47. Jahegang Boun, Dieustag den 12. November Gescheint täglich nachmittags. Breis monatlich.50 Mart frei in das Haus.— Post: 14 Pfg. Zustellgebühr. 818 Boten und Agenten in 498 Orten. Verantwortl für den redaktionellen Teil Audreas Müller, für den Reklame: und Anzeigenteil Gohaunes Tinner, sämtlich in Vonn. * Grerrr.J leie Vonn, Surnt Nr. 4 =Konto Köln unter Nr. 1853 Verleger: C. Hauptmann.,Vonn Vonner Volks=Jeitung— Bonner Stadt=Anzeiger Vienstag= Ausgade Ferusptecher Nr. 59 u. Nr. 60 Drahtadresse: Reichs=Zeitung Vonn Druck. H. Hauptmann'sche Buchdruckerei, Vonn Nr. 314— 1916 8 an breit, das um 15 Pig., ortliche Geschäfts=Anzeigen 8 Plg, das um. Rteklamen 72 an breit bas um 49 Bis. Stollengesuche 15 Pfg, das einsache Wort bei ömaliger Aufnahme u. 10% TeuerungsZahldar sofort. Bei gerichtlichem Verfahren und dreimonstigem Zahlungsrückstand füllt bewilligter Radatt fort. Für unverlangt eingegangene Manustripte übernehmen wir keime Gewühr. Der Waffenstillstand. Von C. Haupptmann. Die harten Bedingungen des Waffenstillstandes uind angenommen, der soziale Kaiser ist geflohm, der Sozialismus herrscht, und der Verband hat uns mitgeteilt, daß wenn der Sozialismus, den er mit mehr oder winiger Berechtigung Bolschewismus nennt, bei uns regiert, daß er dann Deutschland besetzen wird, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Das ist ganz logisch, denn ein Deutschland, in welchem russische Zustände herrschen, ist weder ein Abnehmer für englische Rohprodukte, noch ist seine Industrie im Stande, an der Wiederherstellung des Zerstörten mitzuhetfen. Es ist gar keine Frage, daß der Verband ein Interesse daran besitzt, daß es Deutschland gut geht, ebenso wie jemand, der durch einen Prozeß die Kuh seines Nachbars erhalten hat, dieselbe aufs beste pflegt, da er sonst keine Milch davon erhält. Es sei in dieser Beziehung auf die im Januar 1916 erschienene Artikelserie„Deutschlands Zukunft“ verwiesen(Rhenania=Verlag, 10 Pfg.), worin dargelegt wird, wie jede Zeistörung, wenn sie Gelegenheit zur produktiven Arbeit bietet, Reichtum darstelle. And wenn wir, wie mehrfach hier auseinandergesetzt wurde, unsern 150 Milliarden Kriegsanleihen Zahlungskraft verleihen, sie also zu„Geld“ machen, so würde dieses Kapital glänzend ausreichen, um Schifse, Lokomotiven, Eisenbahnwagen und anderes, was nötig ist, herzustellen, so daß dann die brotlos werdenden Munitionsarbeiter lohnende Beschäftigung finden und daß alles blüht, wie während dem Kriege, mit Ausnahme des Heldentodes, der niemals sehr beliebt war. Wir haben also nur zu wollen und den Mut zu besitzen, vernünftig zu sein. An erster Stelle muß in ganz intensiver Weise der Seeftschsang betrieben werden. Das Meer ist von allen die größte Nährmutter., Im Mittelalter ernährte sich das ganze Rheinland fast ausschließlich von Seefischen, wie aus den Haushaltungsrechnungen der Burg Drachensels aus dem Jahre 1390 hervorgeht. Tonnenweise wurden dort Häringe, zentnerweise Stocksische verzehrt. Fleisch kam jedoch sur selten auf den Tisch. Und als zur Zeit des Eliger Eatgges in 16. Jedchundent der Herin gekosfen war, entstand in Köln eine große Hungersnot, so daß als die Sperre endlich aufgehoben wurde, die Hausfrauen wieder aufatmeten, wie Hermann v. Weinsberg in seiner Chronik sagt. Es wäre sehr zu wünschen, daß die 3. E. G. unchotlvolle Tätigkeit einstellte, aber da sie soziaCistisch ist, kann damit nicht gerechnet werden, trotzdem die Wirtschaftskorrespondenz des Sozialisten Calwer, ebenso energisch wie die bürgerlichen Blätder, verlangten, daß ihre Mißwirtschaft beseitigt werde. Es wurden mehrfach an dieser Stelle die Calwerschen Artikel zum Abdruck gebracht, ein Beweis, daß ein einzelner Sozialist ganz vernünftige ####en bestzen kann, trotzdem das ganze System Tnrichtig ist. And das ist eben der Grund, weshalb der Verband wit einer soziakistischen Regierung nicht verhandeln will. Die neue Regierung. WID Beelin 10. Nov. Die Regierung ist persekt. Die Berhandlungen zwischen der sozialdmotratischen Partei und der unabhängigen Sozieldemokratie zwecks Bildung einer gemeiniunen Regierung sind soeben zum Abschluß gelangt. Der Vorstand der Unabhängigen sozialdemokratischen Partei hat an den Vorstand der Sozialzmokratischen Partei ein Schreiben gerichtet, das Eie Bedingungen für den Eintritt der Unabhängieen Sozialdemokratie in das Kabinett enthält. Dieses Schreiben lautet: An den Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands! Auf Ihr Schreiben vom 9. Notember 1918 erwidern wir folgendes: Die Unabhängige sozialdemokratische Partei ist bereit, um die revolutionären, sozialistischen Errungenschaften zu befestigen, in das Kabinett unter folgenden Bevingungen einzutreten: Das Kabinett darf nur aus Sozialdemokraten zusammengesetzt sein, die als Volkskommissare gleichberechtigt nebeneinander stehen. die Fachminister gilt diese Beschränkung nicht. Sie sind nur technische Sehilfen des entscheidenden Kabinetts. Jedem von ihnen werden zwei Mitglieder der beiden sozialdemokratischen Parteien mit gleichen Rechten zur Seite gestellt, aus jeder Partei eines. Eine Fristbestimmung wird an den Eintritt der unabhängigen Sozialdemokraten in das Kabinett, in das jede Partei drei Mitglieder entsondet, nicht geknüpft. Die politische Gewalt liegt in den Händen der Arbeiter= und Soldatenräte, die zu einer Volksversammlung aus dem gangen Reiche alsbald zujammenzuberuen sind. Die Frage der konstituierenden Versammlung wied erst bei einer Konsolidierung der durch die Revolution geschaffenen Zustände aktuell und soll deshalb späterer Erörterung vorbehalten bleiden. Für den Fall der Annahme dieser Bedinzungen, die von dem Wunsche eines geschlossenen Auftretens des Protezaviats diktiert sind, haben wir unsere Mitglieder Haase, Dittmann und Barth in dus Kabinett delegiert.= Der Vorstand der unabhänzigen sozialdemokratischen Partei. Die sozialdemokratische Partei hat die in diesem Schreiben vorgelegten Bedingungen angenommen, vorauf die unabhängige sozial demok atische Partei ihre Zustimmung zum Einteitt in das Kabinett erklärte. Die sozialdemokratische Partei hat die Abzeordneten Ebert, Landsberg und Scheidemann als Minister in Aussicht genommer. Das Kabigett wied also aus Barth, Dittmann, Ebert, Haase, Landsberg und Scheidemann bestehen. Uesprünglich hatten die Unabhängigen abgekehnt bezw. verlangt, daß auch Rosa Luxencburg in die Regierung aufzunehmen sei. Ebert wird voranschtlich Peüsident der vorlänsigen deutschen Regierung. Aufruf des Soldatenrates. Beelin 10. Nov. Der hrute zecammenGetdatennat hut die innere mütärische Abemnemmen. Seinen Besehlen ist unbeKumeraden! Wir haben glostn und geifechet, gevi uis Buihtens der gürfliche Zukunft entgegenführten. Haltet umserem Volke und seiner Aufgabe unbedingte Tram. Wir arbeiten Hund in Hand mit den Arbeitern und ihrer Regierung. Ihr erhaltet in kurzer Zeit regelmäßige Befchle. Der Soldutenmnt: J..: Beerfeld, Deneche, Steinicke, Gelderg, Lempert, Barth, Cohen, Hoeche, Bäcker, Vernhagen, Strobel, Bergmann, Hans Paasche. Erstürmung des Sellengefängnisses Moabit. WIB. Berlin 10. Nov. Meldung des Arbeiterund Soldaten=Rater:„Eistürmung des Zelbengefängnisses in der Lehrter Straße.“ Am Samstag mittag um 1 Uhr wurde das Zellengefängnis Moabti von bewaffneten Arbeitern und Soldaten erstürmet. Dann wurden unter Hinzuziehung der Abg. Cohn die Akten geprüft und daraushin der größte Teil der Gefangenen, darunter Hauptmann v. Beerfeld sowte die Genossen Minster und Duisburg, befreit. Die befreiten Gefangenen wurden von der Menge begeistert begrüßt. Gegen 6 Uhr begab sich ein Zug Matrosen nach dem Strafgefängnis Tegel, wo er ohne weiteres eingelassen wurde. Der Wachthabende legte sofort die Akten vor. Daraufhin wurden 200 Militärstrafgefangene in Freiheit gesetzt, u. a. die Matrofen, die gestern verhaftet worden waren. Der größte Teil der militärischen Strafgefangenen wird morgen von der jetzigen Besatzung freigelassen werden. Der Umsturz in Berlin. Es ging in der Reichshauptstadt nicht ganz ohne Opfer ab. Es kam an einigen Stellen, bei der Maikäferkaserne, dem Marstall und Viktoria=Case, an der Aniversität und der Königlichen Bibliothek zu burzen Feuergefechten, die eine Anzahl Todesopfer forderten Berliner Lokalanzeiger und Norddeutsche Allgem. Zeitung in Händen der Radikalen. WIB Berlin 10 Nov. Der Lokal=Anzeiger befindet sich in den Händen der soz. Spartacusgruppe (die noch radikaler ist als die„Unabhängigen") und erscheint jetzt unter dem Namen„Die Rote Fahne". Sie nimmt offen Stellung gegen den Aufruf Eberts an die Bürger und schickt den Bolschewiken heißesten Gruß und verlangt die Bewaffnung des Volkes. Das bisherige Sprachrohr der Regierung, die Rotddeutsche Allgemeine Zeitung. ist von der Unabhängigen sozialdemokratischen Partei übernommen. Sie hat ihr den Titel„Die Internationale" gegeben. Als verantwortlicher Redakteur zeichnet Hans Block, bisheriger Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung. Aus dem großen Hauptquartier. Aus dem Hauptquartier ist nach dem Berliner Tageblatt die telegraphische Nachricht eingetroffen, daß die Oberste Heeresleitung die Autor tät der Arheiter= und Soldatenräte anerkenne. Aus München. WIB München 10. Nov. Im Namen des bayerischen Volkostaates erläßt der Präsident der gegenwärtigen bayerischen Regierung Kurt Eisner eine Bekanntmachung, in der erklärt wird, daß die Vollzugsgewalt durch die Beschlüsse der provisorischen Versammlung der Arbeiter=, Soldaten= und Bauernräte in die Hände des Ministeriums übergegangen ist. Keinerlei Verfünungen haben mehr Rechtskrait, die nicht vom Ministerium ausgehen. Alle Beschränkungen der letzten Tage hinsichtlich der bürgerlichen Freiheiten sind aufgehoben. Der Soldatenrat in Metz. WIB Metz 10. Nov. Die Besatzung der Festung Metz hat heute einen Arbeiter= und Soldatenrat gewählt, dem sich Mitglieder der Gewerkschaften und der Bürgerschaft angeschlossen haben. Die Umwälzung vollzog sich rasch und ohne Unruhen. Kein einziger Schuß fiel. Der Gouverneur von Metz, Lequis und der Polizeipräsident erklärten sich bereit, sich den Anordnungen des Arbeiter= und Soldateurates zu fügen. In der ersten ösfentlichen Sitzung des Nates der Arbeiter=, Soldaten und Bürger stellte der Bürgermeister Dr Foret das Einvernehmen der städtischen Verwaltung mit dem Nate fest. Die Schweiz und Holland gegen die Bolschewiken. Der Bundesrat der Schweiz hat wegen der von den Bolschewiken unternommenen Umsturzbewegung in der Schweiz die Beziehungen mit der Sowjetregierung abgebrochen, ebenso die holländische Regierung. Das gleiche Wahlrecht für alle Bundesstaaten. Einführung des Frauenwahlrechte. Berlin. Die Mehrheitsparteien des Reichstages haben sich geetnigt, in der nächsten Reichstagssitzung folgenden Initiativantrag einzubringen: „Die Wahlon zum Reichstag und zu von Volksvertretungen aller Bundeostanten finden nach dem geheimen, gleichen und unmittelbaren Wahlrecht nach den Grundsätzen der Verhältiswahl statt. Wahlberechtigt ist ohne Unterschied des Geschkechto, wer das 24. Lebensjahr vollendet hat. Die Zugehörigkeit zur Volksvertretung, geht nicht dadurch verloren, daß der Abgeordnete ein Amt auzkonnt oder in ein anderes Amt eintritt.“ Dieser Anturg bedeutet also, daß das gleiche Wahlrecht einschließlich des Frauenwahlrechts auf dem Wege der Reichsgesetzgebung in allen Vundesstaaten eingeführt wird. Domit ist auch die preu(Fich Vertossengeretem zum Blöhtet ginacht. Aus der Rheinprovinz. Bonn: Die soztaldemokratische Versammlung am tag war sehr stark besucht. Der Vorsitzende teilte mit, der Redner, Reichstagsabgrogdgeter Pe. u M Rolatz teilte mit, der Rehner, Reichstagsabgrogdgeter Or. Quark, sei wegen der Verkehrsschwiertgketten nicht eingetroffen. Er gab dann ein Bitd der Lage in Bonn. herr Ruhnert, einer der drei Vorsitzenden unferes Arbeiter-, Bürger= und Soldatenrats. führte u. g. aus: Wir haben als Dolk uns zu länge beeinflussen lassen, und auch heute ist ein sohr großer Geil unserer Mitbürger noch nicht so wost, die errungene Freihett auszunnten; das Strammstehen und Insammenblappen vor einem„##oder Cder“ ist dem deutschen Michel nun einmal in Ftetsch und Blnt übergegangen. Als Rögel krantt mon bt wiste Nachrichten. Einstellung der Seindseligkeiten an der Wesifrom. Metz, den 11. Nov. Die dem Arbeiter- und Soldatenrat unterstehende hiesige Funkspruchstatton hat folgenden Funkspruch aufgefangen: Marschall Foch an den Oberkommandierenden. 1. Die Feindseligkeiten werden an der ganzen Front am 11. Uov. 11 Uhr französischer Zeit eingestellt werden. 2. Die alltierten Cruppen werden bis auf weiteres Befehl erhalten, die an diesem Cage und zu dieser Stunde erreichten Linien nicht zu überschreiten. Marschall Joch. Internierung des Kaisers in Holland. Folgender Funkspruch vom Arbeiter= und Soldatenrat wird mitgeteilt: Der deutsche Kaiser ist heute morgen 10 Uhr in Holländisch=Eischdann=Limburg mit zwölf kaiserlichen Automobtten angekommen. In seiner Begleitung waren höhere Offiziere als Chauffeure. Er ging zu Fuß zum Bahnhof. In zehn anderen Wagen befand sich wohl das Gepäck. Der Zug fuhr eine kurze Strecke durch Belgien und wurde von den Belgiern unter Feuer genommen. Der Zug war besetzt durch holländische Gendarmerie. Der Kaiser wird in Holland interniert. selbswerständlich auch nicht zu Uun haber im ganzen Reich die Arbeiterschaft und das aufgeklärte Bürgertum die herrschaft an sich gerissen, Kaiser Wilhelm hat endlich eingesehen, daß auch für ihn ein Jylinderhut vorhanden ist. Bis vor wenigen Cagen war die bisher herrschende Kaste willens, unsere gesamte Flotte mit Ulann und Uaus in einer großen Schlacht gegen England zu opfern, in Wilhelmshaven waren dafür schon acht große Linienschiffe, 36 Kreuzer. Corpedoboote usw. zusammengezogen. Die Matrosen haben diese Mlachtpolitik nicht mitgemacht, sie sagten sich, Deutschland habe schon genügend Blut geopfert, durch einen solchen Gewaltstreich würden die Friedensbedingungen nicht gebessert, wohl aber die ruhige wirtschaftliche Fortentwicklung Deutschlands in Frage gestellt. Das war die Ursache der jetzigen Bewegung, die sich über ganz Deutschland fortgepflanzt hat. Auch an der Front sollen in den letzten Cagen Verbrüderungen zwischen den deutschen und feindlichen Soldaten stattgefunden haben, und auch in Frankreich sollen sich die Dinge ähnlich wie bei uns entwickeln, es soll auch da mit den Kriegshetzern aufgeräumt werden. Wenn das richtig ist und wir durch die Dölkerverbrüderung zu einem Frieden kommen, so wird es ein Dauerfriede sein. Der Redner ging dann auf die Aufgaben des Bonner Arbeiter-, Bürger= und Soldatenrats ein. Es muß für Ordnung gesorgt und gegen Störenfriede rücksichtslos vorgegangen werden. In wenigen Cagen werden 11 Millionen Uenschen von der Front in das Wirtschaftsleben zurückfluten, für sie und die bisher in der Kriegsindustrie Beschäftigten muß Arbeit beschafft werden. Dabei soll auf dem Bestehenden aufgebaut, eine Sozialisierung erst nach und nach erstrebt werden. In Bonn bat auch das Bürgertum bei der Ueuordnung der Dinge seine ausgiebige Vertretung erhalten, so daß beiner Ursache hat, der Bewegung Unüppel zwischen die Beine zu werfen. Der Dorsitzende kolaß verlas die bis dahin noch nicht bekannten Waffenstillstandsbedingungen, wobei er durch vielfache Pfui-Rufe unterbrochen wurde. Er berichtete, er habe in Köln die Angaben, daß sich die Soldaten an der Front verbrüderten, bestätigt erhalten. Man könne so doch noch die hoffnung haben, daß es zu einem gerechten Frieden ohne Ansprüche auf beiden Seiten komme. herr Uiedermair erwähnte die Friedensmöglichkeit, die vor zwei Jahren bestanden haben soll. Die heeresleitung, vor allem Ludendorff der Reichskanzler v. Betbmann-Hollweg und der Kaiser hätten statt eines Friedens noch den verkehrten -Bootkrieg gemacht und sollten nun samt und sonders für ihr Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. Der Redner schloß seine Ausführungen mit einem hoch auf die freie Republik. In der nun folgenden Aussprache wurde zum Leil eine recht scharse Conart angeschlagen. Ein Redner wollte Wilbelm von Hohenzollern als den Urheber des Weltkrieges an den Salgen haben; ein anderer bezeichnete als die drei Feinde des Dolkes Jeudalismus, Kapitalismus und Ultramontanismus. Frau Dr. Wegscheider sprach für das Wahlrecht der Frauen. Gegenüber dem Dorwurf eines Redners, daß man in Bonn nicht einen Arbeiter- und Soldaten-, sondern einen Arbeiter- Bürger= und Soldatenrat gebildet habe, erwiderte herr Kuhnert: Während in anderen Stüdten die Arbeiterschaft die übergraße Mehrheit der Bevölkerung ausmacht, zählt sie in Bonn nicht einmal 35 Prozent der Gesamtbevölkerung. Es wäre nicht demokratisch, wenn wir unter diesen Verbältnissen das Bürgertum ausschalten wollten. Wir sind durch die Jusammensetzung des Rates nicht enttäuscht worden. Wir werden die Interessen der Arbetter, die mit denen der Gesamtheit identisch sind, vertreten, und sollte uns das in der Jusammenarbeit mit den Vertretern des Bürgertums nicht möglich sein so werden wir den bürgerlichen herren den Stuhl vor die Tür setzen. Der Redner bat, dem Arbeiter-, Bürger- und Soldatenrat Vertrauen entgegenzubringen, er gebrauche er besonders im Hinblick auf die harte Arbeit, die sich aus den Waffenstillstandsbedingungen ergede. Diese Bedingungen stellten das Schwerste dar, was je einem Dolbe zugemutet worden sei, sie würden aber hoffentlich noch durch die demokratische Bewegung in den gegnerischen Ländern erträglich gemacht werden. Gegenüber einem Tadel wegen der Knordnung daß Pkünderer sofort zu erschießen seien, betonte der Dorsipende Rolaß, es solle nicht blindkings in eine Dolirmenge geschossen werden. Da aber aud den Gefängnissen und selbst aus dem Juchthause in Rheinbach auch die schlimmsten Verbrecher befrett worden seien, müßten scharfe Ulaßregeln angebroht werden. Die Versammlung erhtärte sich zum Schluß mit allen gegen acht Stimmen mit der Jusammensetzung des Arbetter-, Bürger= und Soldatenrats einverstanden. Der Arbeiter=, Bürger= und Soldatenrat(Abs) der Städt Vonn hielt gestern und heute je eine Sitzung ab, in der Folgendes beraten und beschlossen wurve: Die Gernikoen soll dem„Abs“ jede Woche ihre Bestthede meiden. Dio Bächer, Kartoffelund Lebensmitreshändler dürsen auf Kauten für spätere Zeitatschnitte nichts abgeben, andernfalls werden die Geschätte geschlossen. Die Vorrdte der Neichsbekleidungsstelle— 3000 Enzüge, die in der Stabt Vonn gesammelt worden sind—, werden zugunsten der Bonner Bovölkerung beschtagnahnt. Der Transpomtausschuß soll vollständig für sich arbeiten und nicht auf die Anordnungen der Kötner Kommission. Die Schließung von Wirtschaften— es kommen vorerst drei in Fruge— naude dem Stcherheitsausschuß übertaugen. Waf Vorschlag dus Vorsitzenden wunde ausdrücklich beschkossen, daß die Geschäfte der Stadtoewaltung und der übrigen Ochbeden in der bieherigen Weise vem Oberbür germeister und den übrigen Organen in der Weise, wie es sich mit der Arbeit des Abs ergibt, weiter geführt werden. Die städtischen Ausschüsse sollen im allgemeinen bestehen bleiben, unr wurde ein vereinigter Finanz= und Verfassungsausschuß gewählt; er besteht aus den drei Vorsitzenden des Abs und folgenden Mitgliedern: Wellmann, Noßberg, Rowold, Kolaß, Vollmar und den beratenden Mitgkiedem: Oberbürgermeister Spiritus, Beigeoldneten Bottler und Piehl. Mit Rücksicht auf die geänderten Verhältnisse wird der Abs in einm Arbeiter= und Bürgerrat demnächst umgewandelt werden müssen. Zum Kommandanten der Bürgerwehr wurde Hauptmann Arimond gewählt. Die Mitglieder der Bürgerwehr sollen entsprechend vergütet werden: Auf Vorschlag von Direktor Vins wurde beschlossen, dte Presse zu den Sitzungen des Abs zuzulassen, die unbeschränkt darüber berichten kann, damit so die Oeffentlichbeit hergestellt wird. Polizetinspektor Witkugel gab die Erklärung ab, daß er aus Gesundhettsrücksichten zurücktreten müsse. Oberbürgermeister Spiritus bestätigte den angegebenen Grund unter anerkennenden Worten. An Stelle von Inspektor Witlugel tritt Pokizeikommissar Burckhardt als polizeilicher Berater des Sicherheitsausschusses. Die bisherigen Polizeibeamten wirken im Sicherheitsdienst ohne Uniform mit. Die Mitglieder des Sicherheitsausschusses beantragten, auch noch die letzten in der Stadt anwesenden Matrosen so bald wie möglich zu entwaffnen und aus der Stadt zu entfernen. Mit der Durchführung wurde der Kommandant der Bürgerwehr beauftragt. Die Theater, Kinos usw. dürfen bis abends acht Uhr geöffnet sein. Die Geschäftsleute sollen darauf aufmerksam gemacht werden, daß sie verpflichtet sind, die Iinsscheine der Kriegsanleihen in Zahlung zu nehmen. Es soll ein Auftuf an die Bürgerschaft gerichtet werden, in dem sie darauf hingewiesen wird, daß es geradezu gewissenlos ist, Geld zu hamstern. Es soll eine Verfügung erlassen werden, wonach Kinder mit Eintrift der Dunkelheit nicht mehr auf der Straße sein dürfen. Bei der Absuchung von Privatwohnungen, in die geplünderte Sachen gebracht worden sind, soll ein Ktiminalbeamter, ein Abgeordneter des Arbeiter=, Bürger= und Soldatenrates und zwei Soldaten mitwirken. Gegen den Hamburger Hof, in dem gestern abend nach der festgesetzten Schlußzeit noch ein Sektgelage abgehalten worden ist, soll mit aller Schäufe vorgegangen werden. In die Bahnhofskommandantur, die Garnisonverwaltung, das Proviantdepot und das Proviantamt wurde je ein Mitglied des Arbeiter=, Bürger= und Soldatenrates geschickt. Sie sollen bei den Beschlüsfen über die Verwendung der in den Militärdepots lagerden Verpflegungsvorräten mitwirken. Es soll eine Verordnung erlassen werden, die vorschreibt, daß alles noch nicht ausgedroschene Getreide im Stadtkreise Bonn unverzüglich auszudreschen ist. Zur Beratung über die Einführung von Notstandsarbeiten wird am Dienstag nachmittag um 5 Uhr eine Sitzung im Bonner Bürgerverein stattfinden, zu der die Arbeitgeber eingeladen werden. Wegen Sicherheit, der Transporte nach der Front wurden entsprechende Maßnahmen beschlossen. Ueber Einquartierung wurde mitgeteilt, daß nachdem auch die Universität dafür zur Verfügung gestellt worden ist. kaum mit einer Belegung von Bürgerquartieren zu rechnen sein wende. Es sollen nötigenfalls einige Schulen geschlossen werden, worüber noch beraten werden soll. Auf Vorschlag von Beigeordneten Piehl wurde die Metallmobilmachung als für beendet erklärt. Zu der heute nachmittag in Köln mit dem Regierungspräsidenten und dem Kölner Aubeiter= und Soldatenrat stattfindenden Besprechung wurde eine Abordnung von zwei Mitgliedern entsandt.— Die Sitzungen des Abs finden morgens um 9 Uhr statt. Einer der doei Vorsitzenden leitet(abwechselnd von Tag zu Tag) die Sitzung.= An unsere Frauen richten der Katholische Frauenbund, Deutsch=evangelische Frauenbund, Altkotholische Frauenverein, Jüdische Frauenverein und der Nationale Frauendienst folgenden Aufruf: Wir stehen in ernster Zeit; auch wir Frauen tragen in dieser Stunde eine schwere Verantwortung. Tiefer als je empfinden wir die Sorge um unsere geliebte deutsche Heimat, die auch wir zu schützen derußen sind. Darum, ihr Frauen, hütet Haus und Herd! Hütet von allem Euer heiligstes Gut, Eure Kinder! Bewahret sie vor den Einflüssen der Straße; sorgt mit für Nuhe und Ordnung: bleibt stark und vermetbet unnützes Reden und Klagen! Jede erkülle treu ihre Pflicht an dem Platze, auf den sie gestellt ist, in der sesten Zuversicht, daß eine höhere Macht unser und des Vuterlandes Geschick in storker Hand hält und uns durch dieses Dunkel einer peleren Zutunft endgeentschgen wich. andernegs: g um m. Ueber eine geführliche Schießerei, die beicht böse Folgen haben konnte, berichtet die Andernacher Bolkszeitung. Am Sonntagmorgen wurde gegen den Martinsberg aus einem langsam aus dem Bahnhof herausfahrenden Militär=Trusportzug mit scharser Munition nach den gegenüberliegenden Häusern geschossen. Es wurden während der Durchfahrt durch Andernach etwa 20 Schuß abgegeben, sodaß eine regelrechte Knallerei von vielen gehört wurde, die nicht wußten, in welcher Gefahr sie schwebten. Personen, die durch die Mühlenstraße zur Kirche gingen, pfiffen Kugeln um die Köpfe, sodaß sie schleunigst hinter Häusern Dectung suchden. Ein oder zwei Geschosse schlugen an der Mauern des Lyzeums ein. Wirklich ein bedauernswerter Vorfall, wie er während der ganzen Krieges hier noch nächt beobachtet wurde, wenn das Leben von Zwitpersonen in leichtfinniger Weise durch eigene Truppen gefährdet wird. Sterbefülle. Röeigswintere Peder Stigen, 23 J. Unterhaltungen am Dienstog, 12. November. Lichtspiele: Im Steon ½# Uhr, Metropoktheater 4 Uhr. Konzerte: Sawgolfhaus 4 Uhr, Fürstochof 4 Uhr. Köln: Spielolan der Vereinigten Stedtthouter Köln für die Zeit vom 12.—19. Nov. Opernhaus. 12. Mignon. 7 Uhr. 13.: Fidelio. 7 Uhr. 14. Der Vogelhändlen. 7 Uhr. 15. Der Wildschütz. 7 Uhr. 16. Jeuufa. 7 Uhr. 17. Martha. 7 Uhr. 18., 19. und 20. Keine Vorstellungen. Schuspielhaus. 12. Der junge König. 7 Uhr. 13. Genoveva. 7½ Uhr. 14. Bakinde. 7½ Uhr. 15.: Die verfunkene Glode 7½ Uhr. 16. Der Bibliotheder. 7½ Uhr. 17. De Stühen der Gesellschaft. 3 Uhr. Zu dieser Vorsteltung findet kein Billettverlauf statt. Der junge König. 7 Uhr. 18. Die Jüdin von Toledo. 7½ Uhr. 19. Die Schwestern und der Frende. 7½ Uhr. Das Krigegericht der Festung Köln verurteilte den 45 Jahre alten Ingenieur Richard Waldemar Morktz aus Berlin wegen vollendeter Erpcessung zu einem Jahr, 9 Monaten Gefängnis. Moritz war Hotel-Restaurant ach dem Prachenzeis G. m. b. H.& Co. Rönigswinter am Rhein Teleion Nr. 7. Rünstler-Ronzert. Das ganze Jahr geöffnet. Aile Bequemlichkeiten, Zentralheisung. Anfang Oktober zur Aufdeckung größerer Metallschiebungen im Schleichhandel nach Köln gekommen, wo er sich auf der Polizei deren Schutz erbat, nachdem er sich als Vertrauensmann und Agent der Metall=Meldestelle der Rohstoffabteilung des Kriegsministeriums durch einen vom Kriegsministerium ausgestellten Schutzbrief legitimierte. Er lernte in Hamburg einen Architekten kennen, der für einen kriegswichtigen Betrieb 8000 Klg Kupfer kaufen wollte. Diesen Herrn bestellte er nach Köln in ein Hotel. Als ihm der Architekt einen Kreditbrief in Höhe von 250000 M. auf eine Kölner Bank vorlegte, konnte Moritz seinem Drang nach Geld nicht widerstehen. Er verriezelte die Zimmertür, zog seinen Revolver aus der Tasche und sagte unter Vorlegung des obengenannten Legitimationsbriefes, er könne ihn jetzt von der Polizei festnehmen lassen. Er wolle aber nicht mit sich reden lassen und mit dem Architekten die Sache im privaten erledigen. Darauf gab ihm dieser denn auch 5000 M. Moritz teilte der Polizei mit, die Sache habe sich verschlagen. Die Polizei aber schöpfte Verdacht und nahm Moritz fest. Hier hat sich der Arbeiter= und Soldatenrat mit Erfolg bemüht, der Bewegung Herr zu werden und sie in geordnete Bahnen zu lenten. Von Zusammenrottungen und lärmenden Aufftritten ist nur noch wenig zu bemerken. Auch die Nacht verlief im großen und ganzen ruhig. Jur Lage. Die sich die Dinge überstürzt haben, ergibt sich aus dem gewaltigen Chaos, das man beim Betreten des Rathauses empfindet. Es ist das Verdienst des Oberbürgermeisters, daß die Dinge in Köln einen ruhigen Verlauf genommen haben, indem er Räume und Arbeitskräfte dem Arbeiter- und Soldatenrat zur Verfügung gestellt hat. So kann man zur Stunde behaupten, daß in die Dinge scheinbar eine gewisse Ordnung hineingekommen ist, die immerhin nur oberflächlich sein kann, oberflächlich, wenn man bedenkt, daß die Kölner Garnison in der Stunde des Beginns der Bewegung etwa 60#000 Mann zählte, daß aber mit jeder Stunde neue Cruppen landen aus der Etappe und aus andern Garnisonen, die verpflegt und abgeschoben sein wollen. Als eine verbrecherische Cat unreifer Leute wird er von der Leitung bezeichnet, daß Hunderte, ja Causende von Verbrechern, zum Ceil schwere, in der ersten llacht befreit worden sind, woraus sich erklärt, wie schwierig es ist, trotz des Freiseins solch lichtscheuer, zweifelhafter Elemente die Ordnung autrecht zu erhalten. Einen sonderbaren Transport traf morgens gegen ½4 Uhr ein Schutzmann an der Mülheimer Straße in Kalk; zwei junge Leute schleppten drei schwere Bündel, in denen kostbare Oelgemälde samt Rahmen und teure Orientteppiche waren. Die Bemerkung, daß sie von einer Hamsterfahrt kämen, schien dem Polizisten doch zu dumm, und er ersuchte beide Männer mitzugehen. Nach einigen Shritten warfen sie ihm die Pakete auf den Leib und verschwanden im Dunkel. Die Sachen, 24900 Mk. wert, trug der Beamte mühsam selbst zum Bureau, indessen blieb für etwa 4000 Mark verloren. Bald ergab es sich, daß dies alles in der Villenwohnung des Fabrikanten Dr. Toelle zwischen Kalk und Mülheim gelegen von Einbrechern gestohlen worden wan. Die Verbrecher hatten einen kleinen Wachthund in der Villa vor der Tat getötet. Zum Glück sorschte der Schutzmann, der mit einem der Einbrecher der Legitimation wegen längere Weile verhandelt hatte, im Verbrecheratbum nach und da fand er als einen Verdächtigen den Schlosser Karl Molitor in Kall, der im Toellschen Werk arbeitete und der schon mit Zuchthaus vorbestraft war, M. bestritt, aber sein Alibi mißlang. Die Strafkammer verhängte dreifährige Zuchthausstrafe. Aachen: Aus dem hiesigen Militärgesängnie haben sich in der vergangenen Nacht die 31 Insassen einer Gefangenenstube befreit. Einer der Häftlinge hatte die Wache veranlaßt, ihn austreten zu lassen; ale er in die Stube zurückgeführt wurde, überrumpelten die Gefangenen die Wache und gewannen das Freie. Es handelt sich bei den Flüchtlingen nicht etwa um Schweiverbrecher, sondern um festgenommene Belgier, Fahnenflüchtige und Untersuchungsgefangens. Essen: Im ganzen Industriegebiet von Dortmund bis Duisburg sind die Bahnhöfe von Mitgliedern der Arbeiter= und Soldatennäte besetzt, die die MiliArpersonen entwaffnen. Die Ruhe ist wirgende gestort. Koblen:: Amtlich. Verhandtungen zwischen der Kriezeamtsstelle Koblenz, der Indentantur des 8..=K. und dem Soldatenrat Kodlenz haben volle Einigung darüber ergeben, daß die gesamten Behörden und die diesen unterstellten Dienststellen nach wie vor ihre Geschäfte, insbesondere Versorgung der Truppen, Lazarette, der Bevölkerung sowie der Betriebe mit Rohstoffen und Lebensmitteln im Einverständnis mit dem Soldatenrat weiterführen und daß sie dabei den weitestgehenden Schutz und die Anterstützung des Soldatenrates genießen. Anordnungen vieser Behörden zelten als solche der Soldatenrates. Die übrigen Soldatenräte der Korpsbezirks werden dringend gebeten, gleiche Anordnungen zu erlassen und zu veröffentlichen. Sohdatenrat für Koblenz und Umgebung. Die dieherigen Geschäftsstellen der genannten Behörden bleiben bestehen. Wetten=Aussichten für mehrere Tage im Voraun. Unbesugter Nachdeuck wird gerichtlich verfolgt! 12. November: Meist heiter, normal temperiert. — 13.: Werig verändert, später Niederschlag.— 14 Wolkig, veränderlich, ziemlich milde.— 15.3 Vieltach Niederschlag, gekinde.— 16.: Wenig vel ändert. farte der Godesberg=Mehlemer Bahn gefunden. Rähenes in der S von 12. Nobemder 1911. 4 Gett dem Allmächtigen hat es in Seinem unertorschlichen Ratschlusse# gefallen, beute mittag 2 Uhr meinen innigetgellebten Gatten, bersensguten Vater, treusorgenden Bohn, Schwiegerscha, Bruder, Schwager und Onkel Berrn Mar cin Gerres nach kurser hartnückiger, in Geduld ertragener Krankheit, verschen mit den hI. Sterbesakramenten, im Alter von 50 Jahren zu Sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Tellnahme und ein frommes Gebet für den Verstorbenen bitten Die trauernden Hiaterbliebenen. Bonn-Rheindorf, Bonn, Hersel, Widdig, Cöln, den 10. Nov. 1918. Die Beerdigung findet statt Donnerstag den 14. Nov., vormittags 9½ Uhr, vom Sterbehause Hauptstrasse 239 aus; darnach die feierlichen Exequien. Sollte jemand aus Versehen keine Anzeige erhalten haben, so bitten wir diese als soiche zu betrachten. L Ee bat Gett dem Allmächtigen in Seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, beute nacht 19¼ Uhr meine innigstgellebte Tochter, unsere gute Schwester und Schwägerin Fräsletn Im Alter von 20 Jahren, nach kurzer Krankbeit, verschen mit den Hellemitteln der röm-hath. Kirche, su Sich in die Ewigkeit abzuberufen. Um stille Tellnahme bitten Die trauernden Biaterbliebenen. Bonn, den 10. November 1918. Prwekolstr. 2. Die Boerdigung findet stntt Dienstag den 12. November, morgens 9½ Uhr, vom Bierbehause Ermekeilstr 20 aus nach dem Süd-Friedhofe Das Sechswochenamt für meinen lieben Gatten, unsern guten Vster, den Kautmann Herrn Jak. Schwippert fndet am 12. ds. Mtn., morgene 9 Uhr in der Stiflekirche statt, woau ireundlichst eingeladen wird. Famille Jak. Schwippert. 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Die Bonner Zeitung bringt unter der Ueberschrift„Ist das wahr?“ eine der feindlichen Presse entnommene Mitteilung, daß die englischen Truppen bei ihrem Einzug in Lille mit französischen, italienischen, englischen, amerikanischen, belgischen und russischen Fahnen begrüßt worden seien; einige Industrielle aus Vonn am Rhein hätten sich vor 3 Wochen mit„Wagen voll solcher Fahnen“ nach Lille begeben und sie mit der größten Unverfrorenheit und mit gutem Gewinn an die Einwohner verkauft. Diese Mitteilung ist, wenn meine Firma damit gemeint sein sollte, eine unverschämte Lüge. Meine Firma hat während des Krieges selbstverständlich keine Lieferung nach dem feindlichen Ausland, weder direkt noch indirekt ausgeführt, nach den besetzten Gebieken nur an die deutsche Verwaltung. Jeder nur einigermaßen Kundige weiß, daß Fahnen wie alle Webwaren dem Ausfuhrverbot unterliegen, und daß es gar keine Möglichkeit gibt, eine solche Sendung— Wagen voll feindlicher Fahnen!!— nach Lille zu bringen. Es scheint sich hier um einen besonderen Fall der feindlichen Propaganda zu handeln; im eigenen wie im öffentlichen Interesse erkläre ich diesen feindlichen Bericht als von A bis Z erfunden. Bonn, den 11. November 1918. Dr. Raden Moyer Inhaber der Firma Bonner Fahnenfabrik. Te Ca. 100 Möbel-zinrichtungen zu billigen Preisen. Komplette Ausstattungen von 4000. 6000, 10000, 15000 Mark. Christian Meyer, Köln Hohenzollernring 62/64. — — em Bahnhof u. d. Münsterkirche: a Vornehmstes Wein-, Bler- und Café-Restaurant. Erste Etage: Familien-Café, Teestube und Diele es Küche und Keller bekannt vorzüglich.— Auserlesene Weine, echter Tee, Kaffee, Kakao etc. empfiehlt Spezial-Polzwaren-Haus Telephon 2208 Jos. Pohler, Bonn, Belderberg 73—9. Reparaturen prompt und billig. Brüdchen Sie Cdoke! Wir liefern Ihnen eisenstarke Säcke für alle Art Getreide, Dünger, Mehl, Kartoffeln, Salz usw. aus beschlagnahmefreier Textillose. 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