9 Boun, Donnerstag den 7. Juni 1377. Dr 152 Krs 102. ement: Vierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn Organ für das katholische deutsche Folk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebührer für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPfennig. Deutschland. * Berlin, 6. Juni. Graf Schuwalow ist gestern Abend hier angekommen und reiste am Mittage nach London weiter. Der Gesandte Graf Hatfeld ist aus Madrid hier eingetroffen.— Aus Giurgewo kommt die Nachricht, daß das Wasser in der e Peslin, 5. Juni. Nach einer Meldung der„Kölnischen Zeitung“ aus Pera von gestern hat die Pforte die Note des österreichischen Botschafters, Grafen Zichy, vom 31. v. M. in Betreff der Beschränkung der Freiheit der Donguschiffahrt unter'm 3. d. M. dahin beantwortet, daß die Reventon#### mäniens gegen die Pforte die Ursache des Verbotes der Schifffahrt zwischen Orsowa und der Mündung des Timok gewesen sei. Bei dem auf die Freundschaft mit Oesterreich gelegten Werthe habe der Serdar Ekrem jedoch im Sinne des von Zichy geäußerten Wunsches Weisungen ertheilt und knüpfe vara nur die Bedingung, daß alle Schine sich bei Beghziph,rnte spe rsch; Herselben oder eine Ausdehnung des Krieges über Rißprauch..., ver. um kur###. es Krieges über gen Blättern gebrachte Nachricht, als habe zwischen dem außerordentlichen Botschafter in Constantinopel, Prinzen Reuß, und dem Großvezir ein Etiquettenstreit stattgefunden und als habe letzterer unterlassen, dem Herrn Botschafter vor Ueberreichung des Beglaubigungsschreibens seinen Besuch wiederzugeben, entbehrt jeder Begründung. Prinz Reuß ist am 26. v. M. von dem Sultan empfangen worden, und am 23. haben ihm sowohl der Großvezir, Edhem Pascha, als der Minister des Aeußern, Safvet Pascha, seinen ersten Besuch erwiedert. Ueber die orientalische Frage lesen wir in einer belgischen Die orientalische Frage ist stets eine Hauptfrage in der, TZiplematie gewesen weniger noch wegen des so heillen Charakters der lotalen Schwie rigkeiten, die sie zu lösen bietet als vielmehr wegen der politischen Consequenzen, die ihre Lösung, je nachdem dieselbe ausfallen wird, für das internationale Gleichgewicht nach sich ziehen kann. War es doch in den großen Epochen der Weltgeschichte fast immer der Orient, wo jene Krisen zur Entscheidung kamen, die eine neue politische Ordnung herbeiführten, oder gar, wie bei der Gründung des Christenthums, das Angsicht der Erde erneuern sollten. Die Menschheit muß, so möchte es scheinen, in allen wichtigen Stunden ihres Daseins das Geheimniß ihrer Geschicke in jenen geheimnißvollen Gegenden suchen, die, wie die Wiege, so Zeugen ihrer Erlösung waren. Stehen wir vielleicht wieder bei einer dieser ereignißschwangeren Stunden? Tausend Anzeichen sprechen dafür und ein allgemeines Vorgefühl sagt es den Herzen Auer. Jedweder begreift es: der Kampf, der an den Afern der Donau entbrannt ist, kann reich sein an underechenbaren Folgen für den ganzen Erdbreisz Martei Erfolg oder Mißerfolg der einen oder andern der streitenven. Parkeien können Bündnisse, Verträge, Interventionen hervorgehen, die bald das ganze Staatengebäude, wie es sich in den letzten Jahren aufgehaut, eum Einsturz bringen könnten. Bis jetzt sind die militärischen Errige#### noch nicht von entscheidender Wichtigkeit; noch lassen sie die öffentliche Meinung und selbst die Mächte in einer zuwartenden Haltung. Nur entgegen, so energisch, so wirksam, wie wohl Keiner es erwartet hätte. sich an dem Drama betheiligten, dessen Prolog uns farben gegehen einem wunderlichen Anachronismus noch immer so genannte„europäische Ordnung“ ändern dürfte?— Und darum eben verfolgt Alles mit gespannter Aengstlichkeit die Entwicklung eines fernen Krieges, darum stocken die Geschäfte, darum wird die bange Ungewißheit der Gegenwart noch erhöht durch die peinliche Erwartung einer furchtbaren Zukunft Und so ist denn alle politische Klugheit zu nichte geworden vor der Schwierigkeit der Situation, und die menschliche Vernunft sieht sich in ihrer Kurzsichtigkeit genöthigt, Alles der Vorsehung anheimzugeben. Noch wissen wir nicht, was die kommenden Ereignisse uns bringen werden; doch Eines wissen wir wohl, daß sie nur das bringen werden, was Gott will. Und so wie vor der Ankunft des Messias der Lauf der Jahrhunderte stets auf dieses Ereigniß hinzielte, so ist auch nach Calvaria die Geschichte nichts Anderes, als die willige Ausführerin der Absichten Gottes— seine Kirche zu verbreiten und zu verherrlichen. In diesem ununterbrochen fortgesetzten Plane wird, nach Joseph de Paische,# zum Mittel, selbst die Hindernisse; und die Weisheit der Mensey# allen ihren Erwartungen zuwider, aus den Ruinen die Auferstehung, aus der Niederlage den Sieg hervorgehen.“ Der Kaiser ist mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Albrecht heute Nachmittag um 2 Uhr nach Liegnitz zur Theilnahme an der Jubiläumsfeier seines Leibregiments abgereist und wird morgen von dort zurückerwartet. Die Abreise des Kaisers nach Ems ist vorläufig auf den 14. d. M. Abends festgesetzt. dem Badeort ist man mit Vorbereitungen zum Empfang mit allerlei Festlichkeiten zu Ehren des Monarchen, u. Veranstaltung einer Regatta, beschäftigt. Nach einer officiösen Meldung hat das Reichskanzleramt An= ordnungen erlassen, um die strenge Beobachtung der für die Ertheilung der Qualificationsattestes zum einjährigen Freiwilligendienst geltenden Vorschriften zu sichern, und der Cultus=Minister hat demgemäß auch seinerseits Bestimmungen in desem Sinne getroffen. Demnach soll auf den Lehranstalten, auf welchen jetzt schon die Einrichtung besteht, die Ertheilung dieses Zeugnisses von der Ablegung einer schriftlichen und mündlichen Prüfung abhängig zu machen, diese Einrichtung fortbestehen, sonst aber bei Ertheilung des Zeugnisses nach den Grundsätzen verfahren werden, welche für das Verfahren bei Versetzungen maßgebend sind. Die officiösen Blätter, an ihrer Spitze die„Nordd. Allg. Ztg. geben heute ihrem Ingrimme über die glanzvolle Begehung des Papstfestes Ausdruck. Letztgenanntes Journal schreibt z. B. in Bezug auf Münster:„Danach scheint Münster ProvinzialHauptstadt im verflossenen Kirchenstaate, nicht in Preußen zu sein.“ Ueber das strafrechtliche Verhältniß des Autors und Zeitungsredacteurs zu einem strafbaren Zeitungsartikel hat das Obertribunal in einem Erkenntniß vom 16. Mai 1877 folgenden Satz ausgesprochen:„Der Redacteur ist in der Regel gesetzlich als Thäter resp. Mitthäter zu bestrafen, und nur in Beziehung auf den Autor ist es Aufgabe der Beweisführung in einzelnen Falle, ob er bei der Veröffentlichung selbstthätig(als Mitthäker) mitgewirkt hat, oder ob er etwa dem Redacteur gegenüber nur in dem Verhältnisse eines Anstifters oder Gehülfen steht.“ Der„Frankf. Ztg. wird geschrieben:„Zehn Redacteure hiesiger Zeitungen(welche?] sind wegen gewisser unsittlicher Annoncen im Polizeipräsidium verantwortlich vernommen worden." Der Finanz=Minister und der Minister der landwirthschaftlichen Angelegenheiten haben unterm 11. v. M. die Herstellung des alten Rheins zwischen Baumberg und Urdenbach im Landkreise Düsseldorf, in welchem dem Staate die Fischereiberechtigung zusteht, als Laich Schonrevier, nach Maßgabe des Fischereigesetzes, genehmigt. Dieses Schonrevier wird, so weit es die Oertlichkeit zuläßt, durch Aufstellung erkennbar gemacht werden, und es ist in demselben fangs untersagt, welche nicht für Zweck der Schonung oder andere gemeinnützige und wirthschaftliche Zwecke von der Bezirksregierung ange* Darmstadt, 5. Juni. Die„Darmstädter Zeitung“ meldet, das Befinden des Großherzogs habe sich seit gestern mert und der Großherzog liege in Folge eines hohen Schwäche0 München, 4. Juni. Gestern wurde das Jubelfest des hl. Vaters in erhebenster Weise gefeiert. Vormittag celebrirte in der Domkirche der hochw. Herr Erzbischof das Hochamt, der päpstliche ccuntins, Mior. Bianchi, assistirte. Nachmittag war Prozession im Innern de kirche, da eine öffentliche Prozession vom Magistrate nicht bewilligt worden war. Ueber dieses Verbot des Magistrates wird selbst in Kreisen, welche der katholischen Partei nicht angehören, die entschiedenste Mißbilligung ausgesprochen. So schreibt z. B. die hiesige demokratische „Südd. Post“:„Der Magistrat hat nicht die Geschäfte der Parteien zu besorgen, sondern ist lediglich Verwaltungsbehörde, die sich im Interesse des Friedens der Stadt um so mehr vor politischem Parteigetriebe zu hüten hat, als verschiedene politische Parteien in München existiren.... Die Stadtverwaltung Münchens ist nicht dazu berufen, politische oder religiöse Ansichten zu ahnden, die mit jenen der Mehrzahl ihrer Mitglie, der nicht übereinstimmen. So sehen wir die Sache von gan Standpunkte aus an, indem wir weder„ultramontane, noch nationalliberale Neigungen haben.“— Gegenüber diesem verurtheilenden der demokratischen„Südd. Post“ sind die nationalliberalen Zeitungen ganz entzückt von dem magistratischen Verbote. Namentlich ist es der„Attila“, weshalb sie jede Maßregel für erlaubt halten. Die„Neuest. Nachr.“ bringen einen Artikel der„Magd. Ztg.“, welcher die baierische Regierung auffordert, durch den baierischen Gesandten beim Papste, den garten Aufschluß wegen des„Attila“ verlangen zu lassen.„Vielleicht", meint die„Magdeb. Ztg.“,„bietet sich dem bevorstehenden baierischen Landtage Gelegenheit, festzustellen, in wie weit Graf Paumgarten diesem Erwarten entsprochen hat.“— Gestern Abend war im großen Saale des kathol. Casino, welcher durch den Architekten Marggraff prächtig dekorirt worden war, Festversammlung; sie wurde eröffnet durch einen Prolog In und mit des Stadtpfarrpredigers Hecher. Die akademische Festrede hielt Universitätsprofessor Dr. Bach. Außerdem sprachen noch Graf Arco=Zinneberg über die Festigkeit, Muth und Demuth des heil. Vaters, Kabinetsrath Ehrberg(früher Sekretär des sel. Prinzen Karl) über den Primat und seine Bedeutung für die Kirche und die Völker, endlich Prediger, Huhn über die Allokution des Papstes vom 12. März, worin der Pa#, vor allen Nationen gegen die Gewaltthätigkeit der italienischen Regierung protestirte. Zum Schluß beschloß die Versogmtegggngzggeretet. egen das magistratische Vorgehen, da es nicht in dr. Justan.„ eine ermeindeverwaltung riege, die Reden und Handlungen des Papstes weder in seiner Eigenschaft als Souverän. noch als Oberhaupt der katy. Kirche einer Kritik zu unterstellen. Die Theilnahme an der Festversammlung hätte größer sein können. Um so energischer und lebhafter war die## theiligung in dem oberbaierischen Hochlande, Die ganze egztezot Kogz, gebirges war erleuchtet von Vergseuern zu ehren des Feg icgheiten und Pius IX. Das Volk drängte sich zu den kirchlichen Festlig,„„ und zu den veranstalteten festlichen Versammlungen. immer fest und treu katholisch, wenn auch in den Städten immer Alles mehr und mehr eine Beute des Liberalismus und Socialismus wird. * Wien, 5. Juni. Die„Politische Correspond. Petersburg vom heutigen Tage: Schuwalow kehrt nach London zurück. Oubril geht morgen nach Berlin, Nowikow nach Moskau und von dort nach Wien. + Aus Oesterreich, 3. Juni. Das österreichische Levante=Geschwader soll demnächst durch etliche Schiffe vermehrt werden. So sehr man sich bestreben mag, die vollständigste Passivität gegenüber dem Orientkriege amtlich zu versichern, so mehren sich doch die Zeichen, daß die Freundschaft gegen Rußland in der Abnahme ist. Bereits verlautet, daß sich Rußland mit England befriedigend(?) aus einander gesetzt habe, jedoch mit Oesterreich nicht; auffallen muß es, daß russischen Blättern aus dem rumänischen Plojeschti berichtet wird, Oesterreich rüste, und daß das Petersburger Telegraphen=Bureau an die russische Tagespresse berichtet, für die ungarischen Honveds seien zum August=Termin um 1 Million fl. Barackenzelte angekauft worden. Sollte vielleicht die Sendung des Herzogs von Leuchtenberg nach Wien ein letzter Versuch zur Einfädelung Oesterreichs sein? Wir wissen es nicht, aber so viel ist sicher, daß die Aufstellung eines starken Armeecorps an der serbischen und an der rumänischen Grenze beschlossene Sache ist und nun sogar officiell eingeräumt wird, allerdings mit dem Zusatze, die beiden„Beobachtungs=Ccrps werden mit Vorwissen und Zustimmung Rußlands aufgestellt.“ Zugleich bemerkt man zwei schwarze Punkte am Himmel der auswärtigen Politik. Einmal hat Italien die Schwefelausfuhr nach Oesterreich verboten, wohl um unsere Pulverfabrication zu hindern. Sodann weiß der„Pester Lloyd“, und er kann es wissen, daß Bismarck während seines letzten Aufenthaltes in Berlin Veranlassung genommen habe, gegenüber dem englischen und österreichischen Botschafter mit„manifestationsartiger Feierlichkeit" die Intimität Deutschlands und Rußlands zu betonen.— Hiesige wohlunterrichtete Kreise sind der Meinung, daß die von England in's Wasser gelassene Ente von einem plötzlichen Friedensschlusse Rußlands, sobald es einen durchschlagenden Erfolg mit den Waffen errungen habe, ein BörsenManöver à la Hausse ist. Auch unsere Börse in Wien hat fest auf diesen Zopf eingebissen, die Papiere steigen, das Gold finkt. Aber alle Welt weiß, daß nach—8 Tagen das Umgekehrte eintreten wird, und daß dann die Gimpel wiederum die Zeche bezahlen dürfen. * Meran, 3. Juni. Das ganze Burggrafenamt glänzt zu Ehren des hl. Vaters in vielen tausend Freudenfeuern vom Thale bis zu den Bergesspitzen. Böller krachen, Raketen steigen von allen Seiten auf, überall hört man Musik, begleitet von Jauchzen und Jodlern. Ihre k. Hoheiten der Herr Erzherzog Carl Ludwig mit Gemahlin, Erzherzogin Maria Theresia und Kindern, Erzherzog Ferdinand und Erzherzogin Margaretha, machten die ganze Procession mit und wohnten Abends dem Tedeum und heil. Segen bei zur großen Freude der braven Tiroler. Schweiz. * Freiburg, 3. Juni. Der Gottesdienst für die Jubiläumsfeier fand bei gefüllten Kirchen statt. Abends war die ganze Stadt brillant beleuchtet. Musik, Kanonendonner, unzählige Bergfeuer. Gegen 10,000 Menschen nahmen an der FeierlichBern, 4. Juni. Wahlen: Als Präsident des Nationalrathes der bisherige Vicepräsident Marti(Bern), als Vicepräsident: Philippin(Neuenburg), Ständerathspräsident: Hoffmann, Vicepräsident: Bessaz(Waadt). Frankreich. * Paris, 4. Juni. Der Ministerpräsident, Herzog von Broglie, empfing heute die Mitglieder des Handelstribunals und sprach sich gegenüber denselben über den Cabinetswechsel aus. Derselbe habe keinen anderen Zweck gehabt, als die Ordnung im Lande sicherzustellen. Die Regierung wünsche nicht nur den Frieden, sondern werde auch Alles thun, um die Aufrechterhaltung desselben zu sichern..,.. g..ms.: Die„Frankf. Ztg. erblickt darin ein bedeutsumes Zusammentreffen, daß Thiers und Gambetta, Fürst Hohenlohe und General Cialdini vor einigen Tagen in Paris zusammengespeist haben. Man glaubt, daß dort neue Maßnahmen gegen den Vatican berathen worden seien. Belgien. * Brüssel, 5. Juni. Die Liga der Geusen und die Studenten haben dem hiesigen italienischen Gesandten eine Adresse voll Sympathie für Italien zugestellt. In den Straßen, in welchem sich das Gesandtschaftshotel und die Gebäude der beiden Kammern sich befinden, hatten sich zahllose Menschenmassen ingefunden.(W. T..) * Lüttich, 5. Juni. Der König empfing Deputirte und den Provincialrath; er betonte dabei wiederholt die schwierige Lage Belgiens. Frühere Bürgschaften des europäischen Gleichgewichts seien weggefallen; Belgien müsse selbst seine Unabhängigkeit und Nationalität sichern. Die Regierung sei daher genöthigt, neue Credite zu Vertheidigungszwecken zu verlangen. Holland.„. * Amsterdam, 5. Juni. Die verstorvene sonigin der Niederlande, Sophie Friederike Mathilde, war am 17. Juni 1818 geboren, eine Tochter des Königs Wilhelm von berg aus dessen zweiter Ehe mit der russischen Großfürstin Katharina Paulowna; sie war am 18. Juni 1839 mit dem Könige Wilhelm III. der Niederlande vermählt. Aus dieser Ehe leben zwei Söhne: der Kronprinz Wilhelm, Prinz von Oranien und der Prinz Alexander. Königin Sophie huldigte durchaus französischen Anschauungen; sie soll bei dem luxemburger Handel eifrig dem französischen Interesse das Wort geredet haben. In der„Revue des deux mondes“ hat die Königin Sophie###Arbeiten veröffentlicht. England. * London, 5. Juni. Das Reutersche Bureau erfährt aus Madeira, daß die Blokade von Dahomey am 12. Mai aufgehoben worden. Der König zahlte die ihm auferlegte Geldbuße in 500 Oxhoft Palmöl, von denen 200 auf dem Liverpooler Dampfer Gambia, der am 18. Mai am Cap Palmas vollständig scheiterte, nebst Post und Comptanten verloren gingen. Die Mannschaft und die Passagiere des Schiffes wurden gerettet. * London, 5. Juni. Gortschakow's Note enthält, wie die „Times“ berichtet, außer den bereits gemeldeten Andeutungen noch einen Hinweis auf die eventuelle temporäre Besetzung Constantinopels.— Nach dem„Standard“ sagte Großfürst laus zu seinem Konsul, weder Fürs. Birmara noch Lord Derby würden die Russen vom Anmarsch auf Constantinopel abhalten, allein die Russen würden wie die Deutschen Paris im Jahre 1871 die Stadt sofort wieder verlassen.— Eine Depesche Derby's an Lord Lyons vom 17. Mai sagt: Lesseps proponirte eine internationale Konvention zur Regulirung des Durchganges von Kriegsschiffen durch den Suezkanal; die englische Regierung könne diesen Vorschlag nicht zur Annahme empfehlen, doch intimirte das englische Kabinet dem russischen Gesandten, ouß eine Blokade des Kanals oder der Zugänge desselben als Drohung gegen Indien und als schwere Beschädigung des Handels angesehen würde; ein solcher Schritt sei unvereinbar mit Englands * London, 5. Juni. Unterhaus. Bourke erklärt, Rußland habe zugesagt, die maritimen Bestimmungen des Pariser Friedens auch Spaniern und Amerikanern gegenüber beobachten zu wollen. Pepiz, teg.Sezigggl würden weitere Papiere vorgelegt werden. Gourley erl.. die für ungenügend und wiro eine andere Motion stellen. Ferner erklärte Bourke, die anderen Mächte hätten weder angefragt noch Auskunft erhalten über Derby's Antwort auf Gortschakow's Depesche. Rußzland. * Petersburg, 5. Juni. Nach einer Verordnung des Ministers des Innern tritt das wider den„Golos“ erlassene Verbot am 6. d. außer Wirksamkeit. Der„Golos“ wird daher morgen wieder erscheinen. Rumänien. * Bucharest, 5. Juni. Der Senat hat auf Grund neuer Combinationen die Berathung des Gesetzentwurfs betreffend die Ausgabe von Hypothekarscheinen begonnen. Der Eisenbahnverkehr auf allen rumänischen Linien ist nunmehr wieder hergestellt. Griechenland. * Athen, 4. Juni. Die Abgeordnetenkammer nahm einen Beschluß über die Bildung eines Fusionscabinets an. Der Ministerpräsident Komunduros berichtete über die bezüglichen Unterhandlungen mit den Parteiführern. Die Zusammenkunft Komunduros mit Deligeorgis, Trikupis und Zaimis ergab der Hauptsache nach eine Verständigung, und die versöhnliche Mitwirkung der Genannten bei der Cabinetsbildung ist beinahe gewiß. Bezüglich des Conseilspräsidenten entscheidet die Kammer morgen. Bei einer gestern stattgehabten Kundgebung versprach Komunduros, den Bürgern Waffenübungen zu gestatten. Der russisch=türkische Krieg. Rustschuk, 4. Juni. Alle Läden sind geschlossen. Die Einwohner werden zu Erdarbeiten herangezogen wegen einer Verlegung des Bahnhofs um fünf Kilometer rückwärts von Rustschuk. Für den Fall, daß die Russen die Donau überschreiten sollten, will man Metzeleien in der Bulgarei befürchten, weßhalb das Verbleiben aller Consuln dringend geGettinje, 4. Juni. Der Fürst von Montenegro ist mit seinen Truppen durch den Duga=Paß weiter marschirt und gedachte heute in Krstac einzutreffen, wo die ersten türkischen Vorposten stehen. Türkische Truppenabtheilungen überschritten gestern die montenegrinische Grenze bei Spush. Diese Bewegung wird nur für eine Demonstration gehalten, um die Osman Pascha entgegenstehenden Truppen theilweise abzuziehen. Osman Pascha verfügt über 20,000 reguläre und 4000 irrreguläre Soldaten. Er steht zwischen Newenfinje und Gatzko. Die Türken bombardiren Danilowgrad und Orialuka mit 40 Geschützen. Alle waffenfähigen Montenegriner sind einberufen und schon größtentheils abmarConstantinopel, 4. Jumi. Seitens der Regierung wird folgende Meldung vom Kriegsschauplatze verbreitet: Die Russen sind aus der Umgegend von Suchum Kaleh auf eine Entfernung von 72 Kilometer gegen das Gebiet der Tscherkessen hin zurückgedrängt worden. Eben so haben dieselben gegen das Elbrus=Gebirge und gegen Georgien hin Terrain verloren. Der Sultan hat heute das Kriegsministerium besucht.— Der neue rumänische Orden„Stern von Rumänien" besteht aus einem griechischen Kreuz von weißem Email in Gold gefaßt, darüber eine goldene Fürstenkrone. Die Militär=Decorationen haben außerdem noch zwei gekreuzte Schwerter über der Krone. Auf der Rückseite befindet sich ein goldener Adler mit der Devise: In fide virtus. Erzerum, 4. Juni. Von den Höhen von Jenitbi aus sieht man russische Eclaireur=Abtheilungen. Die von einer Abtheilung des ruffischen Centrums bedrohten türkischen Truppen zogen sich aus Karakilissa, Toprakaleh und Delibaba zurück...rg—.. Wien, 5. Juni. Telegramm der Presse aus Buchatest vom 2..: Heute Nachmittag hat von Kalafat aus ein heftiges Bombardement gegen Widdin stattgefunden.— Telegramm des„N. W. Tagebl.“: Belgrad, 6. Juni. Die serbische Regierung hat gegen die Besetzung der Drina=Insel Bujukliche durch die Türken Protest erhoben und fordert unter Androhung von Gewaltmaßregeln die Räumung derselben. In dem von der serbischen Regierung in dieser Angelegenheit an die europäischen Mächte gerichteten Circularschreiben wird betont, daß eine Wiederholung derartiger Vorkommnisse die Nautralität gefährde. Wien, 5. Juni. Telegramme des„N. 2. Tagbl.“: Aus Giurgewo: Gestern entgleiste bei Baneasa auf der Linie Bucharest=Giurgewo ein rusfischer Militär=Lastzug. Personen sind dabei nicht zu Schaden gekommen, nur der Bahnverkehr erlitt eine zweistündige Unterbrechung.— Bei Beket fand gestern zwischen Rumänen und einem durch eine türkische Batterie unterstützten türkischen Monitor ein Artilleriekampf statt. Die türkische Vatterie wurde zum Schweigen gebracht und der Monitor zum Rückzug gezwungen.— Aus Pest: Dem„Pesti Naplo“ zufolge ist die Garnison von Orsowa durch Honveds verstärkt worden. Cattaro, 5. Juni. Der montenegrinische Anführer Petrovic schlug die Türken am Maljathügel in Albanien. Viele Hundert abgeschnittene Türkenköpfe bezeichnen diesen montenegrinischen Sieg. Die„Politische Correspondenz“ meldet ferner: Epirus und Thessalien drohen gegen die Türkei aufzustehen. Montenegros Hoffnungen werden von Petersburg aus sehr gedämpft. Ueber das Gefecht, das den Türken ihre tscherkessische Reiterei kostete, telegraphirt der Specialcorrespondent des„Daily Telegraph“ vom 2. Juni aus Erzerum Folgendes:„Ich habe das fürchterlichste Ereigniß des gegenwärtigen Krieges zu melden. Vor zwei Abenden erhielten 4000 Mann tscherkessische Cavallerie von Moukhtar Pascha's Armee, unter dem Befehle von Moussa Pascha, gänzlich ununterstützt von Infanterie oder Artillerie, den Befehl, nach Kars vorzurücken. Nachdem sie eine beträchtliche Strecke zurückgelegt, rasteten sie, von Müdigkeit überwältigt, für die Nacht in Bekli Achmed, einem Dorfe in der Ebene. Mittlerweile organisirten die Russen, durch Spione von dem wehrlosen Zustande der Tscherkessen unterrichtet, im Geheimen eine mächtige Streitmacht zu deren Angriff. Um ihren Plan um so wirksamer auszuführen, wurde jedem Cavalleristen auf seinem Pferde ein Infanterist beigegeben, und auf diese Weise umzingelte eine große Streitmacht während der Nacht das Dorf, in welchem die Tscherkessen rasteten, ohne die Nähe des Feindes zu ahnen. Nachdem die Umzingelung vollendet war, begannen die moskowitischen Soldaten in der Dunkelheit das Gemetzel. Sobald die Tscherkessen ihre verzweifelhafte Lage erkannten, beschuldigten deren Führer die Dorfbewohner des Verraths, und einige russische Spione, auf die man stieß, wurden sofort erschossen. Der Kampf begann dann mit großer Heftigkeit; aber die Lage der Angegriffenen war eine sehr unvortheilhafte. Obwohl sich ihre Reihen durch das wohlgerichtete Teuer der russischen Infanterie rasch lichteten und ihnen jeder Rettungsweg durch die feindliche Cavallerie abgeschnitten wurde, weigerten sich die Tscherkessen entschlossen, sich zu ergeben. Sie beschlossen zu sterben und, Rücken gegen Rücken stehend, fochten sie, wie es heißt, mit verzweifeltem Muthe. Aber Alles vergebens. Die Russen zogen den Cernirungsgürtel immer enger zusammen und ihr verheerendes Feuer ergoß sich immer näher und näher auf ihre Opfer. Die kleine aber hingebende Schaar von Ueberlebenden setzte den ungleichen Kampf mit einer Verzweiflung und einem Heldenmuth fort, der als wunderbar geschildert wird. Ihre einzigen Waffen bildeten nur Winchester=Karabiner und Säbel; sie fielen, wie sie standen. Schließlich stürzten die Russen mit Hurrahgeschrei auf die überlebenden Tscherkessen her und es folgte eine allgemeine Metzelei. Es wurde kein Pardon gegeben. Nur etwa fünf Procent der 4000 Tscherkessen entgingen dem Blutbade. Moussa Pascha befindet sich unter den Vermißten. Dies ist ein fürchterlicher Verlust für die Türken hier. Mukhtar Pascha's Cavallerie ist durch dieses furchterliche Gemetzel fast gänzlich aufgerieben.“ Aus Janina meldet die„Politische Correspondenz“: An der griechischen Grenze habe die Türkei Truppen concentrirt, die Achmed Pascha befehligen wird. Die Griechen Thessaliens bereiten sich vor zur Action; die Christen Thessaliens verweigern den Eintritt ins türkische Heer. Die Bischöse von Janina, Volo und Seres, welche die Weigerung unterstützen, sind mit Absetzung bedroht. Cettinje, 5. Juni. Heute früh hat der Kampf mit den Türken bei Maljat begonnen. Die Türken sind bis Kukosenjak zurückgedrängt und haben bis jetzt 500 Mann verloren. Der Verlust der Montenegriner ist noch nicht bekannt; der Kampf dauert noch fort. Rustschuk, 5. Juni. Heute früh halb sechs Uhr hat das türkische Bombardement gegen den Hafen von Giurgewo begonnen; bis 7 Uhr find etwa 40 Schüsse gefallen, doch konnte man bemerkenswerthe Ergebnisse vom hiefigen Ufer aus nicht verfolgen. Am jenseitigen Ufer war weder in den Straßen der Stadt noch in den Redouten Militär zu bemerken. Auch wurde das türkische Granatfeuer, welches von der Salham Tabia noch immer fortgesetzt wird, mit keinem Schuß beantwortet. Nur ungefähr 20 russische Cuirassiere erblickte man in der Nähe des Donauufers. Ursprünglich sollte das hiesige Thurmschiff„Hezir“ die in dem Hafen von Giurgewo ankernden Frachtschiffe zusammenschießen, dieser Besehl wurde jedoch geündert und„Hazir“ kehrte in die Lommündung zurück. Petersburg, 5. Juni. Telegramm des Obercommandirenden der Donau=Armee. Alles steht gut. Gestern haben die Türken Kalafat vergeblich bombardirt. Heute wurde an der ganzen Donau entlang ein vereinzeltes Geschützfeuer unterhalten. Bei Rustschuk werden große Bewegungen des Feindes beobachtet. Bei Nikopoli errichten die Türken neue Batterieen.— Officielles Telegramm von der Kaukasus=Armee: Aus dem ganzen Gediete des Schwarzen Meeres ist nichts Neues zu melden. Die bei Begli Ahmed geschlagene feindliche Cavallerie hat auf ihrer Flucht die bei Ortaki stehenden Türken bis hinter den Soghanln Dagh mit sich fortgerissen. Vom 31. vorigen Monats wird nachträglich gemeldet, daß die Cavallerie einen Transport Zelte erbeutet habe. Die bei Ardost stehenden Truppen sind in der Richtung auf Barbale, Kodali und Tadimeze vorgerückt. General Dewel hat von Zaim aus eine genaue Recognoscirung der Befestigungen bei den Ortschaften Lasataneß, Muthlis, Iglis und Belitabia vorgenommen. In Salatavia ist die Ruhe wieder hergestellt, die Bevölkerung hat sich unterworfen.— Die von englischen und polnischen Zeitungen wiedergegebene Nachricht einer Berliner Correspondenz der Times, wonach der polnische Emigrant Krylinski, welcher in Folge der Amnestie freiwillig zurückgekehrt war, in Warschau erschossen worden wäre, wird von der„Agence Russe“ als vollständig erfunden begeichget. * Die Feier des fünfzigjährigen Bischofsjubiläums unseres heil. Vaters Papst Pius IX. hat am 3. Juni in der ganzen katholischen Welt unter der größten Theilnahme des katholischen Volkes stattgefunden. Es liegen uns heute über diese Feier eingehende Berichte aus Trier, Bernkastel, Wissen, Siegburg, Letmathe, Elberfeld, Elbersheim, Dasfeld, Osnabrück, Brackel, Castrop, Arnsberg, Willich, Dülken, Andernach, Frankenthal, Oberlahnstein u. s. w. vor. Alle einzelnen Festberichte zum Abdruck zu bringen ist nicht möglich, wir beschränken uns auf nachstehende: * Köln, 4. Juni. Der Tag des fünfzigjährigen Bischofs=Jubiläums Papst Pius IX. wurde vorgestern Abend von den Glocken aller Pfarrkirchen feierlich eingeläutet. Gestern Morgen fand feierliches Hochamt mit Tedeum in der Domkirche, sowie in sämmtlichen Pfarrkirchen der Stadt statt. Für die Festtheilnehmer an der Grundsteinlegung im Piusbau wurde um 10 Uhr ein feierliches Hochamt mit Festpredigt in der Minoritenkirche abgehalten. Die Zahl derjenigen, welche dem Hochamte beiwohnten, war eine ungemein starke. Leider mußte der projectirte Festzug von der Minoritenkirche nach dem Piusbau in der Sternengasse unterbleiben, da das Polizeipräsidium die Erlaubniß zur Abhaltung des Festzuges in Folge„genereller höherer Weisung" zurückgenommen hattelund der dagegen erhobene Recurs von der königl. Regierung und dem Ministerium des Innern zurückgewiesen worden war. Die Festtheilnehmer an der Grundsteinlegung zum Piusbau zogen daher ohne„Sang und Klang“ nach der Sternengasse, wo sie auf dem großen Platze, auf welchem der Saalbau errichtet wird, mit Musik empfangen wurden. Der große festlich geschmückte Platz erwies sich für die zahlreichen Festtheilnehmer als viel zu klein. Den Weiheact vollzog Herr Caplan Limbach von St. Peter. Unter den verschiedenen Reden, die gehalten wurden, erwähneu wir eines von Herrn Kaufmann C. Alsdorff ausgebrachten Hochs auf den Herrn Erzbischof Dr. Paulus Melchers. In allen katholischen Kreisen wurde des Nachmittags und des Abends der Tag des fünfzigjährigen Bischofs=Jubiläums Pius„IX. gefeiert. Unter anderen fand des Nachmittags um 4 Uhr Festessen in der Bürgergesellschaft statt, im Victoriasaale Abends um 7 Uhr die Aufführung des Drama's:„Des Kaisers Günstling“ von Dr. W. Molitor, im alten Kuhberg um ½6 Uhr Concert und Aufführung des Drama's:„Petrus in Rom“ und im katholischen Vereinshause die Aufführung von Tata Giovanni, fünf Lebensbilder aus der Jugendzeit des hl. Vaters, in dramatischer Form von Dr. A. de Waal. Den Gipfelpunkt der Festlichkeiten bildete die Festversammlung in den Räumen des Piusbaues, welche in echt rheinischer Gemüthlichkeit verlief. Die Beflaggung der Straßen war, abgesehen von den vorzugsweise von Altkatholiken bewohnten Stadttheilen, eine allgemeine. ch Euskirchen, 4. Juni. Das gestern hierselbst gefeierte Jubiläum unsers hl. Vaters gestaltete sich zu einer so imposanten Feier, wie sie ähnlich wohl kaum je in Euskirchen stattgefunden hat. Der herrliche Flaggenschmuck, die überaus reiche Verwendung von Kränzen, Guirlanden und Inschriften boten ein so schönes Ensemble und verlieh der Stadt einen so festlichen Charakter, daß selbst manche Liberale nicht umhin konnten ihr Erstaunen auszudrücken. Die Initiative ergriff unser kath. Bürgerverein. Hauptsächlich auf seine Anregung hin und nach der Intention des hl. Vaters fand am Festmorgen eine allgemeine Kommunion statt, an der sich über 700 Personen(“: sämmtlicher Ostercommunican= ten) betheiligten. Nach dem Festgottesdienst war gemüthliche Versammlung im Vereinslocale und Abends Festversammlung im Lokale des Herrn Tesch, an der über 500 kathol. Männer Tiel nahmen und trotz der drückenden Hitze bis zum Schluß ausharr en. Der cuth. Gesellenverein trug durch Aufführung des bekannten„Tata Giobanni“ in anerkennenswerther Weise zur Verherrlichung des Feste= und zur Unterhaltung, sowie auch zur Erbauung der Festgäste bri und erzielte derselbe damik einen solchen Erjolg, daß auf Wunsch Vieler am Montag vo wiederum gänzlich gefülltem Hause mit gleichem Beifall dasselbe wiederholt werden mußte. + Barmen bei Iülich, 5. Juni. Das großartige Fest unseres heil. Vaters wurde in unserer Pfarre recht feierlich begangen. Fast alle Häuser waren beflaggt und Abends illummnirt, selbst die ärmsten Leute hatten es sich nicht nehmen lassen, ihre Wohnungen zu beleuchten. Mehrere Häuser waren durch besondere Anordnung der Illumination, durch Verzierungen u. s. w. wirklich sehr finnreich geschmückt, vor allen aber zeichnete sich das Kloster der armen Dienstmägde Jesu Christi aus. Des Abends gegen 8 Uhr versammelten sich die Einwohner von Barmen und dem zu unserer Pfarre gehörigen Merzenhausen am oberen teren Dorfes und arrangirten von dort aus einen Fackelzug, sich etwa 300 Personen betheiligten. Von Musik begleitet derselbe durch die festlich beleuchteten Straßen beider Dörfer. an der Kirche angekommen wurden mehrere Lieder vorgetragen; während dessen erstrahlte der Kirchthurm in prachtvollster Beleuchtung. Unser Herr Vicar setzte hierauf in seiner Rede die Bedeutung des Tages auseinander, ein kräftiges Hoch auf den geliebten Jubelgreis im Vatikan beschloß die schöne Feier. E Much, 4. Juni. Noch nie wurde hierselbst ein Fest mit der Begeisterung und der Theilnahme gefeiert, wie der gestrige Ehrentag des heil. Vaters. Nicht weniger als ca 700 hl. Communionen wurden ausgetheilt. Des Abends fand im Meyerschen Saale eine Festversammlung statt, zu welcher sich Einwohner aus den 100 Ortschaften der Pfarrei, selbst aus den 1“ Stunde entfernten, höchst zahlreich einsanden; Reden, Vorträge und Lieder der vereinigten Gesangchöre hielten Alle in der gehobensten Stimmung. * Bad Ems, 4. Juni. Die Piusfeier wurde hier glänzend begangen. Man theilt darüber dem„Westf. Mercur' Folgendes mit: In der festlich geschmückten neuen Kirche war ein solennes Hochamt, bei dem der herrliche vierstimmige Gesang eines erst im December v. J. gebildeten Chores nicht wenig zur Erbauung beitrug; die Festpredigt hielt der Herr Caplan Königstein mit gewohnter Beredtsamkeit. Darauf fand unter zahlreicher Betheiligung die auf diesen Tag verlegte Frohnleichnamsprocession statt; unter denen, welche neben dem Sanctissimum Kerzen trugen, befanden sich Curgäste mit Ordenssternen auf der Brust. Während der ganzen Procession krachten am Abhange des Winterberges die Böller; der donnerartige Wiederhall verkündete weithin durch das Thal den Jubel der katholischen Herzen. Die um 5 Uhr zu einem im Schützenhofe zu Ehren des Tages veranstalteten Diner versammelten Curgäste aus verschiedenen Nationen entsandten an den heil. Vater einen telegraphischen Glückwunsch. Den Gesinnungen und Empfindungen der Festgenessen gab Se. Excellenz der Graf Thun aus Prag in gediegenen und tief ergreifenden Worten beredten Ausdruck. Die Rede schloß mit einem begeisterten Hoch auf den Jubelgreis, dessen Bildniß in Mitten einer Gruppe schöner Topspflanzen im Saale prangte. Auch Graf von Schmising=Kerssenbrock, jetzt Priester in Irland, nahm an der Feier Theil. = St. Vith, 4. Jumi. Unser Kirchweihfest pflegt alljährlich am ersten Sonntage nach dem h. Frohnleichnamsfeste gefeiert zu werden, und findet dann die an letzterem Tage abzuhaltende Prozession am nächstfolgenden Sonntage statt. In diesem Jahre fiel durch ein eigenes Zusammentreffen unsere Kiichweihe mit der festlichen Begehung des 50jährigen Bischofsjubiläums unseres heiß verehrten h. Vaters auf ein und denselben Tag, den 3. Juni. Dieser glückliche Umstang verlieh dem Kirchweihfeste noch eine besondere kirchlich religiöse Weihe und trug zur Erhöhung der allgemeinen Freude und Begeisterung nicht wenig bei. Am Schluffe des feierlichen Hochamtes zog die Prozession unter Assistenz von fünf Geistlichen durch die mit Fahnen, Maibäumen und Laubgewinden reich geschmückten Straßen unseres Städtchens. Die herrliche Musik, der feierliche Gesang der Schulkinder, welche unter Führung der beiden Lehrer und der Lehrerin in musterhafter Ordnung vor dem allerheiligsten Sakramente einher schritten, mach ten einen erhebenden Eindruck auf die zahlreiche, in frommer Sammlung betende Menge und weckten in den Herzen innige Gefühle der Andacht. Am Abend dieses frohen Tages wurde zur Verherrlichung der Jubelfeier des Papstes eine allgemeine Illumination veranstalte:. * Rüdesheim, 4. Juni. Man schreibt der„Köln. Volksztg.“: Die Begeisierung, welche die katholische Christenheit bei der Feier des goldenen Bischofs=Judiläums des h. Vaters erfüllte, ist auch hier in der großartigsten Weise zum Ausdruck gelangt. Am Vorabende des Festes wurden zu Ehren der 50 gesegneten Jahre 50 Kanonenschüsse zelöst und eine Stunde lang mit allen Glocken geläutet. Mit anbrechendem Dunkel entfaltete sich ein prachtvoller Fackelzug durch die mit Guirlanden und Emblemen, Lichtern und bengalischem Feuerwerk sinnig und reich decorirten und illuminirten Straßen der Stadt. Am schönsten war das Feuerwerk vor der Kirche. Zum Schluß wurde ein Lustballon zu den Wolken emporgesandt, der eine solche Höhe erreichte, daß er dem bloßen Auge nur mehr wie ein Stera erschien. Am 3. Juni fand zu Ehren des hl. Vaters ein Festzug nach dem Niederwalde zu derjenigen Stelle statt, welche den schönsten Anblick auf den Rheingau und den majestätischen Rheinstrom bietet. Tausende von Menschen waren da froh und friedlich beisammen. Gesänge und Festreden von Geistlichen und Laien wechselten. Kein Mißton trübte die herrliche Feier. In ähnlicher Weise wurde an verschiedenen anderen Orten des Ryeingaues, wie Eibingen, Geisenheim, Eltville, Kidrich u. s. w. das Fest begangen. Dasselbe Blatt meldet aus dem Rheingau: Am hohen Frohnleichnamstage konnten des regnerischen Wetters halber die Prozessionen, die hier auf's festlichste abgehalten zu werden pflegen, nicht stattfinden. Unter solchen Umständen hat man seit undenklicher Zeit von den Vorfahren die Gewohnheit ererbt, die Prozession auf den Sonntag in der Octav zu verlegen und niemals hatte die Orts Polizei oder die Regierung daraus einen Anlaß genommen, die Berechtigung zur Abhaltung streitig zu machen. Anders war die Auffassung in diesem Jahre, wo an dem betreffenden Sonntage zugleich das Bischofs=Jubiläum Sr. Heiligkeit des Papstes Pius' IX. gefeiert wurde. Unter Berufung auf höhere Weisung erließ das königliche Amt zu Rüdesheim den ihm unterstehenden Bürgermeistern daß strengste Verbot zur Abhaltung einer Prozession. Da allenthalben Aufregung und Unzufriedenheit wegen dieser Maßregel entstand, wandten sich verschiedene Bürgermeister an das königliche Amt mit der Vitte um Zurücknahme des Verbotes. Als man hier nicht durchdrang, wandte man sich an das königliche Landraths=Amt, durch welches denn auch die FrohnleichnamsProzession als eine solche erklärt wurde, welche die königliche Regierung zu untersagen nicht willens gewesen sei. Und so wurde denn die Frohnleichnam=Prozession an fast allen Orten des Rheingaues auf's glänzendste abgehalten.„„(4 E 6 * Düsseldorf, 4. Juni. Die gestrige Piusfeier hal hier einen wahr. haft glänzenden Verlauf genommen. Schon früh prangte die Stadt im Festgewande, namentlich zeigte der alte Stadttheil reichen Flaggenschmuck. Die Betheiligung an der kirchlichen Feier war eine sehr lebhafte. Die Festfeier in der Flora, welche Nachmittags 6 Uhr ihren Anfang nahm, verlief in schönster Weise. Als Redner traten dabei auf die Herren Landtags=Abgeordneten Adv.=Anw. Biesenbach und Dr. Schmitz; ihre Ausführungen wurden mit Begeisterung ausgenommen. Die Zahl der Festtheilnehmer bezifferte sich, laut dem„Düsseldorfer Volksblatt“, auf 14,000. * Mainz, 3. Juni. Das fünfzigjährige Bischofs=Jubiläum des h. Vaters wurde in unserer Stadt mit großer Feierlichkeit begangen. Der schönste und beste Theil der ganzen Feier war die Frömmigkeit, mit welcher für den h. Vater und die Kirche gebetet wurde. In allen Kirchen war die Zahl Derer, welche die h. Sacramente empfingen, eine ungewöhnlich große. Um zehn Uhr wurde das Hochamt im Dom von Hrn. Domcapitular Dr. Hirschel celebrirt. Um vier Uhr Nachmittags hielt Hr. Domdecan Dr. Heinrich die Festpredigt in dem von vielen Tausenden über und über gefüllten Dome. An die Predigt schloß sich eine herrliche Procession in dem Kreuzgang an. Gegen 800 Männer begleiteten das Allerheiligste mit brennenden Kerzen. Abends acht Uhr versammelten sich die katholischen Männer zu einer Festversammlung im Frankfurter Hof. Herr Dr. Moufang schilderte das Leben und Wirken Pius' IX. mit ernsten, feierlichen Worten. Möge, sagt das„Mainzer Journal“ am Schlusse seines Festberichtes, die Fröhlichkeit wie die Frömmigkeit, mit der die Katholiken von Mainz das ehrwürdige Jubiläum ihres Vaters gefeiert haben, ihnen allezeit erhalten bleiben. * Würzburg, 2. Juni. Der große Festtag der fünfzigjährigen Bischofs=Jubiläum unseres h. Vaters wurde, wie man der„Kölner Volkszeitung“ schreibt, in Franken auf das festlichste begangen. Schon am Abende vor dem Feste kündeten Bergfeuer den großen Tag an. Der große Zudrang zu den kirchlichen Andachten bewies die Liebe des Voltes zu dem ehrwürdigen Greise, der die Kirche leitet. Vermischte Nachrichten. * Siegburg, 5. Juni. Gestern Abend ertrank, wie die„Allgemeine Volksztg.“ meldet, beim Baden in der Sieg ein junger Mann aus hiesiger Stadt. Das Unglück wurde dadurch herbeigeführt, daß der Betreffende das in der Nähe der Fähre gelegene Bassin, in welchem er mit einigen anderen jungen Leuten badete, trotz aller ihm ertheilten Warnungen verließ und, des Schwimmens nur wenig oder vielleicht auch gar nicht kundig, sich der westlichen Tiefe zuwandte, die ihn verschlang. * Erpel, 1. Juni. Die Rhein= und Wied=Ztg.“ meldet: Heute 1 Uhr wurde dem hiefigen Herrn Pfarrer folgendes Schreiben zugestellt: An den Herrn Pfarrer und Techant Wurm, Hochwürden, Erpel. Euer Hochwürden beehre ich mich ergebenst zu bemerken, daß ich den polizeilichen Consens zu öffentlichen Aufzügen, Processionen 2c. in den Ortschaften und öffentlichen Straßen für den nächsten Sonntag, den 3. er. nicht ertheilen werde. Unkel, den 31. Mai. 1877. Der Bürgermeiße Fransquin.“ Wir bemerken, daß der Pfarrer beim Herrn Bürgermeiß, gar nicht um polizeilichen Consens eingekommen. Abends 8 Uhr erging folgende Bekanntmachung: Oeffentliche Aufzüge in den Ortschaften und öffentlichen Straßen, Feuerwerke, Illumination, Aufstellung von Reisern Maien und Bäumen auf der Straße so wie Häuserflaggen sind für din nächsten Sonntag, den 3. Juni untersagt. Gegen Contraventionen wird nach den Gesetzen eingeschritten. Unkel, den 31. Mai 1877. Der Bür, von Barmen, germeister.— 2. Juni, Abends 8 Uhr. Nach vorheriger Berathung ren Ende letze mit den Gemeinde=Vorständen wird auf den Grund des Gesetzes folgend, , an welchem Polizei=Verordnung für sämmtliche Gemeinden der Bürgermeisterei Untel bewegte sich; erlassen:„In der Bürgermeisterei Unkel ist es verboten, ohne Genehmi, * F=; g u n g d e r P o l i z e i b e h ö r d e z u f l a g g e n, d i e H ä u s e r m i t M a i e n, B ä u m e n Guirlanden zu zieren, die Gebäulichkeiten oder Theile derselben zu illuminiren, Feuerwerke loszubrennen, Böllerschüsse abzufeuern, Feuerzeichen anzuzünden und zu unterhalten.§. 2. Di Polizeiverordnung tritt sofort in Kraft.§ 3. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 9 Me. event. mit entsprechender Gefängnißstrafe geahndet, wo die Gesetze nicht höhere Strafe aussprechen. Der Bürgermeister Fransquin. (0 Nippes, 5. Juni. Bei Gelegenheit des am Montag hier stattgefundenen Schützenfestes explodirte ein Füllsack, in welchem Pulver aufbewahrt wurde und verletzte zwei Männer so schwer, daß sie in das Hospital gebracht werden mußten; einer von denselben büßte seine Nase ein. * Ahrweiler, 3. Juni. Der praktische Arzt Dr. Unschuld ist mit Belassung seines Wohnsitzes in Neuenahr zum Kreiswundarzt des KreiseAhrweiler ernannt worden. * R ü d e s h e i m, 2 8. M a i. D a s S ö h n c h e n e i n e s h i e s i g e n F u h r m a n n s starb heute an Blutvergiftung, welche durch eine verschluckte ZweipfennigMünze herbe geführt worden. * Trier, 2. Juni. Bekanntlich hat die hiesige Regierung am 8. Fedr. d. J. eine Verfügung erlassen, nach welcher sämmtliche Amtshandlungen, die ein(auch vormaigesetzlich angestellter) Geistlicher in einer andern Pfarrei verrichtet, protokollirt werden sollen. In Folge dessen hatten sich, laut der„Tr. Landesztg.“, die Herren Pfarrer Meiers von Aach und Schirm von Welschbillig zu verantworten, in der verwaisten Pfarrei Eisenach bei Gelegenheit des„Ewigen Gebetes“ dadurch die Maigesetze verletzt zu haben, daß sie das Hochamt resp. die Vesper gehalten hatten. Nach kurzer Erörterung beantragte der Staats=Anwalt selbst kostenlose Freisprechung, welche denn auch vom Gerichtshofe ausgesprochen wurde. * Neuß, 4. Juni. Auf der Strecke Neuß Kleinenbroich der BergischMärkischen Eisenbahn Gesellschaft sind vor etwa zwei Monaten eiserne Langschwellen, welche in letzterer Zeit so viel von sich reden gemacht, versuchsweise gelegt worden. Bis jetzt hat sich der Versuch, so viel verlautet, vorzüglich bewährt. Das Fahren bietet dieselbe Sicherheit wie bei hölzernen Schwellen und verursacht bei Weitem nicht das ruckweise Stoßen, welches auf den etwas älteren hölzernen Schwellen jedesmal beim Passiren einer Verbindungsstelle von Schienen und Schwellen so unangenehm empfunden wird. Da sich nun außerdem die Kosten der eisernen Schwellen zu den hölzernen im Verhältniß von 17 zu 37 stellen, so ist mit Sicherheit zu erwarten, daß in nicht ferner Zeit die eiserne Schwelle überall Eingang finden wird. * Uerdingen, 4. Juni. Die„Niederrh. Vztg.“ erfährt, daß der von dem hiefigen Schulvorstande s. Z. ergriffene Recurs an den Cultusminister wegen Einführung der Simultanschule abschlägig beschieden worden ist. * Düsseldorf, 4. Juni. Ermordet wurde in vergangener Nacht auf der Nordstraße ein Mann durch einen Messerstich in die linke Seite. Ueber die Motive zur That und den Thäter ist nichts bekannt. Der Verstorbene ist nicht mehr zu Bewußtsein und Sprache zurückgekehrt. * Düsseldorf, 4. Juni. Die Generalversammlung der rheinisch= wenfälischen Gefängniß=Gesellschaft wird Mittwoch 8. und Donnerstag 9. August hierselbst tagen. Auf der Tagesordnung stehen als Haupigegenstände: die Nothwendigkeit der Arbeit im Gefängniß und ihr Verhältniß zur freien Industrie und Berathung einer Petition um ein Gesetz wider die Trunksucht. Lobberich, 2. Juni. Eine auffallende Erscheinung wird hier seit mehreren Tagen wahrgenommen Nämlich der untere Theil der Aehren ist oder wird rein abgefressen, so daß der betreffende Halmtheil ganz nackt da steht. Ein grünliches Insekt, so klein, daß nur ein ganz scharfes Auge es bemerkt, bringt diese Besorgniß erregende Verheerung hervor. Lobberich, 3. Juni. Der Pferdehändler Kappel aus Bracht wollte vorgestern Morgen in Süchteln ein Pferd in Empfang nehmen. In der Nähe von Bockert wurden plötzlich zwei Schüfse auf ihn abgefeuert, die ihn am Kopfe derart verwundeten, daß er befinnungslos hinstürzte. Eine des Weges kommende Frau fand ihn am Wege liegen. Als er wieder zu sich gekommen, entdeckte er zu seinem Schrecken, daß man ihm seine Baarschaft, destehend in 1800 Mark, geraubt hatte. Die betreffende Frau will zwei unbekannte Personen gesehen haben, die sich eiligst entfernt hätten. Die Untersuchung ist im Gange. “ Wesel, 4. Juni. Die hier erscheinende„Rh.=Westf. Vztg.“ schreibt: „Wohl aus Anlaß des Falles in Crefeld, wo in einer simultanen Töchterschule eine gemeinsame Morgen=Andacht für Protestanten und Katholiken gehalten wird, und die katholischen Töchter, welche sich weigerten, an dieser protestantischen Andacht Theil zu nehmen, aus der Schule ausgewiesen wurden, erhielten wir die Anfrage, wie es denn in Bezug auf diesen Punct in der hiesigen Simultan=Töchterschule gehalten würde. Wir haben dieserhalb Erkundigungen eingezogen und erfahren, daß auch hier anfänglich eine gemeinsame Morgen=Andacht gehalten wurde, daß dieser Uebelstand aber gar bald beseitigt worden ist. * Elverfeld, 5. Juni. Heute Mittag gleich nach 12 Uhr stürzie aus dem Feuster der 2. Etage eines Hauses an der Isländer Brücke ein 2½jähriges Kind auf die Straße. Blutend, aber noch lebend wurde das Kind den Eltern übergeben. * Essen, 2. Juni. Ein Aufseher im hiesigen Kreisgerichtsgesängniß vernahm gestern Mittag in einer Zelle ein verdächtiges Geräusch, öffnete die Thüre und erhielt bei seinem Eintreten einen Wurf mit einem steinernen Gefäß an den Kopf. Den schnell hinzukommenden übrigen Beamten gelang es bald, die Tumultuanten, drei oder vier an der Zahl, zu bewältigen. * W a i t e n s c h e i d, 4. J u n i. M i t t e n i n u n s e r e r S t a d t h a t s i c h a n Mittwoch Morgen ein Tagesbruch von ziemlich großem Umfang und bis acht Fuß Tiefe gezeigt. In einem nahe gelegenen Hause war ein pfeiler gesunken und geborsten und war der Keller mit Wasser angefüllt. Ein ca. 300 Schritt entfernt liegender Brunnen war am Mittwoch=Morgen plötlich trocken. 2444 * Münster, 4. Juni. Wie der„Westf. Merk. erfüher, hat nun auch das Appellationsgericht, gerade wie das Kreisgericht, und zwor am Samstag, gegen Herrn Gedike erkannt, daß Freiherr Droste zu Hülshoff rechtmäßiger Pächter des Collegium Ludgerianum und Befitzer des Inventars ist. Herr Gedike trieb bekanntlich per Polizei die vom Freiherrn Droste=Hülshoff in dem Colleg belassenen Vorsteher hinaus und legte die Gebäude und das Iventar mit Beschlag. Auch zu Gunsten des Generalvicariats=Pedellen Clemens Schwaaf, den Herr Gedike aus dem bischöflichen Museum mit Gewalt hinausführen ließ und dessen Möbel ihm vor das Haus gestellt wurden, hat, wie das Kreisgericht, so das Appellationsgericht entschieden. * Münster, 4. Juni. Wie man dem„Westf. Vterkur' mittheilt, wird sich Herr Lic. Bautz in den nächsten Wochen.s Privatdocent der Dogmatik an unserer Akademie habilitiren. Schon vor zwei Jahren handelte es sich um seine Zulassung an die Akademie: die bischöfliche Genehmigung hatte er bereits damals erlangt, nicht aber die staatliche. Da nun auch in letzterer Beziehung die Schwierigkeiten hinweggeräumt sind, so steht der Habilitation des Herrn Bautz auf Grund der früher gegebenen und nicht zurückgenommenen bischöflichen Erlaubniß kein Hinderniß mehr Wege. * L i p p s t a d t, 4. J u n i. E i n s c h r e c k l i c h e s U n g l ü c k e r e i g n e t e s i c h v o r i g e Nacht gegen 12 Uhr an der Bahnüberfahrt bei Overhagen, worüber die „Westf. Ztg.“ Folgendes berichtet:„Die Frau des Händlers Schwarz von hier und deren 14jähriger Sohn kamen mit Pferd und Wagen von einem Schützenfeste, wo sie eine Verkaufsbude hatten, um nach Hause fahren. Kaum war das Fuhrwerk auf den Schienen, so wurde dasselbe von dem von Soest kommenden Schnellzuge erfaßt, zertrümmert und die Frau und deren Sohn, sowie das Pferd, getödtet. Wer die Schuld an diesem Unglücke trägt, wird die eingeleitete Untersuchung ergeben. * Eisenach, 3. Juni. Dem fortschrittlichen„Frankfurter Journal“ wird von hier geschrieben:„Ein äußerlich von anderen Häusern nicht charakteristisch sich unterscheidendes Gebäude entfaltet heute einen# Eisenach sehr seltenen Schmuck: eine päpstliche Fahne! Die katholische Kirche ist's, die heute das gelb=weiße Banner von ihrem Dache zu Ehren des päpstlichen Jubiläums flattern läßt; sonst merkt man hier von dem Jubeltage nichts; immerhin ist es aber nicht uninteressant, auch Fuße der Wartburg die Papstfahne entfaltet zu sehen.“ * Liegnitz, 5. Juni. Der Kaiser, der Kronprinz und der Pr# brecht sind heute Abend 6½ Uhr hier eingetroffen. Auf dem schmückten Bahnhofe war eine Ehrenkompagnie aufgestellt; auch der Trieger“ verein war zum Empfange dort anwesend. Die Truppen bildeten Abends findet ein großes Diner statt. Zu der Festlichkeit des Olfiur: Corps erscheinen auch die General=Feldmarschälle v. Moltke und v. metz, sowie die Generale v. Kirchbach und v. Tümpling. * Stuttgart, 2. Juni. Das„Deutsche Volksblatt erfährt in descheler, daß derselbe die ihm zu: gmessene Straheit auf dem Hohenasperg zu erstehen habr. Wlie, weit Entscheidung von dem königlichen Begnadigungsrechte######uch genachtz, Perzezak aus der den genannten Vlatte zugzgangenen MelJulda, 2. Juni. In der auf heute, also auf das Fist des hl. * b:. Verhandlung vor hiesigem Kreisgerichte gegen ovi), Biz humsperweser Hahne dahier und Pfarrverweser Herbener von Hberuffhausen in der bekannten Prozeßsache erfolgte für beide Angeklagte eee Gegen Herrn Hahne war vom Staatsanwalt eine Geldstrafe von 6000., gegen Herrn Herbener eine solche von 150 Mk. beworden. Zahlreiches Publicum wohnte der Verhandlung bei. Groß ist der Jubel der Pfarrkinder, ihren Seelsorger sich erhalten zu Böhmen, 3. Juni. Was wir vorausgesagt hatten, ist jetzt eingetroffen. Nachdem der anti päpstliche Czechenschwindel nun über drei Wochen angedauert hatte, nachdem durch schändliche Pasquille an sechs Orten der Hauptstadt die Erbitterung des„Volkes“ gegen die Jesuiten zu Prag als die schwarzen Husaren Rom's erregt, und eben noch in Zizkoo, der Prager Vorstadt à la St. Antoine, das Bild des h. Vaters verbrannt worden war, ist die katholische Reaktion gegen das Treiben der panslivistischen Revolution endlich vollauf eingetroffen. Der Mißbrauch, der mit dem Volksgeiste getrieben und höchstwahrscheinlich mit russischen Rubels veranlaßt worden war, wird sich bitter an den Agitatoren rächen, die großentheils der Advokatenzunft oder der schlimmsten Sorte des Journalismus angehören. Leider haben die„weltberühmten" bischöflichen Consistorien, deren Mitglieder von dem katholischen Satyriker Wiens„geistliche Papierkörbe“ genannt wurden, zu dem Spektakel geschwiegen, selbst wenn höhmische Popen Bittämter um den Sieg der russischen Waffen sangen, aber deso heftiger traten— mirabile dictu— die deutsch liberalen Blätter gegen den Unfug auf, und desto tiefer ging der stille Unmuth des im Grunde guten Volkes gegen das wilde Treiben des ungläubigen Czechen chums. Man hat dies heute in den Prager Kirchen gesehen, die zu Ehren des päpstlichen Ehrentages vollgepfropft waren, wenn auch die Consistorial= Weisheit vom Aufhissen päpstlicher Flaggen abgerathen hatte. Der erschien zu Ehren des h. Vaters in einer prachtvollen Fest=Ausgabe, und gestern las man in ihm einen drohenden Warnruf vom Lande: Der Cleru habe nur darum bisher zu den Alt=Czechen gehalten, weil sie sich mit Achtung, ja Ehrerbietung gegenüber dem katholischen Glauben verhielten. So bald aber eine gewisse Coterie anfange, sich darin zu gefallen, daß sie den katholischen Glauben höchstens als geistigen Begriff und als er nicht aber als lebendigen socialen Factor gelten lasse, dann sei dem Clerus das radikale Jung Czechenthum noch lieber, als das in Sachen der Relizion weder kalte noch warme Alt Czechenthum. Sobald das alt=czechische Programm durch das russische Schisma ergunze werden solle, würden sich di Katholiken von ihm abwenden, und es selbst zu Nichts werden. Der Hieb saß furchtbar. Nur mit Drohungen konnte heute das russische Reptil Politik“ antworten. Der katholische Strom schwillt und wird über kurz oder lang die gottverlassene Czecherei wegschwemmen. ** Zu dem in letzterer Zeit so oft varürten Thema„Eltern contra Lehrer" bietet eine am Dienstag in der Appellationeinstanz vor dem Criminalsenat des Kammergerichts stattgehabte Verhandlung eine recht grelle Illustration. Der Thatbestand ist nach dem ,B...“ folgender: Bei der Regierung zu Potsdam war im vorigen Jahre eine vom Weber Kunziger zu Rast verfaßte Denunciation des Viehhändlers Dähmel zu Cappe eingegangen, worin derselbe Beschwerde führte, daß der Lehrer bei seinem(des Dähmel) Kinde„nicht seine Pflicht thue, weil er gegen dasselbe Rache in seiner Brust brüte“, dies Benehmen sei kein christliches 2c. Der erste Richter schloß, obwohl D. auf thatsächliches, seiner Tochter angethanenes Unrecht hinwies, die Vertretung berechtigter Jnteressen aus und verurtheilte sowohl Dähmel wie Kunziger wegen Beleidigung zu je 30 Mark Geldstrafe. Das Kammergericht, an welches letztere appellitten, stellte indeß eingehendere Beweis=Aufnahmen an, welche die Aeußerung des 2c. Puchnitz zu Tag; brachte:„Wenn ich mich mit den Eltern erzürne, müssen es die Kinder büßen", ferner die zur Tochter des D. gesprochenen Worte„Du bist zwar die Erste in der Classe, aber in die Ecke stehen mußt Du doch!“ Trotz dieser guten Zeugnisses, welches übrigens Seitens des Ortspastors die volle Bestätigung fand, ließ Puchnitz das arme Mädchen zwei Jahre lang auf der Strafbank sitzen(er selbst gab 9 Monate zu). In Berücksichtigung aller dieser Umstände erachtete das Kammergericht, den Ausführungen des Staatsanwalts Holthoff gemäß, dafür, daß der Vater lediglich bei seiner Deuunciation in Vertretung berechtigte. Interessen und ohne die specielle Absicht einer Beleidigung gehandelt habe, weshalb gegen beide Angeklagte in Analozie der Bestimmungen des§ 193 des Str.=.=B. auf Freisprechung von Strafe und Kosten erkannt wurde. *“ Aus Ungarn kommen graufige Berichte über Verheerungen durch Hochwasser. Die Pester Blätter sind voll von traurigen Berichten. Vom 27. wird telegraphisch gemeldet:„In Szegedin steht das Wasser in einer furchtbaren Höhe; ganz Neu=Szegedin ist bis auf drei Häuser zerstört worden. Aus den kleineren Ufer Ortschaften kommen nicht minder alarmirende Nachrichten; in den meisten wird Sturm geläutet. Die Hochfluth hat auch bereits ihre Menschenopfer gefordert. Bei Radna wurde eine Plätte(Ueberfahrts=Fähre) auf welcher sich drei Wagen mit vulen Walfsahrern besanden, von der harken Strömung., erzg, ergriffen und an einen Brückenpfeiler geschleudert. Die Placr#re und die darauf befindlichen Leute stürzten in den Fluß und ertranken beinahe alle, denn nur 4 Personen wurden gerettet. * Brand eines Eisenbahnwaggons. Aus Warschau wird geschrieben: Ler am verflossenen Sonntag von hier nach Petersburg abgelassene Passagierzug gerieth in der Nähe der Station Pljussa in Brand. Ehe man von dem Unfalle noch etwas wahrnahm, stand schon der dritte Waggon hinter der Maschine in hellen Flammen, und vergebens bemühten sich Conducteure und Passagiere nach dem Stillhalten des Zuges, daß Feuer zu löschen. Man erreichte mit Hilfe herbeigeeilter Bäuerinnen nur so viel, daß nicht auch noch andere Waggons zerstört wurden; aber der von den Flammen bereis ergriffene brannte bis auf den Grund nieder. Nun hatte sich aber in demselben— es war ein Schlafwaggon notorischer Weise der japanesische Militär=Agent von Peterebur, auf: gehalten, und es konnte daher Niemand daran zweifeln, daß der arme Mann verkohlt sei. Während man aber nach seinen Ueberresten suchte, kam auf dem Geleise eine von Arbeitern getriebene Draifine angefahren, und auf dieser lag mit verbundenem Kopfe und verbundener Hand der— Vermißte. Der Brand hatte ihn im Schlafe überrascht. Als der Qualm ihn endlich weckte, sprang er, rasch intschlossea, zum Waggonfenster ins Feld hinaus, wo ihn gleich darauf Bahnarbeiter fanden. Die Verletzungen des Japanesischen Militär=Agenten sind zum Glücke keine Opetern...„.. 9.. Ttrischen: an 8# ** Aus Hamburg wird der„Magd. Zeg. geschrieben:„In bem benachbarten Hennigstadt(Holstein) hat vor mehreren Jahren ein Consortium Bohrungen auf Petroleum unternommen und einen kleinen Betrieb gegründet, der jedoch alsbald wieder eingestellt wurde. Man fand bei den Bohrangen zwar Kreidemassen, die stark mit Erdöl durchzogen waren, doch wurde die Production zu kostspielig. Jetzt hat ein Magdeburger Unternehmer ein größeres Areal in jener Gegend angekauft, um die Ausbeutung der vorhandenen Petroleumlager wirksam zu betreiben. ** Beachtung verdient ein vor wenigen Tagen in Berlin vorgekomme. ner Todesfall. Ein sechs Monate altes Kind verstarb plötzlich bei Durchstechung der Ohrläppchen für Ohrringe, nach Ansicht des herbeigekusenen Arztes wahrscheinlich am Stimmritzenkrampf. Es ist übrigens Von mehrsach beobachtet, daß das Durchstechen der Ohrläppchen bei leinen Kindern namentlich Krämpfe, aber auch andere ernste Krankheitsennande hervorruft, die um so gefährlicher sind, als auch von Aerzten nicht immer jene Operation als Ursache erkannt wird. Peterag, Telegraphische Depeschen. 6. Juni. Der Botschafter Novikow ist nach Moskau abgereist und geht von dort direct nach Wien.— Ein Eiegramm des Großfürsten Nicolaus von gestern meldet: Von schuk bewegten sich größere Truppenmassen aus den Lagern 9 dem Donauufer. Nachdem man sich eine Zeitlang mit een gosaken herumgeschossen hatte, zog ein Theil der türkischen Tluppen gegen Süden ab. Der gestrigen Bombardirung Kalasats machte ein Orkan ein Ende. „Perlia 5. 6. 5 31 4 greuß. Cons. 103,30 103.40 Antwerpener... 57,— s1: 5 Präm.=Anl. 147,70 147,10 Bonifacius.... 26.75 9% Pr. Stsschld. 92,75 92,50 Centrum..... 13,— Koln=Mindener.. 91,90 91,80 Gelsenkirchen Veraise:.. 1060 ## sch=Märtische. 72.25 Schuaffhausen... 54,50 Darmstädter... 93.— Disc=Commandit 93.25 100,90 73,10 52,50 93.— 92.25 Oesterr. Silberrente Oesterr.=Franz. Lombard. Bahn.. Oesterr. Credit.. 83 53,40 369.— 123.— 234.— 6. 57,40 26,75 13.— 84.— 53.— 367,50 128.— 231— losephumena einigermaßen aufgehellt werden konnte, so gibt es auch in Betreff seiner Schriften, zumal seines exegetischen Nachlasses, manche dunkle Frage, deren Lösung ein Feld mühsamer und schwieriger, aber zweifelsohne auch reichlich lohnender Forschung darbietet. In der genannten Schrift macht nun der Verfasser in der Untersuchung der unter Hippolytus' Namen zerstreut vorkommenden Schriftenfragmente exegetischen Inhaltes mit dem Commentar zum Buche Daniel den Anfang. In dem ersten Theile sam: melte er auf das Sorgfältigste alle Stellen der Alten, in denen dieser Commentar erwähnt wird und aus denen Aufschlüsse über Anlage und Beschafjenheit derselben zu gewinnen waren. Der zweite Theil ist eine kritische Untersuchung der einzelnen Fragmente: er verbreitet sich über die Aechtheit oder Unechtheit derselben, bringt sie gegeneinander in Vergleichung, sucht ihre ursprüngliche Aufeinanderfolge festzustellen und gibt am Ende eine Zusammenstellung der noch nicht edirten Manuseripte. Der Dritte enthält das Resultat der voraufgehenden Forschungen, indem er ein möglichst treues Bild des als Ganzes seit Langem verloren gegangenen Werkes und seines Inhaltes nach den als ächt befundenen Bruchstücken zusammenstellt. Die Ausbeute ist eine über Erwarten reiche, der Erfolg der angestellten Untersuchung ein überaus glücklicher. Und dabei ist der Verfasser mit staunenswerther Umsicht und mit großer kritischer Schärfe und Sicherheit zu Werke gegangen, so daß in allen wesentlichen Punkten die Ergebnisse, wie ergiebig sie sich zeigen, so auch als unanfechtbar gelten dürften. Als ausgezeichnete Leistung wird daher die Schrift des jungen Gelehrten nicht nur bei allen um die Hippolylus=Frage und um die Patristik als Fachwissenschaft sich Interessirenden, sondern auch wegen des als sicher festgestellten, für die Exegese und Einleitungswissenschaft, sowie für christliche Archäologie und Dogmatik in mancher Hinsicht überaus wichtigen Inhaltes des Hippolytischen Commentars in weitern Kreisen der willkommensten Aufnahme begegnen. Möchte der Verfasser diesem ersten mit Glück gekrönten„Versuche“ auch bald die weitern in Aussicht gestellten folgen lassen, da seine philologischkritische und theologische Schulung verbunden mit einer sehr Sprach= und Literaturkenntniß gerade ihn in besonderm Maße zu solchen Arbeiten befähigt. Briefe heiliger und gottesfürchtiger Italiener gesammelt und erläutert von Alfred von Neumont; Freiburg i. Breisgau, Herder'sche Verlagshandlung 1877. Diese Sammlung von Briefen bietet einen hellen Einblick in das innere Leben des italienischen Volkes vom Ende des vierzehnten Jahrh.(Caterina von Siena) bis zum Ausgang des sechszehnten(Maria Maddalena de Pazzi und Luigi Conzaga). Gewissermaßen einen Prolog zu den dieser Zeit angehörigen bilden die voraufgeschickten Beiese Pier Damiani's aus einer zwar frühern Epoche, welche aber mit den religibssittlichen Zuständen der eigentlich ex professo behandelten spätern manche Verwandtschaft aufweist. Ebenso sind als Epilog zwei Repräsentanten der jüngsten Zeit, Antonio Rosmini und Alessandro Manzoni, angereiht. Die vom„28. Jahrestag der Rückkehr Papst Pus' IX aus Gaeta“ datirte Einleitung des Verfassers gibt eine höchst belehrende Ueberschau über die Entfaltung des christlichen Geistes in Familie und Gesellschaft, Haus und Klosterzelle, welche uns aus der von den Briefen umschlossenen Zeit und aus diesen selbst entgegentritt. Am Schlusse derselben gibt der Verfasser ein in jeder Hinsicht interessantes Urtheil auch über die gegenwärtigen öffentlichen Zustände in Italien, deren Verhältniß oder vielmehr Mißverhältniß zu den innern Bedürfnissen des Volkes und deren nur geringe Wirkung in Beziehung auf die mit der Herbeiführung derselben beabsichtigten Ziele. Den Briefen sind Charakteristiken der Personen, von denen sie herrühren, sowie ihrer Einwirkung auf Zeit und Umgebung vorgestellt, Erläuterungen zu Einzelheiten in den Briefen folgen als„Anmerkungen" nach.— Die hervorragenden Verdienste von Reumont's auf dem Gebiete der italienischen, besonders der römischen und florentinischen, Geschichtsforschung sind bekannt. Durch diese Briefsammlung sind sie nicht um ein Geringes noch erhöht und vermehrt. Als Beitrag zur italienischen Culturgeschichte bietet sie zu dieser zwar nur einige Bausteine, die aber schon ausreichen zu dem von dem Sammler beabsichtigten Zweck,„der Leserwelt, welche für ernstere Richrungen Sinn hat, einen Begriff von einem Reichthum zu geben, der erst an wenigen Stellen ausgebeutet worden ist.“ Ebendeßhalb wird der Leser zu dem Wunsche sich angeregt fühlen, noch tiefer in die sich da aufthuenden Schätze von der Hand des Verfassers dadurch eingeführt zu werden, daß die„für jetzt nur beschränkte Zahl von lebendigen Zeugnissen aus frühern Jahrhunderten“, die schon für die Kenntniß des innern Lebens der italienischen Nation des Trefflichen so Vieles bietet, recht bald durch neue Publicationen erweitert und demzufolge jener nur Wenigen bekannte Reichthum noch allgemeiner und in ausgedehnterm Maße zugänglich gemacht werde. . t Literarisches. * h. Hippolytus von Rom Commentar zum Buche aniel. Ein literärgeschichtlicher Versuch von Otto Barden" Doctor der Philos. u. Theol., Priester der Erzdiöcese . Löln; Freiburg i. Breiszau, Herder'sche Verlagshandlung. gehugt„.###ppolytus Leben und Person in einem räthselhaften Dunkel nscheint, das erst in jüngster Zeit zufolge der Auffindung der PhiHandel und Verkehr. * Berlin, 5. Juni. Friedensgerüchte werden zum Börsenmanöver aller Orten ausgestreut, um Coursbesserungen vornehmen zu können. Diese Speulationspapiere eröffneten daher mit erheblichen Avansen, im Laufe der Börse eine weitere Aufbesserung und schwachlen sich erst zum Schlusse in Folge erheblicher Angebote ab. Auf dem EisenbahnActienmarkte gelangte heute eine höhere Notirung der meisten Werthe zum Ausdruck. Bank=Actien setzten auch höher ein, ohne sich behaupten zu können. Industriepapiere und Bergwerks=Actien blieben, wenn auch eine Kleinigkeit höher, lebloz. Köln, 5. Juni.(Rotirungen der Handelsmakler.) Weite:: veränderlich. Weizen gewichen, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) ef. Nm. 27.00., fr. 24.00— 26.00 B.(Lieferungsqual. à 75 Pfd. per#0 Roggen gewichen, ohne Sack per 200 Pfd. hief.(niedrigster Preis) eff. Nm. 19.00., fremder 16.50-21.00 V.(Lieferungsqual. à 69 Pfl. per 50 Liter.) Hafer unverändert, per 200 Pfd. ohne Sack Rm. 11.85 B. Rüböl unverändert, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in Vartiren von 100 Ctr. Nm. 36.00 B. 66 Landmarkt. Weizen R. 26.00—27.00; Roggen M. 19.30—20.50; Gerst. M.—: Hafer„c. 15.50—18.25; bez. pro 200 Pfd. Stroh M. 29 per Schock; Heu 45 per 1000 Pfd. Mülheim a. Rh., 5. Juni. Weizen M. 27,25, Roggen M. 20,50 Gerste 16.50, Hafer M. 17.—, Buchweizen M. 16,50, per 200 Pfd. Düren, 2. Juni. Weizen Ima M. 30,50, 2da 30.25 per 117 Kilo Roggen 1ma M. 23,50, 2da 22.25 per 112½ Kil. Hafer, 1 ma M. 14,50, 2da 12,50, per 80 Kil. Gerste M. 19.—, Buchweizen M. 15.— Andernach, 5. Juni. Weizen M. 13,75 Roggen 11,08 Gerste 10.50 Hafer.50 per 50 Kilo. Kartoffeln späte M. 4,20 frühe.20, rothe .20 per 50 Kilo. Angefahren Weizen 6500 Kil., Roggen 4500, Gerste Frankfurt, 4. Juni. Weizen M. 27,50, fremder 26,50, Roggen 18.50, Gerste 22,—, Hafer 18.—, Raps—.—, Weizenmehl Nr. 00 M. 37,—, Nr. 0 35.—, Nr. 1 31,50, Nr. 2 24,50, Nr. 3 23.—, Roggenmehl Nr 0/1 Berliner Marke M. 27,50, Nr. 2 do. M. 20.—. Paderborn, 2. Juni. Weizen M. 26,40, Roggen 21,80, Gerste 19.—, Hafer 17,30, per 100 Kilo. Butter M..—, Schmalz 70, Speck in Seiten 85 Pf. per 1/2 Kilo. Kartoffeln.80 per 100 Kilo. Magdeburg, 4. Juni. Weizen M. 258.— Roggen 202.—. Gerste 197,—, Hafer 170—, per 1000 Kilo. Perkin, 5. Juni. Weizen M. 255.—, Roggen 155,50 keut 2 38—. Rüh.“ zoc Pi. 65 50 Spirius loco 52.—. Stetlin, 5. Juni. Wetzen 242— Roggen 14950 Nübt 64.50, Spiriaus 5220. Rübsen 290.—, Petwoleum 13.—. Bremen, 5 Juni. Petroleum. Standard whtte locd 12,40 Mart. Hamburg, 5. Juni. Weizen 241—, Br. Roggen 155—, 2r.##t loco 66 1/2 per 200 Pfd. Spiritus 41 3/8. Kaffee Umsatz 25°) Sock. Petroie### Standard whit: loco 12.70 Vr. 38 Paris, 4. Juni. Ochsen frs..80, Stiere 1,00, Kühe 1,60, Kalber 2,20, Hämmel 1,95, Schweine 1,84. Lüttich, 5. Juni. Weizen frs. 36,— preuß. 25.— Roggen 25.50 Hafer 23. Gerste 18.25 pr. 100 Kil. Antwerden, 5. Juni. Getreide fest Odessa=Weizen fr—— franz. Roggen fr.—— Kaffinirtes, Petroleum blank dispon 30½, frs bezahlt Amerikan. Schmalz, Marke Wilcor disp. fl. 28.—, Amer!! Speck lonz bisv. frs. 92, sbort bisp. 99 98„„„ Paris, 5. Juni. Produktenmarkt. Weizen 32.25 Ue; 67.—, Amsterdam, 5. Juni. Wetzen fel. 335, Roggen 202 Naps 405 Rew= Port 4. Juni. Baumwol 11½, do. in New=Crleans 10.— Petroleum 14½, do. in Philadelphia 14 1/8. Mehl 7 D. 15 C. Rother Frühjahrsweizen 1 D. 95 C. Mais(old. mixed) 54 C. Zucker refinig Muscovados) 10 1/ Kaffee(Rio=) 19 1/8. Schmalz(Marke 9% C. Speck(short elear)%/8 C. Getreidefracht 5¼. Laut Telegramm sind die Hamburger Post=Dampfschiffe:„Suevia“, am 16. Mai von Hamburg und am 19. von Havre abgegangen, am 30. Mai Morgens 5 Uhr nach einer Reise von 10 Tagen 11 Stunden glücklich in New=York angekommen.„Hammonia“, am 23. Mai von Hamburg, am 25. von Havre nach New=York abgegangen.„Herder“ trat am 30. Mai seine Reise von Hamburg über Havre nach New=York an.„Frisia“, am 17. Mai von New=York in See gegangen, ist nach einer außerordentlich raschen Reise von 8 Tazen 23 Stunden am 27. Mai 1 Uhr Morgens in Plomouth eingetroffen, passirte am selben Tage Abends Cherbourg, erreichte am 28. Mai 9½ Uh. Abends Cuxhaven und landete Post und Passagiere am 29. 5% Uhr Morgens am Quai in Hamburg.„Frisia“ überbringt 333 Passagiere, 109 Briefsäcke, volle Ladung und 163,000 Dollars Contanten. „Vandalia“, am 23. Mai von Hamdurg nach Westindien expedirt, ist am 26. Abends von Havre weitergegangen.„Rhenania“, am 8. Mai von Hamburg, am 11. von Hav e nach Westindien abgegangen, ist am 25. Mai wohlb=halten in St. Thomas eingetroffen.„Cyclop“, auf der Rückreise von Westindien nach Hamburg am 9. Mai von St. Thomas in See gegangen, traf am 26 in Plymouth, am 27. in Havre ein, und kam am 30. Morgens wohlbehalten in Hamburg an.„Allemannia“, ebenfalls auf der Rückreise ist am 23. Mai von St. Thomas nach Hamburg abgegangen.„Valparaiso“, von Brasilien und dem La Plata kommend. am 20. Mai von Lissabon abgegangen, passirte am 26. Morgens Cuxhaven und traf um 3 Uhr Nachmittags glücklich in Hamburg ein.„Montevideo", auf der Ausreise von Hamburg nach Brasilien und dem La Plata am 20. Mai von Cuxhaven abgegangen, traf am 25. in Lissabon ein und setzte am 27. Morgens die Reise fort. Lotterie. * Berlin, 5. Juni. Bei der heute angefangenen Ziehung der zweiten Klasse 156. königl. preußischer Klassenlotterie fielen: 1 Gewinn zu 6000 M. auf Nr. 74,927. 4 Gewinne zu 1800 M. aus Nr. 34,774 44,228 77,135 92,651. 2 Gewinne zu 600 M. auf Nr. 17,756 52,227. 3 Gewinme zu 300 M. auf Nr. 17,140 90,713 92.1 8. Wassersiands=Nathrichten Vonn. 6 Juni. Kheinhöbe 12 Hut 6 Jol, gest 1 Sol. Verlag von A. Laumann in Dülmen: Vor dem Tabernakel. heiligste Sakrament; Bite um den Segen des hl. Sakramentes: Liebesseufzer.— Gedruckt auf farbigem Papier. Preis 15 Pf. Vorräthig bei A. Tützenkirchen in Bonn. In der P. Hauptmann'schen Verlagshandlung in Bonn ist in dritter Auflage erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen(in Bonn durch A. Henry und F. Schulten, 3. Wittmann's Nachfolger): Gata Ursbuunt ober Fünf Lebensbilder aus der Jugendzeit unseres hl. Vaters in dramatischer Form. Mit einer geschichtlichen Einleitung. Von Dr. A. de Waal. Zum Besten des deutschen Campo Santo zu Rom. Circa 4 Bogen 8“ Preis: Elegant brochirt mit dem Bildniß des hl. Vaters in Stahlstich, 50 Rpfg., franco gegen 60 Rpfg. in Marken. Unter den vielen Schriften, welche bei Gelegenheit des 50jährigen Bischofs=Jubiläums erschienen sind, ist die vorliegende unbestreitbar eine der interessantesten. Nachdem der rühmlichst bekannte Verfasser mit einigen aber kräftigen Worten uns die Entstehung und Einrichtung des Waisenhauses von Tata Giovanni und das Wirken des jungen Grafen Mastai Feretti(jetzigen Papstes Pius IX.) erzählt hat, gibt derselbe in den darauffolgenden in dialogischer Form entworfenen Lebensbildern uns eine treffliche Charakterschilderung von dem jungen Priester Mastai inmitten seiner Waisenkinder. Die Sprache ist schlicht, aber höchst anstehend. Der Inhalt des Büchleins eignet sich besonders für Festvorstellungen zu Ehren unseres h. Vaters, des Papstes Pius IX. Geschäfts Errzilung. Hiermit die ergebene Anzeige, daß wir mit heute in dem Hause Wenzelgasse 21 a(Ecke der Gudenauergasse) eine Weiz= und Wollenwaaten=Haurtung en gros& en détail eröffnet haben. Wir halten uns dem Wohlwollen eines geehrten Publikums unter Zusicherung billiger und reeller Bedienung bestens empfohlen. Bonn, den 3. Juni 1877. Geschw. Roosen, Wenzelgasse 21 a, Ecke der Gudenauergasse. Geschäfts Err znung. Mit dem heutigen Tage eröffnete ich am hiesigen Platze 26 Wenzelgasse 26 Kurz=, Woll=& Weißwaalen=Kandlung und versichere eine streng reelle Bedienung. Bonn, 26. Mai 1877. Hochachtungsvoll Selma Koppmann. PecrolcamKoeh Geieh in allen Sorten empfiehlt billigst Adam Schon, Bonn, Sternstr. 8 am Markt. Lalentirke mit Selbststeller, aus der Fabrik von C. Leins& Cie. in Stuttgart. empfkehlt zu Fabrikpreisen Heinr. Wilden, Viehmarkt 9. O von L. Rödelstürtz, Giergasse 13, empfiehlt ihr Fabrikat in kleinen und grösseren Gebinden unter Garantie für Güte und Haltbarkeit. Friedr. J. Reinhard in Bonn, Strumpfwaaren=Strickerei& Weberei, Vornheimerstraße 72, fertigt nach Maaß Tricots, Unterhosen, Jacken, Strümpfe, Socken 2c. in Baumwolle, Wolle, Seide und übernimmt das Anweben und Anstricken von Strümpfen jeder Art. Familien=Nachrichten. Verlegte meine Wohnung nach Seecne u„ 1„ Für Ettern. Vin. 8. woiz e. S, Ki7, Ju,. Hospitalgas„35 Becker e.., Barmen.= Gust. 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M. und die zu demselben paraphirte, einer Etage, 1 Mansarde, 1 Spinde, das Project darstellende Parzellarkarte Keller, Speicher, gemeinsame Bleiche nebst dem Vermessungs=Rezißer der in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes. event. zu enteignenden Grundstücke liegt vom 7. d. M. ab in Gemäßheit des § 19 des Enteignungsgesetzes vom 11. Juni 1874 in der Kanzlei des Bürgerin unmittelbarer Näh, in der Erped. d. 3t, 1172 des Hauses Thomastr. 1a, bestehend Gnsch osen. oowonu oermiahen. Zuarft. Kodenichesfr. 35 Veihgeligte im Unsange seines Iu. Zu vermiethen teresses Einwendungen gegen den Plan 1. Stage, 6 Räume, 1 Mansarde, 1 erheben, welche bei dem Bürgermeister= Spinde, Keller, Speicher, gemeinsame : Hod große Bleiche, in der Nähte des Kaiser amte schriftlich einzureichen sind. Bonn, den 5. Juni 1877. Das Bürgermeister=Amt. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten=Versammlung zu Bonn Freitag den 8. Juni 1877, Nachmittags 4 Uhr. Tagesordnung: 1) Vorlage der Zeichnungen und Kostenanschläge zur Anlage der städtischen Gaswerke, Antrag auf Genehmigung zur Ausführung der betr. Anlagen nach den vor gelegten Projectstücken, sowie zur sofortigen Submission. 2) Regulirung der Theaterstraße. 3) Anlage von Sprengeinrichtungen auf den Schulhöfen. 4) Ausdau der alten evangelischen Schule. Vonn, den 4. Juni 1877. Das Bürgermeister=Amt. Bekanntmachung. Der erste Local=Empfang für die Gemeinde Poppelsdorf finoet am Samstag den 9. d. mittags von 1½ bis 3 Uhr, beim Wirthe Walbrül hierselbst statt. Am 11., 12. und 13. d. Mts. ist das Kasse=Local auswärtiger Hebungen wegen geschlossen. Poppelsoorf den 5. Juni 1877. Der Communal=Empfänger. Durch Urtheil biesigen Königl. Landgerichts vom heutigen Tage ist auf die Klage der Ehefrau Peter Joseph Buchholz, Catharina geborene Hülder, ohne Geschäft zu gegen ihren Ehemann Peter Joseph Buchholz, Gastwirth und Kaufmann zu Eudenbach, die zwischen den Parteien bestehende eheliche Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt worden. Bonn, den 5. Juni 1877. Dr. Sich, Advocat=Anwalt. Kleeverkauf. 3½ Morgen schöner Luzerner Klee nahe am Poppelsdorfer Weiher im Ganzen oder getheilt zu verkaufen. Näheres Franziskanerstraße 1. 1000, 1200 und 2000 Thaler liegen zum Austhun auf 1. Hypotheke bereit. Franz Heynen, Münsterplatz 14. Hersch. in.r Nähe des Hofgartens nebst allen Bequemlichkeiten zu verkaufen event. zu vermiethen durch Franz Heynen, Münsterplatz 14. Zu vermiethen die erste Etage Wenzelg. 43. 15 Eine Wohnung von 4 Zimmer, Küche, Mansarde, Speicher nebst Mitgekragc der Bleiche, Spinde, an eine stille Familie zu vermiethen in der Nähe des Bahnhofet. 4 Näheres in der Exped. d. 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Näh. in der Exped.[297 Wgre Kulmbacher Prima=Weißkalk, ## per Eimer 40 Pig, zu haben, Sternthorbrücke Nr. 16. Verantwortlicher Redacteur: J..: Hermann Moeskes in Vonn.— Verlag: P Hauptmarn. — Druck der Hauptmann'syzen Buchdruckerei in Vonn(Sürst Nr.). Donnerstag, 7. Juni 1877. Leilage zur Dnlsch.. 6. Jahrgang. Nr. 152. Aus Baden, 4. Juni. Auch du, mein Sohn Brutus? derzeit Herr Dr. Reinkens klagen, wenn er vernimmt, wie die Hauptbeförderin des Altkatholicismus, die alte„Bad. denselben anläßlich der letzten Kundgebungen ausbricht, Wir osg, Askahoelngenaiadten dai bolischen Ante. ommlungen bei der denn, auf grandsa, 52eu Pp. piurtfung des Cölihats. ebung, sonder 0 säitzliche Vervntgung des Coluu.= einmn großen Thelle der lberaten Vor=Zwoit, beige- fitliche, Erneurung dertniß zu berstopfen“ Wiy, adzen unter dem rauschenden Veisall der svren, daß Her Petri in Wiesu.—. zsihat dürfe nicht blos dazu dortigen Altatholten erlirte, der Ivongt zu. Weihern dimen, und die senicen Seslichen, wiche bai der Peioen Pegr iz, eesheie, Sich Colbatstage von der Tagsordnung abzusepe Zuikhgtig ieig grungz Zesie ber in den Gemeinden sei. Wie wenn vicht ber Lommt ein ungualiseir: größte Zanlapfel wäre! Wenn der.:(Prer Buz, Wenn aber bauer Audruck oroen Herrv. H Liztisckeit reden, auch in diesem Tone nun die Liberalen, die betz von..nn., Merachtung. Daß der bulgüre zui sprechzen begiunen, io verdtent gag wisen wur schon längst; es Aiberalisnus ohne verligise dr Grjahrung machen müssn, daß er auch ohne fitlichen Ernst ist. Wir haben dies Alles Euch bdnen bie but ramonten ziu der Bad. Landesztg,“ ist eine bitere were, gemeinen Beschinpfungen, gen vie Kirche und ihre treuen wollte den Bericht vorderhand geheim halten. Aber die LibeStromeyers Regiment zwei Waisenhäuser gewaltsam ginge#e uraich e, Maehenschant h Wicen Ser-ahe “ e r k l ä r t, b l o s e i n e k a t h o l i s c h e R e l i g i o n z u k e n n e n, u n d indem er erkatt, eios eine karhe,„ kennen, und doch gibt der alt katholische Pastor Hosemann den armen Kinowie die Etern verwohrl=Schrite bei der Hoffnung, daß sie ihnen Gerechtigkeit widerfahren lasse. Am hl. Frohnleichnamsfest hat es bei uns, wenigstens Vormittags, überall geregnet, weshalb die Prozession entweder am Nachmittag abgehalten oder auf den Sonntag verlegt wurde.#### feierlich begangen. Das Capitels=Vicariat hat eine kirchliche Fellolhlen emn. Wie wenig die Abranserem Lande, den Untersung der laotholischen Pirczische, Vepälterung in Karlsruhe seit Thotsage, doß die ,500 Mitglieder zugenommen hat, so daß 1863 um wehr ol. 18.182 Katholiken wohnen. Wenn man bedenkt, daß das einzige katholische Gottshaus erbaut wurde, als blos 5000 Katholiken vorhanden waren, so wird man den allgemein ausgesprochenen Wunsch nach dem Baue eines zweiten Goteshauses und Errichtung einer ggeiten Piggxei begreifen, Unsere Schulen sind vom geistlichen Joch. erlest und ersteuen sich jetzt der stets milden Herrschaft der Bürgermeister, welche auch immer intelligente und wohlwollende Leute sind. Wie gebildet" die ländlichen Gemeinderäthe durch die neue Schulreform schon geworden sind, mag aus Folgendem hervorleuchten: In der Const. Ztg.“ widmen die Gemeinderäthe von Achdorf und Aselfingen ihrem scheidenden Hauptlehrer Mäder einen Nachruf, in dem folgender Wunsch vorkommt:„Möge es demselben wie hie., so auch an seiner neuen Stelle gelingen, im Unterrichte, in Erziehung und Bildung der Jugend diejenigen Erfolge zu erzielen und in Conversation mit seiner Umgebung jenes symetrische Einvernehmen zu unterhalten, wie solches von seinem außerordentlichen fachlichen Talente, seiner tiefen Menschenkenntniß und seiner heuchel= und schmeichellosen Haltung zu erwarten steht.“ Aus Bayern, 4. Juni. Das„Regensburger Morgenblatt folgende Betrachtungen über die Finanzlage Bayerns an: Zu unserm frühern Artikel haben wir eine Correctur kir bemerkten dort, daß vom Jahre 1878 an nahe eine Million M. H Californien. Von F. G. (Fortsetzung.) Der kleine Bursche, der dort seine Schrotflinte schulterte, war auch n voller Uniform; in grüner Blouse mit weißem Gürtel, dreiträndigen Filzhut und Hirschfänger. Neben der Bewachung des Zeltes hatte er aber auch noch die Pflicht übertragen bekommen, für die, gegenwärtig in der rothen Flat arbeitende Mannschaft zu sochen. An dem Feuer hin= und hergehend, hob er deshalb von heit zu Zeit den Deckel von dem dort brodelnden Topfe, und kostete nit dem langen hölzernen Löffel vorsichtig und blasend die heiße Der Sheriff lachte, als er sich die martialisch friedliche Gestalt besachtete, denn ringsum lagen die Zelte der übrigen Goldwäscher vollumen unbewacht und frei, nur mit einer einfachen Schleife— gebunden, da, und die Eigenthümer derselben waren(beglon und ertrauend ihrer Arbeit nachgegangen. Hatten diese Leute hier etwa sondere Schätze zu bewachen? Wohl kaum; sie waren erst ganz srzlich von San Francisco her eingetroffen, und die an ihrer gleisen Tracht kenntlichen Kameraden des Burschen hatte er selber, mit sistolen und Gewehren neben sich, in der„rothen Erde“ arbeiten „ Da er übrigens doch für den Augenolia keinen weitern Zwea versigte, als sich ein paar Stunden aus der Nähe des Alcalden zu alten, trat er der Verschanzung näher und rief der Schildwache seiin„guten Tag“ hinüber. Dieser wurde auch in sehr freundlichem one und in sehr schlechtem Englisch erwidert, und der Sheriff frug alschlich zur Einlsung des masse. Dieß ist ein Frthzum. Dieser Ausgabeposten findet sich bereits im Badget für die laufende Finanzpe: esobep, alsg füir die kommende kein sein. Wir haben auch bbe., machen. Wir bemerkten, daß mehrere Posten der eden Lachtog o. Badgetansatz nicht erreichen würden, daß die Staateinnohnen den gereicht worden sei, daß manche Einnahnsposten in Butgoet nur boburch ert.ug.—“, die wirklche Einnahne ,werde der Gevühr Bwaugeschr von der Entschäidigung aus der Neichslase für dieß erweisen, Abosehen., nur ein durchlaufender Posten ist, sind die das Miltärtontingent, welch, zm haherischen Badget der laufenden Fie bedentendsten Einnohupostez, alle inel. der Einnahmen aus den Vorendveriode, Aiohyu, Eiaatzesenbahnen 84145/724, Forst, Jagd= und 36236100 M. Wir sind nicht unterrichtet, ob die Malzkritgrsate 29....—. Budgelansatz erreicht haben. Im ausschlagsgerale im Johre. 1879 70, 340,830 fl., alsg rund 1/699000 Budget waren se einosey; wit.—., Mehr um.115000 M. Ni., sonach in der laufenden sig päter Dag Erträgniß des MalzgaufDas ist ein Plus von unge.4 h, Viererzeugung ab, die sich nach der schlages hängt von der Grobe.. richtet; auf die Bierkonsum eon schtuchen Oobe der Verzskrung, ihr Wodlstand und der Preis n hauptfächlich von Einfluß. Die Vevölkerung hat sich in der des Vieres bouz..— 26 nicht erheblich vermehrt, dagegen ist der Zeit von 1814 uuf 19.o Preiz bez Bieres schon mn Wohtstand eigu zährung erheblich gestiegen. Angesichts dieser Umsprung e or, daß der Budgetsatz des Malzaufschlages nicht erreicht en Stoupe Daß die Erträgnisse der Forsten um mehrere Millionen werden wird. Lug ent ettruht..12 hohauptet und ist auch sehr stellt Nun wie geht's?— Nichts vorgefallen?"... Wie sagen Sie?“ frug die Schildwache auf Deutsch zurug, indem öflichkeitshalber den Hut etwas lüftete. in allgemeines Gespräch war mit dem Burschen nicht anzuknüpfen, Sheriff mußte sich daher auf das beschränken, was er jedenfalls land, und wenn er nur einen Tag in den Minen zugebracht e, und sagte deshalb: Viel Gold gefunden?“ Gold?" erwiderte aber werden wird..p. hen, wiro brguupet, auch sehr Pinter den Budoetan. bget fülr 1874 bis 1876 sind die Erträgnne bode sepeun, eingesetzt mit 15698951 fl., rund 26898800., soaus den Forten eingezg:—.—., Mehr um 3337300 M. Das ist nach in der besteht in Werk= und Nutzholz, die Hauptfaktoren für den Absatz und Erträgnisse der Staatseisenbahnen vor. Der Ansatz ien Lause des Jahres 1875 die Ostbahnen mit den Statsbahnen verinigt vorden, Geoend, Vrögentlichungen die Gesammteimahme der Statz=Bahnen in Johr. 19r=Zaz ig von ungesähe 15 pSt. Die Veder Reinertag entziffert donn vund Pillioen m. Allin es in dies bung der Auterausgope, dos Ppieglicht, einige Extrazäige auigenommen, ist dieselbe. Alerdings werden bei den wohlfeilen Preisen der Kohlen die auf 7294300 Dr, beigt der Fas beif Hen auf.1 14.300 M. veranschlagten Ausgaben für Schienen, Schwellen und Unterlagen, nachdem bis April den Vestraum ein zie Histrerngen in der Länge der Bahnstrecken in Berechnung bringt. Handel und Verkehr liegen im Jahre 1877 noch schlimmer darnieder wie 1876; der Hauptfaktor günstiger Eisenbahneinnahmen ist schwer krank, und da kann man sich der traurigen Befürchtung nicht verschließen, daß die bayerischen Staatseisenbahnen im Jahre 1877 kein größeres Erträgniß liefern werden, als es im Jahre 1876 der Fall war. Wir haben nunmehr die drei bedeutendsten Einnahmeposten des bayerischen Budgets ziffermäßig betrachtet. Bei dem Malzaufschlag ist ein Ausfall sehr wahrscheinlich, bei den Forsten ist es ein öffentliches Geheimniß, daß er mehrere Millionen beträgt, bei den Staatseisenbahnen haben wir ziffermäßig nachgewiesen, daß er auf so und soviele Millionen sich beläuft. Aber der Ausfall in den Staatzein. Jür 18 und 18““ ist eine doppelt schwere Belastung für die commende##inan Areirrrn ull: die Schildwache achselzuckend—„lieber not mutsch— bei“'. wery 9 god dam Califoniu bau hte.— very bad— vo., harter Boden innahmen für 1870 und 1ö77 gr un kert,„will u.#rg, die kommende Finanz= periode— er muß einerseits gedeckt werden, anderseits wird man sich nicht mehr dazu entschließen können, die Einnahmsposten, welche einen solchen Ausfall ergeben, wieder mit den gleichen Summen in das Budget einzusetzen, so daß die Bilanz auf anderem Wege hergestellt werden muß. Nachdem keine nennenswerthen Sparpfennige und Erübrigungen aus besseren Zeiten mehr vorhanden und die französischen Gelder verbraucht sind, so wird die Lage der gesetzgeberischen Faktoren bei Feststellung des Budgets für die nächste Finanzperiode eine schwierige sein. Sparsamkeit und wieder Sparsamkeit muß überall die Parole sein; Neuschaffungen und Neuerungen sind ohne Ausnahme auf bessere Zeiten zu verschieben; Veränderungen nur da vorzunehmen, wo durch sie ein Verminderung der Ausgaben erzielt wird; Ungleichheiten in der Besteue rung zu corrigiren und jede überflüssige Ausgabe zu vermeiden, unnöthig große Ausgabsposten auf das äußerste Maß zu reduziren und entbehrliche Stellen zu beseitigen, wird eine nicht zu umgehende Pflicht sein. Sparsanktit— und nochnalt Sparsankeit! Der Sheriff lachte und ging an der Schanze vorüber, durchschritt den schmalen Theil der Flat hier, und erreichte, dem Laufe des Teufelswassers aufwärts folgend, bald die bewaldeten reizenden Hügel, Es giöbt wenig Länder auf der Erde, die reicher an Naturschönheiten sind wie Californien, und besonders können sich mit dessen prachtumwuchs nur wenige messen. Ganz stattliche Eichen mit ihrer langen, ziemlich süßen Frucht bestanden auch hier schon den Fuß der Berge, und wichen nur höher und höher hinauf den schlankwüchsigen Cedern und Kiefern, Pinien und Zuckertannen, die ihre Riesenleiber dem blauen Himmel entgegenstreckten. Einen wunderbaren Eindruck machen besonders die Severn m röthlichen, wahrhaft riesigen Stämmen und den zierlichen Conhren.—. 4Phaft rieitze, Laubes, während den Unterwuchs alle die aufragenden Schößige aus einer einzigen Wurzel treiben und mit ihrem saftgrünen Laub und ihren zarten Blüthen einem künstlich zusammengebundenen Der Sheriff hatte das nun wohl allerdings schon oft und ost gesehen, dennoch aber blieb er von Zeit zu Zeit wieder stehen, um troend eine einzelne audoe zergzger, Hie isch ihn Hier unrd da durch sich an den Fernsichten zu ergotzen, die sich.....= und Ja durch das Grün der dichten Busche in das Thal brna,gergspiger ziue nleine Endlich erreichte er, auf einer vorspringenden Bergspit#e kleine Waldblöße, deren unterer Rand ein steil abfallender machtiger Felsenhang bilbete. Dadurch gewonn Phaltessef des Feufehbr„Fers, mit vollen Ueberblick über den ganzen Thalkessel des###kswasser-, mit dem kleinen Minenstädtchen und seinen zahlreichen Zelten. Das in Folge der reinen Lust mit eben dem Fuße einer Pinie in...u genigen. blick in aller Ruhe und Muße zu geniegen. Es war nicht nur dem Namen nach ein Paradies, denn Gott hatte Alles gethan, das kleine freundliche Thal mit seinen Reizen zu überschütten. Eingeschlossen von gerade nicht sehr hohen, aber kunn geGrün seiner Hänge, wo nicht Boden aufgerissen, stach gar so freundlich, ergrzg,##., weit danklere Färbung der Cedern und Kiefern ab, die en#oneen * Wien, 4. Juni. Die Privatdepeschen über die Ansprache des heil. Vaters an die österreichischen Bigeg, aotern Unrichtigetz enthalten, was in diesem Falle doppelt,kuern ist. Kuch dem„Volksfreund“, welcher von Rom stets gut unterrichtet war, sagte der heilige Vater u..:„Aus Oesterreich kam der Kirche oftmals Stärke und Unterstützung; daher spreche ich heute diesem Kaiserreiche öffentlich meinen Dank aus für die Hülfe den Schutz, den dieses Reich dem heiligen Stuhle gewährte" und er fügte hinzu, ein österreichischer Botschafter habe ihm einst sagt:„„Der heilige Stuhl wird stets auf die Unterstützung Wenn also die„N. Fr. Presse“ behauptet, der heil. Vater sei durch die Vorstellungen des Cardinals Schwarzenberg zu einem Ausfall gegen die österreichische Regierung veranlaßt worden, so ist die eine wie die andere Voraussetzung eine böswillige Erfindung. Ich habe, in genauer Kenntniß der Sachlage, wiederhoCardinal bevorstehe. Wenn wir indessen die Depeschen,„.1g gestrigen Empfang der Croaten und die dabei von vem„ Vater ausgesprochenen Worte richtig verstehen, so ist #te Aus Oesterreich, 4. Juni. Endlich ein Schritt zur Besserung! Sie wissen, daß nächst unseren Juden Niemand den Mantel so nach dem Winde zu hängen weiß, als der größere Theil der Schulmeister. Und ob sie in Oesterreich seit 10##. nicht erz=liberal waren! Vollends ließ ihre Haltung in reliübrig, besonders in jenen Zeiten, als der Culturkampf zur Mode zu ministerieller Gunst führte. Jugend ist auch das geworden, was sie leider ist. Nun aber snd von Oben Posezschlungen in Betesf der inen sgepigggg unserer Herren„Volislehrer ergangen, so daß ihnen." las Liberalisiren und Nationalistren sammt der Oppostign gege alles Kirchliche gründlich ausgetrieben wird. Sie devot wieder verorennen, was sie noch kürzlich anger Aber wann wird endlich die Radical=Kur in unseren. nach Wien hat der Journalistik großer,Sroff.en wechsel, großer Mobilistrung, einfach der Urlaub des Ministers abgelaufen war, er also nichts Anderes zu thun hatte, als wieder in seinen Bureaux zu erscheinen.— Gegen die Czechen des Königreichs Böhmen wird eine wahre Brandschri überhaupt mit „heilige Held“ dieser Sippschaft ist. Auch gegen die Agitatoren in den böhmischen Landstädten wird eingeschritten werden, hoffentlich kräftig, denn Halbheiten verfangen nicht in diesem Böhmen, das seit dem fünfzehnten Jahrhundert ein Rest der politischen und kirchlichen Oppesikirn gewesen ist.— Der Herzog von Leuchtenberg, der am 31. Mai mit einem russisch. Stabsofficier in Wien eingetroffen ist, soll mit einer wichtigen politischen Mission betraut sein. * Bern, 5. Juni. Schon lange hat man sich darüber verwundert, daß notorische Freidenker, welche seit Jahren kein religiöses Levenszeichen mehr von sich gaben, auf einmal wieder„Altkatholiken" wurden. In Bern und in der ganzen Schweiz, wo der Altkatholicismus emportaucht, ist dies eine auch allen Unbetheiligten sehr auffallende Thatsache. Nun gibt uns der altkatholische„Generalvicar“ des sog. Bischofs Herzog darüber klaren und dankenswerthen Aufschluß. In einem Vortrag, welchen derselbe, Herr Professor Michaud, im Cafino zu Pruntrut hielt, sagt er „Wir Alle, Christkatholische, Liberale, Protestanten, Freidenker, selbst Gottesläugner, wir Alle haben den einen gemeinsamen Zweck, das Papstthum zu stürzen. Hierzu ist erforderlich, daß wir Alle, Gläubige und Nichtgläubige, unserem Gottesdienste beiwohnen. Mag euch dies auch hnen. Mag euch dies auch langweilig vorkommen, auch die ihr nicht an unsere Togmen glaubt, gleichviel: es gilt das Papsthum zu stürzen! Mögen vieltecht gerch, die Predigten, welche ihr zu hören bekommt, nicht nach eurem Geschman###n, gleichviel, man muß mitmachen(il faut faire nombre), es gilt, den Papismus zu stürzen! Und zudem, meint ihr wohl, es sei angenehm, vor leeren Bänken zu predigen?“ Also Das ist's! Weder katholischen Glauben, noch religiöse Ueberzeugung fordern diese Apostel, sondern nur, daß„man mitmache,“ denn„der Zweck heiligt das Mittel,“ dieser eine Zweck aber ist der bekannte:-Ecrasez,’infame,e Zerstörung der römischen Kirche. Jetzt begreifen wir auch, woher unser„Bischof“ Herr zog auf seinen Parforce=Firmreisen seine angeblich so zahlreichen FirmUnd wie traulich die kleinen winzigen Zelte dort überall zerstreut — hier in dem Schatten einer einzelnen Eiche, dort auf dem offenen Hange hin zwischen Busch und Strauch herausschimmerten, und der dünne blaue Rauch an deren Stellen gleichfalls den Aufenthalt von Menschen verrieth, die sich hier aus grünen Zweigen ihre zeitweilige Hütte aufgeschlagen.— Und wie belebt die Straße war; kleine, mit weißem Zelttuch überspannte Wagen kamen von dort herauf, wo sich der Bergstrom seine Bahn hinabgebrochen, und unter den dort überhängenden Felsen vor konnte man deutlich die kleinen, sich bewegenden und langsam fortrückenden Gestalten erkennen, auf denen das SonUeberall herrschte dabei reges Leben und Treiben: kleine Trupps von Menschen kamen und gingen von und nach allen Richtungen, und von Nenschen kame ,ost.— der Sheriff fuhr empor und nahm rasch in dem Städtchen)“, aus der Tasche, das er gewöhnlich bei sich trug. Während er es auszog, wandte er dabei den Blick nicht ab von dem Paradies, und bald hatte er auch mit dem Glase den Platz gefunden, den er suchte; sein heimliches Lächeln, mit dem er hindurchschaute, beie. bos du Bombe geplatzt,“ schmunzelte er dabei leise vor sich „Alle Wetter, sie werden ihm noch das Zelt über dem Kopf zusammenreißen— und aus der rothen Flat strömen sie nur so hinin— Briars hat jedenfalls Lärm geschlagen— prächtiger Kerl der Briars! Wenn der Holzkopf klug gewesen wäre und sein Maul gehalten hätte, konnte ihm nichts bewiesen werden. Die Hoosiers sagten schon selber nichts, und sein Gold war er doch los. Daß ihm das keine Jury in den Minen wieder zugesprochen hätte, mußte er wissen. Aber der Geizteufel stak ihm in den Knochen, und jetzt mag er die wieder; hahaha, der besieht sich, den Volksaufstand aus der Vogelperspective, und wenn er zurücklommt, wird er eine Versammlung einzuberufen haben, um einen neuen Alcalden zu wählen.— Wenn wir ihn wenigstens auf diese Art nicht los werden, behalten wir ihn betrachtete er sich das rege Leben in der Stadt; wenn sich aber auch die einzeln hin= und herlaufenden Menschen deutlich erkennen ließen, war das Glas doch nicht scharf genug und die Enteee. bestimmte Persönlichkeiten damit zu unterscheiden, Volkommen befriedigt, schob er es endlich wieder zusammen, steckte, kinder bezieht.— Von der letzten„altkatholischen“ Synode schreibt man einem liberalen Blatte u..:„Der Bankettsaal war mit den eigens zu diesem Zwecke von einem Maler dargestellten Porträts von Dr. August Keller, Munzinger, Döllinger, Friedrich, Reinkens und Herzog geziert. Dazu bemerkt ein anderes, erzradicales Blatt, der„Schweiz. Handelscour.“:„Wir haben nun nichts dagegen, wenn die menschliche Anerkennung nicht erst den Todten zu Theil wird, aber mit solchen Spielereien den Spott der Gegner geflissentlich herausfordern, sollte man doch unterlassen.“ Bei diesem Bankett toastirten ebenfalls Leute, von denen wir wissen, daß sie seit mehr als 20 Jahren keine Kirche mehr besucht hatten. Die liberale„altkatholische“ Presse fährt seit der Synode über die „conservative“ Haltung Herzogs auf dieser Synode in einer Weise her, als gelte es, in einem ultramontanen Blatte denselben herunterzumachen. Belgien. A Brüssel, 2. Juni. Gleich den„Freunden und Brüdern“ in Deutschland haben nunmehr auch die belgischen Liberalen einen Feldzug gegen den Beichtstuhl eröffnet. Wie die Führer des Liberalismus Frère=Orban, Bara u. s. w. in der Kammer ausführten, betrachten sie das Beichtinstitut als ein gefährliches Mittel zur Fanatisirung und Corrumpirung der Massen, welches besonders zur Wahlzeit zur Anwendung komme. Es sei daher dringend geboten, den Beichtstuhl durch ein eigenes Gesetz seiner Immunität zu entkleiden und unter Kontrole zu stellen. Natürlich wies die conservative Majorität diese lächerlichen Angriffe auf ein so nützliches Sacrament der Kirche mit Entschiedenheit zurück, weshalb die liberalen Herren sich mit der Zukunft, die sie wieder an's Staatsruder bringen werde, vertrösteten. Hoffentlich wird das katholische Volk dafür sorgen, daß diese Zukunft noch nicht sobald anbrechen wird, indem ja der Liberalismus immer offener seine subsersiven Tendenzen zur Schau trägt.— Die Liberalen der verschiedenen Schattirungen, die anfangs über die Wahl des socialistischen Abgeordneten Janson in Brüssel sich unzufrieden zeigten, haben nunmehr mit Herrn Janson Frieden geschlossen und diesen auf einem gemeinsamen Versöhnungsessen gefeiert. Bei dieser Gelegenheit kündigte der Held des Tages, Janson, der Kirche den Krieg an, weil sie erkläre,„daß im jenseitigen Leben eine Macht existire, die in unseren Tagen, welche die Abschaffung der Todesstrafe gesehen haben, den Bürger zu ewigen Strafen verdamme, der seinem Gewissen folgend votire." Da werden wir es wohl in Bälde erleben, daß Janson gleich seinen Vorgängern zur Zeit der französischen Revolution den Antrag stellt, den lieben Herrgott abzusetzen, weil er nicht mehr auf der Höhe der Zeit steht. Armer Mann!— Die am 28. Mai Statt gehabten Wahlen zu den Provinzialräthen sind durchgängig zu Gunsten der kathol. Partei ausgefallen, wie vorauszusehen war. Zur Börsensteuer. Die„Deutsche volkswirthschaftliche Correspondenz“ schreibt: Unter den Stempelsteuern, welche zur Beseitigung der Matrieularbeiträge und zur Eröffnung neuer Einnahmequellen für das Reich vorgeschlagen werden, nimmt die sogenannte Börsensteuer eine hervorragende Rolle ein. Seit längerer Zeit ventilirt, wurde sie bereits in der vorigen Legisiaturperiode dem Reichstage zur Genehmigung vorgelegt, jedoch unter Hinweis auf die günstige Finanzlage, welche die Einführung neuer Steuern nicht nöthig erscheinen lasse, abgelehnt. Jetzt wird man sich mit diesem Crunde für die Ablehnung einer Börsensteuer nicht mehr behelfen können. Die finanziellen Verhältnisse des Reiches sind augenblicklich wenig versprechend und die Matricularbeiträge für einzelne Staaten so drückend geworden, daß man mit der Einführung neuer Steuern auch im Reichstage sich schon vertraut gemacht hat. Speciell hat die Börsensteuer wohl die größte Aussicht auf Annahme. Man braucht in der That kein geschworener Feind der Börse zu sein, welche sich in den letzten Jahren allerdings nicht gerade mit Ruhm bedeckt hat, aber deren Thätigkeit und Existenz für den Handel doch immerhin unentbehrlich ist, um die Besteuerung ihrer Umsätze zu acceptiren: dieselbe ist vielmehr eine einfache Forderung der Gerechtigkeit. Wenn die Uebertragung von Immobilien mit einer unstreitig zu hohen Steuer von 1 pCt. des Kaufpreises belegt ist, so erscheint es nur billig, daß auch der Kauf und Verkauf von anderen Werthen in ähnlicher Weise besteuert werde. Im Princip findet denn auch eine Börsensteuer, ausgenommen vielleicht die Börsenmänner selbst, bei Allen Anklang. Die Frage ist nur, in welcher Weise und in welchem Betrage dieselbe erhoben werden soll. Der Ende 1875 dem Reichstage vom Finanzminister Camphausen vorgelegte Entwurf einer Börsensteuer schlug die Besteuerung eines jeden Schlußscheines, gleichviel auf welche Summe er lautet, mit 25 Reichspfennigen vor. Dies ist nicht nur ein viel zu geringer Betrag im Verhältniß zur Besteuerung der Umsätze der Immobilien, sondern auch eine ungerechtfertigte Begünstigung des Großcapitals. Wir find deshalb mehr geneigt, den Ausführungen Perrots beizupflichten, welcher in seiner Schrift:„Die Börse und Börsensteuer“ eine Besteuerung der Börsenumsätze im Verhältniß zur Höhe derselben fordert. Abgesehen davon, daß sich auf diese Weise höhere Erträge aus der Börsensteuer erzielen lassen würden, dürfte dieser Modus auch der Besteuerung der Uebertragung von Immobilien, welche auch nach dem Verhältniß der übertragenen Werthe erfolgt, mehr entsprechen. Besondere Schwierigkeiten dürften dieser procentualen Besteuerung an und für sich nicht entgegenstehen, da die Börsenagenten ihre Courtage auch nach der Höhe der Umsätze berechnen. Freilich läge bei größeren Umsätzen die Gefahr der Defraudation sehr nahe, welche sich indessen durch gesetzliche Maßregeln zum größten Theile beseitigen läßt. Vermischte Nachrichen. * Mainz, 3. Juni. Wegen der Excesse am diesjährigen Kaisersgeburtstage sind 18 Militärpersonen zu Festungsstrafe verurtheilt und sofort nach Ehrenbreitstein resp. Erfurt abgeführt worden. * Dorsten, 3. Juni. Das„Dorst. Wochenblatt“ schreibt in eigener Angelegenheit:„Vorgestern Nachmittag um 5 Uhr begab sich der Redacteur des„Dorst. Wochenblattes“, der Buchdruckereibesitzer und Verleger Herr M. J. Reichartz hierselbst, zur Verbüßung einer Gefängnißstrafe von drei Monaten in die hiesige Gefängnißanstalt. Dieses Urtheil ist erlassen durch eine in der Politischen Rundschau zu Nr. 9:(20. Nov. 1875) enthaltenen, auf Bayern bezügliche Stelle, und wurde auf Beleidigung eines Bundesfürsten(des Königs von Bayern) erkannt. Das Urtheil des königlichen Kreisgerichts wurde vom königl. Appellationsgerichte zu Münster bestätigt und die eingelegte Nichtigkeitsbeschwerde vom königl. Obertribunal zu Berlin unterm 9. November 1876 zurückgewiesen.(Die betreffende Stelle war dem„Westf. Volksblatt wörtlich entnommen und der Redacteur des selben, Herr J. Honcamp in Vaderborn, nachträglich in Anklagestand versetzt, mit zwei Monaten Festungshaft bestraft.) Befindet sich 2c. Reichartz nunmehr auch hinter Schloß und Riegel in tiefernsten Betrachtungen über das zu begehende Bischofs=Jubiläum Sr. Heiligkeit unseres Papstes versunken, so bleibt ihm doch der Trost, daß er am 1. September der Freiheit wieder zurückgegeben wird und Sedan mitfeiern kann. * Münster, 1. Juni. Wie der„Westf. Merk. vernimmt, wird der Provinzial=Landtag von Westfalen am 8. Juli eröffnet werden. § Brückenau, 2. Juni. Unsere durch die Feuerbrunst fast ganz zerstörte Stadt erhebt sich wieder aus den Trümmern, schöner als sie zuvor gewesen ist. Zur Zeit sind noch 150 Italiener mit Ziegelbrennen beschäftigt. Die meisten Häuser werden aus weißem und rothem Sandstein gebaut. Es sind schon so viele fertig gestellt, daß die eintreffenden Badegäste leicht Unterkommen finden. Habelschwerdt, 1. Juni. Von Herrn Pfarrer Ardelt in Langenbrück geht dem hiefigen„Gebirgsboten“ folgende Erklärung zu:„Bei dem in Folge des Culturkampfes sich immer schroffer zuspitzenden Gegensatze zwischen treukatholisch und unkatholisch— muß namentlich jeder Priester den Schein vermeiden, als sei er seiner heiligen Kirche nicht von ganzem Herzen ergeben.— Aus dieser Ursache hauptsächlich— habe auch ich auf die weitere Annahme der staatlichen Gehaltsbeiträge in Höhe von jährlich 762 Mark 50 Pfg. Verzicht geleistet. Hochachtungsvoll Ardelt, Pfarrer." * Constanz, 3. Juni. Endlich ist der Fuchs aus dem Bau, schreibt der„Bad. Beobachter“. Die hiesige Zeitung hat mit Veröffentlichung des Goldschmidt'schen Berichtes begonnen.— Bei der gestrigen Abstimmung des Stadtrathes in Betreff der Pensionsgewährung an Stromeyer soll Stimmengleichheit vorhanden gewesen sein, worauf der vorsitzende Bürgermeister die Entscheidung für die Pensionsbewilligung gegeben habe. Die Angelegenheit dürfte nun in Bälde an den Bürgerausschuß gelangen. = Kissingen, 4. Juni. Auch in diesem Jahre hat der König von Baiern dem Fürsten Bismarck, während der Dauer seiner Badekur, Equipagen und Dienerschaft zur Verfügung gestellt.— Seit vorgestern ist auch die Königin von Neapel zum Gebrauche der Kur hier eingetroffen. X Würzburg, 4. Juni. Hier wurden 3 Personen wegen dringenden Verdachtes der Falschmünzerei verhaftet. Die jüngsten Gerichtsverhandlungen constatiren aufs Neue die zunehmende Zügellosigkeit der Schuljugend. 2 Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren wurden mit 14 Tagen Gefängniß bestraft, weil sie Zuckerwaaren im Werthe von 90 Mark gestohlen hatten. Speier, 4. Juni. Vor einigen Tagen wurde hier von Dieben ein Bierkeller erbrochen, und 5 Faß Bier ausgetrunken, sowie die Vorräthe an Cigarren weggeräumt. Auf die ausgeleerten Fässer schrieben die Diebe:„Die Speyerer Kinner hawe Dorscht!" Recht heitere Zustände. Fürth, 4. Juni. Die deutsche Lehrer=Versammlung hat bezüglich der Orthographie einen Antrag angenommen, worin der Wunsch ausgedrückt wird, daß über die Beschlüsse der Berliner Conferenz hinaus das phonetische Princip zur Geltung kommen sollte. Als Ort für die im Jahre 1879 stattfindende Versammlung wurde Braunschweig gewählt. ** Die längste Brücke, die je über einen fließenden Strom gebaut wurde, wird die jetzt im Bau befindliche Brücke über den Tay in Schottland sein. Sie wird eine Länge von 10,312 Fuß haben. Die Kosten der Brücke sind auf 220,000 Pfd. Sterl. veranschlagt. *e Einen Possen hat die neue Rechtschreibung einer jungen Erzieherin, welche zu den vorzüglichsten Schülerinnen eines Instituts gehörte, gespielt. Dieselbe hatte durch die Empfehlung ihres Lehrers eine Stellung in dem Hause eines reichen Gutsbesitzers in Aussicht. In ihren Briefen an den zukünftigen Prinzipal hatte sie sich nun der von ihrem seitherigen Lehrer aufgestellten Orthographie bedient, was den Gutsbesitzer bewog, dem Director des Instituts die Mittheilung zu machen, daß er sich schon anderweitig mit einer Erzieherin versehen habe, da leider die von ihm empfohlene Dame des Deutschen noch zu wenig mächtig sei. ee Eine Federzeichnung von Rubens ist, wie man der Herm. Zeitg.“ aus Fogaras schreibt, im dortigen Kloster aufgefunden worden. Das den gekreuzigten Christus darstellende Bild, das 97 Centimeter hoch und 44 Centimeter breit ist, hat unter Anderm folgende in lateinischer Sprache verfaßte Aufschrift:„Jesvs avtem iterym clamans voce magna, emisit spiritvm. Peter Pavivs Rybens pinzit- und die sichtbar später nachgezeichnete Zahl 366; da nun aber P. P. Rubens im Jahre 1640 gestorben, so steht erstere Zahl zur letzteren im schroffsten Gegensatze. Es ist nur von einer fachmännischen Untersuchung abzuwarten, ob dieses Bild Original oder nur eine Copie ist. ## Vorzügliche Art, Pflaumen einzumachen. Man wählt die schönsten und größten Früchte dazu, und zwar im Zustande völliger Reife, drückt die Steine an der Seite heraus, wo sich der Stiel befindet, und legt die Pflaumen dann in ein ziemlich flaches Porzellangefäß. Nun kocht man auf ein Schock derselben ½3 Kilo guten Zuckers, übergießt die Pflaumen damit, deckt sie zu und läßt sie während der Nacht so stehen. Am nächsten Tage kocht man den Zucker mit dem aus den Früchten gezogenen Safte ziemlich dick ein, gießt ihn abermals darüber und stellt das Ganze sodann einige Tage an einen nicht zu warmen Ort. Danach gießt man die Pflaumen auf ein Haarfieb, läßt allen Zucker ablaufen, breitet sie auf Blechplatten aus und läßt sie in einem mäßig geheizten Ofen nicht zu hart trocknen. Von vorzüglichem Geschmack geben so eingemachte Pflaumen das feinste Compott. Abhandlung Parker's, ins Lateinische übersetzt, unter dem Titel: Do variis stracturamus generibus penes Romanos veteres besonders heraus. zugeben. Für die weitesten Kreise besonders interessant ist die Abhandlung über das Forum, gewissermaßen das Herz des römischen Staatsorganismus, so lange wenigstens als der Cäsaren=Despotismus nicht alle politische Lebensthätigkeit an sich gerissen oder aufgesogen hatte. Durch die in neuester Zeit stattgefundenen Ausgrabungen auf dem mit Baulichkeiten und Kunstwerken verschiedenster Art ausgestattet gewesenen Platze hat derselbe seine Physiognomie nicht bloß wesentlich geändert, sondern es ist dadurch zugleich möglich geworden, in Betreff fast aller Punkte bisher Zweifelhaftgewesenes aufzuklären und festzustellen. Selbst für diejenigen, welche der englischen Sprache unkundig find, ergeben die dem Texte beigefügten, nach Photographieen trefflich gefertigten 28 Abbildungen so viel Belehrung, daß sie sich eine klare Vorstellung sowohl von der früheren, als von der jetzigen Erscheinung des Forums und dessen Zugehörigkeiten zu machen vermögen. Im Texte findet sich alles Einzelne, unter quellenmäßiger Darlegung seiner Geschichte, gewissermaßen reconstruirt, oder doch kritisch beleuchtet. Zweifelsohne wird unter den Fachmännern des Hin= und Herstreitens über gar Manches noch viel werden, bevor von festen wissenschaftlichen Errungenschaften allerwärrs die Rede sein kann; jedenfalls aber bleibt unserem Verfasser stets das Verdienst, in reiner, im besten Sinne des Wortes populärer Weise den Grund zu einer wahrhaftigen, nicht blos aus Büchern, Manuscripten und Inschriften geschöpften Geschichte der ewigen Stadt gelegt zu haben. Das ist denn auch das Ziel, welches er sich gleich beim Beginne seiner Arbeiten gestellt hatte, wie er in der sehr lesenswerthen Einleitung zu der auf die Via sacra bezüglichen, mit 16 Bildtafeln versehenen Abhandlung sagt. Nicht selten wird die während der christlichen Periode entsandene, vom Lateran ausgehende Via sacra oder Sancta mit der altrömischen Via sacra verwechselt, welche letztere, wie Parker näher darthut, am südöstlichen Ende des Forums bei dem Tempel des Antonius und der Faustina begann und sich nach dem Titusbogen hinzog. An diese Straße reiheten sich Bau= und Kunstwerke der mannigfaltigsten Art, deren bloße Aufzählung unsere Leser schwerlich interessiren würde, deren Beschreibung aber, selbst mit den eigenen Worten des Verfassers, ohne die Beihülfe der Abbildungen eine auch nur annähernd klare Vorstellung von dem vormals Dagewesenen und dem noch Vorhandenen nicht zuwege bringen könnte. Es ist zuvor bereits darauf hingedeutet worden, daß das Bestreben Parker's hauptsächlich dahin geht, die römische Alterthumskunde zum Gemeingute der gebildeten Welt zu tachen. Zu diesem Zwecke, zum Theil aber auch um die so kostspieligen Lusgrabungen immer weiter ausdehnen und Bedrohtes retten zu können, hat er den Anstoß zur Begründung eines Fonds(Roman explorationfund) gegeben, der bis jetzt fast ausschließlich von seinen Landsleuten, am wenigsten von Deutschen, genährt worden ist. Außerdem ergibt ein durch Herrn Parker ins Leben gerufenes oder doch am Leben erhaltenes Organ der in Rom bestehenden englisch=amerikanischen archäologischen Gesellschaft: Forbes tourists directory, wie derselbe durch öffentliche Vorträge und durch belehrende Unterweisungen bei Ausflügen, in Gesellschaft von Kunstfreunden, seine Forschungen möglichst nutzbringend zu machen sich bemüht. Trotz der bisherigen rastlosen Anstrengungen scheint seine Arbeitskraft, statt nachzulassen, im Wachsen begriffen zu sein. Die Verlagshandlung von Murray in London kündigt eben an, daß von ihm verfaßte Publicationen über das Colosseum, die römischen Wasserleitungen, die Ausschmückung der christlichen Kirchen Roms, die dortigen Gräber, die Katakomben, die Burgen, Paläste und Gärten theilweise bereits unter der Presse, theils nahezu vollendet seien. Denjenigen, welche ihm etwa sich überstürzende Vielschreiberei schuld geben möchten, sei hiermit das:„Mach's besser!“ entgegengerufen. Nur allzu oft lassen unsere Stubengelehrten den Spruch unbeachtet, daß das Bessere der Feind des Guten ist. Es gibt Viele, die sich für vorchristliche Alterthümer wenig oder gar nicht interessiren; in Rom sind die christlichen so sehr mit den vorchristlichen verwachsen, daß das Studium der einen und der anderen kaum getrennt statthaben kann. Dies bekunden auch die so verdienstlichen Arbeiten Parker's, und so seien dieselben denn hiermit den Kunstfreunden beider Richtungen bestens empfohlen. A. Reichensperger. Handel und Verkehr. Jeder Börsentag läßt uns die Wahrnehmung machen, daß sich die Zahl der Käufer für deutsche Eisenbahnactien vermindere. Die Gründe liegen nahe. Einmal ist es die übermäßige Gründungs= und Baulust der Verwaltungen, für die das Publikum— wir lassen, dahin gestellt, ob mit Recht oder Unrecht— seine auf Persönlichkeiten beruhende Erklärung hat. Wir haben erst in jüngster Zeit gesehen, daß der Capitalbedarf der Bahnen noch kein Ende hat und daß selbst die wenigen, denen das Vertrauen bis zuletzt zugewandt geblieben, dieses Vertrauen verscherzen. es in die Tasche und streckte sich dann behaglich unter dem hohen Baume aus, um durch dessen Zweige zu dem Himmel aufzuschauen, und blieb da so lange liegen, bis ihm die Augen endlich schwer wurden und er in einen leichten Schlummer fiel.(Forts. folgt.) Literarisches. The Forum Romanum and sacra. By + Der Dom zu Limburg an der Lahn. Die Restauration unseres schönen Domes geht in der erfreulichsten Weise vorwärts, Ende Juni d. J. hoffen wir darin wieder Gottesdienst halten zu können. Unter der Oberleitung des durch sein berühmtes Werk über die Sophien= Kirche weltbekannten Salzenberg führt der Maler Wittkopf aus Westfalen die Erneuerung der wieder aufgedeckten alten Wandgemälde mit ebenso großer Geschicklichkeit wie Gewissenhaftigkeit durch. Es wird streng daran festgehalten, daß nur das wirklich Vorhandene erneuert wird, ist auf einem Spruchbande die Schrift nicht mehr lesbar, so bleibt es leer, jeder Pinselstrich, jede Linie werden nur auf der Grundlage des noch wiederherstellbaren alten Zustandes geführt. Auf diese Weise erhält die neue Ausmalung ein eben so großes archäologisches, wie ästhetisches Interesse; es wird der Dom von Limburg als Paradigma der Restauration mittelalterlicher Wandmalereien angesehen werden können. Wenn das moderne Auge, das der hellen Farben entwöhnt ist, den Dom überrascht wird, so folgt bald dem ersten Wandmalerei ordnete bch u des Schönen und Harmonschen; die der Architektur unter, sie dient einfachen Formen derselben zu heben und zum vollen klaren Verständniß des Beschauers zu bringen. Die großen Mauerpfeiler werden in ihrer kräftigen Massenhaftigkeit in der einfachen Steinfarbe gelassen, das Auge findet auf ihnen Ruhepunkt, während die bunten Farben die Bogengurte und Gewölbrippen in wunderbarer Klarheit hervortreten lassen. tonisch wichtige Glied wird vollständig erkennbar, das kleinste kommt zu seiner Wirkung. Wunderbar schön treten die dunkeln Säules as e unr ue eir Gund ur uuz Weihecdal ien Seicscasen doe hansiasch an C Kbelans nd ein noch jugendlicher h. Georg sind von großer Schönheit und fast untadelhafter Zeichnung. Ein Christus am Kreuze in dem Zwickel zweier sich schneidender Bogen in dem rechten Chore des Querschiffes löst mit ungewöhnlichem Geschicke die schwere Aufgabe, als decoratives, durch die Architektur gebotenes Ornament, und als bildliche Darstellung an und für sich gleichmäßig kräftig zu wirken. Gegenwärtig sind die Fenster im Chore noch mit hellem Glase versehen, wenn sie buntes Glas erhalten haben, dann werden die jetzt vielleicht zu stark wirkenden lebhaften Farben angemessen gedämpft, die unbedingt richtige Stimmung erhalten. Sind dafür zur Zeit auch noch keine Mittel vorhanden, so ist gar nicht daran zu zweifeln, daß dieselben beschafft und damit das herrliche Werk zur höchsten Vollendung geführt werde. the Via John Henry Parker, London, Murray 1876. Mag auch eine Zeitung im Allgemeinen kein geeigneter Ort zur Besprechung streng=wissenschaftlicher Arbeiten sein, jedenfalls könnte in Bezug auf das vorstehend bezeichnete, dieser Kategorie angehörende Buch eine solche ausnahmsweise hier Platz greifen, da der darin behandelte Gegenstand für die ganze gebildete Welt von hoher Bedeutung ist. Das Nachfolgende bezweckt indeß keineswegs eine kritisch vorgehende Würdigung jenes Buches, und zwar schon um deswillen nicht, weil es dem Einsender an den hierzu erforderten Kenntnissen mangelt; vielmehr soll eben nur durch eine einfache Anzeige die Aufmerksamkeit des deutschen Publicums in größerem Maße, als es bisheran der Fall war, für dasselbe und mit ihm in Verbindung Stehendes in Anspruch genommen werden. Es kann dahin gestellt bleiben, ob das dem Buche zuvor zugetheilte Prädicat „streng=wissenschaftlich“ Seitens der die klassische Literatur als ihre Domaine betrachtenden Gelehrtenzunft gutgeheißen wird; jedenfalls gebührt Herrn Parker die Anerkennung, daß er durch seine Studien und Publicationen praktische, in das Leben greifende Resultate erzielt hat, wie deren wenig Fachgelehrte aufzuweisen im Stande sind. Nachdem er seine unermüdliche Thätigkeit während des größten Theils seiner Laufbahn der Wiederbelebung der christlich=germanischen Kunst in erfolgreichster Weise gewidmet hatte, nahm er seinen gewöhnlichen Aufenthalt in Rom und warf sich dort mit einem wahren Feuereifer zunächst auf die Erforschung der dem Untergange entronnenen Schöpfungen der vormaligen Weltbeherrscher. Die längst gebahnten, theilweise ausgetretenen Wege verlassend, richtete er sein Augenmerk hauptsächlich auf das Unscheinbare, insbesondere auf die unterirdischen Reste alter Bauwerke, in welcher Hinsicht ihm der Umstand sehr zu Hülfe kam, daß durch die Anlage neuer Straßen und Eisenbahnen das Terrain vielfach durchwühlt ward. Stets war er darauf bedacht, von allem, was irgend bedeutend erschien, oder als solches möglicher Weise im Verfolge sich herausstellen konnte, photographische Abbildungen anfertigen zu lassen, zumal wenn es nur vorübergehend sichtbar zu bleiben hatte. Hierbei blieb er indeß nicht stehen; mittelst Aufwendung bedeutender Kosten veranstaltete er die Herausgabe von nicht weniger als 3300 kunsthistorischen Photographieen römischer Alterthümer, welchen zumeist ein Maßstab und eine gedruckte Bezeichnung dessen, was sie vorstellen, beigegeben ist. Ein jedes dieser Blätter, welche in Rom von Paale und in London von E. Stanford(Haring Croß) zu beziehen sind, kostet einen Franken. Im Hinblick auf die mit diesen Veröffentlichungen verbundene Mühewaltung ist es kaum begreiflich, daß es unserem bereits hochbejahrten Verfasser möglich ward, so wie geschehen, auch schriftstellerisch die römische Alterthumskunde zu fördern. Unter dem Gesammttitel The Archaeology of Rome hat derselbe früher bereits 4 starke Bände veröffentlicht, von wei chgr. zu meiner Kenntniß gekommene hauptsächlich die alten Mauern und Brsestigungen Roms, so wie die dorthin gebrachten egyptischen Obelisken behandeln. Alle Einzelheiten, namentlich die Verschiedenheiten in Bezug auf Material und Technik, werden da durch Wort und Bild zur Anschauung gebracht und Aufschlüsse der überraschendsten Art erzielt, zum Ferichen Prterir den selbst für Solche, die sich die Erforschung des —gischen Alle lihums so zu sagen zur Lebensaufgabe gemacht hatten. So sah sich denn auch u. A. kein Geringerer als L. Visconti veranlaßt, eine Köln, 5. Juni. Cours=Bericht. P5.-Wff-Pulbfss“ 56.25 B Köln. Bow.=B. 64.50 S Colonia,.=V. 6400 B Nach.=Höng. Bw. 00.00 B Köln. Maschd. 99.00 Sladb..=V. 1650 G/Berzelius 50.50 G Köln. Müse. B. 13.00 G Leipziger.=V. 8000 G Boch. Gußft.=V. 20.00 G Kgs.= u. Laurah. 61.006 Magdeb..=V. 2200 B Bonif., B..=S. 27.00 G König Wilh. 17.50 S Vaterl..=V. 3630 G Vonn. Bw..=.65.00 B Louise Tiefbau 13.00 G Westd..=Bank 790 G Centrum,.=S..00 G Mechern. Bw. 148 00 S Köln. Rückvers. 490 G Commerner, 85.50 B Phönix Lit. A. 00.00 S Agripp., Tr.=E. 630 B Courl, Wstf. Bw.32.00 B„ Lit. B. 00.00 S Kh.=Westf. Llycd 550 S Dahlbusch,Bw. 65.00 BRh.=Nass. Bzw. 90.75 S Concord.,.=V. 1930 GDortm. Union.50 B Sieg=Rh. Pr.=A. 00.00 B Germ., Leb.=V. 515 G.=J. M. u. Schw. 42.25G S egena, Schwef.00.00 S Köln. Hagel=V. 310 G Tschweiler.=V. 21.00 G Stadtberger H. 00.00 G Köln. Dampfsch.57.00 G Eff..=F. Union 26.50, G Stolb. St.=.=.81.00 G Düss. do. 60.00 B Germanin, Bw. 00.00,(Styrum, E. J. 00.00 0 Köln. Schleppsch. 50.00G Gelsenkirchener 80.00 G Wstf. Draht=Ind. 00.00 Tauerei Köln 00.00 B Hib. u. Shamrock 26.00 G Wifs..= u..=V. 12.00 P Köln. Bwollsp. 87.00 GHörder.=V. 23.00 B„„ L. R 00.00 Rhein. Bauges. 60.50 S Humboldt 00.00 Witt. Waffenf. 46.00 S Bank=Actien. Amsterdamer B. 79.00G D. Reichsbank 154.00 G Meining..=Pf. 100.258. Antwerp..=B. 56.75b6 Disc.=Comm. 92.00 G Oest. Credit=.226.00pli. Bankf.Rh.x. W. 51.00 B Efsener Credit 6600 B Rh.=Wstf.=B. 41.50 B Barmer Bankv. 79.00 G Kölner Privatb. 119.00 G Schaafsh..=Z. 53 25 bz Berg. M. B. 76.00 B Köln. Wechsl.=B. 71.00 G Südd. Imm.=E. 79.00 K Darmst. Bank 90.00 G/Luxemb. Bark 89.75 G In= und auslandische sonos. Preuß. Rente 103.40 B Baier 4%.=A. 120.00 G Oeft. Credit=L. 285.00 G Nr.=St.=.34% 145.00 G Franzö'. Rente 00.00„ 1860er=L. 98.00 B Pr. St.=Sch. 31% 93.00 G Harzer 5%.=O. 00.00„ 1864.7S. 250.00 B Amerie. A. 1881 103.00G.=Md.34.=A. 110.00B„ Silber=R. 52.00 G „1885 ½ 1/1 00.00 G Köln. Stadt=O. 100 25 B Rheinpr.=Obl. 101.50 G „ 1885 ½ ½ 98.906„„ neue 100.25 B Rh.=Wests. Rtb. 97.00 S Bad. 4% Pr.=A. 118.00 G Krupp..=O. 104 50 G Eisenbahn=Privritäts=Obl igat ionen. Bg.=Ml..S. 84.75 B Köln=M. 1. E. 100.00 G Rhein. 44% 99.75 G 5. S. 98.25 G ". 6. S. 98.25 G „„ 7. S. 103.00 B " Nordb. 103.00 B Kh.=Nahe gar. 100.50 G 2. 3. 4. 5. 6. 103.75G„ 5% 103.25 bz 99.25 Gl„.=K. 44% 99.75# 93.10 B/„ K. C. 44% 99.50 B 90.25 GOest.=Fr. Stst. 310.00 G 98.00 GOef.=Sdl.(Tb.) 223 00 G Eisenbahn=Stamm=Ackten. #achen=Mastr. 00.00 B Köln=Nd..B 00.00 G Rheinische 99.85 G Amsterd.=Rott. 00.00 Mainz=Ludw. 84.00 G/„ Lit. B 91.50 G Berg.=Märk. 72.25 GOberschles. 4 C 116.00 B Rhein=Nahe 00.00 Caliz.(Karl=Ld.) 00.00 Oest.=F. S. 360.006 März Rumän. Eis.=K. 00.00 Köl.=Mindener 91.00 B Oest. Sdl.(Lb.) 123.00 B, Wechsel= Course. Amsterdam, k. 169.60 B Antw.Brüssel,.81.30 BLondon, 3 M. 20.37 2 „ 2 M. 168.65 G„ 2 M. 80.90 G Wien, kurz 160.50 G Paris, kum 81.35 Bsondon, kurz 20.465 B]„ 2 N. 159.50 C Köln, 5. Juni. Geldeours. 20=Franken=St. Wilhelmsd'or =Franken=St. Livre=Sterling Imperials Gold=Dollars 16.29B, 16.25 G 00.00 B, 1691 G .00 B,.051 G 20.40 B, 20.36 G 16.74B, 16.69 G .19B..17 6 Franz. Banknoten 81.50 B, 81.25 G Belgische Englische Hesheraich Pesterteich. Russische 81.45 B. 81.20 C 20.484 B, 20.4418 .6990 B,.6910 G .00 B,.00.02 .00 B..00.08 Köln=Mindener=Prämien=Antheil=Scheine. Bei der am 1. d. in Hamburg stattgefundenen Verloosung wurden folgende Serien gezogen: 30 2227 2353 und 3474. Die Prämienziehung erfolgt am 1. August. Badische 100=Thlr.=Loose von 1867. Bei der am 1. d. stattgehabten Verloosung fielen auf folgende Nummern höhere Gewinne: 70,000 fl. auf Nr. 113,253; 14,000 fl. auf Nr. 66,026; 7000 fl. auf Nr. 98,162; 2800 fl. auf Nr. 111,117; 1400 fl. auf Nr. 88,841 und 119,499. Die Zahlung erfolgt am 1. August.„, 8 Haltgehabten VerOesterr. 150=Fl.=Loose v. 1864. Bei der am 1. o. stattgegagten Verloosung fielen auf folgende Nummern höhere Gewinne: 200,000 fl. auf Nr. 37 der Serie 2918; 20,000 fl. auf Nr. 26 der Serie 3933; 15,00 fl. auf Nr. 40 der Serie 2918; 10,000 fl. auf Nr. 82 der Serie 914; 5000 fl. auf Nr. 70 der Serie 2918 und auf Nr. 77 der Serie 424. Außerdem wurden noch folgende Serien gezogen: 216 403 882 1385 183 2283 2527 2604 2650 und 3821. Zahlung erfolgt am 1. Septemoer. Verantwortlicher Redacteur: J..: Hermann Moesk:s in Vom.— Verlag: P. Hauptmann.— Druck der Hauptmann'schen Buchdruckerei in Vonn(Sürst Nr.).