hizung. B sonn, Mittwoch den 31. October 1871. Nr. 298. PPsantz, bei den Leuischen Bosändemn und füie Lurabarg Organ für das Kakholische 4 gman; b: 4 RMark. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentager Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebührer für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPfennig. Mit dem 1. November eröffnen wir ein zweimonatliches Abonnement auf die„Deutsche Reichs=Zeitung". Preis 2 Mark an#f. Bestellungen für auswärts nehmen sämmtliche Post=Anstalten, für Vonn die Expedition, Sürst Nr. 5, entgegen. Einige Probeblätter werden von uns stets franeg und gratis geliefert. 6. Aufruf zur Stadtrathswahl. Mitbürger! Die üblichen Erneuerungswahlen für die ausscheidenden Stadträthe der hiesigen Stadtvertretung stehen nahe bevor. Daher dürfte es angemessen erscheinen, die allgemeine Aufmerksamkeit auf die beste Art der Wahltactik und auf die Eigenschaften hinzulenken, welche die neuen Vertreter für dieses Amt vorzüglich geeignet machen. Am heutigen Abende soll nun in einer öffentlichen Versammlung der Gesinnungsgenossen unserer Partei Gelegenheit geboten werden, für die Verwirklichung einer guten Wahl Sorge zu Fragen wir nun: welchen Maßstab der Beurtheilung legen wix an einen Candidaten für dieses städtische Vertrauensamt? Wir antworten: In einer Zeit wie der gegenwärtigen, welche in teligiöser Beziehung so sehr gespannte, man kann wohl sagen, gereizte Zustände hat, thut es doppelt Noth, daß die Vertreter eines Gemeinwesens in religiöser Beziehung einen scharf erkennbaren Standpunkt einnehmen. Denn nur dann bieten sie ihren Wählern die volle Garantie, daß sie bei etwaigen Erwägungen im Schooße der städtischen Vertretung, welche auf das religiöse Gebiet hinübergreifen, treu ihre Glaubensansichten aussprechen und thunlichst vertheidigen. Daß zu dieser Charakterseite sich volle männliche Energie gesellen muß, leuchtet ein. Denn ein Stadtverordneter, der sein Vertrauensamt richtig auffaßt, handelt Niemanden zu Liebe, Niemanden zum Haß, sondern nur aus der Ueberzeugung für das allgemeine Beste der Bürgerschaft. Kalt bleibt er wider falsche Einflüsterungen, unbeirrt durch fremde Einflüsse. Ferner verlangt man von einem städtischen Vertreter, daß er haushälterischen und sparsamen Sinn besitzt. Bei der allgemeinen Geschäftsflaue, der riesig anwachsenden Arbeits= und Verdienstlosigkeit, welche auf alle Verhältnisse des öffentlichen Lebens einen unheimlichen Druck ausüben, ist Sparsamkeit und knappste Bemessung der Ausgabemittel bei der Budgetfeststellung größerer wie kleinerer Communalwesen dringend geboten. Der Grund hierfür springt in die Augen: damit nicht durch eine unüberlegt erfolgte Bewilligung großer Geldsummen, großartige, kostspielige, vielleicht für Jahre noch hinausschiebbare Anlagen etatsmäßige werden. Daß auf anderem Wege die Communalbeiträge Jahr für Jahr sich steigern müssen, liegt auf der Hand. Daher hört man mit gutem Recht den Ruf vernehmen: wir # vollen Männer zu unseren Vertretern für die Stadt, die von dem Bestreben durchglüht sind, die die Bürger treffenden # Sommunallasten nach allen Richtungen möglichst zu erleichtern; die fürsorzlich und 5konomisch verfahren! Außer diesen erwähnten Bürgertugenden muß ein städtischer # Vertreter noch eine genaue, auf langjährige Beobachtung gestützte Kenntniß der localen Verhältnisse besitzen. Wenn, und hieran ist nicht zu zweifeln, von dem demnächst definitiv gebildeten Comité Männer dieser Kategorie zur Wahl ##empfohlen werden, so kann der einzelne Wähler dieser Empfehlung um so beruhigter folgen, weil sicherlich das Comité es an reifichster und fleißigster Auswahl der Candidaten nicht fehlen lassen wird. Ist nun dieses geschehen— so bleibt es Sache der Wähler, die Wahlen sichern zu helfen. Pflicht eines jeden wahlfähigen Bürgers ist es, von diesem Rechte den ausgiebigsten Gebrauch zu machen. Am Wahltage selbst darf Keiner am Wahltische zur Stimmabgabe fehlen. Jeder und selbst der von dringendster Arbeit Betroffene, kann sich einige Zeit frei machen, um sein Wahlrecht auszuüben. Lasse sich Niemand durch Menschenfurcht, Lässigkeit oder gar Gleichgültigkeit von der Ausübung der Wahl fernhalten! Alle diese trifft der schwere Vorwurf, mitverschuldet zu haben, wenn vielleicht das endliche Ergebniß der Wahl nicht so günstig ausgefallen ist, wie man anfangs bei dem Stimmverhältnisse hossen konnte. Deutschland. * Berlin, 29. October. Von der preußisch=russischen Grenze sind Klagen eingelaufen, daß die russischen Zollbehörden die ihnen zur Zahlung gegebenen Reichsgoldmünzen bei der Prüfung auf deren Echtheit einem chicanösen Verfahren unterwarsen, wobei dieselben arg beschädigt und dann nach Petersburg gesandt werden, damit die dortige zuständige Oberbehörde über Annahme oder Nichtannahme entscheide. Im letzteren Falle würden die Münzen aber den Einzelnen wieder zurückgezahlt werden, was bis jetzt jedoch noch nicht geschehen sei. Deshalb ist ** Das Testament der Gutsherrin. Novelle von Mary Dobson. (Fortsetzung.) „Nun, Herr Doctor, ich meine ihretwegen brauchen wir nicht eben Rücksicht zu nehmen,“ unterbrach ihn Herr Weißbach.„Mit Ihrem Vorschlag aber bin ich einverstanden, und werden dies auch meine Ge„sxiner und übrigen Verwandten sein, welchen ich sogleich die Todesnachricht zugehen lassen werde!“ „„Der Rechtsanwalt empfahl sich bald und der Kaufmann setzte seine an Fr. und fernere Familie von dem unerwarteten, für sie so wichtiden Ereigniß in Kenntniß. Bald waren die in H. anwesenden Mit###er bei ihm versammelt, und ihre lebhafte Unterhaltung galt viel handeng. ar Andenken ihrer verstorbenen Verwandten, als dem vorTestament, auf das sie nicht gerechnet hatten, und in Folge # ihnen ohne Zweifel bedeutende Abzüge in Aussicht standen. mehren, der Beerdigung, zu welcher sie sich sämmtlich eingestellt, denn von ihnen waren seit Jahren nicht in Stromberg gewesen, getraßen vie derum im Hause des Herrn Georg Weißbach zusammenTestamene Ihre, Unterhaltung betraf nur das ihnen so unerwünschte it, und die so reiche Erbschaft, die ihnen wie sie meinten von allein gehörte. Pritatagnngeu“a saß auch der Rechtsanwalt Braun in seinem auf seingun“ Die Thür desselben war verschlossen, und vor ihm Tagen iu* Schreibtisch lag das Packet, welches er vor wenigen nen. Ea Axbeitszimmer der verstorbenen Gutsherrin an sich genomnend, am gar noch uneröffnet, das Siegel unverletzt, und es aufnehP um en von allen Seiten zu betrachten, sagte er halblaut: camal die G. trieb mich dazu mir dies Packet anzueignen, ehe noch Fal ihrer aeu.e rrin gestorben war?— Und was hätte ich im segeben unds gethan?— Es ihr natürlich unversehrt wiederdeise erm gewiß ihren Dank für meine umsichtige Handlungslicht gar in uued diese ohne Zweifel wichtigen Papiere sonst vieldesen wären Gis##te Hände gerathen, und für immer verloren geund wer ineie##e sind in meinem Besitz so sicher wie in dem ihrigen, weiß ob es nicht ihre Absicht gewesen sie mir anzuvertrauen, dem Auswärtigen Amte des Reiches eine Beschwerde überreicht worden, auf deren eingehende Prüfung dasselbe auch eingegangen ist. Wie man in parlamentarischen Kreisen versichert, liegt es vorläufig nicht in der Absicht der Regierung, dem Wunsche des Landes=Oeconomie=Collegiums und dem Antrage des Centrums auf Aufhebung des Pferde=Ausfuhr=Verbotes zu entsprechen. Ueber den Schluß der Samstagssitzung schreibt man der „Köln. Volksztg.: Loewe(Calbe) mit seinem Pathos und seinen Phrasen leerte die Bärke. und als dann nach angenommenem Schlußantrage abermals v. Sybel das Wort ergriff, wurde von allen Seiten der Ruf laut: „Schluß! Schluß! Es ist genug!“ v. Sybel hat heute sein Fiasco vervollständigt.„Setz' dich! Setz' dich!“ hörte man auf den national=liberalen Bänken. Wie wir schon mitgetheilt haben, lautet die Erklärung, welche „Ehrenpräsident" v. Sybel im Abgeordnetenhause am Freitage abgab, übereinstimmend mit seiner von uns mitgetheilten Cluberklärung. Nachzutragen dürfte etwa noch sein, daß v. Sybel versicherte, daß er heute noch glaube, mit seinem Widerstande gegen die Ausdehnung der Verwaltungsreformen auf die westlichen Provinzen„eine gute und patriotische That gethan zu haben". Ferner wiederholte er, Konitzer sei vom Vorstande des Deutschen Vereins zu den statutarischen Zwecken des Vereins(im Hause rief man Denunciationen) engagirt worden. Auch untersing er sich wiederum, sich zum Richter über den Urtheilsspruch des Bonner Gerichtes aufzuwerfen. Auch behauptete er von Neuem, er habe seit seiner Uebersiedelung nach Berlin nicht mehr das Geringste mit der Geschäftsführung des Vereins zu thun, und der Deutsche Verein habe nie einen Beamten bei der vorgesetzten Behörde denuncirt. Aber was bedeutet denn dann die Notiz in dem Referate des Küppers:„sehr vorsichtig zu benutzen, keine öffentliche Notiz darüber"? Das widerspricht ja ganz der Behauptung Sybels, der Verein habe nur Notizen gesammelt behufs öffentlichen Vorgehens, in der Presse, gegen des Ultramontanismus verdächtige Beamte! Also die Notizen waren nicht alle für die Oeffentlichkeit bestimmt, sondern manche sollten auch auf andere Weise, natürlich„sehr vorsichtig" benutzt werden. In welcher Weise sollte das geschehen? Um Antwort wird gebeten. Die Novelle zur Städteordnung des fünf Kreisordnungs=Provinzen ist im ersten Entwurf bereits vollendet und umfaßt, wie die„Weser=Ztg.“ hört, über 30 Paragraphen, während die alte Städteordnung vom Jahre 1858 selbst einige 80 hat. Der Abg. Forstmeister Bernhardt hat seinen Austritt aus der nationalliberalen Fraction angezeigt, nachdem der neugewählte Graf Hacke, gegen den er bei früheren Wahlen zu Gunsten des conservativen Gegners agitirt hatte, in dieselbe eingetreten war. Eine Berliner Meldung der„Mostags=Revue“ erzählt, vor dem Ausbruche des Krieges hätten die Regierungen Oesterreichs und Englands unter voller Mitwissenschaft des Fürsten Bismarck in St. Petersburg erklären lassen, daß die Annexion auch nur eines Quadratzolles türkischen Territoriums(mit Ausnahme der montenegrinischen Compensationen) für beide Reiche einen Kriegsfall bedeuten würde. Fürst Gortschakow habe diese Erklärung empfangen und geantwortet,„daß Rußland den Intentionen der Mächte vollkommen entsprechend handeln werde." Der„Frankf. Ztg.“ wird geschrieben:„Der Kaiser hat, wie wir hören, beim Empfange des Präsidiums des Abgeordnetenhauses sein Bedauern über die von der Fortschrittspartei einbrachte Resolution ausgesprochen, und zugleich versichert, daß von einer Sistirung der Reform überhaupt nirgends die Rede sei, sondern nur succesive damit vorgegangen werden solle. Interessant ist es, daß der Kaiser im Laufe der Unterhaltung auf den im Ministerium des Innern ausgearbeiteten Entwurf der Städte=Ordnung zu sprechen kam, und bemerkte, daß„der Entwurf des Grafen Eulenburg viel zu liberal sei.““ Die Nachricht, daß der Minister des Innern, Graf Eulenburg, unmittelbar nach Uebergabe der Geschäfte Berlin verlassen werde, hat sich als unrichtig erwiesen. Wie der Post“ jetzt mitgetheilt wird, hat Graf Eulenburg stets nur beabsichtigt, Berlin in den ersten Tagen des November zu verlassen. Der Abgeordnete Keßler(Rogehnen) ist heute plötzlich verschieden. Der Verstorbene gehörte der Fraction der Fortschrittspartei an, vertrat den ostpreußischen Wahlkreis Pr. HollandMohrungen seit dem Jahre 1873 im Abgeordnetenhause und hat ein Alter von 62 Jahren erreicht. Am Freitag Mittag starb der General der Infanterie und Gouverneur des hiefigen Invalidenhauses, v. Maliszewski, in seinem 88. Lebenzjahre. oder auch mit dem Testament dem Gericht zu übergeben?— Was aber wohl der Inhalt dieser Papiere sein mag? Was wohl Hedwig Daniela Mansfeldt an ihrem Verlobungstage oder am Tage ihrer Mündigkeit erfahren wird?— Sicherlich Mittheilungen, welche sich auf ihre Geburt beziehen, und daher bei der jetzigen Lage der Dinae von der größten Wichtigkeit sind!— Wer aber hindert mich diese Umhüllung zu öffnen, und sämmtliche Papiere zu durchlesen? Es wird außer mir Niemand eine Ahnung von ihrer Existenz haben, sie sind vielleicht gar erst kürzlich vervollständigt, und die Dinte ist noch kräftig und frisch an Farbe, und die Verstorbene wird sie vor ihrem Ende in den Händen gehabt haben, denen sie bei dem heftigen Krampfanfall entglitten, unter die Gardine gefallen sind, wo ich sie finden mußte! — Aber nein, heute will ich noch nicht daran rühren— erst muß das Arbeitszimmer geöffnet und die daselbst vorhandenen Papiere nachgesehen sein, vielleicht findet sich irgend eine Andeutung auf dies Packet, und dieser und meinem Vortheil gemäß will ich handeln. Es könnie mir von der Familie Weißbach eine schöne Summe Geldes einbringen, es kann mir aber auch möglicherweise zu Daniela's Besitz verhelfen, die Mein sein muß— Mein sein soll, denn es wird sich mir im Leben kein zweiter Fall darbieten, durch dessen Hülfe ich eine schöne und reiche Frau erlangen kann, die außerdem ich schon im Stillen glühend liebe!— Ob aber wohl die Familie das Testament wird gelten lassen? Es fehlt allerdings daran die letzte, vor Zeugen vollzogene Unterschrift der Erblasserin, allein ihr Name steht in deutlicher, unverkennbarer Handschrift unter und über dem Dokument, das von ihr entworfen, ihren letzten Willen enthält!— Wenn sie auch diese Unterschrift aufechten wollen, so werden lange Gerichtsverhandlungen die Folge sein— dann aber nützt vielleicht ein Einblick in diese Papiere, und ich der ich einer der Vormünder der Erbin bin, ich werde ihr ihr Erbe, sie selbst aber mir zu sichern suchen!“— Gegen zehn Uhr des folgenden Morgens fuhren mehrere Wagen auf den Gutshof von Stromberg, deren Insassen, Mitglieder der Familie Weißbach, sich in das Wohnzimmer der verstorbenen Gutsherrin begaben, wo ihrer schon der Inspektor Vollrath wartete. Endlich erschien auch der Rechtsanwalt Braun, und auf den Gesichtern trat eine unverkennbare Erregung und Spannung hervor, denn es war ja der Augenblick gekommen, der sie wie sie meinten und erwarteten zu unum* Münster, 28. Octbr. Es war selbstverständlich nicht zu erwarten, schreibt der„Westf. Merkur', daß die katholischen Familienväter mit der leicht hingeworfenen Antwort des Herrn Ministers Falk an den Grafen Droste=Vischering sich begnügen würden. Eben erhalten wir Abschrift einer aus Meschede unter dem 21. October abgesandten Beschwerde an das Haus der Abgeordneten. Der Wortlaut ist folgender: „Eine bedeutende Anzahl katholischer Familienväter aus hiefiger Stadt hatte mit den Unterzeichneten dem Minister der geistlichen, Unterrichtsund Medicinal=Angelegenheiten, Herrn Dr. Falk, am Schlusse des vorigen Monats eine Beschwerdeschrift zugesandt, in welcher die Beseitigung verschiedener, das Volksschulwesen betreffender Regierungs=Verfügungen beantragt wurde. Im Besondern hatten wir verlangt,„daß über unsere katholischen Volksschulen ausschließlich katholische Aufsichtsbeamte gesetzt werden; daß Niemand in der katholischen Religionslehre unterrichte oder prüfe, der nicht den Auftrag dazu von der Kirche erhalten habe; daß den von der Kirche damit beauftragten Priestern die Leitung des ReligionsUnterrichtes ohne jede Beeinträchtigung belassen werde.“ Wie sind der Meinung, daß in den Sätzen ganz genau formulirte Anträge liegen, welche einer eben so klaren Antwort würdig sind. Aus einem in den öffentlichen Blättern abgedruckten Schreiben des Ministers Falk an den Grafen Droste=Vischering zu Münster dürfen wir indeß schließen, daß der Herr Minister uns eine Antwort nicht ertheilen will, um— wie das Schreiben andeutet—„unnützes Schreibwerk“ zu vermeiden. Die preußischen Staatsbürger haben ein verfassungsmäßiges Recht darauf, daß die königlichen Staatsminister in einfacher Erfüllung ihrer Amtspflicht auf Beschwerden, die an sie gelangen, jedes Mal Bescheid zu Händen der Beschwerdeführer erlassen. Nach unserer Ueberzeugung darf diese Pflichterfüllung niemals unterbleiben, selbst wenn dadurch„unnützes Schreibwerk“ vermieden würde. Eine Bescheidung unserer sehr begründeten, überaus wichtigen Anträge darf aber kein Minister„unnützes Schreibwerk“ neunen: den Beweis für diese Behauptung haben wir hier nicht zu führen. Wir beantragen blos, edas hohe Haus der Abgeordneten wolle beschließen, den Herrn Staatsminister Dr. Falk aufzufordern, uns auf die Eingangs bezeichnete Beschwerde eine Antwort zu ertheilene“. (Folgen die Unterschriften.) Es wird genügen, daß diese Beschwerde aus einer Gemeinde eingegangen ist. ( München, 27. Oct. Die Trauerfeierlichkeiten für den seligen Erzbischof Gregorius haben einen großartigen Charakter angenommen. Gestern Nachmittag war die irdische Hülle des Oberhirten in der Capelle der erzbischöflichen Residenz ausgestellt, und der Andrang des Volkes war außerordentlich groß. In der Domkirche wurden von 5 Uhr früh bis 12 Uhr Mitwelcher von der erzbischöflichen Residenz durch mehrere Straßen zum Dome sich bewegte, nahmen alle katholischen Vereine und Bruderschaften, die Schulen, der Klerus der Stadt und der Erzdidzese, die Behörden und Ständekammern u. s. w. Theil. Die Trauerrede hielt Dompfarrer Weber. Die Rede war vortrefflich und bot ein anschauliches Bild der Verdienste des seligen Oberhirten. Sie war um so wirkungsvoller, als sie von allen Uebertreibungen sich fern hielt. Besonders schön war die Vertheidigung gegen die liberalen Angriffe auf die Haltung, welche der Selige während des Conzils von 1870 und nach demselben einnahm. Die Liberalen und Altkatholiken möchten so gerne die Unterwerfung des deutschen Episkopats unter die Beschlüsse des vatikanischen Conzils als Schwäche und Gesinnungswechsel bezeichnen, während diese Unterwerfung nur ein Gebot des beschwornen katholischen Glaubens war.— Die Einsegnung der Leiche nahm der hochwürdigste Hr. Erzbischof von Bamberg vor; an der Trauerfeierlichkeit nahmen sämmtliche bayrische Bischöfe Theil, nämlich außer dem Erzbischofe von Bamberg die Bischöfe von Augsburg Regensburg, Passau und Eichstädt. Würzburg und Speyer sind noch immer verwaist. Wer an die Stelle des seligen Erzbischofes Gregor treten wird, darüber giebt es selbstverständlich nur Vermuthungen. Am meisten dürfte die Ansicht für sich haben, daß der Erzbischof von Bamberg für München ausersehen sei. * München, 28. October. Das erzbischöfliche Domcapitel wählte einstimmig den Generalvicar Dr. Rampf zum Capitelverweser; nachdem der Dompropst v. Prand und der Domdechant von Reindl wegen hohen Alters die Wahl abgelehnt hatten. * München, 29. October. Der„Süddeutschen Presse zufolge soll der Bischof von Eichstädt, Freiherr v. Leonrod, zum Nachfolger des verstorbenen Erzbischofes v. Scherr in Aussicht genommen sein. * Wien, 29. Oct. In der heutigen Sitzung des Budget=Ausschusses beantragte Abg. Skene, ein Comité von fünf Mitgliedern zu wählen, welches erwägen solle, ob und welche Abstriche bei dem Budget vorzunehschränkten Eigenthümern eines langbegehrten Besitzes machen sollte.— Mit einem leisen Anflug von Schadenfreude im Blick seiner halbblauen Augen, ihm selbst vielleicht gar nicht bewußt, begrüßte er die Anwesenden, und ging nach einer kurzen Ansprache daran die Siegel von den Thüren des Schreibzimmers der Verstorbenen zu lösen, worauf dies geöffnet und betreten ward. Es war genau in dem Zustand, in welchem sie es fast leblos verlassen, auf dem Schreibtisch lagen verschiedene Briefe, Papiere und Geschäftsbücher, die man zuerst einer Einsicht unterzog. Von ersteren waren mehrere an bekannte Geschäftsleute, einer aber an Dr. Braun adressirt, und man sah es der Aufschrift an, daß sie in großer Erregung geschrieben. Da er möglicherweise sich auf das Testament beziehen konnte so öffnete und las er ihn sogleich, während die Familie die übrigen Schriften musterte. Aus dem Brief ging deutlich hervor, daß während der Nacht Fräulein Weißbach von einem leichten Krampfanfall befallen, Schlimmes befürchtet haben=mußte, und sich erhoben hatte, um denselben zu schreiben. Sie theilte ihrem Anwalt mit, daß sie beabsichtige, anstatt Georg Weißbach einen andern Vormund für ihre Pflegetochter zu wählen, und ersuchte ihn, ihr einen Juristen als solchen vorzuschlagen. Diesem Auftrage folgte die deutliche Namensunterschrift, worauf sichtlich der Brief eilig couvertirt und versiegelt worden.“ Der Anwalt steckte den Brief ein, da er vorläufig nicht für die Familie bestimmt war. Diese war mit der Durchsicht der rein geschäftlichen Briefe fertig, worauf die Untersuchung des inneren Schreibtisches vorgenommen ward. Der Inhalt desselben bestand, wie sich bald erkennen ließ nur aus Papieren und Dokumenten, welche sich auf das Gut bezogen, und sorgfältig wieder hineingelegt wurden, die Bücher dagegen, welche die Gutsherrin bis zu ihrem letzten Lebenstag geführt hatte, wurden dem Inspektor zur weiteren Besorgung übergeben. Nachdem dies geordnet, ersuchte der Rechtsanwalt die Anwesenden Platz zu nehmen, setzte sich ebenfalls an den Tsch, auf den er seine Papiere legte, und berichtete, was er in Bezug auf das Testament der Gutsherrin von Stromberg wußte, mit welchem sie ihn betraut habe. (Fortsetzung folgt.) ##en wären. Abg. Lienbacher beantragte, im Ausschafse eine GeneralDebatte vorzunehmen, da solche aufklärend wirken könnte. Nach längerer Debatte wurden beide Anträge, und zwar der erstere fast einstimmig, abgelehnt. Der Ausschuß genehmigte sodann mehrere Capitel des V Aus Böhmen, 28. Oetbr. Die auf den heutigen Tag angesetzt gewesene Reise des Kaisers nach Böhmen unterbleibt, die Beweggründe liegen auf der Hand, und Ihre Leser kennen dieselben. Angesichts der czechischen Dickköpfe hätte der Monarch doch nur einen Kreuzweg gehabt.— Sehr ansehnliche Fisch=Transporte schwimmen in der letzten Zeit die Moldau und Elbe hinab nach Mittel= und Norddeutschland. Böhmen hat bekanntlich Hunderte von Teichen, in welchen die Fischzucht rationell betrieben wird und großen Gewinn abwirft. Ist es doch ein wirthschaftlicher Erfahrungssatz, daß die fast Nichts kostende Fischzucht in einem Teiche dreimal soviel einträgt, als das nämliche Areal besten Weizenbodens. So wird in dieser Woche der Hirschberger Teich abgefischt, welcher dem Grafen Waldstein, dem Nachkommen des berühmten Waldstein(„Wallenstein“) des dreißigjährigen Krieges, gehört. Derselbe warf in der vorigen dreijährigen Periode ein Erträgniß von 60.000 fl. ab, und wird diesmal wohl noch mehr eintragen.— An der berühmten steinernen Moldau=Brücke(„Karlsbrücke“) zu Prag, wo der heil. Johannes von Nepomuk sein Martyrthum vollendete, werden gegenwärtig die Bildsäulen renovirt. Sie stellen die Heiligen Böhmens und jene Ordensstifter dar, deren geistliche Söhne Klöster zu Prag hatten. Der Anfang wurde gemacht mit der Gruppe des heil. Ignatius von Loyola, einem Meisterwerke des böhmischen Bildhauers Ferdinand Brokov aus dem Jahre 1711, das durch colossale Verhältnisse und die Mannigfaltigkeit in der Darstellung die Blicke der Vorübergehenden fisselt. Der Heilige, im PriesterGewande auf der Erdkugel stehend, hält den Namen Jesu in der Linken, während Personificationen der damals bekannten vier Erdtheile den Erdball halten. Zu beiden Seiten der Gruppe erheben sich Trophäen in üppiger Fülle, und über denselben hält ein auf einer Pulvertonne sitzender Spanier einen Schild mit dem Bilde des heil. Aloysius; ihm gegenüber sitzt auf einer Kanone ein Pole, der einen Schild mit dem Bilde des hl. Stanislaus Kostka hält. Die Restauration hat 1200 fl. gekostet und muß als gelungen bezeichnet werden. Italien. * Rom, 29. October. Die durch den Telegraphen in alle Welt getragene Nachricht von der Ausschließung des P. Curci aus dem Jesuitenorden war allem Anschein nach vorerst nichts als ein frommer Wunsch. Frankreich. * Paris, 28. October. Dem Vernehmen nach sind die Municipalwahlen für die Stadt Paris auf den 25. November festgesetzt.— Der„Francais“ erklärt, daß die Journale der Linken sich im Unrecht befänden, wenn sie aus seiner gestrigen Mittheilung den Schluß zögen, daß der Marschall geneigt wäre, der Linken Zugeständnisse zu machen.— Dasselbe Blatt stellt in Abrede, daß die Majorität des Senats auf dem Puncte sei, sich aufzulösen. Es sei zu bedenken, daß die Mehrzahl der Senatoren noch abwesend sei und daß irgend welche Entscheidungen hierüber nur aus Berathungen der Gesammtheit hervorgehen könnten. * Paris, 29. October. In Chateau=Chinen ist bei der gestrigen Stichwahl der Bonapartist Espeuille mit 8256 Stimmen gewählt worden. Der republikanische Gegencandidat, Gudin, erhielt 7180 Stimmen. Bei der Wahl am 14. d. hatte derselbe 7045 Stimmen erhalten. * Paris, 72. October. Wie die„Agence Havas“ meldet, wäre nach den vorliegenden Nachrichten nunmehr im Ganzen eine demnächstige anderweitige Gestaltung des Cabinette als wahrscheinlich zu betrachten. Indeß sei bis jetzt ein Beschluß in dieser Angelegenheit nicht gefaßt worden.— Der„Moniteur“ glaubt, daß das gegenwärtige Kabinet in seiner Gesammtheit bis zur Eröffnung der Kammern im Amte verbleiben werde. Dasselbe Organ dementirt in aller Form die Nachricht, daß eine zweite Auflösung der Deputirtenkammer in Frage gekommen sei und bezeichnet das Gerücht von einem beabsichtigten Staatsstreiche als„lächerlich“.— Dem„Frargais“ zufolge sind die Minister entschlossen, vor die Kammern zu treten, ihre Politik zu vertheidigen und die Verantwortlichkeit für dieselbe zu tragen. Indeß wollten sie kein Hinderniß bilden für eine anderweitig= Lösung und seien bereit, ihre Entlassung zu nehmen, sobald der Marschall=Präsident glaube, andere Rathgeber berufen zu wüssen. Spanien. * Madrid, 28. October. Der Marschall Espartero ist schwer erkrankt. Der russisch=türkische Krieg. Constanlinopel, 28. Oct. Suleiman Pascha berichtet unterm 27.d. von fortdauerndem Geschützfeuer zwischen den auf der Insel Saba vor Silistria postirten türkischen und den ihnen auf dem entgegengesetzten Ufer gegenüberstehenden feindlichen Truppen; die Verluste seien unbedeutend, an den übrigen Puncten habe sich nichts Erhibliches zugetragen.— Reuf meldet unter dem heutigen Tage: Die Artillerie= und InfanterieKämpfe dauern auf allen Puncten fort, der Feind hat empfindliche, wir haben nur leichte Berluste. Schumla, 28. Oct. Cavallerie cantonirt in Rasgrad. Die Truppen bezogen Zeltlager und werden Baracken herstellen. Suleiman Pascha ist soeben hier angekommen. Constantinopel, 29. Oct. Nihad Pascha(vormals Billinski) ist zum Chef des Generalstabes in Schumla ernannt worden. Constantinopel, 29. Octbr. Aleko Pascha ist aller Litel und Orden verlustig erklärt worden. Petersburg, 29. October. Einem Telegramm des„Golos“ aus Alexandrepol vom 27. d. zufolge haben die Truppen des Generals LorisMelikow das Thal des Karsflusses und die benachbarten Anhöhen besetzt und blokiren Kars. General Tergukassow fährt fort, die Truppen Ismail Pascha's in der Richtung von Erzerum vor sich her zu treiben, während, wie bereits gemeldet, General Heimann in Eilmärschen über den Soghanludagh den Türken den Rückzug abzuschneiden sucht. Bajazid ist von russischen Truppen besetzt. Die Einwohner von Kagisman haben sich den russischen Behörden unterworfen.— Der„Reg.=Anzeiger meldet amtlich die Verleihung des St. Georgensordens I. Classe an den Großfürsten Michael. Petersburg, 29. Oct. Officiell wird aus Wisinkidi von gestern berichtet: Das Detachement Tergukassow's, welches seit dem 18. d. den gegen Erzerum sich zurückziehenden Jomail verfolgt, befand sich am 25. Karakilissa in Sicht der Nachhut des Feindes. Letzterer zog sich mit seinen Hauptkräften am 25. auf Seidekan zurück. Bucharest, 29. Oct. Heute fand hier ein Trauergottesdienst statt für den Prinzen Leuchtenberg, welchem der Großfürst Nikolaus der Jüngere, Fürst Gortschakow und die rumänischen Minister beiwohnten.— Anstatt Anghelescu's, der zur Reserve übergetreten, ist der General Racowitza zum Commandanten der 4. Division ernannt. Wien, 29. Oct. Die„Politische Correspondenz meldet aus Bucharest: Aus Poradim ist heute die Nachricht eingetroffen, die Russen haben gestern Telisch genommen, sieben türkische Compagnieen, einen Pascha, mehrere Officiere gefangen genommen und drei Kanonen erobert. Aus Petersburg: Fürst Bariatinski ist nicht in das Hauptquartier Gorni Studen berufen.— Die im December stattfindende russische Recrutirung umsaßt angeblich 220,000 Mann, somit 40 pCt. mehr als in Normalgeiten. * Zu den Kölner Stadtraths=Wahlen schreibt die„Kölner Volkezeitung“ weiter: Der Fall Konitzer, urd was damit zusammenhängt, hat die Führer des Deutschen Vereins aus Rand und Land gebracht, weil auch in der eigenen Partei diejenigen, welche noch auf persönliche Ehrerhaftigkeit halten, mit Verachtung von jenem Treiben sich abwenden, welches als „an sich berechtigt“ von dem Vorstande und den leitenden Männern des Deutschen Vereins hingestellt worden ist. Nomentlich fangen die Beamten aller Kategorien an, kopfscheu zu werden, weil immer mehr bekannt wird, wie sehr sie den Verdäcktigungen stellengieriger Spione ausgesetzt gewesen sind. Während in Bonn en. hungriger armer Teufel, welcher Rector an der Stadtschule in Schleiden werden wollte, abgeurtheilt worden ist, fanden sich in der ganzen Provivz an gut besoldeten Stellen Aushorcher postirt, welche, dem weitreichenden Eir fluß des Deutschen Vereins ihr Amt verdarkend, im Dienste desselben als Spione sich gebrauchen ließen und bei diesem sauberen Geschäfte auch noch ihre Privat=Gehässigkeit durch erlogene Berichte zu befriedigen Gelegenheit fanden. Der Vonner Vorstand des Deutschen Vereins war nach dem Abgange des Herrn v. Sybel nicht viel mehr als Decoration. Die eigentliche Leitung war in Berlin und Köln. Von Berlin aus erließ Herr v. Sybel seine Rundschreiben an die Geschäftsführer in der Provinz. In Köln sorgte Geor, Jung bei der haute finance für pecuniaire Unterstötzung des patriotischen Tugendbundes; in Köln wurde die gut empfohleue brauchbare Kraft gefunden, welche den„an sich berechtigten“ Gedanken des Sammelns von Nachrichten zur Ausführung bringen sollte; in Köln wirkte Herr Classen Kappelmann, an welchen sich der zum Ausspioniren angeworbene Dr. Konitzer als an die letzte Instanz wandte, ehe er den gefährlichen Weg der Erpressung versuchte; in Köln endlich wohnte derjenige nicht zum Vorstande des Deutschen Vereins gehörende splendide Herr, welcher 1000 Mark für das„Sammeln von Nachrichten“ auswarf, die dann vom Vorstande bestens acceptirt wurden. Mehrere Wochen vor der Verhaftung des Dr. Konitzer theilten Bekannte desselben dessen angebliche Aeußerungen über den Deutschen Verein mit. Daß man ihm seine Stellung gekündigt habe und ihn jetzt sitzen lasse, sei höchst ungerecht; der Deutsche Verein habe 10,000 Mitglieder, welche mindestens eine Mark Jahresbeitrag entrichteten, so daß es an Geld nicht gefehlt habe. Er sei zu Herrn Classen=Kappelmann gegangen, um von diesem Geld zu erhalten; allein derselbe habe ihm nichts mehr geben wollen. Dann sei er zu Herrn Joest gegangen; dieser habe erklärt, er habe bexeits zwei Monate sein(Dr. Konitzers) Gehalt bezihlt und werde nichts mehr thun. Urter diesen Umständen bleibe ihm anders nichts übrig, als seine Nachrichten zu verwerthen, welche sich auf Beamten aller Klassen in der Rheinprovinz bezögen. Er könne über 50 rheinische Bürgerins Gefängniß bringen. In dieser Art wurde in Köln schon vor der Verhaftung des Dr. Konitzer berichtet. Die Verhandlungen am Bonner Zuchtpolizeigericht haben so ziemlich das damals Mitgetheilte bestätigt; nur daß in Köln ein Herr Joest genannt wurde, welcher das Gehalt für zwei Monate bezahlt, in Bonn dagegen ein unbekannter Gönner des Deutschen Vereins erwähnt wurde, welcher 1000 Mark zur Verfügung gestellt habe. Wenn man sich erinnert, daß Dr. Konitzer pro Monat 60 Thaler Gehalt, außerdem für seine Reisen drei Thaler Diäten und das Fahrgeld erhielt, so wird man finden, daß die 1000 Mark für die zwei Monate so eben ausreichen mochten, während welcher Herr Joest die Kosten gedeckt haben soll. Jedenfalls ergibt sich aus dem Mitgetheilten die Richtigkeit unserer Behauptung, daß neben Herrn v. Sybel die leitenden Männer des Deutschen Vereins in Köln wohnten. Darum ist auch in Köln der Rückschlag ein so großer. Auch in der liberalen Partei Kölns gibt es noch zahlreiche, durchaus ehrenhafte Elemente, welche von einem Treiben, wie der Proceß Konitzer es enthüllte, nichts wissen wollen. Vermischte Nachrichten. * Bonn, 30. October. Die„Bonner Ztg.“ bringt gestern gleichzeitig mit„DVC' einen Bericht über die sonntägliche Ausschußsitzung des Deutschen Vereins. Den Vorsitz führte der zeitige Präsident Professor Endemann. Derselbe erstattete in Gemeinschaft mit Professor Held Bericht über die Konitzersche Affaire. Ueber Staatsanwalt und bericht wurde nach dem Referate der„Bonner Ztg.“ in folgender Art abgeurtheilt:„Er, Endemann, schilderte die peinliche Lage, in welche der Verein durch das Verfahren des Staatsanwaltes und des Gerichtes, gegen welches ihm leider kein Rechtsmittel zu Gebote stehe, versetzt worden sei.“.... Die Reinheit und sittliche Tadellosigkeit der Absichten des Vorstandes könne nicht angezweifelt werden........ Dieser müsse vielmehr die verletzenden Bemerkungen des Staatsanwalts eben so wie den bezüglichen Erwägungsgrund des gerichtlichen Urtheils.... als durchaus ungerechtfertigt zurückweisen.[So, so]. Ein Geschäftsführer von auswärts theilte mit, Konitzer habe ihm bei seinem Besuche erklärt, er brauche bei seinen Aeußerungen nicht die geringste Zurückhaltung zu beobachten, da der Vorstand damit ja keine Denunciation beabsichtigte[Speck!]. Auch Georg Jung aus Köln war da. Er formulirte eine Resolution, in welcher die Anwesenden dem Vorstande ein Vertrauensvotum ertheilten und auch dem Herrn„Ehrenpräsidenten“ v. Sybel seinen Dank für sein Auftreten im Abgeordnetenhause aussprachen.— Und fie gingen getröstet nach Hause. §§ Bonn, 30. Oct. Wie sittlich der„berechtigte Gedanke" des„Deutschen Vereins“ ist, kann man daraus ermessen, daß sellst Konitzer das ihm übertragene Geschäft richtig beurtheilte, indem er dem Vorstande des „Deutschen Vereins“ drohte, daß, wenn derselbe seine Forderungen nicht erfülle, er der Welt verrathen werde, zu was er im Auftrage des„Deutschen Vereins" verwandt worden sei.— Die DVC freundlichen Blätter glauben besonders hervorheben zu müssen, daß Konitzer einmal Student der katholischen Theologie gewesen sei. Das mag sein, aber Konitzer ist noch während seiner Studienzeit protestantisch geworden und wurde dann sofort in eine einträgliche Lehrerstelle am Gymnasium zu Lauban befördert. Er ist schon länger als 15 Jahre Protestant. Die DVCfreundlichen Blätter werden also jitzt wissen, wohin sie den Dr. Konitzer zu placiren haben. ch Vonn 30. Oct. Wie in ker gestrigen Nr. der„D..=Ztg.“ kurz bemerkt, wurde am 29. d. Mts. der Redacteur der Coblenzer Volksztg.“, Dr. Bautz, wegen eines Zeitungs Artikels zu 3 Monaten Festungshaft verurtheilt. In Nr. 142 vom 27. Juni v. J. brachte die„Coblenzer Volksztg.“ die Ansprache des Papstes an die deutschen Pilger. Hierin sollte eine Majestätsbeleidigung und Aufreizung gegen die öffentliche Ordnung enthalten sein. Die Rathskammer des Coblenzer Landgerichtes setzte den Redacteur wegen Majestätsbeleidigung außer Verfolgung, der AnklageSenat hielt jedoch den Strafantrag aufrecht. Das Urtheil erster Instanz lautete auf 200 Mark Geldbuße und Freisprechung von der Majestätsbeleidigung. In Folge Berufung des öffentlichen Ministeriums wurde der Redacteur zu 4 Monaten Gefängniß wegen Majestätsbeleidigung in zweiter Instanz verurtheilt. Hiergegen erhob der Verurtheilte die Cassation und wurde auch das Urtheil zweiter Instanz verworfen, da der Gerichtsvollzieher die Vorladung nich: gesetzmäßig vollzogen hatte. Nunmehr an das Bonner Landgericht verwiesen, hielt in der gestrigen Verhandlung der Staatsprocurator die Anklage in vollem Umfange aufrecht und beantragte 4 Monate Gesängniß. Das Gericht fällte das Anfangs erwähnte Urtheil. (0 Bonn, 29. October. Gestern Abend entspann sich in einem Hause am Römerplatz in Folge ehelichen Zwistes ein derartiger Scandal, daß die Polizei sich ins Mittel legen mußte. (!) Bonn, 30. Octdr. Gestern Abend wurde an der Stiftskirche ein Mann von einem Blutsturze befallen und war sofort todt. Die Leiche wurde nach dem Leichenhause gebracht. (0 Bonn, 30. Octbr. Gestern Morgen fiel ein Anstreicher von dem Geruste eines Hauses am Vierecksplatz herunter und verletzte sich schwer. — Gestern nahm die Polizei auf dem Markte einer Händlerin die Butter, weil diese verfälscht war, ab. * Bonn, 29. October. Ein an der neu anzulegenden Gasfabrik, zwischen dieser und und dem Jagdwege gelegenes Grundstück von 6½: Morgen Flächeninhalt wurde, laut der„B. Ztg.“, in öffentlicher Subhastation um den Preis von 39,700 Mark von dem hiengen Kaufmann F. C. Hoffmann erworben. ** Poppelsdorf, 30. October. Heute feierten die Eheleute Steinenbach das seltene Fest der goldenen Hochzeit, zu welchem fast das ganze Dorf in Flaggenschmuck gehüllt war. Ein ergreif nder Anblick war es, als die beiden Jubilare, welche noch sehr rüstige und gesunde Leute sind, geschmückt mit dem goldenen Kranze und begleitet von ihren Kindern, Schwiegerkinder und Enkeln zur Kirche zogen, wo ein Dankgottesdienst stattfand. * Köln, 28. October. Die„Köln. Volksztg.“ schreibt: Herr Dr. jur. August Oppenheim hat vorgestern in seiner Eigenschaft als Gemeindewähler der Stadtgemeinde Köln folgendes Gesuch an die königl. Regierung gerichtet:„Einer königl. Regierung wolle es gefallen, den Herrn Oberbürgermeister Dr. Becker zu Köln anzuweisen, dafür Sorge zu tragen, daß im Sinne der Städte-Ordnung für die Rheinprovinz vom 15. Mai 1856 bei den bevor tehenden Stadtverordneten Wahlen für die Stadtgemeinde Köln die Oeffentlichkeit der Wahl im vollster Umfange gewahrt, und jede willkürliche Beeinträchtigung des Wahlrech. tes der einzelnen Wähler vermieden werde. Eventualiter, d. h. im Falle Eine königl. Regierung nicht beschließen sollte, unter Anerkennung der in den nachstehenden Vermerk„altkatholisch“ in der Spalte„Bemerkungen". Dem Anfertiger der Rolle hat offenbar„amtliches Material“ zur Berichtigung der Liste als Unterlage gedient; denn in der Rolle standen die Namen der hervorragendsten„Altkatholiken“ als: Vorstandsmitglieder, Doctoren, Directoren, Gymnasiallehrer 2c. ursprünglich verzeichnet, sind dann aber unter dem obigen Vermerk wieder gestrichen. Scwerlich dürfte also der Name eines prononcirten„Altkatholiken“ übersehen sein. Nach der erwähnten Kirchensteuer Heberolle gibt es nun nur 39 prononcirte„Altkatboliken“ in der Johannisgemeinde, während nach Abzug dieser 39 dieselbe Rolle noch 8861 Namen steuerpflichtiger Mitglieder römisch=katholischer Confession aufweist. * Köln, 28. Octbr. Am 26 d. wurde die Lehrerinnen=Prüfung beendet, welche hierselbst anfangs der vorigen Woche unter Vorsitz des Provincial=Schulrathes Hrn. Linnig ihren Anfang genommen hatte. Es hatten sich zu derselben 38 Candidatinnen gemeldet, die Hälfte behufs Erlangung der Qualification für den Unterricht an töheren Mädchenschulen, und nur 19 für die Volksschule: so wenig, wie nie zuvor. Die Zeiten, da die Klöster, namentlich die der Ursulinerinnen, ganze Decaden wohl vorbereiteter Mädchen, deren Ausbildung weder die Communen noch den Staat etwas kostete, zur Prüfung sandten, sind vorüber. Zwei Examinandinnen haben nicht bestanden. Die Prüfungs=Commission war, wie im vorigen Jahre, confessionell gemischt; von einem erzbischöflichen Commissar konnte keine Rede sein. Es ist aufgefallen, schreibt die„Köln. Volksztz.“, daß die Pröfung in der Religidnslehre in der ersten Woche von dem Religionslehrer eines hiefigen Gymnasiums, in der zweiten von dem Director des neu errichteten Lehrer=Seminars in Linnich, Hrn. Beck (früher in Trier), abgehalten wurde. * Ehrenbreitstein, 29. Oct. Der Rendant der hiefigen KreisgerichtsCommission ist der„Cobl. Ztg, zufolge seit einigen Tagen versa. In der von ihm verwalteten Casse sollen Defecte vorhanden einer vorzunehmenden Revision nicht zu verheimlichen waren.##### glückliche Beamte, der sich bisher der Achtung aller seiner freute, hat in dem benachbarten Niederberg eine Familie, beße### seiner Frau und zwölf Kindern, zurückgelassen. * Trier, 29. Oet. Am 15. d. ist das Provinzial=Musenn worden. Die Alterthümer, welche bieher in den römischen Porta Nigra und im Gymnasialgebäude aufbewahrt waren, sin vereinigt und übersichtlich aufgestellt. Erst jetzt gewahrt man, von interessanten und schönen Seulpturen Trier besitzt. Namensic) findet sich darunter eine nicht geringe Anzahl von vorzüglichen D. werken. Von besonderem Werthe sind auch die Sammlungen Glasarbeiten und Terracotten, sowie einzelne Broncen. * Saarbrücken, 28. Oet. Die liberale„Saarbrücker Zig a. „Noch immer spielen sich vor den Gerichten einzelne Episoden Zeit ab, wo die Wallfahrtsmanie nach Marpingen ihren Höhen, reicht hatte. So wurde vorgestern ein Berzmann von dort,#z. einer Quelle zu Marpingen allerhand Unfug trieb und den ih# störenden Polizeidiener beleidigt, bedrobt und gewaltsam Widernal. leistet haben soll, nach Beseitigung der beiden letzteren Beschulb## Bablations=Befngnitz eingerdunt. Publications=Befugnitz eingeräumt. 6890 ∆ Morenhoven, 27. October. Heute ging eine Petition### Cultusminister mit 60 Unterschriften gegen Einführung der schulen ab. X Düsseldorf, 29. October. Das vorbereitende Comité, aus hochangesehenen Männern der Rheinprovinz, macht so eben## daß hierselbst am 5. November d. Abends 6 Uhr im Kaisersal städtischen Tonhalle eine große katholische Volksversammlung thung einer Adresse an den Kaiser und einer Petition an das### netenhaus für die Aufhebung der sogenannten Maigesetze abgehelg## den wird. * Oberhausen, 27. October. Der Schlepperstrike auf Zeu## hausen ist beendigt. * Wesel, 27. October. Heute wurde ein Gelbgießer verheße## welchem 39 falsche Einthalerstücke mit der Jahreszahl 1869 von# worden waren. * Praest bei Emmerich, 27. October. Dem hiefigen Gemeinderut# laut„W. Blkeztg.“, am verflossenen Montage der vom Landrath### durch den Bürgermeister eingebrachte Antrag vor, für die vorsteher Butzfeld und Lehrer Benedick hier auf Kosten der Gem## liberale„Weseler Zeitung" anzuschaffen. Natürlich wurde da### einstimmig abgelehnt. * Cleve, 29. Octbr. Ju der Sitzung der Stadtverordneten=### lung vom 16 d. M. war die Frage der Erhaltung der Lando#### Schule nochmals Gegenstand der Berathung. Ein Antrag des B auf Annahme der in Vorschlag gebrachten Stipulationen, ohre bie### weisung von 18,000., welche der Stadt früher als Pensionis#### Auesicht gestellt war, zur Bedingung zu machen, jedoch von den### begleitet, daß es den Anstrengungen der betheiligten Behördn### möge, diesen seiner Zeit in Aussicht gestellten Betrag für die### erwerben, wurde mit 14 gegen 5 Stimmen angenommen, und se## haltung der Schule gesichert. Bemerkt sei noch, daß der hiefige de Boer am Sitzungstage im Interesse der Erhaltung der## schafteschule der Stadt ein Capital von 3000 M. geschenkt hat. * Rees, 29. Oct. Die in der hiesigen Gegend(in den beiden Rees und Cleve) unter dem Rindvieh ausgebrochene Maulseuche immer größere Dimensionen an. Mülheim a. d. Ruhr, 29. Oct. Beim Hereinbrecher### ters und der sich fortwährend steigernden Arbeitslosigkeit mehrn## unserer Stadt die Diebstähle und Einbrüche mit jeder Woche.### wir letzthin innerhalb eines Zeitraums von 8 Tagen vier solce lichen Besuche zu verzeichnen, von welchen der einem in der„Dile nenden Kaufmanne abgestattete wohl der kühnste war. Die Lide in die Wohnstube eingedrungen und hatten mit den hier unter Verschl## brachten Silbersachen, welche immerhin einen Werth von mihum dert Thlrn. repräsentirten, vollständig aufgeräumt. Einige dort## Ueberzieher wurden ebenfalls annectirt. Es ist bis heute noch##t lungen, der Thäter habhaft zu werden. g. Essen, 29. Octbr. Wie ich Ihnen bereits berichtet habspruchte der Fiecus das Eigenthumsrecht auf die in der hiefigen# kirche aufbewahrten kirchlichen Kunstschätze, wurde aber in zwei ze# abgewiesen. Gegen das zweite Urtheil hatte derselbe sodann den Ces## rekurs auf Grund eines Formfehlers ergriffen. Heute nun traf## erfreuliche Nachricht ein, daß dieser Rekurs vom Obertribunal verworfen worden ist. Demnach bleiben die Schätze im Befitze hiefigen katholischen Pfarrgemeinden von St. Johann und St. Mettmann, 28. Octbr. Ein seit etwa 8 Tagen vermißtn Sergeant aus Mettmann ist, laut der„Elberf. Zti“, nach gestern unweit Mettmann im Oetzbacher Busch erschossen und 4 Fuß tief verscharrt gefunden worden. Hoffentlich wird e# lingen, den Thäter dieses grauenhaften Mordes zu ermitteln. * Solingen, 27. October. Wegen der Beschuldigung### Artikel:„Die steigende Gespensterfurcht vor den Ultra montuur Nr. 55 des„Solinger Anzeigers“, öffentlich„durch Berleupum Verhöhnung jedes Vaterlandsgefühls“„groben Unfug" verü#t# wurde der Redacteur des genannten Blattes, Herr Karl Bet. vorgestrigen Sitzung des Polizeizerichts zu Opladen in co### zu 75 Mark verurtheilt.— In Sechen des Artikels„Zur## in dem in Opladen erscheinenden„Boten am Rhein und an da wupper“ ist Herr Beck, der verantwortliche Redacteur, auf Ni 31. October vor das Zuchtpolizeigericht zu Tusseldorf geladen. * Herne, 26. Ottober. Nach den neuesten Mittheilungen## der durch Sprick hervorgerusene Defert in der Sparcasse an Mark, während man auch in der Communalcasse noch einem 17,000 Mark auf die Spur gekommen ist. Die Herren Re durch Sprick verwalteten Cassen, meist Landleute, sind Sicherheit für alle theilweise noch nicht genau festgestellten gungen Spricks mit beträchtlichen Cautionen auf ihren Grundtglückt worden. Von Sprick selbst hat man nichts wieder get# * Soest, 26. Octbr. Seit Montag sind die Directoren Gymnasien und Realschulen unter dem Vorsitze des Geh. Rathes Dr. Schultz zu einer Conferenz in Soeft zusammenzets die HH. v. Kühlwetter und Reg. Vice Präsident Delius beite? an den Berathungen. In den betheiligten Kreisen erwartt wird dem„Westf. Merkur“ geschrieben, von dieser Confere#### liche Remedur von Uebelständen, welche in letzter Zeit vollem Rechte beklagt worden sind. Man hofft, daß die offener Sprache, namentlich auf die Nothwendigkeit eim Unterstützung in der Handhabung der Disciplin durch die hörde, auf das Bedürfaß einer vernünftigen Ferien=Ordw### und gründlich untersuchen, ob die ungünstigen Berichte mancher höheren Lehranstalten.stfalens nicht auch zus!* steten Wechsel des Lehrerpersonals, vorzüglich auf den on ihre Erklärung finden. * Münster, 29. Oct. Wie der„Westf. Merkur“ hört, Conferenz der Directoren westfälischer Gymnasien und Reolftetz für eine Aenderung der jetzigen Ferienordaung erklärt.### langten Herbstferien vom 15. August bis zum 23. Septem! ein Verlängerung der Osterferien auf Kosten der Pfingstferien, weil den Osterferien eben der Schluß des ansgebt„„„„„.„. schreib: * Münster, 21. October. Der„Wests. Mercul schumte“ Filialgefängnisse, welches die ehemalige alte Strafanfsgt,#### seit dem 1. October d. J. wieder bildet, befindet sich auch eine Anzahl katholischer Gefangener, die früher in am nissen der Provinz untergebracht waren. Wie man num zi# sich erzählt und unsere Erkundigungen bestätigen, entbehren“ genen des katholischen Gottesdienstes, sogar an Sonn u g und der Seelsorge. Vorläufig wollen wir uns weitge über diese Thatsache enthalten; wir glauben aber dies##.# das Gefängniß bereits vier Wochen besteht, nicht länger sollen.“7shef-esie b * Darmstadt, 29. October. Der Cassationsh#f f0: ge#ach Proceß, den der Generalstaatsprocurator Schalck gegen Mainzer Tageblat?“ Karl Pröll angestrengt hatte, en Urtheit.„„„„ Planste ist heat* Darmstadt, 29. Oetbr. Die Kaiserin Autus,. gasge giß. zum Besuche des hiefigen Hofes hier eingetroffen; die Uhr weiter nach Coblenz. Der Großherzog begibt sich 9 Oorhssen.„,„„„ faiste gestern b * B r e s l a u, 2 9. O c t o v e r. D e r K r o n p r i n z b r i g e P 1 1 u Cafino des 2. Schlesischen Grenadierregiments Kro. Abends der Vorstellung im Stadttheater bei. Orrte, Rr,. 8 nach Oels zu seinem Dragonerregiment(2. Schlest“9 z Kaisek“ von dort Nachmittags hierher zurückkehren, um sich Reise nach Ohlau anzuschließen... igzanig vom 27. * Kiel, 29. Octbr. Die Post aus Christiania eei München, 29. Oclober. Der Xylograph Kaspark geber der„Fliegenden Blätter ist heute gestorben.„eesten Rut * Bamverg, 28. Oct. Nach den„Bamberger ## R1ed * der seit längerer Zeit kranke Cassier der Bamberger Bankfiliale, Du Rch, von seinem Amte suspendirt. Ursache hierzu soll nicht allein Ein leidender Zustand, sondern vorzugsweise das Defieit der Bank gegeben Fürstenberg im Kreise Küren wird dem„Westf. Volksbl.“ “ Ans% Vorfall gemeidet. Ein dortiger Schneider, Namens Gödde, ein Posst ziner Lebens=Versicherungs=Gesellschaft für 1500 Thlr. eingehatte#e Summe für den Fall seines Todes seiner Wittwe zusallen kau!“, Marn und Frau haben wohl gedacht: besser, am Leben zu bleiEanf und doch die 1500 Thlr. zu gewinnen, um damit fern von der Heigathlich zu leben. Kurz: am Dienstag in voriger Woche erste der Meister, läßt einen Arzt rufen, welchem er allerlei über einen siofall vorschwindelt, verweigert aber, sich untersuchen zu lassen und stirbt selben Tage. Die trauernde„Wittwe“ weiß den Standesbeamten zu schen, bestellt den Sarg, ohne den Schreiner zur Leiche zu lassen, besow“ Zein die Einsargung und am Donnerstag findet die Beerdigung 9r9: Ein Laie hielt(die Gemeinde ist ohne Pfarrer) eine rührende geichenrede und so ruht der Meister in kühler Gruft bis zum großen Vuserstehungstage. Nun aber kommt einigen Leuten der Zweifel, ob der Mann wirklich gestorben sei; die„Wittwe“ verwickelt sich in Widerpracher, aihgre die Stande des Lodes. Einige beshaupten, den angeblich leibhaftig geschaut zu haben— allgemeine Aufregung im Auf Anordung der Behörde wird das Grab geöffnet und was siadet sich im Sarge? Eine Anzahl Backsteine. Wo das kluge Meisterlein jetzt verweilt, ist noch unbekannt. Der trauernden„Wittwe“ entgehen die 1500 Thaler, und obendrein wird sie wegen versuchten Betruges vers: Was einem glücklichen Vater nicht alles passiren kann! Auf dem Civilstandsbureau des Rathhausee zu Köln meldete vorgestern ein hiesiger Einwohner die Gebart eines Sohnes an. Der Beamte nuhm die urkunde auf und der Betreffende entfernte sich. Nach Ablauf einer Viertelsunde kehrte er wieder zurück und erklärte, daß er sich in seiner Herzensfreude geirrt und den Knaben anstatt eines Töchterchens angegeben habe. Nach dem Gesetze kann die Berichtigung nur auf Grund gerichtlicher Anordnung erfolgen. Paris, 30. October.„Temps' glaubt, Mac Mahon sei zur Erkenntniß gekommen, daß die Umstände einen Politikwechsel gebieterisch empfehlen. Die einzige Frage sei, ob der Marschall diesen Wechsel vollziehe oder solches Anderen überlasse.(Solche Telegramme, die der radicalen Sache dienen sollen, werden in die Welt geschickt. D..) Petersburg, 30. October. Ein officieues Telegramm aus Bogot bestätigt die Capitulation der Garnison Telisch am 28. d. nach zweistündigem Bombardement durch die Gardetruppen. Sieben Tabors mit drei Geschützen unter Ismail Schaki Pascha mit über hundert Officieren streckten die Waffen. ...— 49 Berlin. 29 35 2% preutz. Cons. 104.30 104,30 4% Präm.=Anl. 135,90 135.50 3 ½% Pr. Stsschid. 92.75 92,90 Köln=Mindener 86,75 87.— Kheinische..... 107,10 107, Vergisch=Märkische. 74,25 74,95 Schaaffdausen... 54.25 54 10 Darmstädter 104,60 10175 Disc.=Commandit 110.— 11125 Antwerpenter Bonifacius Centrum Helienkirchen.. Oetterr. Silberrent: Oesterr.=Fran Lombard. Bahn.. Oesterr. Credit.. 29 55,— 33.25 13.75 98.50 56,90 444.— 126.— 363.— 30 55.— 34,50 13.75 98.25 57.— 445.— 125— 364.50 Handel und Verkehr. * Berlin, 29. Oct. Die heutige Lörse war durchweg in lustloser und sehr matter Stimmung. Die bedeutende Geldknappheit drückte auf allen Gebieten und zugleich zeigte sich in der letzten Stunde ein StückeUeberfluß, wie man ihn nicht erwartet hatte. Der Stettiner Krach hat bei unseren Banken und Celdinstituten bedeutende Kündigungen verschiedener Art veranlaßt und das Geld ist daher selten geworden. Auf dem Eisenbahn=Actienmarkte trat eine bestimmte und einheitliche Tendenz nicht zu Tage. Das Geschäft auf demselben war recht beschräakt. Für rheinisch=westfälische Bahnen wurden bedeutende Anstrengungen zur Coursaufbesserung gemacht, jedoch nur mit schwachem Erfolg. Bank=Actien hatten matte Tendenz. Disconto Commandit=Antheile blieben stark offerirt und niedriger. Bergwerks=Actien schwach. Laura Actien niedriger Industrie= papiene richt matt uns angeboten... 4. 744 Rürnberg, 23. Oct.(A..=.) Hopfen. Wuhreno in den letzten Monaten der Vegetationsperiode des Hopfens die Aussichten fast überall sehr günstige waren, scheint hingegen das Geschäftsjahr für Production und Handel sich nachgerade zu einem der mißlichsten zu gestalten. Hopfenpflanze ist bekanntlich bei üppigem Wachsthum gegen äußere Einflüsse sehr empfindlich und wurde deshalb unmittelbar vor und wähund der heurigen Erntezeit in den meisten Districten dadurch überaus geschädigt, daß stürmische und nasse Witterung dem Product in Farbe und Gehalt großen Nachtheil und Ungeziefer in Menge brachte. Die Folgen hiervon treten immer mehr zu Tage, denn der hiesige Markt enthält zum großen Theil so mißfarbige und gehaltlose Waare, wie man sich aus einem früheren Grschäftsjahre nicht erinnern kann. Der Exporteur verschmäht derartige Waare, und der Kundschaftshändler kann solche gar nicht verwenden, deshalb kommen auch für so geringe Qualität mitunter Preise zum Vorschein, welche wegen ihres niedrigen Standes in der Brauerwelt Aufsehen erregen. Wir halten es für unsere Pflicht, hierüber Aufschluß zu geben, denn die Marktpreise stehen mit denen in den Productionsorten in gar keinem Verhältniß. Der größte Theil unserer Marktlagen besteht aus Mittel= und solchen angedeuteten geringen Sorten, welche nicht blos unsere aus Mittel=nund solchen angedeuteten geringen Sorten, welche nicht blos unsere fränkischen Districte sondern auch Elsaß, Württemberg und die Hallertau zugeführt haben. Alle Waare, welche in den Districten Brauer und Kundschaftshandler zu kaufen verweigern, wird zum Nürnberger Markt geschafft, um mit unter auch den„Schund“ an den Mann zu bringen. Dieser Umstand gibt einen Einblick in die so wenig erfreuliche, für den Verkäufer mißliche Geschäftelage. Hätte man Anfangs des Saison der geringen Sorten so billig kaufen können, daß unser Export, wie im Jahre 1875, nach Eugland größere Lieferungen zu machen im Stande wäre, dann würde das Geschäft auf gesunderer Basis ruhen; nun hat bereits Amerika unserem Exporthandel den Rang abgelaufen, denn es sind neuesten Berichten zufolge schon große Ladungen amerikanischer Hopfen in Englaud eingetroffen, welche jedenfolls einen Druck auf den Preisstand ausüben und unser Exportgeschäft erschweren werden. Im Einklange mit den odigen Schilderungen der Geschäftslage des Marktes schließt die Verkehrswoche in matter Haltung, dagegen melden fast alle zur Stunde eingekommenen Berichte in den Districten festere Tendenz. Notirungen lauten: Spalt dortselbst M. 240—260, Saaz dortselbst M. 225—235, Marktwaare gut getrocknete 75—85, do. 2da 60—70, Stia 50—58, Bak ische 1ma 90—110, do. 2da 70— 78, Hallertauer 1ma 100—125, do. 2da 78 90, gute.birgshopfen 90 110, HersbruckAltdorfer 80—95, Oberösterreichischer 1ma 85—90, do. 2da 75—80 Württemberger Ima 95—125, do. 2da 45—80, Ellässer 1ma 85—95, vo. 2da 68—78, Posener Ima 95—115, do. 2da 70—80, Aischgründer nd 80. 95, do. 2da 70—75. Köln, 29. October. Cours=Bericht. Bank=Actien. Amsterd. Bank 84.00 G Otsche. Reichsb. 157.00 G Oest. Cr.=B. 368 00 Bo. U. Antwerp..=B. 55.25 G/Disc.=Comm. 110.00 G Pr.Hyp. Hübner 000.00 G Bank f. Kh.u..43.75 GEssen Creditb. 63.00 bz Ru.=Wstf..=B. 26.00 G Barm. Bankv. 79.00 G Köln. Privatb. 120.00 G Kh.=Wstf. Ind.00 B Larmst. Bank 104.00 Gl, Wechsl.=B. 69.50 B Schaaffh..=V. 54.3756 " Zettelb. 96.00 G Luxemb. Bank 95.75 B Südd. Bod.=Cr. 000..) Deutsche Bank 91.00 G/Rein. Cr.=B. 00.00,(Süod. Imm.=G. 76 50 B Eisenoaon= Skamm=Keeten. kagh. J 51.=A. 00.00B Mainz=Ludiph. 82.00 GRheinische 100.51 bz Amsterd.=Rott. 00.00 Oberschl. A/C 126.00 B)„ Lit. B 92.70 G Serg.=Märk. 74.50 G Oest.=Frz. 450.00 C pURbein=Nahe 00.00 Koln=Lind. 87.25 G/Oest. Süd(Lb.) 127.00 G, Rumänische 00.00 Eisendahn=Prioritäts=Obligationen. *#/#/1. E. 441 100.00 G Kheinische 411 100.50 S 2. E. 51 104.00 G/,.,2., 3. E. 51 103.00 B 3. E. 41f 100.00 G, Em. 5s 103.1056 4. E 41 94.00 G,.=Köln;; 99.75 G 5. E. 41 92.25 B..=Cref. 411 99.50 C 6. E. 411 98.50 G/Oest.=Fr. Stsb. 324.50 C Aach. Ind. 51 00.00 G Oefl. Süd(Ld.) 224.00 G Rh.=Nahe, gar. 101.00 GOest.=Fr. Stsb. 51 96.20 G und ausländische Fonds. 3. S. 311 84.00 G 5..411 99.50 B 6..411 99.40 G 7. S. 51 103.00 B .S. 103.25 2 Rdb. 51 102.90 G Mainz=Ludwh. 103.50 G " neue 103.75 B Preatz.41 1104.50 B Baier. 41 B, A. 121.00„Krupz5s B. g. 106.0 6 95.25 B Barm. 4/ St.=.99.25 U/Oest. Credil=k. 300.00 B Duisb. 411 O. 99.25 G), 1860er L. 104.00 G Harzer 51.=.00.00, 1864er L. 250.00 C .=.31P.=A. 110.00 G), Silber=R. 57.00 B Köln. Stadt=O. 100.25 BRheinpr.=Obl. 102.50 B ". neue 100.50|Rh.=Wstf. Rtd. 97.00 G "" 41 95.25 B Pr. St.=.34 1 134.00 65 Pr. St.=Sch. 31193.00 B Amer. A. 1881 104.70 B 1885 1 99.75 G Bad.41 Pr.=A. 121.00 B Industrie=Actien. ##as.=M..=E. 8400 G Gladb. Bwsp. 109.50 B Hib. u. Shamrock 42.00 bz Colonia,.=B. 6500[Ravensb. Sp. 000.00 B pörder Bw.=V. 00.00 P Gladbach..=E. 1800 GRhein. Bauges. 60.50 B Humboldt 00.00 Leipziger.=B. 8000 GlRhein. Baubed. 00.00 B Köln. Bgw.=V. 7800 G Magded..=V. 2200 B/ Kh.=Wf. Pulof. 91.25 BKöln. Maschb. 100.00 G Vaterl..=V. 3680 G/Arenb. Bgw.-000.00 GKöln=Müsen. V. 16 00 G Wbestd. Vers.=V. 850 B/Berzelius 65.00 G Kgs. u. Lauray. 74.00 G Köln. Rückvers. 520 B Boch. Gußst.=B. 29.00 B König Wilhelm 00.00 G Agrippina„ 410 G Bonifac.,.=G. 36.00 B Louise Tiesbar 24.00 B Aachener„ 2000 G Donner Lw.=B. 66.00 B Agrepp., Tr.=Z. 625## Ceairum.00 Rh.=Kbeiti. Llo#d 600 GCommerner 94.03 B Ryenania,.=G. 500 BCourl,##flf. Zw.48.00 BRy.=Nass. Bw Concordia,.=B. 1965 G/Dahlbusch, Bw. 63.50, GSieo=Rv., al“ Germunm,.=w. 000 G /Dorim. unon.00 K/„ Pr.=A. 00.00 G Elbs. Hagelvers. 600 B/E.=J..u. Schw. 54.110 G. Stegen.,=#. 21.50 G „öln.„ 300 B Eschweil..=V. 36.50 B Stolb. Zth. 00.0 Köln. Dampfsch. 57.50 B Ess..=F. Union34.50),„ Sr.=.=A. 82.50 G Düsseld.„ 58.00 G Germania, Bw. 00.00 Köln. Schleppsch. 50.00 G/Gersenkirchener 99.87 G Köln. Buwsp. 87.00 G Harkori,.=G. 00.00 Zinssuß der Deutschen Reigsbank: Wechsel d1s. Lombar: grn, 29 Oct. Mechern. Bw. 157.90 G Plonic N. A 43•4, G S 00.• G 91.50 B 0. Wifs. B. u..=E. 19.00 B Witt. Wasfenf. 56.50 G Wurmrev., B. 40.00 G 641. 20 Franten=Cr. Wilhelmsd'or =Franten=Si. Livie=Sterling Imperiale. Gold=Dollars 16.26 B, 16.928, 4068, 20.41 8, 16.718, .00 B. 16.23 3 16.88 6 .05 C 20.37 G 16.67 E .16 G Geldchure Franz. Banknote Belgtsche Enzlische„ Hollindisch Oesterreich. Russische 81.35 8. 81.20 G 81.35 B 81.20 G 20.475 B, 20.44=8 .6920 B,.6893 B .717 B.70.56 O. k: B.00. G Bonn, 30. Oct. Marktbericht. Butter per Pfd. 1,20—1,30, Eier per Stück 0,09 Kartoffeln per Kilo 0,7, Bohnen zum Einmachen pr. Pfd. 0,0, Zwiebel 0,7, Blumenkohl 0,40, 0,50 Möhren pr. Bündel 0,10, Gurken—0 St. 0,— weißer Kappus 0,15——, rother 0,10, Hühner p. St. 1,30—1,40. Hasen pr. Stück 4,20 Schleien pr. Pfd..—, Karpfen pr. Pfd..—, Hechte 0,— Aal 0,—. Krametsvögel per Bund.—. Köln, 29. Ott.(Notirungen der Handelsmakler.) Wetter: schön. Weizen fester, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) ess. Rm. 24.00—25.50., fremder 23.50 V.(Lieferungsqual. à 75 Pfd. per 60 Liter.) Roggen behauptet, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) eff. Rm. 18.50., fremder 16.00—21.00 B.(Lieferungsqual. à 69 Pfd. per 50 Liter.) Hafer still, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 15.05 B. Rüböl fest, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in Partieen von 100 Ctr. Rm. 40.30 B. Landmarkt. Weizen M. 23.25—25.25; Roggen M. 16.50—18.50; Gerste M.—; Hafer M. 14.50—15 75; bez. pro 200 Pfd. Zufohren nicht nennenswerth. Stroh M. 24—27 per Schock; Heu M. 27—30 per 1000 Pfd. Köln, 29. Oct.(Großer Viehmarkt.) Anzahl der Ochsen 78. Preis 69—72 M. per 100 Pfd. Anzahl der Kühe 142. Preis 57—60 M. per 100 Pfd. Tendenz: schleppen. (Kleiner Viehmarkt.) Anzahl der Schweine 216. Preis 54—57 Pfo. per Pfd. Tendenz: flauest. Neuß, 30. Oct. Weizen 1. Qual. M. 25.20, 2. Qual. 23.20, Landroggen 1. Qual. 17.50, 2. Qual 15.50, Wintergerste 17.—, Sommergerste—.—, Buchweizen 16.—, Hafer 15.—, Rübsen(Aveel) 34.—, Raps 35.50, Kartoffeln.—, Roggenstroh.20, Alles per 100 Kilo. Heu.70 per 50 Kilo. Rüböl per 100 Kilo in Partieen von 100 Ctr. M. 80.—. Rüböl per 100 Kilo faßweise 82.—, Gereinigtes Oel 3 M. höher als Rüböl, Preßkuchen per 1000 Kilo 158.—, Weizen=Vorschuß 00 per 100 Kilo 35.—. Zufuhren ca. 250 Sack. Düren, 27. Oct. Weizen lma M. 28,50, 2da 27,— per 117 Kil Roggen 1ma M. 19,50, 2da 18.— per 112½ Kil. Hafer, 1 ma M 11,75, 2da 10,25, per 80 Kil. Gerste M. 19,—, Buchweizen M. 15.— per 100 Kil Münster, 27. Oct. Weizen M. 26.—; Roggen 17,50; Braugerste 24,50, Futter= 16.—; Hafer 18.—; Mais 16.—; Buchweizen 17,—; weiße Bohnen 28,50; Erbsen, Riesen= 28, kleine Koch= 25,—; Kartoffeln .—; Weizenmehl 35,—; Roggenmehl 27,50; Buchweizenmehl 29,—; Hafergrütze 35,—; westf. trockener Schinken 210; westf. trockener Speck 135; westf. Speiseschmalz 130; westf. Faßbutter 210. Alles pr. 100 Kilo. Rindfleisch 60 Pfg., Kalbfleisch 60, Hammelfleisch 55, trockene Mettwurst M. 1,20, Cervelatwurst 1,60, Wellenbutter.—. Alles pro ½ Kil. Hühner M. 2,—, Enten.—, Küchen und Tauben 75 Pfg. poo Stück. Hühnereier 70 Pfg., Enteneier 55 pro 10 Stück. Rüböl M. 84 pro 100 Kil. inel. Faß. Oelkuchen M 1,60 pro 1000 Stück. Leinsamen, seeländer, M.— pro Tonne. Heu 8,— pr. 100 Kil. Roggenstro; 27,— Weizenstroh—.— pr. 600 Kilo. Padervorn, 25. Oct. Weizen M. 24,70.—23,40, Roggen 18.—.— 16,70, Gerste 18,40,16,60 Hafer 15,20,—13,50 Kartoffeln 6,60,—6,— 100 Kilo. Butter M. 1,20, Schmalz—, Speck in Seiten 80 Pf. per ½3 Kilo. Breslau, 29. Oct. Stirilas per 100 Liter 100“ 50.—, 28.: 210.-„ Roggen 133.—, Rübbi 72,—. Stettin, 29. Oct. Weizen 217,—, Roggen 133.—, Rüböl 72,—, Spiritus 48,70, Hafer 150, Rübsen 340,—, Petroleum 12.90. Bremen, 29. Oct. Petcol##m Stanburo whll. loco 1280 Mar:, Antwir#en, 29 Oct Betreide fest Odessa= Weizen ir-. fran Roggen fr.— Kaffiutrtes Pet.####im bau: dis#: 32¼. frs##### Amerisan. Schm#i, Marte## bis: frö. 90 short dis. 92 Paris, 29 Oct Pron mmirt. Rübst 100.75 Speritue 5950. 26—, 32 25. 69.50 Der Kreisgerichtsrath Lennich in Limburg a. d. Lenne ist an das Kreisgericht zu Mänster berstzt. Wasserstands=Nachrichten. Bonn, 30. October. Rheinhöhe 5 Fuß— Zoll. gest 5 Zol Allerheiligen(Donnerstag den 1. November) sind unsere Locale geschlossen. Die Versendung des Deutschen Vaterlands nach auswärts erfolgt Freitag. Die Expedition der Deutschen Reichs=Zeitung und des Deutschen Vaterlands. Familien=Nachrichten. Gevoren: Jos Lansen e.., Köln.- Herm. Neikes e.., Köln. Ferd. Nagelschmidt e.., Bürvenich. - Wilh. Rotmann e.., Burgsteinfurt.- H. Rüschkamp e.., Lüding= hausen.- J. H. Meier e.., Rittergut Ziebendorf b. Lüben i. Sch. Verlobt: Emilie Adam, Emil Vogelsang, Köln.- H. Neuhaus, Carl Hoffmann, Meiderich und Köln. Vermählt: Joh Bücklers, Soph. Leinen, Crefeld und Köln.- Wilhelm Etienne, J. Stauffer, Dortmund und Nürnberg.- Rud. Vollmann, Johanna Schulze, Düsseldorf.- Wilh. Goedecke, I. Ellendorf, Wi denbrück und Lünen a. d. Lippe. Gestorden: Sal. Lengsfeld, Hagen.- Wwe. F. J Kilian geb. Brentano, Köln.- Christina May, Köln. Joh. Friedr. Falkenberg, Elberfeld. Jul. Hülsmann, Hönnenwerth bei Menden.- Wilh. Fußhöller, Lindenburg.- Friedr. Wilh. Leendertz, Neuß. St. Remigius. Das Sechswochenamt für die verstorbene Wittwe Kley findet Mittwoch den 31. Oetober, Morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche zum hl. Remigius statt. Kapitalien von 18,000, 15,000, 7500, 6000, 4800, 4500, 3000 und 2400 Mark liegen zum Austhun bereit. Franz Heynen, Münsterplatz 14. 15,000, 7500, 2700, 2400 und 1500 Mark gegen 1. Hypotheke zum Austhun bereit. G. Wiertz, Hospitalgasse 33. 10,500 Mark gegen gesicherte 1. Hypotheke gesucht. Offerten sub A. 711 besorgt die Exred, dieser Zig. 7500 Mark gegen gute 1. theke gesucht. Offerten unter N. 712 besorgt d. Exped. dieser Ztg. 15,000 Mark zu 6% gegen vollständig gesicherte 1. Hypotheke gesucht. Offerten aub C. 713 an die Exped. d. Ztg. 1800 Mark gegen 5 Proc. Zinsen auf Ländereien am Vorgehirge gegen mehr als doppelte Sicherheit auf 1. Hypotheke gesucht Freo.=Offerten sub A. S. 709 besorgt die Exped. dieser Ztz. Todes=Anzeige. Wohlvorbereitet durch den andächtigen Empfang der heil. Sakramente entschlief sanft im Herrn gestern Morgen unser vielgeliebter Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Fell Keiner Kaaf, im Alter von 79 Jahren. Um stille Theilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Plittersdorf, den 29. October 1877. Das Begräbniß und die feierlichen Exequien werden Mittwoch den 81. October in der Pfarrkirche zu Plittersdorf gehalten. -Ableiter bester Construction liefert und stellt auf unter Garantie Joseph Houzer, Bonn, Heerstr.-Privatweg. Mainzer Centralbureau für Stellenvermittlung (Adresse: Dr. E. Marcour in Mainz) empfiehlt sich Kaufleuten und Technikern zur Vermittlung von Stellen. Den Herren Principalen, die gebührenfrei bedient werden, wird durch unser Institut eine im Verhältniß zu anderen Stellenvermittlungsbureau's große Garantie geboten mit gediegenen und zuverlässigen Behülfen versehen zu werden. 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Dombau-Loose, von welchen die Prozente für die Hausarmen der hiesigen St. BincenzVereine verwandt werden, sind à 3 Mark zu haben bei den Herren: Braun=Peretti, Hundsgasse 3, Funk& Müller, Münsterplatz 7, Jacobs, Wenzelgasse 19, Junckersdorf, Josephstraße 3, Lescrinier, Josephstraße 19, Lützenkirchen, Wenzelgasse 37, Olzem, Kölnstraße 41, Radermacher, Sternstraße 61, Siebertz, Markt 16, Bianden, Sternstraße 35. Dombau=Loose. Bonn, Markt 3. Dombau-Loose, deren Reingewinn für den ElisabethenVerein von St. Remigius verwandt wird, à 3 Mark zu haben Brüdergasse 6. Bestes oberruhrsches und aus dem Schiffe zu beziehen von Wilh. Streck, Kölner Chaussche 51. Besch Kerschescel Schrott=u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Gebrüder Schmeiz, Breitestraße Nr. 4. Hafer, Heu, Stroh liefert zu den billigsten Preisen die Fourage=Handlung von Jos. Felder, Rheinwerft 10. Oeffentliche Sitzung der Sichtverordneten=Versammtuung zu Bonn Freitag den 2. November 1877, Nachmittags 4 Uhr. Tagesordnung: 1) Verpachtung der Erhebung der Gebühren des Markstandgeldes. 2) Vermiethung des städtischen Gebäudes Nr. 8 Vierecksplatz. 8) Bildung eines neuen Schulbezirks und Vorlage der Stizzen zum Baue einer neuen Schule. 4) Canalisation der Grabengasse. 5) Benennung einer Straße. 6) Ergänzung der Commission zur Vertheilung der von Diergardt'schen Stiftung. Bonn, den 26. October 1877. Das Ober=Bürgermeisteramt. Die Släubiger des Faliments des in Euskirchen wohnenden Kaufmannes Bernhard Joseph Bois werden hiermit ersucht, am Freitag 2. d. Mts. Novbr. 1877, 9 Uhr Vormittags, in dem Lokale des Königlichen Handelsgerichts zu Bonn sich zu versammeln, um in Gemäßheit des Artikels 480 des Handelsgesetzbuches ihre Vorschläge in Betreff der zu ernennenden provisorischen Syndike zu machen. Bonn, den 26. October 1877. Der Falliments=Commissar. Durch einen vor dem Kgl. Notar Jupizrath Carl von Monschaw in Bonn am 16. October 1877 zwischen Herz genannt Hermann Höxter, auch Höchster, Inhaber einer Cigarrenhandlung, und Maria Anna Bingen, ohne Geschäft, beide zu Bonn wohnend, abgesclossenen Ehevertrag, haben die genannten Contraheuten Folgendes vereinbart: „Es soll unter ihnen als Eheleuten „nur eine Gemeinschaft der Er„rungenschaft im Sinne des Artikels 1498 des dahier geltenden bürger„lichen Gesetzbuches stattfinden. Bonn, den 27. October 1877. Königl. Landgericht. Auf Anmeldung ist heute aub Nr. 932 des hiesigen Handels(Firmen=) Registers eingetragen worden Wilhelmine Hahn, Ehefrau von Friedrich Leien bach, Kaufhändlerin zu Langenseifen, Bürgermeisterei Eckenhagen, als Inhaberin der zu Langenseifen bestehenden Firma Leienbach. Sodann ist heute zub Nr. 155 des Prokurenregisters eingetragen worden Friedrich Leienbach, ohne Geschäft zu Langenseifen als Prokurist der daselbst bestehenden Firma F. Leiendach. Vonn, den 27. October 1877. Königl. Landgericht. 105 Theler Kirchengelder zum Austhun bereit. Zu erfragen bei Kirchen=Reudant Schüfer zu Waldorf. 12,000, 6000 und 4500 Mark gegen gute 1. Hypotheke zum Austhun bereit. Freo.=Offert. unter J. B. 675 besorgt die Exped. d. Ztg. 1800 Mark auf 1. Hypothek zum Austhun bereit. Näheres in der Exp. d. Ztg.(745 Ein großes Haus mit Emfahrt u. Garten in guter Lage, für ein Engros=Geschäft, Wirthschaft 2c. geeignet, zu verkaufen durch 4. Jos. Abels, Münsterpl. 21. Haus Weberstraße Nr. 6 mit Garten, unt. günst. Beding. zu verkauf. oder zu vermiethen u. gleich anzutreten. Näh. bei 9. Jos. Abels, Münsterpl. 21. Burch alle Buchhandlungen zu beziehen und in jeder guten Leihbibliothek vorräthig. In der P. Hauptmann'schen lung in Bonn ist erschienen: Mit sicherer und geschickter Hand weiß der rühmlichst bekannte Verfasser die feinen Fäden seiner spannenden Erzählung zu verschlingen und von der reichen Hauptstadt Amerikas nach England und dem Continent herüberzuleiten. Die Tochter eines Amerikaners, eines Spielers von Profession, hat von der zu früh verstorbenen braven Mutter die schönsten Anlagen edler Weiblichkeit als Erbe erhalten; in dem Kreise einer deutschen Familie war sie zur schönen und tugendhaften Jungfrau herangewachsen, als ihr Vater in Europa erschien. Dankbarkeit und Kindesliebe treten in schmerzlichen Conflikt, die Pflicht aber siegt, ihr folgend theilt die treue Tochter das Schicksal des unglücklichen Vaters, den sie vergebens von dem schrecklichen Laster abzuhalten versucht. Hiermit tritt in nahe Verbindung das innere Familienleben eines vornehmen englischen Hauses, dessen Erbe durch die Intriguen einer ehrgeizigen Frau um sein gutes Recht betrogen werden soll. In überraschender aber dennoch natürlicher Weise wird die Alles lösende Katastrophe herbeigeführt. Schöne Sprache, edle Gesinnung, reicher Wechsel spannender Situationen und seine Art der Seelenmalerei zeichnen die Erzählung in so hohem Grade aus, daß sie dem weitesten Leserkreise, und vorzüglich der weiblichen Jugend vertrauensvoll auf das Wärmste empfohlen werden kann. A. HENRV, Buch- und Kunst-Handlung, Schreib- und Zeichnenmaterialien-Geschäft, Lith. Anstalt der rhein. Fried.-Wilb.-Universität. Lager englischer und französischer Lunuspapiere mit und ohne Embleme. Anfertigung farbiger Monogramme. Ausführung aller Druckarbeiten für merkantilische und gesellschaftliche Zwecke, als Avise, Etiquetten, Facturen, Einladungskarten, Heirathsanzeigen, Menu, Tanzkarten etc. Ein neu gebautes, zu jedem Geshäfte geeignetes Eckhaus und ein herrschaftl.Wohnhaus sind unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Näheres Vornheimerstraße 24. 167e 25 Wohnungen zu vermiethen. Wilh. Eugels, Markt 27. Eig rontin, pief. verheirath. Geschäftsmann, cautionsfähig, sucht eingetr. 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Der Vorstand. Kieler Speckbückinge mm RohKieler Sprotten, geräucherte Aale, Pommersche Gänsekeulen, sowie französ. Birnen und Trauben wieder frisch eingetroffen bei Peter Brenner, Brüdergasse 2. Mehrere große Lagerräume sofort zu vermiethen. i. d. Exp. d..(632 Zunun im unmich, Mloskr. 90. Ein stud. phtl. wünscht Unterricht resp. Nachhülfestunden z. erth. Rcheres in der Ep. d. 3tz,. 1748 Bäckergeselle bfort gefutzt. Stackenstraße Nr. 21. Ein junger Mann, verh., 27 Jahre alt, kath., sucht Stelle als Jäger. Aühars in der Erp. d. 3t. 1757 Geübte Schneidergesellen gegen Trauerkränze von Perlen, billiger als leben Gebrader Balic. Bonn, Markt 30 Bonn, Markt 30 Winterpaletots, in Kammgarn und Diagonal, Mk. 20—100 E Winterpaletots, in Mousse, in versch. Farben„ 25—90 Seidene Paletots, vatirt...... 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Das katholische Volk hat, ermuntert durch das heroische Beispiel seines Episcopates und seines Clerus die Probe der treuen Anhänglichkeit an die katholische Kirche bestanden und den Beweis geliefert, daß es sich durch keine Mittel zur Verleugnung seines ererbten wahren Glaubens und zur Trennung von Rom bewegen läßt. Zugleich haben die Kathol'ken Rheinlands und Westfalens in treuer Beobachtung der Lehren ihrer Kirche sich niemals gegen die staatliche Ocdnung aufgelehnt, den Beweis geliefert, daß sie von dem Vorwurf der Reichsfeindlichkeit nicht getroffen werden und noch jüngst Sr. Majestät dem Kaiser die unzweideutigen Beweise ihrer Loyalität gegeben. In dieser Erwägung ersteint es jetzt mehr als jemals angezeigt, die gesetzlichen Mittel zur Hebung unseres Nothstandes von Neuem anzuwenden und in einer Adresse an Seine Majestät den Kaiser und König wie in einer Petition an das Abgeordnetenhaus die Aufhebung der sog. Maigesetze#### veranlassen. Zu diesem Zwecke wird eine Err sse am 5. November, Abends 6 Uhr, im Kaisersaal der städtischen Tonhalle zu Pusseldorf abgehalten werden. Die Katholiken des Stadt= und Landkreises Düsseldorf, namentlich die kath. Gemeinde Vertreter des Regierungsbezirks Düsseldorf und die sog. Vertrauensmänner der Katholiken Rheinlands und Westfalens sind zu dieser Versammlung dringend eingeladen. Düsseldorf. Das vorbereitende Comité: Kaufmann Broix in Neuß. Kaufmann Wiese in Werden. Laufmann I. Dorsemagen in Perlen, billiger als lebende Graf Schaesberg=Krickenbeck. und trockene Blumen, Dompfarrer E. Klein in Paderborn. Grabkreuze, Kerzen Kaufmann Jes. Wiggrs in Phnster. aicht: Frden Abbocat-Anwan Druner in vvouenz. und Tichte empfiehlt Kaufmann Patheiger in Trier. Sarg=Magazin H. Schneider, Dr. wed. Bofgn in Hosephstraße 36. Oderbürgermeihter a. D. Kaufmann in Vonn. u Verleger Hauptmann in Vonn. Justizrath Statz, Landtagsabgeordneter, in Nachen. Fabrikbesitzer Brandts in.=Gladbach Dr. med. Ursey in Crefeld. Feinstes „** u. Zuckerrubenrraut empfiehlt Hugo Frickenhaus, semagen in Wesel. Advocat Anwalt Biesenbach, Landtagsabg., in Düsseldorf. E. von Bouverot in Düsseldorf. E. von Lezaak in Düsseldorf. Franz Freiherr von Dalwigk=Lichtenfels in DüsseldorDr. Hüsgen in Düsseldorf. Bauunternehmer Beverunge in Düsseldorf. Dr. med. Hermkes in Oberbilk. Dr. med. Diel in Kaiserswerth. Süßer, weißer Weinmost bei P. J. Strauscheid. Boungasse Nr. 27. Zimu Stearin-, ParaffinWachs- und Talglichte empfiehlt in verschiedenen Grössen Hugo Frickenhaus, Bonngasse 27. I. Etage Ein möblirtes Zimmer und eine Mädchen mit seiner Schulbidung und(Ein ordentliches Mädchen vin menthaler- sowie HOlSctlastelte zu vermiehgn, Drick 7. pprast Hrunagrist eiur Achrdaus in(E anstäindigen Eitern iu aim feras undutchicttet zuriru 9— einem tüchtigen Spezereie oder Kurz:.dungeschaft gasuch. jänder und Limburger Käse empfiehlt Hugo Frickenhaus, Ein junger, anständiger, gedienter Mann(unverh.),— im Besitze guter Zeugnisse, sucht eine Ein ordentl. 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Auskunft in der Exp. d. Ztg.(759 Labengeschaft gesucht. Offerten unter N N. 707 die Erped, dieser Zeitung. Ein ordentliches Dienstmädchen für alle Hausarbeit wird gesucht. Bei wem, sagt die Exp. d. Z.(755— besorgt Eine anständ Frau sucht ein Lind z. Erziehen. N. i. d. E. d. Z. 1746 Bonngasse 27. Ein in allen Näharbeiten erfahrenes—.—— Mäochen sucht noch einige Kunden außer Ein Mädchen v. Lande f. alle Hausarb dem Haus., Näh. Maxstraße 45. gleich gesucht. R. in d. Exp. d. Ztg.(744 Gesucht zum 9. Deember ein Madchen zum Alleindienen in einer kleinen Haushaltung. Maarstachweg 9. In der Unterzeichneten erschien in neuer Auflage und ist in allen Buchhandlungen zu haben: Der Arme=Seelen=Monat, oder: Andachtsübungen für den Monat November zum Troste der armen Seelen. Preis brosch. 50 Pfg., geb. 75 Pfg. A. Laumann'sche Verlagshandl., Dülmen. „ Gesinde. Dienstbucher zu haben in der Expedition dieser Zeitung. schöne neue Betlade zu verRosenthal 32. Brodnggse 10. Ty). Verantwortlicher Revacteur: J..: G. Chardell in Vonn.— Verlag: P. Hauptmann. Mädchen für Hausarb. sucht Stelle d. Fr. Kisewitter, Kasernenstr. 34.) 9 Druck der Lauptmanr'schen Bugdruckrei Eine Kaufen. Dem hochwürdigen Bischof Fenneley, apostolischer Vicar in Madras, wurden, um die Bewohner Indiens vor dem martervollen Hungertode zu schützen, gesandt: M. B. 3 Mt.— W. 3 Mk. Münster-Chor. Dinstag Abend 88 Uhr, nicht ½9 Uhr, Probe für alle Stimmete alllenGesangser PROBE. CigarrenSammel=Verein. Mittwoch den 31. October.? Verannlung in Vorinsichl. Auch werden daselbst weitere Kumele dungen zum Beitrittentgegengenommen. Eine Hobalbank zu kansen gesst, Von wem, sagt die Exp. d. Z. 17 ne En gelh. Bine un de Kalle verloren. Vhrgchen Bederberg Nr. 5. Für die neue Kirche am Gaz gegenüber der Canossa=Säule, in! in der Exp. dieser Ztg. eingegaugen: Sch. 50 Bie. Hierzu eine Beilage. Goms(Süch Nr. 5) Mittwoch, 31. Oct. 1877. Veilage„ mschut„ 6 Juhrgang. Nr. 298 Landtagsverhandlungen. (Abgeordnetenhaus.) 4. Sitzung vom 27. October. (Schluß.) Minister Dr. Friedenthal wiederholt, er werde seine Zusagen züllen. Er betont, daß er die Kreisordnung als das Gesetz bezeichnet e zu dessem Sinne und Geiste die Verwaltungsreform fortgeführt werden solle. In Betreff der Städteordnung bemerkt Redner, die vorenthalte einen Punkt, der eine Annäterung der RegieFung an die Wünsche der Majorität involvire. Rlicepräsident des Staatsministeriums Camphausen weist auf das Bestimmteste die Aeußerung Windthorst's zurück, daß Fürst Bismarck lut regiere. Gegenüber der Aeußerung Windthorst's, die Minister bien nur Commis Bismarck's, meint Redner, die Würde des Hauses, samie der Regierung sollte solche Betrachtungen, wie sie der ehemalige sinister Windthorst angestellt habe, nicht gestatten. Camphausen betont wiederholt, daß die Verantwortlichkeit aller einzelnen Minister unverGazter erklärt, das formelle Recht zur Beurlaubung eines Ministers sei nicht zu bezweifeln und die Stellvertretung für denselben sei im Inieresse der Geschäfte nothwendig. Die Befürchtung einer Wandlung in der inneren Politik theile er nicht; eine solche Wandlung sei nicht möglich. Sein und seiner politischen Freunde Standpunkt bezüglich der Verwaltungsreform sei der nämliche wie vor 10 Jahren. Sie hätten die Reorganisation nur unter der Voraussetzung unternommen, daß dieselbe planmäßig und stetig durchgeführt werde. Diese Bedingungen müßten sie auch jetzt stellen, wenn sie die Regierung unterstützen sollten. Der Antrag Windthorst's scheine ihm nicht zweckmäßig. Der Gedanke eines Ministerorganisationsgesetzes sei noch nicht reif und der Antrag auf ein Ministerverantwortlichkeitsgesetz hänge mit der vorliegenden Frage nicht zusammen. Die beiden vorliegenden Anträge seien daher für ihn unannehmbar. Abg. Richter polemifirt gegen einzelne Aeußerungen Lasker's und plaidirt für den Antrag der Fortschrittspartei. Die Abwesenheit des Ministerpräsidenten sei zu beklagen; nur auf das Redestehen der Landesvertretung gegenüber sei Gewicht zu legen. Fürst Bismarck habe sich der Kreisordnung gegenüber immer kühl verhalten. Die beabsichtigte Flickarbeit werde im Lande tief beklagt.(Sehr richtig!) Auf dem platten Lande könne man sich an der Hand der Gesetzsammlung gar nicht mehr durchfinden. Die Städteordnung von 1853 mit ihren ungemessenen diseretionären Befugnissen mache eine gesunde Verwaltung unmöglich. In den Provinzialvertretungen überwiegen die Landräthe; ein Landrath halte es für eine persönliche Zurücksetzung, wenn er nicht als„Bannerträger des Volks“ in den Provinziallandtag geschickt werde. Zu beklagen sei das planlose Arbeiten; man setze seine besten Kräfte an solche Gesetze und dann werden sie von der anderen Seite leicht fallen gelassen. Nur wenn es sich um Schutzzölle oder Vermehrung der polizeilichen Beaufsichtigung handle, sei die andere Seite zum Gesetzgeben bereit, sogar wenn sie darüber Hoppegarten versäumen müßte. Auffallend sei doch, daß Fürst Bismarck Hrn. v. Sybel habe rufen lassen, um ihm zu erklären, daß er kein Reactionär sei, während doch v. Sybel an allen diesen Reformarbeiten keinen hervorragenden Antheil genommen habe. Daß Hr. v. Sybel dieser Erklärung Glauben schenke, könne nicht wundern, weil derselbe, wenn der Ministerpräsident Reactionär wäre, auch einer wäre. Hätte v. Sybel wirklich Kenntniß der rheinisch=westfälischen Verhältnisse, so würde er es auch für unmöglich halten, daselbst eine Kreisordnung auf die gegenwärtige Gemeindeordnung zu setzen, weil dort der Kreis keinen communalen Inhalt habe. Einem Manne mit solcher Unkenntniß der bestehenden Gesetzgebung gebe man einen derartigen Einfluß auf den Gang derselben! Der Subalternwirthschaft sei man müde in den Rheinlanden. Eine Ausdehnung der Reform auf die westlichen Provinzen sei vom gegenwärtigen Ministerium nicht zu hoffen; zu fürchten dagegen, daß man rückwärts revidire. Wo es möglich sei, trotzdem man seit 1848 eine Verfassungsurkunde mit repräsentativem System habe, noch heut ohne Landgemeinde Ordnung nach Regulativen zu regieren, dürfe man sich keine übergroße Hoffnung machen, auch zu dem„Vater der Kreisordnung“ kein zu großes Vertrauen haben; die letztere wäre auch nicht angenommen worden, wenn sie nach dem Sinne des Genannten ausgefallen wäre. Der Versuch, die Kreisordnung rückwärts zu revidiren, sei schon gemacht worden, Dr. Friedenthal sei damals schon Minister gewesen und habe dabei nitgewirkt. Hr. Friedenthal halte die Differenzen aufrecht und vermindere nur die Angriffefläche; dagegen hebe sich der Const tutionalismus des Ministers Camphausen vortheilhaft ab, könne aber auch nichts nützen, wenn die anderen Minister sich nicht dazu verstehen, die liberalen Forderungen zu befriedigen. Nachdem es Fürst Bismarck gelungen, die Eisenzölle erst zu beseitigen und dann wieder einzuführen, würde er auch bezüglich dieses Gegenstander der Gesetzgebung kein Bedenken tragen, rückwärts zu revidiren. Bei den Wahlen seien die Nationalliberalen trotz ihrer Nachgiebigkeit bei den Justizgesetzen ebenso schlecht von den Landräthen behandelt worden, wie die Fortschrittspartei; am liebsten wäre der Regierung ein Schub von 60 Landräthen in den Landtag. Die nationalliberale Partei werde„dilatorisch“ vom Fürsten Bismarck behandelt, behandle ihn ebenso und habe durchaus nicht die Ruhe und das Vertrauen, welches sie zeige. Diese Taktik sei unrichtig und schädlich. Minister Dr. Friedent hal erklärt gegenüber der bezüglichen Aeußerung Richter's, daß er im Falle der Ertheilung eines Mißtrauensvotums als constitutioneller Minister seine Entlassung geben würde. Abg. Loewe erklärt sich gegen die Anträge der Fortschrittspartei und des Centrums und bezeichnet dieselben als unzweckmäßig. Die Discussion wird geschlossen. Es folgen eine Reihe persönlicher Bemerkungen der Abgeordneten Lasker, v. Sybel, Dr Windthorst, Richter (Hagen) und Graf Bethusy=Huc. Lasker beschuldigt Richter der Unwahrheit. Sybel bezeichnet sein Schreiben an die Agenten des Deutschen Vereins als harmlos.(Gelächter.) Seine persönlichen Informationen hätten kein Atom von Einwirkung auf Bismarck gehabt, wie er überhaupt gar keinen Einfluß besitze. 8 Etwas aus Portugal, Spanien und“ Nordafrika. Von P. H. (Fortsetzung.) Boghari, 16. März.„Der Meusch denkt und Gott lenkt.“ Meine Wüstentour ist zu einem vorzeitigen Ende gekommen, durch eine abermalige Revolution in den unteren Regionen. Das Fahren und eine etwas unregelmäßige Lebensweise scheine ich nicht mehr vertragen zu können. Bei diesem Zustand der Dinge habe ich soeben die Diligence nach Djelfa und El=Aghonat ohne mich abgehen lassen, und werde mich nach Medeah zurückzuschleppen suchen; denn hier an einem Ort, der nur aus ein paar Hütten, am Rande der Wüste, besteht, in tiner Gegend, die bei uns schon als vollständige Wüste gelten würde, ist bei besagten Umständen meines Bleibens nicht. Blibah, 18. März.„Unter Hangen und Bangen, in schwedender Pein,“ bin ich bis hier gelangt, und werde heute Abend wieder Alger sein. Ich will aber die verunglückte Expedition noch etwas ausführlicher beschreiben, und zwar, da ich denselben Weg zurückgemacht habe, bei Boghari anfangen. Dieser Ort ist eigentlich nichts weiter wie ein Haltpunkt der Dilihente und eine Karavanserei. Die Karavanen von Bon Saada und Ei Aghonat mit Straußenfedern und Datteln beladen landen hier; große Feuer sieht man die Araber mit ihren Thieren gelagert, as„Schiff der Wüste" noch bestaubt vom Sande des unheimlichen Meeres, durch welches es seine Fahrten macht. Ein seichter Fluß, Lhelif genannt, gibt spärliches Wasser und führt fast widerstrebend schwindsüchtigen Wellen an der letzten Ansiedelung der Menschen schmsc un weiter südlich in dem Gluthkessel der Sahara sein e iches Leben zu verlieren. Vergebens sucht das Auge nach sich“ und Bäumen; nur Steine und Sand findet es. Man kann Soharg. Verwunderung vorstellen, als ich hier in dem Hotel du bracht.— so nannte sich das erbärmliche Lokal, in das man mich Pranes einen geschriebene Theaterzettel fand, der Messieurs les „ TA1s et Messieurs les Arabes zur Vorstellung einlud; Monsieur K. und mn.aamp Mersieurs les Arabes zur Vorstellung einlud; Monsieur Ich###emoiselle Y. würden in ihren besten Leistungen auftreren. Saharg Zi, nicht widerstehen; eine Kunstreiterbande am Rande der befriedig: muste ich sehen. Allerdings, meine Neugierde war bald büstenmög.g.. war den Verhältnissen entsprechend, d. h. echt Theil ug“: Während unserer Mahlzeit, an der das Künstlerpersonal vorigen F“ erzählte mir ein hier ansässiger Franzose, daß in der sei. ara WLoche eine seiner Kühe von einem Löwen zerrissen worden zeireiß,i 99ch interessant in einer Gegend zu sein, wo Löwen Kühe nicht im Hangder Nacht, ließ es mich aus verschiedenen Gründen Mit umzi anund hatte ich so Gelegenheit Schakale heulen zu bören. nach.s“ Wustensöhnen trat ich am nächsten Morgen die Rückfahrt deah an. Daß ich nicht viel mit ihnen sprach, ist nicht zu Abg. Windthorst(Meppen): Der Herr Finanzminister hat gesagt, daß wir und uns nahestehende schutzzöllnerische Blätter für feinen und des Ministers Falk Abgang plaidirten. Es scheint, daß der verehrte Herr glaubt, es sei das der Ausdruck meiner Anschauung. Ich kann ihm die Versicherung geben, daß das Bleiben von ihm und das Bleiben von Falk für mich ganz indifferent sein muß; denn ob sie gehen oder bleiben, so lange Fürst Bismarck da ist, wird alles beim Alten bleiben. Was dann die Bemerkung des Herrn Abg. Lasker betraf, daß ich durch eine Interjection behauptet hätte, daß eine Verfassungs=Verletzung vorliege, so ist eine derartige Aeußerung von mir nirgend gemacht, auch in der Interjection nicht. Der verehrte Herr fragte, ob ich Maßregeln vermisse, wenn die Minister sich des Hochverrathes oder der Unterschlagung, oder der Verfassungs=Verletzung schuldig machten, und da habe ich erwidert, bei den Verfassungs=Verletzungen vermisse ich diese Maßregeln allerdings, bei Hochverrath und Unterschlagung ist das Criminalgesetzbuch maßgebend und von selbst wirksam. Bei Verfassungs Verletzungen haben wir die Mittel nicht, und das war demnach der Grund, warum ich das Verantwortlichkeitsgesetz haben will. Daß im vorliegenden Falle eine VerfassungsVerletzung vorläge, habe ich nirgends behauptet. College Richter sagte, ich hätte geäußert, ich würde auch eine Verfassungs=Verletzung hinnehmen, wenn man in Beziehung auf die kirchen=politischen Gesetze eine Aenderung eintreten lasse. Auch diese Behauptung habe ich absolut nicht gethau, ich habe geäußert: dann würde ich selbst eine Beurlaubung hinnehmen. Die Beurlaubung habe ich, wie gesagt, nirgends verfassungswidrig genannt; ich habe vielmehr durch meinen Antrag versucht, sie zu bestimmen und zu regeln durch ein Gesetz, welches auch diese Dinge feststellen würde; dann könnten wir später wenigstens von einer Gesetzes=Verletzung reden. Ich habe also nicht gesagt, daß ich um den Preis einer Verfassungsverletzung eine Aufhebung der Kirchengesetze wollte. Das sind die Puncte, die ich für heute habe klarstellen wollen; was sonst noch vorgekommen, werde ich bei gelegener Zeit den Herren beantworten. Dann wird zunächst der Antrag Virchow=Hänel mit großer Majorität und der Antrag Windthorst wegen Vorlegung eines Minister=Organisations= Gesetzes in namentlicher Abstimmung mit 217 gegen 132 Stimmen abgelehnt.(Dafür stimmten nur das Centrum, die Fortschrittspartei und die Polen.) Nächste Sitzung: Dinstag. Tagesordrung: 1) Interpellation Meyer (Breslau). 2) Berathung über die Nachweisung bezüglich der Veranlagung der Classensteuer. 3) Erste Berathung des Nachtrags Etat. 4) Erste Berathung des Etat pro 1878/79. 5) Erste Berathung der WegeOrdnung. * König und Klosterfrauen. Die deutschen Ursulinerinnen, welche ihre Heimath Hannover verlassen mußten, haben in London ein Unterkommen gesucht und gefunden. In wahrhaft edler Weise hat sich König Georg von Hannover, der bekanntlich nicht katholisch ist, dieser armen Klosterfrauen angenommen. An den ersten Pairs Großbritanniens, den katholischen Herzog von Norfolk, hat er für dieselben, laut„Tablet“, folgendes Schreiben gerichtet: Biarritz, 9. October 1877. Mein lieber Herzog! Da mir die christliche Theilnahme für alle Bedrängten bekannt ist, die Ihren Character immer ausgezeichnet hat, so möchte ich Ihnen die beifolgenden Actenstücke unterbreiten, die ihre eigene traurige Geschichte nur zu getreu erzählen. In meinem Verlangen, Ihre Sympathieen und Ihre mächtige Unterstützung für die verbannten Klosterfrauen zu gewinnen, folge ich nicht nur dem Drange der christlichen Liebe zu den Unglücklichen, sondern ich wünsche auch, so weit es in meiner Macht liegt, meinen loyalen und treu ergebenen Hannoveranern beizustehen. Der Wunsch der Klosterfrauen geht dahin, in England, wenn mözlich, eine genügende Anzahl von Pensionärinnen zu gewinnen, um unter den veränderten Verhältnissen existiren zu können, und ich bin überzeugt, daß hierin Niemand denselben besser helfen kann, als Sie. Auf Grund meiner persönlichen Bekanntschaft mit ihrem Unterrichtssystem, das eben so zahlreich von Protestanten als von Katholiken empfohlen wird, kann ich Sie versichern, daß ich dieselben als die tüchtigsten(most valuable) Lehrerinnen betrachte, wie das manch: Damen bestätigen können, die von ihnen in Hannover erzogen sind. Es ist Jedem, der sich mit dem Studium der deutschen Sprache beschäftigt, wohl bekannt, wie vorzüglich der hannoversche Dialect ist und wie wünschenswerth es ist, daß Diejenigen, welche die Sprache studiren, sie in der reinsten Weise lernen. Ich bleide, mein lieber Herzog, Ihr ergebenster Georg R. Die beiden Actenstücke, deren König Georg oben erwähnt, sind ein Brief der Superiorin der Ursulinerinnen an die Hofräthin Klopp, Gattin des berühmten Historikers Hofrath Onno Klopp, und der Auszug eines Schreibens, welches Letzterer in dieser Angelegenheit an den König Georg richtete. Leider können wir diesen Auszug— er steht, wie gesagt, im„Tablet“, und zwar in der Nummer vom 13. October— nicht übersetzen, weil wir sonst„einige Monate“ riskiren könnten. Auch den Anfang jenes Briefes der Klosterfrau, der über Bismarck sich ausläßt und einen Vergleich zwischen hannoverichen und preußischen Zeiten zieht, müssen wir aus demselben Grunde unterdrücken, so interessant die Sätze auch sein mögen. Genug, daß das englische Publicum die Dinge liest. Die persönlichen Verhältnisse der Ursulinerinnen werden folgendermaßen geschildert: Wir erhielten den Befehl, unsere Corporation am 1. October aufzulösen, und die Schulräthe Spicker und Hagemann kamen, um über die Errichtung einer neuen Mädchenschule zu unterhandeln. Mit einer jüngeren Schwester wurde ich nach Enzland geschickt, um eine neue Heimath aufzusuchen und, denken Sie sich! vor einigen Tagen erhielt ich die Nachricht, daß anstatt bis zum 1. October zu warten, unsere Genossenschaft am 28. Juli für aufgelöst erklärt wurde und alle Rechte, Zahverwundern, allein auch von ihren Lippen siel kaum ein Wort. Um so mehr erstaunte ich, als plötzlich am Nachmittag in die bronzenen Gestalten Leben fuhr und die tiefen Kehllaute ihrer Sprache erregt hervorgestoßen wurden. Ihr heftiges Gestikuliren bewog mich, zum Fenster hinauszusehen, und erblickte ich eine Wolke Heuschrecken, die in einiger Entfernung an uns vorüberzogen. In Medeah, einer kleinen freundlichen Stadt mit starker Garnison war Markt und somit die Straßen voller Leben. Auch hier, mitten im Handel und Geschäft, verläßt den Araber die würdevolle Förmlichkeit, die ihm so eigen, nicht; am sichtbarsten äußert sich dieselbe bei der Begrüßung. Mag er noch so sehr beschäftigt sein, mögen noch so viele Kunden ihn umstehen, das eifrigste Handeln unterbricht er, sobald ein Bluts= oder Stammesverwandter sich ihm naht. Je nach dem Grade der Verwandtschaft küßt er ihm die Stirne, die Schultern oder die Hand und empfängt das Gleiche. Als wichtiger militärischer Punkt besitzt Medeah eine starke Garnison; auch einige Schwadronen Spahis liegen hier. Diese Truppengattung rekrutirt sich, ebenso wie die Turkos, aus den Eingeborenen, jedoch werden sie nicht zwangsweise ausgehoben, sondern bestehen aus Freiwilligen. Bei ihren Stammesgenossen sind sie deshalb schlecht angesehen, denn im Dienste der Eroberer zu stehen und so möglicherweise gegen die eigenen Brüder fechten zu müssen, gilt als große Schande. Der Haß gegen die Franzosen ist unter den Arabern noch sehr lebhaft und das Land noch lange nicht beruhigt. Gefährlich können übrigens die Eingeborenen den Franzosen schwerlich werden, indem Letztere ihnen nach und nach jegliche Schußwaffe abgenommen haben und natürlich auch nicht gestatten, daß ihnen solche von Europa her geliefert werden. Von Blidah ist wenig zu berichten; es ist ein freundliches kleines Städtchen, dessen Hauptberühmtheit in seinen Orangerien liegt, deren Früchte sich aber nicht im Entferntesten mit den Orangen Spaniens messen können. Alger, 21. März. Heute Mittag haben meine beiden Reisegefährten ihre Jagdexpedition auf Löwen angetreten. Bis Bona werden sie zur See fahren und dann in's Innere gegen die Grenze von Tunis hin vordringen. Mit Empfehlungen an alle französischen Militärbehörden sind sie bestens versehen, auch haben sie sich einen hiesigen Araber als Diener und Dolmetscher mitgenommen; dieser heißt Ibrahim und behauptet, ein Nachkomme des Propheten zu sein, worauf er nicht wenig stolz ist. Ich begleitete sie auf's Schiff, und mit einem„Weidmanns Heil“ nahm ich Abschied von ihnen*). Unter Führung des Arabers Hammud gingen wir gestern Abend in den oberen maurischen Stadttheil, um dort einem religiösen Fest *) Da ich im Coniext der Reisenotizen keine Gelegenheit mehr habe, über das Resultat dieser Jagdexpedition zu berichten, so will ich das kurz hier thun. Nach mehrwöchentlichen, anstrengenden Versuchen gelang es Einem, mit zwei wohlgezielten Schüssen einen mächtigen Löwen zu erlegen. Der Andere mußte leider wegen Fieber, die ihn befielen, die Jagd aufgeben und mußte sich so mit dem Gebrüll des Löwen, das er zu mehreren Malen gehört, begnügen. lungen zu empfangen, Quittungen auszustellen und Unterricht zu ertheilen, verloren habe. Sie ist todt, und die fürsorgende preußische Regierung hat die Freundlichkeit, unser ganzes Eigenthum zu verwalten und uns ohne einen Heller sortzuschicken. Wir sind jetzt arm, ganz arm, und ich weiß nicht, was aus uns werden soll. Nach vielen Schwierigkeiten und Enttäuschungen sind wir so glücklich gewesen, ein Haus, nicht ein Kloster, in Greenwich zu finden, für welches wir 1600 Mark Miethe und 400 Mark Steuern zu zahlen haben. Wie sollen wir das aufbringen? Wir müssen barmherzige Leute bitten, uns zum Anfange zu helfen. Wenn nur das erste Jahr vorüber ist, wollen wir hoffen, weiter zu kommen, da eine Anzahl Kinder aus Deutschland mit uns gegangen ist, um bei uns ihre Erziehung zu vollenden, und wir beabsichtigen, hier eine Mädchenschule zu gründen.(Es besteht aber schon eine von den armen Schulschwestern aus München gegründete Mädchenschule in Greenwich.) Indeß zum Anfange brauchen wir Geld, und so schwer es uns fällt, Ihre Majestät, unsere geliebte Königin, die fortwährend so viel in Anspruch genommen wird, um Hülfe zu bitten, so bin ich doch durch unsere wirkliche Noth dazu gezwungen, und ich bitte Sie dringend, bei Ihren Majestäten für uns vorstellig zu werden, da ich fürchte, daß meine Briefe auf directem Wege nicht in deren Hände gelangen werden. Könnten wir nicht von Ihrer Majestät Empfehlungen für England erhalten? Unsere Lage ist wahrhaft eine verzweifelte; wir haben nichts von unserem Eigenthum gerettet, und mehrere unserer Schwestern sind alt, schwach und krank. Eine zählt nahezu 80 Jahre, eine andere befindet sich im letzten Stadium der Schwindsucht, eine dritte ist voll von Rheumatismus, so daß jede Berührung sie schmerzt, eine vierte ist in Folge einer zweijährigen Krankheit so schwach, daß sie nicht allein zu gehen vermag, und Alle sind mehr oder weniger von Arbeit und Kummer niedergebeugt. Ich will unser Elend nicht weiter beschreiben. Augenblicklich befinden wir uns bei den Schwestern von der Heimsuchung, die von Himmelsthür bei Hildesheim fortmußten; diese aber haben Alles gerettet, weil sie keine Corporationsrechte besaßen....... Schwester Marie von St. Xavier. Italien. 0 Rom, 23. Oct. Am 18. d. M. geruhte Pius IX. gegen 8 Uhr Abends das Comité der Erzbruderschaft der heiligen Ketten in besonderer Audienz zu empfangen, welches Ihm für die bedeutende Summe dankte, die der hl. Vater für das Monument der heiligen Ketten des Apostelfürsten gespendet hat. Der Papst unterhielt sich mit den Mitgliedern des Comités längere Zeit und sprach seine Zufriedenheit über das fast vollendete Werk aus. Die Stunde, in welcher der hl. Vater empfing, sowie die Dauer der Audienz sind das beste Zeugniß für das Besinden des Oberhauptes der Christenheit. Zum Schlusse ertheilte der Papst allen Anwesenden den Segen.— Gestern um die Mittagsstunde ertheilte der hl. Vater den Zöglingen des Institutes der Vigna Pia, achtzig an der Zahl, und den Anstalt leitenden barmherzigen Brüdern, eine Audienz. Die Zöglinge empfingen den Papst mit einem hiezu componirten Gesange. Hierauf nahm Pius IX. die Produkte ihres Fleißes in der Bodenkultur in Augenschein, von denen sie Muster gebracht hatten. Der hl. Vater sprach seine Genugthuung über dieselbe aus und ließ dann unter die Zöglinge kleine silberne Medaillen vertheilen. Ferners ermahnte er sie, in ihrem Fleiße und ihrer moralischen Aufführung fortzufahren; um sie hiezu zu stärken, segnete er die Zöglinge und die Lehrer dieser von ihm gegründeten und unterhaltenen Bodenkulturs=Schule vor der Porta Portese.— Nach Mitternacht am 18. d. M. verschied im Herrn der Kardinal Hannibal Capalti, gestärkt durch die hh. Sterbesakramente und den Segen des Papstes. Er war am 21. Jänner 1811 in Rom geboren, studirte im Seminare von Volterra und vollendete seine theologische Ausbildung in seiner Vaterstadt, worauf er sich dem Studium der Jurisprudenz widmete. Er lehrte an der römischen Universität das canonische Recht und war erst Domcapitular von St. Maria in Trastevere, dann von St. Giovanni Latrano, ebenso sehr Sekretär der Congregation der Riten sowie der Studien, Hausprälat des Papstes. Bei dem Concordate mit Oesterreich war er thätig. Im Jahre 1861 wurde er zum Sekretär der hl. Congregation der Propaganda Fide ernannt und am 13. März empfing er im Jahre 1868 den Cardinalshut. Im ökumenischen Vatikanischen Conzile war er einer der Präsidenten. Im Jahre 1873 ernannte ihn der Papst zum Abbate Commendatario der heiligen Vinzenz und Anastasius bei den Tre Fontane. Schon seit drei Jahren aber war er ununterbrochen leidend und konnte seinen hohen Aemtern nicht mehr vorstehen. Er hinterläßt ein ihn verehrendes Andenken wegen seiner ausgebreiteten Kenntnisse und seiner wahrhaft Apostolischen Tugenden. R. I. P.— Der hl. Vater genehmigte das ihm zu wiederholten Malen vorgelegte Entlassungs=Gesuch des Gran Penitenziere der hl. Römischen Kirche, des Cardinals Panebianco und ernannte für diese wichtige Stellung den Cardinal Bilio. Ebenso wurde zum Präfekten der Studien definitiv der Cardinal Martinelli vom Papste ernannt.— Unter unsern Zwingherren herrscht ein großer Zwiespalt. Der Minister Zanardelli verträgt sich mit seinem Collegen Nicotera nicht. Einst waren beide Demagogen und Conspiratoren; der erstere blieb als Minister, was er war, der letztere wurde Aristokrat. Dieß ist der Brund des Hasses unter ihnen. Nun hat der Erstere sich unter den Deder mohamedanischen Sekte der Aissaoni beizuwohnen. Etwas Widerlicheres und wahrhaft Schauderhafteres habe ich nie gesehen und hoffe auch nie zu sehen. Es war eine Horde Besessener, die dort herumraste und heulend und knirschend sich wand, bis der Schaum ihnen vor den Mund trat. Doch ich will eine etwas genauere Beschreibung dieses fanatischen Tanzes, Gebetes und Mahles, denn aus diesen drei Bestandtheilen besteht das Fest, versuchen. Nach kurzer Wanderung durch die finsteren Straßen der oberen Stadt betraten wir ein arabisches Haus. In einem viereckigen offenen Hofraum, oben mit einer Gallerie versehen, fanden wir die Angehörigen der Sekte an den Wänden entlang sitzen; vom Knaben an bis zum Greise, nur Männer. Die Frauen standen auf der Gallerie und sah ich hier zum ersten Male unverschleierte arabische Weiber, einige schöne Gesichter mit großen ausdrucksvollen Augen. In der Mitte des Raumes stand auf einem niedrigen Schemel ein großes Kohlenbecken mit glühenden Kohlen. Kaum waren wir eingetreten, so gab der Mokkadem, der Anführer, das Zeichen zum Beginn. In einem engen Kreis setzten sich alle um das Räucherbecken, es wurden Kräuter in dasselbe geworfen, ein dicker Qualm stieg auf— der berauschend wirkt— und indem sie die Köpfe in den Rauch hielten und die Hände auf eine eigenthümliche Art vor dem Gesichte hin und her bewegten, begann das Gebet in tiesen Tönen. Erst würdevoll und ruhig, allmälig, da der berauschende Dampf zu wirken begann, machte sich eine Erregung geltend, die von Minute zu Minute stieg. Der Turban wurde vom Kopfe gerissen, die Augen nahmen einen stieren Ausdruck an, der Mund brachte die Worte nur mehr lallend hervor, der ganze Körper bewegte sich konvulsivisch. Plötzlich sprang Einer mit einem gellenden Schrei aus der Gruppe heraus, entb ößte seinen Oberkörper und begann in wahnsinnigen Bewegungen und dumpfem Stöhnen und Heulen den Tanz. In ungleichen Zwischenräumen folgten die übrigen nach, und es war ein entsetzlicher Anblick, diese rasenden Menschen zu beobachten. Das unsichere, flackernde Licht weniger Kerzen, durch den Qualm blutigroth gefärbt, beleuchtete die unheimliche Scene. Vor uns 10 bis 15 wahnwitzige halbnackte Menschen, die unter thierischem Geheul einen Tanz aufführten, der durch die unnatürlichen Verrenkungen der Glieder etwas Unheimliches hatte. Menschen mit schäumendem Mund, verglasten Augen, in den Händen spitze Eisen, die sie unbarmherzig in ihre von Schweiß triefenden Körper trieben; von oben her tönten gellende Schreie aus den Reihen der gleichfalls in Aufregung gerathenen Weiber; wirklich, man schaute sich unwillkürlich um, ob nicht aus irgend einer Ecke der Teufel hervorgrinse. Und dies Alles aus Religion!! Damit war des Schrecklichen aber noch nicht genug. Es folgte das Mahl, und was für ein Mahl! Die Gerichte bestanden aus lebenden Skorpionen, Kaktusblättern, Glasscherben und Eisenstücken. Wie wilde Thiere stürzten sich die unglückseligen Geschöpfe auf diese Gegenstände und in wenigen Augenblicken war Alles verschwunden. Einer nach dem Andern sank jetzt erschöpft zu Boden und wir verließen bis zum Ekel angewidert das Haus, wo ein solch' teuflischer Cultus geübt wird.(Forts. folgt.) putirten einen Anhang verschafft, welcher das Ausscheiden des Ministers Nicotera verlangt. Als Grund hiefür geben die Freunde Zanardellis die Tyrannei Nicotera's in Sizilien an. Rom, 26. Oct. Der hl. Vater hat, wie verlautet, in Betreff der Wiederbesetzung des erzbischöflichen Stuhles von Neapel an Stelle des verstorbenen Riario Sforza bestimmt, daß sämmtliche Bischöfe des ehemaligen Königreichs Neapel in Berathung treten und ihm drei Candidaten, welche sie für die würdigsten und tauglichsten halten, unterbreiten sollen, aus welchen er selbst dann einen zum Nachfolger des erlauchten Kirchenfürsten ernennen wird. Als dieser Tage in der Umgebung des hl. Vaters von den Wahl=Resultaten in Frankreich die Rede war, soll Pius IX., wie mir von sehr glaubwürdiger Seite erzählt wird, etwa folgende Worte gesagt haben:„Warum wundern Sie sich alle über das gemeldete Resultat? Ich kann mich durchaus nicht über dasselbe wundern; denn nach meiner Meinung hätte es noch viel schlimmer ausfallen können.“ Die Sicherheitszustände in dem einigen Italien erhalten einen neuen sprechenden Commentar durch die Mittheilung, daß in einem sehr kleinen Ort Calabriens, Gallico, während 6 Tagen nicht weniger denn 8 Mordthaten verübt wurden. Die Regierung sah sich genöthigt Militär und Polizeimannschaften dorthin abzusenden. Der„Precursore“, ein sizilianisches revolutionäres Blatt, dessen Redakteur von Nicotera in Zwangs=Aufenthalt geschickt wurde, bringt seit einigen Tagen Artikel über die Art und Weise, wie die Regierung dem Brigantenwesen ein Ende setzt, welche ein eigenthümliches Licht auf die dabei angewandte Methode wirft. Es sollen dort Grausamkeiten vorgekommen sein, die, falls sie wahr sind, es schwer entscheiden lassen, auf welcher Seite die ärgern Briganten sind: ob auf Seite der Unterdrücker(Regierung) oder auf Seite der Unterdrückten(Briganten und Helfershelfer). Die Wiedereinberufung der Kammer ist für die Hälfte des Monats November festgesetzt. Die Präsidenten des Senates und der Kammer haben die EinladungsCirculare bereits verbreitet. * Kom, 26. Octbr. Das Schreiben, welches Pius IX. an den vom 10. bis 14. d. in Bergamo tagenden vierten italienischen Katholiken=Congreß richtete, ist vom 24. v. M. datirt und hat folgenden Wortlaut: Schon oft haben Wir den Eifer belobt, welcher euch einigt, um der Vertheidigung der katholischen Interessen Hülfe durch Rath und That zu verleihen. Heute aber erachten Wir euch besondern Lobes werth, weil ihr nicht nachlaßt in der Arbeit auf einem stets ausgedehntern und mit Mühseligkeiten besäeten Felde, weil ihr bei der unwürdigen Behandlung und der Auflösung, die ihr voriges Jahr in Bologna erfuhret, das Glück hattet, Beschimpfung zu leiden um des Namens Jesu willen, und weil ihr aus diesen Vorgängen neue Kraft gewonnen habt, um noch muthiger euer Ziel zu verfolgen. Mit euch freuen Wir Uns dieser edeln Gefinnungen, die Uns sehr nützlich und nothwendig für den bevorstehenden Congreß in Bergamo erscheinen, nicht allein wegen der Gegenstände, die ihr in einer Zeit, wo das Böse weiter um sich greift, behandeln wollt, sondern auch wegen des Zuwachses euerer Mühen, da ihr ja Verhandlungen wieder aufnehmen müßt, welche gewaltsam unterbrochen wurden. Die gleichen Gründe, welche ihrer Natur nach diese Berathungen erschweren könnten, werden euch mit jener vollkommenen Einmäthigkeit erfüllen, ohne welche euere Kraft der Aufgabe nicht gewachsen sein würde, und euch veranlassen, die katholischen Congresse auszudehnen, deren häufigere Wiederholung der stets trauriger werdende Zustand der religiösen und bürgerlichen Gesellschaft erfordert; fie werden endlich den Eifer aller Katholiken entzünden, so deß jeder die Sache der Religion und der Kirche als seine eigene betrachtet und ihr, geeint mit den Brüdern, seine Kräfte weiht. Da euer fester Entschluß, Unbilden, Verfolgungen und Schimpf für die Gerechtigkeit zu erdulden, die Hülfe des Himmels auf euch herabziehen muß, so haben Wir gutes Vertrauen, der allgütige Gott werde euch beistehen mit seinem Lichte und seiner Kraft. Das erflehen Wir für euch und ertheilen euch als Unterpfand der Gunst des Himmels und zum Zeugniß Unseres väterlichen Wohlwollens den apostolischen Am 14. ds. ist der ehemalige Minister Antonio Scialoja zu Procida bei Neapel gestorben. Der Verstorbene lehrte eine Reihe von Jahren an der Turiner Universität National= Oekonomie, bis er sich im Jahre 1848 an der liberalen Bewegung in Neapel betheiligte und nach deren Scheitern ins Exil ging. In der Zeit vom 31. December 1865 bis zum 17. Februar 1867 bekleidete Scialoja in dem Königreich Italien den Posten des Finanzministers und stand später vom 5. August 1872 bis zum 7. Februar 1873 dem Unterrichts=Ministerium vor. Der Verstorbene gehörte seit dem 16. November 1862 dem Senate an, in welchem er als hervorragender Redner galt. Seialoja erreichte ein Alter von 60 Jahren. Rußland. * Der Administrator der Erzdidcese Warschau, Prälat Zwolinski, ist gestorben, und darf man nun auf die Vorgänge gespannt sein, die sich anläßlich der Wahl seines Nachfolgers entwickeln werden. Der erzbischöfliche Stuhl von Warschau ist bekanntlich nicht erledigt, sondern behindert, da der Erzbischof Felinski seit einer Reihe von Jahren in der Verbannung lebt. — Zur Habhaftwerdung der Schmuggler an der russischen Grenze werden russischerseits jetzt— Spürhunde angewendet. So meldet man der„Ostd. Pr. aus Ostrowo.— Erforderlicher Nachbesserungen wegen ist die auf den 10. d. anberaumt gewesene Eröffnung der russischen Weichselbahn unterblieben. Diese soll am 1. November stattfinden. Diese Bahn wird für die Kriegsdauer nur Kriegszwecken dienen.— Ueber eine neue Secte, die in Rußland in die Oeffentlichkeit getreten ist, lesen wir Folgendes: „In einem russischen Kreise ist eine neue Secte aufgetreten, deren Anhängerinnen vom Volke=Christusbräuter oder=Küsserinnene genannt werden, da zu derselben nur Jungfrauen gehören. Sie predigen wie die Skopzen Unterdrückung aller Fleischeslust, nur daß sie nicht, wie jene, dieses Ziel durch Verstämmelung, sondern durch Willenskraft zu erreichen suchen. Von den Anhängerinnen dieser Secte wird vor allen Dingen Folgendes verlangt: Ein unbeflecktes jungfräuliches Leben, um in die zukünftige Welt als reine=Christusbraut= einzugehen. Um nun dieses Leben einhalten zu können, darf eine=Küsserine nie in eine Badestube gehen, nie eine süße Speise genießen oder in einem weichen Bett schlasen; sie muß sich im Gegentheil so selten wie möglich waschen und ihren Körper vor jeder Verweichlichung hüten. Wird eine=Küsserinrank, so darf sie keine Arzneien zu sich nehmen, denn odie Krankheiten Parole zu solchem Widerstande geht natürlich von der Hierarchie aus!? Ein Greuel ist es ihm, daß Centrumsmitglieder in Toasten den Papst und die Hierarchie feiern, nach Lourdes und Marpingen oder zur Louise Lateau wandern und drgl. mehr. Als selbstverständlich gilt es ihm, daß trotz des entfalteten Banners für„Wahrheit, Freiheit und Recht“ alle ihre Abstimmungen, soweit sie von denen der Liberalen abweigen, durchaus nur von der Reichsfeindlichkeit dictirt find. So wird der Partei denn auch vorgeworfen: sie suche gegen den äußern Feind das Reich wehrlos zu machen, während die französischen Ultramontanen die Wehrkraft ihres Landes im Gegentheil zur Revanche gegen Deutschland auf alle mögliche Weise zu stärken und zu heben suchten. Gegen solche Angriffe und Verdächtigungen bedarf es keiner Rechtfertigung; sie richten sich von selbst. Wo gäbe es eine Partei, die moralisch so intact dastände, als eben das Centrum! Wahrlich ist nicht sie es, die den wirthschaftlichen Ruin der Nation verschuldet, dem Schwindel und Gründerthum die Wege bahnt, die Rechte des Volkes eines nach dem andern verkümmert und preisgibt, der das corrumpi et corrumpere zur List fällt, diese Männer finden sich nur in den Reihen einer ganz anderer Partei. Mag die öffentliche Meinung, mögen die Thatsachen hier zwischen den Liberalen und der Centrumspartei richten; das Urtheil braucht letztere gewiß nicht zu scheuen. Daß das Centrum einer Parole von auswärts folgt, ist ebenso unwahr, als es im Gegentheil unleugbar ist, daß fast in allen wichtigern Abstimmungen die Liberalen sorgfältig auf die von der Wilhelmstraße ausgehenden Winke lauschen und eine solche Schwanzwedelei in ihrem Verhältniß nach oben documentiren, daß man gerade ihr jede Fähigkeit absprechen muß, eine selbstständige politische Partei zu sein. Auch sonst ließe sich der Spieß umdrehen und sagen: seitens der liberalen Partei finden die öffentlichen Angelegenheiten nicht die Würdigung vom sachlichen politischen Standpunkte, sondern gerade bei ihr gelte das Princip,„alle Maßregeln zu vertheidigen, welche der Partei nützen oder zu nützen schienen“, ohne daß dabei immer und von Allen„auf moralischen Werth oder Unwerth“ eine gar zarte Rücksicht genommen werde. Daher Einmüthigkeit, wo es gilt, zu Gunsten ihrer Herrschaft und Behaup ung ihrer Stellung nach oben hin den Rechten wahrer Volks= und kirchlichen Freiheit„etwas zu versagen“, beziehentlich zu entziehen. Auch den Wanderungen nach Lourdes u. s. w. könnten andere nach Varzin oder gleichfalls in's Ausland, den Reden und * Toasten der Centrumsmänner andere voll des überschwenglichsten Byzantinismus u. s. w. vergleichungsweise gegenübergestellt werden, und würde, wenn diese Reisen und Reden nach Zweck und Inhalt ernstlich geprüft würden, sich dann ja sehr wohl herausstellen, auf welcher Seite sich aufrichtige, in der Religion gegründete Vaterlandsliebe und auf welcher die widerwärtigste Schmeichelei und Heuchelei, wo ächt freiheitlicher Sinn gepaart mit Hingebung an das angestammte Herrscherhaus und wo eigennütziger Servilismus und wirkliche Conspiration mit fremdländischen Mächten sich findet. Wenn gesagt wird: während der Papst die Revolution verdammte, habe die ultramontane Partei aus ihr Nutzen zu ziehen gesucht; ebenso führe sie jetzt offen den Krieg gegen die Regierungen, auf deren Seite sie sich früher im wohlverstandenen eignen Interesse gestellt, so wird man zu einer Vergleichung herausgefordert zwischen der stets loyalen wenn auch nicht servilen Haltung der Ultramontanen und jener Stellung, welcher liberale Parteihäupter früher als Barikadenhelden zur Revolution eingenommen, und weiterhin zu der Frage gedrängt, ob und inwieweit sich der Charakter der Personen und ihre Herzensneigungen oder nur die Zeiten geändert haben. Die Katholiken haben stets mit Consequenz und Offenheit die Freiheit ihres Bekenntaisses und ihrer Religionsübung für sich gefordert, jetzt wie früher, niemals aber, um zu ihrem Ziele zu gelangen, in Deutschland den Weg der Revolution beschritten; die Kirche hat stets blutige Gewaltthat verabscheut. Die liberale Partei ist auch heute nichts weniger als die Stütze des Thrones, wofür sie sich ausgibt; daß sie aber heute, solange sie herrscht und ihre Bestrebungen erfüllt sieht, keine Revolution macht, ist ihr wahrlich nicht zum Verdienste anzurechnen. In dieser Hinsicht wäre ihr Treiben in jenen Gegenden and zu jenen Zeiten in's Auge zu fassen, wo sie erst nach der Herrschaft ringt oder gerungen hat. Als grundlose Verdächtigung muß endlich die Insinnation zurückgewiesen werden, als ob die Katholiken die Wehrlosigkeit des Reiches beabsichtigten, um dieses an den Untergang zu bringen, und hierbei in geheimem Einverständniß mit der Partei in Frankreich handelten, welche sich auf den Revanchekrieg rüste Wenn etwaß hüben und drüben die Kriegsleidenschaft zu provociren vermag, so find es die übertriebenen militärischen Zurüstangen in Verbindung mit dem unaufhörlich geschürten Racenhafse und den die Gemüther aufwiegelnden, ungeahnt auftauchenden„Krieg—in—Sicht"=Artikeln. Uebrigens ist der Revanchekrieg in Frankreich keine ultramontane Idee, sondern der Gedanke der gesammten Nation und aller Parteien; doch würden wir die Verwirklichung desselben erst bann zu fürchten beginnen, wenn die von ihren deutschen Gefinnungsgenossen begünstigten Liberalen an das Ruder des französischen Staatsschiffes gelangten und nicht eher. Schließlich geben wir Hru. Schulte den Rath, künftighin wenigstens die Vorsicht zu gebrauchen, daß, was er gegen die„Ultramontanen“ schreibt, sich nicht wie von selbst gegen die eigne Partei richte und zur enttage wider diese werde, deren Credit ohnehin schon genug erschüttert erscheint. Was dann die Bezeichnung des Centrums als„ultramontane Partei“ betrifft, so sei nur kurz bemerkt, daß sie unrichtig ist in dem Sinne, wie ei Schufte meint und er sich mit dieser Bezeichnung von selbst verbindet, als ob dieselbe eben nurultramontanen Zwecken zu dienen bestimmt sei; dagegen ist es wahr, daß in dem Kampfe für„Wahrheit, Freiheit und Recht“ heutzutage die Rechte der Kirche vorzugsweise in den vordergrund treten und leider für diesen Kampf jetzt thatsächlich fast ausschließlich die Ultramontanen eingetreten find, was anders sein könnte und müßte, da man nicht ultramontan zu sein braucht, um der Kirche ihr Recht einzuräumen und dem Gewissen seiner katholischen Mitbürger Rechnung zu tragen; auch nicht Annahme und Bekenntniß der katholischen Lehre als Bedingung für die Zugehbrigkeit zum Centrum gestellt ist. sind von Gott geschickt und gegen seinen Willen darf man nicht handeln.= Bei der Aufnahme in die Secte muß sie unter Anderm geloben, so viel als möglich Proselytinnen zu machen. Deswegen wechseln die=Küsserinnenauch häufig ihren Aufenthalt, indem sie herumziehen und ihre Lehren predigen. Im Umgange mit den Männern ist es den=Christusbräutengestattet, dieselben zu küssen, woher auch die ihnen vom Volke beigelegte Bezeichnung der=Küsserinnen= herrühren. Das Haupt der Secte soll ein alter heruntergekommener Bauer sein, der in bestimmten Perioden die Anhängerinnen besucht, um von denselben Geld zu erheben.“ Der russisch=türkische Krieg. Peteroburg, 28. October. Nach weiteren aus Jgdyr eingegangenen Berichten rückten drei Cosonnen des Eriwan'schen Detachements den sich zurückziehenden Truppen Ismail Paschas nach und besetzten die früher vom Feinde innegehabten Pofitionen bis Tschersala. Die Nachhut Ismail Paschas befestigte sich mit 3 Geschützen auf den Anhöhen bei Alikorschuk und eröffaete ein Artilleriefener, welches besonders gegen die energisch anfreifende Colonne des General Dewel gerichtet war. Die eingetretene Dunkelheit und dichter Nebel verhinderten den Geueral Dewel, den Feind von der rechten Flanke zu umgehen. Durch das türkische Feuer wurden 5 Namn getstet und eine Muntionsliste gesprengt. 8 Ein Wort zur Abwehr. Im Octoberhefte der„Deutschen Revue' lagert Dr. Schulte seinen großen Unwillen gegen die Centrumspartei in einem Artikel ab, darin er nachzuweisen sich bestrebt, daß das Centrum als eine„ultramontane“ eben keine politische Partei sei. Eine solche könne die ultramontane Partei nimmer sein und sei sie nie gewesen weder im Frankfurter Parlament, noch im Erfurter, noch in den Kammern von Preußen, Baiern u. s.., weil sie„ohne Rücksicht auf moralischen Werth oder Unwerth“ (1) zu jeder Zeit alle Maßregeln vertheidige, die der Hierarchie nützten oder zu nützen schienen. Ferner stehe dieselbe wie ein Mann, wo es gelte,„dem Reiche etwas zu versagen.“ Daher die seltene Einmüthigkeit nicht nur über politische, sondern auch andere Fragen, z. B. das Impfpeietz, wodurch sie sich als die„bestbisciplinirte“ Partei darstelle. Die Vermischte Nachrichten. sden ua. Sichn. de in bemn Zat ir Anterthe DVC doch wenigstens etwas Tröstliches zu melden, nämlich daß ein „hervorragendes und thätiges Autschußmitglied des Deutschen Vereins in einem Briefe an den Vorstand billigt, daß der Verein Jemanden ausschickt, öffentlich zu verwerthendes Material zu sammeln.“ Also wiederum „der berechtigte Gedanke.“ Was diese Leute doch für eine Moral am Leibe haben! Herr v. Sybel hält es für„eine gute und patriotische That“— so bezeichnete er es selbst wörtlich am Samstage im Abgeordnetenhause, daß er die Ausdehnung der Verwaltungsreformen auf die Rheinprovinz verhindert habe— und DVC und seine Leute erklären es für einen„berechtigten Gedanken“ Spionage und Denunciation zu treiben. Will man dieses Treiben in seiner ganzen Herrlichkeit kennen lernen, so darf man blos die verschiedenen Jahrgänge der DVC(der deutschen Verleumdungscorrespondenz, wie sie j tzt allgemein genannt wird) nachschlagen. Was war da für ein Haberfeldtreiben gegen den ehemaligen Bicepräsidenten„Grafen v. Billers in Coblenz, gegen den Landrath v. Frentz, gegen die Geistlichen von Königswinter(in der Hospitalangelegenheit) u. s..! Die schlimmste Revolverpresse hätte sich kaum schlimmer geriren können. Ein schöner„berechtigter Gedanke“! Wie sagt doch der Bürgermister Werners von Düren! § Bonn, 29. October. In Lüttich hat sich eine Schwindlerbaude niedergelassen, die auf deutsche Blätter abonnirt und die im Inseratentheil derselben befindlichen Firmen auszubeuten sucht. Dieser Geschäftsschwindel wird damit eröffnet, daß man den deutschen Geschäftsleuten mittheilt, man habe ihre Adresse von befreundeter Seite empfangen; gleichzeitig bittet man um größere Probesendung, und nach deren Empfang gibt man vor, wöchentlich regelmäßige Bestellungen gegen baar oder kurze Wechsel machen zu wollen mit der Anweisung, die erste Sendung sofort abzuschicken. Alle deutschen Geschäftsleute mögen sich vor solchen Kunden hüten und ohne genaue Erkundigung keine Waaren verabfolgen lassen. § Vom Rhein, 29. October. Nachdem die Lehrorden fast alle uns verlassen haben, um ferne vom Vaterlande ihre gesegnete Thätigkeit fortzusetzen, haben jetzt auch die Krankenschwestern allerlei Unannehmlichkeiten zu erleiden. Nicht blos, daß dieselben bei einer Versetzung sich polizeilich anmelden müssen, nein, man will sogar den Grund wissen, warum die Versetzung stattgefunden hat. fragt man doay, warum er von Ort Hillemeyer hierselbst resp. dem Gutsbesitzer Sterlage schwebenden seitens des kgl. Kreisgerichts hierselbst unter dem 19. d. zu Guncken.# kgl. Commissars entschieden worden. Dem Vernehmen nach wird Seiten der Verurtheilten Berufung eingelegt werden. Pico den * R a u m b u r g, 2 6. O e t. H e u t e g e g e n M i t t a g w u r d e n h i e r d u r c einen einfahrenden Zug drei der Post angehörige Personen schwer verwundet und zwei Postperronwagen zerträmmert. Der eine der deten wird bereits todt gesagt. * Berlin, 28. Oet. Das Verschwinden eines hohen Gerichtsbeamtedes Kreisgerichts=Rathes Benno Schulze vom hiesigen Kreisgericht, machin den Kreisen unserer Gerichtsbehörden gegenwärtig viel Aufsehen. HerKreisgerichtsrath Schulze, früherer Reichstags=Abgeordneter, hat, wie#. Post“ meldet, am 2. Oct. seine Wohnung verlassen, ist jedoch an diesen Tage auf dem Kreisgericht nicht erschienen und überhaupt seitdem dars nicht mehr gesehen wurden. Das Polizei=Präsidium hat nach seinem Ver, bleib, auf Veranlassung der vorgesetzten Behörden des Verschwundenen bereits die eifrigsten Recherchen angestellt, jedoch seither ohne jedweden Erfolg. Herr Schulze war früher in Guhrau beim dortigen Gericht in Stellung. * Stettin, 27. Oct. Das Kreisgericht hat die Wahl der Herren Keddig, Braun und Hildebrandt zu Curatoren der Verwaltung der Con, cursmasse der Ritterschaftlichen Privatbank bestätigt. * Danzig, 25. Octbr. Das hiefige Criminalgericht verhandelte am Sonnabend eine Anklagesache gegen den Herrn Vicar Fethke in Zuckar Derselbe war beschuldigt, bei Gelegenheit der Spendung des hl. Saera, ments der Firmung im Mai dieses Jahres in der Pfarrkirche zu Matergepredigt zu haben, wofür der Staatsanwalt eine Geldstrafe von 30#. oder acht Tage Gefängniß gegen ihn beantragte. Der Angeklagte verthei, digte sich selbst und führte aus, daß er vor den Maigesetzen in Zuckan angestellt sei und sich daher berechtigt gehalten habe, in einer Nachbar. Parochie zu predigen. Ein solcher Fall sei übrigens vom Gericht i Löbau als straffrei erklärt worden. Auch habe er sehr häufig in i Zeitungen Ankündigungen von sogenannten Gastpredigten protestantischer Prediger gefunden, und sei kein einziger Fall zu seiner Kenntniß gelangt daß die Staatsanwaltschaft dagegen eingeschritten sei. Der Gerichts#verurtheilte jedoch den Angeklagten nach einer Besprechung von etn einer Minute zu einer Geldstrafe von fäufzehn Mark oder zwei Tage de Von dem großen Werke Giovan Vatistas de Rossi: Roma sottg ranea cristiana ist nach mehrjähriger Unterbrechung der dritte Theil erschienen, ein Band in Hochquart von nicht weniger als 777 Seiten mit 52 chromolithographischen und lithographischen Tafeln und za#l reichen im Text abgedruckten Abbildungen. Er enthält den Abschluß in Beschreibung und Illustration des großen Coemeteriums des Calistus## der Via Appia so wie jene des Friedhofes der Generosa beim heilign Hain der Arvalen... e Guum 2 ames in * Wien, 28. Oct. Der Hof Kapellmeister nitter v. Herbeck ist heutVormittag gestorben. 6. 44. Urntischen Densasl.es Das zweite Buch Mosis und die egyprischen wenrmäler. Der be rühmte Alterthums= Forscher Brugsch=Bey, der vor Kurzem die Ergesnisse seiner Forschungen über die alte egyptische Geographie herausgegebe hat, sagt darin, daß seine Resultate weit davon entfernt seien, die Auterität und den Werth der biblischen Bücher zu vermindern, da sie, authentischen Nachweisungen der Monumente beruhend, im Gegenthei Zeugen sind, welche die hohe Zuverlässigkeit jener Bücher, das Alter### Ursprunges wie ihrer Quellen beweisen. An den Texten der hl. Schrift hätte er nicht ein Jota zu verändern. Zwanzig Jahre lang hat Prez. Brugsch von Papyrusrollen und Steindenkmälern geographische Notien gesammelt und so über 3600 Namen erhalten, hat Egypten selbst est bereist und Studien über die Lage der Ortschaften gemacht. Literarisches. Wilhelm Hauss's sämmtliche Werke, illustrirte Ausgabe, und halten in 5 Bänden: I. Hauff's Leben von Gustav Schwab. Gedicht zu Hauff's Andenken von G. Schwab und L. Uhland. Rede von Erleisen. Gedichte. Vertrauliches Schreiben an Spöttlich. Jud Süß. Du Bettlerin vom Pont des Arts. Die Sängerin. Die letzten Ritter der Marienburg.— II. Mittheilungen aus den Mmoiren des Satans. Des Bild des Kaisers.— III. Othello. Der Mann im Monde. Controvenpredigt über Clauren. Phantafieen im Bremer Nathskeller.— IV. Mir chen. Ekizzen.— V. Lichtenstein. Die dichterische Erscheinung Haufs's verdient es, daß sie in innn Kreisen gekannt und zeschäft werde, und daß seine Wect u weiteren Srurre Argrisen, sergeg Zuo geschage u. 2, und daß. letne. 55 jeder Familienbibtiotyer ihr Plätzchen erhalten. Mit Lust und## folgte seiner Zeit das Publicum des jugendlichen Dichters Schöpfme## und auch heute noch erfrest es sich an der lebendigen Iudividualisitrung und an dem warmen Colorit, welche den Hauff'schen„Novellen“ nachre rühmen ist. Durch die reizende Dichtung„Lichtenstein“, gepanz er## Lesewelt und insbesondere die schwäbische für sich, die es iym vanich, deß er durch das Gebilde seiner Phantafie ihre heimischen Sauen mit einmm ver diu, Aödeuc der iünf Verlagshandlung in Stuttgart in 15 Lieferungen à 45 Pf., wovon alt 4 Wochen zwei ausgegeben werden. Mit der Schlußlieferung wird## helm Hausf's Portrait, in Stahl gestochen, ausgegeben. Richt einmal einen Vagabunden man doch, warum er von Ort zu Ort wandere; sind denn unsere guten Krankenschwestern staatsgefährlicher noch als dieses herumziehende Gefindel? So viel wir wissen, hat die Generaloberin der Franciscanerinnen in Nachen zur Zeit jede Beantwortung solcher ins innere Ordensleben tief eingreifenden Fragen entschieden abgelehnt und nicht undemlich zu verstehen gegeben, daß die Welt noch weit genug für sie sei, wenn man ihnen in Preußen den Aufenthalt unmöglich mache. Wir können nur wünschen, daß alle der Krankenpflege dienenden Genossenschaften mit gleicher Entschiedenheit auftreten, wenn man mit solchen Forderungen an e, berantrit und daß sie eher hier in Prußen den Staud von den Füben pretem zno ins Austand wander, als daß die sich ihr knmeres Ordens, Pog=rse g, ainem Ack enkapital von. 19. 24i. Ltur. 16. odemn verithumern lassen, Mitgen die Aiberaten gua,pden anderen[Hwerep ,hiling, ud Vorschaßschalden 3 Dnu. Tor B. 3,. Waren endeueuen, siaher, Whernstunt her i5 Drucden mlbschem u. v uitz Ie, Trsheuden Schalden angalder nezre, u 6. Für die Pilgerreise. Ein Abum von veligibsen Zsze gesammelt von Wilhelm Lindemann. Erste Lieferung, Verlag von W. Deiters. Preis 2 M. 70 Pf. Das vorliegende Werk des bekannten Literaturhistorikers, Pfarm Lindemann in Niederkrüchten, soll nach den Worten der Vorrede,„ein Mitgabe sein für die Pilgerfahrt dieses Lebens, indem es das Schdaft, was die christliche Muse aller Zeiten, besonders aber der Geggupet sungen hat, in dem Gewande reicher, würdiger Ausstattung seitens in ernsten Künster darbietet". Das„Album“ zerfällt in vier Abtheilun 1. Geweihte Stunden, 2. Heilige Zeiten, 3. Heilige Bilder und ten und 4. Sprüche und Annuthungen. Das uns vorliegende erste## enthält auf 56 Seiten außer der Vorrede und zwei einleitenden Ged## ten von Albertini und L. Hensel 7! Gedichte religiösen Inhaltes# verschiedenen Autoren zumeist der Gegenwart. Die Werkes ist in der That eine reiche und würdige und gereicht der Be# lagshandlung zu nicht geringer Ehre. Das Papier ist Druck elegant und schön, die Jnitialen vor vielen Liedern recht geschgg voll, und die beiden Holzschnitte(Geburt Christi von Correggio sixtinische Madonna von Raphael) bilden eine besondere Zierde bums. Das Ganze erscheint in 5 Lieferungen und dürfte sich zu Festgeschenken eignen. Ein Besuch in Mettenbuch. Unter diesem Titel Pustet in Regensburg ein Bächlein erschienen, welches die U. L. Frau in der Waldschlucht bei Mettenbuch wahrheitigetrent, uu den Aussagen der 5 theiligten Personen in anziehender Spreg,#### Der Preis des Büchleins, das in jeder Buchhandlung zu trägt 20 Pf. So eben erschien im H. Grobelschen Verlag zu Cassel### lage des gleichnamigen Portemonnaie#### Cursbuches füe den Winter 1877/78. gastach in Während der kurzen Zeit des Bestehens hat das kreime vezn##n#### der großen Concurrenz eine außerordentliche verdankt es diesen Erfolg hauptsächlich der übersichtliche#ueg u# stellung der Fahrpläne und dem practischen Formot. Fesessisße# fang von 224 Seiten mit hübscher Orientirungskarte kostet 40 Pfennige. denid und beriee. Herr Baare erklärte kürzlich in Elbing, das Betrieberop„#g### preußischen Eisenhütte sei im Verhältniß zum Grundkapitog, reichend gepesen! Er bepeichurte 8) boho,m. gr der penigen gußelgreg messen, daß ein derartiges Unternehmen weg, zige seige Aast beade Credite in Auspruch nehme und bod, Bachumer Gußsiaslgishz, ein Beispiel zu stützen, hervor, daß auch der erbaite. Zu gebengen Verzewete Aictzis gsapitel den Stempel in Folge des wrangels an eigenem Betriebskapital den ner Verhältnisse trägt, gehört mit in erster Linie der von glriche Bochomr Aeria für Srchean und Geibe-bP ehtienet Ketten an der gektritgen Börse mit einemn Lovin weischer aurtzetze wurden. Freilich, wenn man in's Auge faßt, ig gelcher un nden Censenschasten v.; Bstanyz bes oohrur dot fiehigen Adtiegrunt beischosgecher urch nit belchen Forderungen an 1 Ik. so braucht non, un vvn., unglistig Bergwertric. igrihes uecb eden Staud von den Flüben mur erst in zwiter= Linte upf Pzlang de, Bochumer Gaßter., gs. 94 aie sich ihr imeres Ordend= zugrifen, Die Pospsotz, der I tiov, 15 Pill Mark: an Prxerfgechelbes len zu den anderen schweren nämlich vei einem Act enkapttg, voz ung an sagwebenden Krauken ider rruen, liebden Puegerinnen gier in Preußen müssen! * Paderborn, 29. Letbr. Wie das„Westf. Volksbl.“ hört, sind die wegen des Verkaufes des Mobilars der Franciscanerklöster in Paderborn und Wiedenbrück zwischen dem kgl. Commissar für die bischöfliche Vermögensverwaltung, Hru. Regierungsrath Himly, und den HH. Hesse und Rese ca. 6 Mill. auf, während die Debitoren, Cassa, Weglig., ea. 7 Mill. den Vorstegenv Helgrederefonds von 300.000 D. gasagunz ben u be bo o, dden Hchaur Schziaestort Fescial Daustwuortlicher Natacteur: J..; C. Chardell in Lom.— Lalag: P. Oapptmann.— Drus dar Haupiaauschen Bachdrnckers in Vom(Sie) Nr.