6. Juhigung. Bonn, Mittwoch den 11. Juli 1877. Nr. 186 Perticher. „„„„ Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, and Abonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg ( PMariz be.. 4 MMark. Organ für das katholische Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheinr taglich, an den Wochentag### Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPfennig. ": Geschäftsanweisung für die katholischen Kirchenvorstände und Gemeindevertretungen in der Erzdiözese Köln. III. In Betreff des Etats gibt das Gesetz folgende Bestimmungen: Der Kirchenvorstand hat einen Voranschlag der Jahreseinnahmen und Ausgaben aufzustellen; die Feststellung des Etats bedarf der Zustimmung der Gemeindevertretung; der Etat ist nach erfolgter Feststellung auf zwei Wochen öffentlich auszulegen; in den Landestheilen, in welchen die bürgerliche Gemeinde zur Aufbringung von Kosten für die kirchlichen Bedürfnisse der Pfarrgemeinden verpflichtet ist, muß der Etat zugleich mit der öffentlichen Auslegung dem Bürgermeister abschriftlich mitgetheilt werden; der Regierungspräsident ist berechtigt, Einsicht von dem Etat zu nehmen und den Gesetzen widersprechende Posten zu beanstanden; die bischöfliche und die staatliche Aufsichtsbehörde sind befugt, in gegenseitigem Einvernehmen Eintragungen in den Etat zu bewirken, wenn ein Kirchenvorstand oder eine Gemeindevertretung sich weigert, schuldige Leistungen auf den Etat zu setzen. Also der Kirchenvorstand setzt fest, die Gemeindevertretung stimmt zu. Damit ist der Etat fertig. Den Gemeindegliedern muß er zur Einsicht ausgelegt, dem Bürgermeister muß er zur Kenntnißnahme mitgetheilt werden: Aenderungen können sie an demselben nicht vornehmen. Daß in gleicher Weise der Etat auch der bischöflichen und staatlichen Aufsichtsbehörde eingesandt werden müsse, ist nicht gesagt. Die letztere kann es indessen anordnen, weil sie, allerdings nicht verpflichtet, wohl aber berechtigt ist, den Etat auf die Gesetzmäßigkeit der einzelnen Posten zu prüfen; die erstere aber kann es nicht anordnen. Oder sollte ein solches Recht sich aus der Befugniß herleiten lassen, Eintragungen in den Etat zu bewirken, falls die gesetzlichen Organe sich weigern, eine schuldige Leistung in den Etat zu setzen? Sicher nicht; denn die Nothwendigkeit, solche Eintragungen zu bewirken, läßt sich aus dem Etat nicht ersehen. Höchstens könnte die Behörde, die eine solche Eintragung im Einvernehmen mit der anderen bewirkt hat, die Einsendung des Etats verlangen, um Gewißheit darüber zu haben, daß die Eintragung wirklich erfolgt sei. Dennoch verordnet Herr Schuppe u seiner Geschäftsordnung ganz allgemein, daß der Voranschlag i zwei Exemplaren.... der bischöflichen Behörde einzureichen si, und fügt hinzu, daß diese ihn der staatlichen Aufsichtsbehörde mittheilen werde. Diese Anordnung steht mit dem Gesetze nicht im Einklang.„„„ Schließen wir an das in Betreff des Voranschlags Gesagte sofort die Bestimmungen der Geschäftsanweisung über die Jahnesrechnung an. Auf diese beziehen sich folgende Vorschriften des Gesetzes: Der Kirchenvorstand hat am Schluß jedes Rechnungsjahres die Rechnung zu prüfen; bei Abnahme der Jahresrechnung und Ertheilung der Entlastung bedarf der Kirchenvorstand der Zustimmung der Gemeindevertretung: die Jahresrech= nung ist nach ertheilter Entlastung auf zwei Wochen zur Einsicht der Gemeindeglieder nach vorgängiger ortsüblicher Bekanntnachung öffentlich auszulegen; in den Landestheilen, in welchen die bürgerliche Gemeinde zur Aufbringung von Kosten für die kchlichen Bedürfnisse der Pfarrgemeinde gesetzlich verpflichtet ist, muß die Jahresrechnung dem Bürgermeister abschriftlich: mitgetheilt werden; die Jahresrechnung ist der staatlichen Aufsichtsbehörde(dem Regierungspräsidenten) zur Prüfung, ob die Verwaltung etatsmäßig geführt worden ist, mitzutheilen. Also: der Kirchenvorstand prüft die vom Rechnungsführer gelegte Rechnung, nimmt sie ab und ertheilt Entlastung, letzteres beides unter Zustimmung des Kirchenvorstandes. Nachträglich erfolgt noch die Offenlegung, in den linksrheinischen Pfarrgemeinden die Mittheilung an den Bürgermeister, überall die MNittheilung an den Regierungspräsidenten behufs Prüfung, ob die Verwaltung etatsmäßig geführt worden ist. Mit Rücksicht auf letztere gibt nun Herr Schuppe in seiner Geschäftsordnung folgende Bestimmung:„Bis spätestens zum 15. April wird die Jahresrechnung mit dem betreffenden Etat, den Belegen und mit dem Nachweise über die Erledigung der etwa von dem Kirhenvorstande gezogenen Erinnerungen, sowie unter Beifügung aller Revisionsbemerkungen des Vorjahrs und deren Beantwortung von dem Kirchenvorstande an den königlichen Regierungspräsidenten zur Prüfung eingereicht, ob die Verwaltung etatsaßig geführt worden ist.“ Aber ist zu letzterer Prüfung der Nachweis nöthig, daß die von dem Kirchenvorstande gezogenen Erinnerungen erledigt sind? Bedarf es dazu der Beifügung aller Revisionsbemerkungen des Vorjahrs? Ich glaube, das wird Niemand behaupten. Der Regierungspräsident, so heißt es weiter in der Geschäftsanweisung, wird demnächst die Rechnung ≈ Californien. Von F. G. (Fortsetzung.) hetson hatte sich auf einen Stuhl geworfen, und sah still und sinnend vor sich nieder. Manches, was er bis dahin in dem Betragen Siftly's, zu sehr mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, nicht beachtet, tauchte jetzt plötzlich wieder vor ihm auf. Und wenn Manuela recht hatte?— wenn jener Mann— er sprang auf und ging im Zelte rasch auf und ab; endlich aber blieb er vor Manuela stehen und sagte freundlich: *Sorgen Sie sich nicht, Manuela; ich will nicht glauben, daß Stitly so schwarz ist, als Sie ihn malen, als Sie ihn jetzt sich wirkhenten: Ch, Sennor,“ bat Manuela,„daß Sie es nie selber erfahren möchten!“ Gut, mein Herz,“ sagte Hetson freundlich,„wir wollen wirklich unnehmen, daß er spielt, ja, daß er, was noch schlimmer wäre, ein wirklicher Spieler wäre und Ihren Vater mehr und mehr verleitet hatte. Haben Sie aber keine Furcht, daß das auch hier der Fall sein pürde. Bei dem ersten Versuch wenigstens, den er dahin machen sollte, will ich selber mit ihm reden— will ihn bitten, den alten leichtsinnigen Mann in Ruhe zu lassen, wenn nicht Ihret=, doch neinetwegen, und ich glaube Einfluß genug auf ihn zu haben, daß *: gir diese einfache Bitte auch erfüllt. Sind Sie nun zufrieden?“ Ich muß es sein,“ sagte Manuela leise;„aber wie mein Herz so steudig schlug, als wir diese freien herrlichen Berge betraten, wie ich mich glücklich und gerettet wähnte, so eng, so drückend eng ist mir zn Sinne, seit ich heut Morgen wieder in jene tückischen Augen ?“ Fürchterlichen geschaut. Wie die Ahnung einer entsetzlichen Geliegt seine Nähe auf mir. Ob sie mir, ob sie einem Andern sroht, weiß ich nicht, aber ich möchte fliehen— fliehen, so weit mich meine Füße trügen,— ihr ihm, zu entgehen.“ „Und hat er Ihnen heute Morgen etwas gesagt?“ Rlichts— kein Wort— nur seinen Gruß— aber er hat mich angesehen, und in dem Blick lag Alles— Alles, was ich fürchte— was mir das Herz in der Brust zu Eis erstarrt.“ „Und was denkst Du von ihm, Frank?“ frug leise die Frau. ) w e i ß e s w a h r l i c h s e l b e r n i c h t, m e i n K i n d,“ s a g t e H e t s o n undlich:„Das kann ich Euch versichern, daß Ihr von ihm, und besonders, Manuela, nichts zu fürchten haben.“ .... an die bischöfliche Behörde(Schuppe) gelangen lassen. Da nach Abnahme der Jahresrechnung und nach ertheilter Entlastung in der Rechnung nichts mehr zu machen wäre, so schiebt Herr Schuppe die Mittheilung der Jahresrechnung an den Regierungspräsidenten und an die bischöfliche Behörde zwischen die Prüfung der Rechnung durch den Kirchenvorstand und die Vorlegung bei der Gemeindevertretung. Er verordnet nämlich: „Nach Erledigung der von der staatlichen und bischöflichen Behörde gegen die Rechnung gezogenen Erinnerungen hat der Kirchenvorstand die Rechnung der Gemeindevertretung vorzulegen. Nachdem diese der Abnahme und der Ertheilung der Entlastung zugestimmt hat, ist die Rechnung auf zwei Wochen.... auszulegen. Nach Ablauf der vorbezeichneten Frist hat der Kirchenvorstand dem Rechnungsführer schriftlich die Entlastung auszusprechen.“ In Betreff des Voranschlags läßt Herr Schuppe die einzelnen Stadien in der Folge, wie das Gesetz sie gibt: Feststellung durch den Kirchenvorstand, Zustimmung der Gemeindevertretung, Einsendung zweier Exemplare an Schuppe, wovon letzterer eines an den Regierungspräsident sendet; in Betreff der Jahresrechnung beliebt Herr Schuppe folgende Ordnung: Prüfung, Abnahme und Entlastung durch den Kirchenvorstand, Einsendung an den Regierungspräsidenten, von diesem an Herrn Schuppe, Zustimmung der Gemeindevertretung, Offenlegung, Entlastung des Rechnungsführers. Das Gesetz gibt gar keine Andeutung dafür, daß in Betreff der Jahresrechnung die beiden Körperschaften, des Kirchenvorstandes und der Gemeindevertretung, in der Weise auseinander gerissen werden soll, wie Herr Schuppe es thut. Auch ist die Rechnung, wenn sie erst allein von dem Kirchenvorstande geprüft ist, nur halb perfect, hat dann noch keine amtliche Bedeutung: kann es Absicht des Gesetzes sein, daß der staatlichen Aufsichtsbehörde eine solche noch nicht vollständig abgeschlossene Rechnung eingesandt werden solle? Auch Hinschius in seinem Commentar sagt, daß die Jahresrechnung an den Regierungspräsidenten einzusenden sei, wenn sie (d. h. vom Kirchenvorstande unter Zustimmung der Gemeindevertretung) abgenommen und ausgelegt worden ist. Der bischöflichen Behörde will das Gesetz überhaupt nicht die Befugniß geben, Erinnerungen zu der Jahresrechnung zu machen; der Regierungspräsident aber kann auch nach ertheilter Entlastung prüfen, ob nicht Ausgaben geleistet sind, die er im Voranschlag beanstandet hatte. Darum ist die Schuppesche Anordnung als im Widerspruche mit dem Gesetze stehend zu bezeichnen. Das Gesetz bestimmt, die Rechnung sei nach ertheilter Entlastung öffentlich auszulegen: Herr Schuppe ordnet an, es sei nach Offenlegung der Jahresrechnung dem Rechnungsführer die Entlastung auszusprechen. Welcher Widerspruch gegen das Gesetz! Das Gesetz sagt, die Kirchenvorsteher und Gemeindevertreter seien in ihr Amt einzuführen und auf treue Erfüllung ihrer Obliegenheiten zu verpflichten; Herr Schuppe bestimmte auch, der Vorsitzende des Kirchenvorstands solle den rechnungsführenden Kirchenvorsteher in sein Amt einführen und den etwa angestellten besonderen Rendanten mittels Handschlags auf die treue und gewissenhafte Erfüllung seiner Dienstobliegenheiten verpflichten. Daß der Kirchenvorstand dem Rendanten gegenüber sich sicher stellen muß, ist selbstverständlich: wie er das thut, ob durch Handschlag, durch Caution, ist seine Sache. Darum sagt auch Herr Schuppe, ob und welche Caution der Rechnungsführer(Kirchenvorsteher, Rendant) zu bestellen habe, hange von dem pflichtmäßigen Ermessen des Kirchenvorstands ab. Gleich im folgenden Satze aber hebt er dies wieder auf und verordnet, es sei eine Caution zu bestellen, wenn der Oberpräsident oder die bischöfliche Behörde unter gegenseitigem Einvernehmen es für erforderlich erachte. In einem Athemzuge gibt er und nimmt er. Was aber die Einführung des rechnungsführenden Kirchenvorstandes in sein Amt als Rechnungsführer betrifft, so kann man wohl nicht verkennen, daß es sich höchst sonderbar ausnimmt, einen eingeführten Kirchenvorsteher noch mal in die specielle Function einzuführen, die ihm im Kirchenvorstande obliegt. Nach der Schuppe'schen Geschäftsanweisung soll der Vorsitzende des Kirchenvorstandes die Geschäftsvertheilung bestimmen: müßte er nicht auch im Falle einer solchen Geschäftsvertheilung eine Einführung in die specielle Function anordnen? Das thut er aber nicht.„„ I Ich übergehe andere Punkte. Nur das eine glaube ich noch besonders hervorheben zu müssen, daß ein Commissar, dessen ganze Verwaltung eine vorübergehende ist, mit offenbar irrthümlicher Auffassung seines Commissariums über sein Commissarium eine Geschäftsanweisung gibt, die die gewöhnliche bischöfliche Verwaltung bis ins kleinste hinein regelt. Herr Schuppe spricht „Oh so meide ihn, Frank,“ bat da Jenny—„Manuela würde nicht diese furchtbare Anklage gegen ihn erheben, wenn sie nicht die Gewißheit dafür hätte, und— wenn Dich nicht ein ganz besonderes Interesse an diesen Platz fesselt, so laß uns lieber wieder weiter ziehen, und wäre es nur der Ruhe dieses armen Kindes wegen.“ Hetson schwieg; eine eigene Unruhe überkam ihn, von der er sich selber keine Rechenschaft zu geben wußte, und in diesem Augenblick hätte er sich auch entschlossen der Bitte seiner Frau nachzugeben— aber er war durch sein Versprechen gebunden. Die Alcaldenstelle fesselte ihn allerdings nicht für immer an diese Scholle; was aber hätten alle seine Landsleute hier im Paradies von ihm denken müssen, wenn er jetzt, nach alle dem was heute Morgen vorgegangen, den Platz so rasch verlassen wollte? Er durfte nicht, wenigstens jetzt nicht gehen. Gerade das aber, was ihn hier hielt, konnte auch dazu dienen, die Befürchtungen zu beschwichtigen, die seine Frau und Manuela hegten, und sich selber gewaltsam bezwingend sagte er lächelnd: „Macht Euch keine Sorgen, Kinder— die Sache ist lange nicht so schlimm, wie sie aussieht, und wenn ich auch nicht im Stande bin, Jenny, Deinen Wunsch im Augenblick zu erfüllen und diesen Ort zu verlassen, so ist mir doch heute Morgen durch die Bürger selber die Macht gegeben, jede Unannehmlichkeit von Euch fern zu halten. Ich bin nämlich zum hiesigen Alcalden erwählt worden und habe die Stelle angenommen....2a5,., Keinam Wuns k. Gär „Und wird Dich das nicht gerade in Deinem Wunsche stören,“ sagte die Frau,„die Ruhe und Einsamkeit hier vollständig zu genießen „Das allerdings mein Herz; aber es gibt mir auch dafür eine Beschäftigung= und auf die Länge der Zeit wäre mir vollständige Unkeit doch am Ende lästig geworden. Ueberdies dreht sich die ganze Sorge eines Alcalden hier in den Minen doch wohl nur um einzelne kleine und unbedeutende Streitigkeiten zwischen den Goldwäschern selber, die ein ruhiger, leidenschaftlicher Mann bald beseitigen kann. In schwierigen Fällen wird eine Jury gewählt, und alle ernsteren Fälle, bei denen es sich wirklich um Leben und Tod handelt, wenn sie ja vorkommen sollten, gehören vor die County Court und liegen außer meiner Jurisdiction.“ „Und jener Siftliyk“ 4 be öm 2.. e 6 — Ich werde ein wachsames Auge auf ihn haben,“ sagte Hetson nach einigem Zögern.„Ist es wirklich ein solcher Charakter, wie ihn Manuela schildert— und ich hoffe noch immer, daß die Besorgniß für ihren Vater Manches darin schwärzer ansieht, als es ist— so hoffe ich, ihn im Guten zu bewegen davon abzulassen— und er wird immer von bischöflicher Behörde: nur im letzten Artikel sagt er, daß er, der Commissar für die bischöfliche Vermögensverwaltung an deren Stelle trete. Höchst sonderbar lautet es aber, wenn er selbst in den Uebergangsbestimmungen, wo es heißt, daß in den jetzt bevorstehenden 14 Tagen etwas geschehen solle, von bischöflicher Behörde spricht. Meint Herr Schuppe vielleicht, daß schon binnen 14 Tagen die regelmäßige bischöfliche Verwaltung wieder eintreten wird). Bag(.2 Kr. 81126. Daß Herr Schuppe in der Ueberschrift Köln eine Erzdiöcese, in der Unterschrift eine Diöcese nennt, daß er sich in der Unterschrift den Königlichen Commissar für die erzbischöfliche Vermögensverwaltung nennt und im Contraste stets von einer bischöflichen Behörde spricht, daß er im Datum schreibt„Cöln", eine Zeile tiefer in der Unterschrift„Köln", das wollten wir nur nebenbei bemerken. Deutschland. * Berlin, 8. Juli. Das heute erschienene Reichsgesetzblatt bringt das heute schon in Wirksamkeit tretende Pferdeausfuhrverbot. Die darüber sprechende kaiserliche Verordnung lautet: „Wir Wilhelm 2c. verordnen im Namen des deutschen Reichs, nach erfolgter Zustimmung der Bundesregierungen, was folgt:§ 1. Die Ausfuhr von Pferden ist über sämmtliche Grenzen gegen das Ausland bis auf Weiteres verboten.§ 2. Das Reichskanzleramt ist ermächtigt, Ausnahmen von diesem Verbot zu gestatten und etwa erforderliche Controlmaßregeln zu treffen.§ 3. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Urkundlich 2c. Gegeben Bad Ems, 7. Juli 1877.(L. S) Wilhelm.(Gegengez.) Fürst v. Bismarck.“ Die Verordnung ist wie die gleichartige 1875 ergangene gefaßt, doch ist die Zustimmung der„Bundesregierungen" eingeholt worden. Die Veröffentlichung wurde ungewöhnlich beschleunigt, da die Verordnung erst gestern in Ems vollzogen wurde und heute Vormitlag schon in gehöriger Form ausgegeben werden konnte. Es werden daher auch unverzüglich die Zollstellen benachrichtigt worden sein. Man glaubt, daß die Pferdeausfuhr nach Italien von dem Verbote nicht getroffen werden wird.„( P4ern W urmiaurnch Der deutsche Botschafter in Wien, Graf Stolberg=Wernigerode, hat sich heute Nachmittag auf seinen Posten zurückbegeben.— Gutem Vernehmen nach ist die Zusammenkunft unseres Kaisers mit dem Kaiser von Oesterreich auf den 8. August d. J. in Ausscht genommer, 9 v.. wächtiap m.. viß in Li.. sete. * Berlin, 9. Juli. Das wichtigste Ereigniß ist die Besetzung Tirnowas und Bielas durch die Russen. Die russischen Truppen, welche Tirnowa besetzt, haben die Ordre erhalten, gegen den Balkan vorzurücken und die zunächst liegenden Uebergänge über denselben zu beobachten und abzusperren. Der Weserztg.“ wird von hier geschrieben: „Es ist nicht unbemerkt geblieben, daß der türkische Botschafter, Sadullah Bey, nach Ueberreichung seiner Creditive nicht zur kaiserlichen Tafel gezogen wurde, wie es sonst bei dem Empfange neuer Botschafter zu geschehen pflegt. Auch war die Zeitdauer der Audienz eine auffalend brv..... S L. f. e., uca. Gerachlich k. Ferner verlautet, daß Sadullah Bey sich vergeblich bemüht habe, vom Fürsten Bismarck empfangen zu werden. Man kann diese Abgeschlossenheit des Reichskanzlers dem türkischen Botschafter gegenüber bei der Neutralität Deutschlands nicht recht begreifen, wenn man nicht etwa annimmt, daß die Türkei bereits nicht mehr als gleichberechtigte Macht betrachtet werde.— Wie an der Pariser, so rief auch an der hiesigen Börse das Gerücht (Börsenmanöver) von dem Ableben des Papstes eine starke Baisse hervor, die sich aber bei der bald darauf erfolgten Dementirung der Nachricht sofort wieder ausglich. Während des Urlaubs des Minister=Residenten Krüger verfieht der baierische Legationsrath Dr. Reither die Geschäfte der hanseatischen Gesandtschaft. Reither ist auch zum Nachfolger Ruthardts als bairischer Gesandter in Paris bestimmt. Der„Reichsanzeiger“ publicirt die Ernennung des Präsidenten des Oberkirchenrathes, Herrmann, zum Wirkl. Geh. Rath mit dem Prädicat Exeellenz.„„okring Gi.. 24 fl. 4s. Gestern erhielt Privatdocent Dr. Duyring die remotio ab officio vollzogen durch den Minister Dr. Falk. Auf der Breslauer Generalversammlung der„Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung" theilte Herr Oberlehrer Dr. Soldan(Crefeld) am 6. ds. mit:„Im Rheinlande betheiligen sich die Juristen ziemlich zahlreich an den Bildungsvereinen. Dagegen sei es wohl allgemein zu constatiren, daß die Landwirthe und Theologen, auch die protestantischen, in verschwindendem Maße an den Bestrebungen der Bildungsvereine theilnehmen. Diesem Umstande sei es auch zuzuschreiben, daß die Bildungsvereine in der ländlichen Bevölkerung so wenig Eines thun, wenn er einsieht, daß er muß.“— setzte er finster und mit weit mehr Entschlossenheit hinzu, als er bis dahin gezeigt. „Ich fürchte mich jetzt selber vor ihm,“ sagte Mrs. Hetson. „Das hast Du nicht nöthig, Jenny,“ lächelte der Mann.„Siftly hat sich, wie es scheint, lange im Westen unserer Staaten zwischen dem oft rauhen Volke dort umhergetrieben und Manches vielleicht von ihren Sitten, von ihrem Wesen angenommen. Für schlecht halte ich ihn aber doch nicht, und die Zukunft wird hoffentlich lehren, daß ich mich darin nicht geirrt.“ Das Gespräch wurde hier durch den Sheriff abgebrochen, der herüberkam um das Nöthige mit dem neuen Alcalden zu besprechen, und die Frauen zogen sich dabei in ihre getrennten Zeltabtheilungen zurück. Die Aufregung im Paradies hatte sich indessen seit dem letzten Abend fast vollständig gelegt, und wer die Leute, die gestern Abend Reden hielten, als ob sie alle Fremden mit Feuer und Schwert ausrotten wollten, heute Mittag wieder so ruhig mit Spitzhacke und Schaufel graben sah, hätte diesen raschen Umschlag kaum für möglich gehalten. Das Gold aber ist ein mächtiger Hebel, und für den Augenblick durch die Wahl eines Alcalden beruhigt, dem jetzt, wie sie meinten, die weiteren Schritte oblagen, wollten die Leute nicht über Tageslicht ihre kostbare Zeit nutzlos vergeuden. Selbst Briars, der tollköpfigste der Burschen, war zu seinem Claim, unfern vom Ausfluß des Teufelswassers aus der Flat, zurückgekehrt, denn er hatte ihn am gestrigen Tage bis zur goldhaltigen Erde niedergegraben, und war neugierig geworden, was er wohl enthielt und ob es die darauf verwandte Mühe lohne.— Etwa zwanzig Schritt weiter unter ihm arbeitete die chinesische Compagnie, von der sich das Gerücht indessen verbreitet hatte, daß sie viel Gold da fände. Die Leute ließen sich aber mit Niemanden in ein Gespräch ein, verstanden auch wirklich die fremde Sprache nicht und wurden nicht verstanden. Nur ihr Anführer, jener breitschulterige Chinese in der blauen Jacke und mit dem prächtigen rabenschwarzen Zopf, schien ein paar Worte Englisch zu verstehen, was er vielleicht daheim von den Schiffen aufgefangen. Dieser besorgte auch die nöthigen Einkäufe in den Zelten und war der Einzige, der mit den Amerikanern dadurch in einige Verbindung trat. Was er aber kaufte, bezahlte er gleich baar, und an ihn gerichtete Fragen beantwortete er durch unverständliche Gaumenlaute— anscheinend sehr bereit jede weitere Auskunft zu geben, so lange er eben zwischen den Amerikanern war. Wenn sie ihn nicht verstehen konnten, war es ihre eigene Schuld. (Fortsetzung felgt.) gang finden. Es werde Aufgabe des Centralausschusses sein, diesem letzteren Umstande eine ganz besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden.“ Die Herren werken wohl thun, sich die Mühe zu sparen. Selbst in den Städten werden ihre Tendenzen meist nur von kleinen Coterieen unterstützt. Eine neue Anleihe steht in Aussicht. Mit dem 1. Juli sind in sämmtlichen preußischen Ministerien die Aufstellungen für den Staatshaushalt beendet und an den Finanzminister überwiesen worden, der jetzt die Zusammenstellung angeordnet hat. Ein Abschluß dieser Arbeiten wird sich indeß, wie officiös mitgetheilt wird, nicht vor dem September ermöglichen lassen, da derselbe abhängig ist von sehr umfangreichen Verhandlungen zwischen den einzelnen Ministerien hinsichtlich einer Anleihe, die zu allgemeinen Bauzwecken aufgenommen werden soll. Bei den letzteren ist ganz besonders der Justizminister wegen der durch die Gerichtsorganisation erforderlichen Neubauten von Gerichtsgebäuden 2c. betheiligt. * Karlsruhe, 8. Juli. Die großherzoglichen Herrschaften haben sich auch gestern Nachmittags wieder nach Heidelberg zu dem erkrankten Erbgroßherzog(er leidet an Ischias) begeben; die Reise nach Schloß Mainau ist vorerst aufgeschoben. Vielleicht daß sie am Dinstag angetreten wird, an welchem Tage man auch den Kaiser erwartet.— Zum Ankauf von Remonten im Alter von vorzugsweise 3 und ausnahmsweise 4 und 5 Jahren sind im Bereich des Großherzogthums Baden für dieses Jahr zwei Märkte auf den 13. und 14. d. nach Linkenheim und Mühlberg(in unserer Nähe) anberaumt worden. + Aus Oesterreich, 9. Juli. In Betreff der Orient=Politik hat unser auswärtiges Amt zwei Schimmel zum Voltigiren gesattelt, und je nach Commando müssen seine Soldschreiber auf den einen oder den anderen, oder je auf einen jeden die Hälfte hinaufspringen. Der eine Schimmel heißt Rußland, der andere England. Der Schimmel Rußland wird mit den Resten des Dreikaiserbundes vorgeführt, und seine literarischen Jokeys, die sich aus dem Dispositionsfonds sättigen, wissen Wunder von der dicken Freundschaft zwischen Ihrem Bismarck und unserem Auswärtigen zu erzählen, einer Freundschaft, noch den klugen Gortschakoff zum Mitthun zwingt, Politik trotz Krieg und Annexionen für uns voll für Jene aus uns, die zu thöricht sind, um das Ganze zu durchschauen. Der andere Schimmel,„England“, ist der richtigere, und die Herren des literarischen Bureaus, die für ihn commandirt sind, haben das volle Einvernehmen zwischen England und Oesterreich, die Identität der beiderseitigen Interessen und Aehnliches zu produciren. Aus stillen Eingeständnissen der Schreibe=Hofräthe ist leicht zu erschließen, daß die Hinneigung des Wiener Amtes zu dem von S. James vorderhand eine Thatsache ist. Ich sage: vorderhand, denn der Himmel weiß, was der morgige Tag bringt. So tritt z. B. das officiöse„Fremdenblatt“(auswärtiges Amt) den Meldungen entgegen, daß„die österreichisch= englische Verständigung" die Spitze gen Rußland kehre. In diesen wenigen Worten haben wir zwei Dinge: die eingestandene Thatsache, daß Oesterreich und England Eins geworden sind, sodann die kindliche Behauptung, dieses sei beileibe nicht böse gegen Rußland gemeint. Wir haben darüber keine Worte zu verlieren. Somit veröffentlicht die „N. Fr. Presse“ ein nur allzu begründetes Telegramm aus Pest, wonach „notorisch vom auswärtigen Amte inspirirte Correspondenten dortiger Blätter die auswärtige Lage als äußerst düster darstellen.“ Und so ist es auch. Rußland's Appetit wächst beim Verschlingen türkischer Strecken, man muß sich auf Alles gefaßt machen. Oesterreich fühlt, was ihm droht; es weiß zwar, was es thun sollte und müßte, aber es sucht den Zeitpunct des Handelns möglichst hinauszuschieben, bis der Gegner sich gehörig geschwächt hat, und auch die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland klarer geworden sind. Daher das Temporisiren und das officiöse Doppelspiel mit England und Rußland. Frankreich. * Paris, 8. Juli. Eine Deputation der in Bienne(Schweiz) ansässigen französischen Colonie hat gestern an Gambetta eine Adresse überreicht, worauf dieser u. a. Folgendes sagte: „Meine Herren! Ich werde nicht versuchen, Ihnen die Rührung auszudrücken, welche ich durch Ihren Schritt empfinde. So wie Sie es richtig sagen, wollen Sie in meiner Person die ganze Partei ehren, und glücklicherweise ist es mehr als eine Partei, es ist die ungeheure Majorität des allgemeinen Stimmrechts, welche unsere politischen Gegner die Kühnheit haben ein letztes Mal herauszufordern. Ich begreife Ihre Entrüstung, Ihre Angst, aber Sie können sich beruhigen über das Schicksal der Sache, die wir vertheidigen. Ihre Reise wird nicht unnütz gewesen sein. Ihr werdet selbst constatiren und Euren Brüdern und unseren Landsleuten bezeugen können, daß man wohl in diesem Lande die Republik mit Worten bedrohen, daß man ihre Anhänger quälen kann, daß man sie der Beleidigung und der Schmähung einer schamlosen Presse aussetzen kann, aber was die Zerstörung der Republik durch Gewalt betrifft, so können Sie sagen, daß dies unmöglich ist, und Sie können dafür als Pfand geben das Vertrauen, die Einigung, die Entschlossenheit, nie unerschütterliche Mäßigung aller Republikaner, d. h. heute von ganz Frankreich. Sie können, m.., zurückkehren in diese Colonie der Arbeit, des Ersparnisses und des Patriotismus, welche Sie so gut vertreten in der freien und arbeitsamen Schweiz.“ Wir werden bald ersehen, was diese Rodomontade zu bedeuten hat. England. * L o n d o n, 9. J u l i. B e a c o n s f i e l d s t a t t e t e d e r K ö n i g i n e i n e n zweitägigen Besuch in Windsor ab, wohin er Samstag nach dem Cabinetsrath gegangen war. London, 9. Juli. Unterhaus. Der Kanzler der Schatzkammer, Northcote, erklärte auf eine Anfrage Monk's, die Nachricht, daß Layard dem Sultan mitgetheilt habe, das Interesse Englands dürfte eine Besetzung Constantinopels und der Dardanellen erheischen, sei unbegründet. Dem Deputirten Anderson erwiderte der Staatssecretär des Krieges, Hardy, die morgen in Windsor stattfindende Truppenrevue sei eine unbedeutende. Von einer Absendung dieser Truppen in das Ausland sei keine Rede. armenische Bischof Utschkilissa wurde ergriffen, geknebelt und in diesem abscheulichen Zustande mit sortgeführt. Diese Thatsachen, deren Abscheulichkeit irgend ein weiterer Commentar nur abschwächen würde, bitte ich Sie, der öffentlichen Meinung zu unterbreiten, sie tragen sich überall zu, wohin die russischen Truppen ihren Weg nehmen, sowohl in Europa, wie in Asien und lassen keinen Zweifel über das Programm des Mordes und der Verwüstung, das der Feind angenommen hat, um das Land zu terrorifiren und die am Kriege nicht theilnehmende Bevölkerung zu vertilgen. Schumla, 8. Juli. Der Kriegsminister Redif Pascha weilt seit Mittwoch hier. Die Verbindung auf den Bahnlinien TschernawodaKüstendsche Rustschuk=Vama ist noch ungestört. Kragujewatz, 8. Juli. Die Skupschtina überreichte dem Fürsten in Beantwortung der Thronrede eine Adresse. Dieselbe sagt, daß der Fürst, indem er im vorigen Jahre das Volt zu den Waffen gerufen, den Wünschen und der Aufgabe Serbiens würdig entsprochen habe. Skupschtina dankt dem Fürsten lehhaft, daß er die Gefühle der Erkenntlichkeit des serbischen Volks dem Kaiser Alexander unterbreitet habe. Sie läßt den Rathschlägen des Fürsten über die Nothwendigkeit der Eintracht und Umsicht in den gegenwärtigen Verhältnissen Gerechtigkeit widerfahren, verläßt sich im Uebrigen auf die patriotische Sorgfalt des Fürsten, spricht ihr Vertrauen zur Regierung aus und schließt mit dem Ausdrucke der freudigsten Theilnahme der Nation an der Geburt eines Thronfolgers. Berlin, 9. Juli. Hier vorliegenden informatorischen Mittheilungen aus Petersburg vom 7. d. zufolge sind die Rückwärtsbewegungen der drei russischen Truppenabtheilungen in Armenien keineswegs die Folge des im Wesentlichen niedergeworfenen Aufstandes im Kaukasusgebirge, vielmehr der militärischen Erkenntniß zuzuschreiben, daß die betreffenden drei Colonnen der Widerstandskraft des Feindes gegenüber, welche man unterschätzt hatte, zu schwach sind. Die Generale Tergukasow und Octobschio operirten mit—10, General Loris=Melikow mit etwa 12 Bataillonen. — Der Zwischenfall Wellesley hat für alle Theile einen vollkommen befriedigenden Abschluß gefunden.— Die Ernteaussichten sind durchweg sehr befriedigend. Justizminister Pahlen wird von einer Inspectionsreise demnächst zurückerwartet. Die übrigen Minister, ausgenommen die Mina Der russisch=türkische Odessa, 5. Juli. Die Mannschaft der gekaperten Brigg Aslan Bachri ist vor wenigen Tagen auf dem türkischen Schiffe Murad Bachri nach Constantinopel befördert worden. Es wurde ihr die im gekaperten Schiffe vorräthig gefundene Seeprovision überlassen und außerdem noch 400 kg. Seezwieback zugegeben. Zugleich wurden mit demselben Schiffe 27 verdächtige Leute aus den sogenannten türkischen Unterthanen, deren Gegenwart in Odessa von der localen Obrigkeit für unbequem erachtet wird, nach Constantinopel befördert.— Heute Nachmittag gegen 2 Uhr hörte man im Quarantainehafen das Geräusch einer Explosion. Es ergab sich, daß in den Händen des Minen=Matrosen Ssokolnikow ein Pyroxylin=Torpedo explodirt war. Dem Unglücklichen wurden beide Beine und der untere Theil des Körpers zerschmettert. Hoffnung auf Erhaltung des Lebens ist kaum vorhanden. Der Matrose war noch kürzlich an den Torpedosprengungen in der Sulina betheiligt gewesen. Es heißt, daß er sich den fraglichen Torpedo verschafft habe, um Fische zu tödten. Constant inopel, 8. Juli. Der Minister des Auswärtigen hat an die Vertreter der Pforte im Auslande folgende Mittheilung gerichtet: „Unsere Behörden machen uns Meldung von Greuelthaten, welche durch die russischen Truppen an den von letzteren besetzten Punkten unseres; Gebietes begangen worden sind und es geht aus diesen Handlungen der Russen hervor, daß der Feind mit dem Niedermetzeln der Bewohner, dem Plündern und dem Niederbrennen systematisch vorgeht. Unter diesen Handlungen machen uns die kaiserlichen Behörden folgende namhaft, von denen festgestellt ist, daß sie sich wirklich zugetragen haben. Die rusfischen Truppen sind am letzten Mittwoch in ein muse männisches Dorf, is zum Bezike von Schistowa gehört, eingedrungen, haben dasselbe gePlundrr:, die Wohnungen angezündet und eine große Zahl friedlicher Einwohner niedergemetzelt. Sechs Einwohner dieses Dorfes, auf welche Degcrnde seiheten,den von denselben angegissen, obschon sie keinerleit vn Sshann Heimatzorte Pi die sich von Rutischut cheim Heimarhevite Pitano begaben, wurden von russischen Reitern erdrosselt; ein einziger entkam. Die Leichen der unglücklichen Opfer waren der Gegenstand abscheulicher Profanationen, es wurden denselben die Augen ausgestochen und die Augenhöhlen mit Brod zugestopft. Die bulgarischen Einwohner in Schistowa, aufzeregt durch die Gegenwart des Feindes, machen die flüchtenden Muselmänner nieder. Acht türkische Soldaten, die in die Hände der Russen gefallen waren, wurden durch Stockschläge getödtet. Gleiche Greuelthaten werden uns aus Asien gemeldet, insbesondere wird Folgendes berichtet: 1500 Familien, die sich aus Suchum=Kaleh in die Wälder geflüchtet hatten, um der barbarischen Behandlung zu entgehen, die der ganzen Bevölkerung durch die Kosaken widerfährt, kamen vor Hunger um. Von der russischen Division, die Ardanutsch besetzt hatte, wurden auf deren Rückzug nach der Grenze 50 Personen ohne Unterschied des Geschlechts und des Alters niedergemacht. Mehrere Orte, die die Division passirte, wurden angezündet. Der Hauptquartier Pojana, bei Kalafat, begeben. Wien, 9. Juli. Die vorliegende Adresse der serbischen Skupschtina an den Fürsten Milan wird dahin ausgelegt, daß eine Actionspolitik Serbiens zur Zeit nicht zu erwarten sei. Wien, 9. Juli. Man schreibt von hier der„Köln. Ztg.“: Wenn die rumänische Armee auch über die Donau setzen und neben Rußland activ am Kampfe Theil nehmen sollte, so wird Oesterreich doch keinerlei Schritte gegen Rumänien thun, obgleich es erklärt hat, diese Cooperation ungern zu sehen. Eine Gebietserweiterung Rumäniens auf dem rechten Donau=Ufer wird Oesterreich nie zugeben. Die hiesige Regierung ist überzeugt, daß ein rumänisch=serbisches Waffenbündniß nicht geschlossen wird, da dieselbe bezüglich der Ruhe Serbiens den bekannten Standpunct nicht aufgibt. Bucharest, 9. Juli. Die russischen Truppen, welche Tirnowa einnahmen, gehören zu dem., unter dem Oberbefehl Radetzki's stehenden Armeecorps. Dieselben besetzten auch im Westen Tirnowa's Nowoselo und Selwi, im Süden Trenowa und im Nordosten Slataritza. Ueber letzteren Ort hinaus dehnten sie die Verfolgung der sich zurückziehenden Türken aus. Constantinopel, 9. Juli. Hier ist die Nachricht verbreitet, daß die von Schistowa auf Rustschuk vorrückenden Russen zurückgeworfen seien. Constantinopel, 9. Juli. Der Scherif Hussein Pascha, ein Mitglied des Staatsrathes, ist zum Emir von Mekka ernannt worden. — Ein Telegramm Redif Pascha's berichtet über fernere Ausschreitungen, die von den Russen bei Schistowa begangen worden seien. Constantinopel, 9. Juli. Da die Pforte den friedlichen Versicherungen des serbischen Agenten Christics wegen authentischer Nachrichten über militärische Vorkehrungen nicht vollständig traut und für den Fall, daß die Rumänen die Donau überschreiten würden, eine Betheiligung Serbiens an dem Kriege fürchtet, so wi: auch über Oesterreichs Stellung nicht ganz beruhigt ist, so erfolgten abermals vertrauliche Anfragen an den Grafen Andrassy. Dieser ließ hier ebenfalls vertraulich erwidern, Oesterreich werde ein serbisch rumänisches Kriegsbündniß nicht dulden und im Nothfalle serbisches und rumänisches Gebiet besetzen. Oesterreichischen Rathschlägen zufolge ist, wie ich auf's Bestimmteste versichern kann, die Abberufung Suleiman's aus Montenegro erfolgt. Eine etwaige Mitbejetzung bosnischer Gebietstheile würde wahrscheinlich türkische Billigung finden. Konstantinopel, 9. Juli. Der Commandant der englischen Flotte, Admiral Hornby, ist gestern hier eingetroffen und wird demnächst vom Sultan empfangen werden. Tscherkessen in großer Zahl sind auf den Kriegsschauplatz abgegangen. Mukhtar Pascha rückt weiter gegen Kars vor. Die Türken bombardiren Chefketil im Süden von Poti. Die Russen ziehen zahlreiche Truppen um Ardahan zusammen. Die Einfahrt in den Hafen von Smyrna zur Nachtzeit ist durch amtliche Bekanntmachung untersagt. Petersburg, 9. Juli. Ein Telegramm des Oberbefehlshabers der Donau=Armee meldet: Am 7. d. eroberte General Gurko mit einer Cavallerie=Abtheilung Tirnowa. 3000 Nizams, eine türkische Batterie und Redifs, deren Zahl unbekannt ist, zogen sich gegen Osman=Bazar zurück. Die Bewohner von Tirnowa bezeigen einen unbeschreiblichen Enthusiasmus. Nach der Besetzung der Stadt wurde ein Gottesdienst gehalten. General Gurko besetzte ferner bei Tirnowa ein türkisches Lager, in dem große Mengen von Munition vorgefunden wurden. Unser Train so wie Infanterie und Artillerie nähern sich der Stadt.— Den russischen Verlustlisten entnimmt man, daß während der Zeit vom 12. April bis zum 10. Juni bei der Donau Armee 5 Untermilitärs getödtet und 3 Offiziere und 6 Untermilitärs verwundet wurden; auf dem Kriegsschauplatze in Kleinasien und am Ostufer des Schwarzen Meeres 7 Offiziere und 185 Untermilitärs getödtet, 41 Offiziere und 820 Untermilitärs verwundet wurden. Somit betrug der Verlust der Russen seit der Kriegserklärung bis zum Donau=Uebergang 1067 Verwundete und Todte. Ueber die vielbesprochene Cooperationsfrage meldet die„Polit. Corr.“, daß dieselbe abermals in eine neue Phase getreten sei. Rußland hat sich im Principe bereit erklärt, die Mitwirkung der rumänischen Armee auf dem rechten Ufer anzunehmen. Gleichzeitig wurde jedoch dem Fürsten Karl bedeutet, daß diese Cooperation ganz nach dem Präcedenzfalle mit Piemont im Krimkriege zu erfolgen hätte, und der Rath beigefügt, Rumänien solle mit nicht mehr als 12,000 Mann über die Donau ziehen, die aus Kerntruppen bestehen, gut armirt und vor Allem mit einer tüch: tigen Intendanz ausgerüstet sein müssen. Diese Truppen würden das Commando eines rumänischen Generals erhalten, dessen Wahl selbstverständlich dem Fürsten überlassen bliebe. Fürst Karl hat den obenerwähnten Rath nicht befolgen wollen; er möchte vielmehr seine Armee auf 60,000 Mann— also nahezu um das Doppelte ihres jetzigen effectiven Standes— erhöhen und an der Spitze derselben persönlich in den Kampf jenseits der Donau ziehen. Der Fürst hat eine Requisition im größten Maßstabe anbefohlen; es ist, und zwar durch das Kriegsministerium der Befehl schon ergangen, demzufolge jeder Bezirk 150 Wagen mit je 3 Pferden bespannt beizustellen hat, die für den Transport von Proviant, wunition und sonstigen Kriegsmaterialien verwandt werden sollen. Da nun das Land in 32 Bezirke eingetheilt ist, so würde die Requisition 4800 Wagen und 14,400 Pferde ergeben, was in den Augen derer, die das Land genau kennen, als eine Sache der Unmöglichkeit gilt. Oberst Arion ist vom Fürsten nach Galatz, Oberst Berendei nach der oberen Moldau entsandt worden, um Holz für Brücken und Kähne zu erwerben. Außerdem ist die Beschaffung bedeutender Quantitäten luftgeräucherten Rind= und Büffelfleisches, einer sehr beliebten,„Palastrama“ genannten Volksspeise, anbefohlen worden.— Die Geldverhältnisse in Bukarest haben sich in letzter Zeit wesentlich gebessert, indem die massenhaften Ankäufe von Getreide, Vieh und sonstigen Artikeln für die russische Armee bedeutende Summen in's Land gebracht haben. ** Drei Soutanen. In einem französischen Blatte finden wir folgende interessante Correspondenz aus Paris:„In Notre=Dame habe ich einem der unerwartetsten und ergreifendsten Schauspiele beigewohnt, die sich denken lassen. In dem Schatze der alten Basilika befinden sich bekanntlich kostbare Reliquien. Ich habe viele Gegenstände dieser Art gesehen, ehrwürdig oder großartig — angefangen bei der Schatzkammer in Aachen, in welcher ich den kolossalen Knochen in der Hand hielt, der den Arm Karl's des Großen bildete, sowie die schwere Krone des großen Kaisers. Aber nirgends, weder in Frankreich, Italien, noch in Deutschland, habe ich heilige oder historische Reliquien betrachtet, die mich so ergriffen haben, wie es in der Schatzkammer von Notre=Dame geschehen. Nachdem uns der Priester die kostbaren Ciborien, kunstreichen Kelche, die gothischen Gewänder, an denen die Kunst des Mittelalters glänzt, Stücke vom wahren Kreuze, und andere Kostbarkeiten der Art gezeigt, schritt er auf einen eichenen Schrank zu, und, mit Ehrfurcht denselben öffnend, sagte er in . Tone:„Das fud die Religuien der Mariyrer!“. Wir sahzen sin,— es waren drei Soutanen— drei violette, oder vielmehr blutige --atanen, eine neben der anderen wie Todestrophäen aufgehängt,— jene Soutanen, welche die drei letzten Erzbischöfe von Paris getragen in dem Augenblicke, als sie den Todesstreich empfingen. Die erst, die Soutane des Msgr. Affre, der am 24. Juni 1848 auf der gro Barrikade des Faubourg Saint=Antoine fiel. Der Stoff ist von mehrer. Kugelrissen zersetzt, und der Riß auf der Brust ist noch mit dem Blu, des Opfers schwärzlich gefleckt.—„Möge mein Blut das letztvergossen, sein!“ hatte der sterbende Hirte gesagt. Leider sollte dieser Wunsch erhört werden, wie es allzutraurig die zwei anderen Soutanen beweisen die in diesem Museum des Opfers und des Todes hangen. Die zwei, ist die des Msgr. Sibour, der am 3. Januar 1857 in der Kirche Saint, Etienne du Mont unter dem Dolche Verger's fiel, und, in seltsame Vorahnung der Zukunft, dem Abté Darboy, der damals noch einfache Aumonier war, sterbend seinen Hirtenring vermachte, gleichsam um ih geheimnißvoll der Pariser Kirche und dem Martyrium anzuverloben.## dritte Soutane, die schrecklichste, fürchterlich beredte, ist die des Miar Darboy. Nie werde ich das tiefe Schaudern vergessen, das die gebei, ligten Fetzen in mir hervorgerufen. Es ist in der That nur mehr ein ehrwürdiger Fetzen, so sehr hat sie gelitten, so sehr ist sie von den Kugeln durchlöchert und von wüthenden Bayonnetten zerrissen. Das ist nich alles. Man erinnert sich— leider zu rasch vergessene Andenken— das nach der wilden Execution von Roquette die Leichen der sechs in der Nacht nach dem Kirchhof von Pere=Lachaise gebracht und durch, einander, ohne Leichentücher noch Särge, in ein gemeinsames Grab ge, legt wurden. Dort fand man sie zwei Tage darauf, verscharrt unter 1½ Meter Erde, in einer Art von blutigem Schmutz, der vom Regen aufgeweicht war. Die Kleider waren schrecklich beschmutzt und zerrissen als wenn die Wuth der Mörder derart erpicht gewesen wäre, sie Stücke zu reißen. Die Soutane des Erzbischofs war besonders furchtbar zerstückt in Folge der Bayonnettstiche und Kolbenschläge, womit man noch die schon starre Leiche traktirte. Feigheit geht stets mit der Wild, heit zusammen. Der Prälat wurde seiner gewöhnlichen Insignien de# raubt aufgefunden. Brustkreuz, Ring und der goldene Knopf auf seinen Hute war verschwunden. Gleicherweise hat man ihm die Uhr abgenommen, auch die Schuhe mit den silbernen Schuallen nicht vergessen, Die Soutane war ferner an den Taschen stark zerrissen, was auf unge duldige Raubkrallen deuter, die da thätig gewesen. Neben dem Tragischen das Gemeine! So wie das Gewand aussieht, zerrissen, zerschunden, und noch schmutzig, obgleich gewaschen; diese zerstückte Soutane, stumm und doch furchtbar beredt, ergreift die Seele in ihren Tiesen. Man glaubt die mageren, intelligenten und feinen Züge des bedeutenden Mannes zu sehen, der sie getragen; man hört den Erzbischof die seltsam prophetischez Worte seines letzten Hirtenschreibens aussprechen, das von einem gleich traurigen und männlichen Zuge durchweht war:„Denken wir an jene geheimnißvolle Land, wohin die Martyrer uns vorausgegangen, und wohin auch wir gehen werden, um uns mit ihnen zu verbinden.“ Besonderz wird in der Seele die tragische Scene der Execution wieder aufgefrischt, wo sechs wehrlose Opfer fielen, am Fuße der Mauer von Roquette, unter der Wuth wilder Thiere, die den Käfigen und Gittern des Jardin des Plantes entsprungen zu sein schienen. Das sind jene drei Soutanen, deren Purpur, so zu sagen, nur eine blutige Färbung ist. Sie stellen für sich allein, in ihrem zerrissenen Gewebe, das schmerzliche Drama unserer politischen und religiösen Leidenschaften dar. Der eichene Schrauk wurde vor uns geschlossen. Aber ich sehe sie noch immer, diese Gewänder, ich höre sie rufen, und es scheint mir unmöglich, daß Alle, die diese Reliquien betrachten, von Notre=Dame nicht ein Gefühl frommer furcht für die Opfer und tiefsten Abscheues gegen die Henker mitnehmen werden. Köln, 10. Juli. Um 4 Uhr gestern Nachmittag traf der ErPräsident der Vereinigten Staaten, General Grant, nebst seiner Gemahlir, seinem Sohne Jessee, dem Brigadier General Badeau und Gefolge mit dem Aachener Zuge auf dem Central=Personenbahnhofe ein. * Viersen, 8. Juli. Bei dem gestern Nachmittag nach 3 Uhr über unsere Gemeinde hinziehenden schweren Gewitter wurden, wie die„Niederrheinische Volksztg.“ mittheilt, in der Section Bockert zwei Persona vom Blitze getroffen. Der eine, ein junger Mann von 16 Jahren, bliauf der Stelle todt, während der andere gelähmt und sprachlos ist. Di beiden Unglücklichen— Vater und Sohn— waren auf dem Felde bei der Arbeit gewesen und hatten sich, als das Unwetter losbrach, unter einen Eichbaum gestellt. Einige Kinder, welche im Busch gewesen, um Waldbeeren zu pflücken, fanden die Beiden regungslos unter dem Baume und brachten die traurige Nachricht in die Section. Man weiß es aus hundertmal gemachten Erfahrungen, daß der Blitz so gerne in hochgelegene Gegenstände fährt und Unglück; anrichtet und doch gibt es noch immer Unvorsichtige, welche ihr Leben in Gefahr bringen, um nur nicht vom Regen durchnäßt zu werden. * Bacharach, 9. Juli. In der Nacht vom 6. auf den 7. d. Mts. brach hier Feuer aus, wodurch, laut der„Elberf. Ztg., 13 Häuser eingeäschert wurden. * Mainz, 9. Juli. Das„Mainzer Journal“ meldet: Der Zustand unseres hochwürdigsten Bischofs ist nach dem heute Vormittag 9 Uhr 20 Minuten in Burghausen aufgegebenen Telegramm sehr ernst. Dasselbe lautet:„Der Arzt ist nicht ohne Sorgen wegen des Fiebers und der Schräche. Die letzte Nacht war ruhig.“— Fast dasselbe besagt folgendes Schreiben d. d.„Burghausen, 7. Juli. Auch heute kann ich gute Nachricht über das Befinden des hochwürdigsten Bischofs geben. Nach meiner Ansicht ist es weniger gut, als die vorigen Tage. Pulz und Wärme ist nicht befriedigend. Der Arzt macht auch ein bedenkliche Gesicht. Die Schwächen nehmen natürlich zu, wie es ja nicht anders möglich ist. Ich glaube, daß die ärztliche Kunst ziemlich zu Ende ist. Um so viel mehr vertraue ich deshalb auf Gott und die Fürbitte der: Mutter Gottes.“— Außerdem erhielten wir nachstehenden Brief des Herm Domdekan Dr. Heinrich:„Burghausen, 6. Juli, 2 Uhr Nachmittags. Ia war soeben bei dem hochwürdigsten Herrn Bischof. Es zing so zu. Tisch traf ich im Kapuzinerkloster mit Dr. Kellner zusammen. Derselbe sagte mir, ich könne nun doch den Herrn Bischof besuchen. Ich ob heute Abend oder morgen früh? Er sagte: Gehen Sie nur heute u# ihm. Ist es vielleicht morgen zu spät? Das eben nicht; aber geher## etwa um 4 Uhr oder auch sogleich. Joseph hatte ihm heute früh gesagt, ich käme. Ich ging also sogleich zu ihm. Heute früh haut## den Kranken durch die Oeffnung der Thüre gesehen und da schien sehr schlecht auszusehen. Heute Mittag aber fand ich ihn nicht übel### sehend. Der Ausdruck des Gesichtes ist natürlich, auch nicht so mager“, die Augen etwas umflort. Seine Stimme war ganz natürlich und kraftig. Sein erstes Wort war: Lieber Herr Domdekan, sind Sie da! I0 sagte ihm dann, daß Alle ihn grüßen und daß ich nur unter der Bedingung hereingelassen worden, daß er nicht viel rede. Nun, ich kann schon ein wenig reden, antwortete er. Ich sagte dann etwas zur Ermunterung und bemerkte namentlich, daß ja so viel für ihn gebetet werde. Hieraus antwortete er: Das habe ich gar nicht anders von meinen Diöcesanen gedacht. Nach einigen gleichgültigen Worten sagte er:„Wir wollen auf Gott vertrauen und uns ganz in seinen Willen ergeben. Er ist ja Ziel von allen Dingen.“ Er fragte dann noch, wie lange ich bleibe. Ich antwortete, bis es mit ihm auf der Besserung sei. Ich küßte ihm dann, vor dem Bett niederknieend, die Hand und er gab mir sogleich den Ich war vielleicht vier Minuten bei ihm und ging nach dem Eindruck, den er auf mich machte, mit mehr Hoffaung hinweg, als ich eingetreten war. * Cleve, 6. Juli. Eine Duellgeschichte aus dem Monate October v.., über welche s. Z. viel gesprochen wurde, fand heute in erster Instanz ihre Erledigung. Vor den Schranken stand der Referendar Hubert S. aus Cleve unter der Beschuldigung:„am 17. October! in der Nähe von Geldern mit dem Lieutenant N. einen Zweikampf mit tödtlichen Waffen ausgeführt zu haben.“ Der persönlich erschienene Deschuldigte räumte das Factum ein und wurde zu einer Festungshaft von drei Monaten verurtheilt. Die Veranlassung zu diesem Duell war eim ziemlich frivole; sie schrieb sich her von Differenzen auf einem Tan' kränzchen. Das Merkwürdigste— bemerkt die„Cref. Ztg.“— bei diese berühmten Clever Duellen ist, daß bei einem solchen mit tödtlichem Aulgange auf Freisprechung erkannt wurde, während bei dem heutigen, wit ches einen unblutigen Ausgang hatte, Bestrafung eintritt. Ueber jen erstere, so mag bemerkt werden, hatten Geschworene zu erkennen. * Dortmund, 9. Juli. Die„Westf. Ztg.“ meldet: königlichen Ober=Postdirection in Arnsberg mit den Aerzten getgiezte, ledigung gefunden, indem Ober=Postdirector Wendt dem Dr. Morsbach als Vorsitzenden des Vereins der Aerzte im Regierung? bezirk Arnsberg die Erklärung abgegeben hat:„es sei ihm nicht in? Sinn gekommen, durch die bekannte Verfügung vom April v. J. be ärztlichen Stand beleidigen zu wollen; lediglich durch Versehen eigig## dem Passus:„es ist ja hinlänglich bekannt, wie leicht solche(ärzi Atteste zu beschaffen sind“, die Worte„durch Täuschung der Aerzte“ erlassen worden.“,... welche hier am Freitag bei * Haspe, 9. Juli. Bei einer Kaufelte, wieche hut um Fetn Lung Gelegenheit der Kirmeß ausbrach, wurde einer der Betheiligt einen Messerstich getödtet, ein anderer schwer verwundet und zwar demselben Individuum.„ag, m., f. 1. Die große ProMäuster, 9. Juli. Der„benf. ev.„Pehziligung, besonders zession“, fand heute Morgen unter massenhafter Bethei###ng bes#e von Männern, statt. Erst nach halb 12 Uhr zogen die Letzten in in Dom, obwohl, als die Prozession sich der St. Ludgerikirche näherte,„ heftiger Regen die Schritte der Theilnehmer sehr beschleunigte.## Pracht und Fülle der Decorationen in den Straßen war in großartig und übertraf nach unserer Sch..#—...“ a Tage in früheren Jahren geschehen ist. ätzung Alles, was Wahrhaft herrliche Punkte die Blicke Aller auf dem Spiekerhof, auf der Rothenburg, Konigs=, Aegidiistraße u. s. w. Die Betheiligung, insbesondere seitens der höheren Lehranstalten, ließ absolut nichts zu wönschen übrig. : Hipe, 8. Juli. Wie das„Westf. Volksblatt" vernimmt, ist der hiesige katholische Kirchenvorstand von Seiten der weltlichen Behörde auf Grund des Gesetzes vom 20. Juni 1875 aufgelöst und eine Neuwahl an; worden, der erste Fall in der Diöcese Paderborn. * Wiedenbrück, 6. Juli. Der„Staats= Anzeiger“ meldet die Erung des Regierungs=Assessors Schmitz zum Landrath unseres Kreises. * Eugers, 7. Juli. Am 27. December v. J. wurde Kaplan Willems hierselbst von dem königlichen Landgerichte zu Neuwied wegen angeblicher Beleidigung des Polizeidieners Schmitz zu vierzehn Tagen Gefängniß verheilt. Heute erfolgte in der Appellinstanz durch den Justizessenat zu Ehrenbreitstein, wie die„Cobl. Vztg.“ meldet, Freisprechung dessel##n von : Pelplin, 7. Juli. Der hochw. Herr Weihbischof Jeschke wurde am Sonntag von einem Schlaganfall betroffen; der Zustand des hohen Patienten ist mit Rücksicht auf sein Alter(69 Jahre) nicht ganz ohne * Aurich, 3. Juli. Der in der letzten Herbstsession vom hiesigen Schwurgerichtshofe zum Tode verurtheilte Oeconom Thias aus Nolle bei Dissen, welcher bekanntlich während der vorjährigen Badesaison den Buchhandlungsgehülfen Schulze aus Borkum erschlagen und beraubt hat, ist zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt worden. * Metz, 7. Juli. Das Erdbeben vom 24. Juni d. J. ist auch im Dorfe Queulen bei Metz wahrgenommen worden, und zwar um 8¼ Uhr Morgens in zwei Bewegungen, zwischen welchen etwa zwei Secunden lagen. Telegraphische Depeschen. 9. Antwerpener... 53.25 Bonifacius 23,60 Centrum 11,— Gelsenkirchen... 80.60 Oesterr. Silberrente 53,70 Oesterr.=Franz. 380,50 Lombard. Bahn.. 115,— Oesterr. Credit.. 235,50 10. 53.30 23,60 11.50 81,10 53,50 382,50 115 50 235.50 Berlin. 9 10. 4 1% preuß. Cons. 103,90 103,90 3 ½% Präm.=Anl. 146,70 146,75 3 ½% Pr. Stsschld. 42,60 92,60 Köln=Mindener 90.60 90,80 Rheinische..... 100,75 100,70 Bergisch=Märkische. 68,25 70,70 Schaaffhausen... 49,—, 49,75 Darmstädter.... 91.60 91,60 Disc.=Commandit. 91.90 92.10 nor werter... ung * Berlin, 9. Juli. Der Tod scheint von der Börse vollkommen Besitz genommen zu haben. Selbst die sonst allzeit regsame Speculation hat sich seiner Herrschaft nachgerade unterworfen. Auf dem Markt für einheimische Papiere herrscht die völligste Stagnation. Eisenbahn=Actien scheinen auch entschlummert zu sein und verhielten sich still. Bank Actien machten von der allgemeinen Todtenstille keine Ausnahme. Die Gräber der entschlafenen Industriepapiere werden durch den Courszettel mit Sternchen geziert, und die noch nicht Entschlafenen, sowie BergwerksActien lagen ohne jedes Leben. Vom beau reste wirds wohl bald heiden Kladderadat 6h.„..„. Misteanmm u e * Köln, 9. Juli. Berliner Blatter bringen Mittheilungen über die Zahlungsstockung von L. F. Buderus, auf Germaniahütte bei Neuwied, welche nach den neuesten Informationen theilweise unrichtig sind und den Fall auch übertrieben schlimm darstellen. Das große Walzwerk(nicht Eisengießerei) ist in den theuersten Jahren neuerbaut, kam erst, als die Krisis bereits begonnen, mit theuren anderweitig gekauften Roheisenvorräthen in Betrieb und arbeitete in Folge dessen erklärlicher Weise bis auf den heutigen Tag mit Verlust. Der Besitzer, welcher noch eine Holzkohlenhütte, Eisenstein= und Braunkohlengruben, Grundstücke und Wälder besitzt(für die Eisensteingrube waren s. Z. vergeblich 1 Mill. Thlr. geboten), nahm voriges Jahr bei der Mitteldeutschen Creditbank in Meiningen gegen Verpfändung der Germaniahütte und eines Theiles seines sonstigen Besitzes ein Anleihen von M. 1,600,000 auf. Außerdem bestehen rund 800,000 M. Buchschulden(Sal. Oppenheim jr. u. Co. in Köln mit rund 150,(00., Mitteldeutsche Creditbank in Meiningen mit rund 100,000., Carl Spaether in Coblenz mit rund 90,000 und Krupp in Essen mit 80,000., die übrigen in kleineren Beträgen). Vor einigen Tagen hat eine Cläubigerversammlung stattgefunden. Der vorgelegte Status läßt etwa 400,00) M. ungedeckt, wobei aber zu berücksichtigen ist, daß die verpfändeten Liegenschaften in guten Zeiten einen dreifachen Werth haben dürften. Für den Augenblick ist ein vierwöchentliches Moratorium bewilligt und es besteht der Plan, den Betrieb des Werkes durch eine Commiision weiter führen zu lassen; man hofft alsdann, daß in etwa 4 bis 5 Jahren nicht allein sämmtliche Gläubiger voll befriedigt werden Uinnen, sondern auch der Familie noch ein schönes Vermögen übrig bleiden wird. Ueber die desfallsigen Maßnahmen schweben die UnterhandWeen nacg. Köln, 9. Juli. Cours=Bericht. Wechsel=Course. Ansterdam, k. 169.10 B Antw. Brüss., k. 81.05 G London, 3 M. 20.35 B " 2 M. 168.50 B„ 2 M. 80.90 B Wien, kurz 162.15 B Paris, kurz 81.00 G/London, kurz 20.43.5 bz]„ 2 M. 161.15 B Bank=Actien. Amsterd. Bank 79.00 B Dtsche. Reichsb. 154.00 G Oest. Cr.=B. 235.00 B pU Antwerp.=B. 54.00 B Disc.=Comm. 91.50 G Pr.Hyp.Hübner 000.00 Bank f. Rh.u..49.00 G Essen. Creditb. 62.00 G Rh.=Wstf..=B. 00.00 B Barm. Bankv. 80.00 B Köln. Privatb. 120.00 G Rh.=Wstf. Ind.50 B Darmst. Bank 92.00 G„ Wechsl.=B. 71.00 G Schaaffh..=V. 48.755G Zettelb. 95.00 B Luxemb. Bank 90.00 G Südd. Bod.=Cr. 000.00 Deutsche Bank 84.50 G Mein. Cr.=B. 00.00,(Südd. Imm.=G. 79.00 B Eisenbahn=Stamm=Actien. Aach. J51.=A. 80.00 G Mainz=Ludwh. 81.00 G Rheinische 101.00 B Amsterd.=Rott. 00.00, Oberschl. A/C 117.00 G„ Lit. B 91.65 G Berg.=Märk. 70.50 B Oest.=Frz. 320.00 G pU Rhein=Nahe 00.00 Köln=Mind. 91.00 G/Oest. Süd(Lb.) 115.00 B. Rumänische 00.00 Eisenbahn=Prioritäts=Obligationen. 1. E. 443 100.00 G Rheinische 411 99.15 G 2. E. 51 103.75 G„.,2,3. E. 51 102.60 bz 3. S. 311 84.50 GE 5. S. 411 98.50 GS 6. S. 411 98.50 GS 7. S. 51 102.75 b .S. 103.25 GE Rdb. 51 103.00 GK 3. E. 41; 99.25 G„ Em. 53 103.005B 4. E 41 92.90 B,.=Köln 411 99.75 G 5. E. 4; 91.00 G„.=Cref. 411 99.50 B 6. E. 41; 98.10 G Oest.=Fr. Stsb. 316.90 G a:*e 92.50 G Oest. Süd(Lb.) 230.00 G zinz=Ludwh. 103.00 G Aach. Ind. 5 " neue 103.00 G Rh.=Nahe, gar. 101.50 G In= und ausländische Fonds. euß. R. 41 3 104.00 B Baier. 43.=A. 122.00 G Krupp53.=O. 105.00 G „„ 43 95.25 G Barm.4] St.=.99.65 B Oest. Credit=L. 290.00 G St.=.34 3 146.50 B Duisb. 413 O. 99.50 Gl., 1860er L. 99.00 G St.=Sch.34 8 92.25 G Harzer 53.=O. 00.00,„ 1864er L. 250.00 B ner..1881 104.00 G.=.34.=A. 109.00 B„ Silber=R. 53.50 G „ 1885 4 4 98.90 G Köln. Stadt=O. 100.15 bz Rheinpr.=Obl. 102.50 G .41Pr.=A. 120.00 G„„ neue 100.75 B/Rh.=Wstf. Rtb. 97.00 G Industrie=Actien. ich.=M..=V. 8200 G Gladb. Bwsp. 110.00 B Hib. u. Shamrock 26.00 G lonia,.=V. 6425 B Ravensb. Sp. 100.00 B Hörder Bw.=V. 27.00 B adbach..=V. 1650 G Rhein. Bauges. 60.50 B Humboldt 00.00 pziger.=V. 8000 G Rhein. Baubed. 72.00 E Köln. Bgw.=V. 65.00 G kagdeb..=B. 2200 B saterl..V. 3630 G 790 G köln. Rückvers. 520 B grippina„ 420 B lachener„ 1900 G gripp., Tr.=G. 630 B .=Westf. Lloyd 550 G henania,.=G. 400 G oncordia,.=B. 1910 G ermania,.=V. 515 G lbf. Hagelvers. 600 B .„ 300 B n. Dampfsch. 55.25 G Rh.=Wf. Pulvf. 81.0056 Köln. Maschb. 97.00 B Arenb. Vgw. 000.00 G Köln=Müsen. V. 16.00 B Berzelius 00.00 G Kgs. u. Laurah. 60.00 G Boch. Gußst.=V. 23.00 B König Wilhelm 14.7556 Bonifac.,.=G. 25.00 B Louise Tiefbau 14.00 B Vonner Bw.=V. 66.00 B Mechern. Bw. 157.00 G Centrum,.=G..00, Phönix Lit. A 00.00 Commerner 84.50 G„„ B 00.00 Courl, Wstf. Bw.30.00 G Dahlbusch, Bw. 65.00 B Dortm. Union.00 B .=J..u. Schw.44.00 G Eschweil..=V. 24.00 G Ess..=F. Union 26.00 bz n S 57.00 G Germania, Lw. 00.00 . Schieppsch. 50.00 G Gelsenkirchener 80.00 G Iu. Bmwsp. 87.00 G Harkort,.= G. 00.00 Franken=St. ilhelmsd'or Franken=St. Re=Sterling aperials. ilb=Dollars Koln, Rh.=Nass. Bw. 89.00 B Sieg=Rh., alte 00.00 „ Pr.=A. 15.00 B Siegena, Schw. 00.00 Stolb. Zth. 18.00 G " St.=.=A. 81.00 G Wiff. B. u..=B. 16.00 B Witt. Waffenf. 46.00 G Wurmrev., B. 35.00 B K orn, 9. Juli. Gelocours. 16.263 B, 16.22 G. Franz.Banknoten 81.35 B, 81.05 E 00.00 B, 16.87 G Belgische„ 81.30 B. 81.00 S .00 B,.04 G Englische„ 20.47 B, 20.42 3 20.40 B, 20.36 G Holländisch,.6940 B,.69 S 16.68 B, 16.62 G. Oesterreich.„.00 S,.00.08 .00 B..17 E Russische„.00 B..00.09 Wetter: iderlich(Rottrungen der Handeißmakler.) Leizen fest, ert ohre Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) eff. 3599—57.50., fr. 24.50—2600 B.(Lieserungsgual. d 75 Po. ohne Sack per 200 Pfd. hief.(niedrgister Preis) eff. fremder 15.50—21.50 B.(Lieferungsqual. à 69/ Pfd. per fest, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 15.50 B. 10 Kr. Jer. 9650 8. mit Jos in Esat. est in Parier: Weizen M. 25.00—26.00; Roggen M. 18.50—19.50; Gerste M.—; Haser Ak. 15.20—1800; bez. pro 200 Pfd. Stroh M. 30—36 per Schock; Heu altes M. 36—45 neues 30—36 per 1000 Pfd. Neuß, 10. Juli. Weizen 1. Qual. M. 26 80, 2. Qual. 25.30, La#roggen 1. Qual. 19.60, 2. Qual. 18.60, Wintergerste—.—. Soi gerste—.—, Hafer 16.50, Buchweizen—.—, Rübsen(Anzel) 30,50 Raps—.—, Kartoffeln 12.—, Roggenstroh.—, Alles per 100 Kilg. Heu.50 per 50 Kilo. Rüböl per 100 Kilo in Partien von 100 M. 74.—, Nüböl per 100 Kilo jaßweise 76.—, Gereinigtes Oel per 107 Kilo 3 M. höher, Preßkuchen per 1000 Kilo 147.—, Weizen=Vorschef## per 100 Kilo 35.50. Zufuhr ca. 100 Sack. Rheinberg, 7. Juli. Weizen 25.50, Roggen 19,50, Buchweizen 20,50, Gerste 18,75, Hafer 19,25, Kartoffeln.25, Heu 10,—, Stroh Tanten, 7. Juli. Weizen 27,23 Roggen 21.80 Gerste 18.— Buchweiz. 24,— Erbsen 24, Hafer 19,— Kartoffeln 9,— pr. 100 Kil. Butter per Pfd..— Pig. Klesamen 80 Pfg. pr. Bfd.„ 660 goter m# Mainz, 6. Juli. Weizen M. 23,70 Roggen M. 10,00, Haser M. 17,15, Gerste M. 20,50. Rüböl M. 35,50 ohne Faß. Mohnöl 67. Leinöl 29,50, Kohlsamen—.— Rapskuchen M. 175. Trier, 6. Juli. Weizen M. 28,75, Roggen 22,10, Gerste 20,80, Hafer 18.—, Kartoffeln 15,—, Heu.40, Stroh 0,—. Münster, 7. Juli. Weizen M. 300, Roggen M. 210, Gerste M. 220, Hafer M. 200, weiße Bohnen M.— Alles per 1000 Kilo. Magdeburg, 7. Juli. Weizen M. 255.—, Roggen 192.—, Gerste 186.—, Hafer 166—, per 1000 Kilo. Nordhausen, 6. Juli. Branntwein pro 100 Liter 48 pCt. exel. Gerlin 9. Juli. Weitzen N. 255.—, Beggg, 153.—, Hasn 138.—, Rubök loo N. 68.—, Spirtvus ker, Peut, ug 1 90 Mall. Bremen, 9. Juli. Petroleum, Standard wonle 1nd 11.00 Anis. Pesth, 9. Juli. Weizen 10,95, Hafer loco 6,93, Mais 6,60. Antwerpen, 9. Juli. Getreide fest Odessa=Weizen fr—— franz. Roggen fr.—— Ratfiuirtes, Petzoleum biant dispen 27½ frs. bezahlt Amertkan. Schmalz, Marke Wälcox disp. fl. 26 ½. Amer.; Speck long bisp frs. 90, short bisv. 92.„,.„„„„ 9 Löwen, 9. Juli. Weizen frs. 52—, Roggen 24,—, Gerste 21½/2, Hafer 221.„„„ 95 Lüttich; 9. Juli. Weizen frs. 54 /2, preuß.—.— Roggen 20 /2, Hafer 21.—, Gerste—.— pr. 100 Kil. Peris, 9. Juli. Prahuktennmnarkt. Weizen 33—, Meri 68,75, ###bbl 93,—, Sotrites 56.25 Amsterdam, 9. Juli. Weizen frs. 314, Roggen 198 Raps 415 Rübsl 40“. Leinöl 33.—...„ g 16 86 Ums. Schiedam, 7. Juli. Moutwyn fl. 12,75. Jeneber st. 10,70, Amster“ damer Probe fl. 19.50. Hertiandt= Nachrinten 10. Juli. Rheinhöhe 11 Fuß 6 Zoll, gest. 7 Zoll Benn Familien=Nachrichten. Geboren: R. Leubsdorf e.., Köln.- Max v. Gelder e.., Köln. = H. J. Schmitz e.., Köln.= F. Schlun e.., Münster.= Louis Kaufmann e.., Schiefbahn.- Ludwig Knaus e.., Ostseebad Heringsdorf Verlobt: Beriha Tiefenthal, Jos. Levi, Köln und Essen.- Sara Birnholz, Dav. Fröhlich, Berlin u. Elberfeld. R. Beith, Eo. Rubino,.= Gladbach.-Theodora Beckmann, Heinr. Drießen, Bocholt.- Kathar. Schaaf, Jak. Birkelbach, Essen. Vermählt: Theodor Schmechtelkamp, Mar. Bildenharn, Münster. Gestorben: Heinr. Dech, Köln. - Alb. Lütz, Köln.- Frau A. Tacke geb. Braß, Limburg a. d. Lenne. Heinr. Immenkamp, Essen. Bekanntmachung. An der katholischen Elementarschule zu Endenich ist die mit einem Gehalte von 1050 Mark und freier Wohnung verbundene II. Lehrerstelle vacant. Bewerber um dieselbe wollen sich baldigst bei dem Kreis=Schul Inspector Herrn Reinckens zu Bonn, bei dem Orts=Schulvorstande und bei dem Unterzeichneten persönlich melden. Poppelsdorf, den 5. Juli 1877. Das Bürgermeister=Amt. Ein hübsches Haus in herrlicher Lage, sowohl als Geschäfts= wie Privat=Haus sich eignend, ist wegen plötzlicher Abreise unter günstigen Bedingungen zu verkaufen, auch gegen Baustellen zu vertauschen. Bescheid b. A. Rössel, Wenzelg. 11. Gerichtlicher Verkauf. Am 11. Juli 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn gegen baare Zahlung versteigert werden: 6 Bettstellen, 2 Seeretäre 2c. 2c. Schneller, Gerichtsvollzieher. 4500 Thaler auf gute I. Hypotheke ohne Unterhändler zu leihen gesucht. Offerten cub 2. 497 besorgt die Expedition d. Ztg. 2000 und 3000 Thaler zum Austhun bereit. Offerten sub A. 498 besorgt die Exped. d. 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Bescheid Coblenzerstraße 2. Ein junges, gebildetes Mädchen, in E allen häuslichen Arbeiten sowie im Maschinen=Nähen erfahren, sucht Stelle zur Stütze der Hausfrau. Offert. sub D. B. postlagernd Detmold. Katholischer Verein. Sonntag den 15. Juli Ausstug nach Sbercasser mit Samitie. Die Gesellschaft wird den Trajectzug Mittags 12 Uhr 52 Min. benugen. Musik wird am Platze sein. Der Vorstand. Soeben erschien und ist durch jede Buchhandlung zu beziehen: Bruns, Wilhelm, Andacht zum heiligen Apollinari nös Lebensbeschreibung. Mit kirchlicher 0D Genehmigung. Verlag von W. Deiters, Duseldort. Preis 12 Bl. Freinilliger Serrauf. Am Mittwoch den 11. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, sollen in dem Locale der Herren Gebr. Wolter im„Römer“ durch den Unterzeichneten öffentlich gegen gleich baare Zahlung versteigert werden: ein solides Haus=Meublement, bestehend in Tischen, Stühlen, Mantelöfen, neuen Betten mit vollst. Einlagen, Gemälden, Kupferstichen, Schreibtischen, Wandfiguren, Gardinen, Salon=Teppichen, Blumentischen, guten Lectüren, sowie einem größeren Sortiment Blumen 2c. 2c. Bonn, im Juli 1877. Sieben, Gerichtsvollzieher. Herz Trrtauft Am Mittwoch den 11. Juli 1877, Morgens 10 Uhr, läßt Herr I. W. Bockelmann aus Bremen bei dem Fuhrunternehmer Anton Hamacher, Baumschuler Allee 98 zu Bonn die daselbst lagernden 800 Stück Fichten, schwedische Dielen, behobelt mit Nuth und Feder, gegen baare Zahlung versteigern. Schneller, Gerichtsvollzieher. für den An= und Verkauf 2c. von Immobilien von H. Morell, Viehmarkt Nr. 1. Blltz-Abfeiter bester Construction liefert und stellt auf unter Garantie Joseph Houzer, Bonn, Heerstr.-Privatweg. heingehafteuePelht, Bordeaux, roih, 4 Ptg. 75, 80, 90,) die in Gebinden entsprechend billiger, empfiehlt Johann Wieler, Dreieck 9. Kgentur Erogse Preiser mäßigung im Bazar für Kinder garder obe von J. J. Sauer, Bonn, Stockenstraße 2. 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Coblenz 6.20 9,2 9,20 11.30 12 3 C .48 12.2. Crefeld.10 7,10.25 11.42.40.42 5,30.15 10.20f. Dortmund 6,10.25 1,40 2,42.30 9,51. Düsseldort 6,10 7,10 9,25 1,2.40.42 .30 8,15 9,5 10.20f. Essen-Bochum 6,10 9,25 1,40 2,42.30 8,15.5. Euskirchen.20.10 12.20.40 8,26. Frankfurt 6 9,2 11.30 2,40. Linz(rechtes Uter) 6.20 12.40.2 ".48. London 11.40 Vm., 10.50 Ab. Mainz 6 7,20 9,2.20 11,30 12 3 S 12,2. München 6 Vm., 5 Nm., 12.2. Neuss 6,10.10 9,25 11,42.40.42.30 .15.5 10.20f. Nymegen 6,10 7,10 9,25 1,40 6,30. Ostende 5,45 6,55 9 11.40 Vm., 10,50 Ab. Paris.45 9 11,40 Vm., 10.30 Ab. Rotterdam via Venlo 6,10.25.40.42. Saarbrücken.20.10 3,10. Teier(p. Eitelbahn).20.10.10. venlo 6,10.25, 1,40 2,42.30. Wien 6 Vm.(in 25 St.), 5 Nm. Wiesbaden 6,.2 11.30.40 5 Nm. * Fällt an Sonn- und Festtagen aus. 1 E x t r a s u g a n S o n n- u n d F e s t t a g e n. OTOSSUT SO von Geschw. Aisber,, Peinl larkt 23 und Brückenstraße 2. 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