49. Jahegang Beinge=Orete: Erscheint täglich mittags Preis monatlich.00 Mart frei in das Haus.— Poß: 30 Pig. Zutzellgebühr. zin Beien und Sgenten in aus Orten. Verantwortlich für Volltik und Deulästen Emil Schwippert, für Provinz und Reich, Umgegend und Bonner Nachrichten Andreas Müller, für dem Abtigen ledattioneken Teil Toni #s don Bisisams- und unsetgendetl Jodannes Tinner, sämtlich in Beun. Bouner Dolks=Jeltung 4 260— 1970 Bonner Dolkswacht Fechsseshelle: Vonn, Sücht un wander lostscheck= Konto Köln unter Nr. 1954 Montag, Tö. Sepiemder Drahtadresse: Reichszeitung Vonn Druck: B. Hauptmann'sche Buchdruckerei, Vonn Fernsprecher: Geschäftsstelle 59 u. 60 aumanmunmnuen Schriftleitung Nr 4835 Anzeigen=Preis: ##m breit, das mm 30 Pig., ausw. 50 Pfe. * eklimen 71 mn breit das mm(lo°al) 4.25 us.) 41.50. Kleine pelv. Anzeigen 50 Pf einsache Wort bei 4 mal. Aufnahme chl. Giener= u. Teuerungszuschlag. Zahlsofort. Bei gerichtlichem Verfahren u. Sreimonatigem Zahlungsrückstand fällt demilligter Nadatt tor: Für Plazvorschrift wird nicht garantiert zur unverlangt eingegangene Maualteihte übernehmen wir keins Gewähr. Bonner Stadt=Anzeiger Diktatur des Proletariats? 8 Auf der Reichskonferen; der Unabhängigen hat der Abgeordnete Braß, der auf dem linken Flügel der Dartei steht, ausdrücklich den Grundsatz anerhannt, daß man die Olktatur über das Proletariat ausüben müsse, um die undisziplinierten Massen zu bändigen. Ursprünglich bestand unter den linksradtkalen Sozialisten, soweit sie sich nicht ausdrücklich zum Kommunismus bekannten, Elustimmigkeit darüber, daß der Sieg des Sozialismus unter dem Zeichen der Diktatur des Droletariats erfolgen müsse. Die Ansichten gingen nur darüber auseinander, ob es sich dabei um eine Verwirklichungsform der Demokratie handeln solle, d. h. um die Herrschaft der aus Oroletariern bestehenden Ulehrheit des Dolkes, die sich zu ihrem Schutz gegenüber Dutschgelüsten der Minderheit der diktatorischen Gewalt, also eventuell auch terroristischer Mittel bedienen dürfe. Oder ob das Proletartat auch in der Minderheit als Diktator über die Ulehrheit des Dolkes herrschen dürfe. Nach beiden Lecarten sollte auf alle Fälle die Gesamtheit des Droletariats herrscher, Subjekt der Revolution sein. Dte Kommunisten haben auch den Proletarier zum Objekt der Revolution gemacht: die Diktatur der Bolschewisten in Rußland erstreckt sich ganz bewußt nicht nur über die Bourgeoisie, sondern auch über das Proletariat. Der Unterschied ist nur: der Bourgeois soll vernichtet, der Oroletarier(der noch besserungsfähig ist) bekehrt werden. So herrschen in Oetersburg und Moskau, wie selbst ein so begeisterter Anhänger des Bolschewismus wie Klfons Goldschmidt zugibt, 600000 organisierte Cyrannen über 150 Millionen russische Uenschen. Uen ist, daß nun auch innerhalb der deutschen unabhängigen Sozialdemokratte Männer, die keine Kommunisten sein wollen, und die doch beabsichtigen, die proletartschen Massen zu sich herüberzuziehen, frank und frei propagieren: Diktatur über das Proletartat. Also: das Proletartat bleibt geknechtet. Nach wie vor haut der Säbel und schießt die Flinte auf den Unbotmäßigen. Für den von solchen Rgitatoren Umworbenen entsteht die bange Frage: Werde ich Diktator oder Olktatierter? Werde ich hauen oder gehauen? Wer das Gute nicht freiwillig nehmen wird, dem wird es eingebläut, als Schwedentrunk in den Rachen gegossen. Das hohe Ideal ist der Sozialismus. Um es zu erreichen, muß auch das Uebel der Cyrannet in Kauf genommen werden. Was an produktiven Kräften im russischen Reich überhaupt vorhanden war, ist zertrümmert. Was dort an gesellschaftlicher Organisation lebte, ist in Chaos verwandelt. Das auf russischer Erde fruchtbar wirkte, ist sterilisiert. Man hat tausend Gründe zur Entschuldigung ins Feld geführt. Der wirkliche Grund ist: mit Diktatur sind keine wirtschaftlichen Probleme zu lösen, mit Iwang läßt sich keine proAuktive Arbeit herbeiführen. Steigerung der Produktivität der Arbeit ist nicht durch noch so geniale Organisationsentwürfe zu erzielen, nicht durch feinste Mechanisierung des Arbeitsprozesses. Sie hann nur das Ergebnis gesteigerter Cüchtigkeit der Individuen und restloser seeltscher Hingabe an den Arbeitszweck sein. Organisation der Gemeinschaft zur Arbeitsdemokratie. nicht aber Knutenherrschaft über uninteressierte Arbeitssklaven. Daher ist Bolschewismus Schändung der sozialen Idee. Er schafft nicht einmal Rückkehr zur alten kapitallsttsch-mechanistischen Unkultur, sondern er ist Rückfall in vorhapitalistische unproduktive Barbaret. Und deshalb ist auch die Frage:„Diktatur oder Demokratie?“ nicht bloß eine Lebensfrage für Sozialisten. Don ihrer Beantwortung hängt die Entscheidung ab, ob Deutschland, Europa, die Welt ihre Kräfte neu entfalten oder sterben werden. Montags=Ecke. Die Stunde ist gekommen für die Franziskusnaturen. Wie nach dem Winterweh in Frühjehrsstürmen und lockender Sonne die Knospen sich hervorwagen, so muß an allen Ecken und Enden einer geistig verwilderten, verödeten Menschheit echter Franziskussinn im Kleinen und Großen millionensältig wie das Schaffen des Frühlings wirken und wehen. Mit welchen Mitteln hat St. Franziskus gearbeitet? Durch kindlich frohe, aber männlichstarke Selbstüberwindung. freudige Hingabe an das scheinbar Arme und Kleine. durch lebendiges Hineinfließenlassen seines Willens in Christi Willen. Den Mammonismus, die Geldanbeterei hat er tödlich getroffen, ohne den Haß zu predigen, ohne blutige Kapitalistenverfol gung zu entzünden: Aus eigener freigewählter Armut ließ er hellauf die Seelenfreude leuchten die kein Reichtum sich erkaufen kann. Stiller Tag. Seysenbertachlen Ist der Himmel. So wenig die Luft und das Licht... Wie der Duft einer schönen Frau. Und Wolten, Berge und An Sind ein seines, stilles Gedicht... Hanns Heinrich Vormann. Der Rücktritt des Reichssinanzministers. Der Reichsfinanzminister Dr. Wirth hat am Samstag sein Rütrittsgesuch offiziell abgegeben. Die Gründe des Rücktritts sind in den Schwierigkeiten der Besoldungsfrage zu suchen. Sowohl der Reichspostminister als auch der Reichsverkehrsminister sollen in ihren Jusagen an die Beamtenschaft in einer Weise über die von dem Reichsfinanzministerium gezogene Grenze der dem Reich aufzubürdenden Besoldungsordnung hinausgegangen sein, daß der Reichsfinanzminister die Erfüllung dieser Iusagen nicht glaubt übernehmen oder gar verantworten zu können. Andere Gründe sprechen, wie uns aus Berlin gemeldet wird, bestimmt nicht mit. Einstweilen geben wir die Hoffnung noch nicht ganz auf, daß herr Uinister Dr. Wirth sich von seinem Entschluß abbringen lassen wird. Der Reichskanzler sowohl wie der Reichspräsident weilen zurzeit nicht in Berlin, sodaß die Entscheidung über das Rücktrittsgesuch Dr. Wirth in den allernächsten Cagen noch nicht fallen kann. Verkandlungsplan von Brüssel. Die Verteilung der Referate. Paris, 19. Sept. Der Brüsseler Berichterstatter des Echo de Daris teilt folgendes Programm für die Itnanzkonferenz mit: Am 24. wird die Konferenz eröffnet. Dom 26. bis zum 28. wird die allgemeine Lage von den verschiedenen Delegierten dargelegt werden. Jeder Oelegierte wird 25 Minuten Sprechzeit erhalten. Dom 29. bis 2. Oktober wird eine Erörterung über die Iinanzpolitik Europas stattfinden. Der Oelegierte Brand wird die Lage der öffentlichen Finanzen schildern. Der holländer Wissering wird über die Dalutafrage sprechen. Der belgische Ultnister Jaspar sollte über den internationalen handel sprechen. Da er aber das Mandat zu. rückgegeben hat, ist der Reserent für diese Frage noch nicht bestimmt. Der französtsche Oertreter Celter wird die Frage der internationalen Kredite behandeln. Dom 3. bis 5. Oktober werden Kommissionssitzungen stattfinden und vom 6. bis 8. Oktober wird die Konferenz endgültige Beschlüsse zu fassen haben. Calliaux als Brüsseler Bankier. Paris, 19. Sept. Der Brüsseler Soir meldet, daß Caillaux die Absicht habe, in Brüssel eine Dolksbank zu gründen. Er würde seinen dauernden Aufenthalt in der belgischen hauptstadt nehmen, um die Bank zu leiten. Unsere Ernährung gefährdet! Protest der deutschen Regierung. Berlin, 19. Sept. Die Entente hat vor kurzem ihre Gesamtforderungen der Deutschland auferlegten Diehlieferungen der Reichsregierung bekannt gegeben. Danach soll Deutschland 800 000 Stüch Rindvieh und 150 009 Pferde abgeben. Die Jahlen der Schafe und Schweine sind noch nicht bekannt. Don dieser Gesamtforderung sind die bereits früher geforderten bezw. gelteferten Tiere abzurechnen. Geliesert waren bis zum 31. Mai 9663 Pferde, 84 209 Rindvieh. 100 120 Schafe, 14000 Siegen und 28000 Geflügel. Auf die unerfüllbar hohen Forderungen hat die Reichsregierung einen Protest an die Entente gerichtet, in dem nachgewiesen wird, daß Deutschland durch die Durchführung dieser Forderungen den Jusammenbruch des deutschen Ernährungswesens zu beklagen haben werde. *** hunderttausend Kühe— eine Ente! Don maßgebender amerikanischer Seite wurde bei einem Dresseempfang durch das amerikanische große Liebeswerk festgestellt, daß die zunächst in Amerika verbreitete Settungsmeldung, wonach Hunderttausend amerikanische Kühe an Deutschland geschenkt werden sollen, eine Ente sei. Es handele sich um höchstens 2500 bis 3000 Kühe. Dr. Lieber, der Dorsitzende des Jentral-ReliefKomitees des amerikanischen Liebeswerkes, der sich zur Seit in Deutschland befindet, sagte in Berlin, es sei doch zu prüfen, ob es nicht praktischer wäre, Kraftfutter in großen Ulengen zu liefern als Milchkühe, weil ja doch das in Deutschland befindliche Dieh nicht einmal ordentlich ernährt werden könne.— Diese Geußerung beweist, daß man in Amerika über die Frage der Ullichkühe genau so denkt wie das wegen dieser Sache so viel angefeindete Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Eln schwerer Ueberor f. Gewerkschaftliche Verkehrsdiktatur. Berlin, 19. Sept. Eine Konferenz der gewerkschaftlichen Organisationen der Provinz hessenUassau und des Freistaates hessen beschloß, zur Sicherung der Kartoffelversorgung die Cransportsperre vom 25. September ab über das Gebiet zu verhängen. Die Sperre soll sich auf Eisenbahn, Schiffahrt und auf den Landweg erstrechen und zwar auf alle Wege, die aus dem Erzeugergebiet führen. Eine Entschließung über die Sperre soll den landwirtschaftlichen Organtsationen als ein auf sechs Cage befristetes Ultimatum zugestellt werden. In ihm wird ferner eine sofort in Kraft zu tretende Sperre auf Wagengestellungen bei der Eisenbahn gefordert. Dieses Dorgehen der hessischen Gewerkschaften ist der schwerste Uebergriff, der bisher von der gewerkschaftlichen Verkehrdiktatur vorgenommen worden ist. Es ist nicht Sache der Gewerkschaften, durch solche verkehrsstörende Eingriffe zu bestimmen, welche Cransporte ausgeführt werden dürfen und welche nicht. Don der Regierung muß erwartet werden, daß sie jeden derartigen Versuch willkürlicher Eingrtffe in die Nahrungsmittelversorgung mit allen Mitteln nachdrücklichst bekämpft. * Drohende Kartoffelunruhen auch in Sachsen. DA. Dresden, 19. Sept. In Sachsen drohen schwere Unruhen unter den Arbeitern, weil die Mehrheit der Bevölkerung bei dem Darniederliegen der Industrie den von den Landwirten geforderten Kartoffelpreis von 31.50 Ulk. pro Jentner nicht bezahlen kann. In den nächsten Cagen werden der Landeskulturrat und die grohen landwirtschaftlichen Vereine einen Aufruf an die Landwirte erlassen, in dem diese aufgefordert werden, sofort der minderbemittelten Bevölkerung die Kartoffeln zu einem geringeren Preise zu überlassen. * Auch in Lennep ham es zu Kundgebungen wegen der Kartoffelpreise. Bayern und gute Deutsche!“ Ministerpräsident Kahr über Bayerus Reichstreue. Bamberg, 19. Sept.(W. C..) Anläßlich der Landestagung der Bayerischen Dolkspartei in Bamberg hat Ministerpräsident von kahr eine längere Rede gehalten, in der er u. a. ausführte: Innere und äußere Feinde, vor allem auch Feinde des Reichs sind emsig an der Arbeit, immer wieder den Ceufel der Felonie und der separatistischen Bestrebungen Bayerns an die Wand zu malen. Wenn ich dazu ein Wort sagen darf. so kann es zunächst nur die Diederholung meines freudigen und rückhaltlosen Bebenntnisses zum einigen Deutschen Reiche sein, wie ich es bereits an anderer Stelle abgelegt habe. Wir wollen gute Bayern und gute Deutsche sein, in guten wie in bösen Cagen. Ebenso fest, wie meine Creue zum Reich steht auch meine Ueberzeugung, daß das Reich nur föderalistisch sein kann, oder es ist überhaupt nicht. Föderalismus ist nicht gleichbedeutend mit Partikularismus und bedeutet keine Schwächung des Reiches. Wir verlangen den föderalistischen Aufbau des Reiches in allererster Linie, weil wir darin eine Cebensnotwendigkeit für das Reich sehen, im Interesse des Reiches, und wenn diese Forderung in Bayern mit besonderer Jähigkeit erhoben wird, so sehe ich darin den Beweis dafür, daß die Sorge für das Reich in Bayern wieder lebendiger ist, und daß das Reich in Bayern seine besten und treuesten Söhne hat. Wer etwas anders beAus Klabunds„Literaturgeschichte“. A Klabund schrieb eine kleine, sehr kleine, aber sehr reiche Literaturgeschichte, die eigentlich gar keine Literaturgeschichte, sondern das literarische Andachtsbüchlein eines Dichters über Dichter und ihre Werke ist. Klabund spricht mit betender Verehrung von Goethe.„Er saß wie Archimedes im Garten aus einer Bank und zeichnete mit einem Stock im Sande seine Kreise, die niemand stören durfte, als der Wind und der Regen. Denn diese waren Naturkräfte wie er.“ Und auf Seite 48, die Klabund „Goethe und der Expressionismur“" überschrieben hat. steht dieses: „Ganz aus dämonischer Tiefe, die Worte steigen wie Nickelmänner und Eisen aus einem tieftiesen Brunnen, so tief wie der Brunnen auf der Burg Nürnberg, dessen Ende wir nicht sehen, schrieb Seethe: Sieh, die Sonne sinkt! Eh' sie sinkt, eh' mich Greisen Ergreift im Moore Nebelduft, Entzahnte Kieser schnattern Und das schlotternde Gebein Trunkner vom letzten Strahl, Reiß mich, ein Feuermeer Mir im schäumenden Aug', Rich Geblendeten, Taumelnden, In der Hölle nächtliches Tor. Das ist in der Postchaise am 10. Okt. 1774 von ihm gedichtet, und ich wette, wenn ich es einem Dichter der jüngsten Generation vorlese, einem meiner nächsten Brüder, und er kennt das Gedicht nicht zufällig(er wird es nicht kennen: denn sie kennen weder Goethe noch Geßner, noch Matthias Clandius, noch Gryphius, noch Günther, noch Walter von der Vogelweide mehr), kurz ich meine: er hauptet, sagt die Unwahrheit, und Unwahrheit bleibt Unwahrheit, auch wenn man sie recht oft wiederholt. Es widerstrebt uns, auf derartige Fälschungen immer wieder die Reichstreue der baverischen Regierung zu versichern. Unter anständigen Menschen genügt das Manneswort. Don Wichtigkeit aber ist, wie der Außenminister des Reiches mir wiederholt und noch in allerjüngster Seit orsichert hat, daß er auf die Reichstreue der bayerischen Regierung rückhaltlos vertraue. * Gespenster! Die sozialistische Presse, auch die„Rheinische Zeitung", ist voll von geheimnisvollen Andeutungen über Vorbereitungen, die die Wiederaufrichtung der Monarchie in Bayern zum Ziele haben sollen. Beim Landesschießen, das am 24. und 25. d. M. in München stattfindet, hätten Ludendorss und Hindenburg ihr Erscheineu zugesagt. Es sei beabsichtigt, an diesen Tagen mit Hülfe der Reichowehr den Kronprinz Rupprecht zum König von Bayern auszurufen und ein selbständiges Bayern zu proklamieren.— Die Sozialdemokratte ist nervös und sieht Gespenster. Das bayerische Landesschießen wird vermutlich genau so ruhig verlausen wie jeder Schübenseh. Die bolschewistische Welle. Eine bolschewistische Partei in Belgien. Rotterdam, 19. Sept. Die Uation Belge erklärt, daß in Belgten eine bolschewistische Partei besteht mit einem Jentralkomitee in Brüssel an der Spitze und mit vielen lokalen Komitees. Sie besteht hauptsächlich aus Russen und CschechoSlowaken. Mit Bedauern müsse gesagt werden, daß der soztaltstische Minister Dandervelde in dieser Oeziehung ein Auge zugedrückt habe. *** Eine kommunistische Partei in Schottland. DR. Basel, 19. Sept. Die aus London gemeldet wird, hat sich in Schottland eine kommuntstische Partei gebildet, welche ausgesprochen revolutionären Charakter trägt und sich der dritten Indernationale anschließen will. „* Der radikale Sozialismus in Italien. DA. Basel, 19. Sept. Wie aus Rom gemeldet wird, hat der Gewerkschaftsbund der Regierung einen Bericht zukommen lassen, in dem er eine syndikaltstische Kontrolle der ganzen italienischen Industrie verlangt. „** Die Orbeitachentrolle angenommen! Rom, 19. Sept. Ueber die italienische Arbeiterbewegung laufen die widersprechendsten Nlachrichten ein. In Matland versammelte sich die Vereinigung der Industriellen vergangene Nacht und nahmen eine Cagesordnung an, in der die Räumung der Fabriken und Bezahlung aller von den Arbeitern angerichteten Sachschäden verlangt, andererseits aber erklärt wird, daß die Vereinigung den Grundsatz der Arbeiterkontrolle über die Betriebe annehmen wolle, sofern diese gesetzlich verfügt werden sollte.— In Sienna forderten die Eisenbahner, daß sämtliche italienschen Eisenbahnen in den Besitz der Eisenbahnergewerkschaft übergehen sollten. * Ein Aufruf der kath. Dolkspartei Italiens hebt hervor, daß die große Ulehrheit des italientschen Dolkes nicht an den kommunismus glaube, daß sie aber die absolute herrschaft der indtvtdualistischen Herrschaft auf der Grundlage des Lohnsystems für beendet halte. Der soziale Frieden zwischen den Werkleitungen der Unternehmer und der handarbeiter sei notwendig. Der Aufruf betont das Vertrauen zur Vergenossenschaftung und die Oringlichkeit der Drüfung der Agrarreformen sowie der Reform des zentraltstischen Verwaltungssystems und schließt mit der eindringlichen Mahnung an das Dolksgewissen, indem er gegenüber revolutionärer Dropanda und jeder Form vor Gewalttätigkett den Sinn wahrer christlicher Moral hervorhebt. Mesopotamien, ein neues Regupten. Paris, 19. Sept. Die engtische Regierung veröffentlicht folgendes Kommunique:„In seiner Eigenschaft als Oberkommissar wird Sir Percy wird ganz erschüttert das Gedicht für einen Giofel der expressionistischen Lyrik erklären...., und er wird, soll er auf den Verfasser raten, auf Wersel raten. Der Expressionismus: das heißt: die Ekstafe als These, der Schrei des Herzens als oberstes Prinzip, und in der Form: das Schleudern erratischer Blöcke, das ist nicht erst von heute. Das haben Goethe, Hoelderlin, Klopstock schon gekonnt.(Und gar die Griechen und Chinesen, Listaipe,—!)“ Die Herbstzeitlose. Der Sommer ging zu Ende. Wie ein Fest erlesener Farben und Düftevoll. Einem niederbrennenden Feuerwerk gleich, bei dem Flämmchen um Flämmchen verglüht, sank die Pracht der blühenden Wiese zusammen, indem Blüte um Blüte erlosch. Jeden Tag wurden es der Lichtlein weniger. Was nicht von selbst erstard, das blies der rauhe Atem des Herbststurmes aus. Doch keine der Blumen sträubte sich ihrem Schicksal entgegen. Die haderten nicht, sie klagten nicht. Sie schieden alle stumm und ergeben. Denn mitten unter ihnen stand der kleine Jesusknabe, streichekte jede Blume mit zärtlicher Hand und schenkte jeder liebe und hoffnungsfrohe Worte:„Du wirst auferstehen", versicherte er, „wenn auch von Deinem jetzigen Blumentum nichte mehr übrig bleibt. Dein Some, der entflogen ist, wird auserweckt zu jener Stunde und einem neuen Frühling, neuer Sommerseligkeit entgegensprossen. Und sie glaubten ihm alle und verloschen mit einem letzten Lächeln für ihn. Froh, daß er seinen Lieblingen das Scheiden erleichtert hatte, wandte sich der kleine Jesus zum Heimgang. Aber seine Gecanken waren noch immer bei ihnen. Seine Träume zauberten sie in die Cox der oberste Dertreter Großbritanniens in Mesopotamien sein. Er wird für die Jivilverwaltung verantwortlich sein, bis es möglich ist, die Politik der englischen Regierung zu verwirklichen und einen eigenen arabischen Staat in Mesopotamien zu schaffen. Ruhestandsbeamte und Jentrum. Die Jentrumsabgeordneten Krug. Merz (Köln), Müller(Drüm) und Schüling der Preußlschen Landesversammlung haben nachstehenden Antrag gestellt: Die Landesversammlung wolle beschließen, die Staatsregierung zu ersuchen, den Ruhestandsbeamten und den Hinterbliebenen von Beamten im besetzten Gebiete auch eine Besetzungszulage, in verhältnismäßig gleicher höhe wie den aktiven Beamten, zu bewilligen. Weiblche Beame Die Aufhebung der Ausnahmebestimmungen gegen weibliche Beamten. DA Bertin, 19. Sept. Alle Ausnahmebestimmungen gegen weibliche Beamten sind nach Art. 128 Absatz 2 der Reichsverfassung zu Ceseitigen. Zu diesen Auenahmebestimmungen gehölt die Anordnung, daß Beamtinnen mit ihrer Verheiratung aus dem Beamtenverhältnis auszuscheiden haben. Bleibt nun eine Beamtin nah ihrer Verheiratung im Beamtenverhältnis, so eigibt sich aus ihrem Doppelberuf als Beamtin und als Ehejlau die Möglichkeit einer Reihe von Pflichtkonjlikten. Wie die„Dena“ erjährt, hat das Reichsministerium daher in seiner Sitzung vom 3. September 1920 Richtlinien über die rechtiiche Stellung der verheirateten Beamtinnen aufgestellt, nach denen diese Frage in Zukunft geregent werden soll. Wir geben einen Auszug aus diesen Richtlinien hier wieder: DDas Reich und die Länder haben hiernah alle Gesetze, Verordnungen, Anstellungsbedingungen usw., in denen bestimmt ist, daß Beamtinnen mit ihrer Verheiratung ihr Ami ausgeben müssen, alsbald aufzuheben. Für neichsbeamtinnen sind Pflichtenwidersprüche wie folgt zu behandeln: Die Venwaltung kann gegenüber den Rechten des Ehemannes, den Wohnort der Frau zu bestimmen, nicht auf ihr Recht, den Dienstort der verheirateten Beamtin anzuweisen, verzichten. Dem Antrag der Beamtin auf Versetzung an den Wohnort ihres Ehemannes soll vor anderen Anträgen tunlichst der Vorzug gegeben werden. Von der Versetzung verheirateter Beamtinnen gegen den Willen ist möglichst Abstand zu nehmen. Die verheiratete Beamtin ist zur Annahme einer mit der Dienststelle verbundenen Dienstwohnung verpflichtet. Sie hat grundsätzlich das Recht, ihren Ehemann und ihre Kinder in die ihr zugewiesene Dienstwohnung aufzunehmen. Nur aus zwingenden sachlichen Gründen kann ih# die Aufnahme untersagt werden. Die verheiratete Beamtin hat das Recht, auf die Dienstwohnung zu verzichten, sofern das Wohnen in den Diensträumen nicht aus sachlichen Gründen geboten ist. Verzichtet sie, so gelten hinsichtlich der Schadloshaltung die allgemeinen Bestimmungen für Verzicht auf Dienstwohnungen. Die Verwaltungen sind gehalten, für Beamtinnen wie für Beamten, verheiratete und unverheiratete, Wohnungen bereitzustellen. Im Falle der Riederkunft sind folgende Diensterleichterungen zu gewähren: Die verheiratete Beamtin darf zwei Wochen vor und vier Wochen nach der Niederkunft dienstlich nicht beshäftigt werden. Auf Verlangen ist sie bereito 4 Wochen vor der Niederkunft vom Dienst zu befreien, ohne daß es des Nachweises der Arbeitounfähigkeit bedarf. Vom Nachtdienst ist die verheiratete Beamtin 3 Monate vor und 6 Wochen nach der Niederkunft zu befreien. Bei Regelung des Dienstes soll nach Möglichkeit darau# Rücksicht genommen werden, daß die verheiratete Beamtin ihr Kind stillen kann(d. h. z. B. durch Teilung der Arbeitszeit, Kürzung der Arbeitszeit, Schaffung von Stillstuben usw.). Während der aus Anlaß der Niederkunft gewährten Dienstbefreiung soll die Beamtin auf die Dauer von 10 Wochen das volle Diensteinkommen, für etwaige weitere 7 Wochen das halbe Diensteinkommen erhalten. Darüber hinaus steht ihr ein Anspruch auf Diensteinkommen nicht zu. Die Bestimmungen über die Gewährung des Diensteinkommens in Krankheitsfällen bleiben von dieser Bestimmung unberührt. Vertretungskosten dürfen der Beamtin während der aus Anlaß der Niederkunft gewährden Dienstbefreiung nicht zur Last gelegt werden. Ist die verheiratete Beamtin aus Anlaß der Niederkunft 8 Wochen oder weniger vom Dienst beblumenleere Wiese zurück, sodaß er gar nicht deren Eintönigkeit empfand. Da zischelte es plötzlich hinter ihm zwischen den fahlen Grasspitzen. Der kleine Jesus wandte sich und Staunen überkam ihn: Eine dlaue Blume, ihre bläulichen Lippen schienen in der Kälte zu frieren, lugte keck zu ihm empor. Als er noch sann, ob er sie wohl übersehen habe oder od sie später erst gekommen sei, zischelte sie wieder:„Ich gehe nicht! Ich glaube nicht an dein Auferstehungsmärchen. Ich harre der großen Sonne, die mich zu neuem herrlichen Bkühen ruft.“ „Törin", flüsterte der Jesusknabe. And schon faßte sie der Sturm und rang mit ihr, daß sie fast atemios warde. Endlich fand sie wieder Worte. Sie waren noch stolzer, hochmütiger als zuvor. Der Jesusknabe aber lächelte und alles, was ihre Lippen, die immer bläulicher wie die einer Sterbenden wurden, zischelten, fiel in ihr eigenes Herz zurück, sodaß er ganz vergiftet ward von Bosheit. Auf die große Sonne wartete sie vergebens. Und sie stord, einsam vom Herbststurm zerzaust. Seitdem devölkern die bläulich dlassen Blumen die fahlen Herbstwiesen. Das gelobte Land der Frühkings und Sommers, an das sie nicht geglaubt, bleibt ihnen ewig verschlossen. Und Mensch und Tier meiden die Giftigen. Peter Bauer. Leden. Stimmen klingen im Blut und fragen: Wo mündet des Lebens Reise?... Wir alle tragen Den Blick gesenkt an grauen, endlosen Tagen: Wandern wir nur im Kreise? Aber in Stunden voll Duft und Gla Singt eine heimliche Weise: Leben heißt wagen!— Wunden glühen wie Rosen in unseres S##cals Hanns Heinrich Die Ursache. Den Löwen beflel einmal ein nicht envenwollene des Lachen. Die Löwin fragte ihn nach der Ursache seiner unbändigen Heiterkeit. „Ja, meinte der Löwe,„eben hörte ich, daß ein Frosch sich mich zum Vorbild genommen habe. „Und deshalb dein übermäßiges Lachen?“ „Nicht darüber, sondern, daß es mir ein alten Esel hinterbringen zu müssen glaubte.“ Hans Sturm. Tretklusst des Friseurgeschäft für Damenfrisuren. Ondulieren, Kopfwaschen, Pärben. Arnold Fa : KöLe Dielhons, Minorttenstrasse# 1 Stcchmn 850. Se ororre Ursans Burgle Köln a. Rh., Boheltraße 38 Telsion: Büro A 7766 Portier R 7828 Angenehmer Fomilienaufenthall. Bekannt gute Küche. Prima Weins und Blere.# Sn Ubr Runitlerkonzert ½ Sonn- u. Feiertags 11½ Uhr Frühkonzer, KSS freit gewesen, so wird ihr Anspruch auf den lichen Erholungsurlaub hierdurch nicht berührt. Bei längerer als Zwöchiger Dienstbefreiung kann die Verwaltung die über acht Wochen hinausgehende Zeit auf den Erholungsurlaub anrechnen. Die französische Präsidentschaftsfrage. 03B. Paris, 19. Sept.(Celegr.) havas. In den Wandelgängen des Senats scheint man eintimmig den Wunsch zu hegen„daß Millerand die kandidatur für die Präsidentschaft annehme. Im gegenteiligen Falle will man für Leon Vourgeois eintreten. Lie hochbedeutsame Ersindung des Kruppichen Grusonwerkes aus dem Gebiete der Brennstossverwertung. Magdeburg, 18. Sept. Heute vormittag fand auf dem Kruppschen Grusonwerke die Vorführung der von dem Werk erfundenen und erprobten Einrichtung der Govinnung von brennbaren Ascherückständen statt. Die Vorführung befriedigte die anwesenden Vertreter der Presse und die Interessenten vollauf. Die in der„Deutschen Reichszeitung“ schon beschrieben: Erfindung ermöglichte tatsächlich, die nahezu restlose Ausnützung der Steinkohle. Die sehr geringen Betriebskosten und mäßigen Anschaffungskesten gestatten auch kleineren Werken die Verwendung des Patento. Besondere Bedeutung gewinnt dasselbe für die Eisenbahn, da diese über besonders starke Brennrückstände verfügt.— Ale Ergebnis einer großen Anzahl von Versuchen ist festgestellt worden, daß im Durchschnitt der Brennstoffgehalt(Koks und Kohle) der Steinkohlenaschen etwa 30 v. H. beträgt, bei Lokomotivschlacen etwa 40 bis 45 v.., jedoch geht der Brennstoffgehalt auch bis zu 60 Prozent und darüber hinaus, je nach der Herkunft der Steinkohle und nach Art ihrer Verseuerung. Ersparnisse in Arbeiterkreisen. Universitäteprofessor Dr. Gerland hat im„Jenaer Volksblatt“ geschrieben, daß in Arbeiterkreisen große Ersparnisse gemacht worden seien. Gegen diese Behauptung ist Einspruch erhoben worden. Prof. Gerland antwortet darauf:„Ich habe nicht etwa behauptet, daß jemand mit 10.000 Mk. Einkommen große Ersparnisse machen kann. Allein es kann nicht geleugnet werden, daß die Einkommen in Arbeiterkreisen die Summe von 10000 Mk. jährlich heute im weitesten Umfange übersteigen. Einkommen von 16.000, 18000, 20000 Mk. kommen vor und werden durch größere Einkommen noch üder boten. Von diesen Einkommen können Ersparnisse gemacht werden und werden auch tatsächlich Ersparnisse gemacht. Ich darf darauf hinweisen, daß meiner Behauptung ganz tatsächliche Fälle zugrande liegen, die ich ziffernmäßig kenne. Wenn ich des weiteren darauf hingewiesen habe, daß kein Staat der Welt einfachste Handarbeit mit 10.000 Mr. jährlich entlohnen kann, so bleibe ich bei dieer Behauptung stehen. Eine derartige Wirtschaftspolitik muß in jedem Staat zum Bankerott führen, wenn sie durchgeführt wird, denn man übersehe ja nicht, daß diese Handarbeiten, die ich im Auge habe, nicht die geringste Ausbildung verlangen— und für die Bemessung des Lohnee kommt doch die Ausbildung, d. h. das investierte Kapital, unter allen Umständen in Betracht— und daß sie ferner die Arbeitszeit des Betreffenden nicht völlig ausfüllen, so daß er noch die Möglichkeit für Nebenverdienst hat. Ich glaube, daß man mir daher die Berechtigung zu meiner Behauptung nicht absprechen kann und ich glaube in der Tat, daß die ungeheuerliche Wirtschaftslage, in der wir uns befinden, sehr entspannt werden könnte, wenn alle Kreise, sowohl die Arbeitgeber wie auch die Arbeitnehmer, ihre Bedürfnisse den Verhältnissen der Gegenpart mehr anzupassen geneigt wären, als dies bis jetzt der Fall ist. und Wissen. □ Eine Berthoven=Vorseier. Im letzten Sommer ehrte die Stadt Bonn ihren größten Sohn durch ein dreitägiges Musikfest. Heute, kurz vor der 150. Wiederkehr seiner Geburtsstunde spielt das Buschquartett das hohe Lied des Meisters. Sämtliche Streichquartette stehen auf dem Programm. Eine gewaltige Aufgabe, der sich im Sommer in Köln das Rosé=Quartett mit großem Erfolg unterzogen hat. Hier muß der Kritiker kurzen Halt machen und den Pianisten eins auswischen, die uns fortgesetzt mit der MondscheinSonate, der Appassionata und zeitweise auch einmal mit einem späteren Opus bedenken, bezüglich der vielen übrigen Sonaten aber sich ein großes, beängstigendes Schweigen auferlegen. Vielleicht versteht sich einmal eine Konzertagentur darauf, einen oder mehrere Pianisten zu verpflichten, die in chronologischer Folge sämtliche Klaviersonaten geden und damit auch nach dieser Seite Aufklärung bringen über das künstlerische Schaffen Beeihovens. Das Buschgartett hat sich in den beiden Mitteistimmen neukonstiruiert. Gösta Andreasjon, ein äußerst sympathischer Violinist mit warmem, weichschmelzenden Ton. der über eine tiefbeseelte Wärme gebietet. Seine Einfügung in das Ganze geschieht mit seinster Diskretion. Der Bratschist Ernst Groell ist zart, manchmal zu verschwiegen im Ton. Der mit allem Recht selbstbewußte Ton des Primgeigers verlangt zuweilen nach stärker durchklingender Unterdominante. Etwas fremdartig im Klang erscheint zuweilen der Celloton Paut Grümmers. Adolj Busch ist der temperamentvolle, im Rhythmus totsichere, in der Auffassung grandiöse Führer der Vereinigung. Als Joeak mögen wohl die Roseisten vorschweben, denen Busch und seine Getreuen an kompakter Geschlossenheit, tiefem Ernst und künstlerischer Begeisterung ohne Zweisel gleichstehen. Am ersten Abend gab es die Quartette in Es= und=Dur und in Cis=moll. Ein gewaltiges Werk, dieses Op. 131, ganz mit dem Blick nach innen gerichtet, von philosophischer, fest unergründlicher Tieje. Dagegen wirkt op. 18 in=Dur wie ein fröhlichheiteres Spiel, bei Sonnenschein und Vogelsanz im blumengeschmückten Garten. Das=mollQuartett ist ein Klang aus anderer Welt. Ganz wirdisch, sphärenhaft ziehen die Klänge des Mosto Adagios vorüber. Man ahnt und fühlt sie nur, ihnen mit dem Verstande nachzulaufen erscheint sast wie ein Frevel. Außer op. 132 kamen am Sonntag Morgen noch das=Dur=Quartett, op. 18 Nr. 1 und das CDur=Quartett op. 59 Nr. 3 zum Vortrag. Wenn Beethoven redet, schweigen seine Mitbürger in Ehrsurcht. Wie man es aber jertig bringen kann nach dem Adagio des=moll=Quariette: mi: fester, breiter Hand zuzuschlagen, das ist mir unverständlich. Den meisten der anderen Zuhörer gewiß auch. H. A. ∆ Die Ausstellung von Bühnenbild=Entwürsen des neuen künstlerischen Beirats unserer städtischen Bühne, Herrn Loe Dahl, ist jetzt bei Korff, Schmysing u. Co., Koblenzerstraße der Oeffentlichkeit zugänglich. Man sieht Bühnenbilder zu Aufführungen von Schiller bis zu Kokoschka. Loe Dahl hat unbedingt die Einfühlungsfähigkeit in den Geist des Dichters und seines Werkes, die die Voraussetzung ist für den Versuch, den Dichter nicht durch das Wort allein, sondern auch durch den Rhythmus der Form und durch die Musik der Farbe zu interpretieren. Seine Lösungen sind geistvoll, gedanklich bis ins Letzte, manchesmal bis ins Abstrakte geführt. Dahl ist differenzierter als Mannstaedt, er gibt Linien und Ornamente, wo Mannstaed: Flächen gab, er gliedert, während jener in großen einförmigen Körpern sah, Dahl ist kapriziös, Mannstaedt war robust. Und dennoch:(das ganze Problem des modernen Theaters beginnt mit tausend Wenn und Aber zu reden) es besteht die Gefahr, daß Dahls kultivierter Intellekt mit verblüfsenden sorm=ästhetischen Mitteln sehr schöne Rahmen zaubert, mit anderen Worten, daß er raumachitektonisch Hervorragendes schafft, ohne aber den tiefsten, zentralsten Punkt des Dichterwerkes— nämlich sein Persönlichstes, das Dämonische— hervorzuholen und von hier aus das Ganze zu gestalten. Ist nicht Strindberg ein ganz anderer als Ibsen, klafsen nicht Abgründe zwischen Georg Kayser und Hebbel, und verlaufen die Wege zu Kokoschta und Schiller nicht in entgegengesetzter Richtung? Vor allen Blättern Leo Dahls behält man einen im Wesentlichen gleichbleibenden Eindruck. Von einer subjektiv=intellektuellen Einstellung aus sind fast alle gesehen, Klassiter und Moderne. Es ist jalsch, wenn der Regisseur startes Spektrum ist, in dem sich die Ausstrahlungen von Dichter=Persönlichkeiten brechen, um auf der Bühne nach nun einmal seststehenden Gejetzen re„„* Kreisparteitag der Jentrumspartei Bonn=Land. Die schwierige Lage im Innern Deutschlands, die kommenden Aufgaben in Reich, Staat und Gemeinden, die Stürme im politischen Leben, bedürfen nicht nur einer Festigung des Einzelnen in seiner politischen Anschauung, sie fordern auch eine weitere eifrige politische Schulung und eine festgefügte Geschlossenheit innerhalb der einzelnen politischen Organisationen. Auf diesen Gesichtspunkt eingestellt war der gestrige Kreisparteitag der Zentrumspartei Bonn=Land, der unter dem Vorsitze des Kreischefs, Apotheker Dr. Bayer aus Beuel, im großen Saale des Bonner Bürger=Vereins stattfand. Er begann vormittags mit einer Versammlung der Kommunalvertreter. Nach einer kurzen Begrüßung der zahlreichen Gemeindevertreter durch Herrn Dr. Bayer sprach Bürgermeister Steinbüchel aus Lechenich über die kommende Gemeindeversassungsreform mit Rücksicht auf die geltende Landgemeindeordnung. Der Erlaß der neuen Gemeindeordnung ist kaum vor dem Herbst nächsten Jahres zu erwarten. Vorgesehen ist die Uebertragung der rheinischen Bürgermeistereiverfassung auf ganz Preußen. Die Zuständigkeit der Gemeindevertretung wird wesentlich erweitert. Die Wahlrechtsordnung verlangt eine Wahl, selbst wenn nur ein Wahlvorschlag vorliegt. Im künftigen Gemeinderat führt nicht mehr der Bürgermeister den Vorsitz, sondern der Gemeindevorsteher. Nicht vorgesehen ist die Bestimmung, daß jedes Mitglied selbst Anträge stellen kann. Sehr wichtig ist das Kapitel: Tätigkeit des Gemeindevorstehers. Bisher hatte er keine selbständige Funktion. Er wird später die Gemeindeverwaltung führen; verwaltet Gemeindeanstalten, stellt den Haushaltsplan auf, hat Disziplinarbefugnis gegenüber den Gemeindebeamten. Die Verpflichtung der Gemeindevertreter zur Uebernahme unbesoldeter Ehrenämter bleibt bestehen. In Selbstverwaltungsangelegenheiten entscheidet der Gemeinderat, die Auftragsangelegenheiten verwaltet der Gemeindevorsteher. Der Rechtsmittelzug ist gegenüber den heutigen Bestimmungen sehr vereeinfacht. Die Staatsaufsicht ist so gut wie beseitigt. Der Amtsverband— heutige Bürgermeistereiverband— wird gewählt wie der Gemeinderat. Der Amtsverwaltungsvorsteher— Bürgermeister — wird gewählt. Die Amtsversammlung kann unter gewissen Voraussetzungen die Verwaltung einer Gemeinde übernehmen, sie kann vollständig Gebühren, Beiträge und Steuern erheben. Es ist nunmehr Aufgabe der Gemeindevertreter, zu dem Entwurf Stellung zu nehmen, Vorschläge zu machen und Anregungen zu geben, damit sie gegebenenfalls noch berücksichtigt werden können. Der Vortrag fand allseitige Aufmerksamkeit und Beifall. Ueber die Notwendigkeit der Organisation der Gemeindevertreter sprach Herr Zöller von der Zentrale der Kommunalpolitischen Vereinigung in Köln. Die beabsichtigte Gründung der Kreisvereinigung der Gemeindevertreter im Landkreise Bonn sei der beste Beweis dafür, daß man die Notwendigkeit dieses Zusammenschlusses erkannt habe. Sie sei notwendig, um eine zielbewußte ZentrumsKommunalpolitik betreiben zu können. Redner beantwortete dann die Fragen: Was ist Zentrumskommunalpolitik, was will sie, welche Mittel stehen ihr zur Erreichung ihres Endzweckes zur Verfügung? Zentrumskommunalpolitik ist die Durchführung des Zentrumsprogramms auf kommunalpolitischem Gebiete, des altbewährten auf christlich=demokratischer Grundlage aufgebauten Parteiprogramms, Durchführung seiner Grundsätze auch in der Wirtschafts=, Sozial= und Steuerpolitik. Das Mittel zur Durchführung des Zentrumsprogramms in der Gemeindevertretung ist der Zusammenschluß der Gemeindevertreter zu einer Fraktion. Den Zweck der Fraktionsbildung beleuchtete Redner nunmehr nach allen Seiten hin und widerlegte verschiedene dagegen erhobene Einwürfe. Er gab wichtige Gesichtspunkte für die Einzelarbeit innerhalb der Fraktionen. Alle Gesichtspunkte für die Notwendigkeit der Bildung von Fraktionen gelten in höherem und erweitertem Sinne für die Kreisvereinigung der Gemeindevertreter, die man nunmehr auch im Landkreise bilden wolle. Als letztes Bindeglied komme die Kommunalpolitische Vereinigung hinzu. Ein sehr wichtiges Mittel zur Schulung bilden die Kommunalpolitischen Blätter. Sie schafsen die sehr wichtige enge geistige Verbindung zwischen den einzelnen Fraktionen, sie sind die Seele der gesamten Organisation. Auch dieser Reserent fand Verständnis und Beifall für seine Ausführungen. Im Anschluß daran wurde die Gründung der Kreisvereinigung der Gemeindevertreter vollzogen. Zur Vorbereitung der Statuten und der Wahl des Vorstandes wurde ein Ausschuß gewählt. Ueber die Beratungen des Nachmittags berichten wir morgen. D. Schriftitg. Aus der Umgegend. Deul: Den 70. Sodurtetag seter am Dienstag den 21. Sept. herr Definitor Sottfried Claren, seit Gründung der Pfarrei Pfarrer an der St. Josephskirche in Beuel. Der noch recht rüstige herr, will vom Aiter noch nichts wissen. Wie ein junger Mann versiht er seinen Dienst u. ist bestrebt den hohen Anforderungen der großen Ofarrei, trotz des hohen Aiters gerecht zu werden. Dfarrer Claren ist geboren zu Brenig Kreis Bonn am 21. Sept. 1850, absolvierte das Gymnasium und studierte an der Universität Bonn. Am 23. Aug. 1874 wurde er zum Driester geweiht. Während des Kulturkampfes war Claren dann 10 Jahre lang in Württemberg tätig. Am 15. August 1884 berief ihn sein Bischof als Rektor an die aufblühende Rektoratsgemeinde Beuel, dessen Kirchenbau und Ausbau zur Dfarrei er seine ganze Kraft widmete. Der Beueler.=Ges.-Verein, dessen Ehrenmitglied der Jubilar ist, brachte ihm aus Anlaß dieses Ehrentages am Sonntag abend ein Ständchen. Bonner Nachrichten. Wochenkalender der Bonner Frauenvereine. D. Evang. Frauenbund: Lehrgang s. Ortsgruppenvorstände und interessierte Mitglieder, Rathausgasse 2, I.— Vom 21.—23. Sept. vorm. und nachm. Vorträge u. Vereinstechnik.— Ausführlicher Stundenplan dort beim Hauswart. Dienstag, den 21. Sept., 10 Uhr einleitende Mitteilungen: 10.30 Uhr Frauenbewegung und Deutsch=Evang. Frauenbund.— Charlotte Schumm=Walter. Mittwoch, den 22. Sept., 11 Uhr Frauenarbeit in der bürgerlichen Gemeinde— Johanna Gottschalk. Donnerstag, den 23. Sept. 10 Uhr Verbandsversammlung der Rheinischen Ortsgruppen. Freitag, den 24. Sept. auf Wunsch Besichtigungen von Wohlfahrtseinrichtungen. Kathol. Frauenbund: Anmeldungen für verbilligte Theater=Abonnements(Gesellschaft für Volksbildung) für die Mitglieder des Kath. Frauenbundes müssen auf dem Sekretariat, Kaiserstr. 44 I, bis zum 23. Sept. angesagt werden. Auskunfts= und Rechtsschutzstelle s. Frauen: Franziskanerstraße 8 a, geöffnet jeden Montag von.30 bis 12 Uhr. Verein Deutsche Frauenkleidung— Frauenkultur: Auskunftsstelle jeden Dienstag, Goethestr. 31 II, von—6 Uhr. Hausfrauenbund: Auskunftsstelle jeden Dienstag, Schumannstr. 43, von—6 Uhr. Dort Abgabe von Flugschriften über Einmachen u. Pilze. Annahme von Hausschwestern jeden Montag u. Donnerstag, Luisenstr. 6, von 10—1 und—6 Uhr. Vermittlung von Hausschwestern Montags. Donnerstags und Samstags, Baumschulallee 41 von 9 bis 11 Uhr. Eine Abschiedoseier der Passionespiele führte Donnerstag abend Direktion, Hauptdarsteller und sämtliche Mitwirkende zu einem geselligen Abend im Gasthaus„Rheingold“ in Beuel zusammen. Die bei der Volkspassion mitwirkenden Vereine„St. Remigius=Kirchenchor",„Münsterchor" und der„Verein katholisch=kaufmännischer Gehülfinnen“ hatten sich vollzählig eingefunden. Liedervorträge der beiden Chöre und Einzelvorträge verschiedener Mitglieder dieser Vereine boten eine vornehme, dem Abend angepaßte Unterhaltung. War während der Passionsaufführungen jede Beifallskundgebung verboten, so kam hier beim Abschluß der Veranstaltung doch die Anerkennung aus dem Volksganzen durch die große Zahl der Mitwirkenden beim Erscheinen des Direktors der Volkspassion lebhaft zum Ausdruck. Als Vertreter und im Auftrage der Mitwirkenden besprach Herr Jos. Jobst die hohen Ziele, welche der Deutsche Bühnenvolksbund in Verbindung mit der Spielleitung bei der Aufführung der Passion anstrebt. Um dieser edlen Aufgabe in Bonn zur Durchführung zu verhelfen, hätten die mitwirkenden Vereine, obwohl große Opfer verlangt wurden, gerne eingewilligt, als um ihre Mitwirkung gebeten wurde. Als besondere Anerkennung der Mitwirkenden überreichte Redner dem Direktor unter allseitigem Beifall einen Lorbeerkranz mit Schleife und Widmung. Der Direktor der Passionsspiele und Christusdarsteller Herr Georg Fastnacht, dankte für die Anerkennung und gab seiner Freude Ausdruck, daß eine so große Zahl katholischer Damen und Herren so opferwillig dem Problem zum Siege verhalsen, die Volkspassion, edle christliche Kunst weiten Volkskreisen zuzuführen. Redner schilderte die Zeit, wo sein Urgroßvater unter ganz primitiven Verhältflektiert zu werden. Um es anders zu sormulieren: wir gewannen in dieser Ausstellung den Eindruck. als ob Loe Dahl zu stark betont: so sehe ich Hebbel das ist mein Strindberg. Höchste Regiekunst heißt nach unserer Meinung, einen Bund mit dem Dichter schließen und die Tiefen des Dramas in der Szeue aufklingen lassen. Höchste Regiekunst heißt nicht: wie drücke ich Schiller oder Strindberg durch meine Mittel aus, sondern: wie finde ich den Weg zum Dichter? Was ist das Einmalige an ihm? Wie läßt sich dieses Einmalige, das Chaotisch=Elementare Strindbergs, oder die grausame Satyre Wedekinds. hinter der ein gütiger Meusch lebt, geistig=sinnlich wahrnehmbar machen? Der Dichter, das Wort ist das Primäre auf der Bühne, der Regisseur muß als Person ganz zurücktreten, er kommt erst an dritter Stelle; denn zwischen ihnen steht als unmittelbarster Vermittler der Schauspieler, ohne dessen Willfährigkeit und künstlerische Kongenialität der Regisseur machtlos ist. Ob es Herrn Dahl gelingt, diese Imponderabilien im Bühnenbild sowohl als im Schauspieler zu gestalten, wird der praktische Versuch zeigen. Seine jetzige Ausstellung von Bühnenbild=Entwürfen sollte jeder ernste Theaterfreund besuchen. E. S. * Kurparktheater zu Sodroberg. Als ein Herbstgewitter mit Hagel= und Regenschauern auf das Dach des Kurparksaales trommelte, wurde darunter auf der kleinen Bühne die Winterspielzeit der„Mittelrheinischen Verbandsbühne" eröffnet. Hellmuth Goetze leitete die Regie für zwei Einakter: Göthes„Geschwister“ und Kleist's„Zerbrochenen Krug". Es war kein großer Wurf, nicht der Ehrgeiz. Künstlerisch Persönliches zu wollen, aber ein Bekenntnie zur guten, bewährten Tradition. Göthes liebenswürdiger, ein wenig süßlicher Nachklang zum Werther und Kleist's unverwüstliche Komödie vom alten Dorfrichter Adam und der schönen Eva wurden von schauspielerischen Kräften, die provinzlerisches Mittelmaß repräsentieren, vor einem beifallsfreudigen Publikum flott und munter gespielt. Aus den „Geschwistern“ ist Maria Alex als Marianne besonders zu nennen. Im„Zerbrochenen Krug“ spielte Hellmuth Goetze den Adam zu robust und martialisch, im übrigen iber war die Aufführung dieses Stückes und der ganze Eröffnungsabend. wenn man die sehr kleinen Bühnenverhältnisse des Kurparksaales berücksichtigt, ein guter, hoffnungevoller Auftakt zur neuen Spielzeit. E. S. nissen die Grundlage zu den heutigen großen Passionsspielen geschaffen habe. Das höchste Ziel sei auch heute noch nicht erreicht, der Deutsche Bühnenvolksbund erstrebe für den Süden Deutschlands in Freiburg eine vollendete großzügige Vorführung und die gleichen Vorbereitungen seien für den Norden für nächstes Jahr in Köln im Gange. Herr Schwaeppe sen. vom„Münsterchor“ dankte den Hauptdarstellern und spendete besonderes Lob denjenigen Mitwirkenden, die bei keiner Aufführung fehlten. " Treue um Treue. Zu einem machtvollen Bekenntnis warmer Vaterlandsliebe und einem Treuschwur auf Deutschlands Einheit gestaltete sich die vom Bonner Verein heimattreuer Oberschlesier auf Samstag abend in den großen Saal des Bürger=Vereins geladene große Volksversammlung. Dr. Zralet aus Godesberg begrüßte die zahlreichen Teilnehmer herzlichst und betonte, daß es gelte ein Treubetenntnis für Oberschlesien abzulegen. Den denkbar günstigsten Untergrund für dieses Gelöbnis schuf Pfarrer Dr. Nieborowskl in seiner Schilderung der oberschlesischen Verhältnisse von einst, jetzt und in der Zukunft. Wie kein zweiter war gerade er hierzu in der Lage, selbst vertrieben von der heimatlichen Erde wegen seiner Begeisterten Verfechtung des Deutschtums in Oberschlesien. Nicht nur geographisch und geschichtlich ist Oberschlesien seit Jahrhunderten mit Deutschland verbunden, seine Bewohner sind uns blutsverwandt und auch die Polnischsprechenden fühlen sich geistig mit Deutschland eins. 80 Prozent der Bevölkerung wollen bei Deutschland bleiben. Die Polen beabsichtigen nichts weniger, als die Ortsbehörden in ihre Hand zu bekommen, um dann nach Vertreibung Deutschgesinnter und Ausübung einer Schreckensherrschaft die Abstimmung zu ihren Gunsten durchzuführen. Dem gegenüber gelte es, unsere deutschen Brüder vor Gewalttaten zu schützen, damit sie frei ihr Absti mungsrecht ausüben könnten. Die oberschlesiche Frage sei nicht nur eine Frage Oberschlesiens, sondern ganz Deutschlands. Bei der Abstimmung in Oberschlesien gehe es nicht nur um die deutsche Ehre, sondern um das ganze ponitische Dasein Deutschlands. Wenn sich Oberschlesien durch die Abstimmung von Deutschland trenne, dann erst hätten wir den Weltkrieg auch moralisch verloren, dann würde der deutsche Name mit vollem Recht in der ganzen Kulturwelt mit Verachtung genannt werden. Dann werde Oberschlesien zum Aufmarschgelände für den Panslawismus, und dann sei es mit Deutschland ein für allemal vorbei. Es scheine sich eine Besserung anzubahnen. General Lerond sei nach Paris berusen worden, um Bericht über Oberschlesien zu erstatten. Der Vortrag schloß mit erschütternden Worten deutscher Heimatliebe und Heimattreue und versehlte seine Wirkung auf die zahlreichen Zuhörer, wie der stürmische Beifall am Schlusse bewies. Der Vorsitzende dankte dem Redner und legte der Versammlung folgende Entschließzung zur Annahme vor: „Die von der Bonner Ortsgruppe der vereinigten Verbände heimattreuer Oberschlesier einberufene große Volksversammlung, zu der sich die Bürgerschaft des Stadt= und Landkreises Bonn einmütig ohne Unterschied der Stände und Parteien zusammengefunden haben, erwartet von der deutschen und preußischen Regierung, daß sie alle Kräfte in Bewegung setzen wird, um der schwer bedraizten Levöllerung Oberschlesiens ausreichenden Schutz zu erwirken und die Grundlagen für die Möglichkeit einer vor jeder Willkür geschützten Volksabstimmung zu schaffen. Mitten aus dem tesetzten Gebiete an der westlichen Grenze Deutschlands senden wir an die deutschgesinnten Bewohner polnischer oder deutscher Zunge der oberschlesischen Grenzmark die herzlichsten Grüße. In unverbrüchlicher Treue zu dem gemeinsamen großen deutschen Vaterlande fühlen wir uns mit ihnen unauflöslich verbunden!“ Es ergrifsen sobann die Bartreter der pokitischen Patteien und der Gewertschaften das Wort, un ihre Zustimmung zu der Resolution auszusprechen um die Oberschlesier der innigsten Teilnahme in ihrer schweren Rot und der wärmsten Unten stützung in ihrer treudeutschen Gesinnung zu versichern, um froh und deutlich ein offenes Bekenntnis für Deutschlands Einheit abzulegen:## sprachen für die Zentrumsparter Parteisekt. Klüber für die mehrh.=sozialdemok: Partei Siudio#### Kolb, die deutsche Volkspartet Stadtverordneten Dr. Krantz, für die deutschnationale Volkspartes Stadtverordneter Wickel, die deutsche demokratische Partei Dr. Schlottner, für die cheistlichen Gewerkschaften Gewertschaftssekretär Fahbender, für die freien Gewerkschaften Gewerkschaftse sekretär Kuhnert, für die Ortsgruppe Bonn des deutschen Beamtenbundes Lehrer Schultheis. Der Vorsitzende dankte allen Sprechern und stellte dann die einstimmige Annahme der Entschließung durch die Versammlung fest. Proj. Ruhm aus Bonn empfahl die Ortsfrende für Oberschlesien der wärmsten Anteilnahme. Pfarerr Nieborowski richtete sodann noch einige herzliche Worte an seine oberschlesischen Landslcute und bat alle um ein Scherflein für die oberschlesischen Flüchtlinge, worauf der Vorsitzende die so einmütig und glanzvoll verlaufene Versammlung schloß. Am Sonntag fand der angekündigte Opfertag für Oberschlesien statt, es dürfte zu hoffen sein, daß er ein gutes Ergebnis gebracht hat. Die Zahl der Erwerbolosen im Reiche betrug am 1 September d. J. 419785(312 506 männtiche, 107 279 weibliche) gegenüber 411 565 am 15. August und 403 878 am 1. August. Wettervorhersage zum 21. September 1920: Wechselnde Bewölkung, zeitweise heiter, meist trocken, normale Temperatur. Lebensmittel. Gemeinde Vilich: Vom 19. bis 26. September, Haserflocken 250 Gr.(Pfund 3 Mark), Bohnen 250 Gr.(Pfund 2,50 Mark), Reis 250 Gr.(Pfund 6 Mark), Rüböl 0,2 Liter(Liter 20.50 Mark), oder Sojabohnenöl 0,2 Liter(Liter 28.50 Mk.), Vollei (für 6 Eier)(1 Päckchen.75 Mk.), Boiled Beef Pfd..45 Mt.) Verkauf von Krankenmehl bei Bäckermeister Heim, Siegburgerstr.(Pf..65 Mt.) für 1 Brot 1400 Gr. Gillige Holzschuhe im Depot. Sport. .=C. Alemannia Lendersdorf— Vonner FußballVerein:2. Allen Voraussagen entgegen siegte der Bonure .=V. nach glänzendem Spiele mit:0, Besteckende Kombination, zeichnete die Mannschaft aus. Schümmelfelder führte sie zum Siege. Die Bonner Stürmer ließen gestern ihre sonstige Schußsicherheit vermissen. Das Resultat hätte sonst mehrstellig lauten können. Die Ligespiele brachten im übrigen keine Ueberrasc.,n.:9 Ausnahme des Sieges der Kölner RasensportMannschaft über K..=C.(:). Bittoria konnte; wie erwartet, die Siegburger knapp mit:1 bezwinzen. Ein interessantes Treffen lieferten sich Mülheimer Sportverein und Kölare Sportklub 99. Mülheim unterlag mit:2. Rasensport rechtsrheinisch schlug Ingend Düren:0. #.=Klasse. Gruppe 1. wodesberg—Rheuaui# 111, Siegburg—KWV. 43.1, Troisdorf—XSV. 93 :3, BTV.—Sülz:3. Gruppe 2. Germania M. —Düren TC.:2, Germania.—K3V.:0, Lindenthal—Rasp. Bonn.0 Sp. u. Sp. 05—3C. Jülich:0, M. Sp..—DSV.:1, Minerva— Jugend:3. Stadt. GeeungPerein, Damen und Herren, die dem städt. Gosang verein als aktive Milglieder beitreten wollen, werd ersucht, sich schriftlich od. persönlich bei dem städt. Mueikdirektor Prof. Grüters. Haydnstr. 6, zu melden. Persönliche Anmeldungen nimmt dieser Dienstag, den 21. u. Donnerstag, den 23. September, nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr entgegon; für die Folge nur noch Donnorstags zwischen 3 und 4 Uhr, Die regelmässigen Proben finden Montags und Donnerstags(Damon 6 Uhr, Berren 6½ Uhr) in der Aula des eiäd:. Gymnaeiums statt; in diesen Woche aber ausnahmeweise Dienstag und Freitag. Der Vorstand. Karl Pichon, Optiker, Köln Hohestrasso 150, Filiale: Hobenzollern-Ring 36 Sorgihitige Aeteranchang des Augen zweche Göverbesimmung. Separate Untersschunge-Räume. Moderne Augen-Glbser. Apparate für Schwerbörige der AkustikGesellschaft Beriin. Zwangs-Versteigerung. Am 28. September 1920, vormittags 9 Uhr, soll durch das unterzeichnete Gericht an der Gerichtsstelle Wilhelmstraße 23, Zimmer Nr. 63, folgendes Grundstück versteigert werden:..—.8r-4.##. Muffendorf Flur 6 Nr. 312/152, Hohestraße Nr. 19, Wohnhaus mit Anbau, Torbau, Hofraum und Hausgarten usw., groß 4,06 Ar, mit 280 Mark Nupungswert. zun G. Iwar I. Mpusandart Eigentümer: Förster Joyann Kramer in Mussendorf. 13. K. 24/15. Vonn, den 14. September 1920. Das Amtsgericht Abt. 13. Am Dienstag, den 21. September 1920, vormittags 10 Uhr, soll in dem Versteigerungslokal, hier, Johanniskreuz 6(früher Bezirkskommando): 1. 1 Rauchtisch, 1 Trämmeauxspiegel mit Konsole, verschie dene Bilder, 6 Stühle, Kleiderschrank, 1 Sose, 1 Rezulater u. derschiedene Haushaltunge gegzgh#. 1 Schrank, 1 Regal, Anzatl Bücher, Tiste, 1 Brieswage und Poptex, gg..#., 2 1 Fahrrad(Deutschland), 2 Schreiotischu, 1 Sofa, 1 Sosa mit Umbau, 1 Klavier, 1 Sekretär durch den Unterzeichneten öffentlich meistbietend gegen gleich bare Zohlung versteigert werden. Verkauf der unter 1 bezeichneten Gegenstände finde esne. o Hennig, Gerichtsvolzicher in Benn, Goebenstraße 43. Vertretung für hochrentablen volkswirtschaftlichen Artikei mit 5000 Mk. Kapitalbeteiligung zu vergeben. Augebote unter G H142 an die Geschättestelle. Großkaufmann, Handelserlaubnis für alle Lebensmittel mit Lager Kontor, Telephon etc. in Köln, Nähe fucht Mlieberlage Kommisstonsweise etc. nur erster Firmen. Gegendepot nird gestellt Angebete unt. 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Er schloß damit, indem er anheimstellte, von der Behauptung an stiftung völlig unbeteiligt zu sein, zu halten, er für angebracht finde; er, Lehnert, wisse ja ganz gut, daß sich der größte Teil der auf Anzeichen=Beweis hin verurteilten Zuchthäusler auch nach verbühter Strafe seine Unschuld zu behaupten vflege und— fügte er bei— nach den Erfahrung#n, er selber seit der Entlassung aus der Anstalt gemacht, könne er dies vollkommen verstehen. Wenn der Knecht geglaubt hatte, dem alten Wienand: eine bestürzedne Eröffnung gemacht zu haben, so hatte er sich geirrt. Dieser hatte ihn in Ruhe angehört und nicht eine einzige frage gestellt; man hätte fast glauben kömren, daß er dem ganzen Geständnis kaum Interesse entgegenbringe, wenn nicht die Bewegungen in seinen Mienen den Beweis geliefert hätten, daß er trotz seines Stillschweigens mit ganzer Aufmerksamkeit bei der Sache war. Wienands Antwort war kurz und bestimmt. Seinetwegen und seiner Familie halber habe Lehnert keinen Anlaß, den Hof zu verlassen, im Gegenteil wünsche er, Wienands, daß dieser jetzt erst recht bleibe. Die Verurteilung selbst zu einer entehrendsten Strafe sei für einen Schuldlosen keine Schande, und wenn er die Kraft besessen habe, dadurch nicht an Körper und Geist gebrochen zu werden, so habe er damit Großes geleistet, das Anerkennung verdiene. Einem solchen Menschen müsse aufgeholsen werden, das sei Christen= und Menschenpflicht; wer ihn von der Schwelle stoße, begehe ein schreiendes Unrecht gegen seinen Nächsten, und ein doppeltes Urnecht sei es, wenn ein solcher Mensch keine Möglichkeit finde, seine Unschuld vor der Welt zu beweisen. Er mit seiner ganzen Familie sei von Lehnerte Wahrhaftigkeit und Schuldzkeit fest überzeugt, das könne er schon jetzt namens seiner Frau und Tochter erklären, und sie bürden ihn verteidigen und schützen, wie und wo sie könnten. Lehnert dankte dem alten Herrn für diese nung, erklärte jedoch wiederholt, er habe die Kraft in sich gehabt, drei Jahre unschuldig im Zuchthause getrennt von der übrigen Menschheit zuzubringen; seine Kraft reiche aber nicht aus, auch nur einen Monat mitten unter Menschen zu leben, von denen fast jedermann ihn für einen Mörder und Brandstifter halte. Das werde und müsse Herr Wienands anerkennen und dürfe es ihm derhalb nicht verübeln, wenn er die einzige Möglichkeit für ein irgendwie menschenwürdiges Dasein in der Trennung von den Menschen, in der Stille des Klosterfriedens suche— ob er es finde, werde sich ja herausstellen. Angesichts der Festigkeit dieses Entschlusses gab Wienands jeden Versuch auf, Lehnert umzustimmen und sagte ihm, er hoffe, daß für den Shwergeprüften bald bessere Tage kämen und er den Weg in die Menschheit wieder offen finde, zunächst würde es vielleicht auch am besten sein, wenn er sich in den Schutz des Bruders Modestus begebe, zu dem er volles Vertrauen hege. Lehnert möge sich zur Abreise nach dem Kloster fertig machen, unterdessen werde er, Wienands, seinen FamilienZuget Aleiomädchen jur Küche u Haushalt angehörigen das Vorkommnis und die Absicht Lehnerts mitteilen, am folgenden Morgen stehe dann einer Reise nach dem Kloster nichts entgegen, und wie er als Hilfesuchender gekommen sei, werde er ale Freund scheiden, dem die Tür des Hauses stets zsten stehen werde. Und doch ein schwer Bestrafter, sogar ein maligen Zuchthäuoler! Frau Wienands überkam ein Frösteln, als ihr Mann in der Familienstube in Gegenwart Emmas von dem Eingeständnis des Knechtes und seinem Entschlusse berichtete. Schon das Wort Zuchthaus hatte für sie einen sobhen Abscheu, daß sie selbst die Beamten des Zuchthauses, die stets mit den Verbrechern zu tun halten, mieiner gewissen Voreingenommenhet betrachten zu müssen glaubte. Deshalb fühlte sie es als eine Art Erleichterung, daß Lehnert fernerhin nicht mey. auf ihrem Hofe weilen werde und gab dieser Stimmung auch einen leisen Ausdruck. Ihr Mann konnte nicht verkennen, daß es für eine schwache Frau wohl erklärlich sei, gegen jedermann, der im Zuchthause gesessen habe, eine natürliche Scheu zu hegen, aber erstens könne sich jeder Mensch, selbst ein Zuchthäusler, bessern und wieder ein ordentliches Glied der menschlichen Gesellschaft werden, aber das geschähe nur dann, wenn ihm seine Mitmenschen dazu mit liebevollem Entgegenkommen den Weg eröffnen. Zweitens läge hier der Fall ganz anders, da es sich ohne Zweisel um einen Mann handle, der für ein Verbrechen zwangsweise schwer bestraft sei, das er nicht begangen und in der ganzen Zeit, die er auf dem Hofe zugebracht, bewiesen huor, daß er in der Umgebung von Verdrechern von diesen nicht angesteckt, sondern ein achtungswerter Mensch geblieben sei, doppelt achtungswert, weil er die schwere Last seines Unglücks nicht abzushütteln vermöge, weil diese im Gegenteil ihm von den Menschen noch immer schwerer gemacht sei, wie man jetzt von neuem gesehen habe. Es hatte Frau Wienands vollständig ferngelegen, bei ihren unwillkürlichen Aeußerungen der Scheu vor dem Zuchthäusler, dem Manne mit dem geheimnisvollen Wesen, dessen Veranlassung ihr jetzt klar wurde, zu nahe treten zu wollen, sie schloß sich der Meinung ihres Mannes durchaus an und sagte, es sei nun Menschen= und Gewissenspflicht, für den Unglücklichen alles zu tun, was sich ermöglichen lasse, um ihn durch Beweise christlicher Liebe wieder aufzurichten. Diesen Aeußerungen der Mutter schloß sich Emma an, die noch mit warmen Worten darauf hinwies, wie sie dem Fremden durch ein selbstloses tapferen Verhalten wahrscheinlich ihre Rettung bei dem Unglück auf der Landstraße verdanke und dieser in einer so vornehmen, ja ritterlichen Weise jede Anerkennung dafür beharrlich von sich gewiesen habe. Wer so handle und so gesinnt sei, der möge von der Welt Zuchthäusler genannt werden, nach ihrer Auffassung sei er ein Ehrenmann und habe sicher eine unschuldige Verurteilung erlitten. Die mangelnde Folgerichtigkeit dieser Beweisführung kam Emma nicht zum Bewußtsein, aber wer möchte ihr diese Frauenlogit des Herzens verargen? Wer der nichtswürdige Flegel war, der dem Lehnert dag Wort Zuchthäusler ins Gesicht geschleudert hatte, war nach der Beschreibung Lehnerts der Familie Wienands bald klar. Es handelte sich um den Sohn eines mit mehreren kleinen Kindern gesegneten Ackerer=Ehepaares aus einer nahegelegenen Bauernschaft. Der Vater war bald nach Ausbruch des Krieges zum Etappendienst in Frankreich eingezogen, die Mutter hatte schwer um des Lebens Notdurft zu ringen und mußte dem schon von Natur wilden Knaben mehr Willen lassen, als ihm gut tat, da sie ihn für die nötigsten Arbeiten nicht entbehren konnte. Das hatte in ihm die Roheit dermaßen entwickelt, daß er dafür allgemein bekannt war und selbst die Mutter vor ihm Angst und Schrecken hatte— eine Folge der Kriegszeit, wie sie ja vielfach zu beklagen war. Aber woher hatte der Junge die Kenntnis von der Bestrafung Lehnerts? Zur Beantwortung dieser Frage fehlte noch jeder Anhalt. Nachdem durch diese Besprechungen die Frage des Ausscheidens Lehnerts aue seiner Stellung auf dem Wienandshofe zu gegenseitigem Einverständnisse geklärt war, vollzog sich am folgenden Morgen der Abschied kaum anders, als es bei dem Austritt eines pfbichtgetreuen Dienstboten hergebracht war. „Nun, Lehnert, halten Sie den Kopf hoch und hoffen Sie auf bessere Zeiten, der alte Gott lebt noch und er wird Sie sicher nicht verlassen. Und dann halten Sie den Wienandohof in guter Erinnerung", waren des alten Herrn Abschiedsworte. Das sollte nach seiner Ansicht den Scheidegruß bilden, aber Emma konnte sich nicht enthalten, nochmals vorzutreten und nochmals ihren besonderen Dank zu wiederholen; dann ergriff sie Lehnerts Hand, drückte sie kräftig und sagte, mit einer Träne im Auge zu ihm aufblickend:„Auf Wiedersehen, auf sicheres Wiedersehen! Gott befohlen!“ Auf Lehnert blieben diese Worte nicht ohne Wirkung, aber er entwand schnell seine Hand der ihrigen, verneigte sich ehrfurchtsvoll und erwiderte nur:„Ich danke!" Aus Provinz und Reich. Honnes: Notstandsarbeiten. Auf den Antrag der Stadt Honnef, die elektrische Bahn von Königswinter nach Honnef als Notstandsarbeiten ausführen zu lassen, wird von der Direktion der Bahnen darauf hingewiesen, daß die Ausführung der Bahnbauten von Königswinter nach Rhöndorf als Notstandsarbeiten auf ganz erhebliche Schwierigkeiten stößt. Die Direktion der Bahnen ist damit beschäftigt, das Projekt einer eingleisigen Bahnanlage zwischen Königswinter und Rhöndorf zu bearbeiten, das gegenüber den bisherigen Plänen los eine wesentliche Verbilligung ergeben wird. Bevor der Ausführung näher getreten werden kann, ist die Durchführung des landespolizeilichen Genehmigungsverfahrens erforderlich, das bioher infolge der in Königswinter erhobenen Einsprüche auf erhebliche Schwierigkeiten gestoßen ist. Honnes: Die Stadtverordneten traten am Donnerstag zu einer Sitzung zusammen. Den hiesigen Notstandsarbeitern ist auf Grund einer Verfügung der Regierung, wonach die Arbeitslöhne bei Notstandsarbetern geringer sein müssen, als bei normalen Arkeitern, der Lohn gekürzt worden. Die Versammlung beschloß nach längerer Aussprache, den von der Lohnermäßigung betroffenen Notstandsarbeitern, die unter 3,90 Mark erhielten, für die Zeit vom 30. 8. bis 26. 9. 1920 eine Beihülfe in Höhe des Unterschiedes zwischen 70 Prozent des tarifmäßigen Lohnes und dem bisherigen Lohne von 3,90 Mark zu gewähren; zudem sollen für Verheiratete für Frau und Kind je 2,50 Mark an Stelle von bisher.— Mark Teuerungszulage gezahlt werden. Dem Stadtv. Kachel wurde auf Antrag hin für Teilnahme an den Sitzungen der entstehende Verdienstausfall bewilligt. Eine allgemeine Regelung über Festsetzung der Vergütung für alle Stadtverordneten zur Teilnahme an den Sitzungen soll in der Finanz=Kommission erfolgen.— Es ist geplant, die fünf Kleinwohnungen an der Linzerstraße neben der Besitzung der Frau Bedorf zu errichten. Nach Ansicht der Frau Bedorf würde hierdurch ihre Besitzung beeinträchtigt. Dieselbe bietet daher der Stadt eine Anzahl Grundstücke an der Kichelschen Ziegelei zum Tausche an. Ferner gestattet die Frau Bedorf die Zufuhr der Baustoffe über ihre Grundstücke und ist auch damit einverstanden, daß Gas, Wasser und Elektrizität über die genannten Grundstücke geführt werden. Durch die Verlegung der Baustelle würden der Stadt aber Kosten entstehen, in Höhe von 72355 Mark. Von diesen Kosten will Frau Bedorf 35000 Mark tragen. Die Baukommission empfiehlt den Umtausch der Grundstücke gegen Zahlung einer einmaligen Abfindung von 50000 Mark. Die Versammlung erklärte sich hiermit einverstanden. Der Vorsitzende bringt eine Eingabe des Beigeordneten Kickel zur Kenntnis, in der dieser gegen den Vorwurf, von der August Thyssen=Hütte für Vermittelung der Quarzitselder im Honnefer Stadtwalde eine Summe von 10000 Mark angenommen zu haben, protestiert. Er ersuche die Verwaltung, die Verleumdung mit allen Mitteln zu entkräften. Beigeordneter Jansenius teilte mit, daß nach Mitteilung der ThyssenHütte der gegen Herrn Kichel erhobene Vorwurf jeder Grundlage entbehrt. Herr Kichel hat keinerlei Zuwendungen erhalten. Euskirchen: Provinziallandtagswahlen. Der Kreistag des Kreises Eurkirchen wählte in seiner heutigen Sitzung mit allen abgegebenen gültigen Stimmen die von der Zentrumsfraktion auigestellten Herren Rittergutsbesitzer Benedikt Heuser zu Haus Dürffenthal und Genossenschaftsleiter Thomas Esser von hier zu Provinziallandtagsabgeerdneten. Brühl: Geflügelzuchtstation. Die Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz hat hier, Kölnstraße 71, eine Geflügelzuchtstation eingerichtet. Brühl: 25jähriges Jubelsest des Samaritervereins. Der hiesige Samariterverein vom Roten Kreuz hielt am Tage seines 25jährigen Bestehens in Gemeinschaft mit den Sanitätskolonnen von Brühl, Badorf, Berzdorf und Kierberg=Heide an der Zuckerfabrik eine große Uebung ab. Geheimrat Dr. Rusack sprach seine Anerkennung aus über die gutverlaufene Uebung. Im Anschlusse an die Uebung fand eine Festversammlung im Josephshause statt. Herr Föhr hielt als Jubilarvorsitzender die Begrüßungsrede, Herr Seminarlehrer Nießen die Festrede. Drei Jubilaren. den Herren Föhr, Müller und Brackel wurde ein Diplom überreicht. Ehrendechant Msgr. Vertram brachte ebenfalls Glückwünsche dar. Einige flott gespielte Theaterstücke bildeten einen schönen Schluß der herrlich verlaufenen Feier. Köln: Ein Kaufmanns= und Börsenhaus. Neuerdings ist wieder die Frage der Errichtung eines großen Kaufmanns- und Börsenhauses auf dem Gelände des ehemaligen Marzellengymnasiums aufgerollt worden. Drei Millionen Mark sollen bereits gezeichnet sein. Die Kosten sind auf etwa 28—30 Millionen Mark veranschlagt. Man hofft, die Dorarbeiten für die Errichtung des Börsenhauses so fördern zu können, daß im Mai nächsten Jahres mit dem Bau begonnen werden kann. Köln: Der wahre Grund. Gegenüber der dringenden Ermahnung an die Landwirtschaft, das Getreide möglichst rasch abzuliefern, veröffentlichen Niederrheinische Zeitungen von beteiligter Seite stammende Erklärungen, daß es der Landwirtschaft an der erforderlichen Druschkohle mangelt und daß wenn in der Kohlenbelieferung nicht sofort eine Aenderung eintritt, bestimmt met einer Ernährungskrisis im größten Maßstabe im Rheinland gerechnet werden müßte. Nur die schleunigste Kohlenlieferung könne uns vor einer Katastrophe bewahren. Köln: Für die Errichtung eines großen Kaufmanns= und Börsenhauses sind in kurzer Zeit bereite drei Millionen Mt. zezeichnet worden. Die Kosten sind auf etwa 28—30 Millionen Mk. veranschlagt. Man hofft, die Vorarbeiten für die Errichtung des Börsenhauses so fördern zu können, daß im Mai nächsten Jahres mit dem Bau begonnen werden kann. Köln: Verhafteter Millionendieb. Der Millionendieb, dem bei einem Geldschrankeinbruch in der Vorgebirgsstraße über eine Million in die Hände fiel, konnte heute ermittelt und verhafter werden. Düsseldors. Die Neugestaltung der Theaterverhältnisse in Düsseldorf ist durch die Verpachtung des Apollotheaters an die Stadt einen Schrit# weiter gediehen. Das raumreiche, mehrere tausend Personen fassende Apollotheater soll nach den Bestimmungen des Pachtvertrags für Theatervorstellungen aller Art, einschließlich Lichtspielvorführ rungen, verwandt werden. Die Stadt scheint also auch ein gutes Kino in ihre Theater einführen zu wollen. Die Stadt zahlt monatlich 60000.A an Pacht. Düsseldorf: Diebstahl von gestohlenem Gut. In dem Prozeß gegen 48 Eisenbahner wegen Güterwagendiebstähle waren auch mehrere gestohlene. Tuchballen in das Gerichtsgebäude geschafft worden. Vorige Nacht sind diese Ballen gestohlen warden. Neunkirchen(Saat): Stiftungen. Das Neunkircher Eisenwerk Gebr. Stumm G. m. b. H. hat anläßlich seiner Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mir 60 Proz. französischer Beteiligung, der Knappschaftspensionskasse ein Geschenk von drei Millionen Mart überwiesen. Ferner erhält jeden Arbeiter, der am 1. April d. J. mindestens ein Jahr im Dienste der Firma stand, eine persönliche Erinnerungsgabe. Kassel: Raub. Auf Wilhelmshöhe im Schloßpark wurde am Mittwochabend spät der Kaufmann Mendel von hier. Besitzer einer Tuchhandlung. überfallen und beraubt. Als er in Begleitung seinen Frau gegen 12 Uhr nachts die Endstation der Straßenbahn verlassen hatte und die Schloßteich straße durchschritt, erloschen wie auf Ceheiß plötzlich die elektrischen Lichter und drei Kerle im Alter von 24 bis 30 Jahren überfielen den Kaufmann, würgten ihn am Halse, setzten ihm einen Revolven# auf die Brust und raubten ihm die Brieftasche 18000 Mark Bankn en, eine goldene Uhr, goldenen Kneifer und auch den eigenen Revolver aus der Brusttasche, worauf sie entsprangen. Frankfurt: Was geht im Obsthandel vor? Den „Frankfurter Generalanzeiger“ bringt folgende Aufsehen erregende Notiz:„Von jast allen Stationen der oberhessischen Eisenbahnen wird augenblicklich derartig viel Obst verladen, daß die Versorgung der heimischen Bevölkerung in Frage gestellt ist. Die Händler bezahlen Preise, die bisher unerhört waren. 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Ee het Gott dem Allmächtigen in Seinem unerforschlichen Ratschluse gelallen, heute vormittag 11½ Uhr undere Iuntgegelichee Autber, Schweuer und Panie die wohlachtbare Frau Anaa Maria geb. Schneider im Alter von 96 Jahren, nach langer Krankbeit, verschen mit den Hiellsmitteln der römisch-kathollschen Kirche, an Sich in die Ewigkeit abzurulen. Um stille Tellnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Bonu-Budenich, Odenkirchen, Hattiogen a d Buhr, OberIchnzteln, Köln, Dromeg den Ia Sepianber 1924. Die Berdigung Andet stalt Dienstag, den 21. Sapiember, morgens 10½ Uhr, vom Traueshause Sebastianstrasse Nr. 180 aus nach dem Nordtriedhofe Die feierlichen Exequlen werden am selben Tage, morgens 9½ Uhr, in der Pfarrkirche au Bonn-Endenich gehalten. Kransspenden und Kondolenzbesuche dankend verbeten. Dr. Josef Hopmann Privatdozent Maria Hopmann geb. Horster Vermählte Bonn, 21. September 1920 Dlusch von 20 Ml. an. Sterntosbrücke 6, II. 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