6. Jahrgang. Vonn, Diustag den 26. Juni 1877. Nr. 171. 8 Adonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn inel. Traglohn 4 RMark: bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 Rmark; ve 4 RMark. für das katholische deutsche Folk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPfennig. Bestellungen auf die„Deutsche Reichs=Zeitung“ für das mit dem 1. Juli beginnende 3. Quartal wolle man auswärts bei der nächsten Post=Anstalt, für Bonn in der Expedition(Sürst Nr. 5) recht bald machen. Abonnemenispreis bei der Post 4 ReichssMart, für Bonn inel. Traggeld 4 Reichs. Mark. Auflage 5400. Deutschland. Berlin, 24. Juni. Daß der Präsident des Brandenburger Provinzial Consistoriums, Hegel, Sohn des bekannten „großen“ Philosophen, und der Präsident des Oberkirchenrathes, Herrmann, mit einander nicht harmoniren, ist eine bekannte Sache: der religiöse Standpunkt beider ist eben ein grundverschiedener. So soll denn auch der letztere gegenüber der Geneigtheit des Kaisers, dem ersteren die nachgesuchte Pensionirung zu verweigern, den Entschluß kundgegeben haben, mit Hegel nicht weiter im Amte zu bleiben, und für denselben sollen Fürst Bismarck und der Cultusminister Falk eingetreten sein. Dennoch hat der Kaiser das Entlassungsgesuch Hegels nicht angenommen, diesen vielmehr aufgefordert, nach wie vor sein Amt zu verwalten. Eine Aufforderung mit Herrn Hegel ferner zusammenzuwirken, ist auch Herrn Herrmann zugegangen. Damit ist die Sache vorläufig erledigt. Es fragt sich nun, auf wie lange Zeit. Die„Weser Ztg.“ ist nicht mit Unrecht der Meinung, daß sich die Krifis bald aufs neue erheben und das Verbleiben der beiden Präsidenten als unmöglich sich herausstellen werde. Welcher der beiden Männer dann den Platz räumen werde, deutete die„Weser Ztg.“ nicht an: die hiesige„Volksztg.“ setzt hinzu, es könne nach den letzten Kundgebungen des Kaisers nicht zweifelhaft sein, daß Herr Herrmann vom Platze weichen werde, Herrn Herrmann aber dürfe Herr Falk bald nachfolgen. Einen Anlaß zur Erneuerung der Krisis wird schon in der nächsten Zeit die Frage wegen der Bestätigung Hoßbachs als Predigers an der Jakobikirche bieten. Das brandenburger Consistorium unter dem Präsidenten Hegel suspendirte vor einigen Jahren den Prediger Sydow, weil er die Gottheit des Heilandes in einem außeramtlichen Vortrage geleugnet hatte; der Oberkirchenrath unter dem Präsidenten Herrmann hob die Suspension wieder auf. herr Hoßbach hat in seiner in der Jakobikirche gehaltenen Probetredigt offen dargelegt, daß er die Lehren der Bekenntnißschriften nicht annimmt, daß er den Inhalt der hl. Schrift nicht als untrügliche Wahrheit anerkennt, die Gottheit des Erlösers leugnet, jedes wunderbare Eingreifen Gottes in die Welt in Abrede stellt, und hat außerdem in einem außerhalb der Kirche gehaltenen Vortrage nahezu sämmtliche Heilsthatsachen der christlichen Geschichte, besonders auch die Auferstehung des Erlösers, bestritten. Wird ein Mann wie Hegel Herrn Hoßbach die Bestätigung ertheilen, ein Mann wie Herrmann sie ihm verweigern können? Der Conflikt ist mit der Angelegenheit Hoßbachs gegeben: es wird sich zeigen, ob Hegel oder Herrmann den Platz räumt. Insofern hat die Frage wegen der Bestätigung Hoßbachs eine principielle Bedeutung. Sie hat indessen noch eine andere Bedeutung. Die Majorität der Jakobi=Kirchengemeinde hat Herrn Hoßbach gewählt, die Minorität bittet die Kirchenbehörde um Versagung der Bestätigung. Mag die Entscheidung der Behörde ausfallen wie auch immer: der einen oder der anderen Partei wird durch dieselbe ein Zwang auferlegt, den sie unerträglich nennen wird. Erhält Hoßbach die Bestätigung, so werden die Gläubigen, erhält er sie nicht und wird statt seiner ein gläubiger Prediger gewählt, so werden die Freisinnigen sich zurückziehen. Der Fall Hoßbach hat aufs neue gezeigt, daß in der evangelischen Landeskirche über Cardinal= punkte des christlichen Glaubens die widersprechendsten Ansichten obwalten, daß in derselben sich Anschauungen gegenüberstehen, bei denen eine Verständigung absolut unmöglich ist. Wird bei solcher Verschiedenheit in den Ueberzeugungen die äußere Einheit aufrechterhalten werden können? Es lassen sich so schwere Differenzen mit dem Schimmer eines Landeskirchenthums nicht übertünchen: es muß über kurz oder lang zur Trennung auch nach außen hin kommen, und jeder einzelne Fall, wie vor einigen Jahren der Sydow'sche, jetzt der Hoßbach'sche, kann nur dazu dienen, den Eintritt des Zeitpunktes zu beschleunigen, in welchen die innerlich Getrennten sich auch äußerlich trennen. Berliner Blätter verfehlen nicht, dieser Trennung das Wort zu reden. Bezüglich der Hegel'schen Angelegenheit wird der„Wes. Ztg.“ aus bester Quelle bestätigt, daß Fürst Bismarck die Ablehnung des Entlassungsgesuches des Präsidenten des brandenburgischen Konfistoriums bei dem Könige befürwortet hat. Ferner schreibt * Proceß Tourville.*) Zum bessern Verständniß der folgenden Zeugenvernehmung müssen wir aus der Verantwortung des Beklagten zu dem schon Mitgetheilten noch Einiges nachholen. Er sagte: Meine erste Frau(Henriette Brigham), eine Dame von hervorragendem Geiste, welche sechs Sprahen kannte, auch Latein und Griechisch las, besaß den Stolz, einer der ältesten, vornehmsten Familien Englands anzugehören. Ihre Ahsan, tommen aus der Normandie, die Tourville's kamen nach Eng:“ im Gefolge Wilhelm's des Eroberers. Im Jahre 1127 bekamen ire.ötige, dem Sohne Wilhelm's, das Lehen Brigham in Yorkder geta,nann sich Brigham. Meine Frau wünschte, daß ich nach hien zaart des Kindes den Namen Tourville annehme. Um mich sie stanu zu verpflichten, errichtete sie zwei Urkunden, in welchen die###g ihr Vermögen zu Gunsten des Sohnes verfügte, mir aber #r##lkünfte dieses Vermögens(dasselbe betrug eine Million) unter Noch im Tesiomense Namen Tourville tragen müsse. weine Nahurazinent wurd diese Bedingung erneuert und der über rechtiat man England errichtete Act bezeugt, daß ich bewahrr ach.. den Henry de Tourville zu führen. Der Angeklagte verbeirather häcte. Fia. 0 seine erste Frau einen Hergelaufenen gemit seiner Frucr:„adiegenslische Etiquette sei viel zu streng; er reiste die Schri,u n4ch Spanien, die Schwiegermutter begleitete sie. Wie glüche iedessgutte“ esche nach der Rückehr aus Spanien verunihr der Telh;, wurde durch den Schuß eines Revolvers getödtet, als nich liebte und glazu, Taprville die Mechanik der Waffe zeigte), nöchig, eine Gesheiraiß gun i0 später sagen. Ich hatte nicht ch nicht blos mit 40.00guen meine jährlichen Einkünfte kann uag Harizgndern mit 70/00 Pfd, veranschlagen. Die Schmucksachen.u Sipu in London, die Kunstwerke, Gemälde, Jfund“““ und Silbergeräthe repräsentiren einen Werth von 20.000 Miller, eine sehr hätsche ga.te( meine zweite Gattin, Madeleine wirklich war. Sie werdenfau welche weit jünger aussah, als sie 35 Jahre alt ausgab, währ. duß sie im Trauungsacte sich für ich erst nach ihrenn Froade...i der“is 47 alt war, welche Thatsache Pfund. Vor der grg.. Ihr Vermögen, betrug nur 35.000 Stlement wodurch se Frichtete se einen Alt ein sogenanntes oehielt. Dies ien i“ sich, die Disposition über ihr Vermögen vorelt. Dies ist nach englischem Recht nöthig, weil sonst der Gatte Fortsetzung aus Nr. 167 und 170. die„Nationalztg.“: Nach glaubwürdigen Mittheilungen hat der Reichskanzler dem Staatsminister Falk erklärt: daß er in dieser Angelegenheit„mit ihm stehe und falle". Die Anzeichen, daß der Mörder der Wittwe Sabatzki in Thierolf entdeckt sei, haben keinen Anhalt ergeben, obschon jene Anzeichen authentischen Hintergrund hatten. * Gera, 23. Juni. Der Vorstand des Gesammtministeriums, Staatsminister o. Harbou, ist Kränklichkeit halber von seinem Posten zurückgetreten: zu seinem Nachfolger wurde Staatsrath v. Beulwitz ernannt. * München, 24. Juni. Unsere Leser wissen, daß wir uns gegenüber den Parteistreitigkeiten, die durch Dr. Sigl seit etwa einem Jahre in Bayern angeregt und gepflegt worden sind, vollständig zurückh###end benommen haben. Neuerdings gehen uns aver so viele Artikel über diese Angelegenheit zu, daß wir nothgedrungen, obwohl ungern, die Sache auch in unserer Zeitung zur Sprache bringen müssen. Wir geben, ehe wir uns selbst aussprechen, zunächst einige uns zugegangene Briefe pro und contra. Wir thun dies, damit uns Niemand irgend einer Parteilichkeit und Zuvoreingenommenheit beschuldigen möge. Für heute geben wir folgende drei Zuschriften: Unterfranken, 22. Juni. Kein vernünftiger Mensch leugnet, daß die patriotische Fraction bei Bewilligung des Budgets große Fehler gemacht habe; aber wenn Dr. Sigl und seine Anhänger meinen, die patriotische Fraction sei unfähig geworden, das Programm auszuführen und habe die„katholische Sache“ verrathen, es müsse darum eine neue„katholische Volkspartei“ gebildet werden, so ist es ein großer Irrthum. Die Fehler können ganz gut bei der nächsten Budgetberathung wieder gut gemacht werden. Die„katholische Sache“ hat nicht die patriotische Fraction, sondern eher die neue Volkspartei verrathen. Diese neue Partei innerhalb der katholischen Partei bringt die größte Verwirrung ins katholische Lager und ich meine, wenn es je eine Zeit gab, in der es Noth that, einig zu sein, so ist es die jetzige. Darum ist sie auch vom größten Schaden für die katholische Sache in Baiern, während der Liberalismus daraus Gewinn zieht. Alle katholischen Blätter mit verschwindender Ausnahme verurtheilen die ganze Bewegung, während die liberalen Blätter, insbesondere die„A. Abendztg.“, darob ganz entzückt sind. Dr. Sigl ist der Führer der„katholischen Volksvartei“. Aber welches Vertrauen kann denn ein katholischer Mann noch auf Dr. Sigl setzen. Wir sind weit entfernt, die großen Verdienste zu bestreiten, welche er sich früher um die katholische Sache erworben hat. Aber seit einem Jahre ist sein ganzes Auftreten nichts weniger als katholisch. Sein unkatholisches Verhalten zur Zeit der letzten Reichstagswahlen ist bekannt. Die Wahl katholischer Candidaten, wie des Dr. Westermeyer, hat er mit allen möglichen Mitteln zu Ziche teihafiche Adralen in die Hände gearbeitet. neue Volksaber wäre Sigl in Stadtamhof nicht wieder in'? Comité gewählt worden, so wäre er nach meiner Ueberzeugung der erste, der der Volkspartei den Abschied gegeben. Wir haben darum von vornherein die Bildung einer neuen Partei tief beklagt, nicht weil wir mit allen Leistungen der patriotischen Fraction einverstanden wären, sondern weil wir der festen Ueberzeugung sind, daß uns in Baiern Einheit Noth thut und daß von jeder Spaltung innerhalb der Partei die katholische Sache verliert, das Ministerium aber und der Liberalismus gewinnt. Bei der Wahl zum baierischen Landtage haben wir unsere patriotischen Abgeordneten mit der größten Gewissenhaftigkeit ausgewählt und wir halten keinen für fähig, die katholische Sache zu verrathen. Wenn Fehler gemacht worden find, so kommt es daher, daß ein großer Theil der Abgeordneten noch Neulinge im parlamentarischen Leben sind; darum aber der ganzen Partei den Abschied zu geben, ist unklug. Das Programm ist gut und auf dieses Programm sind auch Abgeordnete gewählt worden, welche der neuen Bewegung nicht fern stehen. Man führe mit Entschiedenheit das Programm aus und die katholische Sache in Baiern ist gerettet. Aus der Rheinpfalz, 23. Juni. Wenn unser lieber Herrgott im Himmel mit uns so verfahren wird, wie wir so manchmal mit unseren Nebenmenschen, er sei meinetwegen unser ärgster Feind, verfahren, dann wird es uns schlecht gehen, d. h. ähnlich wie es neulich dem großen Sünder Sigl in Rom ergangen ist: wir werden wohl an das Thor des himmlischen Rom's kommen, um Gott Vater zu sehen, wir werden aber fortgehen müssen, ohne ihn gesehen zu haben. Das war der Gedanke, der sich mir, und bereits habe ich Beweise, gewiß nicht mir allein aufdrängte, als wir, die nicht mit nach Rom konnten, zu Hause in allen katholischen Zeitungen zu lesen bekamen, wie dem Dr. Sigl von dem„Comite“ der deutschen Pilger in Rom mitgespielt wurde. Sie werden mir bezeugen müssen, daß ich es war, der in einem scharfen Artikel in der„Deutschen Reichszeitung“ die erbärmliche Rolle geißelte, die dieser Herr in der schofelen Sache des Canonikus Türk zum Aergerder Herr des gesammten beweglichen Vermögens seiner Frau ist. Die Frau sagte, daß sie gar keine Verwandten habe; da ich nun hoffe, mit meiner zweiten Frau noch Kinder zu haben, wünschte ich statt des Settlements einen Heirathscontract, wodurch meine Frau verpflichtet wurde, ihr Vermögen unseren Kindern zu hinterlassen, weil das Settlement sie berechtigte, ihr ganzes Vermögen, da den Kindern nach englischem Gesetze kein Pflichttheil zusteht, jeder beliebigen fremden Person zu hinterlassen. Meine Frau verweigerte die Abfassung eines Heirathscontracts; warum sie dies that, weiß ich jetzt, denn erstens konnte sie bei ihrem wirklichen Alter nicht mehr hoffen, Kinder zu bekommen, dann hatte sie, was ich gleichfalls nicht wußte, zwei unverehelichte Schwestern, denen sie 20,000 Pfund zu hinterlassen wünschte. Sie übergab durch das Seitlement ihr ganzes Vermögen den sogenannten Trusters, das sind Fiedeicommiß=Curatoren, so daß sie bei Lebzeiten nur die Einkünfte, jedoch das Capital selbst nicht angreifen konnte. Außerdem errichtete sie ein Testament, von welchem bewiesen ist, daß mir der Inhalt desselben unbekannt war, und erst nach der Beerdigung erfuhr ich, daß ich Erbe von ihrem Vermögen im Betrage von 12,500(2) Pfund sei. Meine Frau verheimlichte strenge das Testament und sagte ausdrücklich zu ihrem Freunde Wilding:„Mein Testament ist mein, und so lange ich lebe, wird Niemand den Inhalt erfahren.“ Sie sagte dasselbe zu mir und Fräulein Scott und beauftragte ihren Notar Fresyfield mit der strengsten Geheimhaltung. Der Notar antwortete,„er verwahre es als ein geheiligtes Dokument.“ Meine Frau wußte, daß ich sie nicht um des Geldes wegen geheirathet, sie schrieb selbst an ihre Freundin Herwood, daß ich reich sei und nichts von ihrem Vermögen wollte, was in der Zeit, in der wir leben, Alles sei. Uebrigens konnte sie ihr Testament jederzeit ändern und ich betone, daß ich nach englischem Gesetze, wenn sie ohne Testament gestorben wäre, Universalerbe ihres ganzen beweglichen Vermögens gewesen wäre. Tourville erzählt weiter, daß er der Frau selbst 60,000 Pfund vermacht. Am 30. Jänner 1876 bekam in Nizza meine Frau einen Brief von Warwic Hunt(einem Bekannten im Kriegsministerium), derselbe enthielt betreffend eines von Frau Hunt einzuleitenden EhebruchsProcesses eine Anschuldigung gegen meine Frau, die sich nur auf deren Wittwenzeit beziehen konnte. Seit unserer Vermählung hatte sie Hunt nicht gesehen. Ich erkläre auch heute, daß ich sie solcher Handlung nicht fähig halte. Als meine Frau diesen Brief las, wurde sie bleich, weinte sehr und gab mir den Brief.(Diese Darlegungen des Angeklagten bezwecken, ein Motiv wahrscheinlich zu machen, das die Frau zu dem von Tourville behaupteten Selbstmord geführt habe.) niß aller bayerischen Katholiken spielte. Das aber hindert mich nicht, so wenig, als den deutschen Bischof, der sich in Rom des Sigl angenommen, hier offen zu bekennen, daß die Behandlung, die dem Sigl im deutschen Cafinosaal zu Rom widerfuhr, also fast im Hause des h. Vaters, eine der anwesenden deutschen Pilger, die mitgeholfen, und vorab des Comite's unwürdige, jedenfalls keine kathollische war. Das scheinen am Ende die Herren vom„Comite“ selbst gefühlt zu haben, weil sie es mit ihrer Erklärung in sämmtlichen katholischen Blättern so eilig hatten. Die Herren werden aber erlauben, daß man die Behandlung, die sie in Rom dem Sigl angedeihen ließen, für einen Skandal und ihr weiteres Verfahren in der Presse für eine Blamage hält. Wie ich höre, hat nun Dr. Sigl gerade das in seinen„Schmutzblättern“ nicht gethan, was die Herren„vom Comite“ befürchtet, sondern er hat den Sachverhalt kalt und ruhig dargelegt, um die Leser urtheilen zu lassen. Aber keines der Blätter, die den Herren jenes Comite's den Willen gethan, hat bis jetzt meines Wissens die Darlegung Sigl's gebracht. Das heißt doch schweres Unrecht thun und muß bitter, bitter kränken. Laßt doch auch dem Sigl noch das Recht, sich zu bekehren und den heiligen Vater zu besuchen! Ich denke doch, der Bischof von Regensburg, der sich des Sigl angenommen, weiß auch noch zu beurtheilen, ob die Haltung eines Redacteurs katholisch ist oder nicht; Sigl mag sich grobe Verstöße haben zu Schulden kommen lassen; namentlich war seine Rolle in der Türk'schen Sache geradezu erbärmlich, und ich bin der letzte, der sein schonungsloses Auftreten gegen unsere besten katholischen Männer in Schutz nehmen will; aber das sollte man ihm doch nicht als Fehler ankreiden, daß er rücksichtslos in das faule Fleischschneidet, das an Bayern in so schrecklicher Menge auswächst. Unsere kirchlich=politischen Verhältnisse sind ja geradezu bejammernswerth; und was haben denn unsere Kammerpatrioten bisher geleistet? Es find lauter brave, rechtschaffene talentvolle Männer; aber man meint ja doch, sie legen es absichtlich darauf an, jede Gelegenheit zu versäumen, die sich ihnen bietet, eine katholische That zu vollbringen. Während namentlich das Cultusbudget den katholischen Abgeordneten im preußischen Landtag jedesmal Gelegenheit bietet, sich als katholische Kämpfer und Bekenner zu bewähren, lassen die bayerischen Abgeordneten diese Gelegenheit ziemlich still und schweigsam vorübergehen. Keiner denkt auch sonst einen heilbringenden Gedanken. Da unsere Regierung durch den Landtag die Geschäfte des Liberalismus vorab auf dem Gebiete der Schule nicht so leicht besorgen kann, so läßt sie solche durch den sogenannten Landrath in den acht Regierungskreisen besorgen. Dieser achtfache Landrath ist eben größtentheils aus liberalen Mitgliedern zusammengesetzt. Hier also wäre es an der Zeit und am Ort, ein anderes Gesetz für den Landrath zu schaffen und seiner Thätigkeit gesetzliche Grenzen zu ziehen; aber unsere Patrioten denken nicht daran. Wenn also hier und da der Sigl bei seinem unbestreitbaren Talente einmal dreinfährt und den Deputirten die Wahrheit sagt, so ist er darum noch nicht unkatholisch, noch steht er, was man namentlich in katholischen Kreisen Norddeutschlands noch jetzt so albern glaubt, mit Bismarck im Bunde. Laßt darum also auch dem Dr. Sigl Recht widerfahren, denn die moralische Mißhandlung schmerzt am Ende noch tiefer als die phyfische: weiset ihn zurecht, wo Ihr ihn vom Wege des katholischen Glaubens und der katholischen Liebe abweichen sehet, aber ahmet die Herren des deutschen Pilger=Comite's in Rom nicht nach und verletzet die Liebe selber nicht, auch nicht an Dr. Sigl; oder glaubet Ihr, recht zu thun, wenn Ihr diesen Mann mit Gewalt ins feindliche Lager treibt! Aus Süddeutschland, 23. Juni. Quidquid agis, prudenter agas et respice finem. Was Du auch thust, thue es klug und bedenke das Ende. Es ist an der Zeit den Leitern der„katholischen Volkspartei“ diese Worte zuzurufen: denn wir fürchten sonst, daß es eine schiefe Bahn ist, auf welche sie sich begeben und bekanntlich gibts da, kommt man ins Fallen, keinen Halt mehr. Vergegenwärtigen wir uns die Sachlage. Das Programm der kath. Volkspartei ist durchaus katholisch, und wir machen durchaus kein Hehl daraus, daß, so sehr wir auch die eingetretene Spaltung beklagen, wir durchaus nicht zu denen gehören, welche die Gründung der neuen Partei ohne Weiteres verdammen, aber nan kommt der bedenkliche Haken. Die.u gegründete Partei will eine katholische, ja die katholische nar’iso### sein; ist sie ja doch nur gegründet, weil den Mitgliedern die patriotische nicht katholisch genug war. Was aber katholisch sein will, muß eins sein mit dem Papst, das ist der erste Fundamentalgrundsatz. Wie stellt sich dem gegenüber die neue Partei? Zunächst erklärt uns der eigentliche Gründer und Leiter der Partei, Herr Dr. Sigl, man sei in Rom über Ziel und Zweck des neuen Unternehmens falsch unterrichtet, das werde aber wohl anders werden. Mit anderen Worten heißt das: Dr. Sigl appellirt vom„schlecht unterrichteten Papst an den besser zu unterrichtenden.“ Sollte Dr. Sigl das Bedenkliche einer solchen Stellung nicht einsehen, so empfehlen wir ihm das Studium aller Härefiarchen und Häresien. Er wird daraus manches Lehrreiche entnehmen und— die abschüssige Bahn erkennen auf welche ersich nur zu leicht nach seiner jetzigen Haltung begeben kann. Leider aber scheint uns der Verein selbst diesen Weg schon eingeschlagen zu haben. Frh. Seit damals weinte sie oft und heftig. Sie erhielt wöchentlich fünf bis sechs solcher Briefe, welche sie nach dem Lesen sofort vernichtete; ihre Briefe trug sie selbst zur Post. Wir reisten nach Paris und ich wollte nach England, um mich zu informiren; sie wollte mich begleiten. Ich war nicht einverstanden, weil ich ihre Vernehmung als Zeugin zur Verhütung des Skandals um jeden Preis vermeiden wollte. Wir reisten nach der Normandie zu meinen Verwandten, welche meine Frau für schuldig hielten, mich sogar zur Scheidung aufforderten. Als ich ihr dieß mitgetheilt, schluchzte sie und bekam einen fürchterlichen Nervenaufall. Sie erklärte, sie würde sich das Leben nehmen, wenn ich sie verlassen wollte, worauf ich sie beruhigte, und die Anschuldigung für eine infame Verleumdung erklärte. Ich glaubte ihr.„„ 9 E. 1879 Edam miin Wir reisten in die Auvergne. Am 7. Juni 1876 bekam meine Frau in Clermont Ferrant mehrere Briefe, worauf sie furchtbar aufgeregt war. Nach ihrem Tode fand ich diese Briefe. Einer war von Miß Trerenen, Schwester der Frau Hunt. Miß Scott schrieb in ihrem Briefe, meine Frau werde als Zeugin gerufen werden, um über höchst skandalöse Beziehungen ihres Sohnes mit Hunt auszusagen. Meine Frau wollte nicht mehr in Frankreich bleiben. Wir reisten in die Schweiz, passirten die Schluchten der sogenannten„téte noire", wo am selben Tage zwei Herren verunglückt waren, wir kamen durch die Taminaschlucht, besuchten die schreckliche„via mala“ mit ihren senkrechten Abstürzen, den 600 bis 700 Fuß tiefen Abgründen, wo es für einen Mörder blos eines Fingerdruckes bedurft hätte, um sein Opfer in die Ewigkeit zu schicken. Wir reisten nach Salzburg. Am 9. Juli kam ein Brief vom Notar Turner, welcher mittheilte, er glaube, daß meine Frau durch Edict in den Zeitungen aufgefordert werden solle, als Zeugin im Processe Hunt zu erscheinen. Turner bat dringend um Instructionen, damit derartige Aufforderungen anders als durch die Zeitung der Frau zugestellt werden können. Meine Frau sagte, sie wolle mit diesem Brief und mit dem Advokaten nichts zu thun haben. Sie machten nun die Reise in die Tiroler Berge, die mit dem Tode der Frau Tourville endete..„. 6 u.. Lim Stamt. g. Bozen, 19. Juni. Pünktlich zur achten Stunde Morgens begann der zweite Verhandlungstag. Die Scenerie ist dieselbe wie gestern: Tourville in ungezwungener Haltung vor dem Richtertische, der Dolmetscher vorsichtsweise hinter mehreren Wörterbüchern verschanzt. Zuvor erledigte der Präsident die gestrigen Anträge dahin, daß nur die Zeugen Mr. Turner und Miß Scott vernommen werden. Dr. Glynn vird nicht vorgeladen, weil er erklärte, seine Pfarre nicht verlassen, von Satzenhofen, erster Vorsteher des geschäftsleitenden Ausschusses der kath. Volkspartei, hat neulich offiziell erklärt,„auf die Bitte um den päpstlichen Segen für die Partei sei aus Rom die Antwort eingetroffen, der erbetene Segen könne wegen der Persönlichkeiten im Comite nicht ertheilt werden. Also nicht die Sache sondern die Personen resp. eine Person wird in Rom beanstandet und Dr. Sigl erklärt darauf freimüthig, er sei der Grund des Anstoßes. Unserer Ansicht nach lag die Sache nun sehr einfach. War es Dr. Sigl und den anderen Herren im Comite, die sich als die in Rom beanstandeten Personen betrachteten, einzig und allein um die kath. Sache zu thun, so mußten sie ihre Person der Sache opfern, sie mußten erklären, wir treten von der Leitung der Partei zurück und überlassen dieselbe andern Händen. Statt dessen tagte am verflossenen Sonntag den 17. d. in Stadtamhof die Generalversammlung des Vereins, welche den alten Vorstand inclusive Dr. Sigl einstimmig wiedergewählt. Die Anwesenden machten sich dabei noch das Privatvergnügen, bei dem Vorschlag Dr. Sigl wieder zu wählen, als Zeichen der Zustimmung beide Hände zu erheben. Das wäre an und für sich ein unschuldiger Scherz, wenn sich die Versammlung hiermit nicht direkt und zwar demonstrativ in Gegensatz gestellt hätte zu dem„schlecht unterrichteten“ Papst. Der verhängnißvolle Weg damit betreten, noch ist es freilich Zeit zur Umkehr und wir hoffen die Einsicht wird nicht zu spät kommen. Uns dünkt, eine einzige Thatsache müßte diese bei allen nachdenkenden Theilnehmern hervorrufen: wir meinen die zärtliche Liebe, welche der Berliner offiziöse Telegraph und die gesammte nationalliberale und antikatholische Presse dem neugeborenen Kinde demonstrativ entgegenträgt. Lobt mich mein Feind, so bin ich doppelt vorsichtig und werde stutzig. * Wien, 24. Juni. Die„Politische Correspondenz“ veröffentlicht folgendes Kommunique unter hochoffiziösen Zeichen: Anläßlich der in den jüngsten Tagen gebrachten verschiedenartigen Meldungen über beschlossene militärische Maßnahmen seitens Oesterreich=Ungarns müssen wir, unter Berufung auf die wiederholt abgegebene bezügliche Erklärung erneuert daran erinnern, daß die Regierung für keinerlei Mittheilungen irgend eines Blattes, ausgenommen die Meldungen der Wiener„Abendpost“ und speziell charakterisirte Meldungen der„Politischen Correspondenz“ irgendwelche Verantwortung übernehmen könne. Was das Thatsächliche an den im Umlaufe befindlichen Meldungen betrifft, so können wir mit Bestimmtheit konstatiren, daß die Regierung einerseits Angesichts der herrschenden Situation sich der ihr obliegenden Pflicht nicht entschlagen kann, alle möglichen Eventualitäten rechtzeitig auf's Ernsteste in's Auge zu fassen, um die Interessen der Monarchie vor jeder Schädigung zu wahren, daß jedoch andererseits betreffs eventueller militärischer Maßnahmen bis zur Stunde nach keiner Richtung hin irgendwelche positive Beschlüsse vorliegen. * Wien, 22. Juni. In der heutigen Sitzung der ungarischen Regnicolar=Deputation wurde der Entwurf des zweiten Nuntiums vorgelegt. Dasselbe hält bezüglich der Quote und der Steuerrestitutionen an den früheren Vorschlägen fest. Außerdem wird die Entsendung eines Subcomité's verlangt.— Am Montag oder am Dienstag wird das Nuntium der österreichischen Deputation zugestellt werden. * Wien, 23. Juni. Man schreibt der„Frankf. Ztg.“: Die von dem hiesigen Correspondenten der„Kölnischen Zeitung“ gebrachten Details über Truppenausstellungen sind total erfunden. Die Aufstellungen eines Armeecorps in Siebenbürgen ist gar nicht in Frage gekommen.— Ein Brief der„Politischen Correspondenz“ aus Janina vom 13. Juni bringt weitere Details über Kämpfe in Thessalien. Die Insurgenten befestigten die Gebirgskette bei Trikala und hatten dort am 8. Juni ein unentschiedenes Gefecht mit 2 Bataillonen Nizams. Ferner tauchen Insurgenten bei Domoko 3 Meilen von der griechischen Grenze auf. Der Brief schließt: Die Hetärie halte die Zeit der Aktion für gekommen.— Aus Athen schreibt demselben Organ ein mit griechischen Regierungskreisen in engster Fühlung stehender Correspondent, daß Griechenland der Aktion nicht mehr lange fern bleiben könne. Epiroten, Thessalier, Macedonier und Kretenser seien gezwungen, auch ohne Griechenland die Waffen zu ergreifen. Griechenland kann aber nicht ruhig zusehen, wie den Stammesangehörigen jede Hoffnung auf die Entwickelung ihrer Nationalität zerstort wird, wenn es nicht einen nationalen Selbstmord begehen will, muß es den Aufstand mit Nachdruck unterstützen. Der Brief entspricht vollkommen den Informationen hiefiger diplomatischer Kreise. O Wien, 23. Juni. Dem Himmel sei Dank! Es kommt Klarheit in die Lage, die Heuchler=Masken fallen. Das doppelzüngige Rußland, das vom Wiener„Vaterland“ immer vertheidigte, Rußland, welches seine Hebel bei den böhmischen Czechen und anderen Slavenstämmen unserer Buarchie zu seinem niederträchtigen Nutzen angesetzt hat und sein böses Spiel mit uns trieb, ist durchschaut, oder, wie der hiefige terminus technicus sagt, der magyarische Einfluß hat in der Orient=Frage gefiegt, und diesmal freuen wir uns, denn die Ungarn haben den Russen längst gekannt. Ebendarum ist Transleithanien mit der Okkupation Bosniens durch unsere Truppen jetzt zufrieden. Heute hat die ministerielle Partei des Pester Parlaments auf Verlangen Tisza's beschlossen, die ersolution gegen eine Besetzung Bosniens abzulehnen; die Regierung hat also freie Bahn. Herr Kallay, gewesener Generalkonsul in Belgrad, ist als Civil Kommissär bei der Okkupations=Armee defignirt. Schon diese Wahl des ehemaligen Belgrader Konsuls gibt zu denken. Die vorläufige Mobilifirung zweier Armee Corps zielt nämlich noch mehr gegen Serbien als auf Bosnien. Es gilt nämlich als ausgemacht, daß Rußland durch Serbien gegen Sofia ziehen, also unsere feierlich garantirte Machtsphäre durchbrechen will. Darum hat es zur Beschleunigung der Rüstungen kürzlich 4 Millionen Rubel nuch Serbien „ drum var an 20. d. N. zu Roseicht eie nochmalige, Zu. ammenkunft zwischen dem Czar und dem Fürsten Milan IV., wobei eben user Plan„erörtert wurde". Rußland weiß, daß es mit diesem Zuge uns in's Auge greift, und am nämlichen 20. Juni äußerte sich ein russischer General zu Bukurescht hierüber mit den Worten:„Außer der Armee, die wir gegen die Türkei aufgeboten haben, besitzen wir noch ein doppelt so starkes Heer gegen Oesterreich. Der Krieg mit Oesterreich wäre in Rußland ein nationaler und patriotischer Krieg.“ O diese halb=barbarische Großthuerei unserer Talgkerzen=Esser da droben im europäischen Norden! Schon liegen sie rathlos 9 Wochen an der Donau; und nun wollen sie auch uns um's Handumdrehen die Köpfe abschneiden! Vielleicht kommt es anders! * Pesth, 23. Juni Sitzung des Unterhauses. Anläßlich einer an die Regierung gerichteten Petition entspann sich eine längere Debatte über instanzliche Urtheil, durch welches der Präsident des hiesigen Municipalraths, Bonnet=Duverdier, wegen Beleidigung des Marschallpräsidenten zu 15monatlicher Gefängnißstrafe verurtheilt wurde, bestätigt. * Paris, 22. Juni. Einer viel verbreiteten Version zufolge hätte die Regierung den Zeitpunkt für die Neuwahlen zur Deputirtenkammer auf den 16. September c. festgesetzt.— Dem Vernehmen nach beabsichtigt der Marquis von Gontaut=Biron sich am 26. d. nach Ems zu begeben und dort mehrere Wochen zu verweilen.(Es wird doch da wohl zu keiner neuen Auflage „Benedetti“ kommen!) * Paris, 23. Juni. Man glaubt, das Auflösdecret werde am Montag im Amtsblatt erscheinen.— Girardin ist Gegencandidat der vereinigten Linken gegen Herzog Decazes im achten Pariser Arrondissement(Champs Elysees). * Versailles, 23. Juni. In seiner gestrigen Rede im Senate erklärte der Unterrichtsminister Brunet, der wahre Grund des Kabinetswechsels vom 16. Mai sei der Fortschritt des Radikalismus gewesen, dem Jules Simon nachgegeben habe, anstatt ihm entgegenzuwirken. Jules Simon habe sich von Gambetta, nicht von seinem Chef Mac Mahon leiten lassen. Die Bemerkungen Brunet's über die Haltung des ehemaligen Justizministers Martel gelegentlich des Gerichtshofes von Besancon über die gemischten Kommissionen rief einen heftigen Zwischenfall hervor. Martel protestirte. Brunet skizzirte darauf das Programm des neuen Kabinets und betonte hierbei, daß das Kabinet eine gemäßigte Republik vertheidigen würde. * Versailles, 22. Juni. Der Senat beschloß— wie bereits gemeldet— die Auflösung der Deputirtenkammer mit 150 gegen 130(nicht 120, wie irrthümlich in der ersten Meldung steht) Stimmen. * Versailles, 23. Juni. Die Deputirtenkammer hat heute den Gesetzentwurf betreffend die Ertheilung von Concessionen zum Bau von Eisenbahnen im Departement Nord berathen. Die weitere Berathung der Frage über die Votirung der directen Steuern wurde auf nächsten Montag verschoben. Viele Mitglieder der gemäßigt=republikanischen Partei suchen dahin zu wirken, daß die Kammer über die Bewilligung der Steuern vor ihrer Auflösung Beschluß fasse.— Der Senat hat verschiedene von der Deputirtenkammer angenommene Gesetzentwürfe genehmigt und seine nächste Sitzung auf kommenden Montag anberaumt. Belgien. * Brüssel, 23. Juni. Die internationale Commission der Gesellschaft zur Erforschung des Innern von Afrika hat ihre Arbeiten vollendet; die Organisation der ersten Station soll dem Executiv=Comite übertragen werden; der Hauptzweck der Station soll die Unterdrückung des Sclavenhandels sein. Die Expedition soll von der Küste von Zanzibar aus gegen den See Tanganyika gehen. Der König von Belgien wurde wiederum zum Präsidenten gewählt. Die Mitglieder der Commission sprachen dem Könige ihren Dank aus. Eugland. London, 23. Juni. Dem Parlamente liegt ein Schreiben Derby's an Schuwalow vom 6. Mai und eine Erwiederung Gortschakow's an Schuwalow vom 30. Mai vor. Das Schreiben Derby's führt aus: England werde gewissenhaft die Politik der Neutralität beobachten, so lange die Interessen der Türkei allein vom Kriege berührt werden; England würde jedoch den Versuch, den Suezkanal zu blokiren oder die Suezschifffahrt zu hindern, als Bedrohung Indiens und als schwere Benachtheiligung des Welthandels betrachten. England könne Constantinopel nicht gleichgültig in anderen Händen als denen des gegenwärtigen Besitzers sehen, auch gegen materielle Aenderung der gegenwärtigen Bestimmungen über die Schifffahrt auf dem Bosporus und in den Dardanellen würde England ernste Einwendungen erheben. Das Schreiben macht endlich die britischen Interessen im Golf von Persien geltend. Die Erwiderung Gortschakow's erklärt: Rußland werde u keiner Weise die Suezschifffahrt behindern oder bedrohen, auch Egypter nicht in die Sphäre militärischer Operationen hineinziehen; sie wiederholt, daß die Erwerbung Constantinopels außerhalb der Absichten des Czaren liege. Die Frage der Zukunft Constantinopels sei eine Frage allgemeinen Interesses und nur durch allgemeines Einverstägdniß lösbar. Constantinopel könne keiner europäischen Macht gehören, auch die Frage des Bosporus und der Dardanellen müßte geregelt werden durch gemeinsames Einverständniß auf billiger und wohl garantirter Grundlage. Die anderweitigen Interessen Englands werde die russische Regierung respectiren, so lange England neutral bleibe. Als Rußlands Ziel wird bezeichnet, die christliche Bevolkerung der Türkei gegen die unerträglichen Mißbräuche der türkischen Verwaltung in wirksamer Weise sicher zu stellen. Der Czar sei entschlossen, die Waffen nicht niederzulegen, ohne daß die völlige Erreichung dieses Zieles sicher garantirt sei. * London, 24. Juni. Bei dem gestern in Trinity House stattgehabten Banket sprach sich der Schatzkanzler Northcote in Erwiederung auf einen dem Ministerium gebrachten Toast über die allgemeine Lage Europas aus, welche, wie der Minister hervorbob, allerdings augenblicklich Grund zu Besorgnissen darbiete. Die allgemeinen Principien der von der Regierung verfolgten Politik sänden indessen im Lande Vertrauen und werde hierdurch die Regierung in den Stand gesetzt, eine kühne Sprache zu führen und entsprechend zu handeln, wenn dies nothwendig erscheine. Die Interessen Englands seien identisch mit denen Europas und der ganzen Welt; dieselben gingen allerdings auf die Erhaltung des Friedens, indessen handele es sich dabei nicht nur um ein einsaches Aufhören der Feindseligkeiten, sondern um die Aufrechterhaltung der Ehre und Treue. England verlange an der Regelung der orientalischen Frage Theil zu nehmen; dazu sei es aber nicht nothwendig, daß das Land sich in Verwirrung und Unruhe stürze, wenn auch andererseits geboten erscheine, daß es den Gang der Ereignisse scharf im Auge behalte. Wenn der Tag jener Regelung komme— und er werde kommen und vielleicht bald— so werde dieselbe sich so vollziehen, daß England daran in einer ehrenvollen und seiner würdigen Weise Theil nehme. Rußland. * Petersburg, 23. Juni. Die gegen den hiesigen englischen Militärbevollmächtigten Oberst Wellesley in der auswärtigen Presse ausgesprengten Verdächtigungen werden an best unterrichteter Stelle als unwürdige Insinuation bezeichnet.(Wellesley errungen haben sollen, verbreitet. Einer Meldung Moukhtar Paschas vom 21. d. zufolge haben die Türken die russischen Truppen bei Elbatz geschlagen. Letztere sollen nach längerem Kampfe große Verluste erlitten haben und von den Türken verfolgt den Rückzug angetreten haben. Ein officielles Telegramm meldet, daß ein türkisches Corps die Russen bei Wan unter großen Verlusten zurückgeschlagen habe, Die Russen hätten sich auf Bajazid zurückgezogen und seien daselbst noch an demselben Tage zernirt worden. Eine weitere Meldung berichtet über neuerliche Vortheile, welche die Türken bei Kars errungen haben sollen. Constantinopel, 23. Juni. Der Sultan hat dem Prinzen Hassan von Egypten einen mit Diamanten reich geschmückten Säbel und 2 Pferde übersandt. Prinz Hassan geht morgen nach Varna ab.— Hier vom asiatischen Kriegsschauplatze eingegangenen Nachrichten zufolge finden in der Umgebung von Erzerum fortgesetzt Kämpfe statt. Constantinopel, 23. Juni. Der Regierung zugegangene Nachrichten bestätigen, daß ruffische Truppen in großer Anzahl in der vergangenen Nacht die Donau zwischen Matschin und Isaktscha und bei Karahatz in der Gegend von Hirsova auf Barken überschritten haben. Wider= die Türken wenig die Regierung gerichteten Petition entspann sich eine längere Debatte über; richteter Stelle als unwürdige Jusinuation bezeichnet.(Wellesley die orientalischen Angelegenheiten, in deren Verlaufe der Abg. Simonyi wurde nämlich beschuldigt, die strategischen Verhältnisse der die Regienung ersuchte Puf'lärung über die Gerüchte non einer hauar, russischen Armeo über Landan nach Constantinovel beanntzu dir Regierung ersüchte, Auftlärung über die Gerüchte von einer bevorstehenden Mobilifirung Oesterreich=Ungarns zu geben und die bisher über die orientalischen Angelegenheiten gestellten Interpellationen zu beantworten. Die Fortsetzung der Debatte wurde auf nächsten Dienstag vertagt. * R o m, 2 3. J u n i. E i n T e l e g r a m m d e s W o l f f' s c h e n B u r e a u m e l d e t: „Den„Italienischen Nachrichten“ zufolge hat der Marschall Mac Mahon an den Papst ein Schreiben gerichtet, in welchem er demselben seinen Dank für das ihm verliehene Großkreuz des Piusordens ausspricht.— Verschiedene katholische Journale veröffentlichen die Allocution, welche der Papst bei dem gestrigen Consistorium an die Cardinale gehalten hat. Der Papst gedenkt in derselben der zahlreichen Pilger, die jüngst zu ihm aus allen Ländern gekommen seien und dankt Gott für die Anhänglichkeit der Gläubigen an ihn.“ Frankreich. * Paris, 22. Juni. Wie die„France“ wissen will, würde Viceadmiral Prinz Joinville zum Commandanten des Mittelmeergeschwaders ernannt werden. Paris, 22. Juni. Das Zuchtpolizeigericht hat das erstrüffischen Armee über rondon nach Constantinoper belannt zu geben. * Petersburg, 23. Juni. Ein Artikel des„Golos;, welcher die Möglichkeit der Erwerbung des Suezcanals durch England bespricht, wird auswärts leicht viel Beachtung finden. Derselbe sagt: Raßland Der von beiden Seiten beantragte Augenschein am Stilfser=Joch wird beschlossen, der Zeitpunkt jedoch erst später bekannt gegeben werden. Es folgt nun das Specialverhör Tourville's. Der Angeklagte sagt, er habe bis zu seinem 30. Lebensjahre in Valenciennes gelebt und 10 Jahre bei einem Notar practicirt, jedoch keine Notariatsprüfung gemacht, weil er nicht die Absicht hatte, das Notariat auszuüben. Eine Note vom Polizei=Präsidium von Paris heißt: Seine Eltern gaben ihm eine gute Erziehung; als sie jedoch starben, blieb sehr wenig von dem Vermögen übrig, da ihr Sohn es verschwendet hatte. Der Präsident constatirt, daß Tourville damals so jung war, daß die polizeiliche Auskunft richtig sein könne. Weiter meldet die Pariser Polizei, daß Tourville falsche Adressen und bei der Hochzeit ein Vermögen von 17,000 Fr. angegeben habe, obgleich er kein Vermögen besaß. Tourville besitze sehr viel Frechheit. Tourville weist die Unrichtigkeit von falscher Adressenangabe nach und sagt in deutscher Sprache:„Es ist sehr dumm, zu sagen, daß, wenn Sie leben in eine schöne Haus, Sie haben kein. Vermögen.“ Tourville sagt, seine Tante habe ihm außer dem Hause 70,000 Fr. hinterlassen; sein Vertreter würde Beweise liefern. (Fortsetzung folgt.) „Rußland würde weniger als irgend eine andere Macht diese Eventualität hindern wollen, denn in einem solchen Falle würde es die Mögkeit finden, die orientalische Frage in einem mit Rußlands Interessen am meisten stimmenden Sinne ungehindert abzuschließen. Andere Mächte würden diese Angelegenheit anders beurtheilen, dies berühre aber Rußland nicht. Die continentalen Mächte könnten auf Rußlands Mitwirken nicht rechnen, weil der Ulbergang des Suezcanals in die Hände Englands Rußlands Hände frei machen und es der Nothwendigkeit entbinden würde, seine Actionsfreiheit zu hemmen, um nicht die Befürchtungen anderer Mächte zu erregen, welche ihre Neutralität Rußland zuweilen sehr theuer verkauften.“ Dazu bemerkt das officiöse„Wolff'sche Bureau“: „Zu bemerken ist, daß der„Golos zwar das hiefige verbreitetste Blatt ist, aber zu Mittheilungen von maßgebenden Stellen nicht benutzt wird.“ Der russisch=türkische Krieg. Wien, 22. Juni. Das neunte russische Armeecorps, welches den rechten russischen Flügel bildet, marschirt längs des linken Ufers der Aluta gegen die Donau. Malta, 22. Juni. Das deutsche, aus den Pauzerschiffen„Kaiser,“ „Deutschland,"„Friedrich Karl" und„Preußen,“ so wie dem Aviso „Falke" bestehende Geschwader ist gestern Abend hier eingetroffen. Constantinopel, 22. Juni. Nach einer Meldung der hiesigen Agence Havas“ hat die Pforte heute den Vertretern der auswärtigen Anfänglich leisteten die dort aufgestellten türkischen Abtt stand und brachten den Russen Verluste bei. Da aber zahlreich waren, mußten sie sich bald zurückziehen und konnten die russischen Truppen danach ihren Uebergang über die Donau an den bezeichneten beiden Punkten in der Dobrudscha fortsetzen. Constantinopel, 23. Juni. Nach der Regierung zugegangenen Nachrichten haben die türkischen Corps aus der Herzegowina und Albanien nunmehr ihre Vereinigung bewerkstelligt und sind im Vormarsche gegen Cettinje begriffen.— Vom asiatischen Kriegsschauplatze wird gemeldet, daß Moukhtar Pascha seit Donnerstag im Kampfe mit zwei russischen Corps begriffen ist. Ueber den Ausgang des Kampfes sind noch keine Nachrichten hierher gelangt. Braila, 23. Juni. Nach dem gestern erfolgten Uebergange über die Donau sind russiche Truppen heute in Matschin eingerückt, welches die Türken verlassen mußten. Weitere russische Truppenabtheilungen überschreiten die Donau auf der Strecke von Braila bis Matschin über die dort geschlagene Brücke und mittelst Dampfer. In der russischen Armee herrscht über die erreichten glänzenden Erfolge großer Enthusiasmus. Galatz, 23. Juni. In der Nacht vom 21. zum 22. d. setzten 6000 Russen mit 8 Geschützen von hier aus über die Donau nach dem Dorfe Zatoka über, hoben die türkischen Russenposten auf und erstürmten die türkischen Stellungen in der Richtung von Matschin, hierbei auch eine türkische Batterie. Der Kampf dauerte von 3 Uhr Morgens bis 11 Uhr Vormittags, wo die Türken sich auf die Flucht begaben. Die Russen machten viele Gefangene, erbeuteten auch türkische Geschütze. Der Verlust der Türken ist noch nicht genau bekannt, die Russen hatten ebenfalls beträchtliche Verluste. Der Czar versöhnte sich mit seinem Sohn, dem Großfürsten Alexis und beförderte ihn zum General. Wien, 23. Juni. Aus Ragusa: Die Montenegriner haben in den letzten Kämpfen mehr als ein Siebentel ihrer Truppen verloren. Die herzegowinischen Schaaren sind fast ganz aufgerieben. Wien, 23. Juni. Aus Bukarest von gestern: Es haben mehrere Rekognoszirungen bei Ghezet stattgefunden. Wien, 23. Juni. Dem Vernehmen nach soll die Pforte die telegraphische Correspondenz in fremden Sprachen wieder freigegeben haben. Wien, 23. Juni. Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Braila von gestern haben etwa 3000 Russen in der vergangenen Nacht von Galatz aus die Donau überschritten. Die Kosaken, die Pferde und Geschütze wurden auf mit Schutzvorrichtungen versehenen Flößen, die Infanterie auf Barken übergesetzt. Nach der Landung auf dem türkischen Ufer schlugen die Russen nicht die Richtung längst der Donau ein, sondern zogen sich hinter Bergen hinweg in das Innere des Landes, nachdem sie sich nach hartnäckigem Kampfe mit türkischen Baschibozuks der Matschin beherrschenden Anhöhen bemächtigt hatten. Der Kampf währte vom frühesten Morgen bis Mittags; die Einnahme von Matschin dürfte nahe bevorstehen. Wien, 24. Juni. Ueber die Vereinigung der türkischen Divisionen unter Suleiman Pascha und Ali Saib Pascha wird aus Cettinje unter dem 23. d. hierher gemeldet: Suleiman Pascha ist nach sechstägigem unausgesetztem Kampfe, in welchem er große Verluste erlitt, heute auf das linke Ufer der Zeta übergegangen und hat die Abtheilung unter Ali Saib Pascha bei Spuz angetroffen. Wien, 24. Juni. Das Geschützfeuer, welches vorgestern zwischen Kalafat und Widdin stattgefunden hat, dauerte bis in die Nacht hinein. Viele Häuser in Kalafat sind beschädigt. 8 Mann wurden getödter und 20 verwundet. Gestern wurde die Kanonade fortgesetzt. In Widdin waren Brände sichtbar. In Cetate und Giela sind neue Batterieen errichtet worden. Das Gros der russischen Truppen, welches bisher in Slatina stand, ist nach Turn=Magurelli marschirt. Belgrad, 24. Juni. Fürst Milan ist gestern Abend von Plojesti hierher zurückgekehrt und von den Spitzen der Behörden und einer zahlreichen Volksmenge feierlich begrüßt worden. Paris, 25. Juni. Nach officiösen Mittheilungen, welche aus Plojesti hieher gelangen, wäre am 15. von einem im russischen Hauptquartier abgehaltenen Kriegsrathe beschlossen worden: der Uebergang wird bei Galatz— dort ist er inzwischen schon vollzogen worden—, darauf bei Rustschuk und in der Umgegend von Widdin bewerkstelligt. Observationscorps werden den Uebergang decken und zugleich die Festungen überwachen, die mit Ausnahme von Rustschuk und Silistria nicht genommen zu werden brauchen. Ein russisches Armeecorps wird die österreichische Greaze überwachen und zugleich die Vereinigung eines serbisch=ruffischen Corps am Timok mit den Montenegrinern erleichten. Obiges Schreiben meldet ferner, zum Commandanten jenes russischen Observationscorps sei der General Nepoloitschitzky bestimmt, der mit dem Großfürsten nicht auf dem besten Fuße steht. Leschjanin und vielleicht auch Tichernajew würden das serbisch-russische Corps befehligen. Dem General Tschernajew hat Prinz Milan mit Erlaubniß des Czaren telegraphisch ein Commande angeboten und man glaubt, daß er annehmen wird. Das rumänischrussische und das serbisch=rufsische Corps find dazu bestimmt, gegen Suleiman Pascha zu operiren und das österreichische Armeecorps Mollinary im Auge zu halten, falls dasselle in Bosnien und die Herzegowina einrücken sollte. Petersburg, 24. Juni. Aus Plojesti vom 24. d. ist folgende offizielle Nachricht eingetroffen: Der Kommandeur der ersten Brigade der 18. Infanterie=Division, Generalmajor Jukoff meldet über die erfolgreiche Ausführung der ihm übertragenen schweren Aufgabe, von Galatz aus die Donau auf Böten zu überschreiten und die auf dem rechten Ufer liegenden Höhen von Budjak zu besetzen, Folgendes: In der Nacht vom 21. zum 22. d. wurden in Gegenwart des Kommandeurs des 14. Corps, Generallieutenants Zimmermann, je fünf Kompagnien der Rjasan'schen und Rjaskischen Regimenter auf Böten übergesetzt. Die zuerst augekommenen Rjasan'schen Kompagnien wurden von den Türken aus deren gements mit heftigem Feuer empfangen, griffen aber die Höhen muthig an und verdrängten den Feind. Zuerst landeten die Lieutenants Elsner und Jukoff. Der Versuch der feindlichen Kavallerie, den rechten Flügel unserer an Zahl geringen Infanterie anzugreifen, wurde durch die herbeigeeilten Kompagnien des Rjaskischen Regiments zurückgewiesen. Gegen 7 Uhr Morgens erneuerte der Feind, der inzwischen Verstärkungen erhalten hatte, den Angriff auf unseren rechten Flügel. Der heftige Kampf dauerte bis zum Mittag. Da bei unseren Truppen weder Kavallerie noch Artillerie war, so mußte die Infanterie die türkische Kavallerie mit dem Bajonette angreiffen. Nachdem jedoch ein russisches Geschütz eingetroffen war, nahm der Kampf einen andern Verlauf, die Türken stellten ihr Feuer ein und zogen sich zurück. Die russischen Truppen wurden durch die übrigen Theile der Brigade verstärkt und faßten auf den hen von Budjak festen Fuß. In diesem Kumpfe standen 10 Kompagnien Russen gegen 3000 Mann türkischer Infanterie, 300 Mann Kavallerie und zwei Geschütze. Unsere Truppen zeigten eine bewunderungswürdige Tapferkeit. Unser Verlust beträgt 7 Offiziere und 41 Soldaten an Todten und 2 Offiziere und 88 Soldaten an Verwundeten. In der Nacht vom 22. zum 23. d. traf der Kaiser mit dem Großfürsten Thronfolger, mit dem Großfürsten Wladimir, Alexis und Sergei in Galaß ein, woselbst er das Hospital besuchte und die Verwundeten huldvoll ansprach.— Ueber den Kampf bei Budjak sind von dem General Zimmermann weitere Mittheilungen eingegangen, nach welchen derselbe am 25. d. Nachmittags 3 Uhr mit dem Borodino'schen Regimente auf barken in Matschin eintraf. Die Stadt, welche von den Türken verlase sen war, wurde von den Uufrigen ohne Kampf besetzt. Die Geistlichteit, sowie die christlichen Bewohner empfingen das Regiment in kgertige Weise unter Vorantragung von Kreuzen und Heiligenbildern. giment zog mit entfalteten Fahnen unter den Klängen der hymne in die Stadt ein und verbleibt daselbst. Ebendorthin wird## Agence Havas“ hat die Pforte heute den Vertretern der auswärtigen hymne in die Stadt ein und verble..—.—: g. Jehrungen getrossen, Mächte eine Note zugestellt, in welcher sie erklärt, daß die Schifffahrr: Brigade des Generals Jukoff vorrücken. Es sind Vorte#;, her, im Suezcanal für neutrale Schiffe frei sei, daß die Pforte aber Maßregeln gegen die Durchfahrt feindlicher Schiffe treffen werde.— Von der Donau wird hierher gemeldet, daß gestern ein lebhaftes Bombardement zwischen Widdin und Kalafat stattgefunden hat. Die Russen sollen die Pirgos gegenüber liegende Insel geräumt haben, welche von den Türken besetzt wurde. Weitere Meldungen aus Erzerum bestätigen, daß Mukhtar Pascha bei Delibaba steht. Constantinopel, 23. Juni. Seitens der Regierung werden neue Nachrichten über Vortheile, welche die türkischen Truppen in Kleinasien um eine für Wagen fahrbare Straße zwischen Matschin und Draila herDie Dampfer„Constantin“ und„Wladimir“ haben neue Exkursionen ins schwarze Meer gemacht, ersterer an der anatolischen, letztere rumelischen Küste. Am 20. d. wurden 4 türkische Kauffahrer durch ien „Constantin“ in den Grund gebohrt, nachdem die Besatzung derseltze an's Land gesetzt war. Der„Constantin“ kehrte nach Sebastgpol, gu6, „Wladimir am 22. d. nach Odessa zurück, Letzterer brachte zin, B sche Brigg„Astan Bachvi“ als Prise zurück, dieselbe hatt setzung ech von 16 Mann und war 30 Meilen von Warna aufgebracht ** Oie ge pe m#heiln, 20. Jmli #gangenen Donnerstag, den 14. Juni, wurde die erste diesjährige ersammlung des historischen Vereins für den Niederrhein in Lnduchen, Gladbach abe Die Mitglieder und die Gönner des ngu, sich zahlreich eingefunden. Da der greise Präsident, Herr Vsting Votte, 9 uch sein Alter und ein Augenleiden verhindert war Vr. der Biepräsident, Herr Professor Dr. Floß, die gmnnlung, worauf im Namen der Stadt und des Kreises Herr Landrath Bödeker warme, anerkennende Worte des Empfanges an die giste richtete. Der Vorsitzende berichtete alsdann über die dermalige des Vereins, maraus sich auch jetzt wieder ein erfreuliches bere bog Mitglieder Auch der Bericht des Schatzmeisters ein dder de Finauen ver ichershesoerhgnden doer Setesde evt iun den darauf bezüiglichen 8 28 der Statuten dahin abzuänur noch fünf Stimmen führen köane. Run begannen big## 5s Kylendont. Wikrath nebst Schwanenberg upfggsig, gzunpobur. in sechs Dirsern und, hate bei t Aösung 40t. und un Rlendont mibst Korschenorucy hote, Geisgzigt, beider Herrschafschentaum von 5659 Por/1g, Zachehaundert zurück. 1068 ist Ger#irt als Zeuge bei dem Theilungsvertrage zwischen Elisabeth von Randes Castrum Wickerothe im Besitz der Herren von Hochstaden war, zine Urkunde von 1183 führt ausdrücklich Otto de Wickerode als Bruder des Comes Theodoricus de Honstade an. 1189 findet man Etto de Wickerode gleichzeitig mit Theodoricus de Millendunc als Zeuge einer Urkunde des Erzbischofs Philipp von Köln, ebenso beide 11. in einer Urkunde des Erzbischofs Adolf 1. Im 14. Jahrhundert treten Wickrath und Mylendonk, wie es scheint, in engere Verbindung; denn 1310 gelobt Wilhelm von Millen Herr von Grebbe und Wickerath dem Grafen Gerhard von Jülich, mit dem ihm zustehenden Theile des Schlosses Wickrath Hülfe leisten zu wollen gegen Jeden mit Ausnahme des Grafen von Geldern, von welchem das Schloß zu Lehen rühre. Nun findet sich aber, daß im 14. Jahrhundert die Herrn von Millen (auch Mirlar) nicht minder im Befitze von Millendonk waren; denn 1387 erklärt Jacob von Mirlar sein Haus Mylendonk mit allem Zubehör dem Herzog Wilhelm von Jülich und dessen Sohn, dem Herzog von Geldern, zum Lehen und Offenhaus. Die Mirlar oder Millen finden wir später unter dem Namen Herrn von Mylendonk und Ueber Wickerath fließen seit Schluß des 15. Jahrhunderts die Quellen reichlicher. In den niederländischen Unruhen, welche Erzherzog Maximilian von Oesterreich nach dem Tode seiner burgundischen Gemahlin(1482) zu bestehen hatte, war ihm auch aus dem Schlosse zu Wickrath, damals im Besitz von Evert Vogt zu Bell, viel Schaden und Ungemach bereitet worden, weßhalb er Schloß und Freiheit Wickrath mit gewaffneter Hand an sich brachte und behielt. Auf Remnigiustag 1485 übergibt und überliefert er das Eroberte an seinen Rath und Kämmerling Henrich von Humpesch mit allem, was dazu gehörte, als Erstattung für geleistete treue Tienste und„einer ganzen unvertheilten Summe“, welche Humpesch ihm gehandreicht“. 1488 den 6. November ertheilt Kaiser Friedrich III. i Kdln dem Herrn v. Humpesch die förmliche Belehnung, mit der ausdrücklichen Angabe,„daß solches Schloß und Herrschaft mit ihren Zuehorungen hinfüro nicht mehr von einem Herzog von Geldern zu Afteru, sondern unmittelbar vom Kaiser und seinen Nachfolgern am Reich # uhn getragen werden soll“. Von daher datirt sich also die Reichsunittelbarkeit der Herrschaft Wickrath. Das Marktrecht im„Flecken“ Bickrath, zwei freie Jahrmärkte jährlich, das Geleitrecht, Zollgerechtigin und noch andere Privilegien wurden den Besitzern zugesprochen. Nach Heinrichs von Humpesch Tode fiel die Herrschaft Wickrath an seine Bittwe Sophia und deren Söhne erster Ehe, Adolf Steffen und Dederich Lnade(v. Quadt): durch Lehnsbrief aus Ulm vom 15. Juli 1502 weren die Gebrüder„Quaden“ vom Könige Maximilian mit„Schloß, Freieit und Herrlichkeit zu Wickrodt“ belehnt; Adolf Quadt, der Aelteste, Is Lehnsträger für seine Brüder. Wickrath blieb im Besitz der Famili on Quadt bis 1794, freilich oft angefochten von den Herzogen von Gelern, welche die alte Lehnsherrlichkeit über Wickrath wieder geltend lachen wollten, so namentlich am Ende des 16. Jahrhunderts, wo der esitz in den Händen der Maria v. Flodorp, Wittwe Dietrischs v, Lrgdt, nd ihrer sechs unmündigen Söhne war. Die spanisch erung verlangte Contributionen 2c. von der Herrschaft; Kaiser Rudolf intervenirte jedoch beim Erzherzog Albert, dem Statthalter der spanisen Niederlande. Möglicherweise sind dabei auch confessionelle Motive aßgebend gewesen, denn die Quadte hatten sich frühzeitig der Reformaon angeschlossen, und viele in den Niederlanden Verfolgte hatten in * Herrschaft Wickrath Schutz gefunden. Auch das Directorium des iederrheinisch=Westfälischen Kreises, zu welchem Wickrath gehörte, ihm sich der bedrängten Wittwe an. 1650 fanden neue Belästigungen urch die spanischen Garnisonen von Erkelenz und Roermonde aus statt; senso 1655, wo die in Erkelenz unter dem Generalwachtmeister Guldenstubbe ehenden Truppen am 21. Februar in die Herrschaft Wickrath einsielen nd große Verwüstungen anrichteten. Die Herrschaft war sehr herunergekommen, und erst 1682 läßt der zeitige Besitzer Reichsfreiherr Wilelm Bertram v. Quadt=Wickrath sich auf dem Kreistage zu Dortmund nieder als Stand des niederrheinisch=westfälischen Kreises aufführen. Auch beim Ausbruch des spanischen Erbfolgekrieges hatte Wickrath viel zu leiden, da Geldern abermals seine Lehnsherrlichkeit geltend zu machen suchte. Der Kreistag zu Kölnschützte die Herrschaft durch Einlegung von 1 Sergeant und 15 Mann der Kölner Besatzung in das Schloß. So fristete die strie Reichsherrschaft Wickrath, deren Besitzer Otto Wilhelm Friedrich von Quadt 1752 vom Kaiser Franz l. in den Reichsgrafenstand erhoben wärde, ihr Dasein bis zum Einbruch der Franzosen, welche den Sohn ees ersten Grafen, den 1785 zur Regierung gekommenen Grafen Otto vertrieben. Ter Reichsdeputations=Abschluß von 1803 gab ihm als Entshähgung Stadt und Abtei Isny in Bayern, welche zu einer Grafschaft erhoden wurde und noch heute im Besitz der Familie ist. Schloß Wickeuig mit allem was dazu gehörte wurde erst französisches, dann preußi's Staatzeigenthum, die Ländereien sind als Domainen verkauft, das Scioß wurde 1818 Kaserne und ist heute Landgestüt. Das prachtvolle in Nenaissancestyl mußte jedoch wegen Baufälligkeit abgebrochen Sesiden.— Das Schicksal von Mylendonk ist nicht günstiger gewesen. Hier eud ein häufigerer Besitzwechsel statt. Im 16. Jahrhundert starben die Püsten von Rhlendonk und Drachenfels im Mannesstamme aus, und ** Erotochter Gertrud v. Mylendonk brachte die Herrschaft ihrem GeGrafen Jakob von Bronckhorst und Batenburg, Herrn von eupeint zu. Mit dessen Enkelin als Erbfräulein kam Mylendonk an Otasen Philipp von Croy, der vom Kaiser zum Herzog erhoben eiter, und dessen Sohn verkaufte die Herrschaft 1700 an die Gräfin dertrude von Berlepsch, geborne Wolfinne von Gudenberg, welche Neuburgischen Prinzessin Anna 1690 nach Spanien gekommen diese den König Karl II. heirathete. Stark in die Intriguen sülten die letzten Regierungsjahre des schwachen Königs auseien wegen der Erbschaft, soll die Gräfin Verlepsch von Ludwig XIV. Philipy## erhalten haben, um das Interesse seines Enkels ersche: wahrzunehmen, was jedoch insofern nicht recht glaubhandelt hatt, sie js dadurch zum Nachtheil des Kaisers Leopold geBedenten##### dem sie ihr Grafendiplom und ihre Stellung verdankte. nsnor Geldmittel müssen ihr jedenfalls zur Verfügung gestanden im die Herrschaft Mylendonk von dem Prinzen von Croy zu 17. März 1700 verlieh ihr nun König Karl II. von euien das ihm als Herzog von Geldern zustehende dominium daß zi, über die Herrschaft, mit der ausdrücklichen Bevorzugung, der Ständ. Herrin nicht nöthig habe, die Einwilligung von Geldern nachzusuchen. Auf diese Weise trat die Geilderg Mhlendonk aus dem Lehns: Verbande des Herzogthums richsunmittelhan.. durch Anerkennung des Kaisers Leopold I. Stimme aus.“ In Folge dessen erhielt die Gräfin Berlepsch Sitz und dem Kreiz; de niederrheinisch=westfälischen Grafenbank und wurde auf bestfälischen H. i Herbste 1701 als Stand des niederrheinischrah, Das cant:“ aufgenommen, mit Anweisung ihres Platzes hinter Wickauf 4 Jg gent zur Kreis=Armatur wurde, wie dasjenige von Wickrath, so leicht amm?“ Fuß und 16 Reichsflorin im simplum angesetzt Aber Ausbruche.s“ gang nicht geworden, da bei dem bevorstehenden die Herrschaft spanischen Erbfolgekrieges der Gouverneur von Geldern Contributig.lich das wohlhabende Dorf Korschenbroich zu onen heranziehen wollte, was nur durch Intervention des KreisDirectoriums verhindert wurde. Die Gräfin Verlepsch übezegb, iräteg die Herrschaft Mylendonk ihrem Sohne Sittig Herbold, und zog sich nuch## zurück, wo sie als gefürstete Abtissin des freien weltlichen Stiftes in der Neustadt in hohem Alter starb. Die Herrschaft Mylendonk kam später an ihre Tochter, welche sie dem Grafen von Ostein in der Ehe zubrachte, und diese blieben im Besitz, bis die Franzosen der Herrlichkeit ein End machten. Noch nicht 100 Jahre hat Mylendonk die Reichsunmittelbarkeit genossen, während Wickrath sich derselben drei Jahrhunderte hindurch zu erfreuen gehabt hat. Schloß Mylendonk ist heute im Besitz des Frhrn. v. Wüllenweber. Professor Hüffer verbreitete sich in längerem Vortrage über Ernst v. Schiller, den jüngeren Sohn des großen Dichters. Aus den Briefen der Mutter wies er nach, welche Sorgfalt auf seine Erziehung von hervorragenden Männern, Uckert, Johannes Schultze, Abeken verwandt wurde. Auch zeigte ein noch ungedruckter Brief Boches an die Mutter, welcher im Original vorgelegt wurde, die warme Theilnahme, welche Göthe für den jungen Schiller an den Tag legte. achtet gelang es diesem nicht, im Weimar'schen angestellt zu Wrtrrn. Doch vermittelte Wilhelm v. Humboldt 1820 seine Anstellung als am Landgerichte zu Köln. So kam auch die Mutter zu wiederholten Malen an den Rhein. Im Jahre 1826 erblindete sie am grauen Staar, und unterwarf sich zu Bonn einer Operation bei dem berühmten Augenarzte Prof. Dr. Walther; zwar wurde die Sehkraft hergestellt, aber wenige Tage später trat ein Nervenschlag ein. So fand Schillers Gattin ihre Ruhestätte auf dem Kirchhofe zu Bonn. Ernst v. Schiller wurde zum Landgerichtsrathe in Trier befördert, von wo er im An fange der dreißiger Jahre als Appellationsgerichtsrath nach Köln zurückkehrte. Der Rhein war ihm eine zweite Heimath geworden, die Anerbietungen, in Weimarische oder in andere Dienste zu treten, wies er zurück. Zu den Freunden, welche Ernst v. Schiller nahe standen, zählte der Dichter Wilhelm Smets, dessen Tagebücher jüngst von Müllermeister veröffentlicht wurden. Der Redner entwarf nach den Aufzeichnungen in denselben und nach Erinnerungen anderer Zeitgenossen ein ansprechendes und lebensfrisches Bild des liebenswürdigen Mannes, der während seines Lebens nicht immer nach Verdienst geschätzt wurde Schillex starh im Alter von 45 Jahren am 19. Mai 1841 in dem gleichen Alter und an der nämlichen Krankheit, wie sein Vater, in Vilich, und fand auf dem Kirchhofe zu Bonn neben dem Grabe seiner Mutter seine Ruhestätte. Die Grabschrift wählte Smets aus einem Gedichte des Vaters.— Geheimrath Professor Schaaffhausen ersuchte die Versammlung, auch den prähistoris hen Funden im Gebiete des Niederrheins ihr Interesse zuwenden zu wollen. Diese Forschung sei in Deutschland noch fast ausschließlich auf die Unterstützung der Gebildeten und der Vereine, die ähnliche Zwecke verfolgen, angewiesen, während in andern Ländern ihnen ein glänzende öffentliche Unterstützung zu Theil werde. Er führt Beispiele aus Belgien, Frankreich, sogar aus Rußland an. Er schilderte die Bestrebungen und Leistungen der deutschen anthropologischen Gesellschaft, die auch die Herstellung einer prähistorischen Karte Deutschlands beschlossen habe, und für diese bat er sich die Unterstützung der Mitglieder des Vereins aus durch Mittheilungen über das Vorkommen von Reihengräbern, Urnenfeldern, Hügelgräbern oder Steindenkmalen der Vorzeit. Der Boden berge noch der Schätze genug; fie würden gehoben werden, wenn ein Verständniß von der Wichtigkeit dieser Forschungen in allen gebildeten Kreisen verbreitet sei. München=Gladbach habe schon einen Namen in der prähistorischen Wissenschaft durch die Auffindung der aus einem Menschenschädel gefertigten Trinkschale. Sodann gab er unter Vorzeigung eines paläolitischen Steinwerkzeugs, eines halbgeschliffenen Steinmeißels und eines Paalstabes eine kurze Darstellung der Begrenzung der 3 Perioden der Urgeschichte, die bisher als Stein=Bronze= und Eisenzeit bezeichnet worden sind; insbesondere hober noch die aus dem Gewichte der Bronze hergeleitete Bedeutung dieser Geräthe als Tausch mittel für den ältesten Handelsverkehr hervor in einer Zeit, als es Geldmünzen noch nicht gab. — Progymnasial=Director Dr. Pohl aus Linz skizzirte die namhaftesten bisherigen Erklärungsversuche der vielbesprochenen Stelle in Flori Epitome II, 30 und suchte nachzuweisen, daß sie durch die Conjectur: Veronam (statt Bormam) et Caesoriacum pontibus junzit classibusque firmavit geheilt werden müsse. Der Sinn der Worte sei, Drusus habe sowohl bei Verona als bei Caesoriacum den Rhein überbrückt. Ein Zusatz, etwa: cum ulteriote ripa sei nicht nöthig, da vor Verona ein Komma zu setzen sei, so daß die voraufgehenden Worte in Rheni quidem ripas auch mit pontibas junxit zu verbinden seien. Denn wenn man sage, eine am Rhein gelegene Stadt sei mittels einer Brücke verbunden worden, so könne man ohne weiteren Zusatz nur an eine Verbindung mit dem jenseitigen Ufer denken; eine Kürze des Ausdrucks, die dem Epitomator Florus um so weniger zu verdenken sei. Wahrscheinlich sei nach der Niederlage des Quintilius Varus von den Römern Verona als Name übler Vorbedeutung(von vertere oder verberare) in Bonna(für ihren abergläubischen Sinn mit dem glückbedeutenden bonus verwandt), desgleichen Caesoriacum(wegen seines Anklangs an caedere) in Magontiacum verwandelt worden, welches letztere soviel als Valentia, Starkenburg bedeute. Doch hätten sich trotz der officiellen Octroyirung die ursprünglichen Namen im Volksmunde erhalten, Caesoriacum in dem Mainzer Kästricht bis heute, Verona(Bern) in Urkunden 2c. bis gegen das 14. Jahrhundert hin. Für das euphonisch eingeschobene t in Kästrich (im Mittelalter Kestriche, Keistriche, Chisterriche), dessen gewöhnliche Ableitung von castrum oder castranes als sprachlich unzulässig zurückgewiesen wurde, brachte Redner analoge Beispiele bei. Simrocks Hypothese, der Name Verona sei mythischen Ursprungs, stamme aus der Verwechselung des fränkischen Theuderich, Clodevechs Sohn, mit dem in der Sage hochberühmten oftgothischen Könige Theodorich(Dietrich von Bern), sei schon deshalb unhaltbar, weil die Sage nie neue Ortsnamen erzeuge, vielmehr sich an das wirklich Vorhandene und Gegebene anklammere. Das Verhältniß von Namen= und Sagenbildung trete der Hypothese Simrocks schnurstracks entgegen. Redner möchte den in dem vielgedeuteten alten Bonner Stadtsiegel oder Wappen vorkommenden Löwen, der ein Pardelweibchen oder Lamm überwältigt, als eine mittelalterliche naive Symbolirung des Obsiegens des neuen Namens über den alten deuten; das unterliegende Thier hält er für einen Bären, ähnlich wie der Bär im Berliner und Berner Stadtwappen. Das Wappen sei wahrscheinlich mit kleiner Umänderung dem zwischen Bonn und Godesberg aufgefundenen römischen Denkmale nachgebildet, aus welchem in völlig gleicher Situation ein Löwe auf einem Eber liege. Vgl. die Abbildung Bonner Jahrb. XXXIX. XL. Taf. 1, 1. 1 b. S. 146, ferner Hettner Katalog des Bonner Museums Nr. 232.— Hr. Pfarrer Ropertz wies darauf hin, daß Gladbach ursprünglich zur Didcese Lüttich gehörte. Unter Erzbischof Evergerus kam es nebst Rheydt zu Köln. Der Gladbacher Pfarrsprengel umfaßte die Ortschaften Hehn, Lürrip, Venn, Neuwerk, Hardt, Vorst, Winkeln, Ohler, Brandenbergs und Bungt. Gladbach gehörte zum Archidiaconate Xanthen. 1243 wurde die Pfarrei durch Konrad von Hochsteden der Abtei incorporirt; der zeitige Pfarrer sollte jährlich 12 Kölner Mark an das Kloster abgeben. 1253 einigte sich der Pfarrer Sifridus mit dem Kloster dahin, daß er statt der 12 Mark den Pfarrzehnten, die Opfer von Weihnachten, Ostern, Allerheiligen und vom Allerseelentage nebst 30 solidi entrichtete. Später wurde der Pfarrer aus den Ordensgeistlichen genommen. Bald nach der Incorporation begann man den Bau der neuen Pfarrkirche, von welcher der untere Theil des heutigen Thurmes noch übrig ist. Auf die Pfarrkirche wird sich ein Ablaß beziehen, welcher 1286 dem Kloster zur Vollendung eines stattlichen Bauwerks bewilligt wurde, da die Klosterkirche bereits 1275 in der gegenwärtigen Gestalt vollendet war. Die Pfarrkirche wurde vor 1300 fertiggestellt, wie ein zweiter Ablaßbrief aus dem genannten Jahre beweist. Als ein Geistlicher, auf päpstliche Mandate gestützt, die Pfarrei Gladbach für sich in Anspruch nahm, ward ihm, zufolge Schiedsspruchs 1310, die Kirche, weil sie dem Kloster incorporirt sei, aberkannt, doch sollten Abt und Convent in Gehorsam gegen die päpstlichen Mandate demselben das nächste vacant werdende Beneficium übertragen. Im Anfange des 16. Jahrhunderts zählte die Psarrgemeinde 4500 Kommunicanten, und wurde der Bau einer geräumigeren Kirche nothwendig. Nach den üblichen Bestimmungen hätte die Abtei als Inhaberin der Pfarrei den Chor und als Besitzerin des Zehnten auch das Schiff bauen müssen. Man einigte sich 1511 dahin, daß die Gemeinde den Bau des Schiffes übernehme, der Abt aber 100 Hornsche Gulden und binnen Jahresfrist nach dem Ableben des gegenwärtigen Pfarrers weitere 100 Rader=Gulden dazu be tragen solle. Nun scheint 1519 mit dem Bau begonnen worden zu sein. Die Taufkapelle an der Pfarrkirche hat die 1627 gestiftete Rosenkranz=Bruderschaft errichtet. Mit der Aufhebung des Klosters im Jahre 1802 fielen die Beziehungen der Pfarrei zu demselben fort. Gladbach wurde Pfarrei zweiter Klasse und gehörte zum Canton Neersen. Napoleon bestätigte am 13. Mai 1803 den bisherigen Pfarrer Kirchrath. Am 19. 20. 23. und 24. December 1816 spendete der Weihbischof von Münster Kaspar Max von DrosteVischering in der Pfarrkirche 22,707 Gläubigen das hl. Sacrament der Firmung, und ertheilte am 22. December einer Anzahl Candidaten des geistlichen Standes aus der Dideese Lüttich die hochheiligen Weihen. — Herr Oberpfarrer Lelotte beabsichtigte einen Vortrag über die Entwickelung und den ganz außerordentlichen Aufschwung der Stadt Gladbach in den letzten Decennien, beschränkte sich jedoch wegen der vorgerückten Zeit darauf, nach zwei Stadtrechnungen aus den Jahren 1754 und 1786 die damaligen sehr patriarchalischen und ärmlichen Verhältnisse der Stadt mit ihrer gegenwärtigen Wohlhabenheit und dem jetzigen blühenden Gemeinwesen derselben in Vergleich zu stellen. Freilich, die Zeiten sind vorüber, wo man einen Bürgermeister der Stadt mit 9 Rthlr. jährlich besoldete— hoffentlich sind die Emolumente des Bürgermeisters nicht so dürftig gewesen wie sein Gehalt. Dabei wies der Redner nach, wie die Stadt und Bürgerschaft bei ihrer großen industriellen Rührigkeit doch auch sich eine rege Theilnahme für ideellere und wissenschaftliche Zwecke bewahrt habe. Die Reihe der Vorträge war damit geschlossen. Auf den Antrag des Vorsitzen###n wurde Werden als Ort für die nächste General=Versammlung im Herbste gewählt. Man besichtigte noch die alte, prächtig restaurirte Abteikirche und die Pfarrkirche, worauf ein festliches Mahl mehr als 50 Mitglieder zu herzlicher und angeregter Unterhaltung vereinigte. Vermischte z. Bonn, 25. Juni. Assisen. Auf der Rolle stand für heute das Verbrechen der Brandstiftung. Die Anklage richtete sich gegen den Ackerer L. M. aus., beschuldigt, am 19. Aug. v. J. das Haus seines Nachbars, des Handelsmannes., vorsätzlich in Brand gesteckt zu haben. Dem Beschuldigten stellte die Ortsbehörde ein sehr schlechtes Zeugniß aus; er wird darin als habsüchtiger, roher Mensch geschildert. Während die Untersuchung gegen ihn eingeleitet wurde, suchte er Zeugen durch Angebote von Geld und einer Kuh zu bestimmen, am Gerichte zu seinen Gunsten wider besseres Wissen auszusagen. Hierauf als wegen Verleitung zum Meineid in 3 Fällen, stützte sich der zweite Punkt der Anklage. Der Beschuldigte hatte sich durch verschiedene Handlungen und Reden der Brandstiftung auf das Dringendste verdächtig gemacht. Er bestritt jedoch diese gravirenden Momente auf das Entschiedenste. Zur Beweisaufnahme waren nicht weniger wie achtzehn Zeugen geladen. Die Geschworenen erklärten ihn mit absoluter Stimmenmehrheit für schuldig, worauf der königliche Assisenhof ihn zu 6 Jahren Zuchthaus verurtheilte, mit Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte für gleiche Zeit und Zulässigkeit der Polizeiauf#e Bonn, 25. Juni. Wie leicht Jemand unschuldig in den Verdacht des Diebstahls kommen kann, hat gestern folgender Fall bewiesen. Eine Frau, die an einer Bude auf dem Münsterplatz verschiedene Sachen gekauft und bezahlt hatte, vermißte gleich nachher ihr Portemonnaie mit circa 300 Mark Inhalt. Sofort begab sich die Frauauf das Polizeiamt und rief dessen Hülfe an; die Bestohlene hatte nämlich einen Jungen in Verdacht, der, als sie kaufte, neben ihr gestanden. Doch den man suchte— den Jungen-. fand man nicht, wohl aber das Portemonnaie und zwar im — Regenschirm der Frau. * Bonn, 25. Juni. Gestern Morgen nach 8¼ Uhr wurde hier eine kurze, aber ziemlich heftige Erderschütterung wahrgenommen. Sie war so stark, daß auf dem Tisch stehende Gläser in eine Schaukelb wegung geriethen.— In Köln haben meyrere Bewohner des westlichen und südwestlichen Stadttheils gegen 8½ Uhr eine wellenförmige Bewegung wahrgenommen, deren Stärke von ihnen mit dem Schlingern eines Schiffes auf mittelstark bewegter See verglichen wurde. Von auswärts sind folgende Zuschriften zugegangen:„Bahnhof Eschweiler, 24. Juni. So eben um 8 Uhr 50 Minuten wurde hier ein starker, 16 Secunden andauernder Erdstoß in der Richtung von Südwest nach Nordost bemerkt. Die Erschütterung war so stark, als wenn ein schwer beladener Güterzug die Station passirt hätte. Dieselbe Erscheinung wurde auch in Stolberg und Aachen wahrgenommen.— Eschweiler, 24. Juni. Um 10 Minuten vor 9 Uhr wurde hier ein starkes, etwa 3 Secunden andauerndes Erdbeben wahrgenommen, welches von dem Getöse eines rollenden Wagens begleitet war. Die an den Wänden hängenden Spiegel und Gemälde bewegten sich lebhaft hin und her. Die Richtung schien die von Südwest nach Nordost zu seig....„...uu Strimnt § Königswinter, 24. Juni. Gestern langte das Bonner Stubenten= Corps„Borussia“, welches sein 50 jähriges Stiftungsfest feierte, auf einem reich beflaggten Extra=Schiffe hier an, um nach kurzer Rast im Berliner Hofe“ den Drachenfels zu besteigen. Unter den Corpsbrüdern befanden sich manche„bemooste Häupter“, welche den Waffen= oder amtenrock abgelegt hatten, um wieder einmal für einige Tage nach Studenten=Art sich zu amüfiren. Auch ein Sohn Bismarcks war bei der Gesellschaft. Um 5 Uhr fand Diner in Rolandseck statt, von wo aus Abends 10 Uhr die Rückkehr nach Bonn erfolgte. Das beleuchtete Schiff glitt unter den Klängen der Musik auf dem Rheine ruhig dahin. Unterdessen stiegen auf dem Drachenfelsen und Hirschberge zahlreiche Racketen auf, während die Ruine, sowie der neue Thurm auf dem Hirschberge in bengalischem Feuer strahlend weithin einen herrlichen Anblick darboten. ** Am 19. Juni starb in Schuttern(Bezirksamt Lahr) unerwartet der bekannte Volks=Schriftsteller Pfarrer Conrad Häring. Telegraphische Depeschen. Berlin. 22. 23. 4 1/2% preuß. Cons. 103,60 103,75 3 ½% Präm.=Anl. 145,50 145.50 3 ½% Pr. Stsschld. 32,50 92.— Köln=Mindener. 90,25 90,20 Rheinische..... 99.75 99,.30 Bergisch=ptärkische. 70,40 70,10 Schaaffhausen... 50,60 50,50 Darmstädter.... 91,75 91,75 Disc.=Commandit. 90,10 90.10 22. Antwerpener... 56,— Bonifacius 14,90 Centrum 12,— Gelsenkirchen... 82— Oesterr.Silberrente 52,— Oesterr.=Franz. 364,— Lombard. Bahn. 120.— Oesterr. Credit. 224,50 23. 52.— 24,— 12.— 91.50 52,— 362,50 20.— 224— Haudel und Verkehr. * Berlin, 23. Juni. Stille Börse mit rückgängigen Coursen ist die Signatur. Von den Eisenbahnactien waren Cöln=Mindener etwas schwächer, im Uebrigen aber war, wie erwähnt, der Verkehr ein so minimer, daß von einer eigentlichen Tendenz kaum zu berichten ist.— Deutsche ReichsAnleihe notirte 95,10%. Bankaktien waren völlig unbelebt und tendenzlos. Disconto=Antheile unverändert rückwärts. Bergwerksaktien und Industriepapiere lagen völlig geschäftslos. Kdln, 25 Juni.(Nottrungen der Handelsmakler.) Wettei: Weizen höher, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) eft. Nm. 24.00—25.00., fr. 23.50—25.00 B.(Lieferungsqual. à 75 Pfd. per 60 Liter.) Roggen höher, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) Nm. 18.00., fremder 15.50—20.00 V.(Lieferungsqual. à 69 Pfd. per 50 Liter.) Hafer fester, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 15.55 B. Rüböl höher, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in Partieen von 100 Ctr. Rm. 36.00 B. Köln, 22. Juni.(Großer Viehmarkt.) Anzahl der Ochsen 210. Preis 70—75 M. per 100 Pfd. Anzahl der Kühe 164. Preis 58—64 M. per 100 Pfd. (Kleiner Viehmarkt.) Anzahl der Schweine 141. Preis 55—58 Pfg. per Pfd. Tendenz: lebhaft. 22. Juni. Weizen, schwere 26.50, mittl.—.—, Roggen schwere 20,—, mittl.—.—, Gerste, schwere Sorte 23,—, mittlere—.— leichte—.—, Hafer alter 18.—, neuer—.—. Alles per 100 Kil. Geldern, 22. Juni. Weizen 1ma M. 28,33, 2da 27,78 3tia M. 27,29, Roggen 1ma M. 20,88, 2da 20,57, 3tia 20,25. Gerste Ima M. 18,—,2da 17,67, 3tia 17,83.Buchweizen lma M. 20,88, 2da—.—, 3ta —.—. Hafer Ima M. 19,—, 2da 18,50, 3tia 18,—. Kartoffeln M. 8,—. Düren, 23. Juni. Weizen Ima M. 29,50, 2da 28,— per 117 Kile Roggen 1ma M. 21,—, 2da 20,— per 112½ Kil. Hafer, 1 ma M. 14,—, 2da 12,—, per 80 Kil. Gerste M.—.—, Buchweizen M.—.— per 100 Kil. Mayen, 22. Juni. Weizen M. 13.—, Roggen 10,72, Gerste 09,24 Hafer 10,50, Sommersamen.—, Kartoffeln.50, Butter per Pfd. M. 1,15. Eier per Viertel M..30. Münster, 22. Juni. Weizen M. 25,50; Roggen 19,—; Braugerste 22,50, Futter= 16,—; Hafer 18.—; Mais 15,50; Buchweizen 17,50; weiße Bohnen 30.—; Erbsen, Riesen= 30, kleine Koch= 27,—; Kartoffeln 6; Weizenmehl 35.—; Roggenmehl 33.—; Buchweizenmehl 30.—; Hasergrütze 37,—; westf. trockener Schinken 200; westf. trockener Speck 140; westf. Speiseschmalz 40; westf. Faßbutter 200. Alles 100 Kilo. Rindfleisch 60 Pfg., Kalbfleisch 60, Hammelfleisch 55, trockene Mettwurst M. 1,20, Cervelatwurst 1,60, Wellenbutier 0,90. Alles pro ½ Kil. Hühner M. 2,—, Enten.25, Küchen und Tauben 75 Pfg. pro Stück. Hühnereier 45 Pfg., Enteneier 55 pro 10 Stück. Rüböl M. 78 pro 100 Kil. inel. Faß. Oelkuchen M 155 pro 1000 Stück. Leinsamen, seeländer, M.— pro Tonne. Heu 8 pr. 100 Kil. Roggenstroh 40, Weizenstroh 33 pr. 600 Kilo. Petersburg, 22. Juni. Talg loco—.—, Weizen loco 15,50 Roggen loco 10,—, Hafer loco.50. Hanf loco—.—, Leinsaat(9 Pud) loco Paris, 23. Juni. Produktenmarkt. Weizen 32.50, Mehi 67,50, Rüböl 92.50, Sptritus 57.75 New=York, 23. Juni. Baumwolle 11¾ do. in New=Orleans 11¼ Petrolenm 13—, do. in Philadelphia 12¼ Mehl 7 D. 05 C. Rother rühugrsweizen 1 D. 84 C. Mais(old. mixed) 57 C. Zucker(Fair refining Muscovados) 0— Kaffee(Rio=) 19¾/. Schmalz(Marke Wilcox) 9% C. Speck(short elear) 7 3/4 C. Getreidefracht 4¾. Der Bazar, Illustrirte Damenzeitung, ist das tonangebende, reich haltigste Modejournal der Welt. Laut der beim Reichskanzler=Amt eingegangenen officiellen Liste der auf der Ausstellung in Philadelphia prämiirten Zeitungen ist dem„Bazar“ von der Jurn die Verdienst=Medaille zu. gesprochen worden. Diese Prämiirung erscheint um so werthvoller, als von allen deutschen Modezeitungen dem„Bazar“ nur allein diese Auszeichnung zu Theil wurde. Bestellungen auf das Sommer=Quartal(Juli=September) nehmen alle Buchhandlungen und Postanstalten jederzeit entgegen. Preie nur Mk. 2. 50.(in Oesterreich nach Kurs.) Prove=Nummern uind in jeder Buchhandlung vorräthig und gratis zu erhalten. Fai ien=Nachrichten. Gedoren: S. Mosel e.., Köln. - Aug. Huazinger e.., Köln.- Dr. Samelsohn e.., Köln.= W. Jungschläger e.., Köln.=Osc. Irmen e.., Antweiler.- Lieutenant Graff e.., Bochum.= Dr. Spannagel e. ., Iserlohn.= Herm. Reinhardt e. ., Rhöndorf.- Wilhelm Lindgens e.., Sterkrade. Verlobt: Lisette Erdmann, Okc. Jonas, Berlin und Münster.- Anna Altgelt, Bernh. Heselmann, Crefeld und Trier.- Hedwig Achenbach, Jul. Kruse, Crombach u. Iserlohn.- Soph. Lußheimer, Siegm. Siegel, Hockenheim und Nachen.- Silly Sudfeld, August Bank. Hof und Bielefeld. Vermählt: Alfred Ribbentrop, Eli. Ribbentrop, Betzdorf und Helmstedi.- Emil vom Berge, L. Bozzeiti, Hagen.- Pet. Noever, Anna Gerhards, M. Gladbach und Erkelenz. Gestorden: Frau W. Müllenbach geb. Haas, Leichlingen.- Engelb. Hagen, Köln.= Carl Bigge, Köln.= Joh. Pet. Kuckes, Cleve.- Andreas Reckhard, Saarlouis.- Herm. Steins, Neudorf.- Dr. Hilmar Giesecken, Pyrmont. KI K Todes=Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, am 22. Juni, Nachmittags 3 Uhr, unseren theueren Bruder und Oheim August Rabuske, Buchdruckerei=Besitzer in Euskirchen und Redacteur des Euskirchener Volksblattes, in Folge von Lungenkrankheit, nach kurzem Krankenlager, vorher gestärkt durch die Heilsmittel unserer heiligen römisch=katholischen Kirche, zu Sich in ein besseres Jenseits abzurufen. Um stille Theilnahme und ein Memento bitten Die Hinterbliebenen. Schutzen-Fest Katholischer Verein. Montag keine Sitzung. Der Vorstand, Cachlen-gesangverein Dinstag Abend ½9 Uhr: PROBE. „Das schwarse Clatt“; Hierdurch die theilung, daß Söhnchen traurige Mitmein liebes Willi in Folge des Zahnens heute Morgen 3 Uhr, im Alter von 9 Monaten, seiner vor 2 Monaten verstorbenen Mutter in die Ewigkeit gefolgt ist. Um stille Theilnahme bittet Hub. Ruland. Boun, den 25. Juni 1877. Politisches Wochenblatt für das Volk. Im ersten Quartal 10,271 Abonnenten. Vierteljährlich nur 75 Pfennige. Abonnement bei allen Postanstalten; Preisliste 5. Nachtrag 3475a. Von den am 15., 22. und 29. erscheinenden Nummern werden Exemplare zur Ansicht in beliebiger Anzahl gratis und franco versandt. Colporteure, Agenten, Geschäftsinhaber 2c., welche sich mit dem Vertrieb des Blattes befassen wollen, erhalten nach der Höhe der Abonnentenzahl bis zu mehr als 50 pst. Provision. Berlin., Stralauerstraße 25. Germania, Actiengesellschaft für Verlag und Druckerei. Edm. Eirund. der jüngeren Schützen=Geselschaft in Mehlem. Braderschaft chrigt. Mäter Das diesjährige Schützenfest findet am 29. Juni Dinstag 5 Uhr Versammlung (Peter und Paul) bei Gastwirth P. Cremer statt,#ton. Goserm. wozu wir alle Schützen=Gesellschaften, mit dem Wunsche um recht zahlreiche Betheiligung, hierdurch freundlichst einladen. Spezielle Einladungen erfolgen nicht. Die Abholung der theilnehmenden fremden Schützen geschieht an den um 1 Uhr hier ankommenden Zügen. Auf dem Schießplatze sollen außer Concert und Tanz auch Voltsbelustigungen verschiedenster Art, als Baumkleitern, Stangenreiten, Weck= und Brei=Essen, Kuchenschnappen, Scheibenschießen ohne Pulver, 2c., alles verbunden mit werthvollen Preisen, stattfinden, wozu Jung und Alt eingeladen wird.„— Abends Der Vorstand. Münster-Chor. Dinstag Abend 8 Uhr: Probe für alle Stimmen. Die Herren werden um Bethei. ligung dringend ersucht. Ordentlicher Kellner für gleich gesucht. Wo, sagt die Exped. Ztg.(371 „ S“ Lehrling alsucht von Tischlerne. ster Lautenschläger, Kasernenstraße 28. Reichhaltiges Lager Preisen. von 2 bis 24 Zoll Durchmesser zu äußerst billigen 0. Kramer& Cie., Köln, Maximinenstraße 24—. Im Kleidermachen erfahrene Madchen gesucht. Bonngasse Nr. 4. Ein Mädchen, das die bürgerlich, Küche gut versteht und gute Zeugniß hat, gesucht. Burgstraße 8. Gerichtüicher Verkast. Am 26. Juni 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn gegen baare Zahlung versteigert werden: 2 Sophas, 2 Schreibpulte 2c. Schneller, Gerichtsvollzieher. Ein kleines Haus in der Nahe von Bonn, enthaltend 7 Räume sowie Wasserleitung, Stallung und Garten, steht billig zu verkaufen oder zu vermiethen. Die Exped. d. Zig. sagt wo.[360 Ein Haus zu vermiethen verkaufen bei Schuster J. 29. Oberdollendorf. Doselbst zwei Oeseln gefuczt. oder zu Heck, Zu vermiethen. Eine Wohnung von 4 Zimmer, Küche, Mansarde, Speicher nebst Mitgebrauch der Bleiche, Spinde, an eine sille Familie zu vermiethen in der Nähe des Bahnhofes. Näheres in der Exped. d. Z.(148 Neue Steeler Zeilung. (Tendenz: entschieden kathokisch.) Dieses in Steele und seiner industriellen Umgegend am meisten verbreitete, wöchentlich 3 mal erscheinende Blatt ist für den genannten Bezirk das geeignetste Organ zur Insertion. Die Petitzeile oder deren Raum wird mit nur 10.=Pfg. berechnet. Bei Wiederholungen entsprechender Rabatt. Abonnementspreis pro Quartal durch die Post bezogen 1 Mk. 75 Pfg.(17½ Sgr.) Steele a. d. Ruhr. Die Expedition der„Neuen Steeler Zeitung“. Gratze& Goitsch. Zu vermiethen 1. Stage, 6 Räume, 1 Mansarde, Spinde, Keller, Speicher, gemeinsame große Bleicht, in der Nähe des Kaiserplatzes. Näheres in der Exped. d. Z.(147 Erste Stage im frühermn Pensionat an der Mohrstraße 6a mit 5 Zimmern, Vorzimmer, Küche, Manzurde, Spinde, Speicher, Keller und Bleiche zu vermiethen. Näheres in der Exp. d. Zig.[268 Eine herrsch. Wohnung im schönsten Theile der Stadt von 6 Räumen, Küche, Mansarde 2c. zu vermiethen und gleich zu beziehen. Wo, sagt die Exped. d. Ztg.[294 Möblirte Breitestraße Zimmer zu vermiethen. 8 nahe am Sternthor. Möblirte und unmöbliete Zimmer zu vermiethen bei Franz Weinstock, Oberkassel b. Bonn. Selbstständ. Bäckergesell: gesucht von Frühe, Müller, in Waldorf. Für einen jungen Mann.— Auf einem hiesigen Comptoir ist eine Lehrlingsstelle zu besetzen. Reflectanten belieben selbstgeschriebene Offerten zub F. R. E. Sch. Nr. 464 der Exped. d. Ztg. zuzustellen. Ein kriftigershabe aus guter, katholischer Fomilie wird in ein Colonialwaaren=Geschäft in die Lehre gesucht. Offerten sind der Exped. d. Ztg. unter Lit. P. P. 423 einzusenden. Ordentliche Dienstboten besngt Hoffmann, Kapuzinerstr. 8. Ein Frau sucht noch einige Kunden im Bügeln. Kasernenstr. 5, 2. Etage. Ein braus, katelisches Mädchen für häusliche Arbeit gesucht. Wo, sagt die Spreod. d. Stgz. 1362 Tüchtiges Küchenmädchen und Zweitmädchen sofort gesucht. C. Niederstein in Endenich. Dienstmädchen spfort gesucht. Wenzelgasse 45. Emn Mädchen, in allen häusl. Arbeiten erfahren, gesucht. Weberstraße 5. Emn sucht. ordentliches Mädchen geStockenstraße Nro. 10. Wattenscheider Volks=Zeitung. (Tendenz: entschieden kathokisch.) Dieselbe erscheint wöchentlich 3 mal, ist das für Wattenscheid und seine sehr industrielle Umgegend am meisten verbreitete Blatt, und demnach zur Insertion das geeignetste Organ für den genannten Bezirk. Die 5spaltige Petitzeile oder deren Raum wird mit 13.= Pfg. berechnet, und bei Wiederholungen entsprechender Rabatt bewilligt. Abonnementspreis pro Quartal durch die Post bezogen 2 Mark(20 Sgr.) Steele a. d. Ruhr. Bruck, Verlag u. Expedition der„Wattenscheider Volksztg.“ Gratze& Goltsch. Einladung zum Abonnement auf die Seitern= und Torea=Gettalcg. Zugleich Anzeiger für Stadt und Kreis Neuwied, sowie die Städte Honnef, Königswinter, Remagen, Sinzig. (Eingetragen im ersten Nachtrag zur Zeitungs=Preisliste pro 1877 unter 3290a) Richtung: entschieden katholisch; Original=Correspondenz= und Leitartikel über die wichtigsten Fragen des öffentlichen Lebens; locale, provinzielle, vermischte Nachrichten; Landwirthschaftliches, Handels= und Geld=Course, Marktberichte, Termin=Kalender u. s. w.— Erscheint Dinstag, Donnerstag und Sonnabend in groß Folio. Abonnementspreis pro Quartal Mk. 1,50 exel. Bestellgeld. Bei der großen Verbreitung, die unser Blatt schon jetzt nach kurzem Bestehen erlangt hat, versprechen Inserate(die kleine Zeile 10 Rpfg.) den besten Erfolg. Linz, am Rhein, im Juni 1877. Redaction und Verlag der Rhein= und Wied=Zeitung. Attest! Herrn A. Hellmich in Dortmund! Seit einem Jahre gebrauche ich Ihren Lebensbitter aus der Niederlage von Herrn Michaelis in Königsberg. Dreiviertel Jahre lang litt ich stark an Brust= und Magenbeschwerden, kurzem Athem und trockenem Husten und konnte mich kein Arzt davon befreien. Nach Verbrauch von zwei Flaschen Ihres Lebensbittern fühlte ich mich wieder ganz gesund, was mich veranlaßt, den Bittern noch heute, jedoch verdünnt in Kornbrantwein zu trinken. Im November v. J. wurde meine Frau von der Gehirnentzündung und Schlagfluß heimgesucht. Der Arzt hatte sie nach zweimonatlicher Behandlung ganz aufgegeben, da die Krämpfe und Stägige Verstopfung nicht zu beseitigen waren. Jetzt nahm ich meine Zuflucht zu Ihrem Lebensbittern und nach Gebrauch mehrerer Eßlöffel voll desselben erfolgte der Stuhlgang. Es wurde sodann täglich mit einem Eßlöffel voll nachgesetzt, so daß sich nach längerer Zeit in der gelähmten Seite Blutzucken und hiernach auch Fühlung zum Appetit einstellte. Von Stunde zu Stunde sammelten sich die Kräfte und kann sie bis heute schon nicht allein mit der Hand alles halten und bewegen, sondern auch auf den Füßen stehen und langsam wieder gehen, weshalb ich die Hoffnung hege, daß sie bald vollständig genesen sein wird. Indem ich Ihnen meinen tiefsten Dank für diesen Lebensbittern sage, bemerke ich zugleich, daß ich bereits Viele von der guten Wirkung dieses Heilmittels überzeugt habe, und wollen auch mehrere davon Gebrauch machen, denn seit der Besserung meiner Frau kommen täglich Leute zu mir um sich nach der Wirkung Ihres Lebensbittern zu erkundigen. Indem ich mich nochmals für diese unentbehrliche Medicin bedanke, zeichne Mit größter Hochachtung ergebenster J. Sender. Inspecior. Bergfriede per Osterode(Ostpreußen), Reg..z. Königsberg, den 10. Mai 1877. Bunzlauer Topielwaaren empfehlen FUNK& HOEMEN, Bonn, Münsterplatz 7. Wem-ver kauf aus dem Hause. Reingehaltener weißer Rheinwein per Flasche 60 Pf., rother Wein(Walporz= heimer) per Flasche 80 Pf. (in Gebinden billiger) empfiehlt Nich. Foppen, Bonngasse 17. 8 Attest! Herrn A. Hellmich in Dortmund! Ihr Lebenskitter hat meiner Frau gegen Magenkrampf ganz vortreffliche Dienste geleistet, wofür wir Ihnen unsern herzlichsten Dank sagen. Düsseldorf, den 8. Mai 1877. Reich, Feldwebel der II. Comp. 39. Regts. sam u. Helinis u. Dorinsst Ihr Lebensbitter ist das einzige Mittel, daß ich in meiner Lage mit Erfolg benutzt habe.— Der geschickteste Arzt konnte mich von meinem Uebelsein und schlechter Verdauung durch kein Mittel befreien. Ich kann also Ihr Mittel jeder Frau im schwangeren Zustande empfehlen. Grumbkow, per Pottangow(Hinterpommern), den 5. Mai 1877. Ergebenst Frau Administrator Macker. Feinst Provenceröl (Olivenöl) à Liter Mt..50, feinste Oliette &a Liter Mi..50, feinstes Baumi. Liter Mk..30, bei M. Elberskirchen, Sternstraße„Zum goldenen Pferdchen“. Mainzer Käse empfiehlt Zach. Müller, Brüder= und Hundsgassn=Eck. Matjes=Häringe frisch eingetroffen bei M. Elberskirchen, Sternstraße„Zum goldenen Pferdchen“. 10,000 Mark zahle ich Demjenigen, der meine vielen amtlichen und Privatatteste unwahr macht. A. Hellmich. Zu haben bei alleinige Niederlage für Wolf, Josephstraße 39, Bonn und Umgegend. Frischer Pumpernickel Drüdergasse 28. Zauberdintenfaß für gewöhnliche schwarze, violette, rothe, grüne und blaue Dinte zu 2 Ml. 80 Pfg.; Apparate für schwarze un violette Copirdinte zu 3 Ml. 20 P. liefert gegen Einsendung des Betrags in Briefmarken oder mittelst Posterweisung franco durch die Pos## Buchhandlung Pierre Bruck in Luxemint Einladung zum Abonnement auf die „Heutschen Volksblätter: Politisches Organ für das katholische Volk. (Gelesenstes Blatt in Viersen und Umgebung.) Die„Deutschen Volksblätter“ erscheinen drei Mal wöchentlich, und zwar Dinstags, Donnerstags u. Samstags. Abonnementspreis bei der Post und durch die Boten bezogen 1 Mark 50 RPfg. Insertionsgebühren die Petitzeile oder deren Raum 10 R Pfg. Bei der großen Abonnentenzahl und weiten Verbreitung, welche die„Deutschen Volksblätter' gefunden haben, empfehlen sich dieselben zu Anzeigen aller Art in der wirksamsten Weise. Unsere Samstags=Nummer erscheint regelmäßig mit einer Gratis=Beilage, betitelt Kath. Sonntagsblatt. Viersen, im Juni 1877. Redaction und Verlag der„Deutschen Volksblätter“, Das Frankfurter M. Stoffels. Näherinnen, zu Kleiderarbeit erfahren, finden sopori Beschäftigung, Belderberg Nr. 4. Auflage 3300. Aiberius-Böte. (Verlag der Bonifacius=Druckerei in Paderborn.) Auflage 3300. Täglich(mit Ausnahme der Sonn= und Festtage) erscheinende Zeitung. Tendenz: Entschieden katholisch. Der„Liborins=Bote“ enthält täglich einen Leitartikel, bringt die politischen und kirchlichen Nachrichten möglichst rasch und übersichtlich, hat sehr zahlreiche provinzielle Originalcorrespondenzen und vermischte Nachrichten und ein sehr gediegenes, moralisch durchaus reingehaltenes Feuilleton. Auch die Berichte über die Landwirthschaft, Frucht= und Marktpreise sowie der Geld= und zum Theil der Börsencours finden in ihm eine Stelle. In den meisten Fällen ersetzt der Liborius=Bote eine größere katholische Zeitung. Mari a. P 1 Mark, durch die Post ins Haus gebracht! Inserate die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum nur 10 Eine dieses einzige katholische Organ der ehemaligen freien Reichsstadt Frankfurt, hat sich die Aufgabe gestellt, die Katholiken Frankfurts und der Umgegend auf kirchlichem und politischem Gebiete zu orientiren gegenüber einer so mächtigen und zahlreichen antikatholi9 schen Presse, wie sie nirgendswo in gleicher Stärke gefunden wird, Berlin ausgenommen. Bei der günstigen Lage Frankfurts in Mitteldeutschland ist unser Blatt auch in weitere Kreise gedrungen und ist die Redaction bemüht, auch das Interesse der fernwohnenden Abonnenten rege zu machen und zu erhalten durch Leitartikel, Besprechungen von polit. und kirchl. Angelegenheiten, Correspondenzen, Literaturberichte 2c., welche für alle Leser von Interesse sind, ob sie fern oder nahe wohnen. Inserate sind, da das Blatt in 1400 Exemplaren abgezogen wird, sehr wirksam für Stadt und Landkreis Frankfurt. Die Insertions gebühren betragen die Petitzeile 15.=Pfg. Bestellungen beliebe man an die nächsten Postanstalten oder an die Expedition in Frankfurt(Brückenstraße 3 Sachsenhausen) zu richten. Der Betrag des Abonnements ist vierteljährlich 60 Pfg. ohne Postaufschlag. Frankfurt a.., im Juni 1877. Redaction des Frankfurter Volksblatt. Bestes oberruhrschei Schrott=u. Fettgeniß sowie Fourage liefert zu den billigsten Preisen Jos. Felder, Fourage= und Kohlen=Handlung, Rheinwerft 10. Bestes oberruhrsches Schrottchen aus dem Schiffe zu beziehen Franz Sarter-Weiland, Burgstraße 8. Macutatut, 20 und 30 Rpfo.,### per Pfund verkaufen. Wo, sagt die Exped, dieser Zeitunt vern Ein Steinbruch bilig Fr 66 kausen. Die Erped. sagt wo. bilig Einladung zum Abonnement auf die Perziehungshalber sind billig. verkaufen: 6 Fenstervorhänge mit Zu behör, Bettzeug billig — * Dürener Zeitung“. Wdor Aüchrig Vogrnalte 110 zu verkaufen. Judengasse 14. Eine Schlagkarre zu verkaufen. Näh. Endenicherstr. 35. Zwei anständige Leute finden Kost und Logis. Biehmarkt 18. 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