Nachen 1870.— Nr. 81 Freitag, 25. März. .. We Gegennurn. Verantwortlicher Redakteur und Verleger: P. Kaatzer in Druck von C. H. Georzi in Aachen. Das„Echo der Gegenwart“ erscheint täglich und kostet vierteljährlich für Nachen und Lurtscheid sowie bei den Königlichen Postämtern in Preußen und dem übrigen Deutschland 1 Thlr. Vonn: Max Eramer F Baum; Düsseldorf: W. de Haen; Frankfurt&a..: Haasenstein&a Vogler S. L. Daube& Cie. und Jaeger'sche Buchhandlung; Hannover: G. Schüssler; Leipzig: Sachse& Ci., H. Engler und Eugen Fort; Parié: Havas, Laffite, Builler& Cie., 8 plaoe de la bourse: Wien, Basel, Hamburg: Haasenstein& Vogler. Bestellungen auf das„Echo der Gegenwart“ für das bevorstehende zweite Quartal wolle man frühzeitig bei der nächsten Postanstalt machen, damit die regelmäßige Zusendung der Zeitung keine Unterbrechung erleide. Prozeß Pierre Bonaparte. (Fortsetzung.) 16 Tours, 23. März. Der Zudrang zum Gerichtshef ist derselbe wie gestern. Die Ordnung mußte durch Truppen und Sapeurs=Pompiers gehandhabt werden. Die Zahl der hervorragenden Persönlichkeiten, welche den Debatten folgen, hat sich gemehrt, mehrere hochstehende Militär= und Justizbeamten wohnten der Sitzung hei. Gestern sagten vier Zeugen aus. Die Belastungszeugen, die der Vertheidigung und die der Civilpartei belaufen sich auf 46. Um halb zwölf beginnt die Sitzung vom 22. d. Prinz Pierre wird vorgeführt; ihn begleitet wie immer der Gendarmerie=Kapitän von Tours, der sich auch neben ihn niederläßt. Präsident. Gestern hab ich vergessen, Sie zu fragen, was Sie eigentlich mit den ausgesprochenen Vorten gemeint haben. Sie sagten nämlich: ich hatte den linken Arm in einer energischen Haltung gebogen. Was verstehen Sie darunter. Prinz Pierre. Ich hatte den Arm halb erhoben, wie dies üblich, wenn man das, was man sagt, betonen will. Floquet. Mir scheint, der Angeklagte habe gesagt: Ich hatte ihn in einer energischen Haltung emporgehoben. Präs. Der Angeklagte hat gesagt, halb emporgehalten (der Präsident verweist auf das Verhör bei der Untersuchung) und darin steht deutlich, daß der Prinz den Arm halb emporhoben habe. Zeuge Milliere, 32 Jahre, Gerant der Marseillaise. Er ergehr sich in lange Umschweife, um darzuthun, wie viel Zeit er verschwendet, um Monsieur Arnould zu suchen, der mit ihm dem Hrn. Rochefort als Zeuge dienen sollte. Der Brief des Angeklagten sei keine wahrhafte Zweikampf=Herausforderung gewesen; sie betrachteten ihn als eine Beschimpfung, und ihre Absicht sei gewesen, den Prinzen Pierre aufzusuchen, um ihn zu bitten, Zeugen anzugeben, mit denen man sich austauschen könne. Der Zeuge fährt dann fort: mit Arnould begab ich mich also nach Auteuil. An dem Thor der Behausung des Prinzen angekommen, sahen wir Fonvielle herauskommen, der uns zuschrie: Tretet nicht in dieses Haus, man mordet! Der Kadaver Noir's war vorhanden, um Fonvielles Worte zu bestärken. Groß war meine Entrüstung; mein erster Gedanke war, einen Balken in einem Nachbarhaus zu holen, um das Thor einzurennen und uns des Mörders zu bemächtigen; bald aber sahen wir, daß wir nicht berechtigt seien, dies Aufsehen zu erregen, und wir verließen Auteuil, um in der Legislative mit Rochefort und sodann mit dem Justizminister zu reden, den wir aber im Ministerium nicht fanden. Präsident. Sie haben gesagt, das Schreiben des Angeklagten an Rochefort sei keine Herausforderung zum Duell gewesen. Inzwischen lautet darin eine Stelle folgendermaßen: ich vernehme in der That durch die Journale, daß Ihre Wähler Ihnen das befehlende Mandat ertheilten, jede Ehrengenugthuung abzuweisen, und ihr kostbares Dasein zu wahren. Trotzdem unterstehe ich mich, das Abenteuer zu wagen, in der Hoffnung, daß noch eine schwache Rest französischer Gesinnung Sie zu meinen Gunsten, von Maßregeln der Vorsicht und Klugheit unter die Sie sich geflüchtet, abstehen lassen wird.“ Milliere. Diese Ausdrücke scheinen formell; dies würde, wenn man will, eine Herausforderung zum Zweikampf gewesen sein. Aber ich spreche nur von unserm Eindruck. Sie hatten in jenem Schreiben nur eine Anhäufung von plumpen Beschimpfungen erblickt, weiter nichts. Leroux(Vertheidiger des Prinzen) Ich erbitte mir vom Hr. Präsidenten die Ermächtigung, den Brief ganz zu verlesen: „ Mein Herr, Nachdem Sie, eins nach dem andern, jedes Glied der Meinigen gröblich beschimpft und ebensowenig die Frauen wie auch die Kinder geschont haben, beschimpfen Sie mich durch den Wuthausbruch eines ihrer Handlanger. Ganz natürlich, auch an mich mußte die Reihe kommen. Nur habe ich vielleicht einen Vortheil vor den meisten von jenen voraus, die meinen Namen tragen: den, ein einfacher Privatmann zu sein, wenn schon ein Bonaparte ich bin. Somit komme ich denn, sie zu fragen, ob Ihr Dintenfaß sich durch Ihre Brust gedeckt findet und ich gestehe Ihnen, daß nur ein ganz mittelmäßiges Vertrauen auf den Ausgang meines Schrittes mir bleibt. Ich erfahre in der That durch die Journale, daß Ihre Wähler Ihnen das befehlende Mandat ertheilten, jedwede Ehrengenugthuung abzuweisen und Ihr kostbares Dasein zu hüten. Trotzdem wage ich es, das Abenteuer zu versuchen, in der Hoffnung, daß noch ein spärliches Ueberbleibsel französischer Gesinnung Sie veranlassen werde, sich zu meinen Gunsten der Maßregeln der Klugheit und Vorsichtigkeit zu entäußern, hinter die Sie Sich geflüchtet haben. Sollten Sie daher zufällig einwilligen, die Riegel wegzuschieben, die Ihre Person zweifach unverletzlich machen, so werden Sie mich nicht in meinem Palaste, auch nicht in einer festen Burg finden; ich wohne ganz einfach 59, Grande=Rue, zu Auteuil und gelobe Ihnen, daß, wenn Sie Sich einfinden, man nicht sagen wird, ich sei ausgegangen. In Gewärtigung Ihrer Antwort, habe ich die Ehre, Sie zu grüßen. Peter Napoleon Bonaparte.“ Herrn Henri Rochefort, 9 Rue'Aboukir. Präsident: Ich kann nicht ohne Einspruch zu erheben, das ungerügt lassen, was Sie eben über die Verletzung der Behausung des Angeklagten gesagt haben; Sie haben eine solche verüben gewollt. In einem civilisirten Lande sind dergleichen Gewaltthaten nicht gestattet. Man hat sich darin der Justiz anzuvertrauen, der man Unrecht thut, wenn man sie in einem gewissen Mittelpunkt zu verdächtigen versucht. Die Justiz thut stets ihre Pflicht. Sie hat sie bei diesem Anlaß gethan. Hat sie sich gesträubt, den Angeschuldigten zu verhaften? Es sind sofort Maßregeln getroffen worden, als der Mord begangen wurde, um dem Bezichtigten die Grenzen Lu versperren. Zeuge, Ihr waret bewaffnet, als Ihr Euch nach Auteuil begabet? Milliere: Allerdings, das ist eine Gewohnheit. Es ist Niemanden verboten, vertheidigende Waffen bei sich zu tragen. Angeklagter: Vertheidigungswaffen sind Curasse und Helme, aber nicht Pistolen. Der Zeuge ist ein Fruend Fonvielle's und Viktor Noir's. Sie verfahren Alle in derselben Weise.... (Den jetzt eintretenden Vorgang wegen Belassung dieses Zeugen im Verhörsaal haben wir bereits telegraphisch Ihnen berichtet.) Chabrillat:(Journalist) Sonntag, 9. Januar, traf ich Viktor Noir um Mitternacht. Er schien ganz glücklich über die Mission, welche ihm von Grousset zuertheilt worden. Unter Anderm ersuchte dieser mich sodann, die Nachricht nicht in den„Figaro“ zu setzen, weil dies das Duell unumgänglich machen würde. Leroux:(Vertheidiger) In der Untersuchung sprachen Sie davon, Viktor Noir habe Ihnen von dem Duell gesprochen, in welchem er als Zeuge dienen solle. Chabrillat: Ja, aber mein Eindruck war der, daß das Duell erst im Vorhaben begriffen sei. Floquet:(Advokat) Offenbar, der Zeuge hat vollkommen begriffen, doß Viktor Noir sich nicht anders als mit durchaus versöhnlichen Absichten nach Auteuil begeben. Viktor Noir konnte nur von dem Besuch sprechen, den er dem Prinzen machen sollte. Elisabeth Grillet, 22 Jahre, Kammerfrau bei der Prinzessin Bonaparte: Noir hatte den Hut aufbehalten, sagt diese Zeugin und behielt diesen selbst dann noch aufgestülpt, als er bereits in den Salon geführt worden. Präsident: Hat der Prinz sich beklagt, geschlagen worden zu sein? Antwort. Ja, er sagte, er sei von Viktor Noir in's Gesicht geschlagen worden. Fr. Er hat seinen Namen genannt? Antw. Nein, mein Herr, er sagte der Lange sei es gewesen. „Floguet. War Vietor Noir ohne Hut als er den Solon betrat? Antw. Der Lange hat den Hut anbehalten, der Andere hielt den Hut in der Hand. Ich sah sodann Hrn. Victor Noir, der gefallen war; er hatte seinen Hut aufgestülpt. Laurier(Advokat). Ich bezwecke nicht, Zwischenfälle anzuregen; da aber Grousset gesagt hat, Victor Noir fiel mit dem Hut in der rechten Hand, so benachrichtigen wir den Hof, daß wir zur gelegenen Zeit die Vorführung des Grousset in den Verhörsaal beantragen werden. Goffinet(Chef der Dienerschaft beim Prinzen) hat nichts von den Hauptumständen gesehen. Er hörte das Schreien der Personen, welche beim Prinzen eindringen wollten; sie sagten: „wir müssen durchaus ihn haben.“ Pignet, Rentner. Ich erfuhr am 10. Januar, daß eine Person beim Prinzen soeben getödtet worden. Als ich eine Gruppe vor der Apothekenthür versammelt sah, mischte ich mich hinein, um zu erfahren, was es gebe. Ich sah einen Menschen, der nicht mehr zu athmen schien; ich faßte seine Linke, sie war behandschuht, der Knopf war am Handschuh geschlossen. Fr. Sprachen Sie nicht von Hemdknöpfen am Handgelenk?(Die Gelenkknöpfe des blutigen Hemdes Noir's werden dem Zeugen vorgezeigt.) Aber diese hat er nicht gemeint; er wiederholte, daß es die der Handschuhe gewesen.(Zeuge fortfahrend): Fonvielle, dort zugegen und höchst erregt, sagte mir, der Prinz habe Victor Noir geschlagen und habe auf ihn gefeuert. Fr. Sagte er Ihnen, daß dieselben bewaffnet gewesen? Antw. Nein, mein Herr, er sagte mir, sie hätten keine Waffen gehabt. Fr. Sagte er Ihnen förmlichst, sie seien nicht bewaffnet gewesen? Antw. Er sagte es mir und setzte hinzu, das Ereigniß sei in Folge von beschimpfenden Ausdrücken eingetreten. Präs. Hr. de Fonvielle, wollen Sie herantreten? Sie haben gehört, was dieser Zeuge aussagte? Fonvielle. Nicht im mindesten; ich sitze so weit entfernt, daß Nichts bis zu mir dringt. Präs. Der Zeuge hat erklärt, Sie hätten gesagt, Sie seien nicht bewaffnet gewesen, als Sie sich bei dem Angeschuldigten eingefunden. Fonvielle. Das habe ich nicht gesagt. Zeuge. Ah! dann sind wir also darüber nicht übereinstimmend(Heiterkeit). Mir scheint aber doch, daß Sie es mir gesagt haben. Ein Geschworener(zum Zeuge). De Fonvielle hat Ihnen wohl gesagt, daß jener Mord in Folge eines Handgemenges sich entspann? Antwort. Nein, er sprach nur von einem Wortwechsel. De la Bruyere. Am 10. Januar sagte man mir, der Prinz habe Victor Noir getödtet. Ich bin ein alter Freund des Prinzen und so begab ich mich zu diesem. Er erzählte mir, er sei beschimpft worden und sei genöthigt worden, sich zu vertheidigen. Jene Herren hätten sich bei ihm im Namen Paschal Groussets präsentirt; aber der Prinz, diese Herausforderung nicht annehmen wollend, antwortete denselben: „Mit Rochefoct, ja; mit einem von dessen Handlangern, nein!“ Der Prinz fügte hinzu:„Nachdem ich auf Victor Noir gefeuert, schoß ich auf Fonvielle, weil er auf mich zielte.“ Der Prinz trug die Spuren einer Verletzung an der Gesichtsseite. Paul de Cassagnac(Redakteur des Pays). Der erste Theil meiner Aussage wird sich über den moralischen Zustand äußern, in dem sich der Prinz befand, nachdem der Artikel des Journals la Revanche veröffentlicht war. Der Prinz bat mich, mit seiner Angelegenheit mit Tomasi, Redakteur jenes Journals, mich zu befassen. Ich schrieb diesem. Seine Antwort war eine ebenso höfliche als auch mein Brief dies gewesen. Später erwies er mir die Ehre, unter seinen zahlreichen Bekannten mich mit der zweiten Angelegenheit mit Herrn Rochefort zu betrauen. Wir, nämlich Abbatucci, Freund des Prinzen und ich, haben eine große Gereiztheit bei demjenigen zu bekunden vermocht, der so gröblich beschimpft worden war. Durch das Journal„Parlament“ erfuhr ich, der Prinz habe Viktor Noir getödtet. Später begab ich mich nach Auteuil, um zu erfahren, ob die Thatsache wahr sei, namentlich aber um eine Frau und Kinder, die dort befindlich, zu schützen. 36. befürchtete, die aufgewiegelte Menge würde sich zu Excessen gegen dieselben hinreißen lassen. Casanova und ich, wir treten beim Prinzen ein; an seiner Wange gewahrte ich eine Spur und machte darüber die Bemerkung. Aber, ich bin geschlagen worden! sagte mir der Prinz, in dem Tone eines Mannes der darüber staunt, daß ich dies nicht schon eher wahrgenommen habe. Der letzte Punkt auf den ich die Aufmerksamkeit des Hofes lenke, ist der, daß der Prinz, gerade wie ich, gewohnt ist, Waffen bei sich zu führen. Häufig haben wir diese zusammen geprüft und verglichen. Es steht fest, daß seit Kurzem diese Vorsicht nicht ohne Nutzen ist. Präsident. Um wie viel Uhr trafen Sie beim Prinzen ein? Antw. Es war 4 Uhr 20 M. Frage. Sie waren zu Dreien? Antw. Drei: Casanova, de la Garde und ich. Floquet.(Adv.) Könnte der Zeuge uns wohl mit Genauheit angeben, auf welchem Gesichtstheil sich die Wunde befand? Antw. Offen gestanden könnte ich den Punkt davon nicht angeben, aber das weiß ich, daß sie die ganze Rundung einnahm, mein Herr.(Zeuge beschreibt mit der Hand ein Kreis um sein linkes Ohr.) Floquet. Ich bitte den Herrn Präsidenten, den Zeugen zu fragen, ob er nicht am Sonntag einen Waffengang mit dem Prinzen geübt. Cassagnac. Nein, ich habe keinen Waffengaug geübt aus guten Gründen, denn ich war von einem Säbelhieb getroffen worden, der mir jede Handhabung der Waffen unmöglich mchte. Was ich Ihnen aber bezeugen kann(hier wendet der Zeuge sich an Floquet) ist das, daß der Prinz nicht im Mindesten versucht hat, mich zu ermorden. Floquet. Meine Frage hat keine andere Tragweite als diese: hat Zeuge nicht Sonntag, am Vorabend des 10. Jan. einen Waffengang geübt und folgerecht nicht zufällig den Angeschuldigten touchirt? Cassagnac. Wir haben an diesem Tage keine Waffenübungen getrieben, und wenn wir geübt, so ist noch nie ein Unfall erfolgt. Casanova, pension. Kapitän gibt dann eine in vielen Punkten der Cassagnac'schen gleichlautende Erklärung ab. Auch er nahm einen Fleck auf der Wange des Prinzen wahr. (Pause.) Wiederaufnahme der Sitzung um halb 3 Uhr. Della Rocca, Redakteur de'Avenir de la Corse. Der Journal=Artikel des Tomasi war so wüthend, daß die gesammte Bevölkerung Corsika's dadurch in Aufregung gerieth. Ich ging zum Prinzen, der große Erbitterung zeigte. Er ersuchte mich nebst Cassagnac ihm als Zeuge zu dienen. Am folgenden Tage ging ich nochmals zu ihm, eben hatte er die „Marseillaise“ mit einem höchst beschimpfenden Artikel gegen ihn gelesen. Er erklärte mir, Rochefort fordern zu wollen und ging in sein Arbeitskabinet um seinen Brief abzufassen. Am Montag erhielt ich eine Depesche des Prinzen, die mich nach Auteuil einlud. Er fügte bei, sein Haus sei von der Polizei umzingelt. Ich fand Cassagnac dorten. Was vorgegangen, erstaunte mich keineswegs, da die Dinge zu einem Grad der Leidenschaft in höchster Steigerung gediehen waren. Ein Redakteur der„Presse“, der Victor Noir begegnet war, sagte mir, dieser Letztere habe folgenden Ausspruch vor ihm gethan:„ich habe Lust einen Menschen zu erwürgen.“ Demange, Adv. Weiß Zeuge ob die Nummer des Blattes, das den Artikel des Prinzen enthält, an die Redaktion der„Marseillaise“ geschickt ward? Antw. Ja, er ist geschickt worden. De Grave aus Paris. Dieser hatte das Ereigniß zu Auteuil erfahren, begab sich sofort zum Prinzen, der ihm sagte, indem er ihm seine linke Wange wies: Sehen Sie, sie haben mich in's Antlitz geschlagen. Der Prinz, fährt dann der Zeuge fort, erzählte mir sodann, wie die Dinge sich zugetragen. Prinz, sagte ich zu ihm, die Presse wird diese Geschichte gehörig ausbeuten; entgegengesetzte Andeutungen werden in Umlauf gebracht; erlauben Sie mir, Ihnen einen Rath zu geben: ich fordere Sie auf, mir auf Ihre Ehre die ganze Wahrheit zu sagen. Was Sie von mir fordern, antwortete mir der Prinz, ist Der Kampf um eine Million. Von Ewald August König. (Fortsetzung.) Der Schrei und das gleich darauf erfolgende stürmische Läuten drang in alle Räume des Hauses, der Bankier war der Erste im Krankenzimmer, Gerhard folgte ihm auf dem Fuße und gleich darauf erschien auch Adele. Als sie die Kranke im Bette sitzen und das Mädchen auf dem Teppich liegen sahen, begriffen sie die Ursache des Lärms nicht und als Madame Schindler ihnen sagte, sie sei durch den Schrei geweckt worden, fanden sie das Räthsel noch dunkler. Adele bemühte sich, ihre Freundin in's Bewußtsein zurückzurusen. Wie aus einem schweren, wüsten Traume erwachend, blickte Aung befremdet um sich. „Wo ist er?“ fragte sie, und ihr wirrer Blick schweifte ängstlich durch das Zimmer.„Ich habe ihn deutlich gesehen.“ D„Wen?“ fragte der Bankier bestürzt.„Besinne Dich, Runa, Du bist eingeschlafen. Du wirst geträumt haben.“ „Nein, nein,“ erwiederte das Mädchen hastig,„ich erinnere mich genau, was hier vorgefallen ist. Ich kämpfte lange mit dem Schlaf, aber ich konnte ihn nicht überwinden, der schwere Wein muß meine Sinne betäubt haben, die Augen sanken mir zu, ich schlief ein. Bange Träume ängstigten mich, aus einem solchen Traume fuhr ich plötzlich empor und als ich die Augen öffnete, sah ich dort an der Thüre einen Mann stehen.“ „Einen Mann?“ fragte Gerhard erregt.„Vielleicht war es der Diener—. „Nein, ich schrie laut auf, der Mann wandte sich um, ich kannte ihn nicht.“ din an den Bruder. )„ D u w i r s t g e t r ä u m t h a b e n,“ s a g t e d e r a l t e H e r r. „Gewiß nicht, ich sah ihn zu deutlich, er trug einen dichten schwarzen Bart, einen weiten Mantel und einen niedrigen Hut, dessen breiter Rand über die Stirn hinunterhing.“ „Das hast Du deutlich gesehen?" fragte Adele entsetzt. Aung nickte bejahend. ]„Aber war denn die Thür nicht verschlossen?“ fragte Gerhard. „Nein, ich schlief ja ein, ehe ich daran gedacht hatte.“ ∆„Es muß ein Traum gewesen sein,“ sagte der Bankier. „Ich denke darüber anders,“ erwiederte Gerhard ernst.„Dieser Mann mit dem schwarzen Barte beschäftigt mich schon lange“ „Und hier ist der Beweis, daß er hier gewesen sein muß.“ versetzte Anna, auf das Nachttischchen zeigend.„Wer hat dieses Glas umgestoßen?“ „Das that ich, als ich zur Schelle griff,“ sagte Madame Schindler. „Aber ehe ich einschlief, war es leer und jetzt ist es zur Hälfte gefüll!“ „Kind, das sind ja keine Beweise,“ entgegnete der Bankier. „Deine Nerven sind überreizt. Du wirst das Glas gefüllt(aben, ohne daß Du wußtest, was Du thatest—“ „Dann würde ich jetzt nicht mit Sicherheit behaupten köunen, daß ich es nicht gethan habe.“ „Ich lege darauf kein Gewicht,“ nahm Gerhard, aus seinem Nachdenken emporfahrend, das Wort,„mir genügt die Erscheinung des Mannes.“ „Eine Hallucination, Gerhard!“ warf der Bankier ein. „Wir werden sehen, wer hat die Nachtwache?“ „Franz!“ „Ah— ein Grund mehr, Mißtrauen zu hegen!“ Kopfschüttelnd folgte der alte Herr seinem Sohne, der rasch sinausgeeilt war. 4. 1 6. G. end. Sie stiegen die Treppe hinunter und traten in die Gesindeäube, in der sie den Diener in tiefem Schlafe fanden. Er lag mit dem Kopf auf dem Tische und schnarchte, daß man es draußen auf dem Flur dören konnte. „Holla!“ rief Gerhard, nachdem er rasch einen Blick durch das Demach geworsen hatt. gi. 2 ei..5. Franz fuhr empor, mit gläsernen Augen stierte er die beiden Herren an, die vor ihm standen. „Wie lange schlaft Ihr schon?“ fragte der Bankier. Der Diener rieb sich die Augen. „Seit einer Stunde“, erwiderte er,„es war noch nicht Mitternacht, als ich einschlief.“ „So, so, Ihr habt also dem Herrn nicht die Thür geöffnet?“ fragte Gerhard mit scharfer Betonung. Franz fuhr zusammen, der Blick Gerhards ruhte durchdringend auf ihm. „Das verstehe ich nicht.“ sagte er, sich erhebend,„ich habe Niemanden die Thür geöffnet.“ „Sehen wir zu,“ versetzte der Baukser,„nehmt das Licht und leuchtet.“ Die Hausthür war verschlossen, sogar der Riegel von innen vorgeschoben. „Wer soll denn hier gewesen sein?“ fragte der Diener. „Ich sagte ja, es war eine Hallucination,“ wandte der alte Herr sich zu seinem Sohne.„Sie hat geträumt!“ Gerhard schüttelte den Kopf, sein Blick streifte lauernd das Gesicht des Dieners. „Ich kann das nicht glauben,“ sagte er,„Anna hat sich keinenfalls getäuscht.“ „Nun, dann müßte ja der Mensch noch in unserem Hause sein! Sollen wir Haussuchung halten?“ „Unter allen Umständen.“ „Gut, Franz, geht vorauf!“ Sie kehrten, nachdem sie alle Räume des Erdgeschosses durchgewandert hatten, zur Treppe zurück, das Haus sollte bis unter das Dach durchsucht werden. „Franz ging mit dem Licht vorauf, Gerhard und der alte Herr folgten ihm schweigend. Da, auf der Treppe bemerkte Gerhard etwas Weißes auf dem Teppich, er bückte sich und hob es auf. Es war ein Taschentuch, der junge Mann entdeckte in einer Ecke desselben eine Krone. Er erinnerte sich sofort, daß ein ähnliches Tuch im Bureau des Pfandleibers am Morgen nach der Ermordung des alten Mannes gefunden worden war und daß damals der Polizeiarzt erklärt hatte, dieses Tuch sei ohne Zweifel mit Chlorosorm getränkt gewesen und benugzt worden, den Ermordeten vor seinem Ende zu betäuben. Wie kam nun dieses Tuch in das Haus Schindlers? Offenbar war es ein deutlicher Beweis für die Richtigkeit der Behauptung Anna's.„. eins k5m mitziken. Er zeigte das Tuch seinem Vater, ohne ihm mitzutheilen, zu welchem Zweck das Seitenstück zu demselben benutzt werden war, er hatte zu große Ursache, dem Diener zu mißtrauen. Auch jetzt zuckte der Bankier zweifelnd die Achsein. Die Haussuchung ergab kein Resultat, die Erscheinung, welche Anna gehabt hatte, blieb ein Räthsel. Eduard Schindler suchte die Damen zu beruhigen und ging dann wieder zu Bett, er war überzeugt, daß Anna nur geträumt Sotte. Ger c 8 t eit g. aa Lzin. 2 Jetzt zeigte Gerhard das Tuch mit der Frage, ob keine der Damen wisse, wer es verloren habe; Adele erkannte es sofort als das Eigenthum ihres Verlobten. Ich habe es noch gestern in seiner Hand gesehen,“ sagte sie, „er wird es verloren haben, als er unser Haus verließ.“ Die Wangen Gerhards waren erbleicht, die Hand, welche das Tuch hielt, zitterte, eine gewaltige Erregung hatte sich seiner bemächtigt. „Erlaube mir, daß ich es ihm morgen zurückgebe,“ erwiederte er,„da ich es gefunden habe, so darf ich wohl auch seinen Dank beanspruchen“ Er steckte das Tuch in die Tasche und ging in sein Zimmer. Der Kopf schwindelte ihm, er wußte nicht, was er denken, vermuthen und glauben sollte. Daß der Herr, das Oberhaupt der Gaunerbande im Hause gewesen war, unterlag für ihn keinem Zweifel. Anna hatte den Mann mit dem schwarzen Barte zu genau beschrieben, und daß Franz ein Werkzeug dieses Mannes war, konnte er eben so wenig bezweifeln. Wer aber war dieser Herr? In welcher Beziehung stand der Paronet mit ihm. Das waren Fragen, auf die Gerhard keine befriedigende Antwort fand und so lange er sie nicht beantworten konnte, durfte er keine Anklage gegen Sir Delavalle erheben. Und was bezweckte der nächtliche Besuch des Oberhaupts einer Verbrecherbande in diesem Hause und noch dazu im Krankenzimmer? Diese Frage beschäftigte zumeist die Seele des jungen Mannes. Galt der Zweck nur einem Diebstahl, weshalb war der Herr in das Krankenzimmer gekommen? Es nutzte nichts, ob er sich den Kopf darüber zerbrach, leere Vermuthungen boten keine befriedigende Antwort und Beweise waren einstweilen nicht zu finden. Gerhard ging am nächsten Tage nicht aus, er wollte der Erste sein, der den Baronet empfing, sein Verdacht gegen den Engländer wuchs, je länger er ihm nachgrübelte. Sir Delavalle kam, heiter und sorglos wie immer, kein Wöllchen trübte seine Stirn. Im Familienzimmer trat Gerhard ihm entgegen, die jungen Damen weilten bei der Kranken, die eben jetzt den Besuch des Arztes empfing. „Ist dies Ihr Tuch?“ fragte er nach der Begrüßung. „Allerdings," erwiederte der Baronet undefangen,„ich vermißte es schon gestern Abend, wo fanden Sie es?“ „Auf der Treppe.“ „Ad, so wird es mir aus der Tasche gefallen sein, als ich hinunterstieg,— ich danke Ihnen.“ Gerhard sah sich in seiner Erwartung getäuscht, er hatte vermuthet,# werde im ersten Augenblick der Ueberraschung um so leichter als ich schriftlich schon die Umstände angegeben, unter denen der Vorfall sich zutrug... Kommen Sie in mein Kabinet, die Schrift liegt auf meinem Tische. Im Kabinet übergab mir der Prinz das Original, das ich noch bei mir trage und von dem ich Abschrift zurückließ. Präs. Haben Sie den Prinzen nicht gefragt, weshalb er nicht eher auf denjenigen geschossen habe, der bewaffnet war, statt auf Victor Noir?— Zeuge. Freilich habe ich diese Frage an den Prinzen gerichtet, der mir antwortete: Bevor ich daran dachte, mich zu vertheidigen, dachte ich daran, meine beschimpfte Ehre zu rächen. Pinel(Doktor) berichtet über medizinische Bestätigungen, die er an dem Körper Victor Noire's vorgenomm: Die Wunde war nahe am Heizen und war unter Umstä den beigebracht, daß der sofortige Tod eintreten mußte. Gleich darnach traf ich Doktor Morel, mit dem ich mich zum Prinzen begeben. Dort angelangt, fragte uns der Prinz: Was hat denn der Verwundete?... Ich war erstaunt über diese Frage, da ich den Körper gesehen; ich entgegnete: Prinz, er ist todt!— Monseigneur zeigte mir einen Brief, indem er sagte: Kennen Sie dies?— Jetzt eizählte er mir, daß bewaffnete Leute gekommen seien, um ihn herauszufordern. Der Zeuge scheint ermüdet. Der Präsident läßt ihm einen Sitz bringen, gleich darouf erholt sich der Doktor und setzt seine Erklärung fort:„was würden Sie gethan haben, wenn Sie an meiner Stelle gewesen? frug mich der Prinz.— Ei, entgegnete ich, auf Ersuchen des Hrn. Morel kam ich, um Spuren des Schlags zu bestätigen, den Sie erhalten hatten. — Nein, nein, das ist nichts, antwortete der Prinz zweimal nach einander und da Morel dabei blieb, so reichte Monseigneur die Wange dar und ich konstatirte hinter'm Ohr, in der Muskelregion, das Vorhandensein einer Blutunterlaufung in der Größe eines 2 Fraucsstücks, das von lebhafter Röthe eingekreist war. Fr. Welcher Ursache können Sie diesen Blutunterlauf wohl beimessen?— Antw. Das weiß ich nicht. Fr. Es ist ziemlich schwer, ihn durch eine hinter's Ohr gegebene Ohrfeige zu erklären?— Antw. Möglich wire, daß eine Ohrfeige einen derartigen Blutunterlauf erzeuge, falls die Hand, die den Streich versetzt, einen Ring trüge. La Bruyere, Cassagnac, Cas mova, de Grave werden allmälig hervorgerufen. Präsident ladet sie ein auf bestimmte Weise die Stelle zu bezeichnen, wo die Contusion vorhanden, die sie auf dem Antlitz des Prinzen wahrgenommen; eine Contusion, die, diesem zufolge, das Ergebniß eines von Victor Noir geführten Schlags gewesen sei. Alle Vier sagen, daß die Contusion vom Ohr aus ansing und sich auf die Wange erstreckte. Der Prinz, ebenfalls dann befragt, deutet mit einer Geberde die Stelle an wo die Contusion sich zeigte und fügt hinzu, daß kein Blutunterlauf(blau und gelbe Flecken) vorhanden gewesen. Präsident(zum Zeugen.) Sie hören, es war kein Blutunterlauf vorhanden und Sie, Sie hätten einen solchen wahrgenommen? Sie hätten einen Irrthum begangen? Antw. Vielleicht. Der Prinz bot sich nicht gerne meinen Beobachtungen dar, sodann habe ich auch höchstens 5—6 Minuten bei ihm zugebracht. Laurier.(Civilpartei. Adv.) Wollte der Herr Präsident wohl den Zeugen fragen, ob im Moment wo er den Körper Noirs visitirte, die Handschuhe, welche er trug nicht zugeknöpft und völlig unbeschädigt gewesen? Präsident(zum Zeugen.) Sie vernehmen die Frage. Zeuge. Die Handschuhe waren geschlossen und vollständig unbeschädigt. Demange. Hat Zeuge am Körper Noir's die Spur irgend eines Schlags wahrgenommen? Antw. Ich sah keine Spur von Schlag, keinerlei Wunde als die von der Kugel bewirkte. Frage. Wenn ein Schlag dem Viktor Noir zu Theil geworden wäre, hätte dann nach dessen Tod die Spur davon noch vorhanden sein können? Antw. Ganz gewiß. Henri Morel,(Arzt zu Auteuil.) Er habe den Prinzen Bonaparte, der krank gewesen, behandelt. Als ich ihm einen Besuch machte— fährt Zeuge dann fort— lag der Prinz in einem Ruhesessel, in dem er mehrmals während der Nacht zubringen mußte. Nachdem ich das Erforderliche verordnet hatte....(zum Präsidenten gewendet) ohne Zweifel brauche ich wohl nicht meine Verordnungen mitzutheilen? Heiterkeit im Saale.) Präs Nein, das ist nicht erforderlich. Zeuge. Am 10. Januar ging ich zum Prinzen. Vor dem Portol war ein gewaltiger Auflauf. Ich ging hinauf und fand den Prinzen sehr erregt. Er sagte mir: zwei Personen seien zu ihm gekommen, eine derselben habe ihn geschlagen. Er erging sich sodann in die Einzelnheiten des Auftritts und fügte hinzu: Doktor, was hätten Sie an meiner Stelle gethan? Was ich gethan, habe ich geantwortet, bei meinem Charakter und mit einem Pistol, nun, ich hätte sie alle Beide getödtet Frage. Nahmen Sie auf des Prinzen Wange die Spur eines Schlags wahr? Antw. Ja, Herr Präsident, die Contusion mochte wohl den Umfang eines Zwei=Francs=Stücks erreichen. Der Prinz sagte mir noch:„es geht das Gerücht auf der Straße, daß eine der Personen, welche zu mir gekommen, todt sei. Das das Eigenthumsrecht ableugnen, dadurch wäre sein Argwohn neu befestigt worden. „Ich fand es unter sonderbaren Verhältnissen,“ sagte er, den forschenden Büick fest auf das Antlitz des Baronets gerichtet, welches kalt und ruhig blieb.„unter Verhältnissen, die einem Kriminaibeamten reichen Stoff zu kühnen Schlußfolgerungen gegeben haben würden" „Das lautet ja wahrhaft beängstigend!“ entgegnete Sir Delavalle lächelnd. „Nun, den Schrecken haben wir in vergangener Nacht gratis gehabt, Sir!“ Gerhard berichtete jetzt dem Baronet die Ereignisse, der zweiselnd das Haupt schüttelte. „Das muß ein böser Traum gewesen sein,“ wandte er sich zu dem Bankier, der inzwischen eingetreten war,„Fräulein Anna sollte sich schonen, die Nachtwachen strengen ihren zarten Körper zu sehr an. Wenn das Nervensystem angegriffen, überreizt ist, hat die Phantasie ein weites Feld, Gerhard.“ „Aber sie behauptet noch immer, den Mann deutlich gesehen zu haben!“ „Mag sein. Ist es Ihnen noch nie begeguet, daß eine Phantasmagorie ihre Sinne täuschte?“ „Ich habe stets einen Traum von Wirklichkeit unterscheiden können, Sir!“ „Ah, dann haben Sie solche Träume noch nicht kennen gelernt, es sind unangenehme, beängstigende Träume, die dem Gedächtniß nie entschwinde. Ich könnte Ihnen mehrere Beispiele anführen, aber wozu? Wer es nicht an sich selbst erfahren hat, daß er solche Träume gibt, der glaubt nur dann an sie, wenn er Beweise erhält. Sorgen Sie dafür, daß Anna sich Rube gönnt, das ist der beste Schutz vor solchen Hallucinatienen, Gerhard.“ Der Bankier pflichtete dieser Ansicht bei, Gerhard drang mit seinen Behauptungen und Protesten nicht durch Er beschränkte sich nun darauf, den Baronet zu beobachten, aber er fand nichts, was geeignet gewesen wäre, seinen Argwohn zu bestätigen. Anna mußte dem Engländer ebenfalls Bericht erstatten, und nur einmal wich das spöttische Lächeln von seinen Lippen, als sie des halb gefüllten Glases erwähnte Dem jungen Manne schien es, als ob Sir Delavalle hieran ein besonderes Interesse nehme, er erkundigte sich angelegentlich, ob sie diesen Beweis ausbewab t habe, und Gerhard glaubte, einen düsteren Schatten über seine Stirn hinwegziehen zu sehen, als sie wundert mich, denn ich habe diejenige auf die ich geschossen, hinausgehen sehen. Gehen Sie und leisten Sie ihr Hülfe, wenn sie solcher bedarf.“ Ich ging hinaus und auf der Straße plauderte ich über alles das mit verschiedenen Personen. Zu dem Apotheker Mortreux gehend, traf ich zwei Kollegen: Pinel und Semazeuil, sodann kehrte ich mit ersterem zum Prinzen zurück. Unterwegs trafen wir den Pelizei=Kommissar. Pinel konstatirte, wie ich, ebenfalls eine Wunde an der Wange des Prinzen. Ich glaube sogar, daß ich damals zum Kommissar gesagt: Sie sehen, der Prinz ist an der Wange verwundet. Beinahe hätte ich einen Umstand vergessen, sagt der Zeuge als er eben abtreten will: Eines Morgens sagte mir der Prinz: Sie müssen mich kuriren; ich habe stets wässerige Augen! Und sollte ich ein Duell mit Rochefort bestehen, so werden Sie einwilligen, mich zu begleiten...(nach kleiner Pause) als Arzt.(Gelächter.) Ich habe das noch beizusetzen: am 10. Januar habe ich in der Nähe eines Fensters einen Stockdegen stehen sehen, der weder offen, aber auch nicht zugestoßen war. Präs. Er klaffte wohl so ein Bischen?— Zeuge. Jawohl, ganz wenig. Laurier. Die Untersuchung der Wange des Prinzen ist wohl im selben Moment vom Zeugen und Doktor Pinel vorgenommen worden?— Zeuge. Ich sah die Kontusion ehe dies Pinel that; nachdem ich sie wahrgenommen, ging ich und holte einen andern Arzt. Laurier wiederholt noch schärfer präzisirend die Frage. Zeuge antwortet bestätigend. Laurier. Sie sahen die Kontusion gleichzeitig?— Zeuge (etwas gereizt). Ja, ja, zu gleicher Zeit. Frage. Vor dem Doktor Pinel?— Antw. Vor dem Doktor Pinel. Präs. Ich bitte den Vertheidiger, falls er den Zeugen Fragen stellen möchte, sich dazu meiner Vermittlung zu bedienen. Präs. erneuert die Frage, die Advotat Laurier gestellt.— Zeuge. Pinel und ich, wir haben die Kontusion de visu und durch Betasten konstatirt. Präs. verliest die Aussage des Doktor Morel vor den Untersuchungsbeamten. Bergeron, Tardieu(Doktoren) werden vorgerufen; sind aber momentan im Zeugensaal nicht zugegen. Villivre, Schreinermeister. Am 5. Januar kaufte ich in einem Pariser Magazin Tuch; ich hörte dort zu einem der Ladendiener sagen: es wird etwas Drolliges binnen ein paar Tagen vor sich gehen. Man soll den Peter Bonaparte herausfordern wollen und schlägt er sich nicht, so wird man ihn in seinem Bureau tödten. Fr. Seid Ihr fest überzeugt, dieses gehört zu haben?— Antw. Ich schwöre es bei der Asche meiner Mutter. Uebrigens habe ich diese Redensart kurz nachdem ich sie vernommen hatte auch andern Personen mitgetheilt. Jobard(Handelsbeflissener in dem Lager, das eben erwähnt worden) weiß sich nichts in Bezug auf das Ereigniß zu Auteuil zu entsinnen. Präsident. Sie sind Commis bei Hrn. Prudhomme?— Antw. Ja. Fr. Hätten Sie vielleicht die Worte aussprechen vernommen: Es soll sich etwas Drolliges in vier, fünf Tagen begeben. Man soll den Peter Bonaparte herausfordern wollen und falls er sich nicht schlägt, wird man ihn in seinem Kabinet tödten?— Antw. Nein, mein Herr. Fr. Sollte vielleicht Ihr Kamarad Rimbeaux diesen Ausspruch gethan haben?— Antw. Er so wenig wie ich. Zeuge Villion wird vorgerufen und er sagt: An den Herrn(auf Zeuge Jobard deutend) hat der Andere jene Worte gerichtet. Jobard: Wohlan! nehmen wir denn an, ich sei es gewesen. Henri Rimbeaux wird vorgerufen. Frage: Haben Sie am 5. Januar an Villion Tuch verkauft? Antwort: Nicht ich habe ihn bedient, Ich war von meinem Kameraden durch einen Stabel getrennt. Frage: Hätten Sie vielleicht gesagt(wiederholt das oben Angeführte.) Antwort: diese Worte sprach ich nicht und aus gutem Grund: ich weiß nämlich nicht, daß der Prinz Pierre existirt. Villion, von Neuem vernommen, erklärt positiv, daß er Rimbeaux als denjenigen erkenne, der jene Sprache geführt habe. Frau Morin: Ich traf Villion gerade, als er Tuch gekauft und er hat mir jene Worte gesagt: Man soll den Prinzen Pierre herausfordern. Frage: Wem schrieb er jene Rede zu? dem, der ihm den Stoff verkanft hatte? Antwort: Nein Herr, einem Andern. Fourquin,(Möbelschreiner) behauptet dieselbe Aussage. Präsident: Rimbeaux, Sie hörten eben jene Erklärungen. Erklären Sie uns doch, wie man am 5. Januar vorhersehen konnte, was mehrere Tage nachher erst eintreten sollte. Rimbeaux:(weist alles Gesagte als falsch von sich.) Tardieu,(Ambrosius 50 Jahre, Professor der Heilkunde an der Pariser Schule.) Ich schritt zur Oeffnung des Cadavers von Noir. Er hatte einen Schuß in der Richtung des Herzens Das Geschoß war winzig klein, es saß im Herz, ohne es zu durchlöchern. Frage: Fanden Sie am Körper die Färbung des Pulerwiederte, Madame Schindler habe in der Aufregung das Glas umgestoßen. Der Baronet wiederholte seine Ansicht über dieses Ereigniß. erkundigte sich mit besonderer Theilnahme nach dem Befinden der Kranken und begleitete dann den Bankier in sein Kabinet, um Geschäfts=Angelegenheiten mit ihm zu ordnen. Anna blieb mit ihrem Verlobten allein, sie schüttelte gedankenvoll das Köpschen. „Er ist kalt wie Eis.“ sagte sie,„heute gefällt er mir auch nicht, mir scheint, seine Theilnahme sei gemacht, sie kommt nicht aus dem Heizen.“ „Das habe ich längst gewußt,“ erwiederte Gerhard, von seinen Vermuthungen und Zweifeln gefoltert. „Aber er hat sich damals meiner so warm angenommen.“— „Liebes Kind, das that er vielleicht nur, um meine Freundschaft zu gewinnen, ich bin überzeugt, er thut nichts, ohne sein besenderes Interesse dabei zu haben.“ Anna nickte, der Spott des Baronets hatte sie tief verletzt, sie konnte ihm denselben so rasch nicht verzeihen. Gerhard aber erinnerte sich jetzt wieder aller Pläne, die er einige Tage zuvor entworfen hatte, er suchte nach dem Schluß des Geschäfts seinen Freund auf und richtete an ihn die Bitte, ihn zu unterstützen Nachdem er auch ihm die Ereignisse der vergangenen Nacht berichtet und seine Vermutbungen darüber geäußert hatte, erklärte Mar sich bereit, ihm in der Ausführung seiner Pläne beizustehen und die Beiden kamen überein, daß sie eine Stunde später in einer Weinschenke zusammentreffen und von dort aus zum„Europäischen Hose“ gehen wollten, um den Baronet zu beobachten. Zuvor wollte Gerhard den früheren Diener aufsuchen, Martin sollte sie begleiten, seine Hülfe konnte unter gewissen Umständen ihnen unentbehrlich sein. Er fand ihn in der Herberge, in der Martin nach seiner Entlassung sich eingemietbet hatte, und der letztere ging ohne Bedenken auf die Pläne Gerbard's ein, er begleitete den Steuermann in den Laden eines Trödlers, in welchem er einen VagabundenAnzug anlegen mußte, der in den Augen Philipp Rachau's die beste Legitimation für ihn war. (Fortsetzung folgt.) vers? Antwort: Diese Einzelnheit, Herr Präsident, war wichtig; die Wunde, das Hemd und ebensowenig die Kleider trugen nicht die geringste Spur schwärzlicher Färbung, wie dies eintritt, wenn der Schuß aus geringer Entfernung abgefeuert wird. Bergeron und ich schätzen den Abstand, in dem sich der Feuernde befunden, auf mindestens 3½ Fuß. Näher, würde Paletot oder Hemde Brandspuren zeigen. Frage: Trug der Körper nicht auch im Antlitz einige Spuren? Antwort: Gar nichts war vorhanden! Tardieu nimmt nun Fonvielle's Paletot, womit dieser damals bekleidet, neben dem blutigen Hemd bei den Beweisstücken fort; er erklärt den Geschworenen, wie nach den vier Löchern, die darin vorhanden, die Schüsse aus weiterm Abstand fielen. Unterm Kragen ein Loch, rund und am Durchgang zerrissen. Offenbar fiel der Schuß derart, daß der letot von unten drunter nach oben drüber durchbohrt ward. Auf alle Fälle sind jene Schüsse aus gewisser Entfernung abgefeuert. Frage: Gerade aus, oder schräg? Antwort: Sehr schräg auf Fonvielle, in Bezug auf die Person die schoß. Frage: Wollen Sie uns jetzt mit den Vergleichsstudien bekannt machen, die Sie über die Erklärungen der Doktoren Pinel und Morel vorgenommen? Antwort: Nach diesen Herren hatte der Angeklagte eine Contusion von dem Umfang eines=Francs=Stücks im Gesicht. Diese Annahme hat ihren Werth. Aus der Prüfung der Constatirungen dieser Heiren gerieth man auf den Gedanken, daß ein Schlag erfolgte. Wenn Noir's Hand keinen Siegelring trug, so war doch an dem Aermel seines Hemds ein sehr dicker und besonders fester Perlmutterknopf vorhanden. Die geballte Faust hätte sogar hingereicht, mit ihren knochigen Theilen die Spuren eines Schlags zu hinterlassen. Da ich aber persönlich selber nichts geprüft, so kann ich hier nur Muthmaßungen angeben. Ein Jury fragt, ob die Blässe, welche die Verwirrung beim Angeklagten erzeugte, als er Noirs Tod erfahren, im Stande gewesen, die Spur eines Schlages zu verwischen?— Tardieu. Ja, wenn aber in Folge des Schlages Bluterguß vorhanden gewesen, dann konnte die Spur noch sichtlich bleiben. Mit Befugniß des Präsidenten sund auf Antrag Laurier's wird de Fonvielle vorgerufen und veranloßt, den Paletot anzuziehen, den er am 10. Januar getragen. Leroux, Demange(Advokaten der Civilpartei) nahen dem Bureau und schließen einen Kreis um Tardieu und Fonvielle. Laurier bemerkt den Geschworenen, daß Fonvielle seinen Paletot nicht zugeknöpft hatte. Fonvielle wird aufgefordert, die Stellung einzunehmen, die er vor dem Prinzen innegehabt. Aus all den Bemerkungen von dieser oder jener Seite läßt sich nichts Bündiges schließen. Apotheker Mortreux(zu Auteuil). Höchst Bekanntes über den Transport des Cadavers nach seiner Offizin wieder erzählend, geht er zu der Reden über, die um ihn her geführt worden. Fonvielle erzählte ihm die Art, wie sein Freund getödtet worden. Der Prinz schrie auf:„Seid Ihr solidarisch mit diesen Ludern? Ja, entgegnete Noir, wir sind es für unsere Freunde.“ Alsdann gab ihm der Prinz einen Fußtritt und feuerte auf ihn. Man habe oft wiederholt, de Fonvielle habe gesagt:„er tödtete ineinen Freund, aber dafür kriegte er auch eine tüchtige Ohrfeige!“ aber weder er noch irgend eine andere Person habe das gesagt; er sei die ganze Zeit über in der Arzneibude geblieben. Laurier. Hat Zeuge gesehen, ob die Handschuhe Noirs geschlossen gewesen und ob sie zerrissen oder zerknittert waren? Apotheker. Die Handschuhe Noirs waren geschlossen und vollständig unbeschädigt. Der letzte Zeuge, der dann vernommen wurde, ist der Architekt Valladon. Er hat gehört, daß Fonvielle gesagt, daß, wenn er gekonnt, er den Prinzen wie einen Hund getödtet haben würde. Der Präsident hebt alsdann die Sitzung auf. Der Prinz behielt während der ganzen Sitzung seine vollständige Ruhe. Tours, 23. März. Die militärischen Sicherheitsmaßregeln sind noch verstärkt worden. Das Zeugenverhör wird fortgesetzt. Arthur Arnould, Mitredakteur der Marseillaise, berichtet Einzelheiten über die Arrestation des Prinzen. Rochefort wird eingeführt. Große Spannung im Publikum. Rochefort sagt:„Am Morgen des 10. Januar brachte mir Millière einen Brief von Peter Bonaparte, der in groben und ungebührlichen Ausdrücken abgefaßt war. Ich beauftragte Millière, sich mit Arnould zu besprechen, um das Duell anzuordneu. Ich vermuthete keine Falle. Es war Arago, der mich warnte und sagte, Bonaparte sei sehr gewaltthätig.“ Rochefort bleibt bei der Verhandlung gegenwärtig. Die Frau Louis Noir sagt aus, Victor Noir sei sehr gutmüthigen Charakters gewesen, er habe gehofft, die Sache beilegen zu können. Die Handschuhe Victor Noir's seien sehr eng gewesen. Der Ingenieur Chevalier sagt, Victor Noir habe die Absicht gehabt, die Sache beizulegen; seine Handschuhe seien unverletzt geblieben. Sauton, Redakteur des Reveil, sagt, Noir wäre gefallen mit dem Hute in der rechten Hand. Zwei andere Zeugen haben über die Ohrfeige nichts gehört. Seinguerlé und Vacherie sagen aus, daß Fonvielle immer bewaffnet ausgehe. Siebecker sagt dasselbe und fügt hinzu. Victor Noir sei wie ein greßer neusoundländer Hund gewesen, eben so stark und gutmüthig. Architekt Legrand hat den Sekretär des Polizei=Kommissars sagen hören:„Die Geschichte von Auteuil wird mir eine Beförderung einbringen, Dank der Aussage des Vinviollet.“ Clary, vom Prinzen berufener Zeuge, sagt, letzterer habe immer einen Revolver bei sich geführt. Eines Tages habe sich der Prinz nach einem Streite mit ihm später bei ihm entschuldigt. Se. Majestät der König haben Berlin, 23. März. Allergnädigst geruht: Dem bisherigen Kommandanten von Cosel, Obersten a. D. Rohde, den Königlichen Kronen=Orden dritter Klasse, sowie dem Intendantur=Sekretär a. D, Rechnungs=Rath Pielsch zu Posen, dem Wundarzt Joseph Jahn zu Steinau, im Kreise Neustadt.=., und dem pensionirten OberWachtmelster und Rechnungsführer der 11. GendarmerieBrigabe, Richardt, den Königlichen Kronen=Orden vierter Klasse zu verleihen. — Der Professor an der Polytechnischen Schule zu Riga, a# Lepicki, ist zum ordentlichen Lehrer an der Polylechnischen Schule in Aachen ernannt. Ein kleiner parlamentarischer Scandal, wie ihn der nunmehr verstorbene frühere Abg. Mayhöfer seiner Zeit im Abgeordnetenhause hervorgerufen, soll, wie man sich erzählt, beim Reichstage im Anzuge sein. Ein Mitglied dieser Körperschaft, als hervorragender Parteiführer vielfach bekannt und genannt, soll, nachdem in einem Civilprozeß die Ezekution bei ihm fruchtlos ausgefallen, die Ableistung des Manifestationseides verweigert haben. In Folge dessen soll der betreffende Gläubiger die Absicht haben, beim Reichstage den Antrag zu stellen, die Genehmigung zur Verhaftung des betreffenden Mitgliedes resp. zu seiner Abführung in den Schuldarrest zu ertheilen. — Wie wir hören, ist Seitens der Regierung von Reuß ältere Linie die Anfrage des Bundeskanzleramtes wegen der Konzessionirung der mehrerwähnten reussischen Bank beantwortet worden; die Antwort soll jedoch das Bundeskanzleramt sehr wenig befriedigen und es steht zu erwarten, das. Gesetz über die Banknoten=Ausgabe nunmehr eine Bestimmun hinzugefügt wird, welche demselben eine in die Zeit Febr. rückwirkende Kraft verleiht. wi vom — Der Minister des Innern ist wieder hier eingetros, und hat die Leitung der Geschäfte seines Ressorts ubl nommen. Wie man von den Offiziösen hört,„verweilie de, selbe zuletzt in Wiesbaden und Frankfurt und hatte dort vn schiedene vertrauliche Besprechungen mit kompetenten Persz, lichkeiten, um sich eingehend über die Zustände Stimmung in den neuen Landestheilen zu informiren.“ — Gutem Vernehmen nach soll noch in der gegenwärs. gen Reichstags=Session eine Vorlage wegen Aufhebung d Elbzölle bevorstehen. 6 4 — Die Berathung des Strafgesetzbuch:s im Reichstag, lieferte, sagt die K..=Ztg. in ihrer Wochen=Rundschau, en wunderbares Beispiel von dem Wechsel der Zeiten. Da sie, die einst zu Tod oder Zuchthaus Verurtheilten, wie Dr. Loewe=Calbe, der Präsident des Stuttgarter Rumpfpar, laments, ferner diejenigen, welche, wie jene, ähnliche verfolgt haben.— Manchen von ihnen erfreuen sich hoh Anerkennung und leben in einflußreichen Stellungen,— g. Alle sind jetzt„Patrioten“ und machen die Bestimmunge über die Bestrafung der politischen Verbrechen. Kein Wunder daß unter solchen Verhältnissen am 16. ds. Mts. die seltsame Thatsache sich ereignete, daß bei dem§ 78, wonach der verrath mit dem Tode bestraft werden sollte, sämmtliche Strafen für dieses Verbrechen abgelehnt wurden. Das Strafgesetz hat dadurch eine Lücke erhalten, wie jüngst im preußischen Landtage die Kreisordnung durch Verwerfung des§. 27. Aber welche Stellung nimmt die konservative Partei ein? entsetzte sie sich, wie schrie sie über Hochverrath, als zur Zeit der neuen Aera in dem preußischen Abgeordnetenhause der Antrag gestellt wurde, Preußen möge aus der Bundesversammlung ausscheiden, als Vincke und Genossen ununterbrochen den Außschluß Oesterreichs aus Deutschland verlangten— wer erinnert sich nicht seines beliebten Kraftausdrucks. der so laut von der ganzen, damals gothaischen, jetzt größtentheils nationalliberalen Partei bejubelt wurde: Oesterreich müsse aus Deutschland„hinausgeschmissen“ werden—, als erst von Carlowitz, dann von Sybel beständig die Trommel rührten und die königlich preußische Armee nach Kurhessen marschiten lassen wollten! Die Conservative Partei stand sammt den Ministern wie ein Mann gegen dieses Gebahren: sie kämpfte stets mit aller Entschiedenheit für die Aufrechterhaltung der Strasparagraphen wegen Hochverraths gegen den Deutschen Bund. Und jetzt? Seit dem Jahre 1866 hat die konservative Partei, wie keine andere Partei, ihre Haltung und Gesinnung gewechselt und dem Erfolge gehuldigt, und doc hält sie fest an Todes= und Zuchthausstrafe für politische Verbrechen. Sie will es nicht anerkennen, daß der Erfolg das politische Verbrechen zur patriotischen That stempelt. Und auf ihrer Seite steht die Regierung. Die Todesstrafe ist beseitigt, für den Hochverrath gar keine Strafe festgesetzt, für die übrigen politischen Verbrechen die Zuchthausstrafe nur bedingungsweise zugelassen: die Aussicht auf das Zustandekommen des Strafgesetzes ist dadurch in immer weitere Ferne gerückt. Frankfurt, 21. März. Aus guter Quelle erhalten wir die Mitt heilung, daß die durch Hrn. Thissen's Berufung in das Limburger Domcapitel erledigte Stadtpfarrerstelle als solche nicht mehr besetzt werden soll. Es wird vielmehr beabsichtigt, an dem Dom, der Liebfrauen= und St. Leonhardskirche drei selbständige Pfarreien ins Leben treten zu lassen. Köln, 24. März. Gestern Abend gegen 11½ Uhr entstand in dem Hause Sternengasse 27 eine Feuersbrunst. Dieselbe konnte zwar, Dank der rasch herbeieilenden Hülfe, auf dieses eine Haus beschränkt und insbesondere die am meisten bedrohten großen Gebäulichkeiten der Wirthschaft des Hem Zaudig gerettet werden; doch sind, wie wir an Ort und Stelle erfahren, leider zwei Unglücksfälle zu beklagen. Zwei Dienstmädchen nämlich, welche vom Feuer überrascht worden waren, sprangen, weil keine andere Rettung mehr möglich schien, zum Fenster hinaus auf die Straße. In Folge dessen blieb eines todt, das andere mußte schwer verwundet in's Hospital gebracht werden. 23. März.(Schlußcourse per Ende ds. Mts. 3prozent. Rente 74.10. Ital. Rente 55.95. Franz. Nordbahn 1175.00. Midi=Aktien 643.75. Credit=Mobilier= Ges. 278.75. Süd=Orsterr.(Lombarden) 502.50, Franz= Oesterr..=A. 807.50. Span. Exterieur 27¾4. 6prozentige Amerik. Anl. 102 1/8. 5proz. Türk. Anl. 46.30. Die Börse war zuerst flau, am Schlusse sehr fest. London, 23. März. Consols 93 3/16. Mexic. 14 26. 1862er Russen 86 7/8. 5% Griechen 10. Spanier, Pass. conv. 27 5/g. 5% türkische Consols 46 1/8. Silber 60½. Illinois(Eisenb.) 115 1/2. Italien. 55⅜. Americ.—20er Bonds 90 3/. Erie=Bahn 21 7/3. Wichtig für Viele! In allen Branchen, insbesondere aber bei Bezug der allgemein beliebten Staats=Prämien=Loose, rechtfertigt sich das Vertrauen eiuerseits durch anerkannte Solidität der Firma, andererseits durch den sich hieraus ergebenden enormen Absatz. Die wegen ihrer Pünktlichkeit bekannte StaatsEffekten=Handlung Adolph Haas in Hamburg ist Jedermann auf's wärinste zu empfehlen. 4345. Stadtrath! Stadtrath! Stadtrath! Ist das Rehmviertel das Aachener dessen Hauptzugang, das Promenadenthor nun in Folge Sturm und Geld der Decher Penn provisorisch geöffnet bleibt— wie lange geht noch Macht vor Recht? 3074. Geldkurs. Aachen den 25. März 1870. Briefe. Geld. Friedr.='or. Ausl. Pist. Nap.='or. Liv. Sterl. Imperials Goldkron. -Frkstücke. Bankn. pr. Fl. – 17 3 20 6 16 6 3 6 5 5 5 12 6 23 5 17— 9 9— 10 6 – 17 1 Dukaten. Brb. Kthlr. Am. Doll. Belg. Bkn. Engl. Blu. Oest. Bankn. pr. Fl Ausl. Kassanweisung. Briefe. 81½ Geld. 3 5— 1 15 9 1 12— 81% 6 24— 81% 99½—% Meteorologische Beobachtungen in Aachen von W. J. Mercken, Hof=Uhrmacher. Vierrixtie=Zolel=Artien Geseuschuft in Hrrlin. Granrräpiict Eine Million Thaler. Die Zeichnungen erfolgen zu pari am 24. und 25. Märs d. Is. und werden entgegengenommen in Aachen bei 32 Charlier& Scheibler. Unerwartet erhalten, lebend frisch, nicht ausgenommen: 400 Schellsische von 1 bis 5 Pfd. schwer, pr. Pfd. 4 Sgr., 50 Kabelsaus von 10 bis 30 Pfd. schwer, pr. Pfd. 8 Sgr., 300 schönste Seetongen, 7, 8, 10, 12, 15 Sgr. pr. Stück, chtes, Karpfen 6, Rhein=Backsische 3 Sgr. pr. Pfd., Laberdan 3, Stocksisch 3, Sardellen 6, Sardinen 8 Sgr. pr. Pfd., Muscheln, Austern, Lachs, Kaviar, Salm, Aale, Kopf=Salat 1½—2 Sgr., Blumenkohl 8, 10, 12, 15 Sgr. pr. Kopf, dicke Bohnen, Erbsen 8 Sgr. pr. Pfd., Geflügel, Wildpret und Delikatessen empfiehlt Johann Kremer, Hartmannstr. 26. Großer Mobitar= und Vieh Verrauf zu Filobilich. Montag den 28., Dienstag den 29. und Mittwoch den 30. März, jedesmal Morgens 9 Uhr, sollen zu Floverich im Hause und auf Anstehen der Frau Wittwe Nikolas Joseph Wirtz, wegen Aufhebung der Haushaltung: 5 ausgezeichnete Ackerpferde, worunter 2 dreijährige braune Stuten, 1 fünfjähriger Kastanien=Schimmel(Wallach), alle drei der besten belgischen Race, 1 fünfjähriger Eisenschimmel(Stute), croisirter Race, zugeritten und gefahren, 1 schöner 4jähriger Blauschimmel, mittler Schwere, 18 Stück Rindvieb, alles holländische Race, darunter trächtige und milchgebende Kühe und Rinder, Jährlinge und Zugkälber, 1 einjähriger und i zweijähriger Stier, 2 trächtige Mutterschweine, croisirt, Holsteiner Race, 5 Faselschweine, 1 große Partie 2 lange Karren und 1 Schlagkarren, ungefähr neu, 2 Fruchtwagen, sämmtliche Geschirre, außerdem1 Fruchtwagen mit eisernen Achsen und alle mit breiten Rädern, 2 eiserne Hundepflüge, 1 Brabänter Pflug, 1 Exstirpator, 3 Eggen, sämmtliches sehr gutes Pferdegeschirr, 1 Partie Ketten, Wagen= und Karrenseile, 1 alte Chaise mit Geschirr, 1 komplettes schönes Reitgeschirr 2 Wannmühlen, mehrere Fruchtmaße, 1 Decimalwage, 5 Centner schwer wiegend, 1 Pündelwage, 1 kleine Schollenwage, viele große und kleine Fruchtkarren, 1 Stoßkarren, Fruchtsäcke, 2 gute Wagen, Saamtücher, mehrere große und kleine Dachleitern, 2 Runkelrüben=Maschinen, 1 Essigpresse, 1 Strohschneidkiste, 2 Backmolden, 1 Beutelkiste, mehrere kleine Mehl= und Fruchtsieben, 1 Sameuschaufel, 1 große Partie Fässer, Bütten verschiedener Größe, Stangen, Eimer, Sensen, Sichten und dazu gehörige Geschirre, 1 Partie Flaschen, Krüge, Bahren, 2 Mehlfässer, 1 Butterdrehfaß mit Schwungrad, 1 Partie hölzerne Milchkübel, 1 Kappes= und 1 Rübenschabe, mehrere Spinnräder, 2 Flachshecheln, Flachsbreche, Flachsreffe, 1 Partie Stroh, Heu, Kaaf, Kartoffeln, verschiedene Früchte, als: Korn, Waizen, Buchwaizen, Wicken, Erbsen, Pferdebohnen, Sommergerste, zahmer Kleesamen, weiße Bohnen, 1 Partie Bohnenstangen, Geschirr= und Brandholz, sowie sämmtliche Hausmobtlien, als: Tische, 1 Coulißtisch, Stühle, Kanapee's, Sopha, Bänke, Kasten, Kommoden, Consölchen, mehrere Kleider=, Leinwand= und Milchschränke, Bettstellen, Nachtskommödchen, Kisten, Schildereien, Spiegel, Bücher, 2 HausUhren, Säulen= und Mantel=Oesen, 1 Fournaise, Porzellan=Sachen, 3 Dtzd. silberne Löffel, Kerzenleuchter, Lampen, Küchengeräthschaften, 1 Partie Schweinefleisch, gebackenes Obst, 2 Jagdgewehre mit Taschen 2c. 2c., auf Kredit gegen gute Bürgschaft versteigert werden. Am ersten Tage kommen sämmtliche Fässer, verschiedene Mobilar=Gegenstände, die Pferde nebst Geschirr, Karren, Pflüge, Eggen und sonstige Ackergeräthschaften; am zweiten Tage verschiedene Mobilar=Gegenstände und das Rindvieh und am dritten Tage die Schweine, das Federvieh, Stroh, Heu, Kaaf, Kartoffeln, sämmtliche Früchte und die sonstigen Mobilar=Gegenstände zur Versteigerung. Justizrath Alef, Notar. Familien=Nachrichten. Verlobt: Marie Hannen mit Joseph Etzbach.(Crefeld.)— Luise Machetanz mit Emil Boenhoff.(Halle u. Trotha.)— Emma Reinach mit Jos. Lippmann.(Neuwied u. Elberfeld.)— Friederike Kloeck mit Reinhard Willemsen.(Straelen) Verheirathet: Herm. Plasberg mit Hermine Boecker.(Utrecht u. Bensberg.) Gestorben: Aug. Gries, 42 J.(Siegburg.)— Anna Margaretha Simons, geb. Jüssen, 59 J.(Fliesteden.)— Lina Noelle. (Lüdenscheid.)— Landrentmstr. a. D. Ernst v Moeller, 81 J.(Berlin.)— Balthasar Gerh. Kiesendahl, 63 J.(Orsoy)— Barb. Greven, geb. Bach, 45 J.(Köln.)— Klosterschwester Dominica, geb. Cath. Barth, 57 J. (Köln)— Joh. Pet. Fritzen, 74 J.(Köln.) Wwe. Georg Boese, geb. Buchholz, 76 J. (Lennep.)— Kaufmann Nik. Schmidt, 69 J. (Herrstein.)— Arn. Jos. Hoffacker, 32 J. (Blankenheim.) Vom Nordfang 1000 Schellfische 3 Sgr. pr. Pfund empfiehlt Johann Kremer, Hartmannstr. 26 Fallimente. 27. April, Vorm. 11 Uhr, Falliment von Peter Gillet, Kaufmann zu Aachen, erster Verisikations=Termin. 27. April, Vorm. 11½ Uhr, Falliment von Johann Kaiser, Bierbrauer und Wirth zu Forst bei Aachen, erster VerisikationsTermin 27 April, Mittags 12 Uhr, Fakiment von Hubert Joseph Bayer, Schreinermeister zu Aachen, erster Verifikations=Termin. Gestern Abend um 10 Uhr verschied in Folge eines viertägigen Brustleidens, f. ühzeitig gestärkt mit den h. Sakramenten der katholischen Kirche, sanft und gottergeben unser innigstgeliebter Gatte und Vater, Herr Franz Arn. Hannen, im Alter von beinahe 62 Jahren. 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April ein möblirtes oder unmöblirtes Quartier, bestehend aus 2 oder 3 Räumen im Mittelpunkt der Stadt, vorzugsweise bei Personen, welche der französischen Sprache mächtig. Fr.=Off unter P L M E bes. die Exp. 4334. Ein erfahrener Metzger=Geselle (Israelit) gesucht. Ausk. in der Exped. Original=StaatsPrämienloose sind gesetzlich zu kaufen und zu spielen erlaubt! Glück auf nach Hamburg! Als eines der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmen empfiehlt unterzeichnete Bankfirma die vom Staate genehmigte und garantirte große Geld=Verloosung von über Eine Million 718,000 Thaler, deren Gewinnziehungen schon am 20sten April beginnen. Der allerböchste Gewinn beträgt im glücklichsten Falle 250,000 oder 100,000 Thaler. 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März d.., Morgens 10 Uhr, läßt der Ackerer Herr Theodor Hausen in dem Mainzer Gasthofe hierselbst, Alexanderstraße Nr. 67, das in der Bürgermeisterei Laurensberg, in der Nähe der Duisburger Landstraße gelegene Landgut„Hochbrücke" bestehend aus Wohnung, Stallungen, Backofen u. Gärten, haltend an Fläche 4 1/ Morgen, öffentlich dem Meistbietenden unter günstigen Bedingungen versteigern. Das vorstebende Immobile eignet sich wegen der Nähe des Wurmflusses zu Fabrikanlagen. 4050. Kaentzeler, Notar. Oeffentlicher Verkauf des Gasthofes„zum Römer“ zu Buren. Am Montag den 9. Mai d.., Nachmittags 3 Uhr, soll in der außergerichtlichen Theilungssache der Erben Joseph Lützeler zu Düren im Lokale der Gastwirthin Frau Wittwe Joseph Lützeler daselbst, das zu Düren am Hauptmarkte gelegene Haus„der Gasthof zum Römer“ nebst Brauerei, Hintergebäude, Stallung, Hofraum, Einfahrt und Gärtchen, groß in Ganzen 32 Ruthen 10 Fuß, taxirt zu 15,000 Thlr., öffentlich im Lizitationswege verkauft werden. In diesem mitten in der Stadt gelegenen Hause wird seit längeren Jahren eine bedeutende Gastwirthschaft und Bierbrauerei mit großem Erfolge betrieben. In demleshen befinden sich außer zwei großen #rthschaftssälen noch 18 Zimmer, geräumige Küche, Waschküche sowie 2 geränmige Speicher. Dasselbe ist solid und stark gebaut und keiner Reparatur bedürftig. Die Verkaufsbedingungen sind beim Unterzeichneten einzusehen. Düren, im März 1870. 3808.. J. Jansenius, Notar. Hauser=Vertauf zu Düren. Am Donnerstag den 28. April.., Morgens 9 Uhr, sollen in der außergerichtlichen Theilungssache der Erben Peter Jakob Servais und Anna Elise Joussen bei der Wirthin Frau Wittwe Peter Servais zu Düren folgende zu Düren gelegene Häuser öffentlich im Lizitationswege verkauft werden, nämlich: 1. Ein in der Weierstraße gelegenes Wohnhaus nebst Brauerei und Hofraum, taxirt zu 5000 Thlr. Dieses Haus liegt im Mittelpunkte der Stadt, in unmittelbarer Nähe des Marktes, angrenzend an die verkehrreichsten Straßen der Stadt, und eignet sich wegen seiner Größe und Lage zu jedem Geschäfte. In demselben wird Brauerei und Schenkwirthschaft mit reichem Erfolge geführt. 2. Ein zu Düren am Hühnermarkte ge„ legenes, zu einem Geschäftshause geeignetes Wohnhaus, taxirt zu 2000 Thaler. Diese beiden vorstehenden Häuser werden zuerst im Ganzen zusammen und demuach in 3 Theilen zum Verkaufe ausgestellt. 3. Ein zu Düren vor dem Kölnthore gelegenes geräumigee Wohnhaus nebst Hofraum und Hinte gebäude, taxirt zu 6000 Thlr. Dieses Haus läßt sich wegen seiner Größe und bequemen Einrichtung zu jedem Geschäfte verwenden. 4. Ein neben diesem Hause gelegenes, ebenfalls sehr bequem eingerichtetes neuerbautes Haus nebst Hofraum, taxirt zu 3000 Thaler. Die Verkaufs=Bedingungen u Situations= pläne sind beim Unterzeichneten einzusehen. Düren. 3809. J. Jansenius, Notar. Verrauf von Vieh, Mobilar und Ackergeräthen auf Kuckum bei Herzogenrath. Am Montag und Dienstag den 28. und 29. März 1870, jedesmal Vormittags 10 Uhr, läßt Herr Theodor Klausener, Gutsbesitzer zu Kuckum, wegen Aushebung der Ackerwirihschaft auf Credit gegen Bürgschaft verkaufen: 6 Pferde, als: 1 sechsjährige tragende Stute, 2 vierjährige Wallachpferde, 1 sechsjährige und 1 fünfzehnjährige Stute, 1 sechsjähriges Reitpferd; 12 tragende, meist junge Kühe, 3 traege4 einjährige Külber und chonen zweijährigen Stier; 1 Mutterschwein mit 4 Ferkelchen, 7 Faselschweine: 72 Stück junge Schafe; sämmtliche Ackergeräthe unter Andern: 3 zweispännige Karren, von welchen 2 mit eisernen Achsen, alle mit breiten Rädern, 2 Erndtewagen, 3 Brabanter Pflüge, 2 Handpflüge, 2 Reitpflüge, 1 Walze, 6 Eggen, 1 Runkelrüben=Schneidemaschine, 1 Runkelrüben= Säemaschine, 1 Gäthmaschine, 1 Chaise in gutem Zustande, 1 completes Wagengeschirr, 1 Jauchefaß, 1 Keittenschleife, sämmtliche Pferdegeschirre, Ketten 2c. 2c., 1 Wannmühle, 1 Stroh= schneidekiste, 1 Beutelkiste, Sensen, Sichten, 1 Backmulde, 1 Block= und Ramsäge, Winde, Milchgeschirre, Drehfaß, Bierfässer, Kübel, Eimer 2c 2c; sodann Hausgeräthe aller Art: Tische, Stühle, Schränke, Oefen, Bettstellen 2c Steigepreise bis zu 1 Thlr. werden gleich baar bezahlt NB. Am ersten Tage werden gegen Mittag das Rindvieh und die Schweine, am zweiten Tage Pferde und Schafe zum Verkaufe kommen. Herzogenrath. Endepols, 4071. Rotar. Für Aspiranten des einjahrigen Militardienstes. Wer noch von meinem Vorbereitungsunterricht auf das September=Examen für den einjährigen Militärdienst Gebrauch zu machen beadsichtigt, wolle sich spätestens bis zum 28. d. M. anmelden. Hansen. 4027. Adalberstr. 302 3829. Ein erfahrener Kutscher mit guten Zeugnissen gesucht. Ausk. i. d. Exped. Oeffentlicher Verkauf zu Am Montag und Dienstag den 28. und 29. März 1870, lassen die Herren J. Keulen, G. und I. Weyden zu Kirchrath, öffentlich auf Credit verkaufen: Am ersten Tage sämmtliches Mobilar, und zwar: Ein schönes starkes Pferd, sowohl zu Acker- als zu Wagen= und Reitpferd zu gebrauchen, 3 Kühe, 1 Chaise und einen Wagen, Ackergeräthe, sowie sämm liche Hausmobilien und Hausgerätle. Am zwiiten Tage folgende Immobilien. nämlich: Ein zu Kirchrath im Hauptorte gelegenes, seit langen Jahren zur Metzgerei gebrauchtes Wohnhaus mit gut eingerichtetem Schlachthause, Stallungen, Hofraum und Garten, sowie 7 Parzellen Wiesen und Ackerland, in der Nähe von Kirchrath gelegen, im Ganzen groß circa 8 Morgen. Bei Nicht=Verkauf werden die Immobilien verpachtet. Nähere Auskunst ertheilt 3479. Daelen, Notar. Wrissteus=Ainlil. Alle Sorten Rosenkränze, Kenze und sonstige christl. Gegenstände sind stets vorräthig bei Weyers=Raatzer, Kleinmarschierstraße 8 in Nachen. Neues HuhnerangenMittel. Hühneraugen=Salbe nach deren Gebrauch das Hühnerauge sich von selbst ablöst. Preis pr. Flacon 7½ Sgr. Vorräthig bei Kaatzer, Büchel 36, Wevers=Kaatzer, Kleinmarschierstr. 8. 1080. Syphilis, Geschlechts- und Hautkrankheiten, Schwäche, Epilepsie, Frauenkronkheiten 2c. heilt brieflich schnell u gründlich Dr. Leonhardt, Berlin, Lindenstraße 75. 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Abfahrt von Nachen(Marschierthor) nach Düsseldorf: Vorm. 5, 6,50, 9,50, Nachm. 1,5, 2,35, 5,55 6,10. Ruhrort: 9,50, 1,5. Ankunft in Aachen von Düsseldorf: Vorm. 8,46, 10,49, Rchm. 1, 3,10, 4,35, 9, 11,40. Oberkassel: 9 Vorm. Grand Central Belge. Die Abfahrtsstunden von Rachen(Marschierthor) sind von heute ab wie folgt festgesetzt: Nach Mastricht: 6,00, 11,10 W..30 7,20 Nachm. Nach Hafselt, Diest, Antwerpen, Löwen, Grüfsel: 6,00, 11,10 Vorm., 4,30 Nachm Nach Rosendael, Dortrecht, Rotterdam, Haag, Amsterdam: 6,00, 11,10 Vorm. Nach Lüttich(Lougdoz): 6,00, 11,10 Vorm 7,20 Nachm. Nach St. Trond: 6,00, 11,10 Vorm. Abfahrt von Brüssel(Nord) nach Nachen über Löwen und Aerschot 7,22 Vorm., 1,52, 5,40 Nachm. Ankunft in Nachen(.) 9,35, 11,54 Bm. 6,00 Nachm. 10,01. Direkte Züge ohne Wagenwechsel zwischer Löwen und Aachen. Personenposten in Aachen. Personenpost nach Trier 7 Uhr früt „„ Jülich 7„„ „„ Montjoie*0„ tivatpost, Jülich 42%, Nachm ersonenpost„ Setterich 5„„, „..„ Euten 6„„ — chen 1870.— Nr. 84 Zweites Blatt. Freitag 25. März. Gerantwortlicher Redakteur und Verleger P. Kaatzer in Nachen. Das„Echo der Gegenwart“ erscheint täglich und kostet vierteljährlich für Nachen und Burtscheid sowie bei den Königlichen Postämtern in Preußen und dem übrigen Deutschland 1 Thlr. 10 Sar.— Die Insertions=Gebuhren betragen für die Petit-Zeile oder deren Raum 1 Sgr. Insertionen für das„Echo“ besorgen in Berlin: Rudolph Mosse, Haasenstein& Vogler; #ug Cohn& Sohn; Bremen: E. Schlotte; Köln: Adolph Baedeker, Wilhelm Grevenz Druck von C. H. Georgi in Nachen Crefeld: Cramer amp; Baum; Düsseldorf: W. de Haen; Frankfurt a..: Haasenstein& Vogler, L. Daube& Cie. und Jaeger'sche Buchhandlung; Haunover: G. Schüssler; Leipzig: Sachse&am# Cie. X. Engler und Eugen Fort; Paris: Havas, Laffite, Bullier& Cie., 8 plage de la dourse; Wien, Basel, samburg: Haasenstein& Vogler. Berlin, 24. März.(Reichstag.) Vor der Tages=Ordnung bespricht Blum(Sachsen) die neuliche Behauptung: Die Darmstädter Zeitung sei ein offizielles Regierungsorgan. Der Bundeskommissar Hofmann(Hessen) repitcirt. Der Antrag Löwe's, bitreffend die Sistirung des Gerichtsverfahrens gegen den Abgeordneten Hirsch, wird angenommen. Es folgt die dritte Lesung des Banknotengesetzes: Delbrück verliest zwei Schreiben der älteren reußischen Regierung, welche die Bildung der greizer Bank, jedoch vor den Verhandlungen des Bundesraths, zugeben. Sybel beantragt Bestreitung des Notenausgabenrechts der greizer Bank. Hennig will das Verbot der greizer Notenausgabe durch den Bundesrath, Braun (Wiesbaden) gesetzliche Ungültigkeits=Erklärung der Noten. Nach langer Debatte, in welcher Bismarck die Annahme eines Amendements wünscht, das Mißbilligung des Verfahrens der reußischen Regierung ausspricht, wird das Amendement Sybel angenommen und die Abstimmung über das ganze Gesetz ausgesetzt. Es folgt die zweite Lesung des Nachdruck=Gesetzes. Man diskutirt gleichzeitig über die Paragraphen 1, 3, 8: Autorenrecht, Erbenrecht und Schutzdauer nach dem Tode. T Berlin, 24. März. Der„Börsen=Courier" berichtet, daß Samstag gegen Mittag ein Russe versucht hat, in die Königlichen Gemächer zu dringen; mit herkulischer Kraft ausgerüstet, hatte er sich schon durch die Lakaien durchgeschlagen, erst im Königlichen Vorzimmer vermochte er verhaftet zu werden. Das Verhör ergab, daß dieser Eindringling gar nichts Verbrecherisches im Schilde führte; trotzdem überlieferte man ihn der russischen Polizei mit der Bitte, darüber zu wachen, daß er nicht mehr in Preußen eindringe. — Die L. C. schreibt zum Verachtungsparagraphen des nenen Strafgesetzbuchs: Der zu einer traurigen Berühmtheit gelangte Haß= und Verachtungsparagraph 101 unseres alten Strafgesetzbuches findet sich in dem neuen Strafgesetzbuch in dem§ 129 wieder. Der Vertreter der Regierungen gesteht selbst die Ungeheuerlichkeiten zu, welche der§ 101 hervorgebracht hat, behauptet aber, der neue Paragraph sei milder und unverfänglicher gefaßt. Wenn man denselben aber nicht mit den Augen des Juristen, sondern mit denen des praktischen Journalisten betrachtet, der nicht blos den§ 101 in Erwägung gezogen, sondern den Gebrauch, der von ihm gemacht ist, Jahre hindurch mit Aufmerksamkeit verfolgt hat, so erscheint diese Verbesserung als eine höchst zweifelhafte. Jetzt soll es nämlich heißen:„Wer erdichtete oder entstellte Thatsachen öffentlich behauptet oder verbreitet, um dadurch Staatseinrichtungen oder Anordnungen der Obrigkeit verächtlich zu machen.“ Was ist„erdichtet“ in den Händen eines geschickten Auslegers, und was gar erst„entstellt?“ Wenn zwei Leute eine und dieselbe Geschichte erzählen, so wird sie jeder anders erzählen, denn jeder hat die Thatsachen etwas anders aufgefaßt, sein Temperament liefert ihm andere Farben für die Darstellung, und seine Weltanschauung läßt ein anderes Urtheil durchschimmern, auch wenn er es noch gar nicht ausspricht. Jeder„entstellt“, denn keine Darstellung kann der Wirklichkeit ganz entsprechen. Was sind„Staatseinrichtungen?“ Was gehört Alles dazu? Ueber dieses Wort sind gerade bei diesem Paragraphen schon Controversen geführt, die Bände füllen könnten. Die Einen beschränken es auf Monarchie und Verfassung, die Anderen dehnen es auf alle Verwaltungseinrichtungen aus, Jemand kann also eine Staatseinrichtung„verächtlich machen“, wenn er einen humoristischen Artikel über die Einrichtung schreibt, daß bei uns das Medizinalwesen dem Kultusministerium, und nicht dem Ministerium des Innern untergeordnet oder angehängt sei. „Anordnungen der Obrigkeit“ und„verächtlich machen“, da hört Alles auf! Sind unter Anordnungen der Obrigkeit nur diejenigen der„zustäudigen“ Behörden verstanden, oder ist jede Willensäußerung irgend eines Beamten, bei irgend einer Gelegenheit eine„Anordnung der Obrigkeit!“ Und gar„verächtlich machen“! Wehe dem Humor und der satirischen Laune, wehe dem Kladderadatsch!“— Der Reichstag hat sich über die Sache noch nicht schlüssig machen können. Die liberale Partei will den Paragraphen streichen und die Vertreter der Regierungen wie die Conservativen(einschließlich des„liberalen“ Abgeordneten Ignaz Bürgers) halten ihn mit einer Hartnäckigkeit aufrecht, die auf schlimme Interpretationen aus diesen Kreisen schließen läßt, wenn er erst Gesetz geworden ist. Freilich bestreiten sie heute jede Möglichkeit der Interpretation, um den schwankenden Theil der Mittelpartei, jene„Liberalen“, die seit 20 Jahren den Schlaf der Gerechten geschlafen zu haben scheinen, da sie von der Interpretation des§ 101 nichts bemerkt haben, für sich zu gewinnen. — Im Bureau des Reichstages lag heute das Original der deutschen Reichsverfassung, welches jüngst von Dr. Jucho dem Reichstage übersendet worden, zur Besichtigung aus und wurde von vielen Seiten in Augenscheiu genommen. Es ist ein stattlicher Foliant in rothem Sammt gebunden und mit schwarz=roth=goldenen Bändern zum Verschluß versehen. Den Deckel ziert ein in Gold gedruckter Reichsadler mit der Umschrift:„Verfassung des deutschen Reiches.“ Die 197 Paragraphen des Gesetzbuches füllen 28 Folioseiten und sind auf Pergamentpapier gedruckt. Dann folgen 13 Seiten mit den Unterschriften der Mitglieder der National=Versammlung. Jedenfalls ist dem Archive des Reichstages mit dem Dokumente eine überaus werthvolle Zuwendung gemacht worden. — In den englischen Hof=Nachrichten liest man:„Der Tod der Gräsin Blücher, geb. Miß Dallas, welcher gestern Morgen nach Windsor gemeldet wurde, hat der Königin und der königl. Familie den tiefsten Schmerz verursacht. Die Gräfin war eine der treuesten und geschätzten Freundinnen der Königin. Der Verlust wird nicht nur von der Königin, sondern auch von der Kronprinzessin von Preußen, welcher die Verstorbene von Herzen zugethan war, als unersetzlich empfunden werden.“ — Die Nachricht, daß unter den beabsichtigten Tarifreduktionen auch eine Ermäßigung der Garnzölle sein solle, hat die Baumwoll=Industrie alarmirt. Nahe an zweihundert Firmen aus allen Theilen Deutschlands, darunter auch solche in Barmen, Köln, Düsseldorf, Duisburg, Münster, Rheydt, u. s. f.(aber nicht z. B. in Crefeld, Elberfeld und Gladbach), sowohl Spinnereien als Webereien, haben eine Eingabe an den Zollbundesrath gerichtet, worin sie im Allgemeinen um Beibehaltung der jetzigen und insbesondere um Erhöhung der auf feinere Waaren gelegten Zölle bitten. Zur Begründung ist beigegeben erstens ein langer wirthschaftsgeschichtlicher Nachweis, weshalb sich die Industrie in England und der Schweiz glücklicher entwickelt habe, als in Deutschland, und zweitens eine Anzahl schutzzöllnerischer Glaubenssätze, die für die Gläubigen recht einleuchtend klingen mögen, mit andern Dogmen aber den Uebelstand theilen, daß, wer eben nicht glaubt, sie gänzlich sinnlos und phrasenhaft findet. So z. B. wird die mehr als kühne Behauptung aufgestellt, Amerika habe sich durch seine hohen Schutzölle so rasch von den Nachwehen des Bürgerkrieges erholt. Die Schweiz hat eine blühende Industrie trotz ihres kleinen und der fremden Konkurrenz geöffneten inneren Maiktes. Deutschlands Industrie kann nur blühen, wenn ihr der innere Markt ausschließlich erhalten wird u. s. f. Ein näherer Nachweis der von einer Zollreduktion zu befürchtenden Gefahren für die Baumwoll=Industrie speziell fehlt gänzlich. Sie wird zwar als augenblicklich leidend hingestellt, aber dieses Schicksal theilt sie mit ihrer mächtigen englischen Rivalin und hat es Welthandels=Conjunkturen, nicht mangelndem Zollschutz zuzuschreiben. Der Antrag auf theilweise Zollerhöhung ist schwerlich ernst gemeint; sonst würde er doch eine allzu starke Abstraktion von dem Möglichen und Erreichbaren verrathen. Er ist wohl uur gestellt, um desto sicherer dem vorab verlangten Minus, der Erhaltung der bestehenden Sätze, Eingang zu verschaffen. Indessen müßten auch dafür concretere Gründe und Thatsachen angeführt werden, wenn es selbst nur auf die gemäßigten Freihändler im Zollparlament, d. h. auf die ausschlaggebende Fraktion wirken sollte. Hannover, 21. März.(Protestantenverein.) Heute Nachmittag fand hier eine Besprechung von Vertretern der Protestantenvereine zu Bremen, Hamburg, Osnabrück, Göttingen, Hannover 2c. statt, deren Zweck die Anbahnung einer engeren Vereinigung der Protestantenvereine Nordwestdeutschlands war. Die Versammelten tauschten ihre Meinungen über eine solche aus und beauftragten dann den hiesigen Vorstand und mit ihm Manchot und Lammers aus Bremen, Spiegel aus Osnabrück mit der Entwerfung eines Organisationsstatuts. Abends hielt Professor Baumgarten aus Rostock in der Marktkirche vor einer aus beiden Geschlechtern gemischten zahlreichen Versammlung einen so belehrenden wie anziehenden, an Inhalt und Form ausgezeichneten Vortrag über die Berechtigung und die Pflichten des Protestantenvereins. Die erstere leitete er aus der Reformbedürftigkeit der Kirche her und wies diese an einem besonderen Beispiele aus der Geschichte des vormaligen Königreichs Hannover nach, aus den letzten Monaten von 1837, in welchem das Staatsgrundge setz von König Ernst August umgestürzt wurde. Ein Zornesund Schmerzensruf ging durch ganz Deutschland über diesen Akt der Willkür und Gewalt, die Sieben in Göttingen prötestirten unter Berufung auf ihren Eid; die aber, welche vor Allem berufen gewesen, für das verletzte heilige Recht ihre Stimme zu erheben, die Lehrer der Theologie und Vertreter des heiligen Amtes, sie schwiegen, damit thatsächlich ihre dankung besiegelnd. Die Ursache ist in der Trennung der Lehre und des Amtes vom Volksleben und in der Aufrichtung einer Steatskirche zu suchen. Der Protestantenverein strebt für die Wiederherstellung einer Volkskirche. Unter den speziellen Pflichten desselben nannte der Redner eine rege Betheiligung an den bevorstehenden Wahlen für das preußische Abgeordnetenhaus, dem die Fragen der religiösen Freiheit und der Freiheit des Unterrichts als wichtigste Verhandlungsgegenstände vorgelegt werden sollen. Stuttgart, 24. März. Die Minister Geßler und Wagner sind auf ihr Ansuchen entlassen und haben das Großkreuz des Kronen=Ordens erhalten. Zum Kriegs=Minister ist der General=Quartiermeister Succao, zum Minister des Innern Staatsrath von Scheurlen ernannt und der KultusMinister wird interimistisch durch den Ministerialrath versehen.— Der Landtag ist vertagt, nachdem der König den Ministern befohlen hat, den Haupt=Finanzetat einer neuen Prüfung Behufs Ersparnisse, namentlich im Kriegs=Departement, zu unterwerfen. gu.... 9. G.3 München, 21. Marz. Die in Iyrem Blarte jüngst erwähnte Aussicht auf die Wiederherstellung der abgebrochenen persönlichen Beziehungen Sr. Maj. des Königs zu den Prinzen der Luitpoldinischen Linie hat sich nunmehr völlig verwirklicht, indem es den eisrigen Bemühungen Ihrer Maj. der Königin Mutter gelungen ist, Se. Maj. den König zur Zurücknahme der gegen die bezeichneten Mitglieder des königlichen Hauses verhängten Hofdispens zu bewegen; der Geueraladjutaut Frhr. v. Laroche hatte den Auftrag, den hochherzigen Entschluß Sr. Maj. des Königs den betheiligten Prinzen zu eröffnen. — Vom Bezirksgericht Schweinfurt wurde heute Abends das Urtheil gegen den katholischen Pfarrer Trunk von Baunach verkündigt. Derselbe wurde wegen Beleidigung 8 Königs und der Königin=Mutter zu 1 Jahr 6 Monaten= fängniß, zu erstehen auf einer Festung, verurtheilt. — Aus Rom erhält das Münchener Pastoralblatt ie längere Correspondenz, worin die Concilberichte der All. n nachstehender Weise beleuchtet werden: In Nr. 61 der Al:# meinen Zeitung vom 2. d. Mts. werden nach einem Berichte eines„Observatoire catholique“ vom 1. April 1866 dem heiligen Vater die Worte in den Mund gelegt:„Ich allein bin trotz meiner Unwürdigkeit der Nachfolge. der Apostel, der Statthalter Jesu Christi; ich allein habe die Mission, das Schifflein Petri zu führen und zu leiten, ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Dabei wird bemerkt, daß die französischen Blätter„Monde“ und„Union“ ebenfalls diese Worte seiner Zeit mitgetheilt haben. Schon beim ersten Anblick ist klar, daß, wenn wirklich ein Zeitungsblatt in dieser Weise berichtet hat, es sich um eine großartige Entstellung oder um ein Mißverständniß oder um eine große Albernheit handelt. Denn so kann der h. Vater nicht sprechen, so hat er nicht gesprochen. Eine solche Sprache wäre nicht blos unwahr, sondern selbst blasphemisch. Wer kann es also wagen, sie dem h. Vater in den Mund zu legen? Nur ein unwissender und einfältiger oder ein boshafter Mensch kann dieses thun. Welches Prädikat der Korrespondent der„Allg. dient, das überlassen wir unsern Lesern zu entscheiden. Das Pastoralblatt forschte nach, wie es sich mit obengenannten dem h. Vater in den Mund gelegten Worten verhalte und kam zu folgendem Resnltat: Der„Monde“ berichtel in seiner edition semiquotidienne vom 24. März 1866 mit der ausdrücklichen Bemerkung, daß er diesen Bericht der„Union“ entnommen, an die er von Rom aus unterm 17. März desselben Jahres gerichtet war, über eine Audienz, welche der h. Vater mehreren Fremden miteinander gewährt hat, und die Worte, die er dabei gesprochen hat. Da nun finden sich folgende Sätze:„Ich verurtheile hier aufs Neue, wie ich schon feierlich in meiner Eigenschaft als freilich unwürdiger Stellvertreter Jesu Christi beklagt und verurtheilt habe, die Beraubungen, die wachsende Unsittlichkeit, den Haß gegen die Religion. Aber obwohl ich sie beklage und verurtheile, so vergesse ich doch nicht die Worte desjenigen, dessen Stellvertreter ich bin... Betet für diese irregeleiteten Menschen, deren Irrthümer ihr nicht theilt. Ihr seid wahrhaftig die Schüler desjenigen, der gesagt hat:„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Da die„Allg. Zeitung“ ausdrücklich sagt, daß„Monde“. und„Union“ die von ihr mitgetheilten Aeußerungen des hl. Vaters ebenfalls berichtet, da außer dem so eben citirten Texte aus jener Zeit kein anderer ähnlich lautender in den beiden Blättern sich findet, da vielmehr einzelne Worte, und gerade die eigentlich incriminirte Stelle wie sie in der„Allg. Zeitung“ gegeben war, in dem angeführten Berichte uns begegnen, so kann kein Zweifel mehr bestehen, daß der von der „Allg. Zeitung“ gebrachte Text nur eine Fälschung des vorstehenden ächten Textes ist. Angesichts dieser Fälschung aber fragen wir:„Wo herrscht der Geist der Lüge?(So das M. Pastoralbl.) — Die Auctorität und Popularität des Fürsten Karl von Rumänien muß sehr tief gesunken sein, sonst würde man gegen ihn nicht den Exfürsten I. A. Cusa ausgespielt haben. Am 24. Februar 1866 war dieser angeblich wegen Verschwendung und Willkürlichkeit mit Scham und Spott verjagt worden,— und nach kaum vier Jahren wählt ihn ein Bezirk in die Kammer der Abgeordneten, legitimirt diese seine Wahl, verliest der Präsident das ablehnende Schreiben, hört die Kammer dasselbe mit augenscheinlicher Bewegung an und läßt sich den Passus gefallen, in welchem der Exfürst seine Freude bezeugt, daß„das Land in seiner Unabhängigkeit es verstanden hat dem Haß und der Blindheit der Leidenschaften Gerechtigkeit entgegenzusetzen.“ Kaum minder verletzend für den Fürsten Karl war die Reduktion der für die Kosten seiner Hochzeitreise an den Rhein geforderten 37,000 Lei(Franken) auf 20,000; denn bei einer verhältnißmäßig so unbedeutenden Summe und dem Zweck der Reise kann der Stand der Staatsfinanzen keineswegs in Betracht kommen. Dieser ist allerdings ein betrübter: das Deficit für 1870 beträgt 29½ Mill., die schwebende Schuld 42 Mill., und darum soll sich nun auch mänien einer Steuererhöhung unterziehen, da selbst durch das stcengste Sparsystem der Finanznoth nicht augenblicklich, sondern nur im Laufe mehrerer Jahre abgeholfen werden kann. Der Berliner Banquier Strousberg scheint durch seine Eisenbahn=Operationen in Rumänien die Verlegenheiten des Fürsten nicht wenig zu vermehren. — Der Fürst von Montenegro, welcher bereits den russischen St. Annen=Orden besitzt, hat jetzt auch den AlexanderOrden erhalten. Rom, 23. März. Eine schriftliche Antwort des Papstes ist nach Paris abgegangen. Das Concil beräth seit dem Wiederbeginne der General=Congregationen das Schema über die heterodoxen Philosophien. Die dritte öffentliche Sitzung, worin dos Resultat dieser Berathung promulgirt werden soll, wird nicht vor Ostermontag stattfinden.(K. Z) 23. März. Der Brief des Kaisers, der Prozeß in Tours, die neue Arbeitseinstellung im Creuzot bilden die Ereignisse des Tages. Im Creuzot stellt sich diesmal die Wühlerei zu politisch=sozialistischen Zwecken ganz nackt heraus. Die Arbeiter zeigten sich am Samstag bei der Auszahlung vergnügt und zufrieden und am Montag traten sie ihre Arbeit zu gewohnter Stunde an. Da wurde plötzlich um 11 Uhr von drei Individuen, die als Agitatoren bekannt sind, in der Grube St. Paul verbreitet, in Paris sei die Republik proklamirt. Die Arbeiter verließen hier, wie bald auch in der Grube St. Peter, die Arbeit. Abends 6 Uhr stieg nur etwa die Hälfte wie sonst zur Grube:„Da in Paris die Republik erklärt ist, brauchen wir nicht mehr zu arbeiten!“ entgegneten die Arbeiter den Werkführern, die sie antrieben, zur Arbeit zu gehen. Morgens 6 Uhr fehlten bei dem Wechsel der Arbeiter in der einen Grube 240 Mann, in den andern Gruben wurde gearbeitet. Als die Wühler das sahen, etwa 50 Mann stark, durchzogen sie die Gruben, um die Einstellung der Arbeit zu erzwingen. Als sie in den Schmieden und Bauwerkstätten dieselben Versuche machten, wurden sie mit Nachdruck von den Arbeitern zurückgewiesen. Gestern Abend beim Wechsel blieben die Grubenarbeiter aus. Der Haupt=Agitator ist derselbe Assy, der als Colporteur der Marseillaise und Agent Rocheforts überall herum schleicht und Unheil schürt. 24. März. Im gesetzgebenden Körper vertheidigte gestern der Kriegsminister in längerer Rede die gegenwärtigen Heereseinrichtungen(Mobilgarde und Kaisergarde) gegenüber dem Antrag Keratry's auf Reform des Rekrutirungsfystems, welcher verworsen wurde. Der Minister äußerte, es sei sein Metier, stets auf den Ausbruch eines Kriegs vorbereitet zu sein; er halte aber die Politik des Kabinets füh sehr friedfertig. T Tours, 24. März. Bei Eröffnung der Sitzung erklärt Zeuge Terrien, Polizeikommissar, wie er nach dem Vorfall den Prinzen gesehen und die Spuren eines Schlages konstatirte. Auch habe der Prinz ihm gesagt, man habe ihn geschlagen. Viele Limonadiers und eine Menge Restaurateurs sagen aus, daß Victor Noir vielfache Streitigkeiten bei ihnen angeregt habe und sich wiederholt bei ihnen gestritten habe. Der Prinz bestätigt entschieden, daß er von dem Pistol Fonvielle's gleichzeitig bedroht ward, als er von Victor Noir geschlagen wurde. Delafalle, Oberst außer Dienst, hat gehört, daß in einem Caféhaus gesagt ward:„Noir wird wohl jene Gelegenheit nicht unbenutzt gelassen haben, um einem Bonaparte auf's Maul zu schlagen. Stadtverordneten=Versammlung zu Aachen am 8. Februar 1870. Anwesend: Herr Ober=Bürgermeister Contzen, als Vorsitzender, die beiden beig. Bürgermeister Herren Dahmen und Graf von Nellessen, sowie die Herren: Boehlen, Commerzienrath Cassalette, Cazin, Esser, Franoux, van Gülpen, Freiherr von Geyr, Dr. Hahn, Hoyer, Justizrath Jungblutb, Mayer, Monheim, Neumann, Rumpen, Schervier, Sommer, Uhle und Zurhelle. Entschuldigt die Herren: Hofrath Brüggemann, Erasmus, von Guaita, Kesselkaul, Lingens, Menghius, Dr. Müller, Nacken, Dr. Roderburg und Startz Das Protokoll der letzten Sitzung vom 1. d. Mts. wurde verlesen, genehmigt und vollzogen. Hr. Bürgermeister Dahmen trug außer der Tages=Ordnung vor: Durch Verfügung der Königlichen Regierung vom 21. v. M. I. Nr. 23 F. sei der Stadtverwältung ein Miniserial=Reskript vem 13. v. Mts. IV. Nr. 291 abschriftlich zugegangen, gemäß welchem der Eichungs=Inspektor seinen Sitz in Köln erhalten, das bisher für Rechnung des Fiskus verwaltete hiesige Eichungs=Amt vom 1. Januar c. ab als aufgelöst erklärt und an dessen Stelle das Eichgeschäft, von gedachtem Zeitpunkte ab, für Rechnung der Stadtgemeinde ausgeführt wird Da bei der Einrichtung dieses Instituts wenigstens für den Anfang viele Fragen, sowohl in technischer wie in finanzieller Beziehung zu erledigen sein werden, so bitte er, ihm durch ein Comité assistiren zu lassen, als dessen Mitglieder er, außer den bei der Königlichen Eichungs=Kommission fungirenden Herren Esser und Startz, den Herrn Monheim vorschlage. Die Versammlung genehmnigte diesen Vorschlag einstimmig. Der Herr Vorsitzende: Von der in der Sitzung der Stadtverordneten=Versammlung vom 27. Dezember 1869 beschlossenen, an das hohe Haus der Abgeordneten gerichteten Petition gegen die Ausführung beschränkender Bestimmungen bezüglich der geistlichen Gesellschaften habe er dem gegenwärtig in Rom weilenden Herrn Erzbischof von Köln, den Herren Bischöfen von Mainz und Paderborn einen Abdruck pr. Kreuzband zugeschickt. Die beiden erstgedachten Herren hätten ihn beauftragt, dem Gemeinderathe ihren Dank auszusprechen, was den Beweis liefere, daß die vom Gemeinderathe gethanen Schritte bei den genannten Kirchenfürsten gebührende Anerkennung gefunden hätten. Herr Justizrath Jungbluth machte die Mittheilung, daß der Rheinische Appellhef zu Könn die Seitens der Königlichen Regierung eingelegte Berufung verworfen und das Urtheil des hiesigen Königl. Landgerichtes, wodurch die gegen die Stadt auf Rückerstattung der seit dem Jahre 1850 den pensionitten hiesigen Polizei-Beamten gezahlten und auf Uebernahme künftig zu zahlender Pensionen eingeleitete Klage abgewiesen worden, bestätigt habe. Sodann habe der Rheinische Appellhof die von dem Mineralwasser=Fabrikanten Joisten eingelegte Berufung verworsen und das beim hiesigen Königlichen Landgerichte zu Gunsten der Stadt gegen denselben auf Beseitigung seiner Mineralwasser-Trinkbuden von städtischem Eigenthum ergangene Urtheil bestätigt, ungeachtet früher von der Königlichen Polizeibehörde gegen die von der Stadt ergriffenen Maßregeln geltend gemacht worden, daß nicht die Stadt, sondern sie über die Aufstellung oder Entfernung solcher Buden zu bestimmen habe. Es gibt dies Veranlassung, künftig darauf zu halten, daß die polizeilichen Schranken gehörig observirt werden. Dem Schulamts=Aspiranten Hubert Imbert wurde für die während der Zeit vom 1. Dezember v. J. bis 15. Januar c. stattgefundene Vertretung des erkrankten Lehrers Viktor an der Knadenfreischule zu St Jakob eine Remuneration von monatlich 8 Thlr., und dem Aspiranten Joh. Schulze, welcher den erkrankten Lehrer Jansen an der Knabenzahlschule zu St. Peter vom 28. Dezember v. I bis 10. Januar c vertreten hat, eine solche in gleicher Höhe bewilligt. Die Versammlung war damit einverstanden, daß dem bisherigen Bewohner des auf dem Hofe sub Nr. 9 gelegenen, Seitens der Stadt von der Armen-Verwaltungs=Kommission bis zum 1. April c. angemietheten Hauses, welcher dasselbe nach Fertigstellung seines Hauses in der Körbergasse, vom Oktober v. J. ab, nur noch theilweise benutzt, gegen eine monatliche Miethe von 8 Thlr. bie inel. März c. belassen werde. Die Position 1 der heutigen Tages=Ordnung:„Abänderung eines Alignements“ wurde wegen mangelnder Aufklärung bis zur nächsten Sitzung vertagt. Herr Rumpen, Referent über die folgende Position, trug vor: Gemäß notatiellem Vertrage vom 28. November 1845 ist den Erbauern der Suermondtstraße, jetzigen Harskampstraße, Gebr. Suermondt und Hansen die Verpflichtung auferlegt worden, in der Nähe des Rundplatzes eine Baustelle zur Errichtung eines Spritzenhauses und eine solche zu einem Erhebungs=Lokal der Marktstands Gebühren der Stadt disponibel zu halten und ist diese Verpflichtung auf den jetzigen Eigenthümer des Terrains, den Bau=Unternehmer H. N. Schauff übergegangen. Letzterer hat wiederholt beantragt, ihn von dieser Verpflichtung durch Annahme anderer, in der Wespienstraße gelegener Baustellen zu entlasten. Der Gemeinderath ist auf diesen Vorschlag nicht eingegangen. 2c. Schauff, welcher Behufs Erbreiterung der Adalbertsbergstraße von seinem an der Ecke der Wespien- und der Adalbertsbergstraße gelegenen Eigenthume 2 43/100 Quadratruthen abzutreten hat, macht nunmehr durch Eingabe vom 15. v. Mts. den Vorschlag, auf eine Vergütung für dieses, im Alignementswege abzutretende Terrain zu verzichten, wenn die Stadt ihn von der Verpflichtung entlaste, zu den angegebenen Zwecken zwei Baustellen herzugeben, deren Größe im Ganzen auf 1 73/100 Quadratruthen festgestellt ist. Das Bau Comité trägt Bedenken, auf die Baustelle zur Errichtung eines Spritzenhauses zu verzichten, weil die Entfernungen der übrigen Speitzenhäuser von dem dortigen Viertel zu groß seien, wohingegen das Finanz=Comité auf den Vorschlag des 2c. Schauff, als im Interesse der Stadt liegend, einzugehen befürwortet, nachdem der Oberst der Feuerwehr die in dem Protokolle der Feuer-Polizei=Kommission vom 16 September 1868 niedergelegte Erklärung, daß zur Reservirung des freglichen Platzes zum Bau eines Spritzenhauses kein Grund vorliege, in der vor wenigen Tagen stattgesundenen Sitzung der Kommission wiederholt hat. Herr Esser: Er könne dem Gutachten der Feuer=PolizeiKommission in diesem Theile nicht beipflichten, sondern erachte es für Bedürfniß, auch in diesem Stadttheile ein Spritzenhaus zu bauen, da es bei entstehendem Brande zu lange währe, ebe eine der übrigen, weit davon entfernt stehenden Spritzen zur Stelle wäre. Der Herr Vorsitzende berichtete üder die von dem Obersten der Feuerwehr Herrn Lochner getroffenen Einrichtungen, nach welchen die Mannschaften von je zwei Kompagnien in drei, in verschiedenen Stadtvierteln gelegenen Häusern zusammen wohnen, die Spritzen und sonstigen Feuerlöschgerätbe dort untergebracht und somit nicht allein der Bau eines neuen Speitzenhauses, sondern auch viele andere Spritzenhäuser vor der Hand#berflüssig sind. Herr Cazin glaubt auch, daß der Bau eines Spritzenhauses kein Bedürfniß set, da nicht weit von der Harskampstraße entfernt, am Gasborn, ein Spritzenhaus sich befinde und deshalb der Vorschlag des Petenten nicht beanstandet zu werden brauche. Herr Esser wünschte, daß man die Sache mit mehr Vorsicht behandle und man nicht auf etwas ohne Weiteres verzichte, was sich später vielleicht als großes Bedürfniß berausstellen könnte. Die durch Herrn Lochner und wahrscheinlich auf seine eigenen Kosten getroffenen Arrangements seien gewiß anerkennenswerth, ob aber das Institut, wenn es nicht mehr in der Hand des Herrn Lochner liege, von seinem Nachfolger mit derselben Liedhaberei und demselben Eifer in seinen heutigen Einrichtungen fortverwaltet würde, sei eine andere Frage. Herr Dr. Hahn hält es auch für bedenklich, an, ein ganz neues Projekt hin, von dem man nicht wisse, des Herrn Lochner mit derselben Energie dasselbe beibehalten und ausführen zichten, für dessen Reservirung Gründe bab:.„„„„ GehMsug Herr Monheim: Das in Rede stehende Staotviertel gewinne auf ein ob der Nachfolger und demselben Eifer werde, auf einen Platz zu verdas Bau=Comité seine guten nur nach Adalbertsthor hin an Ausdehnung. Zweckmäßiger wäre es daher, wenn man dort ein Terrain zum Bau eines Spritzenhauses in Aussicht nehtne, was nicht so viel kosten würde, wie eine Baustelle am Suermondt-Rundplatze. Herr Franoux: Man könne die Anordnungen des Herrn Lochner, die sich nicht nur als eine Verbesserung für die Jetztzeit zeigten, sondern auch auf die Dauer von guter Wirkung sein würden, nur dankbar anerkennen. Die Concentrirung der Löschmannschaften sei ein Bedürfniß gewesen, indem früher bei jedem Brandausbruche sämmtliche Kompagnien mit ihren Spritzen allarmirt wurden und das Versammeln des ganzen Corps an der Brandstätte der Löscharbeit nur hinderlich gewesen sei. Jetzt würden bei einem Brande vorläufig nur 2 Kompagnien alla mirt und mit 2 Spritzen mehr geleistet, als früher mit allen. Ene Baustelle zu einem Spritzenhause zu reserviren, wäre unnöt#ig, weshalb man auf den gemachten Vorschlag des 2c. Schauff eingehen könne. Der Herr Vortzende brachte hierauf zuerst die Frage zur Abstimmung: Ob an dem Suermondt=Platze eine Baustelle zu einem Spritzenhause reservirt werden soll? Diese Frage wurk: mit 18 Stimmen gegen 3 bejahende verneint. Die zweiie Frage: Ob der beantragte Terrain= ustausch stattfinden soll, ohne daß dem 2c. Schauff die Differenz des Flächeninhalts vergütet werde? wurde einstimmig bejadt. Herr Rumpen referirte: Die hiesige Karls=Gesellschaft siellt vor, daß aus dem frühern von dem Bruch'schen Hause, auf dessen Terrain jetzt das Karlshaus erbaut werde, ein Kanal in den städtischen Hauptkanal des Kapuzinergrabens führe der beim Abbruch der früheren Gebäude zerstött worden und den man in seinem früheren Zustande wiederherzustellen beabsichtize. Eine durch das städtische Bau=Amt vorgenommene Untersuchung habe die Richtigkeit der Angabe ergeben Die Karls=Gesellschaft bezwecke nun einen zweiten tiefer zu legenden Kanal Behufs Abführung des Kellerwassers zu erbauen und demselben die auf vorliegendem Plaue rothpunktirte, von A über v. v. nach B führende Richtung zu geben. Das Bau=Comité hat gegen die Benutzung des bestehenden, direkt in den Kanal des Kapuzinergrabens mündenden Kanals nichts zu erinnern gefunden, schlägt jedoch für den zweiten auf dem Theaterplatz in den Paubach einzumündenden Kanal eine andere, mit dem bestehenden Hauptkanal ungefähr parallel laufende Richtung vor, nämlich von A nach C, wie solche mit Bleilinie in dem Plane angegeben ist unter dem Vorbehalt, daß diese KanalArbeiten unter Leitung des Stadtbauamtes ausgeführt und bei v. v. Vergatterungen zum Reinigen des Kanals angebracht werden Das Ban=Comité beantragt ferner, daß die EinmündungsGebühren durch den Gemeinderath festgestellt werden und hält mit Rücksicht auf die auf eine starke Frequenz berechneten Bauten des Karlshauses den Betrag von 100 Thlr. für angemessen. Das Finanz-Comité hat sich mit diesem Vorschlage einverstanden erklärt Herr Dr. Hahn führte aus, daß der neue Kanal nur zur Abführung von Kellerwasser angelegt werde, die Frequenz des Karlshauses hiermit nichts zu thun habe, weshalb die Einmündungs=Gebühren mithin nicht nach der Frequenz zu bemessen seien. Herr Rumpen und Herr Esser entgegneten bierauf, daß das Bau=Comité von der Ansicht ausgegangen, daß nach Fertigstellung des Karlshauses die Stadt keine Controle über die Benutzungsart des Kanals habe. Herr Neumann: Die Fefürchtung, daß der zweite Kanal anders als in angegebener Weise benutzt werde, sei wohl grundlos, da der bestehende Kanal ausreichende Dimensionen habe und dem Zweck zur Ableitung der Latrinenstoffe vollständig genüge. Herr Bochlen: Wenn der Kanal=Anlage die Konzession zur Ableitung von Latrinen ertheilt werde, dann habe die Stadt das nicht zu verweigern. Er halte es indeß nicht für richtig, daß man rücksichtlich der Einmündungs=Gebühr einen zur Ableitung von Kellerwasser bestimmten Kanal wie Kanäle zur Aufnahme von Lutrinenstoffen behandle. Herr van Gülpen: Bei Ventilirung dieser Frage habe man außer Acht gelassen, daß er als Paubach-Konzessionär die Verpflichtung habe, den Paubach von seinem Fabrik=Etablissement bis zur Wirichsdongardstraße reinigen zu lassen und er müsse sich einer Anlage widersetzen, durch welche ihm seine Verpflichtung erschwert werde. Herr Rumpen bemerkte, daß Herr van Gülpen nicht besugt sei, gegen die Kanal=Anlage zu protestiren Wenn ihm sein Recht geschmälert werde, was er in jedem einzelnen Falle zu beweisen habe, Könne er den Rechtsweg betreten. Herr Justizrath Jungbluth fügte noch hinzu, daß bei vorliegender Frage der Gemeinderath doch wohl kein Privat=Interesse zu vertreten habe. Nach demnächst geschlossener Berathung wurde die Frage: Ob den Erbauern des Karlshauses unter den vom Bau=Comité vorgeschlagenen Bedingungen die nachgesuchte Einmündung gestattet werde? mit 18 Stimmen bejaht. Drei Mitglieder hatten sich der Abstimmung enthalten Die weitere Frage: Ob für die Kanal=Einmündung eine Retribution von 100 Thlr. gezahlt werden soll? wurde von 11 Mitgliedern bejaht, von 7 verneint. Drei Mitglieder hatten sich der Abstimmung enthalten (Schluß folgt) Von Kaisern, Königen und Volk gebraucht, von den ersten ärztlichen Autoritäten als heilbringend anerkannt, sind die Johann Hoff'schen Malzseifen zur Stärkung des Körpers allen anderen Fabrikaten vorzuziehen.— Die Malzkräuter=Bäder= seife wirkt ungemein kräftigend, die Malzkräuter=Toilettenseife entfernt, längere Zeit angewendet, Flechten, Sommersprossen, Hautprickeln und macht spröde und aufgesprungene Haut wieder gut. Dr. Stark, k. Stabsarzt in Loslau.— Und ferner: Bei gichtischen und rheumatischen Leiden wirkt die Hoff'sche Malzkräuter=Bäderseife stets mit gutem Erfolge. Dr. Weinschenk, Oberarzt in Stelp.— Cern will ich Ihrer Fabrikate, deren Nutzen von Stimmberechtigten anerkannt ist, eingedenk sein und solche am Krankenbett anwenden. Dr. A. A. Jeitteles, Professor der Medicin in Olmütz. Civilstand der Stadt Aachen. Geburten. 18. März. Maria Elisabeth Gercrud Deutschen, Königstraße.— Heinrich Eduard Brücs, Schildstr. 20. März. Mechtildis Willems, Gasb.— Kath. Jock, Kockerell.— Jakob Joseph Nols, Sandkaul.— Peter Joseph Hubert Aloys Salm, Rehmplatz.— Elisabeth Josephina Prickartz, Rosgasse.— Jos. Imbert, Rosstr. 21. März. Maria Ida Hub. Beckers, Templergr.— Cornelius Moll, Borngasse.— Johann Gutenrath, Königstr. Heinrich Bündgens, Vennstr.— Aloys Hub. Uelhof, Jakobstr. Johann Leonard Joseph Führen, Kleinmarschierstr.— Joh. Jos Getz, Adalbertstr.— Maria Theresia Sibylla Hubertina Josephina Kreiner, Hartmannstr.— Ferdinand Wilhelm Tewes, Marienpl.— Joseph Jungschläger, Pontstraße.— Barbara Heidecker, Rosstr. Isabella Emanuel, Rosgasse. Agnes Jünger, vor Jakobsthor. Sterbefälle. 18. März. Wilhelm Michael Hubert Stockem, 3., Ottostr.—Heinrich Schulze, 80., Wespienstr.— Ein todtgeborner Knabe.— Wilhelmine Both, 17., Mariahilfstr. 20. März. Peter Joseph Bredol, 3., Vaelserstraße. Joseph Klinkenberg, 10., Rosstraße. 21. März. Anna Marg. Rossum, geb. Willekens, 60 ., Wilhelmstr.— Hubertina Plum, 43., Alexanderstraße. Anna Kath. Poschen, 29., Mariahilf=Spital.— Peter Wilh. Heinr. Brusten, 26., Pontsteinweg.— Bernard Winkler, 59 J, vor Pontthor.— Maria Hubertina Ther. Scholl, geb. Goussen, 31., Peterstr.— Elisabeth Geulen, geb. Helter, 38., Adalbertstr.— Wilhelm Brüßler, 71., Pontstraße. 22. März.(Schlußcourse.) Gold, höchster Cours 112½, niedrigster 112 1/4, Schluß=Cours 112½. Wechsel, London, i. G. 108½.—20er Bonds pr. 1882 109 7. pr. 1885 109 1, 10—40er Bonds pr. 1904 105 ¼. Illinois=Eisenbahn 140. Erie=Bahn 24 7/8. Baumwolle 23. Petroleum 26 ¼4. Berlin, 41 Staats-Anl. v. 1857 Oenerr. Papier=Rente Oesterr. Silber=Rente Oesterr. 1860er Loose 5% Italien. Rente Amer. 1882er Sts.=Anl. Hessische Ludw..=A. Oberschl. Lit. A und C Darmst. Bank=Aktien Preußische Bank=Antheile Köln=Minden. V. Em. 5% St=Anleihe v. 1859 Preußische St.=Sch.=Sch Preußische Pr=Anl v. 55 Bayer. Prämien=Anl Oesterr 250=Gld.=L. Oesterr Credit=Loose Oesterr 1864er Loose Russ 1862er Anleihe Nachen=Mastr. Eisenb.=A Berlin=Anhalt. Eisenb.=A Berlin=Potsd.=Magd 24. März.(Schlußcourse.) 93½ Berg.=Märk..=A. 125½ 50¼ Köln=Mindener=A. 123 ¾ 59½ Oesterr.=Franz..=A. 219 80 Rheinische Eisenbahn=A. 114%/8 55⅞ Südöst. Staatsb.(Lomb.) 135¼ 96 Oesterr. Credit=Aktien 159¼ 133½ Ludwigshafen=Bexbach 170 170 Rhein=Nahebahn=Aktien 23%8 131½ Berliner Hand.=Gesellsch 137 134 Darmstädter Zettelbank 104 81 Disconto=Comm=Aktien 137 101 8 Genfer Credit=Aktien 22¾ 78½ Hörder Hütten=Aktien 118 7/8 116½ Luxemburger Bank=Aktien 123½ 105½ Magdeburger Feuer=Vers. 881 74½ Phönix, Brgw.=Aktien 189 89¼ Bergisch=Mark. 3 1/2% Pr 77 65⅞ Berg.=Märk. 4½ Pr. VI S 88 85¾ Bergisch=Märkische(Nordb.) 98¾ 39¼ Köln=Mindener IV Emiss 80% 180: a Südöst. Pr.=A(Lomb) 251 193 Rhein. 4½8 Pr. v 99 89½ Handels=Nachrichten. Köln, 24 März.(Amtliche Notirungen der Wechselmäkler. Industrie=Actien. Paris kurz " 2 M. Antw., rüssel London tur; " 3 M. Hamburg kurz " 2 M 81 9/10 G 2 M. 8 1 1/12 G Augsburg kurz 815/10 B„ 2 M. .26 B Wien kurz .24% bz„ 2 M. 152 B Leipzig 2 M. 151% B 57 C 56.22 C 85 5/10 G 85 G 82% B 81⅞ B 991.10 C Euch Clara=Verein. Dienstag den 29. d. M. ist wegen der Mission keine Conferenz Geegenscherine, Seidene von Thlr. 2. 15 und höher, Alpacca„„ 1. 10 Zanella„„ 2.—„ sowte Kinderschirme empfiehlt in großer Auswahl und solider Waare Heinr. Jos. Kahr, Damengraben 12. Zu vermiethen Unterhaus, zur Gastwirthschaft geeignet, am Baelserthor. Ecke der Promenade u. Vaelserstraße, mit geräumigem Keller nebst allen Bequemlichkeiten; ebenfalls erste und zweite Etage zu vermiethen Auskunst Marschier= und JesuitenstraßenEcke 24 und 2. 4391. Annonce. Ein in allen Arbeiteu erfahrener Kupferarbeiter sucht in einer hiesigen Fabrik Stelle. Ausk. Judengasse 21. Ein erfahrener Buchbinder=Gehülfe gesucht von Karl Savelsberg. Eie Wohnung an stille Leute zu vermiethen: Ausk. Alexanderstraße 51 Ein Dienstmädchen gesucht: Kleinmarschierstraße 33. 4358. Eine gebildete Person gesetzten Alters, welche im Nähen und Bügeln erfahren ist, wird für ein größe. es Geschäst gesucht. Ausk. in der Exped. Auktions-Lokal von Jatob Heute Freitag Fortsetzung der Taprren=Anttien, worauf besonders Bauunternehmer aufmerksam gemacht werden. Russische Sardinen eben eine frische Sendung eingetroffen in ganzen und halben Fäßchen zu 1½ Thlr., feinste Sardellen per Psd. sowie in kleinen Fäßchen, süße Bückinge zu 4, 5, 6 bis 7 Psg. per Stück, süßen Laberdan zu 3 Sgr., im Ganzen zu 2½ Sgr. und billiger, feinste holl. Häringe 12 Sgr. per Dutzend, füße Apselsinen zu 10 und 12 Sgr. und Citronen zu 8 bis 10 Sgr. per Dutzend, süße Pflaumen zu 2½ und 3 Sgr. per Pfd., Katharina=Pflaumen zu 3 Sgr. 8 Pfg per Psd, gutkochende Erbsen 28 Pfg., Bohnen 32 Pfg. per Maß, Linsen 28 Pfg. per Pfd., mehrere Sorten Käse empfiehlt J. J. Kleyntjens, Markt 48. Echo der.genwart Jahrgang 1861, vom 1. Januar bis 1. Juli, wird zu kaufen gesucht. Von wem, sagt die Exped. 4376 Ein junger Mann, welcher das Flatiren der Tuchleisten gründlich versteht, sucht Stelle. Auskunft in der Exped. Frischen 40 frische Ostender unausgenommene Schellfische 5 Sgr., Kabeljau 10 Sgr., Seetongen 12 Sgr., Schellfische vom Nordfang 3 Sgr, Kabeljau 5 Sgr., süße Bückinge 6 Pfg., seine boll. Häringe 12 Sgr. per Dtd., ungesalzenen neuen Laberdan 3½ Sgr., Titterlinge 3 Sgr., Rhein=Aale, große lebende Karpfen und Backsische, Schleien, Hechte, AstrachanKaviar, frische russ. Sardinen, per Fäßchen, 10 Pfd. schwer, 35 Sgr, feine Sardellen, Sardines à Thuile 9 Sgr. per Büchse, große frische Muscheln 2 Sgr. per 100 Stück,(echten alten holl. Käse 8 Sgr. per Pfd.), verschiedene andere Sorten seine Käse empfiehlt Friedrich Fischmackt, Ecke der Klostergasse Nr. 10. Todes=Anzeige. Gestern Abend entschlief nach längerer Krankheit, mit den Heilsmitteln der Kirche versehen, unser gestebter Bruder. Jean Rust, im Alter von 58 Jahren. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Nachen und Paris, den 24. März 1870. Die Beeidigung wird Samstag den 26. d. M, Vormittags 9 Uhr, stattfinden. Sterbehaus: Pontstraße 74. Petroleum in Philadelphia 26. Zucker, Hav. Nr. 12 9⅞ Zink, Waizenmehl, extra.30. schles. in Gold 6⅛. Wien, 22. März.(Schlußcourse.) Papier=Rente 61.50. Silber=Rente 71.40. National=Bank 723.00. Credit=Aktien 288.20. Nordbahn=Aktien 218.50. Böhmische Westbahn 233.00. Staatsbahn 389.00. Lombard. Eisenbahn 244.30. Credit=Loose 163 00. 1860er Loose 97.90. 1864er Loose 119.75. Galizier 240.80. London 124.10. Hamburg 91.75. Paris 49.20. Silber 121.25. Preuß. Kassen=Anw..82. Napoleonsd'or.88. Fest. 100 Stück frische Seetongen von 1 bis 2 Pfd., Kabeljau, Schellfische, russischen Kaviar, lebende Karpfen, echte Backfische, Muscheln, süße Bückinge, neuen ungesalzenen Laberdau, Hechte, frische Backsische 4 gr. per Pid., feinste Sardellen empfiehlt Nikolas Jansen, Fischmarkt 7. Es es dem Allmächtigen gesallen, unsein theuren Vater, J. J. Horbach, nach kurzem Krankenleiden, in Folge eines Hirnschlages, zeitig gestärkt durch den Empfang der heil. Sterbesakramente, von hier abzurufen. Vaels, den 23. März 1870. Die Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet statt am Montag den 28. März, Morgens ½9 Uhr, und gleich darauf die feierlichen Exequien, wozu Verwandte und Freunde hierdurch eingeladen werden. 4377. Ein militärfreier junger Mann, Sekundaner, kautionsfähig bis zur Höhe von 2000 Thlr, welcher bereits einige Jahre als Kassirer in Verwaltungsdiensten fungirt und der französischen Sprache vollständig, der englischen theilweise mächtig ist, sucht entsprechende Stellung in einem größern Etablissement. Beste Referenzen Off. unter A Z 333 bes die Exped Ein Mädchen für alle Hausarbeit gesucht: Kleinmarschierstraße 24. Daselbst vor einiger Zeit ein Regenschirm stehen geblieben. 4388. Zwei junge Mädchen nach Verviers in ein Putzgeschäft gesucht. Ansk. Comphausbadstr. 29. Bei der Ziehung 3. Klasse Kgl. Klassen=Lotterie fielen nach Nachen folgende Gewinne: Freunden und Bekannten hiermit die Trauer=Anzeige, daß es dem Allmächtigen gefallen hat, unsere theure Mutter-, Schwiegerund Großmutter, Frau Wwe. Kath Milcher, geb. Portallé, am 23.., Abends 8 Uhr, zu sich zu rusen. Sie starb an den Folgen einer Unterleibskrankheit, sanst u. gottergeben, wiederholt gestärkt mit den Heilsmitteln der kath Kirche. Um Fille Theilnahme bitten Friedrich Milcher, Louise Milcher, geb. Bertant. Die Beerdigung findet Samstag den 26.., Nachmittags 2 Uhr, statt. Sterbehaus: Kockerellstraße 16. 4371. Handels=Gericht. Unter Nr. 2852 des Firmen=Registers wurde heute eingetragen, daß der zu Düren wohnende Kaufmann Emmerich Joseph Klostermann daselbst ein Handelsgeschäft unter der Firma: Jos. Klostermann führt Aachen, den 23. März 1870 Kgl. Handelsgerichts=Sekretatiat. Unter Nr. 2853 des Firmen=Registers wurde heute eingetragen, daß der zu Aachen wohnende Kaufmann Constanz Perlia daselbst ein Handelsgeschäst unter der Firma: Constanz Perlia führt. Nachen, den 24. März 1870. Kgl. Handelsgerichts-Sekretariat. Gerichtlicher Vertauf. Am Montag den 28. März d. I, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Markte zu Nachen: Ein Kleiderschrank, ein Glasschrank, eine Kommode, ein Kanapee, eine zweischläfrige Bettlade, ein Spiegel, ein Wasserpott 2c., durch den unterschriebenen Gerichtsvollzieher gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. S Gerichtlicher Verkauf. Am Dienstag den 29. März d., Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Markte zu Aachen: Ein Küchentisch, eine Anrichte, ein Ladentisch, ein Waaren= und ein Kleiderschrank, Blumen, Blumenkränze, Fantasiefedern, bunte Bänder, Taschentücher, Kragen, Futtergas, Strohhüte, ein Tafelklavier, Spiegel, ein Sekretär, Stühle, Tische, Bettladen, ein Säulenofen und sonstige Gegenstände, durch den unterschriebenen Gerichtsvollzieher gesen gleich kaare Zahlung versteigert wirden. Gerichtlicher Vertauf. Am Samstag, den 26. März 1870, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem öffentlichen Markte zu Aachen gegen baare Zahlung versteigert werden: Tische, Stühle, 1 Schreibpult, 1 Copirpresse, 1 Ofen, Küchengeräthe 2c. Tollhausen, Gerichtsvollzieher. Ein braves Dienstmädchen gesucht, welches jetzt oder zum 1. April eintreten kann: Kapuzinergraben 24/1. Die Strohhur Huolin von Jos. Bcauricux, befindet sich von heute ab Münsterplatz 2 am Dem an der Krämerstraße) und empfiehlt ein reich assortirtes Lager in Herren=, Damen- und Kinder Hüten; gleichzeitig empfiehlt derselbe sich im Waschen und Umändern alter Stroh= und Fälzhüte nach den neuesten Facons. 4367. Prestons unauslöschlich Leinwand Dinte Timmermans=Arnolt, Großkölnstr. 72. Butarester Pramien= Anleihe. Die resp. Inhaber der bei uns gekauften Interime=Scheine ersuchen wir, uns diese Behufs Umtausch gegen Original=Loose längstens bis zum 30. c. gefl. einzuhändigen Flörsheim& N. Bruch. Eine Partie Holsteiner und Brabanter Schweine stehen zum Verkauf bei Wwe. Thelen, Pontstr. 38. 4370. Ein Fabrikschreiner gesucht: Wilhelmstraße 42. 4363. Ein junger ordentlicher Mann sucht in Burtscheid bei einer anständigen Familie Kost und Logis. 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Ausk. in der Exped. P. Kaatzer's Buchhandlung zu Nachen ist vorräthig: Die im Gebiete des Norddeutschen Bundes. Dargestellt und aus den Materialien erläutert von R. Weinhagen, Dr. jur. Fünf Bogen. Preis 8 Sgr. Nr. 20 der Kölnischen Zeitung enthält die folgende Recension aus der Feder der bedeutendsten Mitglieder des KölneBarreau: Das mit dem 1. Januar d. J. im Ge, biete des Norddeutschen Bundes mit Ang, nahme der Hohenzollern'schen Lande in Kraft getretene Gesetz vom 10. Juni 1869 in Betreff der Wechselstempelsteuer bietet bei seiner Anwendung im praktischen Leben manch Zweifel und Schwierigkeiten dar. Um ein vollständiges Verständniß des Gesetzes und eine genügende Sicherheit in der Handhabung desselben zu gewinnen, ist ein Zurück. gehen auf die Quellen, namentlich auf die frühere preußische Wechselstempelgesetzgebung und die sich daran anschließende Judikatur. auf die Verhandlungen im Reichstage und auf die Ausführungs=Verordnung des Bundesraths vom 13. Dezember v.., sowie auf die Anweisung des Finanzministers vom 19. Dezember 1869 unbedingt erforderlich. Herr Dr. Weinhagen hat in der vorliegenden Schrift unter sorgfältiger Benutzung der Quellen eine klare und erschöpfende Darstellung des in Rede stehenden Gesetzer geliefert. Der Verfasser hat folgende Fragen mit großer Gründlichkeit und Schärfe erörtert und beantwortet: I. Welche Schriftstücke unterliegen dem Wechselstempel? II. Welche Papiere sind nach dem Bundesgesetze vom 10. Juni 1869 als steuerfrei zu erachten? III. Wie viel beträgt die Steuer? IV. Wie hat die Entrichtung der Steuer zu erfolgen? V. In welchen Fällen kann die Rückerstattung der entrichteten Steuer verlangt werden? VI. Wer hastet für die Entrichtung der Steuer? VII. Welche Behörden und Beamte haben die Verpflichtung, die Entrichtung der Steuer zu überwachen? VIII. Mit welchen Strafen sind Zuwiderhandlungen gegen das Gesetz bedroht und wie erfolgt die Festsetzung derselben? Hieran schließt sich der Text des Gesetzes nebst erläuternden Aumerkungen, dann Abdrücke der verschiedenen Ausführungs=Verordnungen und vier Reduktions=Tabellen an. Das Buch ist für jeden Kaufmann ein unentbehrliches Hülfemittel für das Verständniß und die Ausführung des Gesetzes. Aber auch für die mit der Ueberwachung des Stempelgesetzes beauftragten Behörden, insbesondere für die Angestellten der Steuerbehörde, für die mit einer richterlichen oder Polizeigewalt betrauten Staatsund Kommunalbeamten, sowie für die zur Aufnahme von Wechselprotesten berufenen Rechtsanwalte, Notarien und Gerichtsvollzieher bietet die Arbeit des Verfassers die Mittel, sich in ungewöhnlichen und schwierigen Fällen mit Leichtigkeit und Sicherheit orientiren und zurechtfinden zu können. Ueberdies empfiehlt sich die vorliegende Schrift durch Handlichkeit für den Gebrauch, sowie durch ihren billigen Preis. 5 Wir versenden obige Schrift portofrei nach vorheriger fraukirter Einsendung des Preises. Aachen. P. Kaatzer's Buchhandlung. Dem Fräulein Mariechen H. in der Heinrichs-Allee zu ihrem heutigem Namenstage die herzlichsten Glückwünsche!! liebe Dich in Gett und Gott in Dir, Wo Du auch bist, Du bist bei mir. Je mehr ich din vereint mit Gott dem Herrn, Je mehr mit Dir, und wärst Du noch so sern. 8