6. Jahrgang. Bonn, Diustag den 10. Juli 1877. Nr. 185. 0 Adonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn 4 RMark; bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark. Organ für das kakholische deutsche Folk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPfennig. *: Geschäftsanweisung für die katholischen Kirchenvorstände und Gemeindevertretungen in der Erzdiözese Köln. II. Nachdem ich in meinem ersten Artikel über die Schuppesche Geschäftsordnung nachgewiesen habe, daß die sogenannten Staatscommissare für bischöfliche Vermögensverwaltungen gesetzlich nicht befugt sind, den Kirchenvorständen und den Gemeindevertretungen, die in§ 42 des Gesetzes über die Verwaltung des Vermögens der katholischen Kirchengemeinden vorgesehene Anweisung zur Geschäftsführung zu geben, wird es nunmehr angemessen sein, einzelne Bestimmungen der Geschäftsanweisung selbst näher ins Auge zu fassen und deren Uebereinstimmung mit dem Gesetze zu prüfen. In dem ersten Artikel der Geschäftsanweisung, der die eigentlich sich ganz von selbst verstehenden Functionen des Vorsitzenden detaillirt, wird in einem zweiten Absatze folgende Bestimmung gegeben:„Erfolgt ausnahmsweise die Zuziehung eines besonderen Schriftführers(zu einer Sitzung), so muß das Protocoll nicht nur von diesem Schriftführer, sondern auch von dem Vorsitzenden und von mindestens zwei Mitgliedern des Kirchenvorstandes bezw. der Gemeindevertretung unterschrieben werden.“ Nach§ 18 des Gesetzes über die Vermögensverwaltung „werden die Protocolle von dem Vorsitzenden und mindesten noch einem Mitgliede des Kirchenvorstandes unterschrieben." Dasselbe gilt nach§ 24 von der Gemeindevertretung. Das Gesetz verlangt also außer der Unterschrift des Vorsitzenden nur noch eine Unterschrift, und zwar, wie natürlich, die eines Mitgliedes des Kirchenvorstandes oder der Gemeindevertretung, im Ganzen zwei; die Geschäftsanweisung des Herrn Schuppe verlangt für den Fall, daß ein Nichtmitglied das Protocoll führt, zu der Unterschrift des Vorsitzenden, über das Gesetz hinausgehend, noch zwei Unterschriften von Mitgliedern und die Unterschrift des Protocollführers, im Ganzen also vier. Das Gesetz läßt es ganz frei, ob ein Mitglied des Kirchenvorstandes bezw. der Gemeindevertretung oder eine nicht dazu gehörende Person das Protocoll führt. Kann es nun aber schon befremdlich erscheinen, wie der Name einer nicht zu der betreffenden Körverschaft gehörenden Person überhaupt in das Protocollbuch tommt, so ist es doch durchaus unerfindlich, wie in diesem Falle die zwei Unterschriften des Vorsitzenden und eines Mitgliedes, die das Gesetz für alle Fälle als ausreichend bezeichnet, nicht genügen, sondern neben dem Vorsitzenden und dem nicht zum Kirchenvorstande oder zur Gemeindevertretung gehörenden Protocollführer noch zwei Mitglieder unterzeichnen sollen. Hätte Herr Schuppe auch die Befugniß, eine Geschäftsanweisung zu geben, was wir ihm bestreiten müssen, so hat er doch nicht die Befugniß, Bestimmungen gegen das Gesetz zu geben. Artikel 3, überschrieben Amtsverschwiegenheit, lautet:„Die Mitglieder des Kirchenvorstandes bezw. der Gemeindevertretung sind zur Verschwiegenheit über solche Angelegenheiten verpflichtet, welche von der staatlichen oder kirchlichen Aufsichtsbehörde unter gegenseitigem Einvernehmen oder durch ausdrücklichen Beschluß der Versammlung als vertraulich bezeichnet werden." Das Gesetz bestimmt ganz genau die Obliegenheiten des Kirchenvorstandes und der Gemeindevertretung: sie sollen das locale kirchliche Vermögen verwalten, weiter nichts. Wie daneben den beiden Körperschaften oder der einen von beiden Angelegenheiten zur Berathung vorgelegt werden können, die als vertrauliche zu bezeichnen sind, ist schwer abzusehen. Die durch das Gesetz den beiden Körperschaften uverwiesenen Functionen vertragen sämmtlich so sehr das Licht der Oeffentlichkeit, daß die Gemeindevertretung sogar das Recht hat, und zwar ohne Einschränkung, also für jede Verhandlung, die Oeffentlichkeit ihrer Sitzung zu beschließen. Das Gesetz weiß überhaupt nichts von vertraulichen Angelegenheiten, und sollte Herr Schuppe einmal einem Kirchenvorstand oder einer Gemeindevertretung eine„vertrauliche“ Angelegenheit zur Berathung oder zur Beschlußfassung überweisen, so würde die betreffende Körperschaft das Recht haben, die Sache ohne weiteres zurückzuweisen. Wenn durch Beschluß des Kirchenvorstandes nach§ 13 des Gesetzes regelmäßige Sitzungstage festgesetzt würden, so müßten dieselben in jedem Monate wenigstens einmal stattfinden, so gehe er wieder über das Gesetz hinaus. Das Gesetz kennt diese Bestimmung nicht: es genügt, daß der Kirchenvorstand und die Gemeindevertretung ihre Geschäste erldigen.— rtrectug Als bischöfliche Aufsichtsbehörde präsentirt sich in der Geschäftsanweisung Herr Schuppe:„vertrauliche“ Angelegenheiten, die er als bischöfliche Aufsichtsbehörde im Einvernehmen mit der staatlichen Behörde zur Berathung und Beschlußfassung vorlegen würde, sind darnach angethan, den Katholiken von vornherein als verdächtig zu erscheinen. Was nun schließlich den H Californien. Von F. G. (Fortsetzung.) sud, st. HHggr, ehgschen,. Die buch das Gschz den erichten und sortzufüthren bereu körperschaften überwiesenen Funcetionen vertragen sämmt üher das Gesetz hinaus... derr Schuerz Ausdruck„im Einvernehmen mit der staatlichen Aufsichtsbehörde" betrifft, so kann ich die Bemerkung nicht unterdrücken, daß derselbe überhaupt nicht zu dem Gesetze stimmt. Sonst heißt es immer:„die bischöfliche Behörde im Einvernehmen mit dem Regierungspräsidenten oder dem Oberpräsidenten" oder umgekehrt; Herr Schuppe sagt:„die staatliche oder bischöfliche Aufsichtsbehörde.“ Wer ist hier die staatliche Aufsichtsbehörde? Der Oberpräsident? Regierungspräsident? und hat der König in seiner Verordnung vom 27. September 1875 diese Aufsichtsbehörde näher bezeichnet? Es ist das nicht geschehen, und darum schwebt die ganze Aufsichtsbehörde an dieser Stelle in der Luft. Das Gesetz bestimmt nichts über das Sitzungslocal. Wenn nun Herr Schuppe sagt, die Abhaltung der Kirchenvorstandssitzungen in Wirthshäusern sei unzulässig und die Gemeindevertretungen dürften ihre regelmäßigen Sitzungen nicht ohne Genehmigung der kirchlichen Aufsichtsbehörde in Wirthshäusern abhalten, so spricht er damit wiederum etwas aus, was über das Gesetz hinausgeht. Daß die Wirthsstuben ein schickliches Local nicht sind, fühlt Jeder; aber warum die Sitzungen überhaupt nicht in einem Wirthshause, etwa in einem nicht als Wirthsstube benutzten Local, abgehalten werden sollen, das sieht man schwer ein. Noch schwerer ist es einzusehen, warum, wenn die Sache einmal unschicklich ist, die Gemeindevertretung, und zwar sie allein, von der kirchlichen Aufsichtsbehörde soll die Genehmigung erhalten können, ihre regelmäßigen Sitzungen in einem Wirthshause abzuhalten. Wenn bei den regelmäßigen, warum nicht bei den unregelmäßigen? Dazu kommt, daß man bei der Gemeindevertretung von regelmäßigen Sitzungen kaum wird sprechen können. Das Gesetz vom 15. Juni 1875 sagt in§ 8, daß der Kirchenvorstand die seiner Verwaltung unterstehenden Vermögensmassen in vermögensrechtlicher Beziehung vertritt, daß aber dadurch die Rechte der jeweiligen Inhaber an den zur Besoldung der Geistlichen und anderer Kirchendiener bestimmten Vermögensstücken nicht berührt werden. Herr Schuppe sagt in seiner Geschäftsanweisung, der Kirchenvorstand habe dafür zu sorgen, daß ihm die Acten und Documente u. s. w. von der bisherigen Verwaltung überliefert werden; bezögen sich die Acten u. s. w. auf die Besoldung der Geistlichen oder anderer Kirchendiener bestimmten Vermögensstücken, so habe er die Einsicht der Acten u. s. w. dem jeweiligen Inhaber der betreffenden Stelle zu gestatten. Ob dieses der angeführten Bestimmung des Gesetzes entspricht, kann zum mindesten zweifelhaft erscheinen für alle diejenigen Fälle, wo der Inhaber einer Stelle selbst seither die Verwaltung des Vermögens seiner Stelle hatte. Der Abgeordnete Windthorst (Meppen) machte bei der zweiten Berathung zu dem in Rede stehenden Paragraphen folgende Bemerkung:„Diesen Satz(die oben gesperrt gedruckten Worte) verstehe ich dahin, daß die Beneficialgüter, die Pfründen, soweit der jeweilige Inhaber in Frage ist, durch die sämmtlichen Bestimmungen dieses Gesetzes in keiner Weise berührt werden. Ich halte nicht für überflüssig, das ausdrücklich zu sagen, weil möglicherweise sich bei diesem oder jenem Paragraphen sonst wieder Anschauungen geltend machen können.“ Dieser Auffassung ist aber von keiner Seite widersprochen worden. Mehrere Artikel der Geschäftsordnung beziehen sich auf das Inventar. Das Gesetz enthält über dieses eine einzige Bestimmung, nämlich die in§ 11, wonach„der Kirchenvorstand ein Inventar über das von ihm verwaltete kirchliche Vermögen zu eine Bestimmung über eine ordentliche Revision erwarten: von einer solchen ist in der Geschäftsanweisung gar nicht die Rede. Für die Anfertigung des Inventars ist in der Erzdiöcese Köln unterm 31. August 1832 ein bestimmtes Inventar vorgeschrieben. Dasselbe ist durchaus nicht ungeeignet, nach ihm haben die Kirchenvorstände das Inventar bei ihrem Eintritt entweder aufgestellt oder seitdem fortgeführt: Herr Schuppe schreibt ein neues Formular vor und macht den Kirchenvorständen eine neue Aufstellung des Inventars zur Pflicht. Das Gesetz gibt ihm jedoch dazu nicht das Recht. Das Formular betreffend sagt das Gesetz sogar ausdrücklich in§ 47, daß die gesetzlichen Verwaltungsnormen durch das Gesetz nicht berührt werden. Auch könnte man fragen, woher Herr Schuppe das Recht herleitet, im Einvernehmen mit dem Regierungspräsidenten über das Inventar Erinnerungen zu ziehen. Das Gesetz weiß nichts von diesem Einvernehmen und überhaupt nichts von dieser Befugniß. denn er wußte in diesem Augenblick annehenen au.. e hun solle: die ihm zugedachte Auszeichnung Mähe fir sich felider.. Sist, überhob ihn aber bald der fernen Amerikanern schwenkend, rief er: len Fate;, Boys, hierher, daß ich Euch Euren neuen Alcalden vorstelSiftly, Du zwingst mich hier zu Etwas, das ich vielleicht später virst Du mirg im Gegentestru idn lachend der Spieler.„Danken licht schlechter dabei befinden.= und unser Paradies wird sich auch Zeit zum Reden blieb ihnen aber nicht mehr, denn die den Schag, rrer Vegräbniß des unglücklichen Johns zurückkehrenkamen satzt waren nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt und und auf Hezfgad au sice.#.##iuter ihnen befand sich übrigens Hale, sagte#. Letson zutretend, dessen Hand er nahm und derb schüttelte, freue mich, daß Sie unsere Wahl angenommen bekommen, denm Linr ug Leben werden Sie dadurch freilich nicht Prum, das Einem oft zu shafsen sammenhalten, brauchen vir niche Wenn wir aber Alle fest er Zoumen. Ich bin der Sheriste zu urchten, daß vir unter WasZest Ehre hat mich eigentlich „ eluer ante aie e gache Be Kar vor, wie sie eigenitis i glaube, Sie steuen sich die Sache anders über das Gelet Eingug.. Herr Schuppe gezt wieder über das Gesetz hinaus, indem er verordnet, daß„das Inventar sowohl dem königlichen Regierungspräsidenten als der bischöflichen Behörde jederzeit einzureichen sei und daß der Kirchenvorstand die von diesen Aufsichtsbehörden in gegenseitigem Einvernehmen über das Inventar gezogenen Erinnerungen zu erledigen habe.“ Das Inventar einzusenden, ist niemals Sitte gepesen, weder bei Civil= noch bei Kirchengemeinden, nicht bei tatholischen, nicht bei evangelischen, und das Gesetz vom 20. Juni 1875 sagt keine Silbe von einer solchen Verpflichtung des Kirchenvorstandes. Was das Gesetz nicht thut, glaubt Herr Schuppe thun zu dürfen.„Eine außerordentliche Revision des Inventars, befiehlt Herr Schuppe weiter, ist von dem Kirchenvorstande vorzunehmen, wenn eine Veränderung in den Mitgliedern des Kirchenvorstandes oder in der Person des Nutznießers eines Fonds eintritt, dessen Vermögen Gegenstand des Inventars ist.“ Eine Aenderung in den Mitgliedern des Kirchenvorstandes tritt regelmäßig alle drei Jahre ein, indem dann die Hälfte ausscheidet; es können Aenderungen aber auch innerhalb der Zeit stattfinden: soll da jedesmal eine außerordentliche Revision des Inventars vorgenommen werden? würde es nicht genügen, wenn die neu eintretenden Mitglieder das Inventar einsehen? Gegenüber der außerordentlichen Revision könnte man widernd,„und seien Sie versichert, Mr. Hale, daß ich dem in mich gesetzten Vertrauen Ehre machen werde.“ „So,“ meinte Hale,„die Sache wäre also abgemacht. Nachher, wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich zu Ihnen in's Zelt kommen, daß wir die paar Papiere durchsehen, die unser alter Major in der Eile zurückgelassen hat. Zu schreiben bekommen Sie nicht viel— ausgenommen, Sie laden sich's selber auf, denn die Sachen machen wir hier fast alle mündlich ab, und deshalb ist auch das Amt gerade nicht so schwer. Die Meldung müssen wir aber gleich nach dem County Court hinüberschicken, daß wir die Bestätigung von dort erhalten, und nachher haben wir die Arme frei.“ n Lutz, Nr. Hale,“ sagte der neue Alealde,„thun Sie, was Sie für nothig finden, und bedenken Sie, daß ich in der ersten Zeit noch sehr von Ihrer praktischen Erfahrung abhängig sein werde.“ „Wollen uns schon einrichten Mr. Hetson,“ sagte aber Hale treuherzig,„das sind Alles Nebensachen. Die Hauptsache ist, daß Sie ein bischen was von dem verstehen, was Rechtens ist, und— das Herz auf dem rechten Flecke haben.“ „Ich hoffe, Sie werden beides so finden, Mr. Hale!“ „Desto besser für uns Alle,“ erwiderte der Sheriff, nickte dem neuen Alcalden freundlich zu und schritt dann, sich nicht weiter um die übrige Gruppe kümmernd, die Straße hinauf, seinem Zelte zu. XVIII. Die Chinesen. Hetson hatte, nach seiner Zusammenkunft mit dem Sheriff und der Annahme der Alcaldenschaft,— zu der er eigentlich gekommen war, er wußre selber kaum wie— Siftly mit in sein Zelt nehmen wollen, um dort noch Einiges mit ihm zu besprechen. Diesem lag aber daran, mit Smith eine andere Angelegenheit zu bereden, denn jetzt, da er die Wahl Dessen durchgesetzt hatte, den er in seinen Händen wie weiches Wachs wußte, wollte er die Zeit nicht unbenutzt verstreichen lassen. Zu keiner günstigeren Periode, so viel sah er ein, hätte ihn sein guter Stern in diese Minen führen können, und diese zu benutzen, war gerade er der rechte Mann. Fin eie ager: Bande von Lungeugesabel. vie Fesann es nicht leicht wo anders geben. Das schader aber nichts; mnden, war gerade er der rechte Mann. aurtanischerg Sunigse erdestliche Kere dazwischen, Minner von ichsem au deion selber, nachden er ein var freandliche Wone mit den est plötzlich in Beschlag genommen, der ohne Weiteres von ihm verlangte, ttes Namen denn,“ sagte Hetson, den Handdruck herzlich erKlöslich in Beschlag genommen, der ohge Weiteres von ihm verlange, die gestern in Vorschlag gebrachten Maßregeln gegen die Fremden durchzuführen. Hetson aber dachte gar nicht daran, sich ein zweites Deutschland. * Berlin, 8. Juli. In der„Kirchlichen Vierteljahrs=Rundschau der„Kreuzztg.“ finden wir das merkwürdige Geständniß: „Dem Protestantismus war im 16. Jahrhundert das Evangelium, im 17. die festformulirte Kirchenlehre, im 18. die sogenannte Aufklärung, im 19. zuerst eine idealistische, jetzt eine realistisch=naturalistische Weltanschauung die höchste Wahrheit; dem entsprechend trägt heute auch die Wissenschaft nur zu vielfach ein einseitig naturalistisches Gepräge. Die Vertreter dieser Weltanschauung identificiren daher die Wissenschaft überhaupt mit jener; durch ein logisches Taschenspieler=Kunststück werden auf diese Weise Wissenschaft und biblische Weltanschauung als unversöhnliche Gegensätze hingestellt. Die ganze jetzt herrschende Richtung geht darauf aus, das Individuum loszulösen von den dasselbe umgebenden ethischen Schranken; so soll auf dem religiösen Gebiete die eigene Vernunft des Einzelnen, auf dem socialen und politischen das eigene Interesse der einzige Leitstern sein. Aber das aller göttlichen, allein frei machenden Fesseln entbundene Ich begehrt schließlich, unfähig, sich selbst zu ertragen, nach einer absoluten Autorität. Wir sehen daher in unserer Zeit neben dem Schwärmen für schrankenlose Freiheit des Individuums einen instinctiven Durst nach solcher Autorität. Das kirchengläubige katholische Volk beugt sich unter die päpstliche Infallibilität, das am Glauben festhaltende Häuflein im evangelischen Volke besinnt sich mehr und mehr auf den Einen köstlichen Schatz und schaart sich fester zusummen zu einer Vertheidigung.“ Seltsam, daß der Eine köstliche Schatz“ nur ein„Häuflein“ findet, das seinen Werth erkennt, während der Papst das„kirchengläubige katholische Volk“ hinter sich hat. Aus Wien erhält die„Köln. Ztg.“ Folgendes telegraphirt: Laut Nachrichten aus Constantinopel hatte Layard eine Audienz bei dem Sultan, worin er demselben exklärte, England erachte den Augenblick der Intervention für gekommen. Wenn Rußland die Friedensvorschläge verwerfe, so müsse England zur Sicherung der englischen und türkischen Interessen die Dardanellen und Constantinopel besetzen. Sollte die Pforte dem widerstreben, so werde England die Einfahrt in die Dardanellen nöthigenfalls erzwingen. Der Sultan antwortete ausweichend, indem er den englischen Vertreter auf die Minister verwies. Zu dieser Layard'schen Interpellation gab der Verdacht Englands Anstoß, Namyk 1 P a s c h a s e i z u r D o n a u a b g e g a n g e n, u m ü b e r E n g l a n d h i n w e g m i t R u ß land directe Friedensverhandlungen anzuknüpfen. Letzteres wird hier allgemein geglaubt, obgleich die Pforte den Zeitpunkt für ungünstig hält. England fürchtet, daß sein Einfluß bei der Pforte gesunken sei. Layard i deutete andererseits an, England werde seine Neutralität aufgeben und Krieg mit Rußland beginnen; doch schenkt man dem in Constantinopel keinen Glauben. Der englische Admiral ist schon in Constantinopel eingetroffen; man meint, er wolle mit der Pforte eine Vereinbarung über eine etwaige Besetzung Constantinopels treffen. Dem General der Infanterie C. B. v. Voigts=Rhetz widmet das„Militärwochenblatt“ einen Nachruf, in welchem sich eine Stelle über Reporterwesen befindet, die gerade in dem jetzigen Augenblick ein besonderes Aufsehen macht. Es heißt daselbst: .„In aller Gedächtniß lebt noch das Telegramm und die darin ausgesprochene Anerkennung, durch welche Se. Majestät der König ihn nach der Schlacht bei Königgrätz ehrte, als der damals als Chef des Generalstabes zur I. Armee kommandirte General v. Voigts=Rhetz am 2. Juli noch spät Abends sich zu Sr. Majestät begeben hatte, um Allerhöchst; demselben die von ihm gewonnene Kenntniß der einen nahen Angriff in Aussicht stellenden Ordre de bataillon der österreichischen Armee zu melden. Es gehörte wahrlich nicht geringer Muth dazu, ohne Zaudern ; die schwerwiegende Verantwortung für eine Meldung auf sich zu nehmen, der entsprechend Se. Majestät bekanntlich sofort die weitgreifenden Dispositionen traf, welche statt eines Ruhetages die Entscheidungsschlacht am folgenden Tage herbeiführten. Freilich trug der Verstorbene die Signatur genialer Menschen an sich, bei denen das bis zur Ueberzeugung sichere Erkennen oft den Kombinationen des Gedankens vorauseilt und Mal durch einen Ueberfall gewinnen zu lassen, und wich dem jungen hitzköpfigen Burschen dadurch aus, daß er ihm versicherte, er würde augenblicklich eine Versammlung der Bürger der Vereinigten Staaten zusammenrufen, sobald er nur erst vom County Court seine Bestätigung als Alcalde erhalten habe. Vorher könne und dürfe er nichts Entschiedenes unternehmen. Seine Sorge werde es übrigens sein, in der Zwischenzeit die nöthigen Schritte mit dem Sheriff zu berathen. Nur halb zufrieden mit sich und dem, was er an diesem Morgen gethan, kehrte er in sein Zelt zurück, wo er Jenny und Manuela, die Letztere in Thränen, fand. „Was ist geschehen?“ rief er rasch besorgt—„was ist vorgefallen, Jenny?— Hat irgend Jemand—“ „Mache Dir keine Sorgen, Frank,“ lächelte aber die junge Frau, „für jetzt ist es nichts weiter als eine thörichte Furcht des armen Kindes hier: die nämlich, daß sich ihr Vater wieder der alten Leidenschaft des Spiels hingeben würde, von der wir ihn kaum auf kurze Zeit und halb mit Gewalt gerettet.“ „Aber ich begreife nicht—“ „Sie hat heute Morgen ganz unerwartet denselben Menschen wieder hier und zwar bei unserem Zelte gesehen,“ sagte die junge Frau— „der vor allen Anderen ihren Vater von je zum Spiel verführt und ausgeplündert hatte.“ „Hier an dem Zelte?“ „Er erkundigte sich nach Dir und hat später selbst mit Dir im Zelte gesprochen; ja, ich glaube, Du bist mit ihm fortgegangen.“ „Siftly?“ rief Hetson erstaunt, ja fast erschreckt,„das ist nicht möglich.“ „Siftly ist sein Name," bestätigte aber Manuela,„und von allen jenen wüsten Männern, welche die Gier nach Gold an diese Küste getrieben— von allen jenen Elenden, die nur durch falsches Spiel ihr Leben fristen, ist jener Siftly der Verworfenste." „Das ist unmöglich, Kind!“ rief Hetson noch einmal, jetzt wirklich erschreckt—„Jenny, sie meint denselben Landsmann von mir, meinen Jugendfreund, den wir in San Francisco in der ersten Stunde trafen und der uns unsere Wohnung suchen half.“ „Freund?" seufzte Manuela,„der Mann kennt keinen andern Freund als das Gold, und er allein ist es, der mich in dem Vater so elend gemacht hat, wie ich bin. Auf den Knieen hab' ich ihn gebeten von ihm abzulassen. (Fortsetzung folgt.) erst nachträglich von den letzteren die Bestätigung erhält. Wenn aber auch seine Entschlüsse gewissermaßen durch Inspiration zuweilen rascher zur Reife gebracht sein mögen, so wies doch sein klarer und kritischer Geist solche unsichere Faktoren stets zurück, so lange er mit positiven rechnen konnte, aber er wußte dann diese stets in finnreicher Weise sich dienstbar zu machen. Nur ein Beispiel unter vielen. Die Schlacht von Königgrätz hatte bereits begonnen, als der General v. Voigts=Rhetz auf dem Schlachtfelde ein Telegramm aus London erhielt, das die von ihm vorausgesetzten Stellungen der österreich ischen Armee vollkommen bestätigte; er hatte nämlich den Auftrag nach London telegraphirt, ihm sofort nach dem Erscheinen in dem betreffenden Blatt den Bericht des englischen Reporters in der — das war der Schlüssel des vor den Gefahren des Reporterwesens.“ österreichischen Armee zugehen zu lassen, Räthsels und ist zugleich eine Warnung besens.“ Die vom Oberpräsidenten von Elsaß=Lothringen auf Weisung von verbrennung in Instruktion zu nehmen, einstimmig beschlossen: in Würdigung der„voraussichtlichen unleugbaren Vortheile“ dem Gesuche zu entsprechen. Also der Mag strat einer ganz katholischen Stadt verbietet kathol. Prozessionen, begünstigt aber die heidnische Leichenverbrennung.— An die Abgeordnetenkammer sind bereits drei Beschwerden eingelaufen, vom Prediger Karl Hörschel in Kitzingen und von dem Ortsnachbar Nik. Bötz von Hofheim wegen Verletzung verfassungsmäßiger Rechte, dann von dem ehemaligen Rothgerbermeister G. Ederer von Schwarzenfeld, z. Z. in Erding, wegen Justizverweigerung.— Die Wiederwahlen(Juli v. Is.) von Regensburg und Schweinfurt werden, wie wir hören, abermals angefochten und zwar wegen Verletzung des Art. 11 des Wahlgesetzes(ungesetzliche Bildung von Urwahlbezirken).— Die Berufung des Staatsanwaltes gegen das ErBerlin aus erfolgte Maßregel der Unterdrückung des„Industriel kenntniß des Bezirksgerichtes zu Weilheim in Sachen Amanalsacien wurde heute von einigen liberalen Abgeordneten als ein Ratzinger wurde heute vom hiesigen Appellationsgerichte als politischer Fehler bezeichnet. Man müßte gerade in Elsaß=Lothringen derlei polizeiliche Maßregeln um so mehr vermeiden, als die Reichslande unter dem Dictaturgesetze stehen und dort ein Preßgesetz nicht in Geltung ist. Bei Berathung des Preßgesetzes hatte der Abg. Frhr. v. Hoverbeck den Antrag gestellt, dasselbe auch sofort in den Reichslanden einzuführen, weil dadurch eine Versöhnung der Gemüther angebahnt und unter allen Parteien gleiche Luft und gleiches Licht werde vertheilt werden. Damals erklärte der Reichskanzler, daß mit der Einführung des Preßgesetzes in den Reichslanden die Reichsregierung nicht die gehörige Macht besitzen werde, für die Ruhe und Ordnung in den Reichslanden einzustehen. Während der letzten Session des Reichstags begründete der Abg. Guerber unter ausdrücklicher Zustimmung der autonomistischen Abgeordneten die Resolution, den Reichskanzler zur schleunigen Einführung des Preßgesetzes in Elsaß= Lothringen aufzuforden. Unterstaatssecretär Herzog erklärte, daß die Reichsregierung den Zeitpunkt noch nicht für gekommen halte, jedoch mit aller Milde vorgehen und nur im äußersten Nothfalle die Genehmigung zur Herausgabe eines Journals verweigern werde. Die neue Maßregel der Regierung wird— das gestehen auch die Liberalen hier zu— im Reichslande nur die Opposition verstärken und die Frage wiederum in den Vordergrund treten lassen, ob es nicht endlich an der Zeit ist, den Artikel 10 des famosen Dictaturgesetzes aufzuheben und das Preßgesetz in Elsaß Lothringen einzuführen. Es wird abzuwarten sein, ob der Landesausschuß derartige Wünsche an die Verwaltung stellen, und letztere befriedigende Erklärungen hierüber geben wird. So lange die Regierung nicht selbst die Initiative ergreift und dem Reichstage die betreffenden Vorlagen unterbreitet, ist übrigens von letzterem bei dessen gegenwärtiger Zusammensetzung so gut wie gar nichts zu hoffen. In der Druckerei der socialdemokratischen„Berliner Freien Presse“ fand gestern eine polizeiliche Haussuchung nach dem Manuskript eines von ihr in der Dühring'schen Angelegenheit veröffentlichten Studentenauflufs statt, die nach der Versicherung des genannten Blattes resultatlos verlief. Vom 16. bis zum 23. Juni hat die Reichsbank für 8,168.193 Mark Goldbarren, aber keine Goldmünzen angekauft; die Ausprägung in den deutschen Münzstätten beschränkt sich auf Goldmünzen und Zweimarkstücke, die der Doppelkronen erfolgt auf Privatrechnung. Die„Köln. Ztg.“ erklärt Folgendes: „Nachdem der Kreisrichter Kolkmann seine Versetzung nach Rosenberg in Westpreußen erhalten und das Obertribunal die ihm außerdem zuerkannte Geldstrafe beseitigt hat, scheint das Appellgericht in Marienwerder wegen Planenberg's Schrift die Disciplinaruntersuchung gegen Kolkmann einleiten zu wollen, weil es denselben für den Verfasser hält und Skrzezek nur aus der Haft entlassen hat, weil sich Anzeichen für Kolkmann's Verfasserschaft geltend gemacht haben.“ Ueber den Verlauf der Pest=Epidemie liegen Berichte aus Bagdad und Teheran bis zum 18. Juni vor. In ersterer Stadt waren in einer Woche drei, in letzterer neun Pestkranke gestorben. Gleichzeitig herrschen in Folge der vorschreitenden Austrocknung der vom Tigris überschwemmt gewesenen Stadttheile Malaria=Fieber in zunehmender Zahl. In Rescht waren anfangs Juni, nach vorangegangenen heftigen Regengüssen, die Pesttodesfälle auf sieben bis acht täglich zurückgegangen, sie haben aber nach dem 7. Juni bedeutend zugenommen. Auch die nordwestlich von Rescht gelegenen Districte Cheff und Jonim sind schon ergriffen. Die russische und die persische Regierung haben hereits Quarantänen errichtet. Die zweite Abtheilung des Criminal=Senates des Kammergerichtes, berichtet die„Germania“, verhandelte gestern(.] gegen unseren früheren verantwortlichen Redacteur Sonnen einen Preßproceß, in welchem die Anklage auf dem Begriff der indirecten Majestätsbeleidigung beruhte. Die Nummern der„Germania“ von 26. Februar, 12. und 18. März v. J. enthielten Artikel, welche der Anklage nach ebensowohl Majestätsbeleidigungen als Beleidigungen des Fürsten=Reichskanzlers enthielten. Der erste Richter erachtete jedoch nur zwei Beleidigungen des Reichskanzlers für vorliegend und erkannte deßhalb zusötzlich zu einer früher gegen den Angeklagten ausgesprochenen Gesängnißstrafe auf zwei Monate Gefängniß, sprach ihn aber von der Anklage der Majestätsbeleidigung frei. Hiergegen appellirte die Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, daß in der ganzen Art der in dem Artikel angeführten Vergleiche und Hinweise eine beleidigende Bezugnahme auf die Person unseres Kaisers enthalten sei. Dasselbe sei der Fall mit dem zweiten Artikel vom 12. März mit der Ueberschrift„1095—1875 Zollern „Hohenzollern.“ Der Oberstaatsanwalt resumirte seinen Antrag dahin, daß wegen der in den qu. beiden ersten Artikeln neben der Beleidigung des Reichskanzlers enthaltenen Majestätsbeleidungen zusätzlich auf sechs Monate Gefängniß erkannt werden möge. Der Vertheidiger, Herr Rechtsanwalt Quenstedt, beantragte einfache Bestätigung der ersten Sentenz, worauf der Gerichtshof nach kurzer Berathung auch demgemäß erkennt, indem er nicht finden kann, daß die qu. Hinweise auf historische Thatsachen auf die Person des Kaisers Bezug hätten. Die„Südd. Post“ macht folgende Mittheilung:„Dem Vernehmen nach sollen diese Woche 14.000 Stuck Mausergewehre von Berlin in München angekommen sein, welche von Preußen vorgeschossen wurden. Trotz aller Dementis wäre es dennoch beschlossene Sache, das aptirte Werdergewehr bei Seite zu legen und das Mausergewehr in Baiern einzuführen. Die Kammer der Abgeordneten wird sich hoffentlich demnächst Lewißheit über diese kostspielige Absicht verschaffen.“— Der gaude: Fihr..6 asenbrüdr verbssentlicht in der„Bauernunbegründet verworfen. Im„Bayerischen Vaterland“ erläßt Dr. Sigl folgenden Tagesbefehl:„Die Herren Abgg. Dr. Rittler und Schmelcher sind, auf Alles vergessend, was sie bisher gegen das Clubpatrioten= thum gethan, geschrieben und geredet haben, dem bitter getadelten Club doch wieder beigetreten, und der Jubel der„weisen Mäßigung", daß sich„kein Abgeordneter bei der Volkspartei befinde", ist groß. Von Dr. Rittler wundert es uns nicht; die„Gemäßigten“ haben sich dankbar gezeigt und ihn nicht bloß in den Finanzausschuß gewählt, sondern auch zu dessen Secretär gemacht. Der Friede ist also geschlossen und beiderseits ratificirt. Herr Schmelcher aber wird nicht umhin können, entweder aus dem Club, oder aus dem Ausschuß der katholischen Volkspartei auszuscheiden. Beides verträgt sich nicht mit und neben einander.“— Am 4. Juli wurde in dem Städtchen Abensberg in Niederbayern der 400jährige Geburtstag des berühmten bayerischen Geschichtsschreibers Johannes Turmaier (genannt Aventinus) gefeiert. Vor einer äußerst zahlreichen Festversammlung wurde an seinem Geburtshause die Enthüllung der Gedenktafel durch den Bürgermeister der Stadt vollzogen. Dem Acte ging die Festrede des von der königlichen Academie der Wissenschaft abgeordneten königlichen Haus= und Staatsarchivars Prof. Dr. Rockinger voraus, welcher Aventinus Lebensbild wiedergab und der Verdienste des bayerischen Herrscherhauses um des Abensberges große Schöpfung gedachte. Der Präsident der königlichen Regierung von Niederbayern war aus Landshut zur Feier eingetroffen. * Wien, 7. Juli. Die„Wiener Abendpost“ schreibt: Die englischen Blätter beschäftigen sich lebhaft mit der Frage der Interessen=Gemeinschaft Oesterreich=Ungarns und Englands und wir glauben in so fern von den betreffenden Ausführungen Act nehmen zu müssen, als sie im Wesentlichen auf dem Satze beruhen, daß diese Interessen in erster Linie Friedensinteressen sind. 85 Wien, 6. Juli. Auch heute fehlt es nicht an Zeichen, welche auf eine Trübung unserer Beziehungen zu Rußland deuten. So fällt es auf, daß das hochoffiziöse Correspondenz Bureau, dessen Leiter der bisher für sehr russenfreundlich geltende Herausgeber der„Pol. Correspondenz“ ist, einem Artikel des„Czas' größere Publizität gibt, in welchem unter Anknüpfung an die bulgarische Proklamation des Czaren für die Polen dieselben Rechte gefordert werden, wie für die Bulgaren, nämlich Wahrung der Nationalität, Religionsfreiheit und Autonomie. Der Artikel welcher mit den Worten schließt:„für Bulgariens Wohl führt Rußland Krieg; in Polen braucht es nur Selbstüberwindung“, wurde sicher nicht ohne Wissen der Regierung hinaustelegraphirt. Natürlich ist damit noch nicht der Krieg an Rußland erklärt, aber als Symptom verdient der Zwischenfall Beachtung; die Beförderung der Auslassungen des„Czas“ durch den offiziösen Telegraphen beweist, daß man den Artikel in Schönbrunn nicht ungern gelesen hat. Es ist eine erste, wenn auch nur indirecte Verwarnung. Als weiteres Symptom in derselben Richtung verdienen die Auslassungen des„Fremdenblattes“ über das bulgarische Exarchat hervorgehoben zu werden, die mit folgendem nichts weniger als russen=freundlichem Satze anheben:„Rußland, das seit dem Krimkriege in einem fort im Oriente nur„gesäet“ und Millionen von Rukeln ausgegeben halt, will nun auch„ernten“ und den Lohn seiner Anstrengungen seit 1854 auch genießen.“ Die Intimität mit Rußland, das geht aus Allem hervor, erkaltet mehr und mehr. Die Offiziösen, statt weitere unbedingte Vertrauensseligkeit zu heucheln, ergehen sich zwar unter zahlreichen„Wenn“ und„Aber“ in mißtrauischen Bemerkungen, die, wenn auch nichts Anderes, so doch das Eine bekunden, daß sie von oben her angewiesen werden, die Dithyramben auf Rußlands Uneigennätzigkeit und edelmüthige Freundschaft als inopportun einzustellen. Daß in demselben Momente wo wir uns von Rußland entfernen, eine Annäherung an England stattfindet, liegt auf der Hand; aber bis zu einer österreichisch= englischen Allianz ist es noch sehr weit. Der„Pester Lloyd“ sieht dieselbe freilich schon am Horizont heraufziehen, aber zunächst ist, was er erblickt, nur eine ungarische Fata morganas.— Man schreibt der „Frankf. Zig.“: Die Hußfeier gänzlich zu vereiteln, ist der Polizei nicht möglich gewesen. Auf dem Ziskaberg, der seit 2 Tagen von der Polizei besetzt war, kam es freilich zu keiner Demonstration; dagegen wurden gestern Abends auf den Anhöhen hinter Smichov und bei Beraun, dann bei Przibram, Melnik und bei Hluboczep, zur Erinnerung an den Todestag Johannes Hußens, Scheiterhaufen errichtet und Nachts in Brand gesteckt. Wie eine Devesche des„Tageblatts“ berichtet, wurden in Smichov das Bild des Papstes, des Erzbischofs Schwarzenberg, sowie die jüngste Allokution unter Absingung der Nationalhymne„Hej Slovane“ in die Flammen geworfen und Pereats auf den Klerus ausgebracht. Um 11 Uhr Nachts wurde von den Smichover Anhöhen der Rückzug angetreten, in Smichov trieb die Polizei die etwa zweihundert Personen(Studenten und Handwerker) zählende Menge auseinander und gestattete nur kleinen Gruppen die Rückkehr in die Stadt. Pest, 7. Juli. Der Reichstag ist bis zum 15. Sept. d. J. vertagt. 0 Rom, 4. Juli. Gestern hatten die Alumnen des römischen Seminars die Ehre vom hl. Vater empfangen zu werden. Als der Papst im Saale auf seinem Tragsessel erschien, fielen die Versammeiten auf die Kniee und Pius IX. segnete sie mit der Hand. Der Kardinal=Vikar Monaco, stellte dieselben, nachdem sie aufgestanden waren, dem hl. Vater als dessen ihn verehrenden und Sr. Heiligkeit nachstrebenden Kinder vor. Einer der Alumnen trug ein von ihm versaßtes Sonnet vor, in dem er die Gefühle der katholischen Welt für Pius IX. ausdrückte, welcher die Hoffnung Aller sei. Hierauf überreichte der Rektor Sr. Heiligkeit ein prächtiges Album, in welchem in gothischen Schriftzügen von einem Alumnus des Seminars auf vielen Pergamentblättern der Syllabus geschrieben ist. Pius IX. aus den geheimen Fonds bezahlt.— Nachdem der englische Botschafter Sir August Paget mit dem Minister Melegari eine längere Conferenz gehalten, fand ein andere Besprechung zwischen Melegari und dem Herrn v. Keudell statt. England dringt auf die Neutralität Italiens und in Berlin will man davon nichts wissen. Nach hiesigen liberalen Blättern wäre„Frankreich“, der Gegenstand der Besprechung des Herrn v. Keudell und Melegari gewesen. * Rom, 7. Juli. Wie die„Agenzia Stefani“ erfährt, sind die Kräfte des Papstes zwar schwach, doch gibt sein Gesundheitszustand augenblicklich zu keinen Besorgnissen Anlaß. Der Papst hat heute mehrere Personen empfangen. Turin, 7. Juli. Der Corriere delle Marche" berichtet: „Wie wir hören, ist auch die Festung Ancona mit neuen Geschützen versehen worden. Es geschah aber nicht in Folge des ausgebrochenen Krieges, sondern nach einem schon längst im Kriegsministerium gefaßten Beschlusse zur Ergänzung der Festungsausrüstung. Uebrigens ist auch hier von außerordentlichen Vertheidigungsmaßregeln stark die Rede, und es hängt vielleicht mit der Ankunft des Generallieutenants Negri zusammen, welcher das Divisionscommando übernommen und bei seinem Besuch der Festung auch das Material aufmerksam besichtigt hat. Auch soll der General beim Empfange des Offiziercorps eine Rede gehalten haben, worin er bevorstehende kriegerische Ereignisse stark betonte.“ Schweiz. * Bern, 6. Juli. Nach einem der„Schweizer Grenzpost“ zugegangenen Schreiben hat die radikale Gemeinde Lugano in Tessin auf den Vorschlag des Gemeinderathes beschlossen, 100 Vetterli=Gewehre für das bürgerliche Pompier=Corps anzuschaffen, und dafür einen Credit von 10,000 Francs bewilligt. Also ein Pompier=Corps wird mit Vetterli=Gewehren bewaffnet! Dieser Beschluß zeigt wieder so recht die Absichten des tessinischen Radikalismus. Velgien. Brüssel, 6. Juli. Nachdem das Ministerium sich zu einem neuen Compromisse mit der Linken entschlossen hatte, hat auch der Senat das Wahlgesetz mit einer an Einstimmigkeit grenzenden Majorität angenommen. Somit wäre denn wohl der Wunsch unseres Monarchen, daß die neue Wahlordnung kein„Parteigesetz“ sein, sondern von beiden Fractienen votirt werden möge, erfüllt, indem nun auch die Linke der Repräsentantenkammer dem vom Senate einstimmig adoptirten Gesetze nicht wie derstrebt hat. Der Kaufpreis, um den die Regierung die nothwendige Einstimmigkeit erhandelte, besteht in der Preisgebung des Artikels 46, welcher von den Einwirkungen auf die Wahlen handelt und den die liberale Partei bekanntlich behufs Decretirung der obligatorischen Absolution im Beichtstuhle amendiren wollte. Die Geusen werden freilich nur mit schwerem Herzen der Realisirung dieser Lieblingsidee entsagen; jedoch wird ihnen dieses Opfer nun einmal nicht erspart werden, indem Malon in der das Wahlgesetz vorberathenden Senats Commission kategorisch erklärt hatte, er werde, falls die Unanimität nicht zu erreichen sei, das ganze Project zurückziehen, aber in keinem Falle seinen Abschied nehmen, wie die Geusen erwartet hatten.— Der Bankdieb'Kint wird demnächst in Gesellschaft seines ehemaligen Chefs, des liberalen Senators Fortamps, vor den Brüsseler Assisen erscheinen, um wegen seiner bekannten kolossalen Betrügereien abgeurtheilt zu werden. Man wundert sich allgemein, daß Fortamps nach dem Eegebnisse der Voruntersuchung noch die Kühnheit hat, seinen Sitz im Senat beizubehalten.— Der Senat hat die Wahl des conservativen Senators de la Roche für Soignies annullirt, weil der betreffende Herr angeblich nicht den erforderlichen Census bezahle. Wir wollen hoffen, daß sich die katholische Partei zu Soignies durch diesen Schlag nicht muthlos machen lassen, sondern den Beweis liefern wird, daß dieser Kreis für immer den Liberalen entrissen ist. Spanien. * Madrid, 6. Juli. Der Congreß hat den Gesetzentwurf betreffend das literarische und artistische Eigenthum angenommen. Der Senat hat den Gesetzentwurf über die Zahlung der schwebenden Schuld gebilligt. ungland. * L o n d o n, 7. J u l i. D i e„ D a i l y N e w s“ i s t d u r c h d i e A n t wort von Northcote befriedigt, die„Times“ meint, England brauche nicht zu demonstriren, da Rußland wenig Aussicht habe, Constantinopel bald zu erreichen. Der Correspondent der„Daily News“ meldet, der Czar habe gegenüber Wellesley die Versprechungen bezüglich Constantinopels, die er Lostus in Livadia gegeben, wiederholt. Die militärische Nothwendigkeit mag vielleicht eine temporäre Besetzung Constantinopels verlangen, allein nur, um die Türken zu zwingen, Frieden gegen Freigebung Bulgariens zu machen. * London, 8. Juli. Nach einer Meldung des„Observer“ wird die Königin am nächsten Dinstag in Windsor über die in Aldershot stehenden Truppen eine Revue abhalten. Die Truppen würden am Mittwoch nach Aldershot zurückkehren. Amerita. New=York, 7. Juli. Nachrichten aus Mexiko vom 30. Juni zufolge haben die durch den Kommandanten der amerikanischen Truppen an der Grenze, General Ord, erlassenen Befehle einige Unruhe hervorgerufen. Das offizielle mexikanische Journal beschuldigt, die Vereinigten Staaten der Verletzung der Verträge und des Völkerrechtes. Der amerikanische Gesandte in Mexiko hat in Folge dessen ein Memorandum an die dortige Regierung und an die auswärtigen Vertreter daselbst gerichtet, in welchem er sagt, den Befehlen des Generals Ord sei eine irrthümliche Auslegung gegeben worden, durch dieselben hälte einfach dem Unwesen der Marodeure gesteuert werden sollen, wenn Mexiko selbst dagegen nichts thun könne. Aog. kaver Frbr. v. Hafen brädl veröfentlicht 5 m— Schriftzügen von einem Alumnus des Seminars auf vielen folgenden Nachtrag zu seine Pri Bauern= Pergamentblättern der Syllabus geschrieben ist. Pius IX. cher er aus dem patrigtischen Csuß... w geruhte dasselbe huldvollst entgegen zu nehmen und nannte es „Ich btrachte das dentsche Neich als das Vollaers der Emniokeit der i das Veispen(prer. Treue und Anhänglichteit an die Prinzirien Völker deutscher Nationalitst der Einigtent der wiedig fortan finden welchem auch Paiern einen Platz seiner und einnehmen soll. Mein Streben für Baiern unterstützen, was einer waheru gerichtet, nur das zu ördern und zu Freiheit frommt, und daß a; uast sitlichen, religiösen, und bürgerlichen wollen, sich bierin en welche grundsätzlich eine solche genießen ich, daß Jedermannz1 fühlen hätten; daher wünschte wuibe, über Necht und greise dacht sei, soferne die Macht in seiner Hand Mein Grundsatz wo emer fatr k7 p Kruhstner zn vrrsutzen. des wahren Christen, des frommen und guten Bürgers. Dann fügte er aber hinzu:„Haltet an den wahren Grundsätzen des Christenthums fest, und gebt Eure Grundsätze durch fromme Werke kund, damit Ihr wenn es durch Gottes Gnade vergönnt sein wird, den Gläubigen das Brod des„göttlichen Wortes" als würdige Diener des Herrn vertheilet. Auf daß Ihr dahin gelanget, flehe ich zum Höchsten. Möge Er hiezu Euch seinen Segen verleihen u. 7. w. Benedictio Spr zper Rag, uus greigeit nach glichem Maßsab= u ursügen i daß Ihr dahin gelanget, slehe ich zum Hächsten. Mög, Er Mein Grundsatz wur immer, sowotl für das bürgerliche.5 Für biezu Euch seinen Segen verleihen, u. s. w. venedletio 2c.“— das staatliche Leben,— den obwaltenden, zwingenden Verhaltnissen Rech,; Auch in diesem Jahre hat, wie seit der Usurpation Roms 1870 gung zu tragen;— jedoch aber auch die in die Hand gelegten gesetzlichen der maßzin, für die katholischen Interessen am St. Petersfeste um Zustände möglichst zu entfernen die nimmer 95., Basttu des Apostelfürsten einen silbernen Kelch und acht I. Ich bin grundsätzlich ein entschiee#terzen durch eine Deputation, bestehend aus dem Fürsten halte es für den Wrein der Merter. Rospigriosi, dem Com. Bacelli und dem Advokaten Podiconi, zugesendet. Die Verpflichtung dieses Jahresgeschenkes hat sonst das Municipium von Rom. Da dasselbe seit der Occupation Mittel auszubeuten, um Zustände möglichst zu entfernen, mehr mit obigen Zielen harmoniren. Ich bin grundsätzlich dur epen ies Bentchandten Bauls a fie Gen ach de. Ble unb heit erstehe! Ich werde mich für die Zukunft keiner Partei weder in Er der Panernschaf. een der Tuueenschaft und jenem baierischen Volke, das im Jahre 1848 und 1849 mit hingebendem Jubel der Rundfahrt sein.s Königs durch des ganze Baiernland folgte! Als ein sogenannter Wilder werde ich meiner dargeregten Gefinnung stets Rechnung tragen., und meine Kampfmittel so verwenden, wie es mir Pflicht und Gewissen gebieten.“ München, 8. Juli. Unser Magistrat hat über die an ihn gelangte Adresse, die Einführung der fakultativen Leichenvon Roms nicht mehr nachkam, hat die Erfüllung derselben der obige Verein übernommen. Pater Angelini aus der G. J. verfaßte folgende auf dem Kelche sich befindende Inschrift; Petre. Et. Paule Romanse. Religionis. Auctores Immortalem. Fidei. Gloriam Ob quam. Roma. Alias. Inter. Urbes Caput. Extulit. Nobis. Tuemini Eamque. Seri. Nepotes Et. Qui. Nascentur. Ab. Jllis Hereditariam. Servent Societas. Romana Princeps. Rei. Catholicae Pervehendse III. Kal. Quintilis. An. MDCCCLXXVII.— Unglaublich, aber wahr! In Italien, dessen Constitution im 1. S die kath. Religion als die des Staates aufstellt, existirt im Cultus-Ministerium ein besonderes Bureau für die Propaganda der Protestanten. Die Beamten werden russisch=türkische Krieg. Wien, 7. Juli. Telegramm des„Neuen Wiener Tageblattes“. Aus Pelgrad, 6..: Wie das Journal„Bosna“ meldet, haben in dem Vitogoragebirge zwischen den Insurgenten und Türken mehrere Gefechte stattgefunden, in welchen die Insurgenten 50 Todte hatten und viele Pferde, so wie Vieh und Munition einbüßten. Auf Seite der Türken wurde ein Officier verwundet. Auch im Jajatbezirke wurden die Insurgenten geschlagen. Die türkischen Beamten im Sandjak von Banjaluka verüben große Ungesetzlichkeiten; die christliche Bevölkerung hat bei dem Gouverneur Beschwerde erhoben und Abhilfe gefordert. Wien, 7. Juli. Der„Polit. Corr.“ wird aus Belgrad vom heutigen Tage gemeldet, daß die Skupschtina vor der Discussion des Entwourfs einer Adresse an den Fürsten das Budget so wie die Vorlagen betreffend die Deckung der 1,500,000 Ducaten betragenden Staatsschulden und die Aufnahme einer Anleihe berathen werde. Ein großer Theil der Abgeordneten widerstrebe jeder Separatabmachung mit Rumänien, weil dieses während des letzten serbischen Krieges das Anerbieten Serbiens zur Herstellung einer Allianz zurückgewiesen habe. Man meint, daß die Skupschtina die Rathschläge Rußlands befolgen werde. Ristics wird dieselben in geheimer Sitzung darlegen. Trotz einer mächtigen Gegenagitation der Konservativen dürfte die Regierung auf eine compacte Majorität rechnen können. Fürst Milan bleibt vorerst noch in Kragujewatz. Petersburg, 7. Juli. Telegramm des Oberbefehlshabers der Kaukasusarmee vom 6. d..: Gestern ist die Eriwancolonne in der Umgegend von Igdyrs angekommen, um ihren Proviant und ihren sonstigen Kriegsvorrath zu vervollständigen. Von dort rückt dieselbe zum Entsatz von Bajasid ab, wo unsere Garnison sich bis jetzt gegen 20 türkische Bataillone und 10,000 Mann Reiterei, welche sie eingeschlossen haben, gehalten hat.„„„„„„. Simnibe nam Petersburg, 7. Juli. Officieues Telegramm aus Simniga vom 2..: Gestern besetzten die Starodubschen Dragoner Bjela, heute rückte Infanterie dahin nach. Bei dem Flusse Jantra fand zwischen Kosaken und Achtyrschen Husaren einerseits und Tscherkessen andererseits ein Handgemenge statt. Der Major Siskewitsch von den Achtyrschen Husaren und ein Kosak wurden verwundet, 2 Kosaken sind todt. Die Tscherkessen zerstreuten sich und ließen 10 Todte auf dem Kampfplatze zurück. Unser nunmehr festgestellter Verlust bei dem Donauübergange am rigen Monats beträgt 6 Officiere, 289 Mann todt, 398 verwundet, Bucharest, 7. Juli. Nach hier eingegangenen Nachrichten soll Tirnowa nunmehr von den Russen genommen sein.— Die russische Armee hat sich in drei Abtheilungen getheilt. Der rechte Flügel operirt au der Linie von Widdin bis Nicopolis, der linke von Rustschuk ab. Centrum marschirt im Vortreffen.— Hierher gelangte officielle Berichte melden, daß eine Abtheilung von 400 Tscherkessen bei Kustendsche 60 Christen ermordete.— Der Kaiser Alerander und Oberst. Phrtskgegz, hee suchten Simnitza. Der Prinz von Hessen ist heute hierher .eirte heute mit dem Reichskanzler Fürsten Gortschakoff in Cotroceni ### dem Fürsten Karl von Rumänien, welcher sich morgen in sein Hauptguartier begt“::. 7. Juli. Die im Auslande verbreitete, hierher teledaß die russischen Truppen am 5. d. nach einer fünfbei Bjela auf Schistowa zurückgeworfen seien, ist unbePadet, Bjela ist in unserem Besitze. Ebenso ist die Nachricht, daß ###eral Tergukasoff abgeschnitten sei, unrichtig. Zwischen den verschiegerirenden Truppentheilen ist die Fühlung nicht gestört. # Carlos hat sich von Braila nach Matschin begeben Kantinopel, 7. Juli. Ein Telegramm Moukhtar Pascha's * d. meldet, daß türkische Truppen fünf Wegstunden vor Kars einggossen seien. Der Weg nach Kars sei frei. Der Großfürst Michael # nach Tiflis abgereist.(7) Nach einem Telegramm des Gouverneurs #. Erzerum vom 5. d. sollen die Russen nach einem unglücklichen Gefecht nschkilissa und Ipek verlassen haben.— Einem Telegramm Redif Pascha's #folge hätten die Russen am Dinstag bei Silistria den Versuch gemacht, ##. Barken über die Donau zu setzen, seien jedoch zurückgewiesen worden. Becichte vom asiatischen Kriegsschauplatze ist jetzt festgestellt, ##f die Wiedereinnahme von Bajazid nicht den türkischen Truppen, sonVhrn einen kurdischen, von der persischen Grenze unerwartet den Türken u Hilfe gekommenen Reitercorps verdankt wird. Der Zug der kurdischen #etter durch das türkische Land ist jedoch wahrhaft verhängnißvoll für ##ieses geworden. Sie haben die ganze Umgegend von Bajazid geplündert #nd verwüstet und die genannte Stadt selbst so verheert, daß die arineiche und türkische Bevölkerung derselben lange daran zu denken haben #nid. streund und Feind wurden von diesen wilden räuberischen Gesellen #llich behandelt, d. h. geplündert und massacrirt. Nachdem sie sich geWürig mit Beute beladen hatten, zogen sie sich zurück und überließen den Mrlatz den türkischen Behörden. Ein Theil dieser traurigen Vaterlands##rtheidiger zog sich über die persische Grenze zurück, während der andere ###heil sich gegen Wan zog, wo die armenische Bevölkerung ihre Anwesenm zu spüren bekommt. Die Leiden der christlichen Bevölkerung von ###n sind unerhört, und unglücklicher Weise ist die türkische Regierung nußer Stande, sie zu schützen. Die Anarchie in diesen Gegenden ist au Vihrem Gipfelpunct angelangt uno wenn das so fortdauert, so wird das #icht mohamedanische Element dort bald ausgerottet sein. Zahlreiche Bewohner von Rustschuk sind in die Berge geflohen, wo sie ### Mangel vergehen. Andere, unfähig, ihre Flucht fortzusetzen, gingen ##nd auf der Straße zu Grunde. Der Plan, nach welchem die Russen ###i dem Bombardement vorgingen, hat furchtbares Elend nur über die #wilbevölkerung gebracht. Es sind mehr als 200 Frauen und Kinder aus getödtet worden. Tausende wurden obdach= und nahrungslos. 1 Perlin, 7. Juli. In einem Beiefe der„Nordd. Allg. Ztg.“ Letersburg, der einen wahren Lobhymnus auf die russische Armee enthält, wird zugegeben, daß die Dinge in Asien nicht gut stehen. Ter bekannte #orrespondent, welcher starke Fühlung mit der Person des Kaisers Alerander unterhält, berichtet, daß dieser unmittelbar nach dem ersten Lonquübergange an den Kaiser Wilhelm nach Ems telegraphirt und am Tage darauf eine bezlückwünschende und erfreuende Antwort aus Ems ##chalten hat, wie denn überhaupt der telegraphische Verkehr zwischen den #heiden Kaisern ein sehr lebhafter ist, besonders seit Kaiser Alexander sich ##elbst bei der Armee befindet. In Oesterreich befürchtet man mit Serdien eine Nachahmung der Vorgänge in Rumänien, eine Erklärung der Unabhängigkeit wenigstens nach vollendetem Uebergang der Russen über die Donau. Heute bemüht sich das officiöse„Journal de St. Petersbourg“ nun wieder, die Oesterreicher zu beruhigen; es weist auf die Karte hin, welche zeige, daß die russische Invasion Serbien nicht berühren könne, es weist auf den vorjährigen serbischen Krieg hin, um darzuthun, daß die Mitwirkung Serbiens für den russischen Feldzug von keinerlei Bedeutung seig könnte, es wirft der russischen Presse, welche sich so viel mit dieser Frage beschäftige, vor, dabei auf verbotene Früchte hin zu zielen. Die Entschlüsse, welche in Kragujewatz und Belgrad gefaßt würden, könnten keinerlei Einfluß ausüben auf die thatsächlichen Beziehungen zwischen den Höfen von Petersburg und von Wien. Diese Beziehungen sind, Gott sei Dank, gesichert gegen Einwirkungen, die von der Skupschtina kommen könnten, und das Einvernehmen der beiden Mächte könnte von ihnen nicht berührt werden. London, 7. Juli. Nach einer Meldung des„Reuterschen Bureaus“ aus Erzerum vom 6. d. Abends über die gegenwärtige Stellung der beiderseitigen Heere, befände sich der rechte Flügel der türkischen Truppen dem linken russischen Flugel bei Utschkilissa gegenüber. Eine türkische Abtheilung unter Faick Pascha stehe einem 12,000 Mann starken russischen Corps bei Ardahan gegenüber. Die Avantgarde Mukhtar Paschas sei 14 Neilen von Kars entfernt.. g.„ 142,.s Sp Wien, 8. Juli. Telegramme des„N. W. Tageblatts. Aus Ihluni, 7..: Gestern marschirten auf der Strecke Slatina=Bucharest größere Cavallerie=Abtheilungen.— Die Stadt Nikopolis ist niedergebrannt, wöhueud die Festungswerke dem Bombardement Widerstand geleistet haben. — Aus Gruja, 4..: Ein russischer Dampfer wurde, nachdem er Widdin passirt hatte, von einem bei Nikopolis liegenden türkischen Monitor angegriffen. Der Capitän versenkte das Schiff, die Türken plünderten das Wrack.— Das Bombardement von Widdin dauert noch fort, ebenso dasseige von Kalasat. Auf beiden Seiten gab es erhebliche Verluste.— Von Slatina ist hier Ponton=Material eingetroffen.— Die Türken haben Unppen gegen den Timok vorgeschoben. Vien, 8. Juli. Telegramm des„Neuen Wiener Tageblattes aus kladowa: Flüchtlinge aus Widdin berichten, daß die Stadt beinahe frührt sei. Das Handelsviertel und das Hotel des österreichischen Conuli seien abgebrannt. Englische Officiere sollen in Widdin unter Osuan Pascha die Operation leiten. Auch in Florentin und Bregova sollen ich englische Officiere befinden.— Aus Itzkany: Bei Wimnitza wird itt hauptsächlich Artillerie über die Donau befördert. Man schätzt die ertischen Truppen, welche sich auf der Linie Rustschuk-Widdin befinden, u 165,000 Mann. Don Carlos hält sich in Kalafat auf. Vermischte Nachrichten. Bonn, 9. Juli. Das Hauptorgan der Altkatholiken, der„Deutsche Aneur“, theilt in seiner letzten Nummer Näheres mit über die Verhandlugen, die zwischen dem Oberpräsidenten und dem hiesigen altkatholischen Aichenvorstande gepflogen worden sind, und welche die provisorische Einräuung der alten Jesuitenkirche in der Bonngasse zum altkatholischen kinste in Folge hatten. Darnach hatte der altkatholische Kirchenvorlund am 21. December 1875 beim Oberpräsidenten den Antrag auf Ritbenutzung der Münsterkirche gestellt. Im Mai 1876 recurrirte der kuchenvorstand an den Cultusminister und klagte über Verschleppung Angelegenheit. November 1876 begannen die Vergleichsverhandlunbezüglich der Gymnasialkirche, welche damit endeten, daß dieselbe Altkatholiken zu alleiniger Mitbenutzung überlassen wurde. Zu den Luterhaltungskosten der Gebäulichkeiten trägt die altkatholische Gemeinde, lange sie die Kirche benutzt, jährlich 100 Mark, und der Kirchenvorkand der Münsterpfarrei jährlich 500 Mark bei. Bonn, 7 Juli. Von der königlichen Regierung zu Köln ist laut E*„Bonner Ztg. nunmehr die Genehmigungsurkunde zur Anlage einer Pzsfabrik in Bonn ausgefertigt worden. . Ronheim a. Rh., 6. Juli. Gestern Nachmittag um 3 Uhr ##, laut der„Köln. Ztg.“, der Blitz in das neben der Windmühle Puhn Gehöft ein, zwar ohne zu zünden, jedoch großen Schaden und dränhrung anrichtend. Während der Eigenthümer in der Hausthür nid und seine Frau am Kaffeetisch saß, wurde das ganze Gebäude uudenlang durch den Blitz erleuchtet und erdröhnte ein furchtbarer hrzer Beshahntag wurd aus der Thür in den Hof geworsen. Nach “ d sgs zing er in die Stube zurück und fand dort seine Frau, estend iy, veim Leffnen der Thür ein dicker Qualm entgegenströmte, Trümmern des Hausgeräths und des Kaffeetischs am Boden aber im Wesentlichen, von einigen Schrammen an den Beinen seilde gurs un letzt. Der Blitz traf zuerst die westliche Giebelseite, diesinz###rockelnd, lief durch den Kamin, den linken Fuß der Frau streizerstören. ensten Zickzacklinien durch das ganze Haus, überall Der Stug, der den Fußboden aufwühlend, dort die Decke herabreißend. nehr i“ vorauf die Frau saß, ebenso der Tisch sind als solche nicht Stmump:“ in hundert Splitter sind sie zertheilt; Schuh und brchlocher linken Fußes sind an der Stelle, wo der Blitz streifte, #i den s Einige Flurpl itten sind total zermalmt und fast sämmtlich ab, gaugen gerissen, und der auf dem Tische befindliche Kaffe wurde Bilder uns Leschleudert. Im ganzen Hause sind die Fenster beschädigt, Reistans zeripfikr:“ heruntergestürzt. Die Balken des Daches sind Sigemehl zerbr#g“ während mehrere eingemauerte Balken fast wie kätte nich Es scheint wohl, als hätte der Blitz die Unglücksine Ziege, Ziz verlassen können, ohne ein lebendes Wesen zu tödten: Köln, s! angebauten Stalle stand, fiel ihm zum Opfer. ister Zeit durchi Köln. Ztg.“ schreibt: In Folge der in Auhmilch wurd. hiesige Polizei Statt gehabten Beschlagnahmen von Lndwirthschafes: Seitens des Vorstandes der Localabtheilung Köln des Erschiedenen anzs“ Vereins dieser Tage eine Untersuchung von sechs Eschah mittels proben bei 19 Grad Reaumur veranstaltet. Die Probe uch von der Harr Pilchwage, des nämlichen Meßinstrumentes, welches fischmelkender benutzt wird. Nach dieser Prüfung wurde die Milch Rich, wesch, Lühe als zu leicht befunden, dagegen zeigte es sich, daß ###t. Maßer*4 zuvor abgerahmt worden, mit einem Zusatz von Spizte. Der Varshorz das„Zu leicht“ Lithode als vurasiet— der die von der Polizei angewandte Prüfungsberamt und unrichtig erklärte, faßte den Beschluß, dem Dirrctor den Auftrag zu geben, mit der stäbtischen Behörde zur Herbeiführung einer rationellen Milch-Controle in Verbindung zu treten, da eine solche im Interesse der Verkäufer wie der Käufer liegen müsse. In der Nacht 5. auf den 6. d. M. wurde auf der Eisenbahnstrecke zwischen Düsseldorf und Calcum ein Güterzug beraubt. * Köln, 8. Juli. Die„Frankf. Ztg.“ theilt kurz die gegenwärtigen Streitigkeiten in der hiesigen altkatholischen Gemeinde mit und schließt ihr Referat mit folgenden Worten:„Die Verweisangelegenheit ist übrigens nur der Anlaß gewesen, welcher die alten Differenzen zwischen dem fortschrittlichen Gros unserer=Altkatholiken= und dem conservativen rechten Flügel zum Ausbruch brachte. Also auch da schon Spaltung! Wir erleben am Ende noch einen Ur altkatholicismus!“ * Coblenz, 8. Juli. Der Kaiser ist heute Abend 6 Uhr zum Besuche der Kaiserin aus Ems hier eingetroffen. * Wiesbaden, 6. Juli. Die„Frankf. Zig.“ meldet: Heute wurden die Verhandlungen der 3. Sitzungsperiode des hiefigen Schwurgerichts geschlossen. Fünf Tage, gestern sogar bis Nachts 1 Uhr, nahm allein die Anklage wegen Vergehen gegen die§§ 218 bis 220 des Strafgesetzbuches in Anspruch. Von den 17 des Kindesmordes, resp. der Anwendung von Mitteln und Beihülfe zu diesem Verbrechen Angeklagten, meist Ehefrauen— eine ist unterdessen in der Untersuchungshaft gestorben— wurden von den Geschworenen 15 für schuldig erkannt und von dem Gerichtshof entsprechend dem Antrage des Staatsanwaltes einige sogar bis zu 10 und 15 Jahren Zuchthausstrafe verurtheilt. Ein gewisser Jacob Müller, Bader in Flörsheim, hatte seine förmliche Agentin in Wiesbaden in einer Frau Dauber, durch welche die Mittel und Beihülse zum Verbrechen besorgt wurden. Die zunehmenden Verbrechen im Volke„in den letzten fünf Jahren nach dem Kriege,“ wie sie der Königsberger Gerichtspräsident in der letzten dasigen Schwurgerichtssitzung an der Hand der Statistik aufzählt, finden in den heute beendigten hiesigen Schwurgerichtsverhandlungen einen erschreckenden Beleg. * Mainz, 8. Juli. Oberbürgermeister Wallau ist gestern Abend ge: Mainz, 7. Juli. Die heute Vormittag 9½ Uhr in Burghausen aufgegebene Depesche lautet:„Auch heute keine Veränderung im Zustande des Herrn Bischofs.“— Einem Briefe, datirt Burghausen 5. Juli, entnimmt das„M..“Folgendes: Gestern Abend war der Arzt etwas mehr zufrieden und seine Zufriedenheit hat heute früh fortgedauert. Eine eigentliche Besserung freilich ist nicht eingetreten, aber auch keine Verschlimmerung. Die Erscheinungen der unverändert fortdauernden Krankheit sind gemäßigt. Heute wird Dr. Wolfsteiner hier erwartet. Gestern empfing der hochw. Bischof mit großer Erbaulichkeit die heil. Oelung. Er betete Alles mit und ersuchte den Pater, Alles so langsam zu beten, daß er mit beten konnte. Er dankte hierauf und war sehr ruhig. Möge die Kraft des hl. Sacramentes zur Genesung mitwirken! * Aachen, 7. Juli. Bei dem heute Mittag stattgehabten Gewitter schlug der Blitz, wie das„Echo der Gegenwart“ meldet, in das Treibhaus der in der Süstergasse gelegenen Kunstgärtnerei des Herrn Schneider ein; der dort befindliche Gehülfe erlitt dabei ziemlich erheblich Brandwunden, so daß seine Ueberführung in's Spital nöthig wurde. An dem Treibhaus selbst war kein besonderer Schaden zu entdecken. * Trier, 8. Juli. Zu dem gestern beendeten Abiturienten=Examen am hiesigen Gymnasium hatten sich 40 Ober=Primaner gemeldet. Acht wurden vom mündlichen Examen dispenfirt, zwei traten zurück. Von den übrigen 30 Examinanden bestanden 24. Von den Abiturienten werden, laut der„Trierer Landeszig“, 18 dem Studium der Theologie sich widmen. * Düsseldorf, 8. Juli. Am Mittwoch wurden vom hiesigen Polizeigericht nicht weniger als 70 Eltern zu Geldbußen von ein bis 15 Mark verurtheilt, weil ihre Kinder zum Impftermin nicht erschienen waren. * Uckerath, 7. Juli. Man schreibt der„Allg. Volkszig.“: Was nicht Alles möglich ist? Am 21. Oct. 1876 war hier Ergänzungswahl zum Gemeinderath, und heute erst, nach vollen 8 Monaten, sind die Gewählten in ihr Amt eingeführt worden. Monatelano war in Folge dessen gar kein rechtmäßiger, d. i kein beschlußfähiger, Gemeinderath vorhanden. Woran liegt das? Schon kurz nach gethätigter Wahl hieß es, dieselbe solle von gewisser Seite angefochten werden. Indessen als endlich am 30. Dec. der Gemeinderath einstimmig sein Gutachten für die Rechtmäßigkeit und Gültigkeit der Wahl. abgab, glaubte man, die Sache sei zu Ende und die Gründe der Gegner seien zurückgewiesen. Doch es wurde bis in den März hinein, und von einer Einführung der Gewählten war immer noch keine Rede. Da reichte eine Anzahl wohlberechtigter Gemeindemitglieder an die Königliche Regierung ein dringendes Gesuch um endliche Bestätigung der Wahl ein, weil auch gar kein Grund gegen deren Gültigkeit aufzubringen sei. Darauf und auf eine besondere Eingabe des hiesigen Kirchenvorstehers, der zugleich Rechnungsführer des Kirchenvorstandes ist, kam am 10. April eine Anfrage an den Präsidenten des Kirchenvorstandes, ob dieser N. N. wirklich gewählter Kirchenvorsteher sei. Man sieht also, dieser, der mit zu den neugewählten Gemeinderathsmitgliedern gehörte, sollte als„Kirchendiener“ für unwählbar erklärt werden. Nach abgegebener Antwort des Kirchenrathspräsidenten wartete man dennoch vergeblich bis in den Mai auf Erledigung der Angelegenheit. Es ging deshalb am 16. Mai eine Eingabe an den Oberpräsidenten ab, damit doch die für die Gemeinde so dringende Angelegenheit beschleuniget werde. Und siehe am 14. Juni kommt endlich der Bescheid, die Wahl sei bestätigt und die Reclamationen gegen dieselbe, seien abschläglich beschieden. Kurz darauf wurde auch dem Kirchenrendanten mitgetheilt,„daß, nachdem sich ergeben hat, daß Sie gewählter Kirchenvorsteher und Rendant, nicht aber außerhalb des Kirchenvorstandes stehender Kirchenrendant und demnach auch nicht Kirchendiener im Sinne des § 10 des Gesetzes vom 20. Juni 1875 sind“, die Wahl bestätigt ist! * Herne, 8. Juli. Die hiesige„altkatholische“ Gemeinde, welche anfänglich gegen 30 Mitglieder zählte, hat laut der„Köln. Volksztg. in den letzten Monaten deren zwölf durch den erklärten Austritt aus der Gemeinde und einige weitere durch den Tod, Verzug und andere Verhäl:nisse verloren. * Iserlohn, 4. Juli. Die„Köln. Ztg.“ meldet: Heute kam vor dem hiesigen königl. Kreisgerichte eine Untersuchungssache gegen den Apotheker C. zur Verhandlung, die ein besonderes Interesse bietet, weil sie ein Nachspiel zu den letzten Reichstagswahlen bildet und die wichtige Frage über das Maß der Redefreiheit in Wahlversammlungen berührt. Herr C. war der verleumderischen Beleidigung des Reichstags=Candidaten A. Overweg zu Lethmathe angeklagt, weil er demselben in einer Wahldersammlung zu Lüdenscheid am 17. Januar d. J. vorgeworfen hatte, daß er als Landrath zwei Lehrer wegen ihrer politischen Haltung bei Wahlen zu discipliniren versucht, daß er das frühere Kreisblatt wegen eines mißlichen Artikels entamtlicht und Wirthen unter Androhung der Concessionsentziehung untersagt habe, auf das Blatt zu abonniren. Die Beweisaufnahme ergab, daß die obigen Anschuldigungen gegen Herrn Overweg völlig unwahr find, und daß sich, wie in den Erkenntnißgründen hervorgehoben warde, der Angeklagte einer Beleidigung im Sinne des§ 186 des Strafgesetzbuches schuldig gemacht hat. Jedoch sprach der Gerichtshof Herrn C. frei, weil der§ 193 im vorliegenden Falle schützend eintrete, da der Angeklagte zwar unwahre Thatsachen behauptet, aber seine Behauptungen im guten Glauben an ihre Richtigkeit zur„Wahrnehmung berechtigter Interessen“ ausgesprochen habe, und nicht anzunehmen sei, daß er dabei von persönlichen Motiven und von der Absicht zu beleidigen, geleitet worden sei. * Lippstadt, 8. Juli. Bei Schwarzenraben wurde am 5. d. M. ein Mann vom Blitz erschlagen. Münster, 8. Ju.i. Im„Westf. Merkur“ liest man:„In Folge gerichtlicher Entscheidung hat Herr Gedike das Ludgerianum jetzt wieder räumen müssen. Nieheim(Kr. Höxter), 4. Juli. Das„Westf. Volksbl“ schreibt: heute Nachmittag zog sich mit ungewöhnlicher Schnelligkeit ein starkes ewitter über unserer Stadt und Umgegend zusammen. Das Unwetter zerstreute sich indeß eben so schnell, als es gekommen war. Da durchlief plötzlich wie ein Lauffeuer die Schreckens= und Trauerkunde die Stadt. daß drei Leute, welche etwa 20 Minuten von hier in einem Kampe an der Arbeit waren, vom Blitze erschlagen seien. Weil man hoffte, daß der eine oder andere durch schnell angewandte Belebungs=Versuche noch zu retten sei, eilte man sofort zu der Unglücksstelle. Aber die sogleich von dem herbeigeeilten Arzte angestellten Belebungsversuche zeigten sich an allen dreien erfolglos. Die Verunglückten, zwei unverheirathete Brüder und ihr junger Knecht, hatten bei dem herannahenden Gewitter Schutz unter einem, unter einer ziemlich hohen Linde aufgeschichteten Reiserholzhaufen gesucht, nicht ahnend, daß dieser vermeintliche Schutz für sie der Tod sein werde. Herdecke, 4. Juli. Die Kunde von einem gräßlichen Unglücke durcheilt soeben unsere Stadt. Das wächtige hohe Gerüst an einem Strompfeiler des Ruhrviaducts brach, während man mit dem Aufwinden des Laufkrahnens beschäftigt war, mit fürchterlichem Krachen zusammen und begrub fünf Zimmerleute unter seinen Trümmern und gleichzeitig in den den Fluthen der Ruhr; zwei Arbeiter kamen mit leichteren Verletzungen davon, einer, dem die Brust vollständig zerquetscht war, erlag bald seinen Leiden, und zwei weitere schwer Verletzte wurden in das Hagener katholische Krankenhaus übergeführt; dieselben sollen schwere innere Verletzungen erlitten haben. * Oeynhausen, 7. Juli. Man schreibt dem„Westf. Volksblatt“: „Auch in unserer Nachbarstadt Vlotho hat sich der Coloradokäfer gezeigt. Um ihn zu vernichten, wurden um das von ihm abgefressene Kartoffelstück tiefe Gruben gezogen. Dann wurde dasselbe mit Sägemehl und Loh dicht bestreut, mit Petroleum getränkt und die Masse angezündet, so daß da Ungeziefer verbrennen mußte.“ * Halberstadt, 7. Juli. In dem sog. Sudenburger Gründerproceß wurden sämmtliche Angekagten nach zweitägiger Verhandlung von der Anschuldigung des Betrugs durch das hiefige Appellationsgerichts freigesprochen. Dagegen wurden dieselben wegen Vergehen gegen das Actiengesetz, wegen Verschleierung der Bilanz zu einer Geldstrafe von je 1500 Mark verurtheilt. 1] Von der Bergstraße, 7. Juli. Die Traubenblüthe ist vorüber und nahm einen sehr guten Verlauf. Die Weinberge hängen so voll, wie noch niemals, und haben wir einen überreichen Weinherbst zu erwarten. Aus diesem Grunde liegt auch das Geschäft mit altem Wein ganz darnieder. Y München, 7. Juli. Aus verschiedenen Gegenden Baierns wird gemeldet, daß die Sendlinge der Wupperthaler Tractätlein=Gesellschaft in jüngster Zeit vielfach katholische Dörfer besuchen. In Lengfeld waren es sogar vornehm gekleidete Damen, welche den zur Feldarbeit ausgehenden Landleuten diese Dinge gratis zuschoben. * Amberg, 8 Juli. Das Schwurgericht hat den Buchdrucker Habbel wegen zweifacher Beleidigung des Fürsten Bismarck zu einer Gefängnißstrafe von drei Monaten und acht Tagen und in die Kosten des Verfahrens verurtheilt. * Wien, 7. Juli. Die Mitglieder der internationalen Commission, welche mit den Vorarbeiten zu dem Wiener Getreide= und Saatenmarkt beauftragt ist, haben im Einvernehmen mit der Wiener Frucht= und Mehlbörse beschlossen, den diesjährigen Saatenmarkt in Wien am 20. und 21. August abzuhalten. Mit dem Markt soll eine internationale Ausstellung von Maschinen für den Ackerbau, die Müllerei, Bäckerei, Brauerei, die Spritindustrie und den Getreideexport verbunden werden. Die Anmeldungen zur Theilnahme an der Ausstellung sind an die hiesige Fruchtbörse zu richten. ** In officiösen Blättern finden wir die folgend: Notiz:„Der vom landwirthschaftlichen Ministerium eingesetzte Heuschrecken=Commissar, Amtmann Deutsch, hat sich noch Posen begeben, um die Vertilgung der Heuschrecken im Birnbaumer und Fraustädter Kreise persönlich zu leiten.“ ..... Wie denken unsere Leser über den Tiiel„Herr HeuschreckenCommissar“ oder gar„Frau Heuschrecken=Commissarin“??? .** Der Kaiser hat mittelst Ordre vom 18. Juni er. genehmigt, daß der ; V e r e i n d e u t s c h e r P h i l o l o g e n u n d S c h u l m ä n n e r s e i n e d i e s j ä h r i g e V e r sammlung in Wiesbaden halte, und gleichzeitig zur Bestreitung der Kosten des Congresses eine Beihülfe von 3000 Mark bewillt. Die Versammlung, welche am 26., 27., 28. und 29. September tagen soll, wird dem Anscheine nach aus allen Theilen Deutschlands sehr zahlreich besucht werden. Telegraphische Depeschen. Petersburg, 8. Juli. Nach einem Telegramm des„Golos“ aus Bukarest vom 7. d. Mts. ist Tirnowa am 6. d. Mts. von russischen Truppen eingenommen worden. Bei dem Kampfe waren von Seiten der Russen 2 Cavallerie= und 2 Infanteriedivisionen und eine Schützenbrigade betheiligt. Die Türken wurden von 3 Seiten eingeschlossen und mußten schließlich Tirnowa räumen, welches die Russen besetzten. Die russische Eavallerie verfolgte die Türken. * Brüssel, 7. Juli. Die Repräsentantenkammer hat heute den Gesetzentwurf betreffend die Abstellung der Mißstände bei den Wahlen, welcher ihr vom Senat zur nochmaligen Berathung zugegangen war, mit 73 gegen 22 Stimmen angenommen und sich darauf auf unbestimmte Zeit vertagt. Fünf Deputirte hatten sich der Abstimmung enthalten. Berlin. 7. 9. 7. 9 4 ½% preuß. Cons. 103,90 103,90 Antwerpener... 54,90 53.25 3½% Präm.=Anl. 146,50 146,70 Bonifacius.... 23,75 23.60 3½% Pr. Stsschld. 92,60 92,60 Centrum..... 11.— 11.— Köln=Mindener 91,—, 90,60 Gelsenkirchen... 80 60 80,60 Rheinische..... 100,50 100,75 Oesterr. Silberrente 53,60 53,70 Bergisch=Märkische. 70,50 68,25 Oesterr.=Franz. 379,50 380,50 Schaaffhausen... 48,50 49,—, Lombard. Bahn. 115,— 115— Darmstädter.... 91,75 91,60 Oesterr. Credit.. 235.— 235 50 Disc=Commandit. 91.75 91.90 H. Literarisches. Die Börse und die Börsensteuer. Von Dr. Perrot. Berlin, Verlag von M. Ant. Niendorf. Die Börsensteuer war als eine neue Einnahmequelle für das deutsche Reich im Spätherbste 1875 von Camphausen in Vorschlag gebracht worden. Perrot beleuchtet eingehend den dahin zielenden Gesetz=Entwurf, den er im Gegensatze gegen die bestehende Stempelsteuer von 1 pCt. bei dem Verkaufe der Immobilien für ungenügend erachtet. Belehrend und von großem Interesse sind die Ansichten Perrots über das Actienwesen, namentlich über das bekannte Gesetz vom 11. Juni 1870 und über das Auftreten Laskers und seine Rede vom 4. April 1873. Perrot findet deren wirklichen Inhalt viel mehr dahin gerichtet, die Priv legien des Actienwesens zu befestigen, als sie beseitigen. Ob durch eine künftige Börsensteuer die völlige Unterdrückung des in hohem Grade schädlichen Börsentreibens erreicht werde, bleibt mehr als fraglich. Haudel und Verkehr. * Berlin, 7. Juli. An der heutigen Börse paarte sich mit der überaus großen Geschäftsstille eine entschiedene Lustlosigkeit. Von Eisenbahn=, Bank= und Vergwerks=Actien ist nichts Nennenswerthes zu berichten. Industriepapiere wie immer matt und angeboten. Kaum ist die 42=MillionenAnleihe an den Markt gebracht worden und schon wieder verlautet von einer großen preußischen Bauten Anleihe, bei der ganz besonders der Justizminister wegen der durch die Gerichtsorganisation erforderlichen Neubauten von Gerichtsgebäuden 2c. betheiligt ist. Vom Rhein wird heute das Falliment eines größeren, bei Neuwied belegenen Hüttenwerkes(Inhaber: C. F..) gemeldet. Es handelt sich nach den vorliegenden Nachrichten bei dieser Insolvenz um sehr beträchtliche Summen. Die Firma Friedr. Krupp in Essen und das Bankhaus Sal. Oppenheim jun. in Köln sollen die meistbetheiligten Gläubiger sein. Köln, 9. Juli.(Notirungen der Handelsmatter.) Wetter: veränderlich. Weizen höher, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) eff. Rm. 26.00—27.50., fr. 24.50—26.00 B.(Lieferungsqual. à 75 Pfd. per 60 Liter.) Roggen höher, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrgister Preis) eff. Nm. 21.00., fremder 15.00—21.50 B.(Lieferungsqual. à 69|Pfd. per 50 Liter.) Hafer höher, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 15.80 B. Rübol fester, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in Partieervon 100 Ctr. Rm. 36.50 B. Köln, 9. Juli.(Großer Viehmarkt.) Anzahl der Ochsen 337. Preis 65—70 M. per 100 Pfd. Anzahl der Kühe 253. Preis 54—60 M. per 100 Pfd. Tendenz: schleppend. (Kleiner Viehmarkt.) Anzahl der Schweine 126. Preis 55—58 Pfg. per Pfd. Tendenz: belebt. Neuß, 9. Juli. Weizen 1. Qual. M. 26.50, 2. Qual. 25.—, Lanroggen 1. Qual. 19.60, 2. Qual. 18.60, Wintergerste—.—, Somme= gerste—.—, Haser 16.50, Buchweizen—.—, Rübsen(Aveei)—.—. Kilo 3 M. höher, Preßkuchen per 1000 Kilo 147.—. Weezen=Vorsches 96 per 100 Kilo 35.50. Zufuhr ca. 100 Sack. Geldern, 5. Juli. Weizen 1ma M. 28,33, 2da 27,78 Stia M. 27,23, Roggen 1ma M. 20,88, 2da 20,57, 3tia 20,25. Gerste Ima M. 17,33,2da 17,—, 3tia 16,67. Buchweizen lma M.—.—, 2da—.—, 3ta —.—. Hafer Ima M. 19,—, 2da 18,15, 3tia 18,—. Kartoffeln M. 8,—. Berlin, 7. Juli. Weizen M. 254.—, Rogger 154,—, 4er P. —.—. Rüböl loco M. 68.—. Spiritus loco 51.50 Posen, 5. Juli. Weizen 151, M. per 1000 Kilo Roggen.— Fut ter=Erbsen—, Koch=Erbsen— Spiritus 52,50. Löwen, 6. Juli. Weizen frs. 33—, Roggen 23,50, Gerste—, Hafer 22.50. Tirlemont, 6. Juli. Weizen Frs. 33½, Roggen Frs. 23,½ Hafer 23.— pr. 100 Kil. Verviers, 6. Juli. Weizen, frs. 34,— preuß.—.—, Roggen 25,50 Hafer 18.—. Gerste—.—. Alles p. 100 Kilo. Antwerpen, 7. Juli. Weizen frs. 34. Roggen frs. 20, ausländie scher frs. 23. Hafer frs. 19, schwedischer frs. 22¾ pro 100 Kilo. Paris, 5. Juli. Ochsen frs. 1,85, Stiere 1,64, Kühe 1,70, Kälber 2,25, Hämmel 1,98, Schweine 1,98. Paris, 6. Juli. Produktenmarkt Weizen 32.75, Met! 69.—, Rüböl 92,50, Soiritus 56.—. London, 5. Juli. Bezahlt wurde per Stone von 8 Pfd.: Für Ochsenfleisch 5 sh. 10., für Hammelfleisch 6 sh. 8., für Kaldfleisch 6 fh. 04., für Schweinefleisch 5 sh.— d. New=York, 7. Juli. Baumwolle—— do. in New=Orleaus—— Petroleum 13½, do. in Philadelphia 13½ Mehl 7 D. 20 C. Rother Frühjahrsweizen 1 D. 72 C. Mais(old. mixed) 59 C. Zucker(Fair refining Muscovados) 9% Kaffee(Rio=) 19 ¼/. Schmalz(Marke Wilcox) 9⅝ C. Speck(short clear) 71/8 C. Getreidefracht 4½. Familien=Nachrichten. Geboren: Otto Bierbaum e. Köln.: W. Steinhausen e.., Köln. Reg.=Assessor Klemme e.., Berlin. Carl Schäfer e.., Loth b. Brüssel. A. Wilhelmy e.., Köln.- Louis Gottschalk e. S, Köln. Verlobt: Elisabeth Bube, C. A. Thiel, Gummersbach.- Mar. Piepmeyer, Carl Schade, Osnabrück und Quakenberg. Vermählt: Carl Berg, Anna Thomée, Evekirg und Werdohl. Balth. Rath, Eva Walraf, Grevenbroich.- Ferdinand Schumacher, Mar. Jobs, Köln. Gestorben: Wilh. Stock, Aachen. Jac. Larbalette, Nachen.- Heinrich Stövener, Köln.- Frau C. Brahe geb. Blome, Dortmund.- Carl Phil. Zuhorn, Warendorf.- Dr. med. Leop. Sticker, Köln.= Frau L. K. Clemens geb. Marggraff, Köln. Die Geburt eines gesunden, kräftigen Knaben zeigen ergebenst an Gottfried Limbach und Frau geb. Schmi Bonn, den 8. Juli 1877. Durch die glückliche Geburt eines gesunden Mädchens wurden hoch erfreut Münstereifel, 8. Juli 1877. Rathilde geb. Prevou. Suomission. Die Ausführung des ThurmAufbaues der katholischen Pfarrkirche zu Godesberg, veranschlagt zu 25,845 Mark, soll im Wege schriftlicher Submission verdungen werden. Plan, Kostenanschlag und Verdingsbedingungen können im Bureau des Kirchenrendanten zu Godesberg, Hauptstraße Nr. 295, eingesehen werden, woselbst auch die schriftlichen, mit entsprechender Adresse versehenen und versiegelten Offerten bis Donnerstag den 19. Juli d. J. niederzulegen sind, da an gedachtem Tage, Nachmittags 3 Uhr, ihre Eröffnung stattfinden soll. Godesberg, den 9. Juli 1877. Der katholische Kirchenvorstand. Gerichtlicher Verkauf. Am 10. Juli 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Vonn 1 Korb mit 4 Kanarienvögeln, Tische, Stühle 2c. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Sieben, Gerichtsvollzieher. Eigenthümer eines großen Gutes sucht gegen darbieten doppelter hypothekarischer Sicherheit ein Darlehns=Kapital von 72,000 Mark. Kapitalisten wollen ihre Offerten nebst Bedingungen unter Chiffre W. H. Nr. 495 verschlossen zur Weiterbeförderung in der Expedition d. Z g. abliefern. Tchas=uggg. hat dem Allmächtigen gefallen, unseren guten Ehegatten, Vater, Sohn und Bruder Hermann Toseph Reuter, vorher gestärkt mit den Heilsmitteln der römisch=katholischen Kirche, im Alter von 41 Jahren, in die Ewigkeit zu Sich zu nehmen. Um stille Theilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Meckenheim und Müttinghoven, den 7. Juli 1877. Guanoder Peruanischen, Regierung. Wir zeigen hierdurch an, dass wir nach wie vor mit grossen Vorräthen von direct importirtem Peru-Guan. versehen sind und eingehende Aufträge darauf jederzeit prompt effectuiren werden. Auf Anfrage über Preise etc. dienen wir bereitwillig mit näherer Auskunft. Aufgeschlossenen Peru-Guano O„ Dn— in sofort verwendbarer Pulverform mit einem garantirten Gehalt in demselben von Frucht=Verkauf zu Tiödig. 91625 Teicht läslicher Phosphorsiure Am Vonnerstag den 12. Juli d.., Nachmittags 1 Uhr,(mit bieheriger Analysen-Latitude) werden wir von heute ab zu folgenden ermässigten Preisen liefe. läßt der Herr Mathias Bursch, Schmiedemeister zu Widdig, ab Lager Emmerich A. 28358 bei Abnahme von 30/000 Kilo und mehr,“ in der Wohnung des Wirthes Jakob Forschbach zu Widdig„„ Antwerpen fre.322.— bei Abnahme von 30.000 Kilo und mehr, circa 25 Morgen Winter= und Sommer.(Burght)„ 347.—„„„ unter 30,000 Kilo. Frucht per 1000 Kilo inel. Säcke, excl. Verladungsspesen, gegen comptante Zahlung in der betreffenden I. durch den unterzeichneten Notar öffentlich auf Credit verkaufen.ar Ueber vonstige Verkaussbedingungen geben wir auf Antrage gern Auskunft. Bonn. M. Bresgen, Notar. Soeben erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: beachten bitten. Eescheei= und ist bulch alte Buchhänblungen zu brzieyen:, Emmerich und grösseren Sicherstellung unserer Abnehmer vor Täuschungen, wie solche wieder mehrtach Kenntniss gekommen sind, lassen wir jeden einzelnen Sack mit einer, unserer behördlich zu unserer nenntniss gekommen sind, lassen wir jeden einzelnen Sack mit einer, unser registrirte Fabrikmarke tragenden, oben verzeichneten Bleiplombe versehen, was wir bei Ankäufen Bach, Dr.., Die Wunder der Insektenwelt. Han gestellt. Mit 82 Abbildi 19 Bogen gr.°. Preis theoretisch=praktisches, der Realien ierung Antwerpen, den 1. Juli 1877. Ohlendorff& Co. Insekt, sein Leben und Wirken im Alleinige Agenten der Herren Dreyfus Frères& Cie. in Paris(Contrahenten der Peruanischen Regier Haushalte der Natur, gemeinfaßlich dar=.. für den Verkauf des peruanischen Guanos in ganz Deutschland und dem Norden gestellt. Mit 82 Abbildungen in Holzschnitt. 3. Auflage, und von denselben ausschliesslich autorisirte Fabrikanten des autgeschlossenen Peru-Guanos für " zogen gr.°. Preis geh. 3 M. 80 Pfo. Zur gefälligen Beachtung! ##.-äuassnsen Semiparitten und Gehren Auf die in letster Zeit verschiedentlich gegen den von uns mit so grossem Erfolge eingeführte für Praparanden, Seminaristen und Tehrer. aufgeschlossenen Peru-Guano gerichteten gehässigen Angriffe, deren Motive jedem Unbefangenen leicht I. Band: Vollständiger Wegweiser für den naturgeschichtlichen erklürlich sein dürften, werden wir im Eingehenden nicht antworten, sondern verweisen wir hinsichtlich Unterricht in der Volksschule nebst dem hierzu erforderlichen##.#Ve ckmässigkeit der Aufschliessung des Pern-Guanos auf die Urtheile aller europdischen Agrig. von Dr. 90 Wach— ingrlchren in Bont urd: gemiker von Ruf, sowie auf den grossen, den Consum aller sonstigen concentrirten Düngstok. Material von Dr. M. Dach, Semmarlehrer in Bopparo, in weitem Abstande überragenden Absatz, dessen sich der aufgeschlossene Peru Guano seit nunmehr und F. Kreutz, Kreisschulinspector in Bitburg. I. Abthlg.:!“ Jahren zu erkreuen hat. Wir werden daher unbeirrt fortfahren, den aufgeschlossenen Peru-Guune aeer a Sereh und Bfiagzenreich, 2. Aulage, 21 rbeinender, wnderm vie vontebend ugenprochener, estelrer Gehal nedt ui c Sozen gr.“:. preis 2 M. 20 Pfg. Ohlendorff& Co. Kreutzkamp, Jos., Biar in Wesbeven, Kampf und Sieg der Kirche ersten Jahrhunderte. Mit Approbation des hochwürdigsten Generalvikariates zu Mainz. 7 Bogen gr.°. Preis 1 M. Münster. Nasse'sche Verlagshandlung. asche-Keiche che Galicoer. In unserm Verlage ist soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen(in Bonn durch A. Henry) zu beziehen: Die Marpinger Mutter=Gottes=Erscheinungen und wunderbaren Heilungen, mit 4 Illustrationen (Härtelwald, Kirche 2c.). Umfaßt die Erscheinungen bis in die neueste Zeit und enthält eine Anleitung zum Gebrauche des Guadenwassers. 4 Bogen°. Preis 30 Rpfg. Wiederverkäufer erhalten hohen Rabatt. Paderborn. Die Bonifacius=Druckerei. Es wird gebeten, ausdrücklich die Marpinger Broschüre mit Bildern zu verlangen. Bei Gelegenheit der Kirmes in findet Montag den 9. und Dinstag den 10. Juli „ Ganzvorgnagen z, statt. Erlauben einem gehrten Publikum unsere selbstgezogenen paut sist ale ag hrgie Weine sowie gute Küche in empfehlende Erinnerung das Wachsthum der Haare zu be zu bringen und laden freundlicht ein:(Podeur.— 4 1 2 Pn1 Wittwe Steph. Walbrül, H. Walbrül. * Die Weine werden nur aus Eis verabreicht. Erdbeer=Bowle zu jeder Zeit. Münster-Chor. Dinstag Abend ½9 Uhr: Probe für die Herren. Aendieriach Gridk Aihe Dinstag 8 Uhr Versammlung Haarbalsam. Dieser Balsam reinigt die Kor 3000 Thaler werden als erste Hypotheke auf ein Haus gesucht. Offerten unter M. R. 488 besorgt die Expedition d. Zig. Ein hübsches Haus in herrlicher Lage, sowohl als Geschäfts= wie Privat=Haus sich eignend, ist wegen plötzlicher Abreise unter günstigen Bedingungen zu verkaufen, auch gegen Baustellen zu vertauschen. Bescheid b. A. Rößel, Wenzelg. 11. Das HausLesselsgass 5 zu verlaufen. F. Strunk, Kasernenstraße 2. In Bilich bei Beuel ist ein freundliches Landhaus von 11 Räumen nebst ¼ Morgen Garten, in Mauern eingeschlossen, zu verkaufen oder zu vermiethen. Bescheid daselbst Nr. 8. Einzgeräumig. Keller zu miethen ges. Osferten unt. S. N. 492 bes. d. Exp. Beuel, den 6. Juli 1877. Mit heutigem Tage übergab ich mein Colonial= und Mannfactur=Waaren= Geschäft Breviarium Romanum etc. dem derm Joh. Herm. Jos. Thiebes. Für das mir geschenkte Zutrauen bestens dankend, bitte ich dasselbe auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen. Mechliner Ausgabe 1877. Soeben erschien in Mecheln und wird debitirt: 4 Vol. in 18° Auf weiss Papier geheftet Preis M. 13. 80. Auf chines. Papier geheftet Preis M. 16.— Vier Einbände in schönem schwarzen Chagrin- Leder mit Goldschnitt werden mit M. 12— berechnet. Nach Verlangen können auch die Proprien für Polen, Schweden, Ungarn etc., sowie auch für die Diöcesen Cöln, Mainz, MünchenFreysing, Münster, Paderborn, etc. beigegeben werden. Auf diese schöne neue 1877er handliche Ausgabe, welche alle neueren Feste enthält, erlaubt sich der Unterzeichnete den Hochw. Klerus ganz besonders aufmerksam zu machen, Mainz, 12. Juni 1877. Franz Kirchheim. Klavierunterricht prüfte Lehrerin. ertheilt eine geJosephstr. 50. Portierstelle vacant in einer großen Fabrik im Rheinlande. Meldungen unverheiratheter Invaliden in der Expedition d. Ztg. mier M. E. F. 479.“ Erfahrener gesucht. Schuhmachergeselle Münsterplatz 24. Ein Gärtnerkesste. 416 Bäckergeselle gesucht Brüdergass 7. Ein zunger Mann, welcher seine 34 jährige Lehrzeit in einem Colonial=, Fettwaaren=, Wein=, Branntwein= und detail bestanden hat und nachher 1 als Magazinier conditionirte, sucht Stelle als Ladengehülfe oder als Bolontair gegen geringes Salair. Off. unter F. B. 494 bes. die Exp. d. Z. „#E, Mann oder Frau zum Har 3 ptren über Land gesucht. Gudenauergasse Nr..6 Gantanbeit gehacht. ir Büchz und 3 Gudenauergasse Nr. 4. „4 t5 2, 4cenmädhen sesent gr ugt dei Nieverstein in Endenich, Köchin s. Stelle z. Aush. Gierg. 12. In der P. Hauptmann'schen Verlagsbuchhandlung in Bonn ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Das Leben der ehrwürdigen Dienerin Gottes Maria Christina von Lavoyen, Königin beider Sicilien. Nach dem Italienischen frei bearbeitet von Adolph Hubert Kaiser, Domkapitular, Geheimsekretür des Bischofs von Rizza, Ritter u. u. IV u. 124 S.°. Preis 1 Mark. Vorliegendes Schriftchen, aus der Feder eines hochangesehenen Priesters geflossen, der in der Jülicher Gegend geboren, schon seit vielen Jahren in Nizza, also in der Heimath der seligen Maria Christina von Savoyen, wirkt, gewährt einen hellen Blick in das heiligmäßige Leben der genannten Fürstin, deren hohe Tugenden vom Verfasser des Büchleins zur Nachahmung besonders dem weiblichen Geschlechte warm empfohlen werden. 9 Casp. Kallenberg. Bezugnehmend auf vorstehende Annonce des Herrn Casp. Kallenberg halte ich mich mit bester Waare bei prompter und reeller Bedienung bestens empfohlen. Joh. Herm. Jos. Thiebes. „ G 4 Reichhaltiges Lager Preisen. von 2 bis 24 Zoll Durchmesser zu äußerst billigen 0. Kramer& Cie., Köln, Maximinenstraße 24— In der P. Hauptmann'schen Verlagshandlung in Vonn ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Gebete für den hl. Vater in seiner gegenwärtigen Bedrängniß. Preis: 100 St..50 Mk., 50 St. 0,80 Pfg. 25 St. 0,50 Pfg. 1 St. 0,03 Pfg. Ein Mainger Köle empfiehlt Zach. Müller, Brüder= und Hundsgassen=Ecke. Maschinen=Näherin für sogleich oesaczt. Wo, sagt die Exped.[420 wd. ichem anrd i sucht Kunden im Waschen und Bügeln. Kölnstraße 15. Ernewpentz, Mädhn het Kundan Gewandte Stickerinnen z. Waschen u. Puzen. Näh. Kölnstr. 18. gesucht. Von wem, sagt die Erp.[421 1 Gute Anstreichergesellen gesucht von Jac. Klein, Anstreicher. Ein Küchenmädchen sucht Stelle. Engelthalerstraße 6. Ventilator's, neuester Construction, preiswürdig zu verkaufen. Zu erfragen in der Expedition.[413 Für Auswanderer. ] Die vom Comité zum Schutze der katholischen Auswauderer ernannten Vertrauensmänner sind: I 1) in Hamburg: Herr Theodor Meynberg, Doinbusch Nro. 3; derselbe trägt als Legitimation Kreuz und Anker auf der Brust. Er gibt auf briefliche Anfrage schnellste Auskunft und hat in jeder Beziehung nach besten Kräften für das materielle und religiös=sittliche Wohl der Auswanderer in Hamburg zu sorgen. Seine durchaus unentgeltliche Dienstleistungen erstrecken sich auf alle Angelegenheiten der Reise: Angabe der besten und billigsten Reiseroute nach Hamburg— Empfang bei Ankunft in Hamburg— Entsprechendes Logement— Geldwechsel und Einkäufe bei soliden, ihm als reell bekannten Geschäftshäusern— Auskunft über Ort und Zeit des katholischen Gottesdienstes— Vertheilung von unterhaltenden und belehrenden katholischen Schriften für die Seereise, soweit der Vorrath reicht— Empfehlungskarten an die kutholischen Vertrauensmänner in Nord=Amerika— Geleit an Bord des Schiffes. Der Vertrauensmann kann vollkommen Schutz und Fürsorge nur dann garantiren, wenn alle Angelegenheiten der Reise von Haus aus und von Anfang an mit ihm brieflich berathen und demgemäß behandelt werden. 2) in Bremen: der speciell für die Auswanderer bestimmte katholische Geistliche, Herr Pastor Peter Schlösser, Werderstraße 12, welcher zu jeder Zeit zu sprechen ist. Dessen Assistent, Herr Fr. Heiur. Wöhrmann, Poststraße Nro. 1, trägt als Legitimation ein goldenes Kreuz und Anker auf der Brust. Derselbe leistet alle Dienste unentgeltlich und erstreckt sich seine Wirksamkeit auf alle Angelegenheiten der Reise in ähnlicher Weise, wie für Hamburg oben angegeben ist; man wolle sich schon von Haus aus brieflich an Herrn Schlösser wenden und in Bremen sich ihm ganz anvertrauen. 3) in Havre ist der deutsche Geistliche P. Lambert Rethmann zu jeder Zeit in der speciell für die katholischen Auswanderer erbauten deutschen Kirche(chapelle allemande, rue J. B. Eyries) oder in seiner, neben der Kirche gelegenen Wohnung(rue Doubet), zu sprechen. 4) in Antwerpen: Mr. I. W. Würden, rue de Moy 44. 5) in Liverpool: Mr. William Trost, 47 Duke Street. 6) in London: Mr. John Arnold, 12 Walden Street, New Road Commercial Road, London East. 7) in New=York: Mr. Joseph Kölble, Third Street No. 185. Derselbe ist erkenntlich an dem Kreuz und Anker, welches er trägt, und ist meistens bei Ankunft der Schiffe in Castle Garden gegenwärtig. Dieselben sind ebenso, wie die vorgenannten Herren, zu jeder Auskunft und Hülfeleistung für die Auswanderer bereit und können sich die Auswanderer auch diesen Herren ganz ruhig anvertrauen. Der Präsident des Comite's: Fürst Karl zu Isenburg=Birstein in Offenbach am Main. fördern und das Ausfallen derselben zu verhindern. Er enthält so viele Fettstoffe, dass der Gebrauch von Haaröl, Pomade etc. dadurch übertlüssig wird. ½ Flacon à M..60, *„ à M..20, zu haben bei Th. Graff, Josephstrasse. Herm. Klein, Godesberg. H. J. Wierich, Königswinter. Johann Fenzel, Obercassel. Großes Pager von fertigen Spiegeln in Mahagoni=, Nußbaum= und GodRahmen, oval und rundeckig, in alle Größen vorräthig, sowie alle Sotin Spiegelgläser empfiehlt A. Schmitz, Vergolder u. Spiegelfabrikant, am Römerplatz. Photographie=Rahmen und Carton's in allen Größen vorräthig A. Schmitz, Vergolder, am Römerplat. Frau J. Leyking, Friseurin, Dreieck 6, empfiehlt sich den geehrten Damen Bonn's im täglichen Frisiren, auch bei Bällen und sonstigen Festlichkeiten. Auch werden daselbst sämmte liche im Friseurfache vorkommende Haararbeiten auf das Billigste und Solideste angefertigt und verkaust. Ich empfehle mich im Waschen und Repariren von Herren=Kleidem zu sehr billigen Preisen. 60 Moll, Heisferbacherhestruße 9. Bestes oberruhrsches schrott=u. Fettgeriß sowie Fourage liefert zu den billigsten Preisen Jos. Felder, Fourage- und Kohlen=Handlung, Kheinwerft 10. Schönes Hühner= Jutter, Wicken, per K 12 Rpfo., bei W. Fassbender, Josephstraße 26. Ein Zweitmädchen sucht Stelle per August. Grünerweg 17. Anständige Leute finden Kost und Logis Vivatsgasse 2. Pudelbund. zugelaufen. Der Eigenth. kann denselb. abh. bei H. Schreiner, Alte Heerstr. 51. Ein seidener Regenschirm— mit sibernen Namenschildchen versehen, welches den Namen Wenner trägt— ist verloren worden. Wiederbringer erhält lbnung. Abzulieferm Bachstraße 26. Siegelring verloren. Gegen Belohnung abzugeben in der Expedition d. Zig. 14 rantwortlicher Redartur: J..: Hermann Moeskes in Vomm.— Verlag: Pi Hauptmas u.— Druck der Hauphmanr'schen Buchduckerei in Vonn(Sürst Nr.).