katholischen Pfarreingesessenen durch Wort und Schrift im Glauben zu beleben und zu stählen gegen den schrecklichen Nihilismus der jetzigen Zeit. Dieser Verein ist unter den Schutz des heiligen Ludgerus, des großen und ersten Glaubensboten hiesiger Gegend, gestellt. Als Beitragskosten wurde ein Zwölftel der Classensteuer festgesetzt. Ehre und Achtung folgen edlen Beschlüssen. Möchten sie allenthalben baldigste Nachahmung finden. Die zahlreiche Versammlung war polizeilich überwacht vom Herrn Bürgermeister, einem Gensdarm und zwei Polizeidienern. Es fand aber auch nicht im Geringsten etwas Statt, wodurch dieselben hätten zum Einschreiten veranlaßt werden können. * Elberfeld, 27. Juni. Herr Kaplan Flecken hat laut den„Wupperth. Volksblättern“ auf sein wiederholtes Gesuch um Bewilligung der Selbstbeköstigung bis vorgestern noch keine Antwort erhalten. Morgen früh geht seine einmonatliche Haft zu Ende. * Arnsberg, 26. Juni. Im„Central=Volksblatt“ liest man:„Wie uns von einem Nachbar mitgetheilt wird und wie aus dem großen Durch einander auf dem Redactionstisch am Morgen zu ersehen war, hat in vergangener Nacht zwischen 1 und 2 Uhr, wie es scheint, ein„Manuscripten= Marder“, der Redaction dieses Blattes einen Besuch abgestattet. Da die „staatsgefährlichen“ Schriftstücke von uns regelmäßig vernichtet werden, so ist der nächtliche Besuch erfolglos geblieben. Zwei Umstände noch bestätigen unsere obige Vermuthung: 1) sind die verschiedenen annectirungswürdigen Werthgegenstände im Redactionslocale unberührt geblieben, und 2) war in der nächtlichen Stunde im Redactions= und Setzerlocale längere Zeit Licht. Da für einen Dritten brauchbare Gegenstände sich in einer Druckerei nicht vorfinden, so wurde auch hier nach Manuscripten gesucht. Damit nun unsererseits der„Fang“ glücklicher wird, legen wir von jetzt ab bis zur vollständigen Fertigstellung des Druckereigebäudes, in welchem sich unser Redactionslocal befindet, in die bezüglichen Räume starke Fußangeln.“ * Oppeln, 26. Juli. Die„Oberschl. Volksstimme“ schreibt:„Vor etwa zwei Wochen ist in Breslau der frühere Weinkaufmann Pniower aus Oppeln gestorben. An seinen Namen knüpft sich eine Begebenheit, die wir durch Zeugen erhärten können und die es sich lohnt, gerade jetzt der Oeffentlichkeit zu übergeben. Am 27. März 1852 begann in Oppeln die erste Jesuitenmission. Es war wohl die großartigste, die Schlesien je gesehen. Natürlich wollte Alles die Missionäre sehen. Auch unser Herr Pniower, obwohl ein Ben Israel, schenkte den fremden Patres seine Aufmerksamkeit. Unter ihnen gewahrte er bald Einen, der ihn besonders interessirte. Als die Patres Abends auf der Pfarrei nach vollbrachtem Tagewerke versammelt waren, da meldet sich Herr Pniower beim damaligen Herr Pfarrer(jetzigen Canonicus) Gleich: er möchte gern, wie er sagte, seinen„Lebensretter“ sprechen. Derselbe habe ihm, wie er erzählte, in einem Eisenbahncoupé, wo er die Cholera bekommen, nicht blos beigestanden und ihn durch seine Medicin, die er bei sich getragen, curirt, sondern auch gegen die Mitpassagiere, die ihn sofort aussetzen wollten, energisch und erfolgreich vertheidigt. Der Herr Pfarrer führte nun den Herrn Pniower in den Saal, da ihm dieser den Namen seines„Lebensretters“ nicht angeben konnte. Dieser durcheilt mit seinem Blick die anwesenden Patres und eilt auf seinen Lebensretter, der ihn nun wieder erkannte, zu. Es war dies Pater Joseph Klinkowström. Wie wollte er seinen Dank nun ausdrücken! Er lud zum Schluß alle Jesuiten zu sich in seine Privatwohnung ein und diese versprachen ihm zu kommen und führten ihr Versprechen eines Abends aus. Herr Pniower gab ihnen zu Ehren ein großartiges Abendbrot. tz Aus Württemberg, 26. Juni. Vor einiger Zeit hat sich in unserem Lande die erste„altkatholische“ Gemeinde, und zwar in Stuttgalt, gebildet. Von Zeit zu Zeit(denn ein religiöses Bedürfniß pflegt sich bei diesen Leuten nur zeitweilig einzustellen) wird sie pastorirt von dem„altkatholischen Pastor“ Dilger in Pforzheim in Baden. Zu einem eigenen „Hirten“ haben es unsere paar Stuttgarter„Altkatholiken" noch nicht gebracht. Da die neue Religionsgenossenschaft bei uns staatlich nicht anerkannt ist, ging das Manöver ohne vielen Lärm vorüber. * München, 26. Juni. Laut dem„Reg. Morgenblatt“ wurden durch das vorgestern publicirte Urtheil des hiesigen Bezirksgerichtes die beiden Ordensschwestern aus London der„unerlaubten Sammlung“ für schuldig erachtet und jede in eine Geldstrafe von einem Thaler verurtheilt, welche wegen Uneinbringlichkeit sofort in eine Haftstrafe von einem Tage umgewandelt und als bereits erstanden erkannt wurde. Sämmtliche Kosten wurden dem Aerar auferlegt. Die Verwendung der zum Besten des deutschen Waisenhauses in London gesammelten und bei Gericht hinterliegenden Geldbeträge zu 131 Fl. 47 Kr. wurde vorbehaltlich allerhöchster Genehmigung für diesen Zweck als zulässig erklärt. * Wien, 26. Juni. Nachrichten aus Prag vom 21. d. stellen ein schmerzloses aber baldiges Einschlummern des greisen Kaisers Ferdinand in Aussicht. Derselbe ist jetzt so schwach, daß er nicht mehr im Stande war, seine nahe Sommerresidenz zu beziehen. * Pesth, 26. Juni. Heute Abend ergoß sich ein furchtbarer Wolkenbruch mit Gewittersturm und Hagelschlag über Pesth; Tausende von Fensterscheiben zerschlugen; die Weingärten des Ofener Gebirges haben sehr großen Schaden gelitten. * Lemberg, 23. Juni. Das Befinden des Grafen Goluchowski hat sich gebessert. * Paris, 27. Juni. Von der Ueberschwemmung zu Toulouse und Umgegend liegen folgende Nachrichten vor: In Toulouse, wo mit Ausnahme einer einzigen alle Brücken hinweggerissen, 600 Häuser zerstört und eine Masse anderes Eigenthum zu Grunde gerichtet wurde, wird der von dem Wasser angerichtete Schaden allein auf 100 Millionen geschätzt. In Toulouse litt besonders der Stadttheil St. Cyprien, wo sich die Fabriken befinden und der Hauptsitz des Handels ist. Die große Zahl der Verunglückten ist dem Umstande zuzuschreiben, daß die Wasser plötzlich mit aller Gewalt in denselben einbrachen und eine Masse Häuser sofort niederrissen. In einem derselben fand man 36 Leichen. Die Zahl der bis jetzt aufgefundenen Todten beträgt 900. Man befürchtet aber, daß die Zahl der Verunglückten an 2000 beträgt. Die wirkliche Zahl wird man wohl nie erfahren, da die Garonne eine Masse Leichen mit sich fortgeführt hat. Das Militär zeichnete sich bei der Rettung durch seine Aufopferung aus. Eine Anzahl fand dabei den Tod, darunter auch ein Artillerie=Lieutenant. Zwei Artilleristen, die mit einer dritten Person in einen Nachen gestiegen um fünf Personen zu retten, die sich auf das Dach ihres Hauses geflüchtet, ertranken. Sie waren, von einem anderen Kahne gefolgt, schon in der Nähe des Hauses angekommen, als ihr Fahrzeug von der Strömung mit aller Gewalt fortgerissen wurde. Die fünf Leute auf dem Hause erhoben ein herzzerreißendes Angstgeschrei, das aber bald verstummte, da das Haus einstürzte und sie unter den Wellen begraben wurden. Sechs Soldaten fanden ihren Tod in Saint Cyprien. Beim Retten beschäftigt, stürzte ein Haus ein und begrub sie unter ihren Trümmern. Die Bewohnerinnen des osters des Feuillants, ungefähr 50 Nonnen und junge Mädchen, welche dort erzogen wurden, verdanken ihre Rettung Artilleristen, die trotz der großen Gefahr bis zum Kloster drangen. Das Rettungswerk wurde dadurch erschwert, daß mit Ausnahme der großen steinernen alle anderen Brücken vom Wasser hinweggerissen wurden. Glücklicher Weise widerstand diese, weil sonst der größte Theil der Bewohner von Saint Cyprien— es zählt 30,000 Seelen— zu Grunde gegangen wäre. Die Leichen, die fast alle angeschwollen sind, werden nur sehr kurze Zeit ausgestellt und dann sofort begruben. Man nimmt aber Photographien von denselben, damit sie später von ihren Angehörigen erkannt werden können. Heute Morgen um 6½ Uhr hörte der Marschall in der Kathedrale die Messe. Um 7 Uhr besuchte er Le Fenouille, ein acht Kilometer von Toulouse entfernt liegendes Dorf von 700 Einwohnern, das gänzlich vernichtet wurde. Nach seiner Rückkehr nach Toulose besuchte der Marschall die Viertel Amidonniers und Port Garaud, wo viele Fabriken und Häuser nur Ruinen sind, frühstückte dann bei dem Obergeneral und begab sich des Nachmittags nach Montauban, Saint Joly, Castelsarrazin und Moissac, in welchem in der Nacht vom 25. auf den 26. 400 Verunglückte beim Fackelschein begraben wurden. Die Rettungsarbeiten dauern fort. Man fand die Leiche des Marquis’Hautpoul mit den sieben Personen, die er retten wellte und die, wie er, den Tod fanden.— Der Marschall Mac Mahon hat gestern Castelsarrazin, Moissac und andere überschwemmte Orte besucht und Unterstützungen ausgetheilt. Der Empfang war überall ein sehr herzlicher. Er ist heute nach Tarbes abgereist. Alle Steuerempfänger sind ermächtigt worden, Subscriptionen für die Nothleidenden anzunehmen. ** Aus Turin wird geschrieben: Ganze Wolken von Heuschrecken fielen, aus dem Süden kommend, in diesen Tagen an einzelnen Stellen der venetianischen Ebene nieder und richteten auf den Feldern und in den Weinbergen großen Schaden an. Die Bauern von Villafranca allein sammelten in vier Tagen bei 10,000 Pfd. dieser schädlichen Thiere auf. Plötzlich aber ließen sich ganze Heere von Vögeln, ebenfalls aus dem Süden kommend, in den von den Heuschrecken heim gesuchten Orten nieder und vertilgten eine große Menge derselben. Diese Vögel(der Gattung Pastor roseus angehörend) scheinen den Heuschrecken aus den jüdlichen Gegenden bis nach Verona gefolgt zu sein, da sie in dieser Gegend früher selten gesehen worden sind.— Neuere Nachrichten des„Prager Abendblattes“ melden, daß in Kvetinau=(bei Deutschbrod) ein Schwarm der nur im nördlichen Afrika, Syrien u. s. w. heimischen Rosendrosseln(oder Heuschreckenvögel) bemerkt worden ist, dessen Erscheinen in der obigen Nachricht seine Erklärung findet. Handel und Verkehr. Köln, 28. Juni.(Notirungen der Handelsmakler.) Wetter: schön. Rübdl niedriger, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in Partiten von 100 Ctr. Rm. 31.30 V. 69 Weizen fest, ohne Sack per 200 Pfd. hienger(niebligste. Preis)=f. Rm. 20.00—21.00., fremder 20.00 B.(Lieferungsqual. à 75 Pfd. per Roggen niedriger, ohne Sack hiesiger per 200 Pfd.(niedrigster Preis) eff. hies. Rm. 16.50—17.00., fremder 16.50—17.00 B.(Lieferungsqual. à 69 Pfd. per 50 Liter.) Hafer unverändert, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 17.10 B. Köln, 28. Juni.(Notirungen der Productenhändler.) Weizen eff. hiesiger 19.55—20.50 Rm., fremder 19.50—20.25 Rm. Roggen eff. 15.25—16.50 Rm. Haser eff. 19.00 Rm. Rüdöl eff. 31.30 Rm. (Landmarkt.) Keine Zufuhr. . Das Schiff des Herrn. O, singet Preis und Ehre Dem Schiffe auf dem Meere, Das sich der Herr gebaut, Auf das mit Wohlgefallen, Wenn seine Ruder schallen, Der ganze Himmel schaut. Seht wie es freudig gleitet, Vom Steuermann geleitet, Den Gott der Herr ernannt. Seht, wie die Fahnen winken Und wie die Segel blinken, So herrlich ausgespannt. Mit überird'schen Gnaden Ist dieses Schiff beladen, Mit süßer Himmelsfracht, Die nimmer ihm, o glaubet! Die Fluth des Meeres raubet Noch eines Andern Macht. Der Welten schuf und lenket, Hat sich herabgesenket In dieses Schiff fürwahr, Und reicht in Wunderweise Den Seglern sich zur Speise Im Drang der Liebe dar. Wenn sich die Wolken heben, Daß selbst die Kühnsten beben, Fähri's mu hig seine Bahn; Es weiß, ein Gott ist droben, Der legt des Meeres Toben Und fesselt den Orkan. Mit Waffen zu versenlen Das Schiff und auch mit Ränken Versuchten Feinde oft; Doch nimmer ist's gelungen, Das Meer hat sie verschlungen, Wenn sie Triumph gehofft. Es steuert ohne Säumen Nach eines Hafens Räumen, Den nie ein Sturm erreicht, Wo Freude nur und Frieden Dem Herzei ist beschieden Und nimmer von ihm weicht. Es folgen Engelschaaren Dem Schiff, dem wunderbaren, Hoch in des Aethers Kreis, Und schmettern mit Posaunen Voll Freude und voll Staunen Dem Schöpfer Lob und Preis. Die ihr noch draußen weilet O, zögert nicht und eilet In dieses Schiff hinein! Denn wer in ihm nicht wohnet, Ob er als Großer thronet, Er kann nicht glücklich sein. — ce ace Uhr findet in der Herz=Jesukirche eine heil. Messe für den verstordenen Jüngling Martin Koch Statt, wozu ergebenst eingeladen wird. Bekanntmachung. Der Herr Bürgermeister Dreesen zu Gielsdorf wird auf seinen Antrag mit dem 1. Juli d. J. aus dem scheiden. Der Herr Beigeordnete Wieler halber übernimmt die einstweilige Verwaltung; der Bürgermeisterei Oedekoven, und wird sich das Bürgermeisterei=Bureau vom 1. Juli d. J. an, in der Wohnung des Herrn Wieler zu Alfter befinden. Bonn, den 26. Juni 1875. Durch einen vor dem Notar Justiz= rath Wurzer in Siegburg am 10. Juni 1875 zwischen Heinrich Lohr, Bäcker und Specereihändler in Beuel, und Christina Pohl, zu Neuhonrath wohnhaft, abgeschlossenen Ehevertrag, haben die genannten Contrahenten vereinbart: „daß die zukünftige Ehe nach den „Grundsätzen der gesetzlichen „Gütergemeinschaft abgeschlossen „wird“. Bonn, den 26. Juni 1875. Durch einen vor dem Notar Justiz= rath Wurzer in Siegburg am 22. Juni 1875 zwischen Eduard Neumann, Handelsmann, und Alberta auch Bertha Liff, ohne Gewerbe, beide in Siegburg wohnend, abgeschlossenen Ehevertrag, haben die genannten Contrahenten vereinbart: „daß die zukünftige Ehe nach den Grundsätzen der gesetzlichen „Gütergemeinschaft abgeschlossen „wird“. Bonn, den 26. Juni 1875. Durch einen vor dem Notar Joseph Gansen in Bonn am 22. Juni 1876 zwischen Moses Levi, Rothgerber in Wesseling, und Anna Maria Mayer, ohne Geschäft in Köln wohnend, abgeschlossenen Ehevertrag, haben die genannten Contrahenten vereinbart: „daß in ihrer zukünftigen Ehe „nur eine Gemeinschaft der Er„rungenschaft stattfinden soll“. Vonn, den 26. Juni 1875. Freiwilliger Verkauf. Am Mittwoch den 30. Juni und nöthigenfalls Donnerstag den 1. Juli, jedesmal Morgens 9 Uhr anfangend, läßt Herr Heinrich Werheit in dem Hause Sandkaul Nr. 15 zu Bonn„Zur Eintracht" verziehungsgegen baare Zahlung versteigern: ein Tafelklavier, Tische, Stühle, Sophas, Spiegel mit Consolen, Mantelösen, 5 vollständige Betten, Kleiderschränke, Commoden, Waschtische, Nachtscommödchen, Porzellan, Gläser, Flaschen und Haus= und Küchengeräthe; sodann am ersten Tage Nachmittags 2 Uhr: 15 Ohm Ahr und Moselweine und 800 Stück feine Flaschenweine 2c. 2c. Schneller, Gerichtsvollzieher. Bonner für Handel und Gewerbe. Laut Beschluß des Aufsichtsrathes vom heutigen Tage und auf Grund des § 6 unserer Statuten, werden die Inhaber unserer mit 30% eingezahlten Interimsscheine hiermit aufgefordert, eine weitere Einzahlung von 20% oder Mark 30 pro Actie bis zum 12. Juli er. zu leisten. Bonn, den 9. Juni 1875. Der Aufsichtsrath der Bonner Bank für Handel und Gewerbe. P. Hauptmann, Vorsitzender. Festauation für Wasserleitungen von Mathias Stark, Pumpenmacher, Engelthalerstraße Nr. 12. Hôtel Kley. Auf vielseitiges Verlangen Mittwoch den 30. Juni Zweites arösses Condert, ausgeführt vom Kapellmeister und Trompetinen= Virtuosen Herrn Friedr. Wagner, mit dem ganzen Trompeter=Corps des Königl. Sächs. Garde=Reiter=Reg. aus Dresden in Gala=Uniform. Anfang 4½ Uhr. Kassapreis à Person Billets zu ermäßigten Preisen à 10 Tgr. sind von heute ab bis zum 30. d. Mts. Mittags zu haben in der Musikalienhandlung von W. Sulzbach, Remigiusstraße 3, und bei Jos. Bach, Kaiserplatz 22. Alles Nähere die Tageszettel. Beiungünstiger Witterung sindet das Concert im Saakestatt. Vivat Peter Hauptmann! Dem Manne, unermüdlich in dem Streite Für Wahrheit, Freiheit und für Recht; Der ohne Scheu sich dem Berufe weihte, Zu kämpfen nieder das, was schlecht; Dem Freunde gern verdiente Ehre zollen, Dem Feinde drohen stets mit Haß und Grollen: Ihm wünschen wir zum Namenstag, Was Erdenglück nur bieten mag! Wer thätig ist am Abend wie am Morgen, Verdiente wohl des Segens Ruh'; Doch leider treten zu des Standes Sorgen Oft Unglück, Leid und Schmerz hinzu. Ihn traf im letzten Jahre schweres Leiden: Er sah zum Jenseits Kind und Gattin scheiden; Auch mußt' er dulden Kerkers Haft— Gott gab im Leid ihm Muth und Kraft! Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels=(Firmen=)Register unter Nr. 834 eingetragen worden der in Beuel wohnende Kaufmann Alex. Becker, welcher daselbst eine Handels=Niederlassung errichtet hat, als Inhaber der Firma„Alex. Becker“. Bonn, den 25. Juni 1875. Suomission. Die Ausführung des Neubaues eines sechsklassigen Schulhauses nebst Lehrerwohnungen, der zugehörigen AbtrittsAnlage und Einfriedigung zu Kessenich, veranschlagt in Summa zu 46,550 Mark, soll im Wege schriftlicher Submission an einen Unternehmer vergeden werden. Pläne, Kostenanschläge, Detailzeichnungen und die Verdungsbedingungen können während der Bureaustunden auf dem Bureau des Bürgermeisters Herrn Eich eingesehen werden. Die versiegelten, mit entsprechender Adresse versehenen Offerten sind bis Donnerstag den 8. Juli er. auf genanntem Bureau niederzulegen, woselbst des Vormittags um 9 Uhr in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten die Eröffnung stattfinden soll. Poppeladorf, 23. Juni 1775. Dinstag Tortsetzung des bekannten großen Ausverkaufs von Tapisserie und vorgezeichneten Weißwaaren 4 Boungasse 4. NB. Neue Artikel eingetroffen. Zahnärztliche Anzeige. Dr. G. Dieffenbach, prakt. Zahnarzt aus Stuttgart, hat seinen Wohnsitz nach Bonn verlegt; derselbe übt die plastische(bldende) Chirurgie nach den Prinzipien der amerikanisch zahnärztlichen Schule aus, wonach kranke Zähne durch Plombiren mit theilweis zerstörter Krone zum Kauen dienlich wieder hergestellt werden können...2„— em et.re Garantie Künstliche Gaumen(Obturatoren), Zähne und Gebisse werden unter Garantie angefertigt. Sprechstunden von—12 und—4 Uhr. Zahnarzt Dr. G. Diesfenbach, American Dentist, 14 Kaiserplatz, Bonn. Daß Dein Verdienst errang schon eine Krone, Daß freuen alle Deine Freunde sich; Den Orden sandte Pius Dir zum Lohne, Weil Du im heißen Kampf bewährtest Dich. Wenn Du so siehst in Rom belohnt Dein Streben, Zu höh'rer That wird sich Dein Muth beleben. Sanct Peter sandte Dir sein Schwert: Bleib' dessen stets im Kampfe werth! Hôtel Blinzler, Godesberg. Mittwoch den 30. Juni Grosses CONCERT ausgeführt vom ganzen Trompeter=Corps des Kön.= Husaren=Negiments, unter Leitung des Stabstrompeters Herrn R. Wüstrich, Anfang 4 Uhr. Entrée à Person 5 Sar. Programm an der Kasse. Akad Hombau=Verein. Den Mitgliedern des Akad, Dombau=Vereins beehren wir uns mitzutheilen, daß am Mittwoch den 30. d. eine gemeinschaftliche Besichtigung des Kölner Domes unter gefälliger Leitung des Herrn Dombaumeisters Voigtel stattfinden wird. Die Abfahrt wird um 4¼4 Uhr erfolgen. Die Herren Mitglieder werden ersucht, ihre MitgliedKarte mitzubringen. Der Vorstand. Geschäftsberlegung. Einem geehrten Publitum die ergebene Anzeige, daß ich meine Zinkgietzerei von Grabenweg 1 nach Rheingasse 28 verlegt habe. Hochachtungsvoll Ver u. Charpist Schöne frische Isinen und Citronen ee J. J. Manns, Brücke 7. Bonn, den 29. Juni 1875 Dr. P. Korner Tiera=Trtr Ziehung nach Schluß der Iuternationalen Gartenbau=Ausstelung am 27. September 1875 und folgende Tage. Hauptgewinne im Werthe von 25.000 Mark, 10,000 Mark, 5000 Mart. 10 Mal 1000 Mark, 12 Mal 500 Mark, 50 Mal 200 Mark, 100 Mal 100 Mark, 200 Mal 50 Mark, welche auf Verlangen der Gewinner abzüglich 10% in Baar bezahlt werden. Jedes Loos kostet amp Mark, und gewähre Wiederverkäufern entsprechenden Rabatt. Der einzige General=Agent, B. J. Dussault in Koln. C. Spitl, (bei Barr) Elsass, Mainger Köechen. J. C. Munk, Brüoggasse 6. Bestes oberruhr'sches Schrott=u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Franz Sarter-Weiland, Burgstraße Nr. 8. Schöne trockene Weißbuchenund Kirschbaum=Bohlen zu verkaufen; ebenso ein ganz neuer Dandkarren, welcher auch zum Anspannen von Thieren geeignet ist. Wo, sagt die Exp. d. 3.(149 2 Mal 2 Mal 2000 Mark, von Weinhanblung Weinproducent in Ein solid gebautes Haus m. Garten u. prachtv. Aussicht, seiner günstig. Lage wegen auch zur Pension für Damen geeignet, unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Off. u. B. K 338 bis. d. Erp. k. 3tg. Königswinter. 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