Bonn, Freitag den 26 März 1875 Nr. 85. 4. Jahrgang. 0 Abonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn inel. Traglohn 4 RMark(1 Thlr. 10 Sgr.): bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark(1 Thlr. 10 Sgr.). Grgan für das katholische deutsche Volk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPf.(1½ Sgr.). Bestellungen auf die„Deutsche Reichs=Zeitung“ für das mit dem 1. April beginnende neue Quartal wolle man auswärts bei der nächsten Post=Anstalt, für Bonn in der Expedition(Sürst Nr. 5) recht bald machen. Abonnementspreis bei der Post 4 Reichs=Mark, für Bonn incl. Traggeld 4.= Mark. Auflage 5200. Charfreitag. Die Tage der„großen Woche“ sind für Individuen, wie für ganze Bölker und Generationen bestimmt zur Einkehr in das innere Leben, um sich Rechenschaft abzulegen über den Weg, den man zurückgelegt, um einen sichern Compaß zu finden für die Zukunft. Es ist nicht zufällig, daß die katholische Kirche grade die Osterzeit bestimmte zur Ablegung der Beichte und zum Empfange des hl. Leibes Jesu Christi. Das gesammte Heilsleben der Kirche gipfelt ja in dem Opfertode Jesu Christi, dessen Andenken wir in der Charwoche begehen. Indem der„Altkatholicismus" nach dem Vorgange des„Generalvicars" Reusch auch von dem uralten Gebrauche der Kirche, zu Ostern die h. Beichte und Communion zu empfangen, sich lossagt, beweist es, daß er alles Verständniß für das Opferleben Jesu Christi, für dieses große Vorbild, verloren hat und keinen Anspruch mehr machen kann, überhaupt auf christlicher Basis zu stehen. Reusch führt zu seiner Rechtfertigung an, daß das Gebot der österlichen Communion und der einmaligen jährlichen Beichte erst vom Papste Innocenz III. datire. Das ist allerdings richtig. Ebenso richtig ist aber auch, daß die Sitte, welcher dieses Gebot Ausdruck gab, so alt ist, wie die Kirche selbst. Wenn die„altkatholischen“ Koryphäen dies nicht wissen, dann ist es mit ihrem Wissen ebenso schlecht bestellt, wie mit ihrem Glauben. Im Leben des Glaubens, welches das katholische Kirchenjahr den Gläubigen vorführt, ist der Compaß für das Leben des Einzelnen, wie der Geschlechter und Völker vorgezeichnet. Im Paradiese sehen wir die Ursache, welche die Einzelnen, wie das ganze Menschengeschlecht unglücklich machte. Der Satan säete Mißtrauen und stiftete Zwietracht. Nequaquam moriemini:„Ihr werdet nicht sterben“, rief die Schlange der Eva zu. Diese faßte Mißtrauen in das göttliche Wort, und der Satan hatte den ersten Sieg errungen. Ein zweites Mittel, welches der höllische Geist anwandte, war die Erregung des Hochmuthes: Eritis, sicut dii. „Ihr werdet Gott gleich sein.“ Gerade in den heutigen Verhältnissen ist es nothwendig, darauf hinzuweisen, weil in ganz ähnlichen Verhältnissen unser öffentliches Leben sich bewegt. Die Geister der Lüge haben den Katholiken unablässig Mißtrauen eingestößt gegen ihre kirchlichen Oberen und vor Allem gegen den Statthalter Christi, gegen Papst Pius IX. Kein Mittel der Lüge, der Verleumdung, der gehässigsten Verdrehung von Thatsachen blieb unbenützt. Eine ganze Fluth von Werken ergoß sich unter der Firma„wissenschaftlicher" Erörterungen, eine Unmasse von Flugschriften drang in das Volk und tagtäglich trieben das Geschäft gehässiger Angriffe gegen Rom die liberalen Zeitungen. Der Erfolg entsprach den großen Anstrengungen des Geistes der Lüge. In gar vielen katholischen Kreisen sprach man vor wenigen Jahren noch mit großen Vorurtheilen gegen Rom, die protestantischen Bezeichnungen: wie ultramontan, Römling hatten sich gar manche Katholiken gegen ihre eifrigen, im Denken wie im Handeln entschiedenen Glaubensgenossen angeeignet. Zu dem Mißtrauen, zu der inneren Uneinigkeit kam noch der Hochmuth.„Deutsche Wissenschaft" war das Losungswort, womit der Satan soviele katholische Celebritäten berückte und sie zum Falle brachte.„Deutsche Wissenschaft" war das Losungswort, womit Döllinger den Kampf gegen die katholische Kirche, gegen den Felsen, auf den sie gebaut ist, gegen das Papstthum eröffnete. Die Wissenschaft nahmen die Herren für sich in Anspruch, während die katholische Kirche, welche sie verächtlich als „Vaticanismus" bezeichnen, der Waffen des Geistes ermangele und darum vor den Herren Professoren sich zu beugen hätte. Zu dem Attribute der Wissenschaft fügten sie noch das Prädicat „deutsch" und als Träger dieser„deutschen Wissenschaft" überragten sie das unfehldare Lehramt der Kirche. Der Satan raunte ihnen in die Ohren:=Eritis sicut diie, und in diesem Bewußtsein, keine Autorität mehr über sich zu erkennen, sondern in der deutschen Wissenschaft selbst den Prüfstein für die Wahrheit zu besitzen, erhoben sie den Aufruhr gegen die Kirche Gottes, kündigten den Gehorsam und fielen vom Glauden ab. Die Altkatholiken haben diesen Weg bereits zurückgelegt, die Staatskatholiken haben den gleichen Pfad eingeschlagen und werden schließlich zu demselben Abgrunde gelangen. Auch diese Staatskatholiken schmähen immer über Romanismus und Jesuitismus, rühmen sich dagegen des exquisiten Deutschthums und der richtigen Mitte in allen Fragen des öffentlichen Lebens. Es ist das Mißtrauen gegen das untrügliche Urtheil des Papstthums, es ist der Hochmuth, alles selbst besser wissen und verstehen zu wollen, der sie in die Opposition gegen den Felsen Petri treibt. Es sind zum Glücke nur Wenige, welche zum„Alt= und Staatskatholicismus“ abgefallen sind, aber die Gefahr, in welcher das katholische deutsche Volk vor wenigen Jahren stand, war groß. Es graust uns fast, wenn wir auf den Abgrund zurückblicken, vor welchem noch vor kurzem Tausende deutscher Katholiken standen. Die Gnade Gottes hat sie vor jähem Sturze bewahrt. Die Katholiken haben das Mißtrauen gegen den Statthalter Christi abgelegt, haben den Hochmuth, den man unter der Firma„deutsche Wissenschaft“ einzuimpfen hoffte, beschworen und haben sich einmüthig und demüthig zu den Füßen des gekreuzigten Erlösers zusammengefunden. Freuen wir uns dessen, und erneuern wir an diesem Charfreitage den Schwur, jeder Verlockung des Satans zu Uneinigkeit und Hochmuth tapfer zu widerstehen, uns einmüthig zum Glaudenssymbole der katholischen Kirche zu bekennen, uns demüthig an den Statthalter Christi auf Erden, an den Papst anzuschließen. In der Einigkeit, in der Demuth liegt der Sieg über die Versuchungen des Satans, der Sieg über unsere eigene Leidenschaft, der Sieg über die Bosheit unserer Gegner. Dies lehrt uns der Blick auf das Kreuz, an welchem der Heiland die Sünde des Paradieses büßte und fühnte. Das Kreuz lehrt uns noch etwas Anderes. Das Opfer auf Golgatha war ein Sühn= und Versöhnungsopfer; es lehrt uns den Frieden, den wahren Frieden. Nicht jenen faulen Frieden, der die Wahrheit verräth und der Lüge Concessionen macht, sondern jenen Frieden, welcher der Lüge und Gewalt bis zum Tode, bis zum schimpflichen Tode widersteht, aber gegen das Werkzeug der Lüge und Gewalt keinen Haß kennt, sondern Verzeihung und Gnade verkündigt. Und so wollen auch wir, indem wir unerschütterlich fest in aller Drangsal, in aller Verfolgung, in jeder Widerwärtigkeit zur Wahrheit der katholischen Kirche stehen und sie bis zum Tode bekennen, gegen unsere Gegner kein Gefühl der Rache, des Hasses aufkommen lassen, sondern mit der Bitte um Verzeihung für die Verfolger jegliches Ungemach geduldig ertragen, muthig und demüthig in Kampf und Noth, in Gefängniß und Verbannung, ja selbst in den Tod gehen! Das ist unser heiliger Vorsatz und Schwur am heutigen Charfreitage! Deutschland. * Berlin, 24. März. Der Kaiser empfing diesen Nachmittag halb 4 Uhr den spanischen Gesandten Merry, um dessen Creditive entgegenzunehmen, in feierlicher Audienz und ertheilte später dem abberufenen Gesandten Grafen Rascon eine Privataudienz.— Wir lesen im„Deutschen Volksfreund“ folgende Erkärung: „Meine Unterschrift zur Staatskatholiken=Adresse, welche ich beim Brauer Herrn Hofer in Fraustadt abgegeben habe, widerrufe ich mit voller Ueberzeugung hiermit öffentlich und erkläre zugleich, daß ich nach wie vor mich zur nömisch katholischen Kirche bekenne und ebenso treu zu Papst und meinem Bischof wie zu meinem Kaiser halte. Johann Woiczechowski, Handelsmann in Neuguth bei Fraustadt.“ Fürst Bismarck ist gestern nicht abgereist. Bei der guten Gesundheit des Kaisers wird die Reise nach Italien wohl zur Ausführung kommen. Der Kaiser wünscht, theils dem König Victor Emanuel seinen Gegenbesuch zu machen, theils Italien wiederzusehen, und so wird er seine Reise vielleicht bis Florenz ausdehnen. Fürst Bismarck wird den Kaiser begleiten.— Das Befinden des Abgeordneten Lasker ist fortdauernd zufriedenstellend.— Die „Neue Freie Presse“ bringt einen Artikel über den Conflict in Konstantinopel, mit dessen Ausgang sie nicht zufrieden ist. Sie verlangt, daß Graf Andrassy die österreichischen Interessen gegenüber den französischen nachdrücklich zur Geltung bringe. Nachdem die auf Grund der Kirchengemeinde= und SynodalOrdnung vom 10. Sept. 1873 zum ersten Male versammelten ordentlichen Provinzial=Synoden zum Abschluß gelangt waren, hat der Kaiser von dem Verlaufe derselben eingehend Kenntniß genommen und darauf die folgende allerh. Ordre an den Präsidenten des evangelischen Ober=Kirchenraths, Dr. Herrmann, erlassen: Aus Ihrem Berichte vom 27. v. Mis. habe Ich mit lebhafter Befriedigung ersehen, daß der evangelische Ober=Kirchenrath mit großer Umsicht in richtiger Würdigung aller maßgebenden Verhältnisse die Einleitungen zu den jüngst stattgehabten Versammlungen der Provinz al=Synoden der östlichen Provinzen Meiner Monarchie getroffen und sich hierbei von Grundsätzen hat leiten lassen, mit denen Ich Mich vollständig einverstanden erkläre. Nachdem demzufolge dos Gesammtergebniß der ersten ordentlichen Provinzial=Synoden ein zufriedenstellendes gewesen, kann Ich Mir nicht versagen, Sie zu beauftragen, dem Collegium Meine Anerkennung seiner erfolgreichen Thätigkeit auszusprechen; zugleich fühle Ich Mich bewogen, Ihnen, seinem Präsidenten, Meinen besonderen Dank auszudrücken, daß unter Ihrer eben so verständnißvollen wie kräftigen Führung das lang erstrebte bedeutungsvolle Werk der evangelischen Kirchen=Verfassung für Meine älieren Provinzen in erwünschter Weise bis zu einem Stadium zur Wirklichkeit gebracht ist, welches Meine zuversichtliche Hoffnung begründet, daß nunmehr mit Gottes weiterer Hülfe auch der Abschluß gesichert sei.— Ich darf annehmen, daß der evangelische Ober=Kirchenrath sich mit dem Minister der geistlichen Angelegenheiten in Verbindung setzt, um die staatsseitige Genehmigung der Kirchengemeinde= und SynodalOrdnung vom 10. September 1873, soweit dieselbe erforderlich und nicht schon durch das Gesetz vom 28. Mai pr. erfolgt ist, alsbald herbeizuführen, und werde den Bericht wegen Berufung der General=Synode nach Erledigung der diesfälligen Vorbereitungen erwarten. Berlin, 20. März 1875. gez. Wilhelm. * München, 24. März. Der König ertheilte gestern Abend dem General von Maillinger Audienz und empfing darauf den bisherigen Kriegsminister, General v. Prankh.— Wie nunmehr bestimmt versichert werden kann, ist General v. Maillinger gestern zum Kriegsminister ernannt worden. Seine Ernennung wird in den nächsten Tagen publicirt werden. Maillinger begiebt sich morgen auf einige Tage nach Würzburg. Ueber die Person seines Nachfolgers in dem Commando des zweiten Armeecorps verlautet zur Zeit noch nichts Bestimmtes. □ Wien, 22. März. Obwohl es nicht unsere Sache ist, uns an Skandalgeschichten zu weiden, sie uns vielmehr in tiefste Trauer versetzen, sehen wir uns doch veranlaßt, heute auf solche, der täglich wachsenden Corruption auf weltlichem wie kirchlichem Gebiete entsprungenen Geschichten etwas näher einzugehen, mit der leisen Hoffnung, daß durch die Besprechung derselben vielleicht Abhilfe erzielt werde, was um so dringender geboten erscheint, als wir sonst Zuständen entgegentreiben, deren Umfang nicht zu ermessen ist. Die Corruption auf weltlichem und kirchlichem Gebiete florirt bei uns in einem Grade, der jedem nur halbwegs denkenden Manne die Augen zu öffnen angethan wäre, wenn nicht die Lau= und Laxheit, eine spezifisch österreichische Eigenschaft, dominiren würde und die Sinne befangen hielte. Auf weltlichem Gebiete hat der jüngst beendete Prozeß Ofenheim gezeigt, wie weit die Corruption gediehen ist. Mit Schaudern sah man die Sanktionirung des Börsen= und Bankenschwindels, der bis in die höchsten Kreise reichenden Annahme von„Teinkgeldern“— um mit Giskra zu reden—, der unerlaubten Bereicherung und der Bestechung von Untergebenen durch die Geschworenen und fragte sich, wie ist dies möglich? Die Antwort hierauf war leicht zu finden, die Concessionirung und Sanktionirung all dieser liberalen Tugenden war nur die nothwendige Folge der vom Liberalismus verbreiteten und von Oben begünstigten Corruption. Daß diese aber nicht nur im Volke, sondern auch hoch oben feste Wurzel gefaßt hat, beweisen die blamirten Größen im Ofenheim=Prozesse und neuestens ein weiterer Prozeß, den der Sektionschef im Ackerbau=Ministerium, Josef Freiherr v. Schröckinger, gegen den Reichsraths=Abgeordneten Georg Ritter von Schönerer führte. Letzterer hatte gegen ersteren in der„Deutschen Zeitung“ einen Artikel mit Namensunterschrift veröffentlicht, in welchem folgende ehrenrührige Stellen vorkamen: „Als der Mann in den vierziger Jahren vom Konzeptsbeamten zum Offizial degradirt wurde und bei Nacht und Nebel in Linz verschwand, hätte kein Mensch in Oberösterreich gedacht, Oesterreich werde einstens so tief sinken, daß der Träger jenes Namens dereinst unter den Ministerkandidaten werde genannt werden....“ „Wir hatten in Linz einen jungen Beamten, der ein sehr liederliches Leben führte, was natürlich nicht ohne Folgen auf die Vermögensverhältnisse desselben blieb. Nachdem zu jener Zeit noch keine Eisenbahnkonzessionen verliehen wurden, blieb dem hoffnungsvollen Finanzbeamten nichts übrig, als in anderer Weise sein Auskommen zu suchen. Ein glücklicher Zufall wollte es haben, daß die Finanzbehörde in Linz zu jener Zeit gerade eine schöne Auswahl von Kontreband=Meerschaumpfeifen, die irgend einem dummen Schwärzer abgejagt wurden, besaß. Nur kein AerarialEigenthum verschwinden lassen, dachte unser Finanzmann schon damals und ich weiß nicht, was mit den Meerschaumpfeisen weiter geschah, aber sie verschwanden sammt dem Beamten....“ Dieserwegen hatte Freiherr v. Schröckinger eine Ehrenbeleidigungsklage anhängig gemacht, die aber am Montag Abend von den Geschworenen dahin entschieden wurde, daß sie Herrn v. Schönerer frei sprachen. Ersterer bleibt jedoch nach wie vor Sektionschef im Ministerium. Auf kirchliches Gebiet übergehend, wollen wir die hier herrschende traurige Corruption ebenfalls mit Thatsachen schildern. Im Abgeordnetenhause wurde bei der Berathung des Altkatholikengesetzes von ministerieller Seite behauptet, die Altkatholiken seien so gut katholisch wie die römischen Katholiken. Die Organe des Cardinals Rauscher schienen dies durch ihr Schweigen zu billigen. Zum Beweis obiger Behauptung wurde der Fall angeführt, in welchem zwei Altkatholiken mit Bewilligung des Erzbischofs in Wien kirchlich getraut worden seien. Dieser Behauptung gegenüber erklärte der Dechant Pflügel, daß er einen solchen Jull als wuhr nicht annehmen könne, wohl aber, daß der betreffende Pfarrer bei der Trauung passive Assistenz geleistet habe. Leider behielt Herr Pflügel Unrecht, denn wie constatirt und durch Namensunterschrift des getrauten altkatholischen Männchens und Weibchens sowie der beiden Zeugen öffentlich erklärt wurde, wurden beide, nachdem sie erklärt hatten altkatholisch zu sein und zu bleiben vom Pfarrer der Schotten„im vollen Ornate“ in der interdicirten altkatholischen Salvator=Kapelle, unter Berufung auf die erhaltene oberhirtliche Bewilligung getraut. Herr Dechant Pflügel war durch diese neue Erfahrung, die er von den Zuständen in der Erzdiöcese Wien machte, ebenso erbaut, wie über die Biographie der Schotten, deren Pfarrer die Trauung vollzog.— Da wir mit den Verhältnissen des Schottenklosters vertraut sind, dessen Conventuale in Rede stehender Pfarrer ist, so wollen wir noch beifügen, daß dieses Kloster dem Benediktinerorden gehört, von dem einst König Ludwig I. von Bayern einige Conventualen nach Augsburg berief, der damalige Bischof von Augsburg, Richarz, sich aber bemüssigt fand die laxen Ordensregeln, um dem allzufreien Leben der Herren ein Ziel zu setzen, zu verschärfen, weshalb einige u. A. auch der bekannte Hosemann, dermalen altkatholischer Pastor in Constanz dem Orden valet sagten. Wie sie damals in Augsburg ein freies Leben führten, führen sie es auch hier und zwar in noch höherem Grade. Einen Conventualen der Schotten wird man hier nie im Benediktiner Habit sondern nur als Stutzer herumsteigen oder in Caffehäusern finden, und wie die Tracht so ist auch ihr Leben, denn, wie wir zu konstatiren vermögen, sind Wildenten und Schinkenfleckerle sehr beliebte Fastenspeisen im Schottenkloster, das durch seinen jetzigen hochliberalen Abt geradezu zur Brutstätte des Liberalismus geworden ist, da es die ihm zur Erziehung anvertraute Jugend in den liberalsten Prinzipien erzieht. Daß deshalb Abt und Kloster beim Liberalismus in höchsten Gnaden stehen, versteht sich von selbst.— Nicht so ganz mit Unrecht wersen unsere Liberalen dem Fürsten Bismarck vor, er habe den Culturkampf unrecht angepackt, denn mit Gewalt könne man die katholische Kirche nicht brechen, hiezu gehören feinere Mittel, nämlich solche, welche man in Oesterreich anwende. Leider bewahrheitet sich bei uns diese Anschauung der Liberalen, denn wenn nicht bald Hilfe von Oben kommt, erstickt der Katholizismus im Indifferentismus. Die äußerst schlechte Dotation des niederen Clerus, die Staatssudvention, dieser Judasfond, die üble Verwendung der„Mildestiftung", das stete Coquettiren des höheren Clerus, mit sehr wenigen rühmlichen Ausnahmen, mit dem liberalen Cultusminister Stremayer, dann die vorjährigen Kirchengesetze, die alle Klöster, welche nicht analog dem Schottenkloster handeln, auf den Aussterbeetat setzten, tragen uns, Clerus und Laien, täglich tiefer in den Marasmus. Wahrlich fast möchten wir Gott bitten uns den Fürsten Bismarck zu schicken, damit er auch bei uns die Spreu vom Weizen scheide. * Wien, 23. März. Baron Werther unterstützte officiel in Constantinopel die Eisenbahnpolitik des Oesterreichischen Botschafters, der eine energische Note des Wiener Cabinets überreichte. * Wien, 23. März. Dr. Giskra ist bedeutet worden seine Vorrechte als Geheimer Rath fürder nicht auszuüben. Dem Dr. Giskra ist also fast noch Schlimmeres widerfahren, als seinem preußischen Gesinnungsgenossen Wagener. Bekanntlich sind beide die Väter der Jesuitengesetze, von denen das preußische resp. deutsche in Kraft getreten ist, das österreichische jedoch vertagt wurde. Beide motivirten ihre Gesetzanträge mit der Moral der Jesuiten, die sie nicht vertragen könnten. Gibt es da wohl eine schlagendere Rechtfertigung der Jesuitenmoral? Lasker in Berlin und Ofenheim oder besser Minister Banhans in Wien haben die Jesuiten glänzend gerächt. * Wien, 24. März. Die hier verbreiteten Gerüchte über einen bevorstehenden großen Kronrath, an welchem alle Ministerien theilnehmen würden, sind, wie von gut unterrichteter Seite verlautet, vollständig unbegründet. * Pest, 24. März. Der Minister des Innern, Tisza, ist in Debreczin mit Einstimmigkeit als Mitglied des Unterhauses wiedergewählt worden. Die Bemühungen der extremen Partei, welche Kossuth's Wahl durchsetzen wollte, scheiterten. Italien. * R o m, 2 4. M ä r z. D u r c h e i n a p o s t o l i s c h e s B r e v e v o m 1 2. März hat der Papst dem Präsidenten der Republik Peru das Patronatsrecht verliehen, wie es früher die Könige von Spanien besaßen, ferner das Präsentationsrecht zu den erledigten Bischofssitzen so wie das Präsentationsrecht zu den geistlichen Würden, Canonicaten und Präbenden und Pfarreien der Kirche in der Republik Peru; auch sollen den Präsidenten dieselben Ehren und Würden zustehen, welche früher den Königen von Spanien kraft ihres Patronatsrechtes zustanden, in Anerkennung des Eisers und der Treue des peruanischen Volkes für den katholischen Glauben und als feierliches und öffentliches Zeugniß für die Verdienste der Republik um die katholische Kirche. Dieses Breve ist in Folge der Unterhandlungen dem peruanischen Gesandten beim heiligen Stuhle, Herrn Galvez, ertheilt worden. * Aus der Schweiz, 22. März. Ter Bundesrath hat das vom Bischof Eugenius von Basel unterm 4. v. Mts. eingereichte Beschwerdegesuch abgewiesen. Derselbe verlangte Einschreiten bei den fünf feindlichen Cantonsregierungen in dem Sinne, daß deren gegen Bischof, Domcapitel und Bisthum gefaßten Beschlüsse vom 29. Januar 1873 und vom 21. Christmonat 1874 in Bezug auf ihre Vollstreckung eingestellt werden; ferner verlangte er insbesondere Nichtigerklärung der zweiten(1874), insoweit sie das Capitel aufzuheben, das Bisthumsvermögen und die bischöflichen Archive zu vertheilen sich anmaßen. Er setzte die Nothwendigkeit auseinander, eine vom kirchlichen Gesichtspunkte aus annehmbare Lage herzustellen, die nicht im Widerspruche stehe mit dem katholischen Gewissen. Der Bundesrath hörte darüber die Solothurner Regierung als den Bisthumsvorort an— und dann war sie fertig. Zum Beschlusse hat man nicht einmal Erwägungsgründe veröffentlicht. Man könnte nun fragen, wozu denn aber auch bei den Bundesbehörden noch Beschwerde führen? Wir finden, daß man eher noch zu wenig sich beschwert und wir theilen ganz die in einem entschiedenen katholischen Blatte wiederholt geäußerte Ansicht, man sollte fort und fort alle Verletzungen der gewährleisteten Glaubens= und Gewissensfreiheit und überhaupt der Rechte der Katholiken vor die eidgenössischen Behörden ziehen, und diese rücksichtslos so lange mit Klagen verfolgen, bis ein natürliches Scham= und Gerechtigkeitsgefühl wieder aufwacht.— Nichts Schändlicheres läßt sich denken, als das neueste Machwerk des Bernischen„Cultusdirectors" Teuscher über den sogenannten „Privatgottesdienst", unter welchem nur der römisch=katholische verstanden ist. Es wird damit einfach die Unterdrückung bezweckt! Schon der Ausdruck„Privatgottesdienst“ ist ein durchaus unberechtigter. Nach der neuen Bundesverfassung ist überhaupt freie Religionsübung gewährleistet und gibt es keine Unterscheidung zwischen öffentlich anerkanntem und Privatgottesdienst mehr. Bern möchte im 19. Jahrhunderte im Jura erneuern, was es im 16. in der Waadt verübt hat, als es in dieser eroberten Landschaft gewaltsam die Reformation einführte. Des Machwerks schämen sich übrigens doch alle Freisinnigen, die nicht alle Ehre verloren haben, und es ist fraglich, ob die neue Verordnung wirtlich zur Geltung gebracht werden wird.— Für die Väter von Mariastein ist nun die Stunde des Scheidens aus ihrem Kloster gekommen. So sehr man ihnen von Regierungsseite noch die letzten Wochen ihres Aufentholts zu verbittern gesucht hat, so sehr hat die Bevölkerung durch ihre Theilnahme den Schmerz zu lindern sich bestrebt. Der Staat hat alles, auch das Geringste aufgezeichnet, damit die Mönche ja nichts von ihrem Eigenthum fortnehmen. Sogar das berühmte Marienbild der Wallfahrtsgrotte ist als Vermögensstück aufgeschrieben worden. Die Väter siedeln nach dem französischen Grenzstädtchen Delle über, wo die ganze Bewohnerschaft sie mit Freuden aufnimmt. Sie verlegten dorthin ihre Klosterschule und wir wünschen, daß sich diese nur um so zahlreicheren Besuches erfreuen möge.— In Genf selbst müssen sich die Zeinde unserer Kirche gestehen, daß die Gewaltherrschaft von heute nicht lange so fortbestehen kann, daß der Ultramortanismus täglich Fortschritte mache. Das sah man z.., als dieser Tage der„landschaftliche Verein"(d. h. der Katholikenverein der Genser Landschaft) seine Versammlung in jenem Composières hielt, das durch die Dragonadentaufe berühmt geworden ist. Er hat damit den Einwohnern seine Anerkennung ausgesprochen für den bewiesenen Muth.— Der neue Große Rath des Tessin hat seine Amtsthätigkeit in Locarno eröffnet, ohne daß die Gegner eine größere Ruhestörung oder gar einen„Putsch“ zu versuchen gewagt hätten. Dem Vorsitzenden Respini wurde jener Nationalrath Magatti als Stellvertreter beigegeben, der in der Nacht nach der Wahl in seinem Wohnorte Lugano so bedroht worden war, daß er sich dann mit seiner Familie geflüchtet hatte. Man sprach von einem freiwilligen Rücktritte der Regierung. Allein so weit versteigen sich diese Herren nicht; die bleiben so lange am Ruder, bis sie vertrieben werden. So wird vorerst nun ein Theil des Staatsrechts in Erneuerung kommen. Die höchste Landesbehörde, der Broße Rath, wird sich aber nicht Trotz bieten lassen. * Paris, 24. März. Die Gerüchte von einer demnächst aufzunehmenden Anleihe von 1200 Mill. sind unbegründet. Carlistischen Depeschen zufolge wäre Martinez Campos bei Olot geschlagen und genöthigt worden, unter zahlreichen Verlusten an Mannschaften und Munition sich nach Olot zurückzuziehen. * Paris, 24. März. Mac Mahon hat die Absicht, die ganze Charwoche auf seinem Schlosse Lafrete zuzubringen, aufgegeben. Am nächsten Donnerstag findet die Uebergabe des Ordens vom goldenen Bließes an den Marschall durch den spanischen Botschafter mit großem Pomp im Elysée statt.— Es heißt, Broglie soll den Botschafterposten in London erhalten; doch hat die Regierung bis jetzt noch keinen Beschluß gefaßt.— Der spanische Gesandte in London ist nach Paris gekommen, wo er eine Unterredung mit dem hiesigen spanischen Botschafter und dem Herzog Santona, einem der Unterzeichner des Convenios, hatte. Santona geht heute nach Bayonne.— Der Cultusminister Wallon empfing heute die Deputirten der liberalen Protestanten. Er zeigte sich denselben sehr freundlich, ohne jedoch bestimmte Zusagen zu geben. Spanien. * Madrid, 24. März. Lizarraga ist auf Befehl des Don Carlos in Catalonien verhaftet worden. Die Carlisten legen vielfach die Waffen nieder.[7]— Die Nachricht von der Unterwerfung der Söhne Heinrich's von Bourbon wird aufrecht erdalten. In Caseda, acht Stunden östlich von Pampelona nächst Sanguessa, wurden zwei Compagnien Alphonsisten von einem carlistiFreicorps überfallen und zersprengt. Ein Oberst und zehn Soldaten wurden gefangen genommen.— Die Ermordung des früheren Redacteurs des„Drapeau Francais“, Herrn Jules Bernon, der in letzter Zeit von Catalonien aus für verschiedene französische Blätter correspondirte, durch die Alphonsisten wird amtlich bestätigt. Sein Leichnam wurde von den Carlisten nach Vertreibung der Alphonsisten aufgefunden und mit großen kirchlichen und militärischen Ehren beerdigt. Daß der bismarckfürchtige Duc de Decazes für die Ermordung dieses Franzosen von Alphonso in Madrid eine Genugthuung verlangen werde, ist nicht zu besorgen; dafür bürgt uns dessen bisher bewiesener Heldenmuth. Die That geschah kurz nachdem von Seite der Carlisten die bisher in Seo 'Urgel gefangen gehaltenen Alphonsisten, so namentlich General Nouvillas und andere höhere Officiere nebst 500 Soldaten, freigegeben worden; es waren also für den Augenblick keine Repressalien zu befürchten.— Dagegen soll sich einem Pariser Telegramm der„Times“ zufolge die Nachricht von der Gefangennahme und Hinrichtung des Redacteurs der karlistischen„Amts=Ztg.“, W. Bernon, seitens der Alfonsisten als unbegründet herausgestellt haben. Von der französischen Grenze schreibt man der Berliner„Nationalzeitung": „Am 19.., Mittag 12 Uhr 30 Minuten traf General Cabrera von Paris in Bayonne ein, woselbst er von seinem Schwager Polo und dem General Rada auf dem Bahnhofe empfangen wurde. Cabrera begab sich sofort nach Biarritz und hat dort im Hotel d' Angleterre Wohnung angenommen. Voraussichtlich wird sein Aufenthalt in Biarritz nur ein sehr kurzer sein, da er die Absicht hat, nach Madrid zu gehen.— Das Erscheinen Cabreras hier an der Grenze und seine in Aussicht stehende Reise nach Madrid hat die ganze spanische Kolonie mit großer Hoffnung erfüllt. Man sagt sich, daß Cabrera nicht ohne Zweck nach Spanien zurückkehrt, und man will daraus entnehmen, daß Cabrera's Einfluß im karlistischen Lager durchaus nicht erloschen ist. Es tauchen allerlei Gerüchte über die nächsten Pläne Cobreras auf. So heißt es, er werde von Madrid zur Armee Dorregarays gehen, da Dorregaray vollständig mit ihm einverstanden sei und seine Partidas leicht bewegen werde, die Waffen niederzulegen. Was daran wahr, wird die Zukunft lehren, wir wollen hier noch bemerken, daß selbst Karlisten Dorregaray und Mendiri nicht recht trauen, und daß sie es für möglich halten, daß diese beiden Generale die karlistische Armee verlassen. Doch glauben diese Carlisten nicht, daß das Fortgehen dieser beiden Persönlichkeiten irgend welchen Eindruck auf ihre Truppen machen wird, es werden sich ihnen höchstens einzelne nabestehende Offiziere anschließen.“ England. . London, 24. März. Unterhaus. Im Fortgang der gestrigen Sitzung wurde die Gesetzvorlage betreffend die Modifizirung der Ausnahmegesetze für Irland in zweiter Lesung mit 264 gegen 69 Stimmen angenommen. Der Deputirte'Cleiy kündigte an, daß er nach Ablauf der Osterferien eine Interpellation betreffend die Anerkennung der Carlisten als kriegführende Macht einbringen werde. Das Haus vertagte sich hierauf bis zu 5. k. Mis. * L o n d o n, 2 4. M ä r z. I n d e r g e s t r i g e n S i t z u n g d e s U n t e r h a u s e s nahm Disraeli aus Veranlassung einer betreff nden Aeußerung von Sir Isaac Butt Gelegenheit, auf seine bekannte, bei dem Lordmayors-Banket in Guidhall(am 10. November vorigen Jahres) gehaltene Rede zurückzukommen, welche von einigen englischen Journalen als auf den Proceß Arnim bezüglich aufgesaßt worden war. Der Minister erklärte, weder von ihm noch von den übrigen Ministern sei von irgend einer Seite eine Aufklärung verlangt worden. Nur wegen der irrthümlichen Auffassung der Rede in der Presse habe er aber eine Berichtigung in der„Times“ veröffentlichen lassen. Serbien. * Belgrad, 24. März. In der heutigen Sitzung der Skupschtina fand anläßlich der Berathung verschiedener Petitionen ein tumultuarischer Zwischenfall statt. Derselde wurde durch die Oppositionspartei veranlaßt, welche die Majorität des Hauses ausmacht. 44 Abgeordnete verließen den Sitzungssaal und führten dadurch Beschlußunfähigkeit der Versammlung herbei. Mehrere Abgeordnete legten ihre Mandate nieder. Welche Schritte die Regierung diesen Vorgängen gegenüber thun vird, ist zur Zeit noch unbekannt. Türkei. * C o n s t a n t i n o p e l, 2 2. M ä r z. H a s i z M e h e m e d B e y, O b e r k a m m e r= herr des Sultans und intimer Vertreter der Interessen des Barons v. Hirsch, ist seines Postens enthoben worden.— der bereits erwähnte Conflict zwischen dem österreichischen Botschaft Zichy und dem Großvezier Hussein Effendi, der bereits beigelegt sein soll, hat folgende Veranlassung. Graf Zichy machte neulich in einer Audienz dem Sultan Eröffnungen über die Frage der rumelischen Bahnen mit Rücksicht auf die Anschlüsse derselben an die österreichischen und serdischen Bahnen. Der Sultan sagte dem Botschafter Alles zu, was dieser wollte, und nahm auch keinen Anstand an dessen Mittheilung, daß die ursprünglich französische Gesellschaft, welche jene Bahnen bauen will, ihren Sitz von Paris nach Wien verlegt und sich so zu einer österreichischen umgestaltet. Der Botschafter meldete natütlich mit großer Befriedigung das Gelingen seiner diesfälligen Mission nach Wien; kaum war dies aber geschehen, als ein Beief des Großveziers Hussein Aoni Pascha an ihn gelangte, des Inhaltes, daß der Sultan keineswegs geneigt sei, die Frage in dem Sinne, welchen Graf Zichy annahm, zu erledigen, und daß die Vermuthung, es walte in diesem Falle ein Mißverständniß ob, um so begründeter sei, als ja der Sultan eben an die Pforte Instructionen gelangen ließ, welche der Annahme des Grafen Zichy total entgegengesetzt seien. Es ist wohl natürlich, daß der Graf Zichy von dieser Erklärung des Großveziers Hussein Aoni Pascha eben so überrascht als verletzt war. Er brach sofort seine persönliche Beziehung mit dem Großvezier ab und behielt sich ausdrücklich vor, diese Angelegenheit ins Reine zu bringen. Graf Zichy hat seither um eine neuerliche Audienz bei dem Sultan nachgesucht, mit dem Bedeuten, er habe Sr. Majestät dem Sultan eine Mittheilung von Seiten des Kaisers Franz Joseph zu machen. Von der Pforte aufgefordert, den Zweck seiner Audienz im Voraus bekannt zu geben, wie dies diplomatischer Gebrauch ist, verweigerte er jede weitere Auskunft. Die erbetene Audienz hat unser Botschafter am 17. d. erhalten und der Sultan nahm in derselben ausdrücklich seine frühere Zusicherungen bezüglich jener bahnen zurück. An der Umstimmung des Sultans soll französischer Einfluß einen großen Anthei! haben. Die„Montagsrevue“ scheint diese Meldung zu bestätigen, indem sie sich aus Constantinopel Folgendes melden läßt:„Im Interesse der guten und freundnachbarlichen Beziehungen zu Oesterreich=Ungarn dürfte demnächst, wenn dies nicht mittlerweile bereits geschehen, ein eigenhändiges Schreiben des Sultans an den Kaiser Franz Joseph gelangen. Bei der Pforte glaubt man, daß dadurch gewisse diplomatische Personalfragen, bei welchen der Sulian persönlich engagirt erscheint, leichter zu einer allseitig befriedigenden Lösung gelangen zu können.“ Was die hier erwähnten„diplomatischen Personalfragen" betrifft, so ist bereits gemeldet worden, in Constantinopel werde die Ersetzung des Grafen Zichy durch einen anderen Vertreter gewünscht. Von österreichischer Seite wird dagegen die Meldung poussirt, der jetzige Großvezier werde durch den bekannten Mahmud Pascha ersetzt werden. Vielleicht opfert Oesterreich den Grafen Zichy und der Sultan seinen jetzigen Großvezier. Wenn der Conflict wirklich schon so weit gediehen ist, wie die„N. Fr. Presse“ glauben machen machen will, so wird er durch diese diplomatischen Personalveränderungen schwerlich gelöst ben werden. So viel ist gewiß, daß dieses neuerdings beliebte liberale Kunststückchen seine Wirkung total verfehlen wird. Oder werden es diWirthe verhindern können, daß den Fabrikaten des alten Fuhrmanns. die Gift und Galle gegen den hl. Vater, die Bischöse und Priester speien. das Schicksal bereitet wird, daß ihnen regelmäßig zu Theil wird, wenn sie das Unglück haben, einem Ultramontanen unter die Finger zu gerathen? Werden die Wirthe das verhindern können oder bei ihrer katholischen Gesinnung nur wollen? Werden sie nicht vielmehr geflissentlich die Augen zum Unsichtbarwerden genaunter Blätter zudrücken? Dog angenommen, die Blätter kommen mit dem Leben daven, kann der Herr Bürgermeister mit seinen Polizisten die Leute zwingen, daß sie dieselben lesen? Mögen es sich die Herren Liberalen gesagt sein lassen: Das hiesige Terrain ist und bleibt, sie mögen nun practiziren was sie wollen, ein für sie verlorenes, dazu ist es, um uns der liberalen Ausdrucksweise zu bedienen, von den Pfaffen zu sehr unterwühlt worden. !! Berncastel, 23. März. Herr Pastor Dorbach von hier ist auf heute vor die Appellkammer in Trier geladen wegen Unterstützung des Herrn Kaplans Joseph Stoelben bei Verrichtung geistlicher Amtshandlungen. Von Seiten des Herrn Pastors, sowie auch von Seiten des Staatsprocurators ist appellirt worden. * Wesel, 22. März. Heute beendete Herr Pfarrer Prell aus Düsseldorf seine Festungshaft, welche im Ganzen fürf Monate gewährt hat; mit ihm verläßt der letzte katholische Geistliche die hiesige Citadelle. * Padervorn, 22. März. Der Herr Bischof von Paderborn empfing in diesen Tagen eine Adresse, welche unterzeichnet war von acht und achtzig Tausend seiner Diöcesankinder aus den Pfarreien und Filialen: Steinheim, Lichtenau, Herbronn, Effelder, Holtheim, Brinke, Stockkämpen, Bleicherode, Nieheim, Leegenfeld, Treffurt, Büren, Lutter, Bruchhausen, Faulungen, Haaren, Asseln, Iggenhausen, Ershausen, Lehna, Bisserode, Wiesenfeld, Brenken, Anden, Rietberg, Bökendorf, Dahlhausen, Wendehausen, Kalteneber, Grundsteinheim, Dahl, Steinhausen, Essentho, Pömbsen, Erwitzer, Reelsen, Schoeneberg, Steele, Hildebrandhausen, Ovenhausen, Herstelle, Balleisen, Rolfzen, Ottenhausen, Albrann, Kleinenberg, Weiberg, Friedtichslohra, Merleheim, Lüchtringen, Vörden, Sandebick, Martinfeld, Baretroda, Kirchborchen, Schwaney, Diet orf, Ehbinghausen, Hakenberg, Wewelsburg, Bosseborn, Gedelheim, Jacobsberg, Sickerode Heyerode, Beverungen, Altenbeken, Heiligenstadt, Wewer, Dieterode, Paderborn, Haarbrück, Heuthen, Wiedenbrück, St. Vieth, Herzebrock, Clarholz, Gütersloh, Friedtichsdorf, Neukaunitz, Verl, Neuenkirchen, Delbrück, Rüstungen, Crombach, Geismar, tenberg, Courl, Norddorf, Himer, Livpstadt, Ossinghausen, Hellinghausen werden können. Culturkampf“. * Bensberg, 22. März. Bei Herrn Vicar Lemmen in Bensberg ist am vorigen Dinstag Haussuchung nach der Adresse an den heiligen Vater abgehalten worden; dem Vernehmen nach soll solches auch beim Herrn Pastor Granderath in Overaih geschehen sein; gesunden wurde hier wie dort nichts. aus dem Kreise Grevenbroich, 22. März. In der Gemeinde Baobüreyck hat der dortige Bürgermeister zu sämmtlichen Wirthen durch die Polizei ein Scriptum herumtragen lassen, worin man es als wünschenswerth bezeichnet, daß die„Grevenbroicher Zeitung“, die das amtliche Blatt für den Kreis ist, eben dieser ihrer Eigenschaft wegen in allen Wirthshäusern aufliege, und worin man die betreffenden Wirthe ersucht, durch Unterschrift ihre Einwilligung dazu zu geben, daß ihnen von nun an genannte vom„alten Fuhrmann“ redigirte Zeitung zugeschickt werde. Ein Jeder weiß, was so ein„wünschenswerth“, welches Einem durch die Polizei im Auftrage des Bürgermeisters schwarz auf weiß präsentirt wird, zu bedeuten hat, und so hat denn der bei Weitem größere Theil der Wirthe, wiewohl sie durch die Bank ultramontaner Gesinnung sind, durch jenes Scriptum eingeschüchtert, in der Besorgniß, sie könnten sonst gelegentlich die Concession verlieren, seine Unterschrift hergegeden. Ob das Verfahren des Bürgermeisters aus eigener Initiative hervorgegangen ist, oder ob er dabei einer Weisung von oben herab gefolgt ist, wissen wir nicht. Wir bemerken noch, daß mit der„Grevendroicher Zeitung“ das„Nationale Wochenblatt“, sowie gewisse deßgleichen vom„alten Fuhrmann" fabricirte Sudel=Broschüren den Wirthen mit in den Kauf gegeBökenförde, Lüdenscheidt, Störmede, Altengesecke, Hettinghausen, Elspe, Eikeloh, Olpe, Altena, Altenhundem, Assinghausen, Velmede, Gevelinghausen, Ostwich, Heringhausen, Olsberg, Bigge, Langenstraße, Altenrüthen, Miste, Berge, Antfeld, Letmathe, Westheim, Sümmern, Kirchmischede, Bilstein, Anröchte, Oestereiden, Hoinkhausen, Effele, Medebach, Wormbach, Brilon, Bochum, Castrop, Thüle, Eringerfeld, Kallenharkt, Meggen. Helden, Niederwenigern, Attendorn, Scheidingen, Westönnen, Körbecke, Oestinghausen, We wer, Büderich, Hultrop, Bremen, Schmallenberg, Kirchrahrdach, Oderkirchen, Arnsberg, Affeln, Allendorf, Enthausen, Bolne, Hellefeld, Freienohl, Grevenstein, Hagen, Rumbeck, Neheim, Hüsten, Sundern, Boßwinkel und Stockum. Die Adresse lautet also: „Hochwürdegster Bischof! gnädigster Herr! Durch Gottes Erbarmung und des hl. apostolischen Stuhles Gnade sind Sie unser Bischof, und Sie bleiben unser Bischof, so lange nicht Gott oder der hl. Stuhl dieses Band und die aus demselben hervorgehenden wechselseitigen Gewissenspflichten lösen wird. Wir bitten um Ihren Segen und um Ihr Gebet, damit wir als treue Glieder der von unserm Herrn Jesus Christus gestifteten römisch-katholischen Kirche auszuharren gewürdigt werden. Den 19. Januar 1875“ Vermischte Nachrichten. * Köln, 24. März. In Brüssel wurden vor einigen Tagen drei unserer Stadt angehörige Frauenzimmer angehalten, in deren Besitz sich mehr als sechszig goldene und filberne Taschenuhren befanden. Diese rühren, wie aus den eingravirten Nummern ersehen wurde, zum Theil wenigstens aus einem unlängst in Barmen stattgefundenen bedeutenden Diebstohle her. * Crefeld, 24. März. Die„Franks. Zig.“ veröffentlicht folgende Zuschrift: An den Herrn Rittergutsdesitzer v. Rath bei Crefeld. Sie haben in der 9. Sitzung des Herrenhauses vom 15. d. Mts. in der GeneralDebatte über die Vormundschaftsordnung nach Nr. 67 der„Frankf. Zig.“ sich dahin geäußert:„es sei nicht zu viel gesagt, wenn man behaupte, daß in naserem Arbeiterstande 95 Procent der Bräute schwanger zur Trauung gehen.“ Eine solche unerhörte Behauptung, wodurch die Sittlichkeit nicht nur Einzelner, sondern ganzer Familien eines zahlreichen ehrenwerthen Standes so öffentlich an den Pranger gestellt wird, muß auch durch statistische Nachweise glaubwürdig bewiesen werden, und ich fordere Sie auf, dies in diesen Blättern ehebaldigst zu thun. Vermögen Sie solches jedech nicht, so war diese Ihre Aeußerung mindestens frivol und Sie sind dann dem ganzen Stande öffentlich eine reuige Abbitte schuldig. Schwerin in Mecklendurg, 18. März 1875. G. A. Demmler, Hof=Baurath. * Düsseldorf, 22. März. Ein Extrablatt des Amtsblattes der hiefigen königlichen Regierung verkündet, daß des Königs Majestät zu befehlen geruht hoben, daß der rheinische Provinzial Landtag zur Erledigung von Geschäften auf den 31. März dieses Jahres nach Düsseldorf einderufen werde. Zum Landtags=Marschall haben Allerdöchstdieselben den Fürsten zu Wied, zu dessen Stellvertreter den königlichen Kammerherrn Freiherrn von Geyr=Scheppendurg, und zu Allerhöchstihrem Commissarius den Oberpräsidenten der Rheinprovinz, v. Bardeleben allergnädigst zu ernennen geruht. * Aus Heerdt, 22. März. wird dem„Düsseld. Volksbl.“ geschrieben: Im Verlaufe des verflossenen Jahres waren aus einem Kirchenschranke in der hiesigen Pastorat, die jetzt ein Protestant miethweise bewohnt, unter Mitwissen des letzteren und des anwesenden Polizeiofficianten eine Menge geweihter Herz=Jesu=Medaillen widerrechtlich fortgenommen und als Spielsachen unter Kinder un, anderwärts vertheilt worden. Gestützt auf das Strafgesetzbuch für das deutsche Reich§§ 242, 116, 47 und 48, und bewogen durch die allgemeine Entrüstung, welche durch dieses widerrechtliche Verfahren hervorgerufen wurde, hatte ein Bürger unseres Ortes den Sachverhalt bei der competenten Polizeibehörde zu Protocoll aufnehmer lassen und eine strafrechtliche Verfolgung der bei dem Vorfalle Betheiligten dringend beantragt. Leider aber haben wir bis heute über irgend welchen Fortgang dieses Antrages nichts gehört. Es wäre deshalb zu wünschen. daß der Kirchenvorstand der hiesigen Pfarrgemeinde sich desselben annähme, wie er sich jüngst veranlaßt gesehen hat, über einen andern Vorgang Klage zu führen. In der letztverflossenen Woche nämlich wurde in dem hiesigen Pastoratsgarten eine schöne, große Buchsbaumhecke, die der selige Pastor Sticker während ungefähr 30 Jahren herangepflegt hatte, unter Mitwissen des derzeitigen Bewohners der Pastorat so zu sagen bis auf den Boden verwüstet. Der daourch angerichtete Schaden dürfte sich leicht über 300 Mark belaufen. Die fortgenon menen Buchsbaumzweige haben in dem Locale des hiefigen Kriegervereins ihre Verwendung gefunden. Wir sind überzeugt, daß die Mitglieder desselben und auch die katholischen, welche doch Recht und Ordnung auf ihre Fahne geschrieben haben werden, über solche Unthat eine tiese Entrüstung gefühlt haben massen. * Oberwesel, 23. März. Auch ein Toast! Die„Cobl. Volkszig.“erzählt, daß beim Feumahl des Königsgeburtstages ein Redner voller Begeisterung ausgerusen habe:„Alle Gegner der Maizesetze sind Hunde!“ (0 Mainz, 24. März. Man schreibt uns aus Rom:„Mit außerordentlicher Freude hat man in hiesigen maßgebenden Kreisen von der Absicht der deutschen Katholiken, durch eine Adresse und eine Deputation dem heil. Vater ihrer Liebe und unwandelbaren Treue zu versichern, Kenntaiß genommen. Sehr angenehm, so versichert man uns, würde es unstreitig auch dem heil. Vater sein, wenn er in der Deputation alle Stände vertreten sähe; Pius IX. umfaßt eben alle seine Kinder, Hoch und Niedrig, Reich und Arm mit gleicher Liebe. Auch die in Rom ansäßigen Deutschen freuen sich auf die Ankanft ihrer Landsleute und werden es sich nicht nehmen lassen, sich ihrer anzunehmen und ihnen den Aufenthalt s# angenehm als möglich zu machen.“ Im Anschluß hieran können wir mittheilen, daß sich bereits Deputationen aus Würtemberg, dem Sauerland, Osnabrück, vom Niederrhein 2c. angemeldet haben, denen hoffentlich noch mehrere folgen werden. ! Berncastel, 23. März. Am 19. d. feierte der hiesige katholische Gesellenverein das Fest seines Schutzpatrons in recht erhebender Weise. Das feierliche Amt, welches vom Präses in der Frühe gehalten wurde, um den Schutz des hl. Josepd auf unseren Verein herabzuflehen, war von sämmtlichen Ehren= und activen Mitgliedern, sowie von einer großen Zahl Freunde und Cönner unseres Vereines besucht. ! Berncast.l. 24. März. Neben der„liberalen“„Berncastler Ztg. erscheint seit dem 1. Jan. 1874 hier die„Mosella“. Dieselbe wird vom 1. April d. J. an in größerem Format erscheinen ohne Preiserhöhung. Die Probenummer ist bereits in mehreren tausend Exemplaren versandt. An ihrer Spitze trägt sie das Bildniß der neuen Moselbrücke hierselbst. Die Prodenummer verspeicht gar Bieles und zeigt, wie„Mosella“ muthig eintritt für Wahrheit, Recht und Freiheit. Sowohl die„liberale“„Verncastlet Zig.“, die nirgends mehr etwas verdirbt, als auch die„liberale“„Trarb. Ztg.“ suchen die„Mosella“ heftig zu bekämpfen und zu beschimpfen; aber letztere hat bisher alle solche Angriffe auf das Entschiedenste zurückgewiesen und dafür gesorgt, daß den Leuten kein Sand in die Augen gestreut wurdtSo hoffen wir, daß die jugendliche„Mosella“ steis wachse und gedeihe, dos Mosella“ mit ihrem Wahlspruch„Wahrheit, Recht und Freiheit“ sei der Sich den Wockaner! Trier, 23. März. Heute zorgen wurde in der Appellkammer des hiesigen Zuchtpolizeigerichts gegen den verantwortlichen Redacteur der„N. Mosel=Zeitung“ wegen des in Nr. 47 enthaltenen Artikels„Die Prügelgrafe als ultima ratio“, in welchem gegen den§ 131 des Strafgesetzsuchs gefehlt worden sein soll, verhandelt. Die erste Instanz hatte am 0 Jan, auf Freisprechung des Beschuldigten erkannt, welches Urtheil die Appellkammer bestätigte. * Dievurg, 22. März. Bei der gestern stattgehabten Wahl für den Kreistag wählten die vier katholischen Orte Diedurg, Münster, Eppertshausen und Urberach als Abgeordnete zwei Männer, die der Gesinnung dieser genannten Orte jedenfalls ganz entsprechend sind, nämlich Freiherrn Franz von Wambolt zu Groß=Umstadt und Herrn Peter Ott zu Dieburg. * Hamm, 22. März. Ein gewaltig frecher Diebstahl ward Freitag Abend gegen 7 Uhr auf einer der frequentesten Straßen, der Bahnhofsstraße, ausgeführt. Mit einem großen Stein ward das Ladenfenster des Goldarbeiters Schröder, aus einer roßen Spiegelglasscheide bestchend, zer trümmert und aus der dadurch herbeigeführten Oeffnung eine Menge Gold= und Sildersachen entwendet, welche mit den durch den Stein zerzrümmerten einen Werth von gegen 3000 M. repräsentiren sollen. * Darmstadt, 24. März. Die Kammer genehmigte einstimmig die abgeschlossenen Verträge wegen des Ausbaues der Odenwald=Bahn, so wie der Linie Mannheim Frankfurt. Eben so bewilligte das Haus mit allen gegen 9 Stimmen für den Wiederaufbau des Hoftheaters einen Zuschuß aus Staatsmitteln von 691,200 Mark.— Man beadsichtigt, Herrn Geh. Obersteuerrath Welcker, der die hiesige Stadt in der zweiten Kammer vertritt, wegen seiner Aeußerung:„Man habe sich schämen müssen, ein Hesse zu sein“, ein Mißtrauensvotum zu ertheilen und ihn aufzufordern, sein Mandat niederzulegen. Brüssel, 24. März. In der Kohlengrube Fiestaux bei Gouillet (nahe Charleroi) fand gestern eine heftige Explosion statt Bis jetzt sind fünf Todte und zehn Verwundete aufgefunden. Die Rettungsversuche werden fortgesetzt. * Genf, 22. März. In Genf sollen nicht weniger als 20,000 Personen an der Grippe leiden in Folge des harten Witterungswechsels. # Das kaiserliche General=Postamt macht bekannt: Die Verwendung der aus gestempelten Briefumschlägen ausgeschnittenen Francostempel zur Frankirung von Postsendungen ist nicht zulässig. Dazegen können von jetzt an verdorbene gestempelte Briefumschläge, welche aber noch nicht mit dem Entwerthungszeichen versehen sein dürfen, bei den Postanstalten gegen Freimarken von gleichen Werthbeträgen umgetauscht werden. Ein Umtausch verdorbener Postkarten und gestempelter Streifbänder findet nach wie vor nicht statt. Letzte Post. Haag, 24. März. Nach einer der Regierung zugegangenen Depesche aus Atschin vom 8. d. Mts. haben die holländischen Truppen zwei Punkte im Osten von Laubörg besetzt. Derselben Quelle zufolge hat der neue Radja von Pasangan aus freien Stücken die Souveränetät der niederländischen Regierung anerkannt. Die Blocade des Hafens Ediketjil ist aufgehoben worden. * Washington, 23. März. Der Senat hat mit 33 gegen 24 Stimmen die Billigung des Verhaltens des Präsidenten Grant bei den Vorgängen in Louisiana ausgesprochen. Hanber und Verkehr. Berlin, 24. März. Das Geschäft an der heutigen Börse blieb ganz außeroidentlich beschränkt und die flaue Stimmung, von den Credit=Actien ausgehend, erstreckte sich sofort auch auf allen anderen Verkehrsgebieten. Fonds fest, aber ohne Geschäft. Auf dem Eisenbahn=Actienmarkte stellten sich einige Devisen höher, die meisten aber büßten ein. Prioritäten blieden ganz vernachlässigt. Bank=Actien traten in fast keinen Verkehr und erlitten so ziewlich alle Einbußen; ebenso Industriepapiere. Vagrillen=Nache Verlobt: Emilie Gerhardi, Rovert Groß, Lüdenscheid.- Caroline Ebmeier, Gottfr. Bertelsmann, Minden und Bradford. Marianne Ax, Wilh. Klein, Siegen.- Mathilde Neveling, Fritz Wirth, Volmarstein und Halver. Gevoren: Franz Paus e.., Essen. - Alfred Court e.., Köln.=Heinr. Schloten e.., Crefeld. Gestorben: Clemens Vogt, 36., Bochum.- Pet. Hub. Jos. Kogel, 34., dachen.- Peter Frenny 49 ., Aachen. Es hat dem Allmächtigen gefallen, unsein innigst geliebten Bruder, Oheim und Schwager, den hochwürdigen Herrn Wostphechwarz, Pfarrer zu Walheim, am 24. d.., Morgens ½/7 Uhr, nach mehrmonatlichen, mit Geduld ertragenen Leiden, versehen mit den Heilsmitteln der katholischen Kirche, in seinem 50. Lebensjahre und dem 25. seines Prieste thums, in's bessere Jenseits zu sich zu nehmen. Seine Seele empfehlen dem h. Opfer seiner geistlichen Freunde und dem Gebete der Gläubigen Die trauernden Hinterbliebenen. Todes-Anzeige. Der liebe Gott nahm gestern Nachmittag gegen 5 Uhr, durch einen Schlagfluss, unsere innigst geliebte Mutter, Schwester, Schwieger- und Gross-Mutter, die Frau F We. Casp. Alt. Mühler, geb. Pinner, wohlvorbereitet durch die hl. Sakramente, im Alter von 74 Jahren, zu Sich in die Ewigkeit, was wir mit der Bitte um stille Theilnahme hiermit anzeigen. Bonn, den 25. März 1875. Die trauernden Hinterbliebenen. Das Begräbniss findet am Samstag den 27. März, Nachmittags 2 Uhr, vom Sterbehause, Butterweck 12, aus statt. Die feierlichen Exequien werden gehalten am Dinstag den 6. April, Morgens 9 Uhr, in der Münsterkirche, in welcher Kirche vorher am 30. März, Morgens 8 Uhr, eine stille hl. Messe gelesen wird. 1A : Stadt-Bonner : : Wasserwerk. : Anmeldungen zum Anschluß and (Nottrungen der Handelsmakter.) Wetter: Pfd. mit Faß in Eisend. es. in Koin, 24 März. Schnee. Ravöl matter, per 100 von 100 Ctr. Rm. 30.80 B Weizen matter ohne Sack per 200 Brd. diesiger(niedrigster Preis eff. Rm. 20.00—21.00., frember 19.80—20.(0 V.(Lieferungsqualität à 75 #sd per 50 Lite Roggen unverändert, ohne Sack hiesiger per 200 Pfr.(niedrigner Gens c. hies. Rm. 16.50., fremder 16.50 E.(Lieserunnsaugs. à 69 Pfd. der 50 Liter). Hafer matter, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 19.50 B. Köln, 25 März.(Notirungen der Productenhandier. Weizen eff. hiesiger 19.60—20 40 Rm., fremder 19 20—19.95 Rm Roggeneff. 15.20—16.00 Rm. Hafer esf. 20.25 Rm. Rüböl eff. 30.50 Rm. (Landmarkt.) Weizen fortwährend leicht verkäuflich, 19.60—20.40; Roggen gut behauptet, 15.20—16.00; Gerste—; Hafer 19.80—20.20; Raps gut preishaltend, 29.40—30.00; bez. nach Qualität pro 200 Pfd. Zujuhren ca. 306 Sack. Neuß, 25. März. Am heutigen Getreidemarkte betrugen die Zufuhren ca. 350 Sack, wobei die Preise aller Fruchtgattungen unverändert blieben. Rüböl und Kuchn unverändert. Wetter: trübe. Berlin, 24. März. M. M. Weizen, 100 Pfd. 8 60 bis.90, Kartoffeln, 5 Liter Rindfleisch per Pfd. Schweinefleisch HammeFfleisch Kalbfleisch Butter u Dem Allmächtigen gesiel es, heute Mittag 1 Uhr unsere innigst geliebte Tochter u. Schwester in Folge einer Herzlähmung, im Alter von 21 Jahren, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, den 24. März 1875. Beerdigung findet statt Freitag den 26.., Nachm. 2 Uhr, vom Sterbehause(Butterweck) aus. 3 das Wasserwerk, sowie für Einrich otung von Privatleitungen werden Zinnerhalb der Bürcaustunden Breitergrabenweg Nro. 16 entgegen geKnommen. " Verwaltung des Wasserwerks. Beim fahrt em der Neustadt in Ver kischen Bahn stehend krahn zur EntDüsseldorf, den 15 Roggen gr. Gerste Haser Erdsen, 5 Liter Linsen, 5 Liter Berlin, 24. .25 .50 .50 .25 .50 März. M. —.30 bis —.45„ —.50„ —.45„ —.35„ .10 Weizen M. 182 bez. Roggen 150 bez. .05 .35 .75 .— M. —.35 —.65 —.70 —.65 —.70 .40 Hafer 170,50 bezahlt. Rüböl 54,— bez. Spiritus loco ohne Faß Mark 57,— bezahlt. Stettin, 24 März.(Getreidemarkt) Weizen per April 186,50. Kogges per April 145,00, per Juni 144,00. Rüdöl 100 Kilogramm v. April 53.00, per Juni 53,10, per September=October 57,50. Spiritus bco 56.20, per April=Moi 58,50 per Juni 60,00, per Juli Mark 60,30 bezahlt. Greslau, 24. März. Getreidemarkt. Spiritus loco per 100% per März 56,30, eveizen per April=Mai 174 Mark. Roggen per April 144. Andor per März 54,00, per April= Mai 53 Mk. 50 Pf. gin. fest Wetter Kalt. Bremen, 24. März Petroleum. Standard white loco 12 Mart 35 Pfg. dez. Antwerpen, 24. März. Getreidemarkt. Weizen unverändert, dänischer 24. Roggen behauptet, Odessa 19½. Hafer matt, Königsberger 23. Gerste per April— Br.— Petroleummarkt. Rasfin ries Petroleum, Lype weiß toco 30 bez. u. 30½ Br., per April 30½ bez. u. Br., der April=Juni 30 bez., 30½ Br., per Juli=August 31 Br. Geschätt ruhig. Paris, 24. März Produktenmarkt. Weizen per März 24,25. Mehl, seigend per März 52,00, per April=Mai 52,50. Rüböl weichend per März=April 80, 25, per Mai=August 82,00. Spiritus per März 53,50. S Br. Paur 94#, Singesandt. „ 9oun, 24. Murz. Wie uas mitgetheilt, wurde gestern in der Lazarus Kapelle a. d. Höhe eine zweite Glocke geweiht. Die Weihe iu#er Rector des dortigen St. Josephshauses in Gegenwart der Zög#n der Anstalt vor. Bevor der Herr Rector zur Tause der Glocke vein, legte er in beredter Weise den Kindern die Bedeutung der Glockenauseinander, sie ermahnend, wenn sie einst aus der Anstalt in die serelt zi#ten, dem Ruf der Glocke, welchen er sehr schön als den Ruf unerbielt den#.#instelle, immer treu und willig zu folgen. Die Glocke Kumen: Der Taufzeuge Johann Maria Joseph. Bei bevorsehender Oster=Octave machen wir alle Freunde und Gönner dieses alten Jmgeigen Gotteshauses auf die sehr nothwendige zum Theil schon in sc### genommene, aber noch lange nicht beendigte Restauration und Verden dur2#s Kirchleins aufmerksam, und empfehlen dasselbe, da die Ko# vascy privatwohlthätigkeit aufgebracht werden müssen, dem bekannten wird in Versengn skeitssinn unserer Mubürger. Die Oster=Octave werden di.###en Ordnung wie in den früheren Jahren abgehalten, und und Kuniger ab Freuden die neue Gedenktafel, welche in kurzer nehmen der Weise den Ursprung und Zweck der Anstalt enthält, wahrBekanntmachung. Die Heberolle der Servis=Umlage pro 1875 liegt von heute ab acht Tage lang zur Einsicht offen. Bonn, den 24. März 1875. Das Oberbürgermeister= Amt. Ponzei=Verbronung. Nachdem in Siegburg= Mülldorf ein der Tollwuth verdächtiger Hund weggelaufen, wird auf Grund der §§ 5 und 6 des Gesetzes über die Polizei=Verwaltung vom 11. März 1850 für den Umfang der Bü germeisterei Vilich folgende Polizei=Verordnung erlassen: § 1. Alle Hunde müssen sofort auf die Dauer von sechs Wochen entweder festgelegt oder, wenn sie umherlaufen sollen, mit Maulkörben versehen sein, welche so construirt sind, daß sie das Beißen unmöglich machen. 2 2. Hunde, welche ohne Maulkorb umherlaufen oder umher geführt werden, sollen eingefangen und, wenn sie nicht binnen drei Tagen von dem Eigentdümer gegen Zahlung eines Fanggeldes von 1,50 M. und eines täglichen Futtergeldes von 0,50 Mark zurückgefordert, getödtet werden. § 3. Die Eigenthümer der ohne vorschriftsmäßigen Maulkorb umherlausenden oder umhergeführten Hunde werden mit Geldbuße von 3 bis Mark oder verhältnißmäßiger Haft bestraft. Gegenwärtige Verordnung ist an dem hiesigen Gemeindehause angeheftei und bleibt dieses während acht Tagen. Vilich, den 20. März 1875, Das Bürgermeisteramt. zu vermiethen. Sternthorbr. 9. §8 Vonn, Vierzelgs grich 25. März. Bei A. Lützenkirchen in der Wenzelgasse saktes Buch. Kurzem ein mit Gutheißung geistlicher Odern verWir glauden41d Gebete zur Gewinnung des Jubilkums=Ablasses. sie besonders auf dzes, der latholischen Leser zu erwerden, wenn wir siadet in demselhen döchst brauchbare Büchlein aufmerksam machen. Man einzeinen Beiuche dee der einer bündigen Belehrung recht pasende für die soiche Gebete Bedag, Lirchen angeordnete Gebete, bei deren Auswahl auf und werih geworden ge mmen wurde, weilche dem Volke besonders lieb Die beße Emptehlung em is recht handlich und der Preis Exemplare enthaltend, Buga, liegt jedenfals darin, daß die erste 3000 die Besoraun— unnuge in der kurzen Zeit bereits vergriffen beug einer zweiten Auflage nöthig geworden ist. und Erste Etage Zwei Zimmer nebst Mansarde 1. Etage zu verm. Meckenheimerstr. 3a. Erste Stage zu vermiethen. Sternthorbrücke 1. Zwei sehr schöne erster Etage straßenwärts, möblirt oder unmöblirt zu vermiethen. Zu erfragen bei der Exped, dies. Ztg.[817 200 Thir. werden gegen hohe Zinsen u. Sicherheit vom 1. April an auf einige Monate zu leihen gesucht. Offerten unter W. R. 208 bes. die Exp. d. Ztg. Ein junger Mann, der Ende Mai seine vierjährige Lehrzeit in einem Colonialwaarengeschäfte bestanden, sucht pr. 1. Juni Stelle. Gefl. Offerten zub G. H. 211 an die Exped. d. Ztg. zu richten. Ein junger Mann mit guten Zeugnissen in der Fabrik von G. Kilian, Kessenicherweg gesucht. Einladm auf die in Bern MO Organ für die Ohne Erhöhung des At 1. April ab in größerem katholische Tendenz. Sie in der Lage, die Tagesne zur Kenntniß ihrer Leser rungen genügen, welche und Ackerbaues. Auch v spannende Erzählungen, G Die„Mosella“ erschein K. 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April in Münstereifel erscheinende „SKunstekeiseter Volksblalt“, kathol. Organ für Münstereifel, Blankenheim, Euskirchen und Umgegend, wird andurch freundlichst eingeladen. Das Volksblatt wird sich.fleißen, durch öftere zeitgemäße Leitartikel, durch möglichst allseitige politische und andere Nachrichten, durch ansprechendes sittlich reines Feuilleton, sowie durch seine ganze Haltung die Zufriedenheit der verehrlichen Abonnenten zu gewinnen und zu bewahren. Die Redaction. Dir Krur Tnofer= Erl erscheint vom 1. April d. J. ab nicht mehr. Die Expedition. Einladung zum Abonnement auf den seit 15 Jahren hier erscheinenden nucharfas, Sonntagsblatt für die Diöcese Trier. Derselbe erscheint vom 1. April ab wöchentlich 2mal(Mittwochs und Sonntags), ohne Preiserhöhung, kostet somit in ganz Deutschland vierteljährlich nur 1 Mark inclusive Postaufschlag. In der Mittwochs erscheinenden Nummer(„Trierisches Volksblatt, GratisBeilage zum Eucharius“,) werden wir eine kurz gedrängte, allgemein verständliche Uebersicht der wichtigen politischen Ereignisse, sonstige populaire Artikel und Unterhaltendes, Curse, Marktverzeichnisse, Verkäufe 2c. bringen. Die Sonntagsnummer wird, wie bisher, belehrende Artikel über politische und religiöse Fragen, kirchliche Nachrichten aus allen Welitheilen, eine politische Rundschau, interessante Erzählungen 2c. enthalten. Anzeigen, welche bei der großen Verbreitung des Eucharius von günstigstem Erfelge sind, berechnen wir die Petitzeile mit 20 Pfg. Indem wir glauben, allen Anforderungen und Wünschen der Abonnenten hierdurch in vollständigster Weise Rechnung zu tragen, bitten wir, das Unternehmen durch zahlreiches Abonnement kräftig unterstützen zu wollen. Trierische Volksblatt ist auch für sich allein zu haben und kostet bei allen Postanstalten vierteljährlich inel Postausschlag 50 Pfg. Die Expedition. Ad. 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Es wird so klar, dem hohen Kra## Ein junger militairfreier zu Fäßen, Mann, mit allen kaufmännischen Von dem die ernsten Heiland=Auge Kenntnissen wohl ausgerüstet, flotter grüßen, Correspondent und qualificirter Rei= Es wird so still, so licht das dunksender, dem auch event. die selbststän. Leben, dige Leitung eines Geschäftes mit Ruhe Ihm hingegeben. in die Hand gelegt werden kann, sucht,„...### ergreisen vnd behufs Aneignung von Waarenkennt: Da magn ou sie ergra,„und“ nissen, passende Stelle in einem Co:„.. Air im 4 Ge lonial=, Kurz= oder Stahlwaaren Ge. Die Leiden, vn vir iu der Seti schäfte. Ansprüche bescheiden. Beste„I,.55## bi. iuuuurg, Referenzen. Gefl. Offerten sub A. Wie Leiden, die wir unverstanden tragen, 2. 207 bes. die Exped. d. Zig.] Doch nicht beklagen. Ein ardemtl#r 44 S#.: Sie sind die Knospen ja von jen Ein ordentl mädchen sucht Steue Kosen, in kl. Haushaltung. Endenicherstr. 24. Deu tiefen, rothen, aber Nachellesen, Es glänzt der Thau in ihrem Als Lebensquelle. 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Lassen Sie mich aber versuchen, das wirklich über diese Frage entscheidende Keausverhältvißz, so gut ich es vermag, fesßzrhegeg, 36,gehe vundcf. assungsurlunde zurück, und da finde ich in vem Artiret 44.:„Die in Vorrednr“ e ich muß sagen, sie dat meinen rchate von dem kleinen Mädchen, welches zwischen P: wählen hatte und den letzteren währte. M.., sehen Sie, Jahre Maigesetze uns gebracht haben.(Sehr wahr! im Cen##.) Dise Geschichte wäre vor drei Jahren ganz understindig, gegesken, sagen ##i sie leider nur zu verständlich. Ich begebe mich aber Pt.en#e ich würde ohnehin nicht das Talent, noch weniger den Willen yagen, Kirche, L. Telachter der Versammlung durch Späße herauszufordern—(Oh! Meine Herren, ich warne Sie; ja, ich möchte mir als Greis herausnehmen, jeden einzelnen von Ihnen zu warnen vor diesem Cultus## Staatsgesetze, der nichts Höheres anerkennt als die Staatsgesetze und eben dadurch in seiner Consequenz aller Religion ein Ende macht(Oho! links. Sehr wahr! im Centrum), ebenso aber auch allem Recht und aller Freiheit. Wir können keine freie Menschen sein, keine freien Staatsbürger, wie man sich jetzt ausdrückt,— ich sage lieber: unseres Königs und des Reiches,— wenn wir nicht Gott vor Augen haben und das göttliche Gesetz als die eigentliche Grundverfassung Preußens und des Reiches anerkennen; das lassen Sie uns jeder in seinem Herzen und nach Maßgabe seines Einflusses im Lande und in diesem Hause aufrecht stätigen. Diese jetzige Verfolgung, meine Herren, ist in gewissem Sinne Kirchen der gesetzlich geordneten Aussicht setzen unterworfen bleiben: sie sagt also das von der Kirche aus, was vo jedem Preußischen Unterthanen auch gilt, und was namentlich auch von den Bischöfen gilt. Soviel ich weiß, huldigen die Bischöft nicht dem Könige, sondern leisten ihm auch einen Eid; nif, sebt swar Ich habe Wortlaut nicht zu Gebote, aber ich rann nicht bezweisein, daß es ein Eid eur aun ues Sahn eur epibe egshelie de sähe de Krtäche Kigher ein Aa eataigen Gnschunge uas eiunch ule e. Ends uacg vrtehtz, a pan de uit den bug gzigt gag heagt somend) abeihäadei der geuithzlasen es ebe ue Aun Ae, Bagengeha u. eu ahte Baundg und Duer Gunl ie eiche balgn. Sist Aaige Batalgne uins Gurn 8 vion— dum Srrodesite Preutzens— eehsobey— Junnt, Und i brger, als was feüher in der Gestichte von Keligzionsversolgungen zu ler v ov b, o. Bie egangelische, abeue zrisglatholiche sen ist( nahr im Centrun),.— ich sage niczt in jeder, Hioscht; e5t es bosteop:, reggzshaßt, ud de on erwaltet ihre denn she ik bis“ Snicht blutig und wird es auch hofentug uigt vervie be. andeve e) Diese beiden Sige seche ich als Fanda, den, vie denn die Grausamleit überhaupt nicht zu den Lastern dieser unia haebe wich haut uesn auf bei Gebtet der Bechuhtogen,I, angetziche Modstalon durcg den Hern Dr. Gnesk dineingebract vorDe hichrceaten, Perih den eits eie he ce e mehr.(Heiterkeit links.) Die Päpste(7) im Mittelalter, Heinrich VIII. und die Königinnen Maria und Elisabeth von England haben auch Religionsverfolgungen geübt; eben so König Philipp und Herzog Alba in den Niederlanden, Ludwig XIV. von Frankreich desgleichen; aber alle diese Religionsverfolgungen unterscheiden sich dadurch von der sezigegz, Poeh. mals die Absicht der Verfolger war, den Verfolgten eine Relsigion drängen, die sie für wahr hielten. Es war also darin ein Element von Menschlichkeit(Lachen links) und von Gotteserkenntniß. Mir ist aber jede Auskunft verweigert worden, wie ich schon angeführt habe, über Religion, die diesen Gesetzen zu Grunde liegt. Selbst in den Menschenrechten vom Jahre 1792 oder 1793, als die Blutmenschen in Paris regierten, selbst darin ist noch ein letzter Rest von Religios, nämlich eben in dem Begriff der Menschenrechte zu finden. Es wurde er##ur nugemeines, von den Staatsgesetzen Unabhängiges damit anerkannt, und daher hat auch Robespierre's so oft lächerlich gemachtes Fest— Gott, darfst wieder sein, so will's der Schach der Franken“, mals Ramler— der eulte des Etre supréme in Paris einige Wochen vorher, ehe er hingerichtet wurde,— ich sage, auch dies hat seine ernne, ja erbauliche Seite.(Heiterkeit links.) Auch dieser blutige Tyrann fühlte, daß er ohne könne; es war also eine Huldigung, die er Gott darbrachte. Dus nackte Menschengesetz weiß ich in der Geschichte nur bei den heidnischen Kaisern der ersten Jahrhunderte zu finden. Diese nahmen zwar auch einen Schein von Religion an, indem sie sich nämlich selbst für Götter erklärten. Das ist etwas, von dem wir sehr fern stehen, namentlich der Herr Culiusminister würde eine solche Behauptung weit von sich weisen; aber wir müssen wohl annehmen, daß diese heidnischen Kaiser an ihre eigene Gottheit nicht glaubten, sondern daß dieselbe ein bloßer Vorwand und eine bloße Beschöihrer Toxannei mar Also soge sch, wenn ich etwas Aehnliches der Treue und des Gehorsams Sr. Majestät gegenüber in. auch nicht gehört, daß irgend ein Bischof das bezweifelt. Also halte ich mich an die Verfassung, die hiernach nicht verändert, sondern die geblieben ist, und ich ditte, dieses wohl zu merken. Nun aber muß ich, dem jetzigen Zeitgeiste,— der sehr schwer eine Autorität sich denten kann, ohne sie ins Unendliche zu spannen,— und dem entgegentreten, als ob Unterthänigkeit und Gehorsam gegen die Obrigkeit und die Gesetze nicht anders als in infinitum ausgedehnt bestehen könne. Bei allem Gehorsam gegen die Obrigkeit ist der Gehorsam höchste Obrigkeit, nämlich die göttliche vorbehalten und jeder Unterthaneneid enthält diesen Vorbehalt schon; sonst dürfte er nicht bei Gott, sondern er müßte auf etwas anderes geleistet werden, wie es die Heiden zum Theil thaten. Wir Christen schwören bei Gott, und wenn wir nicht so schwören, ist unser Eid kein Eid, sondern eine leere Formel. Dieses Anrufen Gottes allein schon enthält die Beschränkung unseres Untert nengehorsams. Das.wissen, der Glaube an das göttliche Wort, die Lehre der Kirche, alle diese Autoritäten bleiben vorbehalten, und nicht baen sehr bedeutenden. Das Gesetz betrifft nicht allein, auch nicht einmal ich. Geld und Gut, obgleich zunächst davon darin die Rede ist:.—. nicht die Bischöfe beschädigen an ihrem Vermögen, auch nicht izren Genüssen, sondern man will die Bischöfe zwingen, durch diese stuehung die pflichtmäßige Vertheidigung der Kirche aufzugeben. * im Centrum.) In dieser Beziehung ist dieses Gesetz nur ein Theil #e langen Reihe von Gesetzen. Der Herr Culiusminister hat uns schon ####bei Jahren gesagt, daß seine Action gegen die Kirche nicht aus den hap#ls vorgelegten einzelnen Gesetze allein bestände, sondern daß seine lachte eine Totalität, daß sie eine Reihe von Landtagen umfassen würde, P# Auen— Gr., 446 e der Pert. u. Ji. f. 5. 43/a, Biras umuge. eier selher bezeichnet hat, in der Tendenz die latholische Kirche #alten, und um die Worte des Herrn Cultusministers zu gebrauchen, ihr ia„nationalen Geist“ in Gegensatz zum katholischen einzuflößen, diese ichon ist von der allerhöchsten Bedeutung und kann von uns nicht ernst### geuug behandelt werden. Sie ist eine Kriegserklärung— so wird ** ihm auch aufgefaßt: Krieg gegen Rom— eine Kriegserklärung egen ein Drittel der Unterthanen Seiner Majestät, eine Kriegserklärung agen die gesammte, einige Hundert Millionen umfassende römische Kirche. Duse Action verstärkt sich von Schritt zu Schritt; gleichzeitig aber, Gott (Heiterkeit), verstärkt sich auch der Widerstand. Aus den Kerkern tut uus jegt das Non possumus entgegen; eben so tönt es uns entgege Rom und ich darf wohl sagen, aus der ganzen katholischen Welt. dern Seite spricht man viel von Hoheitsrechten des Staates; gage Worte sind gefallen, als ob dieses Hoheitsrecht so weit zinge, einsitg und willkürlich von Verträgen abzugehen.— Ich glaube nicht, daß use Adung schon Vermitggels Dotrin auforseut vorden ist. das guie, nei gegen allen Servilisimus. Das, m.., wil Beien Popse V. be Geigeung bberetg, Dn Zegungeng vs o. ansere heuige Frage. Was sagt denn vun die chrisliche, Religion Lic ur Ssteaste und Gotichen am Besienigen Aakrngeng Vie woy) uchanen) Ich Fade ausellenderwase im Neuen Aezament io #en jetzt entziehen will, wohl anerkannt. In den Motiven ist ein Versut, dieses Recht selber in Zweifel zu ziehen, nicht gemacht, obgleich der ##her Cultusminister, der mir nicht ganz verständlich gewesen ist, doch gesan zu haben scheint, daß dieses Recht in den zwanziger Jahren so verklaufalirt worden sei, daß eine Zurücknahme der damaligen Zusage zulässig päre. Er hat das wohl nicht ausdrücklich gesagt; wenn er es gesagt ##ue, so, glaube ich, hätte er ein neues Unrecht begangen. Es gründen sc zwar die Motive des Entwurfs wesentlich auf die„Majestät der preuund Hoheitsrecht:“, dieser Ausdruck kommt wiederholt darin wr. Dagegen habe ich irgend eine Beziehung darauf vermißt, daß doch uuch die Kirche ihre Rechte hade. Diese Wahrheit übergehen die Motive völlig. Der ganze Streit ist doch eben nur über diese Richte, nicht über Leistungen als solche an sich, sondern wie weit die Rechte der Kirche, jetzt von den Bischöfen und Geistlichen vertheidigt werden, dem Entnurse gegenüber sich erstrecken. Ich habe aber vergeblich in den Motiven ngend eine Beziehung auf irgend einen Religionsgedanken oder auf einen tichlichen Gedanken gesucht, da doch recht eigentlich von Kirchensachen und kaigionssachen die Rede ist, sondern immer nur auf die Berufung der Rajestät der preußischen Gesetze und Hoheitsrechte gefunden. Ich habe niocht mir klar zu machen, was doch der Verfasser der Motive für eine luschauung von Religion und von Kirchensachen wohl haben könnte, ich " de ader keine andere Aufassung finden lönnen, als die: der Staat allein vorbehalten, sondern die Ehrfurcht vor dem Unterthaneneid selbst bestärt. Daher kommt es auch, m.., daß Seine Paoiektpenn, 5sag, venn er zu uns spricht, noch ehe er seinen=Frug. garme. pie, nihig lue aber keine andere Auffassung finden können, it Gott und der jeweilige Cultusminister ist sein Prophet!(Sehr gut! im Centrum.— Große Heiterkeit.) Ich behaupte nitt, m.., daß das wirklich die Religion des Verfassers der sa; ich hoffe, daß dem nicht so sei; vielleicht aber werde ich auf diesem Wege des Aussprechens meiner Vermuthung dahin gelangen, daß wir über die Religion des Verfassers der Motive und vielleicht, wenn ich mich noch ti#er aufschwinge, über die Religion und Auffassung der Kirche von Seiten des Herrn Culiusministers einigen Aufschluß erhalten. Ich bin zwar mit demselben Wunsche schon vor zwei Jahren hart zurückgewiesen vom Herrn Caltusminiger. Er warf mir vor: ich suchte in seine„Herzensgeheimmie“ einzudringen. Ich war sehr erstaunt, weil ich mir bewußt war, daß nichts mir ferner lag als dies; mein Gedanke war vielmehr der, daß ür Staatsmann, der kirchliche Sachen behandelt, vor allen Dingen von seinem Glauben im objectiven Sinne,— ob er Katholik, Lutheraner oder ais sons—, und worauf es gerade ankomme— sei, einigen Aufschluß über von dem allen höre ich auch jetzt nichts, sondern immer nur von dar Majestät des Staates. Es giebt doch noch eine andere Majestät, die Rajestnt Gottes; ist das nicht auch eine Majestät, nicht wahr?(Sehr pahr!) Nun aber hat der Herr Cultusminister mich noch confuser genacht, als ich schon war—.(Stürmische Heiterkeit.) M.., Herr 9. Szdel hat Sie heute in eine heitere Stimmung versetzt— für einigen Ernst in Anspruch. Dee Herr Minister sagte vor es seien die vorigen Cultusminister— ich glaube, er ae Hahren oder 25 Jahren nehme ich lutert: in den letzten 20 Jugren oder 35 Jahren—„radieal“ oder, er cortigirte,„fundamental“,— was wohl ziemlich von ihm verschieden gewesen. Da nimmt das amtliche Prophetenthum Pig des Herrn Cultusministers allerdings eine ganz eigenthümliche Gestalt an. ?? Schloß Roman von Golo Raimund. (Fortsetzung.) Die schweigsame Fassung, welche Leonore wie der Graf beobachteten, war bei ihr die Folge des Temperaments, bei ihm der Ersolg langjähriger Uebung. Das spöttische Lachen, womit er in der Sache abgeurtheilt, war zugleich auch der einzige Wiederhall einer inneren Empfindung gewesen, die er verrieth. Nur als der Bediente den Schlag öffnete, um ihm in den Wagen zu helfen, sagte er ganz gegen sonstigen Brauch und Grundsatz, und wohl gerade deshalb diesmal absichtlich in dessen Gegenwart:„Es ist nichts, Leonore, die Person hat keinen Schaden genommen; Alexander scherzt schon mit den Leuten, obwohl mich dünkt, der Scherz ist etwas zu weit getrieben— ich liebe ihn so nicht. Keinenfalls sollst Du auf das Ende warten.“ Leonore antwortete nichts; sie wußte es ja, es war bitterer Ernst, wem sollte die Lüge helfen? Die Fahrt wurde schweigend zurückgelegt, Leonore verlangte und der Graf gab keine weitere Erklärung. Es war der nämliche Weg, den sie gekommen waren; dieselben üppigen Felder und dasselbe dunkle Waldesgrün, derselbe klare Himmel, an dem noch die Sonne nicht hinabgezogen war, und dort drüben die Kirche im Dorf, deren friedliches Läuten noch in den stillen Abend hineintönte. Und doch— es war dieselbe Welt nicht mehr— so schien es dem jungen Mädchen— der even noch ihr Herz so voll und warm entgegengejauchzt hatte. Sobald sie zu Haus waren, begab der Graf sich in seine Zicmer und Leonore in den Garten; jeder hatte das Bedürfniß, alein zu sein; das junge Mädchen mit ihrem vernichteten Lieben und der Graf mit seinem maßlosen Zorn über Alexander. Halb eelaubt, der alten süßen Gewohnheit folgend, hatte sie den Liebengsplatz ihrer Kinderjahre aufgesucht unter der großen Hängeesche n dem ausgetrockneten, rasenüberzogenen Schloßgraben. Hier, in er grünen Tiefe, versteckt von den herabhängenden Zweiven, hatte sie manche und manche Stunde ihrer einsamen einderzeit verlebt— hier konnte sie auch den goldenen Jugendtraum ausweinen. „von Gottes Gnaden".(Heiterkeit.) Das in eine Formel, weniger als etwas Serviles enthält, sondern vielmehr die rechte Arzenei gegen allen Servilismus. Das, m.., will ich nun anwenden auf unsere heutige Frage. Was sagt denn nun die christliche Religion Unierigunen: Ich finde auffallenverweise im Neuen Testament so bestimmte Aussprüche, daß mein erster Eindruck war, ob diese nicht gerade unserer Verhandlungen wegen dort Randen.(Herterkeiz), Bozlus und Johannes sagen in der Apostel=Geschichte:„Richtet Ihr selbd, oo es vor Gott recht ist, daß wir Euch— nämlich der Obrigkeit— mehr gehorchen als Gott.“ Es konnte dies präciser nicht ausgedrückt werden. Und nachher noch einmal bei einer anderen Gelegenheit dieselben Apostel: „man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen. Diese Worte sind allen Christen, aber ganz besonders der Geistlichkeit und in der Geistlichkeit wieder den Bischöfen gesagt. Bei ihnen tritt diese Pflicht, die eine allgemeine Ehrenpflicht ist, besonders in den Vordergrund, und sie thun nur ihre Schuldigkeit, wenn sie dieser Pflicht nachkommen und sich der Beschränktheit der menschlichen Gesetze und des Gehorsams, den sie den menschlichen Gesetzen schuldig sind, bewußt werden und dies Bewußtsein bethätigen. Es ist mir daher, obgleich ich der evangelischen Kirche angehöre(Hört! hört!), und ich sage es öffentlich, weil ich der evangelischen Kirche angehöre, eine besondere Freude, wahrzunehmen, mit welcher Einigkeit und Entschiedenheit die Bischöfe den Maigesetzen entgegengetreten sind. Das, meine Herren, ist nach der Verfassungsurkunde unser Recht; es würde auch unser Recht sein, wenn es nicht in der Verfassungsurkunde stände, wir sind nicht rechtlose Selaven des menschlichen Gesetzes, sondern freie Unterthanen unseres Königs, der sich selbst als einen König unter Gott bekennt, und diese Freiheit ist uns verbürgt durch die Verfassungsurkunde und, wie ich schon andeutete, durch den Titel Sr. Mojestät des Königs„von Gottes Gnaden“, der das obere Gesetz den König und die höhere Verbindlichkeit ausdrückt, die aus diesem höheren Gesetze folgt. Und das ist auch der Kern und die Wahrheit des non posssumus. Ich gehe noch einen Schritt weiter; die Bischöfe konnten und können, durften und dürfen im Wesentlichen den Maigesetzen keine unbedingte Folge Folge leisten. Denn was ist, kurz zusammengefaßt, der Inhalt der Maigesetze? Die Maigesetze sinnen den Bischöfen an, die Erziehung und den Unterricht der Geistlichen, die Ausbildung der Geistlichen und die Anstellung und Disciplin der Geistlichen aus der Hand zu geben und den Staatsbehörden zu übergeben, und zwar solchen Staatsbehörden, die laut verkündigen, daß sie die katholische Kirche umgestalten wollen (Hört! hört! im Centrum), daß sie ihr statt des katholischen Gedankens den nationalen Gedanken einflößen wollen. Dies wurde gleich im ersten Maigesetzjahre— es war 1873— von Seiten des Ministers Falk ausgesprochen und liegt ja auch offenbar zu Tage. Hätte der Minister es auch nicht ausgesprochen, so würde es aus seinen Handlungen hervorgehen. Nun ist noch hinzugetreten als ausdrücklich erklärt„der Kampf gegen Rom“, während doch die Bischöfe und katholischen Geistlichen dem Papst Ehrfurcht und Gehorsam schuldig sind. Diese Rechte sind der katholischen Kirche, also auch ihrer Geistlichkeit und dem Papst verfassungsmäßig verbürgt, und der Herr Cultusminister ist wie jeder andere preußische Unterthan an diese Verfassungsgesetze gebunden.(Sehr wahr! im Centrum.) Wenn also die Geistlichkeit auf diese Weise in Conflict mit der Regierung geräth, so kann man diesen Conflict nicht damit erledigen, daß man sich bloß auf die Majestät der preußischen Gesetze bezieht; das ist rohe Gewalt. nicht aber......(Sehr richtig! im Centrum. Unruhe links.) walt, nicht ader......(Sehr richtig! imn Sie merkte es nicht, wie die Zeit verging; man meldete ihr, daß der Graf den Thee allein in seinem Zimmer trinken werde — so blieb sie denn sitzen, unbeachtet und vergessen. Bild an Bild zog an ihr vorüber, alle die glücklichen Siunden, in denen sie hier an seiner Seite geweilt hatte. Hier hatten sie gespielt und dann geruht, hier hatte er ihr wunderbare Märchen und die Geschichte ihrer Vorfahren erzählt, die manchmal ebenfalls märchenhaft klang; und sie hatte Körbchen geflochten aus den biegsamen Zweigen der Esche, welche die Kinder beschattete, und hatte sie für ihn mit den süßesten Früchten gefüllt, welche dort an den Spaliers wuchsen. Wie waren selbst sein Uebermuth und seine Neckereien durchleuchtet gewesen von fröhlicher Liebe, wie hatte er sie geherzt, wie innig und warm, daß sie nicht hätte schmollen können, selbst wenn sie es einmal gewollt hätte. Dann waren zwar Jahre des Alleinseins gekommen, aber sie waren erfüllt gewesen von seinem Bilde— sie hatte nach wie vor unter der Esche gesessen und gelernt und studirt mit Eifer, damit sie ihm nicht zu fern stehe, wenn er zurückkehre. Und als er dann wirklich zurückgekehrt, da hatte sie wieder hier gesessen voll zitternder Hoffnung, daß er ein=, nur einmal er ihr sage, wie glücklich er sei neben ihr! Sie hatte es nie gehört, dieses Wort; aber das schöne n gung ihrer Tyrannei war. Also sage ich, wenn ich auffinden will in der Relizionsverfolgung, so muß ich so weit zurückgehen. Marc Aurel war ein aufgeklärter Mann;— er war sogar die Creme der Aufklärung;— er wird auch jetzt noch bewundert; aber ein folger war er doch! Meine Herren, wir vertheidigen hier die höchsten Güter unseres Vaterlandes, die Autorität und die Freiheit; beides zusammen ist unser politisches Bedürfniß. Daher sagt Augustinus:„Gott dienen ist Freiheit, deo servire libertas.“ Diese beiden Begriffe fließen für die Christen in einen Begriff zusammen, eben weil die höchste Autorität und auch die höchste Freiheit in Gott eins ist. Und für beides, meine Herren, lassen Sie uns eintreten. Beide stehen entgegen dem Staat, der selbst Gott sein will, der die höchste Autorität sein will. Was von Freiheit in der Welt ist, religiöse und politische Freiheit, danken wir den Märtyrern der ersten Jahrhunderte. Wären sie unterlegen und wäre das Christenthum in ihrem Blute erstickt worden, so würden wir noch Sklaven von heidnischen Tyrannen sein. Die Autorität der Märtyrer ist in meinen Augen hoch erhaben über der Autorität und Majestät der preußischen Gesetze. Bedenken Sie, was diese Gesetze sind, wie irrthumsfähig sie sind. Wir sehen ja hier in diesem Saale alle Tage, wie diese Gesetze unter unserm Zuthun zu Stande kommen,— imponirt Ihnen diese Action unserer Mehrheiten in solchem Maße, daß Sie auch nur eine Versuchung fühlen, diese von uns selbst mit zu Stande gebrachten Gesetze als die höchste Autoritä anzuerkennen? Ich muß gestehen, ich unterwerfe mich der Mehrheit, aber einen solchen Respect habe ich doch nicht vor ihr.(Sehr gut! im Centrum.) Nun, meine Herren, wir haben doch auch viel von Schulsachen gehört,—(Unruhe) ich weiche nicht von der Sache ab, der Herr Präsident wird sich davon Überzeugen;— der Herr Minister hat uns neulich vielfach damit unterhalten und uns gesagt, daß er die Schulbücher völlig in seiner Macht habe, daß er sie abschaffen könne, selbst unter Umständen, wenn kein anderes Schulduch über denselben Gegenstand da wäre. Er meinte, es wäre kein so großes Unglück, wenn mal einige Semester—— (Rufe: Zur Sache!) die diblische Geschichte——(Rufe: Zur Sache!) Nun gut, ich möchte nur den Herrn Minister darauf aufmerksam machen, daß dieses Recht mit großen Pflichten verbunden ist. Wo bleibt unser Dr. Luther?(Rufe: Zur Sache!) Präsident(den Redner unterbrechend): Herr Abgeordneter v. Gerlach! Ich bin doch zweifelhaft, ob der Gegenstand, den Sie in die jem Augenblick erörtern, mit dem vorliegenden Gesetze auch in der Generaldiscussion im Zusammenhange steht. Ihre Auslassungen bislang haben wenigstens die Grundlage gehabt, daß Sie aus den Pflichten gegen eine höhere Autorität den Widerstand der Bischöfe und Geistlichen gegen die Staatsgesetze rechtfertigen wollten und daraus, wie ich Sie verstehe, die Ablehnung des Gesetzes motiviren. Aber auf die Discussion des Cultusetats wegen der Schulbücher im Einzelnen zurückzugehen, halte ich nicht für zulässig. Abgeordneter Dr. v. Gerlach: Ich gedenke auf den Cultus und SchulEtat im Einzelnen in keiner Weise einzugehen. Uebrigens unterwerfe ich mich gern dem Herrn Präsidenten, denn Reden ist für mich kein Recht, sondern eine Pflicht. Ich werde übrigens mit dem Puncte, bei dem ich jetzt stehe, mit einigen Worten fertig sein. Ich wollte nämlich dem Herrn Minister in Beziehung auf die Religionsfrage und auf die Autorität des Staates und der Staatsgesetze, von der wir so viel haben hören müssen, auf Schiller aufmerksam machen, der, so viel ich weiß, jetzt in den Symdaß es vollends und mild, als die ihre Seele Stunden sie täuschend beglückt, jetzt wußte sie, bedeutungslos war. „Und weshalb, Alexander?“ fragte sie ruhig seien für sie selbst alle die Stürme verrauscht, durchzittert,„was wünschest Du von mir?“ „Leonore", fragte er eindringlich und ergriff ihre beiden Hände, „hast Du mich lieb, so recht von Herzen?“ „Du weißt es ja, Alexander“, entgegnete sie mit liebreichem Vorwurf,„warum fragst Du danach? Als die Mutter gestorben war, verlangte mein junges Herz mit Ungestüm aufs neue einen Gegenstand, den es lieben konnte und es kettete sich an Dich und hat festgehalten an Dir mit gleicher Treue und Beharrlichkeit, bis heute.“ „Du liebes Herz“, sagte er dankbar und zog sie neben sich auf die Bank,„ich weiß es ja, aber ein guter Feldherr, ehe er ins Feld rückt, prüft doch seine Streitkräfte, und Du sollst meine beste Bundesgenossin werden in einer Sache, wo es Glück und Liebe und Frieden gilt.“ Sie wußte, was er meinte, aber sie konnte nicht reden vor innerer Bewegung, ihm nicht den Eingang seines Bekenntnisses seictern., götlich pi. un dm Mater und „Sieh“, fuhr er fort,„so ploglich, wie vor dem Vater und " biese—.... gau ass Dir, so plötzlich ist es in meiner eigenen Sele Tag geworden Mädchen, das so fest die Arme um seinen Nacken gescglungent, uus 1— die Liebe säut wie ein leuchtender Stern vom Himmel in die sei er ihr unbestrittenes Eigenthum, das so liebes= und siegesgewiß ihn angeschaut, es hatte wohl alle die Seligkeit getrunken, hatte lächelnd Leonorens zitternden Händen den Preis entwunden, nach dem sie gestrebt?! Der Tag war längst hinabgesunken, und Mondlicht hatte sich Menschenherzen, und wo er fortglüht als ein Himmelslicht, da können Menschen es nicht frevelhaft auslöschen. Ich habe den Vater sehr lieb, ich hätte ihm gern Zorn und Kummer erspart — aber es geht nicht, Leonore. Tagelang habe ich nachgedacht, wie ich ihn mit dem Gedanken vertraut machen solle, da kommt weich und geheimnißvoll auf die grüne Tiefe gelegt, ais das junge der Zufall und entscheidet schneller, als das unbeduchteste Wort. Mädchen endlich durch Alexander's Stimme aus ihrem schmerzlichen In Zweifel lassen durfte ich keinen, was mir Magdalena ist— Sinnen geweckt wurde. Sie erschrak nicht, obschon der feine dichte darin stimme ich mit dem Vater überein, an eine Gräfin Elkrath Rasen auch seine Schritte unhörbar gemacht hatte, er war ja— und das wird ihr Name künftig sein— darf kein Zweifel immer bei ihr gewesen in Gedanken.. sich wagen. Lassen kann ich nicht von ihr— sie hat den bessern „Gottlob, daß ich Dich endlich finde“, sagte er hastig und auf= Theil meines Wesens, meines Herzens und Geistes edelste Kräfte geregt,„nach Dir allein habe ich mich gesehnt." längst dahin genommen. Ich kann den Bann nicht brechen, will Sie lächelte schmerzlich; wie hätte dies Wort noch vor wenig“ ihn nicht lösen, denn ich bin glücklich so.“(Forts. folgt.) nassen empfohlen wird als eine Lectüre der jungen Leute. Schiller hat in Beziehung auf die Niederlande die Ewpörung gegen den rechtmäßigen Landesherrn auf das Aeußerste vertheidigt und ist in seinem Don Carlos sogar soweit gegangen,(Unruhe und Heiterkeit)— meine Herren, ich glaube nicht, daß ich mir größere Freiheit nehme als die Herren Redner vor mir— Schiller ist in seinem Don Carlos soweit gegangen, den tugendhaften Marquis Posa zu erdichten und zu verherrlichen, der den Sohn und die Gemahlin des Königs zu einer Conspiration zu Gunsten der aufständischen Niederländer verleiten will. Ich sollte glauben, es wäre dies der Behauptung von der Majestät der Staatsgesetze gegenüber ein wahrhafter Frevel. Nun, Schiller ist nur ein Port,(Heiterkeit.) aber wie steht es denn mit unserer vaterländischen deutschen Geschichte, zuerst mit Luther selbst? War er nicht ein rechter Vaterlandsfeind, im jetzigen Sinne eine Art Hochverräther, wenn er in Worms sich vor Kais.r und Reich hinstellte, ihnen ins Angesicht widersprach und in die Worte ausbrach:„Hier stehe ich, Gott helfe mir, ich kann nicht anders!“ Diese That, die noch viel schlimmer war als der jetzige Ungehorsam der Bischöfe, wird seitdem auf alle Weise gefeiert,(Sehr gut! im Centrum.) und nicht allein gefeiert, sondern im Beisein Sr. Majestät unseres Königs ist in Worms ein Denkmal errichtet worden, wo, soviel ich weiß, gerade diese That in Erz gegossen worden ist.(Sehr gut!)— Wie haben sich aber unsere Fürsten und Könige zu dieser Frage verhalten? Unsere vaterländische Geschichte ist voll von Beistand, den unsere Fürsten Unterthanen, die sich um der Religion willen, der„Majestät der Gesetze" widersetzten, geleistet haben. Es findet sich diese Aktion schon in der Regierung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm und setzt sich fort bei seinen Nachfolgern. Es wurde von ihnen den protestantischen Engländern, die um der Religion willen dem König Jakod II. nicht gehorchen wollten, sogar militärischer Beistand geleistet, und dies wird in allen unseren Schulbüchern, was doch der Herr Minister auf keine Weise dulden sollte, wenn er die Schule so in seiner Hand hat, als Glanzperle in der Krone der preußischen Herrscher gepriesen. Ludwig XIV. bedrängte seine reformirten Unterthanen; sie verließen Frankreich und fanden in Berlin, Sie können hier noch ihre Kirche sehen— freundliche und gnädige Aufnahme. Auch dieser Widerstand gegen die Majestät der Staatsgesetze ist von jeher in unseren Schulen— und ich hoffe, es wird auch ferner geschehen— als etwas für das Preußische Königshaus Rühmliches behandelt worden. Auch unter den folgenden letzten Regierungen finden sich Nachklänge dieses Systems,— bei den Salzburgern und Zillerthalern, bei den Salzburgern unter Friedrich Wilhelm ., und bei den Zillerthalern unter Friedrich Wilhelm III. und IV. Der Herr Minister Falk, der die Schuldücher abzuschaffen Macht hat und die bidlische Geschichte oder, wie Herr Dr. Birchow sich ausdrückt, die biblische Mythologie, der Bearbeitung durch Herrn Birchow zu überlassen Macht haben würde, wenn er wollte, hat doch auch wohl die Macht, solche staatsfeindliche Mißbräuche abzuschaffen, wie dies Begünstigen von Staatsfeinden in den Schuldüchern einer ist. Ich kann eine solche Macht allerdings nicht recht mit der Verfassungsbestimmung Artikel 24 vereinigen, wo es heißt:„Den religiösen Unterricht in den Volksschulen leiten die betreffenden Religionsgesellschaften,“ muß dies aber heute dahin gestellt sein lassen. Meine Herren, ich komme nun auf das Nähere unseres Gesetzes.(Unruhe.) Der Herr Minister hat uns gesagt, daß diese Action, die er jetz: als Action gegen Rom bezeichnet, in einer Reihe von Gesetzen bestehen würde, die mehrere Landtage umfassen würden. Also seine damaligen Gesetze waren nicht die einzigen, auch nicht die letzten, wahrscheinlich das jetzige auch nicht. Was ist nun, meine Herren, geworden aus dieser Action des Ministers? und was wird wahrscheinlich auch aus unserem Gesetz und aus des Ministers fernerer Action werden? Bisher sehen wir: Schlag auf Schlag, aber auch Niederlage auf Niederlage! Die römisch katholische Kirch: wird vor unseren Augen immer stärker, in Frankreich, in England, in Nordamerika, aber auch in Deutschland; die Bischöfe werden immer einiger und des gemeinsamen Handelns fähiger; sie werden auch immer einiger mit dem Papst; Papst und Bischöfe gemeinschaftlich entwickeln eine Action, die seit vielen Jahrzehnten nicht nur, sondern auch seit Jahrhunderten nicht stattgefunden hat. Die katholische Kirche wächst unter dieser Verfolgung im Glauben, in Liebeswerken, in der Einigkeit, in der Streitbar= keit; sogar ihre Presse, ihre Vereine werden immer zahlreicher, immer lebendiger, obschon unablässig gerichtlich und polizeilich verfolgt. Es drängt sich daher die Frage auf, die ich hierbei an den Herrn Cultusminister— ich glaube, er ist nicht da(Rufe: Ja, er ist da!) die ich hiermit an den Herrn Cultusminister richte, was er selbst von den bisherigen Erfolgen dieser seiner Action hält und erwartet. Ich würde es als eine große Güte erkennen, wenn er uns eine volle Uebersicht derjenigen Erfolge gewährte, welche seine Action seit dem Jahre 1873 ihm gewährt hat. (Sehr gut! im Centrum.) Ich kann nur Niederlagen finden. Man könnte vielleicht die Altkatholiken anführen, indessen ich glaube kaum, daß er sie als Erfolg geltend machen wird; man hat da mehr eine Schuld contrahirt, als daß man ein Kapital erworden hätte.(Sehr richtig! im Centrum.) Die Altkatholiken haben sich in der neulichen Debatte als Gegner, ja ich kann sagen als offene Feinde nicht allein des Vatrcanums, sondern auch als Feinde der vorvaticanischen Kirche kundgegeben. Und nach dieser Auskunft über die Vergangenheit habe ich noch eine Bitte an den Herrn Cultusminister, daß er uns nämlich sagen möge, welche Maßregeln er für die Zukunft treffen will.(Heiterkeit.) Das ist natürlich eine neugierige Frage, und ich will auch nicht erwarten, daß er in das Detail einzeht; aber wenn er uns ein ganzes System von Gesetzen als Einheit ankündigt, wie er damals gethan hat, so ist es doch nicht unbillig, wenn man nach so vielen Niederlagen fragt, was er für die Zukunft hofft:(Rufe: Weiter lesen! Unrude.) Präsident: Ich bitte den Herrn Redner nicht zu unterdrechen. Der Redner benugt allerdings, wie ich glaube, ziemlich stark, ein Manuscript; das thun aber andere Redner auch. Eigentlich ablesen thut der Herr Redner seine Rede nicht: ich kann ihn also nicht hindern, in seiner Art des Vortrages fortzufahren. Abg. Dr. v. Gerlach: Meine Herren! Ich bitte Sie, bei meinem Alter von achtzig Jahren, wovon ich sechszig Jahre im Königlichen Dienst zugebracht, um Ihre freundliche Nachsicht. Lassen Sie mich noch eine Anecdote erzählen,— insofern mache ich Herrn v. Sybel Concurrenz,— die sich Sonntag vor acht Tagen ereignet hat. Ich war in einer kleinen Stadt des nördlichen Deutschlands in der Provinz Sachsen; es war der Lätare=Sonntag. Der bibliche Text war die wunderbare Brodvermehrung durch den Herrn, der damit Tausende speiste. Das wandte der kalholische Pfarrer in seiner Predigt, wie mir ein Ohrenzeuge erzählt hat, an auf dieses Gesetz und sagte:„auch uns will man ja jetzt unsere Nahrung nehmen, des macht uns aber nicht besorgt; wir vertrauen auf die wunderbare Brodvermehrung; denn der Herr wecket in unserer Gemeinde Glauben und Liebe, es ist kein Topf in dem ganzen Orte hier, in irgend einer katholischen Hütte, in den ich nicht meinen Löffel hineinstecken dürfte. (Bravo! im Centirm, Heiterkeit.) M.., ich führe noch eine Thatsache an, die ich vielleicht schon vorher hätte erwähnen sollen, was die Wirksamkeit dieses Gesetzes betrifft, die wahrscheinliche und noch zu erwartende Wirksamkeit. Sie kennen alle den Herrn Professor Schulte, einen gewiegten und angesehenen katholischen Juristen, der aber den Altkatholiken beigetreten ist. Er hat, ehe es soweit kam, ausdrücklich erklärt und drucken lassen: mit den Bischäfen hätte man leichtes Spiel, man brauchte ihnen nur in Aussicht zu stellen, daß ihre vielen jährlichen Dukaten oder Thaler, die er auch nach Zahlen anführte, angefaßt werden würden; dann würden sie windelweich werden.— Das hat der große Historiker und Jurist gesagt, der dem Papst eins seiner juristischen Werke überreicht hat, von dem er eine dankende Antwort bekommen hat, in welcher der Papst sein Bedauern ausdrückte, daß er sie nicht lesen könne, weil er germanici sermonis ignarus sei.(Heiterkeit.) Nun, meine Herren, es bestärkt mich in meinen Hoffnungen auf die Zukunft, daß dieser gelehrte Mann, der aus der Vergangenheit Schlüsse für die Zukunft machte, sich so völlig geirrt hat. Die Bischöfe sind nicht allein nicht winr elweich, sondern sie sind stahlhart, und ich freue mich, daß sie stahlhart geworden sind.(Ruf: Schluß!) Ich bin nun zu Ende, und will den Herrn Präsidenten damit zufrieden stellen, daß ich die Tribüne verlasse. Deutschland. MH Aus Rheinhessen, 24. März. Bereits fangen unsere kürzlich ausgesprochenen Befürchtungen hinsichtlich der Beseitigung des geistlichen Lehrerpersonals aus den Volksschulen unseres Landes an sich zu realisiren. So hat man zuverlässigen Nachrichten zufolge den Schulschwestern in Gernsheim für Ostern gekündigt und in gleicher Weise soll mit Beginn des neuen Schuljahres den Englischen Fräulein in Rüdesheim bei Bingen der fernere Unterricht in der dortigen Elementarschule untersagt sein. Dabei geruhte allerdings die Kreisschulcommission den Klosterfrauen noch ihre Anerkennung bezüglich ihres außerordentlichen Fleißes und der Vortrefflichkeit ihrer Schulen auszusprechen. Hiermit hat die Sache aber auch ihr Bewenden; denn Gehalt und freie Wohnung sollen den Schwestern nur noch bis zum April gewährt werden. Nebenbei bleiden nun unsere protestantischen Mitbürger ebenfalls nicht gänzlich von den Wirkungen des neuen Schulreglement verschont. So soll es namentlich bei einer Anzahl evangelischer Geistlichen äußerst unangenehm berühren, daß der Stundenplan keine Zeit für die Ertheilung des Confirmandenunterrichts mehr übrig lasse.— Das kirchliche Jubeljahr für 1875 wird in der Diöcese Mainz laut bischöflicher Anordnung am zweiten Ostertage feierlich eröffnet werden.— Einem Berichte der „Darmst. Ztg. zufolge hat Sr. K. H. der Großherzog bei Gelegenheit des Namensfestes der verstorbenen Großherzogin Mathilde wieder verschiedene Wohlthätigkeitsanstalten mit Geldgeschenken im Betrage von 3370 R. M. aus der Großherzoglichen Cabinetskasse bedacht. Unter andern fiel auch den Barmherzigen Schwestern in Darmstadt die Summe von 260 R. M. zu. & Straßburg, 17. März. Das Geschäft blüht— ich meine das Geschäft der Herren Diede. Kirchen= wie ProsanEigenthum, Staats= wie Privatkassen, das ist ihnen alles eins, wenn's nur gehörig abwirft. Am verflossenen 18. Januar wurde in der Kirche zu Alttirch eingebrochen und ein Kelch mitgenommen, da die Diede durch die Ankunft eines Kaplans, der zu einer kranken Frau gerufen, gestört wurden und nichts weiter mit sich gehen lassen konnten. Das damals Vernachlässigte sollte später eingeholt werden, und in der That, in der Nacht vom 7 auf den 8. März drangen die Diebe abermals in diese Kirche und entwendeten diesmal die zwei übrig gebliebenen Kelche. Natürlich sind die Thäter unbekannt und noch nicht in die Hände der Polizei gerathen.— Die Staatskasse sollte aber auch nicht verschont bleiden. Einige Tage vor diesem Kirchendiebstahl wurde in das Telegraphen=Bureau zu Colmar eingebrochen. Ein eiserner in der Wand befestigter Kassenschrank wurde gewaltsam eröffnct und 160 M. Geld sammt einer Anzahl von Telegraphen=Freimarken geriethen in den Beutel der Herren Diebe. Auch diese sind noch unbekannte Persönlichkeiten. Es wurde ebenfalls auf einem Bahnhofe ein nächtlicher Diebstahl an der Kasse verübt. Der Thäter hat auch gefunden, daß es nicht nothwendig sei, sich der Polizei zu melden und ihr seine Aufwartung zu machen.— Zum ersten Male mußten gestern die Alumnen des hiesigen Priesterseminars die sich zum Einjährig=Freiwilligen Militärdienst angemeldet, vor eine Commission treten, um die Prüfung zu bestehen. Die Meisten waren im geistlichen Talar erschienen. Was das für einen Eindruck auf unser katholisches Volk macht, läßt sich denken. War es durchaus nothwendig die Theologen zu gleicher Zeit mit Juden und Protestanten vor die Commission treten zu lassen? Hätte man dieselben nicht als befähigt ohne das Examen annehmen können? Es befand sich einer unter ihnen, der Bachelier-és-lettres ist. Er wies sein Diplom vor; das galt aber nicht und er mußte auch das Examen passiren. Zwei Tage vorher erst war an sie die officielle Benachrichtigung ergangen, daß sie sich vor die Commission zur Prüfung zu stellen hätten. Meine freilich unmaßgebliche Ansicht ist immer die, man sollte nämlich in einem jüngst eroberten katholischen Lande anders mit den Katholiken und Geistlichen verfahren. Gehen denn noch nicht bald unserer Verwaltung die Augen auf? * München, 23. März. Die liberale Partei rüstet sich im Lande bereits zum kommenden Wahlfeldzug, obwohl sie hier für gut findet, nach Außen den Schein zu wahren, als ob in ihrem Lager Alles noch den Schlaf des Gerechten schlafe. Wenigstens haben die Liberalen Unterfrankens jüngst ein vertrauliches Circular versendet, worin sie von der Ueberzeugung sich durchdrungen erklären,„daß es hoch an der Zeit sei und als unabweisbare Pflicht erscheine, sich jetzt schon auf den im Sommer bevorstehenden Wahlkampf zu rüsten, um nicht die Schande zu erleben, einer cultur= und reichsfeindlichen Partei unterlegen zu müssen". Wir wissen, daß die Katholiken Unterfrankens sich nicht überraschen lassen. Die katholische Presse hält dort treue Wacht, und das katholische Volk, die„cultur= und reichsfeindliche Partei“, weiß zu gut, was ihm frommt, als daß wir nicht nach dem Siege vom 10. Januar 1874 für die nächste Wahl bei ernster Arbeit freudige Hoffnung hegen dürfen.— Der„Volksfreund“ ist in das Eigenthum des Herrn Joseph Knab, Kaplan an der oberbayerischen Kreisirrenanstalt, übergegangen, der auch die verantwortliche Redaction übernommen hat. Herr Knab hat um Enthebung von seiner bisherigen Stellung bei der königl. Regierung nachgesucht. — Dus erst kürzlich gegründete nationalliberate Blatt„Münchener Nachrichten“ ist von dem Verleger Herrn Schurich wieder verkauft worden.— Das bayerische Volk wird gut thuen, mit einem stets offenen und eifersüchtigen Auge über die Souveränetät seiner Krone zu wachen, denn Artikel, wie heute die„Kölnische Zeitung“ einen dringt, sind nicht zur bloßen Unterhaltung geschrieben, ihre Sprache klingt vielmehr ganz gewaltig entschieden, z.., wenn es da heißt: „In der Adresse an den Papst, welche in der katholischen Bevölkerung Bayerns verbreitet wird und die sich in den heutigen Zeitungen abgedruckt findet, verdient eine Stelle bemerkt zu werden, welche die Verfasser des Actenstückes vielleicht in ihrem eigenen Interesse besser gestrichen hätten. Es ist dies der demonstrative Hinweis auf die Beibehaltung des bayerischen Gesandten in Rom und die Anwesenheit des päpstlichen Nuntius hier. Wenn die Unfehlbarkeitsgläubigen den König Ludwig II., den Schüler und Freund Döllinge:'s, als treuen Sohn der Kirche feiern, ist gegen dies Zugeständniß, wenn es ehrlich gemeint ist, natürlich nichts einzuwenden; aber daß die Anwesenheit eines bayerischen Gesandten in Rom und des Nuntius hier in dem zwischen der Reichsregierung und der Curie obschwebenden Streit als Kriegsmittel gegen die deutsche Politik verwerthet wird, muß dem betreffenden Verhältniß einen wesentlich andern Charakter geben, als dasselbe bisher hatte. Es ist bekannt, daß man von Berlin aus niemals auch nur mit Einem Worte in diese Dinge hineinzureden versucht hat, in denen Bayern der Wortlaut der Verträge zur Seite steht, und ausdrücklich haben der Reichsregierung nahestehende Organe auf die besonderen Umstände hingewiesen, welche für das vorwiegend katholische Bayern die Aufrechterhaltung der früheren Verbindungsformen erklärlich machen. Allein der jetzt angeschlagene Ton der Klerikalen ist ein wesentlich anderer, und es möchte an der Zeit sein, der Ausnutzung jener Besonderheiten zum Nachtheil des Reichs, das nicht geschädigt werden kann, ohne zugleich Bayern in Mitleidenschaft zu ziehen, entgegenzutreten.“ In dem bereits von uns erwähnten, vom königlichen Oberpräsidenten von Harleß erlassenen„Aufruf zu gemeinsamem Gebet für die Kirche", welcher ganz richtig die Signatur unserer Zeit und Lage zeichnet und wohl deßhalb so sehr die„liberalen“ protestantischen Elemente erregt hat, befinden sich wörtlich folgende Stellen: „Und dieses Gebet legt uns auch die Lage der Dinge in unserem Vaterlande immer dringlicher nahe. Ich sage nicht ohne Bedacht, edie Lage der Dingee. Denn um das Reich des Herrn und seine Kirche braucht uns nicht bange zu werden. Die Gemeinde des Herrn sollen die Pforten der Hölle nicht überwältigens.(Math. 16, 18.) Und jener=Herren, die miteinander wider den Herrn und seinen Gesalbten rathschlagens, derer olachet der Herr, der im Hmmel wohnt, und spottet ihrere.(Ps..) Aber die wirklich des Herrn sind, die können, wollen und dürfen sich seiner Macht nicht getrösten, ohne auf sein Geheiß und in seinem Namen zu ihm zu beten.=Rufe mich an in der Noth, so will ich dich erretten.: Das gilt auch ihnen und uns allen. Und was als Noth und bitteres Wehe auf unseren Herzen lastet, das ist der Sorgengedanke an unser bethörtes, armes deutsches Volk. Das hat nicht die Verheißung, daß es die Pforten der Hölle nicht überwältigen werde. Zumal wenn es je länger, je lieber auf die Stimmen der Lügenpropheten hört, die da sprechen:=Esist Friede; es hat keine Gefahr.=(1. Theff. 5, 3; Jer. 6, 14; 3, 11.) Zwar sind nicht alle Lügner, die also reden, denn etliche haben Augen zu sehen und sehen nicht, und haben Ohren zu hören, aber hören nicht. Sie wissen nicht, weder was sie thuen, noch was sie sagen. Aber wenn der Herr durch sein Wort das Auge geöffnet hat, der steht und weiß, wie es un unser Volk steht und welche Stunde geschlagen hat. Und zum Ueberflusse kann er es von den bewußten Feinden Christi Tag für Tag hören. Es ist eine Entscheidungsstunde für den Kampf zwischen Licht und Finsterniß, zwischen Christenthum und Widerchristenthum. Das hat ein Christ als Streiter Christi nicht bloß seinen Herrn thun und sorgen lassen. Bielmehr gilt da in Christi Namen zur rechten Waffe zu greifen. Und diese Waffe ist das Gebet, gegründet auf des Herrn Wort... Gott der Herr aber erwecke ah unter denen, die man nach Luthers Namen neunt, recht viele in solcher Glaubenszuversicht beten und ihre Sorge auf den Dann hat's nicht noth. Aandon 20 f Gpeland. Tondons, uo. März. Die am 6. August d. J. g, findende hundertjährige Feler von'Connell's Geburtstag nie eine großartige Kundgebung werden, an welcher ganz betheiligen wird. Cardinal Cullen erließ bereits ein an seinen Klerus, in dem es unter anderm heißt:„Den ed und friedlichen Bemühungen'Connell's, seiner Liebe zur a. rechtigkeit, die mit Haß gegen Aufruhr und Gewaltthätigkeit paart war, verdanken wir die Katholiken=Emancipation, den Stur einer hassenswerthen und demüthigenden Uebermacht und bis. einem gewissen Grade die Abschaffung eines Strafeodex. müssen wir uns freuen, daß das Andenken eines so großen Wosz. thäters geehrt und geachtet werden soll. Deßhald versprach i auch, alles in meiner Macht Stehende beizutragen, damit soi, hundertjähriges Geburtsfest in allen unseren Kirchen auf das ein, dringlichste gefeiert werde." Die katholischen Mitglieder### Unterhauses sind zusammengetreten, um eine Beglückwünschung Adresse an den Erzbischof Manning wegen seiner Erhebung zu Cardinalswürde abzufassen. Sie thun dieses, so heißt es in Rundschreiben, das von Lord Rod. Montagu, Herren Suhinund Moore als Ehren=Secretären unterzeichnet ist, als katholisa, Volksvertreter, die einen großen Theil des Jahres in der En diöcese des neuen Cardinals weilen. Afrika. * Ein Berichterstatter der„Western Morning News“ gibt su. gende Beschreibung von dem kürzlich gemeldeten, auf das Fon Mombaza gerichteten Angriffe, dessen Zweck die Unterwersung und Züchtigung eines Häuptlings war, welcher sich gegen den Sulia von Zanzibar aufgelehnt, eine britische Missionsstation zerstört und darauf mit 100 Mann i. das mit Prtillerie datauf in 400 Mamn in das mit Artiuerie ausgerüstch Fort eingeschlossen hatte.„Als der Häuptling erklärte, sich nich ergeben zu wollen, eröffneten die britischen Kriegsschiffe„Rifleman“ und„Nassau", selbst durch genügende Entfernung vor den### nonen des Forts gesichert, ihr weittragendes Feuer. Das Vonbardement dauerte von 1 bis 4½ Uhr Nachmittags, und da Feind seine Flagge noch nicht einziehen wollte, lief der„Riflemag“ in den Hafen ein, um dem Häuptling einen Geschmack von da 7½ Tonnengeschützen auf nahen Abstand zu geben. Diese Protz hatte die Folge, daß die Flagge bald niederging. Das Feun wurde eingestellt. Gegen Abend wurde eine Landung gemacht un der Häuptling an Bord des„Nassau" geholt; doch ließ manit bald wieder ans Land, nachdem er die Schlüssel des Forts den anwesenden Capitän Prideaux, britischem Vertreter in Zanzidar, übergeben hatte. Am folgenden Tage landete Capitän Sulliva mit 150 Mann, nahm Besitz von dem Fort und zog des Su# tans Flagge auf. Das Innere des Forts bot einen schrecksiche Anblick, 50—60 Neger lagen todt oder verwundet umher. Schiffe hatten keinen Verlust zu verzeichnen; nur ein Mann hatt eine Quetschung durch eine Kugel oder vielmehr durch das al Gewehrladung angewandte gehackte Blei erlitten. Vermischte Nachrichten. Bern, 19. März. Die erste Section der philosophischen Faculi## der Hochschule Zürich hat der Fräulein Stephanie Wolicka aus Warscher, auf Grund ihrer eingereichten Druckschrift„Griechische Frauengestalta, I. Theil“, die Würde eines Doctors der Philosopdie ertheilt.— Da Kleine Rath von Baselstadt hat an den neuen Lehrstuhl der Psychiant den Herrn Dr. Wille, z. Z. Vorsteher an der Irrenanstalt zu St. Urder früher Assistent in München und Vorsteher der Anstalten Münsterlingn und Rheinau berufen. Handel und Verkehr. Köln, 24. März. Cours=Bericht. Ikountr:=Aetten. #lach.=Ach..=E. 7700 G Düss. Dampfsch. 70,006 Colonia,.=V. 5850 GKöln. Schleppsch. 60,006 Gladb..=R. 1250 G Tanerei Köln— 6 Leipziger.=B.— B Köln. Bwollsp. 90,00 K Magded..=E. 2500G[Köln. Gummis.— B Vaterl..=B. 2520 G Rhein. Bauges.68,00 B Westd..=Bank 675&a Aach.=Höng. B. 000.00 B Köln. Rückvers. 380 B, Berg.=Märk. Z. 00,0B Agrippina 600 S Boch. Puß2.=B. 81,00 G Rh.=Wesif. Lloyd 520 G/ Vonn. Bw.=.=S. 90,00 B Concerd..=B. 1950 G Germ. Leb.=V.— G Köln. Maschb. 146.00 GVonifacius 80,50 c Köin Hagel=B. 315 B, Köln=Müs. V. 48,00 G Cour. 99,00 B Kalker Ind.=A. 60,00 B/ Dortm. Union 25,50 B(Wff. Union 00.00 B Köln. Dampfsch. 67,00 G, Eschweiler.=B. 58,00 B Wiss. B. u..=u. 61, 506 Bank=Actien. Ess..=F. Untor 60, 20 Harpener— 2 Harz. Eisw.—6 Hörd..=S. 70,00 Humboldt 54.00 B Mechern. 135,00 G Phönix.r. A. 93.00 Phönix Lit.k. 90.000 Sieg=Rh. Si. 2.— Prior. 67,00 0 Köln. Vw.=V. 107,00., Siegena, Schw f. 43 500 Tach...H. u. J.— E Kölu. Privatb. 116,00 B Meininger B. 90,00 6 Schaaffhaus. 114,17 b6 do. Wchsl. u..=P. 88,00 b; Orst. Cr.=B. 428,00 S Amsterd. B. 86,00., Darmst. Bank 144,006 Pr. Bank=A.—6 Antwerp. B. 77,25 bz Deutsche Bank—. B(Prov.=Dis.=G.— 5t. f. Kh.u. Westf. 72,006 Disc.=Comm. 168,00 B Rhein. Eff. 20.00 C Barmer.=V. 84,00 G Essen. Tredit. 76, 0 B,(Rh.=1. Ino. 42,00 f Berliner H=G.— B, Luxemb. B. 116,00 bz Sächs. Vonk—6 In=und ansiünvische Fours Preuß. Rente 105,75 bz Baier. 4% Pr=K. 122,00 B.sl. 186 0er L. 121,00 Prm.=St=A3 1/2% 139,00 Köln=M 3½ Pr.110,00, do. 1864erL. 308,000 Pr. St=Sch. 3 1/2% 92,00 Köln. Sidi=Obl. 100, 375; Oest. Sild.=Reute 69.500 Amer. 1882S=A 98,00 B Frinzs Rente— G, Rheinper.=Obl. 102.000 Amer 1885=A. 102,00 6 Ital. 5% Anl.— B Rh.=westf. Reateno. 18.0 Bad. 4%.=A. 122,00 B/Oest. Fi. 100Cr. 366,006 Türk. Anl. 1865— E: endaun=#amm=Wciien. Nlachen=Mastr. 31,00 G Mainz=Ludw. 119,00 G Rheinische 118,25 6 Amst.=Rott.— E Oberschl. A. C.— B Rh..=V. Lit. B. 92.756 Berg.=Märt. 85,75 G.=F. Std. 556,00=U. Rhein=Nahe 22,00 6 Köln=Minden 112,506 Sdl.(Ld.) 248,00 G, Rumän. Eisen9.—6 Köln=Mind. VB. 105.256 Eisenbahn=Prioritäts=Obligatlone a. Berg.=Märk. 3. S.§ 5, 25 B Köln=M. 1. E. 99,50 G Oest. Sdl(Lomb.) 255.0 „„ 5. S. 98,00 B] do. 2.„ 104,25 6 Rheinische 4 1/% 99.500 „„ 6. S. 98,00 G do. 3.„ 99,25 S do. 5% 103,00 0 „„.S. 162,90 Bl do. 4., 93,50-Rh. Bona=Köin 99.506 " Nordb. 103,00 G] do. 5.„ 92,50 B Rh. Köln=Cref. 99,00 Keinz=Ludw. 103,50 G Oesi.=Fr. Sto. 326,00 6Rhein=Nahe gar. 161, 500 Wechsel=Cours. Amsterdam k. 175,60 bz Londan k 20,605 G. Augsburz k. 171,003 " 3 M. 20,.44 G„ 2 MR 170,006 Frankf.a. M. k. 00.00. B. W3ien kurz 183,30 C " 2 C. 182,20 6 für Lomdaro 5 501. 2 M. 174,60 G Paris turz 81.70 B Antwr., Brüff. k. 81,60 B Frank f. a. M. 2M.00.00 U Zinskuß der Preuz. Bank: für Wechsel 4 pCi. 24 Mäcz. Oest.=Julben 16.85 Ducaten...... 16.32 Livre=Sterling... .06 50 Dollars...... .9150 Imberiels Beirst.= .00 .60 20.56 .00 16.80 .475 .54 20.51 .70 16.75 Düren, 23. März. Weizen 1. Qual. Thlr..20.—, 2. Qual. Dl. ..6 per 117 Kil. Roggen 1. Qual. Thlr..25, 2. Qual. Thlr..10 per 112½ Kil. Haser Thlr...6 per 80 Kil. Gerste Thlr..7, Su weizen Thlr..20 per 100 Kil. Crefeld, 22. März. Weizen.10, Roggen.10, Gerste 7, Hafer Alles per 200 Pfd. Kartoffeln per 100 Pfd..10, Stroh per 1200 9l. 9. Heu per 1000 Pfd. 14 Thlr. Rindfleisch per Pfd..9, Schweinesiet 6,9, Speck.8, Butter 10.—, Eier, 60 Stück,..—. 8. Andernach, 23. März. Weizen Mark 10,25, Roggen 8,39, 9,38, Hafer M. 10,— per 100 Pfund. Kartoffeln 2 Mark 10 Pf. 100 Pfd. Montabaur, 23. März. Weizen Mark 17,—, Korn Mark 13.“, Hafer Mark.70, Gerste Mark 10,40, per Malter. Kartoffeln 16 per Centner. Frankfurt, 22. März. Ochsen Mark.62, Kühe.55, Külbarr“ Hammel 57.