6. Bonn, Sonntag den 10. Juni 1977(Erste Ausgabe.) Nr. 155. Abonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn inel. Traglohn 4 PMark; bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 Kmart; 4 RMark. Organ für das katholische deutsche Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPfennig. Deutschland. * Berlin, 8. Juni. Die Wiener„Abendpost“ enthält einen Brief aus Petersburg, in welchem es unter Bezugnahme auf die mit der Anwesenheit der russischen Botschafter in Petersburg in Verbindung gebrachten Friedenshoffnungen lautet: „Wenn auch die Pforte jetzt den Krieg zu beendigen wünsche, würde ein fauler Friede doch den Opfern Rußlands nicht entsprechen. Eine längere Ruhe sei nur erreichbar, wenn die türkische Wirthschaft nicht allein in den Balkanprovinzen, sondern auch in den griechischen Provinzen und auf den Inseln vollständig geändert werde. Rußland suche weder Waffenruhm, noch Eroberungen und führe den Krieg nicht für die Slaven allein, sondern für die gesammte christliche Bevölkerung der Türkei von allen Stämmen und Confessionen. Solle der Friede ein solider sein, so müßten die Interessen aller Nationen gewahrt werden und die russische Politik sei durchaus damit einverstanden, wenn dieselben in diesem Sinne die nöthigen Maßregeln nähmen. Auf einer solchen Basis sei man jetzt auf dem Wege, sich mit dem englischen Kabinette zu verständigen. Vor Allem sei es nöthig, den Irrthum zu bekämpfen, daß Rußland die Donaumündungen wolle. Die Donau sei die Lebensader Oesterreichs und Deutschlands, beide hätten ein Interesse und das Recht, zu verlangen, daß der Donaustrom bis zu seinen Mündungen frei sei. Das Project einer Vereinigung Bulgariens mit Rumänien zu einem unabhängigen neutralen Staate werde deshalb in den politischen Kreisen Petersburgs besprochen.“ Die„Abendpost" bemerkt hierzu, sie sei nicht in der Lage, über diese Auffassungen ein Urtheil abzugeben. * Berlin, 8. Juni. Ueber die Vorgänge in Athen liegen Nachrichten von nicht zu unterschätzender Tragweite vor. Die Bildung eines Ministeriums aus den beiden sich seither in Griechenland bekämpfenden Parteien dürfte bereits als Zeichen betrachtet werden, daß man sich in Athen mit entscheidenden Beschlüssen trägt. Wie ein der„Nationalzeitung“ aus Athen zugehendes Telegramm meldet, wird namentlich der Eintritt des Oberst Zimbrakakis als Kriegsminister in das neue Kabinet als ein entscheidendes Symptom angesehen. Der neue Kriegsminister, ein geborener Cretenser, war militärischer Chef des Cretaaufstandes. Wie ein weiteres Telegramm aus Wien vom heutigen meldet, stellen dort eingetroffene Nachrichten aus Athen eine überstürzte Aenderung des Verhältnisses von Griechenland zur Pforte in Aussicht, da man sich in Athen der Besorgniß hingebe, daß ein erster russischer Waffenerfolg zum Friedensschluß führen könnte, ohne daß Griechenland überhaupt in Frage käme. Bei den nahen Beziehungen zwischen den Höfen von St. Petersburg und Athen hat man jedenfalls in letzterem hinlängliche Helegenheit, um sich über die an leitender russischer Steue vorgeschlagenen Tendenzen zu, vergewissern. Das Losschlagen von Griechenland, das so in nächste Aussicht gestellt wird, würde, wenn es sich bewahrheitet, ein neues Element, das sich bis jetzt in zuwartender Stellung befindet, das gesammte Griechenthum der Levante mehr oder minder engagiren. Gleichzeitig wird aus Konstantinopel vom 7. durch„W. T..“ folgendes Telegramm der„Agence Havas“ übermittelt:„Wie verlautet, soll die Pforte beabsichtigen, an die griechische Regierung eine Note wegen der Rüstungen Griechenlands zu richten.“ Graf Münster, der deutsche Batschafter in London, wird sich, wie der„Morning Advertiser“ erfährt, im Laufe weniger Tage auf eine Urlaubsreise begeben, die sich auf vier bis sechs Wochen ausdehnen dürfte. Es heißt, daß er auch dem Kaiser von Deutschland in Gastein seine Aufwartung machen wird. Der „Advertiser“ sieht in der Abwesenheit des deutschen Gesandten von seinem Posten in der gegenwärtigen Krisis einen Beweis, daß während der nächsten Wochen nicht leicht irgend welche Unterhandlungen von Wichtigkeit stattfinden dürften.— Wie verlautet, wird demnächst auch der russische Reichskanzler auf sechs Wochen nach Deutschland in die Ferien kommen. Das scheint darauf hinzudeuten, daß die Diplomatie vorläufig dem Schwerte allein die Arbeit überlasse. Die Kaiserin Augusta trifft nach vollendeter Badener Cur am 12. d. im Residenzschloß zu Coblenz ein.— Der russische Botschafter Baron v. Lubril ist heute Abend hier wieder eingetroffen.— Der deutsche Gesandte in Stockholm, v. Pfuel, ist am Mittwoch auf etwa drei Wochen von hier zum Curgebrauch nach Ems abgereist. Wegen einer Erkältung des Kaisers(über welche der„ReichsAnzeiger“ folgenden Bericht bringt:„Se. Majestät der Kaiser und König sind in Folge eines mit der Rückkehr von Liegnitz eingetretenen Erkältungszustandes, verbunden mit Heiserkeit, genöthigt worden, das Zimmer zu hüten") wird eine für morgen angeordnete Besichtigung der Garde=Feldartillerie-Brigade durch den commandirenden General des Gardecorps, Prinzen August von Würtemberg erfolgen. Das auf Sonntag in Potsdam anberaumte Stiftungsfest des Lehr-Infanteriebataillons ist zunächst auf eine Woche verschoben und die Abreise des Kaisers nach Ems silbstredend von der vollständigen Hebung des jetzigen Unwohlseins abhängig. Auf die liberalen Zeitungen paßt bekanntlich am besten das Sprüchwort: Sie lügen wie gedruckt. Da bringt heute die „Nationalztg.“ einen Bericht aus Rom über die Feier des 3. Juni. Der Berichterstatter behauptet nun, daß am 3. in Rom die Papstfeier vor der liberalen Verfassungsfeier ganz in den Hinlergrund getreten sei, während bekanntlich an diesem Tage ganz Rom nach Pietro in vincolis und nach dem Vatican wallsahrtete und nur einige Buzzuri eine liberale Demonstration in Scene setzten, die aber selbst der Polizei so unwürdig erschien, daz sie verboten wurde. Ferner sollen bei der Audienz der Ikaliener am 3. d. von italienischen Pilgern Adressen veriesen worden sein, die das Nonplusultra von Schmähungen auf die Unita Italia und ihren König enthalten hätten; eben ° soll der Papst seine letzte Kraft aufgeboten haben, um in seiner Ansprache an die italienischen Pilger die italienische Renerung niederzudonnern. An alle dem ist rein nichts Wahres. Der h. Vater hat am Sonntage weder eine Adresse angenommen, noch eine Ansprache darauf gehalten, sondern nur einige wenige steundliche Worte an die italienische Deputation gerichtet.— Herr von Bennigsen ist im Quirinal empfangen worden. Victor Emanuel soll ihn mit den Worten begrüßt haben:„Ecco, eer erste Pilger, der in den Quirinal kommt.“ In den Vatican burfte er wahrscheinlich nicht gelangen, und wird somit Bennigsen senen merkwürdigen Leuten zugezählt werden müssen, die in Kom waren und den Papst nicht gesehen haben. Uebrigens gilt n Rom Bennigsen als Delegat der deutschen Logen und glaubt Ger“; daß seine Mission darin bestehe, mit den internationalen beheimbünden über die nächste Angriffsweise gegen das Papstthum zu conferiren. Wie„liberale“ Blätter melden, sollen„zu Ehren“ des Herrn v. Bennigsen in Pompeji„besondere Ausgrabungen“ stattgefunden haben. Die italienische„Regierung hat, bemerkt dazu „Germania“, alle Veranlassung, Herrn v. Bennigsen den Hof machen, und wir begreifen die Genugthuung, mit welcher man in deutschen„liberalen" Blättern von diesen Sympathiebezeugungen Act nimmt; aber„besondere" Ausgrabungen zu Gunsten Jemandes veranstalten lassen, das könnte höchstens der Abbé Richard fertig bringen, nämlich wenn er wie beim Quellwasser wüßte, in welchen Adern der Erde Antiquitäten begraben sind. In Pompeji werden bekanntlich seit geraumer Zeit ununterbrochen Ausgrabungen vorgenommen, und wer einmal diesen zugeschaut hat, der weiß, daß man oft sehr, sehr lange warten muß, ehe„was“ gefunden wird. Wenn man also Herrn v. Bennigsen nicht von der Sonne des Vesuv halbe Tage lang rösten lassen wollte, so konnten die vorgenommenen„besonderen“ Ausgrabungen nur den Sinn haben, daß man erst„was“ in die Lava hineingesteckt hat, was dann herausgezogen werden sollte. Auf diese Weise könnten in Pompeji allerdings auch einmal Hannover=Altenbeckener Stammactien„besonders ausgegraben" werden! Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ bringt folgenden, jedenfalls inspirirten Artikel: „In der Hegelschen Angelegenheit wird die allerhöchste Entscheidung demnächst erfolgen. Die Behauptung, daß Hegel in seinem Abschiedsgesuche die Mißhelligkeiten mit dem Oberkirchenrathe gar nicht berührt habe, ist unrichtig, vielmehr ist in dem Gesuche die Verschiedenheit der Ansichten über die Aufgaben des Kirchenregiments wesentlich betont. Allerdings ist aber schließlich als Grund für das Gesuch die Abnahme der Kräfte angeführt worden.“ Solche Stürme, wie jetzt, haben noch niemals unsere Kreissynoden durchwogt; eine solche Heftigkeit des Ausdrucks, wie jetzt, ist im Kampfe der Parteien noch nie dagewesen. Es handelt sich auch um nichts weniger, als um die Abschaffung des apostolischen Glaubensbekenntnisses beim Gottesdienste, ein Project, das, wenn es durchginge, den christlichen Charakter der evangelischen Landeskirche aufheben würde. Zur Charakterisirung der Verhandlungen citiren wir nur folgende Mittheilung der „Kreuzztg.“: Der liberale Prediger Rhode, der Hauptvertheidiger des auf Abschaffung des Apostolicums zielenden Antrages, bediente sich bei seinem Reden u. a. folgender Ausdrücke:„Er vertheidige seine Sache nicht aus Niederträchtigkeit; man müsse die Orthodoxen mit Gewalt zur Vernunft bringen, ohne Gewalt gehe es nicht ab, die Herren Orthodoxen riefen ihren Herrn Zebaoth gegen die Liberalen an, er freue sich, in das Pulverfaß einen Funken. geworfen zu haben." Das ist die Sprache der„friedfertigen", der„freien", der„theologisch gebildeten“ Richtung. Prof. Pfleiderer(liberal) brauchte gegen die(orthodoxen) Geistlichen von Jacobi folgende Wendungen:„Lernen Sie mehr! Sie haben nicht genug gelernt! Erboßen Sie sich nicht so! Sie haben nichts gelernt, als poltern!" Von verschiedenen Seiten wird gemeldet, die Einberufung des Reichstages zum Herbst sei wahrscheinlich geworden. Bald heißt es, die in den Rheinlanden nöthig werdenden militärischen Verstärkungen forderten den Zusammentritt des Parlamentes, bald soll der deutsch=österreichisch Handelsvertrag die Abgeordneten hierher führen. Die„Magdeb. Ztg.“ hört, daß den beiden Angaben keinerlei thatsächliches Moment zu Grunde liegt; der Reichstag wird erst nach dem preußischen Landtage in seine Beratbungen eintreten. und darüber pergeor das laufenoe Juhr. Eive außerordentliche Session steht durchaus nicht in Rede, denn es liegt nichts vor, was zu einer Herbstcampagne des Parlaments Anlaß geben könnte.„ Der Text des Unterrichtsgesetzes liegt nunmehr im Drucke vor, wird jedoch erst mit den Motiven ausgegeben werden, dere.: Ausarbeitung und Revision gleichfalls vollendet ist und deren Vertheilung an die anderen Ressorts gegen Ende des Monats wird erfolgen können; es ist selbstverständlich, daß die sehr schwierige Verhandlung mit den anderen Ministerien, namentlich mit dem Finanzministerium und schließlich mit dem gesammten Staatsministerium keinesfalls so gefördert werden kann, daß die Erledigung bis zur nächsten Landtagssession in Aussicht zu nehmen wäre. „Der preußische Richter, von seiner Schattenseite gezeichnet von Nicolaus Planenberg“ betitel sich eine Schrift, welche vor wenigen Tagen im Verlage von Skrzeczek in Löbau i. Pr. erschienen ist, und welche einiges Aufsehen zu erregen geeignet sein dürfte. Der Verfasser, welher seiner Angabe nach selbst dem Richterstande angehört, aber mntweder nicht mehr im Amte##rsk,###### gn e e. ir.chlazer k. ggmm.:. S s kein sein kann, weil er im Namensvereichniß des„Jahrbuches für; welche bei Beg Maymed ein Nachtlager bezogen hatten. Das feindliche Judenverfolgung in der Moldaustadt Dorohoy. Judenfamilien wurden am 3. Juni ausgeplündert, wobei es einen Todten und 24 Verwundete gab. Der Schaden beläuft sich auf 90,000 Ducaten. Die Thorarollen wurden aus der Bundeslade gerissen und in den Abort geworfen, das Innere der Synagoge demolirt. Dem Bürgermeister war es unmöglich der über die jüdische Volksausbeutung ergrimmten Menge Einhalt zu thun. Die „Alliance Israelite“ ruft Andrassys Intervention an. * Wien, 8. Juni. Das„Tagblatt“ meldet aus Constantinopel: Das griechische Journal„Metharythissis“ meldet: Die Regierung sequestrirte das unbewegliche Vermögen des nach Paris abgereisten Abg. Bankiers Zografos Plojesti. Italien. * Rom, 6. Juni. Cardinal=Erzbischof Guibert wird in den nächsten Tagen hier erwartet. In gut unterrichteten(?) katholischen Kreisen glaubt man, er reise auf Ersuchen der französischen Regierung. Es handele sich darum, durch den Einfluß des Vaticans zu erreichen, daß Graf Chambord die legitimistischen Senatoren bestimme, für Auflösung der Kammer zu stimmen. Guibert soll auch als Vermittler zwischen der Regierung und Don Carlos gedient haben. Man versichert, Graf Chambord habe ein Schreiben an den Papst gerichtet. Frankreich. * Paris, 7. Juni. Beim dritten Wahlgange wurde Victotorien Sardou mit 19 von 37 Stimmen gegen'Audiffret=Pasquier und de Lisle zum Mitglied der Academie gewählt. * Paris, 8. Juni. Der Proceß des Präsidenten des Pariser Gemeinderathes, Bonnet Duverdier, kam heute vor dem Zuchtpolizeigerichte zur Verhandlung. Bonnet Duverdier ist der Beleidigung des Marschalls Mac Mahon, Chambard, Gemeinderath von St. Denis, Alexandre und Boyer fino der Organisirung einer gesetzwidrigen Versammlung beschuldigt. Die Zeugen sagen aus, die Versammlung sei nicht privat, sondern öffentlich gewesen, auch habe Duverdier in beleidigenden Ausdrücken über den Marschall gesprochen und gesagt, wenn das Volk nicht Sieger bei der Abstimmung bliebe, werde es gegen die Verräther einschreiten; dabei habe der Redner eine Bewegung gemacht, als wolle er den Marschall erschießen. Duverdier wurde zu fünfzehn Monaten Gefängniß und 2000 Francs Geldbuße, die zwei Angeklagten Chambard und Alexandre zu je zwei Monaten und 1000 Francs, Boyer dagegen nur zu einem Monat und 500 Francs Geldbuße verurtheilt. Spanien. * Madrid, 7. Juni. In der heutigen Sitzung des Congresses erklärte der Minister des Innern, die in Biscaya vorgenommenen Verhaftungen seien durch Umtriebe veranlaßt worden, welche darauf abzielten, die öffentliche Ruhe durch republikanische Kundgebungen zu stören. Belgien. * Brüssel, 8. Juni. In der heutigen Sitzung der Kammer interpellirte der Deputirte Frère=Orban die Regierung wegen der auf Veranlassung des katholischen Pfarrers Anthée(ProNamur) erfolgten Verhaftung eines protestantischen Geisthen durch einen Gensdarmen. Seitens der Regierung wurde erklärt, daß wegen des Vorganges eine Untersuchung eingeleitet worden sei. Der russisch=türkische Krieg. Während die ersten, aus englischen Blättern stammenden Berichte über das Gefecht bei Begli=Achmed meldeten, daß daselbst die gesammte von Mussa Pascha commandirte Tscherkessen=Cavallerie von den Rufsen niedergemacht worden sei, lautet jetzt das officielle Telegramm des Commandanten der russischen Kaukasusarmee ganz anders. Dasselbe lautet:„Ich beeile mich, Ew. Majestät durch eine glänzende Waffenthat der Cavallerie zu erfreuen, welche am 30. Mai bei Tagesanbruch beim Dorfe Beg Mahmed stattfand. Nachdem Generaladjutant Loris Melikow am 30. Mai mit der Grenadierdivision in Hadji Khalil(S. von Kars) angekommen war, schickte er, da er wußte, daß die feindliche Gebirgsartillerie Mussa Pascha Kunduchow's auf der Straße nach Kars vom SoghanluDagh heruntergerückt war, sofort am Abend die 2. Cavalleriedivision mit dem 2. Daghestan'schen Kumyko=Kabardin'schen Regiment und 16 berittenen Geschützen unter dem allgemeinen Oberbefehl des Generalmajors Fürsten Tschawtschawadse nach Ardost und weiter vor. Um Mitternacht wurden die Wachtfeuer der Reiterei Kunduchow's bemerkt, Greche dnl Dig Aahmeh im Rachlage: nym geschrieben hat, muß sehr übe Erfahrungen gemacht haben, wie aus der vielen Galle zu schleßen ist, welche uns fast auf jeder Seite seiner Schrift aufstößt Das Bild, das der Verfasser von einem preußischen Richer und seiner Thätigkeit entwirft, ist für denselben allerding wenig schmeichelhaft. Ueber das Treiben der juristischen Stuenten während ihres akademischen Studiums fällt der Verasser zwar ein recht hartes, aber wie uns scheint im Ganzen sichtiges Urtheil. * Darmstadt, 8. Juni. Die, Darmst. Ztg.“ meldet: Das Befinden des Großherzogs war estern Nachmittag und heute Nacht zufriedenstellend. Der Krake speiste gestern zum ersten Male wieder mit Appetit. Scaf anhaltender als bisher. Kräftezustand heute Morgen günstger. O München, 6. Juni. Die sachricht, daß im Ministerium des Aeußern eine Aenderung bevrstehe, wird von einem ministeriellen Reporter der„Augsb. Abendztg.“ heute dementirt. Derselbe Reporter widerspricht inder„A. Allg.=Ztg.“ auch der Annahme, daß eine Auflösung es Landtages bevorstehe. Er meldet vielmehr, daß der Landta, welcher am 2. Juli zusammentritt, ungefähr in drei Wochi das Militär=Budget erledigen und sodann bis Mitte Stember vertagt werden soll. ; v e r z w e i f e l t, w u r d e a b e r n a c h e i n e m l ä n g e r e n G e w e h r g e f e c h t u n d b e s o n d e r s ; n a c h e i n e m H a n d g e m e n g e, i n w e l c h e m d i e H a u p t r o l l e d e r t a p f e r e n 2 t e n Division der Nishegorodzer zu Theil wurde, in die Flucht geschlagen. Unsere Trophäen bestehen aus zwei Gebirgsgeschützen mit vier Munitionskästen, welche von der 4. Escadron der Nishegorodzer erbeutet wurden, zwei Feldzeichen, von denen das eine nach der Aussage der Gefangenen Kunduchow gehört hat, und verschiedenen Waffen. Unter den Gefangenen I befindet sich ein Stabsoffizier von der regulären Armee. Unser Verlust beträgt außer dem bereits im Lager in Folge einer erhaltenen schweren Säbelwunde verstorbenen Fähnrich des Nishegorodschen Regiments Forsbet an Todten und an Verwundeten gegen 30 Soldaten, meistens vom Nishegorodschen Regiment, und zwr mit der blanken Waffe verwundet. 51 Pferde sind theils getödtet, theils verwundet. An feindlichen auf dem Kampfplatze zurückgelassenen Leichen sind allein 83 aufgelesen worden. Am Abend bivouakirte der Corpscommandeur am Kars=Tschai unweit Ardost.“ Constantinopel, 6. Juni. Nachrichten aus Asien melden: Die * R u s s e n m a r s c h i r e n u n b e h e l l i g t a u f d e r t ü r k i s c h e n M i l i t ä r s t r a ß e, w e l c h e v o n Artwin in ihrer Verlängerung über Ispir nach Bajburt und Trapezunt führt. Mukhtar Pascha, welchem die Türken den Schimpfnamen Murdar. der Schmutzige, gegeben haben, ist unauffindbar; er hat activ kaum 1 13,000 Mann, fintemal seine Hauptmacht in Festungen vertheilt ist, während die Engpässe unbewacht bleiben. Die von ihm gemachten Fehler sind schwer gutzumachen. Die von Trapezunt zum Entsatz Mukhtar's abmarschirten Truppen haben Erzerum noch nicht erreicht. Viel wird selbstverständlich von im Umstande abhängen, welche#####r###pen. Lurgg Erzerum noch nicht erreicht. Ismail Kurd Stellung die natriatische Fraktio im Landtage einnehmen wird. 1 Pascha, welcher mit 8000 Mann von Erzerum Mukhtar entsetzen sollte, Stellung dir partto.sc erggteer Mathmatzungen emtk#f; wurde durch die Russen von Erzerum weggedrängt und zieht von Köprikdi durch's Gebirge nach Erzingian. Der Rückzug wird zugleich von der über Delibaba nach Karaderberd anrückenden russischen Colonne bedroht. Den einzigen Erfolg haben die Türken bis jetzt in Suchum Kaleh erlangt, wo sie 17 Kanonen, welche die Russen früher in Kars weggenommen hatten, erbeuteten. Man hofft, daß die Tscherkessen Abdi Pascha's, welcher einen Guerillakrieg eröffnet hat, sich mit 5000 Türken vereinigen werden, die von Batum aus in Suchum Kaleh gelandet sein sollen, um die Etappenstraße im russischen Rücken abzuschneiden. Englischen Consularberichten zufolge wird seit Montag auf der ganzen Donaulinie gekämpft. Von Rustschuk sind fünf neue Bataillone nach Nikopolis gesandt, weil man dort einen Uebergang der Russen befürchtet. Neue Aushebungen von Aiipgragne Gerpen in den Plovinzen gryen brvor, Jloes Buaser Darüber wollen wir uns vorerstatter Muthmaßungen enthalten.— Die heutige Nummer de„Pastoralblattes“ enthält das Glückwunschschreiben, welches# hiesige hochwürdigste Herr Erzbischof an den Papst richtetejowie die darauf erfolgte Antwort. Von Seiten der Müncher Erzdiöcese war dem Papste ein herrlicher kostbarer Kelch, sote ein Geldgeschenk im Betrage von 32,000 Frs. dargebracht wden. Die Uebergabe erfolgte durch den Reichsrath Frhrn. Frankenstein am 1. Juni. Frhr. v. Frankenstein gab in eim Briefe, welcher im heutigen „Pastoralblatte“ theilweise abgedickt ist, einen Bericht über seine Privataudienz. Darnach brachtete der Papst den schönen Kelch mit großem Wohlgefallen id beauftragte den edlen Freiherrn, den Gebern den päpstlich Dank auszusprechen. Die 32,000 Frs. wurden in einer ahmackvollen Cassette in Gold übergeben. Außer dem ist eine nzahl von Paramenten von Klöstern, Vereinen und einzelnendeligen Frauen aus der Erzdiözese München= Freising dem apste als Geschenk übergeben worden. * Wien, 8. Juni. Die hies„Alliance Israelite“ erhält von der Czernowitzer Judengemide einen Bericht über eine von Militär und Pferden in der Provinzen stehen bevor, jedes Vilajet soll 15,000 Mann stellen und jedes fehlende Pferd mit 15 Pfund bußen. Das Vilajet Aleppo soll 15,000 Pferde stellen. Da in Jerusalem Unruhen befürchtet werden, will die Pforte auf Drängen des Prinzen Reuß dort ein Bataillon regulärer Truppen lassen. Die Consuln aus der Provinz berichten, daß allenthalben Anarchie herrsche.— Hier hört man, daß Derby an Schuwalow bei dessen Abgang aus London ein Schreiben folgenden Inhalts gerichtet hat:„Da Sie aus London abreisen, glauben wir zur Aufrechterhaltung freundlicher Beziehungen Ihnen drei Punkte angeben zu müssen, deren Verletzung uns nöthigen würde, die Neutralität aufzugeben: erstens Constantinopel, zweitens die Neutralifirung des Suez Franals, drittens den Persischen Golf und das Vilajet Bagdad. So lange Rußland diese drei Punkte nicht angreift, gibt England ihm freie Hand. Der letzte Satz ist indessen schwerlich richtig; und ebenso zweifelhaft ist einstweilen noch eine fernere Angabe, daß England zugleich mit Oesterreich Verhandlungen angeknüpft habe, gemäß welchen Oesterreich gegebenen Falls bis Constantinopel vordringen soll.— Um officielle Spionage zu verhindern, will die Pforte chiffrirte Telegramme von den Consuln an die Botschafter verbieten, während die Chiffer der Botschafter an die Consuln freibleiben soll. Die hiefigen Zeitungen sind in großer Verlegenheit, weil der Kriegsminister alle Kriegsnachrichten verboten hat, so daß ihre Privat=Correspondenzen vom Kriegstheater werthlos werden. Constantinopel, 8. Juni. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat an die Vertreter der Pforte im Auslande folgendes Telegramm über die letzten Kämpfe mit den Montenegrinern gerichtet: Ich habe Sie bereits davon benachrichtigt, daß die Montenegriner sich an drei Puncten in Bewegung gesetzt hatten. In Folge dessen ist Suleiman Pascha, der Höchstcommandirende der Armee in der Herzegowina, ihnen entgegenmarschirt und hat sie auf den von ihnen besetzten Höhen zwischen Orlata und Kristach angegriffen. Nach einem hartnäckigen Kampfe haben die kaiserlichen Truppen alle Positionen der Montenegriner erobert. Auch das Fort von Kristach ist in unserer Gewalt. Die Belagerung von Iztrop mußten die Montenegriner in Folge dieser Niederlage ebenfalls aufgeben. — Ali Saib Pascha, der Commandirende der Division von Skutari, hat mehrere wichtige Positionen des Feindes genommen. Gleichzeitig hat sich der Brigadegeneral Hadji Hussein Pascha der befestigten Stellungen von Jenikeuy, Sepk und Boyalato bemächtigt. Mehemed Ali Pascha, Commandant von Novi Bazar, meldet, daß er die Montenegriner ebenfalls geschlagen hat und daß unsere Truppen Achvik Bala auf montenegrinischem Gebiete, eine Stunde jenseits der Grenze, besetzt haben. Die Montenegriner haben in allen diesen Kämpfen große Verluste erlitten. Petersburg, 8. Juni. Eine von Ardahan aufgebrochene russische Armee=Abtheilung besetzte Olti ohne Kampf. Die Cavallerie legte 123 Kilometer in 36 Stunden, die Infanterie in zwei Tagen zurück. Die Türken flohen nach Erzerum. Große Vorräthe von Getreide, Munition und Zelten wurden in Pennek und Olti vorgefunden. Bucharest, 8. Juni. Der Czar ist um 12 Uhr heute Mittag mit großem Gefolge, u. A. dem Fürsten und der Fürstin Gortschakow, hier eingetroffen. Gestern forderte eine Proclamation Rosetti's zur Decorirung der Stadt auf. In Folge dessen war der Schmuck, besonders der öffentlichen Gebäude, ein reicher und die Begrüßung durch das Volk eine sympathatische. Wien, 8. Juni. Nach officiellen türkischen Depeschen aus Montenegro sind die Meldungen der„Polit. Corr.“, welche die Bedeutung des von den Türken bei Krstac errungenen Sieges abschwächend, während sie doch die Zersprengung der montenegrinischen Truppen nicht leugnen können, den Thatsachen nicht entsprechend. Wien, 8. Juni. Telegramme des„N. W. Tageblattes“. Kladowa, 7. Juni. Zwei türkische Monitors kamen vorgestern von Nicopolis aus vor Islaz und Flamando an und beschossen vier Stunden hindurch die dortigen russischen und rumänischen Batterieen. Das Feuer wurde rumänischerseits erwidert.— Zwei in einem Boote befindliche russische Officiere wurden bei Turn Magurelli von einem türkischen Moritor gefangen.— Baschi=Bozuks dehnten ihre Streifzüge auf rumänisches Gebiet aus.— Eine Bande Baschi Bozuks, welche über die Donau gesetzt war, plünderte bei Glindica zwei Gehöfte, eine zweite Bande überfiel Macescu, wo sie gegen 1400 Stück Vieh raubte. Wien, 8. Juni. Telegramme des„Wiener Tageblattes: Aus Belgrad: Fürst Milan hat eine Ansprache an das Officiercorps gehalten und in derselben auf die Nothwendigkeit, bald wieder zu den Waffen zu greifen, hingewiesen.— Die rumänische Regierung hat hier wieder eine diplomatische Agentur errichtet.— Aus Altserbien, besonders aus Novibazar, sind Meldungen von neuen Excessen der Türken hier eingegangen. — Aus Orsowa: Wie es heißt, würde morgen oder übermorgen der Hauptübergang der russischen Armee über die Donau bei Turtukai erP. Vermischte Nachrichten. * Bonn, 7. Juni. Der erste Hauptgewinn der preußischen Lotterie im Betrage von 30,000 Mark ist heute nach der„B..“ auf Nro. 29,228 in die Collecte des hiefigen königlichen Lotterie=Obereinnehmers gefallen. H Berkum, 9. Juni. Die Mittheilung in Nr. 154 dieser Zeitung, daß die Beschlagnahme der Kirchengüter in Oberbachem und Berkum wieder aufgehoben worden sei, ist insofern unrichtig, als die Kirche in Berkum keine Pfarrdotalgüter besitzt, dieselben also auch nicht beschlagnahnt werden konnten.„„„ 99 6r5. * Königswinter, 7. Juni. Vom 11. bis 13 v. 2. finvet hier die diesjährige Versammlung des Rheinischen Forstvereins Statt. Im Wesentlichen soll über die Zweckmäßigkeit einer Ausdehnung des Eichenschälwaldbetriebes in der Rheinprovinz, sowie über die Nachtheile des ausgedehnten Fichtenanbaues und der dadurch bedingten Verdrängung edler Laubhölzer in den Regierungsbezirken Trier und Coblenz berathen werden. Zum Ausfluge sind die bei Altenahr gelegenen Forsten in AusJuni. In der gestrigen Stadtverordnetensitzung nahm zuerst Herr Dr. Röckerath das Wort. Er führte aus, auf der Tagesordnung für die geheime Sitzung stehe der Antrag Müntz und Genossen „um unentgeltliche Ueberlassung des Gürzenich" behufs einer abermaligen Abstimmung. Diesen Gegenstand wünsche er in öffentlicher Sitzung verhandelt; daher beantrage er, jt: gleich die Oeffentlichkeit auszuschließen, um darüber Beschluß zu fassen, ob öffentliche oder geheime Verhandlung stattfinden solle. Diesem Antrage wurde Folge gegeben, worauf das Collegium beschloß, den Antrag Müntz geheim zu verhandeln.— Der ganze übrige Theil der öffentlichen Sitzung wurde durch die Besprechung der in nächster Frist vorzunehmenden Pflasterungsarbeiten und des dabei zu verwendenden Materials absorbirt. Die Pflasterung wird bedeutende Summen in Anspruch nehmen, zusammen 218,800 Mark, wobei noch 25,000 Mark, die im Budget bewilligt worden, in Anrechnung kommen. — In der geheimen Sitzung wurde der Antrag„Müntz und Genossen um unentgeltliche Ueberlassung des Gürzenichsaales behufs Abhaltung einer Volksversammlung in Sachen der Stadterweiterung“ abermals zur Abstimmung gebracht. Nachdem der Oberbürgermeister die Motive seiner Ablehnung vorgetragen, wurde diesmal der Antrag mit ziemlich bedeutender Majorität abgelehnt, der Gürzenich also nicht bewilligt. * Köln, 9. Juni. Durch ein Geräusch auf dem Speicher eines Hauses am Mauritiuswall veranlaßt, begaben sich am Dinstag-Nachmittag mehrere Bewohner jenes Hauses auf den Speicher, wo sie einen 14jährigen Knaben regungslos an einem Strick aufgehängt fanden. Nachdem letzterer abgeschnitten war, kehrte er nach einiger Zeit wieder ins Leben zurück. Auf dem Boden stand zeschrieben: Der W. M. hat sich aufgehangen. In Poll zogen die Fischer am vorigen Sonntag einen 120 Pfund schweren. Stör an's Land, der jetzt noch daselbst zu sehen ist. * Köln, 7. Juni. Der XI. Schachcongreß des Westdeutschen Schachbundes wird dieses Jahr vom 18. bis 20. August im Hotel de Dome * Köln, 8. Juni. Ein Landrath im Regierungs=Bezirk Köln hat, nach Mittheilung der„Köln. Volkszig.“, den katholischen Kirchenvorständen folgende Mittheilung gemacht:„Zufolge Verfügung des königlichen Herrn Regierungs Präsidenten vom 29. v. M. B. 8226 bin ich beauftragt, in seinem Namen den Kirchenvorstand hierdurch auszufordern, die Kirchenrechnung pro 1876 und resp. I. Quartal d. J. der durch§ 54 des Kirchen=Verwaltungs Gesetzes vom 20. Juni 1875 angeordneten Prüfung bis zum 1. Juli d. J. pünktlich an mich einzureichen. Sollte der Kirchenvorstand es vorziehen, jene Rechnung dem Herrn Regierungs=Präsidenten direct einzureichen, so ist demselben dieses * Aus Schweich, 7. Juni, wird der Trier. Landesztg, geschrieben: „Es ist falsch, daß aus Anlaß des Piusfestes zwischen Ultramontanen und Liberalen Reibereien oder sogar Thätlichkeiten vorgekommen seien. Allerdings kam es in einem Wirthshause zu einer mündlichen Auseinandersetzung; denn als erwähnt worden war, in Schweich sei es so sehr schön geflaggt, in Hetzerath dagegen nicht, wurde als Grund angegeben, in Hetzerath sei der Fahnenstoff zu theuer.— Was später auf der Straße vorgekommen ist, das wird durch eine gerichtliche Untersuchung festgestellt werden müssen. Es ist unwahr, daß der Bürgermeister auf telegraphischem Wege Hülfe verlangt habe. Auch sind die angelangten Mannschaften nicht unter die Volkemenge gesprengt.“— Da es sehr schwer ist, genau festzustellen, was bei solchen Anlässen thatsächlich vorkommt, andererseits eine Gerichtsverhandlung in Aussicht zu stehen scheint, so wollen wir die bei derselben zu machenden zeugeneidlichen Aussagen abwarten. * S t o l l v e r g, 7. J u n i. V o n h i e r f ä h r t b e k a n n t l i c h e i n e I n d u s t r i e bahn nach dem einige Stunden davon entsernten Grubenbezirk Höngen. Eine Mutter von 5 lebenden Kindern legte sich auf das Geleise um so ihrem kummervollen Leben ein Ende zu machen. Doch durch das fürchterliche Geschrei ihrer neben ihr stehenden Kinder aufmerksam gemacht, hielt der Heizer des herannahenden Zuges ein und rettete so das Leben. Zwar braucht man sich nicht zu wundern, da die arme Frau von keiner Seit. Unterstützung fand.(Schöne Zustände! Wann mag sich das a?) *# Im Vatican befindet sich zur Zeit eine ganze Weltausstellung von Geschenken, welche dem Papste zu dessen 50jährigen Jubiläum aus allen Welttheilen zugegangen sind. Die Ausstellung, lesen wir im Fruilleton der„Schles. Presse“, befi: det sich in den über den Loggien Raphael's gelegenen sogenannten„Logen der geographischen Karten“, einer langen gefensterten Gallerie, die jedoch nicht genügt hat, Alles aufzunehmen, so daß ein Theil in den anstoßenden Zimmern,„der raphaelischen Arazzi“, hat untergebracht werden müssen. Das Ganze gleicht einem Bazar. An den Wänden sind die kostbaren Gewänder aufgehängt, das Uebrige liegt auf Tischen, bewacht von den Palastgarden, den Schweizern und einigen Mitgliedern der„Gesellschaft für katholischen Interessen". Die erste Abtheilung ist die der Amerikaner. Sie enthält unter Anderem ein kleines hölzernes Modell der Capelle des heiligen Grabes in Jerusalem und — ein Canoe mit den Figuren der Ruderer und sämmtlichem Zubehör, angefertigt von den Alaska=Indianern, sowie einen kleinen Schlitten mit Eskimohunden. Die Geschenke der Engländer sind von geringer Zahl, aber sehr großem Werth; es befindet sich darunter eine prächtige Altarstufe, ein Leuchter=Service und ein höchst kostbares Ostensorium, das letztere von der Stadt London geschenkt. Belgien hat eine große Zahl von tragbaren Meßservicen zum Gebrauch der Missionäre gesandt, und zwar eine einzige Diöcese nicht weniger als 135. Dieselben sind in Felleisen enthalten und bestehen aus drei Meßgewändern, dem Weißzeug, den Gefäßen und dem übrigen Meßgeräth. Außerdem sind aus Belgien nicht weniger als 22 Kirchen Fahnen und 21 Oriflammen eingetroffen.— Frankreich, welches bei Weitem das größte Pilgercontingent gestellt hat, ist auch durch reiche Gaben vertreten, darunter ein Bischofsservice von vergoldetem Silber, eine Standarte mit dem h. Herzen Jesu, ein reicher Kelch und 2 Vasen von Sevres, welche Sträuße von silbernen Lilien enthalten. Die Herzöge von Nemours und Alencon haben einen Brillantring mit einem großen Smaragd und ein Kreuz von Amethysten, das katholische Comite von Tours eine broncene Statuette des Papstes geschenkt. Den ersten Rang unter den französischen Geschenken nimmt dasjenige des Marschalls Mac Mahon ein. Es ist ein Gobelin mit der Darstellung der„göttlichen Liebe“, die so vortrefflich gearbeitet ist, daß sie mehr ein Gemälde als ein Gewebe scheint. Zu einer prosaneren, des halb aber nicht minder werthvollen Gabe haben Frankreich und Italien sich vereinigt. Es ist eine Collection edler Weine in Flaschen, welche in einer Pyramide auf der Grenze beider Abtheilungen sich erheben. Die Gewächse von Sauterne und Bordeaux wechseln mit denen von Piemont und dem„Elixir Pius IX.“. Durch Reichthum und Geschmack zugleich zeichnen sich die beiden Abtheilungen aus, welche die Gaben der deutschen Katholiken enthalten. Bei ihrer Ueberreichung hat der Heilige Vater : dem deutschen Volke den Ehrennahmen des„großmüthigen“ gegeben. Es befinden sich unter den Gaben Deutschlands über 300 Meßgewänder, 20 Vespermäntel, 40 Ueberwürfe, 3 Teppiche für Altarstufen, 60 Kelche, 10 Ostensorien, 15 Mitren, kostbare Reliquienhäuschen, Mengen von Weißzeug für den Altardienst u. s. w. Eine Zahl von Altarkerzen von vorzüglich schönem Wachse stammt aus der Reeder'schen Fabrik in Augsburg, andere aus derjenigen von Merz in München. Der Zahl nach gebührt die erste Stelle den Geschenken Italiens, welche vier Abtheilungen füllen. ** Ein Geschenk des Bozuer Volksvereines zum Vischofsjubiläum Pius' IX. Unter den vielen Geschenken, die in diesen Tagen die Liebe katholischer Herzen aus allen Theilen der Welt zu den Füßen Pius' IX. niedergelegt hat, dürfte wohl einzig in ihrer Art eine Spende des Volksvereins von Tirol sein, zwar nicht reich an Werth, aber eines armen Alpenlandes echte Gabe, nämlich ein Strauß frischer blühender Alpenblumen. Tas Gelb der Arnica montana(Wohlverleih) in der Mitte des Bouquets, umgeben von einem aus prachtvollen Gnaphalium Leontopodium(Edelweiß) gebildeten Sterne, zeigte mit diesem die päpstlichen(weiß=gelb), und feurige Rhododendron ferrugineum(Alpenrosen) mit dem Edelweiß die tirolischen Farben(weiß roth.) Myosotis silvatica (Waldvergißmeinnicht) bildeten einen sinnreichen Uebergang zwischen beiden. Die Antemisia pedemontana(Edelrauten) und die Gnaphalium dioicum(Immortellen) fehlten nicht, die blauen Glocken der Gentiana excisa(Enzian) und die lieblichen Blüthen der Erica carnea (Heiderich) schmückten den Strauß, und verschiedene Moosgattungen vervollständigten ihn auf der dem Stiele zugekehrten Seite, den die Wurzel eines Rebstockes bildete, an den Ufern der Etsch gewachsen. Wie durch die herrlichen Edelweiß und Alpenrosen besonders kräftig die Farben Tirols hervorleuchteten, so zeigten dieselben auch die breiten weißen Schleifen des Straußes, auf denen mit rothen Lettern die Worte standen: Hi flores Alpini, quos primitias huius anni ad pedes Tuos deponimus, Tibr Jubilanti signum sint reverentiae et caritatis Tirolensium in sanctam Apostolicam sedem constantis atque immotae ut Alpiam montes, in quorum iugis hi flores crescunt. Diese Alpenblumen, die Erstlinge des heurigen Jahres, die wir bei Deinen Füßen niederlegen, mögen Dir zu Deinem Jubelfeste ein kleines Zeichen sein der ergebensten Anhänglichkeit und Verehrung der Tiroler für den heil. apostolischen Stuhl, die so unerschütterlich und fest ist wie Sie Elpen, uus vasen Hühan diese Blumen wachsen Telegraphische Depeschen. Darmstadt, 8. Juni. Bulletin über den Gesundheitszustand des Großherzogs: Das Befinden ist unverändert, die Folge der andauernden großen Schwäche ist anhaltendes Schlafbedürfniß. München, 9. Juni. Der Magistrat versagte in Anschluß an seinen Beschluß vom 1. Juni die Erlaubniß zu dem seit 1870 von dem katholischen Volksvereine abgehaltenen Bittgange für den Papst nach dem 2 Stunden entferntem Berg am Laim, der am 17. ds. stattfinden sollte.(O über diese Großthat des Münchener Magistrats werden noch spätere Geschlechter staunen!) Stockholm, 8. Juni. Prinz Friedrich Karl von Preußen ist heute Nachmittag wohlbehalten hier eingetroffen. Derselbe wurde bei seiner Ankunft vom Konprinzen empfangen im königlichen Schlosse Wohnung genommen. Berlin. 8 9. 2% preuß. Cons. 103,80 103,80 Kach.=Mch..=B. 8200 6 Colonia.=V. 6400 B Sladb..=V. 1650 G Leixziger.=V. 8000 G Magdeb..=V. 2200 P Vaterl..=V. 3630 G Westd..=Bank 790 G Köln. Rückvers. 490 G Agripp., Tr.=E. 630 B Industrie=Aciien. Rh.=Wftf. Pulvf 88.00b B Köln. Bgw.=A. 66 00 B Aach.=Höng. Bw. 00.00 2 Köln. Maschb. 9905 6 Berzelius 50.00 B Köln. Müse:. E. 13.00 B Boch. Gußft.=V. 20.00 G Kgs.= u. Lanr h. 61.00 6. Bonif.,..=G. 27.00 G König Wilh. 13.50 B Vonn. Bw..=.65.00, 8/Sauise Tiefbau 13.00 8 Centrum,.=G..00 60 Mechern. Nw. 14800 G Commerner 85.00 B Phönix Lit. s. 00.00 0 Courl, Wif. Bw.32.00 B)„ Lit. B. 00.00 P Agripp., Tr.=E. 630 BCourl, Wif Bw.32.00 B Rh.=Wef.f. Liyed 550 G/Dahlbusch, Bw. 65.00 B Rh.=Nass. Ber 90.00 B Concord.,.=V. 1930 G/Dortm. Union.50 B Sieg=Rh. Pr.=J. 00.00 B Germ., Leh.=V. 515 G/E.=J. M. u. Schw. 42.25G Segena, Schu.00.00. Köln. Hagel=V. 310 B Eschwei er.=V. 21.00 G Staarberger H. 00 00 g Köln. Dampfsch. 57.00 G Ess..=F. Union 26.50 G Stolb. Si.=.=A. 81 00 G Dess. bo. 60.00 B/Germansc, Br. 00.00, Stycum, E. J. 00.00 F Köln. Schleppsch. 50.00G Gelsentiechener 83.00 G Wstf. Draht=Ind. 06.00 Tauerei Köln 00.00 B/Hih. u. Shamrock 27.00G Wiss..= u..=J. 12.00 E Köln. Bwallsp. 87.00 GlHhrder.=V. 23.00 B„„ L. R 00 50 Rhein. Banges. 60.50 GHumboldt 00.00 Witt. Waffens. 46.00 g Bank=Actien. Amfierdamer B. 79.00G D. Reichsbank 154.00 G Meining..=P. 100. 25E. Autwerp..=B. 56 50b6, Disc.=Comm. 92.00 G Oess. Credit=.230.00p Banks.Rh.u. W. 51.00 B Essener Credit 6600 B Rh.=Wfif.=B. 41.57 B Barmer Bankv. 79.00 GKölne= Privath. 119.00 G Schaaffh..=V. 52 7558 Berg. M. V. 76.00 B Köln. Wechsl.=B. 71.00 G Südd. Imm.=E 79.00 P Larmst. Bark 92.00 G/Luxemb. Bank 89.75 G In= und ausländtsche Fonos Preuß. Rente 103 50 G Baier. 4%.=A. 120.00 G Oest. Credit=L. 285.00 G Pr.=St.=.34% 145.00 G Franzt'. Rente 00.00„ 1860er=L. 9800 L Pr. St.=Sch. 34%e 92.50bz Harzer 5%.=O. 00.00„ 1864 rL. 250.00 B Amerie. A. 1881 103.00G.=Mö. 34.=A. 109.00G„ Silber=R. 52.00 G „1885 1/ ½1 00 00 G/Shln. Stadt=O. 100 25 B Rzeinpr.=Oöl. 101.50 G „ 1885 ¼½ 98.906„„ neu: 100.25 B/#ch.=Wests. RU 97.01 G Bad. 4% Pr.= K. 118.00 G Krupp..=L. 105.50 G Elsenbahn=Stamm=Act #achen=Mastr. 00.00 B Keln=Md. 8. B Amfterd.=Rott. 00.00 Meinz=Lubw. Beig.=Märk. 72 75 G Oberschlei.A .1 Gerir.„ 00.00&G Rheinisch. 83.00 G" Lu. 117.00 B Ntei iNah 100 C0b6 91.50 G 00.00 90 0. Caltz.(Karl=Ld.) 00.00 Oesl.= g. S. 365.108 März Runc. Kbl.=Mindener 91.00 B/ Oest. Edt.(Tb.) 126.00 G. Zinsfuß der Deutschen Reichsbank: Wechsel 5 ½, Lomdarb 6“; Koln, 8. Juni.(Notirungen der Handelsmakler.) Wette:: schön. Weizen niedriger, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) en. Rm. 27.00., fr. 24.00— 26.00 V.(Lieferungsqual. à 75 Pfd. per 60 Liter.) Roggen niedriger, ohne Sack per 200 Pfd. hief.(niedrigster Preis) eff. Rm. 19.00., fremder 16.50—21.00 V.(Lieferungsqual. à 69 Pfd. per 50 Liter.) Hafer niedriger, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 15.55 B. Rübdl fester, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in Partieen von 100 Ctr. Rm. 36.00 B. ###ma kt. Weizen M. 25.00—26.00; Roggen M. 18.00—19.00; Gerste M.—; Hafer 2. 15.00—17.00; bez. pro 200 Pfd. Zufuhren fortwährend ganz unbedeutend. Es hat dem Allmächtigen gefallen, unsern guten Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Schwiegervater Prauf-Conwara, im Alter von 77 Jahren, nach kurzem aber schmerzhaftem Leiden, mehrmals gestärkt durch den Empfang der hh. Sterbesakramente der h. römisch=katholischen Kirche, zu Sich zu nehmen. Alle, die den Verstorbenen gekannt, werden unseren Schmerz zu würdigen wissen und uns ihre Theilnahme nicht versagen. Die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, Köln, Mülheim, Bielendorf in Schlesien. Das Begräbniß findet statt am Montag den 11. Juni, Nachmittags 6 Uhr vom Sterbehause Haf Nr. 5 und das Seelenamt am Mittwoch den 13. Juni, Morgens 10 Uhr, in der hiesigen Münsterkirche, wozu Freunde und Bekannte höflichst eingeladen werden. L 3½% Präm.=Anl. 147,50 3½% Pr. Stsschld. 92,60 Köln=Mindener Rheinische..... Bergisch=Märtische. Schaaffhausen... Darmstädter Disc.=Commandit 91,40 100,30 72,60 53,— 94.— 93.— 147,50 92,60 91.40 100.30 72,60 53.— 94,— 93.— Antwerpener... Vonifacius Centrum Helsenkirchen... Oesterr. Silberrente Oesterr.=Franz. Lombard. Bahn. Oesterr. Credit.. 8. 56,— 26.25 15,— 86.— 53,60 369.— 133,50 232,50 9. 56,— 26,25 13.— 86.— 53,60 369.— 133,50 232 50 Familien=Nachrichten Geboren: Joseph Schrey e.., Duisburg.- Otto Deichmann e.., Köln.- Rob. Schüller e.., Köln. - G. E. Kaiser e.., Köln.- Dr. W. Budde e.., Duisburg.= Ed. Erkenzweig e.., Hagen.- Fritz Blanke e.., Herford.- Jul. Heintzenberg e.., Rheidt. %7, Verlobt: Pauline Schmitz, Rich. Elberseld und Cronenberg. Pe znählt: Christian Grubert, Mar. Schlünkes, Crefeld. Gestorben: Jos. Pfeifer, Coblenz.- Alex. Peerenboom, Grieth. Frau G. Zeck geb. Gilges, Düsseldorf.- Wilh. Kiel, Mörs.= W. H. Schmitz, Inrath b. Crefeld.= C. F. Fahrenkamp, Deutz.- Frau G. Baum geb. Rey, Hochlirchen. Heudet unn Verrehe. * Berlin, 8. Juni. Der Gegensctz zwischen dem speculativen Markt von Börsenspielpapieren und dem eigntlichen Börsengeschäft trat heute noch crasser hervor, wie in der letzten Zeit. Fast stiller als jemals war das letztere, belebter und animirter sls selbst in den letzten der Hausse gehörenden Tagen war der speculative Verkehr. Gestern Abend waren in Hamburg allerlei verstimmende Gerichte übr die österreichische CreditAnstalt verbreitet und die„unbedeckis Conten“, welche bereits hier gespukt hatten, machten gestern Abend iste Wirkung geltend. Wie sehr die augenblickliche Hausse eine durchaus speulative ist, trat am besten dadurch hervor, daß selbst fürkische Anleihe, iber deren Werth denn doch wohl an den Börsen seit Jahr und Tag ketz Zweifel mehr besteht, über 1 pCt. im Course gewann.— Auf dem einhimischen Markt war, wie gesagt, die Stille eine unbedingte. Preußische Genbahn=Actien gingen nur in sehr geringen Summen um. Bank=Actien blieben geschäftslos. Industrieund Bergwerks=Actien fanden wenig Tachtung. Es liegen zum Austhun bereit 1500 Thaler. Näheres in d. Exp. d. Ztg.(304 Breslau, 7. Juni. Wollmarkt Bei sehr regem Geschäft waren bereits am Vormittag zwei Drittel di Waare in zweite Hand übergegangen. Gutgewaschene, mittlere und zine Wollen waren leicht verkäuflich und fand, nur ein Preisabschlag von 3 bis 5 Thaler statt. Am meisten wurden schlesische Mittelwolle begehrt, und betrug der Preis hierfür 52—55 Thlr. Die Zufuhren zauern fort. Für schlesische und posensche Wollen viel Käufer. * Breslau, 8. Juni. Wollmarkt.(Schlußbericht). Nach namhaften Umsätzen auf den Lagern ist noch einereiche Auswahl von sehr gut behandelten Wollen vorhanden und finen noch immer sehr ansehnliche Lagerzufuhren statt. Das gesammte a den Markt gebrachte Quantum betrug inel. der Bestände 40,000 Ctr schlesische, posenschen, polnische, ungarische und Gerberwollen. Die Prse für hochseine stellten sich etwa auf 70—85, für feine auf 55—65, fülmittlere auf 50—54, für Rustikalwolle auf 42—48, für Gerberwolle auf 34—38, auch 40—45, für posensche feine Wollen auf 52—56, for mittlere auf 48—25 Thlr. * Stralsund, 8. Juni. Wollmarz Die angefahrenen 3000 Centner Wollen wurden fast ganz verkauft. Di Preise stellten sich 1 2½2 Thlr. höher als im Vorjahre. Käufer waren kämmer aus Schweden und Händler aus der Provinz. Koln. 8. Juni. Hurr= Vers### Eisenbahn=Priorit##= Obligationen. 84.75 B Köln=M. 1. 6 100.00 6 Rhein. 44% 103.756„ 5% .25 G„.=.41% Wl .10 B/„.=C. 44% 99.50 B .25 GOest.=Fr. Stsb. 315 00 G .25 GOest.=Sdl.(Sb.) 228 70 G 31.255B Lenden, 3 M. 20.36 G 30.95 bz[Wien, kurz 161.00 G 20.46 G„ 2 M. 160.00 G Bg.=M..8. "„ 5. S. 99.10 B „„ 6. S. 99.10 B „ 7. S. 102.905B " Kordb. 103.50 G Rh.=Nahe gar. 100.50 G 2 " 3. " 4. " 5. " 6. Wechfel Amf erdam, k. 169.50 bz Antw. Brüssel 2 M. 168.65 G„ Paris, kurz 81.30 bz Lenden, 99.75 G 103.25 B 99.75 0 1500, 1000, 600 und 500 Thaler zum Austhun auf 1. Hypotheke bereit. Fr. 1f. sub N. 440 besorgt die Exp. 3000 u. 4500 Mark geg. 1. Hypoth. auf ein Haus ges. Unterhändl. verb. Gefl. Fr. Off. u. A. R. 438 bes. d. Exp. Zur Uebernahme einer Cession 400 und 1000 Thaler vorräthig. " O f f e r t e n s u b M. 4 4 1 b e s o r g t d i e Expedition dieser Zeitung. Eine herrsch. Wohnung im schönsten Theile der Stadt von 6 Räumen, Küche, Mansarde 2c. zu vermiethen und gleich zu beziehen. Wo, sagt die Exped. d. Zig.[294 Rheinwerft 13 zweite Etage zu vermiethen. Fabermiethen die erste Etage Wenzelg. 43. Ein verh. junger Mann, militärfrei, welchem seine bisherige Beschäftigung nicht zuträglich ist, sucht Stelle als Diener in einem herrschaftl. Hause od. bei einem einz. Herrn. Auch zur Begleitung auf Reisen oder in's Bad. Offert. unter E. 437 beliebe man in der Exped. d. Zig. niederzulegen. Ein Gehülfe und ein Lehrling in eine Colonialwaaren=Handlung gesucht. Näheres Münsterstraße 1. Küchen=, Zweit= und Kindermädchen s. Frau Hoffmann, Kapuzinerstr. 8. Bonner Bank für Handel& Gewerbe. (Geschäftslokal und Kasse: Capuziner= und Hundsgassen=Ecke 10.) Depositen(1500 Rik. und mehr) werden zur Verzinsung angenommen: bei 6monatl. Kündigung zu 4% „ 3„„„ 3 ½% Spareinlagen werden mit 3 ½/2% verzinst. Ankauf und Verkauf, Discontiren und Einziehen von Wechseln, Belehnung und Besorgung von Werthpapieren. Wir machen darauf aufmerksam, daß eine Mitgliedschaft nicht erforderlich ist, um mit der Bank in Verbindung zu treten. Bonn, im Juni 1877. Die Direction. Heute erhielt ich eine große Sendung äußerst solider und feiner 1- und 2thüriger Ktribrrschrannk, welche zu Fabrikpreisen abgegeben werden. Gleichzeitig erlaube ich mir min großes Lager in allen Sorten Stühlen, Chaise-longue, Sopha't, completten Betten 2c., alles iu den billigsten Preisen, in empfehlende Erinnerung zu bringen. Möbelhandlung von Math. Muss, Kesselsg. Ein braves Dienstmädchen gleich gesucht. Josephstraße Ein Bürstenmacher=Lehrling gesucht. Belderberg 18. Mädchen in allen Handarb., sowie im Waschen, Bügeln und Haushalte erfahren, sucht passende Stelle zu Führung einer kleinen Haushaltung. Kölnstraße Nr. 15. Ein Mädchen für alle häuslichen Arbeiten zum 0“ fortigen Eintritt gesucht von der Mövelhandlung Math. Gesucht in kleiner Haushaltung ein reinliches Küchenmädchen mit guten Zeug nissen, das kochen kann und Hausa beit versteht.„ 94. 7301 Näh. in der Ex###. v. Jig. I Gras=Verkauf zu Friesdorf. Am Freitag den 15. Juni er., Nachmittags 2 Uhr, Verkaufs=Anzeige. An einem noch näher zu bestimmenden Tage läßt der Unterbte„-zhongn in...ehgrg zichnete wegen Auseinandersetzung sein zu Hangelar, Bürger beim Wirthe Johann Verpyoven m ortesoor; meisterei Menden, Kreis Sieg, im Mittelpunkte zwischzent oen läßt Gutsbesitzer Herr W. Hammacher auf Annaberg ,, Kreisstädten Vonn und Siegburg von je einer Stunde Entser120 Morgen Gras, in Loosen von 1 nung an der Chaussee liegendes Auergut öffentlich verlaufen. „"* Kreisstädten Bonn und Siegburg von je einer Stunde Entse gung an der Chaussee liegendes Ackergut öffentlich verlaufen. Morgen, Dasselbe besteht aus 2 massiven Wohnhäusern und geräumigen meistbietend auf Credit gegen Bürgschaft durch den Stallungen resp. Fruchtscheunen, und kann deshalb auch in 2 zu je 82 Morgen getheilt und verkauft werden. Dem1 Morgen, öffentlich, meistonnn—. unterzeichneten Rotar verkausen... 646 dem u. Wegen Anweisung der Loose wende man sich an den Verwalter Herrn Schwalb zu Friesdorf. Bonn, den 5. Juni 1877. Ganzen oder getheilt unter der Hans zu tansen. Dir um geren v. Monschaw. Theile aufstehenden Früchte nebst Futterkräuter sind gegen Taxe zu übernehmen. Theilungskarte, Bedingungen nebst Taxe sind Gras= und Korn=Verrauf. vom 12. Juni an auf dem Geschäfts=Eröffnung. Commende RamersUhr, Die Frau Baronin von Francg zu am Donnerstag den 14. Juni d. I. Nachm. 4 zu Küdinghoven bei dem Wirthen Herrn Maagh, 1) 20 Loose Gras an der Commende, 2) circa 3 Morgen Korn öffentlich und meistbietend versteigern. Bonn, den 9. Juni 1877. Bresgen, Notar. Veranutmachung. Am Dienstag den 12. Juni, Vormittags 9 Uhr, lassen die Eheleute Theodor Weber und Margaretha Schwäbig von Endenich ihre sämmtlichen Ackergeräthe, nämlich: 2 Karren, ein langer mit schmalen und ein Schlagkarren mit breiten Rädern, einen eisernen Pflug, eine Egge und sonstiges Ackergeräth, ferner 2 Kühe, 1 Pferd nebst Geschirr, öffentlich meistbietend gegen Zahlungs=Ausstand versteigern durch Gerichtsvollzieher Schneller. Freiwilliger Verkauf. Am Donnerstag den 14. Juni c, Morgens 9 Uhr, lassen die Erben des zu Bonn verstorbenen Herrn Peter Hertel in dem Hause Münsterstraße 26 hierselbst die zu dessen Nachlaß gehörigen Mobilien gegen baare Zahlung versteigern, als: Tische, Stühle, Sophas, Sessel, Sekretäre, einen eisernen Geldschrank, Kleiderschränke, Glasschränke, Commoden, Waschtische, Schreibtische, Betten mit Sprungrahmen und Pferdehaar=Matratzen, Spiegel mit Consolen, Oefen, ein Sprungheerd, eiserne Gartenmöbel, Küchengeräthe aller Art 2c. Schneller, Gerichtsvollzieher. NB. Die Mobilien sind theils von Mahagoni, theils von Nußbaum und alles in gutem Zustande. Für den Monat Juni. Im Verla,, von Franz Kirchheim in Mainz sind erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen(in Bonn durch A. Heury): Angelus, P. Maria von Udine, Ord. Cap. Neuntagige Andacht zum heiligsten Herzen Jesu. Nach dem Italienischen. Nebst einigen Notizen aus dem Leben der heil. Gertrudis und einem Anhange von Gebeten. Mit Approbation. Min.=Ausg. geh. nung an der Chaussee liegendes Ackergut öffentlich verkaufen. 60 Pfg, Dasselbe besteyr aus 2 masiven Wohnhäusern und gerqumigeg Blot, P. S. J. Der Monat zum Herzen Jesu in Todesangst. Aus dem Französischen. Mit bischöfl. Approbation. 12°, geh. sein und veilaus... 75 Pfg. sehe gunstig gestenten Gevingungen im Deham, P.., S. J. Das heiligste Herz Jesu. ter der Hand zu kaufen. Die auf jedem Der christlichen Jugend zur Verehrung vorgestellt. Aus dem Französtschen. kl.°, geh. 30 Pfg. Bei Bezug von 25 Exemplaren à 20 Pfg. netto. Franco, P.., S. J. Vollständiges Gebet= und Betrachtungsbuch für Verehrer des heiligsten Herzens Jesu. Uebersetzt von P. von Fugger=Glött, S. J. Mit einem Stahlstiche. Fünfte Auflage. 12° geh. 1 M. 80 Pfg. G.., Nachfolge des allerheiligsten Herzens Jesu, in Betrachtungen, Beispielen und frommen Uebungen. Nach dem Französischen bearbeitet. Mit einem Stahlstiche. Mit bischöflicher Approbazion. Zweite Auflage. 12°. geh. 1 M. Güter zu se 9e Moryen. ,brzen...), g gu# emnach ist das Gut unter sehr aünstig gestellen Bedinaun Hiermit die ergebene Anzeige, daß wir mit heute in dem Hause Wenzelgasse 21 a(Ecke der Gudenauergasse) eine Freiwilliger Mobilar=Verkauf. Am Freitag den 15. Juni 1877, Vormittags 9 Uhr, läßt eine Herrschaft in dem Hause Kaiserstraße Nro. 38 hierselbst„verziehungshalber“ gegen baare Zahlung versteigern: Tische, Stühle, Sophas, Sessel, Leinwand=, Kleiderund Silberschränke, ein Buffet mit Marmorplatte, Waschtische mit dito, Sekretäre, Commoden, Betten mit Sprungrahmen und Pferdehaar=Matratzen, Spiegel, Oefen ein feuerfester Geldschrank und sonstige Haus= und Küchengeräthe. Schneller, Gerichtsvollzieher. Großer Gras=Verkauf zu Adendorf. Im Interesse des Herrn Grafen v. Los zu Haus Wissen werden am Mittwoch den 20. Juni., Mittags 12 Uhr, zu Adendorf in der Wohnung des Gastwirthes Niederstein, a. 90 Morgen Grasaufwuchs, stehend in den Gemeinden Adendorf und Eckendorf, auf Credit gegen Bürgschaft versteigert. Pfahl, Notar. isse 21a(Ecke der Gudenauergasse) eine Kurz=, Weiß= und Wollen= Für Vonn und Umgegend. waaren=Ggantbrkry W. ean M. C. en gros& en détall Mainzer Fafer-Bier, eröffnet haben.. 1. Rublitumg à 3 Maik per 12 Fläschen liesert frei in's Haus Wir halten uns dem Mohlwonen eines gegren Lubinums Franz Mubert, Rheingasse 3, unter Zusicherung biliger und reler Bedienung bestensempfohlen, aeinige Vertretung und Hanpt=Riederlage der Rhelnschen Bonn, den 3. Juni 1877. Actien=Bierbrauerei in Mainz. Geschw. Roosen, 1. In einzelnen Flaschen à 25 Pf. zu haben bei den Herren: Kröly, Geschw. Koof=..,,[Josephstr.; P. J. Müller, Sandkaule; J. F. Hand, Sternstr., W. RohWenzelgasse 21 a, Ecke der Gudenauergasse.„ scheidt, Kölnstr.; Chr. Vianden, Kesselg.; H. Albrings, Stern vorbrücke; Rtter, Herrstr.;, G. Emons, Vietoriastr. 16.;„ Joh, Lgmmerich, Acherstr.; F. Klösgen jr., Rheingasse und im Hause Neugasse 29; ferner bei H. Gebertz, neben dem Jägerhause in Poppelsdorf. Wwe. Eichen in.= Dollendorf; Carl Niederstein in Endenich; Otten„Zur Lomaria“ in Kessenich und Jos. Rösch in Brühl. NB. Weitere Niederlagen werden zu errichten gesucht. TapetenEn gros et en détall-Handlung Chrysanih Joseph Klein von Köln, Heumarkt 7, Köln empfiehlt ihr reich sortirtes Lager zur gefälligen Abnahme. NB. Muster werden auf Verlangen kostenfrei zugesandt. Rheinische Vieh=VersicherungsGesellschaft zu Koln, gegründet und verwaitet von Landwirthen und Fachmännern und unter OberAussicht der Königlichen Regierung zu Köln. Die Gesellschaft hat sich durch ihre Solidität und Rechtlichkeit seit ihrem Bestehen das größte Vertrauen zu erwerben gewußt und wird wegen ihren aras Porehe Lendwirthschaftlichen Vereinen der Rheinprovinz Neueste, folid. 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Haus 33jähriges Süfungsfest des Männer=Gesang=Vereins zu Endenich. Sonntag den 17. Juni 1877: Großes Vocal= und Instrumental=Concert, BALL und Feuerwerk später im Lokale des Herrn Niederstein, der Vorstand. 2 geräum. vermiethen. Ein großes Mansarde=Zimmer zu vermiethen. Margasse 6. Zwei Zimmer zu vermielhen. Sternstraße 67. Ein Bäckergeselle, der gleich eintreten kann, gesucht von V. Schäfer, Marskraße 51. Bäckerlehrling gesucht. Brüdergasse Nr. 7. 3 Dachdeckergesellen auf dauernde Arbeit gesucht von A. Prings in Solingen. Ein junger, strebsamer Gärtner wünscht in Bonn oder Umgegend Stelle; derselbe sieht weniger auf Verdienst, als auf Gele enheit zur weitern Ausbildung. Näheres bei Hub. Krabler in.mpen. Ein sehr ardentl. s. verh. Mann, der früher lang bei Herrsch gew., s. auf halbe Tage Beschäftigung. Näh. Maargass 8. Ordentliche Jungen, welche die seineren Holzarbeiten erlernen wollen und gleich Geld verdienen, werden gesucht in der Fabrik von S. Kilian, Kessenicher Weg. 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Großes Tanzvergnügen. Auswärtige Kameraden und die Bewohner Grav=Rheindorfs sind zur Theilnahme an diesem Feste freundlichst eingeladen. Der Vorstand. Resiauralion Wollersbeim, Lengsdorf. #.## Heute Sonntag den 10. Juni 2# B TANZ-MUSTK. 4 Indem ich zu recht zahlreichem Besuche freundlichst einlade, empfehle zugleich meine reingehaltenen Weine und frische gebackene Rheinsische. J. Wollersheim. Sonntag den 10. Juni 1877: Sitftungssent des Kameradschaftlichen von Nachmittags von 4 Uhr ab CONCERT bi G. Rettermayer. Später BALL bei Pet. Mähler. Es ladet ergebenst ein der Vorstand. Vereins Dottendorf. Nachmittags 2¼ " 3¼ * 4 * 4½ Die Eröffnung meiner zeige ergebenst an. Theodor Rath, Gastwirth, Coblenzerstraße 74. Der läger-u. Ver ein Schützenin Bonn Historischer Verein für den Niederrhein. Die diesjährige erste Geueral=Versammlung wird am Donnerstag den 14. Juni zu München=Gladbach im Növer'schen Lokale abgehalten und um 11 Uhr eröffnet werden. Rechenschafts=Bericht=Beschlußnahme über einen Antrag auf Abänderung der S§ 8, 21, 24, 27 und 28 der Vereinsstatuten Besichtigung der Merkwürdigkeiten von München=Gladbach. Um 3 Uhr: Gemeinschaftliches Mittagsmahl. Die Mitglieder und Gönner des Vereins ladet freundlichst ein Köln, den 28. Mai 1877. der Vorstand: Dr. Mooren. Prof. Dr. Floss. R. Pick. Dr. Ennen. H. Lempertz. Ein Mädchen, welches kochen kann und Hausarbeit übernimmt. gesucht. Poppelsdorfer Allee 59. Ein Mädchen, in alln heusl. Arbeiten erfahren, ges. Weberstr. 5. Eine Frau oder Mädchen zu einem Linde gesuczt. Maargase 8. Mädchen im Kleidermachen ersahren gesucht. Wenzelgasse 20, 2. Ei. Ein Mädchen aus anständ. Familie, welches im Nähen und Modearbeit erfahren, sucht Stelle bei einer Herrschaft. Näh. Kesselsgasse 2. hält am Sonntag den 10. d. Mts. in Hersel Preis-Vogel=8ternen=amp;Scheibenschießen. Erster Preisvogel ist prämiirt mit einer goldenen Ankeruhr(Remontoir) im Werth von 40 Thalern. Anfang 3 Uhr Nachmittags. 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Sonntag den 10. Juni: Großes Concert, ausgeführt vom ganzen Trompeter= Corps des Königs=Husaren=Regiments, unter Leitung des Stabstrom= peters Herrn R. Wüstrich. Anfang 3½ Uhr. Entrée à Person 50 Pfg. Um 1½ Uhr: Table’hôte. Carl Hoch, Reslaurateur. Bei ungünstiger Witterung finden die Concerte in den prachtvollen Sälen statt. Kameradschaftlicher Verein. Dinstag den 12. Juni., Abends ½9 Uhr, im Saale des Herrn Nettckoven (Neugasse): Versammlung. Um zahlreiches Erscheinen bittet der Vorstand. Kameradschaftl. Verein. Sonntag den 10. Juni., Nachm. 2 Uhr, Versammlung bei Herrn Nettekoven, Neugasse. nach Grav=Rheindorf. Um rege Theilnahme bittet der Vorstand. Bitte! Zun weiteren Ausbau unserer Rothkirche für mehrere Tausend Personen, richten wir an kath. Herzen die dringende Bitte um milde Beiträge. Gott wolle es vergelten.(Hc. 61910.) Furtwangen(Baden), Juni 1877. Pfarrer Degen. Ein ord. Mädchen, welches Küchen= und Hausarbeit versteht und gleich eintreten kann, gesucht. Dreick Nr. 8. Maculatur, per Pfund 20 und 30 Rpfg., zu verkaufen. Wo, sagt die Exped, dieser Zeitung. 1000 g. Dachpfannen z. k. Stiftsg. 5. Am Sonntag Nachmittag eine Korallenkette mit 88 kleinen und einer großen Perle, in Gold gesetzt, verloren. Gegen Belohnung zurückzubringen in die Klinik von Herrn Pros. Veith. Rheinische Eisenbahn Vom 15. Mai ab. Abfahrt von Bomn nach Mainz und weiter 12.52.42.21.41 10.21 12.4112,51.313,56 5,.43.47. Coblenz.49. Rolandseck.31“.26.47. Nach dem rechten Ufer.45 10.38 12.62 .22.50 8,52. Vom rechten Ufer in Bonn.20 10.26 12.22.37.49.14. Bonn weiter nach Köls.31 S.16 .31.38 10.37 12.26.43 4,16.46 .22.56.31.21. Von Beuel rheinabwärts.7 10.11 12.7 .21 7,27.13.52. Von Beuel rheinaufwärts 7,6 10,42 11.45 .10.41.16.32. Abfahrt von Köln nach Aachon.45.55 9 11.40.25.57.10 .50 10,30 10.50. Amsterdam u. Rotterdam(via Cleve).10 .25.40.42. Antwerpen.45.55 9.40.25.67 .10 Bonn 6.20.2.20 Uf 11.30 12.15“ .151.40 S.251 5.2.48 10.15 12.2. Brüssel.45.55 9 U. 40.25 2, 57 10.50. Cieve.10.25.40.42.30. Coblenz 6.20.2 9,20 11.30 12 3 5 748 122 Grefeld.10.10.25 11.42.40.42 5,30.15 10.20f. Dortmund.10.25.40.42.30 9. 51. Dusseldort.10.10.25 1,2.40.42 .30 8,15.5 10.20f. Essen-Bochum.10 9,25.40 2,42.30 .15.5. Euskirchen.20.10 12.20.40 8,26. Frankfurt 6 9,2 11.30.40. Unz(rechtes Uier) 6.20 12.40.2 .48. London 11.40 Vm., 10.50 Ab. Mainz 6.20.2.20 11.30 12 3 6 12,2. Mönchen 6 Vm. 5 fm., 122. Neuss.10.10.25 11.42.40.42.30 .15.5 10.20f. Aymegen.10.10.25.40 5,30. Ostende 5,45 6,.55 9 11.40 Vm., 10,50 Ab. Paris.45 9 11.40 Vm., 10.30 Ab. Rotterdam via Venlo.10.25.40.42. Saarbrücken.20.10.10. Trier(p. Eitelbahn).20.10.10. Venlo.10.25,.40 2,42.30. Wien 6 Vm.(in 25 St.), 5 Rm. Wiesbaden 6, 9,2 11.30.40 5 Km. * Fällt an Sonn- und Festtagen aus. 1 Extrazug an Sonn- und Festtagen. Hierzu eine Beilage. Prantworlicher Redarteur: 3..: Hermann Moeskes in Vom.— Vrlag: P. Hauptmann.— Druck der Hauptmann'schen Bachdruckert in Vonn(Sürt Nr. ). Sonntag, 10. Juni 1877. s Die Altkatholiken und der Culturkampf. Die vorletzte Nummer des„D..“(v. 26. Mai) bringt unter der Ueberschrift:„Staat und Kirche“ ein altkatholisches Urtheil Culturkampf. Sie weist den Culturkampfs=Factoren eine Menge von Fehlern nach, deren sie sich in diesem Kampfe 1.„Die Regierung habe nach kollendeter Thatsache(dem vaticanischen Concil und dessen Decreten), das heißt als es zu spät war, den Kampf aufgenommen. Mit welchem Erfolg oder Mißerfolg, das liegt vor Aller Augen.“— Als ob nicht auch die Altkatholiken mit dem Kampf gegen Rom im 19. Jahrhundert viel zu spät gekommen wären, da Rom viel stärkern Stürmen der frühern Jahrhunderte Trotz geboten! Und mit welchem Mißerfolg der Altkatholicismus den Kampf geführt und noch führt, das liegt ja auch„vor Aller Augen“. So spricht z. B. die romfeindliche„Frankfurter Ztg. nur, noch von einem„altkatholischen Stillstand“, statt von„altkatho.,,.2. sie den Kampf mit Ausnahmegesetzen: Jesuitengesetz, Schulaussichtsgesetz, das seine Spitze gegen katholische laber doch römisch=katholische!] Schulinspectoren kehrte, begonnen, anstatt mit grundlegenden organisatorischen Gesetzen, die nichts Gehässiges(sic!] gehabt hätten.— dieser Ausstellung contrastirt selt sam das altkatholische Programm des Münchener Congresses, welches der Culturkampfgesetzgebung vorausgehend ja in bestem Einklang gerade mit den Ausnahmegesetzen sich befindet. Dort heißt es z.., um nur Eines anzuführen, bezüglich der Jesuiten:„Da offenkundig durch die sogenannte Gesellschaft Jesu die gegenwärtigs heilvolle Zerrüttung in der katholischen Kirche verschuldet worden ist, da dieser Orden seine Machtstellung, dogr mißhraucht hat, um in Hierarchie, Klerus und Volr#....., liche, staatsgefährliche und antinationale Tenvenzen zu verbreiten und zu nähren, da er eine falsche und corrumpirende Moral lehrt, so sprechen wir die Ueberzeugung aus, daß Frieden, Gedeihen und Eintracht in der Kirche und ein richtiges Verhältniß zwischen ihr und der bürgerlichen Gesellschaft erst dann möglich ist, wenn der gemeinschädlichen Wirksamkeit dieses Ordens ein Ende gemacht wird. 3.„Hat die Regierung nützliche Lehrkräfte beseitigt zu einer Zeit, da in manchen Theilen der Monarchie der Lehrermangel so groß ist, daß die Schulung der Kinder eigentlich nur eine nominelle genannt werden darf, und während in höhern Schulämtern sich noch Männer befinden, die ultramontaner und unpatriotischer sind als eine Durchschnittsschulschwester.— Diese Behauptung ist in ihrem letztern Theile geradezu unwahr. Das Schulaussichtsgesetz und dessen Ausführung ging doch dem Gesetze gegen die Orden und der Entfernung der Schulbrüder und Schulschwestern voraus. Was aber von der noch gar zu ultramontanen und unpatriotischen(!) Gesinnung von Männern in höhern Schulämtern gesagt wird, stimmt ganz vortrefflich zu den seit Monaten vom„D..“ geführten Klagen über Bevorzugung der Staatskatholiken, denen Halbheit vorgeworfen wird, vor den entschiedener sein sollenden Altkatholiken in Besetzung von Staatsämtern. Als ob die Regierung sich nicht schon mehr als genug die Altkatholiken zum Dank verdie Regierung durch unüberlegte Festsetzung massenhafter Strafbestimmungen dem römischen Klerus die Martyrer= krone aufgenöthigt“,— die zu verdienen bekanntlich der altkatholische Bischof und Klerus sich durchaus nicht angetrieben fühlen. Wird, wie hier der„D..“ ferner sagt, durch dieses Vorgehen„die Klarheit des Rechtsbewußtseins im Volke verdunkelt", so möchten wir fragen, ob die Anerkennung dieser und aller anderen Culturkampfgesetze durch den altkatholischen „Bischof“ die Klärung des Rechtsbewußtseins gefördert habe. 5.„Hat man, anstatt die Bischöfe beim Kopf zu nehmen, zuerst die Kapläne eingesperrt und zu Geldstrafen verurtheilt. Das wir ebenso ungerecht als unpolitisch. doch! Ungerecht? Und warum?„Sowenig als der Postbeamte und der Soldat hat der Kaplan in Dienstsachen die Gesetzsammlung zu befragen, er hat in Dienstsachen lediglich Ordre zu pariren und die Dienstbefehle können dem Geistlichen doch lediglich vom Bischofe salso vom Staate nicht] kommen; dieser ist sein höchster dienstlicher Vorgesetzter. Wäre ich Kaplan, so würde ich auch heute im Dienste nur des Bischofs Befehle ausführen..... Etwas anderes ist es sach so!], wenn der Bischof abgesetzt und durch Staatsgesetz eine neue Regelung der geistlichen Dienstverhältnisse erfolgt ist.“— Sonderbare Logik! Offenbar ist da vorausgesetzt, daß doch der Bischof wiederum nicht„der höchste dienstliche Vorgesetzte“, sondern ein noch höherer und zwar in kirchlichen Dingen, die das Staatsgesetz zur Geltung bringende Obrigkeit ist, die Diener des Staates sind. 6.„Hat man!] der katholischen Bevölkerung liberale Grundsätze gepredigt, aber diese in so illiberaler Weise zur Geltung gebracht, daß jene Bevölkerung nicht im Stande war, an die Aufrichtigkeit derselben zu glauben. Es war eine schlimme Ironie der Thatsachen, daß unmittelbar nach Erlaß des Gesetzes über kirchliche Vermögensverwaltung, welches der erste Schritt zur Wiederherstellung der Gemeinde=Autonomie sein sollte[nein!— der„erste Schritt“ hierzu war die Anerkennung des von den Gemeinden gewählten„Bischofs“], der erste &a Californien. 70 Von F. G. (Fortsetzung.) An dem Abend geschah nun freilich nichts weiter, als daß die Leute in den Trinkzelten ihr Geld verschlemmten und sich die Einzelheiten des heutigen ereignißvollen Tages erzählten. Am nächsten Morgen jedoch hielt man es für nöthig einen neuen Alcalden zu wählen und fiel dabei, wie schon Nolten dem Sheriff angedeutet hatte, vor allen Andeken auf diesen.„s4 334 MutschlasfHale war als ein rechtlicher und, wo es gatt, auch entschlossener Mann bekannt, und seine Wahl würde von Allen, selbst den Fremden, auf das Eifrigste unterstützt und einstimmig angenommen worden sein — aber er selber weigerte sich entschieden eine Stellung anzunehmen, der er nicht gewachsen war. Mit den verschiedenen Gesetzen verstand er nicht umzugehen, Lesen und Schreiben gehörte ebenfalls zu seinen schwachen Seiten, und er war zu gewissenhaft, um eine solche Verantwortlichkeit auf sich zu nehmen... rnsten mubinen Die nächste Wahl fiel auf Nolten, einen ernnen, ruhigen und äußerst rechtlichen Mann. Aber auch dieser mochte nichts damit zu thun haben, und wollte sich vor allen Dingen nicht an den einen Minenplatz hier binden. Wurde er Alcalde im Paradiese, so mußte er auch darin aushalten, und das war nicht die Absicht, in der er nach Californien gekommen... Besultst Die Wähler gelangten auch wirklich zu keinem Resuntat, und man beschloß endlich, ehe man wieder einen Mißgriff mache, lieber so lange zu warten und sich ohne Alcalde zu behelfen, bis sich eine passende Persönlichkeit dafür gefunden hätte. Hale mußte indessen, und konnte sich nicht gut weigern, die Geschäfte besorgen, die etwa in der Zwischenzeit des Interregnums vorfielen. Wer sich um alle diese Wirren auch mit keinem Worte, ja mit keinem Gedanken bekümmerte, waren die Deutschen. Hier nach Californien nur in der Absicht gekommen Gold zu graben, ging sie das, was die Amerikaner trieben, gar nichts an, kümmerte sie wenigstens nicht im Mindesten, und sie theilten nur insofern den Grimm der Anderen auf den Alcalden, daß er sie nicht allein an solch einen dürren Ort geschickt, sondern ihnen auch noch Jedem zwei Dollar extra für ihren nicht einen Cent werthen Claim abgelockt hatte. Lamberg, Binderhof und Hufner, die in den acht Tagen mit ErStaatspfarrer durch Gensdarmen eingeführt wurde.“ Die altkatholischen Pfarrer wurden bekanntlich allenthalben in den Gemeinden, in welche sie„eingeführt“ sind, auch eben von diesen herbeibegehrt, z. B. Strucksberg in waldau! Nirgens in der Welt aber würden altkatholische Pfarrer sich durch Gensdarmen einführen lassen: was man in dieser Hinsicht z. B. aus der Schweiz alle Tage berichtet, ist nichts als Lug und Verleumdung!? Andere Leute freilich meinen, wenn zwar nicht alle Staatspfarrer altkatholisch seien, so seien doch alle altkatholische Pfarrer Staatspfarrer, und darum sei ein solcher Unterschied wie oben zwischen Staatsund altkatholischen Pfarrern in Beziehung auf die stattfindende Bestallung und Einführung nicht wahr zu halten. Schließlich kommt der„D..“ zu dem Resultate:„Die gegenwärtige Situation ist unhaltbar.“ Natürlich gilt dies nicht bezüglich der Altkatholiken, welche sich sehr gut mit der„gegenwärtigen Situation“ abzufinden wissen und von welchen Verleumder sagen, daß sie dieselbe mit herbeigeführt, wenn nicht gar in erster Linie insgeheim mit veranlaßt hätten. Auch ist es durchaus nicht ein Fehler, den die Regierung gemacht, daß sie die Altkatholiken unter ihre schützenden Flügel genommen und als ein ganz auserlesenes Agens in dem Culturkampf zu verwerthen gesucht hat. Davon schweigt natürlich der„D..“, dem es vielmehr als Fehler erscheint, daß die Staatspfarrer mehr als die altkatholischen Geistlichen gelten bei den Regierungen und die Regierungen sich im Kampfe gegen Rom nicht durchaus auf sie, die an Zahl und Einfluß bekanntlich so gewaltigen Altkatholiken allein stützen. Unhaltbar soll die Situation sein, wie man leicht zwischen den Zeilen liest, weil sie den Altkatholiken weniger als sie wünschen zu Statten kommt, und die Römisch=Katholischen in gewisser Art davon Vortheil haben, indem die Regierung nach Aussage des„Mercur“„sich compromittirt“, sich„unpopulär macht", dadurch das katholische Volk sich enger zusammenschließt und gegen diejenigen, die es als Gegner betrachtet, worunter vorzugsweise eben die Altkatholiken, zur Wahrung seiner höchsten Güter mehr und mehr abschließt. Den Culturkampf an und für sich wollen die Altkatholiken; nur sollen über die Tactik die Regierungen sich von ihnen belehren lassen und sich mehr ihrer Hülfe, als der der Staatspfarrer und Anderer bedienen. Da nun der Karren verfahren ist, läge gerade darin der Fehler, daß die Macht des Altkatholicismus von den Regierungen nicht nach Gebühr gewürdigt und verwendet werde. Dies zwar sagt der D..“ nicht direct in dem vorliegenden Artikel, aber oft genug hat er dies in andern ganz unverhohlen ausgesprochen. Und doch ist gerade die Heranziehung der Altkatholiken, deren Anerkennung als wahrer Katholiken, deren Begünstigung durch die Culturkampfgesetze der allergrößte Mißgriff, der staatlicherseits gemacht werden konnte, weil durch nichts mehr als durch dieses das katholische Volk erbittert und über die im Hintergrunde lauernden Tendenzen der Liberalen aufgeklärt werden konnte. „Die Situation ist unhaltbar“, sagt der„D..“ und darin wird Jedermann ihm Recht geben. Aber wie soll nun geholfen werden? Etwa durch Aufhebung der Gesetze, welche der„D. M. als„unpolitisch“ oder sogar als„ungerecht" bezeichnen zu müssen glaubt und bei deren Ausführung„sich die Regierung compromittirt"?„Daß sie keinen Schritt zurückthuen kann antwortet hierauf der„Mercur'—„versteht sich von selbst, dann wäre es für immer aus mit ihrer Auctorität.“ Sonder= bar! Wird sie also ihre Auctorität dadurch bewahren, daß sie ihre„Gegner populär macht“, sich selbst„verhaßt macht",„die Klarheit des Rechtsbewußtseins im Volke verdunkelt" und fort und fort„sich compromittirt“?! Aber der„D..“ will keines der Culturkampfgesetze abgestellt wissen, nur einen Schritt vorwärts solle die Regierung noch thuen, dann würde sie aus der peinlichen Lage gerettet sein! Das altkatholische Princip der Wahl der Geistlichen durch die Gemeinden solle für die ganze Monarchie und ohne Unterschied der Confession zum Gesetz erhoben werden. Geschehe erst dieses, so werde der Erfolg jedenfalls ein glücklicher sein.„Wäre die vorgeschlagene Maßregel durchgeführt, so müßte von zwei Fällen einer eintreten. Entweder Fanatismus und Hierarchenkünste verhindern die Wahl überall, das seiner Geistlichen beraubte katholische Volk wird das Missionsfeld für protestantische und altkatholische Geistliche und— für die Socialdemokraten saha!]. Letzteres wäre um deßwillen eher ein Glück als ein Unglück, weil es die annoch herrschenden Aufgeklärten veranlassen würde, sich etwas genauer nach den ideellen sittlich=religiösen Grundlagen des Staates umzuschauen. Oder die Leute nehmen Vernunft an, sehen ein, daß selbstgewählte Geistliche besser sind als gar keine und der Bruch mit Rom ist vollzogen.“ Dies die Motivirung, die sich selbst charakterisirt und richtet. Der Vorschlag ist nach den bisher gemachten Erfahrungen mit den Pferrerwahlen in katholischen Gemeinden gewiß höchst naiv und würde selbstverständlich nicht zu dem Ziele hinführen, aus der unhaltbaren Situation die Rettung zu bringen: daher ist jedes Wort der Polemik dagegen überflüssig. An das„Vernunft annehmen“ in diesem Stücke seitens der Römisch=Katholischen ist nun einmal nicht zu denken, wie auch der„D..“ recht wohl wissen kann. Es bliebe also die Folge, die im Grund des Herzens intendirt wird, aus der katholischen Kirche Deutschlands ein Missionsfeld zu machen, für den Katholiken feindliche schöpfung aller ihrer Kräfte etwa fünf Fuß in den steinharten Boden hineingekommen waren, begannen denn auch ohne Weiteres an einer andern Stelle, wo sie doch wenigstens bequemeres Graben hatten, und der Justizrath, der sich nie mit der„rothen Erde“ länger als ein paar Stunden befaßt, setzte seine Bemühungen auch ferner allein und an den unersprießlichsten Plätzen fort. Da nämlich die Goldwäscher in der tiefen Erde der rothen Fiawenig oder gar kein Gold gefunden hatten, schloß er baraus, daß es noch gar nicht in's Thal hinabgewaschen wäre, sondern oben auf den Bergen läge, und setzte die umherstreifenden Amerikaner nach Verlauf von etwa drei Wochen durch eine Anzahl kleiner Löcher in Erstaunen, die er auf den verschiedenen Hügelrücken etwa zwei bis drei Fuß tief eingrub und dann, natürlich ohne auch nur je ein Korn Gold dort oben zu finden, liegen ließ. Die alten Goldwäscher, wenn sie einen solchen räthselhaften Platz trafen, blieben nicht selten dabei stehen und überlegten sich kopfschüttelnd, wozu in aller Welt Jemand hier das kleine Loch ausgeworfen haben könnte. Ein paar trafen auch einmal den Justizrath gerade bei solcher Arbeit und frugen ihn, was er dort machen wolle, erhielten aber keine Antwort. Er sah sie dann nur grimmig von der Seite an und hackte weiter, und sie mußten unbelehrt wieder abziehen. Recht zufrieden war aber der Justizrath noch aus einem andern Grunde nicht mit dem Minenleben— denn ihm mangelten fast sämmtliche früher gewohnten Bequemlichkeiten. Zu Hause hatte er sich um gar nichts bekümmert, als was vielleicht seinen unmittelbaren Beruf betraf, und sein Gehalt dabei monatlich ausgezahlt bekommen; hier dagegen sollte er sich nicht allein sein Brod mit höchst unbequemen Werkzeugen verdienen, sondern auch noch dabei kochen helfen, wie sein eigenes Bett machen— und das behagte ihm nicht. Auch mit seiner Wäsche hatte er vielen Aerger. Mit keiner Zeiteintheilung als der, welche ihm sein Magen oder der ermüdete Körper angab, überlieferte er auch seine Wäsche damals dem alten Neger und kümmerte sich nicht weiter darum. Daheim wurde iym ja die Wäsche, wenn sie fertig war, in's Haus gebracht, und hier, wo er den vierfachen Wascherlohn zahlte, konnte er das doch um so mehr verlangen. Der alte Tomlins kam aber nicht— der Justizrath verbrauchte nach und nach Alles auf, was er noch rein mit in die Berge gebracht, und sah sich endlich genöthigt, selber nach seiner Wäsche zu fragen, denn niemand Anderes sorgte ihm dafür. Damals war er nun allerdings selber bei dem Alten gewesen; ohne 6. Jahrgang. Nr. 155. Bestrebungen! Und doch wie unsinnig! Wenn die Katholiken sich der Pfarrerwahl enthielten, so geschähe es nicht aus„Fanatismus“ und durch die Einwirkung der„Hierarchen= künste“, sondern zufolge des Festhaltens an dem katholischen Dogma von der Verfassung der Kirche, deren oberste Leitung nicht durch Staat und Gemeinde, sondern durch Papst und Bischöfe zu erfolgen hat; aber wäre Jenes auch der Fall, wird eine katholische Gemeinde, die fanatisch und durch Hierarchenkünste bearbeitet wäre, doch am Allerwenigsten ein geeignetes Missionsfeld„für protestantische und— altkatholische(!) Geistliche" sein. Eher könnte bei Beraubung seiner geistlichen Führung das katholische Volk den Socialdemokraten als Beute mehr oder minder anheimfallen, und dies sollte mehr ein Glück als ein Unglück sein?— Nun, dem„D..“ wäre es recht, wenn die Katholiken, wofern nicht altkatholisch, was zunächst erstrebt wird, so doch protestantisch oder socialdemokratisch würden, wenn nur—„der Bruch mit Rom noch gründlicher durch den Staat, als bis dahin leider geschehen, ausgeführt werden könnte. Mögen die Leute alles Mögliche sein, nur nicht— römisch=katholisch! Aber das ist gerade der Mißerfolg des Culturkampfes in Deutschland gewesen und wird es immer sein, daß er es mit allen seinen Mitteln nicht zu Wege bringt, die Katholiken von Rom abzudrängen, sondern im Gegentheil nur dazu dient, das Band zwischen dem katholischen Volke und dem Papste enger zu ziehen, so eng und fest, als es vor dem Culturkampf niemals der Fall war. Das Papstfest am vorigen Sonntage(3. Juni) hat das aufs Glänzendste bewiesen. Oesterreich. + Aus Oesterreich, 6. Juni. Die Luft flattert voll alberner Gerüchte. Hier spricht man von einer Verständigung Oesterreichs mit Rußland, dort von einer demonstrativen Truppen=Aufstellung im Banat und in Siebenbürgen, und endlich flöten unsere Friedensmaier, Rußland gehe gar nicht über die Donau, sondern werde nach einigen größeren Erfolgen in Asien sofort Frieden schließen. Nachdem es bereits über eine halbe Milliarde Rubel für den Feldzug ausgelegt! Viel sicherer geht man mit der Annahme, daß Andrassy seine auswärtige Politik„von Fall zu Fall“ festsetzen, d. h. modificiren will. Aber inzwischen steht er weder mit Rußland noch mit Preutzen auf zu freundschaftlichem Fuße. Man sieht dies aus den Telegrammen, die vom russischen Hauptquartier zu Plojeschti nach Petersburg abgehen und. stets, genaue„Rücksicht“ auf unsere Monarchie nehmen, z.., um tng aller neueste anzuführen: in Semlin sei ein österreichisches Corps von 20,000 Mann eingetroffen, Lagerzelte zur Qvartierung von—300,000 Honvéd seien gekauft, der Verkehr zwischen Rumänien und Siebenbürgen durch Wasserschäden eingestellt 2c.— In Betreff Preußens aber schreibt Audrassy's„Pester Lloyd“:„Die Pflichten der Selbsterhaltung haben für Oesterreich=Ungarn nicht aufgehört, weil man uns in Berlin keine sicherungs=Prämie bietet:— so sagten wir vor Monaten, und des wiederholen wir jetzt, da die Nothwendigkeit der Abwehr offenbar viel actueller geworden.“ Wenn dasselbe Blatt Tags vorher versicherte, daß an eine anti=russische Action Oesterreich=Englands, oder Eines der Beiden gar nie zu denken sei, so weiß man, was von solchen Nebelbildern zu halten ist.— Und nun unsere innere Lage! Hier steht obenan die Secession der wahren Katholiken von den mehr oder weniger egoistischen und nationalen Parteien, denen die katholische Kirche als politisches Agitationsmittel gut genug war. Das Winer „Vaterland“ macht endlich Front gegen die Czecherei und die„staatsrechtlich=oppositionellen“. Anhänger derselben. Recht so! Unser h. Glaube geht uns über Alles. Niemehr eine mésalliance! Sogar der„Cech hat sich gehäutet, spät allerdings, aber er hat's gethan und schickt den russophilen Czechen in seiner Nummer vom 2. Juni folgenden Scheidegruß:„Soll das bisherige Programm der Alt=Czechen nicht staltet werden, dann ersteht uns böhmischen Katholiken die h. Pflicht, unsere Civilehe mit den Alt=Czechen zu trennen, und es wird sich dan bald zeigen, wie das Alt=Czechenthum ohne die Katholiken zusammenschrumpft.“ Die Alt=Czechen betrachten das Tischtuch zwischen ihnen und den Katholiken als zerschnitten. Bravo! Bravo! So mußte es kommen, damit wir zu einer rein=katholischen Partei in Böhmen gelangen. Jetzt erst können sich die deutschen und die czechischen Katholiken des Landes zu gemeinsamem Handeln einigen; bisher scheiterten alle Bemühungen an dem bornirten Nationalismus....6 1, Mi. + Aus Oesterreich, 7. Juni. Es wird heiß, seyr, in Wirn. Wer will also den Abgeordneten des„Reichs“=Tags ihren Wunsch nach Ferien verargen? Wirklich haben die Obmänner sämmtlicher parlamentarischen Klubs beschlossen, auf eine Vertagung von Anfang, spätestens Mitte Juli's bis Ende August hinzuwirken. Wir freuen uns, daß die Herren wenigstens in Einem Punkte einmal zusammenstimmten. Aber nicht nur im Innern von Cis ist Zwiespalt, sondern auch zwischen Cis und Trans. Alle Welt weiß nämlich, daß der Ungar herzlich ungern bezahlt. Bisher leistete Trans 30% zu den gemeinsamen Auslagen und überließ großmüthig den Rest von 70% unserer„Hälfte“. Aber jetzt findet es auch diese Quote noch zu hoch, will daher auf ihre Herabsetzung bei den bevorstehenden Deputations=Sitzungen antragen. Ob die Einigkeit hierin so leicht zu erzielen sein werde, als unsere Halbamtlichen vorgeben, bleibt abzuwarten. Auch die 80 Millionen=Schuld wird zwischen uns und Ungarn parlamentarisch„vereinbart“ werden, da die Magyaren von der projectirten Entscheidung der Frage durch die JuristenFakultät zu Heidelberg Nichts wissen wollen.— Die„Hochverraths“= Affaire in Böhmen, welche der Dr. Rieger durch sein panslavistisches Manifest an die Russen auf dem Gewissen hat, scheint nun doch im Sande zu verlaufen. Wohl hat das k. k. Landesgericht zu Prag in dem Schriftstücke das Verbrechen des Hochverraths gefunden und das „objective“ Verfahren gegen alle Blätter eingeleitet, welche das Schriftstück brachten, d. h. die Justiz sieht vom verbrecherischen Willen der Redacteurs ab und stampft nur die confiscirten Zeitungen ein. Nun aber würde die Logik verlangen, den Verfasser und Absender des„hochverrätherischen“. Documentes strafgerichtlich zu verfolgen. Jedoch abstrahirt nun die Staats=Anwaltschaft von der Verfolgung des Dr. Rieger und betrachtet, offenbar auf höheren Befehl, die Confiscation der Blätter als hinreichende Sühnung der beleidigten Gerechtigkeit. Wie es scheint den geringsten Ortssinn aber, hatte er keine Idee mehr, in weicher Richtung das Zelt eigentlich liegen könne. Er wandte sich deshalb also wieder an die ersten besten ihm begegnenden Amerikaner und frug sie nach dem„Waschneger“. Ob ihn diese aber nicht verstanden, oder nicht verstehen wollten, weil er die mißhandelten englischen Worte auf seine gewöhnliche wunderliche Art herauspolterte; kurz, sie sahen ihn verwundert an, hielten ihn vielleicht für betrunken und gingen weiter, ohne ihm zu antworten. Daß sich seine Laune dadurch nicht verbesserte, läßt sich denken, und er wollte schon eben wieder in sein Zelt umkehren, um Abends Herrn Hufner danach zu schicken, als ihm ein Mann begegnete, der ihm wie ein Deutscher vorkam, und dessen Gestalt ihm auch bekannt schien. Der schwarze Frack, den er trug, rief ihm aber die Persönlichkeit bald wieder in's Gedächtniß zurück, trotzdem daß ein großer wollener Shawl sein halbes Gesicht verdeckte. Es war jedenfalls der Tenorist, mit dem er am ersten Abend in dem Elsässer Zelt zusammengetroffen, und den er seit jener Zeit aus den Augen verloren hatte. Der Mann schien sich aber indessen in seinen Umständen eben nicht gebessert zu haben; seine Kleidungsstücke waren wenigstens entsetzlich mitgenommen und der arme Frack besonders kaum noch zu erkennen. Auch sein schwarzer Seidenhut, durch Regen, Nachtthau und heiße Sonne zu einer röthlichen formlosen Masse zusammengesunken, hing ihm trübselig auf dem Kopfe, und an der linken Hand— die rechte trug er in der Tasche— hingen nur noch die Trümmer eines einst schwarz gewesenen Glagéhandschuhs. Das Alles sah aber der Justizrath nicht; er erinnerte sich nur, jener Mann, der einen Frack trug, Deutsch sprach; er ging deshalb gerade auf ihn zu, blieb vor ihm stehen und sagte, mit einem seiner finstersten Blicke, mit denen er wohl in früherer Zeit einem armen Sünder Schrecken eingejagt: „Bitte um Entschuldigung,“ antwortete, etwas verblüfft zurückfahrend, der arme Tenorist—„Sie irren sich wahrscheinlich in der „Hm,“ antwortete der Justizrath—„Hemden holen— weiß nicht der alten Tonins uhen Sier: ue. a g..19166 gutmüthig—„wenn Sie mir erlauben, werde ich Eie hinuberführen.“ (Fortsetzung folgt.) wollte man der Czecherei, die eben jetzt von den Katholiken hart bedrängt wird, durch die Gloriole des Martyrthums nicht neue Kraft verleihen. Oder wollte man den Czar nicht zu schlechter Laune reizen? Auch möglich. Wahrscheinlich aber veranlaßten die beiden Rücksichten zu: sammen jenen etwas wunderbaren Entschluß der Staats=Anwaltschaft, welcher desto unerwarteter kam, weil anfänglich die Dame Justitia gar be.rohlich mit ihrem Schwerte gewinkt hatte.— Jedenfalls hätte eine scharfe Procedur gegen das czechische Moskowiterthum die besten Früchte getragen. In einer Familie werden die Jungen immer frecher, wenn man ihnen die Ruthe stets nur zeigt, aber nicht applicirt. à Aus Ungarn, 6. Juni. Seit dem 20. Mai sind wolkenbruchartige Regen Tage lang über Ungarn niedergegangen, sie erstreckten sich auch über Siebenbürgen und Rumänien, ja, wie wir aus russischen KriegsTelegrammen vom letzten Mai erfehen, sogar bis in den Kaukasus. Die ausgetretenen Flüsse, besonders Theiß und Maros, haben große Verheerungen an Feldern, Straßen, Brücken und Eisenbahnen angerichtet; die Verwüstung der Felder ist um so schmerzlicher, da Ungarn dieses Jahr als eines seiner fettesten begrüßt. Auch in Siebenbürgen ist die Wasserverheerung bedeutend, und z. B. auf einer Chaussee bei Kronstadt ein großer Einsturz erfolgt, wodurch der Verkehr mit dem nahen Rumänien unterbrochen wurde. Vollends trostlos lauten die Berichte über die siebenbürgischen Eisenbahnen, die insgesammt ihren Verkehr einstellen mußten. Aber wo möglich noch härter ist Rumänien und die dort stehende russische Südarmee getroffen worden. Es gibt unter den dortigen zahlreichen Flüssen, die zur Donau niedereilen, gar manche, die keine einzige Brücke mehr haben. Die bei Serdar über den Sereth geschlagene Schiffbrücke, welche den Russen so große Mühe und eine Auslage von 70,000 Francs verursacht hatte, ist von den Fluthen spurlos weggeschwemmt worden und muß nun durch eine neue ersetzt werden. Noch gehen alle Flüsse sehr hoch, vor allen übrigen die Donau, die bei Orsowa eine wahre Sündfluth durch das eiserne Thor zwängt und weiter unten am bulgarischen und rumänischen Ufer einen ungeheuern See bildet. Unterhalb Galatz bildet sie mit den vielen Seitenarmen Ein Ganzes, die Inseln sind verschwunden, die beiden Ufergelände weit hinein überschwemmt. Die Russen können froh sein, wenn sie ein trockenes Plätzchen zum Liegen finden, und werden noch lange liegen müssen, wenn auch der heute in Jassy eintresfende Czur den Donau=Uebergang noch so sehr beschleunigen will. Die Türken aber werden freudig rufen:„Allah ist groß und Mohamed sein Prophet.“ — In Ungarn herrscht furchtbare Erbitterung gegen das„treulose und verrätherische Rumänien“, das sich an Rußland verkauft habe. Auch unsere siebenbürgischen Rumänen müssen darunter leiden. In Hermanstadt und Kronstadt dürfen keine Gelder mehr im Namen des rothen Kreuzes für die rumänischen Verwundeten gesammelt werden. Sogar das Organ Sennyey's, der„Kelet Nepe“, ruft entrüstet aus:„Wir Ungarn glauben nicht, daß die rumänischen Frauen(Siebenbürgens) für Treulo= 1 g; sigkeit und Rebellion einem Volke Belohnungen spenden; daß sie sich 1### selbst compromittiren, indem sie dessen treubrüchige Thaten preisen. Ru## mänien ist treulos, treubrüchig, seine Führer haben den Dolch gegen die Brust des Freundes erhoben 2c.“ Ueberall der Nationalitäten=Schwindel! Italien. 0 Rom, 4. Juni. Gestern hat Rom bewiesen, wen es als seinen rechtmäßigen Herrn und König ansieht. Die Theilnahme der weitaus größten Mehrheit der Bevölkerung Roms war nur auf die solenne Feier in der Basilika von St. Pietro in Vincolis gerichtet War schon während des Triduums der Zudrang der Römer(von den Fremden will ich gar nicht reden) nach der genannten Basilika ein ungewöhnlich starker, so war er gestern derart, daß er sich kaum beschreiben läßt. Wagen um Wagen fuhren im Schritte vom Corso nach der Basilika; zwei= und dreifache Wagen=Reihen standen weit bis über das Colosseum hinaus. Die sich nach der Kirche bewegenden Massen glichen buchstäblich einem Strome. So ging es von der Frühe bis zum Abende fort. Se. Eminenz der Kardinalstaatssekretär Simeoni celebrirte das Pontifikal=Amt. Mehr als 200 Bischöfe im Ornate wohnten dieser Feierlichkeit bei. Von der päpstlichen Kapelle sangen 130 Sänger die Messe vom Papste Marcellus und hernach„Tu es Petrus“, componirt von dem berühmten Kapellmeister der römischen Akademie, Herrn Mustaffa. Seit dem 20. September 1870 haben wir in Rom keine solche Feier gehabt, an der sich fast ganz Rom betheiligte, wodurch das gestrige Statutfest der Buzzuri ganz in den Hintergrund gedrängt wurde.— Mehr als 2000 italienische Pilger versammelten sich gestern im Vatikane, um vom hl. Vater in Audienz empfangen zu werden. Nach 12 Uhr Mittags erschien Musgr. Macchi, Majordomus Sr. Heiligkeit, um im Namen des Papstes zu verkünden, daß der hl. Vater mit inniger Freude die italienischen Pilger empfangen wolle, jedoch könne er weder die Adresse anhören noch eine Antwort darauf geben. Wie Sie sich denken können, brachte diese Nachricht eine große Sensation hervor. Allsogleich verbreiteten sich zwei Gerüchte. Dem Ersten zu Folge wäre der hl. Vater durch die täglichen Audienzen zu sehr ermüdet gewesen; das zweite aber sprach von zwei außerordentlichen Abgesandten des Königs Victor Emanuel, die im Vaticane gesehen, aber von Niemanden gekannt wurden. In der That, zwei Herren begaben sich gegen 10 Uhr zum Kardinal Simeoni. Als der hl. Vater im Saale erschien, sagte er zur Versammlung, daß er eine Rede für die Versammlung vorbereitet habe, sie aber wegen der großen Hitze, unter der die dicht zusammengeorängte Menge leiden würde, nicht halten wolle. Er richtete dann noch einige Worte an die Pilger, segnete sie und verließ den Saal. In den Worten des hl. Vaters wollen hochgestellte Personen eine gewisse Wahrscheinlichkeit für das zweite Gerücht erblicken, indem sie sagen:„Pius IX. besitzt das beste, das edelste Herz, das zu allen Zeiten geneigt ist, seinen Feinden zu vergeben.“ Relatum refero. Bei der heutigen Audienz der Italiener dürften über 4000 Personen sein. Sie versammeln sich in den Gallerien und der hl. Vater wird sich, wie mir gesagt wurde, durch die Reihen tragen lassen, einige Worte sprechen und den Apostolischen Segen ertheilen.— Gestern empfing der hl. Vater den Grafen Larisch, Obersthofmarschall Sr. M. des Kaisers von Oesterreich, in einer sehr langen Privat=Audienz. Graf Larisch ist als außerordentlicher Abgesandter des Kaisers hieher beordert worden, um dem Papste die Glückwünsche des Kaisers Franz Joseph zu überbringen. * Aus der Schweiz, 6. Juni. Wenn auch die Altkatholiken im deutschen Reiche mit den unsrigen nicht zu einem Ganzen verbunden sind, so wird es doch von allgemeinerz Interesse sein, von den Fortschritten zu hören, welche aus unserem Lande zu verzeichnen sind. Habe ich in meinem letzten Berichte die Abhaltung der altkatholischen Synode bloß im Allgemeinen angedeutet, so kann ich Ihnen jetzt etliche nicht uninteressante Einzelheiten mittheilen. Welch' hohe Würde der altkatholische „Bischof“ einnimmt, erhellt schon daraus, daß er es für überflüssig fand, länger Mitglied der liturgischen Commission zu sein und um seine Entlassung nachsuchte. Der Austritt wurde ihm aber nicht gewährt, da man bei Abänderungen der Liturgie seine Meinung, ohne daß sie natürlich maßgebend wäre, auch hören wolle. Der Synodalrath hatte früher eine Selbstbesteuerung in der Weise beschlossen, daß jeder altkatholische Kopf jährlich fünf Raggon(also nicht einmal fünf Pfennige) bezahlen solle, aber nun stehe man vor der traurigen Wahrnehmung, daß nicht einmal die Hälfte dieses kleine Opfer gebracht habe. Man müsse also zu Staatsbeiträgen und anderen Mitteln seine Zuflucht nehmen, namentlich gewährt katholisches Kirchengut geeignete Hilfe.(Als man später auf dem„Schänzli“ sich beim Bier erlustigte, machte ein altkatholisches Mitglied die Bemerkung:„Die malefiz Ultramontanen tragen Hunderttausende von Franken nach Rom zum Papst, und wir bringen nicht einmal die lumpigen paar Fränkli zusammen, die uns zur Deckung der nöthigsten Bedürfnisse nöthig sind.“ Als Einer boshaft bemerkte, man solle die Nichtbezahler ausschließen, da hieß es: dann werden wir bald gar Niemand mehr haben.)„Bischof“ Herzog beklagte in der Sitzung das Aergerniß, das die entlassenen„Staatsgeistlichen“ gegeben durch ihren Lebenswandel und ihren„Abfall zur römisch=katholischen Kirche"! Ferner beschwerte er sich über angeblich rohes Benehmen der„Ultramontanen“ in einzelnen Gemeinden und auch in Bern. Der„Bischof" beklagte ferner, daß zwei altkatholische Geistliche in Genf das Abendmahl unter beiden Gestalten eigenmächtig eingeführt haben. Die vorgeschriebene Anzeige seines Amtsantrittes an die auswärtigen„Bischöfe" befreundeter Secten gedenke er erst dann zu erlassen, wenn die„altkatholische Kirche" in der Schweiz zu ihrer Selbständigkeit gelangt sei. Der französische Katechismus von seinem Vicar Michaud, und sein deutscher, wurden genehmigt, doch hat ihm der Klostermetzger Augustin Keller viel darin gestrichen. Herzog wollte nämlich die abgeschaffte Beichte wieder aufnehmen und vertheidigte die unbedingte Unauflösbarkeit der Ehe. Keller erhob aber die Bundesverfassung zum göttlichen Gesetze! Diese kenne keine Unauflöslichkeit der Ehe und kein Verbot der Wiederverehelichung Geschiedener und Betreffs der Beicht will er nicht zurück zur„römischen Pfafferei“. Dr. Watterich ist in der Festpredigt stecken geblieben, trat aber gegen Herzog auf, daß es nimmer schön war.— Der genannte Franzose Michand, des„Bischofs“ Herzog Vicar, geht derzeit in verwaisten, früher altkatholischen Gemeinden umher, um das Feuer wieder anzufachen„Sein Thema lautet:„Gott erfülle euch mit dem Hasse Papstthum.“— Wiederum ist ein Fremdling, ein gewisser Cailliere, auf und davon; in dem vom Staate ihm übertragenen Orte Charmoille stand er fast allein. Seit Ostern hat er keinen Gottesdienst mehr gehalten, und als man neulich am Sonntage ihn dazu veranlassen wollte, bemerkte er:„Für wen soll ich in die Kirche gehen? Für die leeren Bänke? Niemand kommt, sie gehen alle da unten hin(d. h. in die zum katholischen Gottesdieuste benutzte Scheune).“— Bis zu welchem Grade von Cynismus es der Berner Culturkampf gebracht hat, mag folgende Thatsache beweisen. Der Große Rath des Cantons Bern war von der Jurabahngesellschaft auf letzten Mittwoch den 30. Mai zu einer Vergnügungsfahrt auf der neuen Linie Bern=Pruntrut eingeladen und leistete trotz des abscheulichen Regenwetters zahlreiche Folge; denn die Herren fanden keine billigere Gelegenheit, einmal in den von ihnen nach russischer Art behandelten katholischen Jura zu kommen. Die ganze protestantische Mehrheit fuhr mit und die Logenbrüder aus Beru, Biel u. s. w. mit ihnen; es ging ja alles auf Staatskosten. In Pruntrut war großes Banket von 300 Gedecken in der den römischen Katholiken weggenommenen Kirche des ehemaligen Jesuitenklosters, wo noch drei Altäre im Chor stehen und ein großes Madonnabild an der Wand hängt. Hier vor den geweihten Altären und vor diesem Bilde wurde nun jubilirt, muficirt, pokulirt und toastirt! Ein Redner, der bekannte Freimaurer und Geschichtsfabrikant Quiqueret aus Pruntrut rühmte, daß die Versammlung auf den Gräbern von 11 Fürst=Aebten und einigen Dutzend Jesuiten stehe, was die Vergänglichkeit aller Größen beweise, von denen nichts übrig bleibe als das Andenken an ihre guten, mehr aber noch schlechte Thaten, wie hier; dafür habe die Gesellschaft von „denen da unten“ nichts mehr zu befürchten, er habe ihren Moder gesehen u. s. w. Wer sollte eine solche Tischrede vor einer gesetzgebenden Schweizerbehörde und in einem sog. civilisirten Fortschrittslande noch für möglich gehalten haben! Holland. M Amsterdam, 6. Juni. Der Freudentag für die ganze katholische Welt, das goldene Bischofsjubiläum des hl. Vaters feiernd, ist leider für uns Niederländer ein Tag der Trauer geworden, indem, als die Sonne in Mittag stand, der Stern unserer geliebten Königin im Tode verblich. Die für den Ehrentag des Vaters der Christenheit bereit gehaltenen Fahnen mit den gelbweißen Wimpeln wurden eingezogen oder mit Trauerflor umhüllt, um das Andenken der uns in einigen Tagen entrissenen Landesmutter zu ehren. Mit den Geheten für die Befreiung und der Siee des greisen beten für die Bestelung und ven Sieg des greisen Pius vereinten sich die Fürbitten für die arme sterbliche, ihres Glanzes beraubte Königin, wozu dreimal täglich das Läuten aller Glocken auffordert. In wärmster Weise wird allerseits der hohen Verblichenen gedacht. Eine Stimme des Lobes erhebt sich zum Preise ihrer Tugenden, ihrer Wohlthätigkeit, ihres Kunstsinnes, ihrer mehr als gewöhnlichen Bildung. Der Eine flicht ihr einen poetischen Kranz, der Andere weiß einen freundlichen Zug aus ihrem Leben, einen tröstlichen von ihrem Sterben zu berichten. So wird das Zusammentreffen des Königs mit seinem ältesten Sohne, der auf etwas gespanntem Fuße mit dem Vater lebt und seit Jahren in Paris sich aufhält, am Sterbebette der Königin als sehr ergreifend geschildert. Doch es würde zu weit führen, diese Details hier mitzutheilen. Es genüge zu bemerken, daß die Würtembergerin Sopbie Friederike, Tochter des ersten Konigs Wilhelm I. von gährend ihres fast vierzigjährigen aufenthaltz im Lande bei den Riederländern sehr beliebt zu machen wußte, wie sie denn auch die Geschichte unseres Volkes als ihre eigene mit großer Vocliebe cultivirte. Die feierliche Beisetzung der allgemein Betrauerten wird am 20. d. M. stattfinden. Eine 18wöchentliche officielle Trauer ist angeordnet; an den würtemberger Hof sind zwei außergewöhnliche Botschafter abgesendet, die Trauerkunde zu überbringen. Unsere Königin war geboren am 17. Juni 1818 und vermählt am 18. Juni 1839. Von den vier Söhnen, welche sie dem Könige schenkte, sind zwei in jugendlichem Alter gestorben. Das Papstjubelfest ist, wie oben angedeutet, in Folge dieses Trauerfalles, äußerlich nur an wenigen Orten— wie z. B. in Maestricht— begangen worden und hat sich im Allgemeinen auf die kirchliche Feier beschränkt, die sehr glänzend und erbaulich war. Vermischte Nachrichen. * Trier, 7. Juni. Die„Trier. Landes=Ztg.“ bringt nachstehenden merkwürdigen Bericht:„Am 22. Februar d. J. waren in der Berliner Zeitung„Germania“ zwei Verfügungen der königl. Regierung in Trier abgedruckt. Daraus entstand merkwürdiger Weise der Verdacht, es sei ein Abdruck dieser Verfügungen von einem Arbeiter der Leistenschneider'schen Druckerei, in welcher die Regierung ihre Druckarbeiten anfertigen läßt, entwendet, dem Verleger dieses Blattes übergeben und von diesem an die„Germania“ gesandt worden. Es wurden mehrere Personen aus genannter Druckerei verhört, besonders ein Knabe, bessen Vater in der St. Paulinus=Druckerei, und ein älterer Setzer, dessen Bruder in derselben angestellt ist. Es wurde aber bloß ermittelt, daß jener Setzer für die St. Paulinus=Druckerei die Marktberichte und kleinere Nachrichten schreibt und sie derselben manch Mal in einem Briefimschlag, manch Mal auch ohne solchen geschickt hat. Darauf wurde von der Regierung in Trier der Verdacht gehegt, einer ihrer Beamten stehe mit der„Germania“ in Verbindung, und es werde dieser Verkehr vermittelt durch die St. Paulinus=Druckerei. In Folge dessen wurde von ihr eine Disciplinar=Untersuchung eröffnet, um, wenn eine Verletzung des Amtsgeheimnisses vorliege, den unbekannten Schuldigen zu ermitteln, und es wurde der Verleger dieses Blattes, Kaplan Dasbach, vor den Herrn Untersuchungsrichter Mathieu auf den 3. Mai vorgeladen. Als er in's Verhörzimmer ging, saß vor demselben jener Gerichtsdiener, welcher die Untersuchungs=Gefangenen über die Straße zu führen hat. Ob ihm gesagt wolben war, er werde wahrscheinlich Arbeit bekommen? Der Herr Untersuchungsrichter verlas nun ein Schreiben der königl. Regierung zu Trier, in welchem dieselbe für die eingeleitete Untersuchung die Vernehmung des gesammten in der Redaction und in der Druckerei dieses Blattes beschäftigten Personals verlangt. Kaplan Dasbach erwiderte, daß zunächst ja noch gar nicht festgestellt sei, ob wirklich ein Beamter die Sendung dieser Verfügung an die„Germania“ ermöglicht habe, und daß zweitens noch eine bestimmte Person, in Betreff welcher er als Zeuge Aussagen machen solle, ihm genannt werden müsse. Der Herr Untersuchungsrichter entgegnete, daß eben dieses alles erst ermittelt werden solle. Da die Mittheilung von allem, was der als Zeuge Geladene in Betreff dieser Disciplinar=Untersuchung wußte, Niemanden irgend einen Schaden zufügen, anderseits aber eine Weigerung, diese unverfänglichen Aussagen zu machen, Jemanden in einen ungerechten Verdacht hätte bringen können, so beschwor der Zeuge einfach, daß weder er selbst diese Verfügungen an die„Germania“ gesandt habe, noch irgend Etwas davon wisse, von wem sie hingesandt seien. Es wurde dann ein Mitglied der Redaction, Herr Büsch, ferner Herr Buchhalter Schlicker und Herr Factor Heinrich vorgeladen; aber auch diese wußten nichts über den zunbekannten Verletzer der Amts=Verschwiegenheite. Vor 14 Tagen nun wurde der Leistenschneider'schen Druckerei aufgegeben, die beiden oben erwähnten Personen aus ihrem Geschäfte zu entlassen. Wir haben bisher von dieser Untersuchung in den Blättern nichts berichtet, weil wir in aller Gemüthsruhe abwarten wollten, wie weit man diese Disciplinar-Untersuchung ausdehnen werde. Es ist nun bis zum 2. Juni keine weitere Persönlichkeit aus unserer Druckerei vorgeladen worden. Daraus schließen wir, daß die Sache zu Ende ist.“ * Düsseldorf, 6. Juni. Die gestrige Verhandlung hatte Diebstahl und Hehlerei zum Gegenstande, deren die Kaufleute Anton Kallen, 26 Jahre alt, und Johann Schmitz, 44 Jahre alt, beide aus Crefeld, angeklagt waren. Wir berichten nach der Düsseld. Ztg.": Kallen war angeklagt, in den Jahren 1872 bis 1877 dem Kaufmann Carl Hügel Wollenwaaren im Werthe von Fünfzigtausend Mark gestohlen, der Schmitz, diese Waaren, von denen er wußte, oder den Umständen nach annehmen mußte, gewohnheitsmäßig und gewerbsmäßig und um seines Vortheils willen an sich gebracht zu haben. Der letzte Angeklagte war also der qualifizirten Hehlerei angeklagt, ein Verbrechen welches zur Competenz der Geschworenen gehört, während das Vergehen des ersten Angeklagten correctioneller Natur war.— Seit seinem 16. Jahre, vom Jahre 1867, stand Anton Kallen bei dem Carl Hügel zu Crefeld als Commis in Diensten, genoß in vollem Umfange das Vertrauen seines Prinzipals, so daß derselbe im Jahre 1876 das ganze große Lager des Hügel unter sich hatte. Das Lager bestand in Sayett= und Wollenwaaren. Der Angeklagte Schmitz war bis zum Jahre 1872 Lagerarbeiter bei Hügel und fing dann ein Detailgeschäft in nämlichen Waaren an. Erst im Januar d. J. merkte der Kaufmann Hügel, daß er in großartiger Weise bestohlen werde und beauftragte daher seine Knechte, aufzupassen, wo die Waaren blieben. Diese erklärten, daß der Schmitz viel Waaren erhalte, mehr als Kallen buche. Das Lager des sowie dessen Bücher wurden sofort mit Beschlag belegt. Nach chern hatte Schmitz im Januar 581 Pfund Wollenwaaren àp; Pfund 4 Mark erhalten. In den Büchern des bestohlenen Kaufmanns Hügel hatte Kallen nur 128 Pfund gebucht, folglich hatte Schmitz innerhalb 5 Wochen 453 Pfund Waaren umsonst erhalten. Das ganze Lager des Schmitz hatte einen Werth von 10,000 Mark, bestehend aus den feinsten und theuersten Waaren, die nur, nach dem Gutbefinden der Sachverständigen, vom Lager des Hügel herrühren konnten. Dazu konnte auch Schmitz keine andere Bezugsquelle angeben. Schmitz, der sein Geschäft mit Nichts anfing, hatte es binnen den 5 Jahren zu einem eigenen Hause und einem feinen großen Laden gebracht. Wie die Experten behaupten, muß der Schmitz vom Jahre 1872 bis 77 für etwa 70,000 Mark Waaren bezogen haben, doch standen in den Büchern des Kaufmanns Hügel nur für 16,000 Mark gebucht. Zu Anfang der Untersuchung gestand Kallen unumwunden ein, seit 1872 dem Schmitz für etwa 1300 Mark Waaren jährlich, ohne dieselben zu buchen, zugesandt zu haben, um demselben auf die Beine zu helfen, und zwar sei dies gemäß Absprache mit Schmitz geschehen, dem er auch, damit Niemand etwas erfahre, die Bücher geführt habe. Später, nachdem es den Angeklagten gelungen war, sich miteinander in Verbindung zu setzen, nahmen Beide ihr Geständniß zurück, indem der Kallen behauptete, von seinem Prinzipale Auftrag erhalten zu haben, dem Schmitz„etwas unter die Arme zu greisen“, daher sich berechtigt geglaubt habe, diesem hin und wieder etwas zukommen zu lassen. Jetzt gehe aber Hügel aus Rache gegen ihn so vor, weil er, Kallen, gegen den Willen des Hügel ein Verhältniß mit dessen Tochter unterhalten habe. Auch heute blieb Kallen, trotz Vorhaltens des Herrn Präsidenten, bei dieser Erklärung. Die Voruntersuchung gegen Kallen hatte jedoch sehr sonderbare Verhältnisse desselben mit andern Damen zu Tage gefördert. Schmitz hatte auch zu Anfang der Untersuchung theilweise gestanden, heute wußte er von dem ganzen großartigen Schwindel nichts. Die Wirthe in Crefeld lobten die Beiden sehr, dean bessere Stammgäste, die mehr verzehrten und besser bezahlten, gab's in der ganzen Stadt nicht. Die Ausrede des Kallen, in Bezug auf die Tochter des Kaufmanns Hügel, erwies sich im Laufe der Verhandlung als eine niederträchtige, boshafte, schamlose Lüge. Die Herren Geschworenen erklärten den Kallen für schuldig mindestens 100mal dem Kaufmann Hügel Wollenwaaren im Gesammtwerthe von 30,000 M. gestohlen zu haben. Schmitz wurde der qualificirten Hehlerei für schuldig befunden, worauf der Assisenhof den Kallen zu 4 Jahren Gefängniß und 4 Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, den Schmitz zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurtheilte.„„ 8.1#2. * Duisburg, 5. Juni. Die„Rh.= u. Rztg.“ schreibt:„Das Selbstmordfieber scheint hier noch nicht nachlassen zu wollen. Heute Morgen hat sich nämlich, wie wir so eben hören, in einem Hause in der Nähe des Schwanenthores wieder ein Mann erhängt und es liegt eben gar kein Anhaltspunct vor, um die Motive, die ihn zu dieser That veranlaßt haben, erforschen zu können. Es ist dies nun bereits der fünfte Selbstmord, der in kaum vier Wochen hierselbst vorgefallen ist.“ * St. Goarshausen, 8. Juni. In dem benachbarten Dorse Weier hat sich ein vierzehnjähriger Junge in dem Walde erhängt. Als Motiv der That wird der„Cobl. Ztg.“ angegeben, der Knabe hätte das Notizbuch seines Vaters, eines Schuhmachers, verloren, und dieser habe ihm mit einer ernsten Züchtigung gedroht, wenn er das Notizbuch nicht wiederfinde. Der Knabe hat sich darauf aus dem elterlichen Hause entfernt. Als er nicht wieder zum Vorschein kam, ging fast die ganze Gemeinde nach ihm suchen und fand ihn dann im Walde erhängt. * Coesfeld, 6. Juni. Unser Kreisgefängniß hat seit Dauer des Culturkampfes bereits drei Geistlichen auf längere oder kürzere Lit als Wohnung gedient. Seit einem Jahre stand jedoch die für die Herren reservirte Zelle leer. Heute bezog laut der„Köln. Vztg.“ diesetbe wieder der Herr Vicar Sievering, früher in Assinghausen, um eine Hift von acht Tagen wegen Versündigung gegen einen Paragraphen der Maigesetze esoupen..... 4v. eingegangenen Nachrichten find Sophia Mathilde1 New=York, 4. Juni. Laut hier eingegangegen Namhzicht(ind Würtemberg, sich gleichzeitig mit dem Erdbeben in Jquique auch die Sandwichsinseen am de bei den Nieder 1 10. Mai zwischen 4 und 5 Uhr Vormittags von einer Fluthwelle heimgesucht worden. Die See trat plötzlich zurück und kehrte dann mit großer Heftigkeit in einer 16 Fuß hohen Welle wieder, welche in den Hafen von Hilo drang und die Werften und Lagerhäuser an der Frontseite der Stadt fortriß. In Waiakin wurden alle Häuser in einer Entfernung von 100 Yards vom Ufer zerstört. Fünf Personen ertranken, viele wurden im Hafen aus dem Wasser gerettet. Die vulcanischen Bewegungen hielten den Tag über an und die Differenz zwischen dem niedrigsten und höchsten Wasserstande schwankte an verschiedenen Puncten der Inseln von —36 Fuß. Die Cocusnuß=Insel wurde vollständig überfluthet und das Hospital auf derselben fortgerissen. Gleichzeitig mit den oceanischen Strömungen trat eine neue Eruption des Kilauea=Bulcans ein. Dieselbe Erdbebenwelle wurde auch längs der ganzen mexicanischen Küste am stillen Ocean wahrgenommen. ** Ueberfall eines Eisenbahnzuges. Aus Philadelphia wird unterm 4. ds. gemeldet:„Auf der St. Louis= und San Francisco=Eisenbahn, 156 Meilen westlich von erstgenanntem Orte, lockerte eine Räuberbande am Sonntag Abend die Schienen, fügte sie aber wieder in solcher Weise ein, daß ein nahender Zug unbedingt den Damm hinunterstürzen mußte. Die Nacht war dunkel und es regnete. Ein Eilzug näherte sich um 8½ Uhr und der Locomotivführer, Hindernisse erblickend, wendete die Bremse an, aber zu spät. Die Locomotive und der Gepäckwagen stürzten den Damm hinunter, eine Distanz von 40 Fuß. Der Locomotivführer, der Heizer und ein Passagier wurden getödtet. Die Räuber feuerten ihre Pistolen auf den Zug ab; aber als sie dann sahen, daß er für ihre Zwecke nicht hinreichend zertrümmert sei, suchten sie schnell das Weite.“ * Die„Times meldet aus Philadelphia vom 5. d.., der Tornado vom Montag habe um 3½ Uhr Nachmittags Mount Carmel, eine blühende Stadt von 3000 Einwohnern im südöstlichen Illinois, theilweise zerstört. Drei Kirchen, zwei Schulen, 120 Gebäude wurden vernichtet. Die Ruinen fingen Feuer und brannten fort bis Mitternacht. 22 Personen kamen um, 40 wurden verwundet, 20 werden vermißt. *e Der ,B..=.“ schreibt: Anläßlich der Anwesenheit des Reichskanzlers in Kissingen wird in bayerischen Blättern an ein beklagenswerthes Opfer ein Mißverständnisses bei Gelegenheit des Kullmann'schen Attentats erinnert. Bekanntlich wurde damals als der Mitschuld verdächtig einest örreichischer Landpfarrer Hauthaler verhaftet, weil er kurz zuvor in der Wohnung des Reichskanzlers gesehen wurde. Hast, sowie die Angst und der Schrecken, daß er plötzlich eines so schweren Verbrechens bezichtigt war, haben auf den armen Menschen, dessen Unschuld sich nach einigen Tagen herausstellte, derart eingewirkt, daß er zur Ausübung der geistlichen Functionen nicht mehr fähig ist und nun als armer Pfründner in einem Hospitale lebt. Die 1 Literarisches. moderne Schule von W. Rueß. Herder'sche Verlagshandlung 1877. Freiburg im Breisgau. Ein practischer Schulmann theilt die Resultate seiner langjährigen, auf katholischen Anschauungen bexuhenden Beobachtung über die Schuie in einfacher und anspruchsloser Form mit. sächlichen Verhältnissen der Gegenw. aus, Er geht dabei von twart aus, wie sie sich in seiner Heimath, in der Schweiz entwickelt haben. Der gegenwärtige Zustand, ist die Ausführung der extremen Principien der französischen Revolution, der Unterricht in der confessionslosen Volkschule steht ausschließlich unter, staat, licher Leitung, er ist obligatorisch und in den öffentlichen Schuten unentgeltlich. Der Verfasser findet hier das einzige Correctiv in der freien Privatschule. Diese kathol. Stimme aus der radicalen Schweiz wird auch ganz besonders in Preußen mit Interesse gehört werden, wo may, grade dem neuen Unterrichts=Gesetze entgegensieht. Die Principien, werche bei der Lösung dieser eminent wichtigen Frage zur Geltung kommen, durch die Form des Staates nicht wesentlich berührt, die Republik in der Schweiz leistet an Tyrannei der Staats=Omnipotenz das Unerhörte; möge sie den wahren Freunden der Schule in Preußen zur Warnung dienen. Friedrich Leopold Graf zu Stolberg bis zu seiner Rückkehr zur katholischen Kirche. 1750 bis 1800. Größtentheils aus dem bisher noch ungedruckten Familiennachlaß dargestellt von Johannes Janssen. Freiburg im Breisgau. Herder'sche Die„Selbstbiographie Stolbergs, welche durch geschikt geordnete sammenstellung des brieflichen Nachlasses im erst erschienenen Bande— Friedrich Leopold Graf zu Stolberg seit seiner Rückkehr zur kathotischen Kirche. 1800—1819— der Herausgeber darzubieten begonnen, ist in diesem neuen Bande in Bezug auf die vorherliegende Zeit vervollständigt und zu Ende geführt. Daß dieser die frühere Lebensepoche behandelnde Band später erscheint, ist begründet darin, daß für dieselbe noch manche Material zu gewinnen war, während das Material für die spätere Pe riode bereits vollständig vorlag. Inzwischen war es Janssen möglich, noch allen erreichbaren Stoff in Muse zu benutzen. Er konnte die Originale der Briefe einsehen, welche, an verschiedenen und weit entlegenen Orten zerstreut, sich fast sämmtlich in Händen Stolberg'scher FamilienAngehörigen befinden. Die in dieser Sammlung eingehaltene Ordnung ist die chronologische. Nach einander werden barin behandelt; die Jugend: zeit(1750—70), die Universitätsstudien(1770—73), die Reise in Schmitz, Schweiz(1775), Stolbergs Wirken im Amte, sein dichterisches Schaffen, den Bü. Familienleben(1776—91), die Reise rg1h, Juijggg 791.—97 Pfund 4 Zeit der Vorbereitung zur Conversion(1793—1800), wer lepre ist der interessanteste: er charakterifirt nach Stolbergs egegem ergreifen Berichte dessen Forschen und Ringen in den sieben Jahren vor Non nuß e: Janhien dounmilelkaren Ginblick in das so reiche, Gest de bie noch Gedngohite, use pes st verkapsten lange nicht geuug ge eine allseitig treue Apuroigung pes os: vertangz, gesztegte hat, Wie theilen kannten Charatez Stgzetgros er, di. Vruzet gepeit dazu beitage oder c mit inm die Hofgung, Lotz vichertent E olhergae inssesgnbere Kausens Arbeit eine trfüche Arsgtrzsesz,e scheriest sithes und zum tlaren Verstoizhn, hersereg, und Genuß suchen, Inusse bieten. Die Ausstattung des Buches ist seinem Segenz## und verdient gleichfalls ungetheiltes Lob. Perantortüicher Rehatur: 3..: Hermann Moesles in Loma.— Vrlag: P. Hauptman u.— Druck der Hauptmamrschen Buchdruckerei in Vomn(Curs Nr. 5. Nr. 156. 6. Jahrzung. Bonn, Sonntag den 10. Juni 1877(Zweite Ausgabe.) Adonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn RMe be: den deutscher, Losicmtern und für Luxemburg * 4 R 2 a n. Organ für das katholische deutsche Folk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPfennig. politischen Verhältnisse Geschildert von einem deutschen Es sind etwas mehr als vier Wochen, daß ich mich hier in Rom befinde. Schon in Deutschland hatte ich den Entschluß gefaßt, in Italien und hauptsächlich in Rom meine Zeit nicht bloß darauf zu verwenden, um die Kirchen und Sehenswürdigkeiten zu betrachten, sondern ganz besonders hatte ich auch die Absicht, die politischen Verhältnisse dieses Landes aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Ich bin meinem Vorsatze treu geblieben, und wenn es auch selbstverständlich unmöglich ist, in dieser kurzen Zeit ein erschöpfendes Bild der inneren Zustände eines Landes gewonnen zu haben, so glaube ich doch versichern zu dürfen, daß die w nigen Beobachtungen, welche ich gemacht habe, auf Richtigkeit beruhen. 34. ebn Ersk. Der innere Zustand Italiens bietet ganz vieferden Erscheinungen wie Deutschland; es bestätigt sich auch hier wieder das alte Sprüchwort:„Gleich und Gleich gesellt sich gern.“ Wie bei uns ist das Land hauptsächlich in zwei Parteien getheilt; Liberale und Katholiken. Während sich die kathekisch still und ruhig verhält, fest vertrauend, daß der Tag rer Erlösung nicht mehr ferne sein wird, ergeht sich die Partei der Liberalen in den heftigsten und schamlosesten Angriffen. Zu entscheiden, ob der liberalen deutschen oder der liberalen italienischen Presse die Palme gebühre, die katholische Kirche auf's erbittertste anzugreifen, dürfte schwer sein. Dank der weisen Gesetze und Verordnungen heirscht zwischen den Journalen liberaler und jenen katholischer Richtung dasselbe Mißverhältniß wie bei uns. Auf zehn liberale Zeitungen trifft eine katholische. Der Grund hiefür ist derselbe, den der Abg. Guerber in der Reichstagssitzung vom 28. April d. J. bei Gelegenheit der Erörterung der Preßzustände in Elsaß Lothringen geltend machte; die Liberalen nämlich sind obenan; es wird ihnen die Gründung einer Zeitung in jeder Weise erleichtert und ihren Angriffen gegen die katholische Partei setzt Niemand ein Ziel. Der katholischen Presse gegenüber thut man natürlich das Gegentheil. Die Mehrzahl der Journale bilden die der liberalen Partei; in geringerer Anzahl befinden sich die gemäßigten und in noch kleinerer die katholischen. Hiezu kommt noch die republikanische Presse; in keinem anderen Lande, in dem von Staatswegen die Monarchie, die herrschende Staatsform ist, bildet die Partei der Republikaner eine solche Macht wie in Italien. Das statistische Bureau hat eine Karte herausgegeben, auf welcher die Vertheilung der politischen Parteien in den einzelnen Städten ersichtlich ist und es ist kaum ein Ort zu finden, an welchem diese Partei nicht vertreten wäre. Es besteht in Italien eine ungeheure Menge von republikanischen Vereinen. Der Plan, den diese Partei verfolgt, ist von jenem der liberalen Partei wesentlich verschieden, doch in der Absicht, die katholische Kirche zu vernichten, stimmen sie beide getreulich überein. Welch' riefige Ausdehnung und Verbreitung die republikanische Partei in Italien gewonnen hat, konnte man am Frohnleichnamstage sehen. An diesem Tage wurde nämlich in Rom im Theater Apollo ein Meeting der republikanischen Partei abgehalten. Ich frage nun, wie ist es möglich, daß der Minister eines monarchischen Königs gestattet, daß in der Hauptstadt des Reiches eine Generalversammlung der republikanischen Partei stattfinde. Es wird Niemand glaubwürdig erscheinen und doch ist es so. Am folgenden Tage wurde Nicotera im Senate deßhalb zur Verantwortung gezogen; er erklärte jedoch, eine solche Versammlung habe durchaus nichts Gemeingefährliches; seine Aufgabe sei es nur, dafür zu sorgen, daß sich die Versammlung selbst innerhalb der gesetzmäßigen Schranken bewege(!). Gesetzt auch, der unvergleichliche Minister hätte Recht, so möchte ich doch wissen, ob es gesetzmäßig sei, in einer Monarchie öffentliche und durch ganz Italien verbreitete Manifeste zu erlassen, in denen alle Anhänger und Freunde zu einer Generalversammlung der republikanischen Partei eingeladen werden? Derselbe Herr Minister scheint übrigens manchmal an einem geistigen Augenübel zu leiden, das ihn einmal schwarz für weiß, ein anderes Mal weiß für schwarz ansehen läßt. Sonntag den 3. Juni feierte man in Rom, wie in ganz Italien, das Erinnerungsfest der Verfassung. Selbstverständlich wurde dieser Tag von den Liberalen gefeiert. Abends war auf allen öffentlichen Plätzen Musik. Auf Piazza Colonna nun, dem Centralpunkte der Stadt, beschloß, nachdem die Musik den Königsmarsch intonirt hatte, ein Volkshaufe, dem Könige eine Ovation zu bringen. Rasch waren zwei Fahnen mit den Landesfarben zur Stelle und unter dem Rufe: Evviva il Rel zog die Schaar ab, in der Richtung nach dem Quirinal, dem Palaste des Königs. Der Minister des Innern, Nicotera, hatte aber dem Quästor gemessene Ordre ertheilt, jede Demonstration zu verhindern. Als nun die Volksmenge an der großen steinernen Treppe anlangte, welche zum Quirinal hinaufführt, fanden sie einen dicht gezogenen Cordon von Polizeileuten, Sicherheitswachleuten und Carabinier's, ebenso den Quästor selbst, welche die Versammlung ermahnten, sich aufzulösen. Daß diese Aufforderung das Gegentheil bewirkte, läßt sich denken. Das Geschrei wuchs, die Menge wuchs und bestand darauf, dem Könige eine Ovation zu bringen. Der Quästor telegraphirte in der Eile an den Minister und nach fast einstündigem Warken des Volkes traf die Weisung ein, daß sich die Versammlung aufzulösen habe. Der Befehl wurde auch ausgeführt, theils mit Güte, theils mit Gewalt. Es kamen mehrere Arretirungen vor, und auch die Fahnen wurden confiscirt. Während der ganzen Dauer der Versammlung dauerten die Rufe fort: Viva TItalia, viva la patria; doch schrieen auch viele: Via i pellesrimi; non vogliamo i pellegrini.„Fort mit den Pilgern, wir wollen sie nicht.“ Während der eine Theil sich zerstreute, vereinigte sich der andere Theil der Versammlung von neuem und zog vor das Palais des Ministers; dort angekommen, erschollen die Rufe:„Nieder mit Nicotera! Fort mit dem Minister!" Doch auch diese Schaar wurde aufgelöst. Wäre die Politik des Ministers nicht ebenfalls eine kirchenfeindliche, so könnte man hlauben, er habe eine derartige Demonstration verboten, um die katholische Partei vor Angriffen zu schützen. So aber erscheint es unbegreiflich, wie ein Minister es nicht gestattet, daß seinem Könige vom Volke eine Ovation dargebracht werde. Jedenfalls sind hier andere Kräfte thätig, die sich mit der Zeit noch offenbaren werden. Alle Journale beklagen diesen Vorfall auf's höchste. Selbstverständlich besprechen auch alle Zeitungen das Fest, das am 3. Juni die ganze Christenheit feierte und das seinen Mittelpunkt natürlich in Rom fand. Während die ganz rothen Blätter sich in Schmähungen ergehen und höhnisch verachtend davon sprechen, geben die gemäßigten schon zu, daß es ein großartiges Schauspiel sei, die Christen aller Länder zu den Füßen des Papstes herbeieilen zu sehen und wenn sie die an ein und demselben Tag stattgehabte Revue des Königs über seine Truppen und den Empfang der Pilger durch den Papst vergleichen, so finden sie, daß es hohe und edle Motive seien, welche die Pilger veranlaßten, nach Rom zu kommen und dem Papste ihre Treue zu beweisen. Dieses Zugeständniß aus dem Munde eines, wenn auch gemäßigten, so doch immerhin liberalen Blattes charakterisirt so recht deutlich das wahre Bewußtsein der liberalen Partei. Angesichts dieser Beweise von Ergebenheit und Anhänglichkeit, angesichts der heldenmüthigen Aufopferung, mit der so manche Pilger nach Rom kommen, und der zahlreichen und werthvollen Opfergaben, welche sie zu den Füßen des Papstes niederlegen, sehen sie denn doch ein, daß gegen diese Treue jeder Angriff vergebens und gegen die Kirche Christi jeder Kampf unnütz sei. Wo ist auch ein Regent, mit weltlicher Macht bekleidet, der sich solcher Liebe, solcher Treue und solcher aufopferung seiner Untergebenen rühmen könnte? Das kann nur Wie der Furchtsame im Finstern laut singt oder pfeift, um sich Muth zu machen, so ergehen sich die Liberalen, um ihre moralische Niederlage zu verbergen, in wirklich gemeinen und erbärmlichen Auslassungen gegen die Kirche. Namentlich in Gemälden und illustrirten Witzblättern ist die Art und Weise, die katholische Partei und ganz besonders den Papst zu ver in ein Stadium eingetreten, das selbst den gewöhnlichen Gesetzen der Moral und des Anstandes zuwiderläuft. Ich will mich nicht weiter darauf einlassen; es ist wirklich zu— das Eigenschaftswort fehlt mir.. Doch bestehen die Anhänger dieser Parrei vurchweg aus dem Abschaum des Volkes, ohne Stand, ohne Vermögen, ohne Erwerb. Die wenigen anderen Liberalen, welche wenigstens scheinbar gebildet sind, sind liberal, weil sie durch den Liberalismus ihre Seele von dem eingepflanzten Glauben an einen Gott zu befreien hoffen. Ohne Gewissen wäre ja das Leben so schön. Das ist der Grundgedanke des Liberalismus, dieser künstlichen Pflanze des 19. Jahrhunderts. 665 Künstliche Pflanzen haben aber bekanntlich keine lange Levensdauer und so werlen wir in Bälde diese Pflanze vertrocknen und absterben sehen. Rom, im Juni 1877. H. W. Deutschland. * Berlin, 9. Juni. Die„Nat.=Ztg.“ bringt einen Artikel, überschrieben:„Der französische Senat und der europäische Frieden.“ Da das offiziöse„Wolff'sche Telegraphenbureau“ einen Auszug aus demselben per Draht verbreitet, so wird man nicht irre gehen, wenn man annimmt, daß in dem Artikel die Anschauungen der maßgebenden Kreise ihren Ausdruck finden. Von dem Votum des Senates— heißt es in dem Artikel hänge das Schicksal Frankreichs und die Ruhe Europas ab. Es handele sich bei der Kammerauflösung um Unterdrückung der öffentlichen Meinung. Escamotage des Wahlrechtes und Confiscirung der Freiheit Frankreichs, und dazu suche man die Bestimmung des Senats zu erhalten. Dies sei zunächst eine Sache Frankreichs, aber jeden Tag trete deutlicher hervor, daß der Ultramontanismus in der kriegerischsten Gestalt in Frankreich sich der Staatsgewalt zu bemächtigen übernommen hat. Der Senat soll den Ultramontanismus mit dem Schwerte der Kriegsmacht Frankreichs bewaffnen. Eine unmittelbare Conflagration würde die Durchführung der neuesten franz. Staatsveränderung nicht mit sich führen, denn die zunächst bedrohten Staaten würden den schlimmsten Absichten gegenüber nicht selbst zuerst zum Schwerte greifen, und Deutschland vor allen habe in der Friedensliebe des Kaisers und der leitenden Staatsmänner eine Bürgschaft dafür, daß nur seine eigensten Interessen zu Rathe gezogen werden würden. Aber die Politik des Pessimismus, welche der Vatican offen treibt und predigt, würde im europäischen Areopag Sitz und Stimme bekommen und der tragische Ausgang könne dann nur eine Frage der Zeit sein. Man könne nicht glauben, daß der Senat sich der tiefgehenden Bedeutung seines Beschlusses verschließen werde.„„.. 118.— Mum. u. Die„liberale“ Schles. Ztg. bringr aus der Provinz Posen folgende bemerkenswerthe Zuschrift: iui Ju... „Die polnischen Ultramontanen haben an benjenigen Orren unserer Provinz, wo staatstreue Geistliche angestellt sind, einen seltsamen Succurs erhalten, und zwar an den dortigen Geschäftsleuten, die, wie meistens in den kleinen Städten der Provinz Posen, der— jüdischen Confession angehören. Da nämlich die katholischen Kirchen in diesen Orten seit Anstellung der staatstreuen Geistlichen nur sehr wenig mehr besucht werden, und demnach auch aus der Umgegend der Verkehr an Sonn= und Feiertagen sehr nachgelassen hat, so werden selbstverständlich die Geschäftsleute dadurch erheblich geschädigt. Es haben sich daher die Kaufleute in Fions, wo Propst Kubeczak angestellt ist, mit einer Beschwerde an die königliche Regierung gewandt, in welcher sie um die Abberufung desselben bitten. Selbstverständlich ist die königliche Regierung hierauf nicht eingegangen. Aehnliches wurde in Kosten geplant wo die Geschäftsleute— die jüdischen an der Spitze— den Propst Brenk gern los sein möchten, um wieder bessere Geschäfte machen zu können; doch war die Mehrheit bisher verständig(!) genug, um einen Schritt, ähnlich dem in Xions, zu unterDen protestantischen Blättern sitzt noch immer der glanzvolle Verlauf der Piusfeier wie ein Dorn im Fleische. Die protestantische„Süddeutsche Landpost“ berichtet über die Feier in Augs„Am heutigen Sonntage wurde hier die am letzten Sonntage durch Regen vereitelte Frohnleichnamsprozession gehalten. Eine so starke Betheiligung und ein so reicher Schmuck der„äuser, wie diesmal, hat seit vielen Jahren nicht stattgefunden. Der Zug, welcher vom Dom durch die ganze Länge der Hauptstraße und wieder zurück in den Dom sich bewegte, hat gegen drei Stunden gedauert. Die Menge der Andächtigen ging heute weit über das gewohnte Maß hinaus. Zur allgemeinen Wirkung des Culturkampfes, welcher das römisch=katholische Bewußtsein immer stärker herausfordert, kommt, daß heute Papst Pius IX. sein fünfzigjähriges Bischofs=Jubiläum feiert, und daß der Münchener Stadtmagtstrat die Abhaltung einer Prozession zur Feier dieses Jubiläums verboten hat. Auch das zuschauende Volk zeigte eine sonst seltene feierliche Stimmung, und ziemlich weit in die Straßen hinein standen elegant gekleidete Frauen welche eifrig in ihren Gebetbüchern lasen. Das religiöse Bedürfniß verlangt nach Befriedigung; die bloße Verneinung der„Gebildeten“ macht den Religionsbedürftigen nur um so fester(oder eigensinniger?) in seinem Glauben und der leidige Culturkampf wird immer mehr Herr werden über die römische Irreleitung. Diese Machtentfaltung der römischen Kirche, diese Ausdehnung ihres Gottesdienstes über die ganze Hauptstraße der Stadt belebt und erhöht im katholischen Volke die persönliche Empfindung von der Herrlichkeit und dem Herrschaftsberufe der römischen Kirche, und heute wurde uns wieder recht begreiflich, warum man auf derartige Schaustellungen so hohen Werth legt.“ Unter der Ueberschrift:„Die Pilgergaben zum Papstjubiläum“, bringt die„Neue Evangelische Kirchenzeitung“ folgenden Artikel: „Der sarme Gefangene in Rome hat zu seinem Jubiläum Schätze eingesammelt, um die ihn sein fürstlicher Nachbar, dessen Civilliste so eben erhöht werden mußte sund der als König zahlreiche Wechsel unterzeichnen mußte), beneiden könnte. Jedenfalls sind diese reichen Pilgergaben ein Beweis, welch hoher Grad von Opferfreudigkeit noch in den katholischen Völkern lebt, so wenig die Mittel zu billigen sind soh!] durch welche dieses Resultat im Einzelnen erzielt worden sein mag.(Man fieht, der Schreiber weiß eim Einzelnene Nichts!] Der Romanismus hat auch bei dieser Gelegenheit wieder, und zwar inmitten einer finanziell höchst bedrängten Zeit, eine finanzielle That geleistet, der sicherlich der=Culturkampf= nur förderlich war und zum eigentlichen Hebel diente. Man würde sehr irren, wollte man diese zu immensen Summen zusammengeflossenen Pilgergaben als blos persönlich für den Papst dargebracht ansehen. In der Person sieht man vielmehr die Sache, und der größte Theil dieser Gaben wird der Propaganda zu gut kommen. Nicht umsonst stehen z. B. unter den Donationen aus Belgien die Ausstattungen für Missionare in erster Linie. Es ist mehr als ein Anzeichen vorhanden, das uns in der gegenwärtigen Kirchenlage an die Zeit der Contrareformation erinnern kann. Man beherzige nur folgende Thatsachen. Daß dem Papste von dem Präsidenten der französischen Republik und seiner Gemahlin reiche Geschenke als Zeichen ihrer kindlichen Liebe zugehen würden, war zu erwarten. Aber Nordamerika galt unseren protestantischen Optimisten bisher als ein vollauf gesichertes Land. Und dabei nimmt der Erzbischof Wood von Philadelphia nach Rom 150,000 Francs mit, der von Baltimore 175,000. Der Pater Kearney überreicht Namens des Cardinals von New York 250,000 Francs. Die Gemahlin des Generals Sherman sendet als Ertrag ihrer Privat=Collecte 75,000 Frcs. Die Summe aus den Vereinigten Staaten und Canada wird allein auf mehrere Millionen angegeben. Danach möge man auf andere, weniger freiheitliche Länder schließen! Selbst das so arme Savoyen, dessen Pilger den Reigen in Rom eröffneten, ermuthigte durch seine Gaben den Papst zu einer sehr siegesgewissen Anrede. Wie mußten ihn erst die nachfolgenden, weit reicheren Spenden animiren! So hat er die Holländer an die glücklich vorüber gegangenen Grausamkeiten der Geusen erinnert, allerdings aber dabei die Blutthaten eines Alba nicht mitverrechnet.!] So hat er den deutschen Pilgern von einem Attila geredet, den sie in ihrem Vaterlande hätten, und dabei absichtlich unbestimmt[?] gelassen, wer dieser Attila sei, ob unser milder, greiser Heldenkaiser oder sein Kanzler. Vielleicht hat der Papst, indem er zum Schluß seiner Anrede an die Großmuth der deutschen Nation appellirte, instinctiv gefühlt, daß er selbst nach solchem verwegenen(!] Wort derselben höchst benöthigt sei.— Auch die Diamantengruben Brasiliens, wie die Goldfelder Australiens brachten dem Papst diesmal ihren Tribut, der nur noch ironisch(!] als Peterspfennig bezeichnet werden kann. Selbst das arme Posen blieb nicht zurück, noch weniger Westfalen. Und doch waren die Sammlungen solcher Gelder durch Culturkampfsgesetze nicht wenig erschwert! Der Bischof von Mainz hatte mit leichter Mühe in seiner Diöcese eine ganz erkleckliche Summe aufgebracht, und zwar in derselben Zeit, wo in demselben Lande Tausende von Protestanten wegen einiger Mark Kirchensteuer aus der evangelischen Kirche traten. Das Alles gibt zu denken und enthält ernste Mahnungen für den dermaligen, durch einen sogenannten Liberalismus höchst geschwächten Protestantismus!“ Der Redacteur der„Germania', Herr Szimansky, der vor Kurzem eine Romfahrt angetreten hat, ist vom Berliner Gerichte wegen verschiedener Preßdelicte in eine Gesammtstrafe von 1380 Mark bezw. 238 Tage Gefängniß verurtheilt worden. * Darmstadt, 9. Juni. Der„Darmstädter Ztg.“ zufolge hatte der Großherzog Brustbeklemmungen und war die Nacht schlaflos; die Unruhe dauert fort, doch ist der Zustand völlig fieberfrei. * Wien, 7. Juni. Bei der Audienz der Tiroler in Rom wurde dem Papste die nachstehende Adresse überreicht. „Heiligster Vater! An diesem hochfeierlichen Tage, wo wir die Erinnerung an die Uebernahme Deines Hirtenamtes freudig begehen, gereicht es uns, die wir vom weitaus größten Theile des Tiroler Volkes zu seinen Vertretern im Landtage gewählt sind, zur größten Freude, daß wir Dir, heiligster Vater, die Glück= und Segenswünsche nicht nur von einzelnen Personen, sondern unseres Volkes darbringen können. Nimmt ja unter allen Angelegenheiten, deren Schutz uns das Volk ganz besonders aufgetragen, gerade der von den Vätern ererbte katholische Glaube den ersten Platz ein.„Dieser Glaube“, das war der ausdrückliche Wunsch unserer Wähler,„soll von euch rein und ganz uns und unsern Kindern bewahrt und erhalten werden!“ Und so bringt denn die Majorität der LandtagsAbgeordneten von Tirol an dem heutigen Tage Dir, Heiligster Vater, ihre und des Volkes Wünsche freudig entgegen. Zugleich mit unserm Volke rufen wir Dir zu:„Du warst Deiner Heerde ein guter Hirt, Dir folgen wir!“ O könntest Du sie sehen, Heiligster Vater, die Feuer, welche an Deinem Ehrentage auf unsern Felsenspitzen brennen und weit hinein leuchten in's Land; ein Zeichen der Freude und der Liebe sollen sie Allen sein— so will es das Volk von Tirol. Ja, theuer sind uns unsere heimathlichen Felsenberge— theuerer noch der Fels der Kirche. Unsere Väter haben Deinen Vorgängern unerschütterliche Treue bewahrt — wir wollen nicht entarten und nicht lassen von den hehren Gefinnungen unserer Väter. Und darum geloben wir Dir, Heiligster Vater, am heutigen Tage vor allem dieses Eine, das Beispiel unserer Väter nachzuahmen und nie zuzugeben, daß unser Land, unser Volk vom Felsengrunde der Kirche getrennt und losgerissen werde. Mögen andere Völker sich rühmen ihrer Industrie und ihres Reichthumes— wir setzen unseren Reichthum, unseren Ruhm darein, daß der heilige kathol. Glaube in unserem sonst armen Lande beim ganzen Volke noch rein und unversehrt erhalten bleibt. Aber es ist Dir, Heiligster Vater, nicht unbekannt, welche Stürme schon seit langem auf uns eindringen, in welcher Bedrängniß wir uns befinden. Hingeworfen zu Deinen Füßen bitten wir Dich daher inständig, Du wollest auch für uns und unser Volk Deine Hände erheben zu jenem göttlichen Herzen Jesu, dem unser Land schon lange geweiht ist. Segne also uns, segne das ganze Volk, auf daß wir durch Deinen apostolischen Segen gestärkt auch in Zukunft mit unerschütterlichem Muthe die Schlachten des Herrn zu schlagen vermögen. Deiner Heilsgkeit, demüthziost ergehene, Söhne die Tiroler Landtags=hgeordneten. inns##ua, den 3. Juni 1811.(Folgen 41 Unterschriften.) + Aus Oesterreich, 7. Juni. Die Regierung setzt endlich einizen Parteigängern, die illoyal nach dem Auslande schielen, den Daumen auf den Kopf. So wurde der Italianssimo Sopliani, der Eigenthümer des berüchtigten Journals„Nuovo Tergestino“, aus Triest polizeilich ausgewiesen. Ferner schreitet man in den russenfreundlichen, besser: panslavistischen Gemeinden Böhmens ein, wo die Gemeindevertretungen als solche dem Czar ihr Slava und dem Papste ihre„Verachtung“ in hussitischer Weise erklärt hatten. Bereits sind die Gemeindevertretungen von Laun und Wamberg, zwei köstliche Pflänzchen des Ultra=Czechenthums, durch Erlaß der Statthalterei aufgelöst worden; andere werden nachfolgen. Diese politischen Kinderlein plärren stets andächtig nach, was ihnen die „Führer“ zu Prag aus dem Souffleur Kasten zuflüstern. In der Aufzählung russischer Reptilien, für welche das Petersburger Cabinet die berühmten 1,800,000 Rubel ausgeworfen, ließ die polnische„Gazete Narodowa“ vor—10 Tagen auch sieben böhmische Zeitungen figuriren. Dann ist es gewiß kein Wunder, wenn„man“ so russenfreundlich ist. Die kirchlichen Behörden, z. B. das Königgrätzer Ordinariat durch Erlaß vom 4. d.., sind gleichfalls gegen den Mißbrauch der hl. Messe„für den Sieg der russischen Waffen“ eingeschritten; und da diese dumm=dreisten Demonstrationen abhängiger Pfarrer zugleich eine Spitze gegen Rom kehrten, so sind alle Katholiken erfreut über diesen Erlaß. Im Großen und Ganzen lassen die russophilen Spectakel in Böhmen nach; sie wären schon am dritten Tage verschwunden, wenn man den Schreiern sofort Energie gezeigt hätte; denn Courage haben diese Herren wie die„tapferen“ Rumänier.— Die kaiserliche Familie hat dem hl. Vater zu seinem Ehrentage die erbaulichste Aufmerksamkeit bewiesen. Die Sendung des Grafen Larisch im Namen des Kaisers, und das große Gefolge von Cavalieren, das im Namen der Erzherzöge mit Larisch nach Rom ging, um am 3. Juni dem allgemeinen Vater die Huldigungen des Erzhauses darzubringen, hat in verschiedenen Hauptstädten Europa's officiöse Randbemerkungen hervorgerufen. Habeant sibi! Auch hiefige Liberale lispeln sich ängstlich ins Ohr:„Es weht in Wien jetzt katholische Luft.“ So ist es auch und wir können uns frohen Hoffnungen hingeben, wenn Klerus und Laien ebenfalls ihre Pflicht thun und handeln. Die Sendung des Grasen Larisch soll nicht den Beifall Andrassy's gefunden haben, der sie mißrathen habe, weil man sie im Quirinal und in Berlin verübeln g.# befand sich auch der Herzog Robert von Parma felt, wohl aber werden viele seiner Familie unter seinen Landsleuten. Viele Tausende Zusagen, vornehmlich betreffs Gratulations=Briefen und Beglückwünschungs=Telegrammen, äußert. Privaldepeschen melder d bis gestern Abend hier eingetroffen. Der Kaiser von Oesterkönne; daß sie dennoch geschah, ist ein neuer Beweis, daß der Auswärtige sein Prestige verloren hait. * Pesth, 5. Juni. Das„Amtsblatt“ publicirt die Ernennung des Dr. Constantin Schuster zum Kaschauer und des Dr. Sigmund zum Veszprimer Bischof. Letzterer ist früher Bischof in Fünfkirchen gewesen. Diese Diöcese soll, dem„Pesther Naplo“ zufolge, der Stuhlweißenburger Bischof Ferdinand Dulansky erhalten. Nach Stuhlweißenburg kommt der Universitätsprofessor Pollak. Italien. * R o m, 7. J u n i. B e i d e r A b s c h i e d s a u d i e n z, d i e d e r h l. Vater dem Baron v. Los am 28. v. M. gab, zeichnete Se. Heiligkeit den edlen Kämpfer für die Rechte und Freiheit der katholische Kirche auf's neue in hervorragender Weise aus, indem er ihm als Beweis seiner Liebe und Hochschätzung eine große goldeue Medaille schenkte. Dieselbe trägt auf der einen Seite das Bild des hl. Vaters mit der Umschrift: Pius IX. Pont. Max. etc. XXXI., und auf der anderen das Bild des hl. Joseph, dargestellt als Schutzpatron der Kirche.— Vor einigen Tagen empfing der Papst eine Deputation aus Calcutta in Ostindien, welche ihm ein Brustkreuz, mit 34 Diamanten besetzt, sammt einer Kette aus massivem Golde überreichte; außerdem wurden die Pilger der französische Diöcesen Aix und Nantes, sowie heute Msgr. Blaucher, Bischof von Guadeloupe in Französisch=Westindien, empfangen. Der letztere überreichte eine kostbare Silberschüssel mit drei Gefäßen, von denen zwei aus massivem Golde und das dritte von Silber ist. Dieselben enthielten Gold, Weihrauch und Myrrhe zur Erinnerung an die Gaben der hl. drei Könige.— Bei den Monstreaudienzen am 3. und 4. d. befand sich auch der Herzog Robert von Parma mit seiner Familie unter von sind reich und der Fürst von Monaco schickten besondere Abgesandte, um dem Heldengreise zu gratuliren. Die katholischen Regierungen beglückwünschten den Papst durch ihre Botschafter und Gesandten. Aus der Diöcese Brünn allein langten gegen 100 Telegramme an, ebenso telegraphirten der König Georg von Hannover, die Königin Isabella von Spanien, die Prinzessin von Asturien, der Prinz Georg und die Prinzessin Anna Maria von Sachsen, die verwittwete Königin Amalie von Sachsen, der Herzog und die Herzogin von Nassau, viele oesterreichische Erzherzoge und Erzherzoginnen, Municipien aller Länder und Vereine aller Art. Aus allen Welttheilen langten Telegramme an, sogar aus Ceylon, Batavia und Japan.— Der goldene Thron, welchen die Pilger von Marseille dem Papst überreicht haben, ist 85 Centimeter hoch, 90 Centim. breit und 66 Centim. dick. Auf dem untern Theile des Thrones, der die beiden vorderen Füße verbindet, befindet sich das Wappen der Stadt Marseille zwischen zwei äußerst zart und kunstvoll gearbeiteten Löwen. Ueber der Lehne des Sitzes erheben sich zwei von den Sinnbildern der Priester= und Bischofswürde umgebene Engel. Auf der Rückseite der Lehne sieht man das Wappen des Hauses Mastai, darüber das Kreuz, die Tiara und alle andern Abzeichen der päpstlichen Würde, von einem Kranze von Lorbeer= und Eichenblättern umgeben. Ringsherum sind die Bilder der Heiligen Petrus, Paulus, Pius'., Leos., Gregors I. und Pius' V. angebracht. Den Ueberzug der Lehne bildet eine prachtvolle Stickerei, welche Christus, Petrus die Schlüssel überreichend, darstellt.— Graf Chambord soll in einem Schreiben an den Papst geäußert haben, er sei weit entfernt davon, nach der Herrschaft zu streben, aber er beweine bitterlich den Zustand Frankreichs; nur in der Absicht, Gutes zu stiften, würde er sich entschließen, auf seine Ruhe zu verzichten. * Rom, 6. Juni. Man liest selbst in liberalen Blättern Folgendes; Ein eigenthümliches Ende hat in diesen Tagen der berüchtigte Proceß Nicotera genommen. Bekanntlich hatte der in erster Instanz verurtheilte Sitzredacteur der„Gazzetta'Italia', Sebastiano Visconti, die Appellation eingelegt, und seit einigen Monaten schwebte der Proceß bei dem Florentiner Appellationsgericht, wo dem Vernehmen nach die Dinge für die„Gazzetta'Italia“ erheblich besser standen als für Herrn Nicotera. Plötzlich wird das Publicum durch die Nachricht überrascht, daß Herr Sebastiano Visconti seine Appellation zurückgezogen habe und gleichzeitig von der„Redaction der„Gazzetta'Italia“ zurückgetreten sei. Herr Nicotera hat einen Hauptcoup ausgeführt und sich in aller Stille mit diesem obscuren und politisch ganz bedeutungslosen Individuum dahin geeinigt, daß die Appellation zurückgezogen und damit das Urtheil erster Instanz, welches den Sebastiano Visconti zu sehr erheblicher Geldstrafe und in die Proceßkosten verurtheilte, rechtskräftig werde. Da Sebastiano Visconti völlig vermögenslos ist, so muß wohl Herr Nicotera selbst aus dem Geheimfond seines Ministeriums die Strafe und die Proceßkosten bezahlen, welche, im Falle daß der Proceß auch in der zweiten Instanz für Sebastiano Visconti verloren ging, von der„Gazzetta'Italia“ getragen worden wäre. Herr Nicotera hat es aber offenbar nicht für gerathen gehalten, die Entscheidung der zweiten Instanz abzuwarten, sondern hat es vorgezogen, mit seinem processualischen Gegner sich dahin zu vergleichen, daß das strenge Urtheil der ersten Instanz rechtskräftig wird, und daß— der Staat die Kosten der ganzen Comödie bezahle. Die„Gazetta'Italia ist natürlich über den ihr gespielten Streich wüthend. Der neue Redacteur, welcher an Stelle von Sebastiano Visconti getreten ist, debutirt mit einer Erklärung, in welcher er die incriminirten Artikel vom vorigen Herbst über den„Helden von Sapri“ der Form und dem Inhalt nach vollständig aufrecht erhält, und Herrn Nicotera auffordert, noch einmal einen Proceß mit der„Gazzetta'Italia“ über diesen Artikel anzufangen— ein Verlangen, welchem zu entsprechen Herr Nicotera nach den Erfahrungen seines ersten Processes kaum Lust verspüren wird. Frankreich. § Paris, 8. Juni. Die beiden Präsidentschaftscandidaten der Linken, Gambetta und Thiers, die sich vordem so erbittert befehdeten, sind durch den Drang der Umstände Freunde geworden und es scheint nunmehr festzustehen,„daß der„fou furienz“ seine Candidatur zu Gunsten seines kleinen Rivalen, der mit Freuden die schönen Tage von Aranjuez wieder herbeisehnt, für jetzt wenigstens zurückgezogen hat. Es wäre das ein kluger Streich des schlauen Juden, denn unter den gegenwärtigen Verhältnissen muß die Linke gewiß alle Spaltungen vermeiden und nach dem jüngsten Schritte Mac Mahon's hat doch unzweifelhaft Thiers mehr Aussichten dessen Erbschaft anzutreten als Gambetta. Auf wie lange? Das ist freilich eine andere Frage. Sicher ist, daß die Republikaner mit Eifer an ihrer Organisation arbeiten und daß sie über vierzehn Tage beim Wiederzusammentritte der Kammern dem Ministerium in geschlossener Phalanx gegenübertreten werden. Das Ministerium wacht mit Argusaugen über alle diese republikanischen Regungen, wie die Suspension des„Radikal“ sowie die kürzlich erfolgte Verhaftung des blutrothen Pariser Munizipalrathspräsidenten beweist. Die Polizei soll einem revolutionären Complotte auf der Spur sein und wären an dem Tage, an welchem die Verhaftung Duverdier's in Paris bekannt geworden, mehrere rothe Celehritäten plötzlich verschwunden. Wir gehen für die nachste Zurunft interessanten Ereignissen entgegen und ist es ein wahres Glück, daß Mac Mahon eine verläßliche Stütze an der dessen brachte Frère=Orban selbst eine Tagesordnung ein, die sich mit den ministeriellen Erklärungen zufrieden gab und auch nahezu einstimmig angenommen wurde.— Die liberale Manifestation zu Gunsten der Unabhängigkeit Italiens, von welcher der Wolff'sche Telegraph so viel Wind machte, beschränkte sich lediglich auf einen ins Wasser gefallenen Zug von ca. 500 Geusen, Studenten und Plebejern, zu dem italienischen Gesandtschaftshotel, woselbst, da der Gesandte trotz mehrmaligem Zurufen nicht aus dem Balkon erscheinen wollte, einige Männer sich in das Haus begaben, um eine Sympathie=Adresse zu überreichen. Die Herren wurden von einem Bedienten an der Thüre empfangen, der ihnen bedeutete, daß Graf Barral nicht zu Hause sei, sondern der Kammersitzung beiwohne, worauf die Deputation unter Zurücklassung ihres Actenstückes mit langen Gesichtern wieder abzog. Nach wiederholtem Rufen von:„Vive'Italie! a bas la calotte!:(„Es lebe Italien! Nieder mit den Pfaffen!“) war die Geschichte zu Ende, ohne daß die„Gevatter Schneider und Handschuhmacher“ im Bunde mit den Studenten dem Königreiche Italien durch ihre Demonstration eine solidere Grundlage gegeben hätten, als es zuvor besessen.— Die in Brüssel sich aufhaltenden Pariser Communards versammelten sich am verflossenen Sonntage zur Feier der Erschießung der Geißeln, bei welcher Gelegenheit es selbstverständlich nicht an wüthenden Reden gesehlt hat. Sie ersehen daraus wiederum, wie nachsichtig Belgien in der Ausübung seiner Neutralitätsrechte ist.— Die Frohnleichnamsprozession wurde in allen Städten am Sonntage ohne jede Störung abgehalten, nur in Lüttich hatte man wegen des Musikfestes und der bei diesem Anlasse möglicher Weise vorfallenden Unruhen von Seiten der bischöflichen Behörde auf die Abhaltung der Prozession verzichtet. England. * London, 9. Juni. Graf Schuwalow hatte gestern bald nach seiner Ankunft eine Besprechung mit Derby. Die Angabe, daß Gortschakow's Antwort jedwede Absicht auf den Suezcanal, Aegypten, den Persischen Meerbusen, Stambul und die Dardanellen dementire, wird von der hiesigen Presse nicht angezwei###., wohr aber werden viele Zweifel in die Ehrlichkeit dieser Stambuls und Persiens, gemelden den Entsatz von Niksitsch als gesichert.— Grant empfängt am 15. ds. das Citybürgerrecht, der Reformclub gibt ihm unter Vorsitz Granville's am 18. ds. ein Banket. Amerika. * New=York, 5. Juni. Telegramme aus Panama melden, daß in Quito eine Rerolution ausgebrochen sei. Seit sich in den südamerikanischen Staaten der Liberalismus und die Freimauerei eingefressen haben, kommen diese Länder aus den revolutionären Erschütterungen nicht mehr heraus. Das ärztliche Attest über den Tod des auf Anstiften der Loge vergifteten Erzbischofes von Quito, Dr. Don José Checa 6 Barba lautet nach englischen Blättern also:„Wir, die unterzeichneten Professoren der Chemie, Medicin und Chirurgie, haben in Ausführung der vom Staats=Oberhaupte erhaltenen Aufträge ein zu einem begeisterten Hoch auf Pius IX. hinriß, welcher Jubelruf diesem Tage um den ganzen Erdenrund die Luft erzittern machte. Pfaren Juchem leitete seinen eine tiefe Auffassung der Geschichte bekundenz., Vortrag auf den Episcopat, deren Gelehrsamkeit, Frömmigkeit und s“ hänglichkeit an Pius IX. er hervorhob, ein mit einer Parallele schen zwei Völkerwanderungen, die sich zur Zeit gerade vollziehen den zwei Weltstädten Constantinopel und Rom, dort im Osten männermordenden Krieg, im Westen zum Werk des Friedens, zur 9. festigung der Einheit. Constantinopel, ursprünglich von Gott berufdie Zierde und der Schmuck des östlichen Theiles der Kirche zu sein, ein Stätte des Friedens und der Cultur, ist durch seine Bischöfe seinem B. rufe abtrünnig geworden, indem sie abficlen von Gottes Wort, sich laz, trennten von Rom. Constantinopel sank und mußte sinken. Endlich habdie Söhne des Halbmondes es bewältigt und zertreten. Im Westen geß der Zug der Völker in ihren edelsten Vertretern nach Rom, der anden Weltstadt. Auch hier sind die Bischöfe die Anführer, aber hier gilt; 1 das Werk des Friedens zu sördern. Das verkündet Glück für die Zukunz Der dritte Toast galt dem Klerus und dem Volke, den Herr Oberpfarr, Dauzenberg übernahm. Wenn der Klerus, meinte der Redner, jetz allenthalben so sei, daß man stolz darauf sein könne, wenn man den, selben angehöre, so finde das mit seinen Hauptgrund in der Treue un Glaubensfestigkeit des Volkes, das durch seine eigene Gesinnungstüchtig, keit den Klerus hebe und läutere. Redner, der auch die Festpredigt dee Nachmittags gehalten, ist gewohnt, wenn er redet, sämmtliche Zuhörg mit sich fortzureißen, er blieb seiner Gewohnheit auch diesmal tren Ein Herr aus der Gesellschaft trug sodann noch einige interessante Einzel heiten vor über seine Romreise, und über den Eindruck, den Pius I7 auf ihn gemacht. Nach 9 Uhr schloß der Vorsitzende die Versammlung mit einem Dankeswort an Alle, die das schöne Fest verherrlichen halser und sicher die Meisten nahmen bei ihrem Scheiden das Gefühl mit, ein der schönsten Tage ihres Lebens erlebt zu haben. Ich darf meinen Verich nicht schließen, ohne dem hochw. Herrn Gerads, dem tüchtigen Cher# dirigenten des 2c. Cäcilienvereines, der durch seine herrlichen Leistungg das Fest so verherrlicht hat, im Namen Aller zu danken. Die gann Festfeier verlief ohne den geringsten Mißton. * Mombach, 4. Juni. Heute Abend befand sich in dem gemischtg Zuge ein von Köln gekommener Wagen, anscheinend mit Säure belade: als plötzlich derselbe beim Halten des Zuges auf der Station in Flar# men gerieth. Das Personal suchte denselben so schnell als möglich ar dem Zuge zu entfernen und versuchte das Feuer mit Sand zu ersticke. was denn auch nach vieler Mühe gelang. * Burgwaldniel, 7. Juni. Heute standen in Dülken vor den Polizeigerichte die Herren Mich. Tißkens, Carl Jansen und J. A. Kirschkamp, beschuldigt, hierselbst Beitrittserklärungen zu einem Verein gesammelt zu haben, welcher die Verbesserung der materiellen Lage.## katholischen Geistlichkeit bezweckte. In den Ladungen der massenhaften Belastungszeugen waren jedoch die genannten drei Herren beschuldigt, Vereinsbeiträge gesammelt zu haben, was sich indeß als falsch erwies, wie ebenfalls nachgewiesen wurde, daß das angegebene Datum irrig sei. Fußend auf einer Regierungs=Verordnung vom 23. Dezember 1875 wur den indeß Jansen und Kirschkamp, weil sie ihren Rundgang in zwei di. es te r. Leichenschau des hochw. Herrn Erzbischofes Dr. José Igna##### Checa 6 Barba abgehalten und erklären hiermit, daß wir in der aus dem Magen des verstorbenen Prälaten genommenen Flüssigkeit das unter dem Namen Strychnin bekannte Gift gefunden, desgleichen Theile desselben Giftes in dem aus dem Herzen geschöpften Blut gesunden haben, und wir erklären ferner, daß kein Gift an den uns vorgesetzten Fläschchen gefunden wurde, daß wir aber das Tuch, welches den Credenztisch bedeckte, von Gift durchdrungen fanden. Wir geben daher zu Protokoll, daß es unsere feste Ueberzeugung ist, daß der erlauchte Erzbischof seinen Tod dadurch gefunden hat, daß ihm von unbekannter Hand ein tödtliches Gift, nämlich Strychnin eingegeben wurde.“ Folgen die Unterschriften der Pcofessoren. Hieraus geht hervor, daß der Mörder sein Gift zum Theil noch schüttet hat, indem auch das Tuch, welches den Credenztisch in der Domkirche, auf welchem Kelch und Pollen beim Hochamt zu stehen pflegen, noch Spuren von Strychnin enthielt. Der russisch=türkische Krieg. Wien, 8. Juni. Die„Politische Correspondenz“ veröffentlicht ein Telegramm aus dem montenegrinischen Hauptquartier in Ostrog über den Kampf am 4. d. bei Krstac und in der Gegend von Pivas. Nach demselben dauerte der von beiden Theilen mit Bravour geführte Kampf den ganzen Tag an und endete damit, daß die Türken, obschon sie 3000 Mann verloren, nicht einmal in die Gegend von Piras vorrücken konnten. Die Montenegriner befestigten neuerdings ihre Stellungen längst des Passes von Krstac bis Presjeka. Die Correspondenz bemerkt dazu, der Kampf sei allerdings insofern nicht zu Ungunsten der Montenegriner ausgefallen, als es der Uebermacht Suleiman Paschas nicht gelungen sei, die Passage nach Nicsic zu forciren. Es scheine aber, daß die Montenegriner trotzdem aus einigen Positionen verdrängt worden seien, de es nicht ausdrücklich heiße, daß sie ihre Positionen bei Krstac behaupteten, sondern daß sie den Paß von Krstac bis Presjeka nur befestigten. Das Blatt meldet ferner aus Bucharest, die Ankunft des Kaisers Alexander zum Besuche des Fürsten Karl und seiner Gemahlin wurde um 12 Uhr Mittags erwartet, der Kaiser werde vom Großfürsten=Thronfolger, den Großfürsten Wladimir und Sergei, dem Reichskanzler Fürsten Gortschakow, den Feneralen Ignatjew und Miljutie begleitet sein.— In Giurgewo werde seit gestern ein Bombardement Rustschuks durch die Russen vorbereitet.— Durch ein veröffentlichtes Decret des Fürsten sei die kriegsrechtliche Behandlung aller derjenigen angeordnet, die sich direct oder indirect gegen die Sicherheit der Truppen und ihrer Operationen vergehen würden. Rustschuk, 8. Juni. Zwischen Sistow und Nikopoli haben heute Morgen um 2 Uhr einige kleinere Gefechte stattgesunden. Die Russen versuchten die Donau zu überschreiten, wurden jedoch von den Türken zurückgeworfen. In den nächsten Tagen erwartet man einen allgemeinen Angriff der Russen an drei oder vier Stellen zugleich. Vermischte Nachrichten. * Köln, 9. Juni. Die„Köln. Ztg.“ meldet: Die Processe, welche seit geraumer Zeit zwischen dem erzbischöflichen Stuhl und dem Metropolitancapitel einerseits und dem preußischen Staatsfiscus andererseits bezüglich des Eigenthumsrechts an dem erzbischöflichen Palais und an verschiedenen Domcurien beim hiesigen königlichen Landgerichte schweben, sind kürzlich zum Vortrag gelangt. Die Entscheidung dürfte in nicht langer Zeit zu erwarten sein. § Lindlar, 8. Juni. Aus einer vor einigen Tagen gebrachten Localnotiz könnte der Schluß gezogen werden, ganz Lindlar habe das Jubiläum des h. Vaters ignorirt. Dem ist nicht so. An 250 Mark Peterspfennig sind als Gabe der Pfarrkinder nach Rom gewandert, am Festselbst empfingen allein in der Pfarrkirche bei 450 Personen die h. ühe 1 den indeß eine Pausen abgemacht, hatten,„für jede Pause jeder zu 15 Mark und di icio 1 Kosten bestraft, während Tißkens mit nur 15 Mark davon kam. * Mayen, 8. Juni. Als vorgestern Mittag eine Abtheilung in hie sige Gegend commandirten Bataillons des Garde=Augustaregimentes in Obermendig eintraf, fiel ein Füsilier gerade in dem Augenblicke um, als die Mannschaft ihre Quartierscheine empfangen sollte. Die an dem Tage herrschende Hitze hatte den jungen Mann derart angegriffen, daß er trotz der augenblicklich gerufenen ärztlichen Hülfe nicht mehr konnte gerettet werden. Nach etwa zwei Stunden ist er gestorben. Die Leiche wurde von den telegraphisch berufenen Angehörigen in die Heimath befördert, um dort beerdigt zu werden. Der Verstorbene war der Sohn ein Landmannes aus Münchhausen im Regierungsbezirk Wiesbaden. * Bad Ems, 7. Juni. Man schreibt von hier dem„Westf. Merl.: Der h. Vater hat in einem an den Grafen und die Gräfin Ingenhein gerichteten Telegramme den Curgästen, welche ihm zu der Jubelfeier ihre Glückwünsche dargebracht hatten, huldreichst geantwortet und denselber den apostolischen Segen ertheilt. Für die Festgenossen wird ein Er innerungsblatt angefertigt.— Graf Schmising ist nicht, wie irrthümlich gemeldet, Priester in Irland, sondern in Baiern. Seit voriger Woche weilt hier auch der durch seine Schrift über den Culturkampf auch in katholischen Kreisen bekannt gewordene Appellationsgericht präsident a. D. v. Kirchmann; er wohnt in der Villa Flora, wo Dr. Windthorst(Neppen) abzusteigen pflegt.— Im nichtamtlichen Theil der heutigen Curliste empfiehlt die Bonner Fahnenfabrik Fahnen zur Beflaggung der Häuser, Straßen, Errichtung von Ehrenpforten,„Behufs Begrüßung und Huldigung Sr. Majestät unsers allverehrten Kaisers Wilhelm, der Erste und Größte seiner Zeitgenossen, der Gründer und oberste Feldherr des neuen deutschen Reiches.“ In derselben Nummer sucht ein Mann gebildetem Stande,„der Europa beinahe ganz und Asien zum Theil durchreiste, sechs Sprachen spricht, eine Stelle während dem Sommer alz Courier bei einer Herrschaft.— Wir werden immer nationaler, verlernen aber allgemach unser gutes Deutsch. * Frankfurt, 7. Juni. Im„Nass. Boten“ theilt eine hiesige Dam: mit, daß sie kürzlich vom St. Wendeler Polizeigericht zu 1 Mark Strafe verurtheilt worden sei, weil sie bei einer Wallfahrt nach Marpingen sich von dort eine Handvoll Erde mitgenommen habe. X Malmedy, 7. Juni. Da unser Herr God. Villers in weiten Kreisen bekannt ist, so wird es auch vielen Ihrer Leser angenehm sein, zu erfahren, daß seine hohen Verdienste um alle Wohlthätigkeits=Anstalten Malmedy's und der Umgebung, sowie sein entschiedenes offenes Eintreten für alle katholischen Interessen vom Papste durch die Verleihung des St. Gregorius=Ordens anerkannt worden sind. Am 26. Mai, dem Jahrestage seiner Geburt und seiner ersten Communion, wurden ihm die Insignien des Ordens überreicht und von einem hiesigen Musikcorps eine feierliche Serenade gebracht. * Marpingen, 8. Juni. Man schreibt der„Köln. Volksztg.“: Ee stern Mittag trafen hier ein der Oberpräsident v. Bardeleben, der Regierungspräsident v. Wolff aus Trier, der Landrath Freiherr v. Richt hofen aus Ottweiler, der Landrathsverwalter Herbertz aus St. Wentl Stadtbürgermeister Müller und Landbürgermeister Woytt. In Beltung mehrerer Gensdarmen wurde der Härtelwald, die Kirche und der A rienbrunnen besichtigt. Der Gemeinderath hätte gewünscht, seine schwerden vorbringen zu können. Es wurde ihm aber dazu keine## legenheit geboten. So eben höre ich, daß zwei russische Gräfinnen(an Russisch Polen), welche in den Härtelwald gegangen waren, von den Gensdarmen protocollirt und festgenommen worden sind. * Düsseldorf, 7. Juni. Die zu beiden Seiten der stehenden Rheinbrücke bei Hamm erbauten Panzerthürme sind, laut dem„Düsseld. Anz. jetzt vollendet und aus jedem drehbaren Thurme sehen mit ihrer Mündung zwei Geschütze heraus, die bei einer eventuellen Vertheidigung dem Feinde ihre Tod und Verkerben bringenden Geschosse entgegen werfen werden. * D ü s s e l d o r f, 7. J u n i. I n d e r j ü n g s t e n S i t z u n g d e s S t a d t r a t h e s machte der Herr Oberbürgermeister dem Collegium die Mittheilung, daß die am 2. Juni 1876 verlebte Wittwe Wilhelm Schiffer die Stadt Düsseldorf zu ihrer Universal=Erbin eingesetzt habe. Das Vermögen in tage Sakramente. Scwoze Horgens als Nachmittags ist von unserem Herrn, Zisseldorf zu ihrer Universalzscrbig einzesetzt habe. 2 Vicar über das Tagesfest gepredigt worden. Abends fand Pius=Ver= Oetrage von 50,000 Thalern solle dazu verwandt werden, für arme ar sammlung im größten Locale Lindlars statt. Wieder hielt der Herr beiter in Bilk, Oberbilk, Stoffeln 2c. gesunde Arbeiterwohnungen zu Vicar dort eine ¾ Stunde dauernde Rede zu Ehren des h. Vaters, abgesehen von den anderen gehaltenen Reden und Toasien. Ganz Lindlar war mit Fahnen geschmückt. Die Bürger Lindlars haben sich als katholisch bewährt, was noch hätte geschehen können, das huben sie nicht zu Die Budgetcommission genehmigte den mit fünfzehn Procent ad valorem auf fremde Armee hat. * Madrid Eingangszoll Kohlen. Belgien. ∆ Brüssel, 7. Juni. Die Beantwortung der vom Telegraphen voraus verkündeten Interpellation Fière=Orban betreffs der nicht gehaltenen Ansprache des hiesigen Nuntius an die Deputation der päpstlichen Zouaven hat an Dinstag stattgehabt und durch ihren.rlauf bewiesen, daß es dabei den Liberalen bloß um die Wiedereinbringung des durch manche Ungeschicktheiten und besonders durch die sinni. je Beichtstuhlstürmerei verlorenen Credits handelte. Das Ministerium constatirte, daß die Anrede des päpstlichen Nuntius gar nicht in der berichteten Weise gelautet habe, ließ sich aber dennoch herbei, die auf die Wiederherstellung des Kirchenstaates abzielenden Demonstrationen zu desavouiren. In Folge verantworten. * Rheinbach, 7. Juni. Auch unsere Stadt hat das Piusfest am vorigen Sonntag in erhebender Weise begangen. Die Theilnahme der Cläubigen, besonders an der gemeinsamen Communion, war außerordentlich. * Münstereifel, 5. Juni. Ueber die hiefige Piusfeier schreibt man dem„Eusk. Volksbl.“: Unsere Stadt feierte vorgestern sicher das schönste Fest, das sie jemals in ihren Mauern gesehen. Vom frühen Morgen an flatterten bei herrlicher Sonne zwischen den Häuserreihen die Fahnen so zahlreich wie nie zuvor und waren die Häuser mit Kränzen, Guirlanden und Inschriften geziert fast ohne jede Ausnahme. Die Eröffaung und der richtigere Theil der eigentlichen Festfeier war in die Kirche verlegt, indem dort das heiße Gebet der Gläubigen für den gefeierten Bischofsjubilar, Pius IX., unablässig zum Himmel stieg. Nahe Tausend Communionen wurden am Morgen für den h. Vater aufgeopfert. Das Hochamt, sowie Nachmittags die Festpredigt mit Tedeum wurde in feierlichster Weise abgehalten und verherrlichte durch den vierstimmigen Gesang des hiesigen Kirchen=Chores, der gerade diesen festlichen Tag für seine feste Constituirung als Cäcilien=Verein erwählt hatte, welche dann nach dem Hochamte in feierlichster Weise vollzogen wurde. Abends von—9 Uhr fand im festlich gezierten Locale des Herrn Gastwirthen Hillebrand eine Festversammlung Statt, in welcher Reden und 4stimmige Gesänge, ausgeführt vom Cäcilienvereine, in angenehmer Weise abwechselten. Die Versammlung wählte einstimmig den Gerbereibesitzer Herrn A. Roth sen. zum Vorsitzenden und den Steuerempfänger a. D. Herrn Hauptmann zu dessen Stellvertreter. Nachdem das Lied„Das ist der Tag des Herrn“ vorgetragen, betrat zuerst Herr Roth jun. die Rednerbühne, um unter großem Beifall ein von ihm selbst verfaßtes Festgedicht als Prolog vorzutragen. Der erste Festredner war Herr Hauptmann, der mit einer wahrhaft schönen Rede die Versammlung, die zwei geräumige Säle füllte schaffen. Hierzu sollten vorerst 10,000 Thaler vom Capital und sodann die jährlichen Zinsen verwendet werden, und zwar für Arbeiter ohne Unterschied der Confession, mit der Maßgabe, daß zuerst die in Billt und Neustadt wohnenden berücksichtigt würden. Dir Wittwe eines verstorbenen Arbeiters soll noch drei Jahre in der von ihr benutzten Wohnung nach dem Tode des Mannes wohnen bleiben und aus den Zinsen jährlich bis ins dritte Jahr, wenn sie nicht wieder heirathe, neun Mark erhalten. Die Verwaltung dieser Stiftung, die den Namen ihres Mannes tragen solle, sei einer von der Stadtverordnetenversammlung erwählten Commission, die halb aus Katholiken und halb aus Evangelischen bestehen müsse, zu übertragen. Die Versammlung nahm das Geschenk mit lebhaftem Danke an. g Essen, 8. Juni. Auf die bei Gelegenheit der zur Feier des 50jährigen Bischofsjubiläums unseres hl. Vaters veranstalteten Festversammlung nach Rom abgesandte Glückwunsch=Depesche ist heute folgende telegraphische Antwort von dort eingegangen: R. D. Fischer paroche Essen. Summus Pontifex catholicis istius urbis gratias ex corde agens petitam benedictionem peramanter impertit. J. Card. Simeonl. (Zu Deutsch: Dem hochw. Heren Pfarrer Fischer Essen. Der hl. Vater dankt den Katholiken dieser Stadt von Herzen und ertheilt ihnen in aller Liebe den erbetenen Segen.) * Vom Niederrhein, 8. Juni. Wie wir erfahren, wurde dem noch in Rom weilenden Baron Felix von Los dieser Tage ein Urtheil des königl. preuß. Ministeriums zugestellt, welches seine definitive Absetzuns als königl. preuß. Landrath ausspricht. Die seit Jahr und bende Sache hatte in den letzten 6 Monaten völlig geruht. giguch * Geseke, 7. Juni. Unser kleines Städtchen ist durch einen Ein in nicht geringe Aufregung versetzt. Obschon seit etwa einem Jahre m destens—8 Einbruchsdiebstähle erfolgt, dieselben uns also nichts Neuts mehr sind, hat der letzte durch das Raffinement seiner Ausführung doch allgemeine Bestürzung erregt. Die Bande, welche seit ungefähr eine Jahre Geseke und Umgegend unsicher macht, hat bisher stets Kaufteule mit ihrem Besuche beglückt und außer Geld auch Waaren u. s.., 109“; Kleidungsstoffe gestohlen, zu deren Nutzbarmachung sie unzweifelhaft In der Nacht nach obigem Einbruche wurden noch bei zwei hiesigen Kaufleuten Einbruchsversuche gemacht, die aber durch die Wachsamkeit derselben vereitelt wurden. Ein großstädtischer, gewiegter Polizist könnte hier eine erfolgreiche Thätigkeit entwickeln. Tölz, 6. Juni. Am Vorabende des papstfestes brannten herrliche Bergfeuer, unter denen sich besonders ein Kreuz auf dem Gaißacher Berge und zwei Kreuze auf dem Blomberge bei Wackersberg, ferner das flammende Herz Jesu am Buchberg, ein belgichtetes Kreuz an der Kalparienbergkirche und die Embleme der päpstlichen Würde am Hintersberg zu Tölz auszeichneten. Am Festtage selbst waren die meisten Häuser in Tölz beflaggt. Abends war eine musikalische Unterhaltung im Kolberbräusaale, der dicht gefüllt war. Herr Werkmeister brachte den auf den heil. Vater aus. *: Vom Wendelstein wird dem„B. Kur.“ geschrieben: Am schönen Tage der schönen Piusfeier, nach dem vormittägigem Gottesdienste, machten sich zehn Burschen von Bayerischzell frisch und fröhlich auf den Weg, um den Wendelstein zu besteigen und hoch dort oben ein Bergfeuer zu veranstalten. Das Werk gelang. Der tiese Schnee, wie er stellenweise noch da lag, machte die Besteigung des Berges zu einer sehr gefährlichen und beschwerlichen, aber muthig und freudig wurden alle Hindernisse überwunden, und schon um 3 Uhr Nachmittags sah man die stämmigen Burschen oben lustig arbeiten und Brennmaterial zusammentragen. Abends halb 9 Uhr wurde der hohe Reisighaufen angezündet. Das große Feuer brannte bis halb 11 Uhr und muß weit hinaus im Flachlande sichtbar gewesen sein. Die braven Veranstalter kamen um 11 Uhr Nachts frisch und munter wie sie fortgezogen waren, wieder im Thale an. Sie behaupten, gegen 70 Feuer, davon besonders viele auf den Tiroler Bergen gesehen zu haben.(Auch von den Höhen um München aus waren sehr viele Bergfeuer sichtbar.) * Würzburg, 7. Juni. Nach dem Urtheil des Appellationsgerichts zu; Bamberg in der Untersuchungssache gegen die Herren Stadtprediger Hörschel von Kitzingen, Dr. Aloys Rittler und Genossen wurde die Berufung der Angeklagten verworfen und die definitive Schließung der Bürgervereine ausgesprochen.. Wo, vi. aud kin: kes 7 * Metz, 5. Juni. Durch einen Schlangenbiß und seine bedauellichen Folgen ist laut der„Metzer Zig.“ eine hochachtbare Familie hiesiger Stadt in tiefe Trauer versetzt worden. Herr Kreisdirector und Bürgermeisterei=Verwalter Frhr. v. Freyberg hatte am Sonntag einen Ausflug nich Gravelotte urternonmen, und in der Umgegend dieses Ortes war es, wo der fünfjährige Sohn desselben von einer giftigen Viper gebissen wurde. Wohl wurde die Wunde sofort sorgsam ausgesaugt; doch konnten intensivere Gegenmittel erst nach der Rückkunft nach Metz in Anwendung gebracht werden. Leider erwiesen sich dieselben als fruchtlos, denn in verganginer Nacht ist das arme Kind verschieden. Es ist dies seit wenigen Jahren der dritte Fall, daß Bisse giftiger Schlangen in hiesiger Umgegend zu constatiren waren. ** Die siebente Criminaldeputation in Berlin beendete in ihrer gestrigen Sitzungdie Serie der Preßprocessen, in denen bereits am 28. Febr. die erste Verhandlung anstand. In der bekannten Klage des Prinzen August v Würtemberg gegen die„Staatsbürgerzig.“ erkannte der Gerichtshof auf Freisprechung. Da der Angeklagte, Redacteur Dedo Müller, durch die Vernehmung zweier Feldwebel des Bataillons den Beweis erbrachte, daß in besonders dringenden Fällen, wenn die als Treiber geforderten Mannschaften nicht vollständig durch die gelernten Jäger, die freiwilligen und sonst commandirten Leute gedeckt werden, auch bei den einjährig Freiwüligen gngetagtt weride. Dandel und Verkeyr. * Antwerpener Centralbank. Wir haben unseren Lesern bereits mitgetheilt, daß seitens der deutschen Actionäre ein Antrag eingebracht wurde, um aus den Statuten die Bestimmung zu entfernen, nach welcher zur Beschlußfassung über Liquidation 45,000 Actien anwesend sein müssen. Nach diesem nunmehr in die Tagesordnung ausgenommenen Antrage soll für den Liquidationsbeschluß die Anwesenheit von 30,000 Actien genügen. Jede Actie soll hierbei eine Stimme repräsentiren und jeder Actionär bis ⅛/ der ausgegebenen Actien, 3/5 der abstimmenden Actien vertreten können. Der Antrag ist eingebracht von 14,329 Actien. Ein anderer, von 4934 Actien eingebrachter Antrag, ausgehend von den Gegnern der Liquidation, verlangt Reduction des Kapitals„auf 10 oder 12 Millionen“ vermittelst successiver Rückzahlung.— Wie bekannt ist von deutschen Actionären und zwar vorzugsweise von ersten Frankfurter Bankhäusern (Gebr. Bethmannn, Grunelius& Co.), sowie von der Bankfirma Sal. Oppenheim jun.& Co. in Köln der erste Antrag auf Liquidation der Antwerpener Centralbank eingebracht worden, die vorzugsweise mit deutschem Capital im Jahre 1871 gegründet und deren Actien in Berlin zur Zeit der Gründungen zum Course von 111 3/8 pCt. eingeführt wurden. Von Antwerpen aus bemüht man sich nun, eine Agitation in's Leben zu rufen, welche für den letzten Antrag auf Erhaltung des Institutes abzielt, eine Agitation, die, wie es scheint, von der Direction engbefreundeter Seite ausgeht. Die deutschen Actionäre haben jedenfalls nicht einmal jenes Interesse, welches bei der Erhaltungs=Agitation auf die Fahne geschrieben wird, nämlich das Interesse„das Institut dem Antwerpener Platz zu erhalten.“ Man bemüht sich von dieser Seite den Actionären als eine Abfindung die Capitalsreduction in Aussicht zu stellen, indeß ist dieser Antrag nur von weniger als 5000 Actien unterstützt, während der Antrag auf Liquidation Seitens der erwähnten deutschen Gruppe von circa 14,000 Stück Actien eingebracht ist. Die deutschen Actionäre— auch in Norddeutschland sind die Actien, wenn auch in geringerem Maaße als in Süddeutschland verbreitet— kennen keinen anderen Standpunkt, als den, von ihrem Capital, mit dem ziemlich arg gewirthschaftet wurde, zu retten, was noch zu retten ist und dem Antwerpener Platz halber die Sorge zu überlassen, wenn der Bedarf vorhanden ist, ein anderes Institut als Ersatz der zu liquidirenden Bank zu schaffen. Seitdem die Antwerpener Centralbank existirt, hat sie eigentlich nur zum Schaden der Actionäre gearbeitet. In den fünf Volljahren, während deren sie in Activität war, hat sie an Dividende vertheilt: pro 1872 5¼, pro 1873 5½, pro 1874 3, pro 1875 0 und pro 1876 0 pCt. Der Durchschnitt dieser fünfjährigen Thätigkeit ergibt eine Rente von nur 2,85 pCt., eine Rente, die wohl Niemanden als eine genügende Berechtigung erscheinen wiro, sein Capital in einem auswärtigen Unternehmen arbeiten zu lassen. Außerdem ist aber zu beachten, daß die Unterbilanz bei der Antwerpener Centralbank gegenwärtig auf circa 6 Millionen Francs angenommen wird und daß übrigens die Activa in Werthen bestehen, die gelinde ausgedrückt, nicht leicht zu realifiren sein würden. Es sind dies z. B. Actien der Bank of Belgium and Holland, der La Plata Bank, einer Kabelgesellschaft, ferner Immobilien 2c. Von befremdlicher Höhe ist überdies noch immer das Conto der Contocorrent Debitoren, auf welches bereits außerordentlich große Abschreibungen haben gemacht werden müssen. Unter solchen Umständen werden sich hoffentlich die deutschen Actionaire nicht bestimmen lassen für ein Fortbestehen eines Instituts, das ihnen nur Verluste erbracht hat und bei welchem ihnen weitere Einbußen drohen, einzustehen. Am 26. Juni findet bereits die außerordentliche Generalversammlung statt, welche hierüber zu entscheiden haben wird und am 13. Juni läuft der Termin für Deponirung der Actien der Antwerpener Centralbank ab. Stettin, 6. Juni. Wie die„O. Ztg.“ hört, beginnt der Wollmarkt am 16. d. M. * L i e g n i t z, 5. J u n i. Z u d e m h e u t i g e n W o l l m a r k t e w a r e n c a. 3 5 0 0 Etr. Wolle angefahren worden, so daß mit den auf Lager hiesiger Händter befindlichen Wollen ein Gesammt Quantum von etwa 5000 Ctr. am Platze war. Die Wäschen waren zwar im Allgemeinen befriedigende, wurde allseitig darüber geklagt, daß die Wollen in feuchtem Zu#de zum Markte gebracht worden, ein Umstand, der der anhaltend nassen Witterung der letzten Wochen zuzuschreiben ist. Die Preise ermaßigter sich gegen das Vorjahr um circa—7 Thlr. Besonders gut behandelte und in Wäsche gelungene Posten mittelfeiner Qualität wurden mit 56 bis 59 Thlr bezahlt. Rustikalen dagegen brachten je nach Qualität und Wäsche Preise von 43- 48 Thlr. Der Verkauf des Marktes war ein außerst flotter, so daß bereits um 10 Uhr der Markt als vollsommen beendet anzusehen war. Käufer waren fast ausschließlich Fabrienen vom Rhein, aus Sachsen, der Lausitz und schlefischen Fabrikstädten. Pest, 5. Juni. Das am Markt verkaufte Quantum Wolle mag sich auf eg 200 00; Kilo belaufen:.“* ein Theit davon entfällt auf vorjährige leiche Periode des Vorjahirgszackel= und Baranyrer Der au, ku. 200,000 Wollen. Der Preis neuer Wollen gegen die kes ist etwas niedriger. Die Specialitäten Geb Zweischurwollen wurden um circa 12 Procent theuerer bezahlt.— nächste Woll=(sogenannter Waitzner) Markt beginnt am 24. Juni. Juni.(Notirungen der Handelsmakler.) Wetter: #.WBeizen fester, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) eff. #.,1.00., fr. 24.00—26.00 B.(Lieserungsqual. à 75 Pfd. per 60 Nm. 19.903., Frenden.. der 200 Pfd. hief.(niedrigster Preis) eft. 50 Liter) Hor„: 16.00—21.00 P.(Lieferungsqual. à 69 Pfd. per „##er still, per 200 Pfd. ohne Sack Nm. 13.60 B. von 100 Ctr. Nm. 35.270.“ ui Jas in Eisenb. es. Weizen M. 27,50, Roggen, 22.—, Hafer 18,75 einzesst 22.50, Futtergerste 15,50, Bohnen 24,50, Viktoriaerbsen 23, Kilo, Vollm=P 37 g r. sgenmehl 0s1 29— Alles ber 100 loco hie:. Moers, 7. Juni. Hafer 19.—, Kartoffel weiße 9, rothe 9, Kleesamen per Pfg. 70 Pfg. Heu 9,60, Stroh 7,20, Eier per Dtzd. 50 Pfg., Butter per Pfd. 0,85. Magdeburg, 7. Juni. Weizen M. 255.— Roggen 200,—, Gerst195.—, Hafer 172—, per 1000 Kilo. Berlin, 8. Juni. Weizen M. 257,—, Roggen 159,—, 138.—, Rübhl loco M. 66.—. Spiritus loco 52,6 Danzig, 6. Juni. Weizen Bunter 239,—, hochbunter 250, hellbunter 242,—, Roggen 163.—, Kleine Gerste 168.—, große Gerste 173,— Weiße Koch=Erbsen loco 128,— Hafer loco 141.—. Spiritus per 100 Littr 100% loco 53.25. Stettin, 8. Juni. Weizen 242,— Roggen 151 50. Rübil 65— Spiritus 52.60. Rübsen 293.50 Petroleum 13,25. Breslau, 8. Juni. Spiritus ver 100 Liter 100% 51,50, WZti. 238.—, Roggen 161.50, Rüböl 64 50. Bremen, 8. Juni. Petroleum. Standard white loco 12,20 Mark. Hamburg, 8. Juni. Weizen 242—, Br. Roggen 161—, Br.* Loco 66 1 per 200 Pfd. Spiritus 41 1/2, Kaffee Umsatz 2000 SSack. Petrolern Standard white loco 12 50, Br. Mannheim, 7. Juni. Leinöl in Partien M. 33,50. faßweise 33,75 Rüböl in Partien 37,50, faßweise 38,— Weizenmehl per 100 Ko. mit Sack Nr. 0 44, Nr. 1 39,—, Nr. 2 35.— Nr. 3 32,50 Nr. 4. 28. Roggenmehl Nr. 0 29,— Nr. 1 25.—. Mannheim, 7. Juni. Zugetrieben waren 57 Stück Ochsen 179 Stück Schmalvieh, 7 Farrer und 198 Schweine, Ochsenfleisch 1. Qual. M. 68,—, 2. 66,— Rindfleisch 1. Qual. 62, 2. 58. Schweine 68—. Antwerpen, 8. Juni. Getreide fest Odessa=Weizen fr—— franz Roggen fr.——, Raffinirtes, Petrolcum blank disvon 30¼, frs. bezahlt Amerikan. Schmalz, Marke Wilcox disp. fl. 28.— Amerit. Speck lonz disv. frs. 92, short disv. 99. Verviers, 8. Juni. Weizen, frs. 35½, preuß. 35.—, Roggen 25.— Hafer 23—. Gerste 26—. Alles p. 100 Kilo. Paris, 8. Juni. Produktenmarkt. Weizen 32,50 Mehl 65,75, Rübbi 90.—. Sptritus 58.25 Paris, 7. Juni. Ochsen frs. 1,88, Stiere 1,62, Kühe 1,65, Kälber 2,30, Hämmel 1,95, Schweine 1,09. Amsterdam, 8. Juni. Weizen frs. 327, Roggen 198 Raps 391 Rüböl 38¼ Leinöl 31¾. Liverpool, 7. Juni. Middl. Orleans 6 3/16, midl. amerikanisch 6 3/16 fair Dhollerah,—, middl. fair Dhollerah%, good middl Dhollerah 4 11/16, middl. Dhollerah 4½ fair Bengal 4 5/8, good fair Broach— new fair Oomra 4°/8 good fair Oomra 5¼ fair Madras 5¾ fair Pernam 6¼ fair Smyrna 5⅝, fair Egyptian 6¼. New=York, 7. Juni. Baumwolle 11 5/8 do. in New=Orleans 10 Petroleum 14⅜8, do. in Philadelphia 14 3/8. Mehl 7 D. 15 C. Rother Frühjahrsweizen 1 D. 92 C. Mais(old. mired) 55 C. Zucker(Fair resinig Muscovados) 10 1/8 Kaffee(Rio=) 19 3/8. Schwalz(Marke Wilcox) 9% C. Sdeck(short klear) 7¾/4 C. Getreidefracht 5¼. Verein. Die Mitgliccer des Vereins werden zu zahlreicher Betheiligung an dem Montag den 11. Juni, Nachmittags 6 Uhr, (Hof Nr. 5) stattfindenden Begräbnisse des verstorbenen Mitgliedes Herrn Franz Gottwald eingeladen. Der Vorstand. Dinstag den 12. d.., Morgens 8 Uhr, findet in der Münerkirche die Jahrgedächtnißmesse für den verstorbenen Jüngling Keiner Keinte statt, wozu Freunde und Bekannte hiermit eingeladen werden. Am Mittwoch den 13. Juni, Morgens 9 Uhr, findet in der Münsterkirche ein Jahrgedächtniß=Seelenamt statt für die verstorbenen Eheleute 1 1 *% * Pet. Jos. Vianden. Häuser=Agentur Verlegte meine Wohnung nach Hospilatgassent.kö. Sprechstunden:—4 Uhr Nachmitt. Dr. Bachem. Wir wohnen jetzt Siernstraßt 78. Merz, Aufwärter. Frau Merz, Kleidermacherin. Ein Ackergut von ca. 150—160 Morgen zwischen Bonn und Köln zu pachten gesucht durch H. Jos. Abels, Vonn, Münsterplatz 21. Möblirte Wohnung zu vermiethen. Breitestraße 8. Die ohne besonderes Gewerbe zu Euskirchen wohnende Catharina Schmitz, Ehefrau des Anstreichers Jacob Wüsch zu Bonn, Klägerin, durch den Unterzeichneten als Anwalt vertreten, hat am 5. Juni d. J. gegen ihren genannten Ehemann, Verklagten, vertreten durch Adv.=Anw. Rath, Gutertrennungsurtheil des hiesigen Kgl. Landgerichts erwirkt. Bonn, den 9. Juni 1877. Hellekessel. .keler...... 3½ Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten=Versammlung zu Bonn am 8. Juni 1877. Anwesend: Vorsitzender, Bürgermeister Doetsch, die Stadtverordneten Bauerband, Berg, Bleivtren, Brassert, Cahn, Cramer, v. Dechen, Doutrelepont, Engelskirchen, v. Griesheim, Hopmann, Krewel, Marcus, Morell, von Neufville, Ruland; Beigeordneter Eller, Stadtbaumeister von Noêl, und Gasdirector Söhren. Zuerst kam die Offerte des Herrn A. Ofter wegen Uebernahme seiner Gasanstalt seitens der Stadt zur Sprache. Die Versammlung ging darauf zur Tagesordnung über und beschloß die Genehmigung der königlichen Regierung zur Ausführung der neuzuerbauenden städrischen Gaswerke nach den vom Vorsitzenden vorgelegten Zeichnungen und Kostenanschlägen nachzusuchen und die Ausführung der Anlage im Wege der Submission zu vergeben. 8511582 Nach dem Vorschlage der Baucommissson ermächtigte sodann die Versammlung den Vorsitzenden zu einem Terrainaustausch zwischen der Universität und der Commune behufs Regulirung der Theaterstraße. Nachdem Seitens der Theater=Commission der Ausbau der alten evangelischen Schule zur Verbindung mit der Beethovenhalle respective für Benutzung auch zu einem Restaurations=Lokale beantragt worden, legte der Vorsitzende den Kostenanschlag der nöthigen Arbeiten, welcher sich inclusive der Einrichtung der Wasserleitung und Gasbeleuchtung auf 18,000 Mark beläuft, vor. Die Stadtverordneten-Versammlung genehmigte die Ausführung des Anschlages. Der Bürgermeister legte einen Kostenanschlag über 1500 Mark zur Anlage von Sprenghähnen für die Besprengung der hiefigen Schulhöfe, deren Einführung von der Schulcommission beantragt worden, mit dem Bemerken vor, daß dadurch außer den bezeichneten Anlagekosten eine jährliche Ausgabe von 150 Mark erwachsen werde. Die Stadtverordneten=Versammlung genehmigte die Ausführung der Anlage. Der Versammlung wird Kenntniß gegeben von dem Plane zur Anlage der Eisenbahn von Bonn nach Meckenheim respective Euskirchen. Die Baucommission habe nach Einsicht des Projectes es für nöthig erachtet, gegen die beabsichligte Unterführung der Bonn=Brühler Communalstraße zu protestiren. Die Stadtverordneten=Versammlung beschließt demnach, die motivirte Einwendung betreffenden Orts rechtzeitig anzubringen. Morgen schöner zerner Klee nahe am Poppelsdorfer Weiher im Ganzen oder getheilt zu verkaufen. Näheres Franziskanerstraße 1. ui un geht 0 37.—, Roggenmehl 0s1..,— Aues per.. ##. M. 7,—, Grand.90, Kleien 6,— per 50 Kilo. Alles Weizen 28,—, Roggen 21,40, Buchweizen 19, Civilstand der Bürgermeisterei Bonn. Geburten. Den 9. Mai: Anna Maria, Tochter von Joh. Frank, Schiffer, und von Marg. Kleibach.— Antonie, Tochter von N. N. fremd. — 31. Ottilie, Tochter von N. N. fremd.— Den 1. Juni: Wilhelmine, Tochter von Martin Berger, Weinhändler, und von El. Wirtz.— 2. Joh. Pet., Sohn von Wilh. Deusing, Kleinhändler, und von Christina Schuch.— Gertr. Joh. Maria Huvertina, Tochter von Wilh. Weber, Kaufmann, und von Barb. Latz.— Pet. Hub. Sohn von Joseph Steinhauer, Factor, und von Anna Maria Schneider.— 3. Maria Gudula, Tochter von Fried. Ließem, Schlosser, und von Gudula Amberg.— Karl Leopold Gustav, Sohn von Franz Nolten, Architekt, und von Maria Theodora Borchmeyer.— Barbara, Tochter von August Schmidt, Schuhmacher, und von Maria Strunk.— Franz, Sohn von Fried. Wilhelm, Wirtz Kleiderhändler, und von Anna Maria Böttgenbach.— Cath., Tochter von Pet. Jos. Müller, Tagelöhner, und von Cathar. Uhr. Carol., Tochter von Nik. Heßler, Bauaufseher, und von Marg. Hippert. — Carl, Sohn von N. N. fr.— 4. Constantina Friederika, Tochter von Werner Joseph Hub. Müller, Gärtner, und von Bernardine Jaspers.— Maria Louise, Tocht. von Vincenz Oedekoven, Kaufmann, u. von Cath. Fessel. — Gerh. Wilh., Sohn von Wilh. Meurer, Bierbrauer, u. von Marg. Hipp. Anna, Tochter von N. N. fremd.—.: Daniel Friedrich Carl, Sohn von Joseph Carl Voigt, Schäftenfabrikant, und von Dorothe Amande Seebach.— Friedrch Wilhelm, Sohn von Johannes Wege, Kaufmann, und von Emeline Maria Verreyt.— Richard, Sohn von Johann Joseph Leonhardt, Schriftsetzer, und von Therese Mohr.— Wilhelm. Sohn von N. N. fremd.—.: Emil, Sohn von Georg Julius Emil Meyer, Kaufmann, und von Maria Anna Elisabeth Winkels.— Heinrich, Sohn von Heinrich Lenz, Sergeant, und von Helena Birlo. Heirathsverkündigungen. Den 1. Juni: Johann Jacob Kühmichel, Maurer, mit Anna Maria Petry.— Peter Zingeler, Wagenlackierer, mit Maria Josepha Zündorf.— Jacob Julius Sauer, Kaufmann, mit Maria Anna Hagen.— Joseph Scheuren, Wittwer von Catharina Kuchem, Bäcker, mit Maria Richarz.— Friedrich Rudolph Carl Beyer, Kaufmann, mit Margaretha Anna Müller.— Friedrich Carl Ludwig Hermann Maternus Maria Joseph Hubert von Jordans, Rittergutsbesitzer, mit Caroline Sophie Antonette von Sandt.— Christian Collin, Drechsler, mit Theresia Fingerhut.—.: Peter Mathias Schiffer, Ackerer, mit Maria Sophia Scheutes.— Carl Joseph Heinemann, Schreiner, mit Christiane Maria Dorothea Blume.— Casimir Graef, Hülis=Fuß=Gensdarm, mit Margaretha Gilgenbach.— Michael Wolbert, Tagelöhner, mit Cath. Schäfer.— Ernst Wilhelm Stremmel, Maschinenschlosser, mit Charlotte Schüller.— Carl Wilhelm Johann Kahn, Kutscher, mit Catharina Palm.—.: Reiner Schumacher, Schuhmacher, mit Barbara Ponsch.— Jacob Fey, Schlosser, mit Gertrud Kann.— Wilhelm Joseph Münchhoven, Metzger, mit Maria Christina Bois.— August Otto, Sattler, mit Calharina Wings.—.: Johann Gölden, Wittwer von Catharina Hubertina Cremerius, Porzellandreher, mit Anna Maria Franziska Dietrich.— Johann Nußbaum, Dachdecker, mit Catharina Grahn. Heirathen. Den 2 Juni: Wilh. Faßbender, Tagelöhner mit Marg. Wieler.— 5. Theod. Brust, Wwer. von Anna Braun, Tagelöhner, mit Anna Mar. Schneider, Wwe. von Wilh Mohr.— 6. Joh. Werker, Tageköhner, mit Maria Ursula Holzenhauer.— 7. Carl Friedr. Nonnenmann, Sägeschleifer, mit Anna Maria Weber.— 8. Adolph Ennenbach, Schuhmacher, mit Cath. Holzenhauer.— Math. Fröndgen, Schreiner, mit Cath. Gran.— Wilh. Friedr. Ludw. Landow, Schreiner, mit Sibylla Brenner. — Lambert Luck, Zimmerer. mit Cath. Steuermann. Sterbefälle. Den 31. Mai: Elisab. Welter, alt 9 J. Anna Reuter, Wwe. von Wilhelm Radermacher, alt 77 J.— 2. Peter Wilh. Goebels, alt 11 W.— Marg. Ließem, Wwe. von Anton Müller, alt 40 J.— Math. Jos. Schäfer, alt 1 T.— 3. Joh. Schmitz, Wwer. von Maria Mazdal..fes, Privater, alt 80 J.— Maria Mager, alt 5 M.— Joh. Jos. Krämer, Fuhrmann, alt 53 J.— Engelbert Schnitzler, Bierbrauer, alt 33 J— 4. Jos. Hub. Aloys von Oidiman, Wwer. von Carol. Freiin von Eberstein, Major a.., alt 73 J.— Jos. Steeger, alt 3 M.— Eouard Paul Kegel, alt 2 J.— 5. Joh. Peter Klein, alt 5½ M.— 6. Gertr. Adels, alt 5 M.— Joh. Mombauer, alt 5½ J. — Maria Carol. Elis. Wever, alt 21 J.— 7. Wilh. Thiel, alt 10 M. 2200 Thaler gegen gute 1. Hypotheke zum Austhun bereit. Off. sub 2. 444 besorgt die Exp. d. Ztg. 1500, 1000, 600 und 500 Thaler zum Austhun auf 1. Hypotheke bereit. Fr.=Off. sub N. 440 besorgt die Exp. Zur Uebernahme einer Cession 400 und 1000 Thaler vorräthig. 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Schäfer in Kessenich bei Gastwirth Herrn Velten daselbst seinen diesjährigen Gras= und Klee=Aufwuch öffentlich versteigern. Kessenich, den 7. Juni 1877. Der Gerichtsvollzieher, Inmreia zu Honnef. Am Freitag den 15. Juni d.., Nachmittags 2 Uhr, in der Wohnung des Gastwirthen Herrn Adolph Schucht zu Honnef läßt Herr Rudolph Jörissen, Rentner, früher zu Honnef, jetzt in Antwerpen, sein zu Honnef neben der gothischen Kapelle des Freifräuleins von Bongart gelegenes Landhaus mit schönem, schattigen Garten, ungefähr 1 Morgen haltend und mit Mauern umgeben, ferner sein Haus an Sieghausen zu Honnef, enthaltend 6 Zimmer, Keller und Speicher, mit Stallung, Brunnen und Pumpe versehen, und endlich seine sonstigen, in der Gemeinde Honnef gelegenen, aus Ackerländereien, Weinbergen, Wiesen und Holzungen bestehenden Immobilien, unter denen mehrere schöne Baustellen, durch den Unterzeichneten öffentlich an den Meistbietenden verkaufen. Königswinter, den 5. Juni 1877. K. Langen, Rotar. Wirthschafts=Verlegung. Da ich mit dem heutigen Tage meine Restauration von Hundsgasse 7 nach Rheingasse 7 verlegt habe, bitte ich meine Freunde und Gönner um gefälligen ZuspruchEs wird mein Bestreben sein, durch gute Speisen und Getränke sowie reelle Bedienung mir ihr Wohlwollen zu erhalten. Bonn, den 9. Juni 1877. Achtungsvoll C. Mattern. Zur Aufnahme von Versicherungen für die Concordia, Kölnische Lebens=Versicherungs=Gesellschaft in Köln, hält sich bestens empfohlem Wilhelm Birkheuser, Haupt=Agent, Stockenstraße 22 in Bonn. Friedr. J. Reinhard in Bonn, Strumpfwaaren=Strickerei& Weberei, Vornheimerstraße 72,— fertigt nach Maaß Tricots, Unterhosen, Jacken, Strümpfe, Socken 2c. in Baumwolle, Wolle, Seide und übernimmt das Anweben und Anstricken von Strimpfen jeder Art. 1 Durch alle Buchhandlungen zu beziehen und in jeder guten Leihbibliothek vorräthig. in In der P. Hauptmann'schen Verlagsbuchhandlung Vonn ist erschienen: Talisman. Novelle von M. Ludolff. Elegant brochirt. IV und 256 Seiten°. Preis 2 Mark. Der Treue Mutterliebe, die nie ermüdet, die in den verschiedensten Lagen des Lebens sich immer gleich bleibt, bildet die Grundlage, auf der die spannende und in hohem Grade anziehende Novelle: „Der Talisman“, aufgebaut wird. Mitten aus dem vollen Leben schöpft der Verfasser seinen Stoff, der, mit ungewöhnlichem Geschicke gruppirt, vorzugsweise in ernsten Bildern die heutige Welt darstellt. Die Sprache ist leicht und anmuthig, eine freie Gesinnung durchweht die ganze Darstellung; der„Talisman“ kann seines tief sittlichen und reinen Inhaltes wegen ganz besonders auch den deutschen Frauen und Jungfrauen mit vollem Vertrauen als willkommene Lektüre empfohlen werden. P. Hauptmann'sche Verlagshandlung. Nähmaschinen aller bekannten und bewährten Systeme nur in vorzüglichster Qualität unter vollständiger Garantie empfehlen Gebrüder Kraemer in Bonn, Mechanische Werksatt zu allen vorkommenden Arbeiten, Reparaturen u. s. w. 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Ein junges Dienkmädchen gesucht Wenzelgasse 62. Eingesetzt. Mädchen, im Waschen, Bügeln und Nähen erfahren, zu einem Kinde nach Köln geucht. Näh. in der Erv. d. 3.(308 Ein verh. junger Mann, militärfrei, welchem seine bisherige Beschäftigung nicht zuträglich ist, sucht Stelle als Diener in einem herrschaftl. Hause od. bei einem einz. Herrn. Auch zur Begleitung auf Reisen oder in's Bad. Offert. unter E. 437 beliebe man in der Erped. d. Zig, niederzuligen. Ein durchaus ersahrener Schneider(unverheirathet), welcher auch im Zuschneiden praktisch erfahren sein muß, findet gegen hohen Lohn dauernde und angenehme Stelle bei F. J. Seidenberg, Kleidermagazinin Bonn. Ein Bäckergeselle, der auch Landarbeit zu verrichten hat, gesucht. Wo, sagt die Exped. d. Ztg.[309 Bäckerlehrling gesucht. Brüdergasse Nr. 7. Im Verlage von Franz Kirchheim in Mainz sind soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen(in Bonn durch A. Heury): Clericus, Friedr., Zehn Gebote kath. Kindererziehung. Ein Volksbüchlein für katholische Eltern. Vierte Auflage. 8. geh. Mk..50. Unter Kreuzband franco M..60. Ketteler, W0. C. von, Bischof 2c., Die Pflichten der Eltern und des Elternhauses unter den modernen Schulverhältnissen. 8. geh. 75 Pf. Unter Kreuzband franco 85 Pfg. Die Stimme einer Mutter. Mit einer Vorrede von P. Blot S. J. Den christlichen Müttern als Vademecum für ihre Kinder gewidmet. kl. 8. geh. 90 Pf. Unter Kreuzband franco M. 1. (Die drei Schriften unter Kreuzband franco zusammen 3 M. 25 Pf.) Alle Eltern, denen die vorstehend angekündigten Schriflen gewidmet, werden in denselben, namentlich in unseren Tagen, wo es dem„Culturkampf“ gelungen, fast überall die alten Confessionsschulen zu verdrängen, reiche Belehrung und Anleitung finden, die Erziehung ihrer Kinder in jenem christlichen Geiste zu vollenden, welchen die confessionslose Schule nicht zu bieten im Stande ist. Die Namen der Autoren machen übrigens jede weitere Empfehlung überftlüssig. Ivsephi=Buch oder: Die Macht der Fürbitte des heil. Patriarchen Joseph, des Nährvaters Jesu Christi und Bräutigams der allerseligsten Jungfrau Maria, in sehr vielen und schönen Geschichten und Beispielen aus alter und neuer Zeit. Ein Hausbuch für jede christliche Familie. Gesammelt und herausgegeben von Georg Ott, Dechant und Stadtpfarrer in Abensberg, Verfasser der Heiligenlegende, des Marianums, des Goffine u. des Eucharisticums. Mit vielen schönen Bildern geziert.— Mit bischöflicher Approdation. Format in°. Druck mit großen Lettern. Ausstattung sehr schön. Jedes Exemplar enthält ein Quartbild des heiligen Joseph in Farbendruck, eine Familiengedenktafel und einen Haussegen in Wort und Bild. Preis complet 6#h Gebunden in ½/ Chagrin 7# 50 J. und in gepreßte Leinwanddecke 8 M 40 J. „Der durch sein Eucharistikum, oder die Legende vom hochheiligen Altarssakrament, durch sein Marianum, sowie durch seine Legenden von den lieben Heiligen Gottes rühmlichst bekannte Verfasser bittet am Schluß der Vorrede zu dem nunmehr erschienenen Buche den heil. Josef, es möge dies Buch von ihm gesegnet werden und überall Segen verbreiten. Der hl. Nährvater hat diese Bitte augenscheinlich nicht unerhört gelassen. Wir haben noch kein Buch vom heil. Josef gesehen, das in so einfacher, lieblicher, jedes gläubige Gemüth ansprechender Weise von dem Leben, der Hilfeleistung des hl. Joseph erzählt, zugleich so umfassend und bündig in die Erzählung oder Betrachtung die für jeden Lebensstand wichtigsten und nützlichsten Unterweisungen verpflicht. Man liest in dem Buche und betet zugleich, fromme Neugier drängt zum Weiterlesen, aber ernste Gedanken und Erwägungen versperren wieder für Augenblicke den Weg, und man wird das Buch wohl nie aus der Hand legen. ohne irgend einer geistigen Gnadenerweisung des glorreichen Heiligen, zu dessen Ehre es geschrieben ist, theilhaft geworden zu sein. Zur Pflege der Andacht dienen vorzüglich die letzten Abschnitte:„Die hl. Familie und die christliche Familie in ihrem Gebete," und„Trostreiche Ermahnungen, Beispiele und Gebete für Kranke und Sterbende.“— Die Ausstattung macht das Buch zu einem wahren Prachtwerke, das, nebenbei bemerkt, sich auch ganz vorzüglich als christliches Hochzeitsgeschenk eignen würde.“ (Sendbote des göttlichen Herzen Jesu für den Monat Juni.) Da ich mit dem heutigen Tage Hundsgasse 7 eine Restauration eröffnete, bitte ich die Gönner um geneigten Zuspruch.“ Es wird mein Bestreben sein, mit guten Speisen, Getränken und reeller Bedienung das Wohlwollen zu erhalten. Gleichzeitig bringe ich mein Spezerei=Geschäft in empfehlende Erinnerung. Bonn, den 4. Juni 1877. Großes Sängerfest und Fahnenweihe des Männer=Gesang=Vereins„Eintracht“ zu Plittersdorf unter freundlicher Mitwirkung von 11 auswärtigen Gesangvereinen Sonntag den 17. Juni 1377. PROGRANN: Nachmittags 2½ Uhr: Empfang der auswärtigen Vereine am Eingang des Dorfes, dann Begrüßung und Chorprobe im Vereinslokale des Herrn Herm. Trimborn. Um 4½ Uhr: Zug nach dem Festplatz bei Herrn Joh. Mundorf, daselbst Begrüßungs, rede, Festrede und Fahnenweihe, hierauf: Festzug mit fliegenden Fahnen durch den Ort und zurück auf den Festplatz. Dort: Concert und später BALL in beiden Festlokalen. Die Musik wird ausgeführt vom Stadt=Bonner=Musik=Corpe, Eintritt zum Concert 2 Person 50 Pfg., zum Ball (Damen frei) 1 Mark. Karten zum Concert und Ball sind für 1 Mark 25 Pfg. vorher zu haben beim Präsidenten Herrn A. Krechen, beim Schriftführer Herrn A. Bincentz, bei Herrn A. Trimborn und bei Herrn Joh Mundorf in Plittersdorf, sowie in der Buchhandlung von A. Lange, wiesche in Godisberg.. Das Fexcomité. Kirmes in Schwarz=Aheindorf. Sonntag den 10., Montag den 11. und Dinstag den 12. Juni: EX Groß. Tanzvergnügen,# wozu ergebenst einladet Math. Büsgen. Lirmes in Schman=Ahendorf. Sonntag den 10., Montag den 11. und Dinstag den 12. Juni 1877: ### Großes ## Canz=Vergnügen,### Philipp Lichtenberg. wozu freundlichst einladet Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. „Zu. Schönen Aussienl in Beuel. Sonntag den 10. Juni c. von 4 Uhr ab: „„ c6ste Fuc wozu freundlichst einladet das Comité. Abr. Schaaffhausen'scher Bank=Verein. Die Actionäre werden hierdurch auf Sonntag den 10. Juni, Nachmittags 4 Uhr, in's Hôtel Ernst eingeladen, um die Anträge zu besprechen, welche für die am 14. Juni stattfindende wichtige General=Versammlung, insbesondere bezüglich der Herabsetzung des Grundkapitals, sind. Die Eintrittskarten sind am 12. oder 13. gestellt —12 Uhr, beim Bank=Verein Juni, Vormittags von in Empfang zu nehmen. Im Auftrage mehrerer Actionäre: Flor. Zchorn. Katholischer Verein. Montag Abend ½9 Uhr bei Clem. Nettekoven, Neugasse: General=Versammlung. Vortrag: Römische Reise=Eeinnerungen. Die Liste zum Einzeichnen in die Sterbekasse liegt auf. Der Vorstand. Kameradschaftlicher Verein. Dinstag den 12. Juni., Abends ½9 Uhr, im Saale des Herrn Nettekoven (Neugasse): Versammlung. Um zahlreiches Erscheinen bittet der Vorstand. Bei Gelegenheit der Rheindorfer Kirmes Montag den 11. Juni: Preis.-Kegeln um eine Anzahl geräucherte Schinken bei Wirth und Metzger Math Fusshöller. Für einen 16jährigen, elternlosen Knaben wird eine Lehrlingsstelle in einem Geschäfte(gleichviel welche Branche) nach auswärts gesucht. Näheres Vonn, Hospitalgasse 24. Ein braves Mädchen für alle häusliche Arbeit gesucht. Näh. Kasernenstr.= u. Hospitalg.=Ecke 20. Für ein Lehrmädchen Stelle gesucht in einem Manufactur= oder Weiß=Waarengeschäft. Näheres in der Exp. d. Ztg.[288 Mehrere Büglerinnen gesucht. Giergasse Nr. 3. Ein Madchen, welches kochen kann und Hausarbeit übernimmt, gesucht. Poppelsdorfer Allee 59. Fr. H. Mies. Nie Blger. X Farbe braun, kaufen. Derselbe kann auf Verlangen gegen Vergütung der Reisekosten an Ort und Stelle auf Probe gebracht werden. Nähere Auskunft und Preisangabe ertheilt gegen frankirte Anfragen der Müller Mathias Simons in Kreuzberg bei Altenahr. 2 Morgen Luzerner Klee und 1 Morgen Heugras zu verkaufen bei Michael Breuer in Poppelsdorf, Kessenicherstraße 25. Auf Wunsch wird Lachgas, Ein Hühnerhund weiches ich schon in früheren Jahren für Sau=Jagd, laut mit Erfolg zu jagend, mitler Größe, Schmerzlosen Zahnoperationen zu ver: angewendet habe, verabreicht. Zahnarzt Dr. „Zur Wiese“ unterhalb dem Jesuitenhof Täglich frische Backsische und Ziegenmilch. * Kost und Logis. Rheindorferwag Nr. 48. Eine gr. Mangel in gut. Zustande zu verkaufen. Näheres Maargasse 3. Ein Paar schöne Lachtauden und eine große Badewanne zu verausen. Hundsgasse 15. G. Dieffenbach, Bonn, 14 Kaiserplatz. verlaufen Ein Mädchen für alle Arbeit in eine stille Haushaltung gesucht. Wenzelgasse 66, 1 Stage. Trauer=Krepp. Jahnenfabrik. Lehrmädchen Modes. gsuct Sternstrate 11. Am Sonntag Nochmitag eine rallenkette mit 88 kleinen und einer Mädchen, welches das Kleidermachen großen Perle, in Gold gesetzt, verloren. erlernen will, wird gesucht. Gegen Belohnung zurückzubringen in Bonngasse 34, zweite Etage. die Klinik von Herrn Prof. Veith. Formularien zu Kirchenrechnungen, Kapital=Anlagen, Kirchenbudget, Zahlungsanpe.,. u. Quittungen stets vorrarhig. Ferner sind vorräthig und werden zur Abnahme empfohlen: Miethverträge, Rechnungsformularien## für die Herren Pfarrer Tau. Verkündigungsscheiner Hauptmann acbe Buchtruchen Rheinische Eisenbahn Vom 15. Mai ab. Abfahrt von Bonn nach Mainz und weiter 12.52.42.21 941 10,21 12.41 12,51 2, 31 3,56 5,43 64. Coblenz.49. Rolandseck.31“.25.47. Nach dem rechten Ufer.45 10,38 12.52 3,22.50 S,52. ven schten Dier in Sums 220 ul 12.22 4,37.49.14. Ab Bonn weiter nach Köls.31 6 EN .31.38 10.37 12.26 1,43 4,16 44 .22.56.31.21.„ von beuel Fheinabnürte.7 10.0 .21 7,27.13.52.„ von Beuel rheiautairte 78 10.42 14 .10.41.16.32. Abfahrt von Köln nach Aachen.45 6,55 9.40.25 2,57.0 7,50 10,30 10.60. Ansterdan u. Betertan u Gimen 4. .25.40.42. Antregen.45 6,.55 9.40 125 20 Bonn S.20 9 2.20 uf.30 12 .15f.40 3.251 5 6,2 7,48 10. 12.2. Brüssel.45.55 9 11.40 1, 25 2,67 10, 66 Cieve.10.25.40.42.30.... Coblenz 6.20 9,2 9,20.30 12 3 Greleld.10.10.25 1142 140 24 .30.15 10.20f. Dortmund.10.25.40 2,42.30 9, 51. Düsseldorf.10.10.26 1,2.40.43 .30 8,15 95 1020, Easg Sgo ggn.10 9, 25.40 2, 2 50 Euskirchen.20.10 12.20.40 S, 25. Frankfurt 6 9,2 11.30.40.„ Unz gechtes Diern) 8 S20 m.40 .48. London 11.40 Vm., 10.50 Ab.„ Mainz 6.20 9,2.20.30 12 3 6 12.E München 6 Vm., 5 Nm., 12..# Neuss.10.10.25.42.40 282 530 .15.5 10.20). Aymegen 6,10.10.25.40 5, 30. Ostende 5,45 6,55 9 11.40 Vm., 10,50 Pars.45 9.40, Pn1%B 140 245 Roterdan vie Venie, 8 109. 8 25 140 Sausbrüschen.20 Sib.10. Karang aun Sonu. undPetuge. Verantworlicher Redacteur: J..: Hermann Moestei in Vonn.— Vrlag: P. Hauptman a.— Druck der Hauptmam'schen Buchdruckerei in Vonn(Sürst Nr.).