6 Jahrgang. Bonn, Donnerstag den 11. Januar 1877. Nr. 8. Abonnement: Vierteljährlich pränum. für Bonn incl. Traglohn 4 RMark; bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 4 RMark. Organ für das kakholische deutsche Folk. Die Deutsche Reichs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochentagen Abends, an Sonn= und Festtagen Morgens. Insertionsgebühren seile oder dere für die Petitzeile deren Raum 15 R Pfennig. * Berlin, 10. Januar. Die Würfel sind gefallen. Rumänien, wo bekanntlich Fürst Karl v. Hohenzollern regiert, hat der Türkei seine Vasallenpflicht gekündigt. Es bleibt der Türkei nichts anderes übrig, als zu versuchen durch Besetzung Rumäniens den widerhaarigen Vasallen zur Vernunft zu bringen. In dem Augenblicke aber, wo der erste türkische Soldat die Grenze der Wallachei überschreitet, und sobald der erste türkische Schuß gegen eine rumänische Festung abgefeuert wird, wird das russische Heer zur Hilfe Rumäniens letzteres besetzen. Der Zusammenstoß der Russen und Türken auf rumänischem Gebiete dürfte demnach binnen wenigen Tagen erfolgen. * Berlin, 9. Januar. In schweizer Blättern wird mit einer gewissen Erregung ein Vorgang besprochen, den die bekannte Verlagsbuchhandlung J. Sandoz im„Journal de Gensve“ zur Kenntniß des Publikums bringt. Der Brief lautet: „Herr Redacteur! Gestatten Sie mir, die Vermittlung Ihrer Zeitung in Anspruch zu nehmen, um einen Vorgang zur Sprache zu bringen, welcher nicht unbeachtet bleiben kann. In meiner Eigenschaft als Herausgeber der Broschüre des Grafen Arnim, Entgegnung auf das Schreiben des Herrn von Bismarck, habe ich einen Ballen mit jenen Broschüren von hier nach Brüssel expedirt. Dieser Ballen ist von der deutschen Zollbehörde angehalten und coufiscirt worden, gegen alle Bestimmungen der internationalen Verträge, welche keine derartigen Maßnahmen transitirenden Ballen gegenüber gestatten. Der Vorfall ist um so eigenthümlicher, als die mit Beschlag belegte Broschüre in Deutschland nicht verboten ist. Ich habe von diesem Vorgang sofort die deutsche Gesandtschaft benachrichtigt und erwarte die Antwort. Wie dieselbe auch lauten möge, so darf, wie mir scheint, eine derartige Verletzung der Zoll= und Handelsverträge nimmermehr mit Stillschweigen übergangen werden.— Empfangen Sie 2c. J. Sandoz.“ Der Vorgang dürfte zu Reclamationen der schweizer Regierung Veranlassung geben. Selbst in denjenigen Kreisen, in welchen man bisher geneigt war, an die Möglichkeit der Erhaltung des Friedens zu denken, ist man jetzt davon überzeugt, daß nur noch Tage von dem Beginn des Krieges trennen. Seitens der Türken sind noch in den letzten Tagen umfassende Lieferungen von Waffen und Kriegsgeräthen aller Art in verschiedenen Staaten abgeschlossen worden. In diplomatischen Kreisen wird versichert, die Sympathieen für Rußland Seitens der Mächte bezüglich der orientalischen Frage hätten zwar nicht zugenommen, allein das allgemeine Wohlwollen, welches anfänglich für die Türkei vorhan: den war, habe durch das Verhalten der leßzteren abgenommen und die Türkei schiene es fast darauf abgesehen zu haben, sich der Unterstützung ihrer besten Freunde zu berauben. Der„Nordd. Allgem. Ztg.“ zufolge ist die Eröffnung des Landtags durch den Kaiser persönlich endgültig beschlossen. Der Magistrat von Berlin hat nachfolgendes Dankschreiben erhalten: Ich danke dem Magistrat erfreuten Herzens für die Mir zum Beginn des Jahres gewidmeten Wünsche und erwidere dieselben mit der Versicherung, daß Ich das stete Bestreben des Magistrats im Verein mit der Bürgerschaftsvertretung, das Gedeihen der Stadt Berlin zu fördern, mit anerkennender Theilnahme verfolge. Unter den in der Adresse aufgestellten Gesichtspunkten blicke Ich bei der Jahreswende gern auf den siebenzigjährigen Zeitraum zurück, während dessen Ich den Degen des vaterländischen Heeres getragen habe. Dabei stellt sich Mir nicht allein die günstige Wandlung, welche der preußische Staat und mit ihm das in seiner Einigung nunmehr beharrlich fortschreitende Deutsche Reich innerlich wie äußerlich erfahren hat, sondern auch der mächtige Aufschwung vor Augen, mit welchem das Gemeindewesen Berlins der großen Entwicklung des Ganzen gefolgt ist. Die Bedeutung desselben läßt sich durch eine zeitweise Störung ebenso wenig herabdrücken, als seine berechtigte Bewegung sich auf die Dauer einer Hemmung unterwerfen wird. Obwohl daher die Gegenwart kein überall erfreuliches Bild darbietet, so darf doch Berlin ohne schwere Befürchtungen in die Zukunft blicken. Wenn namentlich für die Fortdauer des Friedens Besorgniß gehegt wird, so habe Ich Grund zu der Hoffnung, daß Meine unablässigen Bemühungen, jede Störung desselben wenigstens weit ab von den Interessen des Vaterlandes zu halten, nicht ohne Erfolg bleiben werden. Berlin, den 6. Januar 1877. Wilhelm. An das Kriegsministerium gelangen im Auftrage von russischen Geldleuten durch hiesige Banquiers Anfragen wegen Ankaufs von französischen Tuchen, welche von der deutschen Militärverwaltung während des deutsch= französischen Krieges in den Depots der Festungen Metz, Straßburg rc. vorgefunden worden sind. Die Chassepotgewehre sind, wie man hört, jetzt sämmtlich verkauft. * Wien, 9. Januar. Zum Präsidenten des Landtags von Dalmatien ist nach Meldung der„Wiener Ztg.“ der Podesta von Castelnuovo, Graf Georg Voinovich, ernannt worden. 5 Aus Ungarn, 8. Jan. Wie verlautet, werden die Parlamente von Pest und Wien nicht eher wieder einberufen werden, als bis ein greifbares Ausgleichsresultat ihnen vorgelegt werden kann. Dann kann es bis zum Zusammentritte noch lange dauern; ja man will sogar von einer Auflösung des eisleithanischen Parlaments wissen.— Unsere unbändige Magyarenpresse schlägt wieder einmal furchtbaren Lärm über Mißhandlung und Austreibung österreichischer Bürger, Juden, aus Bukurescht; ja„die bulgarischen Gräuel seien von den Rumäniern übertroffen worden.“ Wahrscheinlich haben wieder einmal etliche Schacherer aus Ungarn oder Oesterreich ihren Schwindel in Rumänien getrieben, vielleicht die Bezahlung der Erwerbssteuer an die dortigen Behörden verweigert und dann, als man sie auf die Finger klopfte, sich patzig benommen und sind darum per Schub in das gelobte Land des Judendenthums, nämlich nach unserem Kaiserstaate, befördert worden. Wird nun einem Judenjüngelchen ein Haar gekrümmt, so zetert alsbald die ganze goldene Internationale und die jüdische Presse. Geschieht dagegen an Katholiken noch tausendmal Aergeres, so ist es nur der berechtigte Kampf des Lichtes gegen die Finsterniß.—„Vertraulich und ohne Aufsehen“ hat das ungarische Cultusministerium ein„confidentielles Präsidial=Intimat“(an diesem Deutsch habe ich Nichts verbrochen) an sämmtliche rumänische Erzbischöfe und Bischöfe in Ungarn und Siebenbürgen erlassen, dieselben sollen dem Gerüchte entgegen wirken, als ob Siebenbürgen durch Hilfe des Czars im bevorstehenden Frühjahr an Rumänien annectirt werden solle. Die schismatischen Oberhirten setzten davon bekanntlich ihren beweibten Clerus in Kenntniß, und nun pfeifen die Spatzen das„Intimat“ von den Dächern, obgleich das Geschäft„vertraulich und ohne Aufsehen“ geschehen sollte. Viel besser hätte der Cultusminister sein„Intimat“ gleich in das gelesenste ungarische Tagblatt inseriren können. Italien. 0 Rom, 5. Januar. Das nun endlich eröffnete Testament des hochseligen Kardinal Patrizi ist ein neuer Beweis seines edlen und hochherzigen Charakters. An Werthsachen und Geldern fand sich fast nichts vor. Das Testament besteht aus einer Reihe von Legaten an arme Familien und an fromme Stiftungen. Für seine Dienerschaft und Familiären beauftragt er seine Familie, ihnen auf Lebensdauer das Gehalt auszuzahlen, das sie bei ihm bezogen, und zwar aus jenem Antheile des ihm zustehenden Familien=Antheiles. Alle kirchlichen Gegenstände sind an verschiedene arme Kirchen vermacht. Dem hl. Vater vermacht er seinen einzigen kostbaren Ring, der ihm geblieben ist. Am Schluße des Testamentes spricht er seine unwandelbare Treue und Ergebenheit für die hl. katholische Kirche und den hl. Stuhl aus und empfiehlt seine Seele dem Herrn, der sie gnädig in seine Hände nehmen möge. Endlich ist der Wunsch ausgesprochen, daß er in der Basilika von St. Maria Maggiore begraben werden möchte mit der folgenden Grabschrift:„Hicad pedes B. M. Virginis Constantinus Patrizi exspectat fidenter resurrectionem mortuorum.“— Diesem letzten Wunsche konnte unter dem heutigem Regime in Rom nicht willfahrt werden, weßhalb der allgemein beweinte Kirchenfürst provisorisch in der Familien=Gruft beerdigt wurde.— Das„Popolo Romano“ ist über die Antwort des hl. Vaters wüthend, die er dem römischen Patriziate gegeben hatte und in welcher er versicherte, keinen Schritt breit von seinen bisher beobachteten Prinzipien abzugehen, und die Gründe erklärte, warum er den Vatikanischen Palast nicht verlassen könne. Nachdem dieses infame Blatt so recht von Herzens Lust über den Papst geschimpft hatte, ruft es aus:„Wahrlich die Heiden sind viel besser als der unfehlbare Papst.“— Ist es etwa unter solchen Verhältnissen noch nothwendig, daß der hl. Vater seine Gründe auseinandersetzt, warum er den Vatikan nicht verlassen kann. Sind dieselben nicht schon durch die Sprache der rothen und liberalen Presse gerechtfertigt?— Am Neujahrstage war der hl. Vater bei seinem Spaziergange ziemlich ernst gestimmt. Als es sich niedergesetzt hatte, richtete er an seine Umgebung einige Worte über die Gefahren, welche der katholischen Kirche in diesem Jahre zu drohen scheine und sagt unter anderm auch:„Meine Theuren, Niemand kann wissen, was dieses Jahr uns bringen wird. Ich aber segne Euch und möge dieser Segen Euch allen Kraft verleihen, in dem bevorstehenden erbitterten Kampfe mit Muth und Standhaftigkeit auszuharren.“— Da der hl. Vater ganz von selbst dieses Thema anschlug und ohne gebeten worden zu sein, der ganzen Umgebung den Apostolischen Segen ertheilt hatte, so war der Eindruck um so tiefer.— Gestern empfing er die Ordensgeneräle, deren Ergebenheits=Adresse er auf das Gütigste entgegennahm und in seiner gewohnten Weise beantwortete. Er ermahnte sie ganz besonders zu: Liebe und Eintracht. Eine kleine Erkältung erschwerte ihm etwas das Sprechen; doch hoffentlich wird dieselbe bald vorüber sein.— Morgen oder übermorgen werden die Commissionen vom Papste empfangen werden, welche die Feierlichkeiten des 50jährigen Bischofsjubiläum vorbereiten. Diese Feierlichkeiten werden vom 21. Mai, dem Jahrestage der Präconisation des hl. Vaters zum Erzbischof von Spoleto, bis zum 3. Juni, dem Jahrestag seiner Bischofs=Weihe dauern. Bereits sind sehr viele Pilgerzüge aus Nord=Amerika, England, Frankreich, Deutschland, Oesterreich, Belgien, Spanien und der Schweiz hier angemeldet worden.— Unsere gewöhnlichen Fremden wollen sich in diesem Jahre fast gar nicht einfinden. Dadurch nimmt das schon unerträgliche Elend, das die Volksbeglücker nach Rom gebracht haben, nur noch zu. Zu den unerhörten Steuern kamen jetzt noch die sogenannten Kriegs=Aufschlagstaxen hinzu, wiewohl der Krieg noch nicht einmal begonnen hat. Welche Höhe werden dieselben nun gar erst erreichen, wenn der Krieg wirklich entbrannt sein wird? * Rom, 9. Januar. Wie die„Voce della Verità“ wissen will, hat Pius IX. dem Nachfolger Antonelli's, Cardinal Simeoni, gleichzeitig mit der Ernennung zum Staatssecretär auch das Amt als Administrator der Güter des heiligen Stuhles verliehen und zwar mit einigen Befugnissen, welche auch während der Erledigung des heiligen Stuhles fortdauern sollen. X Amsterdam, 9. Januar. Am ersten Tage des neuen Jahres verlor die katholische Kirche der Niederlande eine ihrer Zierden durch den Tod. Mgr. Gerardus Petrus Wilmer, Bischof von Haarlem, ist am Abend dieses Tages, nachdem er noch die Neujahrswünsche seiner Geistlichkeit in Empfang genommen, am Herzschlag verschieden. Schon am 9. December vorigen Jahres ließ er sich, nach den Vorschriften des Rituale, in seiner bischöflichen Kapelle die hl. Wegzehrung reichen. Der Verstorbene war im Jahre 1800 geboren und seit 1861 Bischof von Haarlem. Die Leiden der Kirche gingen ihm sehr zu Herzen und der Verfolgten nahm er sich in warmer Gastfreundschaft an, wie das noch jüngst Mgr. Lachat, der hochwürdige Verbannte aus Basel, erfahren durfte. Am 5. d. wurde die Leiche des hohen Verblichenen im bischöflichen Grabkeller zu Overveen beigesetzt.— Der Entwurf Heemskerk zur Reorganisation des Elementarunterrichtes, der kurz vor den Weihnachtsferien der Kammer einging, ist Gegenstand lebhafter Kritik seitens der Blätter aller Parteien, und findet nirgendwo eine freundliche Aufnahme. Unser Premier hat von neuem den alten Satz an sich bewährt gesehen, daß, wer Jedermanns Freund sein will, es mit Allen verdirbt. Schon bei den letzten Kammerdebatten hat sich dies deutlich gezeigt, und schienen die „Liberalen" dort dem Minister wegen des Abfalls seiner Freunde einen Ersatz bieten zu wollen, die„liberale" Presse ist weniger großmüthig. Während das conservative Hauptblatt constatirt, daß der Entwurf den mäßigsten Anforderungen des Rechtes und der Billigkeit nicht entspreche und ganz nach„liberalen" Wünschen und Dictaten construirt sei; während das Organ des katholischen Abgeordneten Haffmans sagt, daß die Katholiken düpirt seien und während„De Tyd“ von verfälschten politischen Lebensmitteln redet, schreiben die„liberalen" Blätter kurzweg, daß zwar Etwas geschehen sei, aber bei weitem nicht genug. Obschon wir Katholiken und sonstigen Confessionstreuen wieder keinen Heller und die Staatsschulen eine kleine Million zugesteckt erhalten, so ist man liberalerseits doch lange nicht zufrieden. Der Entwurf ist unannehmbar; man hofft aber das Beste von der Gefügigkeit des Ministers und dem Schmelztigel der zweiten Kammer. Aus alledem ist leicht zu schließen, daß Heemskerk's Position unhaltbar geworden ist, und wenn er über kurz oder lang unbedauert von dannen geht, so können wir nur achselzuckend sagen:„Tu’as voulu, George Dandin!“ Amerika. * New=York, 9. Januar. Gestern haben in Richmond, in Washington und in einigen anderen Städten der nördlichen Staaten größere demokratische Meetings stattgefunden. Es wurden mehrere Resolutionen angenommen, in denen ausgesprochen wird, daß die Verification der Präsidentenwahl den beiden Kammern des Congresses zustehe und daß der Präsident des Senats ohne alle Befugniß sei, in dieser Frage eine Entscheidung abzugeben. Die Redner sprachen sich, wenn auch mit Entschiedenheit, doch im Ganzen mit Mäßigung über die Sachlage aus. * Zur orientalischen Frage. Pera, 8. Jan. In der heutigen Sitzung des Divaus wurde beschlossen, die Propositionen der Mächte anzunehmen, falls aus denselben die Occupation und die Einsetzung einer Commission auf ein Jahr aus# Die Tochter des Spielers.*) Roman von M. Ludolff. Erster Theil: Bilder aus der neuen und der alten Welt. Es gleicht dem Strom das Leben, Wie dieser, fließt's dahin, Drum auf das Fahrzeug richte Vorsorglich Deinen Sinn: Die Masten prüf', die Segel; Vielleicht ist lang die Fahrt, Sein Säumen hat so Mancher Erst wenn's zu spät, gewahrt.— Heimathlos. *.. Ich kann nicht bleiben— Geister jagen mich! Schiller. Ueber die Riesenstadt New=York breitete sich die Nacht. War auch zur Zeit, wo unsere Erzählung beginnt, New=York noch lange nicht das, was es heutigen Tages ist, so herrschte doch auch damals schon das Drängen, Wogen und Tosen eines staunenerregenden Getriebes bis spät nach dem Einbruch der Nacht. So war auch heute an einem rauhen Septemberabende das Treiben und Lärmen eines stetigen, geschäftsreichen Verkehrs nicht verstummt; es drang vielmehr gleich dem Brausen der Fluthen zu einem entlegenen Theile der am Hudson oder, wie man in New=York sagt, am Nord=River sich hinziehenden Weststreet, wo es an das Ohr eines etwa sechszehn= bis siebzehnjährigen Knaben schlug, der, unweit des letzten Pier am Boden kauerte, sein Gesicht in den Händen verbergend. Bis dorthin verlor das Menschengetriebe sich zu dieser Stunde nicht mehr. Der Platz war öde; Niemand schien in der Nähe, der es hätte hören können, das convulsivische Schluchzen, welches sich der Brust des Einsamen entrang, Niemand, dem die mondhelle Nacht gestattet hätte, zu sehen, wie die schmächtige, schlecht gekleidete Gestalt unter offenbarer Seelenqual erbebte. Plötzlich ließ der Knabe die Hände sinken, in einem Augenblick stand er auf den Füßen, seine für sein Alter hohe Gestalt in die Höhe reckend. Wohl war dieselbe schmächtig, doch ließ sich ihr ebenso wenig eine gewisse Gewandtheit absprechen, wie dem dürftigen, schäbigen Anzug des Jünglings eine ursprüngliche Feinheit.— Dem Ganzen *) Im Zusammenhang mit„dem Talisman“.— Nachdruck nicht gestattet. entsprach das jugendliche, bleiche Angesicht mit den intelligenten aber todtmüden, schlaffen Zügen und den von schwer geschwollenen Lidern bedeckten Augen. Ein wilder, fast irrer Blick schaute jetzt aus denselben zu den Sternen empor, während die bebenden Lippen murmelten: „Mutter, Mutter, so hast Du mich doch geliebt!— Und während ich wähnte, ich gelte Dir nichts mehr— stand ich Deinem Herzen näher, als sie Alle; denn um meinetwillen bist Du gestorben!— Um meinetwillen gestorben!— so schreiben sie, wiederholte er leidenschaftlich, dabei ein Papier, welches er bisher in seinen Händen krampfhaft zerknittert, entfaltend.„!“ fuhr er schluchzend fort,„o, ich hätte das wissen sollen, wie lieb ich Dir war!— Warum mußte der grausame Mann mich auch forttreiben von Dir— fort in dieses Elend. Und nun bietet er mir Geld!— Als ob Geld mir helfen könne, nachdem was ich verloren?!“ stieß er unter steigender Aufregung zwischen den Zähnen hervor.„Geld von ihm!— Nicht einen— nicht einen einzigen Heller, eher sterben und verderben!" Und in nervöser Hast zerriß er das Papier, seiner Form nach ein Brief mit einliegendem Wechsel, in hundert kleine Fetzen, welche der Wind in den Hudson trieb. Er selbst hatte sich dabei rasch dem Ufer genähert und blickte verzweiflungsvoll in die Fluth.—„Ja sterben!“ zitterte es auf seinen Lippen—„warum nicht gleich? warum noch länger sich herumstoßen und werfen lassen?— warum noch länger in diesem Elend verkümmern?— nein, besser jetzt— hinunter in die Wogen!“— Er preßte die Augen zu, setzte zum Sprunge an und— eine Minute später war es um ihn geschehen, hätte nicht in eben diesem Augenblicke eine starke Hand ihn erfaßt und ein:„Hallo, my ladl what are you doing, boy?= ihm entgegengeschallt. Mit brennenden Wangen wandte der Knabe sich um und blickte in das bestürzte Gesicht eines jungen Engländers, der nicht viele Jahre mehr als er selber zählen mochte.— Gleichzeitig suchte er mit Gewalt sich dem festen Griffe zu entwinden, während er trotzig in schlechtem Englisch sagte: Let me go, Sir, meint your own bussinessie Er hatte den Satz noch nicht vollendet, als eine kleine, zarte Hand ihn am Rocke zupfte und eine kindliche Stimme sagte:„Du darfst jetzt nicht sterben. Es ist Sünde, sich selber den Tod zu geben;— komm' mit uns.“— Die Worte wurden in gutem Deutsch gesprochen und übten eine magische Gewalt auf den Knaben. Sich jäh zur Seite wendend, starrte er auf die Sprecherin, ein kleines dreizehnjähriges Mädchen, das groß ihn anblickend, sanft wiederholte: komm' mit uns, ich bitte Dich darum.“— Die trauten, heimathlichen Laute waren zu viel für den überreizten Knaben. Plötzlich trat die Reaction seiner Aufregung ein. Die jähe Röthe seines erregten Gesichts wich todtenähnlicher Blässe; seine blitzenden Augen schlossen sich, er taumelte und sank bewußtlos in die Arme des jungen Engländers, der ihn sachte niedergleiten ließ und neben ihm hin knieend, bewegt murmelte: opoor boy,# laut aber fügte er bei: sfetch vour father, little Maryle Die Kleine brauchte sich indeß, um dem Geheiß zu entsprechen, nicht zu entfernen; denn schon nahte ihr Vater, dessen kräftige, kernige i Gestalt den Arbeiter verrieth. Geleitet durch einen Anruf seines Töchterchens, verdoppelte er seine Eile und stand einen Augenblick später neben der kleinen Gruppe. In kurzen Worten erklärte ihm der Engländer den Vorgang, mit der Bemerkung schließend:„Es ist ein Deutscher, Mr. Brenner; ich denke, wir schaffen ihn in Ihr Haus, wenn's Ihnen angenehm ist?“ „Gewiß, Sir:“ lautete die respectvolle Antwort.„Wüßt sicherlich keinen bessern Platz für ihn als unter der Obhut meiner Alten.“ So sprechend, hatte er bereits den Bewußtlosen wie ein Kind auf seine kräftigen Arme genommen und schritt unter der mitleidigen Aeußerung:„'s ist eine leichte Last, Sir," dem Engländer voran, der, das kleine Mädchen an der Hand, folgte. Als der deutsche Knabe zum ersten völlig klaren Bewußtsein erwachte, fand er sich in einem netten, kleinen Stübchen auf einem reini lichen Ruhelager. Hell schien bereits der Tag durch die niedergelassenen Rouleaux auf sein Bett nieder. Verwundert rieb er sich die Augen, reckte die steifen, müden Glieder und strengte sich an nachzudenken. Allmählich kam ihm die Erinnerung an die jüngsten Vorgänge, ein schwerer Seufzer hob seine junge Brust. Derselbe drang durch die nur leicht angelehnte Thüre bis in's Nebenzimmer; denn gleich, wie als Antwort darauf lugte durch dieselbe little Mary, wie der Engländer vorhergehende Nacht das kleine Mädchen genannt hatte, und ihren Schützling wach findend, trat sie zutraulich näher mit einem herzlichen, kindlichen:„wie geht's Dir?“ Wieder übten die Klänge seiner Muttersprache eine überwältigende Macht auf den verirrten Knaben aus, sie lockten Thräuen in seine Augen, doch fast zugleich spielte das erste schwache Lächeln um seinen Mund, indem er den Blick nicht von der Kleinen, mit dem rosigen, runden Gesichten, wendend, derselben die Hand entgegen streckte und frug:„bei wem din ich?“ „Bei meinen Eltern.“ „Und wie heißt Du?“ „Mary Brenner.“ „Seid Ihr Deutsche?“ „Mein Vater ist ein Deutscher, meine Mutter eine Engländerin. Ich bin in Amerika geboren, es ist meine Heimath.“ (Fortsetzung folgt.) gemerzt würde:. Dieses Gegenprojekt wurde von der Conferenz heute verworfen und beschlossen, der Pforte noch eine letzte Frist bis zur Mittwoch=Conferenz zu stellen. Constantinopel, 9. Jan. Die Pforte ist von dem Auftreten des Lord Salisbury wenig erbaut. Man hat ihm hier den Spottnamen „Stützpfeiler Rußlands“ gegeben.„ Constantinopel, 9. Jan. ueber die gestrige Sitzung der Conferenz wird noch weiter gemeldet, daß die Delegirten der Pforte die Vorschläge der Mächte bezüglich der Einrichtung einer internationalen Ueberwachungscommission und der anderweitigen Eintheilung Bulgariens absolut abgelehnt, sich dagegen zu dem modificirten Vorschlag über die Ernennung der Gouverneure der aufständischen Provinzen nicht ebenso absolut ablehnend verhalten hätten. Seitens der Vertreter der Großmächte sei keinerlei Ultimatum überreicht, auch sei überhaupt noch keine Entscheidung erzielt worden. Voraussichtlich werde die Conferenz im Laufe dieser Woche ihre Thätigkeit schließen. Petersburg, 9. Jan. Auch die letzte Conferenz brachte keine Entscheidung. Es zeigt sich immer mehr, daß die Pforte in der promulgirten Verfassung eine Abwehr gegen die Forderungen der Mächte sucht. Die Grenze der Concessionen ist diesseits erreicht. Ebenso haben die übrigen Mächte erklärt, an dem Programm der Conferenz festzuhalten. Die Pforte wurde nicht gedrängt und wird auch gegenwärtig nicht gedrängt. Aber an den in sehr gemäßigte Form gebrachten Forderungen der Großmächte wird pure festgehalten. Wien, 9. Jan. Ueber die gestrige Conferenzsitzung enthält die„Pol. Corresp.“ ein Telegramm vom heutigen Tage aus Constantinopel, welches, abweichend von anderen Mittheilungen, den Verlauf der Sitzung als „aller Voraussicht entgegen nicht ungünstig" bezeichnet und folgendes Nähere meldet: Der italienische Bevollmächtigte, Corti, ging zunächst auf die in der vorletzten Sitzung der Conferenz vorgebrachten Argumente Safvet's ein und hod hierbei das Unlogische in den türkischen Gegenvorschlägen hervor; auch erinnerte derselbe die türkischen Bevollmächtigten daran, daß sie die in dem Reformproject des Grafen Andrassy vorgeschlagene Commission angenommen hätten, während sie die jetzt blos für ein Jahr projectirte internationale Commission zurückwiesen. Der Marquis von Salisburg unterstützte nicht nur die Ausführungen des italienischen Bevollmächtigten, sondern wies auch nach, daß die Vorschläge der Conferenz die principiellen Grundlagen des englischen Conferenzprogramms nicht überschritten. Dieser Uebergang auf ein beiden Theilen gemeinsames Gebiet, heißt es in dem Telegramm der„Polit. Correspondenz" weiter, veranlaßte eine conciliante Verhandlung, in welcher„mancher Punct principiell erledigt wurde.“ Paris, 9. Jan. Nach einer Mittheilung der„Liberté aus Constantinopel hat in der gestrigen Sitzung der Conferenz, nachdem Edhem Pascha die durch die Verfassung geschaffene neu: Lage hervorgehoben, der französische Bevollmächtigte Chaudordy die von Corti und Salisbury vorgebrachten Gründe unterstützt, dabei jedoch gerathen, die Gegenvorschläge der Türkei in Betracht zu ziehen. Der„Moniteur“ wagt in Betreff des etwaigen Ergebnisses der Conferenz nur die Bemerkung, daß die Aussichten besser sein müßten, wenn sie als glücklich bezeichnet werden sollten. Eine Stambuler Depesche vom gestrigen Abend lautet:„Die Pforte wird keine weiteren Zugeständnisse machen, da sie alles, was sie konnte, bewilligt hat. Es ist die Rede von einer Proclamation des Sultans an die Freiwilligen, worin der Sultan erklärt, er werde sich an ihre Spitze stellen, wenn der Augenblick gekommen sei. Wie es hier in Constantinopel heißt, hat der deutsche Bevollmächtigte gleichfalls Weisung erhalten, zur Fortsetzung der Conferenzverhandlungen mitzuwirken. Die französischen Bevollmächtigten haben dieselbe Weisung. Auch lußland wünscht, wie versichert wird, im Stillen die Fortsetzung der Verhandlungen. Der rumänische Abgesandte überreichte der Conferenz gestern in einer Note einen Protest gegen die mißliebigen Artikel der türkischen Verfassung in Betreff Rumäniens.“ * Die Todten des Jahres 18 (Fortsetzung.) Den Männern der Wissenschaft reihen wir diejenigen an, die sich als Schriftsteller und Journalisten auszeichneten. Es starben Dr. H. Beta(März); A. Garzin, langjähriger Redacteur der„France(27. März); Dr. Altenhöfer, ehemaliger Chef=Redacteur der„Allgemeinen Ztg.“(12. Mai); der Schriftsteller und Publizist Aug. Röckel, bekannt durch seine Theilnahme am Dresdener Aufstande 1849(15. Juni); Nefftzer, Begründer des August 1861 ins Leben getretenen Pariser„Temps“(20. Aug.); A. v. Truhart, Schriftsteller und Journalist(2. Sept.); Ad. Glaßbrenner, bekannter humoristischer Schriftsteller und Herausgeber der„Montagsztg.“ (25. Sept.); Prof. Dr. Adolf Stahr(3. Oct.); Freiherr Otto v. Reinsberg(26. Oct.); Dr. Braß früherer Chef=Redacteur der„Nord. Allg. Ztg.“ (8. Der.). Auch die Kunst hat in dem verflossenen Jahre so manchen Träger eines klangvollen Namens verloren. Es verlor: Die Baukunst: den Geh. Regierungs= und Baurath Erbkam in Berlin(3. Febr.); den Prof. Tetrich in Wien(8. Febr.); den Ingenieur Erattoni, den Erbauer des Mont=Cenis=Tunnels(3. April); den Geh. Oberbaurath Hesse, Director der Schloßbaucommission und Mitglied der Academie der Künste(8. Mai). Die Zildhauerkunst: den Engländer Thomas Earl(Jan.); Ernst v. Bandel, den Erbauer des Hermanns=Denkmals auf dem Teutoburger Wald(25. Sept.); J. J. Perraud, Mitglied der Academie der schönen Künste in Paris(1. Novbr.). Die Dichtkunst und Belletristik: den waadtlandischen Dichter und Geschichtsforscher Olivier(7. Januar); den polnischen Dichter Goszczynski, Urheber des Aufstandes von 1830(23. Fedr.); Ferd. Freiligrath(18. März); den Librettisten G. Piave, der zu den Opern Verdi's die Textbücher geschrieben(8. März); C. I. Matzerath, kgl. preuß. Geh. Reg.=Rath(24. März); den schottischen Dichter Thomas Aird(April); den englischen Romanschriftsteller Henry Kingsley (24. Mai); Theophil Silvestre zu Paris(20. Juni); Klara Bauer, die unter dem Pseudonym Karl Detlef bekannte Romanschriftstellerin(29. Juni); Geh. Justizrath K. Uschner in Oppeln, bekannt durch seine Uebersetzungen altklassischer Dichter(26. Juli); den dramatischen Dichter und Geschichtsschreiber des Drama, J. L. Klein(2. Aug.); den Verfasser biographischer Romane Heribert Rau(26. September); Paludan=Müller (29. Dec.) und Christian Winther, beide dänische Dichter; Emil Kuh, Dichter und Kritiker in Wien(30. Der.). Die Malerei mit verwandten Künsten: den Prof. Steifensand, Kupferstecher in Düsseldorf(6. Jan.); den Historienmaler Gegenbauer(31. Jan.); Joseph Ritter v. Führich, ausgezeichneten Hiftorienmaler(13. März); Alb. Kindler, Düsseldorfer Generalmaler,(4. April); Dr. A. v. Kreling, Historienmaler, Director der Kunstgewerbeschule in Nürnberg(23. April); den Landschaftsmaler Emil Löhr in München(21. April); Schirmer Restaurateur an der Gemälde=Galerie in Dresden(1. Mai); Herbert König, bekannter Maler und humoristischen Illustrator(13. Juni); den Marinemaler Kloß in Kopenhagen(12. Juni): Ludw. Löffler, bekannten Illustrator(16. Juni); Eugen Krüger, den bekannten Thier= und Landschaftsmaler(8. Juli); den Historienmaler Proj. Kirchbach in Dresden(15. Aug.); Prof. Ad. Tidemand, berühmten Genrelmaler der Düfseldorfer Schule(25. Aug.); Rudolf Heuneberg, bekannt durch sein Gemälde:„Die Jagd nach dem 14. Sept.); Franz Nadorp, trefflichen Landschafts= und Historienmaler(17. Sept); William Smith, berühmten Londoner Kunstantiquar, als Kenner und Sammler von Stichen bekannt(Sept.); F. T. Eggert, berühmten Glasmaler in München(Oct.).(Schluß folgt.) Wahlbewegung. * Aus Kurhessen, 9. Jan. Bis zur Gelangung dieser Zeilen an die Redaction wird die Wahlschlacht wohl geschlagen sein. Nichts desto weniger ist es vielleicht noch von Interesse zu erfahren, daß im WahlHanan=Gelnhausen Orb der Staatsminister a. D. Dr. Windthorst von den Katholiken zum Candidaten für den Reichstag ausersehen ward. Von einer Seite aus, von der man gewiß alles Gute annehmen darf, war noch in den letzten Tagen ganz bedeutend für den Grafen Friedrich zu Solms=Laubach agitirt worden. Auf Verpfändung des Ehrenwortes hin, der genannte protestantische Graf werde die Stellung des Dr. Gerlach im Reichstage einnehmen, wollte man jedoch nicht die für Dr. Windthorst bereits getroffene Agitation ändern, besonders als man gar den Wahlaufruf der deutsch=conservativen Partei, der jen Gesichte beiommer Katholiken selbst auch, nachdem der Wahlaufruf in einer ge erschienen war, durchaus nicht befriedigen kon:. Die Parole lautete einfach:„Wir wollen diesmal nur einen treuen Katholiken, der unbedingt dem Centrum angehört. Ein Compromiß kennen wir diesmal nicht. In dieser Beziehung hoffen wir denn auch nur Günstiges aus jenem Wahlkreise berichten zu können, nicht als wenn wir hofften, der aufgestellte Candidat werde fiegen, wohl aber, daß die Katholiken für Dr. Windthorst ihre Schuldigkeit thun werden. ()) Marburg, 8. Jan. Sie brachten in Nr. 5 Ihrer Zeitung eine Correspondenz„Aus Kurhessen, 4. Jan.“, deren Angaben über die Wahlaussichten im Bezirke Warburg Kirchhain nicht genau sind. Es stehen sich dort drei Candidaten gegenüber: der freiconservative Oberpräsident Freiherr von Ende, der christlich=conservative Nentier C. Mojerus zu Marburg und ein Socialdemocrat Lauer. Auch ist es nicht richtig, daß Dr. Grimm, Candidat der Conservativen, zu Gunsten des Freiherrn von Ende zurückgetreten sei. Im Gegentheile werden von den Stimmen der Conservativen kaum einige wenige dem Oberpräsidenten zufallen. Das ergibt sich aus dem Umstande, daß mehrere Hunderte Einladungsbriefe zu einer Conferenz in Marburg, die vom conservativen Comité versandt waren, unbeantwortet gelassen wurden. Nur mehrere Professoren zu Marburg, einige Bürgermeister und Aerzte haben den Aufruf zu Gunsten des Herrn von Ende unterzeichnet. Nur zwei conservative Protestanten und ein Katholik sind unter den Unterzeichnern zu finden. Die Conservativen werden meistens mit den Katholiken für Majerus stimmen, dessen Programm das des Centrums ist, und so könnte Herr von Ende mit seiner Candidatur sehr keicht— Fiasco machen. O München, 8. Januar. Der liberale Candidat für München I, Freiherr von Stauffenberg, hat in einer Wahlversammlung eine zwei Stunden lange Rede gehalten, viel Worte mit wenig Sinn. Es war eine fortlaufende Reihe von Entschuldigungen mit einem schließlichen Appelle an den Glauben auf seine Ehrlichkeit. Es ist eine eigenthümliche Logik, nach dem Bankbruche einer ganzen Partei die eigene Ehrlichkeit in den Vordergrund zu stellen und mit tiefer Wehmuth von dem „traurigsten Tage seines Lebens" zu sprechen. Stauffenberg und Consorten hätten diesen traurigsten Tag verhindern können; daß sie es nicht gethan haben, dafür wird das Urtheil der Nation sie verantwortlich machen, mögen sie auch dagegen hundert Mal an ihre persönliche Ehrlichkeit appelliren! Allerdings dieses Mal wird die natürliche Folge sich noch nicht zeigen, die Zeit zu einer förmlichen Scheidung der liberalen Partei in Bayern war zu kurz, aber der Tag dieser Scheidung wird kommen. Bei den diesmaligen Wahlen wird speciell in München der liberale Candidat sicherlich siegen. Dafür bürgt die treffliche Organisation und der damit verbundene, ganz unglaubliche Terrorismus der herrschenden Clique. Vergeblich ist es, momentan dagegen anzukämpfen, aber dieser Münchener Ring wird ganz sicher von demselben Schicksale erreicht werden, wie so viele andere terrorifirende Cliquen.— Auf katholischer Seite fehlt in München der Muth des Vertrauens, dagegen ist es wahrscheinlich, daß in den übrigen Bezirken der Sieg wieder mit den alten Majoritäten errungen wird. Mit großer Spannung harrt man auf das Wahlresultat im Allgäu, wo die Entscheidung um so mehr von einigen wenigen Stimmen abhängen wird, als auch die Socialisten für Kempten einen eigenen Candidaten aufstellen. In einer Wahlversammlung in Kempten wurde Völk, dieses Musterexemplar eines politischen Chandleons, von den sorialistischen Führern hart bedrängt. age der Entdeckung, unsere Gemeinde in die Die Sache verhält sich nach der„Gl. Ztg.“ Nachrichten. mm Bonn, 10. Jan. Die Wahlschlacht ist in vollem Gange. Den Liberalen muß man die Anerkennung zollen, daß sie trefflich organisirt sind und Alles aufbieten, um ihre Gesinnungsgenossen zur Wahlurne zu bringen. Es wäre wünschenswerth, wenn die katholischen Wähler Bonns an dieser Rührigkeit der Liberalen sich ein Beispiel genommen hätten. ch Bonn, 9. Jan. Der Zeitschrift, die„Missionen“, sind im Laufe des Jahres 1876 im Ganzen 22000 M. zum Besten der Missionen eingeschickt worden, gewiß ein erfreuliches Zeugniß von dem Opfersinne der deutschen Katholiken, die trotz der Schwierigkeiten in ihrem eignen Lande, doch nicht aufhören, der auswärtigen Missionen zu gedenken. U Godesberg, 9. Jan. Anläßlich der hiefigen Gemeinderathswahlen brachte die„Deutsche Reichs=Zeitung“ in ihrer Nummer vom 19. Der v. J. einen Artikel, welcher mit dem Wunsche schloß,„daß nunmehr nach Ueberwindung der aufregenden Wahlagitationen, worin jede Partei das Aeußerste geleistet habe, das friedliche Zusammenwirken beider Parteien zum Besten hiefiger Gemeinde wieder beginnen werde.“ Ueber diesen Schlußsatz veröffentlicht nun das hiefige„Fremden= und Bürgerblatt“ in seiner ersten Jahresnummer unter? Godesberg, 5. Jan.“ einen Commentar, worin ein doppelter Umstand nicht wenig auffällig geworden ist. Der eine ist der Inhalt. Offenbar will Referent in schlecht verhaltenem Unwillen über das Wahlresultat seiner gegnerischen Partei eine Vorlesung halten, wie sie sich nächstens bei vorkommenden Wahlagitationen zu benehmen habe, auf daß ihr nicht wiederum der Wahlsieg zufalle, und läßt sich in der Empfehlung seiner eigenen Persönlichkeit zu der rührenden Sentenz verleiten,„daß das Herz aller wahren Religionen die Liebe sei. Also alle Religionen sind wahr, wenn sie nur die Liebe haben. So viel Worte, so viel Unsinn. Oder was heißt es anders, als 2 mal 2 ist 4, 5, 7, 9, auch 11 und alle diese verschiedenen Resultate sind wahr, sind richtig, wenn nur Lieben dabei ist. Arme Logik! Der andere auffällige Umstand ist darin zu suchen, daß das genannte„Fremden= und Bürgerblatt“, nachdem es kurz vorher unter Hinweis auf den„in religi öser und politischer Beziehung vollständig parteilos gehaltenen Inhalt“ sich auf's Neue empfohlen hat, noch in derselben Nummer, nur einige Zeilen später, seine Spalten über dem Strich einem Artikel geöffnet, welcher den confessionellen Charakter offen an seiner Stirne trägt und den größern Theil seiner Leser in religiöser Beziehung nur verletzen konnte und wirklich verletzt hat. Wie stimmt das zu dem parteilosen Programm? Darf ein Blatt, welches vorzugsweise für die Bürgermeisterei Godesberg geschrieben wird, welche größtentheils aus Katholiken besteht, solche Invectiven sich erlauben? Im vorigen Jahre hat ein mir unbekannter Referent in einer Uebersicht über die beiden hiefigen Localblätter dem„Fremden= und Bürgerblatt" wegen seiner parteilosen Färbung den Vorzug vor einem andern eingeräumt, aber auch seine Befürchtung nicht vorenthalten, ob das Blatt dieser seiner angekündigten Stellung treu bleiben werde. Der Mann hat richtig gesehen. * Köln, 9. Jan. Einem allgemein verbreiteten Gerüchte zufolge soll unser Oberbürgermeister Dr. Hermann Becker demnächst als vortragender Rath in das Handelsministerium berufen werden!— Die vollendeten Thürme des Kölner Domes werden die höchsten Gebäude der Welt, und zwar 151 Meter hoch sein. Bis jetzt hat diesen Ruhm der St. Nikolaithurm in Hamburg gehabt. Derselbe mißt, laut Angabe der„Deutschen Bauzeitung in Berlin, 144,20 Meter. Die St. Peters=Kuppel in Rom hat eine Höhe von 143.2 Meter. Dann folgt der Thurm des Straßburger Münsters mit 14210; die Cheops=Pyramide bei Gizeh in Aegypten mit 137, der Stephansthurm in Wien mit 136,70 und der Martinsthurm in Landshut mit 132,50 Meter. S Neuß, 8. Jan. Nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Januar 1875 hat unsere Stadt 15564 Einwohner, nahezu 2000 mehr als bei der vorletzten Zählung. 1 Aus der Nähe von Marpingen, 9. Jan. In der vorigen Woche war die Oberforstbehörde im Härtelwalde und ordnete zum Schutze und zur Schonung des Waldes die Anlegung eines Weges nach der bekannten Quelle an, welcher auch sogleich in Angriff genommen wurde. Ebenso soll die Quelle und der Ort der Erscheinung vom Walde abgetrennt und mit einer Umzäunung versehen werden. Was die Sperre betrifft, so wird dieselbe fleißig gehandhabt; ob die Gensdarmen wiederum harte Arbeit haben, überlassen wir der Beurtheilung der AllerweltsKölnerin. Die Erscheinungen dauern noch immer fort und zwar geben außer den Kindern auch andere Personen an, dieselbe zu wiederholten Malen gesehen zu haben; die beiden Frauen, von denen Sie früher berichteten, sahen sie bis jetzt öfters und sind dieselben schon deswegen auf das Bürgermeisteramt zu W. citirt worden. Ein Mädchen von C. an der Mosel will die Erscheinung schon Zmal im herrlichsten Glanze geschaut haben. Am Sonntag vor 8 Tagen soll ebenso ein Mann mit seinem Kinde, welches früher in Marpingen seine Gesundheit wieder erlangt hat, bei einem Besuche daselbst die allers. Jungfrau gesehen haben. In immer weiteren Kreisen spricht sich der wohlbegründete Wunsch aus, es möchte nunmehr eine kirchliche Commission zusammentreten, um die Aechtheit der Marpinger Erscheinungen zu prüfen. Zwar ist die geregelte Leitung unserer Didcese durch den Tod des Bischofs und die in Folge der traurigen Zeitverhältnisse noch fortdauernde Vacanz unterbrochen und ist auch vor der Hand nicht abzusehen, wann eine Aenderung in dieser Hinsicht eintreten wird. Allein dies hindert unserer Ansicht nach durchaus nicht, daß mehrere gewiegte Theologen von Fach nebst einem tüchtigen Arzte zusammentreten und die Aechtheit der Erscheinungen sowie den Character der mit letzteren zusammenhängenden Heilungen einer genauen Prüfung unterziehen, damit, falls die Unächtheit derselben sich herausstellt, ein Jeder weiß, woran er sich zu halten hat und, falls die Untersuchung zu Gunsten der seitens der Kinder und anderer Personen gemachten Aussagen ausfällt, die bei so Vielen herrschende Meinung von ihrer Wahrheit und Aechtheit auch nach dieser Seite Bestätigung finde. Unter dem Clerus der Stadt Trier z. B. würden sich bald die geeigneten Persönlichkeiten finden lassen, deren wissenschaftlicher Ruf, den sie sich in der Gelehrtenwelt erworben haben, alle Garantie bieten würde für die Gründlichkeit ihrer etwaigen Untersuchung. I. Hage aeschahrt: 8. Jan. Ansere Geschäftsleute behaupten, schlechte ——s zrhabt zu haben. Enormen Absatz hatten allein die 50=Pfennig=Verkaufsartikeln.— Nach vorgenommener Schätzung beläuft sich die Zahl der abgesetzten Weihnachtsbäume auf 10 000 Stück. Doch was nutzen so zahlreiche Bäume ohne den lebendigen Glauben an Christus als Gottessohn. * Vom Niederrhein, 7. Jan. Zur theilweisen Bestreitung der ziemlich erheblichen Kosten für die Weiterführung und Vollendung der estaurationsarbeiten in der katholischen Pfarrkirche zu Goch wollte man in der dortigen Gemeinde einen Pfennings=Bau=Verein gründen. Die Statuten waren unter genauer Beobachtung der im vorigen Jahre erlassenen Polizeiverordnung über das Collectenwesen abgefaßt und dem Bürgermeister zur Genehmigung überreicht. Die letztere wurde jedoch höheren Orts verweigert und entschieden, daß der Verein nur eine„Simulation“ zur Umgehung des Verbotes der Hauscollecten und deshalb gegen jeden„Pfeunigssammler“ einzuschreiten sei. Man darf wohl hoffen, daß das Oberpräsidium, dem jetzt die Sache unterbreitet ist, Remedur eintreten läßt. * Dahlen, 7. Jan. Eine ruchlose That, ein mit der größten Kaltblätigkeit ausgeführter Mord, über den bereits vierzehn Tage vergangen sind, hat seit gestern, größte Aufregung gebracht. so: Von den Brüdern Ackerer St. zu Broich bei Dahlen stand der unverheirathete jüngere mit der Magd des Hauses in intimem Verhältniß. Die Magd wurde entlassen und wohnte darnach bei ihrem Bruder zu Röttgen bei Arsbeck. Maria Jansen, so ist der Name der Magd, begab sich auf erhaltene Einladung von Haus über Klinkum, woselbst sie ihre Schwester besuchte, der sie von dem beabsichtigten Stelldichein Mittheilung machte, und die ihr, wie man hört, von ihrem Vorhaben dringend, aber ohne Erfolg, abrieth. Seit jenem Abend war die Person verschwunden. Die Behörden erließen die entsprechenden Bekanntmachungen und wurde die Vermuthung laut, daß die 2c. Jansen ermordet und beseitigt worden sei. Nichts lag näher, als daß der Verdacht sofort auf St. gelenkt wurde. Der der That dringend Verdächlige, von seinem Gewissen gedrängt, ließ gestern Morgen in seiner Wohnung einen Zettel zurück mit den Worten: „Die Maria liegt am Wege vorhaupts auf einem Grundstück begraben.“ Dieser Zettel wurde dem Herrn Bürgermeister zugestellt, der sofort eine Nachsuchung veranstaltete, die denn auch das geahnte Resultat hatte. Auf der Ecke eines Grundstückes der Gebrüder St. mitten im Felde fand sich die Arme drei Fuß tief unter der Erde vergraben. Die Leiche zeigte noch wenig Spuren der Verwesung, am Kopfe befand sich eine Wunde, der Hals war dick aufgelaufen, die Kleider waren theilweise zerfetzt, die Haare zerzaust;- wahrscheinlich hat die Unglückliche, die noch Handschuhe trug, sich so viel als möglich zur Wehre gesetzt. Et. ist auf flüchtigem Futze. * Heubach, 9. Jan. Vorgestern Nacht wurde bei dem hiesigen katholischen Pfarrer vom Keller aus eingebrochen. Der Spitzbube setzte mit den Worten:„Ich brauche das Geld nöthiger als du!“ dem greisen Pfarrer die Pistole auf die Brast. Derselbe lieferte seine ganze Baarschaft, etwa zwanzig Thaler, aus. Der Räuber ist noch nicht erkannt worden. * Rommerskirchen, 8. Jan. Die sämmtlichen kirchlichen Wahlen hierselbst sind von dem königlichen Commissarius für die erzbischöfliche Vermögensverwaltung in der Diöcese Köln im Einverständnisse mit dem Herrn Regierungspräsidenten zu Düffeldorf für ungültig erklärt worden, wodurch selbstverständlich die Thätigkeit der beiden bisherigen kirchlichen Corporationen zur Einstellung gelangen mußte, und Neuwahlen erforderlich werden. * Dortmund, 8. Jan. Wir lesen in der„W. Ztg.“:„Eine Scene, wie sie selbst in unserer an Brutalitäten der ärgsten Art gewöhnten Gegend wohl als unerhört zu bezeichnen ist, spielte sich neulich Abend gegen 10 Uhr in der Circusgasse ab. Ein dort wohnendes Ehepaar gerieth um diese Zeit in einen heftigen Streit, der damit endete, daß der wüthende Mann das Fenster seiner Wohnung, die sich im vierten Stock befand, öffnete, seine Frau ergriff und sie zum Fenster hinauswerfen wollte. Es entspann sich ein fürchterlicher Kampf, in welchem sich die Frau sehr energisch zur Wehr setzte; aber schließlich siegte der Wütherich, und ein fürchterlicher Schrei durchzitterte die Luft— die Frau lag unten im Hofe. Schwer verletzt wurde die Aermste in das Krankenhaus geschafft, wo man an ihrem Aufkommen zweifelt, während der Thäter sich in polizeilichem Gewahrsam befindet.“ V Padervorn, 9. Jan. Im Locale des Herrn Ercler wurden am Weihnachtsfeste 6 Kinder mit je einem neuen Anzuge beschenkt. Die Kosten der Bescheerung wurden aus dem Erlöse für gesammelte CigarrenAbschnitte bestritten. Padervorn, 8. Jan. Die am Freitag beim Herrn Domcapitular werden seit der Haussuchung die an die Herren Klein und Bartscher adressirten Briefe auf der Post vom Herrn Staatsanwalt in Beschlag genommen und müssen in Gegenwart desselben von den Adressaten geöffnet werden. Diese Maßregel dauert auch heute noch fort. Außer in Paderborn, Siegen, Heiligenstadt und Aachen fanden am 5. d. Haussuchungen u. a. statt bei den Herren Landdechanten Böddiker in Lippstadt, Gerken in Warburg und Berendes in Nieheim. Bei Herrn Gerken wurden einige gedruckte Formulare zu der bekannten Adresse der katholischen Pfarrer an den Cultusminister mit Beschlag belegt. Herr Berendes wurde nach einer resultatlosen Haussuchung aufgefordert, anzugeben, ob oder was er über einen etwaigen Stellvertreter des Bischofs Conrad wisse; er verweigerte jedoch darüber jede Erklärung, sowie auch die Unterschrift des über die Verhandlung abgesaßten Protocolles. Münster, 7. Jan. In dem benachbarten Ascheberg ist der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, der frühere Amtmann Neuhaus, von Gedike in 20 Mark Strafe genommen. Es wurde, um dieselben beizutreiben, eine Tafeluhr gepfändet und öffentlich ausgeboten. Es kam aber kein Gebot darauf. Nun ist sie zu dem Nachbarorte Steinfurt gebracht, weil man annimmt, dort werde sich ein Käufer finden. * Hildesheim, 6. Januar. Die Mahnschreiben des Oberpräsidenten an den Herrn Bischof und die Ankündigungen der verhängten Disciplinarstrafen haben, so meldet die„Germania“, im verflossenen Jahre ihren regelmäßigen Verlauf gehabt. Darunter war eine im September von allein 1200 M. Daher kann es nicht auffallen, daß die Strafsummen, zu welchen der Herr Bischof von H. in dem einzigen Jahre 1876 verurtheilt ist, die fabelhafte Höhe von 87,600 M. erreicht haben. Da seit Neujahr wieder 4 Stellen vacant geworden sind, so werden die Strasandrohungen sich bald wiederholen müssen, aber die Standhaftigkeit des Bischofs, der ein ruhmvoller Bekenner der h. Sache ist, nicht erschüttern. Die Zahl der verwaisten Pfarren beträgt 11 mit 6640 Seelen. * B r a u n s b e r g, 7. J a n u a r. D i e k a t h o l i s c h e R e l i g i o n s l e h r e r s t e l l e am hiesigen Gymnasium ist vom 1. d. M. ab dem römtschekatholischen Geistlichen, Herrn Matern, endgültig verliehen worden. Damit ist der bekannte langjährige Conflict an der genannten Anstalt aus der Welt geschafft. In Bezug auf das hiefige kgl. Schullehrer=Seminar ist ebenfalls eine erfreuliche Nachricht zu melden. Der römisch=kathotische Geistliche und Präfect des hiesigen Convicts, Herr Hennig, ist zum Religionslehrer an dieser Anstalt ernannt worden, und zwar zunächst provisorisch. * Oppeln, 9. Jan. Am 2. dieses Monats ist laut der„Schlesischen Volkszeitung“ das von den Barmherzigen Schwestern geleitete Waisenstift in Sczepanowitz aufgelöst worden und ein dergleichen Schicksal trifft am 1. April c. die hiesige St. Adalberts=Waisenanstalt. * Aus Oberschlesien, 9. Januar. Man schreibt der„Germania“: Eine Leschnitzer Wittwe ist vom Gr.=Strehlißer Kreisgericht zu vier Wochen Gefängniß verurtheilt worden, weil sie einigen aus der Sterbaschen Sonntags=Nachmittagsandacht gehenden Personen beiliegende Worte zugerufen hat Interessant ist das Sittenzeugniß, das der dortige Bürgermeister Thielemann der genannten Frau ausgestestellt hat, in welchem es heißt: Es sei allerdings nichts Erhebliches gegen sie einzuwenden, aber ihre zwei Söhne seien„reichsfeindlich“, hätten oft schon diese Gesinnung an den Tag gelegt und der eine sei sogar Begründer und Vorsitzender des katholischen Männervereins.— In einer Piepmeierversammlung in Beuthen sprach ein gewisser Hüttendirector folgenden schönen Satz:„Wenn irgendwo die Rinderpest ausbricht, so läßt die Regierung einen Cordon ziehen, um das Uebel abzusperren; einen solchen ##rvon muß unsere Partei ziehen gegen die Kaplaneipest!“ Und im Pleß Rubniker Wahlkreise hat ein„Culturkämpfer“ gemeint: Die katholischen Pfaffen müssen todtgeschossen werden wie tolle Hunde.— Für den 30. ds. soll eine Versammlung der schlefischen Staatspfarrer von Sterba nach Leschnitz einberufen worden sein, um über höchst wichtige Dinge zu verhandeln. * Kosten, 8. Januar. Die„Posener Zeitung berichtet:„Gestern Nachmittag wurden hier vor der katholischen Pfarrkirche, in welcher Pfarrer Brenck Gottesdienst hielt, durch Gensdarmen und Polizeibeamte (aus Posen) unter der tumultuirenden, durch die Ausweisung der Mansionare Baczkowski und Bielski aufgeregten Menge 8 Personen verhaftet.“ Die beiden Mansionare Baczkowski und Bielski sind laut den„Kur. Pozu.“ heute früh um 4 Uhr nach Trachenberg in Schlesien trausportirt worden. Ob der Staatspfarrer Brenck nun wohl die den beiden Vikaren anhängende Gemeinde für sich gewinnen wird? * München, 8. Jan. Vor dem Hause der Photographens=Eheleute Matthaus, Schwanthalerstraße Nr. 1, welche unlängst wegen Verwahrlosung ihrer beiden jüngsten Kinder abgeurtheilt wurden, spielte sich am Sonntag Mittag halb 12 Uhr ein tumultuarischer Auftritt ab, indem sich gegen 300 Personen dort ansammelten, aus deren Mitte die ärgsten Verwünschungen gegen die beiden Eheleute laut wurden. Erst als die Gendarmerie einschritt, zerstreute sich die aufgeregte Menge. Während der Nacht patrouillirten zwei Gendarmen vor dem Hause. Der Münchener „Volksfreund“ schreibt in dieser Angelegenheit: Wir erfahren, daß seitens der Staatsanwaltschaft die Untersuchung auf Mordversuch gegen die Matthaus'schen Eheleute, die schon einmal fallen gelassen wurde, auf Grund der Zeugenaussagen wieder aufgenommen wurde. Unter dem 4. d. schreibt der„Volksfreund“:„Die Erregung, welche der Fall Matthaus hervorgerufen hat, hält an. Gestern sammelten sich neuerdings große Schaaren vor dem Matthaus'schen Hause, welche nur durch Gendarmerie in Ordnung erhalten werden konnten. Die Erbitterung macht sich auch in öffentlichen Anschlägen, mehr noch in Drohbriefen Luft.“ * Leschnitz, 4. Januar. Wie die„Schlef. Volksztg.“ erfährt, hat die gegen den Herrn Religionslehrer Dr. Balve auf Amtsentsetzung lautende eingeleitete Disciplinaruntersuchung mit seiner Entlassung als katholischer Religionslehrer am Groß=Strehlitzer Gymnasium geendet! Bekanntlich hat er Ende Mai v. J. durch Pflicht und Gewissen ged rängt, den katholischen Schülern der Anstalt klar und deutlich die Grundsätze auseinandergesetzt, welche der römisch=katholische Christ dem dortigen „Staatspfarrer“ gegenüber zu bedenken und einzuhalten habe. In Folge dieses echt priesterlichen Auftretens erfolgte bald darauf seine vorläufige Suspendirung vom Amte und jetzt seine vollständige Entlassung. So int die letzte Hoffnung der katholischen Eltern, für ihre dort studirenden Söhne einen katholischen Religionslehrer zu erhalten, geschwunden. Stendal, 7. Janua: Man schreibt der„Gemama“: Bei dem hiesigen Pfarrer Vordersoülbel: ward am 5. d. eine Haussuchung vorgee nommen, welche den Zweck hatte, Actenstücke auszufinden, aus denen erhelle, daß, rogleich unser Herr Bischof staatlicherseits„abgesetzt“ sei, derselbe gleichwohl seine Diöcese weiter verwalte. Die Suche blieb, obwohl mit der größten Gewissenhaftigleit ausgeführt, resultatlos. London, 7. Jan. Am Sonnabend wurde fast die gesammte Insel von einem neuen heftigen Sturme heimgesucht, der in den westlichen Grafschaften von Donner, Blitz und Hagel begleitet war. Auch kehrte der Regen mit erneuerter Macht wieder. Die Fluthen im Themsethale fangen zwar an sich langsam zu verlaufen, aber in den Provinzen sind die Fluthen noch immer im Steigen begriffen, und in vielen Städten kann der Verkehr von Ort zu Ort nur mittelst Booten bewerkstelligt werden. In Süd=Yorkshire stehen mehrere Kohlenzechen unter Wasser, in Folge dessen tausende von Arbeitern zeitweilig beschäftigungslos sind. In Yorkshire, Nottinghamshire und Derbyshire bieten gewisse Districte das Aussehen eines großen Sees dar; nur die Spitzen der Bäume und oberen Etagen der Häuser ragen aus dem Wasser hervor. Rindvieh, Schafe und Pferde, sowie Wild ertrinken in großer Anzahl. Hier und da ist auch der Verlust von Menschenleben zu beklagen. In Wick droht dem Hafen ein ernstliches Unglück; man befürchtet nämlich die Wegschwemmung des nördlichen Quais, auf welchem der Leuchtthurm steht. In Brighton erregte am Sonnabend der Schiffbruch einer Barke gegenüber dem Grand Hotel große Aufregung. Die Mannschaft wurde mittelst des Raketenapparats gerettet. Die Explosion einer Rakete am Gestade verursachte den Tod eines in der Zuschauermenge befindlichen Londoner Curgastes. * Wir brachten kürzlich eine Wahlstatistik des letzten deutschen Reichstages, in der sich einige Fehler eingeschlichen hatten. Die Sache verhält sich vielmehr so: Die Wähler für den Reichstag pro 1874 gehörten 11 verschiedenen Parteien an. Diese 11 Parteien aber reduciren sich eigentlich auf zwei Parteien, die sich kurz mit dem Stichworte bezeichnen lassen: Reichsfeinde und Reichs freunde. Zur ersten Klasse zählten: dos„„ Stimmen. .“ Gearrum 1,442,627, v. vir Polen 199,273, c. die Partikularisten. 81,725, d. die echten Conservativen 365,671, e. die Socialdemokraten 339,058, en, 9. Jan. Die Nationalbank wird von morgen ab sehen Wesel und den Londortzinsat aunf.= öste pet brs Ktln, 9. Januar. Cours=Berteo# Lach=Uich.u Iudustrieeketien Tach. Nh..=B. 8250 G/Rh.=Mftf. Pulpf 81.75 G Köln. Bgw.=V. 72.00 G Wand- und Comptoir-Kalender Colonia,.=V. 6000 G Aach. Sladb..=V. 1500 G Berzeltus Leipziger.=V. 7700 G Boch. Guß::. Magdeb..=V. 2150 G/Bonif., B 88 Vaterl..=V. 3400 GBonn. Bw. Westd..=.nk Köln. Rückvers. 400 B Commerne 45.00 G Köln. Maschh 106.00 G .00 B Koln. Müsez. L. 21.00 E B00000500050 200 G/8g5= u. Laurah. 70.006 6 2000000000 .50.00 BKönig Wilh..0° G Oy)II ..78.00 GsLouise Tiefban 19.00 G 800 B/Centrum,.=G. 20.00 GMechern. Vm. 135.00 G ammrnr 80.00 G/Phönix Stt. A. 82.00 G für 1877. auf weissem Carton gedruckt, zum Preise von 20 Rpfg. zu haben in der Expedition der Deutschen Reichs-Zeitung. Gerni,, Konp. 410 S Köln. Hagel=V. 300 B Köln. Dampfsch. 64.00 B Düss. do. 69.00 B Köln. Schleppsch. 50.006 Tauerei Köln 00.00 B Köln. Bwollsp. 85.00 B Rhein. Bauges. 65.00 B 60.00 G Phönix Sit. A. 625 GCourl, Wff. Lw. 44.00b6,„ Lit. B 00.00 B Rh.=Weftf. Llyop 460 G/Dahlbusch, Bw. 75.50 BRh.=Nass. Bgw. 85.00 G Concord.,.=V. 1960 B/Dortm. Union.00 G Sieg=Rh. Pr.=A. 15.00 4 Germ Leh., 410 /6.=J. M. u. Schw. 48.50 G Segena, Schwei.00,00 G Eschweiler.=V. 23.50 B Stadtberger H. 00.00 Ess..=F. Union 28.00B Stolb. St.=.=.00.00 C Germania, Bw. 00.00,(Styrum, E. J. 00.00 K Gelsenkirchener 99.00 G Hid. u. Shamrock 35.006 Kirder.=B, 350 0 undoldt 00.00 Witt. Waffenf. 56.00 B Bank=Actien 60 5 Amsterdamer B. 75.00G D. Reichsbank 154 25 B Meining..=Pf. 100.252 Antwerp..=B. 55.00 GDisc.=Comm. 106.00 G Oeft. Kredit=.226.00p. U Bankf.Rh.u. W. 57.00 GlEssener Credit 60.00 G Rh.=Westf.=.45.00 G Barmer Bankv. 81.00 GKolner Privatb. 115.00 G/ Schaaffh..=V. 59.25 bz Berg. M. B. 76.00 B Kdin.Wechsl.=.71.50 G Södd. Imm.=G. 78 00 S Darmst. Bank 98.00 G/Luxemb. Bank 91.00 B Eisenbahn=Stamm=Actien 00.00 B Köln=Md..B 00.00 G Rheinische 109.8753 00.00(Mainz=Ludw. 96.00 G/ 0, Lit. B 91.50 B 80.00 GOberschlef. 4,C 128.00 G Rhein=Nahe 00.00 Aachen=Mastr. Amserd.=Rott. Berg.=Märk. 00.00 u Co7. 20.0 6Oberschlef..C 128.00 6 Gall###.) 00.00 Oest.=F. Sb. 405.00 G6p. U. Rumän. En.=A. Köln=Mindener 101.00 6 Oest. Sdl.(Lb.) 124.00 S, ue#. In und ausländische Fonds. Preuß. Reme 104.30 G Vaier. 4%.=A. 122.00 G, Oest. Credit=L. 290.30 G 00.00„ 1860er=L. 95 00 6 Amerie S. 183.“.008 Harzer 5% B. O. 0000, 1864 r9. 245.00 1665 I. 105.008. Md 3 B. A. 108008)„ Silber=R. 54.00 0 1662. 99.00 G/Köln Stadt=.100.50 G Kheinpr.=Obl. 102 25 G „### 101.258„ neue 100.50 BlRh.=Weßf. Rlb. 97.50 G Bau.2 ppr. u. 119.00 G Krupp..=O. 102.50 G/Türk. Anl. 1865 00. 00 Zinsfuß der Deutschen Reichsbank: Wechsel 4%, Lombard 5 „ S von L. Rodelsturtz, Giergasse 13, empfiehlt ihr Fabrikat in kleinen und grösseren Gebinden unter Garantie für Güte und Haltbarkeit. 12,120, .440474. 119,160, 2,440,474. f. die Protestpartei Summa Hierzu kommen 10 Centrums=Candidaten aus dem Elsaß, deren Wahlerzahl wir leider in der Statistik vermissen. Da aber die Statistik für einen CentrumsCandidaten durchschnittlich 11,916 Stimmen berechnet, so ergäbe das für die 10 eljässischen Abgrordneten Dieselben addirt zu der obigen Summe von...... 2,440,474. gibt an Reichs feinden Summa Summarum..... 2,559,634. Im ganzen deutschen Reich außer Elsaß wurden abgegeben 5,017,253, Dazu die Stimmen aus dem Elsaß mit....... 119,160, Di: vitsteindsichen Eizuux g.. ousammen 5136/418. Die reichrfemndlichen Slmmen hiervon in Abzug gebracht mit...559,634, gibt die reichs freundliche Summe von...... 2,576,779. Die Reichsfreunde sind also den Reichsfeinden nur um 17,145 Stimmen überlegen gewesen. *: Das offiziöse Wolff'sche Telegraphen=Büreau macht wieder einmal in Altkatholicismus. Es beeilt sich nämlich der Welt per Draht mitzutheilen, daß der Dompräbendar Bauer in Stuttgart altkatholischer Prediger in Mannheim geworden ist. Wir werden ersucht um Veröffentlichung folgender Erklärung. Gott zur Ehre und zum Preis der allerseligsten Jungfrau Maria. Ich unterzeichnete Maria Scheid, 60 Jahre alt, Ehefrau des Franz Scherer von Gronig, litt 2 Jahre lang an einem Brustleiden, welches man allgemein für Lungenschwindsucht hielt. Ich hustete unaufhörlich mit vielem Auswurfe, so daß ich immer mehr entkräftet, zuletzt nur mehr einem Gerippe glich. Nach sechswöchentlichem Krankenlager wurde ich mit den heil. Sterbesacramenten versehen, da ich, so wie meine Um gebung, die Tag und Nacht bei mir am Bette zubrachte, jeden Augenblick mein Ende erwartete. Aerztliche Hülfe nahm ich nicht in Anspruch, weil ich, so wie Alle, die mich kannten, meinen Zustand für oben angegebene Krankheit, also für unheilbar hielt. Als nun auf einmal die Kunde von den Erscheinungen in Marpingen kam, schöpfte auch ich Vertrauen auf die immerwährende Hülfe Mariens und ließ mich am Tage vor der Einrückung des Militärs, mehr todt wie lebendig, zur Gnadenstätte nach Marpingen bringen. Die betreffenden Marienkinder legten meine Hand auf den Ort der Erscheinung und gaben mir die gewöhnsichen Gebete zu verrichten auf. Nachbem man mich Abends wieder nach Hause zurückgebracht, fühlte ich schon einige Besserung und am folgenden Morgen war ich vollständig gesund, nur noch einige Mattigkeit in den Gliedern blieb zurück, die aber auch wich, so daß ich schon nach einigen Tagen meine frühere, vollkommene Gesundheit erlangt hatte, deren ich mich noch bis heute erfreue. Diese Aussagen bin ich bereit zu beschwören; als Zeugen meines Elendes und meiner vollständigen Heilung unterschreiben mit mir außer meinem Manne noch folgende Personen: Maria Scheid. Zeugen: Franz Scherer. Johann Peter Maldener. Michel Gebel. Peter Scheid. Michel Abach. Gronig bei St. Wendel. Constantinopel, 10. Januar. Rumänien zeigte der Pforte an, daß durch Artikel 7 der türkischen Verfassung die Rechte Rumäniens verletzt würden. Rumänien betrachte in Folge dessen sich der Lehnspflicht gegen die Pforte entbunden, und müsse der Pforte die Verantwortung der Folgen überlassen.(Rußland hat also Rumänien vorangeschickt. Dieser Erklärung Rumäniens gegenüber muß jetzt die Türkei ihre Truppen in Rumänien einrücken lassen.) London, 9. Januar. Das Auswärtige Amt und die türkische Botschaft erachten zufolge ihrer neuesten Stambuler Depeschen die Conferenz für hoffnungslos und gescheitert. Graf Beust wird übermorgen hier erwartet. Antwerpen, 9. Januar. Ein bedeutendes hiesiges Haus hat mit der türkischen Regierung einen Vertrag wegen Transportes von Kanonenrohren innerhalb dreier Tage abgeschlossen. * Charleston, 8. Januar. Heute ist ein russisches Kriegsschiff hier eingetroffen, drei andere, auf deren einem sich auch der Großfürst Alexis befindet, sollen ihm folgen. Zur Begrüßung des letzteren ist der russische Gesandte aus Washington hier angekommen. Berlin. 9. 10. 4 1/% preuß. Cons. 104,10 104,10 3 ½% Präm.=Anl. 139,50 139.50 31.% Pr. Stsschld. 92,90 92,90 Köln=Mindener 100.50 100 75 Rheinische.....110,— 110.— Bergisch=Märkische. 79,90 80,10 Schaaffhausen... 60,10 60.— Darmstädter.... 98,50 98.75 =Commandit.106.25 106.25 9. 10. Antweepener.. 55,— 55.— Bonifacius 48,— 4990 dentrum..... 21.75 21 75 Gelsenkirchen... 100.50 9975 Oesterr. Silberrente 54,—, 54,25 Oesterr.=Franz. 403.— 402 50 Lombard. Bahn. 125.— 125 50 Oesterr. Credit.. 226,— 228.— Handel und Verkehr. Jan. Die Meldungen der auswärtigen Börsenplätze Berlin, 9. Jan. Die Meldungen der auswärtigen Börsenvlätze waren heute ebenso wenig geeignet, eine animirende Stimmung auszuütven, wie gestern, weßhalb eine Tendenz kaum zu erkennen war. Augenscheinlich wirkt wieder die politische Situation beunruhigend. Nach den letzten Auslassungen der türkischen Regierung gewinnt es den Anschein, daß ein Einverständniß zwischen den Bevollmächtigten der Großmächte und den Vertretern der Pforte nicht mehr zu erzielen sei. Verstimmend wirkte heute auch ein Telegramm des L. H. T.., nach welchem sich das rusnische Botschaftsarchiv bereits in Odessa befinden soll. Auf dem Eisenbahnmarkte litten Rhein.=Westfälische Bahnen unter Realisationsverkäufen und gaben Bruchtheile nach. Bank=Actien und Industriepapiere still. 20=Franken=St. Wilhelmsd'or =Franken=St. Livre=Sterling Imperials. Gold=Dollars Jan. Geldcours. eszieeugnten 81.35 8, 81.10 Egische„ 81.30 B. 81.05 6 Englische„ 20.44 B, 20.38 0 Holländisch„.70 B,.6930T Oesterreich.„.00 B,.00.08 Rusfische„.00 B..0000 ###irungen der Hauseldlnkler. Wetter Pfd. hies.(giedrigster Preis 74.00 P.(Bieferungsguol. Köln, 9. 16.26 B, 16.21 G 16.688, 16.63 G .0B,.04 6 20.37B, 20.31 G 16.738, 16.67 G KElu, 9. Januar. mild. Weizen fester, ohne Suck per 200 Km. 24.00—25.00., fremder 22.50 Pfd. per 60 Liter.) fester, ahne Sack per 200 Pfd. hies.(niedrigster Preis) iff. Nm. 20.00, fremder 17.00—20.00 B.(Lieferungsqual. à 69 Pfi per 50 Liter.) Hafer fester, per 20 Pfd. ohne Sack Rm. 16.50 „Rühbl höher, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenv. esf. in Partieen vor 100 Str. Rm. 41.00 Weizen unverändert, M. 23.00—24.00; Roggen flau, M. 18.00—18.90; Gerste nominell, M. 16.50—17.50; Hafer still, M. 15.50—17.50; bez. pro 200 Pfd. Zufuhren ca. 600 Sack. „#l n. 9. Januar.(Marktbericht.) Butter per Pfd. M..35, Eier pe. Birrirt.—, Hasen pr. Stück 4,—, Feldhühner.—, Hinkel per Paar 1,60, Tauben per Paar 0,80, Hühner 1,40, Enten der gshremetee per Bund.—, Gäse.—, Kanituchen.—, Hecht .59, Karpfen.70, Salm.,50, Schleien.60, Ochsenfleisch 0,60, Rulbsteisch 0,60, Hammelfleisch 0,65, Speck, geräuchert 0,80, gesalzen.80, Schmalz 0,80, Nierenfett 0,50, Zwiebel pr. Pfd. 12,—, Weißkohl per 100 St..—, Aepfel 100 Pfd..—, Kartoffeln, weiße per 100 Pfd. 3,50, rothe 3,80, Nieren.— Bonn, 10. Jan. Petroleum M. 46.—, per 100 Kilogr. Frankfurt, 8. Januar. Weizen M. 25,50, fremder 24,50, Roggen 20.—, Gerste 19.—, Hafer 17,75, Raps—.—, Weizenmehl Nr. 00 30,—, Nr. 0 33.—, Nr. 1 29,—, Nr. 2 23.—, Nr. 3 20,50, Roggenmehl Nr 0/1 Berliner Marke M. 26,75, Nr. 2 do. M. 19.—. Frankfurt, 8. Januar. Ochsen 1. Qual. M. 68.—, 2. Oual. 56,— Kuhe 1. Qual. M. 56,—, 2. Qual. 51.—, Kälber 1. Qual. 54,—, 2. Qual. 51,—, Hämmel 1. Qual. M. 56,—, 2. Qual. 53.—. pr. Ctr. Essen, 7. Januar. Weizen M. 24,50, Roggen 19,75, Braugerste 21.— guttergerste 15,—, Hafer 19.—, Malz 50,—, Weizenmehl 0 33,—, Roggenmehl 0/1 27.25, weiße Bohnen 26,—, Riesenerbsen 27,—, kleine Kocherbsen 24,—, Futtererbsen 18,50, Linsen 31.—. Alles per 100 Kil eegade burg 6. Jan.— Vellmetg,.75. Alls per 50 Kl. 1000 alle.— Rogen 201—, Gerste 14950, Rabal lo N. 77,.—, Spirtas lan Hogr. 161650, Hoser 26. Stettin, 9. Januar. Weizen 225.50 Roggen 156.—, Rüböl 75.50, Spiritus 53,30. Rübsen 358-—, Petroleum 20,—. mburg, 9. Januar. Weizen 226—, Br. Roggen 166— Gr. Rübol loco 78½ per 200 Pfd. Spiritus 44.—. Kaffee Umsatz 5000 Sack. Petroleum Standard white loco 21.— Br. Bremen, 9. Jan. Petroleum. Standard white loco 21,— Mark. „Königsberg, 9. Januar. Weigen—, Roggen loco 158,.50, Hafer 156,—, Weiße Erbsen 133.25, Spiritus per 100 Liter 100% loco 54,—. Januar. Weizen Bunter 214,—, hochbunter 223.—, hellbunter 219,—, Roggen 165.—, Kleine Gerste 141.—, große Gerste 148.— Weiße Koch=Erbsen locc 145.—, Hafer loco 158.—. Spiritus per 100 Litter 100% loco—.—.. Mannheim, 8. Jan. Russischer Weizen M. 25,—, Roggen, französcher M. 20—, do, do. russischer M. 18.— Gerste pfälzer M. 18.— Hafer 17.50 Alles per 100 Kilo. Mannheim, 8. Jan. Leinöl in Partien M. 30, faßweise 30,50. Rüböl in Partien 41, faßweise 41,50, Weizenmehl per 100 Ko. mit Sack Nr. 0 43, Nr. 1 38, Nr. 2 33, Nr. 3 29, Nr. 4. 25 Rogvenmehl Nr. 0 28, Nr. 1 24. Antwerpen, 9. Januar. Raffinirtes, Petroleum blank dispon 51,50 frs. bezahlt. Amerikan. Schmalz, Marke Wilcox disp. fl. 31,75 Amerik. Speck long diss. frs. 106, short disp. 110. Paris, 9. Januar. Produktenmarkt. Weizen 29,50, Mehl 64.50, Rüböl 96.50, Spiritus 68.—. Paris, 8. Jan. Zugetrieben waren 2542 Ochsen 92 Stiere 1021 Kühe 491 Kälber 18425 Hämmel 1833 Schweine. Durchschnittspreisen: Ochsen frs. 1,75. Stiere 1,40, Kühe 1,55, Kälber 2,30, Hämmel 1,88, Schweine 1,56. Manchester, 9. Januar. 12r Water Armitage 8½, 12r Water Tayr r—, 20r Water Micholls 10¾, 30er Water Gidlow 11 ½, 30r WateClayton 12½, 40r Mule Mayoll 12—, 40r Medio Wilkinson 13¼, 36r Warpcops Qualität Rowland 12—, 40r Double Weston 13—, 60. Double Weston 16¼ Printers 19/16 54/50 8½pfd. 105. Liverpool, 9. Januar. Middl. Orleans 7¼, middl. amerikanisch 7½ fair Dhollerah,%, middl. fair Dhollerah 5 9/16, good middl Dhollerah 5½, middl. Dhollerah 4 7/8 fair Bengal 4¾, good fair Broach— new fair Omra—— good fair Oomra 5 11/16, fair Madras 5 5/16 fair Pernam 6 19/10 fair Smyrna%, fair Egyptian 6¾4. Petersburg, 9. Jannar. Talg loco 48,50, Weizen loco 11,—, Roggen loco 7,25, Hafer loco.—. Hauf loco—.—, Leinsaat(9 Pud) loco 12,75. New=York, 8. Januar. Baumwolle 13¼ do. in New=Orleans 12¾ Petroleum 27—, do. in Philadelphia 27—. Mehl? D. 95 C. Rother Frühjahrsweizen 1 D. 43 C. Mais(old. mixed) 64 C. Zucker(Fair refining Muscovados)%. Kaffee(Rio=) 21—. Schmalz(Marke Wilcor 11 7/8 C. Speck(short clear) 9¾/4. Getreidefracht 6½. Frische Hanzes. Wemtrausen, rothe und weisse, franz. Blumenkohl und Kopfsalat, viele französische, englische, Schweizer, Eidamer und Holländer Käse, hochrothe, süsse Apfelsinen und frische Maikräuter, frischen russ. Caviar, Gänsebrüste, Hamburger Rauchfleisch, feinste Schinken, Gothaer Cervelat- und Trüffelleberwurst, Helgolander und Kronen-Hummer, Spargel, Kiefererbsen, Möhrchen, Schneid- und dicke Bohnen, viele englische und französische Conserven empfiehlt G. ROETHGEN, Neuthor 8. Jos. Kratz, Bonn, Kaiserstraße 18, Häuser=Agent. g444 he Ven! (Patentirt.) Diese Haustelegraphen zeichnen sich durch Einfachheit und Dauerhaftigkeit aus. Da keine Batterien angewendet werden, fallen die Unterhaltungkosten weg. Die verschließbaren Theile sind aus Leder verfertigt, wodurch die Haltbarkeit auf viele Jahre gesichert ist. Eine complete Einrichtung kann bei mir in Thätigkeit gesehen werden. Alleiniger Agent für Vonn und Amgegend E. A. Faris, Ecke der Münster=& Meckenheimerstraße. Installations=Geschäft in Gas& Wasserleitungen. Silltelns Mocea-Sacea-Känte ist in nachstehenden Handlungen in ½ Pfund=Packeten à ½ Pfund=Packeten à in Bonn zu haben bei: 3. Müller, Brüder= u. Hundsg.=Ecke. Engeldert Radermacher, Sternstraße. Zos. hartzem, Münsterplatz. Marcus Pelten Nachf., Sternstraße. M. Eiberskirchen, Sternstraße. Doh. Franz Nöhre, Sternstraße. heinr. Morell, Viehmarkt. Boh. Lemmerz, Meckenheimerstraße. Emil Meyer, Z. S. Maaß Nachf., Viehmarkt. Martin Zuott, Meckenheimerstraße. V. Graf, Münsterstraße. 50 Pfennige, 25 Pfennige H. Ch. Schmitt, Sternthorbrücke. huge Frickenhaus, Bonngasse. Joh. heiur. Olzem, Kölnstraße. #d. Glemens, Kölnstraße. V. 3. Müller, Sandkaule. R. Bohmen, Sandkaule. Peter Gerhard, vorm. Peter Berg, ., 9. Besch, Weberstraße. Abert Gramer, Dreieck. Peter Kröly, Josephstraße. krä *) Durch Zusatz dieses Mocca=Sacca=Ka stiger, schönschmeckender und billiger. fee's macht man jeden Kaffee Astiger, schonschmeckender und billiger. Man nehme von der bisher gewohnten Menge Kaffeebohnen ½ weniger und ersetze dieses durch MoccaSacca=Kaffee, also 1/3 Kaffee und 3/3 Mocca=Sacca. D 70 Pfennige Ersparniß pro Pfund. Wie bereits in größeren Plätzen geschehen, werden auch ferner nach Verhältniß weitere Depots für dieses wissenschaftlich anerkannt bestes Kaffee=Surrogat. gesammten deutschen Gebiete eingerichtet und belieben Reflertanten sich an unser Haupt=Depot Gebrüder Sintenis, Magdeburg zu wenden. 1 Bonn, 10. Jan. Am Sonntag den 7. Jan. hielt die CarnevalsGesellschaft„Hahnia“, welche bereits 75 Mitglieder zählt, ihre erste Glanzsitzung in ihrem festlich decorirten Vereinslokale bei Herrn Rieck (Dreieck) ab. Dieselbe war zahlreich besucht und wurden Schultheiß und Schöppen vom vorigen Jahre größtentheils wiedergewählt. Die Sitzung verlief in heilerer und gemüthlicher Stimmung. Nachdem der Schultheiß Jos. Quester mit Musik und Gesang nach seiner Wohnung begleitet, zogen die„Hahnen“ wieder nach ihrem Vereinslokale, wo sie bei Lieder, Witz und Humor noch lange vereint blieben. Witterungsberichte. 9. Jan. 8 U..: Haparanda-. S. Moskau f 1. Bausen's Senen-Eaddet. Dieser Seifen-Extract, welcher nach chemischer Analyse frei von allen schädlichen Substanzen ist, erfreut sich in England bereits seit über 16 Jahren eines allgemeinen Gebrauches als billigstes Ersatzmittel der Seife etc. zum Waschen der Weisswäsche, Wollenstoffe, Seide etc, sowie zum Reinigen der Fussböden, Lambrien, Oelanstriche, der Porzellan-, Glas- und Thonwaaren, überhaupt solcher Gegenstände, bei denen const gewölnliche Seife in Anwendung gebracht wird. Jedes Packet von Hudson's Seifen-Extract ist mit einer deutschen Gebrauchs-Anweisung versehen, und erhalten die Herren Wiederverkäufer zur Förderung und Bequemlichkeit der Einführung desselben eine entsprechende Anzahl Probepacketchen, welche an die Kunden behufs Anstellung eines Versuches gratis zu vertheilen sind. Depots in Bonn: Val. Brandt, Eller’s Nacht., I. A. Eschbaum, P. Graf, P. Gerhard, I. Hasenmüller, Ad. Käufer, Emil Meyer, Geschw. Mohr, H. Morell,.,& C. Pfeiffer, Marc. Velten Nacht. General-Dépôt für Rheinland& Westfalen Köln, Neumarkt 35. la. saft. Schweizerkäse per Ctr. 4g. 85, la. schönen Holländerkäse per Ctr. 4# 65, Mainzer Käschen per Hundert#.50, frische Butter, ital. und bair. Eier empfiehlt Heinrich Rau, Brüdergasse 17 und Josephstraße 39. Ein Tafelklavier wegen Raummangel billig und wenn gewünscht auch mit Ratenzahlungen zu verkaufen. Die Exp. d. Zig. sagt wo.(460 Tehrüchen, gut trocken, frei an's Haus geliefert per 100 Mrk..50. C. Rieth, Lederfabrik, Heerstraße 137. Cderut Laseuistern. Großer Mobilar=Verkauf Dar.9n: 9918 N3Mauhet auf Komerhof (“ Stunde von Station Roisdorf) Jos. Koßmann e. T, Leu. Ass. Jarobs e.., Ehrenfeld= Wilh. Müller jr. e.., Soest.= Emil Schleicher e.., Stolberg,„„„„„ am Donnerstag den 18. u. Freitag den 19. Januarc. Bes. Gbie. echeste ui Get. feld. Wegen Aufgabe der Ackerwirthschaft läßt Herr von Kempis Vermählt: Otto Meye., Anna sein gesammtes Inventar an den beiden genannten Tagen, jedesNeidner, Berin u. Lunnoper, Wilgz, mal Morgens 10 Uhr beginnend, öffentlich auf langen Credit Mostertz, Hub. Lenders, Carl Shmenn, Jenny Schaefer, Ehrenbreitsten u. Köln.- Dr. jur. Joh. Bade, Charl. Braunscheidt, New=York. Gestorben: Fr. Steph. Hospelt, Köln.- Carl Jos. Aschenbroich, Vergheim.= Pet. Schlink, Köln.- Dr. med. Fr. Gaus, Baden.= Wilh. Crous, Crefeld. Wwe. Heinr. Heegmann geb. Erbschloe, Düsseldorf. Joseph Wierz, Lchenich.: Dr. Louis v. Gal, Ehrenfeld. Bekanntmachung. Die Eimttelung des Wahlergebnisses jur den Reichstag im IV, Wahlkreise des Regierungsbeziks Köln— die Kreise Bonn und Rheinbach umfassend— wird nach Vorschrift des§ 26 des Reglements vom 28. Mai 1870 am Sonntag den 14. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, im großen Rathhaus Saale hierselbst stattfinden. Der Wahl Commissar. Die Gläubiger des Falliments des zu Wesseling verstorbenn Kaufmannes Heinrich Pohl werden hiermit ersucht, dinnen einer Frist von vierzig Tagen, weiche am 18. Februa# c ausläuft, bei dem provisorischen Syndik des Falliments, Herrn Adv.=Anw.= Humbroich, ihre Forderungen anzumelden und ihm ihre Beweisdocumente zu übergeben. Vonn, den 8. Januar 1877. 2) 3) 4) 3 zweiGicht(Podagra 2c.), Rheumatismus, Geschwulste und Gelenkverstauchungen. Diese schrecklichen Leiden, welche nicht selten den Menschen zum Krüppel machen, und namentlich bei Personen, welche im höheren Alter stehen und bei denen die Kräfte bereits abnehmen, Fieber# und Magenkrämpfe erzeugen, könen, wie die Erfahrung bereits#. berteg zuichz- Schweizer Universal=Balsam, ein Präparat, das aus vegetabilischen Ingredientien besteht, gründlich beseitigt werden. Auch verschwinden nach kurzer Zeit, bei vorschriftsmäßiger Anwendung, die Gichtknoten völlig. Einem Jeden, dem seine Gesundheit lieb ist, einem Jeden, der sich endlich von seinen gichtischen und rheumatischen Beschwerden befreit sehen möchte, dürfte daher ein Versuch mit diesem Präparat anzurathen sein. Die Erfahrung wird die Wahrheit der gemachten Behauptungen vollkommen bestätigen. In Köln ist der Balsam vorräthig im General=Depot von Wilh. Dresen; in Ehrenfeld bei E. Heimbach; Elberfeld bei Ernst May; in Essen bei C. W. Conradshaus und Joh. Schlötter; in Mainz bei Georg Molter; in Moers bei H. Jenberpen; in Oberdollendorf bei P. J. Dresen; in Wissen a. d. S. bei Jof. Humbach. Die große Kruke kostet 2 Mk. die kleine 1 Mk. inel. Gebrauchs=Anweisung. Bonner Carnevals=Gesellschaft. Heute Mittwoch Abend 8½ Uhr 8 gute Ackerpferde von—14 jährige und 1 einjähriges Fohlen. 32 Stück Rindvieh, theils schwerer, theils leichter holländischer Race, größtentheils tragend oder frischmelkend; ferner 1 zweijähriger fetter und 1 einjähriger Stier. 4 jährige und 5 jüngere Schweine edler Race. 1 fast neue Dreschmaschine, 2 Erndtewagen, 4 Karren, Schlitten, Pfüge von Eisen, darunter Bogen von 5o pf.—36 Mark. Untergrundpflüge, Exstirpatoren, Kettenschleifen, ei„6 serne und hölzerne Eggen, Wellen verschiedener Art; ferner 1 Säemaschine, Hechselschneider, Rübenschneider, Fruchtreinigungs=Maschinen, 1 Decimalwaage 2c. 2c. Hausgeräth aller Art, wie: 1 neuer Kochheerd, Oefen, Tische, Stühle, Schränke Betten 2c. 2c. Am ersten Tage kommen die Pferde und das Rindvieh, am zweiten die Schweine und sämmtliches Acker= und Hausgeräth, sowie Maschinen zum Verkauf. Beträge unter und bis 15 Mark müssen gleich bezahlt werden. Bonn, im Januar 1877. Justizrath von Monschaw, Notar. Sitlung bei Breuer im Zehrgarten. NB. Reden und Lieder zur III. Glanzsitzung sind bis Freitag einzureichen beim Schultheiß. Kapital=Gesuch. 3000 bis 3500 Thlr. werden auf 1. Hypothele von einem guten Zinszahler auf Länderei gesucht Offert. unter dem Buchstaben O. S. 135 besorgt die Exred. dieser Ztg. 2000 Thlr. auf 1. Hppotsek gei Fr.=Offert. L. H. 132 bes. die Exped. Zu vermiethen eine schöne Wohnung von 7 Zimmern mit Zubeyör zum 15. Mai. Remiginsstraße 1. Zu vermiethen schöne erste Erage vor der Stadt gleich oder 15. Moi. Pischeid Remiginstraße 1. Erste Etage, enthaltend 3 Zimmer, Küche und Mansarde, per 15. Mai zu vermiethen. Näh. d. Exp. d Z.(464 4 Zimmer und Küche 2c. zu vermiethen. Näheres Kaiserplatz Nr. 6. Für eine stille Familie wird eine Wohnung von 5 Stuben, Küche 2c. zu miethen gesucht. Anerb. mit Ang. des Miethpr. zub J. A. 134 an die Exp. Ein Fräulein aus achtbarer Familie, welches in einem der ersten Hotels ilchnei ebcenr Zegnisse aufweisen kann, wünscht bei einer herrschaftlichen kath. Familie die Stelle als Köchin oder Haushälterin zu übernehmen. Gef. Fr.=Offerten zub HI. Z. 128 an die Erped. d. Ztg. Ein Mädchen vom Lande aus acht barer Familie, welches bereits in häuslichen Arbeiten erfahren ist, sucht Stelle bei einer tüchtigen kath. Hausfrau zur weiteren Ausbildung in der Küche. Fr.=Offert. eud J B. 130 abzugeben in der Exp. d. Zig. Ein Mädchen vom Lande sucht Sielle zu Lichtmeß für alle häusliche Arbeit. Näheres in der Exped. d. Z.[474 Ein anständ., evangelisches Mädchen, in der Mitte der dreißiger Jahre, mit mehrjährigen Z ugnissen, sucht Stelle für die Küche, am liebsten nach Auspärts od. nach Gelgien. Zu erfr bei Frau Wagner, Engelthalerstr. 3. Ein Kartes Mächen für ale hünsliche Arbeit gesucht. Hospitalgasse Nr. 7. Ein in allen Hausarbeiten erfahren. Zweilmadchen gesucht. Neuthor 8. Ein braves Zweitmädchen zu Lichtmeß gesucht. Wenzelgasse 16. Gesucht ein Küchenmädchen, sowie ein Zweitmädchen, im Nähen, Waschen und Bügeln gründlich erfahren. Gute Zeugnisse ersord. Meckenheimerstr. 27. Zwei starle auswürt, Mädchen vom Lande suchen sofort Stelle durch Frau Hoffmann, Brüderg. 46, 1. Et. Mädchen, gewandt im Nähen, finden leichte und dauernde Beschäftigung. Remigiusstraße 8, 3 Tr. 5) 9 * □ Haus Verlauf zu Donn. Das vor einigen Jahren solide erbaute, am gelegene Haus Nr. 16, in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs, mit zwei Ladenlocalen, tiefen und geräumigen Kellern, in welchem Hause zur Zeit ein Wein= und Cigarren=Geschäft mit bestem Erfolge betrieben wird, sich auch zu jedem anderen Geschäfte eionet, sol am„„ Mr, 9 Dinstag den 6. Tebruar o.., Nachmitlags 4 Uhr, auf der Amtsstube des unterzeichneten Notars, Belderberg Nr. 7, unter günstigen Bedingungen öffentlich verkauft werden, bei welchem die Bedingungen vorher eingesehen werden können. Wegen Besichtigung des Hauses wende man sich an Herrn Inspector a. D. Hoffmann, Meckenheimerstraße 71, hierselbst. Bonn, 10. Januar 1877. v. Monschaw, Notar. Freininig. Verrauf. Am Donnerstag den 11. Januar 1877, Morgens 9 Uhr, sollen in dem Locale der Herren Gebr. Wolter Römer“ zu Bonn gegen baare Zahlung versteigert werden: eine große Partie neue Waaren prima Qualität, bestehend in Bashliks, wollenen Hauben, Fanchons, Unterhosen, Unterjacken, seidenen und wollenen Tüchern, Handschuhen, Stauchen, CachemiresShawls, Taschentüchern, Hemden, Gedrucktes 2c. 2c. Schneller, Gerichtsvolzieher. Freiwillige Mobilar=Versteigerung. Zum Zwecke der Auseinandersetzung lassen die Erben Löhndorff am Freitag den 12. Januar., Morgens 9 Uhr, in dem Hause Hundsgasse 22 folgende Mobilien öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigern, als: Sophas, Tische, Stühle, Bettstellen, Commoden, Spiegel, Oefen, 1 Comfoir, 1 Küchen□ im Tager in Loppelsdorf. Jeden Donnerstag Nachmittag von 3 Uhr an: violins# 20 M. bests 30.) zureichen. K Von 4 bis 10 Uhr Abends: Familien= Tanz=Kränzchen. „####tn 46 8tone 3 eles, solicr Kasten 5 M. Prr. JOS TCNGER CoEL RR. Ein junger Mann sucht in Poppelsdorf oder Bonn ein schön möblirtes Zimmer mit guter bürgerliche Kost. 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Eigenthümer kann denselben gegen Zahlung des Futtergeldes und der Einrückgebühren in Empfang nehmen bei Joh. Wagner in Vierwinden bei Astach, Reg. Bez, Coblenz Doppelhausschlüssel verloren. Näheres in der Exp. d. Zig.[477 2 wachsame Spitzhündchen abzulassen. Poppelsdorfer Allee 68. Widerrufung. Die Verleumdung und Beschimpfung, welche ich bei Gastwirth Daufenbach und Alb. Höner zu Beuel gegen Georg Henseler, Portier der Rhein. Jute=Spinnerei zu Beuel, ausgestoßen habe, nehme ich hierdurch als unwahr zurück. Beuel, den 8. Januar 1877. Arnold Schüller. Rheinische Eisenbahn. Vom 15. October 1876 ab. Abfahrt von Bonn nach Mainz und weiter 6,42 8,21.42 12,51.56.43 12,52, Coblenz.49 Abends, Rolandseck 12,1 2,31“ 2,56f.56. dem rechten Ufer 7 10.38 12,52.22.10 82 Vom rechten Ufer in Bonn 7,24 10.29 1,12 436.48 9/14. Ab Bonn weiter nach Koin 4,31 6.16“ 7,31 10,87 12.26 1,23 4,16 4,46.26 7,56.31.21. Von Beuel rheinabwärts 6,47 10,15 12.42 4,20 7,27 8,52. Von Beuel rheinaufwärte 7,21 10.47 1,10 3,41 7,28 9,32. Abfahrt von Köln nach Aschen.45, 6,55 9,3 11,40 1,25 2,67 6 750 10,00 Audertam und untteranm ro durch 6,15 9,25 1,40 2, 42. Antwerpen.45 6,55 9,3 11,40 1,26.87 %,0 Bonn 12,2 6 7,20 9. 9,20 11,151 11, 45 1,152,15f 2,40 3 5 6,15 7,48 10,15. Brüssel 5,45 6,55 9,3 11,40 1,25 2,57 10,30. Cleve 0,15 9,25 11,42 1,40 2,42 5,30. Coblenz 12,2 6 7,20 9 9,20 11,45 3 5 Crefeld 6,15 7,10 925 11,42 1, 40 2, 42.26 Dortmund 6,15 9,25 1,40 2, 42 5,30. Düsseldorf 6,15 7,10 9,25 11,42 1,40 2, 46 O i e ier unr ie b Bankirchen 6,30 8,80 12.20 3, 40 C,M B. Frankfurt 12,2 6 9 9,20 11,45 5. Linz(rechtes Ufer) 6,15 9,50 11,45.00 6,15 8,40. London 11,40 Vm., 10,50 Ab. Mainz 12,2 6.20 9 9,20 11,45 S 5. Hänchen 12.2 6 Vm., 5 Ab. 10 g Neuge.15 7,10 925 11,2 1,0 T. 51 Rotterdam vis Venlo 615 1,40 2,42. Saarbrücken 12,2 6 9 11,45. Trier(p. Eifelbahn) 8,50 Vm.,.40 Venlo 6,15 9,25 1,40 2,42 5,3 Wien 6 Vm(in 25 St.), 5 Nm. Wiesbaden 12,2 6 7,20 9 9,20 11,45 3 5. * Fällt an Sonn- und F Aumg un dun und. Terhar. Verantwortlicher Redacteur: I..: Hermann Moeskes in Bonn.— Verlag: P. Hauptmann. — Druck der Hauptmann'schen Buchdruckerei in Bonn(Sürft Nr.).