6. Jahrgang. Bonn, Samstag den 27. Januar 1877. Nr. 24. Abonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn 4 RMark; bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark. Organ für das Kakholische deutsche Folk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren für die Petitzeile oder deren Raum 15 RPfennig. Mit dem 1. Februar eröffnen wir ein zweimonatliches Abonnement auf die„Deutsche Reichs=Zeitung. Preis 2 Maik 67 Pf. Bestellungen für auswärts nehmen sämmtliche Post=Anstalten, für Vonn die Expedition, Sürst Nr. 5, entgegen. Einige Probeblätter werden von uns stets franeo und gratis geliesert. Die Orientfrage und der Schluß der Conserenz zu Gonskeantnpel. V Aus slavischem Lande, 23. Jan. Die Conferenz im russischen Botschafter=Hotel der Vorstadt Pera ist im Sande verlaufen. Gestern ist Lord Salisbury abgereist, heute früh Ignatiew, Nachmittags Zichy, Calice und Werther; morgen wird Bourgoing, Donnerstag Elliot, am Freitag den 26. d. Mts. endlich Chaudordy und Corti abreisen. Dann gehört die Hohe Pforte ganz sich selbst an und hat nicht mehr zu befürchten, daß die bösen Gesandten ebensoviele Spione seien.— Wohl hat Ignatiew am Schlusse der diplomatischen Sitzungen eine so milde und friedliche Rede gehalten, daß seine Collegen höchlich erstaunt und tief erbaut waren; wohl flötet die Bourgeoisie Presse ein idyllisches Friedenslied; wohl rathen englische Blätter dem nordischen Kolosse, er solle mit den bisherigen Erfolgen zufrieden sein, da der Khalife sich— ärgerlich genug für das absolutistische Rußland— constitutionell gemacht habe: aber trotz Allem läßt sich die Frage nicht unterdrücken: ob denn immerhin der Krieg zu erwarten sei. Wir können leider nur mit Ja antworten. Unser Erdtheil erdröhnt unter dem schweren Gewichte der orientalischen Frage, die Mächte rüsten: Rußland sehr laut, die Türkei sehr laut, Oesterreich sehr still, Preußen=Deutschland umfassend und ohne Aufsehen, Frankreich mit klugverhüllter Energie, England zu Wasser und zu Land. Und dies Alles sollte nur zum Zeitvertreibe sein, gar in den Tagen einer so schrecklichen volkswirthschaftlichen Krisis? Credat Judaeus Apella. Wir gehen einem Kriege entgegen, vielleicht dem größten, welchen die Geschichte kennt. Vor Allem ist die Frage zu beantworten, wie sich Rußland infolge der ablehnenden Antwort der Pforte gegenwärtig stellt? Es ist durch den türkischen Trotz rundweg abgewiesen, durch Midhat's papierene Constitution gefoppt, im Angesichte der Großmächte gedemüthigt, vor der slavischen Welt bloßgestellt. Wenn es jetzt noch den Säbel in der Scheide behält, so verliert es gänzlich jenen Macht=Zauber, welcher ihm besonders in den letzten zwei Jahren einen so dominirenden Einfluß in Europa verliehen hat. Man täusche sich nicht, Rußland muß losschlagen; und wollte der im Herzen friedfertige Czar zurückhalten, so wäre die Dynastie Romanow in Frage gestellt, denn die herrschende Partei im Norden heult nach dem Kriege, allerdings mit sehr anti=dynastischen Hintergedanken, die aus der„Befreiung der Slaven=Welt" phosphoresciren. Und in der That hat Alexander II. sofort nach Bekanntwerden des ablehnenden Beschlusses der Pforte den General Velitschko, Präsident der Mobilisirungs=Commission, zu sich beschieden und beauftragt, Alles für die Mobilisirung der Garde(12 Regimenter Infanterie, 3 Regimenter Kavallerie) vorzubereiten. Die genannte Commission hat auch bereits die Arbeiten in dieser Richtung in Angriff genommen und hofft, binnen drei Wochen die Garde auf den Kriegsfuß setzen zu können. Bekanntlich aber ist die Mobilisirung der Garde in Rußland das allerletzte Signal zum Kriege. Es liegt ein furchtbares Verhängniß in dieser eisernen Nothwendigkeit, durch welche das nordische Reich in den Krieg gezerrt wird, mag es wollen oder nicht. Die Gier nach Constantinopel kann ihm zum„Todes=Appetit" werden. Und die Türkei? Sie glüht von Kampflust und Fanatismus, so daß sogar der Groß=Rabbiner zu Stambul im Nationalrathe es angezeigt fand, das überaus kostbare jüdische „Gut und Blut" dem Sultan anzubieten. Der Türke weiß, daß die russische Armee seit dem kaiserlichen Ukas vom 1. October 1874, welcher die allgemeine„Wehrpflicht“ einführte, im nämlichen Grade an Tüchtigkeit abgenommen hat, als sie an Zahl gewachsen ist; es weiß nur zu gut die schauerliche Corruption, welche in der russischen Civil= und Militär=Verwaltung eingerissen ist und selbst die bestgemeinten Regierungs=Maßregeln illusorisch macht. So ist z. B. die Süd-Armee im desolatesten Zustande zu Kischenjew angelangt, mit Hunger und Typhus, mit erfrorenen Gliedern und mit allen Zeichen gelittener Noth; ja seit Wochen spötteln die Wiener Witzblätter, daß in gewissen Pulverfässern bloß harmloser Kohlenstaub verpackt gewesen sei. Wem fällt da nicht der Vorwurf ein, welchen Bakunin(A mes amis Russes et Polonais, p. 3) dem russischen Gouvernement schon im Jahre 1862 machte:„Der gänzliche Mangel der Wahrheit, die Lüge an allen Orten und in allen Dingen!“ Darum schrecken die hohen Ziffern der nordischen Armee den Türken durchaus nicht; er ist mit seinen etwa 100,000 Mann in Donau=Bulgarien gar nicht bange Die Tochter des Spielers. Roman von M. Ludolff. (Fortsetzung.) In ihrem Verlaufe wächst Burko's Gelddurst, Monde und Jahre schwinden für ihn im Ringen und Jagen nach vermehrtem Besitz, während sie für Mary sanft und ruhig dahin fließen im stillen Geleise seliger Zufriedenheit mit ihrem Glück, in hoher Freude über ihr blühendes, liebliches Töchterchen, das sich mit jedem Tage mehr und mehr zu einem so holden Kinde entwickelt, wie es nur je Elternherzen erfreute. Etwa sechs bis sieben Jahre zählt die muntere Kleine, als Mrs. Burko an einem heißen Sommerabend mit ihr von einer Ausfahrt heimkehrend, ein leichtes Frösteln in allen Gliedern empfindet. Allmälig gesellt sich eine lähmende Mattigkeit dazu, welche sie nöthigt, sich nieder zu legen, und bald darauf erschrecken die ihren Körper schüttelnden Fieberschauer Helenens Wärterin derart, daß eiligst ein Bote aus der Dienerschaft nach dem Broadway läuft, Mr. Burko zu benachrichtigen. Die Borschaft trifft denselben in einem peinlichen Momente. Schien es doch, als habe die ihn seit so langer Zeit begünstigende Fortuna ihm ihre Huld entzogen; denn seit kurzem war für ihn Verlust Schlag auf Schlag gefolgt, indem alle seine Gewinne versprechenden Speculationen kläglich Schiffbruch erlitten hatten. Doch der stets von den besten Folgen Verwöhnte wollte nicht daran glauben, daß sein altes Glück ihm treulos geworden, mit dem Muthe der Verzweiflung ließ er seiner leichtsinnigen Kühnheit die Zügel schießen und beschloß, mit einem einzigen Schlage Alles wieder einzubringen. Von der ihn beherrschenden Leidenschaft getrieben, setzte er Ehre und Vermögen auf einen Wurf, obgleich er sich eingestehen mußte, daß von dem Ausgange dieses Wagnisses mehr abhinge, als er mit ruhigem Blut überdenken konnte. Je näher daher die Entscheidung winkte, je größer wurde aufreibende Spannung, die leidenschaftliche Hast, die ihn beherrschte. Sein ganzes Gemith war dieserhalb von jener verzehrenden Unruhe erfüllt, als ihm nun, während er mechanisch seine Tagesgegenüber den„300,000“ Mann der russischen Süd=Armee. Ohnehin ist Serbien und Montenegro auf dem Sprunge, einen Separat=Frieden mit der Pforte zu schließen; und die Griechen unter türkischer Herrschaft verwahren sich energisch gegen eine von Rußland zu vollziehende„Slavistrung der Balkan=Halbinsel". Ueberhaupt ist die von Rußland angerufene„flavische Idee" ein doppelschneidiges Schwert, das auch seinem Träger gefährlich werden kann. Das Czarenreich selbst hat seine Polen, die von einer solchen Devise aus dem Munde Rußlands Nichts wissen wollen; es zählt unter seinen Völkern nahezu die Hälfte Richt=Slaven; es hat vor seiner Front die lateinischen Rumänier, die ihm durchaus nicht sympathisch sind; es provocirt mit diesem Rufe die Habsburgische Monarchie, die zur Hälfte aus slavischen Stämmen besteht und eben jetzt energisch gegen die russenfreundlichen Czechen vorgeht, auch mit seinen Sympathien für England und die„reformirte" Türkei kaum mehr hinter dem Busche hält. Sogar jenseits des Adriatico, in Italien, macht sich eine den Rufsen minder günstige Stimmung in Regierungskreisen geltend, da man einsieht, daß ein Drittel der englischen Flotte hinreicht, um die steuerfähigsten Städte des beato regno in Aschenhaufen zu verwandeln und den Piemontesen einen Mahnzettel zu schreiben, über welchem ihnen der Athem ausginge. Fassen wir unsere Betrachtung kurz zusammen, so müssen wir sagen, daß Rußland mit Ehren nicht mehr vom Kriege zurück kann, daß es aber in den acht Wochen, die seit dem 1. Decbr. 1876 verflossen sind, eine ungeheure Einbuße an Chancen für den Sieg erlitten hat. Die Macht, welche die Polen verfolgte und soviele Katholiken zu Bekennern und Martyrern stempelte, welche selbst am allerwenigsten die„Humanität" beobachtete, will nun diese Waare dem Türken aufoctroyiren. Eine weltgeschichtliche Erfahrung lehrt, daß man darin gestraft wird, worin man gesündigt hat. Wer weiß, ob nicht die Vorsehung(gus ludit in orbe terrarum) wieder einmal jenen ironischen Zug thut, ob nicht Rußlands Größe an der„Humanität“ zerschellt? * Berlin, 25. Januar.„Das rothe Gespenst" spielt jetzt in den liberalen Zeitungen eine große Rolle, um„das Bürgerthum" zu schrecken und zur politischen Thätigkeit aufzuregen. So schreibt die„Magd. Ztg.“:„das rothe Gespenst spukt nicht bloß in den Köpfen von Schwarzsehern, es steht leibhaftig hinter uns, bereit die Erbschaft anzutreten, nach deren Besitz es lüstern ist“. Es ist das wieder ein rechter Beweis von der fabelhaften Oberflächlichkeit dieser liberalen Blätter. Der seit vier Wochen dauernde Zank zwischen der nationalliberalen und Fortschrittspartei über den Compromiß wegen der Justizreform soll Schuld sein daran, daß die Socialdemokratie zu solcher Macht gelangt ist! Wäre das„liberale Bürgerthum" zahlreicher zur Wahlurne gegangen und hätte die Socialdemokratie überstimmt, dann wäre Alles gut, man könnte dann wieder ruhig die Augen vor dem„rothen Gespenst" zumachen und in die Welt hinaus schreiben:„Mit der Socialdemokratie geht's zu Ende,“— wie man das bisher gethan hat, trotzdem ihr Umfang und ihre Macht im Volke täglich größer wurde.— Nun, noch immer werden ja die Liberalen in dem Reichstage die Mehrheit bekommen, wie sie dieselbe im preußischen Abgeordnetenhause haben— und können somit noch immer an dem babylonischen Thurme ihrer von ihnen erfundenen Theorie von der Staatsomnipotenz, mit dem sie Deutschland immer mehr zu verwirren drohen, weiter bauen. Daß sie damit der Socialdemokratie das Bett bereiten, in welches diese sich dann bequem hineinlegen wird, merkt das liberale Völkchen nicht. Was ist aber die Socialdemokratie anders, als die vollendetste Staatsomnipotenz? Sucht der Liberalismus Schule und Kirche immer mehr dem Staate zu unterwerfen, so zwar, daß die Kirche nicht einmal berechtigt ist, sich selbst ihre theologischen Lehrer zu berufen, und gewöhnt man das Volk immer mehr an die„Majestät der Gesetze", welche jeden Tag von jeder politischen Mehrheit geschaffen und abgeschafft werden können — was will man dann sagen, wenn einmal eine socialdemokratische Mehrheit sich in den Parlamenten niederläßt und jene Majestät auch für die von ihr gemachten Gesetze in Anspruch nehmen und jede Berufung auf höhere selbst göttliche Instanzen und Majestäten als unberechtigt und staatsgefährlich bei schwerer Strafe zurückweisen wird? Der Liberalismus hat das Recht, auf welchem doch der Staat beruht, im ganzen weiten Gebiete des öffentlichen Lebens lediglich der Souveränetät des arbeit abschloß, die Nachricht von Mary's Erkrankung zukam. Vor derselben trat jede Erinnerung an seine quälende Sorge in den Hintergrund, ja sie verschwand förmlich vor der viel größern Angst, die ihn plötzlich erfaßte. Er eilte nach Hause und fand sein treues Weib bereits in heftigem Fieber, das trotz aller aufgebotenen ärztlichen Hülfe von Stunde zu Stunde stieg, bis die junge, blühende Frau seiner verzehrenden Gewalt erlag. Der Verlust der heißgeliebten Gattin brachte Burko an den Rand des Wahnsinns,— war er sich doch bewußt, was er mit seiner Mary verlor! nicht nur sein holdes Weib, die sorgliche Mutter seines Kindes — auch sein besseres Selbst. Mit ihr war sein guter Geist, sein Schutzengel entflohen. Und wirklich schien es, als ob alles Glück mit dem geliebten Weibe von ihm geschieden sei; denn wenige Tage nach ihrem Tode kam die, kürzlich noch mit so großer Spannung erwartete, jetzt beinah' gleichgültig gewordene Entscheidung. Sie hieß für Eugen Burko Ruin!— Ruin nicht allein an seinem Vermögen, an Hab' und Gut, sondern auch an seiner Ehre, seinem guten Namen; hatte er doch in seiner Leidenschaft auch das Vermögen Anderer auf's Spiel gesetzt, und zwar in solcher Weise, daß er einer schweren Rechenschaft sich nicht entziehen konnte, falls man seiner habhaft wurde. Er wußte dies— sein einziges Heil lag in der Flucht. Er entschloß sich ohne Zögern dazu; denn was galt ihm noch New=York, seit er seine Mary begraben! Fort, fort nach Californien! das war der erste Gedanke, der wieder einigermaßen etwas Verlockendes ihm bot. Wohin aber mit seinem Kinde? mit dem zarten, lieblichen Geschöpfchen, dessen Wohl, schon um Mary's Willen, für ihn das Wichtigste auf Erden sein sollte? Was aber konnte er, entehrt und flüchtig für das Kind thun? In dieser seiner Noth fiel ihm die alte Heimath ein, das gesicherte, auf Ehrenhaftigkeit und Wohlstand begründete Haus seines Stiefvaters. Zwar haßte er diesen auch heute noch, doch hatte sich diese Leidenschaft bei ihm bereits abzuschwächen begonnen, seit er selber sein Weib so heiß zu lieben gelernt. Nachsichtiger vermochte er darum nun seines Stiefvaters eifersüchtigen Liebe zu gedenken, und gerade auf jene warme, innige Zuneigung, die dieser für seine Mutter gehegt, baute er jetzt, indem er sich entschloß für deren Enkelin die BarmherVerstandes unterworfen. Was seinem Staatsverstand nicht entspricht, das wird ohne Barmherzigkeit geändert, und wenn es ein noch so altes und noch so wohlbegründetes Recht wäre; und man hat noch die Kühnheit, diesem, lediglich nach liberalen Verstandeskategorien aufgestellten System den Namen„Rechtsstaat“ beizulegen! Hat man aber das Volk erst gründlich daran gewöhnt, das geschichtliche Recht dem abstracten Verstand der jeweiligen parlamentarischen Majorität und seinen politischen Theorien unterworfen anzusehen, so wird man sich auf liberaler Seite nicht wundern dürfen, wenn auch der socialdemokratische Verstand einmal das Recht nach seinen Theorien umgestalten will, und wenn das Bürgerthum sich dann auch darüber nicht wundert— sondern sich auch vor der Majestät socialdemokratischer Gesetze beugen wird. Mit Worten läßt sich ja trefflich fechten und die Socialdemokraten werden dann auch mit leichter Mühe die Worte„Rechtsstaat" und„Culturkampf“ für ihren Staat und ihre Politik in Anspruch nehmen.— Wir haben oft genug, schreibt der„Berl. Reichsbote, vor der sogenannten„gesetzlichen Revolution von Oben", mit welcher man auf liberaler Seite prahlte, gewarnt. Die liberalen Blätter gestehen es jetzt selbst zu, daß die gesetzliche Revolution von i in Gestalt der Socialdemokratie kein bloßes Hirngespinnst ist. Ob man aber auf liberaler Seite es versteht, das rothe Gespenst zu bannen, bezweifeln wir. Alle bösen Geister zittern nur vor einem Namen— und mit dem lebt der Liberalismus auf gespanntem Fuße— ja für diesen Namen hat der Urvater des Liberalismus das bekannte„Scrasez’infame“ erfunden. Kurzum, gegen die Socialdemokratie hilft nur das Christenthum. Wie der Liberalismus aber zu diesem steht, ist bekannt. Der„Rheinisch=Westfälische Volksfreund“, der von dem in Essen von der christlich=socialen Arbeiterpartei in den Reichstag gewählten Herrn Stötzel redigirt wird, theilt mit, daß Herr Stötzel sich der Centrumspartei anschließen und nur diejenigen Aaträge der Socialdemokraten zum Schutze der Arbeiter unterstützen werde, die nicht mit dem Programm der christlich=socialen Partei in Widerspruch träten. Freiherr v. Doerenberg, bisheriger Landrath des Kreises Siegen in Westfalen, ist zum Oberregierungsrath ernannt und demselben die Leitung der Abtheilung für Kirchen= und Schulwesen im Regierungsbezirk Oppeln überwiesen worden. * Berlin, 25. Jan. Das Krönungs= und Ordensfest findet auf Befehl des Kaisers nicht am 28. Januar, sondern am 11. Februar statt. Am Sonnabend den 27. Januar wird ein Ordenskapitel abgehalten, wozu die Erbgroßherzöge von Weimar und Baden hier eintreffen. Die Geistlichkeit des Decanates Obornik veröffentlicht in dem„Kur. Poz.“ gegen den neuen„Staatspfarrer“ folgende Erklärung: „Wir unterzeichneten Geistlichen erklären, daß wir den Vicar aus Exin, den Geistlichen Adalbert Nowacki, welcher am 16. d. vom Landratbsamtsverweser v. Nathusias in Obornik eingeführt wurde, in unsere Gemeinschaft nicht aufnehmen und uns von jeder Beziehung zu ihm lossagen.“(Folgen die Unterschriften.) Der Chefredacteur des„Kuryer Pozn.“ Dr. Kantecki, der in Zwangshaft weilt, weil er den Einsender des bekannten Erlasses der Oberpostdirection in Bromberg nicht nennen will, hat unter dem 19. dieses Monates abermals beim Kreisgerichte schriftlich angefragt, wie lange dieses ihn in Haft zu behalten gedenke, da er das geforderte Zeugniß nicht abgeben könne und werde. Darauf antwortet das Gericht, er könne sich mit seinen Anträgen und Anfragen an den Oberpostdirector in Bromberg wenden! In einzelnen Landestheilen sind Fälle zur Sprache gekommen, in welchen die Besitzer unter Aufsicht bezw. unter Sperre gestellter Pferde die Vollstreckung der polizeilichen Schutzmaßregeln dadurch unterbrochen haben, daß sie diese Pferde geschlachtet, das Fleisch eingepökelt oder zum Füttern von Hunden und Schweinen benutzt haben. Fälle der bezeichneten Art unterliegen aber der Strafbestimmung des Gesetzes vom 25. Juni 1875 zur Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen(mit Ausschluß der Rinderpest), worauf bei der Anordnung der Stallsperre bezw. der Beobachtung eines Pferdebestandes mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht werden soll, daß ihnen die freie Verfügung über ihre Pferde erst nach aufgehobener Sperre oder Beobachtung zusteht. Nachdem im vorigen Jahre der Reichstag die mit mehr als 30,000 Unterschriften bedeckten 22 Petitionen zur Aufhebung des Impfzwanges unberücksichtigt gelassen, ja dieselben nicht einmal einer Discussion gewürdigt hat, rüsten sich die Gegner des Impfzwanges im deutschen Reiche, mit neuen, massenhafteren zigkeit des einst so bitter gehaßten Mannes zu erbitten. Es war ein schwerer Schritt— indeß, da ihm keine andere Wahl blieb, that er ihn. Ohne Verzug schrieb er, sich jedoch dabei für einen Sterbenden ausgebend, der mit der Welt abgeschlossen hat und seine letzte Bitte ausspricht.— Gleichzeitig bat er einen Bekannten, Mr. Trewis, der eben im Begriffe stand, nach Europa zurückzukehren, das kleine Mädchen auf der Reise dorthin unter seinen Schutz zu nehmen. Alle diese Entschlüsse und Vorbereitungen kosteten aber mehr Zeit, als Burko aufwenden durfte, wenn er rechtzeitig entkommen wollte. Als er sich daher endlich zur Flucht anschickte— war es zu spät. In der letzten Minute wurde er verhaftet, und so verzweifelt er sich auch wehrte und seine Sache durch Verwundung eines Policeman bedeutend erschwerte, mußte er dennoch zuletzt der Uebermacht weichen und sich ergeben. Inzwischen löste aber Mr. Trewis treu das dem Freunde gegebene Wort. Er nahm sich der kleinen Helene an und führte sie frühe genug fort aus dem Hause, wo sie ihre glückliche Kindheit verlebt hatte, ehe müßiges Geschwätz über die stattgehabte, wenig für ihren unschuldigen Sinn geeignete Scene zu ihr zu dringen vermochte. Um jedoch die Kleine leichter zum Mitgehen zu bewegen und unliebsamen Fragen vorzubeugen, sagte er ihr, gemäß ihres Vaters eigenem Wunsche, derselbe sei gestorben, und das Kind, erschreckt und erregt durch den raschen Tod der Mutter, die es seit jener Ausfahrt nicht mehr gesehen, da man es des Fiebers wegen ferne gehalten, nahm unter Thränen den Glauben an, Papa sei mit Mama in das andere Leben gegangen! In dieser Verlassenheit, die sein junges, warmes Herz zum erstenmale empfand, schloß es sich fest an den Mr. Trewis an und willigte gern darein, sich zum Großvater in Deutschland fahren zu lassen, wovon dear papa ihr am letzten mit ihm verlebten Abend erzählt habe. So fügte es sich denn, daß an demselben Tage, an dem Eugen Burko seine einsame Zelle in den Tombs zu jahrelangem Aufenthalte bezog, der duke of Camberland, mit Mr. Trewis und der armen, kleinen Helene an Bord, die Anker lichtete, um der alten Heimath zuzusegeln. (Fortsetzung folgt.) Petitionen, die Aufhebung der bezüglichen Gesetzesparagraphen oem bemnuchst zusammentretenden Reichstage wiederholt dringend an's Herz zu legen. Der Centralverein der deutschen Impfgegner, der Hamburger Anti=Impf=Verein veröffentlicht den nachstehenden Entwurf seiner einzureichenden Petition: „Die Unterzeichneten wenden sich mit der dringenden Bitte an den Hohen Reichstag, die Aufhebung der in den Paragraphen 4, 12, 13 und 13 des Reichs=Impfgesetzes enthaltenen Zwangsbestimmungen veranlassen zu wollen. Motive: 1. Seit mit dem Inkrafttreten des Reichs=Impfgesetzes überall Massen=Impfungen stattfanden, haben die Fälle von Erzeugung und Uebertragung der verschiedenartigsten Krankheiten durch die Impfung eine wahrhaft schreckenerregende Zahl erreicht, worunter massenhafte Erkrankungen an den echten Blattern und an Impfrothlauf mit häufig tödtlichem Ausgange als unmittelbare Folgen der Impfung über die Entstehungsursache keinen Zweifel lassen.(Die Belege hierzu liegen bei.) 2. Das vom Bundesrathe in seinem Entwurfe eines Impfzwanggesetzes als lückenhaft und unbrauchbar bezeichnete statistische Material, sowie die nachträglich gesammelte Pockenstatistik liefern keinen Beweis für die Schutzkraft der Kuhpocken=Impfung, sondern, wofern die Listen genau nach Altersklassen mit besonderer Berücksichtigung der ersten Lebensjahre und der Lebensverhältnisse geführt wurden, zeugen sie entschieden zu Ungunsten der Impfung!(Die statistischen Belege liegen hier bei.) 3. Die Gegner des Impfzwanges aus den Reihen der Fachmänner haben sic seit Bestehen desselben um eine bedeutende Zahl vermehrt, so daß auch die Behauptung von der einheitlichen bestimmten Stellung der Wissenschaft zur Impf=Frage hinfällig geworden ist! Nach den angeführten Thatsachen muß es für alle diezenigen Eltern, welche nicht mit blindem Vertrauen an dem Dogma von der Schutzkraft der Impfung hängen, eine harte Gewissensfolter sein, ihre Kinder den durch die tägliche Erfahrung erwiesenen Gefahren preisgeben zu müssen!“ 24. Jan.(Abgeordnetenhaus.) Außer über die Interpellationen der Abgeordneten Reichensperger und Windthorst(Meppen) verhandelte das Haus noch über einen Gesetzentwurf wegen Deckung der Kosten einer anderweiten Regelung der Grundsteuer in den Provinzen Schleswig=Holstein, Hannover und Hessen=Nassau und im Kreise Meisenheim. Es soll nach dem Entwurfe aus den von der französischen Kriegsentschädigung der preußischen Staatskasse zufließenden Geldmitteln zu diesem Zwecke die Summe von 6,000,000 M. entnommen werden. Aus den dem Entwurfe beigegebenen Motiven ist die Notiz von Interesse, daß von der französischen Kriegsentschädigung noch ein verfügbarer Bestand von 10,614,013 M. vorhanden ist, wovon jedoch der Betrag von 4,330,000 M. schon für die Ruhmeshalle in Anspruch genommen wird. Nach weiterem Abzug der jetzt geforderten Summe bleiben dann also noch zur Verfügung 274,013 M. Das Abgeordnetenhaus gab dem Entwurfe in erster und zweiter Lesung die verkassungsmäßige Zustimmung. Außerdem wurde der Gesetzentwurf wegen Regelung des standesherrlichen Rechtszustandes des fürstlichen Hauses zu Bentheim=Tecklenburg bezüglich der Herrschaft Rheda und der Grafschaft Hohen=Limburg berathen und einer Commission überwiesen. 2 Berlin, 25. Jan.(Abgeordnetenhaus.) Das Abgeordnetenhaus berieth heute den Etat der Justizverwaltung. Die Einnahmen dieses Etats betragen für das nächste Etatsjahr 45,377,900 M.(ein Mehr von 2,562,900.), die dauernden Ausgaben 67,258,300 Mk.(ein Mehr von 1,643,300.) die einmaligen und außerordentlichen Ausgaben 1,967,000 M. Zu den Einnahmen ergeben die Gerichtskosten einschließlich der Stempel= und baaren Ausgaben die Summe von 41,064,000 M(2,064,000 mehr als im Vorjahre„mit Rücksicht auf die alljährliche Steigerung der Gerichtskosten und da auch die Einnahmen des Jahres 1876 ein günstiges Ergebniß in Aussicht stellen"), die Strafen den Betrag von 1,675,540 M.(ein Mehr von 434,150), der Antheil an dem Arbeitsverdienst der gerichtlichen Gefangenen den Betrag von 483,330 M.(ein Mehr von 37,630.). Zu den Einnahmen hatte der Abg. Wachler(Breslau) den Antrag gestellt, die Staatsregierung aufzufordern, den§ 54 der Instruction für die Kassenverwaltungen der Gerichtsbehörden im Gesetzbereich der Verordnung vom 2. Jan. 1849 aus dem Jahre 1875 dahin abzuändern, daß freiwillig und ohne besondere Bestimmung gezahlte Geldbeträge mit den im Wege der Zwangsvollstreckung beigetriebenen Geldbeträgen nach dem Grundsatze für freiwillige Zahlungen bei der Verrechnung auf Geldstrafen und Kosten gleichgestellt werden. Da der Regierungscommissar sich für den Antrag aussprach, nahm das Haus denselben an. Zu dem Arbeitsverdienst der gerichtlichen Gefangenen wiederholt Abg. Eberty die Klage, daß durch deren Arbeiten den Industriellen eine ungerechtfertigte Concurrenz gemacht werde, und stellt Anträge in Aussicht; auch wünscht er möglichste Beschäftigung der Gefangenen im Freien, und erklärt, die Einzelhaft lasse sich nicht durchführen. Der Verrreter der Regierung erwidert, der Staat arbeite nicht auf eigene Hand, es komme darauf an, geeignete und vertrauenswerthe Entrepreneurs zu finden, die die Arbeitskräfte verwendeten. Abg. Löwenstein regt die in der vorigen Session erörterte Frage wieder an, ob die Justizverwaltung gesetzlich befugt sei, ein Gerichtsamt einseitig aufzuheben, und stellt an den Justizminister die Frage, ob mit Rücksicht auf die bevorstehende Justizorganisation bald die betr. Vorlage dem Landtage gemacht werde. Der Justizminister erwidert, daß das mit thunlichster Beschleunigung geschehen werde,(natürlich nicht in der gegenwärtigen Session), er#rt aber, die Sache sei sehr schwierig, besonders wenn auch der Sitz der künftigen Amtsgerichte gesetzlich geregelt werden sollte. Das Gehalt des Ministers(36,000 M. nebst freier Dienstwohnung, zur Unterhaltung der Dienstgebäude und des Gartens, sowie zur Unterhaltung und Ergänzung der Inventarienstücke in der Dienstwohnung des Ministers außerdem noch mal 12,000.) gibt dem Abg. Schröder (Lippstadt) Veranlassung, den Minister daran zu erinnern, daß zu seinen Pflichten die Ueberwachung der Staatsanwälte gehört. Derselbe erklärt, die Staatsanwälte seien längst nicht mehr auf dem Wege einer ruhigen Pflege der Criminaljustiz: nach der eigentlichen Bestimmung sollten sie besonders auch dafür Sorge tragen, daß Unschuldige nicht verfolgt würden; aber wie oft höre man nicht gegenwärtig von Freisprechungen! Es scheine, als wollten sie den Staat mitretten, der sich in so großer Gefahr befinde: man könne eine wahre fieberhafte Aufregung in dieser Beziehung unter den Staatsanwälten wahrnehmen, namentlich bei den schwachen. Speciell erwähnt er dann der Haussuchungen, die innerhalb der Didcese Paderborn am 5. Januar d. J. abgehalten worden seien: der Bischof Martin solle fortgefahren haben, bischöfliche Rechte in der Diöcese auszuüben, und es drohe dem Staate große Gefahr, da die„ganze Welt außer Herrn Himly dem Bischofe gehorche.“ Ein Pfarrer der Diöcese Paderborn habe ihm, dem Redner, selbst erzählt, daß alle auf der Post an ihn eingehenden Briefe an den Staatsanwalt abgegeben, von diesem ihm überbracht und er dann gebeten werde, dieselben in des Staatsanwalts Gegenwart zu eröffnen und diesem zu zeigen. Der Redner fragt dieser Thatsache gegenüber, auf welches Gesetz dieselbe sich stütze, und meint, da höre alles auf, wo man zu einer solchen Maßregel greise, um so meyr, wenn die Veranlassung für den Staat so wenig Interesse habe; katholischer, das solle heißen, ein römisch=katholischer Bischof werde sich nicht kehren an das, was Herr Kannegießer u. Genossen im kirchpräsident des Appellationsgerichts zu Ratibor durch eine Cireularverfügung die Dispensation gerichtlicher Beamten katholischer Confession vom Zweck der Erfüllung ihrer kirchlichen Verpflichtungen an den specifisch katholischen Feiertagen von einem jedesmaligen Ansuchen abhängig gemacht, daß er es gestattet habe, dem, welcher an dem Gottesdienste Theil nehmen wolle, höchstens—3 Stunden zu gewähren oder der vollen Dienstgeschäfte anzuhalten. Eine zweite Beschwerde ist darauf gerichtet, daß in verschiedenen Fällen seitens oberschlefischer Gerichtsbehörden auf katholische Feiertage Termine oder sonstige gerichtliche Acte gelegt worden sind, und außerdem führt Dr. Franz ease P ee dued beitn eind Chpehprisbenten, den er nüther begachout, Vergünstigungen u. s. w. nach der politischen Gefinnung, nach der mung bei den Wahlen, gespendet wurden, und bittet um Abhülfe der Beschwerden. Abg. Haucke erinnert an den vorigjährigen Beschluß des Abgeordnetenhauses, die Staatsregierung aufzufordern, die gesammte Strafvollstreckung und die Bearbeitung der Angelegenheiten der sämmtlichen Strafund Besserungsanstalten, so wie der Gefängnisse im Ressort des Justizministeriums zu vereinigen, und fragt, was zur Ausführung dieses Beschlusses geschehen sei. Der Justizminister bittet, die Sache bis zur Berathung des Etats des mitbetheiligten Ministeriums des Innern zu verschieben, worin der Abgeordnete für Meppen eine der Sache günstige Andeutung finden zu dürfen glaubt. Freiherr von Fürth tritt für eine Gehaltsaufbesserung verschiedener Kategorien niederer Gerichtsbeamten ein, erhält jedoch vom Geheimrath Rindfleisch als Vertreter des Justizministers kaum irgendwelche Aussicht auf Erfüllung seiner Bitte. Zur Abstimmung über den Reichensperger'schen Antrag von gestern trage ich noch nach, daß die conservativen Mitglieder des Hauses deren Anzahl neun ausmacht, wenn nicht alle, was ich nicht genau beobachtet habe, doch wenigstens der Mehrzahl nach für den Antrag gestimmt haben. Das Centrum wird demnächst den in lichen Gerichtshofe machten. Ferner führt der Abgeordnete darüber Klage, daß bei den erwähnten Haussuchungen an verschiedenen Orten dem Untersuchungsrichter, wohl deshalb weil er für ultramontan angesehen werde, ein anderer substituirt worden sei, so zwar, daß dieser von der Haussuchung nicht einmal Kenntniß erhalten habe, und meinte, gegen uns Ultramontane halte man alles für erlaubt. Zum Schluß bittet er den Minister, dafür Sorge zu tragen, daß ihm die Staatsanwälte nicht durchgingen. Der Justizminister glaubt nicht zugeben zu können, daß er die Aufsicht über die Staatsanwälte habe, behauptet aber auch in Abrede stellen zu müssen, daß die Staatsanwälte im Widerspruche mit den gesetzlichen Bestimmungen vorgingen oder die objective Ruhe nicht behielten. Von den vorgetragenen Thatsachen will der Minister keine Kenntniß haben. Nach dieser Rede erhob sich der Abgeordnete Lasker, um Herrn Schröder zu schulmeistern, und er that das in stark erregtem Tone, wofür dann der Abg. für Meppen es angemessen fand, den„Generalcorrector des Hauses“ und dessen Freunde an die Sprache zu erinnern, die sie zur Zeit des Conflictes im Abgeordnetenhause geführt hätten; gegen den Justizminister aber glaubt er laute Beschwerde erheben zu müssen, daß er nicht wisse, worüber in allen Blättern discutirt würde. da von den Briefen gesagt sei, die an den Staatsanwalt ausgehändigt wurden, das findet er ganz ungeheuerlich: Aehnliches sei aber auch in Marpingen geschehen. Durch einige Seitenhiebe auf die Altkatholiken hatte Abg. Schröder den Unwillen der letzteren erregt: ein neues Mitglied des Hauses, Staatsanwalt Drescher aus Konitz, suchte sich zu revanchiren, wurde aber bald durch die Glocke des Präsidenten zum Schweigen gebracht. Auf den Minister folgte sodann der Unterstaatssecretär im Justizministerium. Dessen Gehalt soll von 15,000 Mark auf 20.000 Mark erhöht werden(ebenso die Gehälter der beiden anderen Unterstaatssecretäre, die wir in Preußen haben)„nach dem Vorgange der Reichsverwaltung“, wie es in den Erläuterungen heißt. Abg. Dr. Röckerath stellte den Antrag, die Erhöhung nicht zu bewilligen, und wies darauf hin, daß zuvor die Gehälter so vieler geringeren Beamten in allerlei Branchen erhöht werden müßten, ehe an Gehaltserhöhungen der höchsten Stellen zu denken sei. Auf den Antrag des Abg. Rickert wurde die Erhöhung zur Prüfung an die Budgetcommission verwiesen. Abg. Dr. Franz brachte es zur Sprache, daß gegen die bestehenden klaren Bestimmungen der ChefPertischritonerte: emindthurs F; un i der vorigen Session von der Forlschrillspartei(Windthorstek ielefeld) gestellten Antrag betreffend die Regelung der Untersuchungshaft und des Strafvollzuges in den Gefangenenanstalten erneuern, da die Fortschrittspartei erklärt hat, denselben ihrerseits nicht wieder einbringen zu wollen. Es erfolgte ferner die Constituirung der Fraction des Centrums. In den Vorstand wurden die früheren Mitglieder Reichensperger, Windthorst(Meppen), Freiherr von Schorlemer=Alst, Osterrath, Gajewski, de Syo, Graf Matuschka, Hüffer und Biesenbach wiedergewählt; in die Stelle des Grafen Praschma, der diesmal ein Mandat für den Landtag nicht angenommen hat, trat Dr. Franz. Zu Schriftführern wurden wie bisher Lux und, da Herr Geschen das Amt eines Schriftführers abgelehnt, an dessen Stelle Bachem ernannt. Vorsitzender ist wie früher Freiherr von Schorlemer=Alst. Vom Abgeordneten Freiherrn von Heeremann ist ein Antrag zur Geschäftsordnung betreffend die Wahlprüfungen im Abgeordnetenhause eingegangen, der an die Stelle der daselbst bisher üblichen Praxis das schon im Reichstage eingeführte Verfahren setzen will, wonach von den Abtheilungen als zweifelhaft anerkannte Wahlen zur näheren Prüfung einer besonderen Wahlprüfungscommission überwiesen werden sollen, die sich dann als neunte an die acht bestehenden Fachcommissionen anreihen O München, 24. Januar. Aufsehen macht das Verfahren gegen den hiesigen langjährigen, hochgeschätzten und allgemein als trefflichen Juristen anerkannten Bezirksgerichtsdirector Kopp. Derselbe wurde als Rath an das Appellationsgericht versetzt, eine Maßregelung, welche in Richterkreisen schmerzliches Bedauern hervorrief. Kopp hat sich als Abgeordneter durch seine unabhängige Haltung dem Ministerium unliebsam gemacht, der hiesige Magistrat hatte gegen ihn eine förmliche Agitation in's Leben gerufen, deren Opfer Kopp werden sollte. Justizminister Fäustle war im Jahre 1869 im liberalen Wahlcomite Secretär des hiesigen Preßdictators Napoleon Vecchioni; unter solchen Umständen wäre es freilich naiv, sich über die Beförderungsmaxime im Justizministerium zu verwundern.— In Nurnberg hat der Jude Frankenburger in der Stichwahl über den Socialisten Grillenberger mit schwacher Majorität gesiegt. Dabei hatten die Liberalen aller Schattirungen eine unbeschreibliche Angst an den Tag gelegt. Gelder wurden von den Privaten bei der Bank deponirt, als ob am Tage der Wahl bereits die Commune ihre Proben ablegen wollte. Militär war consignirt, alles zum Losschlagen bereit; die Socialisten bewahrten aber eine würdevolle Haltung und benahmen damit den Liberalen die Freude an einem Skandale. Die Altnürnberger sagten am Tage nach der Wahl sich selber, sie hätten besser gethan, den ehrlichen Socialisten Grillenberger zu nehmen statt des— Juden Frankenburger, der in Bayern den Ministeriellen, in Berlin den Bismärcker mit fortschrittlicher Livree spielt. * Wien, 24. Jan. Der Eisenbahn=Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat die Regierungsvorlage betreffs Vereinigung der Dux=Bodenbacher mit der Aussig=Teplitzer Eisenbahn angenommen, ließ aber Artikel 2 und 3, welche von der Steuerbegünstizung=handeln, vorläufig unerledigt. Eben so genehmigte der —us den Gesetzentwurf, wonach die Braunau=Straßwalchener Bahn durch den Staat angekauft werden soll, gemäß den Bestimmungen der Regierungsvorlage. * Pest 25. Jan. Die gestrige Berathung ist gänzlich gescheitert. Heute findet eine Conferenz unter dem Vorsitz des Kaisers Statt. Die letzte Conferenz soll in Wien am Samstag folgen.— Ellenör meldet: Tisza tritt zurück, falls der König die ungarische Bank nicht genehmigt. Das Blatt fügt hinzu, die Krone sollte es mit Sennyey und mit neuen Grundlagen zur Verhandlung versuchen. Italien. Rom, 24. Jan. Die Congregation für Untersuchung der Vorschläge der deutschen Bischöfe wurde vorigen Samstag vom Papste empfangen. Sie ist der Ansicht, die Bischöfe brauchten denjenigen Gesetzen keinen Widerstand zu leisten, welche, ohne das Dogma zu berühren, sich nur auf die Disciplin beziehen. Der Papst hat im Princip die Beschlüsse der Congregation gebilligt, dieselben jedoch behufs weiterer Prüfung dem hl. Officium übergeben. Schweiz. Genf, 24. Jan. Das„Genfer Journal“ zeigt durch Auszüge eines sozialistischen Organes, daß die Partei der Internationalen im Großen Rath 12 Sitze erhalten. Einer der gewählten Arbeiter, Herr Hoferer, erklärte in einer Versammlung, er hoffe, daß auf die Tagesordnung des Großen Rathes bald e Wünsche der Sozialisten gesetzt werden. Nach den konfessionellen Fragen kommen die sozialen. Das wird schön werden. Frankreich. * Paris, 25. Januar. Die Meldung der„Gazette de France“, daß zwischen Minister Decazes und dem Premierminister Zwistigkeiten ausgebrochen seien, weil ersterer sich geweigert habe, letzterem einige Depeschen bezüglich des Orients mitzutheilen, wird dementirt.— Bei einem Eisenbahnunfalle bei Lille stürzte eine Locomotive in einen Graben und der Zug entgleiste. Sechs Verwundete. * Paris, 25. Januar. Heute findet die Wahl des Budgetausschusses statt. Die Versammlung der Ausschüsse der Linken, welche die Annahme einer gemeinschaftlichen Liste bezweckte, führte zu keinem Ergebnisse, und es stehen jetzt zwei republikanische Listen einander gegenüber; die des linken Centrums und der Linken zeigt nur republikanische Namen, dagegen erscheint auf der Liste der republikanischen Union der Bonapartist Raoul Duval. Beide Listen haben 20 gemeinschaftliche Candidaten; Gambetta steht auf beiden Listen. Das Ergebniß der Kammerwahl ist zur Stunde noch nicht bekannt.— Der corsische Generalrath Vincenti=Orloni wurde in Almiccia von seiner Magd durch einen Flintenschuß getödtet. Spanien. * Madrid 23. Jan. Die Recrutirung ist in den baskischen Provinzen ohne anderen Zwischenfall als die Proteste der Gemeinderäthe vorübergegangen, indessen ist die Aufregung groß. Quesada hat Truppen nach Navarra und Biscaya geschickt. „ Amerika. Wasyington, 25. Januar. Die Repräsentantenkammer hat eine Commission ernannt, welche prüfen soll, ob der Präsident Grant die ihm verfassungsmäßig zustehenden Befugnisse überschritten habe, als er bei den letzten Wihlen im Süden Truppen einschreiten ließ. Der Senat ist mit der Berathung des Comite=Antrages, betreffend die Präsidentenwahl, beschäftigt. Er hat den von dem gemischten Comite vorgeschlagenen Gesetzentwurf, wonach einem aus je fünf Mitgliedern des Senats, der Kammer und des obersten Bundesgerichtshofes bestehenden Tribunale die Entscheidung in der Präsidentenwahlfrage zustehen soll, mit 47 gegen 17 Stimmen angenommen. 9 Zur ortentalischen Frage. Fonbrn, 20. Jun. Der Londoner Correspondent der„Hamburger Nachrichten“ meldet:„Als Thatsache kann ich Ihnen melden, daß ein aus drei Divisionen bestehendes britisches Armeecorps nunmehr völlig ausgerüstet ist und zur Einschiffung nur noch des nöthigen Befehls bedarf. Das Commando würde dem Lord Napier of Magdala anvertraut werden, dem die Generale Lyons, Horsford und Herbert als GeneralLieutenants beigegeben werden sollen. England hat sich daher auf alle Fälle vorbereitet und kann insofern nach Ansichten militärischer Kreise ruhig die Entwicklung der Dinge abwarten. Von der Landung eines Armeecorps in Constantinopel wird jedoch vorläufig abgesehen werden, weil man vermuthet, daß dies Gegenmaßregeln anderer Mächte nach sich ziehen würde, die man nicht heraufbeschwören will. England wünscht seine Interessen mittelländischen Meere zu schützen, und es glaubt, daß zu diesem Zwecke es genügen würde, ein Observationscorps, vielleicht auf der Insel Kreta oder einem ähnlichen Puncte, in Bereitschaft zu halten und zum Hogrsckan au taossen uecderfall die Panzerstotte wieder Januar. Ein Erlaß des Ministeriums des Innern gewährt allen Gouvernements=Verwaltungen behufs Vorbereitung zur Mobilifirung des Landsturmes Geld=Credite in Form von dreibis sechsjährigen Darlehen, welche sofort behoben werden können. 24. Jan. Das Hauptquartier der russischen Südarmee ist weische umanggn.. Jedis ArmecCorps erhielt eine Maschine, Weich. unnusgesetzt Patronen anfertigt. Constantinopel, 24. Jan. Die Botschafter haben ihre Geschäftsträger den Ministern Savfet Pascha und Midhat Pascha vorgestellt. General Ignatieff hat seinem Geschäftsträger schriftlich angezeigt, daß er heute abreisen werde.— Türkische Blätter fordern, daß trotz der Waffenruhe gegen Serbien und Montenegro sofort energisch vorgegangen werde. Pera, 24. Jan. Wegen Krankheit ertheilte der Sultan keinem der abreisenden Botschafter die erbetene Abschieds=Audienz; nur Elliot soll empfangen werden. Salisbury hat vor seiner Abreise ein Schreiben an Midhat gerichtet, worin er diesen für den Mißerfolg der Conferenz verantwortlich macht, worauf der Vezir würdevoll antwortete, sein Gewissen sei rein. Ignatieff reist heute, Zichy am Samstag. Die Pforte erhält zahlreiche Zustzmmungsadressen. Berlin, 2o. Jan. Die auslassungen der russischen Presse, welche darzuthun sucht, daß die drei Mächte eine und dieselbe Politik der Türkei gegenüber befolgen müßten, werden von der hiefigen Presse ganz entschieden zurückgewiesen; letztere sagt nämlich, daß, wenn Rußland den Krieg beginnt, es auch allein sich seine Siege holen müsse. „Berlin, 25. Januar. Die Nachricht, Graf Andrafsy habe bei den Apten Besprechungen das Berliner Memorandum als Ausgangspunct weiteren Gedankenaustausches empfohlen, stimmt zwar mit den Angaben neuerer Wiener Correspondenzen allem Anschein nach überein, doch wird noch immer bezweifelt, daß das officielle Oesterreich sich schon jetzt einer gemeinsamen Occupation geneigter zeige, als dies früher der Fall war. Wien, 25. Januar. Nach Pester Meldungen wäre dem Ministerium des Auswärtigen ein Rundschreiben aus Petersburg angekündigt, dessen Inhalt über die neuesten Entschließungen des russischen Cabinets aufWien, 25. Januar. In hiefigen slavischen Kreisen wird behauptet, Serbien und Montenegro wollten keinen Separat=Frieden mit der Pforte abschließen. 4 Wien, 25. Jan. Der„Polit. Corresp.“ wird aus Damascus geschrieben:„Die Aufregung unter den Mohamedanern ist unbeschreiblich; Alles will ins Heer eingereiht und auf den Kriegsschauplatz gesandt werden.“ — Russische Blätter berichten, daß der Fürst von Montenegro in seiner hohen Bescheidenheit bei einem etwaigen Friedensschluß nur 2½ Millionen Pfund Kriegsentschädigung fordern werde. Wien, 25. Januar. Montenegro und Serbien haben sich unter der Hand durch die englischen Consuln in Cettinje und Belgrad an den englischen Minister des Auswärtigen gewandt, um dessen directe Vermittlung in Friedensverhandlungen nachzusuchen. Beide beanspruchen Gebietsvergrößerung; Serbien, wie bekannt, Klein=Zwornik. Die Pforte indessen, welche wohl geneigt ist, ein kleines Gebiet an Montenegro abzutreten, will für Serbien nur den Stand wie vor dem Kriege bewilligen. Milan wünscht Frieden, und wenn derselbe in den jetzigen Verhandlungen unerreichbar sein sollte, ein Ministerium Marinovics. Ristics ist dem Friedensschlusse abgeneigt und will Rußlands Vorgehen abwarten. Lord Derby hat die Schritte Serbiens und Montenegros in Stambul zur Kenntniß gebracht; dieselben bilden augenblicklich dort den Gegenstand ernster Berathungen. Man hofft ein günstiges Ergebniß, da die Pforte für die Ausführung der neuen Verfassung des Friedens bedürftig ist und den Russen jeden Kriegsvorwand nehmen will.— Die Zeitungsnachricht, daß der hiefige türkische Botschafter Aleko Pascha in Pest beim Grafen Andrassy Oesterreichs Vermittlung nachgesucht habe, ist falsch; er hat dort nur die Haltung klargestellt und begründet, welche die Pforte bis zum Schluß der Conferenz beobachtet hat. Wien, 25. Jan. Die russische Regierung rieth in Belgrad entschieden von dem Frieden mit der Türkei ab. Die Pester Ministerconferenzen waren resultatlos. Nach Berichten aus Jassy befindet sich in Kischenew nur noch das Hauptquartier und die großfürstliche Leibwache. Alle Truppen sind gegen den Pruth in Bewegung und es finden lebhafte Verhandlungen zwischen Kischenew und Bukarest statt. London, 25. Jan. Der Schatzkanzler und der Minister des Innern redeten gestern vor einer conservativen Versammlung von etwa 5000 Personen in Liverpool. Sir S. Northcote sprach auch von der Orientfrage und bemerkte dabei, die Erhaltung des Friedens sei ein wesentliches Interesse Englands. Die Regierung hege die lebhafteste Sympathie für die Christen im Orient, aber die Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Türkei sei ein Schritt, der die ernsteste Erwägung erheische. Die Regierung habe deßhalb eine Einmischung nach Möglichkeit einzuschränken und jeden Zwang zu vermeiden gesucht. Durch unwürdige Eifersucht gegen Rußland habe sich die Regierung niemals beeinflussen lassen, und eben so habe die Regierung niemals die Absicht gehabt, für die Türkei mit den Waffen einzutreten. Die Türkei habe unbedachtsam gehandelt, indem sie die Vorschläge der Conferenz abgelehnt habe. Cross hob hervor, daß die Aussichten auf Erhaltung des wärtigen Augenblick günstiger seien, als sie seit langer Zeit gewesen. * Landtagsverhandlungen. Abgeordnetenhaus. 6. Sitzung vom 24. Januar. Präsident v. Bennigsen eröffnet die Sitzung um 11¼ Uhr. Am Ministertische: Falk, Achenbach, Friedenthal und mehrere Commissare. Von der Kaiserin Augusta ist dem Präsidium ein Schreiben zugegangen, in welchem dasselbe ersucht wird, dem Hause für die Theilnahme, welche dasselbe an dem Tode der Frau Prinzessin Karl zu erkennen gegeben, ihren Dank auszusprechen. Auf der Tagesordnung steht die erste und zweite Berathung des Gesetzentwurfes betreffend die Deckung der Kosten wegen anderweiter Regelung der Grundsteuer in den neuen Provinzen. Derselbe wird nach einigen Bemerkungen des Abg. Sombart genehmigt. Ohne Debatte erledigt das Haus die erste Berathung des Entwurfes eines Gesetzes betreffend die nach dem Gesetze über das Kostenwesen in Auseinandersetzungssachen vom 24. Juni 1875 zu gewährenden Tagegelder. Reisekosten und Feldzulagen. Es folgt die erste Berathung des Gesetzentwurfes betreffend die Regulirung des standesherrlichen Rechtszustandes des fürstlichen Hauses Bentheim=Tecklenburg. Nach kurzer Debatte, an welcher sich die Abgg. Eberty, Hammacher und Dr. Windthorst betheiligen, wird der Entwurf einer Commission von 14 Mitgliedern überwiesen. Sodann folgt die Verlesung der folgenden Interpellation des Abg. Windthorst(Meppen): Die Regierung wird um Auskunft ersucht: 1. Welche Schritte dieselbe zur Linderung der Noth der in der Nogat Niederung von der Ueberschwemmung Betroffenen gethau hat. 2. Welche Maßregeln, und mit welchen Mitteln unterstützt, die Regierung zu treffen gedenkt, um der Wiederkehr einer solchen Calamität vorzubeugen. Nachdem der landwirthschaftliche Minister sich zur sofortigen Beantwortung der Interpellation bereit erklärt, erhält zur Begründung derselben das Wort Abg. Windthorst(Meppen). Die Calamität, die in der bezeichneten Gegend durch den Durchbruch der Dämme und die Ueberschwemmungen entstanden, ist bereits Gegenstand der Erörterungen in allen Blättern gewesen, und mit Recht ist überall die Mildthätigkeit wirksam, um den dort betroffenen Unglücklichen zu Hülfe zu kommen. Ich bin nicht zweifelhaft, daß auch die Staatsregierung sich mit dieser Frage eingehend und ernst beschäftigt hat, und die Sorgfalt, mit welcher der Minister der landwirthschaftlichen Angelegenheiten in solchen Sachen vorzugehen pflegt, bürgt mir dafür, daß er bereits heute uns ein genaues Bild dessen geben wird, was er sich vorgesetzt hat. Dies in Bezug auf den ersten Punkt der Interpellation; die zweite Frage ist allerdings sehr viel ernsterer Natur; hier ist, glaube ich, der Wasserbaukunst eine Aufgabe gestellt, wie sie schwieriger noch nicht zu lösen gewesen ist. Es sind bekanntlich in neuerer Zeit durch die Anlage des Canals und der Wasserwerke an dem Punkte, wo die Nogat von der Weichsel sich trenn“, Anlagen geschaffen, von denen man glaubte, daß sie derartigen Calamitäten, wie sie jetzt eingetreten, dauernd vorbeugen würden. Leider hat die Erfahrung das Gegentheil bewiesen. Als im vorigen Jahre die Frage wegen der Wasserverhältnisse an den verschiedenen Küsten in Frage stand, wurde hier eine Broschüre vertheilt, die bereits die Furcht aussprach, welche jetzt leider in so trauriger Weise realisirt worden ist. Mir scheinen die Vorkommnisse des letzten Frühjahrs sowohl als auch die jetzt eingetretenen für unsere Wasserbautechnik eine ernste Mahnung zur Prüfung der Frage zu sein, ob sie überhaupt auf dem rechten Wege bei, und wie man bei den Correctionen des Nils in Aegypten und bei den Wasserbauten in Frankreich neuerdings andere Richtungen einschlägt, so wird auch unsere Wasserbautechnik sich zu fragen haben, ob sie noch weiter ihre bisherige Richtung verfolgen soll. Ich meinestheils theile sehr den Wunsch derjenigen, die da entschieden verlangen, daß man inssondere auf holländische Techniker und ihre reichen Erfahrungen mehr, als bisher, Rücksicht nehmen müsse. Ich bin selbst nicht Wasserbautechniker(Heiterkeit); nun, so unmöglich wäre das ja nicht— aber die verschiedensten Verhältnisse zwingen mich in meinem sonstigen Berufe, auf die Resultate dieser Technik meine Aufmerksamkeit zu richten. Insbesondere ist der von mir vertretene Wahlkreis in dieser Hinsicht von großer Bedeutung. Ich lege darum auf den zweiten Punkt meiner Interpellation ein besonderes Gewicht, weil in dem gegenwärtigen Augenblicke, wo die Gemüther so sehr erregt sind, das ganze Land ein Interesse daran haben muß, von competenter Seite beruhigende Aeußerungen zu vernehmen. Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten Dr. Friedenthal. Auf die von dem Herrn Interpellanten gestellte erste Frage habe ich zu erwidern, daß es bisher durch das energische Zusammenwiren der Staats= und Communal=Behörden sowie durch Beihülfe von Privaten ermöglicht worden ist, dem durch die Ueberschwemmung hervorgerufenen großen Nothstande erfolgreich zu begegnen. Nach den letzten amtlichen Mittheilungen waren im Ganzen 740 Familien mit ungefähr 4000 Glieder mit Geld und Kleidungsstücken zu versehen; eine große Anzahl von Familien hat anderweit und vollständig verpflegt werden müssen. Die zur Verwendung gestellten Mittel, die von den verschiedensten Seiten auf dem Wege der Privatwohlthätigkeit 2c. zusammengebracht, werden voraussichtlich genügen, dem augenblicklich hervortretenden Nothstande wirksam Abhülfe zu verschaffen. In so weit es indeß nothwendig werden sollte, noch weitere Mittel zur Verfügung zu stellen, ist der Reg.=Präsident in Danzig bereits autorisirt worden, die erforderlichen Beträge aus der Regierungs=Hauptkasse zu entnehmen. Ob und in welchem Umfange es geboten erscheint, weitere Geldmittel zur Verfügung zu stellen, um die von der Ueberschwemmung Betroffenen in ihrem Nahrungsstande zu erhalten, darüber muß sich die Staatsregierung ihre Entschließungen vorbehalten. Was den zweiten Punkt betrifft, der ja mein Ressort näher angeht, so handelt es sich zunächst darum, solche Maßregeln zu treffen, welche geeignet sind, weitern Calamitäten bei dem bevorstehenden Eisgange nach Möglichkeit entgegenzutreten. Zur Erreichung dieses Zieles werden seit Ausgang December mit aller Energie Eissprengungen auf der Weichsel durchgeführt, welche bereits bis oberhalb Dirschau gelangt sind. Es sind ferner behufs Schließung der Deichbrüche ebenfalls seit Ausgang December die erforderlichen Arbeiten in Anguiff genommen. Dieselben befinden sich naturgemäß in einem verschiedenen Stadium. Da, wo die Schwierigkeiten nicht groß waren, sind die Arbeiten in dem Maße aufgenommen und fortgesetzt worden, als es die Witterung erlaubte. In diesem Augenblick sind sie in vollem Gange und hoffentlich wird es gelingen, ein günstiges Resultat zu erlangen. Die hierzu erforderlichen Mittel im Betrage von 140,000 M. sind von der Regierung gestellt worden. Was nun die Frage anlangt, wie der regelmäßigen Wiederkehr solcher Ueberschwemmungen entgegenzuwirken sei, so möchte ich zuvörderst bemerken, daß eine völlige Beseitigung dieser Gefahren für die Bewohner des Weichseldelta gar nicht möglich ist. Man hat sich schon seit lange mit einem großartigen Project beschäftigt, welches dahin zielt, die sogenannte ungetheilte Weichsel vermittels eines Durchschnittes durch die Binnen=Nehrung in ihrem Laufe zu verkürzen und zu reguliren und ebenso die Nogat zu coupiren oder zu canalisiren und zu reguliren. Es liegt auf der Hand, daß diese Projecte, deren Kosten sich beiläufig auf über 30 Millionen Mark beziffern, und welche zum Theil eine vollständige Umwälzung der seit 300 Jahren bestehenden Wasserverhältnisse mit sich führen, sich nicht im Laufe dieser Session näher feststellen lassen. Die Staatsregierung wird sich aber angelegen sein lassen, die Vorarbeiten mit aller Kraft zu fördern, und behalte ich mir vor, dem Hause über dieselben von Zeit zu Zeit Mittheilung zu machen. Jedenfalls aber erfordert die Ausführung dieser Projecte eine lange Reihe von Jahren, und wünsche ich für die Zwischenzeit namentlich solche Arbeiten zu fördern, die geeignet sind, einigermaßen die Gefahren zu mildern. Es sind deshalb Vorschläge gemacht, die diesen Zweck verfolgen und schon seit längerer Zeit der eingehendsten Prüfung unterliegen. Ich schließe mit dem Wunsche, daß wie bisher, es dem einträchtigen und thatkräftigen Zusammenwirken von Behörden und Privaten gelingen möge, die Noth in den betreffenden Districten nach Kräften zu lindern, und daß die Vorsehung eine Erweiterung des Unglückes verhüten möge.(Bravo.) Auf den Antrag des Abg. Wisselinck wird in die Besprechung der Interpellation eingetreten.. Einkrineume e Abg. Wisselinck. er habe von der Einoringung einer verartigen Interpellation abgesehen, weil ihm und den anderen Abgeordneten aus den von der Calamität betroffenen Gegenden von dem Hrn. Minister bei einer Besprechung im engeren Kreise bereits die eben gehörten Mittheilungen gemacht worden seien. Daß sein Name unter der Interpellation fehle, habe andere Gründe. In der Provinz, welche den Schauplatz des Nothstanoes bilde, stehe zum ersten Male eine engere Wahl bevor und der Interpellant und seine Freunde hätten jedenfalls gehofft, daß ihre Sitze im Hause um einen vermehrt werden würden.(Hört! Hört!) Die Besprechung der Interpellation sei von ihm beantragt worden, damit es nicht den Auschein gewinne, als ob in seiner Brust kein Herz für die bedrängten Kreiseingesessenen schlage. Es würde aus seinem und seiner Freunde Schweigen auch leicht der Schluß gezogen werden können, daß die Noth gar nicht so groß sei. Dem gegenüber müsse er constatiren, daß die Noth sehr groß und noch gar nicht zu ermessen sei, ob nicht bei dem bevorstehenden Eisgange die Hochfluth eine noch größere werden würde. Er wolle gern anerkennen, daß der gegenwärtige Minister für die Landwirthschaft jener Gegend von Anfang an seine Aufmerksamkeit zugewendet habe; aber es müsse anderseits bedauert werden, daß seit einer Reihe von 20 Jahren trotz wiederholter Nothrufe von der Staatsregierung nichts Durchgreifendes gethan worden sei. Er habe die Ueberzeugung, daß es dem Hrn. Minister mit seinen Versprechungen Ernst sei, und daß er denselben die That folgen lassen werde. Er bitte deshalb das Haus, die etwa von der Staatsregierung geforderten Mittel in ausreichendstem Maße zu bewilligen.(Beifall.) Abg. Windthorst(Meppen). Die so vollständige Beantwortung meiner Interpellation durch den Hrn. Minister hat mich durchaus befriedigt und meine Erwartungen noch übertroffen. Auch dem Vorredner bin ich dankbar für seine warme Vertretung der Sache. Zur Unterschrift der Interpellation habe ich ihn deshalb nicht aufgefordert, weil die Herren National=Liberalen es mit der größten Sorgfalt zu vermeiden pflegen, uns irgendwo zu unterstützen, und dasselbe ist ja auch bei den Freiconservativen, den Zwillingsbrüdern der National=Liberalen, der Fall. Ich bin zu meiner Interpellation nicht aus irgend welcher Rücksicht auf Wahlen, sondern allein durch die Aufrufe bewogen worden, die an die Mildherzigkeit der Bevölkerung in Folge des Eintrittes der Calamität in den öffentlichen Blättern gerichtet wurden, wie ich ja auch im vorigen Jahre bei ähnlichen Verhältnissen dieselbe Interpellation gestellt habe. Uebrigens wird es mich sehr freuen, wenn der Vorredner in einem ähnlichen Falle mir das Prävenire spielen will. Es gibt keinen edelern Wettstreit, als den des Wohlthuens.(Beifall.) Die Interpellation ist hiermit erledgst.(Forts,. folgt) Wahlnachrichten. § Aus dem I. Nassauischen Wahlkreis, 25. Januar. Nächsten Samstag den 27. d. M. findet in unserem Wahlkreise(Homburg=HöchstHochheim) die Stichwahl statt zwischen dem nationalliberalen Dr. Brüning und dem Centrumscandidaten Walderdorf. Letzterer erhielt am 10. d. M. 7428, ersterer 8631 Stimmen. 4200 Stimmen weiter fielen damals den Fortschritts= und Social=Candidaten zu. Einzelne Führer der Tartschrittspartei erklärten damals öffentlich: Sie wollten lieber einem wurzen wie einem Nationalliberalen ihre Stimmen geben. Die Ersteren wußten doch, was sie wollten, und heute fordern ganz dieselben Leute in öffentlicher Zeitung, mit Namensunterschrift, ihre Gefinnungsgenossen auf nicht dem Centrumscandidaten, sondern dem nationalliberalen ihre Stimme zu geben, und sich an der Wahl zu betheiligen. Es können also höchstens noch die 756 Stimmen der Socialdemokraten dem Centrumscandidaten zufallen. Von katholischer Seite ist nicht viel Zuwachs zu erwarten, da am 10. d. M. schon das Mögliche geeistet wurde. Die vereinigten Lieberalen lassen es an Anstrengungen aller Art nicht fehlen, vergessen kein Oertchen, und tischen zum Ueberfluß auch noch auf, daß am 27. Januar 1077 gerade vor 800 Jahren— Heinrich IV. nach Canossa gegangen sei. Von kathosischer Seite konnte keine größere Versammlung mehr abgehalten werden, da an Wochentagen die Landleute nicht leicht zusammengehen, und auch die Eisenbahnzüge nicht günstig liegen. Da Herr Graf Walderdorf durch Familienverhältnisse verhindert war, hatte sich Dr. Sieber bereit erklärt als Redner aufzutreten, sei es auch nur in Ortsversammlungen: Dr. Brüning, der persönlich seine Arbeiter gut behandelt, ihnen zu billigem Mittagstische verhilft, Neujahrsgeschenke zu 30, 90, 100 2c. M. gegeben hat, ist für jeden unabhängigen Katholiken unwählbar, weil er den Culturkampf für eine Noth= wendigkeit hält trotz der Ruinen, die er in einzelnen katholischen Gemeinden seines Wahlkreises geschaffen hat. Hanau, 24. Jan. In 16 Orten, deren Resultate bekannt sind, erhielt Frohme(Socialdemokrat) 5282, Weigel(liberal) 3889 Stimmen. Darunter befindet sich Hanau mit 2004 für Frohme, 1505 für Weigel, und Bockenheim mit 1227 für Frohme und 944 für Weigel. Offenbach, 24. Jan. Bei der Stichwahl siegte der bisherige Vertreter, Redacteur Dernburg(nationalliberal) mit 12,250 über Liebknecht (Socialdemokrat) mit 10,550 Stimmen. Breslau, 25. Jan. Bei der engeren Wahl in Waldenburg ist Fürst Pleß mit 9365 Stimmen gewählt; der socialdemokratische Gegencandidat Kappel erhielt 7512 Stimmen. Annaberg, 25. Jan. Bei der engeren Wahl im hiesigen Wahlkreise wurde Holtzmann(lib.) mit ca. 6000 gegen etwa 5000 St. gewählt, welche auf Breitfeld(cons.) fielen. Leipzig, 25. Jan. Bei der engeren Wahl im 20. sächfischen Wahlkreise trug Brockhaus(liberal) mit 6398 St. über den Socialdemokraten Wiener(4490 St.) den Sieg davon. * Karlsruhe, 25. Jan. Bei der engeren Wahl im 5. badischen Wahlbezirke(Freiburg=Waldkirch) wurde Rechtsanwalt Neumann(klerikal) mit 9644 Stimmen gewählt. Der Gegenkandidat Dr. Bürklin(nat. lib.) erhielt 9635 St.— Eine andere Depesche aus Freiburg dagegen lautet also: Die Nachricht von dem Siege des Candidaten der Centrumspartei, Neuman, welcher mit 9644 gegen 9635 Stimmen gewählt sein sollte, war irrig. Bei amtlicher Ermittellung ist ein Schreibfehler in den Wahllisten gefunden worden, und es würde danach Bürklin(nat. lib.) mit 11 Stimmen Mehrheit gefiegt haben. Stuttgart, 24. Januar. Bei der Stichwahl im fünften Würtembergischen Wahlkreise(Eßlingen) fiegte Posthalter Retter(Volkspartei) über den bisherigen Vertreter, Oberstaatsanwalt Lenz(nationalliberal). Vermischte Nachrichten. A Bonn, 26. Jan. Süddeutsche und rheinische Blätter erinnern daran, daß es gestern 800 Jahre waren, als Kaiser Heinrich IV., ein Fürst, der sich auszeichnete durch politische Heuchelei, raffinirte Bosheit und brutale Willkür nach Canossa ging, um beim Papste Verzeihung seiner Frevelthaten zu erbitten. c Bonn, 26. Jan. Im Garten des Herrn P. in der Grabengasse sieht man seit 8 Tagen einen Apfelbaum in voller Blüthe. § Bonn, 25. Jan. Vor dem Zuchtpolizeigerichte stand heute der Fuhrmann W. aus D. Dieser hatte mit seinem Pferde an einer Dresch= maschine gearbeitet, während in der Nähe zwei Kinder spielten. Eines der Kinder, ein Mädchen von vier Jahren, kam der Maschine zu nahe und wurde getödtet. Der Fuhrmann wurde wegen fahrlässiger Tödtung dieses Kindes zu 8 Tagen Gefängniß verurtheilt. Alsdann wurde gegen 6 junge Leute aus Poppelsdorf verhandelt. Diese waren nach einem Feste des Nachts singend durch die Allee gekommen; einer hatte, als sie zur Ruhe aufgefordert wurden, den Nachtwächter beleidigt, weßhalb er arretirt werden sollte. Die Andern hatten dies zu verhindern gesucht, sowie auch die Wächter beleidigt. Die Angeklagten stellten allerdings alle übereinstimmend die Sache anders dar. Sie wurden aber für überführt erklärt und zwei von ihnen zu je 10 Tagen, die Andern zu je 5 Tagen Gefängniß verurtheilt. Wegen Sachbeschädigung wurde alsdann L. aus M. zu 3 Mark oder 1 Tag Gefängniß verurtheilt. Dem J. aus B. wurde wegen Holzdiebstahls im wiederholten Rückfalle eine Gefängnißstrafe von 8 Tagen zuerkannt. * Köln, 25. Jan. Bezüglich der Inangriffnahme des Baues der Eisenbahnstrecke Bonn=Euskirchen= Sinzig wird von einer Seite mitgetheilt, welche in der Lage ist, gut unterrichtet zu sein, daß die Erdarbeiten jedenfalls zum Frühjahre beginnen werden, da der Grunderwerb zum Theil bereits stattgefunden hat. Die Gabelung nach Euskirchen und Sinzig soll übrigens dicht bei Wenkenheim stattfinden, wo ein größerer Bahnhof angelegt werden wird, während Rheinbach Nebenstation wird. Die Kreisstadt Ahrweiler wird etwa 20 Minuten entfernt vom Bahnhofe bleiben, welcher in der Nähe von Neuenahr zu liegen kommen wird. gl##heinisch * Köln, 25. Januar. Das Comite des diesjahrigen Nievertheinischen Musikfestes, welches hier in Köln unter Leitung von Herrn Dr. Hiller abgehalten wird, ist bereits über das Programm der beiden ersten Tage schlüssig geworden. Pfingstsonntag kommt Haydn's„Schöpfung" zur Aufführung, Montag Verdi's„Requiem", wo möglich unter persönlicher Leitung des Componisten, und Beethoven's Neunte Symphonie. Man gibt sich der Hoffnung hin, daß Verdi der Einladung, an unseren schönen Rheinstrom zu kommen, Folge leisten werde. Seine Anwesenheit würde in der That alle deutschen Musikfreunde zu lebhaftestem Dank verpflichten und dem Feste einen ganz besonderen Glanz verleihen. * Düsseldorf, 23. Januar. Landtags=Abgeordneter Adv.=Anw. J. Bachem aus Köln hat in dem„Düsseldorfer Volksblatt" nachstehende Erklärung veröffentlicht, welche für die Bürgermeister des Wahlkreises Sieg, Mülheim a. Rh. nicht ohne Interesse sein dürfte:„Wie ich aus rheinischen Blättern ersehe, soll Herr Bürgermeister Steinkopf von Mülheim a. Rh. Veranlassung genommen haben, mit Bezug auf eine von mir am 7. d. M. in einer Wahlversammlung der Centrumspartei zu Düsseldorf gethane Aeußerung ein wenig höfliches Dementi zu veröffentlichen, zu welchem dieser Herr in keiner Weise legitimirt erscheint. Das Vorkommniß, von dem ich gesprochen habe, spielt nämlich, wie auch ausdrücklich von mir bemerkt wurde, im Kreise und nicht in der Stadt Mülheim a. Rh. Der betreffende oder vielmehr betrogene Wähler, der mir alsbald nach meiner Wahl im Wahlkreise Sieg=Mülheim=Wipperfürth den Vorfall erzählte, hat auf mich durchaus den Eindruck der Wahrhaftigkeit gemacht. Derselbe wäre auch schwerlich im Stande gewesen, diesen Vorfall zu erfinden. Wie sollte ein schlichter Landmann dazu kommen, seinem Bürgermeister die Arußerung in den Mund zu legen; er(der Bürgermeister) wisse nicht, ob die Entlassung des Jungen selbst mit dem 15. Jahre erfolgen könne, ob derselbe bis dahin— so drückte sich mein Gewährsmann wörtlich aus„die nöthigen Staatskenntnisse sich erworben haben werde, um zu wissen, wie er später zu wählen habe— nicht wie Sie Alter.“ Ich bin so fest von der Wahrheit des mir Erzählten überzeugt, daß ich keinen Anstand nehmen würde, bei gegebener Gelegenheit den Namen des fraglichen Bürgermeisters zu nennen.„„„—#n Mtum 41. im Mamt * Essen, 24. Jan. Heute Morgen 4 Uhr enberen dir am Monlag Morgen 9 Uhr begonnenen Verhandlungen gegen die wegen der sogen. Wittener Excesse angeklagten 1) Gärtner Math. Wasserschaft, 2) Ehefrau Fabrikarbeiter Joh. Kapp, 3) Wittwe Friedr. Bernberg, 4) Glasbläser Theod. Mawicke, 5) Büchsenmacher Clem. Roland, 6) Berg=Invalide Wilh. Rose und 7) Möbelhändler Le Claire, sämmtlich aus Witten. Es wurden circa 90 Zeugen vernommen, welche, laut der„Essener Volksztg.“, ziemlich übereinstimmend aussagten, daß die Angeklagten(bis auf Roland und Le Claire) sich mehr oder weniger an dem Excesse betheiligt haben, indem sie der Aufforderung der Polizei, den Kirchenplatz zu räumen, nicht sofort nachkamen und Schimpfwörter ausstießen. ad 1, 2 und 4 wurden mit je drei Monaten Gefängniß, unter Anrechnung der Untersuchungshaft, ad 3 und 5 mit je zehn Monaten bestraft, ad 5 und 7 freigesprochen. * Münster, 25. Januar. Der„Westf. Merk.“ schreibt:„Heute fand durch den Polizeiinspector Keutmann in Begleitung des PolizeiCommissars Hartmann und eines Polizei=Officianten Haussuchung bei dem Stadtdechanten Kappen statt, welche die Auffindung bischöfl. Schreiben zum Zweck hatte, aber gar kein Resultat ergab.— Es wäre nicht zu verwundern, wenn wir demnächst von einer ganzen Reihe Haussuchungen am selben Tage und zur selben Stunde in der Diöcese Münster hörten, nämlich bei den Dechanten. Die Staatsanwaltschaft in Paderborn ist ja am 5. d. M. mit dem Beispiele vorangegangen.“ * Arusberg, 25. Jan. Bei Oeventrop, Station der oberen Ruhrthalbahn, stieß gestern Abend, gegen 8¾ Uhr der daselbst eintreffende combinirte Zug(Nro. 34 Personenzug mit Güterbeförderung) mit einem Güterzuge zusammen. Wie man vernimmt, sind 3 Personen getödtet und 15 verwundet worden. Der Betrieb ist nicht gestört. * Mosbach, 23. Januar. Der Mörder des Dr. Ortlieb ist der geisteskranke H. Appel von hier: Derselbe hat längst einen Haß gegen alle Aerzte, von denen ihm einmal einer„in den Kopf geschossen“ habe (er solle einmal elektrifirt worden sein) zur Schau getragen. Appel wurde 1874 aus der Heilanstalt Illenau in jene nach Pforzheim versetzt, entfloh aber daselbst und wurde leider nicht wieder zurückgebracht. Appel schoß nicht in der Wohnung, sondern von der Straße aus durchs Fenster auf den in 2½ Meter Entfernung gegenübersitzenden Dr. Ortlieb; von dem schweren Schufse gehackten Bleis flogen mehrere Stücke, die Umbersitzenden gefährdend, noch in die hintere * Stettin, 23. Januar. In der heutigen Sitzung des Kriminalsenats hiefigen Appellationsgerichtshofes wurde der wegen eines Artikels in der„deutschen Wacht“ der Majestätsbeleidigung angeklagte und in erster Instanz verurtheilte bekannte Pastor Quistorp in Ducherow freigesprachen. * Syrakus, 22. Jan. Der Kaiser von Brasilien ist hier eingetrosfen und hat die öffentlichen Denkmäler in Augenschein genommen. Auch hat er den Aetna bestiegen. Telegrapyische Depeschen. Berlin. 25. 26. 4 ½% preuß. Cons. 104,10 104,10 3½% Präm.=Anl. 144,50 14450 3 ½% Pr. Stsschld. 92.20 92.20 Köln=Mindener 101.25 101 25 Rheinische..... 110,50 110 50 Bergisch=Märkische. 80.—, 80.— Schaaffhausen... 59,50 59,50 Darmstädter.... 99 50 99.50 Disc.=Commandit. 108.10 108.10 25. Antwerpener... 55,25 Vonifacius 44,50 Centrum.. 22,50 Gelsenkirchen 97.— Oesterr. Silberrente 55,— Oesterr.=Franz. 389.50 kombard. Bahn. 123— Oesterr. Credit.. 236,50 26. 55.25 44.50 22 50 97.— 55.— 389.50 123.— 236.50 Handel und Verkehr. * Berlin, 25. Jan. Auf auswärtige bessere Notirungen eröffnete die heutige Börse in fester Stimmung, dazu trat der durch größere Häuser in Auftrag gegebene Ankauf von Cassawerthen, der wohl als eine Ultimospeculation zu betrachten ist, wodurch Stückmangel für die Ultimoregulirung entstand. Die letzten eingegangenen politischen Nachrichten lauteten nicht ganz ungünstig und die Börse glaubt für den nächstfolgenden Monat den Frieden gesichert. Eisenbahn=Actien fester, wenn auch im Umsatz beschränkt. Bank= und Industrie=Effecten waren zum Theil fest und nicht so unbelebt, wie an den letzten Börsen. * Hamburg, 25. Jan. Der Verwaltungsrath der Norddeutschen Bank hat die zu vertheilende Dividende auf 8 pCt. festgesetzt. * In der Schweiz scheint man, wie nachstehender Fall zeigt, mit einem Director, welcher seine Kenntniß der Lage des von ihm geleiteten Actienunternehmens zu Baissespeculationen mißbrauchte, kurzen Prozeß zu machen. Der„Schweizer Handelsztg.“ hatte ein Gerücht erwähnt, nach welchem ein Director der schweizer Nordostbahn=Gesellschaft seine amtliche Kenntniß von dem schlechten Abschlusse der letzteren dazu mißbraucht habe, um am 30. December v. J. massenhaft Nordostbahn=Actien à déconvert zu verkaufen. Das Blatt, welches eine solche Handlungsweise mit dem Ausdruck„gemeiner Betrug“ kennzeichnete, betonte, es sei seine Absicht, durch öffentliche Erwähnung obigen Gerüchts der Gesellschaftsverwaltung Gelegenheit zu geben zu der Erklärung,„daß kein Director der schweiz. Nordostbahn in irgend einer Weise an einem in der letzten Decemberwoche stattgefundenen Verkaufe von Nordostbahn=Actien betheiligt gewesen ist.“ —„Fehli ein Jota an dieser Erklärung“, hieß es zum Schluß der geharnischten Auslassung,„so werde das Volk und der Staatsanwalt wissen, was ihre Schuldigkeit ist.“— In Beantwortung dieser Interpellation ist dem Blatte inzwischen von der Gesellschaft der Auszug eines Protocolls über die jüngste Verwaltungsrathssitzung zugegangen, so wie die Abschrift eines Briefes der Direction, aus welcher erhellt, daß ein Mitglied der Direction, E. Häberlin, die gedachte Baissespeculation allerdings gemacht habe, dafür aber, wenn auch einstweilen erfolglos, aufgefordert worden sei, seine Entlassung zu nehmen. Köln, 25. Januar. Cours=Bericht. Industrie=Actien. Nach.=Mch..=V. 8250 G Rh.=Wftf. Pulvf 81.50 bz Köln. Baw.=V. 72.00 S Colonia,.=V. 6150 G Aach.=Höng. Bw. 45.00 G Köln. Maschb. 110.00 bz Gladb..=V. 1500 G/Berzelius 53.50 B Köln.Müsen. B. 20.00 0 Leipziger.=V. 8000 G Boch. Gußst.=V. 31.00 G Kgs.= u. Laurah. 70.006 Magdeb..=V. 2200 G Bonif.,..=S. 45.00 G, König Wilh. 10.00 S Vaterl..=V. 3450 GBonn. Bw..=.76 50 B Louise Tiefbau 18.00 S Westd..=Bank 800 BCentrum,.=S. 23.00 G Mechern. Bw. 137.25 S Köln. Rückvers. 400 G Commerner 81.75 B Phönix Lit. A. 31.00 S Ggrigr., Tr. 6. 630 GsComl Wstf Bw 40.00), Bu. B. 00.00 S „stf. Llyop 460 G/Dahlbusch, Bw. 74.50 B Rh.=Nass. Bgw. 86.50 S Concord.,.=V. 1950 B/Dortm. Union.00 G Sieg=Rh. Pr.=A. 12.00 S Germ., Leb.=V. 410 G.=J. M. u. Schw.48.50G Segena, Schwef. 15.00 S Köln. Hagel=V. 285 B Eschweiler.=V. 23.50 B Stadtberger H. 00.00 Köln. Dampfsch.64.00 B Efs..=F. Union 28.00 G Stolb. St.=.=.00.00 S Düss. do. 69.00 B/Germania, Bw. 00.00 Köln. Schleppsch. 50.00S Gelsenkirchener 98.00 G/2 Tauerei Köln 00.00 B/Hib. u. Shamrock 34.0062 Köln. Bwollsp. 85.00 G Hörder.=V. 33.00 G Rhein. Bauges. 65.00 BHumboldt 00.00 Bank=Actien. Amsterdamer B. 76.256D. Reichsbank 154 25 B Meining..=Pf. 100.259 Styrum, E. J. 00.00 S östf. Draht=Ind.00.00 A„„ a. B 00.00 Witt. Waffenf. 51.00 S Antwerp..=B. 55.00 BDisc.=Comm. 107.00 G Bankf. Rh..W. 57.00 G Barmer Bankv. Berg. M. B. Darmst. Bank 80.00 G 76.00 B 98.50 G Oeft. Credit=A. 229.00p. U Rh.=Westf.=.49.00 S Schaaffh..=.59.50 S elbt. uumn.A 1690 B Essener Credit 63.00 KölnerPrivatb. 115.00 G Köln. Wechsl.=.74.50 B/e Luxemb. Bank 92.00 B Eisenbahn=Stamm=Actien. 00.00 B Köln=Md..B 00.00 GRheinische 110.00 S Mainz=Ludw. 96.00 S„ Lit. B 92.00 B Oberschles. A/0 128.00 GRhein=Nahe 00.00 Oeft.=F. Sb. 390.00 Bp. U. Rumän. Eis. K. 00.00 rr 100.85 6 Oest. Sdl.(Lb.) 120.00 S, Eisenbahn=Prioritäts=Obligationen. Bg.=Ml..8. 85.00 B, Köln=M. 1. E. 100.00 6 Rhein. 44% 99.00 G 5% 103.3554 Nachen=Mastr. Amsterd.=Rott. Berg.=Märk. Saliz.(Karl=Ld.) 00.00 Köln=Mindene= 100.856 00.00 80.37 bz ö. S. 98.00 U" 2. „„ 6. S. 98.50 G„ 3. „„ 7. S. 103.00 B" 4. „ Nordb. 103.00 G„ 5. Rh.=Nahe gar. 100.50 G„ 6. Mainz=Ludwh. 103.00 G Zinsfuß der Deutschen Reichsbank 104.15 B 100.00 G 92.15 bz 90.25 GOest.=Fr. Stsb.313.00 G 98.00 GOest.=Sdl.(Tb.) 230.00 S „.=K. 44% 99.50 G .=C. 41% 98.00 S Wechsel 4%, Lombard 5%e. (Rottrungen der Handelsmakler.) Wetter: (niedrigster Preis) ess. masqual. à 75 Pfd. per Köln, 25. Jan. trüb. Weizen gewichen, ohne Sack per 200 Pfd. Nm. 24.00., fremder 22.50—24.00 B.(Lief 60 Liter.) Roggen gewichen, ohne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) esf. Nm. 18.50, fremder 16.50—18.50 B.(Lieferungsqual. à 69 Pfd. per 50 Liter.) Hafer gewichen, per 20 Pfd. ohne Sack Nm. 16.70. Rüböl matter, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in Partieen von 100 Ctr. Rm 40.00 B. Landmarkt. Weizen M. 22.75—23.75; Roggen M. 17.50—18.25; Gerste—; Hafer M. 15—17.50: bez. pro 200 Pfd. Zufuhren cu. 300 Sack. Preise aller Artikel nur schwach behauptet. Bonn, 26. Jan. Petroleum M. 48,—, per 100 Kilogr. Düren, 24. Januar. Weizen 1ma M. 26,50, 2da 25,55 per 117 Kllo Roggen 1ma M. 20,50, 2da 19,25 per 112½ Kil. Hafer, 1ma M. 13,50, 2da 11,50, per 80 Kil. Gerste M. 18,25, Buchweizen 2k. 15,— per 100 Kil. Montabaur, 23. Januar. Weizen M. 19,90, Korn 15,—, Hafer 8,65, Kartoffeln M. 2,30, per Hectoliter. Münster, 24. Jan. Weizen M. 237,50, Roggen M. 175, Gerste M. 210, Hafer M. 195, weiße Bohnen M. 280 Alles per 1000 Kilo. Magdeburg, 24. Jan. Weizen M. 235.—, Roggen 201.—, Gerste 192.—, Hafer 180—, per 1000 Kilo. Berlin, 25. Januar. Weizen M. 222.—, Roggen 159.50, Hafer M. 152,—. Rüböl loco M. 75,—. Spiritus loco 53,70. Stettin, 25. Januar. Weizen 222 50 Roggen 155.—, Rübsl 73,—, Spiritus 52.80. Rübsen 353—, Petroleum 19.50. Breslau, 25. Januar. Spiritus per 100 Liter 100% 52,40, Weizen 207,—, Roggen 153.—, Rüböl 72.50. mburg, 25. Januar. Weizen 222—, Br. Roggen 161— Br. Rübsl loco 76—per 200 Pfd. Spiritus 44¼. Kaffee Umsatz 1000 Sack. Petroleum Standard white loco 19.50, Br. Mannheim, 22. Jan. Rothsaat M. 90.—, Luzerne 85,—, do. Provencer 96,—, Gelbklee 32.—, Esparsette 20—. Alles per 50 Kilo brutto. Kaiserslautern, 23. Jan. Weizen M. 12,30, Korn 9,51, Spelz 9,39, Gerste 9,37, Hafer 8,11. Erbsen 8,70, Wicken.5, Linsen 9,87. Kleesamen M.—. Alles per Ctr. Antwerpen, 25. Jan. Raffinirtes, Petroleum blank dispon. 51,— fes. bezahlt. Amerikan. Schmalz, Marke Wilcox disp. fl. 31,25 Amerik. Speck long disp. frs. 105, short disp. 108. Paris, 25. Januar. Produktenmarkt. Weizen 28.—, Mehl 62.25 Rüböl 95.25, Spiritus 65.50. New=York, 24. Januar. Baumwolle 133/8 do. in New=Orleans 12% Petroleum 26¾4, do. in Philadelphia 26 3/4. Mehl 6 D. 25 C. Rother Frühjahrsweizen 1 D. 48 C. Mais(old. mixed) 63 C. Zucker(Fair refinig Muscovados) 9½ Kaffee(Rio=) 19¾. Schmalz(Marke Wilcoz) 11%/C. Speck(short clear) 9 3/8 C. Getreidefracht—. Lotterie. * Berlin, 25. Januar. Bei der heute beendigten Ziehung der 2. Klasse 155. königl. preuß. Klassen=Lotterie fielen: der Hauptgewinn von 30,000 A auf Nr. 41,176; 1 Gewinn von 6000 J auf Nr. 77,014; 2 Gewinne von 600 M auf Nr. 46,576 und 94,143 und 1 Gewinn von 300 4 auf Nr. 87,654. Die Ziehung der 3. Klasse beginnt am 13. Fheornar. Witterungsverichte. 25. Jan. u U..: Haparanda—8. Moskan— 2. Familien=Nachrichten. Gevoren: Otto Becker e.., Köln.- Louis Bitter e.., Rheidt. = Pet. Zedosquet e.., Coblenz Verlobt: Elis. Buddeberg, Dr., Phil, Graff, Berlin.= Kar. Schickenberg, Rod. Schmittmann, Elberfeld. Vermählt: Ed. Hampel, Mar. Jakob, Breslau.- Carl Flunkert, L. Kauert, Crefeld.= Bern. Simons, Cl. Meyer, Düsseldorf und Hannover. Carl Arold, Soph. Meyer, Duisburg. = Heinr Nebeck, J. Krummel, Crefeld. Gestorden: Mar. Cäc. Lauten, Köln.- Jos. Schmalz, Köln.- Heinr. Anrath, Ehrenfeld.= Wwe. C. F. Neuhoff geb. Bloem, Crefeld.= C. Guntermann, Düsseldorf.=Hel. Müller, Düss=ddorf. Ther. Classen, Jülich. Carl Coers, Lünen.- Joh. Heinr. Zapp, Elberfeld. Freunden, Bekannten und Verwandten sowie dem Gesangvereine zu Cardorf darken wir hiermit für die rege Theilnahme bei der Beerdigung unseres meuchlings erwordeten lieben Bruders Joseph. Cardorf, den 25. Januar 1877. Gebrüder Liebertz. Bonner Bücher=Versteigerung bei Matth. Lempertz- Buchhandlung& Autignariat. Heute Samstag den 27. Januar: Bibliotheken der Herren Pfarrer Graf Wrschowetz in Boppard und Pfarrer Falke in Wiehl. Nr. 1565—Schluß der Auction. Submission. Die Ausführung von 800 □Mtr. Asphalt=Isolirschicht für den Neubau der medizinischen Klinik, veranschlagt zu 2400 Km., soll im Wege der unbschränkten schriftlichen Submission vergeben werden. Offerten sind in vorschriftsmäßiger Form vor dem auf Donnerstag den 1. Fedr. 1877, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Eröffnungstermine im Bau=Bureau des Baumeisters Reinike am Wachsbleicherwege einzureichen, woselbst die speziellen Bedingungen, Zeichnungen 2c. zur vorherigen Einsicht offen liegen. Bonn, 23. Januar 1877. Der Kgl. Bau=Inspector. Gerichtlicher Verkauf. Am 27. Januar 1877, Vormittags 11½ Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Vonn 1 Sopha, 1 Schiebtisch 2c. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Sieben, Gerichtsvollzieher. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag den 27. Januar 1877, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung versteigert werden: verschiedene Hausmobilien. Der Gerichtsvollzieher, Weinert. 12.000 Mark als ast Oppotheke auf ein Haus von einem pünktlichen Ziuszahler gesucht. Frco=Off. unter., 163 besorgt die Exped. Bieh= und Mobilar=Verkauf. Am Montag den 29. d. Mis. läßt herr Otto H. Siepen auf dem Platzhofe zu Rheydt im Siegkreise öffentlich gegen Credit und Bürgschaft durch den Unterzeichneten versteigern: 4 Pferde, darunter ein 3jähriges, 5 Kühe, theils tragend, theil milchgebend, 1 fettes Schwein, eine Partie Hühner.— An Ackergeräthschaften: 1 zweispänniger Pflug, 2 Eggen, 1 Walze, 1 Dreischar, 1 Wannmühle, Lagerhölzer, Bohnenstangen und Hausmobilien aller Art. Brabender, Notar. Nutz u. BrandholzVerkauf. Am Mittwoch den 31. Januar d.., Mittags 1 Uhr, läßt Lohann Lammerich in Leugsdorf in der Wohnung des Wirthes Blum daselbst: 30 Haufen Rothtannen, zu Bau= und Nutzholz geeignet, 20 Klafter Brandholz und 40 Haufen trockene Schanzen, alles lagernd zu Lengsdorf, öffentlich meistbietend auf Credit verkaufen. Mun Wegen Umbau meines Hauses verlegte mein Geschäfts=Local von Gudenauergasse 3 nach dem Nebenhause Gudenauergasse 2 und bringe gleichzeitig mein wohlassortirtes Lager in selbgefertigten Herren=, Damen= und Kinder=Stieseln von den billigsten bis zu den feinsten, sowie sämmtliche Schuhmacher=Artikel und Ledersorten in empfehlende Erinnerung. Billige Preise! Joh. Pet. Hoitz. Schuhfabrik und Lederhandlung. Allgemeiner deutscher Cäcilien=Verein. Bezirk Bonn=Hersel. Sanntag den 28. Januar, Nachmittags 4 Uhr: Versammlung der Vereinsmitglieder im Saale des kathol. Gesellenhauses. Instructive Productionen verschiedener Pfarrchöre von Vonn und Umgegend. 6½ Uhr: Kirchlich=religiöse und liturgische Gesänge zu einer Visitatio s. s. Sacramenti in der Pfarrkirche zum hl. Remigius, ausgeführt durch den Kirchenchor von Sechtem, unter Leitung seines Dirigenten Herrn Lehrer Brach. Sonntag den 28. Januar 1877: Großes Vocal- und Instrumental-Concert mit theatralischen Vorstellungen, ausgeführt vom Beueler Männer=Gesang=Verein, im Locale bei Herrn Hermann Thiebes zum Besten einer neu zu erbauenden Kirche in Beuel. Entrée für Herren 50 Pfg., für Damer 25 Pfg.— Anfang 5 Uhr. Nach Schluß des Concert's Ball-Kränzchen. Es ladet freundlichst ein der Vorstand. NB. Der Mildthätigkeit sind keine Schranken gesetzt. Südweine: Marsala, Madeira, Sher Malaga. srry, Portwein, Malvasia, Lagrima Christi, Muscat, Tokayer etc. grösster Auswahl en gros& en détail empfiehlt Wilh. Böhner, Kaiserplatz 16. Bonn. 14 Stockenstraße 14. Bonn. Ausverkauf. Eine auswärtige Fabrik läßt große Partien Waaren zu festgesetzten Preisen, 50% unter heutigem Fabrikpreis, ausverkaufen. * Wollene Hemden jeder Art, von 40 Sgr. an. 3 Feine Herrenhemden von 1 Thlr. an. Ge Nacht= und Arbeitshemden von 25 Sgr. an. & Frauenhemden von 20 Sgr. an. 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Wir finden alle christlichen Tu, enden, sowie die Pflichten der verschiedenen Stände und Altersklassen in dem Leben je eines der Heiligen besprochen, so daß das Werkchen ein für sich abgeschlossenes Ganzes bildet. Die Angaben aus dem Leben der Heiligen sind mit historischer Treue wiedergegeben und ist die Auswahl der Heiligen in so fern eine sehr glückliche zu nennen, als vorzugsweise nur solche Heilige gewählt wurden, welche besonders für unsere Zeit als nachahmenswerthe Vorbilder des christlichen Volkes betrachtet werden müssen. Hamburg-Amerikanische PacketfahrtActien-Gesenschaft. Directe Post=Dampfschifffahrt zwischen Hamburg und New=York, Hayre anlaufend, vermittelst der prachtvollen deutschen Post=Dampfschiffe: Pommerania 31.Jacuar. Lessing 14. Februar. Frisia 28. Februar. Suevia 7. Februar. Herder 21. Februar. Wieland 7. März. und weiter regelmäßig jeden Mittwoch. Passagepreise: I. Cajüte 4t. 500, II. Cajüte 4. 300, Zwischendeck#. 120. 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(Orchesterstimmen in Abscbrift 6 Mark.) Eben erschien ferner: Chinesen-Polka aus der Pantomime: Einchinesisches Fest (arrangirt von Hrn. Director Renz) für Clavier componirt von August Cahnbley. Preis: Rmk..—. Dieser hübsche leichte Polka wird sich ihrer angenehmen Melodien wegen ebensobald Bahn brechen, als der Oceana-Walzer desselben Componisten Gegen Einsendung des Betrages versende ich franco. Pet. Jos. Tonger in Cöln a. Rh. Münster-Chor. Freitag Abend ½9 Uhr: Probe mit den Knaben. Der nüchste Jahrgang von: Fohl's Illnsteirtem katholischen hauskalender Austattung, au vielen Illustr., spannenden Novellen, #vollständ. Marktverzeichnißz, wertzvollen Prämien 2c., ist soeben erschienen. Preis nur 50 Pf. Od. peter; Verlag in Beipstg Dem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich Sonntag den 28. d. M. meine Restauration in Godesberg, Bergstraße, eröffne und verspreche meinen Gästen prompte und reelle Bedienung. Hochachtungsvoll Ferd. Holstein. 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Ab Bonn weiter nach Köln 4,31 6.10 .31 10.27 12.26.23 4,16.43 6 .56.31.21. Von Beuel rheinabwärts.47 10.15 .20.27 8,62. Von Beuel rheinaufwärts#1 10/47 3,41 7,28 9,32. Abfahrt von Köln nach Aschen 5,45, 6,55 9,3 11,40.25 S 7,50 10,30. Amsterdam und Rotterdam(via Oers 6,15 9,25 1,40 2,42. Antwerpen 5,45 6,55 9,3 11.40.25 2 10ä Bonn 12,2 6 7,20 9, 9,20 11,15f 11, 45.0 Ein römischkatholischer Geistlicher,.32214,=46 85..46 7. 3 55 pohnhaft in einer gesunden, schönen Cleve.15.25 11, 42 1. 40 2, 42 5. 30. Eegend, der einen jungen Krann zum Lutt=21.32] 4 3 4 Unterrichten bei sich hat, wünscht noch einen zweiten aufzunehmen. Frco.=Offert. eub A. M. 165 bes. die Exped. d. Ztg. Dienstboten mit g. Zeugnissen sind. Stelle durch L. Müller, Theaterstr. 3. 1 Dienstmädchen ges. Brüdergasse 28. Dienstmärchen für häusliche Arbeit gesucht. Rölnstraße 8. Zwei Karke Dienstmädchen für alle häusliche Arbeit gesucht. Bitioriastraße 12. Ein ordentl. Mädchen für häusl. Arbeit gesucht. 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