6. Nr. 181. Bonn, Freitag den 6. Juli 1877. Abonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn inel. Traglohn 4 RMark; bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg name) 4 RMark. Organ für das Karholische deulsche Kols. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentages Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebührer für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPfennig. Deutschland. * Berlin, 4. Juli. Officiös schreibt die„Nordd. Die Nachricht über den Erlaß eines Pferdeausfuhrverbotes ist insosern richtig, als die Frage in einer Staatsministerialsitzung vom vorigen Sonnabend erörtert und der Beschluß gefaßt worden ist, einen Antrag auf Erlaß eines solchen Verbots namens des preußischen Staats an den Bundesrath zu richten. Es handelt sich dabei um ein allgemeines Verbot und nicht, wie gesagt worden, um das Verbot der Ausfuhr über eine bestimmte Grenze. Der Grund der Maßregel ist lediglich in der Fürsorge zu suchen, daß nicht durch zu starke Ausfuhr der Bedarf der Armee, ganz besonders in Bezug auf die Qualität, geschmälert werde. Der geschäftliche Gang der Angelegenheit wird der sein, daß der Antrag nach erfolgter Allerhöchster Genehmigung im Bundesrath eingebracht wird, dessen Beschlußfassung indessen durch vertrauliche Verständigung vorbereitet sein dürste.„„„„„ Der„Frankf. Ztg. schreibt man von hier über den Einorun, den das Pferdeausfuhrverbot auf das Publikum gemacht hat, „Der panische Schrecken, welchen diese bevorstehende Maßregel in Börsenkreisen hervorrief, scheint uns nicht gerechtfertigt zu sein. Dabei darf aber nicht verschwiegen werden, daß höhere Officiere, die Sonntag Abend bereits darum wußten, die Maßregel als in erster Linie gegen Frankreich gerichtet ansehen. In diesen militärischen Kreisen glaubt man entschieden— und man macht in Gesellschaften daraus kein Hehl,— daß die Wendung der Dinge in Frankreich auf einen baldigen Krieg zwischen diesem und Deutschland hindränge. Gontaut=Biron, der seit seiner Ankunft in Ems bereits zweimal vom Kaiser zur Tafel gezogen wurde, hat wiederholt versichert, Frankreich wünsche den Frieden und hege durchaus keine kriegerischen Absichten. Auch hat er sich in milder Form über den deutschen Botschafter in Paris, Fürsten Hohenlohe, beschwert, welcher seit dem 16. Mai den Regierungskreisen fern bleibe, während er mit Thiers und Gambetta verkehre. Die„Provincial=Correspondenz“ reproducirt die Schlußworte des Tagesbefehls des Marschalls Mac Mahons an die Pariser Truppen mit dem Hinzufügen:„Auch diese Worte lassen den ganzen Ernst der jetzigen Lage der Dinge in Frankreich erkennen.— Der„Prov.=Corr. zufolge geht der Kaiser am 9. Juli nach Coblenz und von da nach einem Besuche des Großherzogs von Hessen am 11. Juli nach Mainau. Mitte Juli efolgt sodann die Reise über München und Salzburg nach Gastein zu einer dreiwöchentlichen Kur. In der zweiten Woche des August trifft der Kaiser voraussichtlich wieder in Berlin ein. Was man im nichtofficiellen Rußland von dem Ausgange des Krieges wünscht und hofft, verdient immerhin einige Beachtung trotz der officiellen Versicherungen an Lord Loftus und Graf Derby. Dem„Daily Telegraph“ waren jüngst aus Wien drei Punkte bezeichnet worden, auf Grund welcher angeblich Kußland schon heute bereit wäre, Frieden zu schließen: Abtretung von Batum mit dem anliegenden Gebiet, Unabhängigkeit Bulgariens bis zum Balkan, Freiheit des Bosporus und der Lardanellen für russische Kriegsschiffe. : Berlin, 4. Juli. Die„Prov.=Corr.“ beschäftigt sich in ihrer letzten Nummer mit der Krisis in Frankreich. Die Abgeordnetenkammer habe, sagt sie, angesichts der bevorstehenden Auflösung mit 354 gegen 160 Stimmen die Berathung der Finanzvorlage abgelehnt, dagegen die Forderung von 200 Mill. Frs. für die Armee und Marine mit Einstimmigkeit bewilligt. Also, so fügt sie hinzu, mitten in dieser heftigen inneren Krisis und bei dem denkbar schärfsten Zwiespalt zwischen der Regierung und der Kammer hat es sich gezeigt, daß es, wo es sich um die Stärkung der Wehrkraft des Landes handelt, in Frankreich keine Parteipolitik, sondern nur eben nationale Politik gibt. Dieser Schluß ist unzweifelhaft richtig; aus der Thatsache aber, daß alle Parteien Frankreichs trotz des sonst zwischen ihnen herrschenden scharfen Zwiespaltes in den die Wehrkraft des Landes betreffenden Angelegenheiten in vollstem Maße einmüthig sind, dürfen wir einen weiteren Schluß ziehen. Sind nämlich alle Parteien gleichmäßig besorgt und beflissen, die Wehrkraft des Landes zu erhöhen, dann wird wohl nicht die Herrschaft der einen Partei den Krieg, die der anderen den Frieden bedeuten. Dennoch aber lieben es die Reichsfreunde bei uns, die Sache so darzustellen, als ob der Sieg der conservativen Parteien in Frankreich gleichbedeutend sei mit dem Kriege, als ob die französischen Truppen sofort gegen die Grenze rücken würden, wenn das jetzige französische Ministerium die Mehrheit der Abgeordnetenkammer hätte: die Republik, sagen sie, bedeute den Frieden, die Monarchie den Krieg. Jedoch mit Unrecht: Gambetta gewährt uns keine größere Beruhigung als Heinrich V. oder Napoleon IV. und eine radikale Republik wird keine geringere Gefahr für uns sein als eine conservative. Allerdings ist seitens der Franzosen selbst gegen die Partei des jetzigen Ministeriums die Anschuldigung erhoben worden, als wolle dieselbe den Krieg. Es gibt eine Partei im Lande, erklärte bei der Auflösungsdebatte im Senate Victor Hugo, die für den Papst gegen Italien ist: man will die Religion auf den Punkt treiben, daß man bis zur Gefahr des Krieges vorzugehen wagt. Aber lauter Widerspruch ist sofort im Senate gegen diese Worte erhoben worden, und das französische Ministerium ist in der Lage gewesen, die Versicherung zu geben, daß die auswärtigen Mächte wegen der Dinge in Frankreich sich durchaus keine Besorgniß machten. Wenn aber die Republikaner trotzdem sagen, daß das neue Ministerium für den Frieden bedrohlich sei, so liegt es auf der Hand, aus welchem Grunde sie das thun: eine nicht eben patriotische Rücksichtnahme auf das Ausland ist es, was sie leitet. Daß aber in Wahrheit ihre Gedanken ebenso sehr beim Kriege sind, wie die der Conservativen, das zeigt die begeisterungsvolle Zustimmung, mit der auch sie der Regierung die geforderten 200 Millionen für militärische Zwecke bewilligt haben, wofern nämlich die Erhöhung der militärischen Macht eines Landes als Beweis für kriegerische Absichten aufgefaßt werden kann. Ist aber letzteres der Fall, so wird man auch von uns sagen können, daß wir für den europäischen Frieden bedrohlich seien; denn auch unsere Aufwendungen für kriegerische Zwecke sind fürwahr nicht unbedeutend und die Erhöhung der Wehrkraft des Landes ist für gewisse Kreise bei uns der einzige Gegenstand alles Sinnens und Trachtens. Wir beschließen solche Ausgaben freilich nicht mit solcher Einstimmigkeit; aber beschlossen wird es. : Berlin, 4. Juli. Die„Nordd. Allg..“ führt Klage darüber, daß der Unglaube und die Gottlosigkeit zunimmt und damit die Brutalität, die Raub= und Mordsucht wächst. Das alles komme her von dem religiösen Liberalismus, der an den festen Säulen des Glaubens rüttele und gegen Bekenntnisse anstürme, welche die Schutzmauern der Moral und Sitte seien. Ohne Confession gebe es keine Religion und ohne Religion nehme, wie man sehe, die Verwilderung überhand: darum thue Umkehr noth. Es will schon etwas heißen, wenn die„Nordd. Allg. Ztg.“, in deren Spalten die wüthendsten Culturkämpfer stets Unterstützung gefunden haben, solche Geständnisse zu machen sich bewogen findet; noch mehr aber ist es, wenn die den Katholiken so feindlich gesinnte Berliner„Volkszeitung“ das offiziöse Blatt einer argen Inconsequenz beschuldigen zu müssen glaubte. Wenn, so schreibt letzteres Blatt, die Rettung durch den Glauben einmal wieder versucht werden soll, wozu denn der Kampf gegen die Unfehlbarkeit des alten(katholischen) Glaubens, der sich einer ununterbrochenen Autorität rühmt, welche vom Sohne Gottes und seinem Hauptapostel übergegangen sei von Haupt zu Haupt„bis auf den hl. Vater der getauften Menschheit"? Es erinnert sodann daran, daß die Führer des Centrums bereits vor Jahren darauf hingewiesen haben, wie der glaubenverachtende Liberalismus die Socialdemokratie gebäre und nur die katholischen Wahlbezirke von dem Unheil verschont geblieben seien, welches Kirche und Staat, Sitte und Gesellschaft zugleich bedrohe. Das genannte demokratische Blatt will damit allerdings nicht zugeben, daß Glaube und Religion die Sitten mildert, die Leidenschaften zügelt und Gewaltthaten verhindert; mit Recht aber macht es der „Nordd. Allg. Ztg. den Vorwurf, daß es widerspruchsvoll sei, zu verlangen, daß die Menschheit zum Glauben zurückkehre, wenn man den Glauben der kathol. Kirche bekämpfe. In den Kreisen der Botschafterfraction erzählt man sich von einem nahen Inactiontreten Englands. Man glaubt, daß bereits September 60 bis 70,000 englische Soldaten theils aus England, theils aus Indien zum Schutze der türkischen Hauptstadt nach Constantinopel werden dirigirt werden. Eingeweihte Personen wollen wissen, daß der Rücktritt des Geh. Raths Zittelmann von der Verwaltung des„Reichsanzeigers' mit der Affaire Schleinitz in Verbindung steht und zwar mit der Veröffentlichung jener Notiz in dem nichtamtlichen Theile des„Reichsanzeigers“, in welcher sich die Erklärung vorfand, daß die Frau Minister v. Schleinitz, nicht wie der Landrath v. Diest in seinem Proceß behauptet hatte, diejenige Dame sei, welche dem Kaiser die Reichsglocke in die Hand zu spielen pflegte. Man wird sich entsinnen, daß bald darauf der„Reichsanzeiger“ den Wortlaut eines Schreibens veröffentlichen mußte, aus welchem hervorging, daß jene Notiz von dem Minister v. Schleinitz selbst veranlaßt worden sei. Wenn die alte Königsstadt Tirnowa in den Besitz der Russen gefallen wäre, so würden die amtlichen Depeschen aus Simnitza gewiß nicht verfehlt haben, einen so wichtigen Erfolg der Welt kundzugeben. Bis jetzt ist keine Bestätigung eingetroffen; das Gerücht wird also wohl falsch gewesen sein. Dies um so mehr, als noch am 2. d. am Jantraflusse bei Bjela mehrere Gefechte vorgefallen sind, in welchen die Türken die Herren des Kampffeldes geblieben sein sollen. 8 448 Die Verhandlung wider den Prior des aufgehobenen Moabiter Klosters, den Grafen Robiano, wegen Vergehens gegen die Maigesetze wird am 12. d. Mts. vor der VII. Criminaldeputation Der„Schles. Volksztg.“ geht nachstehende merkwürdige Verfügung des Kreis=Schulinspectors Woitylak in Alt=Tarnowitz vom 23. Juni zu..„. E. Mamst in. Im Kreise Beuthen und im Vereise Tarnowig ist es vorgekommen, daß am 3. Juni d. J. aus Anlaß eines sogen. Pius=Festes mit Laubwerk geschmückt und die Fenster der Schulhäuser illuminirt wurden. Diese— offenbar nicht kirchlichen— Huldigungen galten einer Person, welche trotz ihrer hohen kirchlichen Slellung es wagte, preußische Gesetze für ungültig zu erklären, welche den intensivsten Haß gegen die gegenwärtige staatliche Ordnung der Dinge offen aussprach, und welche vor einigen Wochen sich so weit verstieg, Schimpfworte zu gebrauchen, indem sie von einem„Attila" Deutschlands redete. Ich habe die Ueberzeugung gewonnen, daß diejenigen, welche die Schulhäuser festlich schmückten resp. illuminirten, nicht ahnten, wie ihr Vorgehen aufgefaßt werden konnte. Es gibt auch unter den Lehrern noch einzelne Personen, welche die wichtigsten politischen Vorkommnisse der Gegenwart entweder nicht genug kennen oder nicht genug zu würdigen wissen. Ich erinnere daran, daß Schulen Veranstaltungen des Staates sind; Schulgebäude zu Demonstrationen der oben gedachten Art zu mißbrauchen, ist also nicht bloß taktlos, sondern unerlaubt. Von den Herren Lehrern und Fräulein Lehrerinnen erwarte ich, daß dieselben den Schmuck der Schulhäuser und die Illumination der Schulfenster nur in dem Falle zulassen werden, in welchem ihnen eine ausdrückliche Erlaubniß hierzu seitens der zuständigen Local=Schulinspection gegeben wird. Eine Ausnahme findet nur bei patriotischen Festen statt, bei welchen die Betheiligung der Schulen selbstverständlich ist. Ueber den Inhalt der vorstehenden Verfügung ist das Amtsgeheimniß zu bewahren, was ich ausdrücklich hiermit in Erinnerung bringe. Woitylak. Das neueste Regierungsblatt für Köln publizirt eine königl. Ordre vom 26. Mai, wonach der„Lesegesellschaft zu Köln“ die Rechte einer juristischen Person verliehen werden. Bei dem bekannten„national=wohlgefälligen" Charakter der Gesellschaft „Lese“ kann das Faktum an sich nicht befremden, daß man die Verdienste dieser Gesellschaft durch Bewilligung ihres Antrages auf„Verleihung der juristischen Persönlichkeit" anerkennt,— was aber als„Signatura temporis“ zum Nachdenken auffordert, ist nachstehende Monstrosität: Die gleichzeitig publizirten„Statuten der Lese=Gesellschaft zu Köln", enthalten in§ 1 folgenden Satz:„„. Htllich Zweck der Gesellschaft ist„Forderung der geisrigen und fillllhen Bildung, Pflege und Verbreitung nationaler, patriotischer Gefinnung, Bekämpfung reichsfeindlicher Bestrebungen, gesellschaftliche Unterhaltung". Daß mit diesem§ 1 die Gesellschaft unbedingt und sans phrase den Charakter eines politischen Vereins erhält, daß eine solche Gesellschaft, anstatt mit Korporationsrechten bedacht zu werden, einfach unter die Best immungen des Vereinsgesetzes zu stellen wäre und polizeilicher Ueberwachung 2c. 2c unterliegen müßte, kann vom Standpunkte des„gleichen Rechtes für Alle“ nicht zweifelhaft sein! Aber— wozu stehen denn die Namen„Classen=Kappelmann, Dr. Alb. Bachem, Holzapfel und mehrere andere Macher der„Köln. Ztg. und der„altkatholischen Vorsehung" unter den Vorstandsmitgliedern? Ist denn nicht die„Lese“ eine Ablagerung der Wünsche unserer„Kölnischen"? Und ist denn nicht„Bekämpfung reichsfeindlicher Gesinnung“ ein Beweis des Wohlthätigkeitssinnes der Herren der „Lese“, sich bethätigend in der„nationalen“ Aufklärung des bethörten Volkes? Und werden denn nicht Korporationsrechte nur an solche Vereine verliehen, deren Zweck statutarisch in der Förderung der Wissenschaft, Wohlthätigkeit oder sonstiger gesellschaftlichen Ziele besteht?!!— Leider ist es nicht genug, die Sache von der scherzhaften Seite aufzufassen: es ist und bleibt, schreibt die„Frankf. Ztg., eine juridische Ungewöhnlichkeit(neben Graf Eulenburg hat auch Hr. Minister Leonhardt gegengezeichnet), einen politischen Verein mit Korporationsrechten zu versehen und ihn dem Bereich des Vereinsgesetzes zu entziehen. O München, 3. Juli. Die patriotische Fraktion fand sich in voller Einmüthigkeit wieder und Zeugniß hievon gab heute die einmüthige Wahl des bisherigen Präsidium's. Die Liberalen zeigten sich sehr getäuscht. Auch bei den Ausschußwahlen, bei denen es schwieriger war, allen Interessen gerecht zu werden, wird die Einigkeit erreicht, indem Vertreter der extremen Richtung, wie Dr. Rittler, Walter und Berger im wichtigsten Ausschusse, im Finanzausschusse Vertretung finden. Die Liberalen sind davon nicht sehr erbaut, nachdem sie seit Wochen und Monaten eine Spaltung weissagten und damit bereits rechneten. Freilich ob nicht früher oder später prinzipielle Differenzen einen Riß in die Fraktion machen, läßt sich heute noch weder bejahen, noch verneinen.— Auch die Kammer der Reichs&§ Californien. 34 Von F. G. (Fortsetzung.) Hale sah den Sprecher von der Seite an, und es gereute ihn jetzt schon fast seine Stimme so rasch dem Fremden gegeben zu haben, der diese beiden Burschen zu Fürsprechern hatte. In welcher Verbindung stand er mit ihnen, und welchen Nutzen konnten diese beiden Männer, von denen der eine ein notorischer Spieler war und der andere dieselbe Beschäftigung zu haben schien, von der Wahl kenes Fremden erwarten?— Jedenfalls beschloß er ihn genau zu bebbachten. Von den Amerikanern traten aber jetzt mehrere zusammen, um die Sache zu berathen, und die Ursache, wegen der sie eigentlich hierher gekommen waren, schienen sie für den Augenblick ganz vergessen zu haben. So wild und zügellos die Burschen aber auch sonst waren, ein so sroßes Gewicht schien in ihren Augen der eine Punkt zu haben: daß der neuvorgeschlagene Alcalde verheirathet sei und seine Frau mit in die Minen gebracht hatte. Es verlieh ihm das in ihren Augen, so sung er selber auch sein mochte, ein gewisses patriarchalisches Interesse, und es bedurfte nur noch einiger hingeworfener Erklärungen Siftly's, 295 er die Engländer hasse, die Versammlung blitzesschnell zu interenen. Briars selber hatte jetzt nichts mehr gegen ihn einzuwenden, und nach rasch vorgenommener Wahl fiel das Resultat fast einstimmig seinen Gunsten aus. Der Abend war indessen zu weit vorgerückt, den neugewählten Almden noch heute mit seiner neuen Würde bekannt zu machen und Einwilligung dazu einzuholen. Man durfte die Frauen so spät damit nehr stören. Siftly übernahm es jedoch ihn gleich morgen früh von bekannt zu machen, und zur Mittagszeit, wenn die Goldwäscher en der Arbeit hereinkamen, sollte dann das Weitere besprochen werfaßt. Ir. Abend wurde denn auch keine weitere Resolution geStiars versuchte allerdings noch einmal die Leute zu einem Minen zu versr. Fremden gleich von morgen an aus den Sprach=##„dannen, und Placate in französischer und spanischer Digginen.3“ lassen, nach denen sie augenblicklich die hiesigen verlassen hätten. Die Mehrzahl aber— Viele von seiürn. freh, der langweiligen Sache für den Augenblick enthoben zu Alcalz. die Ruhigeren der Amerikaner von einem vernünftigen wen auch vernünftigere Maßregeln erwarteten— wollte alles das bis zu der Zeit aufgeschoben haben, wo sie mit ihrem neuen Friedensrichter einen Beschluß darüber fassen konnten. So wurden denn jetzt die Tische wieder abgeräumt, um den Abend in gewohnter Art, mit Spiel und Trinken, zu verbringen. Der nächste Morgen brach an, aber keiner der Amerikaner ging heute an seine gewehnte Arbeit, da an diesem Morgen der Ermordete beerdigt werden sollte. Fast alle Amerikaner betheiligten sich dabei, und abwechselnd von sechs Mann wurde der Leichnam des Unglücki l i c h e n i n d i e„ r o t h e F l a t“ h i n a u s g e t r a g e n, u m d o r t a n d e r G r e n z e des aufgewühlten Bodens seine stille Ruhestätte zu finden. Nur Siftly hatte sich dabei entschuldigt um den künftigen Alcalden mit seiner neuen Würde bekannt zu machen und seine Einwilligung zu erwirken. Das Resultat wollte er dann den Männern, wenn sie von dem Begräbniß zurückkehrten, in Kenton's Zelt mittheilen. Siftly hatte Hetson, seit er in dem Minenstädtchen war, noch nicht gesehen und ihn— er wußte eigentlich selber nicht recht weshalb, oder wollte sich auch vielleicht keine Rechenschaft davon geben— absichtlich vermieden. Diese Gelegenheit aber war ihm als Einführung doppelt erwünscht, und wie er keinen Augenblick zweifelte, daß Hetson die ihm zugedachte Ehre ohne Weiteres annehmen würde, schritt er nach Sonnenaufgang seinem Zelte zu. Hetson hatte indessen den vorigen Tag vortrefflich benutzt seine häusliche Einrichtung um ein Bedeutendes zu verbessern, denn nicht allein war sein Zelt im Innern so wohnlich eingerichtet worden, als es die Umständen hier oben irgend erlaubten, sondern auch sogar noch ein kleines Zelt dicht hinter dem großen aufgebaut, das zum Aufbewahren der Kochgeschirre und Lebensmittel diente, während der zwischen beiden freigelassene und unbedeckte Raum, der aber im Fall plötzlichen Regens mit einem Zeltdach überspannt werden konnte, zur Küche bestimmt war. Das Hauptzelt, in eine größere und zwei kleinere Abtheilungen geschieden, bildete so ein gemeinschaftliches Wohnzimmer und zwei Schlafgemächer. Das eine war für Manuela eingerichtet, während ihr Vater in dem neu angebauten Zelte schlief, und hier wirthschaftete über Tag das junge Mädchen, das es sich nicht hatte nehmen lassen die Küche zu besorgen.— Und lebensfrisch und heiter war sie jetzt, das schöne Kind des Südens, das ein bös Geschick an diese unwirthbare Küste geworfen. Ein neues Leben war ihr in dem Zusammensein mit der holden jungen Frau aufgegangen. Die furchtbare Zeit. in der sie ihr Talent für jenen Auswurf der Menschheit opfern, lag hinter ihr, und nicht mehr brauchte sie Abends mit Todesangst an dem stieren Blick des Vaters zu hängen, wieder und wieder in den bleichen, abgespannten Zügen die Gewißheit zu lesen, daß er auf's Neue seiner Tochter Glück und Ruhe der entsetzlichsten aller Leidenschaften, dem heillosen Spiel, geopfert. In Arbeit, der sie sich mit Freuden unterzog, wenn die zarten Hände sich auch erst daran gewöhnen mußten, schwanden ihr jetzt die Tage hin, und sie segnete die Hand, die sie aus jener Stadt fortgeführt. Auch heute, wie alle Tage, war sie wieder mit Tagesgrauen munter gewesen, hatte das Feuer entzündet und schaffte emsig an dem kleinen eisernen, dort aufgestellten Kochofen, um das Frühstück zur rechten Zeit bereit zu halten. Durch das große Zelt dabei von der Hauptstraße und dem Verkehr der dort hin und wieder Gehenden vollkommen abgeschieden, hielt sie sich für ungestört, denn in der„rothen Erde“, die das hintere kleine Zelt begrenzte, wurde seit jenem verungückten Versuch gar nicht mehr gegraben. Ganz denn mit ihrer Arbeit beschäftigt und ein vaterländisches Lied leise vor sich hinsummend, hatte sie eben die Kaffeekanne auf die Gluth geschoben und sprang nach der Seite des Zeltes, von dort noch etwas trockenes Holz herbeizuholen, als sie plötzlich erschreckt zurückfuhr und einen Aufschrei kaum unterdrücken konnte. Ein leises zitterndes Frösteln lief dabei über ihren ganzen Körper, und wie gebannt haftete ihr Blick an der wie aus dem Boden auftauchenden Gestalt des Mannes, den sie am meisten auf der Erde fürchtete— auf Siftly.— Er war es gewesen,— er, der ihren Vater wieder und wieder zu dem ihn und sie verderbenden Spiel verführt, und jetzt, wo sie sich ihm entzogen wähnte, wo sie die waldigen Berge, die weiten öden Strecken segnete, die sich, wie sie glaubte, zwischen ihr und dem Gefürchteten ausdehnten, stand er plötzlich wieder vor ihr, bleich und tückisch lächelnd wie nur je, die kleinen dunkeln Augen fest und durchbohrend auf sie geheftet, und um die Lippen jenes höhnische furchtbare Zucken, das mit dem Opfer spielt, um es später desto sicherer zu vernichten.(Fortsetzung folgt.) * Proceß Tourville. Den Schluß der Sitzung im Proceß Tourville schilderte am besten ein Wiener Blättern zugegangenes Telegramm, in welchem es heißt:„Um halb 10 Uhr ziehen sich die Geschworenen zurück nach dem meisterhaften, tief ergreifenden Resumé des Präsidenten, welches mit folgenden Worten schloß:„Wir haben unsere Pflicht gethan, thun Sie die Ihrige.“ Große Bewegung im Saale. Viele Frauen sind durch die Worte des Präsidenten zu Thränen gerührt. Der Angeklagte ist heute tief erschüt räthe hat heute sich bereits konstiruirt und das alte Direktorium wieder gewählt. Der Militäretat wurde sofort den einzelnen Mit zliedern zugestellt. Alles drängt, die jetzige Session möglichst kurz zu gestalten. * Wien, 4. Juli. Die„Deutsche Ztg. erwähnt eines Gerüchtes, wonach das Ministerium, falls die Ausgleichungsvorlagen im Abgeordnetenhause unüberwindlichen Schwierigkeiten begegnen sollten, bei der Krone die Auflösung des Abgeordnetenhauses und die sofortige Ausschreibung von Neuwahlen in Anregung bringen würde. Von anderer Seite liegt keinerlei Bestätigung dieses Gerüchtes vor. Frankreich. * Paris, 3. Juli. Das Journal„République frangaise wurde heute vom Zuchtpolizeigerichte von der Anschuldigung, durch den Abdruck des Artikels der„Daily News' betreffend die Mission des Cardinals Guibert nach Rom falsche Nachrichten verbreitet zu haben, kostenfrei freigesprochen.— Im Süden Frankreichs sind von einigen Präfecten die Freimaurerlogen als die angeblichen Herde revolutionärer Umtriebe geschlossen worden.— Der deutsche Botschafter, Graf Münster, tritt morgen seine Weiterreise nach Deutschland an. * Paris, 3. Juli. Die zum französischen Evolutionsgeschwader gehörige Panzercorvette„Reine Blanche“ ist bei den Hyerischen Inseln in Folge einer Verletzung durch den Sporn der Panzerfregatte„Heroine" gesunken. Menschenleben sind dabei nicht verloren gegangen. * Paris, 4. Juli. Zorilla, Munoz und Lagunero sind aus Frankreich ausgewiesen und gestern an die deutsche Grenze gebracht worden.— Weiteren hier eingegangenen Nachrichten zufolge ist die Panzercorvette„Reine Blanche“ nicht gesunken, es gelang vielmehr, dieselbe an der Küste auslaufen zu lassen. ###uglaus. * London, 3. Juli. Unterhaus. Im Fortgange der Sitzung wurde die Bill betreffend die Universitäten in zweiter Lesung einstimmig angenommen.— Dem Deputirten Harrowby erwiderte Graf Derby, eine Grenzlinie zwischen der Türkei und Persien sei niemals festgestellt worden. Die Verhandlungen wegen derselben seien oftmals unterbrochen und neuerdings in Folge des rusisch= türkischen Krieges suspendirt worden, abgebrochen seien dieselben indessen nicht. Angesichts der großen Wichtigkeit einen Krieg zwischen Persien und der Türkei zu verhindern, werde die englische Regierung ihr Möglichstes thun, um dem Ausbruche eines solchen Krieges vorzubeugen. erklärung Serbiens anregen. Die Kriegsrüstungen dauern fort. Eine Brigade der ersten Klasse der Miliz ist an die Grenze nach Sienitza abgegangen.— Horvatovic trifft heute in Negotin ein. Wien, 4. Juli. Der„Polit. Corresp.“ wird aus Belgrad vom heutigen Tage gemeldet: Die Skupschtina hat einen Ausschuß zur Berathung einer Adresse an den Fürsten gewählt. Das Ministerium verfügt gegenwärtig in der Skupschtina über eine Majorität von zwei Drittel der Mitglieder. Die Nachricht von einem bevorstehenden Durchmarsch rumänischer Truppen bei Radujevacs behufs einer Cooperation mit der serbischen Armee an der Timoklinie, wird als vollständig unbegründet bezeichnet. Seitens der serbischen Regierung ist eine Mobilisirung von Truppen bis jetzt nicht angeordnet worden. Dagegen verlautet, daß der Kriegsminister behufs einer neuen Organisation der Armee die Erhöhung des Aktivstandes auf 20,000 Mann beantragen werde. Wien, 4. Juli. Telegramm der„Neuen freien Presse“. Varna, 3. Juli. Der Seraskier Redif Pascha ist heute Abend hier eingetroffen und begibt sich morgen in das Hauptquartier. Das österreichische und das französische Consulat in Rustschuk haben durch das vorgestrige Vombardement der Russen stark gelitten. Auf der Insel Ramazan, gegenüber von Rustschuk, sind gestern russische Infanterie=Abtheilungen gesehen worden. Pera, 4. Juli. Der Statthalter von Schistowa stellt den Uebergang der Russen von Simnitza aus so dar, daß der Feind an einer von nur einer Compagnie schlecht bewachten Stelle auf 200 Barken zuerst 2000 Mann über den Fluß gesetzt und dann noch Verstärkungen nachgezogen habe. Er, der Gouverneur, habe die Russen angegriffen, ihnen 4000 Mann getödtet und 24 Kanonen in den Fluß geworsen. Schließlich seien die Türken aber dennoch zum Rückzug genöthigt worden.— Der englische Botschafter Layard hatte heute eine Audienz beim Sultan. Constantinopel, 4. Juli. Der Commandant von Novibazar, Mehemet Ali Pascha, welcher gegenwärtig gegen Montenegro operirt, soll, wie verlautet, das Commando in Thessalien übernehmen. Petersburg, 4. Juli. Russischer Seits schreibt man: Die von türkischer Seite verbreitete Nachricht, daß die Türken auf Kars vorgerückt und die Russen zur Aufhebung der Belagerung von Kars genöthigt hätten, ist völlig unbegründet. Noch heute sind aus dem Lager vor Kars hier Nachrichten eingegangen. Vor Kars, 5. Juli.(Officiell.) Gestern drang eine Truppe freiwilliger russischer Infanteristen, Schützen und Artilleristen in eine Batterie der Festung Kars und machte drei Geschütze unbrauchbar. Der Verlust der Russen war unerheblich. Uebergangsstelle hatte sich eine kleine regelmäßige Schlacht entwickelt Offenbar zogen sich die Türken auf den obern Abhängen vor ihren Bat, terien zusammen, faßren ein Herz und warfen sich auf die Schwärm, der Brigade Yolchin, die eben gelandet waren. Die Türken mochten glauben, ihren Feind noch in die Donau zu werfen, aber Yolchin's Ti, railleure verstärkten sich bald und drangen unwiderstehlich vorwärts. DiTürken zogen sich allmählich zurück. Nachmittags hatte die russisch, Infanterie sich auf den Höhenzugen festgesetzt, von denen man in das Innere der Bulgarei hineinsieht. Die türkische Infanterie suchte nach Schistowa wurde aber daran durch die russischen nach Schistowa zurückzuziehen, wurde aber daran durch die russischen Tirailleure verhindert, die sich a cheval der Straße nach Schistowa festsetzten. Eine Besetzung von Schistowa wurde noch nicht versucht, sondern für diese Nacht aufgeschoben. Was that nun der türkische Monitor? Er war durch einen Cordon von Torpedos innerhalb der Insel Wardin eingeschlossen; obgleich er wütyend darauf losschoß, gelang es der Geschoßwirkung einer russischen Batterie, denselben zu einem Wrac zusammenzuschießen. Hiernach begann nun die Soutien=Arbeit. Eiserge Pontons erschienen auf dem Strom und sammelten sich in der Richtung des Landung platzes, welcher früher nur für Fähren benutzt wurde. Eine vouständige Pontonbrücke ist in Simnitza in Reserve; sie wird heute Nacht an das Ufer geschafft und soll morgen gelegt werden. Wahr. scheinlich wird man zwei Brücken schlagen, denn Simnitza ist die Ueber. gangsstelle für die Hauptarmee der Russen, und wird hierher deren Weg nach und von der Türkei gehen. Der russisch=türkische Krieg. Constantinopel, 3. Juli. Nach hier eingegangenen Nachrichten sind die Russen aus Schistowa in der Richtung von Rasgrad vorgerückt und stehen bei Biela, wo zahlreiche türkische Streitkräfte angesammelt seien.— Das Bombardement zwischen Rustschuk und Giurgewo dauert fort, auch das Bombardement der Russen auf Nicopolis wird fortgesetzt. — Ein Telegramm des Gouverneurs von Erzeium von gestern meldet, die Russen hätten mit erheblichen Verlusten Karakilissa geräumt, Karakilissa und die umliegenden Pofitionen seien durch die Türken besetzt.— Das aus 6 Panzerschiffen bestehende englische Geschwader ist heute in der Befika=Bai eingetroffen. Constantinopel, 3. Juli. Die Minister haben den Befehl erhalten, ihre Wohnungen am Bosporus zu verlassen und nach Stambul überzufiedeln, um ohne Zeitverlust den außerordentlichen Ministerrathssitzungen beiwohnen zu können.— Der ehemalige türkische Botschafter in Wien, Haidar Effendi, soll zum Botschafter in Teheran ernannt wor den sein.— Wie der Mailänder„Secolo“ meldet, soll in Griechenland eine Legion von italienischen Freiwilligen gebildet werden, um am Kriege gegen die Türkei Theil zu nehmen. Wien, 3. Juli. Der„Presse“ geht von türkischer Seite die Nachricht zu, daß der Gouverneur von Tirnowa, Said Pascha, sich am Sonntag nach Gabrova zurückgezogen habe. Bukarest, 3. Juli. Der Civil=Gouverneur von Bulgarien, Fürst Tscherkaski, wird in Tirnowa residiren. Die Wahlen für den bulgarischen Administrativrath sind angeordnet worden. Bukarest, 3. Juli, Abends(via Czernowitz). An den Kriegsnachrichten wird momentan eine strengere Censur geübt, als vor dem Donanübergang. Das Publicum folgert daraus, daß die Gerüchte über ungünstige Gefechte an der Jantra begründet sind. Bei Nikopoli hat kein Uebergang stattgefunden. Das russische Hauptquartier ist nach Simnitza zurückverlegt. Zahlreiche Truppen rücken aus Rußland nach. Bucharest, 4. Juli. Bis jetzt liegen officielle russische Nachrichten über die Einnahme von Tirnowa noch nicht vor. Wien, 4. Juli. Die serbische Thronrede hat hier in allen Kreisen einen sehr schlechten Eindruck gemacht; desgleichen beobachtet man mit wachsendem Mißtrauen die politischen Maßregeln Rußlands in Bulgarien. Auch in den maßgebenden Kreisen wächst die antirussische Strömung. Redifs Reise zur Donau wird ungern gesehen, da seine Entfernung von Stambul einen etwaigen russisch türkischen Separatfrieden, welchen Oesterreich perhorrescirt, erleichtert. Wien, 4. Juli. Telegramm des„Neuen Wiener Tageblattes“. Aus Brody: Meldungen aus Russischpolen zufolge haben die in den westlichen Gouvernements Rußlands angehäuften Truppen den Vormarsch nach Scden begonnen, 150,000 Mann würden an die Donau nachgeschoben.— Aus Schumla vom.: Gestern fanden in der Umgegend von Bielowo am Jantrafluß kleine Gefechte statt, wobei die Türken im Vortheil bleiben. Wien, 4. Juli. Aus Janina wird der„Polit. Corr.“ der Wortlaut der von Leonidas Bulgaris entworfenen Proclamation des griechischen Centralactionscomités mitgetheilt. Es heißt darin:„Vertraut der Versicherung, daß Griechenland bereit ist, das Banner der nationalen Idee zu entfalten und den Kampf mit Aufbietung aller Kräfte aufzunehmen. Der heilige Kampf für die Freiheit der hellenischen Nation kann nunmehr beginnen. Die Proclamation schließt mit der Aufforderung an Alle, sich zum Kampf bereit zu halten, Nichttheilnehmer als Apostaten brandmarkend. Wien, 4. Juli. Es bestätigt sich, daß die Russen von Biela zurückgeworfen worden find. Redief Pascha besteht entschieden auf der Fortsetzung des Krieges im Widerspruch zu Safver, der eben so wie der Sultan den Frieden möchte, aber ohnmächtig ist. Aus Asien lauten alle Nachrichten günstig für die Türken. Wien, 4. Juli. Telegramme des„Neuen Wiener Tageblattes“. Aus Turnseverin, 3. d. Fürst Karl von Rumänien beabsichtigte sich heute nach Kalafat zu begeben, um die Stellungen der Armee bis nach Gruja hin zu inspiciren. Die Brücke bei Gruja ist beinahe vollendet und der Hauptübergang der rumänischen Armee über die Donau wird stündlich erwartet. Die Türken bombardiren auch Nachts bei elektrischem Licht Kalasat und die dortigen Pofitionen, da sie einen Uebergang daselbst befürchten. Widdin ist stark beschädigt.— Aus Belgrad, 3. Die Skupschtina will in einer Adresse an den Fürsten die Unabhängigkeits* Der Donauübergang der Russen bei SimnitzaSchistowa. Ein Correspondent der„Daily News“ hat dem Uebergange der 14. Division des 8. russischen Armeecorps bei Simnitza am 27. Juni beigewohnt und seinem Blatte einen Bericht eingesandt, dem wir Folgendes entnehmen: „Der Versuch sollte so viel als möglich den Charakter einer Ueberraschung an sich tragen, und es war daher nothwendig, die Vorbereigungen bis zum Einbruche der Nacht zu verschieben. Die Division Dragomirow hatte den Ehrenposten und war bestimmt, den Uebergang auf das türkische Ufer zeitig Morgens zu bewirken. Die Tivision Mirky als Unterstützung hatte einen Nachtmarsch von Lissa zu machen und sollte um 7 Uhr früh in die Stellung von Simnitza eingerückt sein, um ihrer Schwester=Division, falls diese die Donau glücklich überschritten und das fir erich ustie bete uchehhten Den boit dud betitschlag. jedoch sollte sie das Gefecht aufnehmen und um jeden Preis, die 4 age erzwingen; denn der Großfürst Nikolaus hatte erklärt, daß er eine Weigerung nicht gelten lassen werde. Der Fluß mußte bei Simnitza überschritten werden, koste es was es wolle. Andere Divisionen standen für den Fall des Bedarfs innerhalb Rufweite. Die Gewässer mochten von Blut gerdthet sein, aber sie mußten überschritten werden. Mit einbrechender Dunkelheit begann General Dragomiron seine Vorbereitungen. Sein Erstes war, in bereits vorgerichteten Geschützständen eine Reihe von Feldgeschützen zur Bestreichung des gegenüberliegenden Ufers aufzustellen. Während dessen wurde seine Infanterie in Marsch gesetzt, um über die offenen Flächen hinweg in die Deckung des Weidengehölzes zu gelangen. Die Finsterniß und andere Hindernisse waren jedoc, so groß, daß, als Alles fertig war, bereits der Morgen graute. Eine Brücke war nicht vorhanden, sondern nur eine Anzahl Kähne, deren jeder zwischen 15 und 40 Mann fassen konnte, und diese wurden mittels Wagen durch den Schlamm gezogen und unter dem Schutze der überhängenden Zweige der Weidenbäume ius Wasser gelassen. Die Truppen schifften sich ein und stießen ab, so wie die Kähne gefüllt waren. Dragomirow stand am schlammigen Uferrande und entbot seinen tapferen Gefährten ein Fahrwohl. Er hätte ihnen gern den Weg gewiesen, aber es war seine Pflicht, bis später zu warten. Die Boote wurden anfänglich, so lange sie in der kleinen Bucht waren, gerudert; später kam ein Dampf=Schleppboot zur Verwendung. Die Türken hatten die Nacht hindurch nicht geschlafen, sondern scharf Wache gehalten. Ihre wenigen Geschütze eröffneten plötzlich das Feuer auf die Boote, auf die hinter den Weidenbäumen verborgenen Massen und auf die durch die Niederung marschirenden Colonnen. Doch dies war noch nicht Alles. Von dem Abhange wurde ein scharfes Gewehrfeuer auf die Boote eröffnet. Die türkischen Schützen hielten den Landungsplatz. General Yolchin hat jedoch nicht umsonst die Kriege im : Kaukasus mitgemacht. Sein Boot fuhr an der Spitze, und die türkischen Schützen waren nur fünfzig Ellen vom Ufer entfernt. Der General landete mit seiner Handvoll Leute und befahl ihnen, sich in den Schlamm niederzulegen. Ein oder zwei Mann waren bereits durch türkische Kugeln niedergestreckt worden. Die Russen eröffneten nun ein Tirailleurfeuer, um die Landung der nachfolgenden Boote zu decken. Eins nach dem andern legte am Ufer an und setzte die Mannschaften ans Land. Endlich genug Soldaten do Yolchin befahl seinen Soldaten, die Bayonnette tert und gedrückt. In der Stadt w rden große Watten gemacht für und gegen die Freisprechung. Die Berathung der Geschworenen dürfte mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Im Gerichtszimmer weinte Tourville und wollte den Präsidenten umarmen. Dieser sprach ihm Muth zu mit den Worten:„Seien sie gefaßt— wie es Gott will.“ Präzise 12, also nach einer Berathung von 2½ Stunden, verkündete der Obmann Dr. Deimer das Verdikt. Dasselbe lautet: 11 Stimmen Ja, eine Stimme Nein. Die Zusatzfrage, ob der Mord in tückischer Weise geschehen sei, wurde mit neun gegen drei Stimmen bejaht. Der Gerichtshof verurtheilte hierauf Henry de Tourville zum Tode durch den Strang. Bei der Publikation des Urtheils wurde als mildernd das unbescholtene Vorleben, als erschwerend die meuchlerische Verübung, sowie der Umstand, daß der Mord an der eigenen Gattin geschah, bezeichnet. Der Präsident dankt den Geschworenen und wünscht dem Lande Glück, in welchem die Institution der Geschworenen solche Wurzeln gefaßt habe. Das Urtheil ist in Abwesenheit des Angeklagten verkündigt worden, da sein Vertheidiger die Vergünstigung für ihn erbat. Nachmittags begaben sich Dr. Markbreiter und Dr. Huber zu Tourville in die Frohnfeste, um ihm den Wahrspruch der Geschworenen mitzutheilen. Der Verurtheilte weinte und schluchzte laut, indem er wiederholt seine Unschuld I Schalhent Wchiun Baitzskaut Verfenteng und Shrit. ihrer—chutrhaus bei Tourville, um ihm Namens des Gerichtes das #n zu publiciren. Er lag heftig weinend im Bette, benahm sich jedoch gegen die Kommission gefaßter und zeigte eine refignirte Stimmung. Ueber die Begnadigungs=Anträge des Gerichtshofes verlauten verschiedene Versionen. Nach einer hätte die Majorität den Gnadenweg abgelehnt. Die Vertheidigung wird drei Nullitätspunkte geltend machen, vorerst zu enge Fragestellung, welche den Bestimmungen des Gesetzes nicht entspricht, ferner verweigerte Zeugenvorladung und Superrevision des gerichtsärztlichen Gutachtens durch die Bozener Aerzte Bauer und Breitenberg. ourville beklagte der Gerichts=Kommission gegenüber besonders das Schicksal seines verwaisten Sohnes. Die Stimmung in der Bevölkerung ist befriedigt über das Todesurtheil; besonders ist die Landbevölkerung sehr feindselig gegen Tourville gestimmt und man befürchtete im Falle einer Freisprechung Fenstereinwerfen beim Vertheidiger Dr. Huber. waren genug Setdairn en. Heichn Beltann, in Eahennek zu pflanzen, aufzustehen und ihren Officieren zu folgen. Mit lautem Ruf stürzten die Russen vorwärts, was die Türken mit einer Salve beantworteten. Die Salve war nicht in die Luft gegangen, doch warteten die Türken den Bayonnetangriff nicht ab, sondern zogen sich zurück. Yolchin's Tirailleure folgten ihnen auf dem Fuße, einige Entfernung über eine Senkung, doch war es ihnen für jetzt unmöglich, die Türken aus ihrer Hauptstellung zu verdrängen. Mittlerweile setzten die Boote die Uebersetzung von Truppen fort. Die russischen Kanonen hatten das Feuer sogleich auf die Türken eröffnet, sobald sie bemerkten, daß der Ueberfall nicht gelungen. Die türkischen Kugern fielen ins Wasser, pfiffen durch die Weiden und platzten zwischen den durch die Niederung marschirenden Colonnen. Ein Projectil eines Berggeschützes traf ein Boot, das zwei Geschütze, ihre Bedienungsmannschaft und den Batterie=Commandanten enthielt. Das Boot sank sogleich unter; alle, die darin waren, sind umgekommen. Dies war der einzige ernstliche Unfall, obwohl zahlreiche russische Soldaten todt über Bord fielen. Nichts desto weniger ging die Operation stetig vor sich, und als ich den Fürsten Mirski auf der Höhe bei Simnitza aufsuchte, wurde eben gemeldit, daß bereits die ganze Br gade Yolchin mit einer Batterie sich auf dem jenseitigen Ufer befinde. Dragomirow selbst war bereits drüben. Werfen wir einen Blick zuerst auf die Scenerie. Dort zur Linken befinden sich Truppen, entweder in wartender Stellung oder auf dem Marsche, um unter dem Weidengehölze Deckung zu finden. Lange Reihen von Kanonen befinden sich am Uferrande unter dem Schutze von Infanterie=Bataillonen, was ziemlich gewagt ist, da die türkischen Kanonen noch immer nicht zum Schweigen gebracht sind. Man fieht russische Bomben drüben in die Erdwälle bei Schistowa einschlagen, aber die türkischen Kanoniere lassen sich durch den Kugelhagel von drüben nicht beirren. So wie die eine Kanone schweigt, beginnt die andert. Und was für eine Zielscheibe haben sie? Ein halbes Armeecorps steht auf flacher Ebene ohne jede Deckung, außer ein paar Weidenbüschen. Ringsum kracht das Gewehrfeuer, und Yolchin's Tirailleure setzen sich in Bewegung, denn die türkische Batterie da drüben feuert unablässig in die Weiden. Schistowa scheint vollständig verlassen zu sein; aber die türkischen Kanoniere bleiben auf ihren Posten und bei ihren Geschützen mit außerordentlicher Zähigkeit mitten in einer Staubwolke, welche durch die ringsum explodirenden Bomben aufgeworfen wird. Auch die einzelnen placirten Kanonen schweigen nicht; eine Granate nach der andern fällt unter die russischen Truppen in der Ebene, und die Bediensteten der Ambulanzen eilen hin und her mit Krankenwagen oder sonst mit schweren bluttriefenden Lasten. Es ist erstaunlich, daß die in das Wasser fallenden türkischen Granaten so selten eines der übersetzenden russischen Bote treffen, woselbst die Soldaten eng gepackt zusammenstehen. Man kann sich eine Vorstellung machen von der Größe des runfischen Verlustes, wenn die Türken nur einigermaßen eine stärkere Truppenzahl bei Schistowa besessen hätten. Als wir die Höhe verließen, ward plötzlich ein Ruf laut, ein türkischer Monitor sei in Sicht. Alles greift zu den Gläsern, um zu sehen, was es gibt; doch bald legt sich die Aufregung. Es stellt sich nämlich heraus, daß es zwei russische Lichterschiffe sind, welche hieher dirigirt worden waren, um die Uebersetzung von Truppen zu erleichtern. Fürst Mirski stellt sich auf der nach der Insel führenden Pontonbrücke auf, um seine Division defiliren zu lassen. Vor der neunten Division rückt jedoch noch eine Schützenbrigade hinüber. Der Correspondent beschreibt nun seinen Gang durch die Ambulanzen zweiter Linie, wo bereits Viele lagen, die keiner ärztlichen Hülfe mehr bedurften. Später begegnete er dem Großfürsten Nikolaus dem Jüngern, der bereits auf dem jenseitigen Ufer war, wieder nach einiger Zeit türkischen Gefangenen, darunter Baschibozuks, Nizams und Civilisten. Hinter der * Der Conflict in der altkath. Gemeinde zu Köln. Wie den Lesern unseres Blattes noch erinnerlich sein wird, veröffentlichten im Mai d. J. die Herren Dr. W. Tangermann und I. Poffrath, Pastor resp. Kaplan der hiesigen„altkatholischen“ Gemeinde, in der„Köln. Ztg. eine scharfe Erklärung, in welcher sie der damals gerade bevorstehenden„altkatholischen Synode das Recht bestritten,„tief eingreifende Principienfragen", wie die Aufhebung des Priester=Cölibates, zum Gegenstande der Verhandlungen zu machen, und ankündigten, sie würden sich an der ihre Competenz überschreitenden Versammlung überhaupt nicht betheiligen. Bald darauf meldete der„Deutsche Merkur“ in der ersten Sitzung der Synode habe Herr J. H. Reinkens mitgetheilt, daß„die Herren Pfarrer Tangermann und Kaplan Paffrath für die Veröffentlichung ihrer Proteste in der„Köln. Ztg. auf Grund eines einstimmigen Beschlusses der SynodalRepräsentanz einen ernsten Verweis erhalten hätten. Bereits vor längerer Zeit erhielten wir, so schreibt die„Köln. Volksztg., eine Andeutung, damit werde die Sache noch nicht zu Ende sein, und in der That hat dieselbe sich zu einem ernstlichen Conflict zugespitzt. Das Nähere werden unsere Leser aus einem Protest ersehen, welcher, wie uns ein bekanntes Mitglied der hiesigen„altkatholischen“ Gemeinde mittheilt,„von einer Anzahl respectabler Mitglieder“ an den Vorstand gerichtet worden ist. Wir lassen denselben für heute ohne weitere Bemerkung folgen: An den Wohllöblichen Vorstand der altkatholischen Pfarrei in Köln. Der Wohllöbliche Vorstand hat, wie nunmehr stadtkundig ist, sich gemüßigt gefunden, gegen die hochverehrten Gestlichen unserer Gemeinde aus Veranlassung der von denselben in einer die Cölibatefrage betreffenden, an die Synodal=Repräsentanz gerichteten und durch Veröffentlichung in der„Köln. Ztg.“ zur Kenntniß auch der Gemeinde gebrachten Einzabe vorzugehen und zwar in der Weise, daß Wohlderselbe unserem Herrn Pfarrer Dr. Tangermann einen in die Form des tiefsten Bedauerns über seinen Schritt verkleideten Verweis ertheilt und unserem Hülfsgeistlichen Herrn Paffrath seine kirchenamtliche Stellung gekündigt hat. Die unterzeichneten Mitglieder der altkatholischen Gemeinde Köln, getragen von der Kenntniß des Erstaunens und der Entrüstung, die dieses Vorgehen des Kirchenvorstandes im Schooße der Gemeinde hervorgerufen hat, sehen sich genöthigt, zur Aufrechterhaltung der Ehre unserer Gemeinde als einer katholischen gegen dieses Vorgehen des Vorstandes eine ebenso freimüthige wie energische Einsprache zu erheben. Wir bestreiten vor allem die Competenz des Vorstandes zu seinem Vorgehen, nicht minder aber auch das Dasein einer Veranlassung dazu. Nach den Bestimmungen der Synodal= und Gemeinde=Ordnung liegt eine officielle Kritik der Gastlichen der Gemeinde in ihren kirchenamtlichen Handlungen gänzlich außerhalb des Kreises sogar der Gemeinde=Versammlung, resp. der GeneindeVertretung, geschweige denn des aus einigen Laien zusammengesetzten Kirchenvorstandes. Wäre dieses nicht ohnehin schon durch die Natur der Sache klar, so würden hierüber die Motive zur Synodal- Ordnung Klarheit verschaffen, die dahin gehen, daß die Gemeinde in„innerkirchlicher Beziehung der Leitung der kirchlichen Oegane untersteht“, nicht aber ein Urtheil sich anzumaßen hat, was des Amtes seiner Geistlichen sei. Indem wir demnach die von dem Vorstande ausgeübte officielle Kritik als eine flagrante Macht Ueberschreitung erklären, lassen wir den Mitgliedern des Vorstandes als Einzelnen das Recht ihrer Privatmeinung unangefochten; aber aus allen Kräften müssen wir uns dagegen verwahren, daß der Vorstand in Fragen dieser Art seine Ansicht an die Stelle der Ansicht der Gemeinde setzt.„ 8926 Bezüglich des Herrn Paffrath erscheint uns das Vorgehen des Wohllöblichen Vorstandes um so unfaßbarer, als schlechthin nicht abzusehen ist, wie ein durch Gemeinde Beschluß als Hülfsgeistlicher gewählter, seit längerer Zeit als solcher fungirender, demnach hinsichtlich der Fortdauer seiner amtlichen Stellung in Gemäßheit des§ 57 des Synodal Statutes nach§ 56 zu behandelnder Geistlicher durch eine einfache Kündigung seitens des Kirchenvorstandes entfernt werden könnte— durch eine Kündigung mit Belassung einer dreimonatlichen Frist, gleich als handele## sich um ein alltägliches Dienstverhältniß, und als sei der Vorstand der Aber abgesehen von der Competenzfrage hat auch das Verhalten unsem Geistlichen weder zu diesem noch zu irgend einem anderen Vorgehen ein gerechte Veranlassung gegeben. Im Gegentheil halten wir uns verpflichte wegen des männlichen Muthes, womit sie in dieser Zeit einer sich sell unklaren Fortschreiterei die Sache des wahren Altkatholicismus überhauso wie die Ehre des katholischen Priesterthums ohne Menschenfurcht# treten und dadurch viele Brüder im Glauben gestärkt haben, denselle bei dieser Gelegenheit und auf diesem Wege unsern tiefgefühlten Des auszusprechen und zu erklären, daß sie um die Sache des Altkatholicht mus sich hochverdient gemacht haben. Wenn man aber die von denselbe erhobene Einsprache lediglich wegen ihrer Veröffentlichung als eine## statthafte hat befinden wollen, so erscheint eine solche Rüge geradezu m# verständlich. Welche Bedeutung könnte ihre Einsprache für den weitenn Lebenskreis, für unsern Ruf inmitten von Hunderttausenden nicht altketholischer katholischer Brüder, für unsere Gemeinde selbst gehabt haben wenn dieselbe nicht veröffentlicht worden wäre? Schlechthin keine. könnten wir schon vergessen haben, wie sehr und mit welch' hohem bei Zeiten des Vaticanischen Conciliums die Unterdrückung der tion der von den Bischöfen der Minorität genommenen Anträge üben getadelt worden ist? Zweifelsohne wird nun wohl wie überhaupt, so in der Zahl der in unser Gemeindeverzeichniß Eingetragenen an So##. kein Mangel sein, welche über die Bedeutung und den Werth des Saritte: unserer Geistlichen ein gerade entgegengesetztes Urtheil fällen. Nach Erfahrungen, welche wir bezüglich der Wahlen und der übrigen Vorsuft, in denen nach der Fiction des constitutionellen Lebens das wußtsein einer Gemeinde sich aussprechen soll, gemacht haben, müss sogar einräumen, daß jene mit uns in dieser Hinsicht nicht Ueberginhig, menden, verbunden mit den für kirchliche und religiöse Fragen Jnr:z, renten und den zu einem freien selbstständigen Urtheile Unbefahig Majorität bilden Aber mit vollem Rechte verwahren wir uns dageg daß das von dieser Majorität getragene Urtheil als das der sich setze. Für die objective Entscheidung kirchlicher Fragen sind### constitutionelle Fictionen ohne allen Werth. Wären sie es, dann erm gelte es dem Altkatholicismus überhaupt in seiner Opposition gegen Vaticanischen Decrete an jeder kirchlichen Berechtigung, und es bliebe 19 nur übrig, unter Verzicht auf seinen bisherigen Namen sich als frei ihrer geschichtlichen Grundlage abgelöste Gemeinde zu constituiren. Tief ergriffen von der großen Krisis, in welcher die Religion### Christi sich besinbet, mit Brichfzuken soie racht, e rechzten Seite Hu. Vorgehen gegen unsere, wie in Freimuth des Geistes so itg##### Makellosigkeit des Wandels hervorragenden Geistlichen unsgn, gihenselben dauern, unsere entschiedene Mißbilligung auszusprechen und Woz e aufmerksam zu machen auf die verhängnißvollen Folgen,#ien Vorgehen— nicht für die davon Betroffenen, sondern— für den## der Gemeinde gehabt hat und für den Fortbestand derselben noch Büßer unser Wir verbinden hiermit die gleichzeitige Anzeige, doß Sitzr,##, KeprsErklärung in Abschrift unserem Herrn Bischof und der Hrr,„u, Zei, sentanz zur geneigten Kenntnißnahme einsenden, lo Firzegen aig solcher tung veröffentlichen lassen werden. Der Ruf zun Reigrmen nicht kurzpeg Katholiken, die bezüglich der in Frage=Zende, grwpgrdigen Insitutionen mit ihren nicht altkatholischen Brüdern und den er#n..—. daß wir mit ihren nicht alikatholischen Brüdern und den:.. 216 daß unserer heiligen kirche brechen wollen, steht uns zu 9 ung vesigihe uns nicht veranlaßt finden müßten, für unsere kirchliche centliches Zeugniß zu geben. gglischen Pfarrei. Richtung ein onens.n. V. Die WitgliedKöln, 24. Juni 1877. 1 se Juli. Assisen. P. P. Schmied in Sch. b.., 39 ahre alt, wurde von der Anklage des Meineides unter geschickter Vere Gogu, 5. Jali. Assissen. Der schlecht beleumundete A. W. ung und Dielstaht auf der A, uns verlangte als Mitzlied aufgenommen werdenz gleichteitig ersugte.. Da der Bankdiretor diese Büre. und u. B. an. Su det Ecmmmmee ene oarBürgen oop ansah so wurde dem W. das Darlehen gegen einen en ais guverichte aphu, ite die Unterschrift der Bürgen einholen, auf becher bemi Pirecors solten diese aber an der Kasse unterzeichnen busch des Aereto; ppteg, die sich B. St. und C. B. nannten und d eischien wit owrt„een, I. schaft beglaubigten. Als später der nier diesen Naumen uuch uee stelle sich Falschung heraus, indem die becher eitNamen D. St. und C. B. angegeben, obschon sie in Wirkv S. und M. Sch. heißen. W. flüchtete nach Belgien, trieb wollten aber zu der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf ahre, Th. S. und M. Sch. erhielten je vierzehn Tagen * Köln, 4. Juli. Die„K..“ schreibt: Vor mehreren Jahren, wenn prechzen zu müssen, der so rcht zeigt, auf wis,gazehgesige, Saute., Nahe er übliche Milcheontrole steht. Ein gröberer., di, Milch im füdlichen der eine umsangreiche Milcherei besitzt un... g, am Meper, sobdihgele an set= Kaunden obhp Labzurch gekägalt worden, daß die eonbbsen Misch war theilweise noch warm; auch ist die Aanahme geschlossen, daß der Knecht unterwegs die Milch gefälscht habe, da dem Tage der Sohn des Landwirths mit nach Köln fuhr. lit Ausnahme einer einzigen Kanne, die abgerahmte Milch enthielt, für Mutter bes Knechter bestimmt, und den Beamten schwer genug war, spurde der ganze Inhalt vernichtet. Man hat keine Probe verfiegelt, um ###m geschäbigten Manne wenigstens die Möglichkeit zu geben, sich zu verKheidigen, was sonst der gemeinste Verbrecher kann. Dagegen zogen die Händler aus demselben Dorf, welche Milch von gerade die usen und eine Menge Sorten im Preise von 14, 25 Pfg. Pieehigy), bewußt, in Kölns Mauern ein, um unsere Nachkommenschaft mit wässenizem, dännem Zeuge zu erquicken, für dessen richtige Beurtheilung wir rur ein Auge, nicht einmal eine Wage nöthig haben. Daß letzteres Instrument überhaupt nur einen sehr allgemeinen Anhaltspunct bien, geht aus den Auslassungen des Prof. Dr. M. Freytag in dem Werkchen: Kuhmilch, ihre Erzeugung und Verwerthung“(Bonn, Verlag von eml Strauß) hervor. Genannter Fachmann sagt dort auf Seite 25 wörlich:„Nach den zahlreichen Versuchen Müller's und Anderer gelten ##als Anhaltspuncte für die Beurtheilung der Handelsmilch, so wie dir Stillmich bei 12° R. für das specifische Gewicht der ganzen Milch die Grenzen zwischen 1,929 und.933, für abgerahmte Milchen die Grenzen zwischen## und 1,ozr, und der Rahmgehalt nach 24stündigem Stehen zwischen 10 und 14 Volumtheilen.“ Da die abgerahmte Milch die schwerere, wird sie nach der bisher angewendeten Methode der Controle auch diejenige sein, welche am Ersten frei durchpassirt, und es haben uns denn auch in der That mehrere Landwirthe die Versicherung gegeben, daß se in Zukunft nur noch abgerahmte Milch nach Köln bringen würden, zu der Strafe zu entgehen; eine schöne Anssicht für unsere gartze Jugend! Die Sache muß durchaus anders werden, und dazu empfl.. sich die Austelung eines vereideten Sachverständigen, der eventuell eine Analyse wmdächztigen Nahrungsmittel(Mlch, Butter, Wehl gi..) vertig#t; aur Einrichtung, die in anderen Städten sich längst.9. Schflche Lotalabthellung Koln pird außerdem einen Mlchperband grin seten wir das beste Mittel gegen solche Händler, welche kein Bieh befitzen, aun der sic de kastgabe gshelt bot, Psenstzsäheflche schunguter Gesundheitsamte zur Untersuchung ein Soiches grschaoh vur in der durt en.,„76 Li. Hirgetian der Rheinischen es sich dahe. uus, uer vir Ditiction der Rheinischen Eisenbahn in letzter General=Versammlung dennoch zu diesem veralteten Mittelchen griff. Es war um so drolliger, als gleichzeitig die Mittheilung fiel, daß 1) die Regierung auf sofortigen Ausbau aller concessionirten, in den Schwindeljahren von der Direction so heiß erflehten Linien bestehe, obgleich die dazu nöthigen 60 bis 70 Millionen auf dem Geldmarkte platterdings nicht aufzutreiben seien und 2) erstere mit einer tief einschneidenden, die Einnahmen schädigenden Tarifreform drohe. Nach Aufzählung all des Jammers, welcher über die Bahn hereinzubrechen drohe, nahm man dennoch die Schätzung pro 77 und 78 vor. Im verflossenen Jahr gabs 7½, dieses Jahr gibts 6½ und nächstes Jahr, lieder Actionair, wirst du mit 6 pEt. zufrieden sein müssen, wenn die Schätzung genannter Herren richtig ist und die 70 Millionen Mark zu 103 an den Mann gebracht werden können... 66 6eu1.— * Düsseldorf, 3. Juli. Einem hiefigen Geistlichen wurde, kaut dem „Lüsseldorfer Volksblatt“, behufs einer Restitution von einem Blichtkinde in Betrag von ca. 90 Mark übergeben, der einem UhregzFahzitanten im Berner Jura zu überweisen war. Der Fabrikant, ein Jseurti, Bar so nobel, von der ihm zugedachten Summe 24 Mart zur Unterstützung * Wald, 2. Juli. In dem bekannten Waarenschutzproceß der Ermeler'schen Tabakfabrik wider die Berliner Actien=Gesellschaft für Tabakfabrikation(vormals George Prätorius) hat das Oberhandelsgericht I. Senat den Streitfall am 12. v. M. endgiltig entschieden. Das Berliner Kammergericht hatte die verklagte Actien Gesellschaft wegen unbefugter Anwendung des Erweler'schen Waarenzeichens zur Zahlung einer Geldbußze verurtheilt, indem es zwar anerkannte, daß die beiden in Frage sehenden Waarenzeichen sich unterscheiden, die Unterschiede aber nur bei genauerer Vergleichung der Waarenzeichen bemerkbar sind. Diese Auslebung dir Bestimmungen des Markenschutz Gesetzes wurde von der Verurcheilten in der Nichtigkeitsbeschwerde für zu eng erklärt. Das Reichsvoerhandelsgericht erachtete jedoch die Auffassung des Kammergerichts für vollkommen richtig, und wies die Nichtigkeitsbeschwerde zurück. Barmen, 3. Juli. Am Sonntag=Vormittag wurde hierselbst ein Polizei=Sergeant aus Elberfeld vom Sonnenstich getroffen und war Bes.„ En Barmen, 3. Juli. Ein junger Bann von hie: mülchte um Sonntag eine Tour nach Remscheid. Unterwegs wurde er von einer Fliege in den Zeigefinger der rechten Hand gestochen, was er anfangs gar nicht beachert. Nach kurzer Zeit aber schwoll die Hand derart an, daß der Gerochene ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und gestern das Bett hüten nutzte.— Bekanntlich kommen derartige Tälle im Sommer sehr häufig er. Als bestes und schnellwirkendes Mittel gegen solche Fliegenstiche epfiehlt sich das Betupfen des Stiches mit Salmiakgeist. 4 Waldbröl, 4. Juli. Seit einigen Tagen ist der Director der Resigen Volksbank flüchtig. Dem Vernehmen nach hat er sich, wie ein von Tremen aus datirter an seine Frau gerichteter Brief verrathen, uuch Amerika eingeschifft. Das Deficit der Bank ist noch nicht bekannt. Wesel, 3. Juli. Wie die„Weseler Volksztg, vernimmt, hat Hr. Pehvite,„staatlicher Commissar“ der Diöcese Münster, die Kirchenvorstanoe eeder hiefigen.tholischen Gemeinden aufgefordert, endlich auf seine eien Briefe zu antworten, widrigenfalls würde beim Ober=Präsidenten die Absetzung beider Vorstände beantragt werden.(Ese 8 " eleve, 4. Juli. Die Verlegung der hiesigen Ackeroausc#ure nuch einer anderen Stadt ist nun defiaitiv aufgegeben worden. ems, 4. Juli. Der Minister des Innern, Graf Eulenburg, und der Polizeipräsident von Madai sind angekommen. Marpingen, 3. Juli. Heute, am Jahrestage des Beginnens der Marpinger Ereignisse“, erinnert die„Trier. Landesztg.“ daran, daß innerhalb eines Jahres Niemand von den Betheiligten wegen Betruges oder Aufruhr verurtheilt worden ist, und daß die vielen Processe wahrlich nicht zu Ungunsten der Beschuldigten ausgefallen sind. * Trier, 2. Juli. Ein Schlossergeselle aus der Gegend von Wasserbillig besuchte am Freitag seine Geliebte in dem Dorfe Weho Am Samstag fand man die Leiche desselben in der Nähe dieses Dorfes in schrecklichem Zustande, nämlich mit einem tiefen Einschnitt am Halse, während die Blutadern an beiden Händen durchschnitten waren. Das Motiv der Greuelthat besteht, wie man glaubt, in Eisersucht. * Bochum, 4. Juli. Die elfjährige Tochter des Wirthes C. Bruch auf der Wittener Chaussee ist am Dinstag vor acht Tagen in Folge einer Unvorsichtigkeit von ihrer älteren Schwester erschossen worden. Möge dieser traurige Fall wieder zur Warnung vor dem leichtfertigen Spielen mit 2 Bochum, 3. Juli. Die Westf. Volliztg; schreibt: Herr Retor Cumpernatz hatte vor einigen Wochen eine Restitution zweier Ringe zu i, u, vor einigen, Mogerken, baß bie Rückerstattung dadurch veranlaßt sei, weil der Verdacht auf eine unbetheiligte Person gefallen. Da die Angelegenheit bereits vor Gericht anhängig war und der Eigengestern zeugeneidlich vernommen. Der Untersuchungsrichter ließ sich erst Lagen, 3. Juli. Vorgestern Nachmittag zog sich hier im Thale zum Theil geknickt am Boden, dicke Bäume wurden entwurzelt, Aeste abgeschlagen und Fensterscheiben zertrümmert., Blitz und gxen stets in demselben Augenblick. An verschiedenen Stellen zur er. Blitz eingeschlagen. Auch aus anderen Orten an der Ruhr und Lenne Unglücksnachrichten ein. Das Unwetter dauerte ungefähr zehn Münster, 3. Juli. Die Betheiligung an der vorgestern stattgehabten Prozession nach Telgte war eine außerordentlich rege und belief sicc die Zahl der Wallfahrer nach zuverlässiger Schätzung auf Theilnehmer. Besonders hervorgehoben zu werden verdient, daß sich gerade die Männer in hervorragender Weise an dieser Kundgebung katho* Minden, 2. Juli. Gestern Nachmittag zwischen 6 und 7 Uhr entlud sich hier ein von heftigem Hagelschlag begleitetes Gewitter. Es sieren Eisstücke so groß wie Hühnereier. Die Zahl der zertrümmerten Fenster. Frankenstein, 3. Juli. Der Stellnbesitzer Bocke in Lanpersdorf war vor vier Tagen auf freiem Felde mit Pflügen beschäftigt, als ihn eine Otter in den unbekleideten Fuß stach. Leider achtete der Mann zu wenig auf die Gefährlichkeit der Wunde, weshalb er bereits gestern . Heidelberg, 4. Juli. Der Staatsrechtslehrer Geh.=Rath Zöpfl ist Moskau, 4. Juli. Dr. Strousberg ist aus der Schuldhaft entlassen und befindet sich wieder in Hausarrest in Hotel Dusseaux. Die Falliterklärung ist durch die betreffende Commiision annullirt. Wil es heißt, käme in den nächsten Tagen der anderweitig gegen Dr. Strousberg erfolgte Urtheilsspruch auf Landesverweisung zur Ausführung. ** Aus Ontario in Canada ist die amtliche Meldung eingetroffen, daß das Gelände in der Umgebung der Stadt von Colorakäfern wimmelt. Von den dortigen Behörden sind sofort die nöthigen Schutzmaßregeln d: Erd be den haben in den letzten Monaten des laufenden Jahrs stattgefunden: Am 5. März im Bezirk Hallsbach in Schweden, wor# mehrere Häuser beschädigt wurden. Am 24. bis 20. März ziemlich starke Erdstöße in der Vendée. Am 4. April Erdbeben in Italien(Sicilien, Rom, Piemont u. s..) Am 22. April Erdstoß von Callao bis Huanchaco. Am 2. Mai Abends 9 Uhr Erdbeben in der Umgebung von Zürich. Am 10. bis 11. Mai das bekannte Erdbeben bei Iquique. Am 24. Juni Erdbeben mit dem Heerde bei Aachen und einer Verbreitung nach Nordosten bis Dorsten und Bochum. ** Demnächst werden wir von der Schweiz aus stets mit frischem Ei versorgt werden. Eine Gesellschaft hat sich gebildet, um das Eis des Surmen=Gletschers auszubeuten. 5. Juli. Die Meldung Wiener Blätter von der Besetzung Tirnowas durch die Russen, von dem Abschluß eines Bündnißvertrags zwischen Rumänien und Serbien ist nicht bestätigt worden. Das Eintreten Serbiens in die Action gilt für inopportun und wird als nicht bevorstehend erachtet. Berlin. 4 5. 4. 4 1/% preuß. Cons. 193,90 103,90 Antwerpener... 53,90 53.50 3½% Präm.=Anl. 146,40 146,75 Bonifacius.... 23.— 23, 3½% Pr. Stsschld..60 92,60 Centrum..... 12.— 12.— Köln=Mindener.. 91,25 90,90 Gelsenkirchen... 81—. 80,70 Rheinische..... 100.50 100,50 Oesterr. Silberrente 53,60 53.80 Bergisch=Märkische. 70,60 70,60 Oesterr.=Franz. 378,— 369.— Schaaffhausen... 46,50 47,10 Lombard. Bahn. 113,50 114.— Darmstädter. 92.—, 91,80 Oesterr. Credit.. 235,— 235— Disc.=Commandit. 91,90 91.75 In= und ausländische Fonds. Preuß. R. 41 R 103.95 bz Baier.43.=A. 122.00 G Krupp5 1.=O. 104.75 G „„ 41 95.30 B Barm.4 St.=.99.65 B Oest. Creoi=L. 290.00 G Pr. St.=.34 3 146.50 B Duisb. 411 O. 99.50 G, 1860er L. 98.00 G Pr. St.=Sch.34 8 92.50 PHarzer 58.=O. 00.00„ 1864er L. 250.00 B Amer. A. 1881 104.00 G/K=.31.=A. 109.00 bz„ Silber=R. 53.00 G „ 1885 4 98.90 G/Köln. Siadt=.100.00 B Rheinpr.=Obl. 102.50 G Bad.43 Pr.=A. 120.00 G]„„ neue 100.50|Rh.=Wstf. Rtb. 97.00 G Industrie= Reiien,. g. tg l. Aach.=M..=V. 8200 G Gladb. Bwsp. 110.00 G Hib. u. Sham.oa 20.00 G Colonia,.=V. 6425 B Ravensb Sp. 100.00 B Hörder Bw.=V. 27.00 B Cladbach..=V. 1650 G Rhein. Bauges. 60.50 B Humbolot 00.00 Leipziger.=V. 8000 G Rhein. Baubed. 72.00* Köln. Bgw.=V. 64.50 G Magdeb..=V. 2200 B/Rh.=Wf. Pulvf. 82 00 B Köln. Maschb. 97.00 B Vaterl. F. V. 3630 G Arenb. Vgw. 000.00 GKöln=Müsen. V. 16.00 B N 790 G/Berzelius 00.00 G Kgs. u. Laurah. 61.00 G 520 B Boch. Gußst.=V. 23.00 B König Wilhelm 14.00 G 420 B Bonifac.,.=G. 25.00 B Louise Tiefbau 14.00 B 1900 G Lonner Bw.=B. 66.00 B Mechern. Bw. 162.00 B Agripp., Tr.=G. 630 BCentrum,.=G..00, Phönix Lit. A 00.00 Rh.=Westf. Lloyd 550 G Commerner, 83.00 G)„„ B 00.00 Rhenania,.=G. 400 G Courl, Wstf. Bw. 28.00 GRh.=Nass. Bw. 89.00 B Concordia,.=B. 1910 G/Dahlbusch, Bw. 65.00 B Sieg=Rh., alte 00.00 Westd. Beis.= V. Köln. Rückvers. Agrippina Aachener„ —.— Germania,.=V. 515 G/Dortm. Union.00 B Eldf. Hagelvers. 600 B/E.=J..u. Schw.44.00 G Köln.„ 300 B Eschweil..=V. 24.00 G Köln. Dampfsch. 55.25 G Ess.=F. Union 30.00 G Düsseld.„ 56.00 B/Germania, Lw. 00.00 Köln. Schleppsch. 50.00 G/Gelsenkirchener 81.00 G Aün. Bmusp. 87.00 6 charkort, B= G. V/ggg, 4, gembard 5. Zinssuß der Deutschen Reichsbank:##ye. 29—=.. Kotn, 4 Juli. Geldeours. 20=Franken=St. 16.°5 B, 16.22 G Franz. Banknoten 81.40 w, 81.15 S Pr.=A. 15.00 B Siegena, Schw. 00.00 Stolb. Zth. 18.00 G „ St.=.=A. 81.00 G Wiss. B. u..=B. 16.00 B Witt. Waffenf. 46.00 G Wurmrev., B. 39.00 G und Verkedr. * Berlin, 4. Juli. Eine echte Börse der saison morte war die heutige. Es bedarf einer genaueren Prüfung, um zwischen der gestrigen und heutigen Börse einen Unterschied zu entdecken. Aus den Coursen ist ein solcher schwerlich zu ersehen. Die Speculationswerthe behaupten sich meist auf dem gestern eingenommenen Niveau und Cassawerthe erfuhren erst recht keine Veränderungen. Auf dem Eisenbahn=Actienmarkte gingen Tendenz= und Geschäftslosigkeit Hand in Hand. Die Coursveränderungen waren in Zahl und Höhe sehr gering. Rheinisch Westfälische EisenbahnActen waren etwas matter. Von Bank=Actien verkehrten Disconto=Cor mandit=Antheile in schwankender Haltung zu etwas herabgesetzten Coursen. Im Uebrigen ist von Banken nichts zu erwähnen. Von den noch nicht entschlafenen Bergwerks Actien ist Nennenswerthes nicht zu berichten. Fast sämmtlich sind sie der Schwindsucht verfallen. Spalt, 28. Juli. Die Hopfen=Pflanze ist bis heute gesund und rein von Ungeziefer. Jene Gärten, welche voriges Jahr total schwarz waren, sind noch etwas im Wachsthume zurück, können sich aber bei der günstigen Witterung, die wir jetzt haben, recht gut bessern. Im Geschäfte ist seit einigen Tagen wieder etwas Verkehr, und sind in diesem Zeitraume an 40 Ballen zu sehr gedrückten Preisen verkauft worden. Köln, 4. Juli. Cours=Bericht. Eisenbahn=Stamm=Actien. Aach. J51.=A. 80.00G Mainz=Ludoh. 80.00 G Rheinische 101.25 B Amsterd.=Rott. 00.00, Oberschl. A/C 117.00 G/„ Lit. B 91.65 G Berg.=Märk. 70.50 B/Oest=Frz. 370.00 G pll Rhein=Nahe 00.00 Köln=Mind. 91.50* Oest. Süd(Lb.) 115.00 B„ Rumänische 00.00 Eisenbahn=Prioritäts,#igatiggen Wilhelmsd'or =Franken=St. Livre=Sterling Imperials Lold=Dollars 00.00 B, 16.87 G .00 B,.041 S 20.40 B, 20.36 G 16.68 B, 16.62 G .00 B..17 C Belgische Englische Hollindisch Oesterreich. Rusfische 81.30 B. 81.05 E 20.47 B, 20.42 6 .6940 B,.69 C .00 Z,.00.08 .00 B..00.08 1. E. 411 100.00 GRheinische 241 99.50 B 2. E. 51 103.75 G,.,2., 3. E. 51 102.70 B 3. E. 441 99.25 G, Em. 51 103.006B 93.50 B/,.=Köln 41k 99.75 G 91.00 G„.=Cref. 411 99.50 B 98.15 G/Oest.=Fr. Stsb. 316.90 G 92.50 GOest. Süd(Lb.) 230.00 G 4. E 4; 5. E. 4 6..411 3. S. 311 84.50 GsE 5. S. 411 98.50 GS 6. S. 411 98.50 G/.S 7..51 102.70 G .S. 103.25 G/5 85 Rdb. 51 103.50 Mainz=Ludwh. 103.00 G Nach. Ind. 51 " neue 103.10 bz. Rh.=Nahe, gar. 101.50 G Bank=Actien. Amsterd. Bank 79.00 B Dtsche. Reichsb. 154.00 G Oest. Cr.=B. 237.00 B pl Antwerp.=B. 53.00 G Disc.=Comm. 92.00 G Pr.Hyp.Hübner 000.00 Bankf. Rh.u..49.00 G Essen Creditb. 64.00 B Rh.=Wstf..=B. 00.00 B Barm. Bankv. 79.00 B Köln. Privatb. 1200050) Rh.=Wsf, 3/68 5 5 85 Poermpf. on 35.0 B laxemb. Bank 89.75 G Süd Bod=Cr. 000.00 Deutsche Bank 84.50 G Mein. Cr.=B. 00.00,(Südd. Imm.=G. 79.00 B Wechsel=Course. Amsterdam, k. 169.15 B Antw. Brüss., k. 81.10 G London, 3 M. 20.36 B 2 M. 168.50 Bs 2 M. 80.95 B Wien, kurz 162.15 b3 Paris, kurz 81.15 GLondon, kurz 20.44 bz]„ 2 M. 161.00 G Koln. 4 Juli.(Nottrungen der Handelsmakler.) Wetter: Weizen höher, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) eff. Nm. 24.50—26.50., fr. 23.50—25.00 B.(Lieferungsqual. à 75 Pfd. Roggen behauptet, ohne Sack per 200 Pfd. hief.(niedrgister Preis) eff. Nm. 20.00., fremder 15.00—21.00 E.(Lieferungsqual. à 69 Pid. per 50 Liter.) Hafer höher, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 15.25 B. Rübdl matter, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in PartieerM. 24.50—25.75; Roggen M. 18.00—19.50; M.—; Haser M. 14.75—16.75; bez. pro 200 Pfd. Zufuhren . 5. Juli. Weizen I. Qual. M. 25.80, 2. Onal. 24.30, Landroggen 1. Qual. 19.30, 2. Qual. 18.30, Wiutergerste, Raps—.—, Kartoffeln.—, Roggenstroh.—, Alles per 100 Heu.— per 50 Kilo. Rüböl per 100 Klo in Partien von 100 M. 72.50, Nüböl per 100 Kilo faßweise 74 50, Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 M. höher, Preßkuchen per 1000 Kilo 147.—, Weizen=Vorschuß 00 Andernach, 3. Juli. Weizen M. 1327 Roggen 10.53 Gerste 9/23 Hafer 9,— per 50 Kilo. Kartoffeln späte M. 5,50 frühe 4,50, rothe Bittburg, 2. Juli. Biehmarkt. Der Handel war sehe lebhaft, die Preise ungemein hoch. Magere Ochsen gelten 13 M. per 100 Pfd. lebend, fettes Vieh 78 M. pr. 100 Pfd. Schlachtgewicht. Ferter 5 M. Magdeburg, 3. Juli. Weizen M. 240.—, Roggen 198.—, Gerste Nordhausen, 2. Juli. Branntwein pro 100 Liter 48 pCt. exel. Stettin, 4. Juli. Weizen 233.—, Roggen 144.—, Rübsl 65.—, Spiritus 51,20, Hafer 149, Rübsen 302,—, Petroleum 11,75. Breslau, 4. Juli. Spiraus per 100 Liter 100%, 49,50, Weizen be sste, 2. Juli. Weizen sill. Tages=Unsatz 30000 H. dist. if Lieferung unbeachtet. Import 28000 H. Verkauft Lonau von 126/120 Kil. zu fr. 32,50 Chtrea=Asow 126/120 Kil. zu fr. 36.50 per Paris, 4. Juli. Produktenmart. Weizen 31.50, Metl 66.25, Schiedam, 2. Juli. Nonton f. 13.—, Jeuever f. 18.50, UnsterRotterdam, 2. Juli. Der heutige Mark war von Getreide aller Art schwach bestellt, daher die Preise höher, Weizen 20 C. höher fremder ohne Handel 128 Pfd. danziger fl. 405 inländischer Rogzen 25 C. New=York, 3. Juli. Baumwolle 12¼ do. in New=Orleaus 11% do. in Philadelphia 12 7/8. Mehl 7 D. 05 C. Rother Frühjahrsweizen 1 D. 72 C. Mais(old. mixed) 58 C. Zucker(Fair refining Muscovados) 9½ Kaffee(Rio=) 19 ¾/4. Schmalz(Marke Wilcox) %7e C. Speck(short dlear) 7/4 C. Getridefracht 4/8. Eingesandt. Hersel bei Bonn, 5. Juli. Das große und schöne Dorf Hersel in der Nähe von Bonn, auf einer Hochebene am Rheine gelegen, gehört zu den ältesten Niederlassungen am Rheinstrom. Die günstige Lage desselben scheint schon den Römern bekannt gewesen zu sein, denn mehrere Anzeichen lassen schließen, daß dieselben auch hier ein Standquartier hatten, theils um die Einfälle der Deutschen abzuwehren, theils um ihre eigenen Uebergänge auf die rechte Rheinseite zu decken. Vor langen Zeiten floß der Rheinstrom hart an Hersel vorbei, erst vor mehreren hundert Jahren bildete sich eine Insel vor Hersel und der Strom nahm eine mehr nordöstliche Richtung. Dadurch bildete sich vor Hersel ein Canal, der oberhalb Hersel anfangend, bei Uedorf sich wieder mit dem Hauptstrome vereinigt. Dieser Canal ist nun seit Jahren derart versandet, daß bei etwas niederem Wasserstande kein Schiff denselben passiren kann. Die königliche Regierung soll, um den Canal zu erhalten, vor mehreren Jahren die Absicht gehabt haben denselben zu einem Hafen einzurichten. In der That eignet er sich dazu auch ganz vorzüglich, weil er gegen Nord=, West und Oststürme vollständig geschützt liegt. Selbst der erste Kaiser der Franzosen soll sein Augenmerk darauf gerichtet haben, und zwar zu der Zeit, als er den Sicherheitshafen unterhalb Köln anlegen lies. Durch den russischen Feldzug und durch seine Absetzung scheiterte die Ausführung dieses Planes. Als die Absicht der königlichen Regierung hier bekannt wurde, den Canal zu einem Hafen einzurichten, wurden Gegenvorstellungen gemacht, man fürchtete todtes oder stilles Wasser, und in Folge dessen Fieber erzeugende Ausdünstungen. Die Absicht de. königlichen Regierung wurde nun dahin geandert, daß mehrere Kribben in den Canal gelegt wurden, dennoch bleibt die Versandung durch die starke nordöstliche Strömung nicht aus und nimmt vielmehr stetig zu! Das Uebel, dem man entgehen wollte, ist also troß der vielen Geldopfer dennoch eingetreten. Da es nun im Interesse der Einwohnerschaft und selbst im Interesse der königlichen Regierung liegt, daß der Canal vollständig erhalten bleibe, so möchte es wohl angezeigt sein, dahin gemeinschaftlich zu wirken, daß die Steinkribben wieder entfernt und durch Regulirung des Stromes der Canal vor'm Versanden gesichert bleibe. Alsdann kann derselbe leicht als offener Hafen hergerichtet und benutzt Trisen. J. F. 3. Wasserstands=Nachrichten. Bonn, 5. Juli. Rheinhöbe 11 Fuß— Zoll, gef. 4 Zoll Der Staats=Procurator Heimsoeth in Trier ist in gleicher AmtseigenHaft an das Landgericht in Coblenz vrsetzt. Civilstand der Bürgermeisterei Poppelsdorf. Geburten. Den 25. Juni: Catharina, Tochter von Joseph Rech, Steingutsarbeiter, und von Maria Anna Grau, zu Poppelsdorf.— Jos., ohn von Jos. Brach, Zimmerer, u. von Gert. Brach zu Kessenich.— Andr., Sohn von Pet. Caspar, Tagelöhner, und von Gertrud Giersberg, zu Dottendorf.— 27. Johann, Sohn von Jacob Kopp, Ackerer, und von Sibylla Hohenschurz, zu Poppelsdorf.— Anna Maria Christina, Tochter von Jacob Rang, Maurer, und von Anna Adams, zu Kessenich. Heirathsverkündigungen. Den 26. Juai: Maihias Vernards, Gärtner, mit Maria Catharina Limp. We 6416 Heirathen. Den 30. Juni: Johann Wolf, Wittwer von Ensaotn Wüschem, Tagelöhner, mit Elisabeth Noethen. Sterbefälle. Den 23. Juni: Barbara Brach, Ehefrau von Johann Rieck, zu Kessenich, alt 25. Jahre.— 24. Heinrich Quadt, unverheirathet, Ackerer, zu Duisdorf, alt 60 Jahre.— 26. Joseph Brehm, zu Endenich, alt 1¾ Jahr.— 27. Odilie Fischer, zu Dottendorf, alt 3 Wochen— 28. Constantin Hamacher, zu Kessenich, alt 2 Monate. Familien=Nachrichten. Gevoren: Joh Rodenkirchen e. ., Köln.- Wilh. R. Bergmann e. Barmen.= Herm. Steenken e.., Buenos=Ayres.- Dr. med. G. Ruckert e.., Cassel.- Fr. Freudenberg e. Laar bei Ruhrort.= Herm. Finke e..,.=Gladbach.- C. Henke e.., Witten.= Arn. Eichholz e.., Köln. - H. Dervenich e.., Münster. Verlobt: Eugenie Storms, Wilh. Wirtz, Antwerpen.- Clara Focke, Heinr. Schulz, Herford. Vermählt: Salomon Hartig, Mathilde Meyer, Köln. Gestorben: Georg Weber, Köln. Carl Aug. Funke, Hagen.- Carl Magdeburg.= Rich. W. Jordans, Barmen.- Frau A. Carp geb. Tohes=bugge. Heute Morgen um 10 Uhr verschied, nach kurzem Leiden, Catn und sebevole Muter uer euert, undergehliche Susanna Koderbourg, geb. Cramer. Mehlem, den 4. Juli 1877. Die trauernden Hinterbliebenen. Münster-Chor Freitag Abend 8 Uhr Probe für alle Stimme DältenConfections- Artikel zu ermassigten Preisen." Bestauration Leck 2 Sandkaule 15. atenren 1: Aile noch vorätigen. Suta u. 4 3. „„ 4# bis cc(nur für Studirenz ase g. braun u. Gapged Aim Mantag den g.g.. Feccse se #b. Barser,.=Gladach.=Frau R. falen im Hause Mauaase D.()n0gs 3 Uhr. 8 soulen im Hause Reugusse Ner. 12 dahier die zum Joh. Krenke, Meerhof. Nachlasse des verstorbenen Professors Herrn Dr. Achterbedeutend unter der vorgerückten wegen, Auf Anmeldung ist heute bei Nr. feld gehörigen Mobilien, als: 64 des hiesigen Handels=(Firmen=) Tische, Stühle, Sopha, Spiegel, Schränke, Gemälde und verschiedene Haus= u. Küchengeräthe 2c. 764 urs guersigen gunorzs=(Firmen=) Registers, woselbst der bei Lebzeiten zu Mehlem wohnende Fabrikhesizer wälde und verschiedene Haus= u. Mundorf als Inhaber der zu gegen baare Zahlung öffentlich versteigert werden. Kirma Heinx!ch Hansen, Gerichtsschreiber. Mehlem bestehenden Firma Heinrich Mundorf eingetragen ist, vermerkt worden, daß die Firma in Folge Tedes des genannten früheren Inhabers auf dessen Erben und in eine Handels=Gesellschaft übergegangen ist. Sodann ist sub Nr. 325 des hiesigen Gesellschafts=Registers eingetragen die zu Mehlem bestehinde, am 18. Juli 1875 begonnene Handels Gesellschaft Wgr e ee„lug. Sorf vrnd Pas.8e Sehater vie solen in dem Locale der Herren Gebr. Wolter im„Romer“ Minorennen Agnes und Heinrich eine, große Parthie Mundorf, Bade mr Codastergs Jehr J wohnend, für welche bis zu ihrer GroßGroße Versteigerung von Sonnen= und Regen=Schirmen. Am Samstag den 7. Juli, Vormittags 9 und Nachmittags 2 Uhr, ollen in dem Locale der Herren Gebr. Wolter im„Nömer ine große Parthie sehr eleganter Sonnen= und Regen=Schirme Saison Einkaufspreis abgegeben. Cattun-Morgenröcke von M..— u. höher. Cattun-Jupons„„.25„„ Regenmäntel„„ 10.—„„ Gebrüder David. deocenn jährigkeit deren Vormund adolph zu jedem Preise zugeschlagen werden, und mache sämmtliche Termentfabrit bei Odereaßel, die Fesef: Damen Bonn's auf einen ausnahmsweise billigen Einkauf schaft vertreten und die Firma mit aufmerksam. volziehzer, Lichtenberg. 4 Immobital=Verlauf zu Verkum. Auf Anstehen der Wittwe Heinrich Klein und Kinder zu Berkum werden am Samstag den 7. Juli., Mittags 12 Uhr, zu Verkum in der Wohnung des Wirthes Harzen deren sämmtliche Ackerländereien und Wiesen, für Berkum und die umliegenden Ortschaften gelegen, sowie einen bei Berkum belegenen, im besten Betriebe befindlichen Trachyt=Steinbruch, ca. 6 Morgen, auf ausgedehnte Zahlungstermine versteigert. Rheinbach, 20. Juni 1877. Notar. aft verireten und die Firma mit Hinzufügung seines Namens zeichnen wird. Ferner ist sub Nr 151 des hiefigen Prokuren=Registers eingetragen worden, der zu Mehlem wohnende Kaufmann August Hermanns als der daselbst unter der Firma Heinrich Mundorf bestehenden Handels=Ge(nur Entrée 25 Npfa. Dortmunder Kronenbig Raus „ aus dem Hause. weißer Rheinwein per Flasche 60 Pf. rother Wein(Walpor# heimer) per Flasche 80 P (in Gebinden billiger) empfiete Hich, roppen, Bonngasse 17. Durch alle Buchhandlungen zu beziehen und in jeder guten Leihbibliothek vorräthig. sellschaft. Bann, Bonn, den 3. Juli 1877. Fruchtverkauf und Verpachtung zu Rheidt. Am Samstag den 7. Juli d.., Nachmittags 1 Uhr, in der Wohnung des Gastwirthes Franz Mandt zu Rheidt, auf Anstehen der Wittwe Johann Mandt zu Rheidt und Kinder: a) Versteigerung von Feldfrüchten: 3 Morgen Roggen, 2 Morgen Weizen und 1 Morgen Hafer; b) Verpachtung von Ländereien: am Hausfeld, am Kreuzwege, an der langen Hecke, in der Schutzeiche und im Hohldorn. Siegburg. Bräbender, Notar. sind durch ihren hohen Glycerin=Gehalt vollständig neutral Nr. 475 5 bie Grg. d. ta, und enthalten keine Spur mehr der geringsten Schärfe, deshalb 90—..... 6(besonders zum Waschen für Kinder, offener Wunden und bei wie 9 Hopassele uum Rushag dene uu sehr zu empfehlen. Durch ihre Billigleit und reit. Oferten aub A. 476 an die natürlichen, angenehmen Geruch sind dieselben allen anderen Expedition dieser Zeitung. Seifen vorzuziehen und für Jedermann zum allgemeinen Gebrauch e zu empfehlen. Preis per Stück 15, 20 und 30 Pfg. Fabrik von H. B. Mict daschäsiot, dier wienich schalthele Teur aiyberm schen. 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