6. Jahrgang. Bonn, Sonntag den 17. Juni 1877(Erste Ausgabe.) Nr. 162 Hoch, Pius IX.! Heute, am 16. Juni, sind es 31 Jahre, daß Pius IX. zum Oberhaupte der Christenheit erwählt wurde. Noch kein Papst hat so lange die Kirche Jesu Christi regiert; aber auch noch kein Papst hat dem Heilande so lange und ein so schweres Fereuz Als gehorsamste Kinder des gemeinsamen Vaters, als treueste Unterthanen des obersten Hirten erneuern wir am heutigen Tage die Glückwünsche, welche wir an den eben verflossenen Festen aussprechen durften, und fassen dieselben kurz zusammen in dem Der Herr erhalte, belebe und beselige Ihn auf Erden, übergebe Ihn nicht dem Willen seiner Feinde! Lang lebe unser h. Vater Pius IX., der Kirche zum Schutz, den Feinden zum Truz! Deutschland. * Berlin, 15. Juni. Nach der„Post“ ist auf das Entlassungsgesuch des Consistorial=Präsidenten Hegel von dem Kaiser der folgende Bescheid ertheilt worden: Auf das Immediatschreiben vom 25. Februar c. gebe ich Ihnen Folgendes zu erkennen: Als Ich nach Erlaß der Generalsynodalordnung den Vorstand der Generalsynode empfing, habe Ich Mich vor demselben mit den Worten:„Vor Allem kommt es darauf an, daß die Kirche auf dem rechten Grund stehen bleibt, auf dem Grunde des apostolischen Glaubensbekenntnisses. Ich stehe auf diesem Grunde, auf dem Glauben, auf welchen ich getauft und confirmirt bin, und nichts kann Mich bewegen, davon abzuweichen. Werden Mir hiergegen Einwürfe gemacht, so werde Ich sie jederzeit zurückweisen—“ öffentlich und nachdrücklich zum Apostolicum bekannt, auf welches nicht allein Ich für Meine Person, sondern auch Meine Vorfahren und die Angehörigen Meines Hauses Taufe und Confirmation empfangen haben. In dem Augenblicke, in welchem, wie kürzlich geschehen, bei einer zu den Organen der wangelischen Kirche gehörenden Synovalversammlung der Hauptstadt die Symptome des Unglaubens und der Glaubensfälschung in einem bis zum Antrage auf Beseitigung des apostolischen Glaubensbekenntnisses gesteigerten Grade auftreten und an der Oeffentlichkeit erscheinen, kann Beamte, deren Festhalten am strengen Glauben bekannt ist, nicht utlassen, ohne in den Begriffen Meines Volkes Verwirrung zu erzeugen. Iu diesem Grunde weise Ich Ihr Gesuch um Entlassung aus Ihren Aute hiermit zurück. Ich spreche dabei die Erwartung aus, daß Sie das Betrauen, welches Ich Ihnen durch diese Entscheidung beweise, durch true Befolzung der von Mir für die evangelische Kirche gegebenen Gesetze rechtfertigen und sich der höheren Entscheidung auch dann fügen werden, wenn Ihre abweichende Ansicht, die auszusprechen Ihnen jedem Staatsbürger unbenommen ist, nicht berücksichtigt werden könnte. Gleichzeitig richtete der Kaiser ein Schreiben an den Präsidenten des Oberkirchenraths Dr. Herrmann, in welchem das Verbleiben Herrmann's im Amte trotz der Nichtgenehmigung des Hegel'schen Abschiedsgesuches als zur Zeit nothwendig hinDer Kaiser ist kurz vor 10 Uhr Abends mit dem bekaunten Gefolge nach Ems abgereist. Der Kronprinz begibt sich morgen Vormittag zu den Beisetzungsfeierlichkeiten nach Darmstadt. Der Kaiser fuhr heute Mittag nach Potsdam, stattete der Herzogin von Edinburg einen Besuch ab und frühstückte mit derselben bei den kronprinzlichen + Berlin, 14. Juni. Die Einsicht, daß durch die bungen des liberalen Protestantismus der Landeskirche Gefahr drohe, wird in immer weiteren Kreisen gewonnen. Der Referent auf der Posener Synodalversammlung sprach es unumwunden aus, daß die Auflösung der Landeskirche nicht mehr abzuwenden sei. Er ermahnte die Pastoren, sich in dem Küster oder Cantor einen Beistand heranzubilden, da das Material der Gemeindevertretung durchweg unbrauchbar sei. Das ist doch eine sehr resignirte Auffassung der Lage. Küster und Cantor werden die schwindende Autorität auch nicht aufhalten. Dem kirchtichen Liberalismus ist durch die Culturkampfgesetze eine scharfe Waffe in die Hand gegeben. Wird ihm von den Orthodoxen die erstrebte Herrschaft streitig gemacht, dann setzt er die Bewegung zur Bildung von Freikirchen in Scene, und er hat schon damit gedroht. Das ist ein wirksames und überaus billiges Auskunftsmittel, denn der Austritt kostet nur 5 Sgr. Das Grundprincip des Protestantismus, die individuelle durch keine Autorität geregelte freie Forschung, muß es nothwendig zur Folge haben, daß es zu dieser Scheidung kommt. Denn es duldet auf die Dauer keinen Bekenntnißzwang. Das haben schon die ersten Reformatoren gefühlt, als sie das Festhalten an das apostolische Glaubensbekenntniß und die symbolischen Bücher zur Pflicht machten. Ersteres ist ein Zurückgehen zur katholischen Anschauung; denn das apostolische Glaubensbekenntniß hat doch nur durch die Tradition sein Ansehen. Die symbolischen Bücher dagegen sind eine nur durch menschliche Autorität gesetzte Schranke, vor welchem die oft so selbstbewußte freie Forschung auf die Dauer nicht Halt machen konnte. Wie weit sie mit der Wegräumung der ihr gezogenen Schranken schon gekommen ist, das zeigen die gegenwärtigen Bewegungen, welche die Landeskirche heimsuchen und erschüttern. Die Kreisbehörden und Städteverwaltungen sind angewiesen vorden, bei einer event. Mobilmachung direct von den Besitzern di erforderlichen Pferde zu requiriren, anstatt dieselben(wie böhr) erst nach vorheriger Aufforderung resp. Ausschreibung anzukaufen. Allerdings werden durch dieses summarische Requisitionsverfahren trotz der Entschädigung die Pferdebesitzer häufig in Verlegenheit gesetzt, aber die Mobilisirung kann bedeutend rascher vor sich gehen. Geheimrath Wagner schickt der„Germania“ eine Berichtigung 4, wonach er dem Herrn Gehlsen niemals im Auftrage des Fürsten Bismarck 15,000 Thaler für sein Blatt geboten habe und daß noch weniger seitens Bleichröders 26,000 Thaler oder überhaupt irgend eine Summe zum Zwecke des Ankaufs jenes Blattes zur Verfügungung gestellt worden seien. Gehlsen habe selbst mehrfache Versuche gemacht, sein Blatt zu veräußern, doch habe er die an ihn gerichtete Aufforderung abgelehnt, gerade weil die gegen den Fürsten Bismarck gerichteten Angriffe jede weitere Berührung mit der Sache unbedingt untersagt hätten. Der„Westf. Mercur“ erfährt, daß von einer staatlichen Eisenbahn 24 Locomotivführer nach Rußland sollen abcommandirt werden, die von der russischen Regierung neben dem Gehalte noch 3 Rubel Extrazulage beziehen. Sie bleiben in ihrer Altersfolge, und wenn sie dienstuntauglich werden, erhalten sie vom deutschen Reiche Pension. Das wäre ja ganz gegen alle Regeln der Neutralität. Bestätigung ist also abzuwarten! In den Aufmärschen der Russen an der Donau vollziehen sich wesentliche Aenderungen. Das Hauptquartier ist nach Alexandria verlegt. Während gestern Abend hier die falsche Nachricht verbreitet war, daß die Russen bei Giurgewo den Uebergang über die Donau erzwungen, treten heute die nicht unwahrscheinlichen Gerüchte auf, daß die Russen Severin als günstigsten strategischen für das kakholische deutsche Folk. Punkt zum Uebergang sich auserkoren haben. Hiermit wird die Anwesenheit Milans von Serbien im rusischen Heuptaggrtieg in Verbindung gebracht. Die„Nordd. Allg. Ztg. Kiept“ der Verlegung des Hauptquartiers, daß die Streae von der Alutamündung abwärts bis Rustschut für die Foreirung des Donauüberganges in das Auge gefaßt sei. Nach auen einlaufenden Berichten ist die Donau abermals wesentlich gewachsen Papstes an die italienischen verfroren, die Rede, die er mitgetheilt, sei die gewesen, welche der Papst habe halten wollen, aber wegen der im Saale herr schenden Hitze nicht gehalten habe. Wenn die„Nat.=Ztg.“ noch mehr solche Mitarbeiter hat, da kann sie sich gratuliren. * München, 14. Juni. Oberappellationsgerichtsrath Dürrschmidt, der in Folge seiner Beförderung des Landtagsmandats verlustig gegangen war, ist bei der heute erfolgten Neuwahl einstimmig wieder zum Landtagsabgeordneten gewählt worden. — Prinz Luitpold von Baiern begibt sich sich im Auftrage des Königs nach Darmstadt, um der Beisetzung des verstorbenen führer Ladislaus Rieger bereits die Antwort auf seine an Aksakow überschickte Adresse erhalten. Das Aksakow'sche stück ist eine Verherrlichung von Huß und eine heftige Streitschrift gegen Rom.„Das Kostnitzer Concil“, sagt Aksakow, dauert noch fort und Hussens Scheiterhaufen brennt noch immer. Die Czechen mögen den Brand löschen und den Martyrer fühnen, indem sie sich von Rom lossagen und mit den Orientslaven vereinigen, wodurch sie in Wahrheit die Vormauer des Slaventhums im Westen werden.“ Die czechischen Blätter, welche Aktsakow's Antwort veröffentlichten, sind confiscirt Wien, 15. Juni. Die hiesige Regierung glaubt, g. sicherungen zu haben, daß Serbien neutral bleibe.#uch die „Politische Correspondenz" versichert in einem Telegramm aus Belgrad dasselbe, mit dem Zusatze, daß bei Eröffnung der Skuptschtina die fürstliche Thronrede die neutrale Haltung Serbiens ausdrücklich hervorheben werde. Trotzdem erregt das Verhalten Serbiens noch vielfach Mißtrauen. Die Nachricht über Gortschakow's Vertretung während seines Urlaubs durch Ignatjew wird als erfunden bezeichnet. Der Czar trifft heute Wien, 15. Juni. Die in auswärtigen Blättern verbreitete Nachricht, Oesterreich habe diplomatische Schritte gethan, um Aufklärung über die Reise des Fürsten Milan nach Plojesti zu erhalten ist nach bester Inforination absolut unwahr. * Wien, 15. Juni. Die Gerüchte über den bevorstehenden rumänischen Staatsstreich sind, wie man der„Frankfurter Ztg. schreibt, sensationell übertrieben. Wahr ist, daß russischerseits eine Pression auf den Fürsten wegen der Entfernung und Cogalniceanuo's geübt wird. Der Fürst sträubt sich noch, dach ist es wahrscheinlich, daß er Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPfennig. jedoch nirgends gestört. Am Grabe sprachen Durlero, Vicepräsident des Senats, Gambetta und Arago. Der Urheber des am 28. Mai in Nantes veröffentlichten falschen Telegramms, das von Mac Mahon unterzeichnet war, und meldete, der französische Botschafter in Berlin sei schwer beleidigt worden und der Ausbruch des Krieges stehe vor, ist zur Haft gebracht worden; es ist ein Schriftsetzer Namens Florent Lasserre. England. 15. Juni. Die„Times“ veröffentlicht den Wortlaut der Gortschakow'schen Note. Dieselbe den Krieg weder nach Egypten noch dem persischen tragen; bezüglich Constantinopels könne Niemand den oder das Ende des Krieges vorhersehen, allein weder die Frage in Betreff Constantinopels noch der Dardanellen könne gerrennt von Europa gelöst werden; der Zar wünsche nicht, Constantinopel zu besitzen, welches keiner europäischen Macht gehören sollte; bei jeder neuen Krise der orientalischen Frage wurde die Politik Rußlands mißverstanden und werden bei derselben Hintergedanken vermuthet, die nicht bestehen; durch dieses drohende Mißtrauen werde Rußlands Handel und Industrie paralysirt. Dieser Zustand müsse ein Ende nehmen und da der Zar gezwungen worden sei, das Schwert zu ziehen, so werde er es nicht früher in die Scheide stecken, bis alle Fragen gelöst und Rußlands Programm vollständig Genüge geleistet worden ist. * London, 15. Juni. Heute fand der feierliche Empfang des früheren Unionspräsidenten, General Grant, durch die Londoner Municipalität statt, die demselben das City=Ehrenbürger= recht ertheilte, Es wurde eine Adresse verlesen, in neral Grant willkommen geheißen und in der zugleich den Gefühlen der Brüderlichkeit und Herzlichkeit, durch welche England und die Vereinigten Staaten mit einander verbunden seien, Ausdruck gegeben wird. Schweden und Norwegen. * Christiania, 13. Juni. Das Storthing wurde heute geschlossen. Staatsminister Stang las die Botschaft wegen des Abschlusses vor. * Petersburg, 15. Juni. Ueber den Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Anleihe sowie über die Bedingungen, zu denen dieselbe stattfinden soll, ist zur Zeit noch nichts bestimmt. * Petersburg, 14. Juni. Nach zuverlässigen Privatnachrichten wird der Emissionscours der neuen Anleihe sich auf 74 Türkei. * Constantinopel, 15. Juni. Die Pforte beavsichtigt, vor der Vertagung des Parlaments ein Exposé über die innere Lage des Reiches und über die zunächst durchzuführenden Reformen vorzulegen. Der russisch=türkische Krieg. Erzerum 13. Juni. Mukhtar Pascha befindet sich in einer sehr verschanzten Stellung zwei Meilen westlich von Sewin. uid Gegeinigue eehht viv, Der bgreagrhubt, vo gag gl der Krlichen Arme Kurtzu Meiäder euienz Klisge der msichen voch in en wühtschet vuß er um den Preis der Erlaupnip,, Armee in der Ebene des Bezirks uiasen gegenüber. Dtan beirachtet Priage gegen Publand theilnehmen zu dürfen, nachgeben„., Schlacht ess unmittelhar benarstehend, am Kriee— vugiuur#rzehnen zu hürfen, nachgehen wird. Wegen des Besuches von Mitan gab Novikow hier beruhigende Erklärungen ab: darnach dürfte der Czar dem Fürsten rathen, ein conservatives Ministerium zu berufen. Die„Pol. Corresp.“ veröffentlicht den Wortlaut der Note des rumänischen Ministers des Aeußern, Cogalniceanuo, vom 3. Juni d. J. an die rumänischen Agenten im Auslande, mit welcher er die Unabhängigkeitserklärung Rumäniens zur Kenntniß der fremden Cabinette bringt. g6 u E + Aus Oesterreich, 14. Juni. Der Besuch des Fursten von Serbien, Milan IV. Obrenowitsch, beim Czar in Plojeschti hat eine neue Panik in unsere politischen Kreise geworfen und wird als oas große Ereigniß des Tages angesehen, weil der Schritt des Fürsten als Vorbote der kriegerischen Action Serbiens und einer russschekerhischen gilt, also in diesem Fall auch das Habsburgische Reic aus der„Passivität“ herausgerissen würde. Noch in letzter Stunde hat, wie man privatim aus Belgrad erfährt, die Friedenspartei unter Marinowitsch einen Versuch zum Sturze des rabiaten Ristitsch gemacht; aber der Versuch mißlang, und nun fragte Milan telegraphisch den Czar um Gerrährung einer Audienz, reiste auch alsbald nach Eintreffen der bejahenden Antwort ab. Zu gleicher Zeit versichern slavische Berichte, Fürst Karl von Rumänien bestehe auf militärischer Cooperation mit Rußland, und russische Truppen würden nächstens die kleine Walachei(unmittelbar an der ungarischen Grenze) besetzen. Hier haben Sie in Einem Athemzuge drei entneischwere Botschaften, von deren Trichthgitetrsg chrschpagze- Harigef Amt seine Neutralität abhängig gemacht hatte, Roch schwebt Tuntel über dem neuesten Vorgehen der Mächre und über unseren jüngsten Beziehungen zu Rußland; aber soviel glaube ich aus den panslavistischen Blättern, die mir zu Gebote stehen, herauslesen zu können, daß die slavische Volks=Bewegung in Rußland immer dringender und gebie rischer gegen den Czar hinaufzüngelt, und ven ihm Abdankung, des amtlichen Rußlands, dagegen Erhörung der Volks=Wüna# fordert. Auch die Sprache der nordischen Presse wird immer maßloser; und fast scheint es, als ob der Czar nachgeben, daher die bisherigen Abmachungen seiner Regierung mit den Mächten annulliren wolle. Dies aber wäre der europäische Krieg; denn das„Slaventhum" verlangt, was die nimmermehr zugeben können. Unter diesem unt die Reise Gortschakow's nach Kissingen zu Bismarck ein ganz außerordentliches Gewicht, wie denn auch die Anwesenheit Ignatjew's im russischen Hauptquartier als Sturmzeichen gilt, um so mehr als im serbischen Kladowa, unweit Widdin, heute ein russischer Militär=Intendant erwartet wird, was eine offenbare Herausforderung, Lesterzeiche wäre. So begreifen Sie, warum auch unsere Officiösen nicht mihr so friedensselig schreiben, ja im Gegentheile entschieden gegen gewisse russische Wünsche auftreten. Kurz, unsere Lage gegenüber dem Orientkriege ist auf's Neue eine sehr verwickelte geworden. Frautreic. ,,. 4 Mniteum * Paris, 14. Juni. Nach einer Mittheilung des„Montteut würden die neuen Handelsverträge demnächst unterzeichnet werden, aber erst mit dem Januar 1879 in Wirksamkest treten. Der neue Handelsvertrag mit Italien werde unverzüglinh zum gelangen.— Wie mehrere Abendblätter wissen wollen, hätte die Regierung die Absicht, das Banket zu verbieten, den Vorsitzenden der republikanischen Gruppen beider Kammern und den Maires von Paris durch die Pariser Mupizipalräth angeboten worden ist.— Der Senator Edmond#vam ist gestorben.— Die Linke der Kammer hat für die am Sonnabend stattfindende Berathung der Interpellation an die die Beobachtung der größten Ruhe anempfohlen und die Republikaner außerhalb der Kammer aufgefordert, sich jeder öffentlichen Kundgebung zu enthalten. Ueber den Wortlaut der zu beantragenden, einen Tadel gegen den Tagesordnung soll morgen definitive Entschließung gefaßt * Paris, 15. Juni. Das Begräbniß Edmond Adams wurde einer Demonstration gemißbraucht. Die Ordnung wurde zu eine Schlacht als unmittelbar bevorstehend. Aus dem Hauptquartier des Alexandropoler Corps der russischen Kaukasus=Armee wird weiterhin gemeldet: Lager bei Zaim, 8. Mai. Nachdem bereits am 1. Mai die Fühlung mit dem Achalzich'schen Detachement hergestellt war, wurde am 5. Mai auch die Fühlung mit dem Eriwan'schen Detachement des General=Lieutenants Tergukassow hergestellt. Die Eriwan'sche Abtheilung bildet nunmehr den linken Flügel des Alexandropoler Corps und schreitet nach Einnahme von Bajasid längs des Thales des oberen Euphrat(Murad=Tschai) in westlicher Richtung vor. Um diese Verbindung zu sichern, brach Generalmajor Melikow an der Spitze des Nishegorod'schen Dragoner=Regiments und sechs Sotnien saken aus Wifinkew in südlicher Richtung gegen die 58 Kilometer von Kars und 16 Kilometer von der russisch=türkischen Grenze entfernte Stadt Kagysman auf. Der Vormarsch wurde durch das Regiment des Grafen Grabbe unterstützt, welches gleichzeitig von Kulb ausrückte. Kagysman wurde ohne Kampf eingenommen und darauf in dem ganzen Sandjak die russische Verwaltung eingeführt. Kagysman ist eine befestigte Stadt, welche das Thal des Araxes deckt und etwa 3000 Einwohner Maratin, 13. Juni. Heute Nacht wollten die Russen bei der Insel Mokan übersetzen, was die Türken in einem anderthalbstündigen heftigen Kampfe verhinderten. Die Russen ließen 5 Todte zurück. Bucharest, 14. Juni. Das Donau=Ufer von Giurgewo bis Turnu Margureli ist durch einen Truppencordon abgesperrt worden; selbst die Bauern wurden dort von ihren Aeckern fortgewiesen.— Fürst Milan kommt heute um 7 Uhr Abends durch Bucharest. Bucharest, 14. Juni. Der Senat setzte die Berathung des Gesetzentwurfs über die Ausgabe von Hypotheken=Noten wird morgen wieder hier erwartet. Fürst Milan ist heute in Orsowa eingetroffen und übernachtet daselbst. Morgen soll er an der rumänischen Grenze von dem Kriegsminister begrüßt werden. Das russische Hauptquartier siedelte heute theilweise nach Alexandria über; das ArmeecomBei Kustendsche fnd 4000 Türken mit der Herstelung von Tranchen und Batterieen beschäftigt.— Vor Kreta hat man mehrere Schmugglerschiffe weggenommen, die im Begriff waren, Waffen und Munition zu landen.— Derwisch Pascha soll in Asien nur den Oberbefehl über die Abtheilung von Batum übernehmen, nicht aber, wie früher gemeldet wurde, Mukhtar Pascha ersetzen. Der griechische Patriarch von Constanstattete am 11. d. dem Sultan einen Besuch ab, wobei ihm dieser die außergewöhnliche Ehre zu Theil werden ließ, ihn zum Niedersitzen Constantinopel, 15. Jumi. Gestern wurde im Seraikierate ein Kriegsrath unter Vorsitz des Sultans abgehalten. Die ägyptischen Truppen werden zu morgen erwartet; sie werden direct auf den Kriegsschauplatz abgehen.— Der bulgarische Exarch ist gestern vom Sultan empfangen worden. Wien, 15. Juni. Telegramm des„Neuen Wiener Tageblattes“ aus Braila 14.: Die Türken errichteten Getschet gegenüber Batterieen.— Der Stand der Donau in Braila beträgt nach dem Pegel der Dampfschifffahrtsgesellschaft 10 Fuß über den Normalstand. Der Wiener„Presse“ wird aus Beirut geschrieben:„Die Regierung von Damascus hat über eine von Costantinopel erhaltene Weisung Holan Pascha, einen geborenen Beduinen, beauftragt, die Beduinen der Wüste auszuforschen, wie viel Mann und Pferde sie der Türkei im gegenwärtigen Kriege zur Verfügung stellen könnten. Wie versichert wird, hat jedoch Holan Pascha bei seinen Landsleuten nichts ausgerichtet. Die Scheiks der verschiedenen Stämme traten in den Ruinen des alten Palmyra zu einer Berathung zusammen und ließen sodann der Regierung in Damascus begeben, daß die Löwen der Wüste dem Sultan sehr ergeben und demnach auch bereit sind, bis auf den letzten Mann zu kämpfen, falls Rußland die Wüste beschreiten und auf die Eroberung Meccas ausgehen wollte. Von Beistellung von Reitern oder Pferden war keine Rede. Die Regierung sah auch ein, daß ein weiteres Drängen nur en, 15. Juni. Das„Tagblatt“ meldet aus Belgrad: Suleiman Pascha ließ Bjelina durch drei Tabors besetzen. Die Lage der Montenegriner wird als sehr mitzlich geschildert. Wien, 15. Juni. Dem Minister des Auswärtigen ist von dem tärkischen Botschafter Aleko Pascha nachstehende Depesche Safvet Pascha's üverricht worden: In Folge Ansuchens der Fagerz, Lof pig, zürtschen Aubulanzen statt des Rothen Kreuges den gegzagt., bezstglich der sich. dürsten, werden Zweifel erhoben über unsere Abfichten eegüglich der tung der Genfer Convention. Um in dieser Beziehung jedem Mißverständnisse vorzubeugen, erklärt die kaiserliche Regierung, daß in voller Gemäßheit genannter Convention, welcher sie selber beigetreten ist, das Recht des Rothen Kreuzes sortwährend gewissenhaftest durch die ottomanischen Truppen und unter allen Umständen respectirt werden wird, daß denselben in diesem Sinne ausdrückliche Weisungen ertheilt sind und daß die durch den Rothen Halbmond repräsentirte Gesellschaft zur Pflege verwundeter Krieger in Wirklichkeit nichts Anderes ist, als ein orientalischer Zweig der Gesellschaft des Rothen Kreuzes. Theilen Sie diese Erklärung dem Minister des Auswärtigen der Regierung mit, bei welcher Sie beglaubigt sind. Constantinopel 14. Juni. Safvet. Agram, 15. Juni. Die Insurgenten verbrannten die zwischen Jajatz und Fravnik liegenden Ortschaften. Ismet Pascha rückt in Eilmärschen mit Bataillonen aus Serajevo heran... Janze auft. de Tchei Constantinopel, 15. Juni. Der an die Vonau ansloßende Theil der Kustendsche Czernadov=Bahn wurde behufs Vornahme Arbeiten zerstört. Es ist unwahr, daß die Türken die Vertheidigungslinie längst der Bahn aufgegeben haben. Petersburg, 15. Juni. Ein officielles Telegramm vom General= stabschef der Kaukasusarmee besagt: Vom 7. d. an recognoscirten unsere Truppen mehrfach bei Kars unter dem Feuer der Festungswerke. Am 9. wurden die feindlichen Stellungen vom Großfürsten Michael persönlich besichtigt. Unser Verlust an diesen Tagen beschränkte sich auf 15 Verwundete. Mukhtar Pascha hat aus Trapezunt 20 stärkung erhalten. General Tergulasow marschirte am 9. in Alaschkert vor und rückte mit der Vorhut in Zeidikan(Sadichan) ein. Paris, 15. Juni. Ein officidses Schreiben aus Plojesti meldet, daß der Czar nicht mehr lange, vielleicht nur noch zehn Tage, in verweilen und sich alsdann nach Kiew begeben werde; seine schon angegriffene Gesundheit könne das schlechte Klima Rumäniens nicht vertragen. Diese Angabe stimmt jedoch nicht zu den bisherigen Nachrichten. In den Provinzen des Don und in Pultawa macht die russische Regierung gegenwärtig starke Pferdeankäufe, da sich herausgestellt hat, daß die Südarmee nicht genigend gut beriten Vvr.„., Telaraph wiech aus Bogas von London, 15. Juni. Dem„Datty Telegluph wild aura..“.94 heftigen Gefechten berichtet, die am Samstag, Sonntag und Monlu# vor Kars stattgefunden und mit einer Niederlage der Russen geendigt haben. Aus Suchum Kaleh wird demselben Blatte gemeldet, die Tscherkessen hätten die Zerstörung der Poti=Tifliser Bahnstrecke begonnen. Eine Depesche des„Standard“ aus Sewin vom 12. d. meldet ebenfalls von mehrfachen abgeschlagenen russischen Sturmangriffen auf Kars. Die Vorposten Mukhtars stehen von Sewin bis Olti und Erzerum. „Timesdepesche“ sagt, der Kaiser von Rußland sei seit seiner Anwesenheit bei der Armee unverkennbar gesunder und heiterer; er habe alle entfernt, die einen vorzeitigen Frieden befürworten. Der„Daily Telegraph“ ma England dringend, den Vormarsch Rußlands gegen Constantinopel zeitig abzuwehren. Vermischte Nachrichen. X Bonn, 15. Juni. Wir dürfen es nicht unterlassen, an dieser Stelle auf zwei sehr anstößige Puncte aufmerksam zu machen, welche wir in diesen Tagen beobachteten.— Der erstere ist der, daß eine hiefige Buchhandlung an ihren Schaufenstern, wo täglich Erwachsene wie Kinder in großer Zahl die ausgelegten Gegenstände zu besehen pflegen, Bilder ausstellt, die jedes fromme und fittenreine Gemüth auf's tiefste verletzen, weil sie Religion, oder einen confessionellen Stand und die Sittlichkeit zugleich in intoleranter Weise erniedrigen. Es sind meist französische Producte der seichtesten Art; ein Interesse für die Kunst kann nicht deren Ausstellung rechtfertigen, da ihre technische Ausführung dem gewöhnlichsten Genre angehört; wir sind also genöthigt, ein anderes Motiv dafür anzunehmen. Hoffentlich wird dieser Hinweis jene Buchhandlung veranlassen, einer ganz überwiegend katholischen und noch gut gesitteten Bürgerschaft nicht weiterhin solches zu bieten; andernfalls müßte von dieser Seite aus die so oft gehörte Klage jetzt bei der Behörde vorgebracht werden.— Die andere Beobachtung betrifft das Baden im offenen Rhein. Obschon von der Polizeibehörde hierfür ein besonderer Platz oberhalb Bonn's bestimmt ist, wird doch täglich auch die Stelle unterhalb des Schänzchens dazu benutzt. Es ist das um so unangenehmer, als der schöne Weg daran vorbeiführt, der im Sommer von den Spaziergängern gerade deßhalb gern benutzt wird, weil dieselben hier von den Badenden sich unbelästigt glauben. Gestern sahen wir wieder mehrere Gruppen, darunter sogar mehrere Husaren, die zum Theil ohne die geringste Bekleidung sich bis auf den Weg selbst vor die Passanten herauf wagten. Es gereichte zum größten Aergerniß, daß anderseits auch noch zweifelhafte Frauenzimmer mit Kindern sich in der unmittelbarsten Nähe dieser Menschen aufhielten. * Bonn, 13. Juni. Der Sieg=Rheinische Turngau, welcher von dem Bonner Turnverein, dem Kölner Turnverein, dem Allgemeinen Turnverein(Köln), dem Kölner Fecht= und Turnclub, dem Kalker Turnverein, dem Mülheimer Turnverein und dem Turnverein zu Siegburg gebildet wird, feiert am Sonntag den 17. d. J. in Bonn sein diesjähBuschhoven, 15. Juni. In der verflossenen Nacht gegen 12 Uhr waren Diebe durch ein gewaltsam erbrochenes Fenster in die hiefige Kirche gedrungen und hatten eben ihr ruchloses Werk im Innern derselben begonnen, als sie durch zufälliges Nachhausekommen eines gegenüber wohnenden jungen Mannes verscheucht wurden und schleunigst die Flucht ergriffen. Am heutigen Morgen fand sich in der Kirche ein schweres Pflugeisen(Sech), welches offenbar zum Erbrechen der Schränke und Thüren im Innern hatte dienen sollen und bei der eiligen Flucht zurückgelassen war. Auch war mit demselben bereits das Vorhängeschloß eines Wandschrankes im Chore erbrochen worden, ohne daß daselbst für Diebe etwas zu finden gewesen wäre. Nur eine verschlossene dunkellakirte blecherne Opferbüchse mit einem muthmaßlichen Inhalte von einigen Mark war mit den Dieben berschwunden.,„ gichgrf Ztg, mess t. Mpit Guz. * Grevenbroich, 14. Juni. Die„Elbels. Jig. mider:„Win aus. nahme der beiden Pfarreien von Gierath und Elsen ist nunmehr Seitens der königlichen Regierung für sämmtliche katholische Pfarreien unseres Kreises die Beschlagnahme der Pfarrdotalgüter ausgesprochen. Die Ursache, weshalb Gierath und Elsen verschont worden sind, wird wohl darin liegen, daß den Inhabern dieser Stellen bis jetzt auch trotz des Sperrgesetzes der Fortbezug ihres Staatsgehaltes gewährt werden 13. Juni. Man schreibt der„Cobl. Volksztg.“: „Heute wird hier Synodalversammlung des Kreises St. Wendel abgehalten. Um 9 Uhr begann der Gottesdienst in der Kirche. Demselben wohnten außer den Herren Pfarrern und sonstigen Synodalen einige Damen und Herren, aber auch die Kinder einiger evangelischen Schulen mit den Lehrern bei. Auch der Herr Bürgermeister soll anwesend sein. Dagegen haben wir nun durchaus nichts einzuwenden. Aber die Frage drängt sich uns auf: Wenn an den regelmäßig wiederkehrenden Synodalfesten die evangelische Schuljugend dem innerhalb der Schulstunden fallenden Gotesdienste in Gegenwart des evangelischen Bezirksinspectors und des evangelischen Bürgermeisters beiwohnen darf, warum darf die katholische Schuljugend am Feste des ewigen Gebetes dem katholischen Botchlahe nicht unmchnen!“ u0 uac Aus Nassau, 14. Juni. In der vorigen Woche ist nuch viertägiger Krankheit Dekan Orth zu Niederbrechen bei Limburg gestorben. Herr Orth war im Jahre 18 8 zu Mengerskirchen im Amte Weilburg geboren. Durch seinen Tod ist die an 1600 Seelen zählende kat tolische Pfarrei Niederbrechen verwaist, da Herr Orth der einzige Priester derselben war. Die Zahl der verwaisten Pfarreien in der Diöcese Limburg hat damit die Ziffer 17 erreicht; im Dekanat Limburg allein sind jetzt drei, Balduinstein, Werschau und Niederbrechen, verwaist. * Sölheim, 11. Juni. Am letzten Samstag hatten wir zwei starke Gewitter mit vielem Regen und Schlossen. In der Nähe des Münsterhofes demolirte der Blitz einige Telegraphenstangen und machte den Telegraphenapparat der Station Börrstadt unbrauchbar. Ebenso schlug der Blitz in ein Bahnwärterhäuschen in der Nähe letztgenannter Station, ohne dem darin anwesenden Mann mit seinem Kinde(der Blitz fuhr dem Mann zwischen den Beinen durch) zu schaden. W Rüdesheim, 12. Juni. In seiner heutigen Nummer sucht der „Rhein. Curier“ die hiefige Piusfeier zu verurtheilen. Zur Ehre Rüdesheims sei es gesagt, so prahlt der fanatische Artikelschreiber, daß der größere Theil seiner Bewohner an dieser Feier keinen Antheil nahm, da solches ihrem patriotischen Gefühle und ihrer Verehrung für den geliebten Kaiser und König widerstrebte(holla! wir sind keine Reichsfeinde durch die Feier des Piusfestes geworden; soll also wohl heißen: keinen Eintrag that). Die Illumination war eine dürftige, in den Hauptstraßen der Stadt(es gibt deren eigentlich keine, bloß könnte man von der Rheinfronte sprechen und auch da paßt das Gesagte nicht) sah man nur hie und da ein Haus beleuchtet und der angekündigte Fackelzug ging ohne Fackeln vor sich, indem unter Führung der Geistlichkeit eine unbedeutende Anzahl(s waren nahezu 300) Lampionsträger durch die Straßen marschirte.“ Wie klug! Lampions sind keine Fackeln ergo war es kein Fackelzug! Zu solchen erbärmlichen Mitteln muß die Lüge, die in dem ganzen Artikel sehr dick aufgetragen ist, ihre Zuslucht nehmen, denn in der That, der Bericht ist von der wirklich stattgehabten Feier da, fanatisirte Kehrbild; grade das Gegentheil ist die Wahrheit. Von der eigentlichen Feier am Festtage selbst, da das ganze katholische Rüdesheim,(und das ist und bleibt der seiner Bewohner“) auf den Niederwald zog, um an der Stelle, wo das Denkmal der Germania aufgerichtet werden soll, ein dem ächten deutschen Geiste, der ja der katholischen Kirche seine Größe verdankt, en sprechendes Piusfest zu feiern, schweigt der protestantische Artikelschreiber, weil sich hier ganz und gar nichts lügen läßt. Gar so gerne möchte er die Piusfeier als ein gegen Wilhelm., in welchem die Stadt Rüdesheim„nicht nur den deutschen Kaiser, sondern auch ihren König besitzt, in Gegensatz tretendes Fest dargestellt wissen. Aber sein Plan mißlingt. Auch die Zukunft wird lehren, auf welcher Seite die wahren Freunde des deutschen Reiches zu suchen sind, eines Reiches, das ganz und gar der katholischen Kirche und vornehmlich den Päpsten seine Größe und Blüthe zu verdanken hat.„ * Frankfurt a.., 15. Juni. In der Privatrlage des Schriftstellers Mehring wider den Herausgeber der„Frankfurter Zeitung" Leopold Sonnemann wegen der Bezichtigung, daß der Letztere dem Ersteren Verleumdung und Erpressungsversuch vorgeworfen habe, hat das hiesig Appellationsgericht, unter theilweiser Abänderung der Motive, die in der ersten Instanz ausgesprochene Freisprechung Sonnemanns bestätigt. Die seitens Mehrings beantragte Wiederaufnahme des Beweisverfahrens wurde abgelehnt und Mehring in die Kosten verurtheilt. uv., grzsat v. * Darmstadt, 13. Juni. Gestern starb der betannee Platal Br. Karl Zimmermann von hier. Der Gustav=Adolphverein— schreibt die Köln. Ztg.“— verdankt namentlich seiner Thätigkeit seine Entstehung und vielfache Förderung. Telegraphische Depeschen. Wien, 15. Juni. Anläßlich einer gegen Mitglieder der Internationalen geführten Untersuchung wurde ein Beamter der Universitätsbibliothek verhaftet. Bei demselben wurde eine Anzahl Schriftstücke in russischer und polnischer Sprache vorgefunden, die für sämmtliche Angeschuldigte außerordentlich gravirend sind und das Bestehen einer internationalen Propaganda zur Herbeiführung einer Umwälzung des Staatswesens in Rußland und Oesterreich constatiren. Die in Folge dessen verhafteten 5 Personen sind dem Landesgerichte überwiesen worden. Belgrad, 14. Juni. Die Eröffnung der Skupschtina am 1. Juli findet in Kragujevatz statt. Oberst Nicolics wird den Sitzungen derselben als Regierungscommissar beiwohnen. * Amsterdam, 15. Juni. Das Resultat der Ergänzungswahlen zu Repräsentantenkammer stellt sich nunmehr wie folgt heraus: Es sind gewählt 27 Liberale und 14 Antiliberale, zwei engere Wahlen finden in 14 Tagen statt. Die Liberalen gewannen 5 neue Sitze und haben jetzt * London, 15. Juni. Im Unterhause erklärte auf Anfrage Gourleys der Schatzkanzler Northcote, die Antwort der russischen Regierung auf die von dem englischen Cabinet bezüglich des Suezcanals Andeutung laute im Wesentlichen dahin, daß Rußland die Schifffahrt im Suezcanal weder durch Blokirung stören, noch sonst in irgend einer Weise bedrohen werde. Die Antwort Aegyptens und der Pforte ständen noch aus.„„ 15. 16. Berlin. 15. 1o. 33.50 64 4 1/% preuß. Cons. 103,90 103,75 Antwerpener... 95.00 94.— 3½% Präm.=Anl. 146,70 146,60, Bonifacius.. 25,— 3½% Pr. Stsschld. 92,75 92,65 Centrum..... 12,25 12,90 Köln=Mindener.. 90,50 90,90 Gelsenkirchen... 84.— Rheinische..... 99,30 99,50, Oesterr. Silberrente 53,80 53,— Bergisch=Märkische. 70,80 70,50 Oesterr.=Franz. 365.— 368.— Schaaffhausen... 52,20 53.—, Lombard. Bahn. 122,50 12,50 Darmstädter.... 92,60 92,25 Oesterr. Credit.. 225.— 228— Disc.=Commandit. 90,10 90.50 und Verkehr. * Berlin, 15. Juni. Die heutige Börse trug das Gepräge der größten Lustlosigkeit. Eine deutlich erkennbare Tendenz herrschte weder auf dem eigentlichen Speculationsmarkte, noch auf sonst irgend einem Gebiete. Sowohl die Hausse= als Baissepartei scheinen sich nunmehr von der Börse fern zu halten. Es lagen weder Kaufordres vor, noch fanden Realisationen oder Blancoverkäufe statt. Die Course blieben innerhalb der Pörse meist unverändert. Auf dem Eisenbahn=Actienmarkte herrschte.# günstige Tendenz. Die Course erlitten meist abermals Einbußen und das Geschäft beschränkte sich auf das äußerste Maß. Rheinisch=Westfälische Eisenbahn=Actien waren matt und angeboten; sie eröffneten niedriger und erfuhren im Laufe des Geschäfts noch weitere Reductionen. Bank Actien zogen sich abermals einen Rückgang zu. Von Industriepapieren und Bergwerks=Actien war keine Rede. Nach einer Mittheilung des Vorsitzenden wären zwei Unternehmer be, reit, der Stadt gegen Ueberlassung des Gaswerkes 10 resp. 11 pét, vom Anlage=Kapital zu verzinsen, öffentliche Beleuchtung und Reparaturkosten zu tragen und den Preis des Gases per Cub.=Met. auf 20 Ppf. zu setzen Nach längerer Debatte, an der sich wiederholt die Herren Bleibtren, v. Griesheim, Ruland, Doutrelepont, Marcus, v. Neufville betheiligten wurde schließlich der Uebergang zur einfachen Tagesordnung mit 7 gegen 8 Stimmen angenommen. Für die Uebergehung zur Tagesordnung stimmten: Bleibtren, Krewel Engelskirchen, v. Griesheim, v. Neusville, Doutrelepont, Brassert und der den Ausschlag gebende Bürgermeister Doetsch. Dagegen: Kramer, Dahm (Grav=Rheindorf), Morell, Berg, Ruland, Cahn, Marcus. Die Herren Berg und Ruland verlangten hierbei, daß es dem Protocoll beigefügt werde, daß sie gegen den Uebergang zur Tagesordnung geDamit war denn auch das Schicksal des ersten Gegenstandes der Tages. ordnung:„Aufnahme einer städtischen Anleihe zur Bestreitung der Kosten für die Anlage der städtischen Gaswerke, für den Neubau einer Schule einer Turnhalle, für die Fortsetzung der Canalisation und für andere gemeinnützige Anlagen“ entschieden, indem derselbe angenommen wurde. Zur Ausführung vorstehender Anlugen werden 1,500,000 Anleihe aufgenommen in Obligationen von 500 à 1000, 1000 à 500 und 2500 à 200 Mark, verzinslich mit 4½/8 Procent und Amortisation von 1½ Procent, vom Jahre 1880 beginnend. Die Zinszahlungen sollen halbjährig erfolgen am 2. Januar und 1. Juli. Die Verwendung der Anleihe soll wie folgt stattfinden: Gaswerk Mark 1,000,000 Neubau einer acht classigen Schule im nördlichen Stadtheile am Eingange der Maxstraße in die 110.000 Herstraße............. 30000 Ssrbeb. gf. 160400 Fortsetzung der Canatisation........ 24.000 Ausbesserung des Rheinwerfts.000 Ausbau verschiedener Straßen, Anlegung einer 80 000 Treppe für den„Alten Zoll“ 2c.„ Kauspreis eines Gebäudes...„ 120,000 Summa Mark 1,500,.000 Genehmigt wurde die Verpachtung des Aufwuchses mehrerer städtischen Armen=Grundstücke, ebenso ein Tauschvertrag zwischen der Armenverwaltung und dem Herrn Barthel Heuskel resp. Ankauf des Heuskel'schen Grundstücks an der Kölner Chaussee. Da sowohl die Stiftsschule als die Münster= und Freischule überfüllt sind, hat sich der Neubau einer Schule als dringend herausgestellt und ist die Errichtung einer solchen im nördlichen Stadttheile, wo die Maxstraße in die Heerstraße mündet, als zweckthunlichst erachtet worden. Der Acquirirung der Grundstücke von den Eigenthümern Weiß und Vianden im Betrage von 21,000 resp. 5000 Mark wurde die Zustimmung ertheilt. Eingesandt. Bonn, 16. Juni. Die„Bonner Zeitung" sucht unser Eingesandt über die Gasangelegenheit zu rectificiren, und zwar durch Anführung von Zahlen. Es kam uns weniger auf die Höhe des Voranschlags an, wir legten vielmehr Gewicht darauf, daß derselbe wie in den meisten Fällen auch hier bedeutend überschritten werden wird, und bei dieser Behaup. tung bleiben wir auch heute stehen. Was die Ostersche weiß die„Bonn. Ztg.“ nur zu sagen, daß keine Berechnung ob nun Herr Oster den Nachweis durch seine Bücher darlegt, oder ob eine Berechnung vorliegt, bleibt sich doch wohl gleich. Wir hatten uns zwar wenig Hoffnung auf eine Aenderung in der Angelegenheit gemacht können aber ruhig abwarten, ob das Unternehmen billigeres und hellereGas liefern und wie weit die Anlage unter dem von uns gedachten Preise zurückbleiben wird. Wie man hört, wird der Bonner Männer=Gesang=Verein in nächster Zeit in den Garten=Anlagen des Hotel Kley ein Concert und Gartenfest veranstalten. Der Reinertrag soll für unser Kriegerdenkmal bestimmt sein Wir wünschen dem Unternehmen eine allgemeine Theilnahme von Seiten unserer Bürgerschaft und ein glückliches Gelingen. Wasserstands=Nachrieten. Bonn, 16. Juni. Rheinhöhe 12 Fuß 1 Zoll, gest 4 Laut Telegramm sind die Hamburger Post=Dampfschiffe:„Herder“, am 30. Mai von Hamburg und am 2. d. M. von HAore abgegangen, nach einer Reise Tagen 23 Stunden am 13. d. M. 4 Uhr Nachmittags glücklich in York angekommen;„Wieland“, am 6. d. M. von M. früh in Har.„„„ 160 Köln, 15. Juni.(Notirungen der Handelsmakler.) Wetter: Weizen fester, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) eff. Nm. 27.00., fr. 24.00—26.00 B.(Lieferungsqual. à 75 Pfd. per 60 Roggen fester, ohne Sack per 200 Pfd. hief.(niedrigster Preis) eff. Nm. 19.00., fremder 15.50—21.00 D.(Lieferungsqual. à 69 Pfd. per Liter.) Hafer fester, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 15.23 B. Rüböl fester, per 100 Pfd. mit Faß in Eisend. eff. in Partieen Laustuge. Weizen M. 25.00—26.50; Roggen M. 18.00—19.00; M.—: Haser M. 15.00—1750; bez. pro 200 Pfd. Zufuhren schwach. Stroh M. 33 36 per Schock; Heu 30—45 per 1000 Mülheim a. Rh., 15. Juni. Weizer. M. 27.—, Roggeg, 20.25 Gerste 16,50, Hafer M. 16,75, Buchweizen M. 16,50, per 200 Ljd. Witten, 14. Juni. Weizen M. 27.—, Roggen, 21,—, Hafer 18.50 Braugerste 22.—, Futtergerste 15.—, Bohnen 24.—, Biktgxgexbsen 70. kleine 21.—, Weizenmehl O 36,.30, Roggenmehl 0s1 27,50, 8u gu.; Kilo. Vollmehl M. 7,—, Grand.75, Kleien.50 per 50 Kur. alles Coblenz, 14. Juni. Weizen schwere Sorte M. 28.20, mittlere Sorte M. 27.—, Roggen mittler Sorte M. 21,60, Hafer M. leichte M. 19.—, Erbsen 30, Bohnen M. 32, Linsen 42, Kartoffeln per 100 Kilo M. 10.—, Butter M. 2,60, per Kilo. Eier, 60 Stück, Nordhausen, 13. Juni. Branntwein pro 100 Liter 48 pSt. exel. reslau, 14. Juni. Spiritus per 100 Liter 100“, 51,—, Weizer 238.—. Roggen 15750. Rüböl 64 50. Stettin, 15. Juni. Weizen 238.—, Roggen 152.—, Rüböl 64,50, Spiritus 51,80, Rübsen 291,50, Petroleum 12,75. Hamburg, 15. Juni Weizen 242—, Br. Roggen 154—, Dr. R# loco 64 1/2, per 200 Pfd. Spiritus 40.—. Kafsee Umsan 2050 Sack. Betreies# Standard shite loco 12 20. Br. Bremen, 15. Juni. Petroleum. Standard white loco 12.— Mart Antwerder, 15. Juni Getreide fest Odessa=Weizen fr—— franz Roggen fr.—— Rarfmirtes, Prteoleum blank dispon 29—,fr#. bezahlt Amerikan. Schmalz, Marke Wilcox disy. fl. 28.— Ameeit Speck leng disd. frs. 92. short disv. 99. Verviers, 15. Juni. Weizen, frs. 35 1, preuß. 34,½, Roggen 24.4 Hafer 22—. Gerste 26—. Alles p. 100 Kilo. Löwen, 15. Juni. Weizen frs. 34.—, Roggen 23.— Gerste—.—, . Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten=Versammlung zu Bonn am 15. Juni 1877. Unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Herrn Doetsch waren anwesend die Herren Ruland, Marcus, Bleibtreu, kirchen, Cahn, Kramer, Dahm, Morell, v. Griesheim, v. Neufville, Berg, Vor Eingang in die Tagesordnung machte der Vorsitzende von einem neuen Schreiben des Herrn Oster Mittheilung, worin derselbe folgende ah) den Kaufpreis seines Gaswerks auf 380.000 Mark zu ermäßigen; b) bei einer zu vereinbarenden Vertrags=Verlängerung, unter Beibehaltung des jetzigen Gaspreises, der Stadt Bonn von jedem Cub.=Meter Gas, consumirt in privaten, städtischen und fiscalischen Gebäuden 8 Pfg. abzugeben, oder nur 6 Pfg., dann aber die auf 20,000 Mark veranschlagte öffentliche Beleuchtung freigibt, und„„ M t. g. c) den Gaspreis im Allgemeinen auf 17 Pfg. per 1 aub.=Hete. Sus Nachden das Schreiben, vell es nicht auf der Tagsordung bagz, durch Abstimmung zur Discussion zugelassen wurde, sprach sich Herr Ruland dahin aus, daß wegen der großen Vortheile, die diese neue Oster'sche Offerte biete, man dieselbe auch wohl nicht ohne Weiteres zu rückweisen könne. Herr Bleibtreu erklärte sich dagegen.„... Nuten nachHerr Marcus sprach dafür, indem er ebenfaus den großen Rugen nuch wies, den die Stadt mit Ankauf der Oster'schen Werke erzielt. New=York in See — 50 pre eingetroffen, von dort am 9. 7 Uhr Morgens gegangen.„Frisia“ wurde am 13. von Hamburg nuet Hüvre nach New York expedirt.„Gellert“ am 31. Mai von New=Yort abgegangen, ist nach einer Reise von 9 Tagen, 4 Stunden gv, ergeng. 4 Uhr Nachmittags wohlbehalten in Plymou# und am 19. Morgens Hamburg angekommen.„Gellert" überbringt 112 Griefsäcke, volle Ladung und 310,000 Dollars Contanten.—„Allemannia“, auf der Westindien am 23. Mai von St. Thomas abgegangen, traf am 9. d. M Nachmittags glücklich in Hamburg ein; ebenso ist„Bulcan“, am 8. d. M. von Westindien in Hamburg angekommen.„Franconia“ ging am 9. M. von St. Thomas über Plymouth und Hüvre nach Hamburg in Ser „Vandalia“ von Hamburg am 23. Mai nach Westindien abzegangen, in 11. d. M. in St. Thomas angekommen und setzte die Reise fort. Montevideo“, auf der Ausreise nach Brafilien und dem La Platz am 20. Mai von Hamburg und am 27. Mai von Lissabon abgegangen, ist am 10. d. M. wohlbehalten in Bahia angekommen. Auf der Rückreise vom Plata und Brasilien sind:„Rio“, am 19. Mai von Bahia abgegangen am 7. Juni in Lissabon, und am 14. 6 Uhr Morgens glücklich in burg eingetrossen:„Nordstjernen“, am 5 Juni von Bahia über Lissador nach Hamburg in See gegangen Heute Vormittag 11½ Uhr starb nach langen Leiden, versehen mit den h. Sterbesacramenten, unsere liebe unver geßliche Gattin, Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante Frau Clara Funck, geb. Hatting, im Alter von 54 Jahren. Verwandten und Freunden wid men diese Traueranzeige mit der Bitte um stille Theilnahn die tiefgebeugten Hinterbliebenen. Bonn, den 15. Juni 1877. Die Beerdigung findet statt Sonntag den 18. Juni, Nachmittag“ 4 Uhr, vom Sterbehause, Burgstraße Nr. 3, und die Exequien am Montag den 19. Juni, Morgens 10 Uhr, in der St. Remiges“ kirche abgehalten. Dringende Bitte. Die Kirche„unserer lieben Frau zu Wüllesheim“ wurde vo## von den damaligen„Herren zu Binsfeld“— zur Sühn: eier Loemegige Jagdsehde— aus den schönsten Wertsteinen in den kunstreichen, g## Kölner Domes erbaut. Dieses altehrwürdige Gottes eine Restauration erfahren hat, ist leider jetzt in solchen Verfall Estecgigg daß der Ruin des Baues droht und die Restauration trotz der%t 116ste Zeitverhältnisse nicht länger verschoben werden kanv. Die genig##n## und kleine Pfarrgemeinde# c. 30.000 M. veranschlagten B *„—— von 230 Selen verwog gezaf, unmöglich atvantosten ohne fremd: Pev, Lux, Doerprshoert zubringen. In Anerkennung dessen hat denn auch der Pr. igigt, die m der Rheinprovinz in 3 Regierungsbezirken eine Hauskollekte ben., zu greise nächster Zeit durch Deputirte aus der Gemeindg in, 5gr Stovitger vertraunsBonn abgehalten werden soll. Der Kirchenvorstand Littet dage vol um eine müdreiche Untersiützung. Perxhug der Gottesmutter, beitet deuw, ihr beden Muyy,geszan, bed, Lehrängten Lagel. 262 auch die kleinste Gabe wird mit Freude und Dank ungger, ggozigater nicht Messe der göttlichen Barmherzigkeit empfehlen. Gott vergelte es Euch in Zeit und Ewigkeit! sheim, Kreis Eins einzelne Dame suhzt ein Bod, neg Moöhen, für haasliche Alkeiter 7 A. Schaafhausen'scher Bank=Verein. Versteigerung. Bonner Geldschränke=Fabrik. VT#us sthen dr eihen dahem Cgzper Shaxzeseifen un der..g, Kanstrtig sashte Arbeit. bilgste Prise Bilanz am 31. Deeember 1876. * 3 4ottes. 1445245754 Weahstr. und Casiavorahz 251833858 Guhaden dei Banguters..........] 45541887 Vorschuy, ouf Shetzu. Bchnung 8374353682 Oechtorn in lautnder Rgnung....:. 11066714|92 6 Commandit=Betheiligungs=Conto und Betheiligung als siller Gesedschaster........... Gseta s Hppothelen............... 10 Zweifelhafte Dibitoren#p. 17,453,983.05, evaluirt zu 4,605,000.— 10,932,35 1/20 2,290.207/40 .338,976/57 .644,72950 Actien=Capital Lit. B. 2 Dividenten=Conto der Actien Lit. B. 2 Creditoren in laufender Rechnung: ohne Kündigung. 3 ereomen n„ mit Kündigung 5 Deposten auf dreimonatliche bis fünfjährige Kündigung 6 Avals 8 Deleredere=Conto zur Deckung von Verlusten und Ausfällen.... Bilanz am 31. December 1875. 108, 047,93 145 48,000,000— 25,920/66 13.618,227/63 17,320,39039 .020,376/42 11,066 715/32 16,701,735/83 294.565 20 109,047,93045 Auf Anstehen der Erben des Herrn Caspar Schoeneseifen von hier sollen die denselben zuzehörigen Immobilien, namentlich: a) ein Garen, gelegen im Maargäßchen, mit dem Eingange von der Meck nheimerstraße, mit Haus, Anbau, Schuppen 2c. und einer Fläche von 9 Ar 2 Meter, begrenzt von Weber, Vogel, D derich und HensBü. Aer een b) 12½ Ar Holzung in der Gemeinde Lengsdorf im Wähsacker neben Biter und Schurz, 86 9 282 24 c) 11 Ar Holzung in der Gemeinde Röttgen am Vonnersleeg neden Röhrig und Schurz,„ g? 44 8 8 8. am Donnerstag den 21. l.., Nachmittags 3 Uhr, bei Herrn Gastwirth H. Willems hierselbst unter zügstigen Bedingungen versteigert werden. Nach dieser Versteigerung werden in dem gedachten Hause verschiedene Robien, als:., S44ansctrart Betieden 1 arohe und8 Tische, 1 Comfoir, 1 Kuchenschrank, Bettladen, 1 große und 2 kleine Karren, 1 Schleifstein, Leitern, 1 Presse, Fässer, Gartengeräthe, Holz Bretter 2c. um Verkauf an den Meistbietenden gegen Baar ausgestellt. Bonn, den 15. Juni 1877. Eiler, Notar. Neueste Consiruktion, solide Arbeit, billigste Preise. Beste Isolirung mit Krupp'scher Schlackenwolle. Auf Wunsch Patent=Panzerung. Reparatur, neue Isolirung und Panzerung alter Schränke. Gebrüder Kraemer, Vierecksplatz 5. Thchtsicher Trauben=Brust=Honig, allein ächt von W. H. Zickenheimer in Mainz, dem gerichtlich anerkannten ersten Fabrikanten und Erfinder desselben, empfiehlt in steis frischer Abfüllung unter Garantie mit nebigem Fabrikstempel in Bonn Rudolph Dohmen, Sandkaule 3, in Godesverg J. Dick, Hauptstraße 1973. Gras=Verkauf. Neueste, solid. Bier=Lustdruck-Pumpen Grüs Ter!. Hu sgontt. Mgg Wgg, ans dem Reltr Heitun. 1 Wechsel= und Cassa Vorrath 2 Guthaben bei Banqaiers... 3 Vorschüsse auf Effecten.... 4 Debitoren in laufender Rechnung 4* . 1 5, 2 1 0, 4 6 3. 0 4 . 1,308.26534 . 898,627 89 lausender Lechnung....... 39,53743|58 5 Oebioren für geleistete Avals........ 12.53442120 6 Commandit=Beth.; gungs=Conto und Betheiligung als iüer Getellgoster.........:. 1050534288 7 Eseten..... 36000— 8 Waren=Conto 132624463 9 ovrotzeten...........:. 322313206 11 Zweiselhafte Debitoren..... abzüglich ftühere Abschreibung... 3,384,000 e e ∆ 12462092.28 Evaluirt nach vorhandenen Sicherheiten zu.... .426512 12 114,756, 300 72 Passiva. 1 Actien=Capital Lit. B. 2 Dividenden=Conto der Actien Lit. B. 3 Creditoren in laufender Rechnung: ohne Kündigung „ mit Kündigung.. 5 Oepositen auf dreimonatliche bis fünfjährige Kündigung 6 Aoal: Daercdur Gente zur Dectug voen Verlisten und Kur 4100lg. pg............ 20 124 58 9 Rserve Konto.............. 20112453 48,000,000— 70.41029 16,027,169 52 14,724,86159 .550,136 02 12.534.12120 20,198 177/57 114 756,30072 Rluad de Hnucf von 14. d. Ais. Sofort zu verkaufen ba de zum Armenrechte admitirte 2 herrschaftliche Häuser, eins Catharing geb. Röttgen, ohne von 12 Zimm. u. Anbau von 6 Zimm., Geschöt zu Oberpleis, Ehefrau des Garten 2c., und eins von 8 Zimm und daselbg wohnenden Schreiners Josef Anbau mit schönem Garten sehr billig Neuhöser gegen ihren Ehemann die und unter günstiger„Lägnguggen e# Lütertrennung“klage zum hiesigen Kgl. verkaufen durch A. Rosser, HauserLandgericht erhoben und bin ich zu Agent, Wenzelgasse 11. deren Anoalt bestelt.„ Hubsches neues Haus in RiederholBonn, den 15. Juni 187.—., turf bilig und günstig zu verlaufen. 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Herr Verwalter Schmitz zu Haus Venau ertheilt auf Verlangen nähere Auskunft. Mülheim am Rhein, 10. Juni 1877. Der Königl. Notar, R. Wagner. mit schöner verzierter Messing=Säule, bis zu 20 Fuß hoch bringend, à Mark 75, trausportable mit Luftkessel à 36 Mark, vortätig bei. u. g Maumt. Gerh. Horst, Pumpenmacher, Bonn. Zür Brachkrankt empfehle ich in großer Auswahl sichere Bandagen. Halte Lager von Gummiwaaren, als: Bett=Unterlagen, Luftkissen, Strümpfe, Leibbinden, Clistir=Spritzen, Inhalations=Apparate und alle in dieses Fach einschlagenden Artikel. M. Platkowski, geprüfter Bandagist, Vonu, am Römerplatz:. schmerzlos zu befördern. Allein ächt zu haben bei F. A. Eschbaum, Markt 31.— Ein durchaus erjählener SchnerErste Etagvermielhen. Vornheim rstraße 47. in Madchen für Küche und Hausgesucht Poppelsdoifer Allee 28. Gras=Verkauf zu Weidesheim. Dinstag den 19. Juni 1877, Nachmittags 2 Uhr, lassen Geschwister Jansen zu Cuchenheim beim Wirthe Klein zu Weidrsheim den Grasaufwuchs auf den zum Gute Kleeburg gehörigen Wiesen, circa 34 Morgen, in der Nähe der Kleeburg gelegen, öffentlich versteigern. Auf Verlangen werden die Wiesen von Herrn J. J. Hoven auf der Kleeburgermühle angewiesen. Wagner, Notar. Land=Verpachtung zu Heimerheim. Dinstag den 26. Juni, Mittags 1 Uhr, läßt Frau Stüsser zu Bonn 40 Morgen Ackerland und Wiese, gelegen Bahn Heimerzheim, bei Frau Velten daselbst wieder auf lange Jahre verpachten. Wagner, Notar. Jonen's Kräuterbitter, wohlschmeckend und mageastärtend, besiens empfohlen. Lndger lonen, Nachen. Niederlagen in Bonn bei: M. Elberskirchen, Siernstraße. Th. Siernthorbrücke, Conditor J. Niedernein, Stockenstr. Alb. Kramer, 1 23. J. Sondag, Kölnstraße, Herm. Albrings, Sternthorbrücke, P. H. Weberstr.; in Godesberg: Gabriel Asbach, Peter Schick. Die Dampf=ensfer=Brennerki von M. 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Welch' eine merkwürdige Feier, unsere Feier! Wem gilt sie? Einem Priester, den die Wenigsten aus uns gesehen, und doch kennen Alle ihn, Männer und Frauen, Jünglinge und Jungfrauen; und in Ehrfurcht beugen Alle sich vor ihm, bringen ihm den Tribut ihrer Huldigung. Wem gilt sie? Einem Bischofe, der Jahre sein Amt verwaltet, in weitem, fernem Land, durch Berg und Meer geschieden; und doch ist er uns Allen nahe, sind zu ihm die Blicke einer ganzen Welt, vom Nord= bis zum Südpol gewendet. Wem gilt sie? Einem Papstgreis, hochbetagt, am Stabe geht er einher, von aller materiellen Macht entblößt; und doch, zweihundert Millionen gehorchen ihm, sein Wort hallt wieder in allen Geistern, und wie mit einem Munde bekennen sie, was er bekennt. Das ist unsere Feier, einzig, unerreicht und unerreichbar. Warum? Wohl feiern wir das Fest eines Menschen; auch der Papst ist Minsch, aber er ist der Träger eines ncips, und das ist mehr als menschlich— das Papstthum. Die Hand des Ewigen hat es seiner Kirche gegeben, ihr zum Schmuck und Schirm; hat Schlüssel und Hirtenstab in eines Menschen Hand gelegt; nun gehen sie von Hand zu Hand von Petrus an durch die Reihen der Jahrhunderte bis an's Ende. Jetzt verstehen wir. Wohl ist der Papst Mensch, ein armer, schwacher, sterblicher Mensch; aber ein übermenschliches Element hat sich in das Menschliche#ingesenkt, hat es erhoben zu seinem Werkzeug, durch das göttliche Mächte walten. Darum ist die Papstftier mant wie eine endere Feier; denn in dem sterblichen Menschen erblicken wir wirksam die Kräfte einer unsterblichen Welt; darum gehört er, wie diese, nicht einer Zeit, nicht einem Volke, allen Nationen, allen Jahrhunderten gehört er an; darum ist er Aller Vater, Führer aller Geiste, denn er selbst ist geführt von dem höchsten, unsehlbaren Geist. Wie aber das Papstthum dem Papste seine ganze Bedeutung gibt, so hat es silbst wiedr in Pius IX. seine würdige Darstellung gesunden. In ihm sehen wir eine der edelsten Verkörperungen der Papstidee. Die Papstidee, was ist sie? Sie ist die Idee der Wahrheit. Pius IX. konnte Alles dahingeben, Alles opfern, nur die Wahrheit nicht und das Recht. Die Papstidee, was ist sie? Sie ist die Idee der Stärke. Pius IX, hat die Furcht nicht gekannt; er fürchtet nicht. Er weiß es: Throne stürzen, Schwerter brechen und alle Bayonnette der Welt sind nicht im Stande, einen einzigen Satz unseres Glaubens, auch ein Gebot der katholischen Moral zu vernichten. Die Papstidee, was ist sie? Sie ist die Idee der Liebe. Wer hat mehr geliebt, als er? Und wenn wir an dieser erhabenen Erscheinung einen Flecken finden könnten, so ist es der, daß trotz des schwärzesten, tausendfachen Undankes der Menschen er nicht aufhört, sie zu lieben. So wird der Papst getragen durch das Papstthum, so leuchtet aus dem würdigen Papste nur um so strahlender die Papstidee. Darum feiern wir den und im Pupste das Papstthum. Ja, das Papstthum! Warum? Einer, der nicht zu uns gehört, hat es gesagt: Das Papstthum hat eine neue, ideale Welt geschaffen; ein gemeinschaftlicher, europäischer Gedanke ist erst durch die Päpste nach unserem Welttheil gekommen; der Gedanke der Einigung aller Völker, die vordem sich bekämpft hatten und einander fund waren, zu der großen Völkerfamilie der Christenheit; die Gemeinsankeit Aller in ihren Grundanschouungen, in Ziel und Lebensrichtung; der Gedanke und das Bedürfniß, der blinden Materie den Geist, der Fiusterniß das Licht, der brutalen Willkür das Gesetz, der Rohheit die Bildung entgegenzustellen— den hat das Papstthum zuerst und allein ausgesprochen und realisirt. Diese neue ideale Welt, die Schöpfung des Papsttdums, fort und fort ruht sie auf ihm, wird durch das Papstthum sie erhelten. Wie dies? Auf dem Papstthum ruht die katholische Welt; ohne katholische Welt keine christliche Welt; ohne christliche Welt keine sociale Welt. Die Alten haben eine Sage vom Paradiesbaum. Seine Blätter welkten nicht, denn seine Wurzeln lagen tief, sie reichten hinab bis auf den Grund der Ewigkeit. Das ist der Baum der Kirche; so steht er da und wiegt seine Aeste im Strome der Zeiten. Laßt toben die Feinde, laßt brausen die Stürme; manch fauler Ast bricht, manch Gewürm, das in seinen Zweigen genistet, fällt ab— der Baum grünt port, ragt fort zum Himmel empor, denn seine Wurzeln liegen in dem tiesen Grunde, den Gott selbst gelegt. Jener, der jetzt die Geschicke Dutschlands lenkt, hat vor vier Ihren gesagt:„Diese groß;, bewunderungswürdige Einheit der katholischen Kirche!“ Es kommt der Tag, und er kommt bald, ja er ist schon da, an dem er bekennt:„Diese große bewunderungswürdige Einheit der katholischen Kirche, die sie unüberwindlich macht!“ Darum halten wir fest am Papstthum, denn in ihm ruht die Einheit und in der Einheit die unbesiegbare Stärke unserer Ohne Papstthum keine katholische Welt, ohne katholische Welt keine christliche Welt. Blicken Sie ringsumher— überall außer der Kirche ist das Christenthum entweder im Todesschlaf erstarrt, oder in Hunderte von Secten zerrissen. Warum? Weil kein Popst mehr ist, der die christliche Relizion in ihrem wahren, innersten Wesen schützt. Kein Monarch ist so verblendet, daß er nicht erwogen hätte, welch' einen wichtigen Factor die christliche Religion im Staatsleben bildet; er will darum Religion, aber, das lehrt die Geschichte, er will sie nicht selten nur so, wie er sie versteht, wie er sie braucht, als Mittel zu seinen Zwecken, als gefügiges Werkzeug seiner Pläne. Die Hand, welche das Schwert führt, soll auch dem Gewissen seine Gesetze vorschreiben. Darum haben sie sich getrennt von der Einheit der Kirche, haben sie ganz oder zum Theil ihre Völker mit sich fortgerissen und nach eigenem Grundriß ihre Staatskirchen eingerichtet. So ward die christliche Religion gefälscht und corrumpirt, die Freigeborene erniedrigt zur Magd im gemeinen Dienste weltlicher Interessen, ohne Würde und ohne Kraft, von den Völkera mit Mißtrauen angesehen und verachtet, von den Gewaltigen mißbraucht. Darum halten wir fest am Papstthum. Wir wollen eine göttliche Kirche, eine Weltkirche und darum eine Papstkirche; wir wollen keine menschliche Kirch, keine Nationalkirch, keine Fürstenkirche. Ohne christliche Welt keine sociale Welt. Was braucht die Gesellschaft? Autorität und Freiheit; ohne Autorität nur Anarchie, ohne Freiheit nur Sclaverei. Und beides schirmt das Papstthum.„Wer sagt Autorität, sagt Papst.“ Das Papsithum repräsentirt die höchste Autorität auf Erden; könnte diese fallen, dann müßte jede andere Autorität fallen. Darum ist unsere Kirche eine Schule der Ehrfurcht vor aller Autorität; wer den Papst &a Californien. Von F. G. (Fortsetzung.) 76 „Er— Siftly,“ fuhr Ruly rasch fort,„muß heute Abend angekommen sein. Er hielt mit seinem Pferde vor des Sheriffs Zelt und ging hinein, und dort wurde der Name Smith mehrere Mal genannt.“ =Und woher wißt Ihr das?“ „Mein Zelt stößt dicht an das von Hale an, und durch die dünne Leinwand versteht man fast jedes Wort. Ich blieb auch deshalb im Lunkeln ganz still auf meiner Matratze liegen, konnte aber doch nicht serausbekommen, um was es sich eigentlich handle.“ „Ich dank' Euch,“ sagte Smith, der sich indessen vollständig gefaßt hante, trocken, indem er die vor ihm liegenden Karten gleichgültig mischte.—„Es ist nichts— mit dem Smith ist jedenfalls ein Anderer gemeint. Wenn es übrigens der Siftly wäre, den ich von Francisco aus kenne, sollte es mich freuen, hier wieder mit ihm Ausammenzutreffen. Es ist ein entschlossener Bursche, und wir brauhen solche Leute von unserer Farbe hier nothwendig, um dem Fremdengesindel die Spitze zu bieten. Es wird hohe Zeit, daß wir einmal dazwischen aufräumen.“ „Also Ihr seid sicher?“ „Setzt Euch nur auf Euren Platz.“ Ruly, dem das frühere unruhige Betragen Smith's wie sein unwilkürlicher Schreck bei dem Namen des Mannes nicht entgangen war, konnte sich jetzt nicht recht in dessen Ruhe und anscheinende Sleichgültigkeit finden. Nichtsdestoweniger gehorchte er der Auffordekung seines Compagnons und nahm seinen Platz ihm gegenüber wie bewohnlich ein, etwa ankommende Spieler zu erwarten. Smith dagegen, obgleich seine Hände fast bewußtlos die Karten durch und durch mischten und wieder mischten, dachte in diesem Augenblick an nichts weniger als das Spiel, und sein Blick, der besonders nnablässig an dem Eingang des Zeltes vorüberschweifte, suchte dort die Gestalt seines Verfolgers., Stens..** dest hob sich die Leinwand wieder, und Siftiys värtiges Gesicht Kichte dort auf. Wenn Smith aber auch fühlte, wie er für den eugenblick erbleichte, behielt er doch seine ganze Ruhe. Sein Plan war schon entworfen, und sich jetzt mit lauter Stimme in das Gespräch der Uebrigen mischend, sagte er:„ Solch ein Feuer ist allerdings in dem Zelinest eine mißliche ehrt, ehrt auch den König. Und die Freiheit? Von jeher war es eine Versuchung der Mächtigen, weil sie Alles können, auch Alles zu wollen. Da blickten die Volker nach Rom und Rom rief noch immer jenen zu: „Du darsst nicht! Du darfst nicht knechten die Gewissen, da darfst nicht preisgeben die Ehre der Frauen, du darfst nicht freveln gegen Gottes heiliges Gesetz.“ Viele Papste starben darum in der Verbannung; sie starben, aber die Freiheit war gerettet. Darum halten wir fest am Papstthum, und mit ihm an den Grundsäulen, auf denen allein ein menschenwürdiges sociales Leben ruht. So wirkt das Papstthum, hat gewirkt und wirkt fort Papst Pius IX. Ihm darum unsern Dank. „Pius“ heißt fromm; das sei unser Dank, daß wir fromm sind wie er gegen Gott.„Pius“ heißt auch ehrfurchtsvoll; das sei unser Dank, daß wir voller Ehrfurcht sind gegel ihn, gegen die heilige Kirche, gegen jede von Gott geordnete Autorität.„Pius“ heißt milde, gütig; das sei unser Dank, daß wir milde, gütig, verzeihend sind unter uns. Papst Pius IX., unser Ruhm, unser Vorbild und Hort, lebe hoch! * Die altkatholische Wirthschaft in Genf!). „Ohne mich etwa selbst zu entschuldigen oder den Gegnern, die ich lange bekämpfte, schmeicheln zu wollen, will ich jene berüchtigten Priester kennzeichnen, welche in der Schweiz und vorab in Genf als Glaubenserneuerer aufzutreten wagten“— mit diesen Worten führt sich der ehemalige„altkatholische“ Pfarrer von Carouge und La Chaux de Fonde, P. Marchall mit seiner Schrift„Die Reformatoren in Genf“ ein, welche so helle Streiflichter auf die Gründer der schweizerischen Nationalkirche wirft, daß wir es uns nicht versagen, mit einigen Worten auf den Inhalt der lesenswerthen Broschüre hinzuweisen. Ob mehr persönliche Bitterkeit gegen einzelne Führer der Bewegung dem Verfasser die Feder geführt, oder ob der Drang ein öffentliches Geständniß abzulegen diese Veröffentlichung veranlaßt hat— das zu untersuchen, sehen wir uns außer Stande. Auch haben wir nicht in Erfahrung gebracht, ob Marchall dem Worte die That folgen ließ und seine Reconciliation bewirkt hat. Wir geben nun dem Schriftsteller selbst das Wort?). Marchall hatte sein Heimathland Frankreich verlassen und sich Loyson zur Verfügung gestellt. Ueber die Stimmung, mit welcher er seine erste Pfarrstelle antrat, schreibt er: „Man hatte mich für die vacante Pfarrstelle von Carouge ausersehen, ich dachte aber nur mit Schrecken daran. Denn Carouge, größtentheils von Savoyarden bewohnt, galt als das Vollwerk des Ultramontanismus. Ich wußte es überdies nur zu wohl, daß alle angesehenen und gläubigen Familien mir feind waren und daß gottesfürchtige Seelen neuntägige Andachten verrichteten, um die unbeflickt empfangene Jungfrau Maria zu bitten, den schändlichen Apostaten von der Pfarrei ferne zu halten.“ Ein solcher Eindringling ist übrigens auf Alles gefaßt. „Als eben der Hollunder zu blühen begann, kamen mir verschiedene parfümirte Briefe zu mit der freundlichen Auforderung, meine mürrische alte Magd zu verabschieden und statt ihrer eine andere zu nehmen, die bereitwilligst auf gewisse Vorschläge eingehen würde. Ich beging den Fehler, meine Magd zu behalten. Daraufhin erhielt ich die Zuschrift:„Sie sollen's erfahren, was der Zorn eines Weides vermag! Gott weiß, wie viel ich deswegen zu leiden hatte. Dieses erbitterte Weib machte sich nun zum Mittelpunct aller kleinlichen heimtückischen Umtriebe, die sich rings herum entspannen. In ihrem Grolle, dessen Ursache sie wohlweislich zu verbergen suchte, verband sie sich mit drei oder vier Familien, die unserer Sache nur zur Schande gereichen konnten. Es war ihr hierbei natürlich ein Leichtes, einige meiner Amtsbrüder sich zu Mitgehülfen zu machen, da ihnen meine unabhängige Stellung und der Glanz meiner pfarramtlichen Wirksamkeit ein Dorn im Auge war. Andererseits warfen mir die feindlichen Blätter vor, ich trinke wie ein Schweizer! Von den übereifrigen Katholiken als Apostat gebrandmarkt, war ich dazu noch von den Freisinnigen als Hagestolz verschrieen. In dieser Lage kam es mir begreiflich vor, daß man den Tod als Freundsbewillkommnen könne.“ Dem Anschein nach hat Marchall ungeachtet dieser Anfechtungen eifrig für die„Resorm“ gearbeitet. Er predigte sogar an einem und demselben Sonntage dreimal.„Dadurch trat meine Persönlichkeit etwas schärfer in den Vordergrund; ja man betrachtete mich als das Oberhaupt der freifinnigen Geistlichkeit, als den Nachfolger des P. Hyaciath. Dieses Ansehen war es dann zweifellos, das mir von Seiten Panellis einen hübschen Brief zuzog, in welchem dieser Prälat mir geradezu das Anerbieten machte, mich zum Bischofe zu weihen. Da er mir sein Anerbieten mit einer gewissen Dringlichkeit wiederholte, sah ich mich genöthigt, ihm in beredten Worten klar zu machen, daß die Bischofsmütze mir Kopfweh verursachen würde.“ „Ich muß gestehen, daß ich mich als Privatmann des freundlichen und zuvorkommenden Benehmens meiner Pfarrangehörigen von Carouge nur rühmen konnte. In materieller Hinsicht blieb mir nichts zu wünschen übrig und die Eigenliebe fand auch ihre Rechnung in meiner Popularität. Als Priester aber und als Pfarrer schien meine Amtsthätigkeit beinahe fruchtlos zu sein. Wohl hatte ich Cameraden, die mir gerne ein Vermouth oder Absinthe anboten; die wahrhaft gläubigen und gottesfürchtigen Seelen aber, die im Priester ihren geistlichen Wegweiser und einen Gesandten Gottes erkennen, waren mir abgeneigt. Es verlangte mich daher, baldmöglichst in eine neue Pfarrei zu kommen, wo ich einen gesunden Kern wahrhaft christlicher und frommer Seelen finden könnte. Noch wiegten eitle Illusionen meinen Geist in schwärmerische Träume ein, vermochten es aber kaum die tiefe Trauer aus meinem Herzen zu bannen, als ich ganz allein und harmlos von Carouge verreiste. Nur zu bald gelangte ich zur schmerzlichen Ueberzeugung, daß meine neuen Pfarrkinder noch weniger Glauben besaßen, als meine bis herigen Anhänger in Carouge. 1) Nach der Schrift: Die Reformatoren in Genf von P. V. Marchall. Autorisirte Uebersetzung. Freiburg, Häsler. verg. Dr. Rodys„Die katholische Bewegung in unseren Tagen.“ X. Bd. 9. Heft. S. 407 fl. 2) Ein anderer College Marchalls, Guido Palmieri,„altkatholischer“ Pfarrer von Collonge Bellerive, hat jüngst gleichfalls den Weg der Rückkehr angetreten und sein pater pecravi in einer Schrift: Experto creditee abgelegt. Erwähnung verdient die Mittheilung, daß der Genfer Große Rath von Zeit zu Zeit einen seiner geriebensten Geistlichen nach Frankreich entsendet, um dort für die Nationalkirche von Genj zu werben. Vor diesem Wolfe im Schafskleide warnt Palmieri seine Mitbrüder aufs Dringendste. Sache; das aber ist ein böser Wind, der keinem Menschen Gutes zuweht.“ „So?“ rief ein anderer junger Amerikaner mit einem wilden Blick herüber— wem kann ein solches Feuer Glück bringen, wie den Vagabonden vielleicht, die dabei plündern und stehlen wollen.“ „Oh.“ rief ein Anderer—„gibt es nicht Hunderten nachher vortheilhafte Arbeit?“ „Alles, was ich zum Beispiel habe,“ sagte aber Smith, ohne auf die Bemerkung einzugehen,„verdanke ich dem vorletzten Feuer, das, wie ich bestimmt weiß, angelegt wurde. Ich kenne sogar den Brandstifter.“ „Ihr kennt ihn?" riefen alle die Umstehenden, sich gegen ihn wendend—„und Ihr habt ihn nicht den Gerichten angezeigt, nicht dem Volk preisgegeben, das ihn in den Brand geworfen hatte?“ „Ja, gebt einmal Jemanden preis, der auf freien Füßen draußen in den Bergen nur eine Stunde Vorsprung hat," lachte Smith auf seine heisere Art, und er wußte, daß Siftly in diesem Augenblick selbst hinter seinem Stuhle stand, während der Sheriff neben ihn getreten war—„wenn er mir nicht einmal zufällig wieder in den Weg läuft, ist er sicher genug, und weiter Niemand hat die Beweise gegen ihn in den Händen wie ich, und das ist— sein eigenes Gold, das er bei der Flucht im Stiche lassen mußte.“ „Das hättet Ihr aber an die abliefern müssen,“ sagte ein Anderer, „die durch den Brand zu Schaden gekommen waren.“ „Daß ich ein Narr gewesen wäre," lachte Smith—„ich selber stand mit ihm in Abrechnung, und bis die nicht ausgeglichen ist, betrachte ich es als mein Eigenthum, und— habe ein Recht dazu.“ Der Sheriff warf einen fragenden Blick über seine Schultern hinüber nach dem hinter ihm Stehenden. Dieser aber schüttelte leise mit dem Kopfe, und winkte ihm dann, ihm vor das Zelt zu folgen. „Aber wie heißt der Schuft, der Mordbrenner?“ rief da ein langer Kentuckier—„seinen Namen sollte man doch wenigstens bekannt machen, und den Kerl vogelfrei erklären, daß ihn Jeder, der ihn anträfe, über den Haufen schießen oder an dem nächsten Baum aufhängen dürfte.“ „Namen,“ sagte aber Smith, dem die Bewegung des Sheriffs wie Siftly's keineswegs entgangen war, indem er den Beiden jetzt mit einem eigenthümlichen verächtlichen Lächeln nachsah—„wer kehrt sich an einen Namen. Wenn Ihr mir jetzt sagt, daß Ihr Brandon heißt, so muß ich's glauben.“ „Aber ich heiße auch so,“ rief der junge Bursche, bis hinter die Ohren hinauf in Aerger über den halb ausgesprochenen Zweifel erröthend. Da war ich denn allein und isolirt, wie ein Vogel der Tropenländer, den man in einen Käfig steckt und nach Sibirien bringt. Auf diesem Düngerhaufen habe ich nur eine einzige Perle gefunden, einen braven Jüngling, der sich hatte bethören lassen. Ich gelobte mir, ihn aus diesem Pfuhl herauszureißen, was mir auch gelang. Wir verließen miteinander betrübten Herzens dieses Land, dem Gott so viele Naturschönheiten verlieh und das nur der Ruhe und der Ordnung bedarf, um zu einem Paradies zu werden.“ Drei Jahre brachte so der Unglückliche mit bitteren Enttäuschungen zu, bis er sich endlich gestand: „Ich bin nun des fruchtlosen Kämpfens und Ringens müde; ich habe meine Gesundheit eingebüßt, ohne meinen Beutel mit Gold gespickt zu haben, wie andere es thun. Unentwegt späht mein Auge nach der stillen Einsamkeit, wo ich nebst meinen begangenen Fehlern meine entschwundenen Täuschungen beweinen kann. Ich wünsche weder Geld noch Ruhmestaumel; jenes Kleinod aber wünsche ich mir, um das der flüchtige Dante an der Pforte eines altehrwürdigen Klosters flehte: den Frieden! Besonders aber flehe ich zum Himmel, er wolle mich einen wahrhaft großen und edlen Mann finden lassen, dessen Herz meine Wunden zu heilen vermöge und mich vorbereit=, dereinst selig im Herrn zu entschlafen.“ Gleichzeitig mit Marchall war eine ganze Anzahl französischer Priester abgefallen. Es war eine bunte Gesellschaft. Einzelne Züge mögen dieses „Als ich mich mit Hrn. Chavard zu Tische setzte“, schreibt Marchall, „erlaubte ich mir im Stillen mein Benedicite zu beten, worauf er mir mit ironischem Lächeln bemerkte:„Haben Sie sich dieser barbarischen Sitten noch nicht entwöhnt?“ Er hatte eine gebildetere und priesterlichere Gewohnheit, als die sein Tischgebet zu verrichten; sie bestand darin, vor der Gesellschaft die Haarflechten seiner Nachbarin zu glätten. Eine Rede des Saint=Ange in Chenebourg grenzte an's Fabelhafte. Man beschuldigt mich, rief er aus, in diesem Canton Kinder erzeugt zu haben. Nun aber kann ich Ihnen die Versicherung geben, daß es nicht meine Schuld ist, wenn diese unschuldigen Kleinen das Tageslicht erblickt haben. Sie sind... lfolgt eine schreckliche Blasphemie]. Er verreiste nach Bern, indem er dem Genfer Comité die angenehme Sorge überließ, seine Schulden zu bezahlen. Nachdem er„altkatholischer“ Pfarrer von Biel geworden, verehelichte er sich mit einer jungen Protestantin, wovon er Pius IX. schriftliche Mittheilung machte.8. Nach verschiedenen eingezogenen Erkundigungen hatten wir es bald heraus, daß Chr. Quily im Hotel Vellevue in Bern auf Rechnung der Cultusdirection bedeutende Schulden gemacht, daß er gerne Branntwein trinke und daß man ihn gebeten habe, mit seinem geckenhaften und stürmischen Wesen sein Glück anderswo zu versuchen. Hr. Risse war in der Diöcese Chalons=sur=Marne Pfarrer gewesen. Er kam zu mir mit einem Reisesack, worin die Werke des Rabelais und ein Dutzend silberner Bestecke mit jedem Schritte an einander prallten. Er hatte ein breites eingedrücktes Gesicht, gemeine Gesichtszüge, roch nach und goß nie Wasser in seinen Wein. Das Branntweintrinken und das Rauchen war ihm eine Lieblingsbeschäftigung; dagegen predigte er schlecht und betete nie!— Im Uebrigen war er ordentlich und ich war weit davon entfernt zu ahnen, was da kommen sollte. Als Herr Risse eines Tages aus der Kirche trat, wurde er plötzlich arretirt, laut eines Verhaftbefehls, welchen der Staatsanwalt von Epernay gegen den des Diebstahls und der Nothzucht schuldig erkannten Hen. Risse hatte ergehen lassen. Mein unglücklicher Vicar ward alsbald der französischen Polizei ausgeliefert, vor das Geschwornengericht des Marnedepartements gestellt und zu zehnjähriger Haft rerurtheilt. P. Hyacinth sagte mir eines Tages mit einer an Muthlosigkeit grenzenden Schwermuth:„Was will man doch mit Priestern anfangen, die man nicht einmal zu rechtschaffenen Leuten zählen darf?“ Hr. Quily, von einigen hitzigen Köpfen unterstützt, neckte Loyson unaufhörlich vurch seine Tadelsucht und sein zügelloses Benehmen. In Chenebourg hatte er eine ganz eigene Liturgie eingeführt mit der Communion unter beiden Gestalten. Statt der Hostien weihte und genoß man Butterkuchen. Hr. Loyson erhob denn auch allen Ernstes gegen ein solches unqualificirbares Vorgehen Einsprache. Von Zeit zu Zeit entledigten wir uns einiger unglücklichen Priester, die im üblen Rufe standen. Einer aber, den ich seit langer Zeit im Hause hatte, machte mir viele Hoffnung. Er gab sich für reich aus, predigte gut und zog mit aller Heftigkeit gegen allzu heirathslustige Priester los. Ich empfahl ihn daher in gutem Glauben den Wählern von Grand=Saconnex; aber der Courrier" veröffentlichte so unsaubere Geschichten über ihn, daß er durchfiel. Ich vernahm bald, daß er mich hintergangen und seine Hand einer Ladenjungfer versprochen hatte. Um dieselbe Zeit fand die Verlobung des Pfarrers von Chenebourg statt. Da ich mich weigerte, die Trauungsrede zu halten, so fiel diese Ehre Hrn. Pelissier zu. Dieser bereitete für diesen Anlaß eine donnernde Rede vor, in welcher er beweisen wollte, daß der kirchliche Cölibat eine Infamie sei.“ Wessen Geistes Kinder Jene waren, die den Apostaten entgegenjauchzten, darüber konnte Marchall nicht im Ungewissen bleiben. Eines Tages sagte ihm Jemand:„Mein wackerer Herr Pfarrer! ich bin ein Freidenker; aber ich liebe Sie dennoch sehr, denn Sie sind ein Mann des Angriffes!“„Weiterhin kam mir ein Communard entgegen; der rühmte sich mein Compatriot zu sein, während seine Lobeserhebungen wie ein giftiger Pfeil mir das Herz durchbohrten. Unter meinen Wählern befanden sich kaum zehn, die dem Gottesdienste fleißig beiwohnten und ich bekam bei der Messe meistens nur solche zu sehen, die gar nicht daran glaubtrn.„„ Eltal=ma=R. N..4 Mehrere unter meinen Anhängern waren Staalsangesteute. Auch die Wirthe und Krämer wußten es trefflich einzurichten. Der Mann gab sich für liberal aus, um bei den Liberalen gut gelitten zu sein, die Frau aber nannte sich römisch katholisch, um auch nach dieser Seite hin die Kundschaft zu bewahren. Man führte mir viele Leichen zu, weil ich sie kostenfrei beerdigte, aber höchst selten berief man mich zu einem Kranken. Nur wenige Brautleute ließen sich in der Kirche einsegnen und die meisten unserer Erstcommunicanten ließen sich ihre Kleider von der Armenpflege verabfolgen. Unsere Religion war ein lebloser Körper, weil weder die Priester noch die Gläubigen den Glauben besaßen. Unser Gottesdienst sah trocken und prosaisch aus und mit bedrängtem und gewissensbangem Herzen dachte ich oft bei mir selbst: Warum muß denn diese schöne Kirche denen gehören, die sie nicht besuchen, während die wahrhaft gläubigen Katholiken in engen Schlupfwinkeln sich versammeln müssen: Einige ehrenwerthe Ausnahmen abgerechnet, sah ich sämmtliche rechtlichen „Nun ja— ich streit' es Euch ja auch nicht ab,“ sagte Smith ruhig, während die Anderen lachten.—„Ihr könntet Euch aber auch eben so gut Johns oder Brown oder Philipps nennen, und wir Alle hier würden deshalb nicht klüger sein.“ „Euer Name ist Smith, wie?“ sagte der Kentuckier, den die Ruhe des Spielers ärgerte. 44 1n9 uer Gaut: Bi. 9. „Ich nenne mich so,“ erwiderte aber lachelnd der Lange, die Karten durch die Finger schnellend—„doch jetzt, Gentlemen, hoffe ich, daß mir Jemand die Freude macht, das Gold hier abzuholen, das er heut Abend gewinnen will. Es muß acht Uhr vorüber sein, und die Nächte sind überdies so kurz.“ Einzelne setzten sich jetzt zu dem Tische. und es dauerte nicht lange, so war alles Andere im Interesse des tückischen Spiels vergessen und verschwommen. Von dem Sheriff gefolgt, ging indessen Siftly, der seinen Plan so plötzlich geändert, wieder hinaus aus dem Zelte und langsam die Straße hinauf, während Hale wenige Minuten später an seiner Seite war..„5 fucht: in Lam bertinbrechend „Nun?“ sagte der Sheriff und suchte in dem hereinorechenden Abend das Gesicht des Fremden zu erkennen, das Hut und Bart aber vollständig beschattete—„meine frühere Beschreibung paßte doch auf ein Haar, und jetzt scheint Ihr Euch auf einmal anders besonnen zu haben. War das nicht jener Smith, den Ihr meintet?“ „Nein,“ sagte Siftly ruhig—„es thut mir leid. Euch umsonst bemüht zu haben, und ich wollte, ich hätte mir den Mann vorher selber angesehen.— Aber es soll wenigstens für Euch nicht ganz umsonst gewesen sein, und wenn Ihr—“. gs. 16a Kr2 „Ich dank' Euch,“ sagte Hale, ziemlich kalt die ausgestrecte Hand des Fremden zurückschiebend—„es ist meine Pflicht den ehrlichen Mann zu unterstützen und Schurken ausfindig zu machen und zu entlarven. Für Geleistetes habe ich meine bestimmten Sporteln. Kennt Ihr diesen Smith'“....., Srimet Eösile fem Sistly zögerte einen Augenblia mit der untwort, endlich sagte er: „Ja— von den Staaten her. In San Francisco bin ich nur einmal mit ihm zusammengetroffen.“ „Euer Name ist—?“ — Setth:„„ „Also gute Nacht, Mr. Siftly,“ sagte der Syeriff, indem er stehen blieb, um die Straße wieder zurück nach seinem eigenen Zelte zu gehen.„Wenn Ihr Euch den Mann noch einmal genauer betrachtet habt und Eure jetzige gute Meinung über ihn vielleicht ändern solltet, stehe ich Euch wieder zu Diensten.“ (Fortsetzung folgr.) eits hat er noch zu viele Dogmen und Gebräuche beibehalten, i ich ein eifriger Anbeter der Freiheit und fühlte eine unüberwindliche Abscheinbaren Anhänger wirklich fesseln zu können.“. r. I neigung gegen die ultramontanen Doktrinen. Von diesem Gefühle gemehr zu: denken gibt die unbestreitbare Thatsache, daß diese kirch= leitet, hielt ich während der Fastenzeit eine Reihe von Predigten, die Leute uns der kücken winden, indeß die Wankelmüthigen uns die Hand reichten gadr sich als„isprel;— d.., ein wenig lisperlich and sehre u. släudig— ausgaben., 6 Da ich der einuge„liberale“ Pfarrer des Cantons war, so konnte ich keine Amtsbrüder besuchen. Mein nächster Nachbar war der Pfarrer— von St. Imer, ein gater Junge, der eben dran war, mit einer Müllerstochter ins Reine zu kommen.: Der Tag seiner Verlobung war für die ganze Thatichaft ein Tag allgemeiner. Erbauung. Drei wackere Reformatoren inauguricten dabei die Rückkehr zu den Sitten der Urkirche, indem sie im Gasthof zur Krone einen Ball eröffneten, Voy der Gallerie aus ertönte stürmischer Beifall und die frommen Pfarrkinder riefen hocherfreut„Bravo! Das sind einmal rechte Pfarrer! solche müssen wir haben!“ Marchall faßt sein Urtheil über die Zukunft dieser ganzen Bewegung nach solchen Wahrnehmungen folgendermaßen: „Ich muß es den Staatsmännern Geufs frei bekennen, daß sie sich durch die Fortsetzung eines schlechten Beginnens eine wahre Sysiphusarbeit aufhalsen. Der„liberale: Katholicismus ist so leudenlahm und verschrieen, daß kein einziger gläubiger Christ sich ihm anschließen kann. Anderersetts um seine Noch mebr. liche Revokution zu der Loge in nohen: Beziehungen steht. Unsere kleine Kirche war ein Werk der Freimaurer. Herr Cadion wußte dies par wohl und suchte seinen Trost darin, sich unter die Freunde der Wahrheite aufnehmen zu lassen. Auf der Einladungskarte stand zu lesen:=Aufnahme des Profanen Eadiou, Vicar von Genf.= Von diesem Tage war Cadiou, wenn auch nicht gerade ein Redner, so doch ein Eingeweihter und ein Volksmann.“ Gie wissen vielleicht nicht, daß ich mit dem Groß=Orient in Verbindung stehe,“ fagte eines Tages Quily zu Marchall. Ich murmelte ganz leise nach solchen und ähnlichen Entdeckungen die märchenhaften Worte vor mich hin:„Laßt uns von dannen ziehen!“ Die Majorität des Genfer Großen=Rothes ließ sich denn auch in der That den Ratholiken gegenüber zu brutalen Gewaltmaßregeln hinreißen. Durch Gesetze verbot sie jeden äußeren Gottesdienst, untersagte das Tragen-der Soutane und hob sämmtliche religiöse Orden auf, indem sie zugleich deren Güter einzog. Diese.waltthätigkeiten machten auf Marchall einen solchen Eindruck, daß er seine Sympathieen und sein innigstes Mitleiden ihnen zuwendete. „Ich hatte es selbst mit angesehen, wie die Armenschwestern weinend ihr Kloster in Carouge verließen. Ich dachte an den tiefen Seelenschmerz diesce verstoßenen Engel, als mir von Herrn Chavard die Einladung zukam, mich zu ihm zu begeben. Ich folgte seinem Wunsche und fand den wackern Pfarrer nicht etwa in seinem Breviergebet vertieft, wohl aber damit beschäftigt, seine beiden Zwillinge in einem Badezuber zu waschen. Mein Herz empörte sich beim Anblick dieser ekelhaft kindischen Sorgfalt. Leider kostet diese bewegunslose Maschine mehr als sie werth ist. Es braucht ein wahres Sündengeld, um diesen zwitterhaften Cultus, den Niemand besucht, zu unterhalten und die lebenslustigen Priester zu besolden. Jeder Vortrag des Herrn Ehavard kommt den Steuerpflichtigen auf zwei bis dreihundert Franken zu stehen. Wie die unglücklichen Irländer, so müssen auch die Genfer Bauern ihre Aecker mit saurem Schweiße befruchten, um durch deren Ertrag die römischen Priester zu unterhalten, die sie hoch verehren und zugleich die freisinnigen Priester zu- nähren, die ihnen von Grund aus verhaßt sind. Dieser Gedanke war es, der mich am meisten empörte und es gereichte mir zur süßen Befriedigung, denken zu können: Ich gehöre doch wenigstens nicht mehr zur Zahl dieser Blutfauger! Trotz der fleberhaften Anstrengungen gewisser Parteiführer hat für die sog. Reform in der französischen Schweiz der Todeskampf: bereits begonnen. Die wahren Katholiken, die orthodoxen Protestanten, alle Familien, die sich selbst achten, alle redlichen Seelen, die noch Etwas auf Recht und Gerechtigkeit=halten, stehen ihr feindlich gegenüber; ihr mangelt die wahre innere Lebenskraft! Der barsche Gensdarm nur kann ihr ein siechendes Dasein fristen.„Wenn aber eine Religion nur mit Hülfe: des Pokizeistockes Anerkennung, finden kann, so ist, es um sie fürwahr schlimm bestellt. Die„Liberalen“ füllen die Wahlurnen und meinen; hiermit sei Alles gethanz doch sie thuschen sich gewaltig; denn wie man einen Hasen braucht um Hasenpfeffer zu machen, so braucht“s doch gewißein bischen Religion, um eine Kirche zu begründen.“ 115135 Jl. 2u. 129 1251 Nach dem Gesagten wird man Ddie zunlautere Quelle bereits exrathen, aus welcher dei diesen Priestern. die=Auflehnung gegen die Unfehlbarkeit stot. m:##c mis## m „Sit kommen wohl in Ehesachev zu mir!“ sagte gleich bei der ersten-Begegnung-Hyaciuth: zu Marchall ihn fest ins Auge fassend. „Wir werden dies später. sehen, mein Vater; vor der Hand, fliehe ich deur Syllabus und die woralische: Ordnung und will ein wenigefreie, Laft genießen.“.„Wie lieben aber doch gewiß ein Frauenzimmer, das Sie mit Gegenliebe lohnt und Sie sind wohl gesonnen, sie zu heirathen!?—„Ist. dies eine absolut nathwendige Bedingung, um einer Ihrer Mitarbeiter zu werden?“—„Absolut nehwendig nicht, aber der Sötlbat ist Hierlzu Land verpönt! n.: 7 „Mir war'“, schreibt Marchall,„nach dieser ersten Unterredung, als ob ich eben aus einem tiefen Schlafe halb aufwachte, ungewiß, ob ich wache, oder trämne“:: u###ron uf mrS Wie der gute„Vater“, so brachte auch Hr. Chavord vorerst die Eheftage uuf's. Tapet und bewies mit wissenschaftlichen oder hyzienischen Argumenten, daß der Cölibat unmöglich sei. Es sei dies, nebst einigen Bedenken über das neue Dogma von der Unfehlbarkeit, der einzige Beweggrund gewesen, der ihn nach Genf geführt. Er erzählte wir, daß er seit mehreren Jahren einen vierzigjährigen Engel liebe und daß dieser Engel auch ihr liebe; sein Gewissen sei beunruhigt und er wolle es nun beschwichtigen. Indem ich ihm das lebhafteste Interesse bewies, dachte ich im Geheimen:„Wie ist doch diese Unfehlbarkeit eben recht gekommen, um einer so kritischen Lage ein Ende zu machen!“ Hr. Chavard zeigte mir auch das Buch, an dem er seit 15 Jahren gearbeitet hatte, um die Rechtmäßigkeit und Nothwendigkeit der Priesterehe zu demonstriren. Trotzdem war er sehr verlegen. Seine Schwester, Nonne in Marseille, schrieb ihm täglich schreckliche Briefe. Doch der kam ihm mit achtseitigen feingeschriemußte die Theologie fatalerweise das zu perlassen, so war es heim Turchlesen nachstehenden mit Thränen benoetzten Prieses, den mir ein:s meiner ehrmaligen Beichtkinder zusanzte: „O, ehrwürdiger Vater! Sie haben einst die Weinenden zur Hoffnung ermuntert: Sie haben so vielen leidenden und trauernden Seelen die Ruhr und den innern Frieden wiedergegeben.—9, Sie können unmdglich in jener Gesellschaft verbleiben, die Sie jetzt umgibt. Ich kann mir nicht erklären, wie Sie dahin kommen konnten, wo Sie sind; mein Herz aber sagt mir, daß Sie viel zu leiden haben. O, ich bitte und beschwöre Sie, kommen Sie wieder in den Schooß Ihrer Kirche in Ihr Frankreich, zu Ihren Freunden zurück! O, geben Sie mir die trostvolle Versicherung, daß wir Sie bald wiedersehen werden und daß der Himmel das Gebet der betrübten Seelen nicht unerhört gelassen, die in dankbarer Erinnerung Ihrer gedenken.“ Da trat mir aber wieder der Syllabus wie eine Granitmauer vor die Augen, um meinen Rücktritt in den Schooß der Kirche zu vereiteln und eine geheime unheilvolle Stimme sagte mir:„Es ist zu spät!“ Zwei feindliche Gefühle zerrissen mein Herz. Einerseits empfand ich einen unwiderstehlichen Abscheu vor den freisinnigen Priestern und eine I. große Achtung für den Clerus der römischen Kirche; anderseits aber war einiges Aufsehen erregten. Unsere schöne Kirche war vollgepfropft und ich fand stürmischen Beifall. Ich ließ mich aber nicht ganz beirren; denn meine Zuhörerschaft, die größtentheils aus Freibenkern bestand, beklatschte meistens nur einzelne verwegene Aeußerungen. Oft sagte ich zu mir selbst: Sollte ich je an meiner Sendung unter Euch, meine Brüder, zweifern müssen; soute mir mein Gewissen den Vorgurf machen, ich stifte nur unhei unter Euch, so werde ich mich in ein Trappistentsoster einschließen, um an diesem Zustuchtsorte der mit der Verzweiflung ringenden Sünder meine Gewissensbisse zu vergraben und meine Fehler zu beweinen.... Oder sollte ich wohl in den Armen dieses Mannes(Hyaziuth) meine Zuflucht suchen? Nein! Niemals! denn der Platz ist schon besetzt!“ Deutschland. * Köln, 15. Juni. Das Urtheil der correctionellen Appellationskammer des hiesigen Landgerichtes im Proceß Scheeben hat laut der„Köln. Vztg.“ folgenden Wortlaut: In Erwägung, daß der in Rede stehende, geständlich vom Beschuldigten verfaßte und veröffentlichte Artikel mit der Ueberschrift:„Die Polizei in Marpingen“, mehrere Thatsachen enthält, welche geeignet sind, das Verhalten der Officiere der achten Compagnie vierten Rheinischen Infanterie=Regiments Nr. 30 bei Ausführung ihres Commando's in Marpingen tadelhaft erscheinen zu lassen,— daß hierbei auch diejenigen Thatsachen in Betracht zu ziehen sind, welche nicht unmittelbar mit der Person der Officiere in Verbindung gebracht, sondern den Soldaten oder dem Militär im Allgemeinen zum Vorwurf gemacht werden, indem in Bezug auf diese Thatsachen der Artikel seinem Sinne nach jedenfalls den Vorwurf gegen die Officiere enthält, daß sie dieselben nicht verhindert haben; In Erwägung, daß zum Thatbestande des§ 187 des Strafgesetzbuches der Beweis gehört, daß die Thatsachen, von welchen der Paragraph spricht, wider besseres Wissen behauptet oder verbreitet worden seien; daß aber untergebens feststeht, daß der Beschuldigte vor Veröffentlichung des Artikels in Marpingen anwesend gewesen ist, und dort in einer für ihn glaubhaften Weise die Mittheilungen erhalten hat, welche Gegenstand des Artikels sind; daß daher kein Grund zu der Annahme vorliegt, daß er die in demselben enthaltenen Thatsachen oder einzelne derselben wider besseres Wissen aufgestellt habe. 1# Stehlasset, In Erwägung, anlangend die Anwendung des§ 186 des Strafgesetzbuches, daß zum Thatbestande desselben nicht, wie das erste Urtheil annimmt, das Bewußtsein des Thäters gehört, daß die betreffenden Thatsachen unerwiesen oder unerweisbar seien, daß vielmehr der Begriff des, §.186 gegeben ist, sobald auf der einen Seite objecriv unwahre Thatsachen der bezeichneten Art verhreitet find, und auf der andern Seite nicht der Beweis der Wahrheit dieser Thatsachen erbracht wird, gleichviel,“ ob der Thäter an die Wahrheit oder Beweisbarkeit der Thatsachen ges glaubt hat oder. nichtz, prin#ui#m# it## daß daher das Gericht sich der Untersuchung der Frage nicht entziehen kang, ob dem Beschuldigten der von ihm versuchte Wahrheitsbeweis ges lungen ist. In Erwägung, daß in dieser Beziehung zwar die in dem Artikel auf, gestellte Thatsache„daß der Bürgermeister den Hauptchanin bestimink habe, richts die von dem öffentlichen Ministerium wider das Urtheil des hiesiges Zuch:###zeigericht vom vierzehnten April achtzehnhundert siebenunssiebenzig eingelezte Berufung. * Fulda, 15. Juni. Das freisprechende Erkenntniß des hiesigen Amtsgerichtes. Abth. II. in der bekannten Strafsache gegen den Dompräbendaten Herrn Ph. Engel hierselbst wegen Zuwiderhandelns kgegen die Gesetze ohm 11.:Mat 1873 und vom 21. Mai 1874 durch Abhaltung des Gottesdienstes für die Marianische Sodalität in der verwaisten Hospitalskirche dahier liegt in seinem Wortlaute vor und dürfte auch in weiteren Kreisen Interesse erregen. Dasselbe lautet, nach der Köln. Volksztg.“, folgendermaßen: „Der von dem Angeklagten gegen die Zuständigkeit des unterzeichne. ten Gerichtes erhobene Protest erledigt sich dadurch, daß die welttichen Gerichte berufen und verpflichtet sind, nach den verfassungsmäßig erlasse, nen Gesetzen, welche als solche formell bindend sind, zu entscheiden.— Zur Sache selbst ist durch die heutige Verhandlung, insbesondere durch die Aussagen der abgehörten Zeugen, des Bisthumsverwesers Hahne, Domcapitulars Kalb... Folgendes festgestellt worden. Es bestehl in Fulda eine bereits in früheren Jahrhunderten unter päpstlicher Approbation errichtete kirchliche Bruderschaft unter dem Namen der=Marianischen Bürger= und Junggesellen=Sodalität=, welcher im Anfange dieses Jahrhunderts, nachdem die seither von ihr benutzte Universitäts Kirche (Oratorium Marianum) von dem damaligen Landesherrn den Protestanten übergeben war, von dem damaligen Fürstbischof die hiesige Hospier i talskirche zum h. Geist für ihre gottesdienstliche Versammlungen über. *e wiesen wurde, und welche seitdemt bis auf den heutigen Tag diese Kirche in! für ihren Gottesdienst ununterbrochen benutzt hat. Der regelmäßige er! Gottesdienst der Sodalität ist seitdem an zwei Sonntagen in jedem Monate jedes Mal Vormittags um 70 Uhr gehalten worden und besteht in Messe, Predigt, Gebet und Gesang.— Im Jahre 1864 ist der Angeklagte von dem verstorbenen Bischof Christoph Florentius Kött zum Präses dieser Sodalität bestellt worden und hat seitdem den erwähnten Gotteedienst abgehalten. Derselbe gesteht insbesondere ausdrücklich ein, daß er diesen Gottesdienst auch an den in der Anklage erwähnten Sonntagen... abgehalten hat. Ebenso ist der Anklagte zutreffend geständig, das dieser Gottesdienst auch von solchen besucht worden ist, welche nicht zur Sodalität gehören... Wie indeß durch das Zeugniß des Bisthumsverwesers Hahne festgestellt erscheint und wie das ohne. dies notorisch ist, ist es alte kirchliche Observanz, daß der Gottesdienst der kirchlichen Bruderschaften überhaupt ein öffentlicher ist, der von JeI dermann besucht werden kann, und ist namentlich der Gottesdienst der sämmtlichen übrigen in Fulda bestehenden kirchlichen Bruderschaften ebenwohl ein öffentlicher, der regelmäßig auch von Personen, welche nicht der Bruderschaft angehören, besucht wird. Durch die Aussagen der eingangs erwähnten Zeugen ist zudem festgestellt, daß insbesondere der : Gottesdienst der Marianischen Bürger= und Junggesellen Sodalität von i jeher ein öffentlicher gewesen ist, zu welchem mit den Glocken geläutet wird und an welchem beständig auch Nicht Sodalen Theil genommen haben und Theil nehmen. Hiernach erscheint aber festgestellt, daß der Angeklagte den Sodalitäts Gottesdienst an den in der Anklage erwähnten vier Sonntagen in herkömmlichen, seit Generationen bestehenden Weise in der vom zuständigen Bischof hierfür bestimmten Kirche und zu der herkömmlichen Tageszeit abgehalten hat, und daß er zur Abhaltung dieses Gottesdienstes von dem zuständigen Bischofe in gesetzlicher Weise — bereits vor Erlaß des Gesetzes vom 11. Mai 1873— ermächtigt worden ist.— Nach dem Vorbemerkten erscheint es auch völlig unerheblich, daß der Hospitalspfarrer Ney Ende vorigen Jahres gestorben und dessen Stelle dermalen noch erledigt ist, indem der Angeklagte seine Befugniß zur Benutzung der Hospitalskirche nicht von einer Genehmigung des Hospitalspfarrers herleitet, die Hospitalskirche vielmehr der Sodalität zur Benutzung überwiesen und dadurch quasi Pfarrkirche der Sodalität geworden ist. Cfr. Schulte, Katholisches Kirchenrecht,§ 178.— Von einer Umgehung der sogen. Maigesetze endlich oder einer Absicht der Umgehung derselben kann aber vorliegend schon um deswillen keine Rede sein, weil der vom Angeklagten abgehaltene Gottesdienst und der Gottesdienst der Haspitalspfarxti zu ganz verschiedenen Stunden abgehalten wird, die Sodalität ihre besonderen Ealtus Utensilien, Paramente ihren besonderen Küster 2c. 2c. hat und der Gottesdienst derselben für ein ganz verschiedenes Publikum bestimmt ist und gehalten wird, inden der Hospitalspfarrer lediglich Anstaktspfarter..“. ist: Es fällt hiernach dem Angeklagten eine strafbare Handlung, insbesotoert eine Urbertretung der Gesetze vom 11. Mai. 1873 und 21. Mai 1874 überall nicht zur Last. Aus diesen Gründen wird der Angeklagte freigesprochen. Von Rechtswegen. Fulda, am, 4; Mai 1877. Kyl, Amtsgericht, Abth. 15 99; Jk- Rühlag. iu uge + Aus Oesterreich, 14. Juni. Wir schyveben immer, noch. In der letzten Zeit=hat sich allerdings das wohlbegründetese Gerücht verbreitet, daß Rußland förptlich die Rühe in den Stäätchen des earopäischen Süd=Ostens vorhürgt habs und Enzel schlief unterdessen nicht und denen Briefen zu Hilfe und da Feld räumen. „Wenn Ihr Werk Gefahr läuft, Schiffbruch zu leiden“, sagte mir einer meiner Freunde,„so ist daran die Uebereilung schuld, mit welcher Ihre Priester zur Ehe schreiten. Glauben Sie es mir; die öffentliche Meinung läßt sich nich übertölpeln, und die Freidenker selbst, lachen gemäthlich in den Bart hinein, wenn sie sehen, wie diese wackern Priaster die religiöse Reform mit der brennenden Fackel Hymens inquguriren. Uns weiches ist das Loos der Sakristeipüppchen, die vom französischen Basche ie Vostarde Verachter Wertseten eche Hyncinty erklärt= eines Tages rund heraus, er sei bereit zur römischen Kirche zurückzukehren, wenn Pius IX. sich herbeilasse, seiner Anfehldartiit zu entsagen und die Wiege des Mönchleins zu segnen. Bis auf den teutigen Tag hat aber Pius IX. weder den einen noch den andern dieser Wünsche erfüllt. 12 n S J. 9n.5.12 Als katholischer Priester und Missionär, Kämpfer und Vertheidiger einer Kirche, die mir heilig schien, konnte ich mich fest unmöglich mit dem Gedanken vertraut machen, mit 47 Jahren der Gatte eines mehr oder weniger bejahrten Weibes oder der Papa eines Püppchens zu werden, welches sich einst seiner Herkunft schämen müßte. And welchen Schmer; hätte ich überdies durch meine Berehelichung meiner Schwester Florentia, Vorsteherin von 2000 Nonnen, bereiten müssen! Welche Frende, hingegen hätte ich den Feinden unseres erst im Entstehen beFriffenen Werkes gemacht! Behaupteten sie ja schön mit vollem Rechte, daß alle freisinnigen Priester auf der Insel der Liebesgöttin zusummentressen and daß die Weiber in diesem häßlichen Zotenspiele eine weit wichtigrz, Rolle spielen, als der Syllabus. 590 01172 schena i nicht in Abrebe stellen, daß Hr. Loyson auf verheitathete schiscken Kogeh,eg wur während er Gdlibatstrene Geistliche uit un Auns### ansah!, Jarer ging so welt in einem Attwortschreiben an eimen ve gürigen Früester, der sich uns anschließen wolle,uzu deeine fast- nothwendige Bedingung, um als 3 Tösleacheng dest eifeihen gien. g. De Aslch der Vertsigung argen Peg d, eematikt, Pfaretz vöri Chenthlhe: erige eie un iht buen die Virkens aen ehe isce ee ee er Freund aper suchte ich umsonst. Unwillkürkich sehnte ich mich daher nach meiner einsämen Wohnung und nach meiner Famikke.— D Ich empfand einen gewissen Schauder vor meiner eigenen Lage!“ Wenn in diesem Augenblicke einer von den Priestern, die an der Schwelle ihrer Wohnung standen, mir die Hand geboten und mir gesagt hätte:„Armer Freund, Sie sehen ja, daß Sie auf schlüpfriger Bahn sich befinden, kommen Sie doch wieder zurück zu uns!“ so wäre ich ihm wohl weinend in die Arme gefallen. Doch es wollte mir scheinett, als hätten diese Priester nur Spott und Hohn für mich; und mein wiederkehrender Stolz verschaffte mir bald den Sieg über meine Verzaztheft. i.2 Wenn ich um diese Zeit eine ernste Versuchung fühlte, mein den schon gegebenen Besehl zum Laden zurückzunehmen, nicht blos nicht: erwiesen, sondern im Gegentheil durch eine Reihe von Zeugen dargethan is, daß der Hauptmann in Wirklichkeit kein Commando zum Laden ge## geben hat, also guch keine„Veraplassung hahen konnte, ein solches Costshaß szedoch diese Thafsache an und für sich, hicht., Leigut st, einet Tadel im Sinne des§.186 des Strafgesetzbuchzs gegen den Haupt zu begründen, messen erscheinen setzen, und bestimmen, und die Behauptung, der Bürgermeister habe den Haupkmann zur Zurücknahme des gegebenen Befehles veranlaßt, überhaupt unter den gegebenen Verhältnissen für den letztern nichts Verletzendes hath u 3 e u i daß in gleicher Weise die in dem Artikel enthaltene Angabe, das Mi: litär sei„nicht offen auf dem gewöhnlichen Wege durch das Dorf, sondern auf Seitenwegen, wie zum Ueberfall einer Schanze“ herangerückt, zwar die Art, wie die Compagnie den Ort ihrer Bestimmung zu erreichen suchte, in gehässiger Weise darzustellen sucht, und auch insofern nicht der Wahrheit entspricht, als der vom Militär eingeschlagene Seitenweg der nächste zu seinem Bestimmungsorte, der gewöhnliche Weg durch's Dorf aber für dasselbe ein erheblicher Umweg war, wogegen man nach den Worten des Artikels eher das Gegentheil annehmen müßte; daß aber auch, wenn die Wirklichkeit der obigen Darstellung entsprochen hätte, eine solche Maßregel nicht nothwendig als tadelnswerth und verwerflich anzusehen wäre, daher auch in dieser Aufstellung keine solche Thatsache, wie sie der§ 186 des Strafgesetzbuches zum Gegenstande hat, erblickt werden kann; n#in## N 1 5 110#? um daß, wenn in dem Artikel ferner aufgestellt wird, daß bei Räumung des sogenannten Guadenortes nicht der leiseste Widerstand von Seiten der dort versammelten Menge vorgekommen sei, doch bewiesen ist, daß zwar keine thätliche Widersetzlichkeil, jedoch ein passiver Widerstand und Bedrohungen durch Worte statt gefunden haben, und somit das thatkräftige Einschreiten des Militairs gerechtfertigt war; daß aber aus der Faffung des fraglichen Satzes und dem Inhalt des felgenden Satzes angenommen werden kann, daß Beschuldigter unter Widerstand eine thätliche Widersetzlichkeit gemeint hat, und somit auch hier eine unwahre Thatsache nicht vorliegt. In Erwägung, daß nach dem Gesammt=Ergebniß den Beweisaufnahme als erwiesen angenommen werden muß, daß die sonstigen in dem Ertitel mitgetheilten Thatsachen, welche mit Rücksicht auf den§ 186 des Strafgesetzbuches als erheblich in Betracht kommen, sich wirklich zugebragen hibenzue 05 119 Hom intie mu. 10 Lim M1 daß insbesondere als festgestellt anzusehen ist, daß im Dorse ein Fuhrmann eine schwere Verletzung, am Aume erhalten hat;— daß zwar nicht feststeht, daß diese Verletzung, wie der Fuhrmann annimmt, ummittelbar durch den Kolbenstoß eines Soldaten bewirkt worden ist,— daß i der Fuhrmann bei der in Rede stehenden Gelegenheit zur Erde fiel, und mözlicher Weise sich dadurch die Verletzung zugezogen hat, daß jedoch siet der Soshaen oder eineg: derselden Fuloe einer Thätlichleit von Szi. nung, wenngleich die Kegieruong das Mögichie zur Veruhigung.; Panst i daß guch, abgesehen von diesem Vorfalle noch eintge ander: Mithand, thut.Die von Simonzv khulichgestellie Juterpellatzen ider deitct rteh. unwürdigen, was nicht einmal unrichtig ist. Unser bershmter Trinkgelder=Giskra beansprucht das ganze Balkan=Gebiet bis al den Pontus für Habeburg, und dies ist das erste Mal, daß wir ihm Recht geben können. Denn daß bei einer eventuellen Theilung der Türkei die Donau ein oesterreichischer Strom bit an und in das Meer werden muß, das liegt nicht nur im Interesse unserer leiden Hälften, sondern auch in jenen Deutschland's.„Uebrigens lassen sich keine Häuser bauen auf das nun wieder ausgebesserte Perhältniß zwischen Wie und Petersburg, da sehr viel von den Entschließuugen Londons abLängt und dort sollen Schuwalow's neuesie Erktärungen weng roigt haben, da, wie man sagt, Rußland darauf bestehe Konstantknopel zektweilig zu besetzen, um der Armee eine nugthuung zu geben! Schon das einzige Eingreifen Englan## würde den Orient=Krieg auch für Oesterreich außerordentlich verwickeln, weil Rußland, dann die conditid sine qus unsere v Neutralität, das Außer=dem=Spiel=Lassen der DonauStäätchen, nothwendig überschreiten müßte., Kurz, wir können uns in Betreff der auswärtigen Lage noch nicht in rosigen Hoft nungen wiegen.— Auch im Inneren sammen. Der„Ausgleich" hat neuestens men: Die Ungarn, die bisher mit ihrem trag zu den gemeinsamen Lasten; sthon waren, bieten jetzt gar mit jüdischer Knauserei blos 29% und selbst die officiösen Blätter gestehen, daß, wenn die Ungamn darauf beharren, wieder Alkes in Frage kommt. 8 Aus Ungarn, 18. Juni. Das Agramer Blott„Primorak wissen, daß eine beträchtliche Partie Torpedos, die auf Rechnung der fres zösischen Rezierung innder Fabtik Whitehead bei Fiume verfertigt. waren und nach Toulon gehen sollten, auf der Grenz Bahnstation Cormoss (Kreis Görz, am Isonzo) konfiscirt worden sind.: Dies dürfte, wenn“ sich bewährt, desto mehr auffallen, da die russische Regierung ihre vielen Torpedo's, die eben jetzt unseren Donau=Handel sperren ungehindert# der nämlichen Fabrit auf dem Boden des Stephansreiches bezagen bet. Die Orient=Frage hält nochtimmer die ungarischen. Gemüther in geht noch Nichts zueinen Haken bekom50 procentigen B übergnädig angeegt 9 Mhan lungen im Dorfe, wenn auch unerheblicher Art, bewiesen find; 7 daß fernen, was das angebliche Benehmen der Soldaten„wie in eindeslund" betrifft, idargetham ist, daß die Soldaten am späten lbende in den einzelnem Häusern Brod und Betten, beziehungsweise Bettzeug tregatrirt habenn wie es allerdings im eigenen Lande nicht üblich, und den bestehenden Vorschriften nicht entsprechend ist, sowie daß bei dieser Gtlegenheitvauch die mitgetheilten einzelnen Vorfälle stattfunden chaben. 33l: uns z0 un hin Meiimmenle n nni in uupt In Erwägung, daß zwar in Bezug auf die meisten der in Rede stehenden Thatsachen das Verfahren des Militairs unter den obwaltenden Amständen durchaus entfchuldbarerscheins, da die Compagnie im Dorfe Marpingen untergebracht werden mußte, ohne daß vorhen für Quartiare und Verpflegung im geringsten Vorsorge getroffen war und die Truppe leinet widerstrebenden und imur dwr Gewalt nachgebenden Bevölkerung gegenüberstand, der Hauptmann über die Verpflichtung hatte, für das Unterkommen und die Verpflegung seinev Leute zun sorgen; nii##s. daß jedoch, nachdem der Beweis der Wahrheit der fraglichen Thatsachen erbracht ist, der Parügraph einhundertsechsundachtzig des Strafgesetzbuches nicht zur Anwendung gebracht werden kaune daß schließlich auch die Fermn und die Art der Darstellung an und für sich nichk als beleidigend für die Offiziere anzusehen, duher auch die Anwendung der Paragraphen einhundertzweiundneunzig einhundentfünfundachtzig doc. git. ausgeschlossen ist.:.0 a911 311 u k.ls Aus diesen Gründen.“!: verwirft die sructionelle Appellationskammer des königlichen Landgethut.“ Die von Simonyir kürzlich gestellte Interpellatien über diesee## wird vom(Pesther Al.zumit folgenden Worten, zu den Todten igentweder glaube der Baron Simonyi der früheren Versicherung des nisteriums duß die Leitung des auswärtigen Amies sich die Aktion tewahrt hat, daun warf die Zuterpellation überflühig 1— oder. Ab“ Baron Simomzi glaubt umiden Bestand geheimer Allianzen, dann ttatz den Minister, der im gegenwärtigen Stadsum, dar. Orzent; Eirnspe ge, die Interpellation des Herrn Abg. die verlangte Antwort gäbe, in ein— Kloster schicken.“ Dieser syllogismuszggormutuß, Bilt, ri, weil Simonyi einen dritten Fall, nämlich einen Willen##### eiceien philen Vereinbarung, anführen kann und thatsächlich derartige Zessethut auch ent Sinne hatte. Gtündliche Logik thut auch einem Politiker gusz., Die Haltung der kriegswüthigen Partei in Serbien, die„ihre Beziehuig auch mit den ungatischen Seuben hat, Kößt den Uugenn imiz uner miehr sorgnisse ein, wet Ristisch und Genosen in der jüngsten, Vrtz Hinz zui her hezen und die Mehrheituder bald zusammantreienden Stupgutef Häran. haben“ sollen: Die Abgeordneten, thäten, gallerdinet,#z Eerhien zu schafsen—, besonders im Hofen aher ist bie Noth himmelschreiendi.—, und so,wollen wiß, d9s Verpzgng. in den Tagen Devi Aufregung hören Wenige auf Die, Pefäpzige, u eise authenen csien an entiesel seis aufgehörk und der Krieg aniden ungarischen Grenze wäre enziehrt: unser. Brüsseler 100., ten Verlogsung stelen auf fr. auf Nr. 22,.347; 400 am 1. April 1878. Fr.=Loose p. 1872. Bef der am II. d. Statt Sezag, 25.000 ersuchung fühlte, meinen Posten Verantwortlicher Redacteur: J..: Hermann Moeskes in Vonmn.— Vrlag: P. Hauptman u.— Druck der Hauztmaun'schen Buchdruckeri in Vonn(Sa st Nr.).