Nachen. Das Echo der Gegenwart rscheint täglich und kostet für drei Stempel 1 Thlr. 10 Sgr. Inserate werden mit 1 Sgr. die oder deren Raum berechnet. 1866. AusgabInsiertonen führ des Echo der Gegenwart besorgen in Köln: A. Baedecker u. W. Greven: Bonn: A. Heuro; Düsseldorf: C. Klingen; Berlin, Hamburg, Frankfurt a.., Wien u. Basel: Haasenstein Vogler; Paris: Nauchey, Lafßte-Salller& Oie 9 Place de la bourse. C. Donnerstag 6. September. Abonnement für den Monat September Nachen und Burtscheid 15 Sgr. Paris, 3. Sept. Kein Zweifel, es muß Ergend eine neue Fraze in der hohen Politik aufetzucht sein, die neue Hebel und Schrauben zu Ehrer Beseitigung auffordert. Die plötzliche Ab#eise des Grafen v. d. Goltz nach Berlin, die Enennung des Marquis de Moustier zum Min des Auswärtigen, die abermalige Berufung jedetti's nach Paris beweisen dies. Welches nun dieses neue diplomatische X oder)? „Patrie“ versichert eine Berliner Depesche, eines der Motive zur Reise des Grafen p. d. Goltz die sächsische Angelegenheit sei, die dieser Tage in ernste Behandlung genommen berden solle. Es handele sich darum, die Würde ner sächsischen Regierung mit der Stellung, elche die übrigen Staaten des Nordbundes ein#nehmen, in Harmonie zu bringen. Außerdem #iomme es darauf an, sich in Berlin über die Beiehungen Preußens zu den benachbarten Mächzu entscheiden, und werde besonders das Veriliniß zu Frankreich in Erwägung genommen Averden. Indeß dieses Verhältniß ist an sich höchst ##infach. Entweder ist Frankreich bescheiden, so Avird es mit Deutschland in bestem Vernehmen #lleiben, oder es ist unbescheiden und stellt AnAforderungen, so wird es den Krieg haben. Diese Vietztere Eventualität ist nun aber durch den Nneuesten Ministerwechsel ganz unzweifelhaft zu#ückgestellt. Die Drouyn'sche Kompensations## entsrrach, wie ich stets versichert habe, Anicht im mindesten den modernen Grundsätzen Ddes Kaisers und war ein offenbar orleanistischer Rückfall des Ministers des Auswärtigen, für woen der Kaiser vielleicht Indemnität ertheilt Thätte, wenn dadurch ein Erfolg erzielt worden wäre, dessen Mißerfolg aber auf sich zu nehmen, Napoleon 11I. nicht im mindesten geneigt sein #tonnte. Sobald daher bei Benedettt's erster Keise nach Paris der Kaiser in Uebereinstimmung Auit Rouher, Fould und Lavalette die Drouyn'sche kolitik entschieden aufgegeben und die BeneAuti'schen Grundsätze auf's neue sanktionirt ###te, war es Drouyn's Obliegenheit, seine De#ission anzubieten, deren Annahme von Seiten es Kaisers nicht zweifelhaft sein konnte. Die frage war nur, durch wen der Geopferte ersetzt Averden sollte. Drei Kaudidaten für den vakanten Posten standen zur Hand: Benedetti, Thouvenel ###nd Lavalette. Benedetti, als spezieller RepräAsentant der kaiserlichen Politik, hatte die erste #nwartschaft. Allein der Kaiser mochte einesWcheils, wie ich gestern schon bemerkt habe, ein so zanz offenes und schroffes Umlegen seiner PoAütik nicht zweckmäßig finden und anderntheils uch wohl den in die deutschen Verhältnisse so #ief eingeweihten Diplomaten auf seinem Berliuer Posten nicht für entbehrlich achten. So schien die Drouya'sche Erbschaft am natürlichsten auf # khouvenel zu fallen, an den Viele dachten. Ich sire jetzt, daß in der That nur der schwankende besundheitszustand dieses Staatsmannes der Grund war, warum er nicht an Drouyn's Stelle #estellt wurde. Nun hätte als Dritter Herr v. Laralette eintreten können. Allein dann mußte für dessen Portefenille des Innern wieder ein neuer Träger gesucht werden, was wohl auch seine Schwierigkeiten hatte. Da sich nun gerade in diesen Tagen der Deliberation über den rechten Stellvertreter Drouyn's die oriental. Frage so gewaltig herandrängte, so fiel des Kaisers Blick zanz naturgemäß auf seinen Vertreter in Konstantinopel, Marquis de Moustier, und durch eine jener raschen und glücklichen Inspirationen, Aus Berlin. — Ein junges Brautpaar, der Rittergutsbesitzer v. S. und Fräul. Helene., besichtigten ir einigen Tagen in der Dorotheenstraße einen vitschaftuichen Nachlaß, über welchen am Montag und die folgenden Tage Auktion abgehalten werden sollte. Unter allen Herrlichkeiten, welche #is zu sehen waren, befand sich auch eine Stutz#e, welche durch ihre alterthümliche Form, durch ihre prächtige Ausstattung die Bewmderung des jungen Paares erregte. Schweisend entfernten sich Beide, der Bräutigam gelodte sich im Stillen, die Uhr auf der Auktion burch einen Agenten für seine Braut ankaufen Mlassen, sie möge kosten, wus sie wolle. Es burde ihm auch ein zuverlässiger Mann empfohlen, wichem er die Ermächtigung ertheilte, bis auf Flhundert Thaler auf die Uhr zu bieten. Am Sennug Vormittag fand sich der Agent auf der Auktion pünktlich ein, die Uhr kam unter den Dammer und wurde auf diese von einem fremden Rann 50 Thlr. angeboten. Unser bestallter käufer ließ sich aber hierdurch nicht einschüchtern, er dot gleich 100 Thlr. und so schraubten sich die Beiden, zur Verwunderung und Gelächter Aler Anwesenden, bis 500 Thlr. in die Höhe; em Fremden, welcher noch 50 Thlr. überbot, ürde endlich die Uhr zugeschlagen. Als der kaufer seine Uhr bezahlt hatte, mußte er noch ga ai, schedenfrohe Wort, daß die Uhr höchstens ##r. werth sei 2c., vernehmen, doch derselbe vigw sie keines Blickes und verließ triumphiund das Zimmer. Als Herr v. S. Abends in zurückkehrte, erblickte er in seinem welche Napoleon III. eigen sind, wählte er eben jenen Staatsmann als den„Mann der Situation". Der Marquis de Moustier war der Nachfolger des Marquis de Lavalette auf dem türkischen Botschafterposten; ein homo udrus von noch unverbrauchtem Talent. Im Jahre 1849 wurde er vom Doubs=Departement in die Kammer gewählt, wo seine energische Haltung gegen die Männer der extremen Parteien Aufsehen erregte. Seine diplomatische Karrière datirt vom Jahre 1853. Zu jener Zeit hatte Frankreich noch keinen Botschafter in Berlin, und so wurde der Marquis als bevollmächtigter Minister dahin gesandt. Seine Dienste, die er auf diesem Posten leistete, die Geschicklichkeit, mit der er mehrere delikate Missionen ausführte, lenkten die Aufmerksamkeit des Kaisers auf seine Person. Herr de Moustier ist also ganz ein Mann der Napoleonischen Schule, und mit den deutschen Verhältnissen nicht nur durch eigene Praxis, sondern so zu sagen auch durch Tradition vertraut, da schon sein Vater unter dem Konsulat und Kaiserreich von 1800 bis 1812 als ausgezeichneter Diplomat wir tige Missionen in Dresden, Baden und Stuttgart erfüllt hatte. Es ist also gar kein Zweisel, daß wir von nun ab eine unverfälschte Napoleonische Politik in den Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland werden hervortreten sehen. Und daß diese Politik nicht auf eine Entzweiung, sondern auf eine Allianz mit Deutschland gerichtet ist, davon bin ich fest überzeugt, und um so fester, je weniger ich zweifele, daß die orientalische Krisis in vollem Anzuge ist, und die vielfachen Keime der Differenz zwischen russischen und westeuropäischen Interessen gewaltig emportreiben wird. Für Alles, was in nächster Zeit diplomatisch verhandelt und abgemacht wird, dürfte der Orient Angel= und Zielpunkt sein. Dies ist natürlich für Nord=Deutschland ein höchst günstiger Umstand, da es, ohne selbst direkt interessirt zu sein, zwischen den am meisten interessirten Mächten, Rußland und Frankreich, mitten inne liegt und daher bei jedem eventuellen Konflikt dieser Gegner eine entscheidende Rolle spielen kann. Beide, Rußland und Frankreich, haben daher in nächster Zeit alle Ursache, sich gute Beziehungen zu Deutschland und Preußen zu sichern, und so dürfen wir wohl annehmen, daß Napoleon darauf aus ist, Rußland in dieser Hinsicht zuvorzukommen. Wer weiß, ob aus dem Kompensations=Ferderer nicht bald ein Kompensations=Bieter wird. Ob nun aber die Forderungen oder die Anerbietungen des Versuchers gefährlicher sind, das ist eine Frage, die ich dem weitern Nachdenken und der nahenden Zukunst überlassen will. Ueber den Ministerwechsel sprechen sich die Blätter bis jetzt noch sehr zurückhaltend und unbestimmt aus, oder gestehen geradezu ein, daß ihnen zur Beurtheilung der Gründe, die den Kaiser„zu seinem lebhaften Bedauern nöthigen“ konnten, die Entlassung„eines so einsichtsvollen und seiner Person und Dynastie so ergebenen Staatsmannes" anzunehmen, vorläufig das Verständniß abgeht. Selbst die„France“, welche dem zurückgetretenen Minister am nächsten stand, hofft nur mit der Zeit die Tragweite und die Konsequenzen der in der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten eingetretenen Modifikationen kennen zu lernen. Der„Moniteur“ zeigt in seinem Bülletin an, daß das Berliner Kabinet in Unterhandlung mit dem Kurfürsten von Hessen und dem Herzog von Nassau steht, um diese beiden Souveräne zur freiwilligen Abdankung zu vermögen. In diesem Falle würde ihnen pceußischerseits der Besitz ihres Hausvermögens zugesichert. Der Moniteur spricht die Ansicht aus, daß Preußen zu einer neuen Anleihe(75 Mill. Frcs.) sich genöthigt sehen werde.(K. Bl.) — Ueber die Veranlassung zu der Demission des Herrn Drouyn de Lhuys vernimmt die „Ind. belge“, derselbe habe sich in diesen letzteren Zeiten mit seinen Kollegen, namentlich den Herren Rouher, Fould und Lavalette, in MeinungsVerschiedenheit in Betreff der dem Berliner Kabinette gegenüber zu befolgenden Politik befunden; es sei dadurch ein Antagonismus entstanden, welcher ihm nicht mehr eine völlige AktionsFreiheit in der Leitung seines Departements gelassen, und dem er ein Ende machen zu müssen glaubte, indem er den Kaiser ersuchte, ihn seiner Funktionen zu entheben. Es ist positiv, daß die Herren Rouher, Fould und Lavalette vornehmlich die Meidung einer Störung der freundlichen B ziehungen mit Preußen unter den dermaligen Verhältnissen befürworteten. Dem Demissions= Gesuche des Herrn Drouyn de Lhuys wurde in den für ihn huldvollsten Ausdrücken entsprochen. — Der Florentiner Korrespondent der „Debats“ meldet unter dem 20. August: Italien ist jetzt eine einige und unabhängige Nation. Von nun an muß seine Politik eine andere werden; die fixe Idee der letzten Jahre muß verschwinden, um den Ideen der inneren Entwicklung und Reform Platz zu machen, welche das Leben der Nationen bilden. Die Regierung scheint die Armee auf unter hunderttausend Mann reduziren zu wollen. In der That ist diese Zahl auch mehr als hinreichend. Italien bedarf nur einiger Garnisonen in den Festungen und einiger Bataillone zur Vernichtung des Räuberwesens. Letzteres, dem jetzt jede politische Anregung abgeht, wird sogar durch eine gute Polizei und einige Gendarmen schnell beseitigt werden können. Für das, was man die innere Ordnung nennt, ist die Armee in Italien beinahe nutzlos. Eine sehr geringe öffentliche Macht ist für ganz unvorhergesehene Fälie ausreichend, und da man mit Niemandem mehr Krieg führen will, so kann man ernstlich an die Entwaffnung gehen. Das Nämliche ist mit der Marine der Fall. Die wahre Macht Italiens zur See muß in seiner Handelsmarine gesucht werden, die sich unter dem Sporn des Friedbens und der Freiheit von selbst entwickeln wird. Man kann daher einer glücklichen und ruhigen Zukunft entgegensehen, vorausgesetzt, daß die Leidenschaften der Menschen nicht alle Berechnungen umwerfen, und daß die Minister sich der Größe ihrer Aufgabe gewachsen zeigen. Die Kammer wird aufgelöst werden, sobald der Frieden unterzeichnet ist. — Im Interesse des Benediktiner=Ordens haben viele französische Gelehrte folgendes Schreiben an König Viktor Emanuel gerichtet, dessen Wortlant„Idök tan.“ nach einer Korrespondenz aus Paris vom 24. August mittheilt: „Euer Majestät! In einem kürzlich veröffentlichten Gesetze werden die geistlichen Orden aufgehoben, und ihre Güter als Staatsgüter erklärt. Unter diesen Orden ist auch jener des heiligen Benedikt; wenn dieses Gesetz in seinem vollen Umfange in Kraft tritt, dann werden die Benediktiner aus ihren alten Klöstern verjagt, und die geschichtlichen Schätze, von vielen gelehrten Generationen gesammelt, zerstreut werden. Vermöge unserer Studien dazu berufen, die von dem Benediktiner=Orden geleisteten hervorragenden Verdienste gehörig zu würdigen, können wir nur mit betrübten Herzen sehen, daß dieses Gesetz die Reste eines jede Achtung verdienenden Ordens mit seiner Vernichtung berroht, einen Orden, der einer der glänzendsten wissenschaftlichen Zierden der Gegenwart ist. Ohne daß das erwähnte Gesetz übertreten wird, und wenn auch die OrdensZimmer die Uhr, welche auf einer schönen Konsole aufgestellt war. Schön, sagte er, mein Käufer hat doch Wort gehalten, wie wird sich meine Braut freuen, wenn ich ihr morgen ein Geschenk damit mache. Am andern Vormittag besuchte er seine Braut und deren Mutter, welche ihn, da er durchaus keine freudige Erregung verrieth, im Laufe des Gespräches fragten: ob er gestern Abeno nichts Besonderes in seinem Zimmer bemerkt habe? Als Herr v. S. eine verneinende Antwort gab, wurde seine Braut plötzlich roth und brach dann in ein lautes Weinen aus. Der junge Mann, welcher sich vergebliche Mühe gab, den Grund ihrer Traurigkeit zu erfahren, wurde durch den Boten gestört, welchem er befohlen hatte, ihm die Uhr in zwei Stunden nachzubringen. Herr v. S. machte die saubere Umhüllung ab und trat zu seiner Braut, um ihr das Geschenk zu überreichen. Beim Anblicke der Uhr sahen sich Mutter und Tochter starr an, und brachen sodann in ein so lautes Klagen aus, eine solche Kränkung, ihr Geschenk wieder zurückzugeben, wäre unerhört 2c. 2c. Genug es kam bald zur Verständigung, die Braut hatte die Uhr, welche man vielleicht für 50 Thlr. kaufen konnte, durch ihren Agenten bis zu 550 in die Höhe geschraubt. Die Versöhnung wurde schnell geschlossen und man belachte das theure Vergnügen. — Man schreibt aus Berlin: Ein unbekannter, bereits bejahrter Herr, der seinem Aeußern und Benehmen nach den gebildeten und aufgeklärten Ständen angehört, besuchte geraume Zeit hindurch eine Restauration, um dort bei einem Glase Bier die Zeitungen zu lesen. Der Zufall hatte es gewollt, daß dieser Gast in den ersten Tagen seines Besuches stets ein Seidel, dessen Deckel die Zahl 13 trug, erhalten hatte und jedesmal hatte er dann unter Zeichen lebhafter Unruhe dem Kellner das Glas zurückgegeben und um ein anderes Seidel gebeten. Der Kellner kannte daher diese Eigenthümlichkeit und sorgte dafür, daß das Seidel Nr. 13 dem Gast nicht wieder vorgesetzt wurde. In der vergangenen Woche war dieser Kellner jedoch einen Tag beurlaubt und wurde durch einen andern vertreten, der weder den Gast noch dessen Abscheu vor der Zahl 13 kannte. Der Zufall spielt nun oft wunderlich, wie daraus hervorgeht, daß der Herr von diesem Kellner abermals das Seidel Nr. 13 erhielt. Der Gast erbleichte. als er das verpönte Glas vor sich sah: er holte seine Börse hervor, bezahlte das Bier und schwankte von dannen, ohne auch nur einen Tropfen zu trinken. Da er darauf mehrere Tage hindurch nicht wieder erschien, so wurden der Kellner und die übrigen Stammgäste bedenklich, man beschloß, sich nach seinem Befinden zu erkundigen, und gelang es denn auch, seine Wohnung zu ermitteln. Hier war er freilich nicht mehr, denn seine Ruhestätte war schon seit einigen Tagen— der Kirchhof. Wie man vermutbet, hatte der Anblick des verhängnißvollen Seidels ihn derart erschreckt, daß er, wahrscheinlich schon Krankheits=Dispositionen in sich tragend, von der Cholera ergriffen und wenige Stunden später ein Opfer dieser Seuche geworden war.— Es gibt übrigens mehr solche güter mit dem Staatseigenthume vereinigt werden, kann die Regierung den Benediktinern gestatten, daß sie in ihren Klöstern verbleiben, ihre Sammlungen brhalten, und ihre Arbeiten entweder mit Hülfe des Staates, oder anderen von dem Orden eröffgeten Mitteln fortsetzen. Die Rezierung kann diese Bewilligung leicht zugestehen, und wir sind der Ansicht, daß wir ohne Kühnheit diese Bitte im Interesse der Wissenschaft an Eure Majestät richten können, da in Italien wie überall die wissenschaftlichen Interessen von den nationalen unzertrennlich sind. Wenn Euer Majestät jedoch nicht gesonnen sind, diese Bewilligung allen Benediktinerklöstern zu gewähren, so würden wir bitten, dieselbe den namhaftesten. insbesonderes dem Kloster in Monte cassino zu ertheilen, und zwar um so mehr, da für diese ihr Jahrhunderte hindurch bewährter Ruf spricht. Wir hoffen, daß Euer Majestät diese unsere ungewöhnliche Bitte entschuldigen werde. Wir vergessen nicht, daß wir als Franzosen für italienische Klöster plaidiren, das Band der Wissenschaften ist aber ein gemeinsames, dieses kennt weder Alpen noch Pyrenäen.“ Diese Bitte möge erfolgreich oder erfolglos sein, jedenfalls gereicht sie den französischen Gelehrten zur Ehre, die es verstehen, Freunde der Wissenschaft und Klöster zu sein. Haus der Abgeordneten. Berlin, 3. September. Präsident: v. Forckenbeck. Eröffnung 10½ Uhr. Am Ministertische: v. d. Heydt, v. Selchow und Regierungs=Kommissarien Mölle und Wollny(Die Tribünen sind mäßig besetzt.) Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen publizirt der Präsident das Resultat der heute vorgenommenen Wahl der Kommission für das Pensionsgesetz. Es sind gewählt die Abgeordneten: von Wedell, Triacca, v. Kardorff, Harkort, v. Selchow(Glogan), Stavenhagen(Stellvertreter des Vorsitzenden), von Köller(Schriftführer). Dr. Hummel, Cornely(Stellvertreter des Schriftführers), Frhr. v. Unruh-Bomst, Dr. v. Bunsen, von Knobelsdorff=Brenkenhoff, von Bonin(Vorsitzender) und Schultze=Westhof. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Auf derselben steht die Fortsetzung der Berathung über die Indemnitäts=Vorlage. Der erste Redner ist der Abgeordnete Achenbach. Derselbe erklärt, daß er mit den Ausführungen des Abgeordneten Michaelis übereinstimme. Sei jeder Faktor der Gesetzgebung sich seiner schweren Pflichten bewußt, so werde das allgemeine Vertrauen sehr erheblich gestärkt. Die Gegner der Vorlage mögen mit ihm den frohen, frischen Weg des Fortschritts wandeln.(Heiterkeit.) Es wehe gegenwärtig ein srischer Wind durch die Welt!(Heiterkeit.) Wollen Sie(zur Linken) im Hintergrunde bleiben und nicht Theil nehmen an den Werken, welche die Nation gegenwärtig schafft? Freilich die großen Ereignisse sind wider ihren Willen geschehen: sine wiber ihren Willen gescheyen, Sie haben sich als Eckstein geglaubt und sind von der Nation bereits verworfen.(Bravo) Das ist allerdings keine angenehme Situation.— Wenn man die Redner des feindlichen Lagers hört, so erinnert Ihre Lage an den Zustand der Reichsarmee.(Heiterkeit.) Ich beschwöre Sie, zeben Sie ihren Widerspruch gegen die Vorlage auf, vereinigen Sie sich mit uns auf dem neuen gewonnenen Boden der Verhältnisse. (Bravo rechts, Zischen links.) Abg. v. Hoverbeck: Er erkenne die jüngsten großen Erfolge unserer Armee gewiß an, aber er sei entfernt von einer Machtanbetung, welche über die äußeren Erfolge die inneren Freiheiten opfert. Preußen wäre verloren, wenn es lange auf einem solchen Wege wandle.(Bravo.) Der Ton der Rede des Herrn Minister=Präsidenten sei ein versöhnlicher gewesen; auch er wolle versuchen, so versöhnlich als möglich zu sprechen. Der Minister=Präsident habe von einem Friedensschluß gesprochen, darum handle es sich aber nicht. Es werde vielmehr gefordert eine Befreiung von der Verantwortlichkeit, von der Strafbarkeit für Verletzungen der Verfassung. Der Ministerpräsident habe gesagt, er glaube nicht, daß bei einer Anklage das Ministerium verurtheilt werden würde. Das sei allerdings richtig, denn die Stellen beim Obertribunal würden von einem der Angeklagten besetzt und wenn dies nicht ausreichen sollte, so gebe es auch noch wunderliche Leute. Wir selbst, erzählt die„Ger.= Ztg.“, zählen unter unseren spezielleren Freunden einen dicken Herrn, welcher, obwohl sonst in jeder Beziehung ein von Aberglauben freier, aufgeklärter und gebildeter Mann, dennoch eine an Idiosynkrasie grenzende Aversion gegen die Zahl 13 hat. Diese geht so weit, daß, wenn ihn zum Beispiel der Zufall in einem Gasthofe in ein Zimmer Nr. 13 führt, sofort seine blühende Gesichtsfarbe verschwindet, eine krankhafte Blässe an deren Stelle triti, ein konvulsivisches Zittern seine sonst sehr strammen Glieder schüttelt und er endlich sogar die Kutscherstube solchem Zimmer vorzieht. Gewiß wunderbar, aber— es muß auch solche Käuze geben! —(Pater Georg Graf von Zeil.) Einem Rekrolog des jüngst verstorbenen Pater Georg Graf von Waldburg=Zeil aus der Gesellschaft Jesu im„Deutschen Volksblatt“ entnehmen wir Folgendes: Graf Georg Ferdinand war am 8. Jänner 1823 auf Schloß Zeil von echt katholischen Eltern geboren, die nichts unterließen, den Geist Jesu Christi und dessen Liebe in das zarte Kindesherz zu pflanzen. Schon frühzeitig wurde der junge Georg zur Erziehung und weiteren Ausbildung den Jesuiten in Freiburg übergeben, und hier in der Einsamkeit, in der Abgeschiedenheit von der Welt gefiel es dem jungen Grafen so sehr, daß er sich schon mit dem 17. Jahre entschloß, Jesuit zu werden. Die Eltern sahen diesen Schritt zwar nicht gern, allein getragen von einer echt christlichen zuverlässige Hülfsarbeiter(Zustimmung links. Obt Oh! Pfuil rechts.) Der Minister=Präsident habe gesagt: Mangel an Muth habe ihm noch Niemand vorzeworfen. Mangel an persönlichem Muth gewiß nicht, aber es gebe noch einen anderen Muth, welcher dem Volke alle Rechte und Freiheiten willig gede und dann von diesem Volke im Innern wie nach Außen unterstützt werde. Diesen Muth vermisse er. (Beifall.) Das, was Schwert und Feder vorübergehend errungen, das wolle er zu einer dauernden Errungenschaft machen, dadurch, daß dem Volke die volle Freiheit und das volle Recht gewährt werde. (Bravo.) Abg. Lasker: Die Regierung solle gegenwärtig um deshalb von den Folgen des budgetlosen Zunandes befreit werden, weil sie eingestehe, sie könne mit der Lückentheorie nicht auskommen. Es gebe drei Wege, dem Zustande abzuhelfen: die Strafe, die Gnade und das Gesetz. Den ersten Weg wolle das Haus nicht, den zweiten könne es nicht gehen, den dritten wolle er beschreiten, weil das Rechtsgefühl des Volkes befriedigt sei. Der Kampf berahte bisher darauf, daß man der Ansicht war, das Volk könne die Lasten nicht tragen, welche der MilitärEiat fordere, doch die Gegenwart zwinge ihn zu gestehen, daß für ihn 40—50 Millionen keine Rolle gespielt hätten, wenn er geahnt, daß die Sache so noch zur Entscheidung kommen würde. Die MilitärOrganisation stehe nicht mehr im Wege, da diese Angelegenheit durch das norddeutsche Parläment erledigt werden würde. Wolle man nur den Kredit, nicht die Indemnität bewilligen, so trete der Kredit an die Stelle des Budgets für 1866 und so stehe man auf dem Boden der Verfassung. Nur durch die Einigkeit könne man zur Freiheit gelaugen. In Staaten, wie England, die keine äußere Gefahr zu fürchten, könne die Freiheit sich ruhig entwickelu, in Deutschland, welches jeden Angenblick äußere Feinde zerfleischen möchten, sei eine große Militärmacht nothwendig. Sei durch diese die Einheit geschaffen, dann sei die Freiheit nicht nur für Preußen, sondert für ganz Deutschland vorhanden. Gewöhrm Sie die Indemnität, so schließt der Redner, demit auf uns nicht das Epigramm Anwendung findet: Einen großen Moment hat das Jahrhundert geboren, aber der große Moment fand nur ein kleines Geschlecht. Abgeordneter Schulz:(Berlin) spricht gegen die Indemnität. Wie habe man 1818 die Kraft des niedergeworfenen Staats zu heben gesucht? Durch Gewährung von Freiheiten, die man dem Volke jetzt emziehen wolle, durch die Freiheit der Kommunen 2c. Untreunbar sei die Verbindung der inneren und äußeren Entwicklung des Staato. Er habe früher bewiesen, daß gerade er von der großen Mission Preußens erfüllt sei. Zur Erreichung dieses Ziels möge man helfen durch Herstellung der Völke rechte und hätte der Herr Minister=Prästvent vor einem Jahre die Hand zum Frieden gebeten,## wäre dies etwas Anderes gewesen und er brauchte jetzt nicht bei der Mainlinie stehen zu bleiben. Minister des Innern Graf Euleuburg: Wenn die Regierung um Indemnität bittet, so ist sie dabei durchdrungen von dem Wunsche nach Emtlastung von einer Verantwortlichkeit und von dem Wunsche nach Friedensschluß. Was den ersten Punkt audetrifft, so kann ich mir wohl erlauben, daran zu erinnern, daß ich vielleicht vor einem Jahre geäußert habe: machen Sie die Militär=Organisation nicht zu dem Punkte, an dem Sie Ihr Budgetrecht probiren wollen, und Sie werden sehen, daß wir nick so sehr weit auseinander gehen. Wir sind uns bewußt gewesen, daß wir eine Formverletzung begangen haben, für welche wir Indemnitcht verlaugen; wir hätten dies schon früher gethan, wenn wir hätten hoffen können, dieselbe zu erlangen. Von Ausang an sind wir uns bewußt gewesen, daß die Machtstellung Preußens einer Rektifizirung bedarf. Allerdings konnte der Herr Minister=Präsident nicht einen solchen Ausgang voraussehen, aber er lebte in unserer Idee, wir waren von einem gewissen Großmachtkitzel ergriffen und wir haben die Gelegenheit gut benutzt.(Bravo.) Die Regierung ist nicht befiegt, sie ist vielmehr stärker als zuvor, und dennoch hat sie die Hand der Versöhnung geboten. Die Zustände im Lande sind nicht so schwarz, als sie geschildert werden. Sie sprechen von kleinlichen Plackereien; ich möchte von nothwendigen Abwehren sprechen. Bewilligen uns die Judemnität und den Kredit, und die wegierung wird morglisch gezwungen sein, sich Ihnen mehr zu nähern. Wir wollen keinen Wassen Killstand; die Zusicherungen, die der Ministerpräsident und ich Ihnen ertheilt, es sollen die Präliminarien für einen“ dauernden Frieden sein(lebhaftes Bravo.)— Ein Antrag auf Schluß der Diskussion wird abgelehnt, und spricht demnächst noch der Abg. von Biucke (Hagen.) Derselbe weist zunächst demr Abgeordurtensinnung, gaben sie endlich ihre Einwilligung undihren elterlichen Segen dazu. Als Rovize verrichtete Georg die niedrigsten Dienste; es wan dem Grafen nicht zu gering, in der Küche#### arbeiten, die Zimmer zu reinigen. Nach Vollendung des Noviziats wurde er nach Rom geschickt. Schon mit 25 Jahren wurdeter 1848 zum Priester geweiht, was bei den Jesuiten eine Ausnahme ist und nur auf Grund wohlgeprüfter Tugend und hinläuglich erreichter Kenntnisse geschieht. In Folge der Revolution mußte er flüchten und kam in ärmlicher Kleidung auf Schloß Zeil an. Mit dem Jahre 1851 begann sein öffentliches Auftreten und seine apostolische Wirksamkeit. Die Länder an den Ufern des Rheinstromes, wie jene der Donau, Sachsen und Franken, Hessen und Pfalz, der Norden wie der Süden sahen seine Hinopferung für das Heil der Seelen. Er hielt nicht weniger als 120 Missionen, deren größere Zahl 15 Tagedauerte, und um einen Begriff von seiner seelsorglichen Wirksamkeit in Köln, wo er 6 Jahre lang thätig war, zu bekommen, brauchen wir nur zu wissen, daß er daselbst in einem einzigen Jahre fast 16,000 gewöhnliche und 800 Generalbeichten hörte, daß er gegen 800 Krankenbesuche mochte, 40 Sterbenden im Todeskampfe beistand und 73 theils größere, theils kleinere Predigten hielt. Obwohl von fürstlicher Abkunft, so wollte Pater Georg doch nicht mehr sein, als jeder seiner Mitbrüder. Nie ließ er etwas zu, was ihn vor denselben hätte auszeichnen können.„Noch vorige Woche,“ so sagte sein Leichenprediger P. Riswyck, sah ich, mit welcher Sorgfalt Pater Georg sein Nr. 245. 1 Schulze(Berlin) die Widersprüche aus seiner heutigen Rede mit dem Programm der Fortschrittspartei nach. Trotzdem die Adresse so einstimmig votirt sei, döre man jetzt wieder geharnischte Reden. Das Land wolle endlich das Ende des Streites, es wolle vorwärts gehen auf dem Gebiete der Thatsachen, das beweise der Umstand, daß es an Stelle der Freunde des Hrn. Schulz; die wirkliche ministerielle Partei im Hause so erbeblich verstärkt habe. Welches Recht gebe man denn mit der Ertbeilung der Indemnität auf? Er sei der Meinung, es wäre die Verfassung durch die Ertbeilung gestärkt.— Die Diekussion wird geschlossen.— Bei der Abstimmung wird§ 1 mit großer Majorität angenommen, § 2 beim Nawensaufruf mit 230 gegen 75 Stimmen,§ 4 und 5 ohne Debatte, dann auch das ganze Gesetz mit überwiegender Majorität. — Die B..=Ztg. schreibt: Wem die stark gewürzten parlamentarischen Gerichte der letzten Sessionen nicht den Geschmack verdorben haben, der wird sich mit uns der einfacheren, aber für jeden Freund des Vaterlandes schmackhafteren Kost erfreuen, die die Verhandlungen der gegenwärtigen Session darbieten. Der Cayennepfeffer, der in den Reden der Mitglieder des Hauses, wie der Minister verschwenderisch angewandt wurde, die Erregtheit und Bitterkeit, die hüben und drüben herrschten, sind verschwunden und von allen Seiten gibt sich das Bestreben kund, einen gemeinschaftlichen Boden zu gedeihlicher Wirksamkeit zu finden. Allerdings gehen die Meinungen über die Wege zu diesem Ziele noch weit auseinander, aber das Streben selbst verbürgt uns seinen Erfolg. Von diesem Gesichtspunkte aus können wir die Divergen; der Meinungen innerhalb der einzelnen Parteien nicht als ein Zeichen des Verfalls unseres parlamentarischen Lebens, sondern als einen erfreulichen Fortschritt ansehen, denn sie zeigt uns, daß es für die Vertreter des Landes ein Höheres gibt als das Partei=Interesse: das Vaterland. Es war vorauszusehen, daß die Berathung über die wichtigste Vorlage der Session, über den GesetzEntwurf betreffend die Indemnität und den Kredit für das laufende Jahr, alle die Gegensätze klar hervortreten lassen würde, die innerhalb des Abgrordnetenhauses vertreten sind, denn die Adresse an den König, obwohl mit an Einstimmigkeit grenzender Majorität angenommen, beruhte lediglich auf einem rein formellen Kompromiß. Allein durch die, nun mit Annahme des von der Regierung gebilligten KommissionsEntwarfes beendeten Verhandlungen, in denen Redner von allen Seiten des Hauses mit Nachdruck ihren Standpunkt vertraten, wehte ein Hauch der Milde und Versöhnlichkeit, wie wir ihn leider seit langer Zeit in den Debatten des Hauses vermißten. Möchte dieser Geist seine dauernde Wohnstatt auf der Tribüne aufschlagen, er verleiht dem parlamentarischen Leben Würde und er allein ermöglicht die Verständigung. Wir erkennen gern und freudig an, daß der Haltung des Grafen Bismarck in dieser Beziehung voller Beifall gezollt werden darf. Wenn irgend Etwas im Stande ist, uns eine Gewähr für die Zukunft, eine Gewähr dafür zu geben, daß die äußeren Erfolge segensreich auch nach innen wirken werden, so ist es diese Haltung des Minister Präsidenten, die den Charakter einer weisen Mäßigung an sich trägt. Möge dieselbe denn ihr: Früchte tragen, damit aus der vorläufig nur formell erfolgten Annäherung auch die Einigkeit in materiellen Fragen erwachsen kann. Das Haus hat der Regierung die Indemnität bewilligt, möge die Regierung dem Hause, dem Linde nun auch ihrerseits diejenigen Zugeständnisse machen, ohne die an eine dauernde Befestigung verfassungsmäßigen Lebens nicht zu denken ist. Welche Wünsche in dieser Beziehung gehegt werden, dafür bieten die Verhandlungen des Abgeordnetenhauses seit den Zeiten der neuen Aera ein schätzbares Material. Was jetzt nach außen hin zu gewinnen ist, das muß nach innen hin verdient werden. — Vom Abgeordneten v. Bonin ist folgende, zahlreich unterstützte Interpellation beim Abgeordnetenhause eingebracht worden:„Die königl. Staats=Regierung hat in den beiden letzten Sessionen des Landtages wiederholt die Erklärung abgegeben, daß sie, in Anerkennung des vorliegenden dringenden Bedürfnisses, einen Gesetzentwurf, betreffend die Natural=Leistungen für die bewaffnete Macht während des Friedensstandes und deren Vergütung, einbringen werde, sobald die umfangreichen Ermittelungen, welche Zimmer kehrte und wie er Alles in demselben reinigte,“ ja, er ging in seiner Demuth so weit, daß er zu einem seiner Freunde sagte:„Lieber Pater! ich muß gestehen, ich kann es gar nicht begreifen, wie die Oberen mich unnützen Menschen auch nur im Hause und im Orden dulden.“ Er ist in der That ein würdiger Sprosse seines großen Uhnherrn Georg von Truchseß, dessen Namen er führte. —(Das Jubiläum des Henkers von Bristol.) Die gewerbreiche Stadt Bristol war in den ersten Tagen des Monats Juni d. J. Zeuge einer ebenso seltsamen als glänzenden Feier, an der sich alle Schichten der dortigen Bevölkerung jeden Alters und Geschlechts in gleicher Weise betheiligten. Der Scharfrichter James Fitz, ein ehrenwerther, korpulenter Herr, zugleich ein Mann von großem Ansehen, der Schrecken aller Gauner, die er nach dem Spruche der weltlichen Gerechtigkeit nunmehr seit 25 Jahren mit anerkennenswerther Geschicklichkeit in's bessere Jenseits befördert hatte, feierte sein 25jähriges Amtsjubiläum. Der hehre Tag wurde in würdiger Weise dadurch eingeleitet, daß der ehrenwerthe Herr James Fitz bei Sonnenaufgang die Mörderin Klara Gagot, die ihren Gatten und ihre Tochter vergiftet hatte, vom Leben in den Tod mit dem Stricke beförderte. Eine zahllose Menschenmenge wohnte diesem schauerlichen Drama bei, in welchem Herr Fitz, wir wissen nicht zum wievielten Male, als Meister in seiner Kunst sich bewährte. Ein donnerndes Cheer der eese r unn ader br aherein anzuerkennen, daß diese Ermittelungen dährend des eben benedetengroßen und glorreichen Krieges nicht haben fortgesetzt und beendet werden können. Dagegen haben die Erfahrungen während dieses Krieges gezeigt, daß auch das Gesetz vom 11. Mai 1851 wegen der Kriegsleistungen und deren Vergütung Bestimmungen enthält, welche theils unpraktisch, theils zweifelhaft sind, und zu einer ebenso ungerechtfertigten als ungleichmäßigen Belastung des Landes führen. Gestützt auf diese Erfahrungen richte ich an die königl. Staats=Regierung die Anfrage: steht bei der brabsichtigten, anderweiten gesetzlichen Regelung der Natural=Leistungen für die bewaffnete Macht während des Friedensstandes, auch die Abänderung des Gesetzes vom 11. Mai 1851 wegen der Kriegsleistungen und deren Vergütung in Aussicht? Berlin, 4. Sept. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Direktor der Hebammen=Lehranstalt zu Danzig, Geh. Sanitätsrath Udr. Fischer und dem bisherigen Regens des bischöflichen PriesterSeminars zu Paderborn, Domkapitular Dr. Schulte, den Rothen Adler=Orden dritter Klasse mit der Schleife, dem Regierungsrath Koppin zu Stargard in Pommern und dem Ober=Steuer= Kontroleur, Steuer= Inspektor Bewersdorf zu Chodziesen den Rothen Adler=Orden vierter Klasse, dem DivisionsAuditeur Justizratb Sander bei der 14. Dirision den Königl. Kronen=Orden dritter Klasse, dem Kreisgerichtsrats Scharff zu Jauer den Königl. Kronen=Orden vierter Klasse und dem Beamten der Synagogen=Gemeinde zu Breslau, Abraham Koppel das Allgemeine Ehrenzeichen; ferner Dem Regierungs= und Baurath Henke zu Marienwerder den Charakter als Geheimer Regierungsrath; sowie Dem praktischen Arzt Dr. I. Cahen in Berlin den Charakter als Sanitätsrath zu verleihen; und Den Kaufmann W. Lawrence in Concepcion zum Konsul daselbst zu ernennen. — Unter den Generalen, welche zum Kommando eines Armeekorps desiguirt sind, nennt man den General=Lientenant v. Goeben. Erledigt ist augenblicklich nur das 6. Armeekorps. — Die Spen. Ztg. schreibt: Das Indemnitätsgesetz ist gestern mit der großen Majorität von 230 gegen 75 Stimmen angenommen worden. Der„innere Konflikt" kann nun der Hauptsache nach als abgeschlossen angesehen werden und die höchst versöhnlichen Erklärungen des Grafen Bismarck wie des Grafen Eulenburg geben uns die Gewißheit, daß es nunmehr allen Parteien möglich sein wird, an dem wahren Fortschritt Preußens zusammenzuwirken. Das war das Ziel, das unser seit vier Jahren ununterbrochenes Drängen zur Verständigung vor sich hatte; es ist erreicht. — Beim Finanzuinister Freiherrn von der Heydt fand, wie bereits gemeldet, Sonntag Mittag, und zwar in der Villa desselben, ein parlamentarisches Diner statt, an welchem alle Fraktionen des Abgeordnetenhauses(mit Ausschluß der äußersten Linken) Theil nahmen. Anwesend waren außer den drei Präsidenten des Hauses die folgenden Herren: Landrath Graf Eulenburg, Minister a. D. v. Bodelschwingh, v. Blankenburg, v. Denzin, v. Vincke(Hagen), v. Vincke(Olbendorf) v. Eynern, Overweg, Twesten, Reichenheim, Röppell, Michaelis(Stettin, v. Bockum=Dolffs. Der Ton bei diesem Diner wird uns als ein sehr ungezwungener geschildert und die Gespräche verdreiteten sich mit großer Offenheit über eine große Anzahl von Fragen der inneren Verwaltung und der auswärtigen Politik. Wenn in Betreff der letzteren eine prinzipielle Differenz irgeno sich bemerkbar machte, auch in Bezug auf die noch vorhandenen Schwierigkeiten eine ziemlich rosige Laune herrschte, so traten doch in Bezug auf manche innere Fragen trotz der animirenden Einflüsse der Tafelfreuden mancherlei Meinungsverschiedenheiten zu Tage, ohne die gesellige Harmonie wesentlich zu tangiren. Jedenfalls wird dieser „ballon’essai“ des Ministers ihn über die herrschenden Stimmungen ziemlich genau unterrichtet haben. gassenden, müßigen Menge lohnte seine Bravour, als er nach gethaner Arbeit, im Vollgefühle erfüllter Pflicht, sich vom Richtplatze unter der üblichen Eskorte, im scharlachenen Auts. kleide entfernte. Alles was Bristol an Berühmtheiten an Geist und Kapital nachwies, hatte sich am Abende des solennen Tages in Fitz Hall, dem reizenden Landhause des greisen Helden vom Stricke, ein Stelldichein gegeben, um diesen zu beglückwünschen, zu betoasten, es wurden lange warme Spreechs gehalten, aus allen Theilen des meerumschlungenen Reiches trafen auf telegraphischem Wege Grüße und Anerkennungs=Adressen ein. Kurz, Herr Fitz hatte an diesem seinem Ehrentage sich so vieler Ehren und Auszeichnungen zu erfreuen, daß er bei einbrechender Nacht mit diesem schönsten Tage seines geplagten Daseins zufrieden sein konnte. Doch der Mensch soll den Tag nicht eher loben, als bis er vorüber ist. Es war eine trübe regnerische Nacht. Herr Fitz, von den Anstrengungen des Tages ermüdet, von den ihm gewordenen Ehren gleichsam erdrückt, wollte sich zur Ruhe begeben, als er, in seinem Schlafzimmer angelangt durch ein unheimliches Geräusch unliebsam erschreckt wurde. Durch das halbgeöffnete Fenster, dessen Aussicht in einen baumreichen Garten gehi, stiegen mittelst einer angelegten Leiter einige handfeste stämmige Kerle mit wilden verzerrten Mienen ein in denen der geübte Blick des Hrn. Fitz nur allzuleicht jenes Gelichter erkannte, an welchem Bristol auch reich ist. Die Gäste des Hru. Fitz, sechs an der Zahl, hatten ihren Sprecher, der in echt englischer — Nach sehr positiven uns zugehenden Nachrichten ist die Reise des Kaisers Napoleon nach Biarritz vollständig aufgegeben. In naturgemäßer Folge davon ist denn auch die beabsichtigte Reise des Ministerpräsidenten Grafen Bis marck für unbestimmte Zeit vertagt. — Die Abberufung des Fürsten Metternich vom Botschafterposten in Paris ist feststehende Thatsache. Als neuer österreichischer Botschafter geht der Graf Esterhazy an den Tuilerienhof, während Fürst Metternich Gesandter in Rom wird. — Dem„Nürnberger Corr.“ wird„vom Main" berichtet:„Die zwischen Berlin und dem Haag schwebenden Verhandlungen über die künftige politische Stellung des Großherzogthums Luxemburg nehmen, wie aus verlässiger Quelle verlautet. eine Wendung, welche keineswegs eine baldige Erledigung erwarten läßt. Der KönigGroßherzog beharrt dabei, alle Vorschläge für einen Anschluß des Großberzogthums an den norddentschen Bund abzulehnen und die Räumung der Festung Luxemburg durch Preußen zu verlangen. Preußen dringt dagegen immer entschiedener auf den Beitritt des Großherzogthums zu dem norddeutschen Bund und weist die Idee einer Räumung der Festung kategorisch zurück.“ — Nach weiteren aus Valentia eingegangenen Telegrammen vom 3. ds. Mts. ist das atlantische Telegraobenkabel von 1865 nicht nur glücklich aufgesischt, sondern auch sofort eingeschleißt worden, wobei sich herausstellte, daß es noch vortrefflich signolisirt. Die Weiterlegung vom Auffischungsort nach Newfoundland, berichten die Telegramme des Great Eastern" noch, geht ohne Störung fort. Es sind diese Meldungen unserer Ansicht nach von immenser Tragweite. Denn einmal können wir nun darauf rechnen, binnen 8 Tagen ein zweites Kabel zwischen Amerika und Europa in Funktion zu sehen, wodurch die Telegraphen=Gesellschaft zu prompterer und billigerer Beförderung der Telegramme in Stand gesetzt wird, dann aber beruhigt das Auffinden des K bels nach Johresfrist in noch betriebsfähigem Zustand uns in hohem Grade über jene Gefahren, denen die Leitung am Meeresgrund ausgesetzt sein konnte. Es ist der bisher noch feblende praktische Beweis geliefert, daß in der unbekannten Tiefe nicht Kräfte wirken, deren Berechnung uns zur Zeit unmöglich ist, und daß überhaupt keine Hindernisse vo walten, deren Einwirkung die Existenzfähigkeit des Kobels in Frage stellen kann. Die Dauer der telegraphischen Verbindung zwischen den beiden Erdtheilen erscheint erst jetzt als vollkommen gesichert. Königsberg, 2. Sept. Nach Beendigung der Gerichtsferien beginnen mit dem Septembei von Neuem die gerichtlichen Termine in Preßprozessen. Vor dem ostpreußischen Tribunale werden am 3. September zwei Preßprozesse verhandelt werden wider den Redakteur Büttner, einer wider!?r. Hasenkamp, einer wider Schultz. am 24. September ein Preßprozeß wider Harkort, einer gegen Ed. Sack, zwei gegen Stobbe einer wider Bornträger. Glogau, 2. Sept. Ein Blatt berichtet, daß österreichische Blätter die Mittheilung enthalten, der in Glogau inhastirte Trautenauer Bürgermeister Dr. Roth wäre in Folge der Haft wahnsinnig geworden. Der hier erscheinende„Niederschl. Anzeiger“ ertlärt heute, in den Stand gesetzt zu sein, diese Nachricht als vollständig erlogen bezeichnen zu können; denn der Genannte befände sich vollkommen wohl und wären ihm auch in der letzten Zeit einige Erleichterungen in der Hast zu Theil geworden.— Seit 14 Tagen haben fast täglich die Eisenbahnzüge eine solche Menge erbeuteter österreichischer Kanonen, Munitions= und Equipagen=Wagen gebracht, daß dieselben in den hiesigen Debots kaum untergebracht werden können. Am Dienstag brachte ein Kommando des Niederschlesischen Pionier= Bataillons Nr. 5 von Königinhof aus einen vollständigen aus 12 Wagen bestehenden Pontontroin, welcher in der Schlacht bei Königgrätz erbeutet worden. Bekanntlich hatten die Oesterreicher auf der Landstraße hinter Sadowa bei ihrer Flucht die auf Wagen ruhenden Kähne im Stiche gelassen, indem sie die davor gespannten Pferde als Ersatz für die erschossenen Artilleriepferde zum Wegschaffen der Kanonen benutzten, parlamentarischer Weise an den ehrenwerthen Fitz ungefähr folgende Rede hielt:„Sie seien zur Begrüßung des erfahrenen und erprobten Scharfrichters bei Nacht gekommen, weil die kostbaren Stunden des Tages von anderen Gästen in Anspruch genommen worden seien, weil sie ferner zu keiner gesetzlich anerkannten Korporation zählen, weil ferner ihre Widersacher sie beharrlich in den Gefühlen aufrichtiger Sympathien und Loyalitäts=Ausdrücken behindern. Herr Fitz habe sich um die Menschheit hoch verdient gemacht durch sein Wirken; die Ehre des Standes, dem sie(die Gauner) angehörten, gebiete diese Anerkennung; denn, wenn er auch so monchem ihrer guten Freunde den Weg in's Jenseits angebahnt, so sei dies stets von ihm „liebevoll in echt humaner Weise“ geschehen.“ Als Zeichen ihrer Anerkennung überreichte die Deputation dem Scharfrichten einen aus getriebenem Silber sehr kunstvoll gefertigten Galgen. Herr Fitz, Anfangs verrutzt über den unerwarteten Besuch durch's Fenster, beantwortete die Anspra##e in würdevoller Weise, dankte für den ihm gewordenen Ausdruck der Achtung und Anerkennung, und bedauerte, wegen der vorgerückten Nachtstunde seine Gäste nicht eutsprechend bewirthen zu können, doch reichte er jedem einzeln die Hand, und nachdem neuerdings Komplimente gewechselt wurden, entfernten sich die Gäste auf demselben Wege, auf welchem sie gekommen waren, trotz aller Einsprache des Hrn. Fitz. welcher ihnen den Weg durch die Thür gezeigt hatte. Kaum war dies geschehen, als die Haushälterin des Herrn Fitz, Sarah Klimport, athemlos welche jedoch ebenfalls in die Hände der Sieger fielen. Die eroberten Pontons waren für die Preußen von höchster Wichtigkeit, da vermittelst derselben die Brücke über die Elbe bei Pardubitz geschlagen wurde und die fiegreichen Truppen .f diese Weise vordringen konnten. Die Kähne sind aus geschmiedetcm Eisenblech gefertigt und ruhen auf eigens konstruirten Wagengestellen, auf denen sich außerdem noch die numerirten eichenen Brücken=Bohlen und Geländer, so wie die eisernen Schiffsanker befinden. Auf dem Wagen Nr. 1 ist außerdem noch eine Feldschmiede angebracht. Der ganze Brückentrain ist noch ganz neu und wenig gebraucht, wie die an den Kähnen angebrachten Täfelchen mit der Jahreszahl 1862 beweisen. Die Ponton=Kolonne ist dem hier in Garnison stehenden Niederschlesischen Pionier= Bataillon Nr. 5 überwiesen und deshalb auch hierher gebracht worden. Ueber die Rückkehr der Truppen des 3. Armeekorps können wir mittheilen, daß deren Einmarsch in ihren bisherigen Garnisonorten in Schlesien überall in der Zeit vom 8. bis 14. September erfolgen wird. Die hiesige Garnison, 3. Posener Infanterie=Regiment Nr. 58, Niederschlesisches Pionier=Bataillon Nr. 5 und Niederschlesisches Feld=Artillerie=Regiment Nr. 5 trifft am 8. September hier einige Tage vorher werden die beiden Bataillone des Landwehr=Regiments Nr. 7 nach ihren Standorten Hirschberg und Jauer abrücken, so daß das Glogauer Landwehr-Bataillon, welches seit seiner Rückkehr aus Mähren in Stärke ven 5000 Mann den Garnisondienst vereint mit den ebengenannten beiden Landwehr=Bataillonen versieht sofort aufgelöst werden kann. Frankfurt a.., 2. Sept. Mein jetziger Besuch in Frankfurt ist mir besonders aus einem botnnischen Grunde merkwürdig; denn ich habe auf der untersten Stufe der Sandsteintreppe, welche in dem Bundes=Palais in der Eschenheimergasse zum Sitzungssaale der ehemaligen Bundesgesandten führt, eine Staud. Solanum niger(Linne), zu Deutsch„Nachtschaften“ in voller Entfaltung grünen sehen und mir einige Blätter derselben zum Andenken mitgenommen. Leer und öde steht das Gebäude, nur von einer alten Frau gehütet, die mit einem Strickstrumpf auf einem steinernen Pfeiler des Hauses sitzt, der auch schon anfängt mit Gras zu bewachsen. Die Thüren, welche von der großen Säulenhalle des Hofes zu den inneren Gemächern und zu den Prachtsälen des: ittel=Gebäudes führen, sind mit großen Siegeln verschlossen, auf denen sich lakonisch und doch vielsagend genug die Inschrift befindet:„Königlich Preußisches General=Kommando.“ Wie man hört, soll die preußische Regierung bereits wegen Ankauf des Bundespalastes— bekanntlich Privat=Eigenthum des Fürsten v. Thurn und Taxis — unterhandeln, weil in Zukunft die königl. preußische Rezierungsbehörde und die preußische Polizeidirektion hier etablirt werden sollen. Auf der Hauptwache stehen jetzt ausschließlich preußische Gewehre in den Micken und auf dem Dache des Hotels zum Englischen Hofe, wo der preußische kommandirende General wohnt, weht eine recht stattliche schwarz=weiße Fahne. Die preuß. Postverwaltung, unter dem Ober Postdirektor Mayer aus Trier, verwaltet bereits das Postwesen in demselben Hause, wo bisher di Thurn und Taxissche Postverwaltung in dem prächtigen Gebäude„Auf der Zeil“ ihren Sitz hatte. Am schlagendsten tritt die Umwandlung in der Polizei=Verwaltung hervor; denn in den frühren freireichsstädtischen Bureaus im Clesern=Hofe und im„Römer", wo sonst der Bürgermeister Speltz, welcher Senator, Polizeiminister und Polizeidirektor, alles zusammen in einer Persou war, sich also auch nur selbst zu kontroliren hatte, — sein Wesen trieb und jede Gelegenheit ergriff, um sich nicht allein unfreundlich, sondern ausgesprochen feindlich gegen Preußen zu beweisen, ist jetzt ein preußischer Polizeidirektor, Geheimer Regierungsrath Ir. Stieber, mit dem preuß Polizeirath Casper und dem preuß. Polizei=Inspektor Brockhaus beschäftigt, preußische Ordnung und vor allen Dingen preußische Disziplin einzuführen, sehr zur Anerkennung des großen Publikums und sehr zum Aerger der früheren Polizeigewaltigen. Die Laudeskassen verwaltet der preußische Landrath v. Madai und statt des hochmüthigen in's Schlafgemach ihres Herrn stürzte und zitternd vor Angst und Entsetzen folgenden Rapport hervorstammelte: Es seien ungefähr zehn Männer in den ebenerdigen Speisesaal gedrungen, hätten den Dienstleuten Stillschweigen geboten, die sich widersetzenden geknebelt, und sodann alles Silbergestirr, das den Gästen bei der Tafel gedient hatte und zum größten Theile entlehnt war, Becher, Platten, Krystalle, die kostbaren Ehrengeschenke zusammengerafft, sogar die Amtsreliquien des Henkers Das Haus sei förmlich ausgeplündert worden; der Schade belaufe sich auf mehrere Tausend Pfunde. Herr Fitz blickte verzweiflungsvoll auf den silbernen Galgen, das Ehrengeschenk seiner Freunde, stieß sodann ein Wuthgeschrei aus und stürzte hinaus, um sich zu überzeugen, inwieweit Frau Klimport die Wahrheit gesprochen. Frau Klimport, zeitlebens eine Freundin der Wahrheit, hatte auch diesmal nicht zu viel gesagt, der Schweiß einer fünfundzwanzigjährigen mühsamen Arbeit, und noch mehr als dies, war auf schlau berechnete Weise in die Hände der Gauner gefallen, und nichts war ihm geblieben, als das Symbol seines Amtes: der silberne Ehrengalgen. Zwar wurden die Strolche nechträchlich eingefangen, aber die ganze Habe des Henkers, die entliehenen Werthsachen und die Ehrengeschenke waren unwiderbringlich verloren. (sie!) Frankfurtec Senats, der in die in zusagende, aber freilich bescheidenere Stadtmagistrats zurückgetreten ist, fühn Civil=Kommissarins Staatsminister v. Bo die Regierung, Auffallend ist, doß ganz Frang, reich seit Auferlegung der Kontribution Bäasa von lauter ganz armen, wirklich beitela. Leuten bewohnt ist, während sie noch im mit vollem Uebermuth von sich sagten die reichsten Leute in ganz Deutschland wör Von einem Banquier, der sich jetzt gar in seine Quote zur Kontridution vom Holse /4.2 fen möchte, hörte man vorher, daß er Gulden für ein Pferd(einen Schecke damit er nur ein ähnliches Exemplar für 7a. Gespann erhalte, von welchem das andere Pien ihm 1000 gekostet! Jetzt kann er sich plätzicg laum noch kümmerlich sott essen! Das Gesponz, und Pferdethema ist für die Frankfurter Patrine, besonders schmerzlich, seit General v. Falckensten den Pferdebestand bei seiner Armee wesutlich mit ihnen verlessert hat. Dieselben Luxnchsen, mit denen diese Herren so stolz und behäbig i Visiten bei den verschiedenen Bundestags=G, sandten gemacht, haben mit in den Krieg ziehn müssen. Mainz, 1. Sept. Der Schaden, welcg der Nachbargemeinde Kostheim durch das Filla ihrer Obstbäume während des Belogerungenstandes erwachsen ist, wurde auf 90,000.l. den, der der Gemeinde Castel auf über 20.000 Gulden abgeschätzt. — Als sehr bestimmt und höchst wahrscheirlich tritt das Gerücht auf, daß Hochheim zun Festungsrayon von Mainz komme und daß un dem nächsten Hügel gegen Castel zu Befestgun. gen angelegt werden. Jedem Laien leuchtet tir Nothwendigkeit und Wichtigkeit ein, nur dürfte dann Hochheim einer schrecklichen Zukauft gegensehen. Koblenz, 3. Sept. Die Königin wird sic morgen, lout der hiesigen Zeitung, zum Besuch bei dem Großherzog und der Großherzogin von Baden nach Schloß Eberstein bei Gernsbach de. geben und später die gewohnte Kur in Bader, mit Unterbrechung für die Zeit des Einzuge serer Truppen in Berlin, gebrauchen. Köln, 4. Sept. Auf unserm Ledermarkte der heute zu Ende geht, betrug die Zufuhr 18 Ctr. Sohl=, 102 Ctr. Ober=, 12 Ctr. Kaldund 55 Ctr. lackirtes und Schafleder, zusammen 356 Ctr. Die Preise bewegten sich für Sohlleder zwischen 11 und 13 Sgr., für Rindleder zwischen 12 und 13 Sgr., für Kalbleder zwischa 29 und 30 Sgr. Verkäufe wurden verhältnißmäßig viele abgeschlossen, und bei dem Kaldleder entsprach die Zufuhr der Kauflust nicht. — Bei der jetzt statt findenden Aushebung werden sehr viele junge Leute zum Garde=Kom# herangezogen.— Von den hier detinicten dayenischen Kriegsgefangenen sind, dem Vernehnen nach, einige und zwar Avancirte wegen Beleidigung hiesiger höberer Offiziere zur Untersuchung gezogen und werden vor ein Kriegsgerichtgestellt werden.— Täglich gehen mit den Zügenkriegsgefangene(Oesterreicher, Bayern, Würtemberger) von hier ab.— Gestern Abend erfolgte die Ankunft einer starken Abtheilung Verwundeter aus der Rheingegend. Düsseldorf, 4. Sept. Der Herr Rezierungs=Präsident Kühlwetter erläßt folgende Bekanntmachung:„Glaubwürdigem Vernehmen nach sollen noch verschiedene Urkunden, welche für den Nachweis des diesseitigen Landeseigenthums an der jetzt in München beruhenden ehemaligen Düsseldorfer Gemäldegalerie von Belang sind, in Privatbesitz vorhanden sein. An alle diejenigen, welche, sei es hier am Orte oder auswärts, solche Dokumente oder überhaupt irgend welche Aktenstücke zur Geschichte der Galerie besitzen, ergeht hierdurch die ebenso drin gende als ergebene Einladung, zur Förderung der für das hergische Land wie für die gan#e Provinz hochwichtigen Angelegenheit dieselben mir zur Einsicht und geeigneten Benutzung freundlichst anvertrauen zu wollen. Ich werde für die Rückgabe der Originalien gewissenhafte Sorge tragen.“ München, 1. Sept. Die Allg. Zt schreibt: Welch ein brennender Durst nach klaft sischen Kunstschätzen plötzlich diese moderne Wei erfaßt hat! Man könnte sich der Täuschung hiegeben: müitten im Strudel politischer Ereiguisse habe der Kunstsinn den unerwarteisten Aufschwung genommen. Mit den Pariser Chaurint, welche die von Napoleon:. eroberten Kunstwerke für den Louvre zurückfordern, wetteifern die Düsseldorfer an Begehrlichkeit. Letzteres in gewisser Hinsicht wirklich überraschend. Bieter hatten wir immer gehört: man gräme sich in rheinischen„Malkasten“ nicht sehr tief über der Mangel einer Gallerie. Sollte doch die Düsseldorfer Schule gerade darum so frei und selbste ständig, so„gesund“ sich entwickelt haben, wen ihr Aufblühen nicht durch die lästige Gegenwart unliebsamer Vorbilder von klassischer Autoris beengt war. Wir gratuliren, wenn man in d sein Punkt im„Malkasten“ anderer Meinung geworden ist, obgleich es nicht gerade hübsch den Brüdern am Rhein ist, daß sie, so ohne an Rücksicht gegen ihre Kunstgenossen an der Iser, nicht anstehen, die Hand nach fremdem Em auszustrecken, auf das sie, wenn nicht alle chen trügen, doch wirklich kein Recht haben. De.) beruhigen wir uns! Die Sache ist jetzt durch ber preußisch=bayerischen Friedensvertrag insoweit! ein entscheidendes Stadium getreten, als diestt wenigstens keine gewaltthätigen Forderunge“ gestellt, sondern bei der Rechtsfrage stehen blieben ist und diese einem neutralen Schiedsgericht überwiesen hat. Was aber die Rechl““ frage angeht, so läßt sich ihrem Austrag vor einem unparteiischen Richterstuhl mit aller““ müthsruhe entgegensehen, und kann man nur noch wundern, daß sie überhaupt noch en mal hat aufgeworfen werden können. Noch ein mal, sage ich; denn, wie aus bester Quelle sichert wird, hat Bayern schon einmal, im Jahre 1837, seine Rechtsansprüche auf die sogene nie „Düsseldorfer“ Gallerie nachgewiesen, und sind dieselben damals von Praußen auch anerlannt worden. Daß die Münchener Künstlerschaft sowie die Gemeindekollegien unserer Kunststadt es für einen Ehrenpunkt erachten würden, gegenüber der Düsseldorfer Agitation ihrerseits nicht unthätig zu bleiben, war zu erwarten und ist nicht mehr als billig, wenn schon die geschehenen in diesem Augenblick wohl mehr nur als Gesinnungsausdruck von Bedeutung sind. Un so befremdender war dagegen das Vorgehen unseres sehr verehrlichen Kunstvereinsvorstands, welcher seltsawerweise das Auflegen der beiden durchaus loyalen Adressen der Künstlerschaft an 33 MM. den regierenden König und König Ludwig I. im Vereinslolal nicht statthaft fand, weil die Sache den Kunstverein nichts angehe, und dieser nicht zu Dingen sollte benutzt werden, die außer seiner Sphäre liegen. Wir wollen die Eigenthümlichkeit dieser Anschauung auf sich beruben lossen. Unter unsern Künstlern dürften aber viele die Ansicht theilen, daß jedenfalls bureaukratische Engherzigkeit in diesem Fall viel übler angebracht war, als es das Auflegen der loyalen Künstleradresse an ihre und des Vereins königliche Protektoren im Vereinslokal gewesen wäre. Wien, 3. September. Die„Wiener Abendpost“ sagt in ihrem Tagesbericht: Süddeutsche Blätter sprechen von einem Vertragsbruche Oesterreichs gegen Bayern. Wenn sie dabei eine Stelle in der Rede des Ministers von der Pfordten anziehen, so legen sie derselben einen gewiß irrigen Sinn unter. Der bayerischen Regierung ist es wohl bekannt, daß Preußen ausdrücklich sich weigerte, in Friedensverhandlungen mit Oesterreich und dessen Bundesgenossen einzutreten, und vielmehr auf die Pflegung besonderer Verhandlungen mit jedem Kriegführenden bestanden hat, ebenso daß Oesterreich zur Fortsetzung des Krieges von jener Seite keineswegs aufgemuntert wurde. Kirchenbau=Verein. Während des abgelaufenen Monates August sind dem Unterzeichneten für die hiesige Marien=Botivkirche die nachstehend verzeichneten Gaben zugekommen: Thir. Sgr. Pf. 1. Frau R. N. für den Monat Juli 2—— 2. Für den Herz=Jesu=Altar, dem Küster abgereicht......... 1—— 3. Aus der Michaelspfarre, Jahresbeitrag der Frau R. R. 20—— 4. Maria hilf! Verschaffe uns Eintritt in das heilige Herz Jesu! Beitrag zum Altare zur Ehre des heiligen Herzen Jesu 100—— 5. Aus einem Gasthose.....— 6 6 6. Mächtigste Fürbitterin, behüte mich vor der Cholera— 10— 7. O Maria, Helferin der Christen, Dir empfehle ich mich und die Meinigen in allen Gefahren—10— 8. Dem unbefleckten Herzen Mariä für ein besonderes Anliegen....—10— 9. Allerseligste Jungfrau, zu Ehren Deiner undefl. Empfängniß haben wir Deine schöne Kirche erbaut, nimm uns unter Deinen besondern Schutz gegen Cholera und ansteckende Krankheit.— 10— 10. Auf dem Drisch in dem Hause der Herren PP. Jesuiten übergeben: O heil. Maria, Dir empfehle ich junge Eheleute; erflebe Du ihnen den Segen Deines göttlichen Sohnes, esist ja noch nie erbört worden, daß, wer zu Dir seine Zuflucht nahm, je verlassen worden sei....... 3—— 11. Ebendaselbst mit dem Motto: O schmerzhafte Mutter, beschütze meinen Sohn 1—— 12. Ferner an der Psorte abgereicht ohne Motto 2—— 13. In der Aurelinsstraße dem Pruder Pförtner abgereicht...... 1 7 6 1. Desgl. ungenannt: Heilige Maria, beschütze meinen Sohn in der Ferne 1—— 5. Desgl. 16— 16. Von den ehrw. Vatern Jesuiten in Empfang genommen....... 3—— 17. Daselbst übergeben zur Ehre Maria's 1—— 18. Von Arbeitern außerhalb der Stadt 14 29 5 19. Heilige Maria, erbitte mir eine glückselige Sterbestunde 1—— 20. Als fernerei Beitrag zu dem herrlichen Bildwerk in einer übernommenen Nische mit dem Motto: Matri dulcissimae mese 150—— 21. Beim Antritt einer Badereise; heil. Maria u. h. Joseph, bittet für uns 5—— 22. Von Arbeitern gesammelt...— 20— 23. In der Aurelinsstraße an der Pforte abgegeben mit dem Motto: O Maria, Mutter des Erlösers, stehe bei der streitenden Kirche 1—— A. Desgl.: Heil. Maria, bitte für uns 1 10— 25. Desgl.: Heil. Gottesgebärerin, bitte für mich— 15— 25. Aus Vorweiden....... 5—— N. Von Dienstmädchen im Monat Aug. gesammelt......... 12—— 2 Dem besondern Schutze Maria's empsehle ich eine Reisende..... 1—— * Thlr. 390 24 b Den verehrlichen Woblthätern, welche diese Gaben zin Schmucke sowie zur Vollendung des Gotteswerkes großmüthig gespendet haben, sage ich Namens des Vorstandes des Bau=Vereins hierdurch den wärmsten Dank. lachen, den 1. Sept. 1866. Jos. Lingens, Adv.=Auwalt. Fallimente. 20. September, Vorm. 11 Uhr, Falliment Theodor Barth zu Forst bei Aachen. probsorische Syndikwahl. 20. September, Vorm. 11½ Uhr, Falliment von Heinrich Froels zu Aachen, provisorische Stditwahl. Eine Portion der Stiftung HAMBLOCH dürftige Studirende ist erledigt. Anmeldungsfrist bis zum 5. Oktbr. c. Köln, den 31. August 1866. Der Verwaltungsrath der Studien=Stiftungen. Für eine kleine stille Haushaltung zum 1. er 15. Oktober ein Mädchen für Küche und Hausarbeit gesucht: Königstraße 29. Zum fünfundzwenzigjährigen Dienstjubiläum des Herrn Mathias Savelsberg, Zugführer bei der Rheinischen Eisenbahn. Petz Blitz! vor lauter Krieg und Sieger, Und Heimkebrfreud' hätt' auf ein Haar Ich wider Willen todt geschwiegen, Daß heut Dein Jubiläum war. Seit fünf und zwanzig langen Jahren— — Mit Dampfkrafteil' entflieht die Zeit— Hast Du den Bahnzug nun gefahren Mit nimmer müder Pünktlichkeit. Ihr bliebst in Dienstpflicht Du ergeben, In dieser Treu bist Du ergraut, Dem Millionen Menschenleben Das sorgenvolle Amt vertraut. Bei Nacht und Nebel, Sturm und Wetter, Bei Frost und Hitze, früb und spät, Warst aus Gefahren Du ein Retter, Wo ost auf's Spiel das Leben steht. Mit Dir war ein verlässig Reisen, Wenn sonst man las von Unglück viel, Du ließest keinen Zug entgleisen, Du führtest sicher an das Ziel. Und wie im Dienste, so im Leben, Warst Du ein Freund uns treu wie Gold, Drum sollst Du heute hoch uns leben, Dir sei heut Dank und Lob gezollt! Mög würdig Dein Verdienst sich lohnen, Du biedrer, treuer Jubilar, Mögst sortan Du im Glücke wohnen, Noch einmal fünfundzwanzig Jahr! Aachen, 1. September 1866. Eduard. Civilstand der Stadt Nachen. Geburten. 4. Sept. Louise Haase, Promenadenstr.— Mathias Jos. Küntzeler, Jalobstr.— Clara Kohlberg, Lothringerstr.— Juliana Kath. Maria Augenbraun, Promenadenstr.— Johann Jos. Büsdorff, Pontstr.— Withelm Beaujeau, .=Inst.— Otto Ernst Wald. Dedek, Büchel. Rosina Lantin, Wirichsb. Heirathen. 4. Sept. Heinrich Müller mit Friederika Kamper.— Johann Friedr. Louis Milchien mit Mathilde Preston. Sterbefälle. 4. Sept. Joseph Müller, 5., Königstr. Anton Wahlen, 40., Sandkaulstr.— Ein todtgeb. Knabe.— Maria Kath. Frings, geb. Girckens, 54., Pontstr. S G 1 4* 3 Am Mittwoch den 19. d.., Nachmittags 2 Uhr, werde ich in der Wohnung des Gastwirthes Anton Kelleners hierselbst die circa 4000 Morgen große Jagd der Gemeinde Havert, Kreis Heinsberg, zuerst in 5 Bezirken und demnächst im Ganzen, auf 9 Jahre öffentlich und meistbietend zur Verpachtung ausstellen. Havert, den 4. Sept. 1866. Der Bürgermeister, Schnichels. Deoinseckion. Eines der vorzüglichsten und gewiß das billigste Mittel zum Desinficiren ist die Manan=Lauge(ein Nebenprodukt der Chlorkalkfabrikation) und empfiehlt sich besonders zur Anwendung in größeren Etablissements und Kanälen. 100 Pfund dieser Lauge in Fässern von 4= bis 500 Pfund kosten loco Station Stolberg 10 Sgr., von unserem Lager in Aachen genommen 12 Sgr. Die Fässer werden billigst berechnet und mit einer geringen Preisdifferenz zurückgenommen. ¾ Psund der Mangan=Lauge wirken soviel als 1 Pfd. Eisenvitriol. Beim Gebrauche mischt man circa ein Maaß der Lauge mit einem Eimer voll Wasser. Zu beziehen von der chemischen Fabrik Rhenania in Aachen. 8184. Hannstg. J. Die Landwehr 2. Aufgebots spricht hiermit den Herren Gebr. Philipps für die dem Bataillon gelieferten Sachen ihren herzlichsten Dank aus. Das Nachener Landwehr=Bataillon II. Aufgebots. Ein Dienstmädchen für Hausarbeit in iner stillen Haushaltung gesucht: Kapuzinergraben 22. 8125. Salon und Nebenzimmer in schönster Lage gleich zu vermiethen. Ausk in der Exped 7178. Das von dem Brigade=Kommandanten Herrn von Gerstein=Hohenstein bisher bewohnte Haus Wilhelmstraße 76 steht für kommenden Oktober zu vermiethen oder zu verkaufen. 8183. Es werden eine gebrauchte und noch in gutem Zustande befindliche Longitudinale und mehrere Transversale Scheermaschinen zu kaufen gesucht: Wallstr. 60. 8182. Beiz=Bütten zu verkaufen. Auskunft in der Erpedtion. 8118. Für ein neugeborenes Kind wird einAmme gesucht. Ausk. in der Exped. Im Verlage der Unterzeichneten erschien so eben: Kalender für das katholische Volk. Gegründet von Ad. Kolping. Herausgegeben unter Mitwirkung einiger Freunde des Verstorbenen von Rektor und Präses des kath. Gesellen=Vereins in Köln. Jahrgang 1867. Mit einer Biographie und dem wohlgelungenen photographischen Bildniß Kolping's, sowie mit drei Stahlstichen, entworfen und gezeichnet vom Historien=Maler C. Clasen in Düsseldorf, ausgeführt von C. Mayer's Kunst=Anstalt in Nürnberg. Stark brosch. Preis mit Calendarium 10 Sgr. Was trotz seltener Geistesfrische und Freudigkeit des Gemüths, den„Kalendermann" schon seit einigen Jahren in ahnender Voraussicht zu manch ernstem Worte veranlaßte, ist leider zur Thatsache geworden. Ein allzu früher Tod hat ibn einer segensvollen Wirksamkeit entrissen. Doch seine literarische Lieblingsschöpfung, der„Kalender für das katholische Volk“, hat damit nicht ihr Ende erreicht. Vertraute und begabte Freunde det Verstorbenen haben sich vereinigt, um seine unermüdliche Thätigkeit für das geistige und leibliche Wohl des Volkes auch nach dieser Richtung hin fortzusetzen, und die unterzeichnete Verlagshandlung hat hierzu gern die Hand geboten. Möge das Bestreben, den früheren Jahrgängen aus Kolping's genialer Feder eine würdige Fortsetzung anzureihen, bei den zahlreichen Lesern dieses Kalenders freundliche Anerkennung finden! Köln, Ende August 1866. M. BuMont-Schauberg'sche Buchhandlung in Köln. (Vorräthig in Aachen bei P. Kaatzer, Büchel 36.) Kirvertag von Purrur=Girgermarten mit englischem Monogramm stets vorräthig am Lager, in der Geschäftsbücher=Fabrik und Schreibmaterialien=Handlung von With. Sieben, Kapuzinergr. 14/1. 8159. Nur noch kurze Zeit können Erwachsene und Kinder eine brillante Malerei auf Papier, Porzellan 2c. 2c., auch ohne Vorkenntnisse, in vier Stunden erlernen, und beim Sticken, da das schädliche Zählen erspart wird, oder bei Gewerben vielfach in Anwendung bringen. Die bereits theilnehmenden Herrschaften, Damen (und Herren des Abends) bestätigen mit Verngügen die Wahrheit. Die werthen Eltern können ihre Kinder während dieser Ferienzeit durch eine Kunst für 1 Thlr. bereichern, welche vielfältig großen Nutzen gewährt, wie die Empfehlungen im Anschlagzettel zeigen, welcher gratis verabfolgt wird. Näheres im Echo Nr. 237. D. Jägermann, Damengraben Nr. 12. In der Handlung von P. Kaatzer ist vorräthig: Die Terrelrsahrer Kunstblatt von Prof. B. Sonderland, enth. in einer Gruppe: Kronpriuz von Preußen, Se. Maj. König Wilhelm., Prinz Friedrich Karl, v. Roon, v. Steinmetz. Anton Fürst von Hohenzollern, v. Vonin, v. Moltke, Hiller von Gaertringen, Herwarth v. Bittenfeld, Großher= zog von Mecklenburg= Schwerin, Vogel von Falckenstein und Beyer. Gr. Folio. Preis 15 Sgr. Thee echter russ. Carawanen 90 Sgr. p. Pfd., extra feinster Pecco 76„„„ bito Souchong 54„„„ prima Souchong 34„„„ seinst. boll. Bloemthee 90„„„ extra feinster Heysan 64„„„ bito Impérial 48„„„ in frischer Waare zu haben bei Vilvoye- Oslender 8174. in Aachen, Holzgraben 11. 8172. Bei einem pro scholn geprüften Elementarlehrer Familien=Pensionat für Knaben, die eine höhere Schule besuchen oder in eine höhere Klasse eintreten wollen. Wenn Fleiß und Gewissenhaftigkeit des Lehrers die gewünschte Garantie bieten, so können die Eltern ihm ihre Kinder ruhig anvertrauen. Aachen, Seilgraben 38. Vv. Gesucht für ein Putzgeschäft in Belgien eine erste Arbeiterin und ein Mädchen in die Lehre. Auskunft in der Exped. 8157. Es wird eine brave Dienstmagd für Oktober gesucht. Ausk. in der Exped. Samstag, 8. Sept, Abd. 8½ Uhr: MonatsVers. in Alt-Bayern. Freunde können eingef. werden. 8179. Ein Bäckerhaus nebst Geschäft mit Zubeb“ guter Geschäftslage, auch zu jedem äfte passend, ist zu übernehmen. ##n der Exped. Unterricht zur Vorbrrrirung auf die Examina der Herren Fähnriche und Freiwilligen zum einjährigen Militärdienst ertheilt Dr. Zimmermann, Klostergasse Nr. 5. NB. Zur Empfehlung dient, daß für günstigen Ersolg Garantie geleistet wird. 8147. Wirchsstahlt. Braunlackirte Strohstühle mit gedrehten Travers in verschiedenen Facons empfiehlt in Partien zu dem auffallend billigen Preise von nur Thlr. 16 pr. Dutzend Das Möbel=Magazin von Jakob DeWildt, Marktplatz 11. 8141. Ein braves fleißiges Mädchen, welches alle Hausarbeit gründlich versteht, wird gegen hohen Lohn für 1. Oktober gesucht. Auskunft in der Expeeition. 8154. Es wird ein Konditorlehrling gesucht: Komphausbadstr. 12. 8152. Ein tüchtiger Hufschmiede=Geselle gegen hohen Lohn gesucht. Ausk. in der Exped. 8170. Ein zu Herzogenrath sub Nr. 94 gelegenes Haus nebst Garten steht zu vermiethen oder aus freier Hand zu verkaufen. Auskunft beim Notar Kaentzeler in Nachen. 8171. Ein katholisches Mädchen mit guten Zeugnissen versehen, welches nähen und bügeln kann, sucht für 1. Okt. Stelle als Zweitmädchen. Auskunft in der Expedition. Solontair=Stelle gesucht. 8173. Ein junger Mann von honneter Familie, welcher bereits 4 Jahre auf dem Komptoir seines Vaters beschäftigt ist, sucht auf dem Komptoir eines Handlungshauses eine Stelle als Volontair, mit einer Volontairzeit von zwei Jahren. Franko=Offerten unter Litr. K. M. 100 besorgt die Exp. 8175. Zwei tüchtige „ Fiurkk Pthatstn sinden dauerude Beschäftigung bei J. LaRuelle. Kölner Dombau-Lotterie 1866. und eine Anzahl Kunstwerke im Werthe von 20,000 Thlr. Loose à 1 Thlr. vorräthig bei P. Kaatzer Büchel 36, und Weyers=Kaatzer, Kleinmarschierstraße 8. Ein Fabriklokal mit Dampfkraft, welches sich zu jedem Geschäfte eignet, besonders für mechanische Webstühle, steht zu vermiethen und gleich zu beziehen. Fr=Offerten unter H. I. 12 besorgt die Exped. 8094. 8176. Ein Kupferschläger=Geselle kann gegen guten Lohn dauernde Beschäftigung haben bei Kourad Kistemann in Stolberg. 6746. Schöne 62er reine Moselweine in kleineren Gebinden billig abzugeben. Auskunft in der Exped. 7853. Ein Mädchen, welches die Küche ganz selbstständig führen kann und gute Zeugnisse besitzt, aber nur ein solches, findet gegen hohen Loon Dienst: Büchel 53. 6997. Mehrere schön möblirte Zimmer, für 1 à 2 Personen passend, zu vermiethen: Seilgraben Nr. 5. 8118. Für ein neugeborenes Kind wird eine Amme gesucht. Ausk. in der Exped. 8126. Ein hiesiges Kolonial= und Maierial= waaren=Geschäft, das in einer sehr frequenten Straße gelegen, bisher mit nachweislich bestem Erfolge betrieben wurde, ist vortheilhaft zu übernehmen. Ausk. in der Exped. 8134. Ein Bäckergeselle gesucht: Rehmstraße 3. 8133. Ein braves reinliches Dienstmädchen, welches gute Zeugnisse aufweisen kann, wird von einer deutschen Familie in Lüttich gesucht, um sofort oder zum 15. Sept einzutreten. Ausk. in der Exped. 8123. In einem Geschäfte wird eine gebildete Person gesetzten Alters zur Führung der Kontrolle zum baldigen Eintritt gesucht. Gutes Salair und angenehme Stellung wird zugesichert. Schriftliche Offerten unter H. 10 besorgt die Expedition. 8131. Ein zweiter Bäckergeselle gesucht: Alexanderstr. 127. 8124. Ein ordentlicher Schneidergeselle gesucht: Vereinstraße 8. 8127. Ein starker Bäckergeselle wird gesucht bei A. Kocks in Eschweiler. 8128. Ein im Dekoriren erfahrener Konditorund mehrere Lebküchler=Gehülfen finden dauernde Beschäftigung: Großkölnstr. 14. 8164. Ein braves Dienstmädchen wird gesucht zum 1. Okt.: Mistgasse 5. Einen tüchtigen Gesellen sucht Faßbindermeister Dickers, Kockerellstr. 6. 8140. 8160. Am vorigen Sonntag ist auf Kohlscheid ein seidener Regenschirm abhanden gekommen. Es wird gebeten, denselben bei Leers, neben Wwe. Hilgers daselbst, zurückzubringen, widrigenfalls hiervon der Polizei Anzeige gemacht wird. Restaurukion Steinemer. Heute und die folgenden Tage: Mlusikal.-bektamator. .. Kulrthall unter gefäll. Mitwirkung der Konzertsangerin Fräulein M. Formes. Meteorologische Beobachtungen von W. I. Mercken in Aachen. Geldkurs. Aachen, 6. September. Ausl. Pistolen Napoleon='or Holl. 10 fl. Livre Sterling Imperials Goldkronen =Frankenstücke Holl. Bankn. pr. fl. Dukaten Vrab. Kronenthaler Amerikanische Dollars Englische Bankn. Oesterr. Bankn. pr. fl. Gr. ausl. Kassen=Anw. Briefe. Geld. 5 15— 5 10 10 5 15— 6 21— 5 14 6 9 7 6 1 10 2 — 17— 3 3 6 1 15 9 1 11— 6 21 6 15 10 98—99 u 8015. Lizitation. In der gerichtlichen Theilungssache: 1. des Peter Steinert, Schuhmocher; 2. des Joseph Steinert, Tuchscheerer, und 3. des Karl Steinert, Schuhmacher, alle zu Aachen wohnend, Kläger, vertreten durch Herrn Advokat=Anwalt Eduard Sternberg zu Aachen; gegen::. Franz Steinert, Schuhmacher; d. Simon Steinert, Tuchschrerer, c. Ehelente Gertrud Steinert und Jakod Weißgerber, Bürstenmacher; d. Johann Steinert, Schuhmacher und c. Eheleute Kath Steinert und Wilb. Körfer, alle zu Aachen wohnend, Beklagte, von welchen die sub d und e Genannten zum Armenrechte belassen sind und mit den sub a und e Genannten durch Herrn Advokat=Anw. August Trüpel zu Aachen vertreten werden Simon Steinert durch den klägerischen Anwalt vertreten, soll auf den Grund eines Urtheils des königl. Landgerichts zu Aachen vom 19. Juli 1866, vor dem bierzu kommittirten Notar Rit. Wilhelm Creutz zu Burtscheid, das den Parteien gemeinschaftlich zugehörige, zu Auchen in der Hirzengasse neden Brenig und Knops gelegene und mit Nr. 4 bezeichnete Wodnhaus, sammt allem An- und Zubehör, taxirt zu sechshundert fäuf und sechszig Thalern, 665 Thir., Donnerstag, S. November 1866, Vormittags 10 Uhr, in der Amtsstube des unterzeichneten Notars, in welcher die Verkaufsbedingungen und sonstigen Vorakte zur Einsicht offen liegen, öffentlich und meistbietend verkauft werden. Burtscheid, den 30. August 1866. Creutz, Notar. Französisches Pensionat der königl. Bürger= und Handelsschule zu thain=Limburg, Belgien. Klassen= und Umgangssprache französisch.— Unterricht im Englischen und Italienischen bis zur geläufigen Konversation und Korrespondenz. — Mathematik, Natur= und Handelswissenschaften durch erprobte Fachlehrer.— Vorbereitung zum Examen der einjährigen Freiwilligen in Preußien durch preuß. Mathematiker und Philologen mit sicherm Erfolge.— Mäßiger Pensionspreis.— Aufang des neuen Schuljahres am 1. Oktober. J. Malmede, Dir'ktor. Nit. Um die Fortschritte der Zöglinge möglichst zu sichern, werden im Pensionate täglich unentgeltlich Repetitionskurse in allen Lehrfächern gegeben werden und ist zu dem Behufe das Lehrpersonal noch vermehrt worden Pensionnat Sämmtliche vorräthige fertige Herren=Garderoben werden von heute ab unter Einkaufspreis verkauft be S. Jacobsberg, Komphausbadstraße 11. 8003. Neueste und billigste Berliner Damenzeitung für Mode und Handarbeit. Preis für das ganze Vierteljahr nur 10 Sgr. * Besdes euiben Git ut. us euie emnen eeecht. J. Wothly, Hofphotograrh. Büchel 45. Das Atelier für Wothlytypie ist von 9 Uhr Morg. bis 6 Uhr Nachn:. des socurs de la providence à Herve près de Verviers. 7778. Diese vortreffliche Erziehungsanstalt wird aus Dankbarkeit von vielen deutschen Eltern ihrer ausgezeichneten Leistungen wegen, namentlich in der französischen und englischen Umgangssprache, auf's Wärmste empfohlen. Prospekte zu haben in der Anstalt und in Auchen, Seilgraben 38. DIE SIENE 15 Journal für Toilette und Handarbeit. reöffne 5898. Die Möbel-Fabrik von Louis Voigt, 16 Kapuzinergraben 16, empfiehlt Möbel in jeder Facon zu billigen Preisen unter sicherer Garantie. Trief=Auge, Plärr=Auge, Heren=Auge. (Augenlid=Umstülpung.) Gegen dieses hartnäckige, entstellende, meistens auf Augen=Entzündung folgende Leiden habe ich ein neues homöopatbisches Heilmittel entdeckt, dessen schnelle und sichere Heilkraft ich seit sieben Jahren bereits vielfach bewährt gefunden habe. Keine Operation dabei. Die Behandlung gerigneter, selbst 20—30 Jahre alter Fälle übernehme ich auf Verlangen unter Garantie des Erfolges. Aachen im August. 7937. Dr. Bolle, praktischer und homöopathischer Arzt. 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Vestermann's Monatshefte. Leipziger illustrirte Zeitung. Allgemeine illustrirte Zeitung. Waldheim's illustrirte Zeitung. Erheiterungen am häuslichen Heerd. Illustrirtes Familien=Journal. Roman=Zeitung. Novellen=Zeitung. Europa. Wachenhusen's Hausfreund. Omnibus. Volksgarten. Daheim. Der Herold. Leipz. Allg. Modenzeitung. Viktoria. Bazar. Die Modenwelt Die Biene, illustrirte Modenzeitung. Kladderadatsch. Musikalische Signale. Niederrheinische Musik=Zeitung. Allgemeine Musik=Zeitung. Cäcilia. Ausland. Globus. Preußische Jahrbücher. Unsere Tage. Zeitschrift für preußische Geschichte und Landeskunde von Foß. Berlin. Beilage zur Augsb. Allg. Ztg. Blätter für literar. Unterhaltung. Menzel's Literaturblatt. Magazin der Literatur des Auslandes. Allgemeine Literatur=Zeitung. Dioskuren. Illustration. Univers illustré. Paris illustré. Illustrirte Welt. Illustrirte Blätter. Freha. Illustrated London News. Illustrated Times. Punch. Illustrated Weekly News. Spinnmerstel Erslich. 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Ein lediger Mann sucht hier oder auswärts eine Wirthschaft oder ein dazu geeignetes Haus miethweise zu übernehmen. FrankoOfferten unter A. 6 besorgt die Exped. . Ein Quartier, bestehend aus 3 Zimmern, 2 Ställen, Speicher und Remise, steht zu vermethen: Lothringerstr. 9. 8062. Ein unverh. Mann, der die Seife=, Leim= und Lichter=Fabrikation gründlich versteht, sucht hier oder auswärts Placement. Fr.=Offert. sub A. M. 38 bes. die Erped. 8066. In der Burtscheider Kasinostraße steht ein schön möblirter Salon nebst einem geräumigen möblirten Schlafzimmer auf der ersten Etage an einen einzelnen Herrn oder Dame zu vermiethen. Ausk. in der Exped. 7976. Ein Haus oder Unterhaus, welches sich zur Wirtbschaft eignet, für den 1. Oltober zu miethen gesucht. Auskunft Schützenstraße 12 in Aachen. Abonnement für den Journalzirkel mit wöchentlichen Beilagen, das Neueste und Werthvollste der erzählenden Literatur 2c., beträgt für drei Monate 1 Thlr. 15 Sgr., und findet für die Abonnenten des Journalzirkels, welche die Leihbibliothek benutzen wollen, eine Preisermäßigung statt. Als Beilagen zirkuliren gegenwärtig: Hackländer, Vom Haidehaus.— Fürst und Cavalier, von demselben.— Gerstäcker, Im Busch.— Illnstrirter Novellen=Almanach.— Joppe und Crinoline.— Fritze, Die Herren von Ettershaide.— Möllhausen, Das Mormonenmädchen. 3 Bde.— Proschko, Der schwarze Mann. 3 Bde.— Putlitz, Novellen.— Schrader, Gretchen.— Reade, hart Geld. 3 Bde.— Schücking, Frauen und RäthSelms ie Se alter und aus neuer Zeit, von demselben.— Schmidt, Almenrausch und Ereleig.— Gavtell, Sylvia's Freier. 2 Boe.— Taura, Der Ring der Kaiserin.— Temme, von demselben.— Wood, Die Schatten von Aschlydiat, 3 Bde.— Whyte Melville, Die Marien der Königin, 2 Bde.— Fanny Lewald, Von Geschlecht zu Geschlecht.— A. Stifter, Witiko.— Pflug, Ein Dichterherz.— Yonge, Gescheidte in der Familie.— Dupuy, Gräfin und Zigeunerin.— In Reih und Glied, Roman von Spielhagen. Ein Dampfkessel von 6— 8 Pferdekraft mit Armatur, so gu## nen, ist zu verkaufen. 5“ w7. Auskunft Pontstraße 75. 8063. Die hufe bei zurnale werden jeden Sonnabend umgetauscht und zu diesem Beverehrlichen Abonnenten abgeholt und wieder zugebracht. Jonenan den wirder zugrbracht. Echt holländische Möbel=Politur. belwachs, kann man alle Möbel billig und mit geringer Mühe so länzend herstellen daß sie völlig neu polirt erscheinen. Peter BAliger Fühe se glanzene=hersteuen, eug zKreuig Flacon à 1 Sgr. empfehlen allen Hausfrauenauf's Beste: Kaatzer, Büchel 36 und R. weyers=Kaatzer, Kleinmarschierstraße 8. Ein Amerikanisches Fleckwasser. neue, helle, fast geruchlose Flüssigkeit zur sofortigen leic Nichten Entfernung #igung von Lederlter lecten aus Seide, Volle. Tuch und anderen Stoffen, sowie zur Reini Dieses für alle Haushaltungen unentbehrliche Mittel empfehlen in Flacon à 2 1/2 Sar P. Kaatzer, Büchel 36 und R. Weyers=Kaatzer, Kleinmarschierstraße 8. 139. Brönner's Fleckenwasser und Naphta, zum Waschen der GlacéHandschuhe, stets vorräthig bei Annette Mees, Kapuzinergraben 20. 6699. Erste Etage zu vermiethen: Ecke der Wilhelmstraße 12. 6836. Eine erste und zweite Etage nebst Stallung für den 1 Oktober zu vermiethen: Casinostraße 367. 7693. Ein tüchtiges Mädchen vom Lande für alle Arbeit sofort gesucht. Auskunft in der Expedition. ### werden empfohlen für Transpont, Platze selbst als auch nach allen andern Bich, tungen unter Garantie und zu reellen 5753. Möblirte Zimmer mit oder ehne Kost zu vermiethen: Harskampstraße 78, der Hochstraße. 7794. Konzessionirtes deutsche und französische schriftliche Arbeiten jeder Art, A. J. Flecken, Georzstraße 27 erste Erage. hahe ia Ver. Klecken, Keuste.“ 8057. Uhrmacher=Lehrling gesucht. Auskunft in der Expedition. 8058. Drei Zimmer zu vermiethen: Großtsinstruße 13. 3012. Bei Gelegenheit der großen Horbater Kirmes Sonntag den 9. und Montag den 10. Septhr.: *** wozu ergebenst einladet Mart. Geyr. Frucht=, Getraide= und Oel=Preise zu Neuß am 4. Waizen per 200 Pfd. 1. Qual alter 7 19 „„ I.„ neuer. 7 9— „„ 2.„„ 6 17— Landroggen per 200 Psd. 4 24— Buchwaizen„ 4 22— Wintergerste„ 4 25— Sommergerste„——— Hafer, neuer 4 4— Aveel per Berl. Scheffel..... 3 19— Rübsamen per Berl. Scheffel 1. Qual. 3 26— „„„„ 2.„ 3 13— Kartoffeln per 200 Pfd. 1 20— Heu per Ctr. zu 100 Pfd. 1—— Stroh zu 200 Pfd. 1 6— Aveel=Samen—— Rüböl per 100 Pfd. in Partien.. 13 27— „ faßweise 14—— Leinkuchen Rüdkuchen per 2000 Pfd. 40—— Stampf=Preßluchen per 2000 Psd. 37—— Branntwein per Ohm zu 123 Quert zu 47%(ohne Maklergeld)... 12 20— Gereinigtes Oel 14 12— „„„ 14 15— Neuß, 4. Septbr. Am heutigen Getraidemarkte wurden, bei einer Zufuhr von circa 700 Sack, altr Waizen und neuer Waizen 2. Sorte, sowie neur Hafer niedriger erlassen; dagegen neuer Waizen 1. Sorte besser bezahlt; im Uebrigen keine Neuterung. Rüböl niedriger. Rheinische Eisenbahn. 2 Abjahrt nach Körn:“,*,#s Vorm., 12“ 2½, 5552, 74#e Nachm. Ankunft der Züge von Köln in Auchen: 9, 10“ Vorm.,“, 3“ Nachm.,“, 9° Abds. 12 Nachts. Abfahrt nach Verviers: 7““, 11 Vorm., 1“ “, 7% Nachm., 12° Nachts. Abfahrt nach Eupen:“,“, 11 Vorm.,%,“, 7% Nachm. Adfahrt ven Eupen:“, 11° Vorm.,“,“,*, Nachm. * Mit Auschluß nach Euskirchen. Abfahrt von Euskirchen:“, 9“ Vorm., 12“ 5, 7% Nachm. Aachen=Düsseldorf: Eisenbahn. Abfahrt von Aachen. Marschierth.6““., 2“ Nm.,%% z0 Ud. Templerbend 6N, 9“., 2“ Nm.,%, 8U#0. Ankunft in Nachen. Templerbend“, 10“., 3“ 5* Nm., 11“ 1. Marschierth.“, 10“.,“, 6° Nm., 11“ 10. Aachen=Mastricht=Landener Eisenbahn. Abfahrten von Aachen. nach Mastricht und Lüttich“, 10“ Morg.,“ 6• Nm. nach Namur und Charleroi“, 10° Mgs., 30#. nach Paris 63“, 10“° Mgs. nach Brüfsel und Antwerpen via Landen 10“ Uhe. 3“ Nm. nach Ostende und London 10“ Mrgs. nach Brüssel, Antwerpen via Hasselt=Aerschot K 10°0 Mgs., 3“ Nm. nach Rotterdam und Amsterdam“, 10“ Personeuposten in Abfahrt: Personenpost nach Trier 7 Uhr " Iülich 7„* „" Montjoie 590„Rchm. Privatpost„ Jülich 5„* Personenpost„ Setterich 5„* :„ Eupen 7„Abdl. Verantwortlicher Redakteur: P. Kaatzer. Kaatzer's Verlag. Oruck von C. H. Seorgi in Nachen. Das Echo der Gegenwart scheint täglich und koftet für drei Konate inkl. Stempel 1 Thle. 10 Szr., Inserate werden mit 1 Szr. die „iln de duc Naum berchert. Inseraten für das Echo der Gegenwart besorgen in Köln: Ad. Baedecker u. W. Greven; Vonn: A. Heurp. Düsseldorf: E. Klingen; Berlin, Hamdurg, Frankfurt a,., Wien u. Basel: Haasenstein&am; Vogler: Parte: Jaucbey, Laffte-Ballier# 02, 9 Plsce de la bourse. Zweile Kurgabe. Donnerstag 6. September, Nr. 243. Der Bericht der Annexions= Kommission (Berichterstatter Abg. Kanngießer) ist soeben gedruckt ausgegeben. Nach einer gedrängten Uebersicht des historischen Verlaufs der deutschen Angelegenheiten seit Januar d. I. bemerkt der Bericht über die königliche Botschaft und die die Annerion betreffende Gesetz=Vorlage:„Die Lommission erkannte darin den Beginn eines neuen Abschnitts nationaler Entwickelung und nahm die königliche Botschaft und die GesetzesVorlage mit hoher Befriedigung auf. Vollstes Einverständviß über die Aufgaben, welche der preußische Staat an der Hand dieses Gesetzes zu lösen hat, begleitete die Verhandlungen zwischen der Staatsregierung und der Kommission von Aufang bis zu Ende.“— Die General= Diskussion bei den Ko umissions=Verhandlungen verbreitete sich über folgende Punkte: 1. Ueber das Recht des preuß. Staates auf die Vereinigung von Hannover 2c. mit der preußischen Monarchie. 2. Ueber die politische Nothwendigkeit oder Nützlichkeit dieser Vereinigung. 3. Ueber die Schonung der rechtlichen Eigenthümlichkeiten der mit Preußen zu vereinigenden Länder. 4. Ueber die Nothwendigkeit eines Uebergangszustandes bis zur vollständigen Einverleibung, insbesondere über die Nachtheile einer Personal=Union und über die Bedenken gegen die sofortige Geltung der preußischen Verfassung. 5. Ueber etwaige Garantien des Rechtszustandes in den zu annektirenden Ländern bis zu deren Einverleibung. Ad 1 leitete der Vertreter der Staatsregierung(Herr v. Bismarck selbst) das Recht der Annektirung aus der Eroberung her und wurde dies nach mehrfachen Einwänden als begründet anerkannt und dazu unter Bezugnahme auf die neuesten und bedeutendsten Völkerrechtslehrer bemerkt, daß, da Verfassung und Dynastie untreunbar seien, mit der letzteren auch die erstere in jedem der annektirten Länder sallen müsse; nur das Privatrecht und die damit zusammenhängenden Einrichtungen seien aufrecht zu erhalten. Eine allgemeine Abstimmung bei den Bevölkerungen fand keinen Anklang, weil dieselbe mehr Schein als Wesen sei; ebenso hielt die Kommission ein Recht der bisherigen Landesvertretungen auf Mitwirkung bei der Entscheidung über die Einverleibung mit dem Untergange der staatsrechtlichen Selbstständigkeit der betreffenden Länder nicht vereinbar. d,2 fand die Gesetzvorlage durchaus Zustimmung. Bemerkt wurde, daß, wenn 11 nassauische Grafen bez. Freiherren erklärt hätten, sie würden sich durch den Treueid nach wie vor ihrem bisherigen Landesherrn verpflichtet fühlen, dieselben, welche als Unterzeichner der betreffenden an das Abgeordnetenhaus gerichteten Petition resp. Beschwerde= oder Protestschrift figurirten, früher ebenso euergisch gegen eine Vereinigung mit dem Herzogthum Nassau protestirt hätten. Uebrigens habe Preußen verstanden, sich in Schlesien und in den Rheinlanden die verschiedenartigsten Stämme und Länder zu assimiliren; dies werde auch jetzt gelingen, dazu sei aber unerläßlich, daß die Verfassung zu allgemeiner Anerkennung gelange und im Innern eine freisinnige Verwaltung eintrete. Ad 3 erklärte der Ministerpräsident, es solle, so weit es die Einheit des Gesammtstaates irgend gestatte, den einzuverleibenden Staaten provinzielle Selbstständigkeit und Selbstverwaltung gewahrt bleiben. Ad 4 wurde eine wesentliche Veränderung der Gesetzvorlage, welche in ihrem§ 1 nur die Personal=Union feststellte, beliebt. Es wurde allseitig anerkannt, daß die sofortige Einverleibung in jeder Beziehung wünschenswerth sei, weil sie einmal größere Garantie für den Bestand der Verbindung mit Preußen biete, ferner alle partikularistischen Bestrebungen abschneide und endlich ein Definitivum schaffe, während die Personal=Union nur ein Provisorium bilden könne. Der Ministerpräsident erkannte an, daß der dahin gehende Abänderungsantrag eine Verbesserung der Vorlage sei. Ueber das Bedenken, 6 müsse mit der Einverleibung die sofortige Einführung der preußischen Verfassung Hand in Hand gehen, wurde die Kommission durch die Erwägung hinweg gefühlt, daß eine solche Bestimmung nicht aus dem Wortlaute der Verfassung hervorgehe, und daß dieselbe thatsächlich nur mit den größten Nachtheilen ausführbar sei, außerdem aber in Preußen selbst die einzelnen Bestimmungen der Verfassung erst nach und nach und zum Theil überhaupt noch nicht zur Durchführung gelangt seien. Ad 5 hielt sich die Kommission für verpflichtet, einen bestimmten Termin zur Einführung der Verfassung festzustellen, im Uebrigen aber der Staatsregierung besonders nach der ad 3 gegebenen Erklärung freie Hand zu lassen. Der Ministerpräsident erklärte, die neuen StaatsanLehörigen würden jedenfalls auf dem Reichstage des norddeutschen Bundes vertreten sein, was aber die besondern Volksvertretungen derselben beträfe, so könne er, ohne dies gerade definitiv eozulehnen, doch keine Verpflichtung zu deren Gerufung auch nur mit berathender Stimme eingehen. In der Spezial=Debatte wurde eine größere Anzahl von Amendements gestellt, jedoch fast alle mit großer Majorität abgelehnt. Die Fassung, in welcher der Gesetz=Entwurf endlich aus der Berathung hervorging, und welche die Zustimmung der Staatsregierung erhielt, ist folgende:§ 1. Das Königreich Hannover, das Kurfürstenthum Hessen, das Herzogthum Nassau und die freie Stadt Frankfurt werden in Gemäßheit des Art. 2 der Verfassungs=Urkunde für den preußischen Staat mit der preußischen Monarchie für immer vereinigt.—§ 2. Die preußische Verfassung tritt in diesen Landestheilen am 1. Oktober 1867 in Kraft; die zu diesem Behufe nothwendigen Abänderungs=, und Ausführungs=Bestimmungen werden durch besondere Gesetze festgestellt. — Die Anleihekommission hielt heute Vormittag vor der Plenarsitzung eine kurze Sitzung, in welcher die Generaldiskussion fortgesetzt wurde. Finanzminister v. d. Heydt, der mit seinen Kommissarien Mölle und Wollny anwesend war, sprach seine Genugthuung über die erfolgte Annahme der Indemnitäts=Vorlage aus, die auch die prinzipiellen Bedenken beseitigen werde, welche bisher der Annahme der Anleihevorlage entgegenstanden. Die Anleihe sei mit Rücksicht auf die Lage der Dinge eine unabweisbare Nothwendigkeit. Er könne für keins der eingebrachten Amendements stimmen und müsse an der Summe von 60 Millionen festhalten. v. Flottwell vertheidigte mit Eifer die Nothwendigkeit eines gefüllten Staatsschatzes und stellt ein Amendement, 27½ Mill. in den Staatsschatz abzuführen. Runge bestritt das Bedürfniß einer Anleihe. Die Regierung habe selbst zugegeben, daß viele ihrer Zahlenangaben zweifelhaft seien. Die Füllung des Staatsschatzes gehöre gar nicht in das Gesetz hinein. Redner erklärt sich ferner gegen den Röpell'schen und für den Hagen'schen Antrag, weil jener die Aufnahme einer Anleihe zugesteht und er die Schatzbons nicht für zweckmäßig erachte. Man möge sich nur vergewissern, daß solche Schatzbons im Laufe eines Krieges eingezogen werden und der Regierung arge Verlegenheiten bereiten können. Cornely und v. Hoverbeck sehen in der Anleihebewilligung ein Vertrauensvotum, das man der Regierung nicht ertheilen könne. Hoverbeck will die Füllung des Staatsschatzes zugeben, wenn Garantien gegeben werden, daß ohne Zustimmung des Landtages nichts aus demselben genommen und nichts hineingethan werden kann. Der Finanzminister hält seine früheren Behauptungen aufrecht und erklärt nur den Termin der Aufnahme der Anleihe für disputabel, worauf die Sitzung auf morgen vertagt wird. — Ueber die Samstags=Debatte wird der Wes.=Ztg. geschrieben:„Zwei Minister=Reden umrahmten die heutige Diskussion: Herr von der Heydt— derselbe eröffnete— schien sein Augenmerk nicht darauf gerichtet zu haben, irgend Jemanden zu gewinnen, sondern nur darauf, Niemanden zu verletzen. Bei aller salbungsreichen Freundlichkeit des Tones ließ er es doch gar zu sehr an positivem Inhalte fehlen; sein ganzes Auftreten erinnerte nur zu sehr an den in der Manteuffel'schen Periode gereiften Staatsmann. Es war daher verdienstlich, daß, fast Allen unerwartet, Graf Bismarck das Wort ergriff. Frei von dem bursch kosen Ton, den er zum Nachtheil der Sache so oft angeschlagen, ohne übermüthig mit dem Hause zu spielen, sprach er sich in staatsmännischer Weise aus. Wer nicht gänzlich in die Anschauungen verrannt ist, die man von dem Wesen dieses Mannes so lange genährt, der muß aus seinen heutigen orten die Ueberzeugung gewonnen haben, daß Bismarck nicht der Vorkämpfer der JunkerPartei, kein Reuktionär aus Behagen am Despotismus ist. Freilich ist er auch kein Vorkämpfer der Freiheit und will es niemals werden. Frei von allen sentimentalen Velleitäten, verfolgt er mit Verstandesklat heit und Willensschärfe ein großes Ziel; er wird nicht anstehen, die liberale Partei sich zu verbinden, sobald er die Ueberzeugung gewonnen hat, daß die liberale Partei auf dem Wege zu diesem Ziele ihm jemals etwas nützen kann. Sache der Liberalen ist es, ihm diese Ueberzeugung zu gewähren.“ Berlin, 4. Sept. Die Unterzeichnung des Friedensschlusses zwischen Preußen und Darmstadt, gestern Abend, ist bereits gemeldet. Die N. Pr. Ztg. schreibt darüber:„Unterzeichner des Vertrages sin preußischerseits der MinisterPräsident Graf von Bismarck und der Wirtliche Geheime Rath v. Savigny, hessischerseits der Minister v. Dalwigk und Legationsrath v. Hoffmann. Ueber den Inhalt des Vertrages hören wir, daß die ursprünglichen preußischen Forderungen aufrechterhalten sind; die großherzogliche Regierung zahlt, dem Vernehmen nach, 3 Millionen Gulden Kriegskosten und tritt im nördlichen Oberhessen einen Theil ihres Gebiets an Preußen ab, wodurch eine Verbindung mit Wetzlar hergestellt wird; auch die Landgrafschaft Homburg ist abgetreten.“ Mit Sachsen haben die Verhandlungen nun auch ihren Anfang genommen. Aus dem Umstande, daß nach dem Demobilmachungsplane die Stäbe der 5. Division, der 9. Inf.= und der 5. Kavallerie=Brigade nach Dresden, der Stab der 10. Inf.=Brigade nach Chemnitz kammen, ergibt sich, daß Sachsen auch ferner von preußischen Truppen besetzt gehalten werden wird, bis die Angelegenheiten des norddeutschen Bundes in definitiver Weise geregelt sind. — Prinz Albrecht ist gestern Abend vom Kriegsschauplatz in Böhmen hierher zurückgekehrt. — Die sämmtlichen Feldwebel u. s. w. aus dem stehenden Heere, welche während des letzten Feldzuges wegen besonderer Auszeichnung vor dem Feinde zu Sekonde=Lieutenants befördert worden sind, und deren Beförderung beziehungsweise noch in Aussicht steht, erhalten ein königl. Gnadengeschenk aus der Schatulle von 200 Thalern als Beihülfe zu ihrer Offizier=Equipirung. — Die Volkszeitung berichtet: „Dem Abgeordneten Dr. Joh. Jacoby wurde am Sonntag, Vormittags nach 10 Uhr, durch eine Deputation des Berliner Arbeitervereins eine Adresse überreicht, welche neben die Anerkennung für die Jahre lang unermüdliche Thätigkeit Jacoby's für verfassungsmäßige Freiheit uuseres engeren preußischen, so wie für die geistige Entwickelung unseres gesammten deuischen Vaterlandes, insbesondere lebhafte Freude ausdrückt über die von Dr. Jacoby am 23. August in Abgeordnetenhause— gelegentlich der Adreßdebatte— gehaltene Rede.— In seiner Antwort erklärte Dr. Jacoby, daß er von dieser Anerkeanung der Männer der Arbeit, die sich unveirrt von der mächtigen Tagesströmung ihr ruhiges, besonnenes Mannesurtheil erhalten hätten, lebhaft erfreut sei. Ueberrascht sei er freilich davon nicht, denn als Vorsteher des Königsberger Handwerkerbundes habe er seit Jahren Gelegenheit gehabt, den Werth, die innere Tüchtigkeit der arbeitenden Klassen keunen zu lernen. Aller Orten im deutschen Vaterlande sei das Selbstgefühl, die Selbstachtung im Arbeiterstande erwacht und erstarkt; das daher rührende ernste rege Streben der Arbeiter=Vereine nach geistiger sittlicher Bildung, nach bürgerlicher Gleichberechtigung und freiem, menschenwärdigem Dasein, es werde, es müsse, und hoffentlich in nicht serner Zeit, von Erfolg gekrönt werden. Die Zukunft gehöre uns. Rechtsgleichheit, Freiheit, Bruderliebe! so laute der Wahlspruch auf unserm Banner. Dr. Jacoby unterhielt sich noch längere Zeit mit den Mitgliedern der Deputation, welche nach 11 Uhr den verehrten Abgeordneten verließen.“ Die Kreuzzeitung erklärt, sie habe dem Abdruck des Obigen nichts weiter hinzufügen:„als die Bemerkung: daß die gehaltene Rede diejenige ist, in welcher Herr Jacoby erklärte: der beendete Krieg gereiche Preußen nicht zur Ehre! Da der Berliner Arbeiter=Verein, der sich leider von nicht dahin gehörigen Wortführern Jacoby'schen Ursprungs leiten zu lassen scheint, doch gewiß auch unter den heimkehrenden Kriegern manche Angehörige hat, so möge er deren Urtheil obiger Adresse— eine Schmach Berlins!— einholen.“ Berlin, 5. September. — Das Herrenhaus setzte in seiner heutigen Sitzung die Berathung über Aufhebung der Wuchergesetze fort und nahm schließlich den Vorschlag der Kommission mit 40 gegen 36 Stimmen an. Der Gesetz=Entwurf betreffend die Vermehrung des Kapitals der Bank wurde sodann ohne Debatte angenommen. Für die SonnabendSitzung stehen auf der Tagesordnung: Handelsverträge und die Vorlage wegen der Indemnität. Koln, 5. Sept. Den bisher bekannt gewordenen Dispositionen gemäß werden, insofern nicht nachträglich Aenderungen eintreten sollten, die für unsere Stadt und Deutz vorab bestimmten Truppen folgendermaßen hier eintreffen: Vierte 4pfündige Batterie am 10. dieses 2 Uhr Morgens, dritte 6pfündige Fußbatterie am 12. ds. 2½ Uhr Morgens, Rhein. Kürassier=Reg. Nr. 8 am 10 d. um 8, resp. 11 Uhr 40 Min. Morgens, Stab der 15. Division und der 15. Kavallerie=Brigade am 11. d. um 4 Uhr Morgens, Füsilier=Bataillon und Regiments=Stab des 5. Rhein. Ins.=Regiments Nr. 65 am 12. d. um 6 Uhr Morgens, 2. Bataillon desselben Regiments und der Stab der 29. Inf.=Brigade am 12. d. um 11 Uhr 40. Min. Morgens, 1. Bataillon nämlichen Regiments und der Stab der 30. Inf.=Brigode am 13. d. um 8 Uhr Morgens, 1 Bataillon des 2. Rhein. Inf.= Regiments Nr. 28 und der Regiments=Stab am 16. d. um 2 Uhr Morgens; 2. Bataillon desselben Regts am 16. d. um 6 Uhr Morzens; Füsilier=Bataillon nämlichen Regts. am 16. d. um 2½ Uhr Nachmittags. Wie verlautet, soll letztgenanntes Regiment später seine früheren Garnisonorte Jülich und Aachen wieder beziehen. Düsseldorf, 5. Sept. Bei der gestern und vorgestern hier abgehaltenen Prüfung zum einjährig=freiwilligen Militär=Dienste wurden von 15 Examinanden 8 als befähigt erklär. — Vorgestern Abend und gestern Nachmittag kamen mehrere schwerverwundete Soldaten hier an, von denen einige amputirt waren. 21 Verwundete werden heute erwartet. — Heite Morgen verließen circa 160 preuß. Reconvalescenten das hiesige Lazareth, um in ihre verschiedenen Garnisonen zurückzukehren. Circa 30 wiederhergestellte Oesterreicher gingen in ihre Heimath ab. Nur 7 Schwerverwundete blieben zurück. Neuß 2. Sept. Gestern und heute wurde hierselbst.n eben so erhebendes als seltenes Fest gefeiert, das 50jährige Dienst=Jubiläum des Herra Stadtrentmeisters Stadler, welcher am 1. Sept. 1816 als Stadt=Sekretär eingetreten war, später als städtischer Beigeordneter fungirte und seit dem 1. Januar 1848 die Stelle als Stadtrentmeister bekleidet. Sowohl in diesen verschiedenen Stellungen als in den noch nebenher bekleideten Aemtern als Mitglied des Kirchenvorstandes, der Schul=Kommission und des Gymnasial=Kuratoriums zeichnete sich der Herr Jubilar durch seltene Thätigkeit, klare Einsicht und Berufstreue in einer Weise aus, daß die Stadt ihm in vielen Beziehungen zu großem Dank verpflichtet ist. Nachen, 5. Sept. Unsern heute Nachmittag aus Wesel hier wieder angelangten Landwehrmännern ist ein herzlicher Empfang zu Theil geworden. Auch aus dem Landkreise hatte sich eine Anzahl Frauen, Mütter und Schwestein eingefunden, um die Ihrigen einige Stunden früher zu empfangen. Nur Einen Wunsch hörten wir vielfach auesprechen: Möchten auch die Andern bald heimkehren!— Wie man hört, soll das 2. Rhein. Infanterie=Regiment Nr. 28, unsere frühere Garnison, in—10 Tagen hier wieder eintreffen und wird demselben Seitens der Stadt ein festlicher Empfang bereitet werden. — Da die vor Kurzem stattgefundenen Pachtangebote der hiesigen Badehäuser die Zustimmung des hiesigen Gemeinderaths nicht gefunden, so werden solche nochmals zur Verpachtung kommen. Darmestadt, 5. Sept. Ueber den Inhalt des Friedensvertrags mit Preußen vernimmt man: Das Großherzogthum tritt außer Homburg auch Geusenheim, das Hinterland und Itter ab, erhält dagegen Oberrad, Nauheim und Reichelsheim. Ulm, 2. Sept. Die„Ulmer Schnellpost“ berichtet:„Heute traten die hier gefangen gehaltenen preußischen Landwehrmänner vor dem hiesigen Platzkommandanten noch einmal an, der sie frug, ob sie über irgend etwas Beschwerde zu führen hätten. Ein einstimmiges Nein war die Antwort. Morgen Vormittag reisen sie wieder ab in ihre Heimath an der Mosel zu ihren Familien.— Die Kurhessen haben die Kriegskasse, die sie nach Ulm geflüchtet hatten, nun wieder mit hinwegzenommen. Kurhessen ist preußisch geworden, weshalb die kurhessische Armee als solche aufgelöst werden soll. Von diesen Truppen passirten heute Abend zwei Schwadronen blaue Husaren unsere Stadt. Dieselben kamen aus Bayern und waren daselbst im Regierungsbezirke Schwaben und Neuburg einquartiert.— In einer ganz eigenthümlichen Lage befinden sich die nassauischen Soldaten. Nassau ist ebenfalls preußisch geworden. Die Soldaten aber befinden sich noch in Bayern ganz in unserer Nähr, und der depossedirte Herzog, seit der Kampf vorbei, war bis heute in ihrer Mitte. Am Kampfe selbst hat er nicht Theil genommen.“ Wien, 5. Sept. Die heutige„Presse“ vernimmt, daß Graf Moritz Esterhazy, Minister ohne Portefeuille, seine Demission gegeben habe. Petersburg, 31. Aug. Der Kaiser hat sich gestern nach Moskau begeben. Die Note des Journal de St. Petersbourg über die Mission des Generals v. Manteuffel lautet vollständig: „Die auswärtigen Blätter beunruhigen sich über die Stellung des Kabinets von St. Petersburg Angesichts der Thatsachen, die sich in Deutschland vollziehen. Die Einen behaupten, die kaiserliche Regierung habe Einsprüche erhoben, die Anderen versichern dagegen, sie habe ohne Vorbehalt den Vergrößerungen Preußens zugestimmt. Der schrofse Widerspruch dieser beiden Versionen beweist, daß keine von beiden der Wahrheit eutspricht. Wir erwähnen nicht, was über den Zweck und das Erzebniß der Mission des Generals v. Manteuffel nach St. Petersburg gesagt wird. Es ist klar, daß die auswärtigen Korrespondenten nicht in das Vertrauen gezogen sind. Sie hätten ihren Aufwand von Einbildungskraft ersparen können, wenn sie sich auf die Konstatirung der positiven Thatsachen beschränkt hätten. Die positiven Thatsochen sind also folgende: Die kaiserliche Regierung hatte den neutralen Höfen vorgeschlagen, die Theilnahme Europa's bei der Prüfung der territorialen und politischen Veränderungen zu verlangen, welche das auf gemeinschaftlich unterzeichnete Verträge begründete Gleichgewicht erfahren hat; dieser Vorschlag ist von den andern Kabinetten nicht unterstützt worden; da das Prinzip der Solidarität demnach für den Augenblick von den Mächten selbst, deren Einstimmigkeit wesentlich diese Solidarität ausmacht, aufgegeben worden, ist die kaiserl. Regierung davon abgestanden; ihr Urtheil und die Rechte Rußlands als europäische Großmacht blieben gewahrt; ihre Aktion ist frei. Die nationalen Interessen Rußlands bleiben für sic die einzige Richtschnur." Paris, 3. September. Ein höherer Offizier der in Mexiko dienenden österreichischen Legion erzählt, die Geldnoth des Staatsschatzes sei eine so große, daß selbst die Soldaten der österreichischen Legion, die sonst immer bevorzugt worden waren, nicht bezahlt werden können, und der Kaiser sieht sich genöthigt, von Zeit zu Zeit Summen aus seiner Privatkaffe für dieselben vorzuschi ßen, damit sie nicht Hungers sterben. Die regelmäßigen Truppen Mexiko's haben eben so wenig Anhänglichkeit für das neue Regime, als die bürgerlichen Elemente. In Matamoras hatten 1500 Mann der österreichischen Legion ungefähr 2000 amerikanische Freiwillige sich gegenüber, welche sich an Juarez's Anhänger angeschlossen hatten. Dieselben waren sämmtlich mit Gewehren und Revolvern versehen, während die Oesterreicher bloß ihre Flinten und 2 Kanonen hatten. Dieser letzteren bedienten sie sich so vortrefflich, daß sie 60 Kartätschenschüsse während des Gefechts daraus feuern konnten. Sie hatten 2000 mexikanische Soldaten zur Verstärkung, welche trotz der Vorstellungen des Kommandanten der österreichischen Legion sich nicht rührten. Erst als die Amerikaner in Gefahr waren, besiegt zu werden, setzten auch sie sich in Bewegung und fielen über die österreichische Legion her. Zwischen 2 Feuer kommend, wurden die österreichischen Truppen beinahe ganz aufgerieben Die Autorität der kaiserlichen Regierung ist ganz zu Grunde gerichtet und es herrscht völlige Anarchie im Lande. In Puebla sah mein Gewährsmann Ausrufer durch die Straßen ziehen, von welchen die einen die neueste Botschaft des Präsidenten Santa Anna zum Kaufe empfahlen. Ein Jeder kaufte, wonach sein Herz verlangte. Schon geraume Zeit vor der jüngst entdeckten Palastverschwörung theilte Marschall Bazaine dem Kaiser Maximilian eine ganze Liste von Veruntrenungen mit, die von Ministern begangen waren. Solche Zustände können unmöglich fortdauern, um so weniger, da die Liberalen, durch die Haltung der amerikanischen Regierung, durch den Zufluß von amerikanischen Freiwilligen und andererseits durch die Zerstreuung der geringen Anzahl von französischen Truppen auf eine so ausgedehnte Länderstrecke ermuthigt, sich auschicken, entschieden die Offensive zu ergreifen. Sie haben vor, in sich immer verengernden Kreisen der Hauptstadt sich zu nähern und dort einen Hauptschlag zu führen. Maximilian ist arg bedroht, und der erwähnte Offizier meint, er sei jeden Tag darauf gefaßt, von der bereits erfolgten Abreise des Kaisers von Mexiko zu hören. — Man schreibt der„Presse" über die Verhandlungen zwischen Italien und Rom:„Diese Unterhandlungen verdankt man der Initiative der französischen Regierung, die ihre versöhnlichen Bemühungen mit Erfolg fortsetzt. Sie finden zwischen Pius IX. und Viktor Emanuel persönlich statt. Unsere Korrespondenten versprechen sich viel von dieser persönlichen Unterhandlung, die verschieden von der ist, welche die päpstliche Schuld betrifft, und welche beinahe beendet sein soll. Das Endresultat ist ihnen zufolge die Aufrechthaltung des Papstthumes in Rom und das Aufgeben der Idee, aus Rom die Hauptstadt Italiens zu machen. Dagegen würde der Papst das Königreich Italien anerkennen, die Römer alle Rechte italienischer Staatsbürger erhalten und die Gleichstellung aller industriellen und kommerziellen Interessen durch einen verein bewerkstelligt werden. Das Aufgeben Roms würde die Annahme dieses Progxamms für Ricasoli unmöglich machen; es istalso gewiß, daß, wenn die Unterhandlungen glücklich zu Ende geführt werden, wenn man deren Resultat bekannt macht, eine Aenderung des Ministeriums stattfinden wird, die von einer furchtbaren Krisis begleitet sein muß. Nach unseren Korrespondenten ist es in der Aussicht auf diese Krisis, daß das Königthum und Mazzini ihre Vorbereitungen machen. Das italicnische Königthum hat noch keine so schwere Probe zu bestehen gehabt; aber es würde elendiglich zu Grunde gehen, wenn es versuchen wollte, sie zu vermeiden#er hinauszuschieben. Es muß ihr muthig entgegentreten und sich die Mittel zum Triumphe sichern.“ T' Paris, 5. Sept. Gestern Abend engleiste der Postbahnzug bei Saint Maixent; 5 Waggons stürzten in eine Schlacht; 6 Todte und 8 Verwundete. 29. August. Fürst Karl hat heute unter großem Jubel der Bevölkerung hier seinen Einzug gehalten, nachdem er von der Geistlichkeit und dem Magistrat vor der Barrière der Stadt empfangen worden war. In der Stadt herrscht die freudigste Aufregung. Der Fürst wird bis Montag hier bleiben und dann die Rückreise nach Bucharest antreten. New=York, 3. Sept. Gold 145¾. Wechselkurs auf London 153½.—20 Bonds 112¼. Illinois 123¼. Erie=Bahn 72¼. Baumwolle 33 C. Geld 5 Proz. Von der Eider, 1. Sept.(Zu demachtfachen Morde.) In diesen Tagen ist in hiesiger Gegend ein aus Eddelacker=Don gebürtiger Seefahrer, der schon früher eine 3jährige Bekanntschaft mit dem Zuchthause gemacht hat, als der Theilnahme an dem zu Campen verübten Morde verdächtig, arreti t und nach Heide in Verwahrsam gebracht. Derselbe hatte sich schon vor jeuem Ereignisse seine Papiere von Itzehoe auf Tönning visiren lassen und traf neulich in Lunden ein, um daselbst vorerst zu übernachten. Sein hier im Quartier gezeigtes Benehmen und seine speziell über jene Mordthat geführte Sprache erregten den Verdacht des Wirthes und nachträglich der dortigen Polizei. In Folze dessen suchten am andern Morgen die Polzeidiener seiner in Tönning, wohin derselbe schon vorongegangen war, habhaft zu werden. Wider Erwarten hatte derselbe statt nach Tönning seinen Weg wieder zurück über Friedrichstadt nach Hennstedt, Pahlen und Thielen genommen, auf welchem er von dem mittlerweile auf Anordnung der Landvogtei hinzugetretenen Gerichtsdiener Trede im letztgenannten Orte erwischt wurde. Die begonnenen Verhöre werden hoffentlich baldigst die Usen. — Man schreibt der„Wr. Abendpost“ aus Spalato, 20. August. Nach der Seeschlacht bei Lissa wurde ein Reworqueur mit Verwundeten und Todten hiehergebracht. Unter den letzteren war ein Mann vom Linienschiffe„Kaiser“, welcher den Heldentod unter außerordentlichen Umständen fand. In dem Momente, wo das Schiff von den vier feindlichen Fahrzeugen umringt war, griff derselbe nach einer überhäugenden feindlichen Flagge aus und versuchte dieselbe abzureißen. Ein italienischer Offizier sprang hinzu und feuerte seinen Revolver auf den Verwegenen ab. Von Kugeln wiederholt getroffen, raffte er seine letzte Kraft zusammen und Zähne und Nägel gebrauchend löste er die Trophäe. Im Momente, wo er mit derselben auf das Verdeck, in die Arme seiner Kameraden, zurückfiel, erhielt er noch einen tödtlichen Stich.— Hauptsächlich diesem Manne zulieb gestaltete sich die Beerdigung zu einer großartigen Trauerfeierlichkeit. Die Spalatiner wollten bei dieser Gelegenheit offenbar auch ihrer Gesinnung Ausdruck geben. Unter den Särgen, die je zwei und zwei getragen wurden, war der des Genannten prachtvoll geschmückt; ein Lorbeerkranz bedeckte ihn. Bürger und Militär, Fackeln tragend, geleiteten ihn. Die Häuser, durch welche der Zug ging, waren behangen mit Trauerzeichen. Die Läden waren geschlossen; Blumen und brennende Kerzen standen in den Fenstern, schwarze Tücher mit weißen Kreuzen hingen hernieder. Der Beerdigte war ein Dalmatiner.— Es ist dieser Fall nicht zu verwechseln mit dem ähnlichen jenes Mannes von der Panzerfregatte„Erzherzog Ferdinand Mar“ —(Ein tapferer Krieger.) Der letzte österreichische Soldat, der Nikolsburg beim Einzuge der Preußen verließ, war ein Husar. Er ritt eben über den sogenannten„Geisberg“ in der Nähe des Schlosses, als hinter ihm drei preußische Ulanen in vollem Galopp einhersprengten. Der Ungar machte Kehrt, schoß den ersten Preußen nieder, den zweiten hieb er mit dem Säbel in den Kopf, daß er ihn schwer verwundete, und wollte auch den dritten attaquiren, als dieser ihn mit einem Schuß in die rechte Hand traf und der Säbel dem Getroffenen entsank. Um nicht gefangen genommen zu werden, ritt der Husar schnell davon und hielt erst in einem Walde nahe bei Nikolsburg an. Nachdem er hier seine Wunde nothdürftig verbunden hatte, wollte er weiter reiten; da sah er den Wald von Preußen umlagert, und er mußte sich zurückziehen. Drei Tage blieb er mit seinem Pferde ohne Nahrung im Walde, und erst am dritten Tage kam ein Bauer an ihm vorüber, den der Erschöpfte mit matter Stimme um Labung ansprach. Der Bauer ging eilends in's nächste Dorf, um Speise und Trank zu holen. Als er zurückkehrte, fand er den Husaren als eine Leiche, neben ihm stand sein treues Pferd mit gesenktem Kopfe. Der tapfere Krieger wurde auf dem nächsten Friedhofe begraben. Dem Jubilar-Zugführer der Rhein. Eisenbahn. Schon fünf und zwanzig Jahre sind Auch Dir, so reich an Ebren, Mit Eile, gleichwie Sturmeswind, Verrauscht im Dienst, dem schweren. Als Du zum erstenmale doch Erstiegst das Roß von Eisen, Xrann, alter Freund! da lief es noch Leicht in den alten Gleisen. kast oft, wenn Andren auch gegraut, Schnellfahrend mit dem Zuge, In's Antlitz kühn dem Tod geschaut Bei Deines Rosses Fluge. Auf denn, Du deutscher Biedermaun Ersteig— der Herr Dich wahre— Lo frisch, wie einst vom Anfang an, Rastlos das Dampfroß noch alsdann Gar fünf und zwanzig Jahre. Mehrere Freunde. Der Harfenspielerin: ich stand und lauschte in des Saales Räumen Intzückungsvoll nach Deinem Harfenspiel; Auf einmal da ward's mir als ob in Träumen Liebnachtigall des Schönen säng' so viel. Nach Oben zog es mich, zu all den Sternen, Indem sie sang, und plötzlich da, wie nie, Schloß sich mir auf in sonnenhellen Fernen Lo wundersam das Reich der Phantasie. Irbeb' darum mit Deinem sußen Spiele Intzückungsvoll den edlen Lauscherkranz koch für und für zum schönsten Künstlerziele. * M. Preußens Feldherren Photographisches Tableau mit neun Portraits und Randzeichnung von L. Burger. Preis 7½ Sgr. Vorräthig bei P. Kaatzer, Büchel 36. 8208. Ein zweiter Bäckergeselle wird gesucht Pontstraße 154. Cwilstand der Stadt Aachen. Geburten. 5. Sept. Heinr. Hugo Summer, Franzstr. Kath. Maria Magdalena Demleux, Adalbertswallstraße.— Jos. Schiffeler, Mar.=Inst. Peter Franzen, Bergdr.— Arnold Mertens, Pontstr.— Maria Agnes Jordans, Horng.— Peter Hubert Ludwig Zimmermann, Pontstr. Egidius Jos. Hub. Kahlen, Peterstr. Sterbefälle. 5. Sept. Anna Maria Elise Braun, 2., Gasb.— Wilh. Enpen, 1., vor Kölnth.— Louise Haase, 1., Promenadenstr.— Anna Lauffs, 10., Gasb.— Hubert Herm. Vallet, 1., Promenadenstr.— Jakob Girkens, 54., Peterstr.— Gertr. Jansen, 2., Hiazeng. Familien=Nachrichten. Verlobt: Ignaz Stroof mit Marie Schopper.(Aussig u. Wien.) Verheirathet: Maschinen=Fabrilant John van de Wall=Boke mit Maria Marg. Franziska Lefebvre.(Utrecht u. Köln.)— Bernh. Braselmann mit Helene Braselmann.(Beyenburg und Schwelm.)— Mathias de Vos mit Mathilde Mommers.(Lobberich.) Gestorben: Helena Tappermann, geborne Bienefeld, 38 J.(Neuß.)— Henriette Klüser, geb. Dieck, 34 J.(Waldniel.)— Georg Wilh. Melsbach, 87 J.(Crefeld.)— Gutsbesitzer Jos. Kaulhausen, 39 J.(Erkelenz.)— Dina Lion, geb. Rosenthal.(Plettenberg.)— Bertha Schleicher, 22 J.(Köln.) Ehescheidung: Herm. Jos. Lemmer von Jacobine Schneiders.(Köln.) Ein Mädchen für 1. Oktober und ein zweiter Bäckergeselle für gleich einzutreten gesucht Büchel Nr. 56. Verwandten und Freunden die TrauerAnzeige, daß unser geliebter Sohn, Bruder und Schwager, Eduard Mertens geboren zu Imgenbroich, nach vielen als Ulan mitgekämpften Schlachten und Gefechten und erduldeten schweren Drangsalen, gestärkt mit den h. Sakramenten, im kräftigen Alter von 24 Jahren, im Spital zu Prag in Böhmen, am 12. Augustc., am Typhus ganz Gott ergeben gestorben ist. Aachen, Montjoie und Verviers. Die betrübten Eltern, 7 Geschwister und 3 Schwägerinnen. Todes=Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die schmerzliche Trauer=Anzeige, daß es dem Allmächtigen gefallen hat, unsece innigst geliebte Tochter und Schwester, Maria Kreutzkampf, im Alter von 17 Jahren an den Folgen einer Abnehmungs=Krankheit, in der Blüthe ihrer Jugend, wiederholt gestärkt mit den heil. Sakramenten der kath. Kirche, zu einem bessern Jenseits abzurufen. Um stille Theilnahme bitten Die Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet statt Freitag den 7.., Morgens 10 Uhr. Sterbehaus: Klappergasse 4. Bekanntmachung. Der Alignementsplan für Trichtergasse, Judengasse und Kockerellstraße liegt von heute ab 14 Tage lang im Stadtsekretariate zu Jeder= manns Einsicht offen. Einwendungen dagegen sind innerhalb dieser Frist mündlich oder schriftlich bei mir vorzubringen. Aachen, den 6. Sept. 1866. Der Ober=Bürgermeister. In Vertretung: E. E. Dahmen. Von einem gesund zurückgekehrten Landwehrmanne sind mir aus Freude über seine Rückkehr und mit dem Wunsche, daß Viele seinem Beispiele folgen möchten, 10 Thlr. zur zweckmäßigen Verwendung für verwundete Kameraden übergeben worden. Herzlichen Dank. Aachen, den 5. September 1866. Der Polizei= Präsident, Hirsch. Bekanntmachung. Die Bestimmung des sanitäts=polizeilichen Regulativs do 1835, nach welcher alle Familienhäupter, Haus= und Gastwirthe, Medizinalpersonen und Geistliche von den in ihrer Familie, ihrem Hause und ihrer Berufsausübung vorkommenden Fällen wichtiger und dem Gemeinwesen Gefahr drohender ansteckender Krinkheiten, sowie von plötzlich eingetreienen verdächtigen Erkrankungs= oder Todesfällen der Polizeibehörde ungesäumt schriftlich oder mündlich Anzeige zu machen haben, bringe ich hiermit wiederholt Behufs strengster Nachachtung mit dem Bemerken in Erinnerung, daß die Vernachlässigung dieser Anzeige mit entsprechender Geldresp. Gefängnißstrafe geahndet wird. Bei verdächtigen Todesfällen darf die Beerdigung nur nach erhaltener polizeilicher Erlaubniß stattfinden. Aachen, den 1. Sept. 1866. Der Königl. Polizei=Präsident u. Landrath, Gericht. Unter Nr. 2373 des Firmen=Registers wurde heute eingetragen, daß der zu Gangelt wohnende Kaufmann David Rosendahl daselbst ein Handelsgeschäft unter der Firma: RosendahlBruch führt. Aachen, den 5..pt. 1866. Königl. Handelsgerichts=Sekretariat. Bekanntmachung. Zur Wieder=Verpachtung der an der WeidenEschweiler Staatsstraße zwischen den Ruthensteinen 0 bis 0, 93+ 6 belegenen ChausseegeldHebestelle zu Merzbrück vom 1. November d. J. ab, ist Termin auf den 15. d.., Vormittags 10 Uhr, in unserem Geschäftslokale anberaumt, woselbst auch die Pachtbedingungen zur Einsicht offen liegen. Aachen, den 2. Sept. 1866. Königliches Haupt=Zoll=Amt. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 6. September 1866, Morgens 11 Uhr, sollen aus dem Marktplatze z: Aachen verschiedene Hausmobilien gegen gleich baare Zahlung verkauft weiden. Der Gerichtsvollzieher, V. Goeb. Gerichtlicher Verkauf. Am Freitag den 7. September 1866, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem öffentlichen Markte zu Aachen verschiedene Mobilien, als: Tische, Stühle, Kleiderschränke, 1 Bettlade, verschiedenes Küchengeräthe und Porzellan, dem Meist= und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung durch den unterzeichneten Gerichtsvollzieher verkauft werden. Jansen. Die französische Handschuhfärberei ist die billigste Art stets elegante Handschuhe zu tragen; die alten Handschuhe werden in 13 Farben völlig echt und wie neu aussehend gefärbt, und ist nur wenig theurer wie Waschen. Geschw. Dressen, Großkölnstr. 6. Ein ganz guter Destillir= oder BranntweinKessel mit Blase, ein Wasserkessel um mit Dampf zu kochen und eine neue Luftpumpe für die Bierwirthschaft, stehen billig zu verkaufen bei Kosten, Löhergraben 17. 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Sardinen, feine Sardellen 8 u. 10 Sgr., frischen Rhein=Salm, lebende Oderkrebse, empfiehlt Friedrich Jansen, ##," astrln, „Hechte, Schellsische und frische Muscheln 2 Sgr. 100 Stück empfiehlt Johann Kremer, Hartmannstr. 16. Frische Mltschern, Ostender Kabeljau, Schellfische, Aale, Backfische, süßen Laberdan, Titterlinge, feine Häringe und Särdellen; täglich frische Hasen, # hühner und Reh Edmund Wirichsbongardstr. Nr. 4. Donnerstag den 6. September 1866, Abends 7 Uhr: „ im großen Bernarts'schen Saale, unter gef. Mitwirkung von Fräulein J..., verehrlichMiglieder der Liedertafel und des städt. Orchesters. veranstaltet von Th. Goebbels. Programm. 1. Quintett von Ouslow. 2. Die Löwen=Braut, Ballade.n Chamisso, komponirt von R. Schumann. 3. Charakterstücke für die Viola: a. Barcarola von Vieuxtemps. d. Romanze von Jos. Wenigmann. 4.„Auf dem Strome“, Gesang für Tenor mit Violoncell=Begleitung. von F. Schubert. 5. Soli für die Violine: 2. Auduute Mendelssohn. d. Zwei 40g Melodien von M. Hauser 6. Männer=Chöre: a. Sturmbeschvön von Dürrner. b. O du selige Macy von Rietz. 7. Lieder für Sopran: 9. Suleika,## Mendelssohn. d.„So weit“#aMarschner. 8. Cantate:„An die Freundschaft“, für und Männer=Chor, von Mozart. Eintrittskarten à 20 Sgr. sind im Veraus zu haben in der Musikalienhandkundes Herrn Th. Raus. Abends an der Kasse 1 Thlr. 8203. Ein erfahrenes Mädchen, welches bügeln und waschen kann und Hausarbeit versteht, wird als Zweitmädchen gesucht. Ausk. in der Exped. Heute 8½ Uhr: Probe. 8186. Ein brauner Jagdhund zugelaufen. Eefacht Schützenstraße 20 in Nachen. 8192. Ein drei= à vierfenstriges Haus mit Garten wird inmitten der Stadt oder in der Nähe der Votivkirche, für diesen Herbstzubeziehen, zu kaufen gesucht. Offert. unter J. R. 10 bes. die Exped. Der Frau Wwe. Auf demhaus, Rehnsl, unsern verbindlichsten Dank für die guten Quartiere und reelle Verpflegung. Im Namen der einquartierten Landwehrleute Der Unteroffizier Brunk, 10. Komz, 30. Landw.=Rats. 8190. Für den 1. Okt. wird ein ordentlichet Mädchen vom Lande gesucht. Auskunft in der Expedition. Ein ordentliches Mädchen sucht Stelle. Ausk. Peterstr. 5. Ein Pepagei=Korb wird zu kausen gesucht: Bahnhofstr. 30. Berliner Börse vom 5. September. Aach.=Mast..=A. 32½ 5; Bg.=Mrk..=A. 152½ 53 Köln=M..=A. 151 B Mainz=Ludw. 129 5; Nordbahn=A. 70% 53 Oberschl. Lit. A. 167½ bz Oest.=Fr..=A. 96¾ bz Südöst=Stsb. 107½ bz Rhein..=A. Rh.=Nahebahn 5% Staats=A. 119% 6; 29 53 102 53 96½ b3 48 ½ bz 53¾ bz 4 1/% St.-A. 5% ö6. Met. 5% öst. Nat.=A. Oest. 1860er Leose 62¼ b; Köln=M. V. E. 83 b; Brg.=Märk. Pr. 76% b; Lest.=Südl. Pr. 230 bz Amer. 1882 St.=A. 76% b; Berl.=Hdls.=G. 107 bz Darmst..=A. 83 B dito Zettelb. 98 B Disc.=.=A. 985 Genfer Kredit=B. 27½ 5 Luxemb..=A. 82% Bank=Antheile 159 ½# Oest. Kredit=B. 61½ 8 Madb..=Br. 610# Hörder Berg=A. 105# Phönix=A. Lit. A. 998 Ludwigsb.=Berb. 147 ½ Pr. St.=Sch.=Sch. 83 ½ b Pr. Präm.=A. 124½ Oest. 250=Gld.=L. 59 b Oest. Kredit=L. 63 5 1864er Loose 36% b 1862er Russen 88# Kurhess. Loose 55%5 Mein. Bank 955 Nordd. Bank 117½# Weimar. Bank 97½8 Berl.=Anh..=A. 215½ 8 Berl.=Ptsd. Mad. 206 8 Italienische Rente 55½ Köln, den 5 September. Amtlicher Kurebericht der Wechsel=Agenten. Industrie=Aktien. Aach.=M..=V. Colonia.=V. Albd.=.=V. Leipziger.=V. Nagdeb..=V. Schlesische.=V. Stett..=.=V. Jaterl. Elb=.=S. Nach. Rückvers. Kölner„ Nagded.„ Agripp., See=Fl. Düfseld. Niederrh. G. Lonc..=B. 253 B 2518 976 161 G 138 G 108 0 1300 99½ E 121 8 140 G 110 G Afl. 150½ B 120 B Herm., Stett. Louisenth. D. u. W.— Löl. Hag.=B. 113½ B Aberf. Hag.=V. 1048 Union Hag.=V. 106B Köln.Opsschifff. 80 B Lüsf.Dampfschifff. 80 B Köln. Schleppsch. 50 B Neurb.„ 113 6 Kuhr.„ 115 6 Köln. Bwollsp. 82½ B Gladbacher„ 810 Ravensb. Spinn. 1540 II. Emission— Vorwärts, Flesp. 126 0 Boch. Gußfl.=A. 115½ 6 Köln. Masch. B. Hörder Bgw=V. Neu=Oeger Bw. Neu=Schottland. Ph.=Sw. A. „Lit. B. Sieg=Rh. Bgw. Stirum=Eis.=I. Arenb. Bergb. u. H. Brg. Gr.=.=S. Bonn. Begwer.=V. Köln=Müsen. Concord., Eschw. Märk. Weslf. Bw. Porta=Westphal. Nlach.-Höng. Bw. K. Brgw.=P. Concordia, Oberh. Harpener Bergd. Wurmrs..=B. 928 1078 92% 8 718 98 8 176 8 49 1123 Schaafshzaus. 125¼ B Köln. Privatb 100 9 Amsterbam „ 2 M. Paris kurz „ 2 M. Antwerpen k. Brüssel k. London k. „ M Hamburg k. Stimmung rudig. Wech 143% G 112½ G 80 1/6 B 801/18 B 81 8 81 B .25B .22% 53 51% 0 elkure. Hartburg 2 M. Bremen: Frankfurt k. „ 9 M. Augsburg k. 2 N. „ 2 Wien k. „ 2 M. reipzig k. (K. 151½ B 1106 57.45 56.200 5 ½ B 85% 8 78¼ 0 77% 99½* Btg.) Verantwortlicher Redakteur: P. Kaatzer. Kaatzer's Verlag. Druck von C. H. Georgi in Nachen.