4. Jahrgang. Bonn, Soantag den 14. März 1875 Nr. 73 sdonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn KMark(1 Thlr. 10 Sgr.); bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark(1 Thlr. 10 Sgr.). Grgan für das katholische deutsche Volk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPf.(1 1 Sgr.). Breve an den Episcopat von Deutschland. Pius IX., Papst. Ehrwürdige Brüder, Gruß und apostolischen Segen! Jeuer bewundernswerthe Starkmuth, welcher im Kampfe für die Vertheidigung der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der kirchsichen Rechte weder den Zorn der Mächte, noch ihre Drohungen, noch den Verlust des Vermögens, ja selbst Verbannung, Kerker und Tod nicht fürchtet, ist, wie er die Kirche Christi in den füheren Jahrhunderten auszeichnete, so auch in der Folge stets ihr Ehrenschmuck gewesen: zum klaren Beweise, daß in ihr allein die wahre und edle Freiheit wohnt, deren leerer Name freilich öberall ertönt, die in Wirklichkeit sich aber nirgendwo zeigt. Diesen Ruhm der Kirche habet Ihr auf's neue bewährt, Ehrpürdige Brüder, indem Ihr es unternommen, den echten Sinn der Beschlüsse des Vaticanischen Concils, welcher in einer an die Oeffentlichkeit gelangten Circular=Depesche in verfänglicher Weise nißdeutet erschien, klarzustellen, damit die Gläubigen nicht zu irigen Auffassungen geführt, und nicht durch gehässige Mißversändnisse ein weiterer Anlaß geboten werde, der Freiheit der Wahl eines neuen Papstes hindernd in den Weg zu treten. So sehr zichnet sich in der That Euere gemeinschaftliche Erklärung durch Karheit und Gediegenheit aus, daß sie nicht nur nichts zu wünschen übrig läßt, sondern Uns nur Anlaß zur größten Anertinnung geben müßte, wenn nicht die auf Täuschung berechnete Behauptung gewisser Tagesblätter ein noch gewichtigeres Zeugniß von Uns erheischte, indem dieselben, um die von Euch widerlegte Auffassung jener Depesche wieder zur Geltung zu bringen, sich ndreistet haben, Euerer Darlegung den Glauben zu versagen, unter dem Vorgeben, es sei in derselben eine abgeschwächte und der Willensmeinung dieses Apostolischen Stuhles durchaus nicht entsprechende Erklärung der conciliarischen Beschlüsse von Euch gegeben worden. Wir weisen diese arglistige und verleumderische Unterstellung und Verdächtigung auf das entschiedenste zurück. Euere Erklärung gibt die echte katholische Lehre, und mithin die Lehre des h. Concils und dieses h. Apostolischen Stuhles, durch lichtvolle und unwiderlegliche Beweismomente durchaus treffend begründet und klar auseinandergesetzt, so daß sie jedem rechtlich Gesinnten zu zeigen vermag, wie in den angesochtenen Beschlüssen durchaus nichts sich findet, was neu wäre, oder in den bisherigen Beziehungen etwas änderte, oder was irgend einen Vorwand bieten könnte, die Kirche noch mehr zu bedrängen und einer neuen Papstwahl Schwierigkeiten in den Weg zu legen. In Betreff dieses letzten Punktes habet Ihr— dieses Zeugniß wollen wir nicht zurückhalten— mit ganz besonderer Umsicht verfahren, indem Ihr, ohne in irgend welche Erörterungen Euch einzulassen, feierlich bezeuget: jetzt schon werde von Euch alles verworfen, was irgendvie der freien Wahl des Oberhauptes der Kirche als Hinderniß in den Weg gelegt werden könnte, und entschieden erklärt, daß allein der Autorität der Kirche das Urtheil über die Gültigkeit der vollzogenen Wahl zustehe. Keiner andern Ursache fürwahr ist jener schwere Sturm beizumessen, von welchem die Kirche, die Lehrerin der Wahrheit, überall bedrängt und der ganze Erdkreis erschüttert wird, als den Irrthümern, welche der uralte Feind Gottes und der Menschen aussäet, um alles in Verwirrung zu stürzen. Da also gegen den Irrthum, die Quelle aller Uebel, die Waffen gerichtet werden müssen, so fahret fort, Ehrwürdige Brüder, denselben, unter welcher Maske er sich auch verhüllen mag, aufzudecken und zu bekämpfen, wie Ihr auch durch diese Euere vortreffliche Erklärung gethan habt. Unmoglich können in der That Jene, welche rechtlichen Sinnes sind, von den Strahlen der Wahrheit unberührt bleiben, zumal da sie durch Euere edele Standhaftigkeit um so heller glänzt; der Irrthum aber, ein Mal an's Licht gezogen und mit solcher Gewalt bedrängt, kann eben so unmöglich seinem endlichen Sturz entgehen. Möge die göttliche Barmherzigkeit der bedrängten Kirche und Welt dieses bald verleihen, und ein Vorzeichen dieser Gnadenerweisung Euch der Apostolische Segen sein, den Wir als Unterpfand Unseres vorzüglichen Wohlwollens aus innerstem Herzensgrund einem Jeden von Euch, Ehrwürdige Brüder, und Euern gesammten Diöcesen liebreichst ertheilen. Kom bei St. Peter, den 2. März 1875, im 29. Jahre Unseres Pontificates. Pius P. IX. #r Berlin, 12. März. Aus der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses trage ich noch nach, daß ein Antrag des Abgeordneten Krech angenommen wurde, der königlichen Staatsregiekung zu erklären, daß die Gewährung von Bedürfnißzuschüssen an Communalanstalten nicht von einer Beschränkung der bestehenden Patronatsverhältnisse abhängig gemacht werden dürfe, und daß die Summe von 248,517 bewilligt wurde zur Erfüllung des Normaletats vom 20. April 1872 bei den Gymnasien und Realhulen erster Ordnung zu Besoldungsverbesserungen für die technischen Hülfs= und Elementarlehrer an diesen Anstalten und für die Dirigenten und Lehrer an allen übrigen höheren Unterrichtsanstalten sämmtlicher Landestheile, sowie für Beihülfen zu Wohkungszuschüssen an die Dirigenten und Lehrer der nicht ausschließlich vom Staate unterhaltenen höheren Unterrichtsanstalten. Auch das darf ich wohl noch nachtragen, daß der fortschrittliche Windthorst(Bielefeld) gestern die Kriegsdienste, die der Freiherr v. Schorlemer=Alst im Jahre 1849 unter Führung des jetzigen Kaisers in Baden gegen die Aufständischen gethan hat, als Schergendienste bezeichnet. In der heutigen Sitzung wollte der Abgeordnete Wehrenpfennig de größere Anzahl von evangelischen höheren Unterrichtsanstalten saraus erklären, daß die evangelischen Städte mehr Sinn für das #ohere Schulwesen hätten. Ihm antwortete in passender Weise vr. Röckerath, worauf der polnische Abgeordnete Kantak VeranMung fand, die Gründe zu widerlegen, die der Cultusminister ###ern für die Aufhebung des Alumnates an dem Mariengymisiam zu Posen und auf andere polnischen Beschwerden vorgedie## Es folgte dann die Berathung der Ausgaben für Schallehrerseminarien. Das Haus erkannte in Uebereinstim's mit der Budgetcommission an, daß die Seminarlehrer zu schlecht besoldet seien, namentlich auch eine ungenügende Miethsentschädigung erhielten. In beiden Beziehungen soll im nächsten Etat gesorgt werden, wie auch die Staatsregierung versprach. Auch fanden die Anträge der Budgetcommission die Zustimmung des Hauses, namentlich daß im Etat die Besoldungen der Hülfslehrer von denen der ordentlichen Lehrer an den Seminarien getrennt und für diejenigen Seminarlehrer, die keine Dienstwohnung haben, durch den Etat für 1876 die Miethsentschädigung anderweit geregelt werden. Die Nothwendigkeit der Gehaltsaufbesserung für die Seminarlehrer, zugleich aber auch für die Elementarlehrer, betonte auch der Abgeordnete Dr. Röckerath, mit dem Hinzufügen, daß diese dadurch der Gefahr der Corruption entzogen würden. Daran schloß er dann eine Verurtheilung des Eingriffes in die Rechte der katholischen Eltern und der katholischen Oberen, den der Cultusminister sich dadurch erlaubt, daß er den Gebrauch der biblischen Geschichte von Schumacher in den katholischen Schulen einseitig verboten habe. Minister Falk behauptet, die Regierung habe in Betreff der Schulbücher für den religiösen Unterricht mitzusprechen(also mit zusprechen, hier aber hat er allein gesprochen), wenn sie überzeugt sei, daß der Gebrauch eines Buches für den Unterricht nachtheilig sei. Das Buch von Schumacher aber sei nachtheilig, es hätte deshalb so bald als möglich beseitigt werden müssen, und wie gestern, so erklärt er auch heute: Besser gar kein Buch als ein solches! Warum die Regierung das Buch, das über 30 Jahre im Gebrauch gewesen, ein schlechtes nennt, sagt er nicht. Doch setzt er hinzu, die Regierung nehme Bedacht auf Ersatz des Buches, es sei Auftrag gegeben, ein neues Buch anzufertigen, und die Staatsregierung werde dasselbe nicht ohne Zustimmung der kirchlichen Behörden einführen. Etwas später fand der Abgeordnete Windthorst(Meppen' Gelegenheit, auf diese Angelegenheit noch einmal zurück zu kommen. Der Gründer der christlichen Religion habe, so sagt er, keinen Minister, und namentlich nicht den Minister Falk, zu Verkündern seiner Religion gemacht, sondern die Apostel und deren Nachfolger. Wolle der Staat ein christlicher bleiben, so müßten die Bischöfe über die Lehrbücher für den religiösen Unterricht entscheiden. Das fordere auch der Artikel 24 der Verfassungsurkunde. Der Minister aber entferne die Bücher aus den katholischen Schulen ohne die Bischöfe zu fragen. Das sei unerträglich! Der Minister gehe mit einer radicalen Umwälzung des Bestehenden vor. Neulich habe ihm(dem Redner) schon Jemand gesagt, es scheine ihm, als ob man bei uns die Grundsätze der französischen Revolution von oben her durchführe. Er findet eine Tyrannei darin, daß man den Schulzwang durchführe und Lehrbücher anzuwenden befehle, die den Grundsätzen der Eltern widersprechen. Auch Dr. Birchow spricht seinen Wunsch aus: er will Aenderung der Bücher nach den Grundsätzen der modernen (d. i. ungläubigen) Naturwissenschaften und nach dem Rechte der historischen Kritik und speicht, ohne Mißbilligung von den liberalen Seiten zu finden, von biblischer Mythologie(!!). Zu dem Titel: Elementarschulen sind im Etat„zur Besoldung und zu Zuschüssen für Lehrer, Lehrerinnen und Schulen, insbesondere auch zur Gewährung zeitweiliger Gehaltszulagen für ältere Lehrer“ 11,880,587 M.(3,053,732 M. mehr als im vorigen Jahre) ausgesetzt. Nach dem Antrage der Budgetcommission bewilligt das Haus die Summe und fordert zugleich die Regierung auf, bei Vertheilung der Dienstalterszulagen an die Elementarlehrer Orte mit festen Gehaltsscalen, aber unauskömmlichen Gehaltssätzen nicht auszuschließen, sofern jene Orte nicht selbst ausreichende Mittel zur Verbesserung der Gehaltssätze haben. Ohne Reden geht es indessen auch hier nicht ab. Im Interesse des Culturkampfes fordert der Abg. Jung, damit die Kinder einige Tage mehr in die Schulen zu gehen haben, Abschaffung der katholischen Feiertage. Der Abg. Tiedemann aber bringt es zur Sprache, daß die Kosten der Gemeinden für das Schulwesen bei den sonst schon vielfachen Bedürfnissen der Gemeinden im höchsten Grade drückend wären, beklagt es, daß die Regierung ihre Zuschüsse ganz ungleichmäßig vertheile, so erhalte die Provinz Preußen ein Sechstel dieser Zuschüsse, die Rheinprovinz nur ein Fünfzigstel, und bittet, von der bewilligten Summe der Rheinprovinz mehr zukommen zu lassen, was dann seitens des Regierungstisches in Aussicht gestellt wird. Bei dem Titel:„Schulaussichtskosten“, erhedt der Pole v. Czarlinski Klage darüber, daß die weltlichen Schulinspectoren in den religiösen Unterricht in den Volksschulen eingriffen, während doch die kirchlichen Oberen allein formell und sachlich denselben zu leiten, auch allein die Handbücher zu bestimmen hätten, und macht dann höchst interessante Mittheilungen über Corruption von Lehrern, Veranlassung zu Denunciationen durch Bewilligung von Gratificationen u. s. w. Abg. Kiesel, Vorsteher einer Präperandenanstalt in Herborn im Nassauischen, spricht seine Freude darüber aus, daß die Schulen unter den neuen Schulinspectoren so viel leisteten, in der Religionslehre freilich leisteten sie nicht so viel, aber in den andern Fächern außerordentlich viel mehr. So weit schien nun dem Cultusminister die Rede des liberalen Schulmeisterleins, das so ganz nach dem Diesterweg'schen Ideale ist, gar sehr zu gefallen; aber dann wagte dasselbe den Fall herbeizuziehen, daß die Regierung zu Potsdam einem Lehrer gekündigt habe, weil er ohne kirchliche Trauung in die Ehe getreten sei, und rief laut: Das ist Mühler'scher, nicht Falk'scher Geist! Jedoch, o weh! Minister Falk dachte ganz anders über die Verschmähung der kirchlichen Trauung, und Herr Kiesel suchte nachher eine Gelegenheit, den Glauben hervorzurufen, als sei er nicht so kühn gewesen. Der Pfarrer von Kaiserswerth, Abg. Dauzenberg, spricht darüber einen Tadel aus, daß die Regierung das Schulaufsichtsgesetz nicht gleichmäßig, sondern nur eigentlich in katholischen Gegenden, durchgeführt und sie die tüchtigsten und verdienstvollsten Kreisschulinspectoren, nachdem sie lange Zeit ihr Amt, und zwar gratis, und mit glänzender Anerkennung verwaltet hätten, mit Beiseitesetzung alles Anstandes entlassen habe. Bei Auswahl der neuen Kreisschulinspectoren habe man nur darauf gesehen, daß sie staatskatholisch seien, nicht aber auf die pädagogische Qualification. Die Visitationen der Schulen hielten die neuen Schulinspectoren seltener ab, als es früher geschehen sei, und auf den Conferenzen, die sie mit den Lehrern hielten, trete die Pädagogik ganz in den Hintergrund, da würden die Lehrer vielmehr in den Sybel'schen „Deutschen Verein" hineingezwungen, es würden ihnen da die Befehle gegeben, welche Zeitungen sie zu halten hätten u. s. w. Ein Kreisschulinspector in der Rheinprovinz(nicht weit von Elberfeld) habe nach einer solchen Conferenz mit den Lehrern bis 5 Uhr Morgens gekneipt. Derselbe habe den Lehrern gesagt, das Wunder zu Kana sollten sie im Unterrichte auslassen, daran glaube doch niemand, die Weinhändler machten auch Wein aus Wasser. Auch in Betreff der neuen Localschulinspectoren äußerte sich der Redner. Bedeutungsvoll sei es, daß der erste weltliche Localschulinspector, der an Stelle von Geistlichen ernannt worden, ein Löffelfabrikant gewesen sei, überhaupt seien die meisten neuen Localschulinspectoren ungeeignet für dieses Amt, schon deßhalb, weil sie an Bildung tief unter den Lehrern ständen. Der Abz. Dr. Franz erklärt, wenn die Schulen in Oberschlesien früher zurückgeblieben seien, so liege die Schuld nicht an der früheren Schulinspection, sondern an den geringen Mitteln, die man gewährt, und trotz der geringen Mittel hätten die Schulen so viel geleistet, daß die Regierung es stets dankend anerkannt habe. Interessant ist seine Mittheilung, daß die Regierung zu Oppeln in einer Verfügung jetzt befiehlt, den Religionsunterricht in den polnischen Schulen Oberschlesiens in deutscher Sprache zu ertheilen, während dieselbe Regierung noch im Jahre 1863 officiell erklärt habe, daß der Religionsunterricht den Kindern mit polnischer Muttersprache nur in dieser ertheilt werden könne. Morgen soll, und wenn es auch bis Mitternacht dauert, die Etatsberathung zu Ende geführt werden. Am Dienstag soll dann, da die liberalen Parteien eine Commissionsberathung nicht wollen, die erste und gleich die zweite Berathung des Gesetzentwurfes über Einstellung der Leistungen aus Staatsmitteln an den katholischen Klerus stattfinden. Aus der Rede des Altkatholiken Petri ist besonders hervor zu heben, daß der Redner anerkennt, daß mit Kirchengesetzen, wie die preußischen seien, die katholische Kirche nicht besiegt werden könne, und ferner die Furcht des Redners, es könne die Zeit kommen, daß die preußische Regierung über die Köpfe der Altkatholiken hinweg mit der katholischen Kirche pactire und diese schließlich das Prügelgeld bezahlen müßten. Die ganze Rede war übrigens nichts anderes als ein der katholischen Kirche zugerufenes: gote-toi, que je’y mettes, mache Platz, damit ich mich auf deinen Stuhl setze. Nur um das Geld und die Pfründen ist ihm zu thun, nicht um die Seelen der Gläubigen. Den Fortschritt, der auch in dieser Frage, wo der Altkatholicismus der katholischen Kirche die Pistole aufs Herz setzt, wieder seinen schnellfüßigen Rückschritt zeigte, verweisen wir einfach an— den Pfarrer von Sanct Peter in München, der wird ihn schon placiren, wohin er gedhrt. * Berlin, 12. März. Das Befinden des Kaisers soll etwas besser sein; derselbe konnte Nachmittags wieder Vorträge entgegennehmen.— Die Frau Großherzogin von Baden, Tochter des Kaisers, trifft den 14. d. hier ein und nimmt im königl. Palais Wohnung. Der Großherzog wird einige Tage später nach Berlin kommen.— Die„Nat.=Ztg. erfährt aus zuverlässiger Quelle, daß für Lasker eine Gefahr zur Zeit nicht vorhanden sei. Wie demselben Blatte aus Paris telegraphirt wird, beabsichtigt der deutsche Botschafter, Fürst Hohenlohe, in nächster Woche nach Berlin zu reisen, um der Geburtstagsfeier des Kaisers beizuwohnen. Seine Abwesenheit von Paris wird nur kurze Zeit dauern.— Wie heute verlautet, wird die Kaiserin von Rußland am Dinstag den 16.., Abends 7 Uhr, hier eintreffen und ohne Aufenthalt vermittelst der Verbindungsbahn nach Petersburg weiter reisen. Fürst Wassilischikow, kaiserlich russischer General=Adjutant, ist heute früh aus Petersburg hier eingetroffen.— Bekanntlich hat der große neudeutsche Vaterlandstheologe, Fred v. Frankenberg, neulich einen staatskatholischen Aufruf erlassen, in welchem er die Katholiken zum Abfalle von Rom mahnt. Der Vorstand der Berliner Altkatholiken veröffentlicht nun eine„aus vollster Seele" dem Aufruse des Grafen Frankenberg zustimmende Erklärung, in welcher jedoch, und wie uns scheint mit Recht, den Ratiborianern und Allnochianern und sonstigen Staatskatholiken Halbheit vorgeworfen wird. Fred v. Frankenberg kann daraus ersehen, wie weit er sich mit seiner Theorie verritten hat. Es wäre besser für ihn gewesen, seine oberschlesischen Kartoffeln weiter zubauen, als staatskatholischer Kirchenvater zu werden. Der Liberalismus erwürgt sich noch an seinen Lügen. Als es galt, die Vernichtung der weltlichen Souveränetät des Papstes und den piemontesischen Raub am Kirchenstaate vor der Welt zu rechtfertigen, da meinten heuchlerisch unsere Liberalen und— selbst Katholiken klatschten Beifall,— es sei ja gut und zweckmäßig, wenn der Papst der irdischen Sorgen überhoben und ganz seinem erhabenen geistlichen Berufe zurückgegeben werde. Und als die Katholiken erwiderten: Sie fürchteten, daß mit Verlust der weltlichen Macht auch die Freiheit des Oberhauptes der Universalkirche dahin sei, da verdrehten die Tartüffe des 19. Jahrhunderts die Augen und lispelten: Wie könne man doch so argwöhnisch sein. Jetzt erst recht würde die gesammte Welt, würden alle Staaten der Erde mit Eisersucht darüber wachen, daß der Papst in keiner Weise behindert werde. Bier Jahre sind seitdem dahin und was hat die katholische Welt sehen und erleben müssen: die italienische Regierung hat ihre Versprechungen nicht gehalten. Nicht genug, daß sie dem Papste Alles geraubt, hat sie sich nicht gescheut, unter den Augen des Papstes die Kirche zu plündern und zu verwüsten. Die sogenannten Garantiegesetze haben sich als Tartüfferien der italienischen Regierung erwiesen. Dieselbe Regierung hat ein Gesetz formulirt, wonach diejenigen, welche Worte des Papstes, die der Regierung nicht passen, Anderen mittheilen und verbreiten, unter Strafe gestellt werden. Ferner ist die italienische Regierung mit der preußischen in Berathung darüber, wie man, um kurz und bündig zu sprechen, dem Papste am besten den Mund schließen könne. Man geht neueren officiösen Nachrichten zufolge mit dem Plane um, unter Anwendung von Gewalt, das Oberhaupt der Kirche zu verhindern, der Welt noch fernerhin die Wahrheit zu verkünden. Also auch hier hat sich der Liberalismus wieder als das entpuppt, was er seiner innersten Natur nach ist: Gewaltthat, Raub, Lüge und Heuchelei. Es scheint uns, daß immer näher rücken die Tage des scelus infandum, von dem der Lehnin'sche Seher singt. Besser, schneller und gründ licher hätten übrigens die Lideralen der Welt den Beweis für die Nothwendigkeit der weltlichen Souveränetät des Papstes nicht liefern können, als es geschehen ist. Die„Köln. Ztg. wittert einen Bismarck'schen Morgenritt. Darum bläst sie folgende Trara: Als die französischen Bischöfe in ihren Hirtenbriefen eine Sprache führten, die geeignet war, die kirchlichen Wirren in Deutschland zu verschärfen, sandte der deutsche Reichskanzler jenen Wasserstrahl nach Versailles, welcher allen Kundgedungen dieser Art ein Ende machte. Weit höher als die Autorität der französischen Bischöfe ist die des Papstes, und um so größer auch seine Macht, auf die Gemüther der deutschen Katholiken einzuwirken. Durch die Bulle Quod nunquam vom 5. Febr. hat er diese Macht auf eine Weise mißbraucht, daß die Deelamationen der französischen Bischöfe dagegen harmlos und unschuldig erscheinen. Dem deutschen Reichskanzler ist nicht zuzutrauen, daß er, der den clericalen Ausschreitungen in Frankreich so entschieden entgegentrat, sich die Ueberarisse des Baticans ruhig hat gefallen lassen wollen. Es ist wuhr, der Papst steht zur italienischen Regierung nicht in demselden Verhältnisse wie die Bischöfe in Frankreich zur französischen Regierung. Er ist kein Unterthan des Königs Victor Emanuel, aber er hält sich doch in dessen Staaten auf, und es ist klar, daß der Papst diesen Aufenthalt nicht mißbrauchen darf, um die Unterthanen eines fremden Herrschers zum Ungehorsam gegen die Gesetze aufzufordern. Ohne in den diplomatischen Schriftwechsel zwischen Berlin und Rom eingeweiht zu sein, kann man aus der Natur der Sache schließen, welcher Ar: die Weisungen gewesen sein mögen, die der deutsche Gesandte in Rom, Herr v. Kendell, vom Fürsten Bismarck erhalten hat. Wenn also die„Opinione" berichtet, der deutsche Gesandte habe bei der italienischen Regierung angefragt, ob das Garantiegesetz dem Papstthum völlige Freiheit lasse, ungestraft sremde Staaten zu bedrohen und beleidigen, so wird diese Nachricht schwerlich weil vom Ziele tiesfen. Das Barantiegesetz als solches geht freilich die deutsche Regierung nichts an. Das Verhättniß zwischen Quirinal und Vatican ist eine innere italienische Angelegenheit. Die italienispe Regierung hat jedoch unter allen Umständen darüber zu wachen, daß vom italienischen Boden aus die Ruhe anderer Länder nicht gestört werde. Bisher ist es noch die Macht der Gewohnheit gewesen, welche dem Bewohner des Vaticans eine weitgehende Schimpf= und Fluchfreiheit gewährte. Aber nehmen wir einmal an, daß in Deutschland wirklich in Folge der kirchlichen Wirren Unruhen ausbrechen, so ist vorauszusehen, daß die deutsche Regierung sich nicht gefallen lassen könnte noch würde, daß der Aufruhr durch päpstliche Brandschriften genährt und vergrößert würde. Glücklicher Weise brauchen wir nicht zu besorgen, daß unser deutsches Vaterland noch einmal das Unglück haben könnte, durch Reli gionskriege verwüstet zu werden. Die Macht des Papstes ist durch Ueberspannung derselben bei uns sichtbar vermindert worden. Es sind dei uns nicht bloß die Altkotholiken und Staatskatholiken, welche das Vorgehen der 1ömischen Curie mißbilligen; sondern Hunderttausende von Katholiken, die einen offenen Bruch mit ihrer Kirche scheuen, bedauern doch das vaticanische Concil und die ganze unselige Thätigkeit der Jesuiten=Partei. Und selbst wenn sie das Vorgehen der Staatsregierung gegen die widerspänstige Geistlichkeit zu scharf finden, wenn sie die Maigesetze auch noch so laut tadeln, so sind sie deßhalb doch noch weit entfernt, Aufruhr und Bürgerkrieg beginnen zu wollen. Es sieht im deutschen Volke glücklicher Weise nicht so aufgeregt aus, wie in den Blättern der ultramontanen Presse. Man kann sagen, daß alle Verurtheilungen, Verhaftungen und Absetzungen von Bischöfen zusammengenommen nicht so viel Aufregung verursacht haben, als 1837 die Abführung des Erzbischofs von Köln nach Minden. Alle Besonnenen sagen sich, daß der Staat seinen Gesetzen Gehorsam verschaffen muß; und die ultramontanerseits Anfangs gehegten Hoffnungen, der Staat könnte mürbe werden und den Kampf einstellen, sind immer mehr verschwunden. Die Einstellung sämmtlicher Leistungen des Staates an die katholische Kirche ist noch lange nicht das letzte Wort der weltlichen Macht. Von großer Bedeutung kann der Peiri'sche Antrag auf Sicherung der Ansprüche der Altkatholiken auf das Kirchenvermögen werden. Von Ansang des Streites an ist dieser Punkt als einer der wichtigsten bezeichnet worden. Der Antrag wurde von den Abgeordneten Petri und Wehrenpfennig beredt und eindrucksvoll vertheidigt. Der Ausspruch der„Germania“, auf den sich Wehrenpfennig bezog, wenn die Ultramontanen sich mit der Revolution verbinden wollten, dann wehe dem Deutschen Reiche und der hohenzollerischen Dynastie! lautete, wenn wir uns nicht irren, noch drastischer:„Dann würde das Deutsche Reich und die hohenzollerische Tynastie ein Ende mit Schrecken nehmen!“ 0 Rom, 9. März. In meinem gestrigen Berichte sagte ich Ihnen, daß außer den angegebenen Namen der zu ernennenden Cardinäle noch manch Anderer genannt wird. Ich wollte Ihnen besonders einen Namen nicht mittheilen, da es mir nicht wahrscheinlich schien und ich in dieser Meinung von hochgestellten Persönlichkeiten des Vatikans bestärkt wurde. Es handelt sich um die Namensverwechslung mit einem österreichischen Prälaten. Heute kann ich Ihnen die erfreuliche Botschaft übersenden, das Sr. Heiligkeit Papst Pius IX. Msgr. Ledochowsky, Erzdischof von Posen und Gnesen, am 15. d. M. zum Cardinal ernennen wird. Msgr. Ledochowsky, der am 29. October 1822 geboren und 1861 zum Erzdischof von Theden in partibus infidelium präconifirt wurde, ging als apostolischer Nuntius im Jahre 1862 nach Brüssel, wo er bis zum Jahre 1866 blieb. Als der Erzbischof von Posen, Msgr. Prcilusky, am 13. März 1865 gestorden war, bestimmte der Papst den Msgr. Ledochowsky für diesen vacant gewordenen Stuhl und Anfangs Januar 1866 begab sich Msgr. Ledochowsky, dem päpstlichen Besehle gehorchend, nach Posen.— Wird der Cardinal Ledochowsky auch noch im Gefängnisse verbleiben müssen? Wie ich höre, wird er jedenfalls unmitteldar nach seiner Freilassung nach Rom berusen werden, um ein Mitglied des hl. Collegiums in Rom zu werden.— Nun werden aber die liberalen Blätter wieder Steff zu neuen Erfindungen gegen Rom haben. An Lügen der absurdesten Art werden sie es nicht fehlen lassen. Diese Ernennung ist für sie Oel in das Feuer. Wenn sie der Welt weiß machen wollen, daß diese Ernennung eine Herausforderung von Seiten des Papstes sein soll, so beweisen sie mit solchen unKunigen Lügen aber nur, daß sie von der Hierarchie der katholtschen Kirche auch keine Idee haben; denn Mig. Ledochowsky hatte ebenso wie die andern fünf Prälaten, die zu Cardinälen ernannt werden, gleichsam einen Cardinalsposten inne gehabt und er war schon bei dem letzten Consistorium an der Reihe gewesen, mit dem Purpur bekleidet zu werden. Wenn es damals nicht geschah, so möchte der Papst seine gewichtigen Gründe gehabt haben. Kann der Erzdischof von Posen und Gnesen im Gesängnisse gehalten werden, wett er sich den Maigesetzen nicht unterworfen hatte, so wird die Regierung wahrscheinlich sich auch an den Purpur nicht Koßen, wie wohl ein Cardinal im Range eines königlichen Prinzen Peht, da er als Mitglied des päpstlichen Hofes gelt. Sollte dem Papst nicht mehr das Recht zustehen, einen eingesperrten Prälaten zum Cardinale zu ernennen! Schreiten können die liberalen Biätter üdrigens, was sie wollen, so wird Msgr. Ledochowsky dennoch zum Cardinal gemacht werden und ob sie ihn anerkennen oder nicht, er wird es dennoch sein und bleiden. * Rom, 12. März. Man versichert, daß am 5. April zu Benedig eine Zusammenkunft Bicter Emanuel's mit dem Kaiser von Oesterreich Statt finden wird. * Kom, 12. März. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer erklärte der Minister der öffentlichen Arbeiten auf eine Anfrage, der St. Gotthardiunnel werde zu der festgesetzten Zeit fertig gestellt werden. Auf eine weitere Anfrage antwortete der Minister, daß er sich wenen der Erbeiten an der Pontebda Bahn wiederholt, jedoch vergeblich, an die oberitalienische Eisenbahngesellschaft gewendet habe. Frankreich. * Verseilles, 12. März. National Versammlung. Buffet verliest dus Progromm des neuen Cabinets. Dasselbe hebt hervor, das Mizisterium weide eine sehr conservative, von Herausforderung und Schwöche gleich weit entfernte Politik deodachten, die ehrenhaste, friedliche, arbeitme Bevölkerung, die der Ordnung anhange, könne des Schutzes der Rezierung gegen Umsturz anstrebende Leidenschaften versichert sein; die Verwaltung, die bisher die Ordnung aufrecht erhalten, könne auf fortgese#te Unterstügzung. des Ministeriums zöhlen. Die Republikaner werden #usgefordert, auch wenn sie eine andere Lösung der constitutionellen Frage gewäuscht hätten, aus Patriotismus dem Ministerium in der Vertheidigung der Principien der Ordnung sich anzuschließen. Das Ministerium zähle auf die Gemäßigten aller Parteien, es werde der Constitution Achtung verschaffen und sich nicht zum Werkzeug des Grolls hergeben; es werde eine feste und doch versöhnende Haltung beobachten. Der Augenblick wäre schlecht gewählt, der Welt ein Schauspiel innerer Zwietracht zu geben, denn es hieße den letzten Schlag gegen Frankreichs Ansehen zu führen. Das Ministerium werde Aenderungen in der Preßgesetzgebung vorschlagen und den Belagerungszustand aufheben, sobald das Preßgesetz beschlossen worden sei. Das Mairegesetz solle beibehalten, jedoch so vald als möglich die Maires aus den Municipalräthen gewählt werden. Zum Schluß fordert Buffet die Versammlung auf, sofort sich zu erklären, falls das Programm ihren Beifall nicht haben sollte. Die Linke nahm das Programm schweigend auf, beide Centren und Theile der Rechten mit Beisall; es fand aber keine Discussion Statt.[Es heist indessen, daß alle Gruppen der Linken die Regierung stützen werden, obwohl die Radicalen mit dem Programm unzufrieden sind. Die Kammer förderte darauf die Berathung des Cadresgesetzes bis Artikel 27, worauf die Sitzung geschlossen wurde.— Der zur Vertheilung gekommene Antrag Soubeyran verlangt die Ausgabe von 12,118,150 Frs. fünsprocentiger Rente zu 100 mit einem Vorzugsrecht für die Johaber der Anleihe Morgan, für jede Obligation von 500 Frs. auf 25 Frs. Rente zu zeichnen. Spanien. Ueber den Sieg der Carlisten vor Bilbao schreidt der Correspondent der„Kreuzzeitung“ aus Miranda de Ebro: Heute erst trafen hier zuverlässige Nachrichten ein über eine Niederlage der Garnison von Gilbao, welche diese am 26. Februar unter der Führung des Generals Salamanca erlitten. Der Garnison hatte die Stadt verlassen und einen Marsch in das Innere Biscayas angetreten; jedoch schon am Fuße des Monte Abril stellten sich ihnen fünf Bataillone Carlisten mit erei Geschützen entgegen und verhinderten den weiteren Vormarsch. Sie hatten auf dem Abril ein Positions= und drei Feldgeschütze postirt und beschossen von dieser dominirenden Höhe aus mit Erfolg die Colonnen des Feindes. Auch Salamanca ließ seine Geschütze auffahren und die Forales(Freiwilligen) gingen, wie immer, den Linientruppen mit leuchtendem Beispiele voran. So gelang es ihnen, bis in die Trancheen des Feindes einzudringen. Dort aber ward ihr Commandeur durch eine Kugel geibotet; ihre Zähigkeit ließ nach und sie ergriffen die Flucht. Bei dieser Gelegenheit, verfolgt durch das Schneufeuer der Carlisten, verloren sie etwa 400 Mann. Die Carlisten, durch den Erfolg ermuthigt, gingen völlig zur Offensive über und verfolgten den fliehenden Feind bis an die Thore der Stadt. Wieder also eine Niederlage der Regierungstruppen; sie beweist, daß die Carlisten doch mehr Energie und inneren Weith besitzen, als jene, daß ihre Führer mehr befähigt sind, als die der Regierungsaumee.— Es nimmt nach diesen Ereignissen immer mehr an Wahrscheinlichkeit zu, daß Bilbao einer zweiten Belagerung entgegengeht, ob es der carlistische General Egana oder ein anderer Führer sein wird, wissen wir hier noch nicht; jedoch glaube ich das erstere, da gerade Egana sich mit fünf Bataillonen von Guipuzeoa auf den Marsch machte und erst in einigen Tagen um vier Bataillone verstärkt wird.— Die Localblätter von Bildao rühmen mit großer Freimüthigkeit das Verhalten der Carlisten, sie gehen in ihrem Lod sogar so weit, ihnen das Zeugniß auszustellen, daß sie sich bisher beim Monte Abril brav und energisch, wie noch nie, gezeigt haben. In Bitoria sind die Verhältnisse eben so traurig; gestern langte ein Courier zu Fuß hier an; für eine hohe Entschädigung hatte er den Mersch gewagt und einige Briefe hier expedirt. Des Abends kommen die Carlisten in die Stadt und veranstalten dort mit den Einwohnern einen improvisirten Krieg, d. h. es kommt zu Schlägereien, die immer mit Opfern zu bektagen sind. Lezthin wurden mehrere erstochen und einem Manne wurde von einem wüthenden Manne die halbe Wange abgedissen.— Der Convoi mit Lebensmitteln und Munition kam einmal bereits unverrichteter Sache zurück und wird in dieen Tagen den zreiten Versuch, sich Bahn zu brechen, machen.— Logrono ist noch immer in steter Aufregung wegen der Besetzung Lodosa's seitens der Carlisten. Man will in nächster Zeit den Vormarsch wagen und die Offieiere sprachen sogar davon, gleich bis Estella zu marschiren. Sie nehwen sich immer so viel vor, daß man auch diese Ideen nur eben für einen Wunsch halten muß. * London, 12. März. Nach dem Voranschlage der Regierung wird die englische Panzerflotte am Ende des Jahres 26 Panzerschiffe größerer Gaitung besitzen. London, 12. März. Wie der„Times“ aus Estella gemeldet wird, hätten in Madrid Conferenzen zwischen dem Kriegsminister und carlistischen Unterhändlern stattgefunden. In denselben sei man übereingekommen, eine allgemeine Auswechselung der Gefangenen vorzunehmen. Auch seien den Carlisten die Rechte kriegführender Nationen zugestanden worden. Vermischte Nachrichten. K Bonn, 13. März. Der Gerbergeselle S. aus., der seinem Meister mehrere Felle gestohlen und das dafür erhaltene Geld verjubelt hatte, mußte seine That mit einem Monat Gefängniß büßen. Drei Monate Gefängniß erhielt der Tageröhner., der seinem Schwager zu., als er ihn bat, Pathe bei seinem Kinde zu werden,-essen Taschenuhr gestohlen hatte.— Im December v. J. kamen einige Studenten, geschmückt mit den weiland vervehmten Farben, einigermaßen angeheitert auf den Römerplatz und trasen mit diesigen Bürgerssöhnen zusammen, die gar freundlich mit „dummer Junge“,„Knotenpelz“ u. s. w begrüßt wurden. Diese erwiderten diese Artigkeiten, Ohrseigen wurden ausgetheilt, aber Nachtwächter drachten den Kampf zum Stehen. In der Neugasse indessen trafen die Parteien wieder auseinander, Fäuste, Regenschirme, Stöcke, Hausschlüssel und leider auch wieder die schänd ichen Messer wurden in Bewegung gesetzt, bis Jeder mit dem Seinigen in die Falle kroch. Wegen Mißhandlung wurden heute die Uhrmacher R. und M. zu 1 Woche Gefängniß verurtheilt, ebenso der R. und Heinrich R. und Alle wegen Uafug zu 8 Tagen Haft, sowie Jeder in ein Viertel der Kosten. Köln, 10. März. Am 27. Februar verschwand ein bedeutender hiesiger Fabrikd sitzer, nachdem er, da sein Credit unerschüttert war, an diesem Tage durch Discontirung von Wechseln 60.000 Mark flüisig gemacht hatte. Erweislich hatte er außerdem im Laufe des Monats eine mindestens eben so große Summe erhoben und nicht wieder verausgabt. Am 1. März wurden Wechsel im Betrage von 300,000 Mark protestirt, am 5. das Falliment ausgesprochen über Mathias Israel(in Firma M. Israel jun.). Die Sache ist wegen der besonderen dabei obwaltenden Umstände und der Höhen der Passiven, die eine Million betragen sollen, das Gespräch des Tages an der Börse und in den finanziellen Kreisen. Israel hatte aus kleinen Anfängen sich zu einem bedeutenden Fabritbesitzer (in Nauchwaaren) emporgeschwungen, indeß— soll er auch an der Börse speculirt haben. Od er noch lebt, weiß man nicht. Er soll am 27. Fedruar mindestens 140,000 Mark besessen, am Abende dieses Tages den belgischen Courierzug bestiegen haben und in Ostende einige Tage später gestorden sein, ohne daß sich eine nennenswerthe Baarschaft bei ihm vorgesunden hätte. Die Lebensversicherungsgesellschaft Concordia vermuthet oder dehauptet, daß er sich vergiftet habe. Im andern Falle muß sie nämlich 30,000 Mark bezahlen. Die angeblich hierher gebrachte Leiche soll gestern auf dem jüdischen Kirchhofe zu Deuz wieder ausgegraben worden sein. Das bedeutendste hiesige Bankinstitut soll noch an diesem letzten Toge Sichtwechsel London im Betroge von 50,000 Mark gegeben haben, da Israel vorgab, in London Nauchwaaren einkaufen zu wollen. Alles ist allerdings noch unklar, aber gewiß, daß Gefälligkeitsaccepte für bedeutende Beträge vorhanden sind, die noch mehrere Zahlungseinstellungen hervorrufen könnten.— Aus dem Etat für die Reichspostverwaltung ist ersichtlich, daß die Weiberstrafonstalt am Neumarkt mit einem Flächenraum von 4560 Quadratmetern wirklich für den Neubau eines Postgebäudes zum Toxtwerthe von 630,000 Mark angekauft worden ist und daß die alten, jetzigen Postgebäude demnächst niedergelegt werden sollen. In diesem Aa endlichke aber ist doch noch daselbst der Bau eines neuen Päckereigebändes in großen Dimensionen begonnen worden.— Die neue WeiberKrafanstalt soll auf einem dazu bereits erworbenen Grundstücke in der Nähe von Melaten errichtet werden.— Die Stadterweiterungsfrage ruht, nur die Speculanten schicken von Zeit zu Zeit Sensationsnachrichten in die Welt. Kbin, 12. März. Bei verschiedenen Mitgliedern des Vorstandes des Katholischen Volksvereins fand heute auf Anordnung der kgl. OderProkuratur eine polizeiliche Haussuchung statt. Dieselbe galt einer Adresse der deutschen Katholiken an den h. Vater. Die Nachsorschungen blieben dem Vernedmen noch resultatlos. * Düsseldorf, 11. März. Das in gestriger Sitzung des Zuchtpolizeigerichts gegen den Redacteur des„Düsseldorfer Volksblattes“ in Sachen des§ 131 gegen den Artikel„London, 12. Jan.“ verkündigte Urtheil lautete auf Freisprechung.— Wegen Beleidigung des Fürsten Bismaick, enthalten in dem Artikel:„An unsern Rockschößen“, wurde der Redacteur der„Gladbacher Volkszeitung', Herr Immelen, zu einer Gesängnißstrafe von einem Monat verurtheilt und zugleich dem Beleidigten das Richt zugesprochen, den verfügenden Theil des Urtheils auf Kosten des I. im „Sladbacher Kreisblatt“ und in der„Gladbacher Vollszeitung“ zu veröffentlichen.— Der frühere st. llvertretende Redatteur des„Düsseldorfer Bau, blattes“, Herr Johann Fusangel, wurde wegen des nänlichen Bergebenzu 6 Wochen Gefängniß verurtheilt und für die Veröffentlichung d. Urtheils auf Kisten des Beschuldigten das„Düsseldorfer Volksblatt und# „Düsseldorfer Valkszeitung“ bestimmt.9 3 Aus dem Sauerlande, 10. März. Auch bei uns sieht es augen. blicklich sehr trühe aus. Der Kleinhandel liegt in unsern Städten angrößeren Ortschaften bei dem rapiden Fortschritte des turkampfes“ jast ganz darnieder. Unsere fast rein katholische Ben#. kerung sieht einer sehr trüben Zukunft entgegen, ihre Gewissene, freiheit hat den stärtsten Druck auszuhalten, ihre Kirchen stehen schon theil, weise verwaist, viele ihrer Gemeinden sind schon ohne Seelsorger und di, kirchlichen Verhältnisse unserer Dibcese Paderborn, deren staatlich abge, setzter Oberhirt in Festungshaft auf der Citadelle Wesel sich defindet, Rehen am Rande des völligen Ruins. Ist es da zu verwundern, wenn alle., schäfte stocken und kein Geschäftsmuth und keine Geschäftsfreudigleit mehe vorhanden ist. Die dunkle Wolke des„Culiurkampfs“ ruht mit bleiernen Gewichte auf Deutschlands Gauen, zerreißt sein kaum geeintee Volk und lähmt Industrie und Wohlstand. Wird die Zukunft besse werden?— Noch viel schlechter; denn die Wogen des„Cultur, kampfs“ gehen mit jedem Tage höher.— Unsere Eisenindustrie liegt ganz darnieder, und wenn die Siegener Deputation beim Handelsminister keine Besserung bewirkt durch Erhöhung der Eingangszölle auf ausländisches Eisen, so werden alle Hohöfen und Eisenwerke des Siegerlandee ausgeblasen werden. Wer kann die Calamität, das Elend und den Hunger von hunderttausenden von Arbeitern nur oberflächlich abschönen. wenn diese äußerst traurige Eventualität eintreten sollte?!— Unser Sauerland würde durch diese Calamität stark berührt werden, denn unsere großen Kaltsteinlager an der Lenne und Bigge bis Attendorn brachten uns bei dem flotten Gange der Eisenindustrie reichliche Arbeit und Wod#stand. Hoffen wir, daß der Herr Minister, welcher als Siegener Kin) diese Calamität sehr gut zu beurtheilen weiß, den Ruin unserer Eisenindustrie und deren sehr zahlreichen Arbeiterbevölkerung von unserem Vaterlande abhalten wird.— Wo würde die Steuerkraft des Landes bleiben. wenn zum„Culturkampf“ noch Mißernte und andere Landesplagen dinzuträten?!— Ob die„liberalen Tulturhähne“ auch schon daran gedac haben?! ° Luxemburg, 12. März. Im Verlage von Peter Brück in Luxenburg erscheint vom 1. April ab ein Wochenblatt unter dem vielversprechenden Titel„Culturkampf“. Dem in der Probenummer enthaltenen Pregramm gemäß wird das Blatt es sich besondert zur Aufgabe machen, schichtliche Mittheilungen über die Ereignisse der gegenwärtigen Zeit u sammeln und in der gehörigen Ordnung zu verzeichnen. Der„Cultuc= kampf“ soll ein Erinnerungsblatt für die an der gegenwärtigen politischreligiösen Bewegung unmittelbar Betheiligten und zu einer Fundgrude späterer Geschichtsschreiber werden. Es nennt sich„Central=Organ für Gesperrte, Gesetzte und Ausgewiesene“ und wird diesen gern Raum gewähren, wenn sie ihre Erlebnisse mittheilen wollen. Die Probenummer ist recht reichhaltig und enthält eine Darstellung des bekannten Saarbrückener Prezesses, vier Actenstücke aus dem Culturkampfe, eine Antwort auf die Frage Wer hat angefangen, Scenen und Mittheilungen aus der Tagesgeschichte und ein vollständiges Verzeichniß der katholischen Zeitungsliteratur. Letzte Post. * Bern, 12. März. Der Bundesrath beschloß die Abweisung des Recurses des Erzbischofs Lachat gegen die Baseler DidcesanConserenzbeschlüsse betreffend die Aufhebung des Baseler Doncapitels. * San Remo, 12. März. Die Kaiserin von Rußland is heute um 1 Uhr Mittags von hier nach Paris abgereist. Zu ihrem Empfange lagen an der Gare zwei italienische Fregatten und ein Aviso bereit. * London, 12. März. Einem Berliner Telegramm der „Pall Mall Gazette“ zufolge hat der spanische Minister des Auswärtiger Namens seiner Regierung dem Grafen Haßfeldt mündlich die Befriedigung der deutschen Forderungen: Genugthuung der verletzten Flagge und Schadenersatz für den Schiffseigenthümer zugesagt und die Einsetzung einer gemischten Commission spanischer und deutscher Marine-Offiziere zur Enquete in Zarauz vorgeschlagen. Graf Hatfeldt nahm, ohne Präjudiz für die rechtlich anerkannten deutschen Forderungen, den Vorschlag an; Zeplien wird vermuthlich Commissionsmitglied. * New=York, 11. März. Der General Valmaseda ist, wie aus Havanna gemeldet wird, mit Verstärkungen dort eingetroffen. * Washington, 11. März. Der Senat hat der Ernennung Godlive's zum Gesandten in Wien, und Moynard's zum Gesandten in Constantinopel seine Zustimmung ertheit. Haude. und Verkehr. * Berlin, 12. März. Die heutige Börse begann mit etwas niedrigeren Coursen, indessen zeigte sich bald wieder eine steigende Bewegung. Fonds waren fest, aber ohne Geschäft. Von Eisenbahn=Actien stellten sich bei geringem Verkehr nur Magdeburg=Halberstädter und Rheinische desser, Berlin=Potsdamer, Oberschlesische und Berlin=Anhalter schlechter. Prioritsten waren wenig verändert und ohne Geschäft; Bank=Actien lustlos, von Industriepapieren Vergwerke zom Theil höher. Kbin, 12 März(Notirungen der Haudelsmakler.: Weiter rauh. Rubel matter, per 100 Pfd. mit Faß in Eisend. eh. in Partur. 100 Ctr Rm. 30.40 B. Weizen unverändert,=hne Sack per 200 Pjd hiesiger(niedrigster Preis) Rm. 20.50., fremder 19.50 V.(Lieterungsqual ität à 75 Pfr per 50 Lun) Roggen unverändert, oon: Sac hiesiger per 200 Pfd. zurebrigner Prt f. hies. Rm. 16.50., fremder 16.50 V.(Lieterungsaral. à 69 Bsd. der 50 Liter). Hater unverändert, per 200 Pfd. ohne Sack Nm. 19.00 C. Köln, 13 März(Rottrungen der Productennäue## Weizen eff. hiesiger 19.20—20.10 Rm., fremder 18.35—19.25 Kn Roggeneff. 14.90—15.70 Rm. Hafer efs. 20 00 Nm. Rüdöl eff. 30.40 Km. (randmarkt.) Weizen bleibt ziemlich fest, 19.20—20.10; Rogunverändert, 14.90—15.70; Gerste—: Hafer behauptet, 19.70—20.00; bez. nach Qualität pro 200 Pfd. Zufuhren ca. 306 Sack. Köln, 12. März.(Marktbericht.) Butter Pfund M. 1,30, tel M. 1,60, Tauben per Paar M. 0,90, Truthahn per Stück M. 9,.00, Kaninchen M..80, Hecht per Pfund M. 0,90, Aal M..60, Karpfe M. 0,80, Salm M..20, Schleien M. 0,60, Krebse per 100 Stück M. 15.—, Ochsensteisch N..60, Kalbsteisch M..55, Hammz, ge“h, V. 9 Speck. geräuchert M. 0,80, ges. M. 0,70, Schmalz M. M 0,45, Zwiedel per Psd. M. 0,10, Aepfel per 100 Pjd. M. 7,50, Kartoffeln, weiße per 100 Pfd. M..40, rothe M..40, Nieren M..20. Neuß, 13. März Weizen 1. C. à 100 K. * 2„ " 3. Landroggen, 1. Qu. 2. O. Wintergerste Buchweizen„ Haser 11„ Rübsamen Berlin, 12. März. M. Weizen, 100 Pfd. 8 60 bis Roggen... 710„ gr. Gerste....50„ Haser.....50„ Erbsen, 5 Liter..25„ Zinsen, 5 Liter..50„ M. Pf M. Pf. 20 20 Apeel per 100 Kuo 26 70 18 70 Kartoffeln per 100 Kilo 4— — Heu per 50 Kilo 5 40 16 20 Stroh per 100 Kilo 4 Rüböl per 100 Kilo i. größ. Part. 61— Rüdöl per 100 Kilo saßweise 63— Rapskuchen„ Briw. p. 100 Liter 50 2 Mürg. 40— Gernnigtes Oet Kartosselo, 5 Liter—.30 bi 19 50 19 50 Rindfleisch per Pfd.—.45 Schweinefleisch..—.50 Hamm!fleisch..—.45 Kalbfleisch...—.85 Eutter 1..:.10 Coblenz 12. März,. Aheinhöbe 9 Jui 4 Zol, os 4 82. Bonn, 13 März, Mittags 1 Uhr. Rbeinböde 10 Fut 1 8. god—4 Witterungsberichte. B 1 11. März 8 u.#.; Hoparanda—8. Rostan—/6, Sttlin 12 Nam! n n 2 1 0 Godesberg, 12. März. Die hießge meteorelogische Hestgraphish * unserer Ruine verlegt, eine direrte in die Spitze des Lhurmo an..„„. der LoststrsVerbindung mit Berlin eingerichtet und jede Genderung in mung schleunigst hierhin gemeldet. Dem ächst soll dann eine###fforbeeg an alle diejenigen, welche avarciren und sich steis au fait ergehen, sich zur Biüldung eines meteorologischen Vereins zu, Heetgsgagse auf in Verdindung mit dem Bildungsverein in Bonn die D. rgggnferie neuere Grundlogen als Wissenschaft aufgebaut werde. Als######h ein blonder Kamerad in Aussicht genommen, welcher auch gegen Geistliche dienen soll. gerlodt: Elise Hüsmert, Hugo Lauterjung, Wald bei Solingen. : J. Schwarz e. herm. Bogelsang e.., Dülken. aestorben: Maria Fußhöller, 16 Siegburg.- Elisabeth Gaupelt, Cappenberg. Durch die glückliche Geburt nes gesunden Jungen wurden boch erfreut Bonn, den 13. März 1875. J. G. Steiner und Frau gch. Narg. Qusster. Zu vermiethen. Eine Wohnung von 6 Räumen und den häuslichen Bequemlichkeiten. Die Exp. d. Zte. sagt wo.(785 Eine Wohnung 2. Etage von 5 gemndlichen Räumen inel. Küche, Speichenz mmer, abgeschlossenem KelGranm und Gartenpromegade, im südsichen Stadttheil gelegen, ist per 1. dnr 15. Mai d. J. an eine stille Faniie z. verm. Miethpr. 220 Thlr. Die Crp. s. w.(758 1. und 2. Stage p vermiethen. Th. Tünsmeyer, Vornheimerstr. —7 schöne Zimmer mit Rheinaus. scht zu vermiethen. Die Erp. d. Ztg. sagt wo.(741 Zu vermiethen degante 1. und 2. Etage mit Zugabe eines kleinen Gartens. Näheres in der Exp. d. Zig.(653 Erste Etage Sterntherbr. 9. Erste Etage Rünsterstraße 26 zu vermiethen. Bescheid Markt Nr. 34. 2. Etage ath. 4 schöne Räume per 15. Mai m vermiethen. Brückenstraße 5. Die Wohnung bis jezt von Hardrer H. H. Zuschlag bewohnt, steht nebst Stallung für vier Pferde zum 15. Mai zu vermiethen. h. Blanden, Rheindorfer weg 43. Unterhaus zu vermiethen. Josephstraße 47. Quartier zu vermiethen. Wenzelgasse 43. Stauung, Remise, Katscherzimmer 2c. an der Bachstraße, zu vermiethen durch H. Morell, Biehmarlt. Stellen=Gesuch. Ein junger Mann, militärfrei, welcher längere Jahre als BüreauVorsteher und Buchhalter fungirte, schöne Handschrift und sehr gute Zeugnisse besitzt, und mit allen vorlommenden Büreauarbeiten vollstän#ig vertrant ist, sucht ähnliche Stelle, an liedsten in oder in der Nähe von Bonn. Eintritt kann sofort erfolgen. Oferten sub M. B. 180 besorgt ie Expedition dieser Zeitung. Stuckaturer gsucht von Chr. Schädler, Kessenich bei Bonn. Ein Gerbegeselle gesucht, der gleich eintreten kann von G. Hamacher in Honnef. Ein Schneidergeseue gesucht. Maargasse 23. Ich suche zum sofortigen Eintritt zwei tächtige Schneidergesellen. Schneidermeiste Joh. Schwalvach in Abvach bei Honnef. Ein Schneidergeselle gesucht. Achterstraße 16. Movitar-Vekkauf. Am Montag den 15. März 1875, Nachmitt. 1 Uhr, sollen im Hause zu Bonn, Theaterstraße 17, die zum Nachlaß der verstorbenen Wittwe Heinrich Vianden zu Bonn gehörigen Mobilien, als: mehrere Tische, Stühle, Schränke, Commoden, Bettstellen, ein Secretair, und verschiedene Haus= und Küchengeräthe abtheilungshalber gegen baare Zahlung versteigert werden. Hansen, Gerichtsschreiber. Immobitar Tertauf zu Tengsborf. Die Eheleute Stellmacher Johann Schneider zu Lengsdorf lassen am Dinstag den 16. März dieses Nachmittags 2 Uhr, in der Wohnung des Wirthes Rörig zu Lengsdorf mehrere zu und bei Lengsdorf gelegene Immobilien, als Wohnhäuser und Ackerländereien, öffentlich meistbietend unter günstigen Bedingungen versteigern. Bonn, den 10. März 1875. M. Bresgen, Notar. Immoritärterrauf zu Vilich. Am Freitag den 19. März d.., Nachmittags 2 Uhr, in der Wohnung des Gastwirthes Egidius Düsterwald zu Vilich lassen die Geschwister Stroof von Sieglar ihre in den Gemeinden Vilich, Hangelar und Holzlar gelegene Immobilien, als Ackerland, Wiesen und Holzung, auf ausgedehnte Zahlungstermine öffentlich und meistbietend versteigern. Siegburg, den 12. März 1875. Brabender, Notar. Versteigerung des Gasthofs„zum Stern“ in Ahrweiler. Herr Weinhändler Assenmacher von Ahrweiler und dessen Kinder lassen Montag den 15. März d.., Nachmittags 2 Uhr, zu Ahrweiler im Wirthslokal des Herrn Wirz ihren allda am Marktplatz befindlichen, obenbezeichneten Gasthof theilungshalber versteigern. Der gedachte Gasthof, am Marktplatz, im Mittelpunkt der Stadt gelegen, ist wegen des während des ganzen Jahres, und namentlich im Sommer hier herrschenden sehr bedeutenden Fremdenverkehrs zu einer sehr einträglichen Gastwirthschaft vorzüglich geeignet. In demselben sind 4 Salons, 22 geräumige, meist nach dem Markte hinlaufende Zimmer, große Küche und Hausflur; dazu gehören große Keller, Remisen, Stallungen, Waschküche 2c. Ahrweiler, den 16. Februar 1875. Get, Roteur. Versteigerung einer Mühle. Die Gebrüder Hersel zu Hemmessem bei Ahrweiler lassen theilungsbalber Binstag den 16. März cr., Nachmittags 1 Uhr, zu Hemessenz ihre allda gelegene Mühle mit Wohnhaus, Backhaus, Stallungen, Scheune und Garten, unter sehr günstigen Zahlungsterminen öffentlich verkaufen. Die Mühle besteht aus 2 Mahlgängen und einer Oelmühle; dieselbe hat während des ganzen Jahres überreiche Wasserkraft und ist sowohl zum Betriebe des Müllergeschäfts wie zu einer Fabrikanlage sehr Ahrweiler, den 16. Februar 1875. Heß, Notar. Böckergefelle für gleich gesucht. Näheres bei Hefehändter Dick, Josephstraße. Ein mit guten Zeugnissen versehener und in allen Zweigen der Gärtnerei ntoherne: Gärtner icht bei einer Herrschaft eine seinen entsp echende Stelle. Näh, an der Exp. d. 31g.(783 Nutscher Binstraße 4. Lehrling lr meine Kunst= und HandelsGärtnerei gesucht. Joseph Becker, Vornheimerstraße 22. Schlosserlehrl. Bichzu. 7. An Sahklericheling und win Hamilie auf seine Arbeit gesucht. Be, bagt die Ew. d. Ztg.(772 n Einlegen auf der Maschine für ** Druckerei gesucht. 244 in der Erz. d. Ztg.(759 und Ci. starker Junge in die Lehre gesucht. Drus Kasenlot 4. i ieets Prting Poilik Glein, Bonng. 34. Das Rittergul Burg Vinsselb im Kreise Düren, bestehend aus einem Areal von c. 722 Morgen, und zwar aus c. 15 Morgen Wiesen, 2 Morgen Wald, ½ Morgen Weinberg und c. 705 Morgen Ackerland, wird, in gerichtlicher Theilung, Dienstag, den 27. April a.., Morgens 10 Uhr, im Restaurationslokale der Frau Wittwe Wilhelm Hütten zu Düren, zuerst in zwei Ackergütern, nämlich die Burg mit 486 Morgen 147 Ruthen 20 Fuß, und der Plettenberger Hof mit 235 Morgen 13 Ruthen 20 Fuß, und so dann im Ganzen lizitirt werden. Das Gut an der Trierer Eisenbahn, 1 Stunde von Düren, mit welchem es durch Chaussee verbunden ist, in einer gesunden, fruchtbaren und wohlhabenden Gegend gelegen, aus meistentheils zusammenhängenden Ländereien bestehend und mit eigener Jagd, gehört zu den besten Ackergütern unserer Provinz. Der Boden ist fruchtbar und die Gebäulichkeiten sind in gutem Zustande. Nähere Auskunft ertheilen der kommittirte Notar Jansenius zu Düren und der betreibende Anwalt Rüttgers zu Aachen. Sranstlichtr Dungrt aus den Landwirthschaftlich=chemischen Fabriken der Actien-Gesellschaft für chemische Lungersabkiration zu Ehrenfeld und Opladen. Controlfabriken des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen. Preisgekrönt auf mehreren landw. Ausstellungen. Superphosphate, Knochenmehl, ammoniakalische Dünger, Mejillones-Guano mit Stickstoff. Sämmtliche Dünger werden in altbewährter, vorzüglicher Qualität und unter voller Garantie des Gehaltes geliefert. Alle Aufragen sind nach Ghrenfeld zu richten. Lager der Fabrikate halten: J. Claasen in Lossenich. Pet. Thiebes in Mehlem. Wwe. H. Hinterkeuser in Sechtem. Teizeerlau, zu Aerrettg. Am Donnerstag den 18. März d. Vormittags 11 Uhr, läßt Herr Freiherr von Weichs zu Roesberg, daselbst beim Wirthe Hrn. Hub. Schmitz,— in der Gemeinde Merten, District Rotterbusch,— 69 Loose Edeltannen zu Bord, Sparren und Leiterbäumen geeignet, und in der Gemeinde Walberberg, District Klinkenberg, oberhalb der Sandkaule,— 152 Schock Niederholzschanzen, auf Credit gegen Bürgschaft öffentlich versteigern. Lechenich, den 12. März 1875. Jerusalem, Notar. 8 erhe zaglassrnr..,. Am Mittwoch den 17. März d. Jahres, Morgens punkt 10 Uhr, werden bei Gastwirth Krämer aus der Freiherr von Fürsten berg'schen Waldung 6000 Schanzen, 18 Klafter, 104 Eichen, davon 12 Nutzholz, 5000 Kiefern=, Wein= und Bohnenrahm, 400 Heckenpfähle, 18 Loose Kiefern=Nutzholz, 3000 Zaunstöcke, 100 Lerchenstangen öffentlich gegen Credit unter Bürgschaft verkauft. Das Holz liegt an bequemer Abfuhr, nahe der Eisenb.= Station Godesberg. Näh. bei Krämer, Förster. NB. Eichen werden gegen 1 Uhr ausgestellt. 9 im Terstt., zu Cues a. d. Mosel am 18. März 1875. Die Verwaltungs=Commission des Hospitales zu Cues läßt Donnerstag, den 18. März a.., Vormittags 10 Uhr, 22 Fuder 1874er ganz reine und feine Naturweine aus den Lagen Braunenberg, Lieser, Cues, Bernkastel, Graach, Wehlen und Zeltingen im Hospitale selbst öffentlich versteigern. Hospital Cues, den 24. Februar 1875. Der Bürgermeister und Präsident Der Pfarrer und Hospitalsder Verwaltungs=Commission: Rector: C. Melsheimer. M. Clemens. Husten, Brust-, Hals= und Hausverkauf. Ein Haus Reckenheimerstraße in Bonn, vor einigen Jahren neuerbaut, mit Garten, steht verziehungshalber unter der Hand zu verkaufen. Zuerfr. in der Exp. d. Ztg. 1776 Sämmtliche Utensilien zum katholischen Gottesdienste erforderlich, als: Meßgewänder, Altarleuchter, Chorlampen, Krankenlaternen, Weihrauchfässer, Stocklaternen usw. Alles zu Fabrilpreisen. Bonner Fahnenfabrik, Bonn. In Hub. Goldschmidt's Kunstverlag in Bonn, Rheing. 26, erschien soeben Erinnerung (als Todtenzettel) an Dr. h. v. Mallinckrodt, Landtags= u. Reichstags=Abgeordneten, geschmackvoll lithogr. auf Thondruck ausgeführt, 4° auf st. Carton, mit Original=Photographie des Verstorbenen. Ein Theil des Preises wird zum Besten der Mallinckrodt=Stiftung verwandt. Preis 71/ Sgr. In Parthieen billiger. Tungenteiben 10000 Atteste wen0 die Metallagsen. momt dode Wtalche! geschlossen, den Firmastempel der Fabrik tragen. Zu beziehen in Bonu bei Rudolph Dohmen, Sandlaule 3. Material= und Farbwaaren-Handlung. Zur ersten h. Communion empfiehlt sein großes Lager in Gebetbücher in seinen soliden Einbänden, Heiligenbilder, Rosenkränze 2c. Hich. Poppen, Buchbinderei, Bonngasse 17 neben dem Gymnasium, Bonn. Tandwirthschaftiich=chemische Furtit von Commer& Schnitzler, Endenich, Controlfabrik des landwirthsch. Vereins für Rheinpreußen. Aufgeschlossener Pern=Guano Curacao=Guano mit Stickstoff für HalmAmmoniak=Superphosphate früchte. Superphosphate Wiesen= und Weinberg=Dünger. Universal=Dünger. Lager der Fabrikate halten: Alfter: Math. Schmitz. Flamersheim: Jak. Felten. Bliesheim: Cour. Weiler. Overkassel: Pet. Lütz Brühl: Arn. Scnitzler. Odendorf: Casp. Welter. Weilerswist: Joh. Gottlob. Vorster& Grüneberg; in KALK bei Deutz 83 ###empfehlen unter Garantie des Gehalts ihre wohlbewährten es Dunger. namentlich hochgrädige, schwefelsaures Ammoniak, 2 * Chilisalpeter, Fleischdüngemehl, Knochenmehl, s S Kalidünger etc. s Südamerik. Fleischfuttermehl, S bestes Kraft-Futter für Schweinemästung etc.“ „„„„ „#4tiederlage bei:.. Jaceb Kader in Gress-Vernich. W. Hüllen in Mehlem. H. Hüllen in Remagen. Alb. Stächer ia Wessellng. Kölner 8t. Martins=Lotterie zur Restauration des Innern dieses herrlichen Gotteshauses. (Reingewinn des Verkaufs für den heil. Vater) Loose à 1 Thlr. per Stück in Köln am Rhein bei: Jac. 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Die letzten Ereignisse auf kirchenGebiete haben der„Köln. Zig.“ und namentlich allen der„D..=.“ wieder Gelegenheit gegeben, ihrer noblen des„Hetzens und Denuncirens" nachzugehen. Sie können ., nicht begreifen, daß in dem Gesetzentwurf betreffend„Einlug der Staatsleistungen an die katholische Kirche" die Anaeistlichen ausgelassen sind und meinen, man müsse von den szionslehrern, Professoren der Theologie u. s. w. eine unzweian Erklärung behufs Anerkennung der Gesetze fordern. Zuu empfehlen wir diesen Artikelschreibern, namentlich aber den an von der„D..=.“, die Lectüre von Tacitus und seine gutungen über gewisse Leute, die man=delatorese nennt. die Forderung einer derartigen Erklärung seitens der Begien dann betrifft, so bekommen heute Herr v. Sybel und die lugische Zig.“ schon eine nicht mit zuverstehende Antwort in der #durger„Allg. Ztg.“. Das reichefteundliche Organ meint: Verfahren(Gesetzentwurs über die Einstetlung u. s..) ist Staates jedenfalls würdiger als das sonderbarerweise von Uebereifrigen befürwortete Inquisitionssystem und es ist az hoffen, daß man Beamten und Abgeordneten gegenüber angeblich beabsichtigte Frage unterlassen wird. Uebrigens #en wir auch sehr bezweifeln, ob der Staat ein Recht zu einer ntigen Frage habe. Der Staat ist kein Anwalt über Geken, sondern hat nur nach Handlungen zu urtheilen, also möge er abwarten. Es besteht keine Vorschrift, nach oher die Beamten zu einer Erklärung gezwungen werden könnten hörten wir auch schon von mehreren, durchaus nicht auf ulnnontanem Standpunkt stehenden Beamten die Aeußerung: Ich #itte doch sehen, ob der Staat mit Rücksicht auf meine AnUilungsurkunde, in welcher von einem Revers kein Wort steht, rit zu einer derartigen Erklärung zwingen kann. Kährend sich am Mittwoch die guten Nationalliberalen für den zari'schen Antrag in Betreff der Altkatholiken erhitzten und die guftandenen Phrasen von Gewissensfreiheit und dergleichen auf zirmten, konnte man ihnen die Nachricht entgegenhalten, daß Gesuch der hiesigen freireligiösen Gemeinde um Verleihung Rechte einer juristischen Person abermals— und wer weiß, unn wie vielten Male— von den betheiligten Ministern abgeunt worden ist, was sicher einen neuen, bedeutungsvollen Beitrag In der Führung des Culturkampfes gewährt.— Die„Fris. Zig.“ tnibt: Eine eigenthümliche, für unsere Zeit jedoch charakteristische Theorie hat zi Rinister Dr. Falk über die vor 1848 erlassenenen Cabinetsordres in Im gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses aufgestellt, als die Budget#athung bei dem Capitel„Universitäten“ angelangt war. Nach seiner Eührung ist die Cabinetsordre„ein selbständiger landesherrlicher Act, #n der Landesherr, wenn es noth ist, auch aus eigener Machtvollkommenzeu wieder abändern kann“. Und über die Frage, wann die Zeit der Zoih eingetreten ist, entscheidet nach Falk der Minister, resp. der Landeszir auf Antrag des Ministers. Die Cabinetsordre, um welche es sich ##ndelte, war erlassen am 13. April 1825 und hatte dem Erzbischofe von Bi gewisse Rechte bei der Besetzung der theologischen Projessoren an der Unversität Bonn eingeräumt. Herr Falk ist nun der Meinung, daß der Endischof sein Recht zum Schaden des Staates mißbraucht. Wenn Herr Zall fortfährt:„aus diesem Grunde habe ich, der Minister, die Cabinetsudre bei der Besetzung einer vacanten Professur in Vonn außer Wirkumkeit gesetzt“,— so muß ich, der Staatsbürger, ihm das Recht dazu estreiten. Die Cabinetsordre vom 13. Aptil 1825 ist wie jede andere sedinetsordre ein Gesetz und seit dem 30 Jaruar 1850 haben in Lnußen das Staatsoberhaupt und seine Minister nicht mehr las Recht, ein einziges Gesetz zu erlassen oder abzuindern, selbst wenn ihr Gesetz der Ausfluß der höchsten Weisheit wäre. Di gesetzgebende Gewalt gehört dem Könige und den beiden Häusern des ##ttags gemeinsam. Wenn Herr Falk behauptet, daß der König Ge##e abändern kann, so predigt er die Aufhebung der Bersessung und die Wiederderstellung des Absolutismus. Darin wird ud nicht das Geringste gebessert, wenn der Abgeordnete Parisius Namens in Lideralen erklärt, der Minister habe für sein Vorgehen ihren Beifall mdient. Herr Parisius hat wirklich im Namen aller Liberalen gesprochen, uuch nicht eine dissentirende Stimme hat sich aus den Reihen der Partei ntoden, welche nur aus Gewohnheit, nicht aus sachlichen Gründen„Forterittspartei“ genannt wird. Wie es die Lideralen treiben, mögen die Leser der„Reichszig.“ uus Folgendem entnehmen: Gladstone erzählt in seiner Schrift: „Die Vaticanischen Decrete“, der jetzige Papst habe am 21. Juli 1873 auf die Adresse der Academie der katholischen Religion folgendes erwidert:„Es gibt manche Irrthümer in Betreff der Insalibilität, aber der ärgste von allen ist der, welcher in jenem Lozni das Recht inbegriffen glaubt, Fürsten abzusetzen und das Zolk für befreit von der Pflicht der Treue zu erklären. Von diesen Rechte haben hier und da unter kritischen Verhältnissen die ?? Schloß Elkrath. Roman von Golo Raimund. (Fortsetzung.) Das junge Mädchen sah und empfand das alles; manchmal verursachte seine gleichmäßig heitere Freude ihr Schmerz. Bei willenskräftigen und selbstbewußten Naturen wäre die wenig ernunterte Neigung wohl längst abgekühlt, aber bei Leonore war der Stolz, dieses Erbtheil der Elkraths, das ihr in jeder andern Beziehung unverkürzt zu Theil geworden war, längst in der innigen kiehe untergegangen und hatte ihr Wünschen demüthig gemacht. Sie nahm auch mit einem ruhigen Gefühl fürlieb zufrieden in Hoffnung, es einst an dem Feuer des eignen Herzens zu erbarmen, und baute neben der Vermuthung, daß bis jetzt überhaupt keine Leidenschaft in Alexander's Brust Raum gefunden, auf das Gewicht der offen zur Schau getragenen Wünsche des Onkels, der eine Verbindung zwischen den beiden jungen Leuten sichtbar protegirte. Indessen hatte der August sich zu Ende geneigt, ohne ihren Hoffnungen irgend eine Begründung zu verleihen, als dieselben bozlich vollständig und auf immer vernichtet werden sollten. Unter den umliegenden Gütern, mit dessen Besitzern ein erseuerter und theilweise lebhafter Verkehr wieder eingetreten war, it Alexander längere Zeit wieder in der Heimath verweilte, war Bilsdorf, der Familie Eggenthal gehörig, das nächste. Der jetzige Lesitzer, Major von Eggenthal, war kein junger Mann mehr; er dar den Vierzigen nahe und hatte einen gewissen Anstrich von Royheit und Frivolität, weshalb der ältere Elkrath bewogen vorden, ihm jahrelang ziemlich fern zu bleiben. Es war dies um leichter gewesen, als die Dienstverhältnisse des Majors diesem nur einen flüchtigen Aufenthalt auf dem Lande gestatteten. Lam aber hatten die kriegerischen Zeiten und gleiche Wünsche z10 Bestrebungen die Männer einander näher geführt, als es je * kralte Familiensreundschaft vermocht hatte, und seit Alexander eensalls Militärdienste genommen und dieselben Gefahren und Srapitzen mit Eggenthal getheilt hatte, drückte der alte Graf, in i, Ticht auf manche gute Eigenschaften des letzteren, namentlich a. Auszeichnung an persönlicher Tapferkeit, zuweilen ein Auge s ven die Fehler des Barons zu, so sehr sie auch seinem eigensten een widerstreben mochten. Was Alexander anbetraf, so war “ i Ganzen weniger streng in seinen Anforderungen, als sein Päpste Gebrauch gemacht, aber das hat mit der päpstlichen Unfehlbarkeit nichts zu thun. Es hatte nicht in der Unfehlbarkeit, sondern in der Autoritat des Papsies seinen Urspruch. Diese Autorität erstreckt sich in Uebereinstimmung mit dem öffentlichen Rechte, welches damals in Kraft war und mit der Zustimmung aller christlichen Nationen, welche in dem Papste den obersten Richter der Christenheit verehrten, so weit, daß dieser auch in bürgerlichen Angelegenheiten über die Handlungen von Fürsten und Nationen sein Urtheil fällte.“ Herr pfennig, einer der eifeigsten von den Culturkämpfern, nahm in einer Rede, die er am 10. d. im Abgeordnetenhause gehalten hat, auf diese Worte Bezug. Aber, sollte man es glauben? Den letzten, gesperrt gedruckten Satz ließ er bei Seite. Durch diesen Satz wird die päpstliche Macht der Absetzung von Fürsten und der Befreiung von der Treue ganz in die Vergangenheit gerückt, als eine auf einem Rechte beruhende dargestellt, welches ehemals galt und jetzt nicht mehr gilt. Gilt jetzt aber dieses öffentliche Recht nicht mehr, dann hat natürlich auch jene Macht des Papstes aufgehört und ist ebenso gut eine vergangene, wie jenes Recht ein vergangenes ist. Herrn Wehrenpfennig aber war es darum zu thun, Fürsten und Minister und Völker bange zu machen vor der Macht des Papstes: darum las er die Worte des Papstes vor, soweit sie seinem Zwecke dienen konnten, den letzten Satz aber ließ er in ächt liberaler Weise bei Seite. °C. Landtagsverhandlungen. (Abgeordnetenhaus.) 26. Sitzung vom 10. März. Eröffnung 11¼ Uhr. Am Ministertisch: Graf zu Eulenburg, Dr. Falk und mehrere Regierungscommissare. Die Tribünen sind stark besetzt. Vom Hurrenhause ist der Gesetzentwurf, betreffend die Auflösung des Lehnsverbandes in der Kur=, Alt= und Neumark eingegangen. Das Haus tritt in die Tagesordnung ein. I. 1. Berothung des Antrages des Abg. Dr. Petri auf Annahme des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Rechte der altkatholischen Kirchengemeinden an dem kirchlichen Vermögen. Zur Begründung des Antrages ergreift das Wort Abg Dr. Petri. Lange habe ich gewartet, ehe ich diesen Antrag einbrachte, da eine große Anzahl der wichtigsten Vorlagen in einer kurz gemessenen Zeit der Erledigung wartet, und ich auch die Scheu des Hauses vor Debatten kenne, welche ihres Gegenstandes wegen eine gewisse Erregung hervorrufen. Ich glaubte aber, mit diesem Antrage eine bürgerliche, politische und sittliche Pflicht erfüllen zu müssen. Daß übrigens der Antrag meine Pflicht ist, dafür bürgt mir die außerordentliche Unterstützung, welche derselbe auf allen Seiten des Hauses oder wenigstens fast auf allen Seiten des Hauses(Sehr richtig! im Centrum) gefunden hat. Hierfür sage ich meinen warmen, innigen Dank.— Durch die katholische Kirche, besonders durch die Deutschlands, geht eine tiese Spaltung, so tief,(Unruhe!) wie sie kaum im vierten Jahrhundert zur Zeit der arignischen Wirren gewesen ist.(Oho! im Centrum) Sie ist tiefer, als der Riß auf der Oberfläche erkennen läßt.(Widerspruch! im Centrum. Sehr wahr links.) Auf der einen Seite stehen die deutschen Bischöfe, die große Mehrheit des katholischen Clerus und des katholischen Volkes, welche die am 18 Juli 1870 von dem Bischose von Rom verkündeten Lehrsätze anerkennen, oder, richtiger gesagt, wenigstens stillschweigend hinnehmen;— auf der anderen die hervorragendsten katholischen Theologen und eine große Anzahl, vorzugsweise den gebildeten Ständen angehöriger Laien, welche diesen Lhrsätzen ausdrücklich ihre Anerkennung verweigern. Beide Parteien machen Anspruch auf wahre Katholicität, betrachten den anderen Theil als aus der Kirche ausgeschlossen und der Rechte verlustig, welche die Gesetze unseres Landes den Angehörigen der katholischen Kirche gewährleisten. Auf die Geschichte dieses Streites will ich nicht eingehen, seine Anfägge liegen vor langen Jahrhunderten und die Beschlüsse vom 18. Juli 1870 haben nur einen langen Entwickelungsgang zum nothwendigen Abschluß gebracht; ich gestehe auch, daß durch diese Beschlüsse in den vor dem 18. Juli 1870 innerhalb der katholischen Kirche bestehenden factischen Zuständen in der That nur wenig geändert worden ist.(Abg. Windthorst Bieleseld]: Hört! Hört!) Aber— ich bitte Herrn Collegen Windthorst jetzt zuzuhören(Heiterkeit)— es ist doch ein gewaltiger Unterschied, ob ein Zustand, und wenn er noch so unerträglich ist, blos factisch besteht, (Sehr richtig! links) oder ob er nicht allein sanctionirt, sondern seine Anerkennung auch ausdrücklich, zu einer Gewissenspflicht gemacht wird.(Sehr richtig! links.) Dieser Taze habe ich ein aradisches Sprichwort gelesen: die letzte Feder bricht dem Kameel den Rücken! Soll die katholische Kirche nicht in ihrer Form erstarren, ihre uralte Verfassung,— welche allein die Möglichkit einer unabweisbaren Reform an Haupt und Gliederr gewährt — nicht für immer vernichtet sein, soll der uralte Grundsatz, daß nur das katholische Lehren, was immer, überall und von Allen geglaubt worden ist, nicht für immer vernichtet sein, soll die katholische Kirche nicht in einem uniötbaren Begensatz mit dem Staate, der menschlichen Gesellschaft und den Forderungen der Wissenschaft, den Errungenschaften der Cultur, zersetzt und in ihren Grundfesten erschüttert werden,— dann war die höchste Zeit gekommen, diesen äußerster Zumuthungen Roms WiderVater; denn wenn der Krieg auch keine Rohheit sanctionirt, so verschafft er einer gewissen Derbheit doch wenigstens Duldung, und Zucht und Sitte bleiden nur unbestrittene Blüthen des Friedens. Bei alledem war aber Alexander immer noch strenger gegen sich selbst, als gegen Andere, seine Auge hatte sich nur gewöhnt, Menschen und Dinge im Lichte der Zeit zu betrachten Die beiden Elkrath's waren zu einem kurzen Besuche nach Pilsdorf hinüder geritten und hatten sich später bereden lassen, zum Mittag dort zu bleiben. Es war keine Gesellschaft weiter de, dennoch war der Tag ein angenehmer. Bedeutende Verbesserungen und Veränderungen des Gutes nahmen das Interesse des älteren Grafen in Anspruch; aus Berlin eingetroffene Neuigkeiten beschäftigten Alexander, und das ausgesuchte Mahl, bei welchem der Hausherr seine beste Laune und seinen besten Wein bot, erhöhte allseitig die fröhliche Stimmung. „Wenn man Gäste hat und sich nur einiger Maßen der Einsamkeit überhoben sieht, so ist Pilsdorf doch ein behaglicher Platz“, sagte der Baron, seinen Wein schlürfend. „Warum nehmen Sie eigentlich nicht Ihren Abschied und bleiben hier?“ fragte der ältere Elkrath.„Nach alle den Strapatzen und in Ihren Jahren—“ „Nun, Elkrath, ich denke, die drücken Niemand“, unterbrach ihn der Baron etwas gereizt;„was sie anbetrifft, so werde ich durch die Jugend meiner künftigen Frau beweisen, was meine Jahre noch beanspruchen können.“ „Wollen Sie heirathen?“ riefen Vater und Sohn mit unverkennbarem Erstaunen und wie aus einem Munde. „Ich will nicht, aber ich muß“, entgegnete Eggenthal,„wenn mich nicht ewig der Gedanke quälen soll, daß der Schuft, der Rauenstein, sich hier dermaleinst in das warme Nest setzt. Sehen Sie, Elkrath, das ist's, was mich rein um den Verstand bringen kann, wenn ich mir denke, daß dies gleisnerische alte Weib, denn das ist er, es sich hier einmal bequem machen sollte. Kein schlimmeres Unkraut als diese Rauensteins, die ganze Sippschaft. Aiso geheirathet muß sein.“ „Ein schmeichelhafter Beweggrund für Ihre Zukünftige“, sagte Alexander spottend. „Was sagen Sie, Elkrath“, wandte er sich an den alten Grafen, „wenn Ihnen dort der junge Hahn vom Neste geschossen wäre, würde es Ihnen gleichgültig gewesen sein, wer nach ihm gekräht hätte?“ and entgegen zu setzen, und die das thoten, waren keineswegs schlechte Söhne der Terche. Nicht aus Haß oder Abneigung haben wir uns in zwölfter Stun;; zim Widerstande aufgerafft; nein, derselbe stammt aus der Wahrhaftigkei, die aus dem tiefen religiösen Gemüth hervorquillt(Aha! im Centrum), und mit welcher wir Deutschen im Gegensatz zu den romanischen Völkern an eine religiöse Frage herantreten(Sehr richtig! links.) Wie verhält sich nun der Staat diesem Kirchenstreite gegenüber? Derselde betrachtet denselben als— eine bloße innere kirchliche Angelegenheit, er ignorirt die Beschlüsse vom 18. Juli 1870 und ihre Wirkungen auf die organische Gliederung der katholischen Kirche. Er erkennt die katholische Kirche in der Beschaffenheit an, welche sie zur Zeit seiner Anerkennung gehabt hat und betrachtet in strenger Consequenz dieser Anschauung nicht blos die Neu, sonnern auch die Altkatholiken als vollberechtigte Mitglieder der von ihm anerkannten Kirche. Diese Anschauung ist eft vom Ministertisch ausgesprochen und durch Maßnahmen der Regierung bethätigt worden, so auch vom höchsten Gerichtshof unseres Landes und der Majorität des Hauses. Mit Rücksicht auf die gestrige Rede des Abg. Windthorst (Meppen) werde ich darauf, obwohl die Sache schon zum Ueberdruß in diesem Hause erörtert ist, zurückkommen. Ist die Regierung also dieser Anschauung in allen Puncten gerecht geworden? Erfreuen sich die Altkatholiken des vollen Genusses der ihnen verfassungsmäßig garantirten Rechte? Nein! Ich will daraus der Regierung keinen Vorwurf machen und die Thatsache nur dem Abg. v. Schorlemer gegenüber constatiren, der neulich behauptete, die altkatholischen Kirchengesellschaften seien lediglich Gründungen des Cultusministers. Ich könnte den Hohn, der in diesen Worten liegt, mit Wucherzinsen heimzahlen(Sehr richtig! links); es ist jedoch nicht meine Art, zu verletzen(Sehr richtig! links.) Unsere Verfassung erkennt die katholische Kirche unter dem sich von selbst verstehenden Vorbehalte an, daß sie den Staatsgesetzen und der Aussicht des Staates unterworfen sei und gewährleistet im Titel 2, welcher von den Rechten der Preußen handelt— ich betone das Letztere— den Angehörigen dieser Kirche nicht bloß das Recht auf öffentliche Religionsübung, sondern auch das Recht des Mitgenusses des zu kirchlichen Zwicken vorhandenen Vermögens. Bis auf den heutigen Tag ist uns dieser Mitgenuß, ja sogar der Mitgebrauch unserer Gotteshäuser entzogen worden. Wären unsere protestantischen Brüder nicht liebevoll und barmherzig gegen uns gewesen, so wären wir in den meisten Orten Preußens nicht in der Lage gemeinsamen Gottesdienst zu halten.(Hört! Hört! links) Hit man doch selbst versucht, unseren Todten da die letzte Stätte zu verweigern, wo ihre Väter begraben liegen. Ich heffe nicht auf die Einwendung: die Minorität hat keinen Anspruch auf Rechtsschutz; der moderne Staat gewährt auch dem letzten seiner Bürger den gleichen Rech'sschutz; er muß dies thun, wenn er sich nicht selbst aufgeben will. In diesem Puncte ist das kleine Baden tapferer gewesen, wie das große Preußen, dort ersreuen sich die Altkatholiken seit dem 15. Juli v. J. des vollen Rechtsschutzes der Verfassung. Man wird mir vi=lleicht einwenden, es handelt sich hier nicht um eine staatliche Gesetzgebungsfrage, sondern um eine Frage kirchlicher Natur, über welche die Organe der Kirche zu befinden haben. Es war dies so ungefähr der Gedankengang des bg. Windthorst. Ich kann mir aber keine größere Begriffsverwirrung dulen. Der Staat soll nicht entscheiden, ob wir oder die Neukatholiken Kitzer sind, diese Frage überläßt er der Zukunst; es handelt sich um kein: Frage der Religion oder des Glaubens, sondern nur um die Frage der äußeren Rechtsordnung, und dazu ist der Staat allein befugt. Ich gestehe, daß Staat und Kirche insofern sie auf gemeinsamer ewiger Grundlage beruhen, vollkommen gleichberechtigt sind; ich erkenne an, daß die Kirche der äußeren Rechtsordnung nicht entbehren kann, aber sie kann sich dieselbe nicht selbst geben, sich nicht selbst die Grenzen ihres äußeren Rechtes ziehen; andererseits erkenne ich aber auch an, daß der Staat der Kirche diese äußere Rechtsordnung nicht versagen kann. Aber nur er allein kann diese Rechtsordnung geben, weil er auch noch andere Religionsgesellschaften zu schützen hat. Die Kirche muß das für alle Staatsbürger geliende Gesetz anerkennen, da eden dieses Gesetz das allgemeine Wohl begrürdet De Kirch; hat keine weiter gehende Gewalt, als die ihr durch ihren corporativen Zweck gezogen ist, und man wird wohl nicht behaupten können, daß die Frage, in wie weit eine innerhalb der katholischen Kirche sich befindende Reeigions= partei Antheil an dem vorhandenen Kirchenvermögen hat, irgendwie in Zusammenhang stehe mit dem corporativen Zweck der Kirche. Dieser letztere besteht nur in der inneren Heiligung, der Rechtfertigung und Läuterung des Einzelnen. Nun hat gestern der Abg. Windthorst behauptet, nur die Kirche entscheid=, wer zu ihr gehöre. Ich unterschreibe diesen Satz mit der Beschränkung, daß der Staat an eine derartige Entscheidung nie gebunden sein kann, denn sonst würe der Staat nichts als ein Werkzeug der Kirche. Es wundert mich Überhaupt die Zumuthung des Abg. Windthorst an das Haus, seinen Worten zu glauben, und uns für Ketzer zu erklären. Wir behaupten, daß Sie(im Centrum) Kitzer sind(Heiterkeit.) obgleich es uns nicht einfällt, Sie so zu verfluchen, wie wir Ihrerseits verflucht werden(Hö:t! Hört!) Warum wollen Sie mir nicht glauben? In welche Lage kommen Sie dann? Entweder Sie müssen Einem von uns glauben, oder uns Beide für Lügner halten. Ich würd: Ihnen rathen, constituiren Sie nächsten Mittwoch ein Kitzergericht und lassen Sie draußen auf dem Döhnhofsplatz auch gleich einen Scheiterhaufen errichten. (Gelächter im Centrum. Unruhe.) Ja, Sie lachen; aber zu solchen Ungereimtheiten kommen Sie, wenn Sie solche Theorieen aufstellen, wie es gestern der Abg. Windthorst gethan hat.(Gelächter im Cen rum! Unruhe.) Ich wundere mich, daß ein so hervorragender Mann, wie Windthorst, eine so unhaltbare Theorie in den Mund nehmen kann.(Hö:t! Hört! links.) Der Staat kann die Frage der Zugehörigkeit zu einer Kirche nie nach inneren Momenten entscheiden, sondern lediglich nach äußeren, und die Giltigkeit unserer Taufzeugnisse wird man wohl nicht bestreiten. Ich erkläre, daß wir bis auf den heutigen Tag nicht aus der katholischen Kirche ausgetreten sind, und wir wrden bei ihr bleiben, weil wir mitsprechen wollen(Uaruhe.); wir werden um so weniger austreten, als die katholische Kirche uns diesen Rath giebt.(Heiterkeit! links. Abg. Windthorst=Meppen: Sie sind schon ausgetreten!) „Bewahre" erwiederte der alte Herr,„ich glaube, ich habe das deutlich genug bewiesen.“ Der Baron sah statt der Antwort fragend und erwartungsvoll nach ihm hinüber. „Wissen Sie denn nicht", fuhr Jener fort,„daß Elkrath Allodium geworden ist?“ „Allodium? Aber das ist ja gar nicht möglich“, fuhr der Baron auf,„wußten Sie es denn, Alexander?" „Halten Sie mich für so gewissenlos, Eggenthal, daß ich so wichtigen Schritt unbesprochen zwischen mir und meinem Sohn gelassen haben könnte!" fragte Graf Stephau mit einer gewissen Schärfe.„Im Gegentheil erkenne ich ihm das nächste, ja, wenn Sie wollen, das alleinige Recht zu, darüber abzuurtheilen. Aber unsere Wünsche trafen zusammen, und so hat die Sache sich leicht gemacht.“ „Aber was in des Himmels Namen kann Sie denn zu dieser Maßregel bewogen haben, Elkrath!“ rief der Baron noch immer staunend. „Das liegt doch, dünkt mich, auf der Hand", erwiederte Graf Stephan,„Sie wissen, Alexander ist der Letzte; Lehnsvettern haben wir glücklicher oder unglücklicherweise keine. Als der Junge mit fortging, lag der Gedanke nahe, daß er nicht wiederkehren könne, für mich zumal, der unserm Herrgot schon so viel Tribut gezahlt hat, und an besondere Schonung nicht gewöhnt ist. Elkrath wäre dann der Krone zugefallen und dabei hätte ich mich allerdings beruhigen können, wenn man in jener Zeit sicher gewußt hätte, welcher? Wer aber konnte für den Ausgang stehen? Wer bürgte mir dafür, daß, wenn mein Sohn in fremder Erde lag, der Sitz meiner Vorfahren nicht als Domaine irgend einem französischen Marschall zufiel? Der Gedanke wäre hinreichend gewesen, mich wahnsinnig zu machen; ich war es nicht allein mir selbst, ich war es Alexander, war es allen denen von uns, die längst in Frieden ruhen, schuldig, das abzuwenden. So wandte ich mich an den König und fand bei ihm, da er die vollständige Uneigennützigkeit meines Wunsches begriff, bereitwilligstes Gehör. In wenig Wochen war alles geordnet, und so ist es nun geblieben. Wünscht Alexander später einmal, wenn der Himmel ihm Söhne bescheert, eine Aenderung, nun, so läßt sich, wie ich hoffe, noch immer darüber sprechen.“ (Fortsetzung folgt.) Auf diese Weise wi d man meinem Antrage nicht beikommen können; Sie müssen mir nachweisen, daß derselbe den Gesetzen des Lundes widerspricht, Sie müssen politische Zweckmäßigkeitsgründe anführen, welche denselben unannehmbar machen. Die Regierung entscheidet hier nur über eine Frage der äußeren Rechtsordnung. Die vat.kanischen Katholiken werden sich über die Entscheidung des Staates aber auch nicht beschweren können, daß sie dieselbe überrascht habe oder eine feindselige Gesinnung des Staates documentire; denn sie allein waren es, die den Staat durch die vatikanischen Deereie zu dieser Entscheidung drängten, durch jene Decrete, vor welchen wir gewarnt haben.(Hört! Hört! links. wahr!) Die Entscheidung soll auch kein definitives Rechtsverhältniß schaffen, da die Zustände noch zu unsertig sind und es sich nur um schiedene Parteien innerhalb einer und derselben Kirche handelt. handelt sich nur um eine provisorische Regelung des Rechtsverhältnissen für die Dauer des Kirchenstreites zur Aufrechthaltung des Rechtszustandes und zur Beseitigung jeder Selbsthilfe, ähnlich wie der Richter bei Besitzstreitigkeiten den Besitz zwischen den Streitenden vorläufig regelt. Dieser provisorische Charakter des Gesetzes dringt es daher auch mit sich, daß Manches in das Ermessen der Regierung gestellt werden muß. Ich weiß auch, daß in dieser Beziehung der§ 1 des Gesetzes Bedenken bei meinen Freunden hervorgerufen hat, und werde dankbar sein, wenn an Stelle meines Vorschlages ein besserer gesetzt wird. Ich bezweisle aber diese Möglichkeit, zumal sich diese Bestimmung auch im badischen Gesetze vom 15. Juli v. J. findet. Auch dort sind bei der Berathung ähnliche Bedenken laut geworden, der badische Staatsminister Jolly hat aber diese Bedenken, wie folgt, beschwichtigt.(Redner verliest eine lange Stelle aus der betreffenden Rede des Ministers Jolly, in welcher derselbe das in das Ermessen der Regierung Stellen ebenfalls als einen Mangel des Gesetzes bezeichnet, der sich aber bei der jetzigen Unfertigkeit nicht beseitigen lasse und daher so lange acceptirt werden müsse, bis etwas Besseres gefunden.) Ich glaube, mir ein Eingehen in Einzelheiten ersparen zu können. Ich kann Sie aber versichern, daß es mir eine Gewissenspflicht gewesen ist, bei den Vorschlägen, die ich gemacht habe, nach beiden Seiten hin in gleicher Weise gerecht zu werden, nach beiden Seiten hin mit gleicher Elle zu messen. Ja ich fürchte sogar, daß mich von Seiten meiner Glaubensgenossen der Vorwurf treffen lann, daß ich sie zu Gunten der Neukatholiken beeinträchtigen wolle.(Gelächter im Centium.) Ich fürchte den Vorwurf, daß ich das Bekenntniß für die vatikanischen Neuerungen gegen uns in der Weise habe geltend gemacht, daß ich eine große Reihe von religiös indifferenten und Söldnern unseren Gegnern zurechne, auch solche, die in ihrem Herzen zu uns stehen. Es handelt sich für uns aber in erster Reihe darum, den Mitgebrauch unserer Gotteshäuser wieder zu erhalten. Da muß ich Sie zunächst auf einen Punkt aufmerksam machen. Am 12. März 1873 erließ der päpstliche Nuntius an die sämmtlichen Bischöfe Deutschlands eine Illustration, in welcher er sich dahin ausspricht, ihre Nachgiebigkeit könne als Indifferentismus und Mangel an Energie gedeutet werden; darum seien Simultangottesdienste in derselben Kirche weder zu gestatten noch zu dulden, eventuell müßten die Bischöfe, wenn wider ihre Bitte die Behörden den Altkatholiken die Mitbenutzung gestattet hätte, nach vorheriger Verwarnung und einer Klage durch alle gerichtlichen Instanzen, eine solche Kirche interdiciren und sich angelegen sein lassen, für die religiösen Bedürfnisse der Neukatholiken anderweitig entsprechend Sorge zu tragen. Bei dem Gehorsam, den die deutschen Bischöfe dem Papste, und bei dem Ungehorsam, den sie den Staatsgesetzen leisten, ist es zwar unzweifelhaft, daß sie, wenn mein Antrag Gesetz wird, sich an diese Instruction halten und sie befolgen werden, aber das bedarf doch wohl keines Beweises, daß die Regierung selbst dann, wenn diese Instruction auf canonischem Rechte beruhen würde, sich nicht dadurch dürfte abhalten lassen, die Rechte ihrer Unterthanen zu schützen. Aber das ist nicht einmal der Fall, sondern sie schwebt vollständig in der Luft. Das geht einerseits daraus hervor, daß in vielen Kirchen Simultongottesdienst gehalten wird von Katholiken und Protestanten, uns ich hoffe doch nicht, daß sie uns für noch ärgere Ketzer halten werden als die Protestanten.(Heiterkeit.) Das canonische Recht erklärt nur dann eine Kirche für polluirt— das ist der terminus technicus— wenn 1) in ihr durch eine Gewaltthat Blut vergossen, oder 2) wenn in ihr eine grobe Unsittlichkeit stattgefunden hat, oder wenn 3) darin ein Excommunieirter beerdigt ist. Diese drei Fälle liegen hier aber nicht vor und auch die Fälle nicht, in denen das Interdict von selbst eintritt; es müßte also erst verhängt werden und dazu fehlen alle Voraussetzungen, die formalen sowohl als die materiellen. Es erscheint also die von mir angeführte Instruction lediglich als ein Act römischer Willkür mit dem— zwar nicht offen ausgesprochenen, aber doch klar auf der Hand liegenden— Zwecke, einestheils auf die deutschen Regierungen einen Druck auszuüben und anderntheils die urtheilslose Menge gegen die „Altkatholiken“ aufzuhegen.— Ich habe schon angedeutet, daß meinem Antrage ja wohl auch Gegner erstehen können, welche seine rechtliche Begründung zwar nicht beanstanden, welche aber aus Gründen der politischen Zweckmäßigkeit denselben nicht für annehmbar erachten. Ich=erkenne diesen Standpunkt als einen durchaus berechtigten an und habe mir deshalb selbst die Frage vorgelegt, liegen wohl politische Gründe vor, welche meinen Antrag als unannehmbar erachten lassen können? M..! Warum haben denn die deutschen Regierungen ausnahmslos, katholische wie protestantische, die vaticanischen Besch'üsse vom 18. Juli 1870 nicht anerkannt, warum haben sie dieselben so energisch abgelehnt, obgleich es an Zusicherungen seitens.r Curie doch wahrlich nicht gefehlt hat, daß sich die Unfehldarkeit lediglich auf den Charakter des apostolischen Lehramtes erstrecke? Darum nicht, weil sie sich durch die Foum jener Beschlüsse nicht täuschen ließen und ihren rein politischen Charakter sehr wohl erkannt haben und weil sie wußten, daß durch die Lehre von dem universellen Episcopat die Rechte der Regierungen den Landesbischöfen gegenüber geradezu vollständig ausgelöscht würden, weil sie erkannten, daß durch die Lehre von dem unfehlbaren Lehramt alle wesentlichen Verhältnisse ausnahmslos dem römischen Pontisex unterstellt werden sollen. Allmälig ist auch den englischen Staatsmännern diese Einsicht gekommen. Der Abg. Reichensperger hat neulich von der Tribüne aus auf den itatienischen Staatsmann Bonghi prononcirt: ich will dem Staatsmann einen Patrioten, an dessen Grabe ganz Italien weinte, gegenüberstellen, den Grafen Chiviani(), er hat den Gedanken ausgesprochen, daß der deutschen Nation die Aufgabe zugefallen sei, die Menschheit und die Staaten von dem römischen Alp zu befreien. Ich stelle ihm auch einen belgischen Staatsmann gegenüber, den Grafen'Argeaux(?), der sagt: Der Reichskanzler repräsentire die Idee des neunzehnten Jahrhunderts gegenüber dem mittelalterlichen Rom, er sei Vorkämpfer staatlicher Unabhängigkeit und bald werde ein Kampf gegen die ultramontane Anmaßung Aberall entdrennen. Wollen Sie vielleicht unsere Verfassung dem Unfehlbaren unterbreiten, damit er sie mit den Sätzen des Syllabus in Einklang bringe? Ich behaupte, daß die deutschen Regierungen der vaticanischen Kirche gegenüber noch mit großer Mäßigung verfahren sind:(Gelächter im Centrum, Beifall links) ich behaupte, daß Sie(nach dem Centrum deutend) sich nicht beschweren können, wenn man Ihnen die Anerkennung kündigte.(Widerspruch im Centrum.) Mein Gott, das ist ja so lange ein Rechtszustand gewesen, in England noch bis 1826, daß die Bischbie ausdrücklich beschwören mußten, daß das nicht Dogma sei, was jetzt zum Dogma erhoben ist. Welche Norm hat ein Staat einer Religionsgemeinschaft gegenüber, um das Maß der ihr verstatteten freien Bewegung zu bestimmen, als eben das Glaubensbekenntniß dieser Gemeinschaft! Ist aber Ihr Glaubensbekenntniß ein festes und sicheres, besimmtes! Neia, m..! Das ist ja gerade die eigentlichste Bedeutung von der Lehre des unfeolbaren Lehramtes, daß fortan gar nicht mehr abzusehen ist, welche neue Dogmen noch aus dieser Quelle fließen werden und diese Unbestimmtheit ist nicht etwa bloß objectiv, sondern auch subjectiv vorhanden. Fassen Sie einmal den ja doch immerhin möglichen Fall ins Auge, daß Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit eines Papstes entständen,(Heiterkeit), dann kann es den Katholiken passiren, daß ihr ganzes Glaubersbekenntniß abhängig wird von dem Gutachten der Aerzte, die etwa unter dem Vorsitz meines Freundes Birchow zusammentreten. (Stürmische Heiterkeit links. Unruhe im Centrum) Es lag durchaus nicht in meiner Absicht, Ihre Heiterkeit zu erregen, das sind mir unendlich ernste Dinge.(Abg. Windthorst: Das scheipt mir auch so!) Es würde alse wohl Aufgabe der Regierung sein, den Leuten ihre Rechte zu erhalten, die das neue Dogma aus denselden Gründen nicht anerkennen, wie die Regierungen selbst. Wir verlangen dafür, daß wir Rom gegenüber treu zu Kaiser, Reich und Voll stehen, keine Belohnung, wir erfüllen damit unsere Pflicht; aber wir würden es nicht verstehen, wenn man unserer Pflichterfüllung wegen uns in unseren verfassungsmäßigen Rechten schädigen wollte. Oder wollen Sie uns vielleicht unser Recht nicht geben im Hinblick auf den Kirchenzwist? Niemand kann diesen Zwist tieser beklagen, der bis in das Heiligthum der Familien eingedrungen ist, als ich; aber werden wir darum der Nothweneigkeit überhoben, diesen Streit auszufechten! Oder wollen Sie uns unser Recht nicht geben in dem Glauden; daß Sie jemals mit der vaticanischen Kirche einen ehrlichen Frieden haden können? Einen Waffenstikstand vielleicht, einen ehrlichen Frieden— vie! Gibt es etwa einen schneidigeren Widerspruch, als auf der einen Seite den angeblich auf göttlichem Recht deruhenden Anspruch auf die beiden Schwerter, den Anspruch, daß der Staat nur Diener und Werkzeug der Kirche sein solle, und auf der anderen Seite das unbestreitbare Recht des Staates auf Selbstständigkeit und Unabhängigkeit! Erfüllt dieser Streit nicht unsore ganze Vergangenheit? Blättern Sie einmal in der Geschichte der Hohenstaufen, zieht er sich nicht hindurch durch die Geschichte des Humanismus und mehr noch der Reformation! Ich erinnere hier namentlich die protestantischen Mitglieder des Hauses an das berühmte Wort des Cardinals Cajetan, das er nach einer Unterredung mit Luther sprach:„Ich will mit dieser Bestie nicht mehr sprechen, denn aus ihren tiesen Augen leuchtet mir die Hölle entgegen.“ Ich erinnere an die Fahrten des Jesuiten Canisius und seiner Collegen beim Tridentiner Concil, um die in elf Zwölftel von Deutschland erschütterte Macht des Katholicismus wieder herzustellen mit Hilfe der verblendeten Höfe. Und jetzt, wo unter der kraftvollen Führung der Hohenzollern unsere Nation eine hervorragende Macht einnimmt, wie noch nie in der Geschichte, glauben Sie da an eine freundlichere Gesinnung Roms? Das wäre in meinen Augen eine große Schwärmerei: Das ist der eigentliche politische Endzwick des Dogmas vom 18. Juli, das Zusammenfassen der gesammten in der katholischen Kirche vertheilten Macht in eine Hand, um den deutschen Todseind zu vernichten. Das ist eine auf das Gewissen errichtete Dictatur; wollen Sie noch eine bündigere Kriegserklärung haben, als die Kriegserklärung, welche in der päpstlichen Encyclica vom 5. v. M. enthalten ist? Ich bin sehr gespannt, wie der Abg. Reichensperger, der neulich von der Tribüne aus die Maigesetze als giltig anerkannt hat, nunmehr sich wenden wird, nachdem der Herr und Meister in Rom erklärt hat, sie seien ungiltig. Wollen Sie vielleicht warten, bis der Papst gegen uns das Interdikt schleudert?(Gelächter.) und unsern Kaiser und König absetzt((Erneutes Geläckter.) Lachen Sie nicht, ich bin überzeugt, Rom wird auch davor nicht zurückschrecken. Machen Sie sich auch keine Illusionen, diesen Streit wird unsere Nation aussechten müssen, wenn die zur Errichtung des Reiches geschehene Arbeit nicht vergebens gewesen und das dabei vergossene Blut nicht umsonst geflossen sein soll; unsere Nation wird ihn ausfechten müssen, aber nicht für sich allein, nein, für die ganze Menschheit.(Beifall links.) Ich will unverhohlen meinen letzten Gedanken aussprechen— das ist wenigstens meine Ueberzeugung— daß darum die Vorsehung den Sieg in hundert Schlachten an unsere Fahne gehestet und die deutsche Nation an die Spitze gestellt hat, damit sie die Mission, welche unsere Altvordern erfüllten, als sie das alte römische Reich zertrümmerten und auf seinen Ruinen eine neue sittliche Weltordnung aufstellten, daß unser Volk auch ankämpfen soll gegen das neue römische Imperium; denn es ist hier wie dort beide Mal die Apotheose der Tyrannei. Das wäre in meinen Augen ein ganz verhängnißvoller Irrthum, wenn Sie die Schwere dieses Kampfes verkennen wollten; ich gebe zu, wir vertheidigen unsere Unabhängkeit von Rom, ohne die Fehler zu begehen, welche die alten Kaiser begingen, als sie im Kampfe mit Rom sich zugleich mit fremden Bölkern verseindeten, indem sie deren Recht mit Füßen traten. Alles das, was damals Rom in seinen Kämpfen mit Deutschland den endlichen Sieg sicherte, der Alleinbesitz der Wissenschaften, aller humanen und Culturideen, aller begeisterten Gedanken ist Erdtheil seiner Gegner geworden. Die vaticanische Kirche dagegen hat sich selbst die Möglichkeit einer Fortentwickelung abzeschnitten durch ihre Beschlüsse, sie hat sich selbst verurtheilt, zum langsamen Tode der Erstorrung, aber vergessen Sie nicht die Macht, die Kom gleichwohl noch besitzt in der unerbittlichen Conscquenz seines Systems, in einem starten Non possumus, in der geschlossenen Einheit seiner Orga nisation und vor Allem, m.., in einer tausendjährigen Trabition! (Sehr wahr! im Cenirum.) Ich meine, auch heute noch schauen Tausende und aber Tausende nach Rom, als die einzige Quelle ihres Seelenheils. Die Armen! Sie wissen nicht, wie es dort zugeht und wie es dort zugegangen ist.(Gelächter im Centrum.) Ich meine, daß wir diesen Kampf gegen Rom, den unsere Nation ausfechten muß, viel zu einseitig, nämlich als bloßen politischen Kampf geführt haben; in offener Feldschlacht kann die Kirche wohl einmal niedergedrückt, aber nicht befiegt werden. Es bedarf vor Allem einer aus dem Schooß der Kirche selbst hervorgegangenen Reformation(Ahn!), welche den Grundgedanken der katholischen Kirche, den Gedanken eines die ganze Welt in Liebe umfassenden Pruderbundes, nicht durch eine päpstliche Theokratie, sondern durch die selbstlose Uebung der Lehre des Evangeliums zu erreichen strebt. M.., es wäre darum meines Ermessens wenigstens keine weise Politik, wenn Sie in diesem schweren Kampfe einen Bundesgenossen zurückweisen wollten, der doch vielleicht stärker ist, als Sie glauben mögen. Denn in den Reihen unserer Gegner zählen nicht blos Tausende und aber Tausende, die überhaupt jeder religiösen Frage gleichgiltig gegenüberstehen, sondern ebenfalls Tausende, die in ihrem Herzen zu uns gehören, und denen blos der Muth fehlt, damit offen herauszutreten. Sie werden das nicht leugnen können, das weiß ich. Und warum gebricht es ihnen an Muth? Weil sie fürchten, daß über kurz oder laug die deutsche Staatsregierung über uns hinweg mit dem Batican einen faulen Frieden machen werde(Hört! hört!), weil sie fürchten, daß wir das Vergleichungsobject eines solchen faulen Friedens sein würden. M.., man muß mitten in unserer Bewegung stehen, um nur einigermaßen die Menge von Fesseln und Hemmnissen, die uns entgegenstehen, würdigen zu können. Ich sage dem Herrn v. Schorlemer-Alst in Bezug auf seine neuliche Rede, nicht„unter der Hand“ soll der„Altkatholicismus“ zunehmen, sondern unter Sturm und Unwetter, Haß und Undill aller Art mußte unsere Bewegung keimen, gedeihen und muß sie endlich gewinnen. So ist es in Preußen und so ist es auch in Baden, wie ich Ihnen ziffermäßig aus den vor mir liegenden Tabellen beweisen kann, die ich Jedem zur Einsicht, zur Verfügung stelle. Wenn es eist erreicht ist, daß unsere Rechte auch gesetzlich anerkannt sind, wenn erst dadurch, daß unsere Gotteshäuser uns wieder geöffnet werden, Jedem sicht lich wird, daß wir stautlich berechtigt sind, dann wird unsere Bewegung in schneller Zunahme begriffen sein, wie es namentlich in Baden seit Emanation des bezüglichen Gesezes der Fall ist.— Zum Schluß nur noch wenige Worte. Ich habe am Eingang meiner Rede gesagt, daß ich es auch für eine sittliche Pflicht gehalten habe, den in Ihren Händen befindlichen Antrag einzubringen. Gerade, weil ich katholisch bin.(Gelächter im Centcum.) Sie bestreiten mir dies? Ich will Ihnen sagen, worin der Unterschied zwischen Ihnen und mir besteht: Wir haben den Muth, den Glauben unserer Bäter auch gegen Rom zu vertheidigen. Ich sage also: gerade weil ich katholisch bin, und es mich tief schmerzt, daß die Gelüste Rom's meine Kirche langsam zerbröckeln, glaubte ich mich.rpflichtet, diesen Antrag einzubringen. Kann die vaticanische Kirche den religiösen Bedürfnissen der Gebildeten wirklich noch genügen? Durchdringt diese Kliche noch ein Hauch, der den inneren Menschen packt und faßt, ihn zum Ewigen leitet? Hat in ihr nicht die Form den Geist überwuchert? Soll ich hinweisen auf die trüben Erscheinungen, die nothwendigerweise zum Unglauben und zum nihilistischen Radicalismus führen müssen? Denn der Aderglaube ist immer noch ein Zwillingsbruder des Unglaubeus. Ich glaube, daß manchem Priester manchmal der alte Satz aus dem altheidnischen Rom in den Ohren klingen mag. Harusper haruspicem si aspexerit risum teneat. Auch die christliche Religion muß in Verfall gerathen, wenn ihre Grundsätze nicht fortentwickelt werden, wenn die Form des Dogmas von der fortschreitenden Cultur überholt wird, und in diesem Sinne steht die katholische Resormbewegung auf fenem, positivem Boden; sie will erhalten, neu beleben, nicht niederreißen und zerstören. Ich habe den Glauben, wer kein Pessimist ist, wer hellen Auges ist, sieht aus dem Gährungspeoreß unserer Tage heraus auch die Keime zu einem neuen, reiigiösen Leben, ohne welches keine Nation destehen kann, sich wieder emporringen und erblühen.— Ich bin zu Ende. M.., ich fordere für meine beorängten Glaubensgenossen keine Gnade; ich fordere unser Recht, für dessen Gewährung die gewichtigsten sittlichen Gründe sprecyen; geden Sie uns dieses Recht; Sie werden damit eine politische und bürgerliche Pflicht erfüllen.(Anhaltender Leifall links. Widerspruch im Centrum.) Hierauf findet die Verloosung der Rednerliste statt. Gegen den Antrag melden sich zum Worte die Abgeordneten: Reichensperger, Frhr. v. Schorlemer=Aist, Windthorst(Meppen) und v. Bismarck den Autrag die Adgeordaeten: Dr. Wehrenpsennig, Windthorst (Bielefeld), Jung, Werner, Sachse, Dr. Virchow. (Fortsetzung folgt.) * Bittburg, 10. März. Am Montag fand eine mehrstündige Haussuchung bei dem ehemaligen Geschäftsführer des Mainzer Vereins, Herrn P. Wallenborn in Bittburg statt, um die aus dem Kreise angeblich dort einlaufenden Unterschriftsbogen zur Adresse der deutschen Katholiken an den h. Vater mit Beschlag zu belegen. Trotz vielen Fleißes war dieses Odject laut der„R. Mos.=Zig.“, nicht zu finden. Es folgte eine Reihe von Haussuchungen in den Pfarrhäusern der Umgegend, auch bei Laien, doch gleichfalls ohne Erfolg. * Münster, 11. März. Nach einem Schreiben des Kreisgerichts zu Steinfurt vom 26. Fedruar hat dasselbe„in der Untersuchungssache wider die Gräsin Droste=Vischering von Resselrode=Reichenstein und Genossinnen“ die Acten mittelst Berichtes vom 18. Januar d. J. dem königlichen Odertribunal zu Berlin zur Verhandlung und Entscheidung in der Nichtigkeits-Instanz überreicht. * Hildesheim, 7. März. Vorgestern ist im Auftrage des OberPräsidenten bei dem General=Viear und dem Herrn Bischofe Hausuchung gehalten worden. Es wurde nach Papieren gesucht, welche die Pfarrei Düngen betreffen sollten; man fand indessen nichts. * Marienburg, 9 März. Am 5. d. wurde Kaplan Seeberger per Gendarm dem hiesigen Gerichtsgefängnisse zur Abbüßung der maigesetzlich ihm zudiktirten dreitägigen Haftstrafe überliefert. Obschon dessen Einbringung vor mehr als 8 Tagen hier angemeldet war, so mußte er doch in eine Zelle hinein, die dem Kulturkampf alle Ehre macht. Dieselbe war von üdlem Geruche angefüllt. Nur während der kurzen Mittagszeit gewährte das vierfach vergitterte Fensterlein spärlichen Lichtstrahlen Einlaß. Dazu gesekkte sich Nachts der Kampf mit einer Menge von Ungezieser.— Runmehr erfreut sich der Heimatverwiesene der bereits wiedererlangten Freiheit. Fulda, 10. März. Am verflossenen Sonnabend hatte in de# von Armenhof ein reitender Gensdarm, welcher von Margareis= über Armenhof nach Dipperz reiten wollte, um daselbst auf Herrn Helftich zu fahnden, einen Unfall. In der Nähe des genannten Oo#befindet sich ein Hohlweg, der mit Schneemassen ziemlich angesageDer Gensdarm ritt auf dem schmalen Rande der einen Seitenwon Hohlweges, als plötzlich sein Pferd ausglitt, hinunterstürzte und ihn un sich im Schnee begrub. Auf sein Hilfegeschrei kamen alsbald seche#### ner herzu und ihrer Anstrengung gelang es, ihn aus dem Schnee# unter dem Pferde hervorzuziehen. * Breslau, 7. März. Laut Volkszählung vom 1. December beträgt die Zahl der Katholiken in ganz Schlesien 1,895,180, diet# der Protestanten 1,760,315. Die meisten Katholiken wohnen im rungsbezirk Oppeln, nämlich 1,165,620, die wenigsten im Regierungece zirk Liegnitz, nämlich 156,380. Für den Regierungsbezirk Breslau#### sich das Verhältniß der Katholiken zu den Protestanten wie 5,7 uu 86 für Oppeln 11,6: 1,2 und Liegnitz 1,5: 8,1. Haudel und Verkehr. Köln, 12. März. Courz=Bericht. Industrie=Actien dach.=2ch..=K 7500 G Düff. Dampfsch. 69, 50 G Efs..=F. Unie: 65.00 Colonia,.=V. 5800 B Köln. Schleppsch. 60,00 B/ Harpener— 2 Sladd..=R. 1200 B Tauerei Köln— S,(Harz. Eiste— 6 Leipziger.=V.— B Köln. Bwollsp. 90,00 GHörd..=F. 70,00 Magdeb..=V. 2500B Köln. Gummis.— B(Humbeldt 51,00 g Vaterl..=S. 2500 S Rhein. Bauges. 68,00 G Mechern. 131,00 b. Westd..=Bant 675 S auch.=Höng. B. 000,00 B Phöniz S 1. A. 93.00 5 Köln. Rückvers. 380 G Berg.=Märk. V. 00,00 B Phönix L it. B. 95.096## Agripping 600 G Boch. Gußf.=B. 74,00., Sieg=Rh..8. Rh.=Wesff Liotd 530 KBonn. Vm..=E. 90,00 0„ Privr. 67.50 Concord..=B. 1960 B Köln. Gw. V. 108.00 B(Stegena, Schwef. 42.50 Germ Leb.=V. E, Kölv Moschb. 145,00 G Boaisacius 81.00 g Köln. Hagel=L. 310 bG(Kön. Müj. V. 51,0) B Com 99.00 B Kalter Ind.=K. 60,00 B/ Dortm. Univu 26,00 G, Wfr. Union 00,09 8 Köln. Dampfsch. 67,00 G Tschweiler.=“. 60,00 bz Wiss. B. u., er. 6 1/0 0 Hank=Actien. Auch....n..—&a Kdlr. Privato. 116,00 G Meining:: 8. 90.003 Schaaffhaus. 115,50., do.#chsl. u..=.88,50 G Oest. Cr.=B. 43000 g Ansterd B. 86,00., Darms. Bank 144,000 Pr. Bunk=A.— Antwerp. E. 78,00., Deutsche Bori—— E Pron=Dis. 9.— Li. f. Rh. u. Westj. 66,008 Lisc.=Comm. 169,00 G Rhein. Fff. 32.00g Barmer.=B. 88,00 G Essen. Credit. 80,00 B,(Rh.=W. Ins. 42,00 Perliner.=S.— r Luxend. E. 114,00 G Sächs. Ban' Auernh austandiseFonn Preuß. Rente 106,00 bz Baier. 4% Pr= J. 123,00 B Oen. 1860.2#. 20,00 Prm.=St=A3 1/1% 0 139,00 Köln= M 3½ Fr A. 110,00) de. 1864:=L. 3 11,00 Pr. St=Sch. 3 1/2% 92,00 Köin. Stot=Okl. 100,756 Oest. Sild.=Nem 69.50 Amer.1882S=K 98,006) Fränzd;. Renz. G Rhein###.=15l. 102,008 Amer 1885S=S. 102,50G Ital. 5% Ani.— B(Kh.=weßs. Rent=nd. 96.09 Bad. 4%.=A.: 22,00 B/Oest. Fi. 100Kr. 366,006 Türf. Anl. 186— #en: gunesamm=Berten. 30,00 G Mainz=udw. 120,00 B Rhanische 118,006 s. Oderschi A. C.— B Rh..=L. Lit. B. 9275 4 .=F. Stb. 570,00.U. Rhein=Nabe 22,00 Sel.(Lt.) 245,00 B, Romär. Eizend—: Nachen=Rastr. Amst.=Rstt.—* Barg.=När.. 84,00 bz Reln=MRinden 114,50 bz Köln=Mind.VB. 14.006 Eisen Berg.=Tikrk..E. 84,256 Köl. „„ 5. S 99,00 B " 6. E. 98.00 „„.S. 162,90 G Nordb. 103,00 G Eginz=Ludw. 103.50 Prioritufs=Obligation be. de. 1. E. 99,50 G Oefl. Sd.(Lom.) 255 2.„ 104,00 G Rhemuische 41 2% 99.500 99,25 C do. 5% 103.0 5 4., 93,50 B Rh. Vonz=Köt:. 99.50% , d a. S. 9 2, 5 0 G R h. K ö l n- T r e s. 9 2. 0 0 6 Oesl.=Fr. Stb. 326,006 Rhein=Nahe ge: 1 91,/802 Wechsel=Cours. Amuerdam k. 175,90 B, Lond=n k. 20,565 C Augsburg k. 171,003 2 M. 174,70 6)„ 3 M. 20,39 G„ 2 Te 17000 Paris zurz 81,65 G, Framsa.: 00.00 B Wien knz 183,00 6 Antwvr. Brüff.k 81,60 B Frent. a. M. 218. 00.00B/, 2 N. 181,70 6 Zinssuß der Preuß. Bank: für Wechsel 4#., für Lombard 5##. 12. März 8: 3ch =Sulden...6.472 Ducalea.60.52 20.47. .16 R a 2 Wilhelms?'o: Left. Silbergulden Jamertals .00 .00 20.52 .19 00.00 16.76 Mülheim am Rhein, 12. März. Weizen Mark 20,50, Korn Mail 16,25, Gerste Mark 18.—, Hafer Mark 20,00, Buchweizen 20.00. u b d 11. März. Weizen N. 19/75, Roggen hoher, 16/45, 54t 18.80, Ruböl fester, per Mai M. 30,50, Raps per Mai=Juni—. Gestest . 11. März. Das Getreide=Geschäft gestaltete sich be## großen Zufuhr von Saat lebhafter bei anziehenden Preisen. Weizen 2 20,50, Roggen Mark 17,—, Hafer Mark 19,50—19,80 per 100 kn ranco hier.„„ 4 Magdeburg, 11. Murz. Kartosselspirttus. Locowaare niedrign, Termine nicht beachter. Loco ohne Faß., 56,10 ab Bahn— bei.## 10,000 pCt. mit Uebernahme der Gebinde zu Mark 4,— per 100 kra. Rübenspiritus still, 55,— Mark. Hamburg, 11. März. Kaffee. Bei fester Haltung der Inham bleibt das Geschäft ruhig. Verkauft wurden ca. 1100 S. La Guayra# ca. 1000 S. Diverse. Antwerpen, 11. März. Häute. Trockene Buenos=Ayres Otte 14½ Kil. frs. 165, do. Ochsen= und Kuh 10 Kil. frs. 135, kr. Grande Ochsen= und Kuh. 13 3/8 Kil frs. 136, ges. Buenos=Ayres Ocle Paris, 11. März, Durchschnitspress: Ochsen frs. 126-—70, M2 frs. 96—1,50, Kälder frs. 1,45—2,20, Hammel frs. 1,67—1,96, Schuar frs..45. Durchschnittsgewichte: Ochsen 348 Kil., Kühe 239, Külder 8# Schafe 21, Schweine 84 Kil. Havre, 11. März. Häute ruhig, tr. Montevideo wurden zu frs. 30 b se. 11. März, Kasse fau. Es wurden 550 wovon 200 Ballen Hayti unbeschädigier und 350 Bauen Guatemals Trieß, 9. März. Früchte. Verkaust 2000 Ctr. Feigen fl.—10, 200 Ctr. Uva rossa Smyrna zu fl. 16—17, 100 Ctr. 6 PCck Gesetz über den Landsturm. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von ßen 2c. verordnen im Namen des Deutschen Reichs, nach mung des Bundesrathes und des Rleichstages, was folgt:§. I. kurm besteht aus allen Wehrpflichtigen vom vollendeten 14. vus 1 vollendeten 42. Leden jahre, welche weder dem Heere noch der Marine gehören. Der Landsturm tritt nur zujammen, wenn ein feindliche fall Theile des Reichsgebiets bedroht oder überzieht.(§. 3 Alinea 2 §. 16 des Gesetzes vom 9. November 1867.)§. 2. Das Aufgebe Landsturmes erfolgt durch kaiserliche Veroronung, in welcher Unsang des Aufgebots besimmt vird. 8. 3. Dos Anse=he, rzagee auf die verfügbaren Theile der Ersatzreserve erstrecken. sche, welche nicht zum Dienst im Heere verpflichtet sind, können als 5 willige in den Landsturm eingestellt werden.§. 4. Nachdem das Auss bot ergangen ist, finden auf die von demselben betroffenen Landsturmp###eh tigen die für die Landwehr geltenden Vorschriften Anwendung. I sondere sind die Aufgebotenen den Militärstrafgesetzen und der Discipl ordnung unterworfen. Dasselbe gilt von den in Folge freiwilliger Peicg in die Listen des Landsturms Eingetragenen.§. 5. Der Landsturm bei Verwendung gegen den Feind militärische, auf Schußweite er Abzeichen und wird in der Regel in besonderen Abtheilungen fort Fällen außerordentlichen Bedarfs kann die Landwehr aus den A ten des aufgebotenen Landsturmes ergänzt verden, ke) pr, uans garen ghaone bereits sämmtliche Jahrgänge der Landwehr und Lieg,gung„belgat u# schaften der Ersatzreferve einberufen sind. Die######## Jahresklassen, mit der jüngsten beginnend, so weit die militärischss teressen dies gestatten.§. 6. Wenn der Landsturm nicht aufgeoo.. dürfen die Landsturmpflichtigen keinerlei militärischen Controlle oder Ut unterworfen werden.§. 7. Die Auflösung des Landsturmes wirz u Kaiser angeordnet. Mit der Auflösung der betreffenden Formation.# das Militärverhältniß der Landsturmpflichtigen auf. 8. 8.'.; gaie führung dieses Gesezes erforderlichen Bestimmungen erloß gimmue §. 9. Gegenwärtiges Gesetz kommt in Baiern nach näherer Oer-, 167 des Bündnißzvertrages vom 23. November 1870(Bundes=Gesethl, S. 9) unter III.§. 5 zur Anwendung. Dasselbe findet auf die# 1. Januar 1851 gedorenen Elsaß=Lothringer keine Kaweghupe Gesetzes vom 23 Januar 1872). Urkundlich unter Unser. händigen Unterschrift und beigedrucktem kaiserlichen Insiegel.##n Verin, den 18. Föhrnor 1675.(sI..), Wilhelm. Bürk.. Jahrgang. Bonn, Soantag den 14 März 1875(Zweite Ausgabe.) Nr. 74. Adonnement: Bierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn 4 RMark(1 Thlr. 10 Sgr.); bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark(1 Thlr. 10 Sgr.). Grgan für das katholische deutsche Volk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPf.(1 ½ Sgr.). Deutschland. Berlin, 13. März. Die Liberalen sind unglücklich, daß auch ihr neuester Culturartikel nicht verfangen will. Es geht ihnen, wie Jemandem, der in der Aufregung seinen Kopf durchs Fensterglas stößt. Bekannt ist der Ausspruch des egyptiJoseph:„Ihr wolltet mir Böses thuen, aber Gott hat es zum Besten gelenkt“, den wir auf den Liberalismus angewandt mit Göthe also verdolmetschen könnten: Er ist ein Theil von jener Kraft, die siets das Böse will und doch das Gute schafft. Es ist merkwürdig, wie alle Steine, die der Liberalismus aufhebt, um sie auf die katholische Kirche zu werfen, unter seinen Händen zu weichen Federn werden, um diese besser zu betten. Die katholische Kirche hat sich noch nie vor aller Welt so gewaltig und kräftig erwiesen, als seitdem sie vom Liberalismus befehdet wird. Der moderne Staat möchte die Kirche immer fester in seine Umarmung schließen und sie sich immer dienstbarer machen, des modernen Staates getreuester Knecht, der landläufige Liberalismus, aber sorgt in seinem Zelotismus durch Gesetze dafür, daß die Kirche immer freier und vom Staate losgelöster wird. Vor allem geschieht das durch die kirchenpolitischen Gesetze, besonders durch das Civilehegesetz und das Gesetz von der Dotationssperrung. Es war auch Zeit, daß es endlich so kam, die protestantische Ansicht von dem Verhältniß des Staates zur Kirche griß immer weiter um sich und trübte immer mehr das katholische Kirchenbewußtsein, selbst bei guten und eifrigen Katholiken. Es gewannen mehr und mehr Anschauungen die Oberhand, wie wir sie heute wieder in einem Artikel der„Kreuzzeitung“ finden, B. daß die Kirche höchstens nur das Rechte habe, dem Staate bei seinen Uebergriffen auf's kirchliche Gebiet Vorstellungen zu machen, keineswegs aber die befugte Macht, dieselben entschieden zurückzuweisen. Das sind eben Irrthümer unserer Zeit, von denen uns der„Kulturkampf“ glücklich erlösen wird.— Eine Erklärung, weshalb die neulichen Kreuzzeitungsartikel, in denen behauptet wurde, der jetzige Kampf gelte nicht allein dem Papstthume, sondern dem positiven Christenthume überhaupt, in Falk'schen Kreisen so unangenehmes Jucken verursacht hat, bietet der„Oesterreichische Volksfreund“, der erfahren haben will, daß der Kaiser als er vor etwa Monatsfrist den Präsidenten des evangelischen Oberkirchenrathes Dr. Herrmann in Privataudienz empfing, dabei wörtlich nachstehende Aeußerung gethan haben soll:„Jetzt stehen wir leider mit den römisch=katholischen Geistlichen in Streit; sorgen Sie also wenigstens dafür, daß wir uns nicht auch noch mit den evangelischen Geistlichen überwersen. Es wäre wahrlich besser, und ich erstrebe es aufrichtig, wir lebten mit Allen in. Frieden.“ — Das Ideal eines katholischen Bischofs ist unseren Nationalkirchlern ein Staatsgeistlicher, welcher sich herabließ, jenen von den lberalen Blättern jedenfalls nicht zwecklos colportirten HochkirchlerBischofseid zu leisten: „Ich— Doktor der Gottesgelahrtheit, nun bestätigter und geweihter Lischof von— erkläre hiemit, daß Ihre Majestät der einziger oberste Leiter dieses ihres Reiches in geistlichen, kirchlichen sowie in weltlichen Diugen ist, und daß kein ausländischer Prälat oder Potentat irgend welche Jurisdiction innerhalb dieses Reiches besitzt; und ich erkenne an, daß ich das besagte Bisthum, sowie die geistlichen und weltlichen Einkünfte desselden nur von Ihrer Majestät besitze. Und für diese Temporalien leiste ich Ew. Majestät den Eid der Treue. So helfe mir Gott.“ Deutscher Michel, gehen dir bald die Augen auf! Die Liberalen schnauben vor Wuth, daß der Papst die von ihnen erdachten und gemachten Gesetzen für ungültig erklärt hat. Wir möchten hier den Herren einen kleinen historischen Spiegel vorhalten. Die Katholiken sind nicht in den preußischen Staat eingewandert, sondern in Folge von Zeitereignissen hat der preubische Staat sich allmälig über katholische Länder ausgedehnt. Die katholischen Rheinländer, Westfalen, Schlesier, Polen, Westpreußen u. s. w. sind nicht zu den Preußen gekommen, sondern die Preußen sind zu ihnen gekommen. Bei ihrer Ankunft haben nun die Preußen den Bewohnern jener Landestheile versprochen, ihren Glauden, ihre Sitten und Einrichtungen zu respectiren und das daben diese für wahr gehalten und die Fremden gutmüthig bei sich aufgenommen. Ich will die Sache nicht weiter ausführen. Der Staat hat also bei seiner Entwicklung die katholische Religion als bestehend vorgefunden und ihre Rechte und Freiheiten anerkannt. Er hat sie vorgefunden nicht als eine Corporation, die einer weltlichen Macht, an deren Stelle er nunmehr trete, unterthan war, sondern als eine Souveränin auf ihrem, auf dem geistigen Gebiete. Sie hat ihm, als er den Versuch machte, auf ihr Terrain überzugreifen, jedes Mal nachdrücklichst erklärt, daß das nicht gehe. Sie müsse sich selbst aufgeben, sie müsse ihr eigenes Todesurtheil unterschreiden, wenn sie so etwas duldete. Das ertrüge, selbst wenn sie es gestatten wollte, ihre Organisation nicht. Am Tage, wo sie diese Lingriffe zulasse und gutheiße, begehe sie an sich den Selbstmord, und das könne Niemand von ihr verlangen und Niemand habe ein Recht, es zu verlangen. Sie sei älter und deßhalb berechtigter als alle Staatenbildungen und sie basire auf der freien Wahl der Bölker. Der moderne Staat, ausgehend von den falschen Principien des Liberalismus, sei eigenmächtig in ihr Gebiet einzeorungen und habe daselbst, nachdem er sie nicht einmal gefragt Bestimmungen, die er Gesetze nenne, getroffen. Sie könne daher diese, weil sie der ihr von Gott zuertheilten Mission gradezu entgegen seien, nie und nimmer anerkennen und billigen. Sie habe nicht angesangen den Staat zu bekämpfen, sondern sie Ade sich zur Wehr gesetzt, als dieser die„modernen Ideen“, z. confessionslose Schule, Civilehe, Nationalkirchenthum u. s. w. auszuführen begonnen habe. Wie die„Nationalztg.“ meldet, soll man von Berlin aus bei Minghetti angefragt haben, ob man denn nicht hindern könne, daß der Papst noch fernerhin der Welt die Wahrheit sage. Mingeein soll mit den Achseln gezuckt und gemeint haben, es ginge vogt, aber es geht halt nicht, außer man stellte den Papst unter das italienische Strafgesetzbuch. Da würde aber die ganze atholische Welt rufen: Seht da die heuchlerische und wortbrüchige natienische Regierung, da hat sie versprochen, der Papst solle frei ek, und nun stellt sie ihn unter den Staatsanwalt. Da seht * die Wahrheit unserer alten Behauptung, daß die weltliche doe Scänetit und der Besitz des Kirchenstaates für die Freiheit — Vorrhauptes der Kirche und für die Freiheit der katholischen edersaltirche unumgänglich nothwendig ist. Wie man sich übriin Erlin die Freiheit des nächsten Conclaves und den nächsten Papst vorstellt, geht klar und deutlich aus folgenden Zeilen eines offiziösen Artikels der„Nationalztg.“ hervor, dessen Schluß also lautet: „Die deutsche Regierung hat sich bei der italienischen ganz im Vertrauen erkundigt: ob denn keine Möglichkeit da sei, zu verhindern, daß von der Hauptstadt des befreundeten Königreichs ungestraft Iniurien gegen einen befreundeten Monarchen, ja Aufforderungen zum Ungehorsam gegen die Landeszesetze eines befreundeten Staates ausgehen könnten; ob es nicht thunlich sei, wie man einst in Turin die Beleidigungen des französischen Kaisers geahndet, so jetzt in Rom die des deutschen Kaisers zu ahnden. „Ich glaube, heißt es in jener Korrespondenz, auch nicht zu irren, wenn ich sage: daß Bisconti=Benosta die Eröffnungen des deutschen Gesandten nicht absolut abgewiesen hat. Noch ist ein Artikel des Carantiengesetzes reservirt und wartet seit vier Jahren der definitiven Redaktion, der öffentlichen Debatte und der Annahme durch das Haus. Ja, auch ubgesehen vom Garantiengesetz, wird es vielleicht möglich sein, den Mißbräuchen der Redefreiheit im Vatikan Schranken zu setzen. Nirgends fühlt man dies besser als im Vatikan selber, wo man jetzt die anfangs so höhnisch zurückgewiesenen„Garantien“ ganz ernstlich zu reklamiren beginnt. Da der Papst nicht mehr König ist, so kann ihm der von ihm beleidigte deutsche Kaiser nicht mehr beikommen, wenn er ihm seine Unterthanen zur Redellion aufhetzt. Der jetzige König von Rom aber hat sich selbst die Hände gebunden und kann dem depossedirten Gaste nicht wehren, wenn er seine Freunde angreift. Was das Faktische anbelangt, so glaube ich versichern zu können, daß die italienische Regierung sich fürs Erste auf keine gesetzgeberischen Handlungen einlassen wird, wohl aber auf diplomatischem Wege sich mit den andern Mächten über die dem Konklave gegenüber zu beobachtende Haltung verständigt, und daß der Nachfolger Pius' IX. wohl keine Encyklika wird erlassen können, welche die Bürger eines befreundeten Staates zum Ungehorsam gegen die Landesgesetze auffordert.“ Die offiziöse Presse, weil sie meist von Juden bedient wird, zeigt sich ungemein unwissend in allen Dingen, die auf das Christenthum Bezug haben. Da lärmt sie z.., wie eine Schaar Gassenbuben, darüber, daß der Papst die Maigesetze, welche sie selbst Kirchengesetze nennt, und damit in der That ihr innerstes Wesen bezeichnet, für ungiltig erklärt habe. Als wenn das Etwas Neues wäre. Hätten die Berliner Preßkosacken etwas mehr nationale Bildung am Leibe und als Schuljungen ihre Nase fleißig in ein Lehrbuch der Weltgeschichte gesteckt, so würden sie gefunden haben, daß die Kirche nicht zum ersten Male als ecclesia militans der weltlichen Gesetzgebung entgegenzutreten sich gezwungen sieht. Bald bei ihrem Eintritt in die Welt traf sie auf die heidnischen Staatsgesetze, welche befahlen, daß dem römischen Kaiser göttliche Ehren zu erweisen seien. Die Kirche, obwohl die Gesetze eher waren als sie, obwohl sie diese Gesetze schon als im Reiche bestehend und allgemein anerkannt vorfand, hat ihre Kinder eher dem Tode und den Martern preisgegeben, ehe sie diese Gesetze anerkannt hätte. Dieselbe Erscheinung wiederholt sich durch die ganze Geschichte ihrer achtzehnhundertjährigen Existenz. Die Zurückweisung der vom Staate gemachten Kirchengesetze ist die Quintessenz aller Kämpfe, die die katholische Kirche mit der weltlichen Macht irgend eines Landes je geführt hat. Sie ist der Grund des Confliktes zwischen dem Papstthum und der weitlichen Macht zur Zeit eines Heinrichs IV., der Hohenstaufen, Philipps des Schönen, Heinrichs VIII. und nicht minder die Ursache des gegenwärtigen„Culturkampfes“, der weiter nichts ist, als der wiederum erneute Versuch des Staates die Kirche sich dienstdar zu machen. Gehorsamste Tienerin des Staates wird aber die katholische Kirche nie und nimmer werden. Wenn die Kulturkämpfer darauf warten, so können sie hoffen und harren bis sie sind geworden zu Narren. Von dem Abg. Reichensperger und unterstützt von 52 Mitgliedern der Centrums=Fraction ist folgender Antrag beim sidium des Abgeordnetenhauses eingereicht worden: „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, die kgl. Staatsregierung aufzufordern, die Bezirksregierungen der Monarchie, mit Ausnahme der im Jahre 1866 neu erwordenen Landestheile, darauf hinzuweisen, daß nach der jetzt bestehenden Gesetzgebung das im§ 11 der RezierungsInstruction vom 23. October 1817 bezeichnete Recht der Strasandrohung zur Ausführung ihrer Verfügungen dahin beschränkt ist, daß 1) die Androhung von Geldstrafen nur zur Durchfüyrung derjenigen Verfügungen, welche auf eine Unterlassung gerichtet sind, zulässig ist, daß 2) Gejängniß: strafe als administratives Executionsmittel nicht wehr angewendet werden darf, sowie daß der Personal=Arrest zur Erzwingung der Zahlung einer Geldsumme oder der Leistung einer Quantität vertretbarer Sachen oder Werthpapiere unstatthaft ist, daß 3) die executive Strafgewalt der Verwaltungsbehörden erschöpft ist, sobeld das Maximum der zulässigen Strafe erreicht ist, daß 4) nur von den Provincialbehörden, nicht auch von den untergeordneten Verwaltungsbeamten die in der Regierungs=Instruction von 1817 bezeichneten Executivstrafen verhängt werden dürfen, daß 5) die Regierungen im Bezirke des Appellations=Gerichtshofes zu Köln nur in ihrer Eigenschaft als Finanzbehörden berechtigt sind, executive Strafbefehle zu erlassen.“ Wie die„Voss. Ztg.“ erfährt, beabsichtigt der Cultusminister, nicht allein die katholischen Schul=Vicarien in Westfalen, worüber kürzlich dem Abgeordnetenhause auf den Antrag mehrerer Mitglieder eine Uebersicht vorgelegt wurde, sondern sämmtliche katholische und evangelische Schul=Vicarien der preußischen Monarchie aufzuheben, und die betreffenden Schulen mit geprüften weltlichen Lehrern zu besetzen. Für die liberale Presse scheint der§. 166 des D. Str.==.B. nicht mehr zu existiren. Einen scheinbar glissirten Leitartikel hat die„Magdb..“ die Frechheit mit„Reptilienvater" zu überschreiben und damit das von 15 Millionen Deutschen verehrte Oberhaupt der katholischen Kirche zu bezeichnen, anspielend an das Wort Bismarcks in der Debatte über den Welfensond: Man müsse die Mittel haben, um die Reptilien bis in die letzten Schlupfwinkel verfolgen zu können. Die„Magded. Zig.“ hat sich mit der Person, dem sie den Namen Reptilienvater widmet, verthan, denn erstens hat dieser Name schon einen Besitzer, dieses ist bekanntlich ein kleines krummbeiniges Männlein, das die Reptilien zu speisen pflegt; und zweitens wohnt der Papst in keinem Schlupfwinkel, sondern er thront hoch oben vor aller Welt. Die in Höhlen arbeiten, die Troglodyten der modernen Welt, das sind Leute von Schurzfell und Kelle. Die„Prov.=Corr.“ spricht auch über das Verbot der PferdeAusfuhr und sagt, die Regierung habe dasselbe sowohl im Interesse der Landwirthschaft, als auch der diesjährigen Remontirung der Armee gegeben.— Dagegen klagt die„Litthauische Zeitung" über dieses Verbot als eine Schädigung der Landwirthschaft. Richtiger wäre, wenn diese Blätter statt Landwirthschaft— Pferdezucht sagten, und da kann man ihnen nicht Unrecht geben, daß es eine Härte ist, wenn man diesem Erwerbszweige zumuthet, auf die besseren Preise seiner Producte durch Ausfuhr ins Ausland zu verzichten, während allen anderen Erwerbszweigen, von denen ja auch noch viele andere, wie zum Beispiel die Waffenfabriken und Kanonengießereien Kriegsbedarf liefern, die Ausfuhr freisteht.— Ist ein Krieg unmittelbar nahe, dann allerdings ist das Interesse des Vaterlandes das Höchste, und es liegt dann in der Natur der Sache, daß einzelne Gewerbe schwerer von den zu treffenden Maßregeln getroffen werden, als andere,; das läßt sich nicht ändern. Zur Schädlichkeit des Pferdeausfuhrverbotes für die Landwirth= schaft weist die„Kreuzzig.“ heute darauf hin, daß die deutsche Landwirthschaft und die Industrie den größten Theil ihrer schweren Arbeitspferde aus dem Auslande, namentlich aus Frankreich, Belgien und Dänemark beziehe, und leichtere Pferde dagegen ausführe, weil unser preußisches Gestütswesen in den letzten Jahrzehnten nur auf die Erzeugung des leichten Militärpferdes eingerichtet war. Erst in jüngster Zeit fange man an, auch das Bedürfniß nach schweren Pferden zu berücksichtigen. Wenn also die Nachbarstaaten jetzt auch die Pferdeausfuhr nach Deutschland verbieten würden, so würde die Landwirthschaft unserer reichen Provinzen dadurch aufs schwerste geschädigt, indem dadurch die Preise für schwere Arbeitspferde enorm in die Höhe getrieben würden. Der Herr v. Diest=Daber hatte bekanntlich auf dem landwirthschaftlichen Congreß im Laufe der Debatte eine Aeußerung des verstordenen früheren Chefredacteurs der„Nat.=Ztg.“, Dr. Zabel, angeführt, in welcher Herr Zabel gesagt hatte, daß er keinen Redacteur habe, der unabhängig von der Börse sei; er habe neulich geglaubt, endlich einmal einen zu haben, der frei wäre, allein er habe sich überzeugen müssen, daß auch dieser ebenso abhängig von der Börse sei, wie die anderen.— Die Redacteure der„Nat.=Ztg.“ hatten daraufhin bekanntlich eine Erklärung erlassen, in welcher sie sich des Längeren über eine Beschwerde des Herrn v. Diest=Daber wegen der Kritik seiner Schrift„Geldmacht und Socialismus“ in der„Nationalzeitung“ ausließen und nur mit den Worten:„Der so leichtfertig angezweifelten Reinheit unseres Verhaltens(in der Kritik und Verweigerung deren Berichtigung) setzen wir einfach gegenüber unsere Namen“,— sich auf jene schwere Beschuldigung des Herrn v. Diest bezogen. Aber Herr v. Diest schickte darauf eine Erklärung an die„Nat.=Ztg.“, in welcher er sich namentlich auch gegen den Vorwurf der Leichtfertigkeit vertheidigt; er habe mitgetheilt, was ihm Herr Dr. Zabel gesagt habe; übrigens hätten ihm, wie er jetzt, nachdem die„Nat.=Ztg.“ seine Erklärung zurückgewiesen hatte, in der„Kreuzztg.“ erklärt, auch noch andere Herren während des Congresses Aehnliches mitgetheilt. So habe ihm eine namhafte Persönlichkeit folgende Aeußerung Dr. Zabel's in die Feder dictirt: „Er(Dr. Zabel), sei seiner Börsenredacteure gar nicht sicher; es dauere keine drei Tage, so hätten sie die Inden in den Fingern. Er bezahle diese Redocteure gut, damit sie es nicht nöthig hätten, bezw. leben könnten. Dennoch dauere es nicht lange, so kauften de sich Häuser. möhrend= heute noch mit seinem Gegalle ausromme. Außerdem sei von einem anderen Mitgliede des Congresses von der Tribüne herab, gleichfalls um die schamlosen Einflüsse der Börse auf die Presse zu schildern, ein verbürgter Hergang erzählt worden, nach welchem einer der ersten Banquiers in Berlin, in hochofficiöser Stellung, einem Redacteur an einer anderen Zeitung 25,000 Thaler dafür geboten habe, wenn er ein russisches Papier, welches jener Banquier mit 88 Procent aufzulegen wünschte, in seiner Zeitung empfehlen wolle. Auch dies ist später in den öffentlichen Blättern unterdrückt worden, wohl weil es dem Börsenkram unbequem war. Wie schon gemeldet, ist am 8. März in Radun bei Troppau Fürst Blücher von Wahlstatt gestorben. Gebhard Bernhard Karl Fürst Blücher von Wahlstatt, ein Enkel des Generalfeldmarschalls, war am 14. Juli 1799 geboren; die Fürstenwürde seines Großvaters wurde ihm am 18. October 1861 erneuert und ihm dabei zugleich die erbliche Berechtigung auf Sitz und Stimme im preußischen Herrenhause verliehen, in welches er am 29. März 1855 aus allerhöchstem Vertrauen berufen worden war. Er war Besitzer der mit dem Blücherschen Hause in Berlin(am Pariser Platz) zu einem Fideicommiß vereinigten Herrschaften Wahlstatt und Krieblowitz in Schlesien, an welche und an die von seiner Gemahlin, geborene Gräfin Maria von Larisch=Mönich, ihm zugebrachten Güter Radun, Brosdorf, Stiebnig und Ober=Pelonka in Oesterreichisch=Schlesien die erbliche Fürstenwürde geknupst ist. Es folgt ihm in derselben und in der Mitgliedschaft des Herrenhauses sein ältester Sohn Graf Gebhard Ledrecht, ged. 18. März 1836, welcher von 1860 bis 1870 mit Prinzessin Marie von Lobkowitz vermählt war, aus welcher Ehe drei Söhne und zwei Töchter stammen. Außerdem hinterläßt der verewigte Fürst noch einen Sohn Graf Gustav, geboren 11. Juli 1837, königlich preußischer Legationsrath und Besitzer der Herrschaft Germakowka in Galizien. Beide Söhne sind nach der Religion ihrer Mutter, einer frommen Dame, katholisch, was die„Köln. Ztg.“ sehr beklagt. Wie man in dem freien Amerika über die„Majestät des Gesetzes" und die„Souverainetät der Gesetzgebung" denkt, dafür wollen wir folgende Worte der zu St. Louis erscheinenden„Amerika“ anführen:.. „Wir werden leider oft genug durch die Noth gedrängt, von dem jetzt glücklicher Weise im Sterben begriffenen republikanischen(liberalen) Congresse erlassene Gesetze als freiheitsfeindlich zu brantnarten p.99. um A Ein anderes Pendant zu der„Majestal der Gesetzgedung liefert die französische Revolution. Der Convent„dekretirte" am 10. Nov. 1793 den Glauben an Gott ab. Durch ein„Gesetz“ wurde die Cathedrale Notre Dame und 2000 andere Kirchen in Tempel der Göttin Vernunft umgeschaffen, wo nackte Mädchen das Bild der Göttin auf dem Altare darstellten. Das „Gesetz" befahl, diesen Dirnen göttliche Ehre zu erweisen. Ein „Gesetz" befahl, die Zerstörung aller Kunstdenkmäler, die an das Christenthum erinnerten. Ein„Gesetz“ legte den Geistlichen den sogenannten Constitutionseid auf, den„Staatsgesetzen undedingt zu gehorsamen", also auf den geschändeten Altären die nackten Dirnen anzubeten. Wer den Eid nicht leistete, ward guillotinirt. Man nannte diese Religion die Religion der Glaubens= und der Gewissensfreiheit, weil das Gewissen von der„unerträglichen Tyrannei Roms“ endlich befreit sei. Das„Gesetz" vom 17. Sept. 1793 befahl alle jene zu verhaften, welche nichts für die Republik gethan oder die Mitleid mit der kgl. Familie oder anderen„Reichsseinden“ gezeigt hätten. Das„Gesetz“ vom 7. Mai 1794 dekretirte den„Glauben an Gott“ und schaffte den Cult der nackten Mädchen wieder ab. So haben die fran ösischen Liberalen die Theorie von der„Souveränetät der Gesetzgebung“ in die Proxis übersetzt. Plaudite Lasker et Virchow! Der Anatom Dr. Virchow, welcher nicht an die Engel glaubt, weil sie Flügel haben sollen, was dem anatomischen Bau ihres übrigen Körpers widerspräche, Virchow, der Kluge und Weise, welcher neuerdings von der medicinischen Academie in Brüssel in Bezug auf sein Gutachten über Louise Lateau gründlich blamirt worden ist, Virchow, der Fortschrittsmann, welcher den Krebs unter seine Penaten gestellt haben soll, Virchow hat in der Mittwochssitzung des Abgeordnetenhauses gefragt: Was römisch=katholisch sei! Das weiß der Mann also nicht, und gleichwohl sitzt er mit zu Gericht über die römisch-katholische Kirche. Zu seiner weiteren Fortbildung wollen wir dem Herrn Professor das Referat des Feuilletonisten der„Magdeb. Zig.“(Nr. 115) über eine Predigt des Dominicaners Decautentis im Dome zu Neapel widmen. Derselbe erzählt, nachdem er das Innere der Kirche des h. Januarius, die Persönlichkeit des Predigers und des anwesenden Publicums geschildert hat, also: „Das eigentliche Thema des Redners, welches er nun durch eine ganze Reihe von Tagen dehandeln wird, war ein Ausfluß der Zeitlage. Er hatte es sich zur Aufgabe gestellt, der römischen Kirche die Ehre zu geben gegen alle einzelnen von ihr abtrünnigen Secten. Er flützte sich dabei in dieser ersten Ansprache auch nicht im Geringsten auf ein in der Vergangenheit abgeleitetes Recht, sondern nur auf Zveck und Zukunft. Er argumentirte nicht historisch, sondern nur logisch. Er kritisirte zuerst den protestantischen Gedanken einer unsichtbaren Kirche. Die von Jesus gegründete Kirche, in weiche der h Geist ein für alle mal hineingegessen worden sei, sei eine irdische Schöpfung und müsse sichtbar und greifbar sein. Sie musse als Kirche selbstständig organisirt sein, denn wenn sie das nicht wäre, würde eigentlich durch Jesus gar nichts geschaffen worden sein. Sie müsse von der vergänglichen Staatsbildung der Welt ganz unabhängig sein, denn von den Staaten abhängig, würde sie mit diesen vergänglich sein. Als die Apostel die Kirche nach dem Befehle des Herrn geschaffen, hätten sie dieselbe in der damaligen politischen Hauptstadt der Welt geschaffen, wenn auch der Anstoß von einer Provinz und einem besonders bevorzugten Volke gekommen sei, zu welchem Gott selbst schon durch Moses gesprochen habe. Es habe dies tung gehabt, daß sie alseine katholische, eine kosmopolitische Kirche gegründet worden sei. Sie sei deswegen doch zugleich auch die römische Kirche geblieben, und die römische Kirche, das heiße eben die katholische Kirche. Ein besonderer PriesterLand, der vom Laienstand ausgeschieden, sei aber für ihr Dasein eine Nothwendigkeit. Dieser Stand bilde das Knochengerüst und Nervensystem des Leibes Cyristi, dessen leidliche Unsterblichkeit in der unsterblichen Kirche Rom's ihren Ausdruck finde. Die Kirche sei da, um alle Menschen in diesem Leide zu vereinigen, nicht aber um sie zu trennen. Alle Trennungen von der Kirche, wenn auch noch so gewissenhaft scheinenden Regungen entsprungen, sei daher verdammungswürdige Höresie; denn sie höben den Zweck auf, zu welchem die Kirche gegründet sei.— Während der Redner dies entwickelte, hatte der Cardinal Erzdischof von Neapel, noch zwei andere Cardinäle und einige Bischöfe die Chorstühle in der Apfis des Domes besetzt, aufmerksam zuhörend, und der Redner begann von nun an in sehr sichtbarer Weise sich an diese anwesenden Kirchenfürsten zu wenden, welche ihn wahrscheinlich hatten kommen lassen und nun sehen wollten, wie der Versuch ablaufen würde.— Der Dominicaner= Mönch ging nun dazu über, die einzelnen der römischen Kirche abtrünnig gewordenen Secten der Reihe nach durchzugehen. Er begann mit der griechischen Kirche und behandelte den Patriarchen in Constantinopel als einen von den griechischen Kaisern angestellten Scheinpapst, durch welchen sie versucht hätten, unumschränkte Macht über ihre Unterthanen in Griechenland zu behalten, nachdem Italien unter Führung des Papstes ihr unberechtigtes Joch abgeschüttelt hätte. Er wies zugleich auf die noch unirten Griechen hin, als Zeichen des Gängelbandes, durch welches die „riechische Kliche an die römische geknüpft sei, in deren Schoß sie doch einst zurückkehren werde. Dann kamen die Protestanten an die Reihe, Zutheraner wie Calvinisten. Er behauptete, daß die Reformatoren durch Verwerfung der Tradition und durch Richtanerkennung des Priesterstandes sich und ihre Heerden nur um das schützende kirchliche Band gebracht hätten und nun einer immer weiter greifenden Zerkluftung verfallen seien, welche zulegz: bei der vollständigen, religiösen wie sittlichen Schrankenlosigkeit des Einzelnen ankommen werde. Dabei hätten sie auch im entferntesten nicht gewußt, was sie thaten denn sie halten ja nur fur die eigentlichen polttischen Ucheber der Resormation, für die weltlichen Machthader die Kastanien aus dem Feuer geholt. Vorzüglich Calvin, welcher doch eigentlich ein religiöser Zelot gewesen sei, und zwar der überspanntesten Art, der den Seivet bei lebendigem Leide habe verdrennen lassen, sei der größte Narr gewesen. Auch gedachte der Redner dann wiederholt des zweizüngigen Heinrich VIII. von England und der Elisabeth als politischer Verfolger der Klrche, indem er dabei seine Ausdrücke mehr mit Vorbedacht für etwa anwesende Engländer zu wählen schten. Die große Zahl der Secten innerhald des Calvinismus ging er dann, wie mir schien, mit großer Vonsändigkeit durch, von den Puseiten beginnend und mit den Congregatio. a isten endigend. Die Socinianer, Unitarier und Quäker fanden dann noch besondere Erwähnung, die Mormonen aber, was mir aussiel, vicht. Schließlich kam er auf die Altkatholiken zu sprech n, als Ungedorsame gegen die Concilsbeschlüsse. Hier erhod sich seine Stimme und seine#:Jeweise, sonst ziemlich gleichmüthig fließend, war bitterer als vorher. In diesem Adfall, sagte er, war die Hand des Feindes selder thätig, nämlich der kos mopolitischen Freimaurerei. * Berlin, 13. März. Das auf heute vertagte Strafgerichtsurtheil gegen den Redacteur der„Germania“, Kosiolek, lautet auf zweijähriges Gefängniß und sofortige Verhaftung. Kosiolek war nicht erschienen, da er gegenwärtig von Berlin abwesend ist. * München, 12. März. Noch vor dem Hirtenbriefe über das Reichscivilehegesetz hat der daierische Episcopat eine Adresse an den Papst gerichtet, welche in der Uebersetzung aus dem lateinischen Texte folgendermaßen lautet: Heiligster Vater! Der ganzen Welt hat das Rundschreiben Freude verkündet, in welchem Deine Heiligkeit das heil. Inbeljahr eröffnet, den himmlischen Schatz der Knche weit erschlossen und mit der Stimme des odersten Hirten alle Kutholiken, Gläubigen und Bölker eingeladen hat, in sich zu gehen, auf dem Wiae der Gerechtigkeit standhaft zu wandeln, das suße Joch des Herrn Jesus Christus auf sich zu nehmen und zu tragen und so den gerechten Stiaten sottes, dem bereits drohenden Verderben zu entgehen. Diese Freude war für uns Eischöse im Königreiche Baiern um so größer und willkommener, als wir gerade vorher von dem heftigsten Schmerz ergrisfen waren— da wir aufgereckt sehen jene Pläne, welche die Toofeinde der katholischen Sache, pochend auf ihre Gewalt, hiasichtlich der nächsten Wahl des Papftes, des Stathalters Christi auf Erden, zusammengeschmiedet hatten. Aus vollem Herzen speechen wir dethald bei dieser Gelegerheit unsern Dank aus für das gioße Geschenk des heil. Jubiläums. Aber zu gleicher Zeit können wir nicht umhin, im Verein mit allen wahren Katholtken aus allen Krätten urseier Seele, mit allem Nachdruck Potest zu erheben gegen das verruchte Unterfangen, das wie mit Einem Schlage auf das gesammte Reci der Kiiche, ihre Freiheit, Einheit, ja ihre Existenz abzielt, und zugleich das g ößte Unrecht, die ärgste Beleidigung für Dich selbst ist, heil. Boter! Nicht genug also war es der Bosheit, die weltliche Herrschaft des heil. Siuhus zerstört und Krieg und Verfolgung fost in allen Theilen de Weit gegen Christi Reich und Statthalter geschürt zu haben: den Hirten versucht sie zu schlagen schon gleich bei der Wahl, um desto sichener und leichter die Schafe der Heerde zerstreuen und tödten zu können. Doch der im Himmel wehm, wird ihrer lachen, der Herr wird sie zu Schanden michen. Schon haben die Umstände sie genötoigt, das zu veröff ntlichen, was sie im Finstern geplant hatten. Möchtest Du doch, heitiger B ter, den Herrn der Kiiche bitten, daß nicht gerechte Strafe über das Volk, über die Nation komme, wo solcher Frevel seinen Ausgang genommen dat! Wir Baierisch= Bischöfe aber wollen nur immer fester im Glauben, Geyorsam und Liede uns als Glieder mit dem Haupte verbi den und richt abl=ssen, Sott dem Allmächtigen inständigst zu bitten, daß er unseten heiligen Vater Pius, den Er schon so viele Jahre Seiner Kuche geschenkt, auch fortan erhalten und in frischer Kraft bewahren möne, daß E idn hienieden schon durch Sieg und Triumph begiücke und nicht den Händen seiner Feinde überlasse, die, nachdem sie ihn bei Lehzeite weder beugen noch besigen Ihanen, auf Pläne über seinen Tod hinaus gesonnen haben, verruchte Pläne, aber— eitle. Schließlich bitten wir demütdig zu den Füßen Deiner Heiligkeit um das Unterpfand aller himmlischen Goben und den Beweis Deiner väterlichen Liebe, um den apostolischen Segen für urs, unsern Klerus und für das gläudige Volk. Deiner Heiliakeit treueste und ergebenste Söh e: f Leopold, Gischof. 1 Joh. Balentin, Bischof. 1 Dan. Bonisaz. Bischof. Do#propst Fellner, Capitulorvicar. f Gregorius, Eizbischof. f Heiniich, Bschof. * Ignottus, Vischof. 1 Paneratius, Bischof. Mu chen, 20 Januar 1875. * München, 13. März. Die Abgeordnetenkammer nahm heute den Gesetzentwurf betreffend die Creditbewilligung für außerordentliche Heeresbedürfnisse im Betrage von 3,827,800 fl. in namentlicher Abstimmung mit 78 gegen 68 Stimmen an. § Wien, 9. März. Den 7. März hielt die Erzbruderschaft vom hl. Erzengel Michael ihre jährliche Generalversammlung und zwar die zwölfte seit ihrem Bestande. Diese Versammlungen waren durch Jahre hindurch das einzige öffentliche Lebenszeichen der katholischen Thätigkeit in Wien und konnten daher gewissermaßen als Gradmesser der zu oder abnehmenden Theilnahme an den kirchlichen Fragen der Zeit gelten. Ja, sie sind selbst ein Gradmesser für die jeweilige sociale Stellung der Katholiken in der Hauptstadt des Reiches. Die ersten Versammlungen fanden in dem kaiserlichen Redoutensaal in der Hosburg staat. Die letzte, die dort abgehalten worden, war eine der glänzendsten gewesen. Es war unter dem Beginn der Aera Beust. Die damaligen Zuhörer wurden namentlich durch die Worte eines berühmten Mainzer Redners begeistert; aber diese Rede wurde zum Schwanengesang für die fernere Benützung des kaiserlichen Saales. Der Redner nannte den Grafen Beust einen aus dem Ausland berufenen Arzt und drückte seine Zweifel darüber aus, ob dieser Mann der richtige Heilkünstler für Oesterreich sein werde. Freilich wurde dieses Mißtrauen nur zu sehr gerechtfertigt, denn Graf Beust trägt keine Schuld, wenn er nicht zum Todtengräber Oesterreichs geworden. Jetzt mag er selbst an die Worte Faust's denken:„Der Menge Beifall tönt mir nur wie Hohn“; aber dazumal galt es als unpatriotisch, ihn nicht als Retter anzusehen. Er mag auch guten Willen gehabt haben, aber mit Frivolität rettet man keinen Staat. Doch de mortuis mihil nisi bene, also zur Sache. Der Redoutensaal wurde von da der Erzdruderschaft verschlossen und es war ein charakteristisches Zeichen der Zeit, daß die nächste Generalversammlung in einem bekannten Tanz= und Belustigungssaal einer Vorstadt Unterkunft suchen mußte. Da saßen nun die höchsten kirchlichen Würdenträger Oesterreichs in einem öffentlichen Tanzlocal, dessen WandFreblen den Zweck des Baues andeuten. Dieser Widerspruch hatte aber gerade etwas Ehrbendes. Später wanderte die Generalversammlung in den„Neuen Musikbereinssaal“. Das war gewissermaßen ein Fortschritt, wenn auch die Fresken in diesem Saale freier, oder besser gesagt, frecher sind. In allen Decorationen unserer Wiener Neubauten ist die heidnische Nacktheit mit Ostentation cultivirt. Würde nicht manch Aergerniß dadurch gegeben, man könnte über dieses Neu Heidenthum nur lächeln, dessen Blöße so gut harmonirt mit seinem moralischen und wirthschaftlichen Bankerott. Dieses Jahr mußte die Versammlung abermals im Sophienbadsaal abgehalten werden. Das war aber aus zufälligen Grürden. Von Kirchenfürsten und hohen kirchlichen Würdenträgern waren anwesend: Se. Eminenz Cardinal Rauscher und Fürst Schwarzenberg, ferner der apostolische Nuntius Jacobini und der Weihbischof Kutschker und Domherr raron Schneeburg. Ansprachen hielten die beiden Herren Caidinäle, der Präsident Graf Perger, Graf Leo Thun, Graf Kufstein und Herr Czerny. Die Versammlung dauerte von 7 bis 11 Uhr Abends; trotzdem folgten die Zuhörer bis zuletzt mit der größten Aufmerksamkeit den Rednern. Besonders bemerkenswerth war aus der Rede des Herrn Czerny der Passus, in welchem er eine Aeußerung des würtembergischen Gesandten, des Herrn v. Breitenfeld, über Meglia anführte. Herr v. Breitenfeld hat offen erklärt, daß man den Sinn der Worte des Nuntius durch Herausreißung des Einzelnen aus dem Ganzen entstellt habe. Herr v. Greitenfeld, zwar Protestant aber ein Ehrenmann, ist empört, daß sein Name zu einer Verleumdung mißbraucht worden. Der Verlauf der Versammlung hat bei uns den Eindruck gemacht, daß auch wir in Oesterreich mit Hoffnung in die Zukunft schauen dürfen. Mit der Gnade Gottes werden die österreichischen Katholiken den Deutschen an Muth und Treue nicht nachstehen. Unsere Verhältnisse sind vielfach schwierig, aber die Feinde scheinen zu sorgen, sie zu klären. Rußland. * Petersburg, 13. März. Prinz Reuß ist vorgestern Abend hier eingetroffen. Er besuchte gestern den Fürsten Gortschakow. Das Befinden des Prinzen ist befriedigend. PC. Landtagsverhandlungen Abgeordnetenhaus. 26. Sitzung vom 10. März. Abg. Reichensperger(Olpe): Meine Herren! Durch die Rede des Heren Antragstellers ist mir Eines klar geworden: daß er wirklich gute Gründe gehabt hat, seinen Antrag ohne gedruckte Gründe in die Welt gehen zu lassen, ohne jede sormelle kirchen= oder staatsrechtliche Substantirung desselden. Er hat gewiß als Jurist trotz seiner Parteistellung sich der Erkenntniß nicht verschließen khnnen, daß es schwer, ja unmöglich sein würde, eigentliche zer flische Gründe für einen solchen Antrag aufzufinden. Er hat sich hier auf sittlich politische Gründe berufen, um seinen Antrag zu rechtfertigen, und ihn damit allein schon absolut verurtheilt.(Widerspruch links.) Denn wenn andere Gründe gegenüber einem bestehenden Rechtszustand nicht mehr in das Gewicht fallen sollen, dann, m.., ist unzweifelhaft das Rechtsprincip des Eigenthums und des Besitzes geleugnet, und Sie fino auf einen Boden gekommen, der wahrscheinlich weiter führt, als der großen Mehrheit, ja der Gesammtheit dieses Hauses bequem ist. Aus sittlichen und poluischen Grü#nden fordern andere Leute ganz andere Theilungen, als diejenigen, die heute hier gefordert worden sind.(Sehr wahr! im Centrum.) Sollen und können hier nicht mehr staatsrechtliche oder kirchenechtliche Gründe angeführt werden, dann ist die Verurtheilung des Standpunctes des Herrn Antragstellers von vornherein gegeben. Der Herr Antrugsteller hat also, wie mir scheint, aus wirklich guten Gründen vorgezogen, seinen Antrag sans phrase drucken zu lassen, also ohne gedruckte Gründe, die der Loupe der Kitik nur zu leicht zugänglich gewesen wären, seine Forderungen zu stellen. Er hat sich auf die 143 Unterzeichner gestügt, die er von vornherein als das Hauptrechtsertigungsmoment seines Antroges heivorgehoben hat. Nun, m.., ich bin einstweilen noch der Meinung, daß, wenn 143 Mitglieder einen Antrag, der jeder formulirten Begründung eatbehit, unterzeichnen, damit im Grunde hoffentlich doch nur ein Gefälligkeitswechsel ausgestellt ist(Oho! links), den zu verwirklichen man sich doch wohl vorbehalten wird bis dahin, daß man die Gründe des Antragstellers und die etwaigen Gegengründe erfahren hat. Es mag dem Herrn Antragsteller auch nicht ferr. gelegen haben, diesen seinen Antrag gerade darum ohne Gründe zu geben, weil das das bequemste und sicherste Mittel ist, daß jeder einzelne Unterzeichner sich irgend einen ganz indioiduellen Grund dazu denkt, den sein unmittelbarer Richbar vielleicht für absolut recht und grundlos erachtet; in Blanco läßt sich das viel leichter machen. Ich für meinen Theil freue mich aber doch, constatiren zu können, gaß mancher namhafte Parteimann jener Seite(nach links) auf dem Antlage durch Adwesenheit glänzt. Od es absichtlich oder zufällig ist, weiß ich ja nicht, ich will es dahingest=üt sein lassen; ich nehme mir die Freiheil, einstweilen anzunehmen, daß es Absicht der betreffenden Herren sei.(Rufe: Rein, zufällig!)— Um so schlimmer für Sie, wenn es nicht so sein sollte. Ich habe einstweilen allen Uaterzeichnern des Antrags gegenüber die Erwartung, die Voraussetzung, daß ne durch die Unteisch ift eines mit keinen Gründen versehenen Aatrags ihre GewissensAbeizeugung vorbehalten haben und Gegengründen nicht unzugänglich sein wollen.— Ich habe von vornherein keinen Zweisel gehabt, daß der Herr Antragsteller sein Pentum zu rechtfertigen versuchen wird genau auf dem Wege, den er gegangen ist. Ich bin im Beginne seiner Rede fast anderer Meinung gevolden. Er degann damit, daß es ihm nicht einfl#le, gegentheilige Standpurcte verletzen zu wollen, hat dann aber schließlich eine solche Falle von wegwerfenden und verlegenden kusdrücken(Sehr wahr! im Ceatuum) gegen diejenige Kirche gehäuft, der er mit Gewalt angebören will, wählend dieselde Kirche ihn und seine Freunde perdorrescirt. Diese Kache aun mit solchen Epithetis zu bezeichnen, wie er es gethan hat, und gleschzeitig in ihr sein und hreiden zu wollen— dieser Kuche das Todesuthell auszust len, zu sagen, daß die vaticanische Kirche nicht mehr leden, sondern nur noch sterden kann, und dann noch mit Gewalt dieser Klche aug hören zu wollen(Unruhe links), das versteht nur Derjenige, der den Antlag des Herra Peiri eben liest. Ez handelt sich eben bei jener angeblichen Zug hö igkeit zu der katholischen Kuche um die Theilung des Rirchenvermögens! Weiter hat es keinen Zweck.(Sehr wahr! im Centrum.) M.., dieser Aufruf aller feindseligen Stimmungen und Gefühle, die man aus einem Arsenal vergangener Jahrhunderte dernehmen kann, gegen#ber der katholischen Kirche der Gegenwart, das ist eiwas, was ich Ihr m Urtheil überlasse. Ich weise es mit Entrüstung zurac!(Brevo! m Centeum.) Da wirs gespcochen von der Herrschsucht, von der Erob rugg-sucht der katho ischen Kirche, es wird Bonifacius VIII. genannt.(We=sp uch links.— Lachen im Centrum.) Jawohl, m.., wei solche R. minise#zen deute wiederhoten kann, für den ist die lehrreiche F bel von dem Wolr und dem Limm umsonst geschrieben worden. Das ist ein Au chronsmus, wie ich wirklich ihn nicht kühner, nicht gewaltthättger benten ka n. Der Heir, der so gesprochen hat, und manches auf diesem Gebiete zu wissen dehauptet, scheint wirtlich ger keine Kenntniß duvon zu haben, wie die Kieche der Gegenwart sich in ihrem ontocitativen Haupi aus esprochen hat über die dessollsigen Stellungen und Beeh#ältnisse, die im Mut#talter bestanden haben und wie diese aufzusossen seien. Es st eine aufor.1 de E kiä ung des Oberhauptes der katbolischen Kirche da, duß ull. jeee polntischen Rchte, welche die Kirche in der Vergangenheit, im Mittelalter g ubt al, niemals als aus dem Kirchenrecht erwachsen anzusehen seien, sondern jediglich auf dem politischen Gebiete, auf der Anerkennung der bei ffenden Nationen beruht haben. So hat Papst Pius IX. in einem öffentlichen Vortrage, der ja. ich weiß, in alle Welt bekannt worden ist, gesagt und es als eine nützliche Aufgabe für die Wissenschaftsakademie bezeichnet, diesen Gez, nach allen Seiten hin darzulegen. Also, m.., mit diesen retrospe, Beziehungen ist wirklich für Männer der Gegenwart und für die theilung concreter Fragen gar nichts geschehen; man kann dam nur Eins erreichen, und das ist es ja auch allein, was Herr Petz; reichen wollte: man kann damit eben Stimmung machen bei Sol die ohne Gründe einen Antrag unterzeichnen und votiren wollen Gegenargumente zu hören. Dann hat der Herr Abg. Petri wich besonderer Emphase gefragt, was ich denn sage zu der neuesten päpgii Encyelica, die ihn so patriotisch entrüstet hat. Nun, m.., zunächst sag meinerseits, daß der Herr Abg. Petri— soweit ich glaude, er win wahrscheinlich nicht verneinen— mit seinem Antrage, wenigstens m Schreiben desselben nicht gewartet hat, bis diese Encyclica bekannt den ist. Also für ihn hat sie keinen entscheidenden Einfluß gehabt Nun zweitens, m.., sage ich weiter, daß diese Encyclica auch schlecht dings nichts zu schaffen hat mit dem hier so erschrecklich perhorrese# vaticanischen Dogma. Sie hat nichts damit zu schaffen. Diese Encye ist ein päpstliches Hirtenschreiben an die Bischöfe und Erzbischöfe ßers, sie ist nicht gerichtet an die gesammte Christenheit, sie enthält n4 Entscheidung de filde et moribus, sie ist nicht eine Glaubensdestnit keine Entscheidung(Sehr richtig! im Centrum. Heiterkeit links.)— freut mich, wenn ich Ihr falsches Urtheil über diese Frage einigerma in diesem Punkte berichtigt haben sollte. Nun drittens sage ich, dieser Encyclica schlechterdings nichts Neues angeordnet oder beso# wird, sondern daß darin nur eine Billigung dessen ausgesprochen was seit Jahr und Tag der preußische Episcopat gethan und nicht gei# hat; also ein novum ist nicht angeordnet. Nun aber sagt die Enene# illas leges irritas esan, und das ist die große Sache, die für der 6 Petri eine so wichtige Bedeutung hat. Nun schön;— dieser Saz in Verbindung mit den Worten, die unmittelbar sich anschließen; in leges irritas esre, utpote quae divinse ec lesine constitutie adversantur. Das utpote quae heißt— ich glaube, ich din### Lateiner, um es bestimmt versichern zu können— bedeutet eine#h Erklärung, ein Bezeichnen der Ursache für das, was vorhergegangen es heißt„nämlich“ respective„insofern". Also es ist gesagt: illag irritas esse,„insoweit sie mit den Constitutionen der katholischen Lio im Gegensatz stehen.(Lachen und Unruhe links.) M.., Sie mi also, damit würde in Ihrem Sinne dem Faß der Boden eingeschlag Aber vergegenwärtigen Sie sich doch einen Augenblick den Stando### den wir immer von Anfang an den Maigesetzen gegenüber eingenomm haben. Wir haben stets gesagt: diese Maigesetze verstoßen in den wesen lichsten Punkten gegen die katholische Kirchenverfassung. Das sagt Papst auch, und er sagt weiter, daß diese katholische Kirchenverfef abgeändert wird durch die preußischen Maigesetze; diese Kirchenverfasse besteht nach wie vor. Nun frage ich weiter: Was glauben Sie## nun in Beziehung auf solche Staatsgesetze, die der wirklichen essentiel Natur, den Existenzbedingungen einer Kirche, zuwiderlaufen, was sag Sie gegen denkbar mögliche Gesetze, die z. B. eine ganz neue Kuchverfassung etabliren, ein neues Glaubensbekenntniß aufstellen,— vielleig wie es ja in der französischen Revolution geschehen ist, die Abschaffu# des Christenthums aussprechen? Ich frage Sie, ob für das religis kirchliche, christliche Bewußtsein solche Gesetze als bindend anzuerkenn seien. Ich din der Meinung, daß schlechterdings davon nicht die# sein kann. Es liegt eben die ganze Frage auf dem Boden, o# Competenz des Staates eine absolute, unbeschränkte, schrankenlose sei, ob sie Schranken habe, und namentlich an dem Gebiete, wo das Ged der Kirche deginnt. Nun, m.., weiß ich ja sehr wohl, daß es### gegeben hat, veranlaßt durch die Reformation, die so vielfach## Wiedergebuit der Freiheitsideen hingestellt und aufgesaßt wird,— sage ich, unter dem Eir fluß dieser Geisterströmung die Theorie auf kommen ist, daß die Staatsgewalt Alles beherrschen könne, kroft des genannten jus reformandi und des Sazes: cujus regio ejus et reh — das, m.., ist ja ein voller Ausdruck für diesen Gedanken absolutesten Staatsherrschaft auch auf dem geistigen Gebiete geweser. I m. H, wenn diese Doctrinen ihren prägnantesten Ausdruck in der Schntt eines Hobbes gefunden haben, dann sind sie auch mit ihm begraben den durch die ganze civilisirte Welt und namentlich auch durch die dech Wissenschaft. Diese verwirft jene eäsaropapistischen Gedanken der eint## lichen und undeschränkten Gewalt des Staates auf allen Gebieten jegliche Unterscheidung und Trennung. Sie, m.., kommer in wieder auf die entgegengesetzte Anschauung und machen uns die gen## tyätigsten Vorwürse, daß wir an demjenigen Standpunkt festhalten, meines Wissens der Standpunkt der ganzen civilisirten Welt ist.(2# links.)„„„ K K Amanl um Ja, m.., urtheiten Sie selont baruder, o0 vieurich. unser Herr v. Rönne, den richtigen liberalen Standpunct getroffen hat,— er dasjenige richtig getroffen hat, was in der deutschen Wissenschaft unzweiselhaft gilt. Er sagt:„die Kirche ist vom Staate nach Gegensen Zveck und Wirksamkeit verschieden, und deshalb betrachtet die gewein## Ordnung aller christlichen Bölker Staat und Kirche als zweierlei lich selbstständige Gemeinschaften.“(Ruf links: Das thun wir je Nun ja, wenn sie selbstständige Gemeinschaften sind, dann wird man Selbstständigkeit doch wohl respectiren müssen und nicht von Staattm diese Seldstständigkeit innerlich und äaßerlich annulliren dürfen. m. H, ich werde Ihnen noch ein paar Zeilen vorlesen müssen, ich immer bei richtigen Liberalen, denn andere Stimmen gelten natt# nichts, es gitt ja sogar diejenige gemeinsame Ordnung der civilist Welt, wie Herr v. Rönne sie darstellt, nur, um Töne des Mißfallen“ Staunens laut werden zu lassen. Rotteck meint:„Der Mensch ist nichten in den Staat getreten, um den veredelnden religibsen Gest unter dem Titel eines erdichteten Gemeinrechts oder einseitiger Regier interessen Zwang anthun lassen, sondern vielmehr, um hier, wie#e sich der möglichst großen Freiheit zu erfreuen. Zum Schluß mut wiederum auf Bluntschli recurriren, da der doch inmitten der heu## Geistesströmung sehr viel Geltung und Autorität hat, mögen Sie## diese Geltung und Autorität auch in einer so entscheidenden Frage uu absprechen, wie die vorliegende:„Das Recht des Staates ist nicht ein solutes, daher auch der Gehorsam, welchen der Staatsbürger der Stegewalt schuldet, kein absoluter ist; das Individuum ist der Stoattgel überhaupt nur insofern zum Gehorsam verpflichtet, als die Sphäre Staates reicht. Unbezweifelt rechtmäßig ist die einfache Versagung Gehorsams. Christus selbst hat der Menschheit ein großes Vordild terlassen, welches auch die zu stärken und mit freudiger Zuversicht zu füllen vermag, welche ihm ähnlich für das ewige Recht ihres Wesen härteste Pein und seldst den Tod des Verbrechers erdulden, ohne witch die höhere Gewalt der Obrigkeit zum Schwerte zu greifen.“ Und## m.., ist nicht einmal eine christliche Weltanschauung, sie ist sche# Anschauung der Weisen des Atterthums. Plato läßt in seiner Apologt des Socrates diesen zu seinen Richtern sagen:„Ich halte euch lied werth, doch werde ich den Göttern mehr gehorchen, als euch!“— fähr dieselbe Sprache, welche die Apostel dem jüdischen Sanbedrin ge über geführt haben. Und damit Sie nicht glauben, es handle sich blos um Uebertreibungen nach einer, sei es philosophisch=liberalen, katholisch=religibsen Seite hin, so setze ich nur noch den Satz hinzu,## die Augedurgische Confession enthält in Artikel 16. Sie sagt:. Cheisten sind schuldig, der Obrigkeit unterthan und gehorsam zu seis Allem, so ohne Sönde geschehen mag; wenn aber der Obrigkeit Ge### nicht ohne Sünde geschehen kann, muß man Gott mehr gehorlog als den Menschen.“ Nun, m.., das ist unser Standpunct von an gewesen,— das ist der Standpunct der Encyelico. Nach der religt Seite hin, nech der Gewissensseite können solche Gesetze, welche die 5# fassung einer Kirche umstoßen, nicht Anerkennung fordern. Degegen stand es sich und versteht es sich für mich zu allen Zeiten von die staatsrechtliche Giltigkeit eines Gesetzes unabhängig ist von diesen### lichen Voraussetzungen, die auf das Innere des Menschen Einsloß zu berechtigt sind. Nach der staatsrechtlichen Seite ist es mir kein Zweisel, das Bürger und Beamten, die Beamten jeder Confession, die Beamten als Richm nie als Verwaltungsbeamte veipfl chiet und gebunden sind, ihrem Am grech SA s ghol!. Stopt ieibens weGesand Citatie he! salls 818 pri 54 S is eive g eg Segä eri Bisch b % Begle. i b sehde 1 stend eg P Graßen, 14. U geur Bise öis im se Ptb n oder i# Geri pien, u sninge n 9110! i unun wien# cheilte n Vor pid. ##4# a Lunk de ber * zi dem zu, daß ##t noch guse Ab ## her in Lau# Stadt. #ese ver Die E Okesar ##4 umt unn n us 27 pien ih * # hie amtli N 8er 6 81c Ruige Odsecke, Mr. a Mbese A4e! 9165 nie als Verwaltungsbeamte verpfl chiet und gebunden sind, ihrem.. gemäß die Gesetze nach bestem Wissen und Gewissen anzuwenden und müben. Das, m.., geschieht auch meines Wissens seit Jahren.„ Unterschied der verschiedenen Stellungen, welche nach der Seite##### Geistlichkeit gegenüber den katbolischen Beamten eingenommen hat, de## eben in der Verschiedenheit, welche zwischen der Ausüdung eines amtes und eines Kirchenamtes besteht.— Daß das Stoatsamt Staatsgesetzen muß geübt und gehandhabt werden, ist mir selbstver lich aber eben so selbstverständlich ist es, daß das Kirchenamt nach Kirchen esetzen muß geübt werden. Ich sollte denken, m.., hodene Anklage diernach hinfällig sei und daß der Protest, den ja en glaube ich, zehn Mitglieder dieses Adgeordnetenhauses geglaubt haben geben zu müssen, vollständig gegenstondlos ist(Forsetzung folg anfers wie überflüssitg# ulturkampf“. * Düsseldorlf, 10. März. Die hiesige Regierung hat 3. ds Mis. ein Rescript erlassen, das Anweisungen dahit gidt, die Krankenpflege seitens der barmherzigen Schrestern : Wesel, 12 März. Heute trafen bier vier katholische um eine vi rundzwanzigständige Festungshaft abzubüißen. Sie 4gg, wie zwei geestliche Herren, weche im Laufe der vorigen Woche aus 9 cher Veranl ssung hier eintrafen, kamen aus der Dibeese Pedersosg## Die Haft des hochw. Herrn Bischofs von Paverborn hat nin diesen Gedag ür die 9 nn damit Herr Petzi n bei So wollen, Petri mich sten päpstlic unächt sagg sen eid zuens mit bekannt gen uß gehabt. auch schlcht perhortesein Diese Encye bischöse### e enthält i# bensdesinitch linis.)— einigermat ich, das oder besoh prochen wi# nicht zeich die Snepalg a# der# er Saz ließen: i condithuig 9 din#### eine nuh : illas le olischen Kin Sie meig Standpu## eingenomm den wesen as sagt henverfaffe henverfassng Sie de n essentiel was su neue Ruch— diellAbsche as religis ansprtennh cht die en,### lose sei. 9 das Ged# s es 8ei fach as ird.— eorie aufg troft des et relh edanken weter, 1 en Schat graben und die deche der einte (Ooter neu ium die ge halten, R.(9. ser hat.— enschaf 4 Gegenkars grucs lei je un men steatter sen. ich nat#rh civilisrta allen. # is Gest zotens sie 1 mut Sie rage nit 80 r Staa laltgen ptäre 90 61 zu #sens de 2ie 150 be ches un Apologe 1o u i wer ich ug ## n, u 1: 3sein u t 645e am an Anfang elgile die Bar sin br 8 u. 205 in kirch zu über e M Biotn. mische id aus9e e Staatte 9 900 (10 9 die er auch, augt.) nreicht. Der Herr Bischof wird am 20. d. M. von der hiesigen #ue entlassen. Der bekannte Pastor Prell, welcher ebenfalls seine auf hiesiger Citadelle absitzt, leistete dem gefangenen Bischof die #schaft. Uebrigens erfreut sich der Bischof des besten Wohlseins. Bis tei unsere Citadelle vorübergehend 42 katholische Geistliche beher##stoppenberg, 10. März. In den letzten Tagen entfaltet unsere Liueibehörde eine große Thätizkeit in der Aufspürung der Ergebenheitssse, welche die Katholiken Deutschlands, veranlaßt durch die Aufhebung gesandtschaft beim päpstlichen Stuhle, an den h. Vater richten wollen. # Cnationen und Verhöre einzelner Sammler von Unterschriften und Lnschreiber dauern fort. Od erstere oder letztere das größere Verbihen begangen haben und welches, ist noch nicht bekannt geworden; „ladls scheint es ein Monstreprozeß werden zu wollen. Künster, 10. März. Am Donnerstag wurde der Privatgeistliche #chert Schumacher aus der hiesigen Strafanstalt nach Verbüßung einer auhntäzigen Gefängnißstrafe entlassen. Derselbe war verurtheilt, weil in einer Volksversammlung zu Rheinböllen im Kreise Simmern, ReAgung bezirk Coblenz, sich dahin geäußert, daß die Katholiken die MaiAn nicht befolgen dürften. Der Bürgermeister des Ortes hatte bei #ier Erllärung die Versammlung aufgelöst. Rünster, 12. März. Wir theilten schon mit, daß unser Hochw. ### Bischof und der Herr Generalvicar Dr. Giese auf 4 resp. 5 Uhr in schen wider den verantwortlichen Redacteur des„Westf. Merkur“, Freilln v Wendt, vor den Untersuchungsrichter geladen seien. Als der anhirt der Dibeese, so berichtet der„Westf. Merkur“, kurz vor 4 Uhr eegleitung des Herin Grafen Droste zu Vischering, Erbdroste, sein glais verließ, um sich in Folge jener Vorladung zu dem Gerichtseinde zu begeben, harrte seiner bereits eine große Volksmenge, die fort#tend sich vermehrend still und schweigend ihm dorthin folgte. Wähu# der Hochwürdigste Herr vor dem Untersuchungsrichter vernommen #id, wuchs die vor dem Gerichtsgebäude und in den benachbarten harrende Menge, Leute aus allen Ständen, mit jedem Augensctt. Denn vielfach war die Vermuthung ausgesprochen worden, der Ihu Bischof würde, da er sich bis zum verflossenen Samstag nicht freinlis im Gefängnisse zu Warendorf gestellt hatte, in diesem Termine ##ftet werden. Die Volksmenge verhielt sich so ruhig, daß die an#inde Polizei nicht die mindeste Bergnlassung zum Einschreiten fand. m ober nach etwa 20 Minuten der hochverehrte Oberhirt wieder aus i Gerichtsgebäude trat, erschollen brausende Hochrufe, die gar kein Ende ##en, während er, von Tausenden umgeben, raschen Schrittes durch die ##dengasse, die Clemensstraße, über den Principalmarkt und den DomWum dischöflichen Palais zurückkehrte. Dieser war bereits vollständig glegert und die begeisterten Hochrufe, die weithin über die Stadt hör# munterbrochen aus dem Zuge erschallten, wurden von der hier wei#den Menge wo möglich noch kräftiger deantwortet. Der Hochw. Bischof cheilte der niederknieenden Versammlung den Segen und zog sich mit Vorten:„Ich danke für Ihre Theilnahme“, tief bewegt in das Haus git.— Wie wir hören, hatten die beiden Vorlagen keinen anderen dut, als zu erfahren, woher der„Westf. Merkur“ die Encyklica erhalten, m Punkt, über welchen weder Bischof noch Generalvicar Auskunft zu da vimachten. Rünster, 12. März. Man schreibt der„Köln. Volkszig.“:„Da m dem Kreisgericht zu Warendorf gestern hierher die Anzeige gelangt m, daß der Hochwürdigste Herr Bischof sich zum Antritte seiner Haft int noch nicht eingefunden habe, sollte heute Morgen 11 Uhr die zwangszise Abführung erfolgen. Man erfuhr jedoch die zeitweilige Abwesenheit u heern Bischofes und mußte daher die Verhaftung vertagen. Wie ## Lauff uer verbreitete sich die Kunde von dem Vorhaben durch die Gadt. Eine große Volksmenge hatte sich alsbald vor dem bischöflichen bese versammelt und es wogte dort den ganzen Tag über auf und ab. lie Erwartung einer spätern Vornahme des in der Münster'schen Masangeschichte einzig dastehenden Actes blieb getäuscht. Morgen wird ## mser Oberhirt in die verwaiste Pfarre Pont bei Geldern begeben, um nicht der heute schon bereit gehaltene Extrapostwagen ihn aufnimmt. li Rontag steht beim Landgerichte zu Cleve in zweiter Iostanz Termin eie ihn an wegen Vergehens gegen den Kanzelparagraphen.“ Breslau, 10. März. Am vorigen Sonntage, an demselben Tage, # hier der bereits gemeldete grauenvolle Mord verübt wurde, waren kautliche katholische Kirchen von Polizisten besetzt. Man soll auf u Verbffentlichung der päpstlichen Encyelica gewartet haben. Czarnowanz, 7. März. Gestern Sonnabend wurde Kreisvikar euh in Czanowanz gepfändet, wie bekannt, wegen„Uebertretung der Reigesetze“. Gold und Silder fand man nicht vor, ebensowenig andere Ohiecte, außer 2 besegzten und 20 leeren Bienenbeuten, welche mit 5 Ur. 6 Sar. losgeschlagen wurden. Aus Hohenzollern, 10. Mäcz. Am 6. März ist der Pfarrmweser Pfister von Wilflingen vom Gerichtshof in Hechingen wegen eiezwidrig vorgenommener Amtshandlungen zu 300 M. Geldbuße vermheilt worden. mischte Nachrichten. 1. Bonn, 13. März. Wie wir nachträglich erfahren, beantragte der b Windthorst in der letzten Diensttagssitzung des Adaeordnetenhauses in besondere Dircussion über die Verhättnisse der hiesigen katholischen #ologischen Fakaltät, konnte jedoch mit seinem Antrag nicht durchdringen. ##noch Windthorst zu Wort kommen zu lassen, sah sich unser Abgeordzür Freiherr v. Fürth veranlaßt, das ihm zu einer Replik verstattete Luit an den Abg. Windthorst abzutreten. Köln, 12. März. Der Fortdau am Dom, welcher in diesem Winn leit drei Jahren zum erst n Male wegen des strengen Frostes und des etigen Schneegestöbers auf längere Zet unterbrochen wurde, ist nunmehr mder aufgenommen, und zwar an der Westseite, um zunächst im Innern k Schisie dis zu den Thürmen völlig auszu ühren. Rees, 10. März. Bei der heute hierselbst unter dem Vorsigze des miten Beigeordneten, Herrn Kanzleiratd Wildt, abgehaltenen dritten Bisl des Bürgermeisters für die Stadt Rees fielen zehn Stimmen auf Referendar Wenner, augenblicklich in Bona wohnhaft. Die übrigen Eiumen wurden, wie auch bei den früheren Wahlen, auf unsern bisigen Bürgermeister, H rrn de Witt, abgegeben. Herr Wenner war, wie # ren, früher zwei Jahre Bürgermeister von Sinzig. Wir sehen nun katscheidung der königl. Regierung in dieser schon lange schwebenden bglegenheit entgegen. Danzig, 11. März. Die bis dahin mit Erfolg geführten Eis##ngungen in der Weichsel sind durch in Folge des eingetretenen ThauAlters entstandene Eislösungen erschwert und theilweise gehemmt; wenn an gelinde Nachtfröste eintreten, steht zu befürchten, daß der zu erwarine Eisgang nicht in die Weichsel wird geleitet werden können. Thorn, 11. März. Odwohl das Wasser der Weichsel wieder geAn ist und gestern des Morgens nur 3 Fuß 1 Zell war, hat das Eis * Stromes doch gerückt und es ist namentlich ein dicht unterhalb der bücke liegendes Eisstück abgeschwommen. An der Brücke sind die Joche, ei Eisdöcke fortgerissen ober umgeworfen sind, auf Anordnung der Wtischen Baubehörde etwa—8 Fuß hoch mit starkem Eisenblech beAagen, um die Pfähle gegen Durchreiben durch das vorbeitreibende Eis ügen. Kolverg, 9. März. Bei völligem Thauwetter herischt seit gestern iohter Nedel und heute Abend 7 Uhr entlad sich bei westlichem Winde * hestiges Gewitter Dasselbe war von strömendem Regen begleitet, so 9 nach kurzer Zeit die Straßen überschwemmt waren; später hagelte es # unbedeutend. Der Stuam tobt noch fort. Kiel, 12 März. Das Postdampfsch ff von Korsör ist bis jetzt nicht getrosfen. Laut Meldung von Friedrichsort hat sich in Folge NordSuts im dußeren Hafen Treibeis in großer Menge zusammengeschoben. und Verkehr. (Nottrungen der Dandelsmatter.) Weiter: ihr Kbin, 13 März 4 XA9ö fester, per 100 Psd. mit Fotz in Eisend es. in Partier in 100 Ctr. Nm. 30 50 B. Reien unverändert vone Sack per 200 Pfd. hiesiger(niedrigster Preis)## K. 20.50., tiennder 19.50 Z.(Lieferungsqualität à 75 Pf. per 50 Liter) Aogz. unverändert, ogne Sack hienger per 200 Pfd. zuiedrigner#n 3 Res. Rm. 16.50., fremder 16.50 P.(Lielerung###t d 60 Rfd v* Liter) Hafer unverändert, per 200 Pfd. ohn Sack Nm. 1910 S Landmarkt.) Weizen gut behauptet, 19.20—20.10: Roggen in besten etwas höher bezahlt, 15.00—:.80; Eerste—; Hafer—; bez. 9 Qualität pro 200 Pfd. Zufuhren ca. 256 Sack. Wochenzusuhr etwa 1500 Nayen, 12. März. Der heutige Fruchtmarkt war befahren mit: 28 Crr. Weizen, 532 Ctr. Roggen, 884 Cir. Gerbe, 669 Ctr. Hafer, ##.!“ Kohisamen,— Ctr. Sommersamen, 203 Ctr. Kastoffeln.— ###chni tspreis per 50 Kil.: Weizen Mark 10,33, Rognen.19, „. 8,27 Hafer Mark 9,75, Kohlsamen Mark—.—, Sommersamen #### Kartoffeln M. 1,80 per 50 Kil. Nicht sehr bedeutende Zufuhr: e bei Roggen fest. 8 f0 585, 12. Mägz. Weizen eff. M. 20,75, Korn est. 17,50, Gerste # g e 5# Hhafer eff. 18.90.— Rüböl feß, eff. 29.50 ohne Faß 30,50, ######.: Leinöl 33—34, Mohnöl 70—71, Kohlsamen 29—30. 61en 166—188. Bin 1/10 u, 12 März Getreidemarkt Weizen 185. Roggen 146 M 5 7 00 Klogramm per März=April 53,50. Spimms loco per März Eingesandt. Zum 15. März 1875. Melodie: Ein freies Leden 2c. Wer ist ein echter deutscher Mann? So höret man oft fragen. Der feststeht wie ein Fels im Meer Und wie die Eiche stark und hehr, Wenn Stürme ihn umragen! Wer ist ein freier deutscher Mann, Im Handeln und im Sprechen? Der sich vor keinem Götzen neigt, Und stumm vor keinem Unrecht schweigt Sollt' auch die Erde brechen! Wer ist ein treuer deutscher Mann, Den man mit Recht so nennet? Der gerne läßt sein Herzensblut Für was er spricht und was er thut Und seine Pflicht nur kennet! Ich könnt' euch nennen solchen Mann, Wenn ich es dürfte eben: In Bonn ihn alle Welt ja kennt, Die Zeitung jeden Tag ihn nennt, Herr Hauptmann hoch soll leben! Morg s 8 Uhr, findet in Dirlrchen eine h. Gedächtniß. messe für die verstor bene Frau Sibilla Sannenwald geb. Gielen statt, wozu Verwandte, Freunde und Bekannte freundlichst eingeladen werden. Gerichtlicher Verkauf. Am 17. März d.., Morgens 10 Uhr sollen in dem Hause Nr. 53 in der Weberstraße zu Bonn gegen baart Zahlung versteigert werden ein Sprungheerd mit Kessel, Tische, Stühle, Schränke, Bettstellen, Küchengeräthe aller Art, Porzellan und Glassachen 2c. Schneller, Gerichtsvollzieher. Gerichtlicher Verkauf. Am 15. März 1875, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn gegen baare Zahlung versteizert werden: 1 Commode, 1 Secretär, 1 Sopha 1 Tisch, Schränke. Schneller, Gerichtsvollzieher. Ein herrsch Haus an der Heerstraße, welches sich auch zu einem Geschäfte eignet, enthal. 4 7 Zimmer, Köche, 2 Mansarden u. s. w. mit großem Garten ist zu billigem Preise zu verkaufen und kann sofort angetreten werden. Näheres bei H. Morell, Biehmarkt 1. Mehrere herrschaftl. Häuser zu verkaufen oder ganz und getheilt zu vermiethen. Näh. beim Eigenthümer J. J. Peters, Maxstraße 41a. Beranntmachung. Unter günstigen Bedingungen sind auf den Abdruch zu verkaufen: ein Backhaus, ein Kuh= und ein Pferdesall, alles von starkem Eichenholz gebaut und mit gutem Dachwerk versehen. Näher. bei Joh. Schumacher, Nro. 163 in Kessenich. Au Vermiethen das herrschaftliche Wohnhaus Thomastraße Nro. 1a, Ecke der Meckenheimer= und Thomastraße, enthaltend in Parterre und 3 Etagen je 5 resp. 6 Zimmer nebst Zubehör, im Ganzen oder nach Etagen getheilt; desgleichen, jedoch nur im Ganzen, das herrschaftliche Wohnhaus Thomastraße 1, Ecke der Bach= und Thomastraße, enthaltend in Parterre und 2 Etagen je 5 Zimmer, ferner Garten und alle Bequemlichkeiten. Näheresbei Baumeister Thoma. Erste nebst Zubehör Moxstraße Nr. 18 zu vermiethen. Bescheid Hospitalgasse 16, 1. Stage. 2 elegante Etagen(sein möblirt) auf Wunsch mit Küche stehen Anfangs Apil zu vemiethen Kaiserplatz. Näh. Belderberg 4. 1. und 2. Stage zu vermiethen. Th. Tünsmeyer, Vornheimerstr. Die Bel=Etage im Hause Kölner Chaussee 33 ist pr. 15. Mai zu vermiethen; dieselbe enthält 6 Zimmer, 4 Mansarden, nebst allen häuslichen Bequemlichkeiten und Gartenpromenade. Näheres Franziskauerstraße 1. Erste Etage Münsterstraße 28 zu vermiethen. Bescheid Markt Nr. 34. Eine Wohnung nebst einem kleinen Lagerraum zu verm. Näh. Sürst 12. Erste Etaue an stille Einwohner pr. 15. Mai zu vermietden. Wenzelgasse 36. 3 Zimmer erster Etage zu vermiethen.: Kölr straße 13. Parterre und 2. Etage ganz oder getheilt zu vermiethen bei Wwe. Hochköpper an der Esch Nr. 1(Rosenthal). Remise, Kutscherzimmer 2c. an der Bachstraße, zu vermiethen durch H. Morell, Viehmarkt. vermiethen die zweite Etage Maxstraße 23a, enthaltend 3 Zimmer, Küche und ein Mansardezimmer nebst allen Bequemlichkeiten. Die Wohnung bis jetzt von Hauderer H. H. Zuschlag bewohnt, steht nebst Stallung für vier Pferde zum 15. Mai zu vermiethen. H. Bianden, Rheindorserwes 43. Zimmer an einen einzelnen Herrn zu vermiethen. Bischofsgasse 4. Quartier zu vermiethen. Wenzelgasse 43. pezereigeschäft! Ein mit der Brauche vertrauter Gehülfe mit schöner Handschrift und den besten Referenzen sucht veränderungshalber Stelle. Frco.=Off. sub R. v. 190 besongt die Erped. Stuckaturer gesucht von Chr. Schädler, Kessenich bei Bonn. Bäckergeselle für gleich gesucht. Näheres bei Hefehändler Dick, Josephstraße. Ein erfahr. Gärtner sucht Stelle. Näh. in der Exp..5Zig.[788 Kölnstraße 4. Lehrling für meine Kunst= und HandelsGärtnerei gesucht. Joseph Becker, Vornheimerstraße 22. Schlosserlehrt. Biehm. Ein Sattierlehrling aus guter Familie auf feine Arbeit gesucht. Wo, sagt die Erp. d. Ztg. 1772 Ein Junge zum Einlegen auf der Maschine für eine Druckerei gesucht. Näh. in der Exp. d. Zig. 1759 Für ein Colonial=, Tabak= und Cigarren=Geschäft, wird ein starker Junge vom Lande in die Lehre gesucht. Näheres Kaiserplatz 4. Ein ordentl. Junge vom Lande zum Auslaufen gesucht Markt 39. für Comptoir und Lager meiner Papier=Handlung gesucht. Salomon Herschel, Wenzelg. 39. Haushälterin sucht eine Wittwe bei einem Herin oder Dame, oder bei einer kinderlosen Herrschaft Stelle. Fr.=Off. end M. H. 176 bes. die Exp. d. Zig. Eine Wittwe, die französich spricht, sucht Stelle als Gesellschafterin bei einer Dame. Frco.=Off. eub J. B. 182 besorgt die Exped. d. Ztg. vesucht Poppelsdorfer=Alte 13. Kindermädchen gesucht. Brüdergasse 17. Ein braves Mädchen vom Lande für alle häusliche Arbeit gesucht. Wo, sagt die Exp. d. Zig.(786 Ein brav. evang. Mädchen für eine alleinst. Dame ges. Sandkaule 7. Ein ordentl. Dienstmädchen gesucht. Wenzelgasse 5. In ein hiesiges Kurz= und WeißWaaren=Geschäft ein junges Mädchen aus anständiger Familie in die Lehre gesucht. Frco.-Offerten unter M. G. 170 besorgt die Exp. d. Ztg. Dienstmädchen für Küche und Hausarbeit gesucht. Wo, sagt die Exp. d. Zig.(750 — Dienstmädchen mit guten Zeugnissen gesucht. Mickenheimerstraße 40. Eine Kleidermacherin sucht Kunden in und außer dem Hause Kasernenstr. 22. Heute Nacht 11½ Uhr verschied nach längerm Leiden, wohl vorbereitet mit den Heilsmitteln der röm.katholischen Kirche, unsere innigst geliebte Gattin, „Mutter und Schwester, Frau Cath. Franz. Walbul ga Riotll, geb. Claasen, im Alter von 62 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, Cöln, Mannheim, den 12. März 1875. Die Beerdigung findet Montag den 15. März, Nachmittags 2 Ufr, vom Sterbehause, Dreieck, aus statt. Die Exequien werden gehalten in der Münsterkirche am 17. März, Morgens 10 Uhr. Heute Nacht 12 Uhr verschied nach schwerem Leiden, vorbereitet mit den Heilsmitteln der römisch=katholischen Kirche, unsere innigst geliebte Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Frau Willwe Huberl Verkessel, geb. Cath. Jakobs, im Alter von 65 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, den 11. März 1875. Die Beerdigung findet Sonntag Nachm. 3 Uhr, vom Sterbehause, Neugasse 23, aus statt. Ticitation zu Göberleig. Am Mittwoch den 17. März., Nachmittags 2 Uhr, werden die Immobilien der Erben Weinreis, als: ein Haus, 3 Parzellen Land und 2 Parzellen Waldung öffentlich durch den Notar v. Monschaw im Lokale des Herrn W. Schumacher in Godesberg zum Verkauf ausgestellt und bei erreichter Taxe zugeschlagen. Jurmbbitarberrauf zu Bilich. Am Freitag den 19. März d.., Nachmittags 2 Uhr, in der Wohnung des Gastwirthes Egidius Düsterwald zu Vilich lassen die Geschwister Stroof von Sieglar ihre in den Gemeinden Vilich, Hangelar und Holzlar gelegene Immobilien, als Ackerland, Wiesen und Holzung, auf ausgedehnte Zahlungstermine öffentlich und meistbietend versteigern. Siegburg, den 12. März 1875. Brabender, Notar. Dir Kuäurhschen Erbaurichneiten nebst dem daran stoßenden freien Terrain, am Rhein gelegen, werden am 16. März, Nachmittags 3 Uhr, durch Herrn Notar Eiler in der Restauration des Herrn Nettekoven, Neugasse 2, im Ganzen und Parzellenweise zum Verkauf ausgesetzt werden. Herr Notar Eiler, Wilhelmstraße 9a, ertheilt Auskunft. Jos. Kaeuffer, Häuser=Agent, Baumschuler Allee 8, an der Bade=Anstalt. Kunstlicher Dunger von G. C. Zimmer in Mannheim, AufgeschlossenerPrra=Gaant von Ohlendorff& Cie. in Emmerich, Vordand Cement vom Bonner Bergwerk= und Hütten=Verein, zu billigsten Preisen stets auf Lager bei P. J. Brodesser in Beuel. Steingut=Röhre in allen Dimensionen, sowie alle Wasserleitungs=Gegenstände, Flurplatten, Portland=Cement 2e. A. H. Stein, Comptoir: Maxstraße 18. Lager: Breitegrabenstraße 25. Uechte Asphall=Tachpäppe in Rollen stets vorräthig bei A. H. Stein, Conptoir: Maxstraße 18. Lauer: Breitegrabenstraße 25. Ein Tüchtiger Arbeiter für dauernde Beschäftigung gesucht. Bachstraße 28. Eine gesund: Amme für gleich gesuchs. Münsterplatz 2. Ordentliche Dienstboten mit guten Zeugnissen finden fortwährend Stelle Frau Wittwe Lauser, Engelthalerstr. 9, 1 Treppe hoch. Ein ordentliches Mädchen sucht Stelle zur Auehülfe. Zu erf. Heisterbacherhof Nro. 8, 2. Etage. Ein Schneidergeselle gesucht. Achterstraße 16. Ein evang. gebildetes Mädchen sucht Stelle zur Stütze der Haus an oder zur Führung der Haushaltung einer kinderlosen Herrschaft. Fico.= Offerten sub A E 189 bes. d. Exp. 2. St. Den Herrschaften empfiehlt sich im Besorgen von Dienstboten Frau Witiwe Lanser, Engelthalerstraße 9, 1 Treppe hoch. StPriegen,, eion und Tüchhandlung, Rhein= und Hundsgassen=Ece Nr. 2, sich hiermit den Empfane der neuesten und elegantesten Stoffe für Frühjahrs- und Sommer- Saison, besonders im englischen Geurest ue ergebenk auzuzeigen und bitet un geneigten Zuspruch. Bonner=Fahnen Fabrik. un Secscsce Fahnenfabrik von J. Meyer in Bonn eine ganz prächtige Doppelfahne geliefert, unübertrefflich in ihrer Ausführung und Rücksicht des Preises, und haben es nicht zu bereuen, daß wir dieser Fabrik den Vorzug vor mehreren andern Fabriken gegeben, die Ausführung dieser Fahne macht derselben in allen Beziehungen sehr große Ehre. Hardegsen, im März 1875. Der Vorstand des Männer=Turnvereins in Hardegsen. A. Kovengel. —• der Blumen-& Pflanzen-Ausstellung des Bonner Gartenbau-Vereins in der BEETHOVEN-HALLE am 10., 11. und 12. April 1875. zu- und Vallons, Lampious, Later Der Bonner Garteubau-Verein hat beschlossen, im Frühjahr 1875 eine Blumen- und nen mit kirchlichen Emblemen Ir Pdanzen-Ausstellung zu veranstalten. Liebhaber, Kunst- und Handelsgärtner werden " Geugalische eingeladen, durch Einsendung ihrer Erzeugnisse daran Theil zu nehmen. Pee Die Eröffnung der Ausstellung ist auf Sonnabend den 10. April 1875 des Morgens Bonner Fahnenfabrik. 11 Uhr und der Schluss auf Montag den 12. April um 7 Uhr Abends festgesetzst, während WONN. welcher Zeit keine Pflanzen weggenommen werden dürfen. Oehör-Oel heilt die Taub- Es ist Jeder ohne Ausnahme befugt, Blumen, Pflanzen, Gemüse, Garten-Instruheit, wenn selbige nicht an- mente Gartenverzierungen, Vasen, Modelle, Pläne zu Gartenanlagen etc. zur Ausstellung □ schoren, und bekämpft sicher bund.(ebel, 1 Pl. 18 Sgr verzendet Die Anmeldungen der auszustellenden Gegenstände missen 3 Wochen vor der ErC. Chop, Apotbeker, Hamburg, öffnung der Ausstellung, also vor dem 21. März, bei dem Schriftführer des Vereins, Ebendaselbst ein vorzügliche: Coblenzerstrasse Nr. 17, zur Entscheidung der Ausstellungs-Commission erfolgen, und Mittel gegen Husten, Heiser Helt, ist annähernd der zu beanspruchende Raum in Quadrat-Meter anzugeben. Ein jeder Verschleimung u. Asthm. Aussteller hat den Anordnungen der Ausstellungs-Commission Folge zu leisten. M. Elberskirchen in Bonn. Die Einsender sind dringend ersucht, die zur Ausstellung bestimmten Gegenstände bis längstens Freitag den 9, April einzuliefern und dafür zu sorgen, dass sie am Abend Für Hlumenfreunde. desselben Tages an dem für sie bestimmten Platze aufgestellt sind. 1000 Stück hochstämmiger Rosen, Abgeschnittene Blumen, Bouquets treffen noch am 10. April bis Morgens 8 Uhr sopie gefülter, raitzblühender Wib rechtzeitig ein. Später angemeldete oder eingesendete Gegenstände werden zwar, soviel es der Raum dornen sind(wenn nicht unter 12 Eine reiche und moderne Auswahl in Stickereien, naventlich Pantosfeln und Sophakissen 2c., sa, wie auch Damen= und Kinderschürzen aus Moiiée und Waschstosfen Unterröcke, Hemden, Herren= und Damenkragen, Cravatten. Manschetten 2c. empfiehlt zu den billigsten Preisen die Tapisserie= und Weißwaaren=Handlung von S. Loewenstein, 31 Wenzelgasse 31. Beim Herannahen der Kindercommunion empfehle mein größtes Lager Katiolischer Gebetbücher in allen vorkommenden Einbänden zu den billigsten Preisen. C. J. Kurt, Bonn, Sternstraße 53. Weinhandlung un C. Spik, Weinproducent in Eptig(bei Barr) Elsass, empfiehlt seine Weine, die in großen und kleinen Gebinden bezogen werden können. Ia. Nizzaer Olivenöl(achtes huile vierge) à Mark 3 Klle. IIa. do. do..50„ Ia. Tafelhonig 180 in frischer Sendung angekommen bei C. Ponson, Sternstraße. vernen vng# äaem Später angemeldete oder eingesendete Gegenstände werden zwar, 80 Außerdem einige Stämme von 10 gestattet, noch aufgestellt, sind aber von der Concurrenz um die Preise ausgeschlossen. bis 12 Fuß Höhe, von denen zwei Die Herren Aussteller haben bei der Anmeldung der auszustellenden Gegenstände mit je 8 Sorten. ein doppelt ausgefertigtes Verzeichniss derselben beizufügen, wovon nur ein Exemplar Nath= Schnitter, Bäriner in Mtrl, den Namen des Ausstellers tragen darf, und ist für deutliche und richtige Etiquettirung Prierate, alh, ün. zn vogen.„„. 849.—4 94ug Pe.2 roth, herbe, Jeder Aussteller übernimmt die Aufstellung und Pflege sciner Gegenstände, sowie Malaga, roth, soms., den Hin- und Rücktransport auf seine eigene Gefahr und Kosten. Diejenigen Pflanzen, welche bereits gekrönt, sind von der Concurrenz um die folgenden Preise ausgeschlossen. Preisrichter können nicht mitconcurriren. Aussteller, welche nicht Mitglieder des Vereins sind, zahlen für den zu beanspruchenden Ausstellungs-Raum 1 Mark pro Quadrat-Meter. Bei Zusprechung der Preise sollen Neuheit, Cultur, Blüthenfüllé und blumistischer Verth besonder berückeichtigt verden..1a Gseencing. Nur mit Zustimmung der Ausstellungs-Commissäre können ausgestellte Gegenstände während der Dauer der Ausstellung zurückgezogen werden. Zur Ausübung des Preisrichter- Amtes werden 3 Fachmänner und Sachverständige gewählt. Dieselben versammeln sich Samstag den 10. April. Morgens um 8 Uhr in dem Ausstellungs-Lokale, um über die ausgesetzten Preise zu erkennen. Zur Vertheilung gelangen 20 silberne und 33 broncene Vereins- Medaillen, nebst Die Blumenfabrik en W. Eickmann, empfiehlt eine Auswahl Pariser Brautkränze, Commpnion. 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