Nr. 75. 4. Jahrgang. Bonn, Dinstag den 16 März 1875. Adonnement: Bierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn 4 RMark(1 Thlr. 10 Sgr.); bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark(1 Thlr. 10 Sgr.). Grgan für das katholische deutsche Volk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. für die Petitzeile oder deren Raum 15 Deutschland. :: Berlin, 13. März. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde zunächst der Theil des Cultusetats berathen, der sich auf Kunst und Wissenschaft bezieht.(2,329,806 .) Der Abg. Dr. Virchow kritisirte das provisorische Statut der Academie der Künste, er fand, daß der Minister zu viel Einsluß auf die Ernennung der Mitglieder habe und die Hochschule für Musik zu schwach im Senate vertreten sei. Virchow sprach sast vor leeren Bänken, der Minister selbst aber war, wie es schien, in einer ernsten Unterhaltung mit dem altkatholischen Petri begeiffen. Ohne anderer Reden zu erwähnen, füge ich noch an, daß der Abgeordnete für Düsseldorf, Herr Biesenbach, die Anlage einer Gemäldegallerie bei der Kunstschule in Düsseldorf in Empfehlung brachte, nachdem die Schätze der früheren Kunstsammlung vor der französischen Invasion nach München gestüchtet und später nicht zurückgegeben seien. Eine solche Gallerie sei für das Studium der Maler unentbehrlich und werde zugleich auch als Genäldesammlung für die westlichen Provinzen dienen. Es wurden die Fonds, die die Regierung gefordert hatte, bewilligt und außerdem ein Antrag der Budgetcommission angenommen, daß zu dem Unterrichte in der Künstlerschule und in den Meisterateliers auch Schülerinnen zugelassen werden sollten. Darnach kam ein Schreiben des Abg. Wolff zur Verlesung, nach welchem gestern, während der genannte Abgeordnete hier an den Verhandlungen des Abgeordnetenhauses theilnimmt, in seiner Wohnung zu Köln durch einen Polizeicommissar und zwei Schutzleute im Auftrage des Oberprocurators wegen einer Adresse an den h. Vater eine Haussuchung vorgenommen ist, ohne daß man freilich etwas des Gewünschten gefunden hat. Durch Beschluß des Hauses wird das Schreiden zur schleunigen Berichterstattung der Justizcommission überwiesen. Es wurde darauf die Berathung des Cultusetats fortgesetzt. (Der Minister ist umgeben von einem Dutzend von Räthen.) Im Kapitel 127„Cultus und Unterricht gemeinsam“ sind„zur Verbesserung der äußeren Lage der Geistlichen aller Bekenntnisse und Lehrer“ 3,411,509., gegen das vorige Jahr ein Plus von 1,997,510 M. ausgesetzt. Nicht gegen die ganze Summe, wohl aber gegen die Erhöhung erklärt sich der Abg. Duncker, indem er ausführt, der Staat als solcher habe keine Religion, sei also nur für das zu geben verpflichtet, was er weggenommen, man könne doch die Staatsbürger nicht besteuern zu einem Cultus, den sie gar nicht anerkennen, vielleicht sogar verabscheuen, die Gemeinden möchten aufbringen, was für die Religionszwecke nothwendig sei. Er tadelt auch, daß die Vertheilung eine ungleichmäßige sei(Aufdesserung bis zu mindestens Lhaler für die katholischen Geistlichen). Bei der Nachsicht für Abschweifungen, wie sie nun einmal geübt wird, wenigstens gewissen Parteien gegenüber, kommt der Redner auf die Debatten der letzten Tage zurück: in seinen Klagen über die Verbote von Lehrdüchern für den religiösen Unterricht habe das Centrum viel für sich, es habe den Artikel 24 der Verfassung und die Natur der Dinge für sich. Wenn der Cultusminister ferner dem katholischen Klerus vorwerfe, daß er die Gesetze des Staates nicht befolge, so müsse er leider erklären, daß der Cultusminister selbst die Majestät des Gesetzes nicht achte; andernfalls würde er es den von der Regierung in Potsdam entlassenen Lehrer dafür in Schutz nehmen, daß er die kirchliche Trauung neben der bürgerlichen verschmäht habe. Im übrigen spricht Duncker die Ansicht aus, es werde an der Zeit sein, den Religionsunterricht der Schule zu entziehen und den Kirchengesellschaften zu überlassen. Der Cultusminister erklärt, die Regierung lege ein großes Gewicht auf die Bewilligung der geforderten Summe. Auf die Schulbuchfrage kommt auch Windthorst zurück. Wenn der Minister glaube, nicht einseitig ein Buch einführen zu können, dann könne er es auch nicht einseitig verbieten; und wenn er ferner glaube, es dürfe ein Volksschullehrer nicht ohne kirchliche Trauung heirathen, so werde er dasselbe auch fordern bei Gymnasial= und Universitätslehrern. Die beabsichtigte Gehaltsaufbesserung solle ein Pflaster sein auf ?? Schloß Elkrath. 13 Roman von Golo Raimund. (Fortsetzung.) „Und davon hat man nie etwas gehört!“ sagte der Baron, noch immer staunend. „Warum es an die große Glocke hängen in damaliger fragte Alexander.„Selbst im Fall meines Todes wäre niemand dabei interessirt gewesen, als Leonore, und die war damals ein Kind, viel zu jung, um dem für sie damit verbundenen Schicksalswechsel besondere Wichtigkeit beizumessen.“ „Nun, es ist besser so“, erwiederte der Major, sein Glas erbebend.„Auf ein langes, fröhliches Leben! Fräulein Leonore findet doch ihre Partie. „Darum sind die Frauen unseres Hauses bis jetzt Gottlob nie verlegen gewesen“, entgegnete der Graf trocken.„Sie führen, wenn auch nicht das Besitzthum, doch den Namen Elkrath und darin liegt der Schwerpunkt.“ Der Baron dachte an die Mutter der jungen Dame, und wie der Name sie doch nicht vor Sorge und Entbehrung geschützt hatte und suchte eben nach einer kleinen zurechtweisenden Entgegnung, als ein eintretender Diener durch eine leise Meldung seinen Gedanken eine andere Richtung gab. Die Mittheilung mußte ihn erregen, denn er glühte vor Zorn, als er mit der geballten Hand auf den Tisch schlug und mit lauter Stimme rief:„Der Schurke, der Spitzbube, nein, keinen Pardon, er soll in guten Gewahrsam und nach Neuß transportirt werden. Wie kann der Worlitz sich unterstehen, zu bitten für ihn; mag der Kerk doch seine Strafe erleiden.“ „Nün, nun, was giebt's denn?“ fragte Graf Stephan, bekroffen von dieser plötzlich ausbrechenden Heftigkeit. „Wilddieberei“, rief der Baron, noch immer erbittert,„und Föster bittet für den Strolch. Ist das erhött, ist das Disciplin?“ Der Graf schüttelte den Kopf, Alexander lachte. Soll der Förster eintreten, oder soll er warten!“ fragte der Diener. die Wunden, die man geschlagen, er werde durch dieselbe an gewisse Silberlinge erinnert. Warum die evangelischen Geistlichen 200 Thaler mehr haben sollen als die katholischen, kann er nicht begreifen. Eine rechtliche Pflicht liegt überhaupt hier nicht vor: deßhalb will er gegen die Position stimmen, wie er es denn auch und mit ihm das Centrum thut. Uebrigens erklärt Windthorst noch, es sei Loslösung des Staates von der Kirche nothwendig. Für die Bewilligung sprechen noch Techow und Miquel; Virchow hat viel dagegen einzuwenden, will aber doch des Ministers wegen für dieselbe stimmen, und so stimmt dann eine erhebliche Majorität für die Bewilligung einer Summe, von der die katholischen Geistlichen wohl nichts erhalten werden, weil man sie auf Grund von Verdächtigungen für staatsgefährlich hält. Mehrere Reden veranlaßte auch noch die Summe von 500,000 M.„zur Entschädigung der Geistlichen und Kirchenbeamten für den Ausfall der Stolgebühren nach Maßgabe des§ 54 des Gesetzes vom 9. März 1874“. Sie wurde schließlich bewilligt, aber wieder ohne Zustimmung des Centrums und der Polen. Der Abg. Parisius verlangt noch Streichung der Summe von 1,500 Mark zur Unterstätzung für die Gesellschaft zur Beförderung der evangelischen Mission unter den Heiden; trotzdem wurde die Summe bewilligt. Ich füge noch hinzu, daß die Reihe der dauernden Ausgaben des Cultusministeriums schließt mit einem allgemeinen Dispositionsfonds in Höhe von 75,000 Mark. Ultramontane Personen werden auch aus diesem Fonds wohl nicht viel bekonmen.„ Am Schluß der sechsstündigen Sitzung(4 Uhr) restirten die nicht unbedeutenden einmaligen und außerordentlichen Ausgaben, sowie zwei Nachträge, die in diesen Tagen eingegangen sind. Zu deren Erledigung beginnt um 7 Uhr heute Abend eine neue Sitzung. — Berlin, 14. März. Endlich ist die zweite Berathung des Etats beendet. Morgen wird schon die dritte stattfinden, und da diese ohne Zweifel schnell von Statten gehen wird, so kann der Etat schon Dienstag ans Herrenhaus abgegeben sein, welches bekanntlich in Betreff desselben weiter kein Recht hat, als ihn im Ganzen entweder zu genehmigen oder zu verweigern. Es wird demnach bis zum 1. April das Etatsgesetz publicirt sein. Die Gesammteinnahme beziffert sich, da in Folge des Todes des Kurfürsten von Hessen aus dem kurfürstlichen Hausfideicommiß noch 77,000 M. hinzutreten, im Ganzen auf 694,398,919.; die Ausgaben betragen dieselbe Summe, und zwar die dauernden 613,686,446 und die einmaligen und außerordentlichen 80,812,473 M. Die gestrige Abendsitzung dauerte, nachdem die Tagessitzung schon über 6 Stunden in Anspruch genommen, 4½ Stunde, bis 11½ Uhr. Die geringe Theilnahme, die die Abgeordneten ohnehin hatten, schwand vollends bei dem fernden Tone des Abg. Dr. Birchaw, der als Berichterstatter wiederholt zum Worte kam. Es handelte sich um die einmaligen und außerordentlichen Ausgaben im Ressort des Cultusministers(8,352,345.). Ich bemerke im Einzelnen, daß zum Bau einer Begräbnißstätte für das preußische Königshaus in Berlin 600,000 M. als erste Rate in Ansatz gebracht waren. Der ganze Bau, der schon von Friedrich Wilhelm IV. eingeleitet worden, seit dem Ende der vierziger Jahre aber ruhet, wird einen Kostenaufwand von 3,078,600 Mark erfordern. Der Abg. Windthorst (Meppen) erklärte, er und seine politischen Freunde würden mit Rücksicht auf den Wunsch des Kaisers und aus Pietät gegen den verstorbenen König Friedrich Wilhelm IV. für die Bewilligung der Summe stimmen. Uebrigens stimmten alle Parteien für dieselbe. Eine Summe von 3,000 Mark war gefordert zur Begründung einer Fachbibliothek für den Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten. Windthorst(Meppen) deducirte, eine solche Bibliothek sei nicht nöthig, das Centrum mit den Polen stimmte gegen die Bewilligung, die Majonität aber dafür.— Ich übergehe die weiteren Verhandlungen und bemerke nur, daß schließlich das Verhältniß des kurfürstlich hessischen Haussideicommisses zum preußischen Staat zur Erörterung gelangte. Die Ausgaben für die Verwaltung des Hausfideicommisses sind veranschlagt auf 807,000, die Einnahmen auf 77,000., so daß also aus der preußischen Staatscasse noch 730,000 M. zuzuschießen sind. Dagegen spart letztere an der Civilliste des Kurfürsten, die jährlich 900,000 M. betrug, da der Kurfürst am 6. Januar gestorben ist, 398,304 M. 41 Pfg. Nach einer dem Hause vorgelegten Nachweisung gehören zu dem sog. kurfürstlichen Haussideicommiß innerhalb des ehemaligen Kurfürstenthums 64 Nummern an Schlössern, Gebäuden, Parks, Anlagen und sonstigen Grundstücken. :: Berlin, 14. März. Mit Rücksicht auf den Petri'schen Antrag, der die Altkatholiken in den Mitgenuß des katholischen Kirchenvermögens zu setzen beabsichtigt, wirft die„Berl. Börsen„Lassen Sie uns dieses Exemplar sehen", rief Alexander,„man erinnert sich da an den Bock, der Gärtner werden wollte.“ Der Bediente ging auf des Barons Wink hinaus und ließ gleich darauf den Förster ein, eine kräftige Gestalt, mit einem sonnengebri##ten, gutmüthigen Gesicht, dem es sonst nicht an Festigkeit fehlte. „Nun Worlitz, was ist das, was soll das heißen?“ herrschte der Baron ihn an,„wie können Sie als Förster sich beikommen lassen, für den Schuft zu bitten? Der Förster für den Wilddieb — ist das nicht aller Vernunft ins Gesicht geschlagen? Ich möchte wohl wissen, welche Begriffe Sie eigentlich von Ihrer Pflicht haben?“ „Das habe ich Ihnen ja gezeigt, gnädiger Herr, als ich den Münter selbst festnahm und hier ablieferte“, entgegnete der Förster ruhig, ohne im mindesten zu verrathen, ob die rücksichtslose und ungerechte Anrede des Barons ihn verletzte.„Nachdem ich aber als Förster meine Schuldigkeit gethan habe, kommt bei mir der Mensch an die Reihe, und ich hielt es weder gegen Pflicht noch Respect, für einen Nebenmenschen ein gutes Wort einzulegen, der unter meinen eigenen Augen so oft, trotz Armuth und Elend, allen Versuchungen widerstanden und nur der Noth erlegen ist, als noch dazu der Hase nur zwanzig Schritt von seinem Hause in des Münter's eigenem Kornfelde sich gütlich gethan hat.“ „Ich schenke Ihnen die lange Vertheidigung", rief der Baron ärgerlich,„Sie hätten lieber dem Kerl die Hölle heiß machen sollen. „Das habe ich auch gethan, Herr Baron, ich habe ihm vorgehalten, wie dumm und gottvergessen es war, so an seinem Nächsten zu verzweifeln und sich in solche Gefahr zu begehen. Meine Frau und ich haben geholfen, wo wir gekonnt, und da hat der dumme Patron gemeint, es würde uns zu viel. Du lieber Gott, man hätte ja gern selbst mal knapp angebissen, um diese Geschichte zu verhüten, denn Sie wissen es ja auch, Herr Baron, wie brav die Familie sonst ist—— „Worlitz“, schrie der Baron auf,„wie können Sie sich unterstehen, mir das zu sagen, da Sie wissen, daß ich ihn fortgejagt habe?“ Ztg.“ die Frage auf, ob der Altkatholicismus, der mit diesem Entwurfe in die Gesetzgebung eingeführt werden solle, da bekanntlich der„Bischof" Reinkens in dem Etat als ein„katholischer" bezeichnet werde, überhaupt reif sei, Gegenstand der Gesetzgebung zu werden. Daß die Altkatholiken den Ausspruch des Vatikanischen Concils vom 18. Juli 1870 über die Unfehlbarkeit des Papstes nicht anerkännten und doch wahre Katholiken sein wollten, sei, so sagt das genannte Blatt, ein offenbarer Widerspruch, der sich nicht dadurch lösen lasse, daß man sage, das letzte Concil sei nicht bumenisch gewesen. Ebenso sei es ein unlösbarer Widerspruch, wenn man das letzte Concil bekämpfen und alle anderen anerkennen wolle. Einer solchen Halbheit könne der Staat kein Interesse haben durch künstliche Mittel Leben einzuhauchen. Auch die„Hess. Morgenztg.“ erklärt, der Staat habe gar nicht die Möglichkeit, die Existenz des Altkatholicismus in der von diesem gewünschten Weise durch seine Gesetzgebung anzuerkennen. Denn entweder seien die Altkatholiken aus dem Verbande der katholischen Kirche ausgeschieden(excommunicirt), und in diesem Falle könnten sie einen Antheil an dem katholischen Kirchenvermögen nicht beanspruchen, oder sie seien als eine besondere Religionsgemeinschaft, als den Katholiken, Evangelischen, Juden u. s. w. gleichberechtigt anzuerkennen und auf ihre eigenen Füße zu stellen, ein Standpunkt, auf den sie sich selbst schon dadurch begeben, daß sie sich gerichtlich die Freiheit von katholischer Kirchensteuer erstritten hätten, dadurch hätten sie ihr Ausscheiden aus der katholischen Kirchengemeinschaft selbst ausgesprochen;— oder ihre Excommunication sei ungültig und sie gehörten noch zur katholischen Kirche: dann sei für den Staat kein Grund vorhanden, ihrer eigenen Behauptung entgegen sie als eine besondere Art von Katholiken zu behandeln. Noch weniger könne der Staat untersuchen, ob die Anhänger der Vatikanischen Decrete vom Glauben abgefallen seien, wie das die Altkatholiken behaupten wollten; am allerwenigsten aber sei in diesem Falle eine Theilung des Kirchenvermögens möglich, sondern, wenn der Staat dies anerkennen wollte, so müsse er den Altkatholiken vielmehr das ganze Kirchenvermögen geben. Die„Berl. Börsen=Ztg.“ ist im übrigen auch der Ansicht, daß die Altkatholiken eine Unterstützung, wie die durch ein solches Gesetz, gar nicht verdienten: ihre Reformbestrebungen seien auch bisher nicht kräftig gewesen und würden nach solcher Unterstützung ganz sicher erlahmen; sollten sie überhaupt nicht weiter gehen und bloß die Vatikanischen Decrete verwerfen, so sei alles Geld, das man ihnen gebe, zum Fenster hinausgeworfen, alle Unterstützung, die man ihnen durch die Gesetzgebung leihe, rein umsonft.„„ Berlin, 13. März. Es int wirllich erstaunlich, wie sonderoat es bei uns zugeht. In der vorigen Woche brachte der Cultusminister einen Gesetzentwurf ein, nach welchem der katholischen Geistlichkeit das Gehalt entzogen werden soll, und heute verlangt er„zur Verbesserung der äußeren Lage der Geistlichen aller Bekenntnisse“ 3,411,509 Mark. Das reime sich zusammen, wer es kann. Doch das hier erscheinende Witzblatt„Ull“ kann es. Es dringt ein Bild, das uns die Wahrheit verräth. Vor einem Vogelkorb, der die Form der päpstlichen Tiara hat, und in welchem ein Vogel sitzt, der die Kleidung eines Geistlichen trägt, sieht Dr. Falk mit einem langen Löffel und darunter steht:„Vogel friß oder stird!“ Ichhoffe, das katholische Volk der ganzen Welt wird dafür sorgen, daß die letzte Alternative nicht zur Wahrheit werde. Das Centrum hat gegen diese Position gestimmt, weil zwischen den Geistlichen ein Unterschied stattfinden soll; während nämlich die evangelischen Prediger 800 Thlr. bekommen, sollen die katholischen Priester nur 600 Thlr. als Minimalsatz erhalten, und sodann weil die katholischer. Geistlichen nach der letzten Vorlage des Cultusministers ja doch nichts erhalten würden. In vortrefflicher Rede wandte sich Herr Windthorst gegen diese Position. Possirlich daneben nahmen sich die Ausführungen eines Pastors Richter aus; dieser Mann hat in der Nähe von Berlin eine Stelle, die ihm mehr als 12,000 Thlr. einbringt, der kann doch wahrlich nicht über den Nothstand der edangelischen Geistlichkeit klagen; auch der evangel. Pastor Gringmuth hatte sich zum Worte gemeldet. Eine zweite Position verlangte zur Entschädigung der Geistlichen und Kirchendeamten für den Ausfall von Stolgedühren 500,000 Mark. Interessant waren hier die Widersprüche der einzelnen Redner, besonders Birchow's, der sich gegen die Vorlage meldete und dann doch dafür stimmte. Sein Genosse Duncker blieb sich diesmal wenigstens consequent. Er sprach und stimmte gegen die Vorlage. Staunenerregend waren die Mittheilungen des Ref. Wehrenpfennig über die Taufen und Trauungen des christlichen Berlins. Seit der Einführung der Civilehe sind in dem ersten Bierteljahre mehrere Tausend Paare nicht mehr kirchlich getrau: und ebenso viele Kinder nicht mehr getauft worden; das wird eine schöne Wirthschaft Der Förster zuckte die Achseln.„Ueber Ihr Thun, Herr Baron, steht mir kein Urtheil zu. Jeder für sich und Gott für uns Alle. Aber wahr ist wahr, drav sind die Münters doch, es ist niemand im Dorf, der ihnen etwas Uebles nachsagen könnte. Heute ist der erste schlimme Tag. Aber sehen Sie, Herr Baron, Sie wissen nicht, wie das zusammenhängt, wie bitter die Noth sein kann. Münter's Frau liegt mit dem dritten Kinde in Wochen, sie ist so krank gewesen und noch so schwach, sie hat den Tod davon, wenn sie hört, was passirt ist.“ „Soll ich vielleicht besorgter sein, Ungemach von der Frau Münter abzuwenden, als ihr Mann?“ höhnte der Baron.„Sie können gehen, es dleibt wie ich gesagt habe, der Kerl soll noch Nech.„ 169—4 Ein finsterer Zug flog über dar gutmurhige wesicht des Försters. „Nun, wie Sie wollen, Herr Baron“, sagte er,„Sie sind der Herr, Sie müssen wissen, was Sie zu thun haben. Ich habe das Meinige versucht und kann ruhig schlafen gehen. Ich wünsche den Herren eine angenehme Ruh." Er grüßte kurz millitatrisch und verließ das Zimmer. Unverschämter Kamerad!“ rief der Baron aus, als die Thür sich hinter dem Förster geschlossen hatte.„Was sagen Sie dazu, Elkrath?“ Graf Stephan zuckte die Achseln.„Es ist wenig Respect in dem Manne, wenig Disciplin und doch ist ihm schwer beizukommen. Untergebene— wenigstens in meinen Diensten— dürfen überhaupt nicht so lange reden, glauben Sie mir, das ist unerträglich, nur antworten, nur Bescheid geben, und müssen gefragt werden. so kurz als möglich, ohne alle Nebenbemerkungen. Meinungsäußerungen darf man erst recht nicht dulden; wer solche zugesteht, giebt sich selbst Preis.“ „Da Sie nun aber einmal anders mit Ihren Leuten siehen, und der Mann im Grunde gut sprach und dachte, Eggenthal", sagte Alexander gutmüthig,„so thun Sie ein Uebriges und lassen Sie den armen Schelm lausen. Der Hunger soll weh thun, wenn wir's uns hier am Tische beim vollen Glase auch nicht so recht vorstellen können.“ (Fortsegzung folgt.) werden, wenn eist die Früchte dieser Saat reifen werden. In der Abendsitzung, in welcher der Etat par fore durchberathen werden muß, gelangte die Position für das hier in Berlin zu erbauende Campo santo bei der Domkirch: zur Sprache. Es soll das die Begräbnitznätte des preußischen Königshauses werden, welche bereits unter der Regierung Friedrich Wilhelm IV. begonnen worden, aber seit jener Zeit wieder der Vergessenheit überliefert worden war. Der Abgeord. Löwe beantragte satt des Namen Campo santo— Fürstengruft zu setzen, welcher Namen auch acceptirt wurde. Die weitern Berhandlungen behandelten verschiedene Bedürfnisse der Universitäten, für Bonn werden 266,100 Mark verlangt, unter andern„zum Ankauf der Mineralien=Sammlung des verstorbenen Dr. Kranz“ 144,000 Mark. Zum Schlusse sei noch bemerkt, oaß die beiden Reserenten für den Culius=Etat Dr. Wehrenpfennig und Pros. Birchow redlich ihre Aufgabe gelöst haben. Dieses ewige Referiren namentlich Birchows, der mit seiner näselnden Stimme, wie die Musik eines Dudelsacks jedem Zuhörer das Trommelfell vollständig abstumpft, wurde schließlich von der Linken wie der Rechten bei jedem Absatze mit einem Ab empfangen, so daß Birchow endlich selbst einsah, daß zu vieles Reden statt Silber— Blech werden kann. * Berlin, 14. März. Der„Univers“ will wissen, es sei eine Note an die italienische Regierung geschickt, welche dieser bemerkbar mache, daß sie gegen den hl. Vater Maßregeln nehmen müsse. Der Sinn der Note läuft darauf hinaus, daß der Papst seit der Annexion Unterthan Victor Emanuel's geworden sei, und daß dieser als Verdündeter Deutschlands die Pflicht hätte, letzterem in jeder möglichen Weise behülflich zu sein. Die Verlegenheit soll natürlich im Quirinal groß sein, denn Italien ist fast ganz katholisch und nicht confessionell gemischt. Zudem weiß der italienische Hof, welche Stellung ein Papst in der Welt einnimmt, und wie Vieles sich in Bewegung setzt, wenn seine Macht Gewalt leidet.— Das Herrenhaus verhandelte in seiner gestrigen Sitzung über die neue Vormundschaftsordnung.— Der Kaiser ist von seinem Unwohlsein wieder hergestellt. Er nahm wieder die regelmäßigen Vorträge entgegen. Das kronprinzliche Paar folgte vorgestern einer Einladung des englischen Botschafters zum Diner.— Die kirchliche Feier des Geburtstages des Kaisers wird nach einer Anordnung des evangelischen Ober=Kirchenraths in den evangelischen Kirchen der Monarchie am Palmsonntage Statt finden.— Der Senioren=Convent des Abgeordnetenhauses hat heute beschlossen, daß die Vertagung des letzteren am 20. d. M. Statt finden und bis zum 5. April währen solle. Am 20., Nachmittags 5 Uhr, wird ein gemeinsames Diner beider Häuser des Landtages zur Feier des kaiserlichen Geburtstages sich anschließen Auf Wunsch des Kaisers wird der Empfang der Präsidien beider Häuser am 22. März, also am Geburtsfeste selber, erfolgen. Der Herzog von Sachsen=Coburg=Gotha ist heute Morgen hier eingetroffen, auf dem Bahnhofe vom Kronprinzen empsangen worden und in dessen Palais abgestiegen.— Die Justiz=Commission des Reichstages wird nach der„Kreuzztg. ihre Thätigkeit wahrscheinlich erst nach Pfingsten beginnen. Mit den äußeren Geschäften derselben ist der Abgeordnete Kreisgerichts=Director Thilo betraut. Der Landtags=Abgeordnete v. Bismarck(Flatow) erklärt in der „Kreuzzeitung“ er habe sich zwar gegen den Antrag Petri zum Worte gemeldet, sei aber mit seinen Freunden für die Grundsätze des Petri'schen Altkatholikengesetzes, und habe nur gegen ein zelne Puncte des Antrages rechtliche Bedenken geltend machen wollen, deßhalb auch für Ueberweisung an eine Commission gestimmt.— Die„Post“ will wissen, Herr v. Radowitz werde sich vor seiner Rückkehr nach Berlin zunächst zu einem Besuche nach Moskau begeben.— Der Abgeordnete Lasker ist auf dem Wege der Besserung. Der Witterungswechsel hat ungünstig auf sein Befinden eingewirkt, und die Krankheitserscheinungen wechseln, so daß sein Arzt noch nicht alle Gefahr für beseitigt erklaren kann, doch hofft er, daß Lasker in einigen Wochen so weit sein wird, Berlin verlassen zu können. Er beabsichtigt, sich zu seinem Bruder in Freidurg im Breisgau zu begeben und dort seine Gesundheit erstarken zu lassen; von öffentlicher Thätigkeit kann noch auf längere Zeit keine Rede sein und er wird künftig sich mehr beschränken müssen.— Das Urtheil gegen den Redacteur der„Germania“ Paul Kosiolek, wegen in 26 Fällen verüdter Beleidigungen durch die Presse, und zwar gegen den Reichskanzler, den Cultus=Minister und das Staats=Ministerium, wurde wie bereits gemeldet, gestern von der siebenten Deputation gefällt. Es lautete auf schuldig sieben einfacher Beleidigungen, eilf schwerer Beleidigungen und zweier Vergehen gegen die öffentliche Ordnung. Das Coliegium erkannte auf zwei Jahre Gefangniß und sofortige Verhaftung des Angeklagten. Kosiolek hat Bertin am 7. d. Mts. verlassen, und zwar so, daß an seinem Wiederkommen gezweifelt wird. Der Kreuzzeitung zufolge wäre er nach Oesterreich gegangen.— Kosiolek hat in Voraussicht seiner sofortigen Verhaftung sich von Berlin entfernt. Das soll Veranlassung sein, daß man jetzt gegen katholische Redacteure und andere politische Delinquenten von nun an ebenso wie gegen die Socialdemokraten mit sofortiger Präventivverhaftung vorgehen werde. Die„Frankf. Zig. erinnert daran, daß selbst zur Conflictszeit, als der Wind am schärfsten blies, ein liberaler Redacteur bei fortgesetzter Ministerbeleidigung es nicht über 6 Monate Gefängniß bringen konnte. Das Biatt bemerkt zu der Entfernung Kosioleks— was nebenbei gesagt, unsere liberalen Heiden 1850 ebenso gethan haben— Folgendes: „Im Reichstage, im Abgeordnetenhause ist die Nothwendigkeit urairt, die Strafvollstreckung gesetzlich zu regeln, insbesondere soweit es politische Gesangene betrifft. Vom Regierungstische hat man die beregten Uedelstände nicht geläugnet, der hohe Bundesrath hat sich der Dringlichkeit nicht verschließen können, aber die Behandlung der Angelegenheit bis zum Mai vertagt. Der Minister des Janern, den es zehn Zeilen kosten würde, den politischen.fangenen die Bejugniß, sich selbst zu belöstigen, einzuräumen, will die Entscheidung des Bundesrathes abwarten. Da kann man es Herrn Kosiolek kaum verdenken, wenn er es vorzieht auch die Entscheidung des Bundesrathes abwarten, statt sich am Plötzensee durch einen dicken Brei von Erbsen, Bohnen, Linsen, Reis oder Kartoffeln die Verdauungswerkzeuge 2 la Most langsam zerstöreu zu lassen“. Die Justiz=Commission des Reichstages wird vom Vorsitzenden, dem Abgeordneten Miquel, auf den 1. April zusammenderufen werden; die Berathungen werden aller Wahrscheiglichkeit nach mit dem Civilproceß ihren Anfang nehmen. Es wird von mehreren Seiten bestätigt, daß neue auf die Kirchenpolitik bezügliche Vorlagen in dieser Session nicht mehr zu erwarten sind. Ueder die Bismarck=Krisis schreibt man der„Magdeburger Zeitung“ von hier: „Wir können aus bester Quelle mittheilen, daß nunmehr die Kanzlerkriste dsinitiv beigelegt ist. Fürst Bismaick wird nicht erst im Laufe des Sommers darüber sich entscheiden, ob er bleibt oder geht, sondern er hat bündige Erklärungen über sein Brbleiben in allen seinen Aemtern abgegeden. Er richtet sich im Hotel Radziwill so ein, daß er dort lange zu wohnen gesenkt. Dies kommt von bestunterrichteter Seite.“ Der Wiener„N. Fr. Pr. wird von hier gemeldet: Die Regierung hat, gutem Vernehmen nach, von der Vorlage weiterer Gesetzentwürfe gegen den Ultramontanismus für diese Landtagslession Abstand genommen, da sie überzeugt ist, daß die jitzt ergriffene Maß. regel zur Brechung des klerikalen Widerstandes aus eichen werde. Die von der Regierung durch die„Provinzial Correspondenz“ abgegebene Erktärung, daß das jetzige Vorgehen der Regierung gegen den Ultromontanis mus eine prineipielle, fundamentale Umgestaltung des Berhältnisses zwischen Staat und Kuche bedeute, macht in den klerikalen Kreisen den größten Eindruck.“ Wie in Abgeordnetenkreisen verlautet, ist die Vorlage des Hondelsministers über den Ankauf und den Ausdau der Norddahn im Staatsministerium zur Berathung gelangt. Man erwartet, daß die Vorlage demnächst dem Hause zugehen wird.— Der Abgeordnete Dr. v. Sybel erläuterte in der Fractionsversammlung der nationalliberalen Partei ein Amendement, welches er zum Gesetzentwurfe über die Einstellung der Leistungen aus Staatsmitteln für die Römisch=katholischen Bisthümer und Geistlichen zu stellen beabsichtigt. Dasselbe verlangt erstens, daß die Pfründe und Einkünfte jedes Geistlichen, welcher den Staatsgesetzen Folge leistet, durch den Staat garantirt werden, und zweitens, daß die kirchliche Disciplinargewalt nicht an einem solchen Geistlichen ohne Genehmigung der Staatsbehörden ausgeübt werden darf.— Das ist kein übler Speck, Herr v. Sybel, aber bei katholischen Priestern verfängt er nicht. Was Staatspfäffisches unter unserm Klerus war, hat bereits„kubeczakirt.“— Im Reichs=Impfgesetz ist eine Lücke entdeckt worden. Es wird zwar aufs Genaueste vorgeschrieben, daß, wann, wie und wo die„deutschen Kinder“— kleine Kinder natürlich!— geimpft werden sollen, wer aber die Kosten dafür zu tragen hat, ist nirgends im Gesetz bestimmt. Da nun in Geld=Angelegenheiten— auch beim Deutschen!— die Gemüthlichkeit aufhört, wollen weder die Reichsregierung noch die Einzelnregierungen diese Kosten auf sich nehmen. Es bleibt also nichts übrig, als das Gesetz so lange unausgeführt zu lassen, bis der nächste Reichstag die„Lücke" durch eine entsprechende Festsetzung ausfüllt. Ja, es geht nichts über— gute Gesetze zu machen! & Straßburg, 9. März. Mit unserer Stadterweiterung sind wir in's Stocken gerathen. Wo fehlt's? An Geld wahrscheinlich. Die Stadt soll die zur Erweiterung erforderlichen 17 Millionen M. herbeischaffen, und ein solch drückendes Joch uns für lange Jahre aufzulegen, davor bebt unser BürgermeistereiVerwalter zurück. Ich denke mit Recht, denn Niemand sieht hier ein, weshalb es Noth thue, mit gepreßter Dampfkraft unsere Wälle weiter hinauszuschieben. In allen Vierteln der Stadt, ja fast in jeder Gasse, findet man an großen und kleinen Häusern Zettel heraushängen mit den Worten: Wohnung zu vermiethen, Chambres garnier à louer. Wir haben also einstweilen noch Platz genug. 17 Millionen Mark ist zu viel für die Anschaffung des Luxusartikels einer Stadterweiterung. Wenn die Regierung dennoch die dringende Nothwendigkeit fühlt, einen größeren Umfang unseren Wällen zu geben, so mag sie die Kosten bestreiten. Sie hat ja Geld genug!— Das kleine Seminar wird demnächst von der Universität gemiethet werden. Diese fühlt sich zu enge im ehemaligen kaiserlichen Schlosse. Entweder muß sie der Bibliothek oder diese der Universität weichen. Man hat es vorgezogen, einen Theil der Hörsäle in's kleine Seminar zu verlegen, wo die Vorlesungen, die z. Z. im Schlosse gehalten, statt haben werden. Man würde meinen, das kleine Seminar ist ganz eigens geschlossen worden für die bischöflichen Zöglinge, damit die Musensöhne der Universität darin Platz finden mögen. Herr Canonicus S..... gidt sich viele Mühe, um die desfallsigen Unterhandlungen zu gutem Ende zu bringen.— Herr Buchdrucker Le Roux, der den confiscirten Fastenhirtenbrief gedruckt hat, muß demnächst vor den Schranken des Polizeigerichts erscheinen, weil er die gesetzlichen Exemplare nicht im vom Gesetze vorgeschriebenen Termine bei den Behörden hinterlegt hat. Der Untersuchungsrichter beruft sich dabei auf ein Gesetz von 1814 und von 1849. Für dergleichen Sachen sind die französischen Gesetze immer unserer Verwaltung willkommen; wo aber uns ein Fünkchen Freiheit und Selbstständigkeit anerkannt worden, das gilt nicht mehr und da heißt es gleich:„Ja Bauer, das ist was anderes! Diese Gesetze sind von den Clericalen Frankreichs geschmiert worden“. So namentlich mußten wir es manchmal hören, als von dem wahrhaft freisinnigen Unterrichtsgesetz von 1850 die Rede war. Der Buchdrucker soll nun büßen für den Bischof und den sämmtlichen Clerus, da der Clerus den Hirtenbrief fast überall von den Kanzeln herab verlesen hat. Es ginge aber doch nicht, bei 700 Geistlichen im Elsaß vor Gericht zu ziehen. * S t r a ß b u r g, 1 3. M ä r z. O b e r p r ä s i d e n t v o n M ö l l e r i s t zum Bevollmächtigten beim Bundesrath ernannt worden, wodurch, wie die„Straßburger Zeitung“ commentirt, letzterem eine mehr unmittelbare Information über die Angelegenheiten der Reichslande ermöglicht ist. 10. März. Bayern eilt unaufhaltsam seinem Es fehlt im liberalen Theile der Bevölkeden Regierungskreisen das Selbstbewußtsein, Selbstständigkeit des Landes. Geflissentlich wird alles, was an die ehemalige glorreiche Geschichte des Landes erinnert, unterdrückt und in Gesetzgebung und Verwaltung macht sich eine wahre Manie geltend, bayerische Institutionen, und mochten sie sich noch so gut bewährt haben, zu verdrängen und dafür alles nach preußischem Muster einzurichten. Am auffallendsten bis zur Pedanterie und zur Lächerlichkeit geschieht dies von Seiten des Kriegsministeriums. Nur in einem Punkte war noch eine Verschiedenheit vorhanden, nämlich in der Stellung der Militärbeamten. Rasch wurde ein Gesetzentwurf gemacht, durch welchen die preußischen Verhältnisse auf Bayern übertragen werden sollten. Da aber dieser Gegenstand unter die Reservatrechte flel und Verfassungsveränderung involvirte, war eine Zweidrittelmajorität erforderlich. Diese konnte nicht erreicht werden, da die Patrioten (bis auf zwei Herren) gegen den Entwurf stimmten. Ganz interessant war die Dedatte dadurch, daß der Kriegsminister zugeben mußte, die bisherigen Einrichtungen hätten sich ganz gut bewährt, daß er für seinen neuen Gesetzentwurf keine andere Empfehlung beizubringen wußte, als daß es„in Preußen auch so sei“. Die ganze Vertheidigung von Seiten des Kriegsministers bestand bei jedem Paragrophen in der Wiederholung des sterotypen Satzes: So ist es in Preußen.“ Die Kritik, welche der Adgeordnete Dr. Freytag dieser sonderbaren Vertheidigung angedeihen ließ, war meisterdaft. Auch der Abg. Rußwurm sprach vortreiflich. Nach den Reden dieser beiden Abgeordneten war es klar, daß der Gesetzentwurf fallen müsse. Wo noch irgend bayerisches Seldstbewußtsein vorhanden war, mußte es sich geltend machen gegen die Anschauungen des Kriegsministeriums. Von liberaler Seite wurde den Patrioten einfach zugerufen:„Wenn ihr das Gesetz verwerfet, so führen wir es durch das Reich ein.“ So weit ist man bereits in Bayern, daß man ganz offen mit dem Reiche drohen kann selbst in Fragen, durch welche eine bayerische Verfassungsverletzung provocirt wird. Mit dem Civilehegesetz ist mon vorangegangen, die dayerische Verfassung direct zu verletzen und wird es fortgehen, bis unser ganzes bayerisches Verfassungsrecht nur mehr ein zerrissener Fetzen Papier ist. Die reichsfreundlichen Blätter sind allerwärts ganz böse auf die Opposition der doyerischen Patrioten zu sprechen und verdrehen die Sachlage dadurch, daß sie von einer Verletzung der Versailler Verträge reden. Das ist vollständig unwahr. Die Versailler Verträge beließen vielmehr Bayern das Recht, die Stellung der Militärbeamten selbstständig zu bestimmen. Die Mähre von Verletzung der Versailler Verträge durch den letzten Beschluß der Patrioten wurde nur in die Welt gesetzt, um das Pferd der Reichsseindlichkeit der bayerischen Ultramontanen recht lustig tummeln zu können. — Die Reptilienblätter geben sich vergebliche Mühe, die Abberufung des hiesigen Nuntius zu empfehlen. Das Ministerium wird sich hüten, dem Könige einen solchen Antrag zu unterbreiten, da König Ludwig II. in den Fragen der äußeren Repräsentanz 0 München, Untergange entgegen. rung dis hinauf zu das Gefühl für die zu keiner Concession zu bewegen ist. Das weiß man bei der hiesigen preußischen Gesandtschaft sehr genau. Es wurde darum nicht die„Nordd. Allg. Zig.“, sondern die„Nationalzeitung“ gewählt, um den Wunsch nach Entfernung des Nuntius ins Publikum zu bringen. Ter hiesige Nuntius Monsignore Bianchi zeigte gegen die Declamationen der„Nationalztg. einzig das Gefühl der— Heiterkeit. * München, 13. Mai. Der Herr Landtagsabgeordnete Pfarrer Mahr von Ebermannstadt wurde bekanntlich wegen Beleidigung des kgl. Bezirksarztes, Dr. Pachmayr, und des kgl. Landrichters Dennerlein in eine achtmonatliche Zellengefängnißstrafe verurtheilt. Um vor Beginn des Landtages der Verhaftung zu entgehen, hatte er sich hieher begeben und ein Gnadengesuch um Umwandlung in Festungshaft und beziehungsweise Verminderung der Dauer bei Sr. Majestät dem Könige eingereicht. Dieses Gnadengesuch ist aber abschlägig beschieden worden und bleidt es deshalb bei den acht Monaten Zellengefängniß. Dagegen fungiren die von der öffentlichen Meinung gerichteten Herren Dennerlein und Pachmayr als k. bayer. Beamte fort! * Wien, 13. März. Ueber die Meldung der„Neuen Freien Presse“ von einer bevorstehenden neuen Drei=Kaiser=Zusammenkunft verlautet in diplomatischen Kreisen nichts, was diese Nachricht zu bestätigen geeignet ist.— Fürst Milan von Serbien hat ein Schreiben nach Berlin gerichtet mit der Anfrage, ob sein Besuch zu Anfang Mai willkommen sei. Italien. Rom, 12. März. Die hiesigen liberalen Blätter, welche sich über die bevorstehende Zusammenkunft des Kaisers von Oesterreich und des Königs von Italien mit vollkommener Befriedigung aussprechen, melden gleichzeitig, daß der Kaiser Franz Joseph am 5. April in Venedig eintreffen, daselbst zwei Tage verweilen und dann nach Pola weiterreisen werde. Die„Opinione“ schreibt, vom Kaiser selbst sei Venedig als Ort der Zusammenkunft in Vorschlag gebracht. Dieser Gedanke sei ein Beweis, wie innig und herzlich die Beziehungen zwischen den beiden Souveränen und Regierungen seien. Uns ist diese von den Liberalen Oesterreichs zur Schmach des alten Kaiserreiches ausgeheckte Zusammenkunft ein Beweis, daß Oesterreich des Schicksales werth ist, das demnächst über dasselbe hereinbrechen dürfte. Seit das lothringische Reis dem alten habsburgischen Stamme aufgepfropft worden ist, hat die Freimaurerei und durch sie der Liberalismus, oder, wie er in Oesterreich hieß, Josephinismus und die Romfeindlichkeit in den leitenden Kreisen die Oberhand gewonnen, und seit dieser Zeit ist Oesterreich von seinem früheren sprüchwörtlich gewordenen Glücke verlassen worden. Um Oesterreichs Fall recht deutlich ins Licht zu stellen, konnte für die Zusammenkunft kein geeigneterer Ort als Venedig herausgefunden werden. Freilich ist Venedig auch keine Ehrenerinnerung für das Victor=Emanuel'sche Italien. * R o m, 1 3. M ä r z. D e r S e n a t n a h m d e n S t r a f g e s e t z Artikel, betreffend die Mißbräuche(sic!), welche die Geistlichkeit sich zu Schulden kommen läßt, an. Der Berichterstatter empfahl, denselben noch besonders wegen der von den Bischöfen von Turin, Genua, Vercelli und Novara gegen diesen Artikel eingelangten Proteste nur um so mehr anzunehmen. * R o m, 1 4. M ä r z. E s w i r d v e r s i c h e r t, e i n i t a l i e n i s c h e s G e schwader werde den österreichischen Kaiser von Venedig nach Pola begleiten: Die„Opinione“ erklärt einer Berliner Meldung der „Times“ gegenüber, daß die italienische Regierung keine Note von der deutschen Regierung in Bezug auf das Verhalten des Papstes gegen Deutschland erhalten habe. Frankreich. * Paris, 13. März. Das französische Schift„Kieber“, welches in Bastia, un der Küste Corsica's, zur Verfügung des h. Stuhles bleiben sollte, ist nie am Orte seiner Bestimmung gewesen. Im December war es in Toulon, im Januar in Bille franche, um vor der Kaiserin von Rußland Parade zu halten, im Februar wieder in Toulon, jetzt ist es in Ajaccio auf Corsica, 26 Stunden von Civita=Vecchia. * Paris, 13. März. Die Kaiserin von Rußland ist aus St. Remo hier angekommen. Sie wurde am Bahnhofe vom PolizeiPräfecten und dem Obersten Abzac, dem Adjutanten des Präsidenten der Republik, empfangen.— Die fünszehnte Abtheilung der Nationalversammlung verlangt eine Untersuchung wegen der Wahl des Bonapartisten Cazeaux im Departement der Oder Pyrencen. — Das bonapartistische„Journal de Pyrönées Orientales“ ist wegen eines Angriffs gegen den Präsidenten der Republik und die Nationalversammlung auf einen Monat unterdrückt worden. * Versailles, 12. März Nationalversammlung. Der Minister des Innern, Buffet, verliest das Prozramm des neuen Kabinets. In demselben wird vorangestellt, daß das Ministerium eine sehr konservative, jedweden Zeichens übermüthiger Herausforderung wie ohnmächtiger Schwäche gleich sehr entbehrende Politik befolgen werde. Eine solche Erkl#rung sei nothwendig um alle Unentschlossenheit und alle Beunruhigung der öffentlichen Meinung zu beseitigen. Die dieder=ehrliche, friedtiebende und arbeitsame Bevölkerung, die der Ordnung anhange, könne überzeugt sein, daß die Regierung sie gegen alle Anfechtungen und subversiven Leidenschaften in Schutz nehmen weide. Das Plogramm gedenkt mit Anerkennung der Verwaltung, welche unter schwierigen Umständen die Ordnung aufrecht zu erhalten verstanden habe; es wird hinzugefugt, dieselbe könne sich der fortgesetzten Unterstützung des neuen Ministeriums versichert hatten. Sodann werden die Republikaner aufgefordert, durch ihre Billigung einer Politik, die allein im Stande sei, das Land wieder zu befestigen, den Beweis zu liefern, daß der gegenwärtige Zustand der Dinge nicht unverträglich sei mit der öffentlichen Sicherheit. Alle diejenigen, die vielleicht eine von der nunmehrigen Verfassung adweichende Lösung der konstitutionellen Frage gewünscht hätten, müßten sich aus Patriotismus bestimmt fühlen, dem Ministerium sich anzuschließen, um mit demselben die Prinzipien der Ordnung und die Erhaltung der Gesellschaft zu vertheidigen. Das Ministerium zähle auf alle Gemäßigten bei allen Parteien. Dasselbe werde der neuen Konstitution Achtung zu verschaffen wissn, sich aber nicht hergeben zum Werkzeug irgend welcher Rancune, es werde eine feste und doch versöhnende Haltung einzunehmen bestrebt sein. Der Auzenblick würde schlecht gewählt sein, um der Welt ein Scauspiel innerer Zwietracht zu gebin, es würde das heißen, den letzten Schlag gegen F ankreichs Macht und Ansehen führen. Das Ministerium werde Modificationen in Bezug auf die Preßgesetzgebung vorschlaten und den Belagerungszustand aufdeben, sobald das bezügliche Gesetz beschlossen worden sei. Das Mairegesetz werde noch eine gewisse Zeit lang beibehalten werhen, das Ministerium werde jedoch die Maires sobald als nur möglich aus der Mitte der Munizipelräthe wählen Zum Schlusse forderte-ffet die Versammlung auf, sich sofort auszusprechen, falls das Programm des Kabinets nicht ihren Bei fall haben sollte. Die Linke nahm das Programm mit Schweigen auf, beide Centren und ein Theil der Rechten, erklärten laut ihren Beifall. Es wurde aber keinerlei Besprechung oder Beichlußassung an dasselbe geknüpft, vielmehr in der Berathung des Cadregesetzes fortgefahren, das bis zum Artikel 27 angenommen wurde.— Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. * Versailles, 13. März. In der National=Versammlung wurde heute die dritte Berathung des Gesetzes über die Cadres der Armee beendigt. Die Wahl des Präsidenten wurde auf Montag anberaumt. Die Linke wird, dem Vernehmen der „Agence Havas“ zufolge, für Audiffret Pasquier stimmen, wenn das rechte Centrum sich für Duclere(Linke) als Vicepräsidenten erklären würde. Belgien. ∆ Brüssel, 13. März. Msgr. Dechamps, Erzdischof von Mecheln, hat sich vor einigen Tagen nach Rom begeben, woselbst ihn bekanntlich Papst Pius IX. im demnächstigen Consistorium zum Cardinal creiren wird. Natürlich herrscht hierüber im ganzen katholischen Belgien ungetheilte Freude.— Von den hiesigen Zu enn gänden werden Sie sich ein kleines Bild machen können,## ich Ihnen mittheile, daß wir in Brüssel fast an allen Sonntagen Fastenzeit Carneval haben; am verflossenen Sonntage war ur das Hauptcarnevalsfest. Unsere liberalen Helden leisteten aber auch an Verspottung der Religion und Sitte das Menschenmögliche. Eine Gesellschaft, zu der die liberalen Abgeordneten und Jottrand sowie mehrere Honoratioren von Brüssel gehören, veranstaltete unter dem lebhaften Beifalle des auf dem Balkon des Rathhauses versammelten Stadtrathes einen Zug, in welchem neben Schulbrüdern, welche die kleinen Knaben theils prügelten, theils um armien, und inmitten katholischer Priester auch Louise Lateau figurirte. Diese schamlose Cavalcade bewegte sich unter starker polizeisicher Bedeckung durch die Straßen der Stadt, ja, als einige Bürger ihrem Unmuthe durch Zischen Luft machten, wurden sie sofort verhaftet. Und dieses Treiben wagt die hiesige liberale Presse ganz offen zu billigen und zu vertheidigen. Wahrhaftig, es lebe die Freiheit!— Die Repräsentantenkammer bewilligte gestern für die Fortführung des colossalen, aber ganz unnützen neuen Justizpalastbaues, der schon viele Millionen verschlungen hat, einen neuen Credit von 2,500,000 Frcs. Das ist auch noch eine Bescheerung aus der liberalen Aera.— Soeben trifft hierselbst die Nachricht ein, daß der Herzog von Arenberg auf seinem Schlosse Hervele bei Löwen an einer Leberkrankheit hoffnungslos darniederliegt. England. London, 13. März. Die irische Grasschaft Tipperary beharrt bei ihrer Opposition gegen die britische Regierung; sie hat bei der gestrigen Parlamentswahl den alten Fenier Mitchell mit 3114 gegen 746 Stimmen, welche auf den Regierungscandidaten Moore fielen, von Neuem zu ihrem Vertreter im Unterhause gewählt. Die erste Wahl Mitchell's, der sich bis dahin in Amerika aufgehalten, wurde bekanntlich auf Antrag Disraeli's in der Sitzung vom 18. Februar d. J. wegen Unwürdigkeit des Gewählten für ungiltig erklärt. Mitchell wurde in Folge seiner Theilnahme an aufrührischen Bewegungen 1848 auf achtzehn Jahre nach Australien deportirt. In der Colonie genoß er gegen die Abgabe des Ehrenworts, nicht entfliehen zu wollen, eine angemessene Freiheit. Er machte dennoch einen Fluchtversuch und entkam nach Amerika, von wo er in der heftigsten Weise die Agitation gegen England betrieb. Seine Wiederwahl wird sicherlich wieder kassirt werden. London, 13. März. Betreffend die angebliche ProtestantenVerfolgung auf der französischen Südseeinsel Uvea ist nach erfolgter Prüfung der Glaubwürdigkeit der Berichte des Missionärs Samuel Ella eine Bewegung im Gange, um die englische Regierung zu einem Schritte in Bezug auf jene Vorfälle zu veranlassen. Die Lords Derby und Granville sollen bereits früher die Sache in Erwägung gezogen haben. Nöthigenfalls wird die Angelegenheit vor das Parlament gebracht.— An der ganzen Sache ist bekanntlich nur das wahr, daß die protestantischen Missionäre sich Eingriffe erlaubt haben und damit zurückgewiesen sind. Wahn, 12. März. Heute fand beim Caplan Ant. Wolters hierselbst ein Haussuchung nach der Adresse an den heil. Vater statt. Also den Katholiken in Preußen soll es nicht mehr gestattet sein, ihrem kirchlichen Cberhaupte ihre Ergebenheit auszusprechen. A Aus dem Regierungsbezirk Aachen, 11. März. Im„Oeffentl. Anzeiger zum Amtsblatte“ der königl. Regierung zu Aachen, Nr. 180, werden die kgl. Polizeidehörden angewiesen, auf folgende katholische Geistlichen zu fahnden, welche wegen Amtsvergehen verurtheilt wurden: H. J. Müller aus Hammer, zu 20 Thlr. eventuell 6 Tage Gefängniß; M. Hoemens, Privatgeistlicher, Nachen, zu 50 Thlr. ev. 11 Tage Gef.; H. Esser, Reodresbyter, aus Crombach, zu 80 Thlr. ev. 12 Tage Gef.: G. Wegescheidt, füher zu Wirtzfeld, zuletzt sich in Köln aushaltend, zu 50 Thlr. ep. 10 Tage Ges.; J. A. Felder, Neopresdyter aus Hurt en zu 50 Thlr. ev. 10 Tage Gefängniß. * Trier, 11. März. Der verantwortliche Redacteur der„R. Moselzig.“ erhielt gestern eine Vorladung vor den Untersuchungsrichter; er ist beschuldigt, den Freimaurerorden beleidigt zu haben. Wipperfurth, 6. März. Vorigen Mittwoch sand in der Wohnung des Redacteurs des„Wipperfürther Volksblattes“ wiederum eine Haussuchung statt und zwar diesmal nach dem Manuscript der am vorigen Samstag veröffentlichten Encyelica des heil. Vaters. Natürlich wurde ein solches Manuscript nicht gesunden, weil es nicht vorhanden war. Das Actenstück war ei em liberalen Blatte entnommen, welches letztere denn auch in der Druckerei gesucht, gefunden und confiscirt wurde. Münster, 13. März. Die heute Morgen versuchte Verhastung des Herin Bischofs mißlang, weil derselb bereits um 6 Uhr nach dem Rheine abgereist war. In der Stadt herischt große Aufregung. Seit das Bis. ihum Münster existirt, also weit über 1000 Jahre, ist noch kein Bischof ins Gefängniß geführt worden. Das war erst der Zeit aufgespart, wo Westfalen unter preußischer Herrschaft ist. Lädinghausen, 10. März Die zur Seppenrader Pfarre gehörtgen Grundstücke sollen am 9. d. M. verpachtet werden. Es fanden sich wohl zu diesem Termine viele Bauern ein, ein Gebot jedoch wurde nicht abgegeben. Seppenrade, 12. März. Gestern wurde der Wittwe Moll durch die hiesige Polizei ein Regierungsschreiben behändigt, durch welches die über deren Sohn, den Herrn Caplan Moll, unter dem 26. Juli v. J. verhängte Ausweisung zurückgenommen wird, weil, wie das Aufhebungsdeiret sagt, das gegen ihn eingeleitete Untersuchungsverfahren rechtskräftig deendiet ist. Meschede, 12. März. Das Obertribunal hat das freisprechende Urtheil erster und zweiter Instanz gegen den Herrn Apotheker Wrede von Verstand der hiesigen Abtheilung des Mainzer Katholikenvereins Breslau, 8 März. Der hochwürdigste Herr Fürstbischof ist von dem Herrn Oderpräsidenten aufgesordert worden, die seit länger als einem dahre vacanten Pfarreien Alt=Reichenau und Dzieckowig zu besetzen. 10. März. In der Provinz Posen geht mon jetzt, wie besichtet wird, mit der Beschlagnahme der den katholischen Geistlichen zustebenden sog. Missalien Behufs Deckung der vom staatlichen Dibeesanverdanter Landrath v. Massenbach verhängten Geldstrafen allgemein vor. Es alen deseber den wie.: Diese theilweise in Geld, theitweise in Rat. Birchen...* Abgaben der Gutsbesitzer und Bauern an die katholischen als ganz: größtentheis hypothekarisch auf den betreffenden Grundstöcken Einfnust. Lasten eingetragen und bilden den hauptsächlichsten Theil der strain; der Geistlichen. Auf diesem Wege ist die Deckung der GeldAluten leichter zu erreichen. besnder sa kr.:4 Der Deran und Props Roehr von Ventischen in Sachen dag““ seit sieben Wochen wegen verweigerter Zeugenaussage Geheimdelegaten in gerichtlicher Haft. Eine baldige Ents aus dem Gesängnisse ist nicht zu erwarten, da ihm, wie der„KuVosen die Sziti“; auf sein Gesuch an die Oberstaatsanwaltschaft in virden, als ig ertheilt worden ist, er würde nicht eher freigelassen ner scheißt er den Delegaten namhaft mache. Wie der„Kuryer“ fer*, hat der Bürgermeister von Bentschen vor Kurzem die Bücher .8 in Vosen abgesand, arrei mit Beschag belegt und an die Regie. Der Berner Regierungsrath fordert den Pfarrer auf, widrigensaoh.. au nahme seiner pfarramtlichen Functionen —genfuuts seine Absetzung erfolgen würde. Boum. 15. de Nachrichten. Verdutung: Heute ist unser Verleger Herr Peter Hauptmann laseg warden“ einer achttägigen Haft aus dem Gefängniß wieder entBächen“. 14 März. In den Schalen von Beuel, Bilich und Loder zum Vergst=Paamiuht.. det man den Fabrikanten Adin, 12. Mar. eius Meilung vier eingetrosenscen Zeitung is von Varlin ans Paltschulen an Stelle der: vonach die Eigrichtung von secheklassigen st#larsict ueben dem mit drbeiten a chulen bevorsände, und für Die Stargé, noch eia zweiter Ss ua terhäusten setigen Schul-Zulpektor, Sehesesdeit wärde dem.: our=Inlpector angestelt wrnden sole. Die. e: P. egen zur Vertantlung in Stadtberonburte. vos eisenartigem Giaß, I5s eirenliren hierselbst falsche 20 Pfennigsücke -en, die mit dünnen Silberplätichen belegt sind. Das Gepräge derselben ist scharf und schwer von den echten zu unterscheiden; nur sind sie elwas dicker als die letzteren. * Trier, 13. März. Der hochw. Herr Bischof Dr. Eberhard erheilte heute Morgen, wie die„R. Moselztg.“ meldet, in der hohen Domkirche 4 früheren Alumnen des hiesigen Priesterseminars die h. Priesterweihe; 23 andere wurden zu Diaconen und 7 zu Subdiaconen geweiht. * Trier, 13. März. Wie die„Mndener Zeitung" hört, ist der seit October 1873 bei der hiesigen Königl. Regierung als Hülfsarbeiter in der Schul=Abtheilung beschäftigte Gymnasial Oberlehrer Dr. Breuer als Nachfolger des Schulraths Ernst in Minden in Aussicht genommen. * Erwitte, 9. März. Die Rückkehr unseres Pfarrers Dr. Schulte von der Festung Wesel, wo er wegen Verlesung des bekannten Hirtenbriefes eine achttägige Festungshaft verbüßt hatte, bot den Pfarreingesessenen eine erwünschte Veranlassung, dem allgemein verehrten Manne durch Ueberreichung eines lostbaren silbernen Pokals ein Zeichen der Liebe und Treue zu geben. * Dortmund, 12. Mäcz. Wie der„Westf. Merkur“ hört, hätte der der Herr Kreisrichter Windthorst, Abgeordneter für Bielefeld, Aussicht, an Dr. Becker's Stelle zum Bürgermeister hierselbst gewählt zu werden. Außerdem haben sich noch 13 Bewerber gemeldet. * Münster, 10. März. Ein Orcan, der gestern über unsere Stadt fegte, war so stark, daß er alte Bäume in der Promenade und auf dem Domhofe knickte. So berichtet der„Wests. Merkur“. ff Fulda, 10. März. Auf gestern Vormittag war vor der Strafkammer des hiesigen Kreisgerichts öffentliche Verhandlungstermine in der Anklagesache der Staatsanwaltschaft gegen den vormaligen Direktor des Knabenseminars Frhr. v. Korff wegen des bekannten offenen Briefes an den staatskatholischen Seminardirektor Schröter anberaumt. Nach Verlesung der Anklageschrift und Vernehmung des Angeklagten bezüglich der in derselben behaupteten Thatsachen wurde von der Vertheidigung, welche von dem rühmlichst bekannten Rechtsanwalt Dr. Freys geführt wird, die Aussetzung des heutigen und Anberaumung eines anderen Termins zum Zwicke der Benennung von Beweismitteln, durch welche der Beweis der Wahrheit der in dem offenen Brief eitirten Thatsachen erbracht werden soll, beantragt, vom Gerichtshof genehmigt und die Fortsetzung der Verhandlung auf den 16. d. M. festgesetzt. Wir werden somit in den nächsten Tagen in den Mauern unserer Stadt sich einen Prozeß abspielen sehen, wie interessanter seit der Reinkens'schen Affaire sich wohl kein zweiter abwickelte. Der Prozeß Schröter scheint uns also das Bild eines„staatskatholischen“ Geistlichen zeichnen zu sollen. Unsere Zeit bedarf der Klarheit und hätte der offene Brief des Frhr. v. Korff weiter nichts genützt, so wäre der Erfolg schon schätzenswerth genug. Fulda, 13. März, 9 Uhr. So eben verkündet die Glocke vom Domthurme den Tod des frühern Bisthumsverwesers Domdechanten Dr. Laberenz. * Berlin, 13. März. Wie die Kreuzzeitung mittheilt, hat die an der Gräfin v. d. Schulenburg, Ober=Hofmeisterin der Kaiserin, vollzogene Augenoveration die Sedkraft beider Augen wiederhergestellt. Die Genesurg der Gräfin macht andauernd Fortschritte. * Posen, 12. März. Wegen Majestätsbeleidigung ist heute der verantwortliche Redacteur des„Oreorwnik', Anorzejewski, von dem hiesigen Appllationsgericht zu 4 Monaten Gesängniß verurtheilt worden. * Leipzig, 13. März. In den Blättern lesen wir folgende Erklärung: „In meinem Buche„Die deutschen Zeitschriften“, Leipzig 1875, habe ich Seite 370, auf Grund von Mittheilungen, denen ich glauben zu schenken hatte, Herrn Arthur Lecysohn Leiter der Wiener Filiale des Berliner Preßbureau's genannt Herr Dr. Levysohn erklärt mir nun auf sein Ehrenwort, daß er mit dem gedachten Preßbureau„nicht das Mindeste zu schaffen habe.“ Ich will seinen Widerruf der.ffentlichkeit nicht vorenthalten und die Leser meines Buches von ihm in Kenntniß setzen. Dr. Heinrich Wuttke.“ * Aus Baden, 12. März. Die heerschende Geschäftsstockung hat ihre Wirkungen auch auf die große Keßler'sche Maschinenfabrik in Karlsruhe ausgedehnt. Gegen dreihundert Arbeiter, zum Theil Familienväter, sind aus derselben entlassen worden. * R e g e n s b u r g, 1 1. M ä r z. W i r h a b e n h e u t e e i n v o l l s t ä n d i g e s Hochwasser; in der vergangenen Nacht ist die Donau in weiter Ausdeh nung über ihre Ufer getreten und noch fortwährend im Steigen begriffen. Die k. Billa ist von Wasser überfluthet, ebenso steht die Ladehalle und ein Theil des Bahnkörpers der Rollbahn an die Donau unter Wasser, ebenso die Holzstöße auf der Holzlände. Ungewöhnlich hoch geht der Regen, der weit über seine Ufer getreten ist und noch fortwährend Eis führt. Man hofft von dem eingetretenen Frost kein höheres Steigen des Hochwassers mehr, während Wasserkundige behaupten, daß der Lech, die Iller u. s. w. mit ihrem Zuflusse noch ausstünden; dann freilich müßte eine bedeutende Ueberschwemmung eintreten. * Wien, 12. März. Die heute bekannt gewordene Flucht eines Bankgeschäft=Inhabers, des Chefs der Firma„J. Epstein“ in der Kärtnerstraße, Wilhelm Kohn, macht die Runde in Börsen= und Finanzkreisen. Kohn, welcher vor einigen Jahren, um das Geschäft in Flor zu bringen, die Firma unter dem oben angeführten Namen protokolliren ließ und den wirklichen Namensträger Herrn E. Epstein hiefür eine monatliche Rente ausfolgte, hat es, wie sich nun herausstellt, blos auf Täuschung des Publikums abgesehen gehabt, da es im guten Glauben, mit dem bestrenommirten und bekannten Bankhause L. Epstein in Verbindung zu treten, mit J. Epstein, reete Wilhelm Kohn, Geschäfte machte. Am 6. d. verließ Kohn heimlich Wien und drei Tage später langte an den Geschäftsführer ein Beief aus Biemen ein, worin der Verschwundene seine Ankunft anzeigt und gleichzeitig den Entschluß kundgibt, nicht mehr nach Wien zurückzukehren. Dieses Schreiben wurde unverzüglich dem Polizeicommissariate in der inneren Stadt übergeben, und die von diesem eingeleiteten Recherchen lieferten das Resultat, daß Kohn sich des Verbrechens des Betruges und Veruntreuung schuldig gemacht habe. Die Zahl der Beschädigten kann momentan nicht festge stellt werden, ebenso nicht die Höhe der unterschlagenen Summe Letztere soll einer oberflächlichen Berechnung nach 80.000 fl. übersteigen. Die Geschäftsbücher wurden heute Vormittag mit Beschlag belegt und dem Landesgerichte übergeben. „Characteristisch für unsere Sicherheitszustände, fügt die„D..“ hinzu, ist es übrigens, daß nach einem uns vorliegenden Schreiben die Polizeidirektion seit 4. Januar d. J. im Besitz einer Strafanzeige zegen das „Bankhaus" J. Epstein sich befindet, ohne bisher das Geringste in dieser Angelegenheit gethan zu haben.“ * T i r n a u, 1 0. M ä r z. D e u 2 2. F e b r u a r t r a t z u B i a l a i n G a l i z i e n während der Frühmesse um 7 Uhr, gehalten von dem dortigen Parafeae Cooperator Heren Kossecki, ein junger Mensch mit einem groben Stocke in der Hand bis zu den Altarsstufen, wo er einige Minuten stehen blied. Nach der heiligen Kommunion des Priesters, als sich dieser auf die Epistelseite begad, um aus dem Missale die Collecten zu beten, trat jener Mensch dis zu dem Altartiche selbst hinauf und schlug mit dem groden Stocke auf den Kelch, wobei er diesen schrecklichen Fluch ausstieß: „Ich schlage jenen Gott, der die Gerechtigkeit nicht kennt.“ Der Herr Celedrant erschrock sehr. Der Kelch blieb zwar auf dem Altare Kehen, aber die Patena fiel ganz gebogen herunter. Da sprang der Kirchendiener Zagöisk aus der Sakristei heraus und packie den Verruchten von rück wärts. In demselben Augenblicke sprangen dem Klrchendiener auch zwei dem Gottesdienste beiwohnende andächtige Herren, Anton Maleck:, Kassier der dortigen Pfandleihanstalt, und Franz Wenzelis, Tischlermeister zu Hilfe, und sch eppten den Bottlosen in's städtische Strafhaus. Unterwegs befragt von Heein Malecki, g stand der gottlose Mensch, er heiße Ferdinand Eugen de Bud,yaski, sei zu Myslenice gedürtig, Soha eines kk. Sieuereinnehmers, habe die achte Gymnasialklasse in Krakau absolvirt und gehöre zu der Gesellschaft des bekannten Banas, der vor zwei Jahren am Himmelfahrttage in der Bernadiner(Franziskaner) Kirche zu Taroow während des solennen Hochamtes bei dem Hochaltare auf den Pater Guardian eine Pistole abteuerte; daß er auf dessen Befehl diese That verübte und daß er von dieser Secte den Lebensunterhalt beziehe; ferner daß zu dieser Secte auch in Biala noch zwei Bäckergesellen, ein Buchbindergeselle und zwei Nähterinnen gehören, welche alle in der Vorstadt Biala wohnen. Ferdinand Eugen de Budzynski, Apostel jenes ruchsosen Banas, wurde dem kk. Gerichte zu Biala üdergeden. Es eireulirt das Gerücht, daß die Seeie Banas' in Biala mehrere Anhänger habe und von den nach darlichen Thälern unterstützt werde.— So die„Swiazdka Cießp###ska“. e Neueste Keilschrift Entziffenungen. Mr. George Schmith erstattet im „Daily Telegraph' einen interessanten Bericht über eine Reihe wichtiger Entdickangen, die er unter den von ihm in Kuymjik, Syeien, ausgegrabenen assprischen Keilschriften in Bezug auf das erste Buch Mosis gemacht hat. Eine duser entz ffeiten Schriften enthält die Geschichte von der urspitinglichen U schuld, Versuchung und dem Fall des ersten Menschen in viel ausführlicherer und umständlicherer(?) Weise als das erste Buch Misi selber. Andere verzeichnen die Geschichte von dem Pau des Thurmes von Lavel und dem Sprachengewirre. Die Erzählung beginnt mit einer Schilderung der Periode vor der Erschaffung der Welt, als noch ein Chaos existirte. Dem Chaos steht eine mit der Thalarth des Berosus correspondirende weibliche Gottheit, Namens Tisalatt oder Trainat, vor, aber im weiteren Verlaufe stimmt der assprische Bericht eher mit der Bibel als mit dem kurzen Bericht von Berosus überein. Die Kei schrift schildert dann den Fall des scheinbar unserem Satan entsprechenden himmlischen Wesens. In seinem Ehrgeize erhebt er seine Hand gegen das Heiligthum Gottes im Himmel. Der Satan der Vorzeit fährt in einem Wagen durch den himmlischen Raum, umgeden von den Stüimen, vor ihm der Blitz, und einen Donnerkeil als Waffe führend. Diese Rebellion fahrt zu einem Kriege im Himmel, der in der Besiegung der bösen Mächte endet, worauf die Götter zur Schöpfung der Welt schreiten. Hier stimmt der assyrische Bericht wieder genau mit der Bibel überein. Das göttliche Werk eulminirt in der Erschaffung des Menschen, der aufrecht stehend und frei von Sünde gemacht und von den Göttern mit der Fähigkeit zu sprechen begabt wird. Dann hält die Gottheit eine lange Anrede an das neugeschaffene Wesen, worin sie es über alle seine Pflichten und Privilegien belehrt und auf das Glorreiche seines Zustandes aufmerksam macht. Aber nachdem der Mensch, der Versuchung nachgebend, gefallen, spricht die Gottheit einen fürchterlichen Fluch über ihn aus und beschwört auf sein Haupt alle die Uebel, die seitdem die Menschheit geplagt haben. Mr. Smith setzt seine Entzifferungen fort. *= Erdbeben in Mexiko. Am 4. Februar beschädigte ein Erdbeben Häuser und Kirchen in Guadalajara. Der Bulean Seboruco spie zu jener Zeit Feuer. Die Erschütterung dehnte sich bis nach Cristabal aus, wo Häuser zerstört und Personen getödtet wurden. Letzte * Bayonne, 14. März. Die Division Salamanca besetzte gestern die Position des Monte Serantes bei Portugalete, welche das Thal des Somorrostro beherrscht und die Straße nach Bilbao deckt. * Kopenhagen, 13. März. Der Berner Weltpostvertrag wurde heute vom König ratificirt. * S t o c k h o l m, 1 3. M ä r z. D e r S t a a t s= u n d J u s t i z m i n i s t e r Carleson hat den König gestern um seine Entlassung gebeten. Der König ist aber noch nicht darauf eingegangen und hat sich Entscheidung vorbehalten. Carleson bleibt daher vorläufig im Amt. Berichtigung. In dem Bericht über die Verhandlungen des Zuchtpolizeigerichts in Nr. 73„K Bonn, 13. März“, sind folgende Namen zu berichtigen: In der dritten Zeile von unten: Uhrmacher W. und.; in der zweiten Z. von unten Heinrich K. und Robert K. es und Verkehr. * Berlin, 13. März. Die Börse zeigte eine ruhige Haltung; die Couise machten theilweise kleine Fortschritte, doch blieb das Geschäft außerordentlich gering. Koin, 13 März.(Rotirungen der Handelsmakler.) Wetter: hell. Rübsl fester, per 100 Pfd. mit Faß in Eisend. eff. in Pariner# von 100 Ctr Rm. 30.50 B. Weizen unverändert odne Sack per 200 Pfd. hiesiger(niedrigster Preis) er. Rm. 20.50., fremor 19.50 B.(Lieferungsqualität&à 75 Pfo per 50 Ltter). Roggen unverändert, ohn: Sack dienger per 200 Pid.(viebrigster#####s f. hies. Rm. 16.50., frember 16.50 G.(Lieserungsonal. à 69 Bfr per 30 Liter). Hafer unverändert, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 1910 G. Köln, 15. März.(Rotirungen der Productendäneter. Weizen eff. hiesiger 19.50—20 00 Rm., fremder 18.95—19.00 Rm Roggeneff. 15.00—15.80 Nm. Hafer eff. 20.00 Rm. Rüdöleff. 30.50 Nm. Neuß, 15. März Weizen 1. O. à 100 K. " 2„ " 3.„ Landroggen, 1. Qu. " 2. O. Wintergerste Buchweizen„ Leser—.— Kubsamen Neuß, 15. M Pf M. Ps. 20 20 Aveel per 100 Kio 26 70 18 70 Karteffeln per 100 Kio 4— — den per 50 Kilo 5 40 16 20 Stroh per 100 Kilo 4 20 15 20 Rüböl per 100 Kilo i. größ. Part. 61 50 "—— Rüvöl per 100 Kilo faßweise 63 50 „„ 19 50 Rapskuchen„„ 17— " 19 50 Brtw.p. 100 Liter 50„ 5 Mürz. 40— — Gereinigtes Oel 64 50 März. Am heutigen Getreidemarkte betrugen die Zufuhren ca. 150 Sack, wobei die Preise aller Fruchtgattungen unverändert blieben. Rüböl höher. Kuchen unverändert. Watterstands=Nachrichten. Bonn, 15 März. Mittags 1 Uhr. Rheinhöhe 10 Fuß 1 8. gest— 3. Civilstand der Oberbürgermeisterei Bonn. Geburten. Den 5. März: Joh. Math., Sohn von Johann Giersberg, Schlosser, und von Margaretha Schmidt.— 6. Hubert Jacob, Sohn von Theodor Kader, Bäcker, und von Anna Ballender.— Johann Ferdinand, Sohn von R. N. 7. Jacob, Sohn von Christian Lautenschläger, Klempner, und von Gertrud Trimborn.— Carl Franz, Sohn von Carl Ant. Hub. Kuhoff, Goldleistenarb., und von Franziska Schmitz. — Juliane Caroline Henriette, Tochter von N N.— 8. Anton, Sohn von Reiner Rech, Gärtner, und von Friederica Ludowica Wild.— Christina, Tochter von Wilbert Steinheuer, Ackerer, und von Helena Frings. — Margaretha, Tochter von N. N. fiemd.— Carl Friedrich, Sohn von Johannes Oelbermann, Kaufmann, und von Theodore Friedertke Regine Jellinghaus.— 9. Gustawine Wilhelmine, Tochter von Hugo Peters, Kaufmann, und von Maria Peters.— 10. Peter Joseph, Sohn von Peter Jos. Reifferscheidt, Ackerer, und von Maria Schneider.— Antoinetta Christina, Tochter von Heinrich Dung, Schlosser, und von Elisabeth Bianden.— Anna Maria, Tochter von Gottfried Faßbender, Fabrikarbeiter, und von Elisabeth Schnitzler.— August Joh. Albert, Sohn von August Dreinhöfer, Tapezierer, und von Johanna Lauterborn.— Johann Peter Ecnst, Sohn von Franz Withelm Bendermacher, Treppenbauer, und von Gertrud Schmitz— Anna Maria Gert., Tochter von Cail Hermes, Schlosser, und von Elisabeth Schmitz.— 11. Maria, Tochter von Jodann Junkersdorf, Ackerer, und von Helena Schmitz.— Cotharina Clara, Tochter von Carl Wenger, Ingenieur, und von Elisabeth Lucia Dahm: Heiratysverkündigungen. Den 7. März: Peter Schmickler, Tarnlehrer, mit Gertrud Antonia Maria Weix.— 14 Carl Ollesdorf, Kaufmann, mit Anna Maria Bungart, Wittwe von Johann Joseph Wilden. — Felix Wilh. Arwed Schmidt. Wittwer von Anna Rosalie Hedwig Müller, Baumeister, mit Maria Elisadeth Agnes Müller.— Carl Heinrich Christian Scheidemann, genannt Pieper, Maler, mit Anna Maria Schönenberg.— Peter Mayer, Tagelöhner, mit Christina Gräven.— Heinrich Frohn, Schmid, mit Helena Classen.— Johann Bauer Tagelöhner, mit Elisabeth Arck. Heirathen. Den 6. März; Jacob Sieger, Vergolder mit Hel. Schüller. Sterbefälle. Den 4. März: Ludwig Girod, Oberpostiekretair, unverheirathet, alt 49 Jahre.— 5. Franz Reimann, Doktor der Medizin unverheirathet, alt 26 Jahre.— Wilhelm Richard, Edemann der Anna Maria Faßbender, Beramann, alt 76 Jahre.— 6. Balthasar Herschel, Ehemann der Maria Margar. Grou, Kutscher, alt 83 Jahre.— 7. Carl Friedrich Ferdinand Alexander Otten, alt 2½ Jahr.— Cathar. Pardel, Näherin, unverheirathet, alt 20 Jahre.— 8. Peter Joseph Ritzdorff, Ehemann der Anna Maria Schäfer, Lichtefabrikant, alt 66 Jahre.— Nicolaus Schwindt alt 2 J.— Maria Cathar. Odilia Ida Reifferscheid, unverheiratdet, alt 3° Jahre.— L. Catharina Herzig, Wittwe zweiter Ehe von Johann Gottlicd Mann, alt 66 Jahre.— Catharina Heister, unverheirathet, alt 54 Jahre. Gottfrieo Zingsheim, Edemann der Clara Niegemann, Kaufmagn, olt 58 Jahre.— Ma gar. Gertrud Wallenfang, alt 16 Monate.— 10. Andreas Carl Wenger, alt 13 Monate.— Gottfried Baur, Ehemann der Cathar. Radermacher, Schreiner, alt 60 Jahre.— Anna Henseler, alt 4 J.— Carl Theod. Bongartz, alt 10 Monate.— Margar. Grüßgen, unverheirathet, Rentnerin, alt 76 J.— Julie Schmulenbach, Ehefrau von Christian Kuthwinkel, alt 86 Jahre.— 11. Auna Catharina Jacobs, Wittwe von Hubert Verkessil, alt 65 Jahre. — Anna Maria Elisadeth Zimmermann, alt 10 Monate. vermiethen die zweite Etage Maxstraße 23a, enthaltend 3 Zimmer, Küche und ein Mansardezimmer nebst allen Bequemlichkeiten. Erste Stage Sternthorbr. 9. Eineelegante Wohnung bestehend aus—6 Räumen nebst Küche, Keler und Speicher, zu vermiethen. Meckenheimerstraße 58. 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Nun suchet ihr auf andrer Fährt, Wie man der Priester Nacken dengt: Ihr wollt der Atzung sie entheden, Ihr witzt, daß weh der Hunzer Ihr dankt der Priester müsse Und wer ihn speist, dem dient er gut Ihr irt! Miüt kurgem Brod und Zwingt man den Muth der Seile nicht; gesucht von Joneph Becker, Ritterath& Blumann, Vorcheimstroße 22. Hostusbinder, Mausetnd 3. Ein leichtes 12jahriges Ackerpferd steht zu verkaufen. We. f. p. 6. 9 3. einem vorübergehenden Fremden bei= Ob Hungerleider oder Prasser. nahe sehr gefährlich geworden wäre. Was kümmert drum sich Ei Am meisten war eine Sachkenntniß haben wollende Dame, sehr thätig Der Priester wird sich febzz% bei der Affaire, leider aber wurde Es steh'n die Gläubigen ihm Sie werden spendend zu ihm wol und munß n betin, II. gur..6 ## der Asfaire, leider aber mur: derselben, durch die engagirte urtheilsschzig Herren, ihre Thatigket gelagt. Verantwortlicher Redackeur Conr. v. Ayr in Votmn.— Vrtlager P. Haupimanl.— Dauck der Hauptmannschen Buchdruckrei(Sürst 5) in Vonn.