Nr. 183 6. Jahrgang. Bonn, Sonntag den 8. Juli 1877.(Erste Ausgabe.) Neutscher *„„„ Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, and 4 PMlanriz bei den dauschen Posinter und füir Auraberg Organ für das Kakholische deutsche Polk. 4 Potonz bei 4 BMart. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentages Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 R Pfennig. Deutschland. * Berlin, 6. Juli. Der„Culturkampf," bemerkt sehr richtig die Dresdener„Neue Reichsztg.“, ein protestantisches Blatt, erweist die tiefe Verkehrtheit seines Wesens dadurch, daß er nicht nur im Innern allenthalben auflösend und zersetzend wirkt, sondern auch unsere auswärtigen Beziehunin mehr und mehr gefährdet. Einen neuen Beleg dafür findet das genannte conservative Blatt in der Haltung der Berliner Officiösen, denen es in diesem Falle die meisten nationalliberalen Organe zuzählt, und führt dies im Folgen„Die unaufhörlichen Häkeleien dieser Presse mit der neuen französischen Regierung beunruhigen nachgerade alle Welt bei uns viel mehr, als es äußerlich den Anschein hat. Und zwar, wie wir privatim zu erfahren Gelegenheit gehabt haben, durchaus nicht ganz mit Unrecht. Die Quelle dieser Beunruhigung ist aber einzig und allein der=Culturkampf.= „Post“, welche neuerdings die Führung übernommen zu haben scheint, spricht das heute ganz unumwunden aus.„Wir sind uns und Europa schuldig, vor drohenden Gefahren zu warnen, welche für uns lediglich in der Herrschaft des Ultramontanismus über Frankreich liegen.: Gründe, die besser wären als diese kahlen Allgemeinheiten, weiß man nicht anzuführen, und es liegt in der That auch nichts Greifbares vor. Die officiellen Acte der Regierung vom 16. Mai werden sammt und sonders durch eine eben so ängstliche Vorsicht characterisirt, wie sich die Thaten des letzten napoleonischen Cabinets vor nun gerade sieben Jahren durch heraussordernden Uebermuth auszeichneten. Wir Deutsche ha# den es aber allein damit zu thun, wie sich eine fremde Regierung uns gegenüber verhält. Was sie bei sich zu Hause thut, ob sie eliberale oder ultramontan oder wer weiß was sonst ist, geht uns ganz und gar nichts an. Es ist eine unqualificirbare Frivolität, solche Interna an sich für eine drohende Gefahr zu erklären, vor der man Deutschland und Europa warnen müsse. Ein würdiges Seitenstück hierzu bietet die Behauptung,=unter den heutigen Verhältnissen seien die Republikaner diejenige Partei in Frankreich, welche der längeren Erhaltung des Friedens die besten Chancen biete. Auch dahinter steckt lediglich die dculturkämpferischee Sympathie, welche die deutschen Officiösen und die französischen Rothen verbindet. Denn obsictiv betrachtet enthält der Satz den crafsesten Unsinn. Die heutige hat ein sehr kurzes Gedächtniß; aber so viel weiß sie denn doch, daß die beiden= Führer der republikanischen Coalitione— so nennt sie die Lost— Thiers und Gambetta, von jeher an der Spitze der franzöfischen Kriegspartei gestanden haben. Thiers war es, der uns im Jahre 1840 als Minister Ludwig Philipps überfallen wollte, Thiers hat durch seine=historischen= Werke mehr als irgend ein Anderer zur Erweckung des nationalen Chauvinismus beigetragen, Thiers ist endlich als Präsident der unermüdlichste Förderer der französischen Armeereorganisation gewesen. An den Namen Gambettas knüpft sich geschichtlich der Gedanke der Revanchepolitik, den die Berliner Officiösen heute den Ultramontanen in die Schuhe schieben wollen, blos weil sie den Gedanken nicht ertragen können, daß es in Frankreich keinen=Culturkampfe gibt. Gewiß sind die franzöfischen Ultramontanen uns feindlich gefinnt, wie alle anderen Franzosen, dir die Gerechtigkeit verlangt es zu constatiren, daß diese feindliche Gesinnung gerade in der republikanischen Par##iihre eigentliche Incarnation findet.“ Dasselbe Blatt gibt der nationalliberalen Presse folgende wohlverdiente Lektion: „Die liberale Presse wimmelt von pharisäischen Bemerkungen über die Verfolgungen, denen die gesinnungsverwandte Pressein Frankreich in diesem Augenblicke ausgesetzt sein soll. Wir sind weit entfernt, uns für die„Kampfesregierung“ des Marschall Mac Mahon besonders zu interessiren. Dieselbe ist nicht annähernd so, wie sie sein müßte, um auf die Sympathie Derer Anspruch zu haben, die sich mit Recht conservativ nennen, weil sie sich zur Autorität bekennen im Gegensatze zum revolutionären Individualismus, der das Zeitalter noch immer beherrscht. Aber das müssen wir denn doch sagen, daß Niemand weniger ein Recht hat, über französische Preßmaßregeln zu declamiren, als die nationalliberale Presse im deutschen Reiche. Die künftige Geschichtsschreibung wird feststellen, daß es nirgends in der Welt mehr Strafanträge und Preßprocesse geregnet hat, als in Deutschland während der liberalen Aera, die im Jahre 1866 begann und nun hoffentlich nicht mehr allzulange dauern wird.... Es wird eine Zeit kommen, die neben anderen Glanzseiten der„Culturkampf“=Periode die eigenthümliche Behandlung, welche der Presse während dieser Aera„freiheitlichster Entwickelung" zu Theil geworden ist, in's rechte Licht stellen wird. Es thut uns nur leid, daß die Herren, welche gegenwärtig in Parlament und Presse„deutsche Geschichte“ machen, die Urtheile nicht hören werden, welche unsere Kinder, spätestens aber unsere Enkel, über sie fällen müssen.“ * Berlin, 6. Juli. Der Kaiser empfing am 4. Juli in Ems den türkischen Botschafter Sadullah-Bey in Privataudienz. Derselbe überreichte das die Abberufung Edhem Pascha's notificirende Schreiben des Sultans und sein Beglaubigungsschreiben. Als Vertreter des auswärtigen Amtes war der Geheime Legationsrath von Bülow bei der Audienz zugegen. Aus Ems wird hierher telegraphirt, daß der Kaiser gestern die vom Minister Grafen Eulenburg dorthin mitgenommene Verordnung wegen des Pferdeausfuhrverbotes vollzogen habe, so daß nunmehr die Publication unverzüglich bevorstehe. Bismarck conferirte heute längere Zeit mit dem russischen Botschafter Oubril, den neuen türkischen Botschafter Sadullahhat er noch nicht empfangen. Bismarck begibt sich wahrscheinlich morgen nach Varzin für sechs Wochen, um nachher noch eine vierwöchentliche Kur in Gastein zu gebrauchen. Siährend die Operationen der Russen an der Donau einen Sttustand erfahren und die russischen Heere sich nach der erUttenen Schlappe in Asien zu erneuten Kämpfen rüsten, ist als wichtigstes Ereigniß der Abzug der Türken aus Montenegro zu registriren. Nach hier eingetroffenen Depeschen empsing Mehemed Ali Pascha bereits den Befehl, sich mit seinem unter Benützung der Bahnstrecke Mitrowitza=Salonichi z die griechische Grenze zu begeben. Suleiman Pascha hat sich basen von Antivari mit seinen Truppen einzuschiffen und Bulgarien zu gehen. die##, englischen Blättern aus Schumla gemeldet wird, sind i Kussen am Montag zum zweiten Male an der Brücke von Iela zurückgeschlagen worden. Die Nachricht von der Besetzung ## zwas durch russische Truppen erweist sich jetzt als falsch, ##ind in einer Entfernung von 6 Stunden von jenem Orte Kosaken gesehen worden. ertig.. dessen Wahl vom Abgeordnetenhause für ungültig (24g wurde, ist wieder mit einer Mehrheit von 6 Stimmen k. begen 243) zum Landtagsabgeordneten für Randow=Greifenzugen gewählt worden. Actionäre gon. ste Dr. Achenbach tritt nach dem„Berliner gibt sich zundche.en Lewohnte Erholungsreise an und belich nach der Schmei, estfalen, später wahrscheinan säe gesgeswärtige Schwurgerichtsperiode des Spandauer Kreisauf eine hefrosbherde r an kensationellen Erininalfällen, die wohlhabender Gast ten verderbniß hinweisen. Ein schen seine Schmi durch einen verkommenen Menmrtheit undreiegermutter ermorden; beide sind zum Tode verhaben nach erfolgtem Erkenntniß gestanden; eine Frau verbrüht ihren Mann mit heißem Wasser und glühender Asche; dieselbe wurde zu zehnjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt. Vater und Mutter endlich— ein dritter Fall— prügeln ihr eigenes Kind zu Tode; die Unmenschen erhielten fünf Ob Carlsruhe, 6. Juli. Am 2. d. Abends gegen 7 Uhr kam unter dem Gelänte der Glocken der hochw. Erzbisthumsverweser, Bischof Lothar von Kübel in unsere Hauptstadt. Eine zahlreiche Abordnung war ihm bis zu der benachbarten Stadt Ettlingen entgegengefahren. Nach dem feierlichen Empfang durch die hiesige Geistlichkeit und Verrichtung der üblichen Gebete hielten Se. bischöfl. Gnaden in der von Gläubigen bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche eine erhebende Ansprache. Er erinnerte an seine Anwesenheit in dem Gotteshause am Tage des 25jährigen Regierungsjubiläums des Großherzogs, sprach von den vielen Zeichen der Liebe und Verehrung, die ihm in den vorangegangenen 14 Firmungsstationen zu Theil geworden, dankte dem Clerus für seine Wirksamkeit, der Gemeinde für die Treue und rief zum Schlusse den Segen des Himmels auf die Firmlinge herab. Die Kirche, im Aeußern sowohl wie im Innern, ist prächtig verziert. Se. bischöfl. Gnaden haben auch dem hiesigen kathol. Männerverein„Constantia“ einen Besuch am Vereinsabend gemacht.— Wegen Erbauung einer 2. höheren Töchterschule resp. wegen Erwerbung des Bauplatzes ist unter dem hiesigen Stadtverordneten=Collegium eine Spaltung eingetreten, die unter Umständen leicht von größerer Tragweite werden kann. Bei der unlängst stattgehabten Abstimmung über diese Angelegenheit, d. i. die stadträthliche Vorlage, welche den Bau mit einem Aufwande von 900,000 Mk. in der allerdings sehr schönen und breiten Kriegsstraße— aber etwas außerhalb des eigentlichen oder engeren Stadtrayons liegend— aufgeführt wissen will, ergab sich nämlich eine Majorität von nur 3 Stimmen für letztere. Der in der Minderheit gebliebene Theil der Stadtverordneten hat nun dieser Tage einen Protest eingereicht, in dem namentlich auch die formelle Berechtigung des MajoritätsBeschlusses angegriffen wird, da die angebliche Majorität nicht vorhanden sei, wenn die Stimme des Directors der Töchterschule als eines von der Stadt bestellten Beamten nicht gezählt wurde und die Stimme der mit dem Verkäufer(des Anwesens in der oben genannten Straße) verwandten zwei Stadtverordneten, als persönlich betheiligt, in Wegfall kämen. Welchen Erfolg dieser Protest bezw. Beschwerde haben wird, bleibt nun abzuwarten. Auch in der hiesigen Presse hat sich über die Sache eine anfänglich ziemlich heftige Fehde entsponnen, die nun zwar jetzt wieder großentheils beigelegt ist. Eine Riesen=Töchter= Schule, wie man hier eine erbauen will, vermögen auch wir absolut nicht als eine Nothwendigkeit zu erkennen; man drängt überhaupt allenthalben zu größerer Sparsamkeit und ihre Durchführung in den Gemeindeverhältnissen der Residenz erscheint nach den bisherigen Wahrnehmungen bezw. Erfahrungen unerläßlich. * Constanz, 4. Juli. Mit dem Frieden ist es hier einstweilen wieder aus. Die„Const. Ztg.“ läßt die Opposition von den Ultramontanen in's Schlepptau genommen sein, um bei den liberalen Philistern Gruseln und Entsetzen hervorzubringen. * Wien, 6. Juli. Bosnische Christen bitten in einer durch den Bischof Stroßmayer dem Kaiser überreichten Petition um die Occupation Bosniens durch Oesterreich.— Die Subcomité's haben sich auch gestern nicht geeinigt und findet heute die Schlußsitzung statt.— Die Pesther Nachricht von einer eventuellen Berufung Herbst's an die Spitze eines Coalitions= ministeriums widerspricht vollständig den thatsächlichen Verhältnissen. 5 Aus Ungarn, 6. Juli. Unweit unserer Grenze, in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli, bewerkstelligten einige Rumänen ihren Donau=Uebergang bei Cetate(in einigen Karten„Tschetatea“). Ein zweiter Uebergang steht zwischen Cetate und Gruja unmittelbar bevor. Da Karols„Tapfere“ auf serbisches Territorium übersetzen, so ist der Akt vielmehr ein militärischer Spaziergang zu dem Zwecke, die linke Flanke der Türken zu überflügeln. Und fast zur nämlichen Stunde ließ das„wahrhaftige" Rußland in einer Reihe von officiösen Zeitungen der beiden Hälften hoch und heilig versichern, es habe den Rumänen und Serben jedes aktive Eingreifen ernstlichst abgerathen. Credat Judacus Apella. Durch diese rumänischeserbische Operation ist die Kriegsgefahr in unsere nächste Nähe gerückt. Wirklich haben die beurlaubten LandwehrMannschaften Kroatiens und der Militärgrenze bereits die Ordre erhalten, der Einberufung jeden Augenblick gewärtig zu sein. Außerdem hat sich die katholische Bevölkerung Posniens, ungefähr 200,000 Köpfe zählend und der intelligenteste Theil des Vilajets, mit der Bitte an den Bischof Stroßmayer gewendet, er möge ihr den Schutz Oesterreichs gegen die türkischen Verfolgungen erwirken. Ein Gesuch von derselben Seite direkt an die österreichisch=ungarische Regierung ist bekanntlich schon vor einiger Zeit ergangen und dient wohl nächstens als Motiv zum Einrücken unserer Truppen. Das Eingreifen der Rumänen in den russischtürkischen Krieg ist für Ungarn äußerst heitel. Das Stephansreich zählt nämlich 2,2 Millionen Rumänen, was mit den 200,000 cisleirhanischen Rumänen die Summe von 3 Millionen ergibt; deren Grundstock im östlichen Uhgarn und in Siebenbürgen wohnt. Auch diese Nation hat unter dem magyarischen Scepter seit zehn Jahren viel gelitten, blickt daher etwas zu innig zu den Stammesgenossen jenseits der Grenze, besonders seitdem Rumänien mobilisirt hat. Das Nämliche gilt von den ungarischen Serben. Dies macht nun der Buda=Pester Regierung schwere Stunden. Sie hat wohl die rumänischen Wohlthätigkeits=Comité's in Kronstadt und anderwärts aufgelöst: nun aber lassen die Notabeln als„Privatleute“ einen Aufruf zur Unterstützung der rumänischen Soldaten ergehen. Und die Regierung? Nun ja, diese machte einen neuen Streich: sie zog einen vier Jahre alten Proceß gegen die Rumänen von Fogaracz(wegen Wahlumtrieben) aus dem Aktenstaube und untersucht nun nach Herzenslust. So versteht sich der Liberalismus auf das Regieren! Italien. * Kom, 5. Juli. Der Papst empfing heute die von ihren Offizieren begleiteten Zöglinge der französischen Marineschule, welche an Bord der vor Neapel ankernden Fregatte St. Elm reisen. Frankreich. * Paris, 5. Juli. Das vom„Morning Advertiser“ erwähnte Gerücht, die französische Flotte würde ebenfalls nach der Besikabai gehen, wird von der„Agence Havas“ als jeder Begründung entbehrend bezeichnet. * Paris, 6. Juli. Der neugewählte Präsident des Gemeinderaths von Paris, Outin, ist ein reicher Kaufmann an der Place des Victoires und Republicaner, aber, wie man jetzt hört, nicht einer von den radicalen. Er wurde mit 43 Stimmen (von 53) gewählt.— Der französisch=italienische Handelsvertrag wird laut„Moniteur“ erst morgen unterzeichnet werden.— Mustapha Bey, der Sohn des türkischen Großvezirs, ist hier angekommen. Spauien. * Madrid, 5. Juli. Sitzung des Congresses. Castelar brachte seine bereits angekündigte Interpellation über die Verhaftung Zorillas, Laguneros und Munozs in Paris ein und vertheidigte in längerer Rede das Recht der Gastfreundschaft zu Gunsten der genannten Personen. Der Redner beklagt die Strenge, die gegen dieselben zur Anwendung gebracht worden sei, da es doch den Carlisten in Frankreich erlaubt gewesen wäre, zu conspiriren und Don Carlos gestattet wurde, seinen Aufenthalt in Frankreich zu nehmen. Castelar betonte, das Völkerrecht sei in diesem alle nicht geachtet worden, er appellire an das Recht der Gastfreundfreundschaft, welches keinem politischen Auswanderer versagt werden dürfe. Der Minister des Auswärtigen erklärte in Beantwortung der Interpellation, Zorilla habe gegen die spanische Monarchie conspirirt, er habe der Internationalen angehört. Die französischen Behörden hätten, als sie von ihrem Rechte Gebrauch machten, geglaubt, die Anwesenheit Zorillas und Genossen könnte Unruhen hervorrufen, deshalb hätten sie dieselben aus Frankreich ausgewiesen. England. * London, 6. Juli. Northcote erklärte, die Flotte sei nach der Besika=Bai geschickt worden, um es dem Admiral zu ermöglichen, nöthigenfalls rasch mit dem Gesandten in Constantinopel oder mit dem Cabinet zu communiciren. Was die Frage anbetreffe, weshalb die Flotte nach der Besika=Bai und nicht nach dem Suezkanal gegangen sei, so könne er nur wiederholen, weil die Besika=Bai eine bequeme und centrale Lage habe, der Suezkanal aber nicht. Ueberdies sei kein Grund vorhanden, außer den bereits beim Suezkanal stationirten Schiffen daselbst auch noch der Panzerflotte ihre Station anzuweisen. Der russisch=türkische Krieg. Constantinopel, 5. Juli. Wie man hier wissen will, hätte Derwisch Pascha neuerdings die bei Batum stehenden Russen zurückgedrängt. Bucharest, 5 Juli. Nach hier eingegangenen Nachrichten ist der englische Militärattaché, Oberst Wellesley, am russischen Hauptquartier eingetroffen und von dem Großfürsten=Oberbefehlshabex und von dem Kaiser Alexander in freundlichster Weise empfangen wörden. Bucharest, 5. Juli. Nach hier vorliegenden Nachrichten hätten bereits 120,000 Russen, darunter 20,000 Mann Cavallerie und 250 Geschütze, so wie ein Belagerungstrain die Donau bei Schistowa passirt. Zwischen Simnitza und Turnmagurelli stehen etwa 80,000 Mann. Der Oberbefehlshaber, Großfürst Nicolaus, hat mit dem General Ignatzieff und dem Generalstab die Tonau gestern überschritten und das Hauptquartier nach Schistowa verlegt. Bucharest(via Czernowitz), 6. Juli. Der Vormarsch der Russen in Bulgarien geht wegen Proviantmangel sehr langsam vor sich. Des Czaren Rückkehr nach Rußland stehe nahe bevor. Die Türken schleppen bei ihrem Rückzug, um die russische Spionage zu erschweren; zahlreiche Verdächtige mit. Die Russen haben die Fühlung mit dem Feind verloren. Wien, 6. Juli. Telegramm der„Presse“ aus Bucharest: Russische Eklaireurs sind bis Pleona und Lovak, südlich von Nikopolis, vorgedrungen. Der rumänische Generalstab ist heute nach Pojana, südöstlich von Kalafat, abgegangen. Wien, 6. Juli. Die„Polit. Corresp.“ meldet aus Belgrad das Gerücht von einer Ministerkrifis, weil die Skupschtina dem Wunsche und Willen des Cabinets zuwider die Wahl des Führers der Conservativen, Milutin Garaschanin, genehmigt habe. Ranko Alimpits ist aus seiner Stellung als General zurückgetreten und zum Delegirten der Regierung bei der Skupschtina ernannt worden. Das im vorigen Jahre erlassene Moratorium=Gesetz ist für die vom Krieg heimgesuchten Kreise Serbiens bis zum 7. November k. J, für die übrigen Kreise bis zum 7. November d. J. verlängert worden. Fürst Milan beabsichtigt, heute von Kragujewatz nach Belgrad zurückzukehren.— Ferner wird dem Blatte aus Ragusa gemeldet, die Truppen Suleiman Pascha's und Ali Saib Pascha's, welche größtentheils auf Skutari und Antivari abmarschirten, würden theils nach Thefsalien, theils an die Donau befördert werden; in Albanien und in der Herzegowina seien sämmtliche türkische Forts und Blockhäuser verproviantirt worden, nur ein kleines für die Defensive ausreichendes Corps unter dem Befehle Mehemed Ali Pascha's beibe zurück. Wien, 6. Juli. Meldung des„Neuen Wiener Tageblattes“ aus Pest: Der Consul in Bucharest berichtet von dort: Der Correspondent Herzfelder ist nicht erschossen. Aus Belgrad: Die Tschatskaer Brigade ist an den Javor abgegangen, zwei Bataillone zur Verstärkung an die Drina. Es wird eine Verlängerung des Moratoriums beabsichtigt. Zufolge Nachrichten aus Cattaro ist es wahrscheinlich, daß die Türken die Offensive gegen Montenegro aufgeben und alle disponiblen Truppen zur Vertheidigung des Balkan beordern. Diplomatische Berichte aus Constantinopel signalifiren des Sultans Abreise zur Balkanarmee als bevorstehend. Nach dem„Tagblatt“ reist Cogalniceano hierher, um Aufklärungen über Rumäniens Haltung zu geben. Wien, 6. Juli. Die„Presse“ meldet aus Bucharest: Das russische Hauptquartier wurde heute nach Schistowa verlegt. Der Czar besuchte am 5. Juli zum dritten Mal Schistowa; derselbe wurde von der Bevölkerung mit Blumenspenden jubelnd begrüßt. In Schistowa ist bereits eine neue Verwaltung organisirt. Wien, 6. Juli. Nach der„Polit. Corr.“ bezeichnete Abdul Kerim 24 Stunden vor dem Donauübergang in einer Depesche an den Sultan das Gelingen des russischen Uebergangs als unmöglich. Ein Athener Brief constatirt, die griechische Regierung bemühe sich, die Insurrection Kretas und Thessaliens bis zu einem entscheidenden Sieg der Russen am Balkan hintanzuhalten. Wien, 6. Juli. Die„Polit. Corresp.“ meldet aus Ragusa von heute: Der größte Theil des türkischen Corps von Suleiman und Ali Saib geht gegen Skutari und Antivari, wo die Truppen eingeschifft und theils nach Thessalien, theils nach der Donau befördert werden. Ein kleines türkisches Corps unter dem Befehl von Mehemed Ali Pascha bleibt zurück zur Vertheidigung Albaniens. Pest, 6. Juli. Die hiefigen Blätter bringen ein Telegramm aus Kronstadt vom heutigen Tage, wonach die rumänische Armee über die Donau zu gehen versucht hätte, aber mit großen Verlusten zurückgeschlagen worden wäre. Constantinopel, 6. Juli. Der Minister des Auswärtigen telegraphirt an die Vertreter der Pforte im Auslande: Unsere Militärcommandanten in Afien telegraphiren, daß die Russen, von unseren Truppen vollständig geschlagen, Sarikarnisch geräumt und sich von unsern Truppen verfolgt weiter zurückgezogen haben. Mukhtar Pascha hat sein Hauptquartier vorgeschoben. In den Kämpfen der Division Alaschgert bei Karakilissa, welches die Division jetzt inne hat, wurden die Rufsen unter beträchtlichen Verlusten geschlagen. Auf dem Rückzuge folgten ihnen 700 Wagen mit Verwundeten. Paris, 6. Juli. Nach russischen Berichten aus Belgrad ist der Zustand der serbischen Armee keineswegs ein glänzender. Dieselbe ist schlecht bewaffnet, hat keine Aerzte und nur einen guten General, nämlich Horwatowitsch. Alle mobil gemachten serbischen Truppen befinden sich gegenwärtig zwischen Alexinatz und Djunis und werden sich den rumänischen Truppen anschließen, falls diese die Donau überschreiten werden. In Belgrad herrschen diesen russischen Berichten zufolge große Besorgnisse, weil man das Einrücken der Oesterreicher befürchtet und diese Stadt nur eine aus Milizen und russischen Freiwilligen bestehende Garnison besitzt. Rusfische Officiere sind wieder ziemlich zahlreich in Serbien. Vor—10 Tagen trafen dort ihrer 65 ein. London, 6. Juli. Das Reutersche Bureau erfährt aus Constantinopel, eine Depesche Ismail Paschas vom 3. d. M. melde die Einnahme von Kerker. Die Russen haben mit 100 Mann Verlust Utchkilissa geräumt. Vermischte Nachrichen. * Köln, 7. Juli. Die„Köln. Volksztg.“ schreibt: Tas Vorgehen des Vorstandes der hiefigen„altkatholischen“ Gemeinde(derselbe besteht, abgesehen von Hru. Dr. Tangermann, aus den Herren Subdirector Biecker, Justizrath Eilender, Rentner K. Glasmacher, Director Kühlwetter, Consul Franz Leiden, Anwalt Riffarth und Oberlehrer Dr. Spengler) gegen die Herren Tangermann und Paffrath wurde dadurch veranlaßt, daß die beiden letzteren den ihnen seitens der Synodal=Repräsentanz ertheilten Verweis zurückwiesen. Herr Paffrath, dessen Stellung zu der Mehrheit der Gemeinde schon seit längerer Zeit eine sehr gespannte gewesen ist, hat es vorgezogen, weder den Erfolg des an den Kirchenvorstand gerichteten und auch dem Herrn J. H. Reinkens und der SynodalRepräsentanz zur Kenntnißnahme mitgetheilten Protestes noch den Ablauf der ihm seitens des Vorstandes gesetzten dreimonatlichen Kündigungsfrist abzuwarten, und ist aus seiner bisherigen Stellung bereits ausgeschieden. Daß Herr Tangermann diesem Beispiele folgen wird, ist nicht unwahr: scheinlich. Die Verweis=Angelegenheit ist übrigens nur der Anlaß gewesen, welcher die alten Differenzen zwischen dem fortschrittlichen Gros unserer„Altkarholiken“ und dem conservativen rechten Flügel zum Ausbruch brachte. Doppeltes Interesse besitzen diese Vorgänge im gegenwärtigen Augenblick, wo die„Altkatholiken“ unseres Stadtrathes in der Angelegenheit der Minoritenkirche einen Pyrrhusfieg erstritten haben. Sicherem Vernehmen nach ist Prof. Langen zu Bonn aus der Synodal=Repräsentanz ausgetreten. * Mainz, 6. Juli. Das„M..“ schreibt: Ueber das Befinden unseres Herrn Bischofes ging uns folgende Nachricht zu:„Burghausen, 6. Juli 9 Uhr 15 Minuten Vormittags: Zustand wie gestern. Nacht ziemlich gut.“— Der seit 18 Jahren unseren Hochwürdigsten Bischof stets begleitende Diener Joseph, welcher auch gegenwärtig an erster Stelle den Dienst bei dem Kranken verfieht, schreibt folgenden Brief, den wir als einen aus der beständigen Umgebung des Herrn Bischofs kommenden Bericht und wegen seiner schönen schlichten Art unseren Lesern mittheilen zu sollen glauben:„Burghausen, 4. Juli. Wenn Sie jetzt durch den Herrn Domdekan und Domkapitular Hirschel auch genug Nachrichten bekommen, so will ich doch einige Zeilen schreiben. Leider ist noch keine Besserung eingetreten, die Schwächen nehmen zu und das Fieber nicht ab. In Folge dessen ist der Herr Bischof sehr matt und kraftlos, doch kann er sich selbst noch helfen im Bett und auch mit wenig Hülfe sich etwas bewegen. Der Husten hält an, ist mit wenig Auswurf verbunden. Er hat wohl viel Schlummer, aber doch keinen festen Schlaf. Appetit ist sehr wenig, er genießt etwas Suppe und alle Stunde ein wenig Wein. Die Krankheit ist sehr ernst und auch wohl gefährlich, doch nicht ohne Hoffnung. So ist auch die Ansicht des Arztes. Ich habe immer noch guten Muth und hoffe das Beste. Der liebe Gott wird helfen und die Heilmittel der Kirche, worauf auch der Herr Bischof vertraut. Gott Lob, daß er keine Schmerzen hat, er ist sehr geduldig, bloß frägt er mich bisweilen:„Wie lange ist es schon, daß ich krank bin?" und dann wiederholt er die Worte:„O, mein Gott, was ist der Mensch! Lafset nicht nach mit Euerem Gebet, besonders in dieser schönen Woche des großen Gebetes, und der Wille Gottes wird in Erfüllung gehen; mehr können und dürfen wir nicht verlangen.“ Diese wenigen Worte zur Klarstellung der Krankheit, aber auch zu Euer Aller Beruhigung. Ich hoffe, daß der nächste Brief bessere Nachricht bringen kann.“— Von anderer Seite geht uns Folgendes zu:„Burghausen, 3. Juli. Der Hochwürdigste Herr Bischof äußerte heute den Wunsch, die h. Oelung zu empfangen. Das h. Sakrament wurde ihm von dem P. Vicarius der Kapuziner gespendet. Der Kranke betete die Gebete, sich aufrichtend, laut mit und dankte nach der heiligen Handlung dem Pater mit großer Freudigkeit für die Gnade und den Trost, den er ihm gewährt und äußerte: „Ich kann Ihnen nicht sagen, wie ich mich jetzt ganz erleichtert und gestärkt fühle.“ Hierauf schlief er zwei Stunden sehr ruhig und erwachte sichtlich gestärkt.“— Gestern Abend ist Herr Domkapitular Dr. Hirschel hier wieder eingetroffen. Herr Domdekan Dr. Heinrich wird noch einige Zeit in Burghausen verweilen.— Vom nächsten Sonntag an wird im hohen Dome, sowie in den hiefigen Pfarrkirchen eine neuntägige Andacht zur Erflehung der Wiedergenesung Seiner Bischöflichen Gnaden abgehalten. Auch in anderen Pfarreien der Didcese finden ähnliche Andachten statt. So wurde am letzten Sonntag in der Rochuskapelle bei Bingen eine Bittandacht abgehalten und werden übermorgen die Binger abermals einen Bittgang nach dem Rochusberge machen. * Trimbs, 5. Juli. Der Cobl. Volkszig“ wird geschrieben:„Zwei Bürger von hier wollten zur Unterstützung hülfsbedürftiger Geistlicher einen Petrus Verein gründen. Sie besuchten die einzelnen selbstständigen Gemeindemitglieder und schrieben diejenigen, welche dem Vereine beitreten wollten, nebst dem versprochenen jährlichen Beitrag in eine Liste, ohne aber noch irgend einen Beitrag in Empfang zu nehmen. Liste und Statuten wurden sodann dem Herrn Bürgermeister Driesch zu Polch mit der Bitte um Bescheinigung der Anmeldung vorgelegt. Diese Bescheinigung verweigerte der Bürgermeister, zweil der Verein seines Erachtens nicht unter das Vereinsgesetz von 1850 falle.: Statt dessen wurden alsbald die beiden Bürger vor's Polizeigericht nach Münstermaifeld geladen, zum wegen der Anklage, im Orte Trimbs ohne polizeiliche Erlaubniß eine Collecte abgehalten zu haben, das Rechtliche erkennen zu hören=, und daselbst zwegen unbefugten Bettelns= zu je fünf Tagen Haft verurtheilt. Natürlich wurde gegen dieses Urtheil appellirt. In der Appell=Instanz ließ das öffentliche Ministerium das=unbefugte Bettelne fallen, hielt aber die Anklage wegen unbefugten Collectirens aufrecht und beantragte je 20 Mark Geldbuße. Das Urtheil lautete auf zehn Mark Strafe und die Hälfte der Kosten. Gegen dieses Urtheil ist Cassations=Recurs angemeldet, da es nicht einleuchten kann, wie das Aufzeichnen von Mitgliedern eines gesetzlich erlaubten Vereines unter den Begriff einer öffentlichen Collecte fallen soll. * Saargemünd, 5. Juli. Der hiesige Gymnasiallehrer Königs, der in dem eine halbe Stunde von hier entfernt liegenden Dorfe Neunkirchen wohnt, ließ vor ungefähr fünf Wochen sein neugeborenes Kind durch den„altkatholischen Pfarrer“ Duren von Saarbrücken taufen und am 20. Juni durch denselben auf dem katholischen Kirchhofe von Neunkirchen begraben. Vier Gendarmen und der Polizeicommissar von Saargemünd mit zwei Polizeidienern waren zur Stelle, um Ordnung zu halten. Ruhestörungen kamen nicht vor. Der Bischof von Metz hat, laut der„Trier. Landeszeitung“, den Kirchhof von Neunkirchen für interdicirt erklärt. * Duls, 5. Juli. Ein tiefbetrübter Vater, ein Bahnwärter der Rhein. Eisenbahn, kam heute von Benrad herüber, um den Tod seines Kindes hier anzumelden. Seine Frau, so erzählt die„Crefelder Ztg.“, hatte am Sonntag Abend ihr etwa vierjähriges Kind zu Bette gebracht und die Lampe auf dem Tische neben dem Bette stehen lassen, weil sie gleich nachher noch ein zweites Kind zu Bette bringen wollte. Bei ihrer Rückkehr findet sie das Bett in Flammen, und der unglückliche Kleine hat in Folge 2. Brandwunden nur noch einen Tag gelebt. Dieser Vorfall möge den Müttern zur Warnung dienen. * Hörde, 5. Juli. Sömmtliche Mitglieder des Kirchenvorstandes sind laut der„Tremonia' auf den 13. d. M. Morgens 11 Uhr zum Kreisgericht nach Dortmund als Zeugen vorgeladen. Anklagesache wird im Termine mitgetheilt. Ob die den„Geheimen“ kennen? * Hamm, 6. Juli. Ein Extrablatt der„Tremonia“ meldet:„Soeben hat der Proceß gegen Pfarrer Fleischhauer sein trauriges Ende erreicht. die Geschworenen beantworten 41 Fälle mit schuldig, unter diesen nur bei dreien unter Annahme mildernder Umstände. Der Staatsanwalt beantragte 8 Jahre Zuchthaus, Verlust der Ehrenrechte auf 10 Jahre. Das Urtheil lautet auf 5 Jahre Zuchthaus, Verlust der Ehrenrechte auf 5 Jahre und Tragung der Kosten.“ Thorn, 29. Juni. Von einer gräßlichen Mordthat berichtet die „Thorner Ztg.“:„Vergangenen Sonntag früh ist der Mühlenbesitzer Bork aus Grünthal bei Obernessau, ein Mann von 52 Jahren, von seinem eigenen 17 Jahre alten Sohn ermordet worden. Der Sohn hatte den Vater zuerst durch einen Schaß aus einer Pistcle am Halse verwundet, dann ihm mit einem schweren Instrument einen Bruch des Hirnschädels beigebracht und endlich einen Beilhieb in den Vorderhals geführt. Von dem Schuß war die 16jährige Schwester des Mörders, die mit dem Vater in demselben Zimmer schlief, erwacht, aber gleich darauf vor Schreck ohnmächtig geworden. Aus der Ohnmacht wurde sie durch den Bruder aufgerüttelt und von diesem unter der Drohung, sie auch zu erschießen, gezwungen, ihm behülflich zu sein, um die Leiche des Vaters auf einem Karren in die Weichsel zu schaffen. Als der älteste Sohn des ermordeten., der als Obergefreiter bei der hier garnisonirenden Artillerie steht, nach der Mühle kam, um den Vater zu besuchen, erfuhr er von der Schwester, was vorgegangen; er machte dem Amtsvorsteher Anzeige, auf Grund deren der Mörder und seine Schwester verhaftet und dem Eriminalgericht überliefert wurden.“ * F r a n k e n t h a l, 5. J u l i. A u f P e t e r u n d P a u l m a c h t e e i n e v e r mummte Mannsperson im hiesigen Kloster der Barmherzigen Schwestern auf die zufällig nur mit zwei Kindern anwesende Schwester Thaddäa— die übrigen Schwestern wohnten dem Frühgottesdienst bei— einen Mordversuch und brachte ihr zwei schwere Stichwunden bei. Des Thäters, der eiligst die Flucht ergriff, hat man bis jetzt leider noch nicht habhaft werden können. Dies ist um so auffallender, als die That am hellen Tag und in einer belebten Straße stattfand. Das Messer, mit dem die Stiche ausgeführt wurden, ist bereits gefunden. Es wurde am 27. Juni # einem fremden Frauenzimmer bei einem hiefigen Messerschmied ge* München, 6. Juli. Friedrich Wilhelm Hackländer ist heute früh auf seiner Villa am Starnberger See gestorben. * Brüssel, 6. Juli. General Grant ist mit seiner Gattin und seinem Sohne heute hier eingercoffen. *s In Lippspringe verstarb dieser Tage der frühere Kaplan Mönnikes, bekannt durch seine Auflehnung gegen seinen Bischof, den er sogar beim Berliner Kirchengerichtshof verklagte. Die liberale„Köln. ihn deßhalb einen„tapferen Kämpfer“. 906 ** Abbé Krieger, der an der Notre=Dame=Kirche in Geuf„altkatholisch“ wirkte, ist unter Abschwörung seiner Irrthümer reumüthie zur katholischen Kirche zurückgekeort. 7= *# Der Kampf eines türkischen Monitors mit vier russischen Torpedobooten oberhalb Turn=Mugurelli und Nicopolis in der Nähe der Alutamündung hat ein Correspondent der„Daily News“ als Augenzeuge beobachtet und entwirft von dessen Verlauf eine sehr interessante Schilderung. Dieser Monitor hat den Russen schon viel zu schaffen gemacht und eine Thatigkeit und Kraft entwickelt, die bei den Türken sonst ganz ungewöhnlich ist. Fortwährend bewarf er die russischen Batterien mit Bomben und zerstörte russische Boote. Es wurde deshalb beschlossen, ihm den Garaus zu machen. Vier Torpedoboote wurden zu diesem Zwecke aus: gerüstet und gegen den Monitor ausgeschickt. Gedeckt durch eine Insel lagen sie im Hinterhalt, und als der Monitor vorübergedampft war, kamen sie hervor und griffen ihn bei voller Tageshelle an. Der Monitor wurde offenbar in ganz anderer Weise und von ganz anderen Leuten, als die Russen bisher bei den Türken kennen gelernt hatten, gesteuert und befehligt. Mit wunderbarer Schnelligkeit und Geschicklichkeit war er bereit zum Kampf und setzte dem Angriff der vier furchtbaren Feinde eine so erfolgreiche Abwehr entgegen, daß die Russen selbst hierüber mit Bewunderung erfüllt waren. Denn der Commandant des Monitors ließ selbst Torpedos an langen Stangen ausstecken, so daß vielmehr die rusfischen Boote in die Gefahr geriethen, zuerst in die Luft gesprengt zu werden, und eröffnete zugleich auf dieselben ein fürchterliches Kleingewehr= und Mitrailleusen= Feuer. Außerdem ließ er sein Schiff sehr geschickt mit solcher Behendigkeit und Gewandtheit manövriren, daß dadurch und die schützenden Torpedos es den russischen Booten unmöglich gemacht wurde, genügend nahe zu kommen. Ueberdies versuchte er es selbst, sie in den Geund zu bohren, und fast wäre ihm dies auch gelungen. Die Ursache dieser merkwürdigen Erscheinungen ergab sich bald. Der Commandant war ein Europäer, wie die Russen glauben, ein Engländer, der die Schiffsmandver vom Deck aus leitete. Er war während der ganzen Zeit von allen Seiten sichtbar— ein starkgebauter Mann mit langem, in der Mitte getheiltem blonden Vollbart. Er stand da mit den Händen in den Taschen und gab seine Befehle mit der kaltblütigsten Ruhe von der Welt. Die Torpedoboote hatten ihre Angriffsversuche länger als eine Stunde fortgesetzt, indem sie den Monitor rund umkreuzten und eine Gelegenheit suchten, an ihn heranzukommen Wechsel=Course. Amsterdam, k. 169.20 B Antw. Brüss., k. 81.05 G London, 3 M. " 2 M. 168.50 B Paris, kurz 20.35 B 2 M. 80.90 B/Wien, kurz 162.15# 81.00 B/London, kurz 20.42.5 G)„ 2 M. 161.15# In= und ausländische Fonds. Preuß. R. 41 3 104.00 B Baier.43.=A. 122.00 GKrupp53.=O. 105.00, g „„ 48 95.20 G Barm.41 St.=.99.65 BOest. Credit=L. 290.00 g Pr. St.=.31 3 146.50 B Duisb. 41 3 O. 99.50 G]„ 1860er L. 99.00 g Pr. St.=Sch.34 3 92.25 GlHarzer 53.=O. 00.00„ 1864er L. 250.00 8 Amer..1881 104.00 G/K.=.31.=A. 109.00 Gl„ Silber=R. 53.50 g „ 1885 1 98.90 G Köln. Stadt=O. 100.15 G/Rheinpr.=Obl. 102.50 g Bad.41 Pr.=A. 120.00 G/„„ neue 100.75[Rh.=Wstf. Rtb. 97.00 6 Zinsfuß der Deutschen Reichsbank: Wechsel 43, Lombard 5z. Köln, 6. Juli. Geldcours. 20=Franken=St. 16.2 5 B, 16.22 G. Franz. Banknoten 81.35 B, 81.05 3 Wilhelmsd'or 00.00 B, 16.87 G =Franken=St...00 B,.04 G Livre=Sterling 20.40 B, 20.36 S Zrsc=Zeun 1608 L, 16.629 . 0. 0 0 B. 4. 1 7 G Juli.(Rotirungen der Haudelsmakler.) Belgische Englische„ Hollindisch Oesterreich. Russische 81.30 B, 81.00 20.47 B, 20.42 3 .6940 B,.69 8 .00 L,.00 ge .00 W..00.08 Wettn: — aber erfolglos. Der Monitor war gleichmäßig thätig in dem Ver; s u c h e, s i e n i e d e r z u s t o ß e n, v e r m i e d a b e r d a b e i d u r c h r a s c h e V o r= u n d R ü c k wärtsbewegungen und Drehungen jeden Zusammenstoß, indem er zugleich das Wasser heftig aufwühlte, so oft ihm die gefährlichen Angreifer zu nahe kamen— das Bild eines Löwen, der von Ratten angegriffen wird. Bei diesen rapiden Manövern gerieth in einem Moment das eine der Boote sehr enge zwischen den Monitor und das Ufer. Des Monitors Kopftheil war zwar abgewendet, aber sein Commandant ließ ihn sogleich gegen das Torpedoboot Kehrt machen, um dasselbe gegen das Ufer zu drücken. Im selben Augenblicke wurde auch der Maschinist des Bootes verwundet. Darüber entstand Verwirrung und Verzögerung im Handhaben der Maschine, während die Strömung das Vordertheil des Bootes auf den Grund trieb, so daß es nicht weiter konnte. In diesem Moment der höchsten Gefahr sprang einer von der Bemannung ins Wasser und machte das Vordertheil flott, während ein Anderer die Maschine noch zu rechter Zeit in Bewegung setzte, so daß das Boot mit einer leichten Streifung entkam. Einer der russischen Offiziere war ans Ufer gesprungen und als er den Capitän des Monitor noch immer kaltblütig auf dem Deck stehen sah, feuerte er auf ihn aus seinem Revolver in einer Entfernung von kaum mehr als 40 Fuß drei Schüsse ab. Keiner derselben traf aber den Capitän, der zur Erwiderung nur seine Mütze abnahm und höflich dankte. Später aber scheint der unerschrockene Mann doch verwundet oder getödtet worden zu sein, denn er verschwand plötz: lich vom Deck und der Monitor entfernte sich bald darauf rasch vom Schauplatze und geht seit der Zeit den Russen aus dem Wege. Telegraphische Depeschen. London, 6. Juli.(Unterhaus.) Während der Debatte über das Marinebudget kam Lawson auf die Flotte an der Besika=Bay zurück. Derselbe beklagte sich, daß Niemand wisse, was mit der Flotte vorgenommen werden dürfe. Dies sei stets der schwache Punct der Cabinetspolitik gewesen. Der beunruhigenden Erklärung Northcotes dürften eventuell dessen Collegen nicht zustimmen; ihm scheine die Flotte in der Besika=Bay eine Warnung oder Andeutung oder Drohung gegen den einen oder den anderen Kriegführenden, was leicht in Theilnahme an Vorgängen umschlagen könnte. Northcote protestirte, daß es viel zu stark sei zu erklären, daß die Flotte in der Besika=Bay als Warnung oder Drohung gesandt sei; es sei unthunlich, jetzt auf eine allgemeine Discussion der Regierungspolitik einzugehen, die bereits vollständig discutirt worden während der jüngsten Debatten. Die Cabinetspolitik constatirte freimüthig, seitdem dieselbe durch vorgelegte Depeschen erschöpfend erklärt sei, müsse Jeder zugeben, daß die Regierung ihre Absichten mit unvergleichlicher Gradheit dargelegt habe. Den Krieg betreffind halte die Regierung complette Neutralität aufrecht und glaubt, daß sie allgemein das Vertrauen des Landes besitze. Zweck der Entsendung der Flotte nach der Besika=Bay sei, wie schon constatirt, sie in eine bequeme Pofition für die Communication mit der Regierung und Layard zu bringen; er halte nicht für zweckmäßig, mehr zu sagen. *.—.— 1 K ren, regnerisch. Weizen gestiegen, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) es. Nm. 24.50—27.50., fr. 24.00—26.00 V.(Lieferungsqual. à 75 Pfd. per 60 Liter.) Roggen höher, ohne Sack per 200 Pfd. hief.(niedrgister Preis)## Rm. 20.00., fremder 15.00—21.00 V.(Lieferungsqual. à 69 Pfd. pe50 Liter.) Hafer höher, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 15.30 B. Rübol höher, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in Partien; von 100 Ctr. Rm. 36.30 B. Weizen M. 25.20—26.20; Roggen M. 18.50—20.00; Gerste M.—; Hafer M. 15.20—1720; bez. pro 200 Pid. Weizen und Roggen in feinen Sorten höher bezahlt und gut verkäuflich. Zufuhren ca. 150 Sack. Neuß, 7. Juli. Weizen 1. Qual. M. 25.80, 2. Qual. 24.30, Lamroggen 1. Qual. 19.30, 2. Qual. 18.30, Wintergersie—. gerste—.—, Hafer 16.50, Buchweizen—.—, Rübsen(Abeel)—— Raps—.—, Kartoffeln.—, Reggenstroh.—, Alles per 100 Heu.— per 50 Kilo. Rüdöl per 100 Kilo in Partien von 100. M. 72.50, Nüböl per 100 Kilo faßweise 74 50 Gereinigte? Cel pe. Kilo 3 M. höher, Preßkuchen per 1000 Kilo 147.—. Weezen=Bo per 160 Kilo 34.50. Antwer###en, 6 Juli. Getreide fest Odessa=Weizen fr—— frau, Roggen fr.—.— Rufftturtes, Perroleum blank dispo.. 27 ¾, frs Orza##n Amerikan. Schmalz, Murte Wilcox disn. fl. 26 ½/, Amer, Speck lon disn. frs. 90,#####dier. 92 Parii, 6. Juli. Pronuttenmarkt. Weizen 33—, Mesl 69.75, Rübdl 92,75. Sperius 57.25 Berlin. 6. 4 1/% preuß. Cons. 103,90 3 ½3% Präm.=Anl. 146.25 3 ½% Pr. Stsschld. 92,60 Köln=Mindener 91,20 Rheinische..... 100,50 Bergisch=Märkische. 70,60 Schaaffhausen... 47,90 Darmstädter... 91.50 Disc.=Commandit 91.75 7. 6. 7. 103,90 Antwerpener... 54,50 54,50 146.25 Bonifacius.... 23.25 23.25 92,60 Centrum 11.— 11.— 91,20 Gelsenkirchen... 8070 80,70 100,50 Oesterr.Silberrente 53,90 53,90 70,60 Oesterr.=Franz 379,— 379,— 47,90 Lombard. Bahn. 113,50 113 50 91,50 Oesterr. Credit.. 234,50 234 50 91.75 Handel und Verkeyr. Berlin, 6. Juli. Die Geschäftsstille paarte sich an der heutigen Börse mit einer gewissen Mattigkeit der Stimmung, die gleichwohl nicht in den Coursen zum Ausdruck kam. Dazu war das Geschäft ein gar zu geringes und dazu ist der Unternehmungsgeist der Speculation seit geraumer Zeit viel zu sehr eingeschläsert. Auf einzelnen Gevieten, auf dem Markt für preußische Eisenbahn=Actien sind die Umsätze so geringe, daß an einzelnen Tagen in dem oder jenem Papier selbst völlige Umsatzlosigkeit zu verzeichnen ist, so z B. gestern für Bergisch=Märkische EisenbahnActien. Für die gegenwärtige Geschäftsstille ist gerade das bei einem Papier, von dem 210 Millionen Mark existiren, wohl ein bezeichnendes Charakteristicum. Auf dem Rentenmarkte herrschte eine gewisse Verstimmung besonders für Italiener— übrigens griff diese Verstimmung auch auf das allgemein speculative Gebiet hinüber. Bank=Actien sehr still, Disconto=Commandit angeboten. Von Industriewerthen und BergwerksActien sind keine bessernde Symptome zu vermerken. Mühlenbesitzer Tyssen Linssen in Roermond hat sallirt; Berlin ist daran mit 180,000 M. betheiligt. Koln, 6. Juli. Cours=Bericht. Amsterd. Bank 79.00 B Dtsche. Reichsb. 154.00 G Oest. Cr.=B. 235.00 B pU Antwerp.=B. 53.00 G Disc.=Comm. 91.50 G/Pr.Hyp.Hübner 000.00 Bank f. Rh.u..48.00 G Essen Creditb. 62.00 G Rh.=Wstf..=B. 00.00 B Barm. Bankv. 80.00 B Köln. Privatb. 120.00 G Rh.=Wstf. Ind.50 B Darmst. Bank 92.00 G., Wechsl.=B. 71.00 G Schaaffh..=V. 47.50 bz " Zetteld. 95.00 B Luxemb. Bank 90.00 G Südd. Bod.=Cr. 000.00 Deutsche Bank 84.50 G Mein. Cr.=B. 00.00,(Stdd. Imm.=G. 79.00 B Eisenbahn=Stamm=Actien. Aach. J51.=A. 80.00 G Mainz=Ludwh. 80.00 G Rheinische Amsterd.=Roit. 00.00, Oberschl. A/C 117.00 G,„ Lit. Berg.=Märk. 70.50 B Oest.=Frz.:.00 G pI Rhein=Nahe Köln=Mind. 91.37 bz Oest. Süd(Lb.) 115.00 B. Rumänische Eisenbahn=Prioritäts=Obligationen. 100.90 bz B 91.65 G 00.00 00.00 1. E. 411 100.00 G Rheinische 44; 99.15 G 2. E. 51 103.75 G,.,2., 3. E. 51 102.65 G 99.25 G/, Em. 53 103.005B 92.90 B/,.=Köln 41 k 99.75 G 91.00 G„.=Cref. 411 99.50 B 98.30 GOest.=Fr. Stsb. 316.90 G 92.50 GOest. Süd(Lb.) 230.00 G 3. E. 411 4. E 43 5. E. 4; 6. E. 411 3. S. 311 84.50 GE 5. S. 411 98.50 GS 6. S. 411 98.50 G= 7..51 102.90 bz .S. 103.25 GE Rdb. 51 103.75 G# Mainz=Ludwh. 103.00 G Aach. Ind. 5 " neue 103.10 bz Rh.=Nahe, gar. 101.50 G Bank=Actien. Industrie=Actien. Nach.=M..=V. 8200 G Gladb. Bwsp. 110.00 B Hib. u. Shamrock 26.00 G Colonia,.=V. 6425 B Ravensb Sp. 100.00 B Hörder Bw.=V. 27.00 B Gladbach. F. V. 1650 G Rhein. Bauges. 60.50 B Humboldt 00.00 Leipziger.=V. 8000 G Rhein.Baubed. 72.00 E Köln. Bgw.=V. 65.00 G Magdeb..=V. 2200 B Rh.=Wf. Pulvf. 81.1356 Köln. Maschb. 97.00 B Vaterl..=V. 3630 GfArenb. Vgw. 000.00 G Köln=Müsen. V. 16.00 B 790 G Berzelius 00.00 G Kgs. u. Laurah. 61.00 G 520 B Boch. Gußst.=V. 23.00 B König Wilhelm 14.00 G 420 B Bonifac.,.=G. 25.00 B Louise Tiefbau 14.00 B 1900 G Bonner Bw.=V. 66.00 BMechern. Bw. 160.00 B Expeditions=Briefkasten. N. N. Post Brodenbach theilt uns unterm 6. d. Mis. mit, daß die Nr. 177 unserer Zeitung vom 2. Juli ihm trotz seiner sofortigen schriftlichen Reclamation bis heute nicht zugegangen ist. Eine Defectmeldung bezüglich dieser Nummer für Brodenbach haben wir bis jetzt von der Post nicht erhalten. Es liegt die Schuld nicht an uns, sondern an der Post, welche Fehlstücke dienstlich nachzufordern hat. Hier werden alle bestellten Exemplare abgesandt. Heute haben wir nochmals an die Postbehörde geschrieben und hoffen, daß für die Folge solche Unregelmäßigkeiten nicht mehr vorkommen. Wasserstands= arihten. Bonn, 7. Juli. Rheinhöhe 10 Giß 11 soll. gef. 1 Zell Einladung zum Abonnement auf das Wochenblatt: Die Srzian im Lichte des Christenthums. Mit dem laufenden Monate vollendet unsere Wochenschrift den ersten Jahrgang. Wir waren bemüht, derselden einen immer reicheren Inhalt zu geben, vom katholischen Standpunkte aus die Irrungen unserer libaalisirten Gesellschaf=Ordnung nachzuweisen und Vorschläge zur Besserung zu machen. Die Leitartikel, durchaus Original=Arbeiten, behandeln in systematischer Reihenfolge die soziale Frage im Lichte des einzig wahren Christenthums, und eben jetzt den Wieder=Aufbau der Gesellschaft auf seiner geschichtlichen, d. h. katholischen Grundlage, welche von der blauen und der rothen Revolution seit länger als einem Jahrhunderte unterwählt, ja großentheils umgestürzt worden ist. Auf die Leitartikel folgen andere#bhandlungen über einzelne drennende Punkte des gegenwärtigen Gesellschaftslebens und Erwerbswesens, dann Nachrichten über die soziale Bewegung innerhalb und außerhalb der Kirche. Unsere Sprache wird immer volksthümlich sein, aber niemals in den Ton der Gasse hinabsteigen, mag derselbe auch pikant erscheinen. Wenn wir gleich die ganze und volle Wahrheit sagen, so werden wir doch nie an die wilden Leidenschaften appelliren, und diese Klippe der sozialen Frage meiden, weil wir aufbauen, nicht zertrümmern wollen. Nur nach katholischen Grundsätzen läßt sich die gesellschaftliche Frage lösen, der Klassenkampf deschwören, die Noth des ausgebeuteten und verlassenen Arbeiters endgiltig dannen. Wir laden alle Katholiken, ja alle gläubigen Christen Deutsch= lands ein, unsere Bemühungen durch zahlreiches Abonnement zu unterstützen. Es gilt einer heiligen Sache, welcher die Redaktion und die Verlagshandlung aus innerer Ueberzeugung, nicht eines irdischen Vortheils willen, dienen Die Zeiten werden immer ernster, die von uns behandelte Frage drenn immer heißer. Einigen wir uns in christlichen Grundsätzen! Belehren uu uns! Handeln wir, zunächst so weit wir können, und in der Stund der Entscheidung mit dem Einsatze unserer vollen Kraft! Neu eintretende Abonnenten können die Nummern von Juli bis Dezem# 1876 und die des laufenden Jahres um den Preis von 3 M. 20 Pf. beziehen. Abonnements auf das dritte Quartal werden zum Preise on! M. von allen Postanstalten und Buchhandlungen angenommen. Die Redaktion und Verlagshandlung der„Sozialen Frazt, in Amberg. Westd. Vers.=V. Köln. Rückvers. Agrippina Aachener„ Agripp., Tr.=G. 630 B Centrum,.=G..00,(Phönix Lit. A 00.00 Rh.=Westf. Lloyd 550 G Commerner, 83.00 Gl„„ B 60.00 Rhenania,.=G. 400 G Courl, Wstf. Bw.30.00.Rh.=Nass. Bw. 89.00 B Concordia,.=B. 1910.Dahlbusch, Bw. 65.00 B Sieg=Rh., alte 00.00 Germania,.=V. 515 GDortm. Union.00 B„ Pr.=A. 15.00 B Eldf. Hagelvers. 600[.=J..u. Schw. 44.00 G Siegena, Schw. 00.00 Köln.„ 300 B Eschweil..=V. 24.00 G Stold. Zth. 18.00 G Köln. Dampfsch. 55.25 G Ess.=F. Union 30.00 G/„ St.=.=A. 81.00 G Düsseld.„ 57.00 G Germania, Lw. 00.00(Wiss..u..=V. 16.00 B Köln. Schleppsch. 50.00 G Gelsenkirchener 80.00 GWitt. Waffenf. 46.00 G Köln. Bmwsp. 87.00 GHarkort,.=E. 00.00(Wurmrev., V. 35.00 B Lessentlichtr Tertauf tesp. Verpachlung von Aaertanverrien zu Kohllam. Die Herren W. Winterscheid, Kgl. Oberschichtmeister Reden, und Peter Reintgen, Ackerer zu Stieldorferhohn, lassen Montag den 23. d.., Vormittags 9 Uhr nend, zu Kohlkaul in der Wohnung des Joseph Müller, ihre in den Bürgermeistereien Menden und Vilich gelegenen Ackerländereien, gegen ausgedehnte Zahlungstermine öffentlich verkaufen und die etwa nicht übergehenden Parzellen unter günstigen Bedingungen auf längere Jahre verpachten. Oberkassel, den 5. Juli 1877. Schmitz Rotak. 1 Terpachtung einer Mahlmühle Medenheim. Auf Anstehen des Herrn von Cler zu Meckenheim wird am Donnerstag den 12. Juli., Mittags 1 Uhr, in Meckenheim beim Wirthe Boley, die zum Gute des Herrn von Cler gehörende, sich einer guten Kundschaft erfreuende, sogenannte untere Mühle zu mit drei Gängen(Korn=, Weizen= und Gerstenschälgang), Woy haus mit Oeconomiegebäuden, Garten und ca. 14 Morgen land und Wiesen, öffentlich auf längere Jahre verpachtet. Antritt erfolgt im Monate April 1878. Die Bedingung bei Herrn A. Rieck in Meckenheim zu erfragen. Zum Einmachen Koselveinesssguggen Qualität, billigsten in Colonial-Zucker Preisen empfiehlt H. Th. Schmitt, Broden und Sternthorbrücke 14. zu Familien=Nachrichten. Geboren: Herm. Gruikamp e. ., Crefeld.= M. F. Fischer e.., Hagen.- Bürgermeister Opderbeck e. ., Haldern.= H. ten Hompel e.., Verlobt: Marie Gick, Dr. Ed. Marcour. Mainz.- Johanna Bechem, Wilh. Baldus, Haus Alsbach und Dümmlinghausen. Vermählt: C. M. Frhr. von Weber, Marion.= Freifr. Schwabe, Berlin.= Rich. Tils, Fanny Massange, Diedenhofen und Malmedy. Gestorben: Frau A. C. Furtcamp geb. Mühlstroh, Crefeld.= Wwe. M. E. Trappenberg geb Lanze, Barmen.- Wwe. G. Stöcker geb. Boschkamp, Benrath.- Frau M. C. Sauer geb. Klein, Köln.= Wwe. A. M. Nobis geb. Brandi, Inden.- Louise Lohahn, Lemförde. Joseph Gräff, Trer. Marie Gieck, Dr. Eduard Marcour, Verlobte. Mainz, im Juli 1877. Auf Grund Beschlusses des Gemeinderaths der Gemeinde Kessenich vom 24. November 1876, genehmigt durch die Königl. Regierung zu Köln am 12. curr., soll das auf der Pützgasse zu Kessenich gelegene alte Schulgebäude nebst Nebengebäuden, taxirt zu 12000 Mark, gegen ausgedehnte Zahlungstermine öffentlich verkauft werden. Der Verkauf findet statt am 14. August d.., Nachmittags 4 Uhr, beim Wirthe Jos. Schumacher zu Kessenich durch den unterzeichneten Notar. Bonn, den 26. Juni 1877. von Monschaw. Freiwillig. Verkauf. Am Dinstag den 10. Juli 1377, Vormittags 9 Uhr, sollen in der Wohnung des Schreiners adolph Kürten zu Kessenich ane Parthie neue Möbeln, als: Tische, Bettladen, Laden gestell mit 36 Auszügen, gegen Zahlungs=Ausstand versteigert werden. 3000 Thaler werden als erste Hypotheke auf ein haus gesucht. Offerten unter M. R. 488 besorgt die Expedition d. Zig. 1500, 1000 und 3000 Thaler uegen gute 1. Hypotheke gesucht. Off. ab N. 475 bes. die Erp. d. 31g. 2000 und 3000 Thaler gegen gute 1. Hypotheke zum Austhun bereit. Offerten sub A. 476 an die Expedition dieser Zeitung. 4200 Thaler gegen gute hypoth. Sicherheit ohne Unterhändler zu leihen gesucht. Offerten eub X. 477 an die Expedition d. Zig. Statt jeder besonderen Anzeige. Gestern Vormittag 10½ Uhr verschied nach längerm Leiden unser liebe Gatte und Vater Cheodor Johannes Baeseler, Königl. Baurath a.., Ritter des rothen Adlerordens, in seinem 76. Lebensjahre und heute früh gegen 7 Uhr unser lieber hoffnungsvoller ältester Sohn und Bruder, der Dr. med. Kubol, Barseter, Assistenz=Arzt in Wittenberg a.., in treuer Ausübung seines Berufs am Scharlachfieber in seinem 27. Lebensjahre. Bonn, den 6. Juli 1877. Die trauernden Hinterbliebenen. Das Begräbniß des ersteren findet Sonntag Nachmittag ½6 Uhr vom Sterbehause, Breitestraße 55 aus, statt, und die feierlichen Exequien werden Montag früh 10 Uhr in der Stiftskirche abgehalten. Todes=Anzeige. Entfernten Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die traurige Nachricht von dem gestern Abend ½8 Uhr erfolgten Ableben unseres innigstgeliebten Gatten und Vaters, des früheren Hotelbesitzers Herrn Christian Schmidt. Er starb nach langem Leiden in Folge einer Lungenlähmung im Alter von 72 Jahren eines ruhigen und sanften Todes, vorher noch gestärkt durch die heil. Sakramente der römisch=katholischen Kirche. Die trauernden Hinterbliebenen. Königswinter, den 7. Juli 1877. Bekanntmachung. Ein herrsch. im südl. Stadttheile mit hübsch. Garten, den Zeitverhältnissen entsprechend bill. zu verlaufen oder zu verm. Näh. bei H. Jos. Abels, Münsterpl. 21. Ein hübsches Haus in herrlicher Lage, sowohl als Gechäfts= wie Privat=Haus sich eignend, st wegen plötzlicher Abreise unter jünstigen Bedingungen zu verkaufen, nuch gegen Baustellen zu vertauschen. Bescheid b. El. Rößel, Wenzelg. 11. Ein neues Haus, zu jedem Gehäfte geeignet, verziehungshalber zu erkaufen. Näh. in der Exped.[410 Eine gut geführte übernehmen oder zu miethen geicht. Franco=Offerten S. M. 490 in er Exped. d. Ztg. abzugeben. vermiethen n eine einzelne Dame 3 Zimmer und ine Mansarde Bierecksplatz 1, II. Etage. Aberes Bonngasse 14. Rheinwerst 13 zweite Etage zu vermiethen. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Aufnahme des in hiesiger Bürgermeisterei vorgekommenen Güterwechsels in den Tagen vom 16. bis 20. Juli d.., Vormittags von 9 bis 12 und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, in dem Restaurationslokale der„Deutscher. Kaiserhalle“ hierselbst stattfinden wird und zwar: für die Gemeinde Oedekoven...... am 13. Juli „„„ Alster„ 17.„ „„„ Buschdorf und Gielsdoif„ 18.„ „„ Impekoven und Lessenich..„ 19.„ „„„ Witterschlick....„ 20.„ Erwerbstitel und Steuerzettel sind in den festgesetzten Terminen vorzulegen. Alfter, den 3. Juli 1877. Das Bürgermeister=Amt. Frucht=Verkauf zu Duisdorf. Am Montag den 9. Juli l.., Nachmittags 1 Uhr, läßt die Frau Wittwe Christian Klein, Ackerwirthin zu Duisdorf, in der Wohnung des Wirthes zu Duisdorf ihre sämmtlichen Ländereien unter günstigen Bedingungen öffentlich verpachten und circa 30 Morgen Sommer- und Winter. Frucht öffentlich auf Credit verkaufen. Bonn. M. Bresgen, Notar. Arritar=Terkauf. Am Montag den 9. Juli d.., Nachmittags 3 Uhr, sollen im Hause Neugasse Nr. 12 dahier die zum Nachlasse des verstorbenen Professers Herrn Dr. Achterfeld gehörigen Mobilien, als: Tische, Stühle, Sopha, Spiegel, Schränke, Gemälde und verschiedene Haus= u. Küchengeräthe 2c. gegen baare Zahlung öffentlich versteigert werden. Hansen, Gerichtsschreiber. Attest! Herrn A. Hellmich in Dortmund! Seit einem Jahre gebrauche ich Ihren Lebensbitter aus der Niederlage von Herrn Michaelis in Königsberg. Dreiviertel Jahre litt ich stark an Brust= und Magenbeschwerden, kurzem Athem und trockenem Husten und konnte mich kein Arzt davon befreien. Nach Verbrauch von zwei Flaschen Ihres Lebensbittern fühlte ich mich wieder ganz gesund, was mich veranlaßt, den Bittern noch heute, jedoch verdünnt in Kornbranntwein zu trinken. Im November v. J. wurde meine Frau von der Gehirnentzündung und Schlagfluß heimgesucht. Der Arzt hatte sie nach zweimonatlicher Behandlung ganz aufgegeben, da die Krämpfe und Stägigeerstopfung nicht zu beseitigen waren. Jetzt nahm ich meine Zuflucht zu Ihrem Lebensbittern und nach Gebrauch mehrerer Eßlöffel voll desselben erfolgte der Stuhlgang. Es wurde sodann täglich mit einem Eßlöffel voll nachgesetzt, so daß sich nach längerer Zeit in der gelähmten Seite Blutzucken und hiernach auch Fühlung zum Appetit einstellte. Von Stunde zu Stunde sammelten sich die Kräfte und kann sie bis heute schon nicht allein mit der Hand alles halten und bewegen, sondern auch auf den Füßen stehen und langsam wieder gehen, weshalb ich die Hoffnung hege, daß sie bald vollständig genesen sein wird. Indem ich Ihnen meinen tiefsten Dank für diesen Lebensbittern sage, bemerke ich zugleich, daß ich bereits Viele von der guten Wirkung dieses Heilmittels überzeugt habe, und wollen auch mehrere davon Gebrauch machen, denn seit der Besserung meiner Frau kommen täglich Leute zu mir, um sich nach der Wirkung Ihres Lebensbittern zu erkundigen. Indem ich mich nochmals für diese unentbehrliche Medicin bedanke, zeichne Mit größter Hochachtung ergebenster J. Sender, Inspector. Bergfriede per Osterode(Ostpreußen), Reg. Bez. Königsberg, den 10. Mai 1877. Attest! Herrn A. Hellmich in Dortmund! Ihr Lebensbitter hat meiner Frau gegen Magenkrampf ganz vortreffliche Dienste geleistet, wofür wir Ihnen unsern herzlichsten Dank sagen. Düsseldorf, den 8. Mai 1877. Reich, Feldwebel der II. Comp., 39. Regts. Attest! Herrn A. Hellmich in Dortmund! Ihr Lebensbitter ist das einzige Mittel, das ich in meiner Lage mit Erfolg benutzt habe.— Der geschickteste Arzt konnte mich von meinem Uebelsein und schlechter Verdauung durch kein Mittel befreien. Ich kann also Ihr Mittel jeder Frau im schwangeren Zustande empfehlen. Grumblow, per Pottangow(Hinterpommern), den 5. Mai 1877. Ergebenst Frau Administrator Macker. 10,000 Mark zahle ich Demjenigen, der meine vielen amtlichen und Privatatteste unwahr macht. A. Hellmich. Zu haben bei Heinrich Wolf, Josephstraße 39, alleinige Niederlage für Vonn und Umgegend. Freiwilliger Verkauf. Am nächsten Mittwoch den 11. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, sollen in dem Locale der Herren Gebr. Wolter im„Römer“ durch den Unterzeichneten öffentlich gegen gleich baare Zahlung versteigert werden: ein solides Haus=Meublement, bestehend in Tischen, Stühlen, Mantelöfen, neuen Betten mit vollst. Einlagen, Gemälden, Kupferstichen, Schreibtischen, Wand figuren, Gardinen, Salon=Teppichen, Blumentischen, guten Lectüren, sowie ein größeres Sortiment Blumen 2c. 2c. Bonn, im Juli 1877. Sieben, Gerichtsvollzieher. Für Bauherren u. Bauunternehmer! Alle Arten von hölzernen Treppen und rahmen von Eichenholz in bekannter Güte zu äußerst billigen Preisen verfertigt und liefert unter Garantie pünktlich, so auch für kleinere und größere Bauten auf dem Lande die Treppenfabrik& Dampfschreinerei von Joh. Geuer in Lengsdorf bei Bonn. Daselbst auch klein gemachtes Buchen=Brennholz. ganz trocken, prima Qualität, für Bonn frei in's Haus, per Centner Mark.80, größere Partieen billiger. Ein franz. Professor, ier Lateinisch, Deutsch und Italenisch spricht, auch Mathematik, schichteete. lehren kann, möchte Blindgasse 37 ern während der Schulferien Sttnogusse 97 Nonate August und September). 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Beginn der Hauptverhandlungen Morgens 9 Uhr in der Aula des Kgl. Gymnasiums. :] Der Anwalt der deutschen Genossenschaften Herr Dr. Beichung und Besoergung vonf dis Haptaegenhend Werthpapieren.„Stia gaupegegensund der Tagesordnung kommt die Novelle zum Genossenschaftsgesetze zur Debatte Diejenigen Mitglieder des Bonner Credit=Vereins angenommen: bei 6monatl. Kündigung zu 4% „S„„„ 3½% Spareinlagen werden mit 3½“ verzinst. Ankauf und Verkauf, DisconWir machen darauf aufmerksam, daß eine Mitgliedschaft nicht erforderlich ist, um mit erforderlich ist, um mit. 4 wssck, daen Nauchandlunger beider Bank in Verbindung zuE.., wriche ven Verhandlungen beizuwohnen wünschen, können ihre Legitimation auf dem Comptoir desselben in Empfang nehmen. Ich erlaube mir die Mitglieder des Vereins zu dieser Versammlung ganz ergebenst einzuladen. Bonn, den 6. Juli 1877. den Kindern das Zahnen leicht und Der Director des Verbandes der Credit=Genossenschaften treten. Bonn, im Juni 1877. Die Direction. Zahnhalsbänder Gebrüder Gehrig, Hoflieferanien Apotheker I. Klasse in Berlin, von und schmerzlos zu befördern. zu haben bei Allein ächt von Rheinland, Westfalen, Lippe und Waldeck: F. A. Eschbaum, oee#— Soitbuer. Markt 31. Reisekoffer in größter Auswahl zu den billigsten Preisen. Wwe. M. Lanser, Dreieck 1. Rechens- oce. Eine fast neue Kirchen=Orgel steht in einem Kloster zu verkaufen. Auskunft bei C. Wendt, Orgelbauer, Aachen. Mehrere Harmoniuns billig zu verkaufen. Näheres bei Al. Jvach. Seibt gefertige Möbel zu bekannten, billigsten Preisen wieder in großer Auswahl vorräthig Rheingasse Nr. 26. Waschbütten bilig mu verkausen Burgstraße 12. Eichenholz. Eichendohlen von—4“ stark, alle Dimensions=Hölzer, Faßdauben und Kegelbahubretter vorräthig. Holzhandlung C. Heinen, Buschhoven. Wle Sorten zum Anstrich ferig geredene Oel= und Lack=Farben Schwarze Oostülfies Stofe zu ermässigten Preisen. Batistes de laine..... Meter M..35 u. höher. 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Vanden, Poppeledorf. Gelegenheit der Kirmes Sonntag d.., Montag d. 9. und Dinstag d. 10. Juli: ElTanz=Vergnügen.## Während dieser Tage wird bei günstiger Witterung im Garten und bei Kameradschaftl. Verein. ungünstiger Witterung im Zimmer an der Straße Bier, per Glas 15 Heute den 8. Juli: Musikalische Vorträge vom Wiener Zither. duett. Anfang 4 Uhr, Entré 10 Pfg. Es ladet ergebenst ein Josept Rosbach. Pfg., verabreicht. Es ladet freundlichst ein der Obige. Auch Erdbeerbowien werden verabreicht. Beuel, den 6. Juli 1877. Mit heutigem Tage übergab ich mein Colonial= und Mannfactur=Waaren= Geschäft dem Herm Joh. Herm. Thiebes. Für das mir geschenkte empfiehlt Carl Jos. Stroemer, Zutrauen bestens dankend, bitte ich dasselbe auf meinen Nachfolger Schildermaler, Hundsg. 17: Jhartragen zu wallen Lackirer v Aazlehners Hunyadi-Jänos-Bitterwasser, frische Sendung eingetroffen. L. Hasenmüller, Hospitalg. 18. I• Himbeersaft L. Hasenmüller, Hospitalgasse 18. Feinste westl. Schinken in jeder Gewichtsgrösse empfiehlt M. Wallenfang, Sternstrasse 50. Eine Fabrikation, garantirt 75 pCt. Reir=Gewinn, verziehungshalber zu übernehmen. Betriebs=Kapital 900 bis 1500 Mk. Das Nähere unter Litt. A. Z. 491 bei der Exp. d. Ztg. Für ein Tuchgeschäft, verbunden mit Confection in Damen=Mäntel, wird eine erfahrene Verkäuferin gesetzten Alters gesucht. Wohnung, Tisch 2c. im Hause. Offerten mit Abschrift der Zeugnisse sub L. P. 489 bes. d. Exp. d. Ztg. b. 17, übertragen zu wollen. Casp. Kallenberg. Bezugnehmend auf vorstehende Annonce des Hermn Casp. Kallenberg halte ich mich mit bester Waare bei prompter und reeller Bedienung bestens empfohlen. Joh. Herm. Jos. Thiebes. Die Dampf=Caffee=Brennerei von M. Elberskirchen in Bonn Schützenfest in Roisdorf. Sonntag den 8. Juli er. 8 Erster Preisvogel ist prämiirt mit 100 Mark. Anfang des Schießens ½4 Uhr. Während des Schießens auf dem Schützenplatze CONCRRT und Abends im Schützenlokale BALL. Zu obigen Festlichkeiten ladet freundlichst ein der Schützen=Vorstand. Rheidt im Siegkreise. Sonntag den 8. Juli feiert der Dionysius-Krankenverein im Stammlokale des Herrn Steingaß, unter Mitwirkung des hiesigen Gesang=Vereins„Sängerbund“, sein diesjähriges Stiftungssest. Nachmittags Gross. Vocal-ap Instrumental-Concert und wpäter FEST-BALL, wozn ergebenst einladet der Vorstand. Sonntag den 8. Juli: Schützenfest zu Merten am Preisvogel=, Sternen= und wozu alle Liebhaber des Schießens freundlichst einladet der Vorstand. Versammlung bei Gastwirth Commer in Merten. Ansang 3 Uhr Nachmittags. Wir übertragn am heuigen Lage dem Hern Alex. Reich in Bonn, dundsgasse Nr. 9, den Allein=Verkauf unserer Lager=Bier lmgegend. Paderborn, den 6. Juli 1877. Sonntag den 8. Juli., Morgens 10 Uhr, Versammlung am Bahnhofe. 10 Uhr 20 Min. Abfahrt nach Remagen. Von da nach Bengen. Der Vorstand. Junggesellen=Sodalität. Wegen Uebergabe der Jesuiten=Kirche an die hiesigen Altkatholiken fällt die hl. 10 UhrMesse aus. Die sonntägigen Versammlungen finden wie regelmäßig um 2 Uhr statt. Der Vorstand. Große Preisermäßigung im Bazar für Kindergarderobeg von J. J. Sauer, Bonn, Stockenstraße 2. Anduuchushenurgat Sommerwaaren=Lager bald vollständig zu räumen, wurden die 8 Preise von heute ab bedeutend ermäßigt im Bazar tür kindergarderoue, I. I. Sauer, Bonn, Stockenstraße 2, GEcke der Franziskanerstraße Biere für Bonn und üifert gebramnten Cassee, kräftig und rein, bei Abnahme von 5 Pfd. an à Mark 1,30. NB. Alle Sorten Caffee werden auch nach Liebig's Methode gebrannt. Zur Erlernung der Küche und Haushaltung wird ein junges Mädchen gesucht. Näheres Münsterplatz 18. Mädchen, im Nähen ersahren, gesucht Wenzelgasse 20, 2 Et. Diensboten mit guten Zeugn. gesucht durch Frau Strunk, Kasernenstr. 2. schränke (System Baninard) zu Mark 74 per Stück. Rob. Blensdorf, Grabengasse 334 Buchen=Brennholz, per Ctr. 2 Mk. frei ins Haus. Rob. Bleusderf, Grabengasse 334. Maculatur, per Pfund 20 und 30 Rpfg., 1# verkaufen. Wo, sagt die Exped. dieser Zeitung. Das Haus Kefelsgasse 5 zu verlaufen. F. Strunk, Kasernenstraße 2. 750 Thlr. als I. Hppothek gefucht Kr. Off. sub H. J. 493 bes. d. Exr, Ein braver starker Junge ir eine Restauration gesucht. Wo, s. d. E.[417 Ein ord. Dienstmädchen für häusl. Arbeit gl. gesucht Wenzelgasse 15. Tüchtge Züchmnmüdchen sohn er sucht bei Niederstein in Endenich. Ankändige Laute finden Kost und Togis Livatsgaße 2. Ein braunes Geldbeutelchen mil ernem Schlößchen und 2 Schluntet Wohnung von 2 Zimmern zu ver: Ein kleiner Siegelring mit weißem verloren Franziskanerstraße 8. miethen Neue Paulstraße 1. Stein am 28. Juni in der Nähe des—..„. 961## Feinste Apfelsinen-, Citronen-, Ananas- und Kimbeer, Konmob, Vetstelen, Tische, Stüht, ahgugeben Meckenheimerst. 29. 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Bonn, den 6. Juli 1877. Alex. Reich, Hundsgasse Nr. 9. Landwehr=Verein zu Godesberg. Sonntag den 8. Juli: Zehntes Stiftungsfest. Morgens 11 Uhr: Versammlung im Vereinslokale bei Herrn Gabriel Asbach. Tagesordnung: Rechnungs=Ablage und Neuwahl des Vorstandes. Grosser Fest-Ball. Abends 8 Uhr im Vereinslokale: Entrée à Person 1 Mark. Es ladet freundlichst ein Damen frei. der Vorstand. Verantwo=dsi ter Redacteur: J..: Hermann Moelkes in Vonn.— Verlag: P. Hauptmann.— Druck der Hauptmagn'schen Buchdruckerei in Vonn(Strt Nr.). 6. Jahrgang. Nr. 183. Sonntag, 8. Juli 1877. Deilage zur Deutschen .V. Die politischen Verhältnisse Italiens. Geschildert von einem deutschen Pilger. Die Hauptwaffe, mit welcher die liberale Partei die katholische bekämpft, ist die Presse. Man sagt gewöhnlich, die Presse sei der Ausdruck der öffentlichen Meinung; ich finde dies aber nur in einem geringen Maße richtig, denn öffentliche Meinung ist doch offenbar die Meinung des Volkes, das Volk aber kümmert sich in den meisten Fällen um die politischen Tagesangelegenheiten gar nicht und hat daher auch kein Urtheil und keine Meinung über dieselben; sollte es sich aber dennoch ereignen, daß der große Volkshaufe sich mit irgend einer Angelegenheit eingehend beschäftigte, so wird in neun Fällen unter zehn zuerst die ZeiAtung gelesen und dann das Glaubensbekenntniß derselben angenommen. Ich möchte also sagen:„die Presse erzeugt die öfientliche Meinung“. Da nun die liberale Presse ihrer VerAbreitung nach ein bedeutendes Uebergewicht über die katholische #hat, so ist selbstverständlich ihr Einfluß auf die Menge ein weit größerer. Weil sich die Liberalen dessen bewußt sind, un#terdrücken sie fast alle katholischen Zeitungen, soweit es nur immer möglich ist. Das Volk ist in vielen Fällen, namentlich, es sich um politische Tagesfragen handelt, nicht in der Lage, ein eigenes Urtheil über dieselben bilden zu können; es hat seinen Führer nöthig und dieser ist die Presse. Aber das Volk List auch gar oft nicht so gebildet, um zu finden, daß diese oder jene Meinung unrichtig, oder daß diese oder jene Beweisführung Pfalsch und auf Trugschlüsse gebaut sei. Es fühlt dies nicht, sondern blindlings und fast unbewußt nimmt es die Meinung eines Andern an. Hätten die Gesetze nicht ein Mißverhältniß zwischen liberalen und katholischen Organen hervorgerufen, so wären die Verhältisse zwischen Liberalen und Katholiken ganz andere. Man Spricht so viel von Freiheit. Ist es vielleicht Freiheit, dem sog. #einde seine Waffen zu nehmen und zu sagen, der Kampf sei wein gleicher? So ist es in Italien und so ist es auch anderswo. Wir wollen nun die Presse Italiens etwas näher betrachten, ##nd zwar zunächst die liberale. Unter diesen ragt die„Gazzetta sella Capitale“(Hauptstadtzeitung) durch die heftigsten Angriffe wegen die Kirche und den Papst hervor. Gegründet wurde Dieses Journal von dem bekannten Verleger Sonzogno in Mai#land und ist ein Geldgeschäf. Als Spekulant glaubte dieser Verleger, es sei das beste, ein liberales Journal zu gründen; #r selbst kümmerte sich wenig um die Zeitung und es genügte Sitm, jährlich den Gewinn hierfür einzustreichen. Der leitende Director in Rom erkannte seinerseits, daß es, um viel Anhang unter den Liberalen zu finden, am zweckmäßigsten sei, unter den Prothen Zeitungen die rotheste zu werden und daher sind die BLitartikel von einer Wuth gegen die katholische Partei beseelt, die wirklich unerhört ist. Vor einigen Tagen verstieg sich einer dieser Erleuchteten zu der Behauptung:„wie die weltliche, so weide sich auch die geistige Herrschaft des Papstes auflösen. Diesen Zeitpunkt baldmöglichst herbeizuführen, sei die Mission #Italiens, in seinem Kampfe um das Dasein"(]. Ein anderes ##liberales Blatt ist der„Bersaglirse“(Scharfschütz), dem vorigen ähnlich, doch nicht in solch bedeutendem Maßstabe aggressiv; ferner sind liberal gesinnt„La Gazzetta'Italia“,„Il Diritto“, LOpinione“(Organ der Regierung),„Popolo romano“ und„Fanfulla“. Letzterer ist entschieden liberal, hat ausgezeichnete Correspondenten, und fast alle Artikel sind humoristisch gehalten. Es ist eines der gelesensten Blätter Italiens. Die bedeutendste Vertreterin der liberalgemäßigten Partei ist die„Liberté“(Freidie Hauptvertreterin der republikanischen Partei ist das Jurnal„Il Dovere“(Die Pflicht). Diese hier aufgeführten ###nd die bedeutendsten der in Rom und Florenz erscheinenden Zitungen. In Neapel, Turin, Mailand, Genua u. s. w. er##scheinen noch andere bedeutende liberale Journale wie„Pungolo“, S e c o l o" u n d a n d e r e. D i e s e r M e n g e v o n l i b e r a l e n Z e i t u n g e n stehen nur äußerst wenige katholischer„Richtung gegenüber. Es ##sind das der„Osservatore Romano“(Der römische Beobachter), . La Voce della Verits"(Die Stimme der Wahrheit), die in Florenz erscheinende„Civilta cattolica“(Die katholische Gemeinde) und die„Unita cattolica“ in Turin. Dies sind die bedeutendsten der katholischen Zeitungen; hiezu kommen noch einige von geringerer Größe, wie die in Bologna erscheinende„'Ancora“ woder der in Rom herausgegebene„Amico del popolo“(Volksfreund). Nur auf diesem großen Uebergewichte der liberalen Presse beFruht ihre scheinbar so große Anhängerzahl. Die Sprache der Journale selbst ist namentlich in den Artikeln, welche gegen den Katholicismus gerichtet sind, gelinde gesagt, eine rohe und es herrscht die Phrase. Da jeder und aller Anhaltspunkt mangelt, Kum einen Kampf anzufangen, so müssen sie sich nothwendig mit hohlem Wortschwall, nichtigen Worten und leeren Redensarten #behelfen. Bei den ersten Artikeln wird der Leser von Zorn und Entrüstung erfüllt über die gemeine und jedes sittliche Gefühl verletzende Ausdrucksweise; hat man aber deren mehrere gelesen, so verwandelt sich die Aufregung in Mitleid und Verachtung. ##Logik zu studiren dürfte man fast jedem liberalen Redacteur mnempfehlen. Freilich mag die Versündigung gegen die Logik #n vielen Fällen mit Bewußtsein und Absicht geschehen; es han#delt sich eben darum, dem ungelehrteren Volkshaufen durch grobe &a Californien. Von F. G. (Fortsetzung.) Hetson war mit untergeschlagenen Armen ein paar Mal in seinem Zelte auf= und abgegangen. Jetzt blieb er plötzlich vor Siftly stehen, streckte diesem die Hände entgegen und sagte: „Ich danke Dir, Bill, für Deine Freundschaft, denn ich weiß, Du hast geglaubt, daß Du mir damit einen Dienst erweisest, aber— ich kann und werde die mir zugedachte Ehre nicht annehmen.“ — und weshalb?“ Weil ich— weil ich nicht weiß, wie lange ich hier bleiben werde s4, weil ich wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen wieder weisiche. Ob ich zum Alcalden eines solchen Minenplatzes tauge, ist eine andere Frage, die aber zu erörtern jetzt nicht mehr nöthig sein Du kennst mich nur noch von der Heimath her; ich bin seitdem tonloser, ungeduldiger— unstäter geworden; und zum Alcalden, wie 9 mir den Posten denke, müssen die Leute Jemanden haben, der Freud, an Lleiche Interessen hat, der mit ihnen aushält und an der Sache findet. Deshalb glaube ich nicht, daß zien'n mit einem Manne wie ich bin zu ihrem Friedensrichter oient sein würde.“ willst wieder fort?— und wohin?“ . Ich weiß es selber nicht,“ seufzte Hetson.„Ich habe mir fade i den Bergen anders, ruhiger gedacht, als ich es jetzt ist das Drängen und Treiben einer großen Stadt in den einet ue“ Peste von Zelten, nur in etwas anderer Art, und auf CentruePu“ nur concentrirt, und macht' ich mich da selber zu dem ich za“ un das sich Alles dreht und treibt und drängt, wie sollt' ##.das finden, was ich hier gesucht?“ ###tomm, nimm Deinen Hut,“ sagte Siftly, der ihm geduldig zugeFreien Fwas ich Dir noch zu sagen habe, spricht sich besser im Leine grran.. Euer Tisch ist schon gedeckt, und ich möchte setzte er flaßtern dern in ihrem Frühstück stören.— Ueberdies,“ Dir noch zuein3“,„sind hier die Wände zu dünn, und was ich Heisan kah ggen habe, braucht kein Anderer zu hören.“ rasch seinen S“ ansstlich au, that aber wie ihm geheißen, nahm nahm Sifl. felste dem Spieler hinaus vor das Zelt. Dort sührend, in.'ß, Weiteres seinen Arm, und ihn die Straße binab„Du wolltest aut test nur einzelne Menschen trafen, fuhr er fort: bulest also noch weiter in die Berge hineinziehen?“ Täuschung einen Schleier vor die Augen zu ziehen. Ich glaube, das sicherste Mittel, um der liberalen Presse ihre Gehaltlosigkeit vor Augen zu stellen, wäre das: während der Dauer einiger Monate alle Artikel zu sammeln und zu analysiren. Sicher würde kein Atom edlen Metalles in dieser Mischung entdeckt werden. * Berlin, 5. Juli. Die„Nordd. Allg. Zig.“ wiederholt in Betreff der von den Zeitungen ventilirten Frage, ob Kassel oder Frankfurt Sitz eines Oberlandesgerichts werde, ihre frühere Mittheilung, daß Kassel als Sitz eines Oberlandesgerichts für den Regierungsbezirk Kassel, Frankfurt als solcher für den Regierungsbezirk Wiesbaden und einige andere Gebietstheile in Aussicht genommen sei. Der Justizminister habe bereits damals in solchem Sinne entschieden. Ein Schwanken habe auch vorher nicht zwischen Kassel und Frankfurt, sondern nur zwischen Frankfurt und Wiesbaden stattgesunden.— Welcher Rückschlag sich in dem früheren Wohlleben Berlins fühlbar gemacht hat, dafür liefert der Weinverbrauch im Jahre 1876 einen recht deutlichen Beweis. Während noch im Jahre 1875 vom Auslande im Ganzen 125,190 Centner Weine hier eingeführt wurden, bezifferte sich im Jahre 1876 die Einfuhr ausländischer Weine auf 74,340 Ctr. in Fässern und 20,209 Ctr. in Flaschen, in Summa nur auf 94,549 Ctr. Die Einfuhr des letzten Jahres blieb also gegen die des Vorjahres um den vierten Theil zurück. In gleichem Verhältnisse verminderte sich auch der Bezug deutscher Weine, soweit man denselben überhaupt schätzen kann. Genaue Nachweisungen darüber existiren hier nicht. Die Herren Geistlichen bei St. Matthias in Breslau sind, wie die„Schles. Volksztg.“ meldet, mit zwei ziemlich gleichlautenden Rescripten beglückt worden. Es genügt, eines zum Abdruck zu bringen. „Breslau, den 26. Juni 1577. Nachdem die Berufung des katholischen Kirchenvorstandes, der Gemeindevertretung und der Pfarrgeistlichkeit von St. Matthias hierselbst vom 16. Juli 1876 gegen unsere Verfügung vom 28. Juni v. J. A. II. IX 2758 wegen Entziehung des Wohnungsrechtes der Geistlichen im Pfarrhause zu St. Matthias hier, Ritterplatz 17, in der Ministerial=Instanz zurück zewiesen worden ist, fordern wir Ew. Hochehrwürden hierdurch auf, Ihre sowie die Wohnung des verstorbenen Pfarrers Schneider in dem gedachten Hause binnen vier Wochen, vom Tage des Empfanges dieser Verfügung an gerechnet, bei Vermeidung der administrativen Exmission, zu räumen, und den Schlüssel nebst dem Inventariums Verzeichnise von beiden Wohnung an den königl. nachzuweisen.: Die Sache würde aber derart gelegen haben und wird immer so liegen, wenn es der Behörde beliebt, den Verdacht der Autorschaft irgend einer Schrift auf eine ganz bestimmte Person zu richten, was wohl niemals besondere Schwierigkeiten machen wird. Und ist's nicht dieser, ermittelt man vielleicht einen anderen, und der Zeugnißzwang hat seine Dienste gethan.“ In der Militärschießschule zu Spandau beginnt, nach der„Tribüne“, jetzt ein vierwöchentlicher Informationscursus für Stabsofficiere, zu welchem jedes Infanterieregiment des deutschen Heeres, einschließlich des baierischen Contingents, je einen Stabsofficier commandirt hat. Die Herren sind sämmtlich gestern hier eingetroffen und haben sich dem Kriegsminister vorgestellt. Das Reichspatentamt hat am gestrigen Tage in dem früher v. Deckerschen Hause Wilhelmstraße 75 seine Thätigkeit begonnen. Die endgültige Constituirung des Patenthofes ist dagegen noch nicht erfolgt, weil noch nicht sämmtliche in Vorschlag gebrachte Herren ihre Bereitwilligkeit zur Uebernahme des Amtes zu erkennen gegeben haben. In der ersten Zeit scheint das neue Amt sehr mit Arbeiten überhäuft zu werden, da bis heute Mittag bereits über 300 Gesuche um Gewährung eines Patentes eingelaufen sind. Die Berathungen über das Gerichtskostengesetz im Civilproceß, welche im Reichsjustizamt von desser Mitgliedern unter Hinzuziehung von Räthen des preußischen Justiz= und Finanzministeriums abgehalten wurden, haben jetzt ihren Abschluß erreicht und zu dem Ergebniß geführt, daß eine Herabsetzung der Gerichtskosten gegenüber ihrer bisherigen Höhe in Preußen erzielt ist. f München, 5. Juli. Mit Rücksicht auf die im nächsten Monate sich häufenden landwirthschaftlichen Arbeiten hat das Kriegsministerium verfügt, daß von jeder Compagnie 50 Mann auf 30 Tage Urlaub ertheilt werden soll.— Zu dem in Berlin abzuhaltenden Cursus für Stabsoffiziere sind von jedem der beiden baierischen Armeecorps je 2 Stabsoffiziere commandirt worden.— Nach den von dem General=Comité des landwirth= schaftlichen Vereins veranstalteten Erhebungen sind die Güterpreise seit den letzten 3 Jahren in den meisten Bezirken erheblich zurückgegangen. Italien. Das Verbot der Prozessionen hat in Italien eine große Verwirrung hervorgebracht. Die Präfekten verbieten die Prozessionen, die Unterpräfekten schreiten dagegen ein und die Syndaken erlauben dieselben. Solche Uneinigkeiten enden dann bei den richterlichen Behörden, die wie Pilatus, um bei dem Minister Nicotera nicht in Ungnade zu fallen, die Urheber der Prozessionen verurtheilen. Die Verurtheilten gehen dann an das Appellationsgericht und das Urtheil wird daselbst cassirt. Minister Nicotera ließ einen Syndikus bei Tivoli auf 14 Tage seiner dem Inventariums Verzeichnisse von beiden Wohnung an den königl. Nicotera ließ einen Syndikus bei Tivoli auf 14 Tage seiner Bau=Inspector Knorr hierselbst abzugeben. Köngl. Regierung. Abthei=! Amtsstellung entheben, weil er, anstatt am 3. Juni das Statutlung für Kirchen= und Schulwesen Schmidt. An den Curatus bei St. Matthias Hrn. Schade, Hochehrwürden. hier.“ Ueber den Fall Skrzeczek schreibt man der„Danz. Ztg.“ aus Löbau, 1. Juli:„Die wunderbare Zeugnißzwangs= Affaire, welche den sonst wohl nur selten genannten Namen Löbau in die gesammte deutsche Presse getragen hat, ist gestern bereits durch eine Verfügung des Justizminsters beendigt worden. Minister Leonhardt hat das Appellationsgericht in Marienwerder angewiesen, die sofortige Freilassung des in Zeugen=Zvangshaft befindlichen Buchhändlers Skrzeczek zu veranlassen, und so ist genannter Herr denn gestern Mittag 2 Uhr aus dem hiesigen Gefängnisse entlassen worden. Uns ist der Fall von Anfang an als eine„Entgleisung der Justiz“, wie der deutsche Juristentag derartige Fälle bezeichnet hat, vorgekomnen. Das rasche Eingreifen des Ministers läßt annehmen, daß auch dieser ein ähnliches Gefühl hat; denn daß sich die in Löbau so sensationell begonnene Procedur lediglich um den Anlalt für ein vermuthetes„Disciplinar=Vergehen“ gedreht hat, beweist nicht nur die Provocation des Verfahrens direct durch das Obergericht, sondern auch der von diesem selbst in seiner Sitzung vom 19. Juni gefaßte Beschluß, durch welchen anerkannt wird, daß die Planenberg'sche Broschüre nichts Strafbares enthält.“ Nach der „Post“ ist die Nachricht, daß die Haftentlissung des Buchhändlers Skrzeczek durch Verfügung des Justi=Ministers erfolgt sei, unrichtig. Die„Frankf. Zig.“ schreibt: „Gleichzeitig mit der Nachricht von der Freiassung Skrzeczek's macht ein Artikel die Runde, in welchem die Gelehrtei der„Nationall. Corr.“ versuchen, den neuesten Fall des Zeugnißzwangs zu rechtfertigen und wer weiß, ob man in Berlin nicht jetzt bedauert, daß diese Rechtskünstler erst so spät das Wort ergriffen haben.=Der Fill Skezeczeke— belehren uns die Jünger des Scheik=ul=Islam Wycenpfennig, dem Gott verzeihen möge— zunterscheidet sich von dem falle Kantecki wesentlich dadurch, daß Kantecki als Zeuge vernommen wude, ohne daß eine Disciplinaruntersuchung eingeleitet war, während Srzeczek zum Zeugen über die Beziehungen einer ganz bestimmten Person u der von im verlegten fest zu feiern, das 50jährige Bischofsjubiläum des Papstes feiern ließ. Belgien. Brüssel, 4. Juli. Zur peojectirten Rubensfeier hatten die Antwerpener Stadtväter große Festlichkeiten in Aussicht genommen, an denen jedoch die Katholiken, da die Antwerpener Aedilität ausschließlich in Händen der Geusen ist und der Fanatismus dieser Leute auch bei dieser Gelegenheit wiederum beklagenswerthe Ausschreitungen befürchten ließ, sich nicht betheiligen wollten. Dann hat auch der König, der aus seiner Abneigung gegen die gewaltthätigen Geusen Antwerpens durchaus kein Hehl macht, der ihn zu dem Feste einladenden Deputation eine ablehnende Antwort ertheilt, während sonst Leopold II. mit großer Vorliebe derartige Festlichkeiten besucht. Wie konnte auch der Monarch jene Gesellen mit seinem Besuche beehren, die so oft schon vor dem königlichen Schlosse zu Brüssel seine Person durch die Rufe: e# bas le roi de cartonle verhöhnten und deren Führer wiederholt seinen republikanischen Ideen offenen Ausdruck gegeben hat. Daß aber in Folge des Nichterscheinens des Königs dem Feste aller Glanz verloren war, liegt auf der Hand. Sie können sich wohl denken, daß das Geusenthum hierüber äußerst erbost ist und diesem seinem Unwillen in der liberalen Presse auf die bekannte loyale Weise Luft macht.— Der von der evangelischen Kirchenversammlung am 17. Juni zum Consistorialpräsidenten Belgiens ernannte Pastor Felix Ducasse, ein Franzose, soll der„République fcangaise zufolge unter dem Kaiserreiche einer der rothesten Wühler gewesen sein. Zu dieser Nachricht bemerkt die liberale„Indspendance“, daß überhaupt der Protestantismus in Belgien drollige Apostel habe.— Der allgemeine europäische Socialisten=Congreß wird in diesem Jahre am Sonntag den 9. September in Gent stattfinden und ist das zu berathende Programm ein sehr mannigfaltiges. Amerika. * New=York, Ende Juni. Aus St. Franzisko treffen nunmehr nähere Nachrichten über die neuesten Indianerunruhen in Oregon ein. Unter dem 19. Juni schreibt man: Am Freitag Nachmittag gelangte nach Lewiston die Kunde, daß die Salmon River Jndianer und die Josephs=Bande sich auf der Camp Prairie versammelt haben und daß vier Weiße am Salmon River in der Nühe der Mündung des White-Bird River ermordet wurden. Die Indimer griffen die Anfiedler der Camp Prairie an und tödteten Schrift berufen ward.: Wirklich? Wir hatten gglaubt, der Unterschied] Benjamin Norton, dessen Frau und zwei bis drei andere Personen. Sie der beiden Fälle liege darin, daß im ersteren(Antecki) ein Disciplinarvergehen bestimmt vorlag, dessen Thäter ermittel werden sollte, im anderen(Skrezeczek) aber die zwangsweise Ermittelug erst feststellen sollte, ob überhaupt ein solches Vergehen verübt worder sei. Nehmen wir mal einen anderen Fall. Gesetzt, die vor einigen Ihren erschienenen Bekenntnisse einer Mannesseeler hätten einige anüglichen Bemerkungen über preußisches Jus und preußische Juristen inthalten, die Behörde hätte, wie das Publikum, Herrn Eduard Lasker ir den Autor gehalten, den Herausgeber Berthold Auerbach zum Zeuge über die Beziehungen der ganz bestimmten Person Lasker zu der von ihm herausgegebenen Schrift berufene, dieser hätte Aussage oder Eid verweizert und wäre eingesperrt worden— wie dann? Die„Nitional Corr.“ sagt:„Liegt die Sache derart, so dürfte es schwer sein, die esetzliche Berechtigung des Skrzeczek(Auerbach) zur Verweigerung des Zegnisses oder des Eides noch den gedas hier Ja,“ sagte Hetson nach einigem Zögern, wenn ich auch nicht weiß, nach welcher Richtung.“ „Und glaubst Du nicht, daß Du da dem, em Du ausweichen willst, gerade so leicht begegnen kannst?“ „So weißt Du, wo er ist?“ rief Hetson rasch nd heftig. „Bah," erwiderte ruhig der Spieler—„we kann hier in den Minen von einem Menschen sagen:„er ist hier der da,“— wo die ganze Bevölkerung fortwährend auf den Beiner ist, um sich einen reicheren Arbeitsplatz zu suchen— besonders enn Einer vielleicht noch außerdem'was Anderes im Auge hat. Hite triffst Du ihn dort, und morgen begegnest Du ihm schon wieder die Decke auf dem Rücken, mitten im Walde, sich einen neuen Aufethalt, für vielleicht eben so kurze Zeit zu suchen.“ „Und wenn er mich— wenn er Jenny hier fieet?“ „So wärst Du in die unangenehme Lage versetzt, sagte Siftly ruhig, „ihm eine Kugel durch den Kopf zu schießen, und as könnte immer, wenn es auch gerade keine ernstlichen Folgen hätt zu unangenehmen Weitläufigkeiten führen— sobald Du nämlich ier eben nur als Privatmann lebst.“ „Und was könnte ich thun, wenn ich Alcalde ure?“ sagte Hetson kopfschüttelnd. „Was?“ rief aber jetzt Siftly,„den Kuckuck audAlles! Mit dem übrigen ähnlichen Gelichter hältst Du Dir den Bschen eben so gut vom Leibe, und daß wir Dir darin beistehen werh, ich dächte doch brauchte ich Dir weiter nicht zu versichern.“ „Du sprichst in Räthseln.“ „Weil Du gestern unserer Versammlung nicht bgewohnt und die Beschlüsse nicht gehört hast, die dort gefaßt wurder Wir sind nämlich fest entschlossen, die Fremden, die unsere Bergunsicher machen, besonders aber die Mexikaner, Engländer und Irenneist lauter nach Australien deportirte und von dort herübergeschick oder entflohene Verbrecher, nicht länger hier zu dulden. Jener Chles— wie hieß der Bursche gleich?“ „Charles Golway—“ „Gut, jener Golway ist ebenfalls ein Engländerund wär es ein Ehrenmann, so verfolgte er nicht andere Leute. Wier sih also hier nur blicken läßt— und ausfindig werden wir ihn bd genug machen —, bekommt er seine Weisung, den Platz zu verlasse und gnad' ihm Gott, gehorcht er der nicht bald.— Wird ein Ander zum Alcalden gewählt, in dem Falle, daß Du die Stelle hartnäckiverweigern solltest, so steh' ich Dir aber für nichts.— Mit Goldst hier in den Minen fast Alles auszurichten, und bekämen wir ein Burschen wieder her, wie der frühere gewesen sein soll, so braug es nur, von griffen alle auf der Straße befindlichen Gespanne an und sind Herren der ganzen Prairie, mit Ausnahme des Städtchens Mount Idahoe, welches sie bedrohten. Am Freitag Abend gingen 100 Soldaten, zwei freundliche Indinner und mehrere Bürger unter Befehl des Obersten Perry von Lapway nach Mount Idghoe ab. Bald darauf traf die Nachricht ein, daß Capitän James Baker, Samuel Benedict, dessen Frau und vier Kinder, Harry Mason, Henry Eifers und ein Expreßbeamter Namens Warren am Salmon River ermordet, und daß sechs Männer mit Saumthieren und vierzig Mauleseln in der Nähe von Cold Spring angegriffen wurden. Zwei Weiße Namens Davenport und Ousley wurden getödtet und vier Halbindianer entkamen. Nach der Ankunft des Obersten Perry traf eine Depesche ein, welche meldete, daß er in Mount Idahoe angelangt sei und die Berichte in Bezug auf die Getödteten wahr gesanden habe; daß die Jadianer sich nach dem S lmon River begeben Seiten jenes Golway, ein paar Unzen, iym seinen Aufenthalt hier ohne Weiteres zu sichera. Die Leute sind zufrieden, wenn sie sich die Masse vom Leibe halten, und werden einen Einzelnen, für den der Alcalde selber gutgesagt, nicht behelligen.“ „Siftly— wenn ich wüßte—“ „Sei kein Thor,“ lachte aber der Spieler,„eine bessere Gelegenheit wird Dir in der Welt nicht geboten Dir Frieden zu verschiffen; und dann, bist Du ja auch hier an die Scholle nicht gebunden. Wenn es Dir in vierzehn Tagen oder vier Wochen in den Kopf kommt das Paradies zu verlassen, wer will Dich halten? Wir sind freie Menschen hier, und Jeder kann gehen und kommen wie er will— jeder Amerikaner wenigstens, denen der Boden eigenthümlich gehört.“ „Und wenn ich die mir zugedachte Auszeichnung wirklich annähme? —“ sagte Hetson zögernd. „Dann wirf nachher die Sorge über Bord,“ lachte der Spieler. „Du hast dann weiter nichts zu thun, als in Allem treu zu Amerikanern, zu Deinen eigenen Landsleuten zu halten, eine Sache, die sich eigentlich von selbst versteht; und wenn Du Arme brauchst, Dich in den nothwendigen Maßregeln zu unterstützen, dann sei versichert, daß wir auch Dich nicht im Stiche lassen.“ „Komm zurück mit in mein Zelt,“ sagte da Hetson, plötzlich stehen bleibend, den Rückweg anzutreten—„Du frühstückst bei uns, und— dort frag' ich dann meine Frau, ob ihr die Berge hier so gefallen, um sich eine kurze Zeit da aufzuhalten.“ „Ih danke Dir— ich habe schon gefrühstückt,“ sagte Siftly,„und was Deine Frau betrifft, so könnte sie sich eine reizendere Umgebung, als sie hier die Berge bieten, in ganz Californien kaum aussuchen. Ih bin auf meinen Wanderungen sowohl durch die nördlichen wie südlichen Minen gekommen, habe aber selbst am Featherriver oben kaum solch ein lieblich Thal gefunden, wie dieses hier. Unsere Landsleute, die sonst mit ihren Octsbenennungen wohl sehr patriotisch, aber gewöhnlich entsetzlich ungeschickt sind, hätten dem Platz wirklich keinen besseren Namen geben können.“ „So begleite mich wenigstens—“ „Von Herzen gern; erst müssen wir nur mit den dort eben zurükkommenden Leuten sprechen,“ sagte Siftly.„Sie haben uns schon gesehen und wissen, daß ich heute Morgen ihren Auftrag ausrichten wollte. Gingen wir jetzt in das Zelt, wo sie gerade auf uns zu halten, so sähe es eben aus, als ob wir uns vor ihnen aus dem Staube michten, und je kecker und entschiedener man derartigen Burschen gleich von Anfang an entgegentritt, desto besser. Du kennst die Leute ja noch von den Staaten her.“ (Fortsezung folgt.) haben und die Soldaten zu ihrer Verfolgung abgegangen seien. Boten von Kamakoi melden, daß 29 Weiße getödtet worden seien, und daß die Weißen wiederum White Bird, den Häuptling der Bande und seine Familie getödtet haben. Lewiston hat eine organisirte Miliz von 60 Mann, welche theilweise zur Vertheidigung des Ortes gerüstet sind. Zwei Compagnien Infanterie werden heute Abend mit dem Dampfer von Wallula und morgen 25 Mann Cavallerie von Wallawalla erwartet. Fäushundert Indianer befinden sich am Hogmans Crek, jedoch haben ### goch keine Feindseligkeiten dort stattgefunden. Die Truppen von Mount Idahoe stießen am White Bird Canyon mit den Indianern zusammen. Die Soldaten saßen ab und einige von ihnen, sowie zwanzig freundliche Indianer blieben zurück, um die Pferde zu halten. Die Indianer eröffneten das Feuer auf die Truppen, und als der Kampf eine Zeit lang gewährt hatte, wurden die freundlichen Indianer unruhig. Die Soldaten, welche die Pferde bewichten, konnten sehen, daß sich der Sieg den Indianern zuneige und die Truppen sich zurückziehen. Der Capitän der Bürger, Sergeant Lytle, und ein Soldat sind, so weit man weiß, getödtet. Alle die Pferde Bewachenden, Weiße sowohl als Indianer, liefen davon, und zwar einige davon nach Mount Idaho, andere nach Lapway und ließen die Pferde auf der Prairie. Diejenigen, welche nach Lapway liefen, hielten nicht eher an, als bis sie den Garnisonsposten erreicht hatten. Viele Häuser auf der Prairie wurden niedergebrannt. Ein anderer Soldat, welcher am 18. früh um 8 Uhr vom Kampfplatze in der Garnison eintraf, meldet, daß die Soldaten zu Fuß und von den Indianern in einem Canon umringt seien. Es finde ein Handgemenge statt, in welchem Oberst Perry und etwa die Hälfte seiner Leute bereits gefallen seien, während die übrigen umringt find und als er floh, noch gegen die Ueberzahl kämpften. Die kämpfenden Indianer sind Nez Perces, mit denen kein Vertrag besteht. Diese, sammt andern unzufriedenen Indianern zählen etwa 200 Krieger. Es sind dies Wilde und die ganze Gegend befindet sich in der höchsten Unruhe. Die Indianer metzeln Männer, Frauen und Kinder im Camp Prairie nieder und die Anfiedler fliehen nach allen Richtungen hin, um sich in Sicherheit zu bringen. General Howard befindet sich nun in Lewiston, ist jedoch, da seine Truppen unzureichend sind, machtlos. Der die Division Pacific= Küste befehligende General MeDowell ist telegraphisch um schleunige Hilfe angegangen word n. Man erwartet hier weitere blutige Nachrichten. Gouverneur Chadwick ist um Waffen u. s. w. angegangen worden. Im Hauptquartier der Division der Pacific=Küste werden schleunig Anordnungen getroffen, um Truppen auf dem Schauplatze der Indianerunruhen zu concentriren. Der Aufstand wird als ein ernster betrachtet, da die Indianer muthig, kriegerisch und gut bewaffnet sind. Wenn alle Truppen, die dem General Howard zur Verfügung gestellt werden, concentrirt sein werden, wird ihre Anzahl sich auf etwa 800 belaufen, während die Zahl der Indianer etwa 1500 bis 2000 betragen mag. Asien. * Aus Taschkent schreibt man vom 11. v. Mts.:„Oberst Prschewalski hat an den Generalgouverneur Kaufmann vom Ufer des Mami=Julduß berichtet, die chinesischen Truppen hätten die befestigten Pässe Dewan über den Tjan=Schan genommen und die kaschgarischen Städte Takfsuk und Turfan besetzt. schon in Gegenden, die schon fast vor tausend Jahren das Wort vom Kreuze vernahmen, die praktische Brauchbarkeit dieser„Reisekoffer" bewährt haben. Diese genannten Ausrüstungsgegenstände für Missionäre, sowie die oben erwähnten Paramente, Kelche u. s. w. hat die große „Association zur ewigen Anbetung" und Unterstützung armer Kirchen beschafft. Sie ist darin von andern ähnlichen Vereinen in der Schweiz. Luxemburg, Piemont u. s. w. unterstützt worden. An diese aufgezählten Geschenke schließen sich die von Privatpersonen und Corporationen würdig an. Die Uaiversität Löwen hat ein sehr schönes, aus Gold gefertigtes und mit Edelsteinen reich verziertes Pectorale geschenkt; desgleichen fesselten unsere Aufmerksamkeit mehrere prachtvolle Kelche von höchst kunstreicher Arbeit in Gold und Email. Ein wunderschön gearbeitetes Glasschränkchen, mit geschmackvollen Verzierungen aus vergoldetem Metall fällt unter der Menge anderer Gaben besonders auf, es ist aus der Didzese Lüttich geschenkt worden und barg in seinem Innern den dem h. Vater aus Veranlassung seines Jubiläums überbrachten Peterspfennig der Lütticher Diözese. Eine ganz besondere Erwähnung verdienen noch die zahlreichen Fahnen, welche von den verschiedenen katholischen Vereinen Belgiens zur Ausstellung geschickt worden sind, dann nenne ich die großen Meßbücher, mehrere Breviere, von denen besonders einige durch die prachtvolle Ausstattung den Gebern alle Ehre machen. Die belgische Ausstellung nimmt fast den dritten Theil der „Gallerie der geographischen Karten“ ein, sie beschließt auch dieselbe. Wir lenken jetzt unsere Schritte nach der folgenden, genannr galleria degli arazzi(Gallerie der Tapeten, Gobelins), in welcher zunächst die italienische Ausstellung durch ihre Reichhaltigkeit und die Schönheit der Gegenstände unsere Blicke fesselt. Doch darüber Einzelnes im nächsten Briefe. Briefe über die Vaticanische Ausstellung. IV. (0 Rom, den 28. Juni. Wir kommen jetzt zu Frankreich, das noch immer als die erstgeborene Tochter der Kirche gilt und den Namen einer solchen auch bei dem Bischofsjubiläum des h. Vaters in glänzender Weise, sowohl durch die in numerischer Hinsicht am stärksten vertretene Anzahl seiner Pilger als auch besonders durch die prachtvollen und zahlreichen Geschenke gerechtfertigt hat. Jeder, der Gelegenheit hatte, die Schaaren zu sehen, welche aus dem schwergeprüften Lande hierher in die ewige Stadt geeilt waren, mußte sich sagen, daß Frankreich das Land des Katholizismus par excellence,— Belgien verdient ebenfalls diesen Namen— ist. Doch beginnen wir mit den Ausstellungsgegenständen. Es macht einen mehr als wohlthuenden, ja erhebenden Eindruck, wenn wir sehen, daß der Mann, welcher die Geschicke der Republik zur Zeit lenkt, mit einem der Person und der Stellung entsprechenden Geschenke, die erste Stelle unter seinen Unterthanen einnimmt,— exempla trahunt— Beispiele ziehen. Der Marschall Mac Mahon hat, wie ich schon im ersten Briefe bemerkte, einen wunderschönen Teppich, der in einer der ersten Gobelins=Fabriken Frankreichs angefertigt ist, geschenkt. Derselbe ist ein wahres Kunstwerk bezüglich der Ausführung, auf ihm ist eine Darstellung der berühmten Carits nach dem Gemälde des Andrea del Sarto eingewebt; die Lebhaftigkeit und Weichheit des Colorits, welche das Original auszeichnen, find in unnachahmlicher Schönheit wiedergegeben, die Feinheit der Arbeit erregt mit Recht Bewunderung. Ihm zur Seite befinden sich kleinere Gobelins, ebenso schön, sie stellen die vier Evangelisten dar und sind ein Geschenk einer angesehenen Dame Frankreichs. Paris ist zunächst mit mehreren großen Statuen aus Stein und zwei prachtvollen Vasen aus Porzellan von Seores mit herrlichen Liliensträußen aus Metall gefertigt, serner mit einem Service aus massivem Silber würdig: vertreten. Von weitern Geschenken aus der Hauptstadt Frankreichs neunen wir noch eine kostbare Fahne mit dem Bilde des Herzens Jesu, von wunderschduer Goldstickerei, dann eine ähnliche von nicht minder kunst: voller Arbeit; noch sind bemerkenswerth zwei Crucifixe, eines aus Bronze, das andere aus Gold, sie rühren von Privatpersonen her. Außerdem verdient noch ein Ostensorium, von reicher und geschmackvoller Arbeit, ein Geschenk einer Arbeiterverbindung, genannt zu werden. Andere fromme Vereine haben goldene Kelche, Ampallen u. s. w. geschickt. Die Zahl der Ciborien, unter denen einige von hohem Kunstwerth sind, ferner der Kelche, Meßkännchen, Glöckchen ist eine ungeheure, von kostbaren Meßgewänden, Pluvialien, Alben und sonstiger Kirchenwäsche nicht zu reden. Nicht minder würdig find die übrigen Städte Frankreichs Mar seille, Bordeaux, Amiens, Cambray, Lille, Limoges u. s. w. vertreten. Die Didzese Marseille hat unter anderem einen reich gearbeiteten Thronsessel von etwa zwei Meter Höhe mit dem Wappen von Marseille, ferner den Bildnissen der Apostel Petrus und Paulus, der h. Päpste Pius., Leo's., Gregor's I. und Pius V. geschmückt, geschenkt. Die Stickerei auf rother und weißer Seide stellt die Uebergabe der Schlüssel an Petrus seitens des Heilandes dar. Lehne und Füße des Sessels erregen durch ihre prachtvolle Schnitzarbeit gerechte Bewunderung. Bordeaux, das durch seine Weine und Cognacs berühmt ist, hat diese Gaben seines Landes dem h. Vater zum Geschenk gemacht. Von letzteren sahen wir verschiedene Fäßchen, welche die Jahreszahlen 1827, 1819 und 1792 trugen, sehr bezeichnende Daten, das erste ist das der Consekration zum Bischof von Spoleto, das zweite das der Priesterweihe und das letztere das Geburtsjahr des h. Vaters. Von andern bemerkenswerthen Gegenständen führen wir noch an: eine Nachbildung des Gemäldes von Van! Dyk, die heilige Familie auf Leinwand gemalt, ein Geschenk der Stadt Vordeaux; ein Bildniß des h. Vaters von einem einfachen Arbeiter angefertigt; eine herrliche Christusstatue aus getriebenem Silber von den Arbeiterverbänden Frankreichs, mehrere prachtvolle Bischofskreuze, Ringe, und eine unzählbare Menge der kostbarsten Stickereien in Seide und Gold. Es ist unmöglich alle Gegenstände bis in's Einzelne hier aufzuzählen, man kann sagen, daß es kaum eine Stadt in Frankreich gibt, die nicht irgendwie hier vertreten wäre.— Glänzt Frankreich durch die Reichhaltigkeit seiner Gaben, so steht ihm das kleine Belgien nicht nach. Seine Geschenke find kostbar und gleichzeitig praktisch. Wenn man weiß, wie der h. Vater für seine armen Gemeinden, die in allen Ländern der Welt sich befinden, besorgt ist, so ist auch diese Seite wohl alle Beachtung werth. Die belgische Abtheilung erregt schon von Weitem die Aufmerksamkeit, eine ganze Reihe Kelche und Ciborien, etwa vierhundert an der Zahl, fallen uns sofort in die Augen. Die meisten derselben sind von ganz einfacher Arbeit, eben nur dem Zwecke entsprechend, für den sie bestimmt sind. Außer diesen bemerken wir noch eine Menge Ostensorien, Leuchter, Reliquiarien, Weihrauchfäßchen(thurihula), unter denen einige Piecen hinsichtlich der künstlerischen Ausführung, der schönen und reichen Ornamentik in Email und Gold den Prachtstücken anderer Länder nicht nachstehen. Nicht minder reichhaltig ist die Ausstellung der Ornate, Vespermäntel u. s.., die von der einfachsten Arbeit bis zur reichsten Stickerei vertreten sind. Ihre Zahl mag sich wohl bis auf sechshundert velaufen. Wie man vor Allem hier den praktischen Zweck im Auge hatte, zeigt besonders der Umstand, daß man auch auf die einzelnen Riten Rücksicht genommen hat, so finden sich denn auch unter den zahlreichen Gewändern für den Cultus eine Menge Paramente für verschiedene orientalische Riten bestimmt. Es war dieses durchaus nothwendig, denn, wie bekannt, weichen unsere Ornate von denen der orientalischen Kirche in Hinsicht der Form bedeutend ab, sie haben mehr Aehnlichkeit mit unsern Vespermänteln. Was aber ganz besonders unter den ausgestellten Gegenständen in der belgischen Abtheilung unsere Aufmerksamkeit fesselt, daß sind die tragbaren Altäre für Missionäre, einhundert und fünfzig" an der Zahl. Sie sind in Reisekoffern eingeschlossen, welche durch ganz einfache Vorrichtungen an jedem beliebigen Orte aufgestellt werden können. Der Koffer enthält gleichzeitig Alles, was zur Feier der h. Messe nothwendig ist mit Einschuß der Ornate in den je nach Erforderniß des Ritus nothwendigen Farben. Er ist höchst bequem, weil er sich äußerlich in nichts von einem gewöhnlichen Handkoffer unterscheidet. Zwar sind diese Art Altäre alle für Missionen in Ländern bestimmt, wo die Kirche erst im Entstehen ist, aber doch dürfte sich auch Vermischte Nachrichten. * Vonn, 7. Juli. Wie das„Siegb. Kreisbl.“ mittheilt, wurden dem Landraths=Amte zu Siegburg von Bergheim an der Sieg Larven eingesandt, welche man in dem Verdacht hatte, daß sie von dem Kartoffelkäfer abstammten, eine Befürchtung, die sich indeß als unbegründet erwies. Verwechselungen der Larven des Coloradokäfers mit denen anderer Species des Goldblattkäfers(Chrysomela) sind bei Laien um so leichter erklärlich, als die Furcht vor weiterer Verbreitung des gefährlichen Einwanderers allenthalben eine große ist. * Köln, 6. Juli. Man schreibt der„Franks. Ztg.“:„Die letzthin in Ihrer politischen Uebersicht gebrachten zeitgemäßen Worte über die jüngste Heldenthat„des Rheinischen Liberalismus“ durch den bekannten „Reoancheakt“ Wahlcensuserhöhung im Gladbacher Gemeinderath finden in der rheinischen Presse überall da Anerkennung und Widerhall, wo die„Köln. Ztg.“ und der„DVC.“ nicht herrschen. In unverfrorner Weise hat sich die Reaktionslust unserer„Antiultramontanen“ noch niemals dokumentirt: offener hat uns diese„nationale Reichsfreundlichkeit" à la Cappelmann und Jung noch niemals dargethan, weßhalb denn eigentlich am schönen Rhein die festeste Burg der Centrumspartei entstanden ist. Und mit solchen Thaten glauben diese„liberalen" Helden den im Volke verlorenen Boden wieder zu gewinnen! Nur neue Stärkung der Opposition, d. h. nach heutiger Lage der Parteiverhältnisse bei uns, der Centrumspartei, wird die Folge dieses Gebahrens sein!— Dieselben Neigungen blühen überall da in den westlichen Provinzen, wo der Liberalismus sich als Majorität fühlt und ist es fast soweit gekommen, daß man vom unabhängigen und freiheitlichen Standpunkte aus mancherorts eine ultramontane Majorität dem Sybel'schen Liberalismus vorziehen muß? Sollen wir vielleicht so schnell vergessen, in welch unerhörter Weise u. A. die„liberale“ Majorität des Stadtraths unserer rheinischen Metropole anno 1875 sich bei Berathung des Entwurfes einer neuen Städteordnung zum Interpreten aller illiberalen und reaktionären Bestimmungen und nich darüber hinaus, machte? Sollen wir außer Acht lassen, daß es die Gemeinderäthe der Centrumspartei allein im Verein mit wenigen verprengten Resten unseres einst allmächtigen Fortschritts gewesen, die für allgemeines direktes Wahlrecht und gegen Klassenabstimmungen und Ensus eingetreten sind?— Doch wozu die Sisyphusarbeit, unserem Scheinliberalismus oder Nationalservilismus von Unpartilichkeit und Objecrivität zu sprechen! Den Leuten kann nicht mehr— geholfen werden!!!“ * Köln, 6. Juli. Vor Kurzem zur Abendzeit kam einem hiesigen Wirthe in seinem eigenen Hause auf der Kezelbahn aus einer Tasche seines Rockes, den er ausgepgen und an die Wand gehangen hatte, eine Brieftasche mit 2600 M. alhanden. Noch an demselben Abend suchte der Wirth im Beisein von zwei Freunden, welche mit bei der Kegelpartie gewesen waren, den Herrn Polizei Commissar Blum auf und theilte demselben seinen Verlut mit. Einer der Begleiter bat den Commissar, ihn und den zweiten Freund zu untersuchen, damit nicht etwa ein Verdacht gegen sie entstehen könne. Der Wirth aber erklärte, dies unter keiner Bedingung zugeben zu wollen. Der zweite Freund, den wir X. nennen wollen, machte gleichzeitig daruf aufmerksam, daß einer der Mitspieler sich entfernt habe, ehe die Kegepartie zu Ende gewesen. Herr Blum stellte nun die sorgfältigsten Nachorschungen an, hielt auch bei demjenigen, auf welchen X den Verdacht glenkt hatte, Haussuchung, allein vergebens. X. zeigte sich dem Wirthe, der natürlich auch selbst Alles aufbot, um den unrechtmäßigen Besitzer seines Geldes ausfindig zu machen, äußerst behülflich und machte namenlich darauf aufmerksam, daß man suchen müsse in Erfahrung zu bringn, welche Nummern die Banknoten— es waren nämlich drei Scheine zu: 500 M. und 11 zu je 100 M.— getragen hätten. Schließlich lenkti sich der Verdacht auf eine andere Person, und zwar auf den X. selbst. Nan ließ diesen wissen, daß man nicht nur die Nummern der Noten, sonern auch den Dieb kenne und nur zuzugreifen brauche, um denselben u packen. Da, vorgestern, kommt K. zu dem Wirthe und sagt ihm: e möge einen Spaziergang mit ihm machen, er habe ihm über den Verblib des Geldes etwas mitzutheilen. Beide gehen hinaus nach dem Kirchho zu Melaten. X. führte den Wirth an eine entlegene Steue, bedeutetihn, sich niederzusetzen, und erklärt nun, das Geld sei ihm zugeschickt wrden, gleichzeitig zieht er einen Revolver aus der Tasche mit der Drohng, er werde den Wirth, wenn er von der Sache rede, erschießen. zann geht er zu einer entfernt liegenden Grabstätte und kehrte bald wieer zurück. Auf die Bitte seines Begleiters, ihm das Geld zu geben, entganete er kurz:„Nein!“ Dann gehen Beide nach der Stadt zurück in das Haus des Wirthes, wo X. 2400 M. herausgibt. Bald darauf erfolgte seit Verhaftung. Die eingeleitete Untersuchung wird das Nähere ergeben. * Bruchhausen(Kiis Neuwied), 5. Juli. Auf eine vom hiesigen Kirchenvorstande wegen seschlagnahme der Kirchenbücher resp. des Kirchensiegels beim königl. Obepräsidium erhobene Beschwerde erfolgte anfangs voriger Woche laut der hermania“ nachstehender Bescheid:„Oberpräsidium der Rheinprovinz..kr. 4524. Coblenz, den 9. Juni 1877. Dem katholischen Kirchenvornnd eröffne ich auf die Eingabe vom 18. Mai d.., betreffend die Tschlagnahme der Kirchenbücher und des Pfarrfiegels der katholischen Pfarrei Bruchhausen, daß nach einer generellen Anordnung des Hrn. Linisters der geistlichen Angelegenheiten eine solche Beschlagnahme immer intreten muß, wenn Kirchenbücher zur Beurkundung des Personenstank gedient haben und nach Erledigung einer katholischen Pfarrei in der etreffenden Parochie kein Geistlicher vorhanden ist, welchem die Befugnißzur Ausstellung von Attesten aus den fraglichen Kirchenbüchern zusteht. Die Aufbewahrung der in Beschlag genommenen Kirchenbücher und Kirensiegel, so wie die Ertheilung von Auszügen aus den ersteren ist der beeffenden königl. Regierung übertragen, welche sich zur Erledigung dieseweschäfte der örtlich zuständigen Landräthe als ihrer Commissarien hienen darf. Ich befinde mich daher nicht in der i Lage, der Beschwerde#s katholischen Kirchenvorstandes Folge zu geben. Der Oberpräsident di Rheinprovinz(gez) v. Bardeleben. An den katholischen Kirchenvor#nd zu Bruchhausen.“— Unter den„generellen Anordnungen“ kann* Herr Oberpräsident nur die„allgemeine Verfügung“, betreffend die Führung der Kirchenbücher 2c.“, vom 19. Septbr. resp. 13. October 1878verstanden haben. Darin ist aber nur von solchen Fällen die Rede, in elchen ein gesetzwidrig angestellter Geistlicher die Führung der Kirche#licher beanspruchen sollte. Kapläne und Vicare haben in der Erzdiche Köln allzeit nach dem Tode der Pfarrer die Kirchenbücher fortgeßirt resp. Zeugnisse aus denselben aufgestellt. Soll mit dem Bescheide# Herrn Oberpräsidenten implieite nun auch die Anstellung des hiefig Vicars als eine„gesetzwidrige“ erklärt sein? * Trier, 3. Juli Der Gerberei=Besitzer Herr Karl Varain wurde gestern Morgen in suer Wohnung todt im Bette gefunden. Die Untersuchung ergab, daß ir Hahn des Gasrohres nicht ganz zugedreht, und dadurch das Gas k solcher Menge ausgeströmt war, das es den Erstickungstod bewirkt— Gestern Abend ist im hiesigen MilitärLazarethe der Hausist Krummel als Dritter der in Diedenhofen zur Zeit der Anwesenhe des Kaisers an der Trichinose Erkrankten nach fast zweimonatlichen Leiden der furchtbaren Krankheit erlegen. Es befinden sich nunme, laut der„Trierer Landes=Zeitung“, noch vier Trichinenkranke hieelbst, von denen jedoch drei bereits wieder etwas * Neuß, 4. Juli. Die nationalliberale„Elberfelder Zeitung“ „In Sachen des hierorts kläglich bestellten Fortbildungsschutwesen; welches in Folge einer Regierungsverfügung vor unsern wohllöblich, Stadtrath gebracht worden war, hat dieser beschlossen, einstweilen ab. beim Alten zu lassen.“ * Düsseldorf, 5. Juli. Das Stadtvererdnetencollegium beschloß;, seiner vorgestrigen Sitzung, bei der königlichen Regierung dir Auflosug. der israelitischen Schule und Vertheilung deren Schüler in die Volkssck, len zu beantragen. Der Feldzug gegen die confessionelle Schule#### also von der„liberalen“ Majorität fortgesetzt. * Rees, 5. Juli. Eine erhebliche Anzahl Beiefe und andere Pos, sendungen, welche auf einem angeklebten Zettel den amtlichen Vermee tragen:„Der beiliegende Brief ist von einem Postunterbeamten widg rechtlich zurückgehalten worden. Heindorf, Post Inspector aus Dässe, dorf“, wurden am 28. Juni hiesigen Adressaten zugestellt. SichereVernehmen nach hat ein junger Mann, der hier eine Zeit lang al Briefträger angestellt war und im Herbst vorigen Jahres wegen ordentlichen Wandels entlassen wurde, die bezeichneten, ihm zur B. stellung übergebenen Poststücke zurückbehalten. Als er von hier abgerei war, um sich eine andere Beschäftigung zu suchen, übergab er eineWirthe in Oberhausen seinen Koffer zur einstweiligen Aufbewahrunließ sich aber dort nicht mehr sehen und ist überhaupt seitdem de schollen. Vor einigen Tagen wurde der Koffer amtlich eröffnet un man fand die unterschlagenen, meistens aus dem dritten Quartale vorigen Jahres datitten Postsendungen, die nunmehr erst an ihre Adressa gelangt sind. * Sümmern, 5. Juli. Von hier ist, wie die„Berg.=Märk. Zt. mittheilt, an den Herrn Kreisschulinspector Wolf zu Hagen Folgenzz## geschrieben:„Ew. Wohlgeboren haben bei der in voriger Woche in#### hiefigen katholischen Schulen abgehaltenen Revision auch die Religion: den Kreis der Prüfung gezogen. Eine Ermächtigung dazu kann alls von dem kirchlichen Lehramte ausgehen. Da Sie eine solche nicht ne# gewiesen haben, und ich als Pfarrer für den Religionsunterricht nächste Verantwortung trage, so erhebe ich hierdurch Protest gegen Versuch, in meiner Pfarrei ohne kirchliche Vollmacht den Religionsun richt zu leiten oder zu beaufsichtigen.— Der Pfarrer.“ * Solingen, 6. Juli. Vor einigen Tagen endlich ist der seit f. Jahren andauernde Strike der hiesigen Messerschleifer auf gütliche Wege beigelegt worden. Ueber 14,000 Thaler sollen in dieser Zeit: Unterstützungen für arbeitslose Vereinsmitglieder ausgezahlt worden se. V Werden, 5. Juli. Werden hat Aussicht, durch die neue Geritu#### organisation ein Amtsgericht von 2 bis 3 Richtern zu erhalten, wenn sich dem Justizfiscus gegenüber verpflichtet, das erforderliche Gerichtig bäude auf Stadtkosten zu erbauen und dem Gericht dasselbe gegen on übliche Miethe zu überlassen. Die Stadtvertretung wird im Gesam#o interesse wohl dieses schwere Opfer bringen, denn es wäre doch zu schat wenn Werden seine Rechtspflege, die es seit 1000 Jahren besessen## verlieren sollte. Unter der Abtei bestand hier ein Landgericht, damals Inquisitionsgericht genannt wurde. Nach der Klostersequestraun beließ auch Preußen dies Gericht noch hier, bis die Functionen desselbn etwa im Jahre 1825 dem Obergericht in Hamm übertragen wurder Seitdem besteht nun hier eine vom Kreisgerichte Essen ressortirende## richts=Commission, an welcher augenblicklich nebst dem Richter noch dur# Referendare fungiren, ein Zeichen, daß Arbeit genug für mehrere Richtn vorhanden ist. Das alte Gebäude, in welchem diese Gerichts Commiffn ihre Bureau hat, ist schon lange Zeit zu klein und deshalb ist der####bau erforderlich, dessen Errichtung hoffentlich die Stadtbehörde und=Ve## tretung nicht verweigern wird. * Aus Bochum, 5. Juli, wird der„Germania“ geschrieben: kanntlich ist unsere Marienkirche den hiesigen„Altkatholiken“ zum„Mutgebrauch“ angewiesen worden. Seitdem ist das Gras auf dem Plar### rings um die Kirche so gewachsen, daß sich der Kirchenvorstand für vr pflichtet hielt, einen Verkaufstermin anzusetzen; derselbe findet Donner tag den 5. d. Mts. statt. Die Thatsache ist sicherlich ein laut redend Zeugniß für das„Gedeihen" des„Altkatholicismus" und für die 5 hebliche Zahl seiner hiefigen Mitglieder“.= * Hagen, 5. Juli. In der jüngsten Sitzung des StadtverordnetenCollegiums wurde beschlossen, für öffentliche Tanzlustbarkeiten, die bis 11 Uhr Abends dauern, 6 Mark, bis 12 Uhr 9 Mt. und über Mitternacht hinaus 12 Mark Gebühr zu erheben. * Hamm, 5. Juli. Die„Trerzonia“ meldet: Heute Morzen haben die Verhandlungen gegen den katholischen Pfarrer Fleischhauer von Hutkarde vor dem hiefigen Schwurgericht begonnen. Die Verlesung der Auklage=Acten dauerte 1¼ Stunden und wird in denselben behauptet, daß der Angeklagte in acht Jahren seck szig Fälschungen im Einzelbetrage von je zwei bis zu zwanzig Thalern sich habe zu Schulden kommen lassen die eine Gesammtsumme von 280 Thlr. ausmachten. Der Pfarrer sieh in Folge der langen Haft sehr angegriffen aus.gän * Coesfeld, 5. Juli. Dieser Tage erschienen hier Regierungsrat, Gedike, Staatsanwalt Grawert und Kreisrichter Wolf, um bei dem Tr. rector des Klosters der hiesigen Schulschwestern über das Vermögen da Anstalt Nachforschungen anzustellen. Es ist, laut dem„Westf. Mercur, sehr aufgefallen, daß statt des hiesigen Kreisrichters und des Staatsan waltes Koppers die Herren Wolf und Grawert aus Münster, also au einem ganz andern Kreise, mit der Untersuchung betraut sind. * Hiodingsel, Kreis Coesfeld, 5. Juli. Sonntag Nachmittag in 5 Uhr entlud sich hier ein schweres Gewitter, begleitet von fürchterlichtn Hagel. Nur einige Minuten, und vernichtet war unsere so üppig Frucht. Weizen, Roggen, Gerste, Buchweize., Erbsen und Bohnen fi## total zerschlagen; die üppige Frucht ist zur Hälfte und Dreiviertel## schädigt. Namentlich sind auch stark mitgenommen die Bauerschaft Elvert, Schölling, so wie einzelne Theile der Bauerschaften Taldm# und Rödder, und gewähren die vordem so stolzen Felder einen betrüter den Anblick. Die Glaser sind sehr in Anspruch genommen, da in Maßt Tt: mtxtMrschaxt.e..3 Masse Scheiben zertrümmert uind. Versichert haben leider nur Wem## „- Cassel, 5. Juli. Der hiesige Stadtrath beabsichtigte, eine## tation an den Kaiser nach Ems zu entsenden, mit der Bitte, unsere# zum Sitze eines Oberlandesgerichtes zu machen. Da der Kaiser## gleichen Angelegeuhtiten den Beschlüssen der zuständigen Behörde### lich nicht rorgreift, so wurde die durch ein Schreiben vorher nacht#t# Audienz abgelehat. Die stolzen Bürger Cassels, die einstens als kun einer Rezidenz unserem Kurfürsten gegenüber das Haupt so## trugen und anno 1866 sich mit Hast in Preußens Arme stürzten, aussen bitten jetzt um ein Oberlandesericht!— Unsere„Nationalliberalen si#o ganz untröstlich darüber, daß Here Landrath Mayer zu Markurz wezen Absassung der bekannten„Stiefelputzer"=Broschüre nicht alsdald zur Disposition gestellt wird. Bei diesen Leuten darf eben Niemand, am allerwenigsten aber ein Beamt:: eine freie Meinung äußern; entweder, heißt es da, nach der„liberalen" Pfeife tanzen, oder ohne Erbar### und ohne Vorzug über die Klinge springen.„ 500 * Kassel, 6. Juli. Neulich hat die landespolizeiliche Prüfunz Abnahme der neuen, von hier nach Wilhelmshöhe führenden Streten Maschinenbahn stattgesunden. Das Resultat war ein durchaus guastiges da der Brtrieb mit den zum ersten Male in Deutschland in Gebrauch gesetzten Straßenlocomotiven sich als ein allen Anforderungen eutspre“ chender erwies. Es soll der Gesellschaft die Concession zu einem zunach vierwöchentlichen Betriebe(vom 4. bis 31. d..) ertheilt werden, um vorerst practische Erfahrungen zu sammeln und dann die weiteren on cessionsbedingungen hierauf zu stützen. Die Maximalgeschwindigkeit! auf 5 Minuten per Kilometer festgesetzt worden. 5 A Fulda, 6. Juli. Herr Dr. Nicolaus Kircher von hier wie ich Ihnen früher gemeldet, wegen Vornahme geistlicher Amtshaur lungen in der gesperrten Pfarrei Dipperz„gemart“ und eine Auspfan' dung desselben mehrmals umsonst intendirt. Herr Kircher hat sich nmt vor Kurzem nach Frankreich begeben, um ungestört seine noch jugendlicht Kräfte im Dienste der Kirche verwenden zu können.— In die Kircht zu Neustadt(Oberhessen) fuhr bei den letzten schweren Gewittern n Blitzstrahl und beschädigte das Gewölbe derselben derart, daß die Kitch“ geschlossen werden mußte. Der Gottesdienst wird nun vorläufig in dortigen Kirchhofskapelle abgehalten.„ * Lindau(bei Göttingen), 3. Juli. Am Sonntag Morgen traset zwei Criminalbeamte aus Göttingen hier ein und revidirten die Buch“ des Bankiers Ph. Graune. Nach Durchsicht wurden dieselben negst, deren Werthpapieren mitgenommen und Nachmittags 2c. G. verhafte umhergehen können. Auch der vierte scheint die eigentliche Krisis überstanden zu haben. * Neuß, 6. Jul Die„Neuß=Grevenbr. Ztg.“ meldet in eigener Angelegenheit. Am 6März d. J. wurde von der Zuchtpolizeikammer zu Düsseldorf das frtdrechende Erkenntniß der ersten Instanz gegen den verantwortlichen Recteur dieser Zeitung in Sachen des oft erwähnten Briefes des hochwHerrn Erzbischofes Dr. Paulus Melchers bestätigt. Hiergegen hatte derönigliche Ober=Procurator zu Düsseldorf des Cassations=Recurs eingelt; wie uns mitgetheilt wird, hat das Ober=Tribunal denselben verworfen Handel und Versehr. Wie man aus Elberfeld meldet, geht die Deputation der Bergisch=Märkischen Eisenbahn=Gesellschaft von der Ansicht aus, daß es die Organt Staates, d. h. daß es die königl. Direction sei, welcher die Verantwor lichkeit für die keineswegs überall durch die Verhältnisse bedingt ausgaben wegen des Nachtrags=Credites für Finnentrop=Olpe zu fällt, da die Deputation den Bau nur auf Grund der vorhandste ge## anschläge genehmigt hatte. Die Bauüberschreitungen sind abre in.: tender Art und theilweise erscheinen dieselben so wenig begründet, zan man dem Staate gegenüber mit aller Energie aufzutreten Pofeäigrantie derselbe es nicht vorziehen sollte, durch Uebernahme einer Ziusga eine gütliche Regelung der sich fraglos ergebenden Streitfrage herbeig“ Karlsruhe, 30. Juni. Bei der heute statgehalten Zebegeggn Badischen 35 Fl.=Loose find folgende 10 Gewinne 2 ½11, 203.317, worden: 4335, 27,094, 70,451, 70,497, 117,611, 133,111, 280,786, 302,321, 324,819. Vaanmatlicher Recdaam: J. A; Hermann Moestes in uf.— Verlag: P. Hauptmanu.— Druck der Hauptmaur'schen Buchdruckerei in Vom(Sürt Nr.), 6. Jahrgang. Bonn, Sonntag den 8. Juli 1877.(Zweite Ausgabe.) Nr. 184 Abonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn inel. Traglohn 4 RMark; bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark. für das Karhoulsche deutsche Jolk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPfennig. ** Die Ursachen der Unsicherheit. Ueber Unsicherheit von Leben und Vermögen in Berlin lamentiren die Blätter aller Parteistellungen in gleichem Maße. Raub und Mordanfälle finden statt in den belebtesten Gegenden der Stadt, sagt die„Nordd. Allg. Zig.“, zu einer Tageszeit, wo die Bevölkerung aller Stadttheile in Bewegung ist, und haben eine Bestürzung hervorgerufen, die sogar den Charakter der Beängstigung angenommen hat. Würden alle in Berlin vorkommenden Verbrechen in die Oeffentlichkeit gelangen, sagt die Berliner „Volksztg.“, die Bewohner Berlins würden staunen ob dieser geradezu trostlosen Sicherheitszustände. Berlin ist die Stadt der Intelligenz: wie ist es möglich gewesen, fragt die„Volksztg.“, daß solche Zustände eintreten konnten? Aus dieser Frage dürfen wir zunächst wohl den Schluß ziehen, daß die Intelligenz, der man so große Opfer gebracht hat, als sei sie ein unfehlbar wirksames Heilmittel gegen Gesetzlosigkeit und Verbrechen, den Dienst versagt, den man von ihr erwartet hat. Kein Berliner Blatt hat in all den Jahren des Culturkampfes kraftiger in die Welt hineingerufen, daß die Bildung aller Gesetzlosigkeit ein Ende machen, daß man nicht nöthig haben würde, Zuchthäuser und Gefäugnisse zu bauen, wenn man viel Geld auf die Schulen verwende, als die fortschrittliche „Volksztg“. Jetzt erkennt sie ihren Irrthum, und staunend fragt sie, wie es möglich gewesen, daß die Dinge so geworden sind, wie sie sind. Berlin ist die Stadt der Intelligenz, und dennoch ist Mißachtung der Gesetze an der Tagesordnung. Mangel an Bildung wagt auch das genannte Blatt nicht mehr als Ursache der Gesetzlosigkeiten hinzustellen: es findet die Ursache der herrschenden Unsicherheit in der raschen und starken Zunahme der Bevölkerung Berlins und in den beklagenswerthen socialen Verhältnissen einerseits und anderseits in der unzweckmäßigen Organisation und nicht hinreichenden Thätigkeit der Sicherheitspolizei, die, wiewohl sie in den letzteren Jahren fast um das Vierfache vermehrt worden, so daß im Verhältniß zur Bevölkerung die Sicherheitsbehörden von London und New=York ein geringeres und die von Paris und Wien kein größeres Personal repräsentiren, dennoch weit geringere Erfolge im Kampfe mit dem Verbrecherthum erziele, als die Sicherheitsbehörden der genannten Städte. Daß die angeführten Umstände einen Theil der Schuld tragen, ist unleugbar, die ganze Schuld aber tragen sie nicht.— Die Zunahme der Rohheitsverbrechen, sagt die„Nordd. Allg. Ztg., macht sich nicht bloß in Berlin und in den großen Städten bemerkbar, das Wachsthum der Bevölkerung sei darum nicht allein für die Zunahme der Verbrechen verantwortlich zu machen; es liege aber nahe, den Einfluß in Betracht zu ziehen, den die Socialdemokratie in ihrer wachsenden Verbreitung ausübe. Nach der Doctrin der Socialdemokraten ist die ganze geellschaftliche Ordnung, wie sie besteht, unberechtigt, dem arbeitenden Volke, nicht bloß dem in den Fabriken, sondern auch dem in den Scheunen und auf den Aeckern arbeitenden, feindselig: sollte durch eine solche Lehre nicht das Verlangen erweckt werden, die Hand auszustrecken nach dem, was dem Reicheren gehört? Die„Nordd. Allg. Ztg.“ weiset auf die Gleichgültigkeit der Socialdemokraten gegen die Religion oder, richtiger gesagt, auf ihre Religionslosigkeit, auf ihren Atheismus hin: ein solches Abwerfen alles religiösen Glaubens, meint sie, müsse böse Früchte tragen. Es sei nicht bloß ein thörichter, sondern ein zerstdrender Wahn, dem Volke das Sittengesetz einpflanzen zu wollen ohne die Form eines göttlichen Gebotes und ohne den Glauben an ein göttliches Gebot; die Beispiele sittlicher Verwilderung träten uns täglich mehr entgegen als traurige Zeichen, wohin es führe, wenn man sich von der Autorität in religiösen Dingen lossage; es würde ein entsetzliches Unglück sein für die nationale Entwickelung, wenn man solche Zeichen nicht beachten wollte. Insbesondere glaubt das Blatt mahnen zu müssen, man solle nicht dem Kindergemüthe die sittlichen Eindrücke fernhalten, die es der religiösen Erziehung verdanken könnte: es seien, so versichert es, diese frühesten Eindrücke für das Leben in den späteren Jahren von der höchsten Wichtigkeit. Wir können dem officiösen Blatte für solche Worte nur dankbar sein, müssen aber fragen, ob denn bloß die Socialdemokratie und, wie sie hinzufügt, der kirchliche Radicalismus einem solchen „thörichten und zerstörenden Wahn“ sich hingebe. Sollten nicht auch alle diejenigen in demselben Wahn befangen sein, die das Volk von den Priestern befreien zu wollen vorgeben und das Ansehen der Priester zu schwächen suchen, die es den Priestern unmöglich machen, das göttliche Gebot einzuschärfen und besonders den Kindern eine religiöse Erziehung zu geben? Oder thun dies etwa bloß die Socialdemokraten und die kirchlichen Radicalen? Thun es nicht auch andere, die nicht zu den Radicalen gerechnet sein wollen?— Der Radicalismus ist viel weiter verbreitet, als man im allgemeinen glauben zu wollen scheint. Oder ist nicht schon das ein radicaler, ein umstürzender Grundsatz, daß die Gesetzgebung der Staaten souverän sei in dem Sinne, daß ihr keine Schranken Lezogen seien, daß man ihr gegenüber auf kein Recht sich berusen könne und nur das Recht sei, was in der Form des Gesetzes ausgesprochen sei? Sind nicht bei einem solchen Grundlate sogar die zehn Gebote Gottes in Gefahr, für abgeschafft enlart zu werden? Die Socialdemokraten thun weiter nichts, m. 246 sie die einfachste Folge aus jenem Grundsatze ziehen. alles dasjenige und nur dasjenige ist, was die GeZzebung in der Form des Gesetzes ausspricht, dann haben auch gätssahote die auf dem Berge Sinai gegeben wurden, keine ####tuche Autorität mehr: sie haben nur insofern dann noch Beinhimon. die Gesetzgebung sie anerkennt und mit ihnen über## imt, und nichts steht im Wege, daß eine radicale Gesetz#rung sie vollständig aus der Welt schafft. götlichen ar offentlichen Sicherheit dienen, so setze man die in die.eg.“ der staatlichen Gesetzgebung gegenüber wieder standen murd. die ihnen gebühren und früher auch zugewomit„.“:. sodann lasse man den Geistlichen ihr Ansehen, künden“ ats Diener Gottes dessen Worte den Menschen verSchule## ihnen nicht den Zutritt zur Kanzel und zur gebung nicht sich in dieser Beziehung unsere Gesetzder Unsicherheit unserer““ s0 ist es außer Zweifel, daß es mit seti schon der Fall in. Zustände noch schlimmer wird, als es scheint selbs der Fars, S. 1aldenokratie Einhalt zu thun, das ihr dürfte es nicht lang.“““ Zt6- kaum mehr möglich: nach demskratischen Aaitat: daß die Früchte der socialsich fühlbar machen... der ländlichen Bevölkerung Fabriken arbeitenden...“ wenn neben der auf den tung nicht mehr..u3 auch die ländliche Bevölke* mige anerlennt, daß Gott es ist, der das Verbot gegeben hat: Du sollst nicht tödten, nicht ehebrechen, nicht stehlen? uird man bald anerkennen, daß die Gesellschaft des mit göttlicher Autorität bekleideten Geistlichen bedarf, wenn nicht Gesetzlosigkeit und Verbrechen überhand nehmen und alle Cultur vernichten soll!. Deutschland. * Berlin, 7. Juli. Aus Wien wird heute auch der„Nat.= Ztg.“ von der„wachsenden Unbehaglichkeit in den dortigen maßgebenden Kreisen" berichtet. Als Ursache wird die Proclamation des Zaren an die Bulgaren und die Bereitwilligkeit, mit welcher Italien den Montenegrinern durch eine Flottendemonstration in ihrer neulichen Bedrängniß hatte zu Hülfe kommen wollen, so wie endlich das Gerücht angeführt, nach welchem eine Abmachung zwischen Rußland und Serbien bestände, wonach das letztere sich so lange ruhig verhalten solle, bis Rußland die Türken aus Bulgarien vertrieben habe, dann sollte Serbien seine Unabhängigkeit erklären und nöthigenfalls mit den Waffen in der Hand vertheidigen. In hiesigen Blättern lesen wir: Obschon das Wiener Cabinet von Rußland die bestimmte Versicherung erhalten hat, daß Serbien sich nicht am Kriege betheiligen werde, so wird doch in Serbien mit allen Mitteln und Kräften eine Action zu Gunsten Rußlands vorbereitet und man ist in Wien darüber gar nicht im Zweifel, daß Serbien, sobald die Bulgarei bezwungen, ebenso wie Rumänien die Offensivoperation der russischen Armee unterstützen werde. Denn Rumänien hat trotz aller Dementis ein Bündniß mit Rußland abgeschlossen, wonach letzteres für die Herstellung der rumänischen Unabhängigkeit sich verpflichtet, wogegen Rumänien ihm 40,000 Mann zur Verwendung im gegenwärtigen Kriege stellen soll. In den maßgebenden Kreisen Wiens ist deshalb eine Verstimmung gegen Rußland eingetreten, die bedenklich werden könnte, sollte sich Rußland schließlich doch noch von der nationalen Strömung in den russischen Volkskreisen hinreißen lassen und auf die österreichischen Interessen nicht die Rücksicht nehmen, die das Wiener Cabinet beanspruchen zu können glaubt. Eins der größten Hetzorgane zu einem Kriege mit Frankreich ist die der sogenannten Botschafterfraction nahestehende Matthias'sche„Deutsche Reichs=Correspondenz“. Dieses neusilberne Organ hat die Perfidie, heute Folgendes in die Welt hinauszulügen, wohl in der Absicht, die öffentliche Meinung für ein von ihr gewünschtes, preußisches Prävenire genügend vorzubereiten: Es stellt sich immer mehr heraus, daß von den drei monarchischen Parteien in Frankreich, der Orleanisten, Legitimisten und Bonapartisten die letzteren den weitaus größten Anhang haben und Mac Mahon allein im Dienste dieser letzteren thätig ist. Was in den gouvernementalen französischen Blättern behauptet wird, daß der Präsident der französischen Republik bis zum Jahre 1880, also bis zum Ablauf des Septenniums, die gegenwärtige Verfassung respectiren werde, ist eitel Phrase. Die derzeitigen Machthaber beabsichtigen, noch in diesem Jahre mit Hilfe des Votums der französischen Nation die Republik zu beseitigen und das Kaiserreich wieder herzustellen, um im nächsten Frühjahre mittels des Revanchekriegs entscheidend in die europäischen Angelegenheiten einzugreifen. Fallen die Wahlen nicht im monarchischen Sinne aus, so wird darum gleichwohl Mac Mahon nicht von der Ausführung seiner Mission abstehen. Die Nationalversammlung würde dann von Neuem nach Hause geschickt und der Staatsstreich gewagt werden, denn soll die Mission ausgeführt werden, dann muß sie eben jetzt erfüllt werden. Im Jahre 1880 wird die europäische Situation einen ganz anderen Charakter angenommen haben und Frankreich würde dann jedenfalls zu spät kommen. Hierüber wird man in Frankreich eben so wenig als in Europa irgend Jemanden täuschen wollen. Die Berufung auf das Septennat wird daher Niemanden über die eigentlichen Absichten des gegenwärtigen Regiments i Frankreich beruhigen. Was würde auch die römische Curie zu einer solchen Verschleppung der Entscheidung bis zum Jahre 1880 sagen? Die letztere braucht während der gegenwärtigen Orientwirren den starken Arm Frankreichs. In Rom rechnet man darauf, daß Rußland durch den Krieg mit der Türkei im Herbst eine bedeutende Schwächung erfahren und Oesterreich alsdann den Muth bekommen werde, Rußland entschieden entgegenzutreten. Deutschland glaubt man alsdann isoliren zu können, um es mit Hülfe einer österreichisch=französischen Allianz zu vernichten. Diese Pläne können der Deutschen Regierung nicht verborger sein, und sie wird gewiß rechtzeitig Alles aufbieten, um sie bei Zeiten zu Schanden zu machen. Solche Artikel, voll Lüge und Verleumdung, werden täglich vom Stapel gelassen und regen das Land auf. Wie unheilvoll sie auf Handel und Verkehr wirken, das kann man aus folgendem Briefe, der aus Westfalen datirt ist, ersehen: Die„Kriez=in=Sicht" Artikel der officiösen Blätter fangen bereits an, ihre übelen Früchte für unsere so schwer darnieder liegende Eisenindustrie zu tragen. Auch die leisen Anfänge und kleinen Anzeichen einer wenn auch immerhin noch unbedeutenden Besserung der geschäftlichen Lage und Neubelebung des Geschäftsgeistes, wie sie hie und da wenigstens hervorgetreten, sind nun wieder völlig verschwunden, seitdem die Kriegstrommel von den verschiedenen Blättern dieser Sorte wieder so eifrig gerührt wird. Ja, das Vertrauen dürfte nun wieder in einem solchen Grade entschwunden sein, daß erst eine völlig beruhigende Gestaltung der europäischen Verhältnisse— und wie lange läßt diese vielleicht noch auf sich warten— es wieder in stärkerem Maße hervorrufen könnte. Was das für uns aber bedeutet, darüber geben schon unsere Steuerlisten mit ihren in den letzten Jahren so überaus gesunkenen Beträgen hinreichend Auskunft. Vergeblich fragt man sich jedoch, wozu diese absichtliche Beunruhigung des Volkes eigentlich dienen soll? Unsere Regierung durch diesen kriegerischen Lärm zu Wachsamkeit anzufeuern, wäre doch mehr als absurd. Vertrauensseligkeit ist wahrlich der Politik des Fürsten Bismarck nicht eigen. Das deutsche Volk aber ist jederzeit bereit, dem Rufe der Regierung zu folgen, wenn es gilt, das bedrohte Vaterland zu schützen, auch wenn es unmittelbar aus völliger Ruhe aufgeschreckt wird. Dafür legt das Jahr 1870 vollgültiges Zeugniß ab. Auch haben wir doch wahrlich nicht die schweren Lasten für unsere Heeresorganisation und den Bau unserer gewaltigen Festungen bisher so willig getragen, um bei jeder politischen Schwierigkeit dennoch sofort allarmirt zu werden, als ob wir sonst jedem Feinde würden wehrlos zur Beute werden, oder unser Land jedem Eindringlinge offen stände. Dieses Alles ist aber diesen Blättern doch mindestens ebenso bekannt, als uns. Also wozu dieses Treiben? Soll vielleicht dadurch die Aufmerksamkeit von den übeln Folgen des Culturkampfes abgelenkt, oder die Begeisterung für denselben neu aufgefrischt werden? Oder will man dadurch eine gründliche Erörterung und Beseitigung der wirthschaftlichen Mißstände abwehren? Liegt am Ende sogar noch Schlimmeres, wie manche meinen, zu Grunde? Sollte irgend eine dieser Fragen bejaht werden— und wir sind darüber keineswegs beruhigt— so verdiente das Verhalten jener Blätter die schärfste Zurechtweisung und entschiedenste Verurtheilung. Ja, es wäre sogar geradezu als ein Verbrechen an der Wohlfahrt des Volkes zu bezeichnen. Auch liegt es auf der Hand, daß durch ein derartiges vorzeitiges Ankündigen der Kriegsgefahr dieselbe nicht abgewendet, sondern im Gegentheil nur vermehrt wird, wenn sie wirklich vorhanden sein sollte. Möge die Regierung darum bald Mittel und Wege finden, diesen Beunruhigungen zu wehren. Sie kann ja jederzeit auf die Treue und die Kraft des Volkes zählen. Die„Magdeb. Ztg.“ bringt heute folgendes hochoffiziöse und beachtenswerthe Artikelchen: „Man erzählt, der Botschafter v. Gontaut=Biron hat sich in Ems über die Haltung des Fürsten Hohenlohe beschwert, weil der deutsche Botschafter den Kreisen des Marschalls Mac Mahon die des Herrn Thiers vorziehe. Solche Andeutungen dürften mit großer Vorsicht aufzunehmen sein. Fürst Hohenlohe erfreut sich beim deutschen Kaiser eines unbedingten Vertrauens, und der Reichskanzler Fürst Bismarck erfährt nichts Neues, wenn gesagt wird, unser Botschafter entziehe sich dem Elysée mit einer nahezu demonstrativen Geflissentlichkeit. Das Verhalten des Fürsten Hohenlohe steht jedenfalls in vollstem Einklange mit den Wünschen des Leiters unserer Politik, und wenn Marquis v. GontautBiron Klagen über Hohenlohe beigebracht hätte, so würden sie Klagen über das Verhalten der deutschen Reichspolitik überhaupt sein. So weit greift der Vertreter Frankreichs nicht, und wenn er sich dazu verstände, so würde er beim Kaiser wenig oder gar kein Gehör finden. Daß die deutsche Botschaft mit Thiers in Fühlung bleibt, ist sehr natürlich. Mit ihm wurde der Frieden abgeschlossen, und ein gutes Einvernehmen war zwischen Frankreich und Deutschland vorhanden, so lange das republikanische Element das ultramontane im Schach hielt. In der Vorliebe, womit des Reiches Vertreter in Paris seine Beziehungen zu bestimmten Persönlichkeiten sucht, liegt unausgesetzt ein sicheres Merkmal für die politischen Wünsche der Reichsregierung. Die Politik des Kanzlers ist eine streng friedliche, aber sie ist äußerst wachsam, und in der Behutsamkeit, jede Störung leidlicher Beziehungen zu vermeiden, ist Fürst Hohenlohe Meister. Aber im Einverständniß mit dem Kanzler läßt er Frankreich keinen Augenblick lang aus der Vorstellung heraus, daß das Reich die gleiche Rücksicht, die es Andern gewährt, für sich beansprucht, und diese Rücksicht nahm mehr wie das Regime Mac Mahon das Regime des von den Gegnern Deutschlands gestürzten Thiers. Die ganze Continuität der Reichspolitik gegenüber Frankreich bringt den diplomatischen Verkehr mit dem früheren Präsidenten mit sich, und Thiers bei politischen Calculs außer Acht lassen, hieße das Gewissen Frankreichs unbeachtet lassen. Wir halten es für sehr unwahrscheinlich, daß Herr v. Gontaut Biron in der ihm unterstellten Weise in Ems sich geäußert haben könnte, zumal der Vertreter Frankreichs am hiesigen Hofe genau weiß, in welcher Intimität Hohenlohe und Bismarck zu einander stehen.“ Offiziöse Stimmen behaupten, Frankreich wolle im nächsten Frühjahr auf Deutschland losschlagen. Es ist dies rein lächerlich. Nichts in Frankreich deutet auf eine solche Absicht hin. Im Gegentheil den Franzosen liegt Alles dran, im nächsten Jahre Frieden zu haben, damit die projektirte Weltausstellung nicht gestört werde. Alle die, welche für diese Ausstellung sind, können unmöglich den Krieg wollen. Wie England sich des Suezkanals, so wird sich Oesterreich, wenn es klug ist, der rumelischen Eisenbahnen versichern. Der „Nationalztg. geht aus Wien die wichtige Mittheilung zu, daß Baron Hirsch der im August zu berufenden außerordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der türkischen Bahnen den Antrag stellen will, die Kompagnie der rumelischen Bahnen solle liquidiren und einer österreichischen Gesellschaft ihre Linien übertragen. Daß der Vorschlag in der Generalversammlung durchgeht, meint die Correspondenz, dürfe außer Zweifel stehen; daß sich eine natürlich noch mit fremden Kapitalien soutenirte österreichische Kompagnie für das Geschäft findet, dürfte auch sicher sein, vorausgesetzt eben, daß dieselbe die nöthige Garantie vom Staate erhält, mindestens für die Sicherheit ihres Eigenthums. Die Pforte wird in einigen Monaten kaum mehr viel zu dem Geschäft zu sagen haben. Aber was wird Rußland dazu sagen? Nach einer Nachricht der„Post“ aus Paris entbehren die Gerüchte von einer angeblichen Kandidatur des Prinzen Battenberg von Hessen für den bulgarischen Thron jeglicher Begründung.— Nach dem„Reichsanzeiger“ erstreckt sich das türkischerseits für alle Schiffe erlassene Verbot, sich bei Nacht der Insel Kreta zu nähern, einer neueren Mittheilung aus Konstantinonopel zufolge nicht auf die gesammte Küste dieser Insel, sondern nur auf diejenigen Küstenstriche, an welchem sich weder ein Hafen, noch ein Gesundheitsamt befindet. Hier sind Privatbriefe von deutschen Zeitungs=Korrespondenten im russischen Hauptquartier angelangt, wonach daselbst jede objektive Berichterstattung zur Unmöglichkeit gemacht sei, und Niemand den Kriegsereignissen in der Nähe beiwohnen dürfe. Inzwischen läßt man nach glücklich erfolgtem Uebergang über die Donau die russische Presse ruhig gewähren, entgegen den wiederholten Versicherungen des Zaren für große Entschädigungen an Land an Rußland zu plaidiren. Fürst Bismarck reiste heute Morgen nach Varzin ab. Derselbe empfing gestern den englischen Botschafter. Den„Culturkämpfern zur Beherzigung geben wir hier nachstehende Correspondenzen eines„culturkämpferischen" Blattes aus Posen wieder: „Die eifrigsten und aufopferungsfähigsten Agitatoren für die Zwecke des Ultramontanismus sind in unserer Provinz die zahlreichen Neopresbyter, welche nach Erlaß der Maigesetze die Priesterweihe erhalten haben und, da sie das vorschriftsmäßige Staatsexamen nicht abgelegt, im geisttichen Amte nicht angestellt werden können. Solcher Neopresbyter befinden sich etwa 46 in der Provinz, die sich sämmtlich auf Anordnung ihrer Vorgesetzten mit der geheimen Pastorirung der erledigten Parfarereien, deren Zahl gegen 70 beträgt, beschäftigen. Sie werden hierbei auf's Eifrigste unterstützt von den benachbarten, ultramontan gesinnten Gutsbesitzern, die ihnen unentgeltlich Wohnung und Lebensunterhalt gewähren und sie der Verfolgung der Polizei dadurch zu entziehen suchen, daß sie sie für Hauslehrer oder Wirthschaftsbeamte ausgeben. Auf manchen Dominien befinden sich zwei oder drei solcher geheimen Apostel.“ Die Katholiken haben immer behauptet, daß in Folge des„Culturkampfes“, der Glaube und die Opferfreudigkeit unter den Katholiken erstarken und Resultate liefern würden, wie solche unsere Gegner gewiß nicht erwaitet haben. Obiges ist ein Beweis dafür. Die jungen Prieste:, von welchen oben die Rede, setzen ihre Freiheit und Gesundheit auf's Spiel, leben von dem Almosen ihrer Glaubensgenossen und suchen in verschiedenen Verkleidungen die verwaisten Gemeinden, das Lager der Kranken und Sterbenden auf, um ihnen Gottes Wort zu verkünden, das hl. Opfer im Geheimen darzubringen und den Armen die hl. Sacramente zu spenden. Die Ursulinerinnen haben Gnesen, wo sie 9 Jahre mit Segen gewirkt haben, verlassen. Die von ihnen geleitete höhere Töchterschule wird leider nicht mehr weiter bestehen. Im Namen der Stadt Gnesen und Umgegend wurde den Schwestern, welche nach Tarnöv in Galizien übersiedeln, seitens einer Deputation eine Adresse überreicht. Neulich wurde mitgetheilt, daß der Priester Loga in Schwerin a. d. Warthe verhaftet worden sei, nachdem er über ein Jahr lang die dortige verwaiste Gemeinde heimlich pastorirt hatte. Wie man jetzt hört, galt Herr Loga für die nicht in die Sache Eingeweihten für einen— Mastviehhändler. Der hiesige Correspondent der„Ostsee=Ztg.“ sagt:„Das Local wurde fast täglich von starker Kundschaft besucht, und dennoch wurde das ungesetzliche Treiben darin erst nach Verlauf eines Jahres bekannt.“ Ueber den gemeinschaftlichen Gütertarif, der von den deutschen Eisenbahnverwaltungen im Frühjahr d. J. angenommen war, sind seitens des Bundesrathes von den einzelnen Bundes=Regierungen Gutachten eingefordert worden. Wie officiös mitgetheilt wird, soll die große Mehrzahl derselben zustimmend lauten. Gesuche um Beurlaubung von Soldaten nach zweijähriger Dienstzeit sind in neuerer Zeit irrthümlicher Weise häufig an das königl. General=Commando oder an das betr. RegimentsCommando gerichtet worden, es dürfte nothwendig sein, darauf aufmerksam zu machen, daß solche Gesuche, wenn sie von Erfolg begleitet sein sollen, an den Civilvorsitzenden der Ersatz=Commission zu richten sind. Der Buchhändler Skrzeczek in Löbau macht jetzt mit der bei ihm verlegten Broschüre kolossale Geschäfte. Von allen Seiten kommen Bestellungen. Wäre nicht die Vernehmung und Einsperrung Skrziczeks gekommen, dann dürfte wahrscheinlich das Schriftchen den Weg aller Broschüren— des Vergessenwerdens längst gefunden haben. Die fragliche Broschüre selbst soll, so erzählt die„Magd. Ztg., übrigens bei gescheidten und tüchtigen Richtern— selbst des Obertribunals, Beifall finden, und es sei gar nicht unglaublich, wenn man von einem hervorragenden hiesigen Juristen den Ausspruch berichtet:„Nikolaus Planen= berg hätte das Manuscript seiner Broschüre zunächst Herrn Leonhardt senden sollen; dann würde dieser den Abdruck inhibirt, aber den Verfasser als Hülfsarbeiter ins Justizministerium berusen haben!— Zie fertur. 1 i 91414 Der vielgenannte Kreisrichter Dr. Kollmann is# in gleicher Eigenschaft nach Rosenberg(Westpreußen) versetzt worden. Herr Wagener, außer Anderem bekannt als„Vater des Jesuitengesetzes“, ist gestern total ausgepfändet worden. Aus seiner Wohnung in der Potsdamerstraße wurden 7 Wagenladungen Mobilar zur Pfandkammer des Stadtgerichts abgeführt. Als Wagener noch Redakteur der„Kreuzzeitung“ war, erhielt er von seinen Parteigenossen das Rittergut Dummerwitz in Pommern geschenkt. Wagener ist Irvingianer und nimmt in dieser Religionsgesellschaft den Rang eines„Engels“ ein. Aus Baden, 5. Juli. Das ehemalige Leib=Organ des culturkämpferischen Ex=Oberbürgermeisters Stromeyer, die„erzliberale“„Constanzer Ztg., jammert nun in allen Tonarten über die zerfahrenen Zustände in Constanz.„Hier wohnende Familien“— ruft das Ehrenblatt wehmüthig aus—„wollen fortziehen, weil das öffentliche und gesellige Leben gestört ist, fremde Familien ziehen aus dem gleichen Grunde nicht hierher und ändern ihren Entschluß, wenn sie ihn schon gefaßt hatten. Wenn übrigens heute die Zustände in der alten Seestadt Constanz so überaus traurige sind, so hat man das nicht allein dem„liberalen“ Stadtrathe und seinem früheren Oberbürgermeister, sondern auch der„urliberalen"„Const. Ztg. zu verdanken, welche ja stets allen früheren Unternehmungen, Gründungen und Schöpfungen des großen Stromcyer und seiner ehrenwerthen Trabanten reichen Beifall zollte und dadurch so manchen Gimpel fing. In dem runmehr veröffintlichten Berichte des ministeriellen Untersuchungscommissars über die Finanz=Wirthschaft der Stadt Constanz in den Jahren 1870/77 wird gesagt, daß der ordentliche Aufwand für die Stadt= und Amontisationscasse von 90,720 M. des Jahres 1870 auf Netto 218,827 M. 29 Pfg. des Jahres 1877 gestiegen, der ganz durch städtische Umlagen bestritten werden müsse. In der erwähnten Amtsperiode des Ex=Oberbürgermeisters Stromeyer seien 114,399 M. als ungedeckte Ausgeben der Stadt verblieben und bei den bewilligten Anlehen 140.657 M. 46 Pfg. mehr aufgenommen worden, als genehmigt waren, und es über steige die Schuldenlast das Vermögen der Stadt um— 689,227 M. 46 Pfg. Zu den städtischen„Activ=Capitalien“ bemerkt der Berickt trocken: „Die Aktien haben zur Zeit keinen Werth“ oder„Verlust der Forderung sehr wahrscheinlich.“ Wahrlich, wohin das„liberale" Regiment führt, zeigt so recht deutlich die Stadt Constanz. * München, 4. Juli. Das Ergebniß der heute vorgenommenen Ausschußwahlen ist folgendes: Ausschuß für Geschäftsordnung:„Alwens, Birner(patr.), Schriftführer, Frank Alois (patr.), Frhr. Alois v. Hafenbrädl(patr.), Vorsitzender, Dr. Hevle, v. Hörmann, Senestrey(patr.); Ausschuß für stände der Finanzen und Staatsschuld: Dr. Buhl, Crämer, Dietl(patr.), Dr. Frankenburger, Freytag(patr.), Vorsitzender, Kopp(patr.), Kraußold, Lerzer(patr.), Dr. Rittler(patr.), Schriftführer, Ruppert(patr.) Dr. Schauß, v. Schlör, Dr. Schmid(patr.), Vaillant, Walter(patr.); Ausschuß für Petitionen: Beckh, Brandenburg, Dr. Daller(patr.), Schriftführer, Dr. Diendorfer(patr.), Eckl(patr.), Graf Fugger(patr.), Grieninger, Dr. Groß, Hegele, Hermann(patr.), Huhn(patr.), Kuby, Dr. Mayer(patr.), Vorsitzender, Merkle(patr.), Ostermann (patr.), Rußwurm(patr.), Schels(patr.), Sellner, Stief, Stobäus, Strößenreuther; Ausschuß für Beschwerden wegen Verfassungsverletzung: Dürrschmidt, Fleischmann, Schriftführer, Gunzenhäuser, Hauck(patr.), Horn(patr.), Keller, Dr. Krätzer(patr.), Dr. Ludwigs(patr.), Dr. Schüttinger(patr.), Vorsitzender. Die Wahl des ersten Ausschusses erfolgte durch Abgabe von Stimmzetteln, zu den übrigen Ausschüssen wurde durch Acclamation gewählt. Ueber die betreffenden Persönlichkeiten waren in den Clubberathungen vorher schon Einigung erzielt und hievon gegenseitig Mittheilung gemocht worden, so daß die Wahlen einnmmig erfolgten. Nach Erledigung der Tagesordnung wollte der Präsident Frhr. v. Ow die nächste Sitzung auf künftigen Freitag ansetzen und als Gegenstand der Tagesordnung den eingebrachten Gesetzentwurf über die Abkürzung der Finanz= periode bestimmen. Herr Dr. Frankenburger erhob dagegen das Bedenken, daß dieses Gesetz und der Militäretat im Zusammenhange stünden und daher sich empfekle, die Bearbeitung des Etats vorher abzuwarten. Da die Kammer dieser Ansicht beipflichtete, ein anderweitiger Berathungsstoff aber nicht vorliegt, so wird eben die nächste Sitzung eist anberaumt werden können, wenn ein solcher durch die Ausschüsse, insbesondere den Finanzausschuß, vorbereitet sein wird.— Laut einer zu Beginn der heutigen Sitzung verlesenen Allerh. Botschaft sind vom Staatsministerium der Finanzen die Räthe v. Höß und v. Yblagger, vom Kriegsministerium der Generalverwaltungsdirektor v. Feinaigle, Obeist v. Xylander und der Kriegsrath Lechner als Commissäre in die Sitzungen des Landes beordert.— Zum Referenten über die Hauptetats der Militärverwaltung für das Vierteljahr vom 1. Jan. bis 31. März und auf das Etats jahr 1877/78 wurde der Abg. Dr. Frankenburger bestellt. — An die Kammer der Abgeordneten sind bereits 17 Eisenbahnpetitionen gelangt. + Aus Oesterreich, 5. Juli. die Opposition gegen Rußland verschärft sich. Die Proclamation des Czars an die Bulgaren hat in unseren leitenden Kreisen„allgemeines Schütteln des Kopfes" dervorgerufen, und die vom Cie=Minister des Innern abhängende(alte)„Presse“ erklärt vorwurfé voll, daß Rußland in Bulgarien sehr autonom vorgehe und durch seine Art politischer Occupation der endgiltigen Gestaltung der Tinge auf der Balkanhalbinse. pröjudicire. Auch sonst ist man zu Wien von jenem Aufruf an die Bulgarien wenig erbaut, weil Rußland damit die arundlagen jeder Allianz und die Principien der Legitimität verlitzt, ja geradezu in revolutionäre Bahnen einlenkt. Nun, da hätten wir ja die amtliche Bestätigung alles dessen, was wir längst über diesen russischen Kriegezug und seine Motive behauptet haben. Nur Geduld! Es wird noch besser kommen, und das Russenthum noch sichtbarer entschleiert werden. Man trifft in der Stille bereits Gegenmaßregeln gegen eine russische Scundogenitur in Bulgarien. Die Anwesenheit der beiden hessischen Prinzen Alexander von Hessen und seines Sohnes Ludwig wird mit diesen Plänen in Verbindung gebracht. Andrassy verkehrte mit den beiden Prinzen gut anderthalb Stunden, weßhalb man glaubt, daß nicht bloß die Notification der Thronbesteigung Ludwigs IV. zur Sprache kam. Der 24jährige Prinz Ludwig hat sich überhaupt in Wien ganz außerordentlicher Auszeichnungen erfreut, und da die Beziehungen des großh. hessischen Hauses sowohl zu Oisterreich, als zu Rußland stets ganz ausgezeichnete waren, so hofft Graf Julius, daß etwaige Anrigungen von Wien aus beim Czar geneigtes Gehör finden werden. Man verhandelt also Bulgarien bereits, ehe es erobert ist.— Angesichts der drohenden Zukunft ist das unter dem 21. November 1876 erlassene Pferdeausfuhrverbot durch Verordnung vom 2. d. Mis. nochmal verstrengert, d. h. auf die„Zollausschlüsse“ und auf den Export zur See ausgedehnt worden. Auch ist jüngst an die österreichischen Aerzte und Wundärzte eine Aufforderung ergangen, sich zu äußern, ob sie im Falle einer Mobilifirung zu Dienstleistungen auf Kriegsdauer bereit seien; der Appell soll aber nicht so zahlreich bejaht worden sein, als von der zu großen chef Schönfeld, und mit Fratrickevics, Capitän der Garde, zu6 Aus Ungarn, 5. Juli. In Betrisf des„Ausgleichs“ will sich nun Ungarn zu seiner alten Quote(30 Procent der gemeinsamen Auslagen) verstehen, nur beharrt es auf einer größeren Zoll Restitution. Aber wer weiß, ob es nicht auch hierin nachgeben wird? Nämlich die orientalische Frage soll, wie es mit jedem Tage wahrscheinlicher wird, im ungarischen Sinne von unserem auswärtigen Amte aufgefaßt werden. Wenigstens versichert man in militärischen Kreisen, daß im Falle einer Mobilifirung— doch nein! der amtliche Ausdruck ist „Bereitschaft“, die deutschen und ungarischen Regimenter in Aussicht genommen seien. Dies aber wäre ein offenbarer Beweis von antirussischer Orient Politik. Verschnupft ist man insbesondere wegen der Thronrede des serbischen Milan IV., der von Oesterreich=Ungarn kein Steibenswörtchen sagte, dagegen hocherfr ut den Volks-Vertretern ankündigte, daß ihn der grof müthige Czar in Plojeschli wohlwollend empfangen und ihm versichert habe, daß das serbische Volk nicht auf hören werde, einen Gegenstand seiner väterlichen Fürsorge zu bilden. Da wir nun auch in Ungarn fast 3 Millionen„serbisches Volk“, d. h. zweimal soviel, als Milan IV. Obrenowitsch, haben, so ist diese Fürsorge eines fremden Herrschers jedenfalls ein wenig verfäng: lich. Bereits sprechen daher inspirirte Stimmen der Presse von einer Besetzung Belgrads und Serbiens durch unsere Truppen als von einer Sache, die viel nöthiger sei, als der Einmarsch in Bosnien.„Ob dabei, schreibt ein Halb Amtlicher, mit einer Division das Auskommen gefunden werden kann, ob ihrer fünf nöthig sein werden, das sind Fragen militärischer Erwägung; aber sicher ist, daß wir nicht der ganzen kriegerischen Entwicklung ruhig zusehen können.“ In ähnlichem Sinne wird von einer ganzen Reihe Blätter die öffentliche Meinung pröparirt. Bei der weltbekannten Verschwiegenheit und Zugeknöpftheit unseres Andrassy sind diese von ihm umgebenen Zeitungs=Orakel der einzige AriadneFaden in unserem politischen Labyrinthe. Allerdings ist vom Willen zur That noch ein weiter Schritt, aber das können Sie mir auf's Wort glauben, daß heute der Wille in Pest und in Wien gegen die russischen Gelüste im Süden ist. Und als Katholiken wünschen wir nur, daß diese Willensrichtung recht nachdrücklich sei und bald in die That umgesetzt werden. Wer von Rußzland und seinem revolutionären Pauslavismus ein Heil für uns in Ungarn und Oesterreich erwartet, der möge———. Italien. 0 Rom, 1. Juli. Pius IX. ertheilte am 29. Juri, dem St. Petersfeste, den Offizieren der ehemaligen päpstlichen Armee im Consistorial=Saale eine spezielle Audienz, um deren Glückwünsche zum 50jährigen Bischofejubiläum und zum Beginne des 32. Regierungsjahres entgegen zu nehmen, welche vom Kriegeminister, General von Kanzler dem hl. Vater dargebracht wurden. Dann wurde das Geschenk der päpstlichen Offiziere dem hl. Vater übergeben, welches aus dem HerzogsBarret(Berrettone ducale) und aus dem Schwerte(Stocco) besteht. Dieses Geschenk ist nicht ollein ein geschichtliches, sondern es ist auch ein Wunsch für die Zukunft. Es erinnert an's Schwert Karls des Großen. Der Griff ist von reinstem Golde und stellt eine Art kleiner Kapelle vor, auf deren 4 Seiten 4 kleine Statuen von Silber: die Stärke, die Gerechtigkeit, der Glaube und die Treue dargestellt sind. Auf dem Handschutze des Schwertes sind die Kreuze Karls des Großen nebst dem Griffe in Silber auf der einen Seite, während auf der andern Seite die Statue der hl. Jungfrau sichtbar ist. Auf der Klinge, welche vom feinsten damascirten Stahle hergestellt ist, befindet sich das Kreuz mit den griechischen Buchstaben P. X. welche das Monogramm Jesu Christi ausdrücken, und die goldene Inschrift: Pio IX. Pont. Max. et Regi Anno L ab Episcopali Consecratione Exercitus Pontificii duces separati, superati sed non victi. Auf der andern Seite der Klinge ist das Denkzeichen von Mentana und die Erinnerungs=Medaille von Castelfidardo mit dem Motto:„In hoc signo vinces.“ Die Scheide des Schwertes ist von rothem Sammt mit goldenem Beschläge, außerordentlich elegant und geschmackvoll gearbeitet. Das Herzogs=Barret ist von rothem Sammt, reich in Gold gestickt. Die Form ist antik und auf demselben der hl. Geist in Silber mit soldenen Strahlenkranz. Vier Bänder, zwei von Hermelin und zwei mit von Gold gesticktem Samme zieren das Barret. Große Freude hatte Pius IX. über das Geschenk, und nachdem er an Mehrere der Offiziere einige Worte gerichtet, nahm er auf dem erhöhtem Throne Platz und richtete an die Versammlung folgende Worte: „Alle Regierungen, frühere und moderne, wenn sie nicht vom Geiste Gottes beseelt sind, ergreifen die Waffen nur zu ehrgeizigen Zwecken. Ihr waret von Gott ausersehen, der päpstlichen Regierung mit den Waffen beizustehen, und diese machte von den Waffen niemals Gebrauch als für die Gerechtigkeit, und von den Gegnern dazu gezwungen. Manche moderne Regierungen fürchten es, mit dem Papste Freundschaft zu schließen, sie gleichen dem Herodes, der den hl. Petrus gefangen setzen ließ, um sich bei den Juden in Gunst zu setzen, die modernen Regierungen wollen sich bei den Freimaurern in Gunst setzen. Hierauf ertheilte der hl. Vater den gegenwärtigen und abwesenden Offizieren seiner ehemaligen Armee den Segen.— Freitag den 29. Juni nahm Musgr. Jänig, Rektor der Anima und Hausprälat Sr. Heiligkeit, als Bevollmächtigter J. J. E. der Kardinäle Mihalovic und Kutschker in höchst deren Namen von ihren resp. Titular=Kirchen, nämlich von S. Pancrazio und von St. Eusebio in privater Form Besitz.— Gestern in der Frühe hatte Se Excellenz Baron v. Baude, französischer Botschafter beim hl. Stuhle, der erst kürzlich von Paris hieher zurückgekehrt ist, die Ehre Sr. Heiligkeit seine und seiner Regierung Glückwünsche zum 50jährigen Bischofsjubiläum und zum Beginne des 32. Pontifikates auszusprechen. Von da aus begab sich der Botschafter zu Sr. Eminenz dem Kardinal=Staatssekretär. Frankreich. * Paris, 6. Juli. Die„Correspondance Havas“ erklärt alle Gerüchte über Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Ministeriums für durchaus unbegründet.„„„ 65: „Univers“ bemerkt zu dem Briefe, den Garibardi an den Senator Keller in Augsburg geschrieben hat:„Mit diesem Schreiben hat der italienische Abenteurer sich ein neues Anrecht erworben auf die Bewunderung und Anerkennung unserer Republicaner, die gleich ihm dem großen deutschen Kanzler zu Füßen liegen. 657.. Der russisch=türkische Krieg. Constantinopel, 6. Juli. Nachrichten aus Georgien und Daghestan zufolge ist dort ein Ausstand ausgebrochen. Bedeutende Verstärkungen an Infanterie, Envollerie und Artillerie sind hier angelangt. Muthtar Pascha befindet sich in Sarikamisch. Die Verlindungen mit Kars sind frei. Die Russen haben auf ihrem Röckzuge viele Feldgeschütze vergraben. Ihre unbeerdigten, auf der Rückzugslinie liegenden Todten machen den verfolgenden Türken viel zu schoffen. Der rechte türkische Flügel unter Osman Pascha und Ali Pascha hält die Goblet genannten Anhöhen besetzt. Die Russen stehen bei Johanguir Tepesi. Nachdem sie Ardannutsch mehrere Tage hindurch besetzt gehalten, haben sie es nach Niederbrennung sämmtlicher Häufer geräumt. Ein kaiserlicher Ukas ordnet auch die theilweise Mobilifirung der uralischen Kosaken an. Dieselben werden zur Verstärkung nach dem Kaukasus geschickt weriden. eine neue gestern versuchte Sitzung desselben augenblicklich gesperrt worden. Recht so! * Pest, 7. Juli. Die Blätter erklären, der Ausgleich sei gescheitert.— Mollinari traf im Babeorte Topuleko an der türkischen Grenze mit Fischer, dem Adlatus des GeneralstabsVermischte * Köln, 6. Juli. Der Stadtrerordneten Versammlung wurde in ihrer gestrigen Sitzung von den Herren Kyll und Dr. Lent der Antrag unterbreitet, Mittel und Wege zu berathen, um der Verfälschung der Nahrungsmittel in unserer Stadt in wirksamster Weise entgegenzutreten. Das Collegium wird sich in seiner nächsten Sitzung mit der Angelegenheit befassen. Unsere Bürgerschaft dürfte den bezüglichen Beschlüssen mit großer Spannung entgegensehen. Die Ueberlassung der Minoritenkirche an die giefigen Altkatholiken anlangend, nahm die Versommlung folgenden vom Stadtverordneten Advocat=Anwalt Schneider gestellten Antrag an: Das Collegium wolle 1) die von der altkatholischen Gemeinde gegerwärtig angebotene Bürgschaft, wenn sie in rechtsverbindlicher Form gestellt wird, vorläufig für genügend erklären, unter der Bedingung, daß nur gegen vollständige Deckung der ganzen, dim erzbiick öflichen Stuhle, resp. dem Domcapitel eventuell zu leistende Ersotzsumme der altkatholischen Gemeinde die Minoritenkirche überlassen werden soll; 2) die Feststellung der Bedingurgen, unter welchen im Uebrigen die Ueberlossung der Kirche geschehen soll, späterer Vereinbarung vorbehalten; 3) den Herrn Ober=Bürgermeister beauftrage, nunmehr bei der königlichen Regierung die Genehmigung des am 1 April 1875 gefaßten Beschlusses der Stadtverordneten=Versammlung zusuchen; 4) für den Fall der Genehmigung dieses Beschlusses die Stade, verordneten=Versammlung zur Einleitung der auf Abtretung der Minoriten, kirche gegen den erzbisch öflichen Stuhl, resp. das Domcapitel zu richtende Klage ermächtigen. In geheimer Sitzung bestimmte die Versammlung einen Credit von 20,000 Mark, für die gelegentlich des Besuchs, den Kaiser nach dem 9. September unserer Stadt abzustatten gedenkt, u veranstaltenden Feierlichkeiten. Dieselben werden, dem wiederholt ge, äußerten Wunsche Sr. Majestät entsprechend, einfach gehalten werden Vorläufig ist eine Soiiée auf dem Gürzenich beschlossen. Im Gefolg, des Kaisers werden Prinzen und fürstliche Personen erscheinen.(K. Ztz * Köln, 6. Juli. Die Loose zu der 13. Dombau=Prämien=Collekt, werden, laut der„Köln. Volkeztg.“, bereits ausgegeben. Die Ziehung erfolgt am 10. Jan, nächsten Jahrs... vien Bltag, * Vom Rhein, 6. Juli. Eine gar manchem sogenannten Atttntug. liken unangenehme Geschichte wird eben vielfach besprochen. Heinrich Witgen Restaurant und Hotel zur Landskrone zu Deutz, erklärte untern 13. v. M. öffentlich, im Jahre 1873, am 10. October, sei bei ihm in Keö#nischen Hose in Dortmund von altkatholischer Seite ein Fest veran, staltet worden, wozu der altkatholische Bischof Reinkens eingeladen war, welcher unter Begleitung des Professors Knoodt und des Ritters v. Schulte aus Bonn erschien. Es sei ihm aufgegeben worden, den Saal zu decoriren, eine Tribüne zu erbauen, überhaupt Alles auf's Schönste zu arrangiren, ebenso ein Diner zu bereiten, an welch' letzterem sich circa 102 Personen betheiligten. Seitens der betreffenden Herren des Comités wurde ihm die Versicherung gegeben, daß er Alles von ihnen bezahlt erhalten würde. Bis jetzt sei er aber noch nicht befriedigt wor. den, die Schuld betrage noch über 300 Mark. Deu betreffenden Herren habe er verschiedene Male geschrieben, ja sogar mit Klage gedroht, Allez vergebens; ebenso habe er sich auch mehrere Male an Reinkens zur Vermittelung gewendet, auch dieses hat nichts gefruchtet. Daraufhin ließen die Herren Christ und Müller eine geharnischte Erklärung vom Stapel, sie seien nicht zur Zahlung verpflichtet, sie hätten als Comitémitglieder nichts bestellt 2c. Herr H. Witgen wandte sich nun seinerseits unterm 20. v. M. gegen die Herren Christ und Müller mit einer Erklärung, worin es u. A. heißt: Indem ich mit meiner Aufforderung vom 13. Juni c. in gewiß bescheidener Weise daran erinnerte, daß es wohl gar an der Zeit sei, daß gewisse Herren, welche zu Ehren ihres Bischofs Reinkens ein Fest veranstalteten, auch die dafür entstandene Rechnung bezahlen, glaubte ich nicht eine Erklärung erwarten zu dürfen, wie solche die Herren Alb. Müller und J. Christ aus Dortmund abgegeben. So gewinnt es ganz den Anschein, als wenn die Herren ihrem Bischof auf meine Kosten ein Fest gegeben, auf meine Kosten dinirt, traktirt und Reden geredet, auf meine Kosten schließlich Thüren und Feuster ruinizt wurden. Wäre ich wirklich der wärmste Anhänger dieser Richtung, so würde ich so weit jedoch niemals gehen, ihre Zeche zu bezahlen, denn in pecunia bonorum hört die Gerzüthlichkeit auf. Ich weiß nicht, ob in jener Zeit ein Comilé bestanden, um jenes Fest in die Hand zu nehmen, so viel aber ist sicher, daß 1) Herr Alb. Müller, 2) J. Christ, 3) Justiz= rath Schulz, 4) die Herren Grafen v. Bochholz bei mir erschienen sind, daß die Herren das Fest ssen, die Dekoration, die Bekränzung u. s. w. bestellten und sich für die Bezahlung stark machten. Ob die Herren nun als Mitglieder des Comités oder als einfache Ehrenmänner bezahlen wollen, ist mir ganz gleichgiltig, mir ist das Geld von dem Einen so lieb, wie von dem Andern, nur würde ich es im Interisse des p. Müller sehr bedauern, wenn ich ihm vor Gericht durch meinen derzeitigen Kellner beweisen müßte, daß es so ist, wie ich sage. Was Herrn Christ betrifft, so will ich zu seinen Gunsten bemerken, daß er zwar mitbestellte, dem Feste selbst aber nicht mit beiwohnte. Die gemachte Zeche beträgt: 1) 20 Diners, u. A. für Bischof Reinkens, Professor Knoodt, Ritter v. Schulte 2c. 2c. 120 Mark. 2) Sechs vorhergegangene Diners für die Besteller 15 Mark. 3) Weine 25 Mark. 4) Diverse für Profissor Knoodt 12 Mark 46 Pf. 5) Für den Saal 1 Mark. 6) Angerichteter Schaden durch entstandenen Tumult 45 Mark. 7) Für die Rednerbühne 42 Mark. 8) Für Bekränzung 45 Mark. 9) Diners für Musik 45 Mark. 10) Equipage für Bischof Reirkens 6 Mark. Summa 376 Mark 46 Pf. Hierauf bezahlt 47 Mark 46 Pf. Saldo * Keuwied, 5. Juli. Man meldit der„Khein= und Wied=Zeituug Unser Stadtverordneten=Collegium wählte in seiner vorgestrigen Situng einstimmig den Oberlehrer am Wilhelms Cymnasium in Berlin, Dr. Bardt, zum Director des hier zu errichtenden Gymnasiums. * Covlenz, 5. Juli. Die vereinigten Abtheilungen des Strafsenats des Obertribunals haben in der Sitzung vom 11. Juni 1877 folgende Fall entschieden. Der Redacteur der„Loblenz. Volksztg.“, Dr. jur. Bautz, hatte in dieser Zeitung einen Artikel, überschrieben„Ansprache Vaters Pius IX. an die deutschen Pilger“ veröffentlicht, auf Grund dessen er von der Zuchtpolizeikammer des Landgerichtes zu Coblenz z einer Geldstrafe von 200 Mark verurtheilt wurde. Seweß. as, ossen liche Ministerium als der Beschuldigte appellirten. Die dem Termine vor der Appellationskammer jedoch konnte dem, Ir., Banz nicht behändigt werden, da er nicht in seiner Wohnung sich auch Angehörige desselben nicht anwesend waren. Der Gerichtsvollzieher übergab deshalb die Vorladung einem Expedienten der„Cobl. Volkezig., welcher in einer Nachbarstraße, etwa 200 Schritt von der Wohnung des Dr. Bautz entfernt wohnte, dagegen den Tag über in dem der Wohnung des Dr. Bautz benachbarten Zeitungslocal arbeitete. Dr. Bautz erschien beim Termine nicht und wurde in contumaciam zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt. Gegen dieses Urtheil meldete der Angeklagte den Cassationsrecurs an und behauptete die Nichtigkeit der Vorladung zu dem Termine bei der Appellationskammer, da der Expedient, welchem Vorladung eingehändigt worden, im Sinne des Gesetzes(Artikel 68 uu. gerlicher Proceßzordnung) nicht als„Nachbar“ anzusehen sei. was Obertribunal erachtete diesen Einwand für rechtlich begründet, vernichtete das vorinstanzliche Erkenntniß, legte dem betheiligten Gerichtsvollzieher die Kosten des vorinstanzlichen Vorladungsactes zur Last und verwies sod die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung vor d# Zuchtrolizeiappellkammer zu Vonn. Wenn der Expedient, Erkenntniß des Obertribunals aus,„sich auch während des Tager.. mäßig in dem Hause Kornpfortenstraße Nro. 9 schräg gegenüberliegenda Hause Kornpfortenstraße Nro. 10, und zwar im Expeditionslsgales Coblenz. Volksztg. zur Erledigung der ihm obliegenden Arvenen aufhält, so kann er darum doch im Sinne des auch für Ladungen der Beschuldigten vor das Zuchtpolizei= resp. Zuchtpolizeiappellationsgericht maßgebenden Artikels 68 der bürgerlichen Proceßordnung nicht als em Nachbar des Beschuldigten betrachtet werden, vielmehr wird diese On lität lediglich durch die benachbarte Lage der Wohnung bedingt.“ * Ems, 5. Juli. Zum heutigen Diner beim Kaiser im Kurha# war laut dem„Rhein. Kur.“ das Offiziercorps des Bonner Königt Husaren=Regiments erschienen. Der Kaiser befand sich in der Um seines Regimentes. Während des Diners spielte die Capelle des Saarbrücken, 5. Juli. Die Erwägungsgründe des bereis dur erwähnten Urtheiles des hiesigen Zuchtpolizeigerichtes in Sachen germeister Woytt gegen Prinz Radziwill sind, laut der„Trier.#st die folgenden:„In Erwägung, daß der Beschuldigte zugesteht, die Ar titel in der Germania verössentlicht zu hoben; päher, Kanfe ket hoat; speciell die Veröffentlichung in der„Saar. Zig.“ daß er die Artikel aber im Centralorgan der„Germania“ veröffen hot, woraus seine Absicht hervorgeht, jenen Artikeln die möglichhtu breitung zu verschaffen und daß er sich sagen mußte, diese Verbrez werde stattfinden, namentlich in den Localblättern seiner Partez g sonders in der Gegend, in welcher der Bürgermeister wohnt.i95,„ic für die Verbreitung verantwortlich ist, und daß er gegen„erzzgrung, protestirt hat. In Erwägung ferner, daß der Einwand der Verichterliche Handlungen eingetreten sind, durch welhg zie, giemand ge unterbrochen wird, zurückzuweisen ist(diesen Einwand Boizeugzigten b# macht). In Erwägung zur Sache, daß der vom.ge ale in züglich seiner Lehauptungen angebotene Beweio der Wayrz= Zrunz der der Hauptsache erbracht anzusehen ist; daß insbestzitere, zeze, anzusehen übereinstimmenden Aussagen sämmtlicher Zeugen 91: Buggethergatbung ist, daß der Bürgermeister Woytt bei Gelegenheit der#rr##g Marpro 1876 dem Gemeinderath von Marpingen gedrohgzegggz, geranholen, pinger, ich werde euch kriegen, 1ch werd,Hauzhausg bim Landrathe ich werde euch dos Hiuhalten aie; Hag wizitzr in Marpzingen einrückt, en gr über dchzerte:„Dus is eine algemeibe Eeischenr dem Hauptmann gegenn,... Lu..,—.4 pape um bande, kein Leufer geht bei,e so wie zu derselben Zeit:.39,. werde lange gesucht, euch mns Känlchen zu bringen, iepzt habe zichz, emiz, uch die euch treten, so gut ich kann; das ist Becht her Bepzig als erbracht erSaste veutg;, bod iu de Hez Heuitels nichts Beleidigenbes gelucen schemnt; daßz in der Form.= An.—h zi, Vehauptlung, uing eoden boun, Lontibuionsgelder zurücbesahlt worden, nicht erwiesel reusen seien die Contrbouton=gg,. 145 Frihuns“ Verchung ist, da nur in einem Falle in Foige emne=,.glung wenn sie als wah. etwas zurückerstattet wurde, daß die Zurkakzay.—.,, Zuräckzahlung aber d o.) Mithelung ein Vergehen geoen S 188 gaual sed5 uit der nicht erwiesene Theil indeß 5 nach. ie Stadtinoriten. chienden mmlung den enkt, un olt werden. Eesag tkatho. einrich unterm hm im veranwar, ers v. Saal chönste n sich bei ihnen wor. herren Alles Verießen kapel, lieder term rung, 13. ir an keinzahdie ge: auf und nitt 9 in in n, nd, w. Räcksicht auf den, wie eben erwogen, in der Hauptsache als geführt zu erachtenden Wahrheisbeweis nur auf eine geringe Strafe zu erkennen ist. Aus diesen Gründen verurtheilt das Zuchtvolizeigericht den Beschuldigten auf Grund des§ 186 wegen Beleidigung zu 20 Mark eventuell zwei Tagen, legt ihm ein Drittel Kosten zur Last und gestattet dem Kläger die Veröffentlichung des Tenors des Urtheils in der„Saar. Ztg.,“ * Dasseldorf, 6. Juli. Wie die„Elberfeld. Ztg.“ unter Vorbehalt mittheilt, ist der Regierungspräsident v. Hagemeister, bis jetzt in Oppeln, zum Nachfolger des bisherigen Regierungspräsidenten, jetzigen Unterstaatssecretärs Bitter auserwählt, und seine officielle Ernennung bald zu erwarten. * D u i s b u r g, 5. J u l i. I n D ü s s e r n v e r u n g l ü c k t e l a u t d e r„ D. B l i s z.“ am Samstag gegen Mittag ein 3jähriges Kine, indem es, als die Mutter eben einen Topf mit kochendem Wasser vom Feuer gesetzt hatte und sich einer anderen Beschäftigung zuwandte, in das kochende Wasser hineingerieth und sich derartig verbrannte, daß es einige Stunden nachher seinen Leiden erlag. * Wesel, 6. Juli. Die Umgegend ist von dem Gewitter, welches sich vor einigen Tagen Nachmittags gegen 5 Uhr entlud, laut der„Rh. W. Vztg.“, arg heimgesucht worden. Im benachbarten Hamminkeln setzte ein Plitzstrahl die Wohnung des Bauern Hüßten in Brand und richtete großes Unheil an. Das Feuer griff mit solcher Heftigkeit um sich, daß nur wenige Hausgeräthe gerettet werden konnten. Auch eine Kuh kam in den Flammen um. Was aber das Beklagenswertheste ist, der Mann selbst suchte zu retten, was nur möglich, fand aber hierbei seinen Tod. Man fand ihn theilweise verbrannt wieder, in seiner Hand die Sparbüchse mit einigen Thalern haltend, die er zu retten gesucht hatte. * Elberfeld, 6. Juli. Die„Köln. Volksztg.“ schreibt: Vorgestern kam am hiefigen Landgerichte die Klage des aus seiner Wohnung(Altes Kloster) exmittirten Pfarrers von Beyenburg zur Entscheidung. Das Urtheil, welches vierzehn Tage lang ausgesetzt worden war, acceptirte die Ausführungen des von Herrn Advocat=Anwalt Kessels vertretenen Klägers, wies verschiedene Einwendungen der mangelnden Competenz u. s. w. zurück, sprach der Pfarr=Gemeinde Beyenburg die alte Wohnung des Pfarrers sammt Liegenschaften als Eigenthum zu und verurtheilte den Fiscus zur Herausgabe des beschlagnahmten Eigenthums der Gemeinde, sowie zum Ersatze des mittlerweile eingetretenen Schadens. Dagegen ging es auf den Antrag des Herrn Kessels, den Pfarrer zur sofortigen Wieder Besitznahme der Pfarrwohnung zu ermächtigen, nicht ein. Letzterer Antrag stützte sich auf die äußerst mangelhaften Wohnungs Verhältnisse des zeitigen Pfarrers Koch und auf den Umstand, daß die Pfarrwohnung, seitdem die hineingezogenen Polizeibeamten schwer erkrankt dieselbe hätten verlassen müssen und das Kind des Einen plötzlich dahingestorben sei, öde und verlassen dastehe und dem Verfalle preisgegeben werde. Das Urtheil ist allgemein mit großer Genugthuung vernommen worden. * Barmen, 7. Juli. Ein gräßlicher Unglücksfall passirte gestern laut der„Elberf. Ztg.“ bei dem Baue des Viaducts der Rheinischen Eisenbahn in der Kuhlerstraße. Ein 28 Jahre alter unverheiratheter Zimmermann glitt nämlich oben hoch auf dem Gerüste aus und stürzte aus sehr bedeutender Höhe in die Tiefe. Der Tod des Unglücklichen, dem der ganze Kopf zerschmettert wurde, erfolgte sofort. Wie wir hören, war er einer der besten bei dem Baue beschäftigten Arbeiter. * Hörde, 5. Juli. Durch alle Zeitungen macht die Mitleid erregende Nachricht die Runde, daß die Stadt Haspe für 1877 600 pCt. Communalsteuer aufbriugen muß. In regem Wetteifer hat die Stadt Hörde ihre Collegin nicht nur nicht erreicht, sondern sogar überholt; denn hier zahlen, wie wir der„Dortm. Ztg.“ entnehmen, für 1877 die Protestanten an Communal= und Schulsteuer 485, die Katholiken 598 pCt., dam 25 pCt. der Grund= und Gebäudesteuer und 25 pCt. der Gewerbe#mer, macht für die Betreffenden 535 resp. 648 pEt; dazu kommen für die Katholiken noch 50 pCt. Kirchensteuer, in Summa für letztere also 698 pCt. Es muß also der Fabrikarbeiter oder kleine Handwerker mit 900 N. Einnahme eventuel eine Gesammtsteuer von 72 M.— den zwölften Theil seiner Einnahme— bez ihlen; derselbe arbeitet also einen vollen Monat des Jahres nur für seine Steuern. Noch schlimmer ist der gewerbetreibende Hausbesitzer mit 3000 M. Einnahme daran. Er muß an Steuern über 500., also mehr als den sechsten Theil seiner Einnahme bezahlen. Dazu haben wir noch die sichere Aussicht, daß die Ausgaben und somit die Communalsteuern(letztere bilden bis jetzt fast die einzige Einnahmequelle) im nächsten Jahre erheblich zunehmen. Im Etat für 1877 waren an nicht beizutreibenden Communalsteuer von 1876 zu übernehmen und zu decken 17,000 M. So erhöhen sich diese Ausfälle in fehlerhaften Zirkel, bis endlich im Finanzchaos die Steuerfähigkeit #bst erlischt. 1 Fulda, 6. Juli. Herr Professor Leopold Höhl aus Würzburg vur zu dem am Mittwoch vor hiesigem Amtsgerichte gegen ihn anstehenden Termine nicht erschienen, sondern ließ sich durch einen hiefigen Anwalt vertreten und vertheidigen. Trotz der glänzendsten Vertheidigung des rühmlichst bekannten Rechtsanwalts Freys erfolgte Verurtheilung des Geistlichen wegen„unbefugter“ Vornahme geistlicher Amtshandlungen in der Pfarrkirche der gesperrten Pfarrei Dipperz. Das Urtheil, gefällt vom Herrn Oberamtsrichter Rübsam, Mitglied des Centrums, lautet auf eine Geldstrafe von 10 Mk. subsidiär 2 Tage Gefängniß. Alle Herren Geistlichen des Auslandes, welche unser„gelobtes Land“ zu besuchen gedenken, mögen angesichts dieser Verurtheilung von ihrer Reise erst ein eingehendes Studium der preußischen Maigesetze vornehmen.— Der am 1. und 2. d. M. zu Hanau stattgehabte und auch von hier aus zahlreich beschickte 1. hessische Feuerwehrtag hat einen glänzenden Verlauf gehabt. Beschlüsse wurden gefaßt über Einführung eines einheitlichen Schlauchdaß man nicht begreift, wie sie vorgeschlagen, noch weniger, wie sie angenommen werden konnte von der städtischen Behörde, die sich des Gewichts ihrer Verantwortung dafür doch bewußt sein sollte. Was ist die Farnesina? Ein Kleinod, das nicht seines Gleichen auf Ecden hat. Sie ist erbaut 1509 für Augustin Chigi, den Siener Bankherrn, den Freund und Beschützer aller großen Künstler jener unvergleichlichen Periode. Dort befindet sich Raphael's Galathea, die Fresken Soddomas, die berühmten Arbeiten, welche Giulis Romano, der Fattore, Hans von Udine nach den Zeichnungen ihrer Meister ausführten, der kolossale Kopf von Michel Angelo. Alles ist einzig und bewundernswerth in diesen geweihten Stätten. Aber was man jetzt zerstören will, um einen Uferbau von zweifelhaftem Werth an die Stelle zu setzen, um die verwüsteten und ihrer herrlichen Bepflanzung beraubten Grundstücke der Speculation zu überliefern, das sind die Gärten der Farnesina mit ihren ehrwürdigen Schatten, unter denen die Päpste Julius II., Leo., Paul III. wanderten; es ist das daran stoßende Haus am Rande der Tiber, das gleichzeitig mit dem Palast und von demselben Architekten, Peruzzi, erbaut, bedeckt mit den kostbarsten Malereien, einst als Banketsaal diente bei dem Feste, das Augustin Chigi am Tauftage seines Sohnes zu Ehren seines Pathen Leo X. veranstaltete. Ist es denkbar, daß Bauten und Anpflanzungen von solcher Bedeutung verschwinden sollen, um gewöhnlichen modernen Häusern Platz zu machen? Ist es möglich, daß Gemeindebehörden sich finden, die einer solchen Ungeheuerlichkeit zustimmen? Man redet von Vandalismus früherer Jahrhunderte, man klagt über die Sünden, welche manche Regierungen späterer Zeit in ähnlicher Weise begangen haben. Wenn aber die besprochene Verwüstung, die jetzt in Rom geplant wird, zur Ausführung kommen sollte, so wäre kaum zu leugnen, daß die unverständige Zerstörungslust unserer Tage mit dem Schlimmsten, was früher in diesem Stücke geleistet worden, um die Palme ringen darf. .: In Padua ist am 26. Juni der berühmte Astronom Giovanni Sautini verstorben. Im Jahre 1786 in Toskana geboren, studirte er in Pisa Mathematik und wurde 1814 als Direktor der Sternwarte nach Padua berufen, wo er zugleich als Professor der Astronomie und Direktor der mathematischen Studien bis an sein Lebensende gewirkt hat. ** Nach dem„Boten der Urschweiz“ setzt der Vierwaldstätter See seine Anwohner fortwährend in Angst und Schrecken durch sein stetiges Wachsen, und schon sind in Flüelen und Standsstad Vorkehrungen getroffen worden, da beide Orte theilweise unter Wasser stehen. Auch der Bodensee wächst beträchtlich. *“ Ueber die tragikomischen Erlebnisse eines„Aufgelösten“ gibt die „Frankf. Ztg." nachstehenden an's Unglaubliche streifenden Bericht. In dem Dorfe Malstatt bei Saarbrucken hielt vor kurzem der Socialist Kaulitz— beiläufig bemerkt, ein feingebildeter Mann, der Sohn eines Braunschweiger Staats=Anwaltes— eine Volks=Versammlung ab und sprach in derselben über das eherne Lohngesetz. Eine halbe Stunde ging alles gut, da plötzlich erhebt sich der überwachende Polizeibeamte und erklärt die Versammlung auf Grund des Art. 170 für aufgelöst. Kaulitz erkundigt sich, was dieser Paragraph zu bedeuten habe.„Das brauche ich gar nicht zu sagen,“ entgegnet der Vertreter der Polizei, und die Versammlung geht auseinander. Daheim schlägt Kaulitz das Buch der Bücher für jeden guten Preußen auf und— Tableau würde der Franzose sagen— da ist er, der auflösende Paragraph 170 und also lautet er:„Wer bei Eingehung einer Ehe dem anderen Theile ein gesetzliches Ehehinderniß arglistisch verschweigt, oder wer den anderen Theil zur Eheschließung arglistig mittels einer solchen Täuschung verleitet, welche den Getäuschten berechtigt, die Gültigkeit der Ehe anzufechten, wird, wenn aus einem dieser Gründe die Ehe aufgelöst worden ist, mit Gefängniß nicht unter drei Monaten bestraft. Die Verfolgung tritt nur auf Antrag des getäuschten Theiles ein.“ So weit war die Sache hochkomisch, und Kaulitz berief nach drei Tagen eine zweite Versammlung, um sich zu überzeugen, ob es nicht möglich sei, das eherne Lohngesetz und den Art. 170 mit einander zu versöhnen. Als er den Saal betrat, wurde er verhaftet, und zwar auf Grund des Art. 130(öffentliche den Frieden gefährdende Aufreizung zu Gewaltthätigkeiten). Zwei Gendarmen geleiteten ihn in das Arresthaus, wo er die Nacht zubrachte. Hören wir Cleve, 5. Juli. Weizen 29,12, Roggen 21,56, Buchweizen 23,13, Hafer 18,50, Kartoffeln 9. Witten, 5. Juli. Weizen M. 26,50, Roggen, 20.—, Hafer 17,70 Braugerste 22,50, Futtergerste 14,—, Bohnen 24, Viktoriaerbsen 22,50, kleine 21,—, Weizenmehl 0 34,50, Roggenmehl 0/1—.— Alles per 100 Kilo. Bollmehl M. 7,—, Grand.75, Kleien 5,50 per 50 Kilo. Alles loco hier Magdeburg, 5. Juli. Weizen M. 255.—, Roggen 192.—, Gerste 186.—, Hafer 166—, per 1000 Kilo. Nordhausen, 4. Juli. Branntwein pro 100 Liter 48 pCt. exel. Faß M. 37. Breslau. 6. Juli. Spiritus per 100 Liter 102% 49.—, Weitzen 232.—, Roggen 148,—, Nübsi 66,—. Löwen, 6. Juli. Weizen frs. 33—, Roggen 23. 1/3, Gerste—.— Hafer 22.½. Verviers, 6. Juli. Weizen, frs. 34,— preuß.—.—, Roggen 25,½ Hafer 18,22. Gerste 18—. Alles v. 100 Kilo. Antwerpen, 5 Juli. Getreide sehr fest. Kaffee, gehandelt 250 Ballen Hayti zu 51 Ets. acg. Häute verkauft 268 Stück Saladeros und 2126 dito schwimmend, auf Lieferung. Wolle“ Umsatz 189 Ballen La Plata. Petroleum steigend; raff. disp Frs. 27½— ¼ bez. 28 Br.: Aug. 28½ Br.; Sept. 28½ bez. 29 Br.; 4 letzte Mon. 29½ Dr. Schveineschmalz americ., Wilcox 27 pr. 50 Kil., übrigen Marken unverändert. Speck, americ., regelmäßiges Geschäft für den Consum; long middles Frs. 90 short middles Frs. 91 per 100 Kilo. Rohzucker inl., steuerfrei Frs. 681—½ Glasgow, 5. Juli. Roheisen. Mixed numbres warrants 54¼ fh. Liver polol, 5. Juli. Middl. Orleans 6¼, midl. amerikanisch 6 3/16 fair Dhollerah, 5 5/16, middl. fair Dhollerah 5 1/16, good middl Dhollerah 4 16/16, middl. Dhollerah 4¾ fair Bengal 4½, good fair Broach— new fair Oomra 5— good fair Oomra 5½ fair Madras 47/6 fair Pernam 6% fair Smyrna 5¾, fair Egyptian 6¼. New=York, 5. Juli. Baumwolle—— do. in New=Orleans—— Petroleum 13—, do. in Philadelphia 12 7/8 Mehl 7 D. 05 C Rother Frühjahrsweizen 1 D. 72 C. Mais(old. mixed) 57 C. Zucker(Fair rezininz Muscovados) 9 3/8 Kaffee(Rio=) 19 3/4 Schwalz(Marke Wilcox) 9½ C. Speck(short clear) 7 3/4 C. Getreidefracht 4½. Dem Kreis=Physikus Brauneck zu St. Wendel ist der Charakter als Sanitäts=Rath verliehen; der Kammerherr Freiherr v. Geyr zu Aachen, und der Director der Aachen=Maestrichter Eisenbahn, Sommer daselbst, der von der dortigen Stadtverordneten=Versammlung getroffenen Wahl gemäß, als unbesoldete Beigeordnete der Stadt Aachen auf die gesetzliche sechejährige Amtsdauer bestätigt; der Gerichts-Affesser Creutz zu Neuwied zum Kreisrichter in Neuwied ernannt und dem Notar Rieth in M. Gladbach die Dienstentlassung ertheilt worden. „Um ½10 Uhr Morgens führte man mich wieCivilstand der Bürgermeisterei Bonn. Geburten. Den 27. Juni: Amalie, Tochter von Pet. Phil. Jacobs, Wachtmeister, und von Anna Maria Gudula Weber.— Albert Joh. Peter, Sohn von Alb. Aug. Friedr. Trambo, Dachdecker, und von Anna Maria Münch.— 28.: Helena Maria Wilhelmine, Tochter von Christian Verken, Schlosser, und von Maria Elise Nolden.— Carolina Ottilia, Tochter von Pet. Jos. Meyer, Eisenbahnbeamter, und oon Wilhelmine Elisabeth Stemmler.— Johann, Sohn von N. N.— 29.: Gertrud, Tochter von Jakob Schallenberg, Gärtner, und von Elisabeth Sarter.— Emilie und Emil, Zwillinge von Carl Behre, Kaufmann, und von Dorothea Reeb.— Den 1. Juli: Maria Albertina Emma, Tochter von Wilh. Klütsch, Schreiner, und von Ida Christiane Emma Stodick.— Anna Maria, Tochter von Jodocus Lambertz, Tagelöhner, und von Caroline Adele Schützendorf. — Friedrich, Sohn von Balthasar Hubert Mirgel, Bäcker, und von Margaretha Schmitz.— Christina, Tochter von Joh. Leeser, Tagel., und von Sibylla Giffels.— Joseph, Sohn von Heinrich Willems, Gärtner, und von Margaretha Dick.— Maria Henriette Sophia, Tochter von Dr. Reiner Rieth. Fabrikant, und von Maria Franziska Josephine Nettekoven.— Wilhelm, Sohn von N. N. fremd.—.: Anna Cath., Tochter von Jos. ihn nun selbst weiter:„Um ½10 Uhr Morgens führte man mich wieder heraus, um mich, mit einem gemeinen Verbrecher zusammengeschlossen, Löllgen, Schreiner, und von Anna Maria Jonas.— Carl Robert, Sohn Untersuchungsrichter zu führen. Ich protestirte— vergebens. Ich von Hermann Zerhe, Wachtmeister, zum Untersuchungs habe keinen Boten, um einen Wagen holen zu lassen, erklärte mir der Inspector, und so wurde ich geschlossen durch die ganze Stadt bis zum Justizgebäude geführt, wo ich dann noch circa zwei Stunden auf dem Vorplatze zusammen mit meinem Leidensgefährten den Blicken aller Neugierigen ausgesetzt blieb. Es folgte mein Verhör und meine sofortige Freilassung. Ich hatte nichts mehr im Gefängniß zu suchen, als meine Sachen abzuholen.“ Aber auch damit ging es so schnell nicht, wie— nun wie sonst. Lassen wir den vom Richter mit sofortiger Freilassung" Bedachten erzählen:„Nach dem Arresthaus zurückgekehrt, gab der zufällig mitgegangene=Führere meinen Freilassungs=Schein ab, der Schließer bat mich, mit ihm zur Entgegennahme meiner Sachen hinaufzukommen, holte dieselben— scheinbar um sie mir zu geben— und erklärte dann plötzlich, der Herr Inspector sei gerade abwesend und da könne er mir die Sachen nicht ausliefern. Ich bemerkte nun ruhig, dann würde ich morgen wiederkommen, aber vergebens; der Herr Schließer bestand darauf, mich nicht eher freizulassen, bis der Herr Inspector zurück sei. Meine Erklärung, nur der Gewalt zu weichen, half mir nichts, die Thüre meiner Zelle öffnete und schloß sich wieder hinter mir. Ich war frei und doch Gefangener, weil der Herr Inspector—— gerade schliefen. Nachdem ich so von ½1 bis ½3 Uhr gewartet, wurde ich auf energische Requisition meines Freundes R. Hackenberger freigelassen.“ Wer lügt mehr? In einer Gesellschaft wurde die Frage aufgeund Gewindesystems(System Metz in Heidelberg) un. über gleiche Com= worfen, wer in dem jetzigen Kriege mehr lüge, die Russen oder die Türken. sehr reichhaltig. Eine Dampfspritze(Firma Jauck in Leipzig) erregte wegen ihrer Leistungsfähigkeit allgemeine Bewunderung.— Am Dienstag fand in der nahen Kreisstadt Hünfeld eine reich bestellte Viehschau mit Prämiirung statt. Als Vertreter der Regierung wohnte derselben Herr Regierungsrath Wendelstadt aus Cassel bei. Die Preise fielen meistens kleineren Landwirthen zu. Anzahl der aufgetriebenen Schaustücke über 300. * Guben, 4. Juli. Auch in der Gegend von Neuzelle ist die Wanderheuschrecke aufgetreten; indessen sind sofort energische Maßnahmen getrossen worden, um dieselben unschädlich zu machen und die weitere Ausbreitung zu verhindern. * Hochkirch(Schlesien), 3. Juli. Bei dem gestrigen schweren Gewitter schlug der Blitz in die Strohhütte des Obstpächters in den hiesigen Kirschenanlagen und setzte dieselbe augenblicklich in Flammen. Drei Kinder fanden dabei ihren Tod, es wurden nur noch halbverkohlte Reste gefunden. Kaum vermochte der selbst betäubte Mann seine zu Boden geschlagene Frau aus den Flammen zu ziehen, beide erlitten dabei erhebliche Brandwunden, ein zur Familie gehörendes Mädchen ward am Zeine gelähmt. Zwei Kinder blieben merkwürdiger Weise ganz unverStraßburg, 4. Juli. Ein entsetzlicher Mord wurde, wie wir im Franks. Journ.“ lesen, in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli in der Krutenau, unweit der St. Niclas Kaserne, begangen. Einen 73jähuger Greis fand man, durch drei Hammerschläge getödtet, in seiner Bohnung auf den Boden des Zimmers hingestreckt. Der Mörder hatte, in den Glauben an einen Selbstmord zu erwecken, dem Leichnam nach säglich mit einem Rasirmesser den Hals durchschnitten und dem GemorJusagasirmesser in die Hand gesteckt. Heute Morgen führte ein uus die Entdeckung des Thäters, eines eingewanoerten deutschen Schusters, der sofort in Haft genommen wurde. Stuttgart, 3. Juli. Gestern Vormittag wurde eine größere Anden, Studirender des hiefigen Polytechnikums, als dieselben in verschie. Bast,##tien duellirt hatten, bzw. duelliren sollten, im Degerlocher mamnschae Exerzierplatz durch einen Theil der hiefigen Fahndungstapdt und euanter Leitung des Polizei=Inspectors Kern in flagranti erund festgenommen. icste Casturiher Juli. Der hiefige„liberale“ Gemeinderath hat eine sigen Schmeisdan. 1sührt. Er hat nämlich beschlossen, den Barmherbaltung des gei, dier den Dienst zu kündigen und behufs anderer Verbei der an Spitals in Unterhandlung zu treten. Die Katholiken hatten uug achusdigtnswahl der faulen Politik der Wahlenthalad Fauzsburg, 3. Juli. Die Prinzen Franz und Gustav v. Thur Sommerss, 2 4brachten am verflossenen Samstag in Donaustauf, dem nämlich die zwei Pferde einer Schlacht weniger Russen, so lügen die Türken mehr, mehr Russen, so lügen die Russen weniger.“ liegen nach liegen aber und von Maria Rockenfeller. Heirathsverkundigungen. Den 2. Juli: Heinrich Friedrich Reinhard Kekulé, Professor, mit Anna Carolina Margaretha Helmentag.— Peter Fischer, Eisendrechsler, mit Catharina Söndgen.— Dr. Anton Lambert Lamers, Director, mit Auguste Johanna Eleonore Schild.— Severin Schmitz, Maurer, mit Margaretha Schumacher.—.: Ernst Albert Friedr. Ludw. Herm. Eduard Zimmermann, Hauptmann, mit Ida Caroline Jenny Maria Anna von Neufville.— Conrad Nicolaus Wetter, Schreiner, mit Elisabeth Erben.— Hubert Engelbert Hochgeschurz, Bäcker, mit Gertrud Harzheim.— Jaiob Ludwig Schaaf, Schreiner, mit Helena Stoffel.— .: Dr. Peter Hohl, Pfarrer, mit Maria Christina Elsiepen. Heirathen. Den 30. Juni: Friedrich Carl Hoff, Conditor, mit Helena Kellner.— Peter Link, Goldleistenarbeiter, mit Christina Kissing. — Den 2. Juli: Peter Mathias Schiffer, Ackerer, mit Maria Sophia Scheutes.— Johann Gölden, Wittwer von Catharina Hubertina Eremerius, Porzellandreher, mit Anna Maria Franziska Dietrich. Sterbefälle. Den 29. Juni: Agnes Glasmacher, alt 11 Monate. — Joseph Langguth, alt 22 Monate.— Clara Antoinette Rhenasteine, alt 73 Jahre.— Heinr. Gerh. Wagner, alt 2 Monate.— Anna Sowär, alt 8 Wochen.— Carl Drees, Dachdecker, alt 17 Jahre.— 30. Eduard Kreuzer, Ehemann der Natalie Langenberg, alt 33 Jahre.— Sophia Eichholz, alt 63 Jahre.— Carl Kaiser, alt 6 Wochen.— Den 1. Juli: Helena Schlösser, Wittwe von Peter Jungbluth, alt 75 Jahre.— 2. Nicolaus Joh. Franz Peters, Privatsekretär, alt 62 Jahre.— 3. Heinrich Hingeler, Ehemann der Gertrud Bertram, Schneider, alt 55 Jahre.—.: Jac. Schäfer, Ehemann der Elisab. Kaltenborn, Tagelöhner, alt 31 Jahre. Telegraphische Depeschen. Washington, 5. Juli. Die Nez=Percés=Indianer haben „ sich por dem verfolgenden General Howard in die Bezge zerstreut. es 4 1/2% preuß. Cons. 103,90 103,90 Antwerpener... 54,50 54.90 : 8 /% Bräm.=Anl. 146.25 146 50, Manifacius 99 gr J0 pe 9 72 3½ Pram.=Ant. 120.25 % Pr. Stsschld. 32,60 Köln=Mindener Rheinische..... Bergisch=Märkische. Schaaffhausen... Darmstädter Disc.=Commandit 91.20 100,50 70,60 47,90 9150 91.75 120,00 Sonisuclus 25,25 23,75 92,60 Centrum..... 11.— 11.— 91.—, Gelsenkirchen... 80 70 80.60 100,50 Oesterr.Silberrente 53,90 53,60 70,50 Oesterr.=Franz. 379,— 379,50 48.50 Lombard. Bahn. 113,50 115.— 91,75 Oesterr. Credit.. 234,50 235— 91.75 Landwirthschaftliches. Probates Mittel, die Stickluft in Brunnen und Senken zu beseitigen, besteht in Eingießen von kochendem Wasser vermittelst einer Brause (Gießkanne). Auf jeden Fuß Tiefe ist ein Eimer kochenden Wassers zu verwenden.— Ställe, Milchspinden und solche Räume, die leicht verdorbene oder schlechte Luft entwickeln und zur Schimmelbildung neigen, wurden mit großem Erfolge durch Braunstein=Anstrich desinficirt. Fein geriebener Braunstein ist in jedem Materiakladen zu haben. Setzt man diesem Braunsteinpulver etwas Leimwasser zu, so ist es als braune Wasserfarbe sofort zu verwerthen. Handel und (Notirungen der Handelsmatler.) Wetten: Rettung. Frau Fürstin Mathilde, eine edle That, im Schwemmen;“nschenleben. Zwei Knechte, welche je zwei. Pferde der Steömung.. di Donau ritten, hatten das Unglück, plötztich von die beiden in der Paru fa tzerissen zu werden. Kaum bemerkten dies zur Hilfe herbeg; desindlichen Prinzen, als sie auch schon entschlos. auch, die vam gi iiche und gelang es den Anstrengungen derselben Pferde wurs Bedrohten den Wellen zu entreißen. Auch drei in. wurden gereitet, das vierte aber war in den Fluthen verschwun#. Stelle der Gakos Filechat, wi geschrieben— soll binnen Kurzem Aalten. Die Militairwercsätteid Form der preußischen Helme er9 der Herstellung dieser r.. Pimlico arbeiten mit vollen Kräften se 6s behrabe inu eptbebckungen. ud Geldigier die alten Garten vollständiger Zerstärung Farnesina in Rom umgeben, eper Herstocung. Es ist dies eine so entsetzliche Maßregel, Köln, 7. Juli. veränderlich. Weizen höher, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) eff. Rm. 26.00—27.50., fr. 24.50—26.00 V.(Lieferungsqual. à 75 Pfd. per 60 Liter.) Roggen höher, ohne Sack per 200 Pfd. hief.(niedrgister Preis) eft. Nm. 21.00., fremder 15.00—21.50 V.(Lieferungsqual. à 69 Pfd. per 50 Liter.) Hafer höher, per 200 Pfd. ohne Sack Nm. 15.80 B. Rüböl fester, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in Partieervon 100 Ctr. Rm. 36.50 B. Lausmarkt. Weizen M. 25.00—26.00; Roggen M. 18.75—2000; Perst: M.—; Hafer U. 15.20—1720; bez. pro 200 Pfd. Weizen und Roggen in fester Haltung. Zufuhren sehr schwach. Wochenzufuhr etwa 500 Sack. Köln. 6. Juli.(Marktbericht.) Butter per Pfd. M. 1,20, Eier per Viertel 1,35, Hasen pr. Stück.—, Feldhühner.—, Hinkel per Paar.50, Tauben per Paar 0,80, Hühner 1,50, Enten Pensicnnat des Damlles Beneur ctines à Tongres. Pensionat der Benedictinerinnen in Tongern(unddeil Tutlich), Belgien. Das Priorat der Benedictinerinnen in Tongern, eine Stiftung der bekannten Benedictinerinnen=Abtei in Lüttich, bietei den Schülerinnen alle geistigen und materiellen Vortheile, welche den Ruf der Mutterabtei begründeten. Gesunde Lage, weite luftige Räume, ein großer Garten und sonstige Annehmlichkeiten— statt der ungesunden Schlafsääle hat jede Pensionärin ihr Zimmer— geben ihr den Vorzug vor vielen anderen Erziehungsanstalten. Günstige lokale Verhältnisse machten es möglich, den Pensionspreis auf 460 fres. herabzusetzen. Ein deutscher Priester ist an dem Kloster angestellt, der den geehrten Eltern auf Verlangen nähere Auskunft ertheilt. Adresse: ’abbé E. Klein aumönier des Dames Bénédictines à Tongres(Belgique). Pensionat der Schwestern vom * heiligen Herzen Maria in Ensival. : P e n s i o n n a t d e s s o e u r s d u sacré-coeur de Marie &a Ensival(près Verviers). liegt in der 2,40, Krametsvögel per Bund.—. Gänse.—, Kaninchen.—, Hecht per Pfd..—, Aal 1,50 Karpfen 0,70, Salm.—, Schleien 0,60, Ochsenfleisch 0,65, Kalbfleisch.60, Hammelfleisch 0,65, Speck, geräuchert 0,80, gesalzen 0,80, Schmalz 0,80, Nierenfett 0,50, Zwiebel pr. Pfd.—.—, Weißkohl per 100 St.—.—, Aepfel 100 Pfd.—, Kartoffeln, weiße per 100 Pfd. 7,—, rothe 7,—, Nieren 7,20. neue.—. Koblenz, 5. Juli. Weizen schwere Sorte M.—.—, mittlere Sorte M. 28.—, Roggen mittler Sorte M. 20,60, Hafer M. 19.—, leichte M. 19,—, Erbsen 30, Bohnen M. 32, Linsen 42, Kartoffeln per 100 Kilo M. 12,40, Butter M. 2,80, per Kilo. Eier, 60 Stück, M. 3,36. Wesel, 5. Juli. Weizen M. 26,66, Roggen 19,94, Hafer 18.—, pro 100 Kil. Heu M. 3,70, pr. 600 Kilo. Stroh pr. Schock M. 34,—, Butter M. 1,— pr. Psd. Eier 68 Pfg. pr. Dutzend. Das Pensionat der Schwestern vom heiligen Herzen Maria Nähe der Eisenbahnstation Ensival bei Verviers. Pensionspreis 400 Francs. Zur Aufnahme von Versicherungen für die Concordia, Kölnische Lebens=Versicherungs=Gesellschaft in sich bestens empfohlen Birkheuser, Stockenstraße 22 Köln, in Haupt=Agent, Bonn. Franz Heynen, Münsterplatz 14, empfiehlt sich als Vermittler bei An= und Verkauf von Häusern, sowie Besorgen und Unterbringen von Capitalien. Durch die Geburt eines kräftigen Jungen wurden hoch erfreut F. Altenburg jr. u. Frau. Bonn, den 7. Juli 1877. Gerichicher Verkanf. Am 9. Juli 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Vonn 1 Schreibpult 2c. öffentlich, meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. in Bonu. J. P. Vanden, Poppelsdorf. im Gasthose„Zum Schwanen= die beiden günsig Bei Gelegenheit der Kirmes Latholisten Fäut die bl. 10.0h, gelegenen Geschäftshäuser Josephstraße Nr. 13 und Nr. 48 unter Sonntag d.., Montag d. 9. und Dinstag d. 10. Juli: Messe aus. 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