49. Jahrgang Bezugs=Preis: Erscheint täglich mittage Greis monstlich.00 Mark iret in bes Haus.— Post: 30 Vig. Zustellgebühr. Iis Botea und Agenten in 498 Orten. Verantwortlich für Volitik und Jeuileten Emil Schwippert, für Provinz und Reich, Umgegend und Vonner Nachrichten Andtess Wtile:, für Lin äbtigen redaktionellen Tell Toni Weinand, ür den Reklame= und Anzeigenteil Sohannes Tinner, sämtlich in Vonn. Bonner Dolks-Jeitung Ocuersaegt— Geschäftstelle: Vonn, Sürst i am Mänster Postscheck=Konto Köln unter Nr. 1958 Verleger: Deutsche Reichs=Zeitung S. m. b.., Vonn Bouner Dolkswackt Sonntag, 19. September Drahtadresse: Reichezeitung Vonn Druc: B. Haupinenn'sche Buchoruckerei, Bamn Fernsprecher: Geschästsstelle 50 u. 60 Aunenan Schriftleitung Nr. 4835 Nr. 259— 1920 Anzeigen=Preis: 8Sun breit, das um 20 Pfg., ausw. 50 Pig. Rellamen Nun breit bas um fietal) 8.25 (ausw.) 41.80. Kleine pris. Anzeigen 50# das einfache Wort bei 4mal. Aufnahme einschl. Steuer= u. Teuerungszuschlag. Zattdar sofort. Bei gerichtlichem Rerjahren u. dreimonatigem Zahlungsrücksand füht bewilligter Rabatt fort. Für Blazverschrift wich nicht geranttert Für unverlangt eingegangene Mannsteigte übernehmen wir keine Gewühr. Bonner Stadt=Anzeiger Staatsbankerott. Vom Abgeordneten Grede. Auf seiner Rheinlandreise stellte der Reichsminister des Innern, Koch, in einer Besprechung mit führenden Persönlichkeiten in Köln den Staatsbankerott in Aussicht, wenn nicht das Gleichgewicht im Reichshauehalt wieder hergestellt werde. Er sieht nur zwei Möglichkeiten: entweder Staatsbankerott oder höhere Steuern, als sie sonst getragen werden. Am Staatsbankerott ist nicht nur der Kapitalist interessiert, sondern ein Staatsbankerott bedeutet auch den Zusammenbruch dee bescheideusten Hoffnungen, die irgend ein Deutscher hat. Das Gerede vom Staatsbankerott ist im Grunde genommen nichts als ein Spiel mit Worten. Man kann den Begriff Bankerott aus dem Wirtschaftsleben nicht einsach auf den Staat übertragen. Wollten Leiter eines wirtschaftlichen Unternehmene so handeln, wie es der Staat seit sehs Jahren tut, so wären sie längst wegen betrügerischen Bankerott hinter Schloß und Riegel gesetzt. Der Staatsbankerott begann tatsächlich bereits an dem Tage, als die Bestimmung außer Kraft gesetzt wurde, daß die Reichsbank jede Reichsnote auf Wunsch vollwertig einlösen muß. Die Bedeutung dieses Beschlusset ist damals in der Vevwirrung des Krieges nur wenigen zum Bewußtsein gekommen. Der tiefere Sinn dieser Maßregel wurde übersehen. Wenn ein Privatmann mit seinen Einnahmen nicht auskommt, so kann er Anleihen aufnehmen, hie und da auf Kredit kaufen. Wenn ihm aber niemand mehr etwas leiht, keiner mehr borgt und er kann seinen früheren Verpflichtungen nicht mehr gereht werden, dann ist der Bankerott da. Diesen Punkt hatte das Reich im Kriege bald erreicht. Die Anleihen, kurzfristigen Schatzanweisungen wurden vom Volk nicht in dem Umfang aufgenommen, daß davon die steigenden Kriegsausgaben gedeckt werden konnten. Dem Reiche hätte nun noch der Weg offen gestanden, seine Einnahmen durch Steuern zu vermehren, solange das Volt noch entsprechende Werte besaß. Diesen Schritt scheute man und grandte sich lieber an die Notenpresse. Wenn man die Scheine nicht einzulösen brauchte, so könnte man sie endlos vermehren. Man hatte so ein Mittel, Geld auszugeben, das weder durch die regelmäßigen Einnahmen, noch durch Anleihen eingegangen war, das also in Wirklichkeit gar nicht vorhanden war. Da wir aber leine Wunder wirken können, so war das Ganze nur ein großer Betrug, eine Möglichkeit, bankerott zu machen, ohne es sagen zu müssen. Die Folgen dieser Wirtschaft waren geradezu verheerend. Das Mittel, Geld zu beschaffen, war so bequem, daß man es mit vollen Händen ausstreute. Dadurch wurde es auch immer wertloser. Ein doppelter Schaden entsprang daraus. Auf der einen Seite wurde der alte Besitz immer mehr entwertet. Witwen und Waisen mußten sehen, wie ihre Kapitaleinnahmen ihnen unter den Händen dahinschwanden; was so manche fleißige Näherin sich mühsam erspart hatte für die Tage des Alters, es reichte nicht mehr aus. So manches Dienstmädchen hatte von ihrem Lohn so viel zurückgelegt, daß es sich hätte eine Auesteuer kaufen können. Was kann es heute dafür bekommen? Diese Entwertung ehrlich erworbenen Vermögens durch eine staatliche Maßregel ist die bedauerlichste und unverantwortlichste Folge unserer Wirtschaft. Auf der anderen Seite bildeten sich infolge des ausgestreuten Scheinreichtums neue Vermögen, die oft wenig wählerisch von ihren Mitteln Gebrauch machen. Diese Beobachtung wirkte geradezu verheerend auf die Volkrmoral. Die Papiergeldwirtschaft stellt alle Tatsachen auf den Kopf und verschleiert die wahre Lage. Bei darniederliegender Volkswirtschaft gestattet sie den Unternehmungen Niesengewinne; bei trostloser Verarmung des Volkes ermöglicht sie einzelnen ein Schlemmerdasein, den wirklichen Besitz aber zehrt sie völlig auf. Am Ende lauert der Zusammenbruch. Die Frage lautet also nicht: Wie vermeiden wir den Staatsbankerott? Da stehen wir läugst mitten dein. Wir müssen vielmehr fragen: Haben wir noch die Kraft, aus dem Bankerott uns herauszuwinden und wieder eine gesunde, wirtschaftliche Lage zu schaffen? Lassen wir uns weiter treiben, so kommt der Zusammenbruch mit unabsehbarem Wirrwarr und Elend. Rettung ist nur möglich, wenn wir entschlossen der Wirklichkeit ins Auge sehen und den Scheinreich= tum beseitigen. Das Geld muß seinen richtigen Wert wieder erhalten Haben wir noch die Kraft? Gurshus. Was dünket euch von Christus, wessen Sohn ist er? Das ist die große Frage, die seit Christi Tod immer wieder gestellt wird, die wichtige Frage, die die Menschheit scheidet. Hier Christi Jünger. die ihm in unwandelbarer Treue ergeben sind und ihm und seinem Gesetze willig folgen, dort die Leugner Christi, die ihn ablehnen und seine Lehre mißachten. Wahr ist geworden das Wort, das einst der greise Simeon, von prophetischem Geiste erfüllt, im Tempel gesprochen hat:„Siehe, dieser ist gesetzt zum Falle und zur Auferstehung vieler in Israel und zum Zeichen, dem man widersprechen wird". In der Tat, Widerspruch hat Christus zu allen Zeiten erfahren müssen. Als er noch auf Erden wandelte und segnend und Wohltaten spendend die Fluren Palästinas durchzog, haben die Juden ihn verfolgt und nicht geruht, bis sie ihn dem schimpflichsten Kreuzestod überantwortet hatten. Aber seinen Namen konnten sie nicht ausrotten, seine Jünger, die Zeugen seiner Wunderwerke gewesen waren, zogen aus, um neue Freunde ihm zu erwerben und die Welt für ihn zu erobern. Sie klopften an, ar die Tore der heidnischen Hauptstadt Rom, aber hier tat sich eine ganze Welt von Spezial=Haus für Sapeten Lineruska= Linoleum= Wandstosse! Tong Schauff, Köln a. Rh. Habeburgerring 14, gegenüber der Oper Telston A 2995 Vernehus gedagene flususht asse Kausbermaster Sranzösische Meinung über Deutschlands Lage. Paris 17. Sept. Der Cemps besaßt sich in seinem heutigen Leitartikel mit der Frage der Wiedergutmachung, die er das Hauptproblem des Friedens nennt. Es wird ausgeführt, daß,. nachdem die Konferenz von Genf ausgeschaltet ist, eine wirkliche Lösung für das Diedergutmachungsproblem gefunden werden muß, das unmöglich bis zum 1. Mai 1921 hingezogen werden könne. Der Kurssturz der Mark mache alle Welt und besonders Deutschland selbst darauf aufmerksam, daß es höchste Zeit ist zu wissen, wohin man geht. Das Blatt läßt sich in eine Polemik mit der„Germania“= ein. Er verteidigt Frankreich gegen den Dorwurf. Deutschland erdrosseln zu wollen. Die Logik des Cemps ist folgende: Frankreich denkt nicht daran, Deutschland zu erdrosseln, sondern sich bezahlt zu machen. Um zahlen zu können, muß Deutschland arbeiten. Um zu arbeiten, muß Deutschland leben. Daher wünscht Frankreich, daß Deutschland lebt. Im weiteren Verlauf des Artikels wird auf die Klausel des Fiedensvertrages hingewiesen, der die Diskontierung der von Deutschland auszugebenden Gutscheine für die Wiedergutmachungssumme betrifft. Es wird angenommen, wenn es Frankreich nicht gelänge, diese Bonds zu einem höheren Satz als 50 Prozent zu diskontieren, so erhielte es nur die Hälfte seiner Forderungen, Deutschland müsse jedoch den vollen Betrag bezahlen, und die Diskonteure seien die lachenden Dritten. Frankreich werde nie zulassen, daß Deutschlund seine Schuld nicht berichtige. Wenn Deutschland glaube, sich durch einen Staatsbankerott seinen Verpflichtungen zu entziehen, so gehe es einer vollen Katastrophe entgegen. Deutschland fehle es im Augenblick nicht am Willen zur Arbeit, sondern in erster Linie an Roystoffen und Krediten im Ausland. Es mache eine moralische und wirtschaftliche Krise durch, von der es sich nur erholen könne, wenn es sich schleunigst mit Frankreich über die Wiedergutmachungsfrage verständige. Deutsche Volksteile in Not. Oberschlesien und Saargebiet. In der Preuß. Landesversammlung wurde gestern von allen Parteien mit Ausnahme der Unabhängigen, verlangt, daß noch mehr als bisher zum Schutze der deutschen Interessen und zum Schutze der deutschen Bevölkerung in Oberschlesien durch die Regierungen Preußens und des Deutschen Reiches geschehen müsse.— Dann wandte sich die Landesversammlung einem Gebiete zu, dessen Leiden. wie der Abg. Bell mit Recht hervorhob, kaum weniger groß sind, als die der Oberschlesier. Auch hier liegt eine Reihe von Rechtsverletzungen und Verstößen gegen den Friedensvertrag vor. Die Bevölkerung wird in unerträglicher Weise drangsaliert und gedemütigt. Das Saargebiet untersteht nicht der Herrschaft der Franzosen, sondern untersteht dem Völkerbunde. Abg. Dr. Bell(Zentr.): Die Bevölkerung des Saargebietes führt bittere Beschwerden darüber, daß die Saarregierung fortgesetzt die ihr durch den Friedensvertrag auferlegten Pflichten verletze: 1. Sind die französischen Truppen widerrechtlich im Saargebiet geblieben und werden sogar verstörkt, 2. sind die französischen Kriegsgerichte bis heute im Saarbecken tätig entgegen dem Friedensvertrag, 3. dem französischen Oberbesehlshaber sind Regierungsbefugnisse übertragen worden, 4. deutsche Staatsangehörige werden widerrechtlich aus demn Saargebiet und sogar aus dem ganzen bejetzten Rheinland ausgewiesen, 5. die deutschen Beamten im Saargebiet werden unter jremdes Recht gestellt. das Koalilionsrecht wird ihnen entzogen. 6. ohne jede rechtliche Grundlage ist der Belagerungsznstand verhängt worden. Aus die streikenden Beamte.: hat man eine wilde verbegene Jagd dul## die Wälder veranstaltet. Vervielfältigte Hastbesehle werden benutzt, auf denen von den unteren Behörden nur die Namen ausgefüllt werden.(Hört, hört!) Die Saar=Regierung hat den Versuch unternommen, die Schuld an dem Generalstreik der deutschen Regierung aufzuladen. Die treudeutsche Saarbevölkerung hat sich zu einer geschlossenen Abwehrstellung gegen die Französierungsbestrebungen Widerspruch gegen Christus auf. Mit Folter und Schwert wütete das Heidentum gegen Christ: Bekenner, mit aller Macht wehrte sich das Reich der Finsternis gegen das Reich des Lichtes und suchte im Blut die gottmenschliche Lehre zu ersticken. Doch trotz aller Verfolgungen wuchs die Schar der Christen von Tag zu Tag, die Religion des Kreuzes hatte ihren Siegeslauf durch die Welt begonnen, und nichts vermochte sie in ihrem Triumphzug zu hemmen. Neue Völker traten auf den Plan, und unter ihren wuchtigen Schlägen wurde der römische Kaiserthron zertrümmert, aber sie selbst beugten ihre Knie vor dem Kreuze Christi. Die Zahl der Christen nahm immer mehr zu, Christus trat seine Weltherrschaft an, und durch alle Jahrhunderte lebt sein Name auf den Lippen vieler Millionen Menschenkinder. Aber er ist ja auch das Zeichen, dem widersprochen wird. Die Feinde Christi haben nie geruht ihm die Herrschaft streitig zu machen, seinen Namen aus den Herzen der Gläubigen zu reißen. So ist auch heute noch die Christusfrage die große entscheidende Frage, und auch im gegenwärtigen Augenblick ist diese Frage nicht verstummt. Für oder gegen Christus ist nun einmal die Lösung aller Zeiten, und in diesem Kampfe der Geister müssen wir alle uns entscheiden, ob wir für oder gegen Christus sind. Also jeder muß hier Partei ergreifen. Nun, was hältst du von Christus' Glaubst du an ihn mit der ganzen Kraft deines Herzens, sprichst du mit Petrus das herzhafte Wort:„Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes", oder willst du dich von ihm abwenden und mit den verblendeten Juden sprechen:„Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche"? Ich meine, die Antwori Lörfte nicht schwer fallen; wir haben schon längst die Entscheidung für Christus getroffen. Zu wem sollen wir auch gehen, er allein hat ja die Worte des ewigen Lebens. Auf seinen Namen hin sind wir zusammengesunden. Wir fühlen uns eins mit dieser treudeutschen Bevölkerung.(Beifall.) Als einer derjenigen, die an dem traurigen Friedensabschluß mitwirken mußten, kann ich wohl über unsere Grenzen hinaus die Frage auswersen: Ist der Wunsch der Demütigung unseres armen deutschen Vaterlandes nicht endlich gestillt durch Versailles und Spa? Wir erwarten, daß dieselbe Entente, die für jede angebliche Verletzung des Friedensvertrages in demütigender Weise das ganze deutsche Voik büßen läßt, ein gutes Beispiel für loyale Vertragserfüllung gibt und den nachgewiesenen schweren Rechtsverletzungen unter solidarischem Verantwortlichleitsgefühl in Zukunft ehrlich und nachdrücklich entgegentreten wird.(Beifall.) Unserer treudeutschen Bevölterung im Saarbecken rufen wir zu: Eure deutsche Gesinnung ist unsere Gesinnung. Eure Leiden sind unsere Leiden. Eure Beschwerden sind unsere Beschwerden; harret aus im Kampfe für das gefährdete Deutschtum, harret aus in dem Bewußtsein, daß auch euch noch einmal die Stunde der Erlösung kommt.(Lebhafter Beifall.) Nach weiteren Ausführungen von Vertretern sämtlicher Parteien wurde ein Antrag zugunsten der notleidenden Saarbevölkerung einstimmig angenommen. Dor einer Um Groß-Berlin. Unter der Ueberschrift„Krisengerüchte“ wird der K. D. heute aus Berlin gedrahtet: Am Freitag liefen in der preußischen Landesversammlung Gerüchte von einer bevorstehenden Krise, von einem Konflikt innerhalb der Regierungsparteien und gar von einem Ultimatum des Jentrums an die Sozialdemokratie, um. Es handelt sich um willkürliche Lomoinationen, die an die Catsache anknüpfen, daß die beiden bürgerlichen Parteien der Koalition gewissen Abänderungen des Gesetzes über Groß-Berlin geneigt sind, während die Sozialdemokraten von solchen Renderungen nichts wissen wollen. Im Gegensatz zu den beiden Parteien der Rechten denkt aber keine der beiden bürgerlichen Koalitionsparteien daran, das einmal beschlossene Gesetz an sich wieder rückgängig zu machen. Nur einige sachlich begründete, dem sozialistischen Kartell in Groß-Berlin allerdings nicht willkommene Renderungen, die aus dem nachstehend abgedruckten Jentrumsantrag zu ersehen sind, sollen vorgenommen werden. Ob die Sozialdemokratie daraus einen Konfliktsfall machen und eine Krise hervorrufen will, werden die nächsten Cage zeigen. In dem Gesetzentwurf betreffend Groß-Berlin haben die Abgeordneten Jaßbender und Gottschalk mit Unterstützung der Jentrumsfraktion in der preußischen Landesversammlung einen Rbänderungsantrag eingebracht, der im wesentlichen darauf hinausläuft, daß von den 30 Magistratsmitgliedern mindestens 12 unbesoldet sein müssen. Der Antrag hat folgenden Wortlaut: 1. Der§ 11, Absatz 1, des Gesetzes für die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin vom 2. April 1920 erhält folgende Jassung: Der Magistrat besteht aus mindestens 30 Mitgliedern, von denen mindestens 12 unbesoldet sein müssen. Ueber die Festsetzung der Sahl der unbesoldeten Mitglieder und die Verteilung der Sitze auf besoldete und unbesoldet: Mitglieder wird erstmalig durch die Stadtverordnetenversammlung, später durch Gemeindebeschluß entschieden. 2. Im§.25 des gleichen Gesetzes wird der Rbs. 3 betreffend die erstmalige Bestellung des Dorsitzenden und seines Stellvertreters im Bezirksamt gestrichen. 3. Die im Absatz 1 und 2 umschriebenen Gesetzesänderungen haben rückwirkende Kraft auf die gemäß dim Gesetze für die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin bereits getätigten Wahlen. Die Besoldungsfrage. Berlin, 17. Sept. Der Besoldungsunterausschuß des Reichstages nahm in seiner heutigen Sitzung längere Vorträge von Vertretern des Reichspostministeriums und des Reichsverkehrsministeriums entgegen und vertagte sich dann auf eine Woche. Für den 25. Sept. ist eine Besorechung mit den Vertretern der Preuß. Landesversammlung in der Besoldungsjrage beabsichtigt. getauft, und seitdem gehören wir ihm an. Er ist für uns die Wahrheit, die unseren Verstand erlauchtet, er, der Weg, auf dem wir wandeln müssen, wollen wir glücklich werden; er, das Leben, wodurch uns ewige Unsterblichkeit zuteil wird. Wer aber von Christus sich lossagt, der entfernt sich von der Quelle des ewigen Wassers und muß auf der Pilgerreise dieses irdischen Lebens verschmachten, der verläßt das Licht und wandelt auf Pfaden der Finsternis, auf denen er straucheln muß. Was dünkt euch von Christus? Das ist die große Frage, von deren Beantwortung nicht bloß das Heil des einzelnen, sondern der ganzen Welt abhängt.„Alleserneuern in Christus“, war das Lösungswort des letzten verstorbenen Papstes, im Lichte der Gegenwart gewinnt dieses Wort neue Bedeutung, die große Volkserneuerung in Christus, die sich offenbaren muß im Handel unt Wandel, im Dienen und Lieben, wird allein imstande sein, wahren Frieden den Völkern zu bringen und uns vor Katastrophen zu bewahren. Der Glaube an Christus und seine praktische Betätigung muß wie ein Sauerteig unsere Familien durchdringen und so ein neues Geschlecht heranziehen helfen zur Ehre Gottes und zum Segen der Menschheit. Dr. Ernst Leuken. Helden? In Schlachten siegen, Völker niedertreten, Aus Strömen Menschenblutes Beute fischen, Das gilt als höchster Grad von Ehre hier, Dazu entflammt die Hoffnung auf Triumph. Dafür belohnt man mit dem Namen Helden, Der Menschheit Retter, Väter. Hötter di:, Die besser Fluch und Pest de: Menschen hienen: So wird auf Erden Ruhm erlangt und Ruf. Aus Mitton, Verlorenes Paradies, 11. 022 fl. Die Reschsschulkonfereuz. Berlin, 17. Sept. Die Reichsschulkonferenz wird, dem Berliner Tageblatt zufolge, nicht vom 28. bis 30. Dez. stattfinden, da aus technischen Gründen ein späterer Termin notwendig wurde. Das genaue Datum der Tagung wird noch mitgeteilt werden. Trübe Aussichten. 938. Berlin 17. Sept.(Telegr.) Im Unterausschuß des Reichswirtschaftsrates für Landwirtschaft und Ernährung bezeichnete heute der Präsident der Reichsgetreidestelle nach den bisherigen Feststellungen die neue Ernte als trübe. Die Roggenernte habe fast überall im Reiche stark enttäuscht. Die Reichsgetreidestelle schätze vorläufig die neue Ernte an Brotgetreide nur auf etwa 7 Millionen Tonnen. Die Anbaufläche für Brotgetreide habe sich um etwa 7,35 Prozent vermindert. Die Haferernte wird als Mittelernte beurteilt. Im ganzen bleibe das Ernteergebnie hinter dem Bedarf wesentlich zurück. Deshalb sei die Reichsgetreidestelle gegen eine Erhöhung der Brotration, werde aber eine Herabsetzung der Ausmahlung von 90 auf 85 Prozent zugestehen, jedoch nur bei gleichzeitiger Brotstreckung von 10 Prozent. Wir müßten im übrigen bis zu 2 Mill. Tonnen Getreide einführen, hauptsächlich aus Amerika, was 10 Milliarden erfordern würde. Diese Kosten müßten auf die Reichskasse übernommen und durch allgemeine Steuern ausgebracht werden. Am schlimmsten beunruhige nicht der Ausfall der Ernte, sondern der Umstand, daß die Exekutive auf dem Gebiete der ösfentlichen Wirtschaft außerordentlich versage und die Anordnungen nicht befolgt werden. Die Kohlenwirtschaft. Berlin, 17. Sept. Der Reichswirtschaftsrat tritt am 21. Dezember zusammen, um die Berichte der Sozialisierungskommission über die Kohlenwirtschaft und Eingaben über die Ausfuhrabgaben, Ausbau der landwirtschaftlichen Organisationen und Linderung der Notlage der produktiven Stände zu beraten. Der„Unabhängige“ Berliner Ober=Schulrat. Berlin, 17. Sept. Dem„Tag“ zufolge beabsichtigt die Deutschnationale Volkspartei eine Interpellation in der Landesversammlung einzubringen, wegen der in Aussicht stehenden Wahl des Dr. Löwenstein zum Oberschulrat der Stadtgemeinde Groß=Berlin. Mehr Jucker. 133. Berlin 17. Sept.(Celegr.) Nach einer Meldung aus Basel wird die von der brasilianischen Regierung verfügte Aufhebung des Juckerausfuhrverbotes binnen kurzer Frist eine Steigerung der Suckerproduktion zur Folge haben. Deutsche Kriegsgesangene in Rußland. D3B. Kowno 18. Sept.(Telegr.) Hier findet eine internationale Konferenz zur Heimschaffung der Kriegsgefangenen statt. Den Vorsitz führt der Bevollmächtigte des Völkerbundes Professor Nansen. Aus Deutschland sind 7 Delegierte eingetroffen. Man hofft, daß die letzten deutschen und österreichischen Kriegsgefangenen in kurzer Zeit aus Rußland zurückgeschafft werden können, ebenso die russischen Kriegsgefangenen aus Deutschland. Das erste Urteil im Friedenspalast. Berlin 17. Sept. Im Haager Friedenspalast ist der erste Schiedsspruch verkündet worden in einem Streit Englands. Frankreichs und Spaniens mit Portugal. Es handelt sich um Beschlagnahme von Gütern bei der portugiesischen Revolution. Der Vorsitzende des in Frage kommenden Schiedsgerichts, Elliot Noot, wies bei dieser Gelegenheit darauf hin, daß der Schiedsgerichtshof den Weltkrieg überlebt hat, und daß zum ersten Male seit Begründung des Friedenspalastes ein Urteil in diesem Gebäude gefällt werde, und dieser Tag daher als eine Art Einweihung des Gebäudes und als ein wichtiges Datum in seiner Geschichte anzusehen sei. Die Vorbestraften unter sich. Berlin, 17. Sept. Bei einer vom Reichsverband der Vorbestraften in Hamburg einberufenen, stark besuchten Versammlung kam es infolge von Streitigkeiten zwischen einem in Hamburg bestehenden Verband der Vorbestraften und dem Reichsverband der Vorbestraften zu heftigen Tumultszenen, die schließlich in eine wüste Schlägerei ausarteten, wobei die Versammlungsteilnehmer sich gegenseitig mit Stuhlbeinen bearbeiteten und das Inventar zerKeynes. Ein ganzer Mann. Ein Mensch, der von hoher Warte aus das Völkerleben und die Maschinerie der Staaten überschaut. Ein Sachverständiger, der als Vertreter des britischen Schatzamtes beim Obersten Wirtschaftsrat an der Pariser Konferenz teilnahm und sich dabei eine genaue Kenntnis der Verhandlungen verschaffte, aber auch seine Sachkenntnis nicht von nationalistischen Einflüssen trüden läßt. Ein Wissenschaftler, der seine gründliche Kenntnis des Stoffes in seinen Buche verwertet, um der Menschheit zu dienen. Ein Brite, von dem man wünschen muß, daß seine Nation viele ähnliche Köpfe habe, denen Menschheitsziele nicht unbekannt sind, die frei von Haß gegen andere Völker die Wirklichkeit erkennen, um nach Mitteln zu streben, eine Zusammenarbeit der Kulturvölker zu erreichen, die auch dem eigenen Lande nutzt. Das Buch von J. M. Keynes„Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages", Dunker und Humbert. München 1920(18 Mark) sollte in der Hand jedes gebildeten Deutschen sein. Es müßte erstrebt werden, eine billige Volksausgabe herzustellen, weil das Buch wert ist, als eine Kultururkunde dieser trüben, haßerfüllten Zeit nachkommenden Geschlechtern hinterlassen zu werden, um diesen Kunde zu geben, daß es auch in dieser dunklen Zeit nicht an hellen Kopfen gefehlt hat, um aber besonders für die lebende Generation daraus zu lernen, daß die Menschheit und auch Deutschland nicht zu verzagen braucht und auf die Wiedererhebung von seinem Sturze hoffen darf. Man ist versucht, Keynes zu zitieren, um die Weisheit und den praktischen Sinn dieses Engländers greifbar zu machen. Keynes spricht sich für eine internationale Anleihe aus, ist aber dagegen, daß das Ihatzant der Vereinigten Staaten einer der gegenwärtigen Regierungen Europas auch nur störten. Die meisten Versammlungsteilnehmer mußten das Lokal jluchtartig verlassen. General Lerond nach Daris berufen. Paris, 16. Sept. General Lerond wurde nach Paris berusen, um von der Botschafterkonferenz über die Zusammensetzung und die Tätigkeit der Kommission für Oberschlesien gehört zu werden. Die Oberschlesier auf der Wartburg. 03B. Eisenach, 17. Sept.(Celegr.) Die vereinigten Verbände heimattreuer Oberschlesier in ganz Chüringen haben die Absicht, im Hinblick auf die immer deutlicher zutage tretenden Bestrebungen der Dolen, die im Reichsgebiet wohnenden Oberschlesier von der Abstimmung fernzuhalten, eine machtvolle Kundgebung auf der Wartburg am 25. und 26. Sept. zu veranstalten. Es wird auf die Beteiligung weiter Kreise gerechnet. Die M. S. D. und die Regierung. 038. Berlin, 17. Sept.(Celegr.) Die Mehrheitssozialisten des Mlagdeburger Bezirks beschlossen dem Parteitag einen Antrag vorzulegen, er möge erwägen, die sozialdemokratische Fraktion aufzufordern, alle parlamentarischen Machtmittel zu benutzen, um eine Regierungsbildung herbeizuführen, in der die Sozialdemokraten vertreten sind. Die französische Präsidentschaft okrise. N3V. Paris, 17. Sept. Der Ministerrat beschloß, das Parlament zur Entgegennahme der Mitteilung der Demission Deschanels zum nächsten Dienstag einzuberufen. * Millerand will nicht Präsident seln. D3B. Paris 17. Sept.(Telegr.) Nach einer Havasmeldung erklärte Millerand heute Journalisten gegenüber, daß er nicht kandidieren werde. Der Reichstag in Stockholm. 03B. Stockholm, 17. Sept.(Celegr.) Don den 230 Mandaten in der 2. Kammer des Reichstages sind über 130 besetzt. Die Konservativen haben 39 Mandate erhalten(12 gewonnen, 2 verloren), die Liberalen 26(4 gewonnen, 3 verloren), die Soizaldemokraten 51(3 gewonnen und 9 verloren). Die Linkssozialdemokraten, die der dritten Internationale nahestehen, haben kein Mandat erhalten aber zwei verloren. Kirchliches. Die Zieronumus=Kougtite. Rom, 17. Sept. In einem Sonderheft der Acta Apostolicae Sedis wird in 36seitigem Lateintext die von uns schon angekündigte Hieronymus=Enzyklika Spiritus paraclitus, datiert vom 15. Sept., veröffentlicht. Nachdem die Enzyklika zunächst eine Beschreidung des Lebens und der Tätigkeit des hl. Hieronymus unter ausgiebiger Benutzung seiner Schriften gegeben hat, geht der Papst dazu über, die Lehre des Heiligen betreffend die göttliche Autorität und die absolute Wahrheit der Heiligen Schrift auseinanderzusetzen. Der Heilige Vater bezieht sich auf das Rundschreiben Leos XIIII. Providentissimus Deus, gibt eine authentische Interpretation desselben und unter Hinweis darauf, daß die dort ausgesprochene klare Lehre über die absolute Freiheit der Heiligen Schrift von jeglichem Irrtum sogar von einigen katholischen Theologen jalsch ausgelegt sei, werden die Lehren der Neuerer im einzelnen vorgenommen und zurückgewiesen. Die Bischöfe der ganzen Welt werden aufgefordert, Sorge zu tragen, daß die Lehrer der Heiligen Schrift sich an die Lehre des hl. Hieronymus über gänzliche Irrtumslosigkeit der Bibel halten. Gleichzeitig werden Vorbedingungen für das rechte Bibelstudium an Hand des Lebens des hl. Hieronymus dargelegt. Sodann werden alle Gläubigen dringend ermahnt, täglich die Heilige Schrift zu lesen. In jeder katholischen Familie müßten wenigstens die vier Evangelien und die Apostelgeschichte vorhanden sein. Der Heilige Vater spricht den Wunsch aus, daß aus allen Weltteilen Priester am römischen Bibelinstitut sich dem Studium der Heiligen Schrift widmen. Das apostolische Rundschreiben läßt schließlich den hl. Hieronymus poetisch ausrufen:„Machet, daß Petri Lehrstuhl jene Freiheit und Lehre genießt, die die Würde des apostolischen Amtes erfordert.“ einen Pfennig leiht. Er sagt:„Es hat keinen Sinn, ihnen Mittel anzuvertrauen, die sie nur zur Förderung einer Politik verwenden würden gegen die, trotz der Mißerfolge des Präsidenten im Kampfe um die Macht und die Ideale des amerikanischen Volkes, die republikanische und demokratische Partei wahrscheinlich einmütig zusammenstehen. Wenn aber der Geist der europäischen Völker sich von den falschen Idealen abwendet, die den von ihnen gemachten Krieg überlebt haben, und an Stelle des Hasses und des Nationalismus, von denen sie jetzt besessen sind, ihre Gedanken und Hoffnungen auf Glück und Eintracht der europäischen Familie setzt, dann sollen das Gefühl natürlicher Verwandtschaft und Kindesliebe das amerikanische Volk dazu bestimmen, über die kleinen Erwägungen des privaten Urteils hinwegzugehen und das Werk zu vollenden, das es begann, als es Europa von der Tyrannei der organisierten Macht errettete, indem es Europa vor sich selbst errettet———.“ M. E US Kaffee Dreikron Schildergasse 76 Telefon A 3725 Konditorei und Weinhaus Täglich: Könslerieche Nechmitage- und Abenddonzerte Parteipolitik in der Gemeinde. Zum Kreisparteitag Vonn=Land am 19. September. Von Parteisekretär Zimmermann, Beuel. II. In unserem ersten Aufsatze wurde die Notwendigkeit der Zentrumsfraktionen in den Gemeinderäten hauptsächlich dadurch begründet, daß erst durch derartige Fraktionen dem Vordringen der Sozialdemokratie wirksam gewehrt werden kann. Dieser Grund dürfte eigentlich schon genügen, um alle Zentrumsgemeindevertreter, die fest auf dem Boden des Christentums stehen, und deshalb in ihrem Gewissen verpflichtet sind, die Sozialdemokratie aufs schärffte zu bekämpfen, zur Fraktionsbildung zu bewegen. Ganz abgesehen von diesen mehr äußeren und taktischen Gründen, gibt es aber auch innere Gründe genug, die Parteipolitik in der Gemeinde als dringend notwendig erscheinen lassen. Unser Volk ist durch die Revolution von 1918 souverän geworden, es hat jetzt ganz allein zu bestimmen, von wem und wie es regiert wird. Und deshalb muß es jedem deutschen Staatsbürger eingehämmert werden, daß das Volk jetzt auch ganz allein die Verantwortung trägt für alles das, was geschieht. Im alten Staate lag die Verantwortung hauptsächlich bei den Fürsten und den von ihnen bestellten Ministern und Beamten, jetzt lastet sie mit aller Wucht auf dem Gewissen aller Bürger und Bürgerinnen. Wir haben also auch Verantwortung für die Zukunft unseres Volkes und diese Tatsache sollte besonders den Anhängern einer christlichen Partei recht deutlich zum Bewußtsein kommen. Sie sollten stets daran denken, daß die Gesundung von ihnen ausgehen muß, daß sie es sind, die dem übrigen Volke noch etwas geben können und geben müssen. Bei der jetzigen Verfassung ist der Reichstag mit seinen Parteien nicht mehr ein mehr oder weniger nebensächliches Organ, er ist fast unbeschränkter Gesetzgeber. Besonders die sogenannten Regierungsparteien üben einen maßgebenden Einfluß auf die weitere Entwicklung Deutschlands aus. Alle Zentrumswähler und wählerinnen sind deshalb auch indirekt an der Regierung beteiligt, sie alle bauen mit am Neubau des Staates. Sie dürfen daher auch die Fraktionen in Berlin nicht alles allein machen lassen, sondern müssen diese durch eine rege Kleinarbeit untersützen. Ein reiches Betätigungsfeld für unsere Aufbauarbeit bieten uns die Gemeinden. Ohne wirtschaftlich gesunde Gemeinden ist ein gesunder Staat undenkbar. Auf ihnen baut sich der Staat auf, sie sind sein Fundament, seine Grundzellen. In den Gemeinden muß deshalb in demselben Sinne gearbeitet werden, wie im Staate. Und wenn wir bei den großen politischen Wahlen uns für die Zentrumspartei entscheiden, wenn wir bei diesen Wahlen ihren wirtschaftlichen und kulturellen Grundsätzen zum Siege verhelfen wollen, müssen wir bei den Gemeinderatswahlen dasselbe tun, müssen wir auch in der Gemeinde im Sinne der Zentrumspartei arbeiten. Auch aus diesem Grunde ist also die Tätigung der Gemeinderatswahlen nach parteipolitischen Gesichtspunkten und Fraktionsbildung im Gemeinderat vollauf gerechtfertigt und muß deshalb in jedem Gemeinderat die Fraktionsbildung im Interesse unseres ganzen Volkes energisch in die Hand genommen werden. Man sage nicht, in der Gemeindepolitik sei kein Raum für parteipolitische Betätigung, es handle sich nur um wirtschaftliche Fragen. Als ob diese wirtschaftlichen Fragen nicht parteipolitisch verschieden beurteilt werden könnten! Jede Gemeinde ist doch Arbeitgeber. Ob bei der Anstellung der Arbeiter und Beamten, bei der Festsetzung der Löhne und Gehälter nicht auch die christlichen Grundsätze unserer Partei eine Rolle spielen müssen, ob bei der Vergebung öffentlicher Arbeiten nicht auch darauf geachtet werden muß, daß das heimische Handwerk, der heimische Unternehmer vor allem berücksichtigt werden muß! Nehmen wir die Gemeindesteuern auch noch zu den wirtschaftlichen Letzte Nachrichten. Rücktritt des Reichsfinanzministers? (U. Berlin, 18. Sept. Wie dem Berliner Cageblatt kurz vor Redaktionsschluß mitgeteilt wird, scheint der Rücktritt des Reichsfinanzministers Dr. Wirth unmittelbar bevorzustehen. Eine Reihe von Schwierigkeiten, die es ihm unmöglich machen, gewisse Finanzreformen in seinem Sinne durchzuführen, sollen die Ursache zu dem Entschluß des Ministers sein. Das Berliner Cageblatt gibt diese Nachricht für die eine amtliche Bestätigung noch nicht zu erhelten wer, wit Vorbehelt wieder. Das Hochwasser im Salzkammergut. D3B. Wien 17. Sept.(Telegr.) Die Hochwasseriden im Salzkammergut werden auf 60 Milun dunnn 6665). Kunst und Wissen. Das Ausdrucksbülmenbild. Von Loe Dahl, Vonn. Herr Dahl, der neue künstlerische Beirat unseres Stadttheaters, stellt sich mit den solgenden Worten zum ersten Male der Bonner Oefsentlichteit vor. D. Schriftlig. Das mit allen Mitteln von bemalten Leinwandtzen aufgestellte frühere Bühnenbild versuchte eine eale Wirklichkeit" zu imitieren. Jenes zurechtmalte Wirkliche und Echte zerstörte nur die Stimung und Eindrücke. Man versuchte ein Bühnenild aufzustellen, das der Wirklichkeit ein genau achgeahmtes Aussehen geben sollte.——— Dieses führte dann zu einer„üherverwirklichten“. Birklichkeit, in eine geist= und phantasielose Ueberseibung, die das Gegenteil erreichte, was das gentliche Bühnenbild bezwecken sollte. Nach der sogenannten Shakespearebühne und stil= bezw. Vorhangbühne kam die Erkenninis, den ußeren Nahmen der Bühne einem ganz andern sinn und Zweck zuzuführen und zwar diese ErkenntIs geschah aus dem leitenden Grundgedanken herus, ein Bühnenbild aufzubauen auf dem Inneren einer Dichtung, d. h. das gesprochene Vort zu steigern und klären, und damit kam die usdrucksbühne. Das moderne Bühnenbild verlangt heute unbeingt den inneren Stil einer Dichtung erfaßt u haben, um aus und mit den Dichterworten er Aufführung ein geschlossenes Sanzes geben. Dieses mit wenigen Mitteln auf die Bühne zu ringen erreicht der Bühnenbildner in allermeisten llen durch ein sogen. Ausdrucksbühnenbild, wobei der schaffende Künstler das starre Anpassen an rgend einen Zeitufl oder trgend eine Kuniepoche #meiden muß. Hierher rochnen auch die aus Tatimnung geigenen koheilschen Nachchnungen Fragen, so zeigt sich, daß auch bei rein wirtschaftlichen Dingen eine parteipolitische Stellungnahme sehr wohl erforderlich ist. Ein Sozialist, ein Liberaler und ein Zentrumsmann werden unter Umständen diese Fragen ganz verschieden beurteilen. Und hat die Gemeinde denn nur wirtschaftliche Aufgaben? Gibt es denn keine sozialen Prodleme? Wir erinnern nur an Arbeitslosen=, Armen=, Kriegsbeschädigten= und Kriegshinterbliebenenfürsorge. Wie verschieden denkt in diesen Dingen z. B. ein Sozialdemokrat und ein Zentrumsmann. Dort der einseitige Klassnstandpunkt, parteipolitische Ausschlachtung der Gegensätze, als Allheilmittel die Staatshilse, hier christlicher Ausgleich, Verhinderung aller unbilligen Härte und Caritas. Schließlich sei auch noch ganz kurz auf die kulturellen Aufgaben der Gemeinden hingewiesen, die Gemeinde hat die Entscheldung über die konsessionelle Schule. Schon das Letztere dürfte wahren Zentrumsleuten genügen, um alle Bedenken zurückzustellen und sich zur Parteipolitik im Gemeinderat zu bekennen. Endlich muß auch noch ein weiterer Grund angeführt werden, der uns zur Parteipolitik im Gemeinderat zwingt. Die Entscheidung über das Wohl und Wehe der einzelnen Gemeinden liegt nicht ausschließlich bei den örtlichen Gemeinderäten. Ueber diesen stehen, z. T. als Kontroll= organe, z. T als bindende Beschlüsse fassende Instanzen Bürgermeistereirat und=ausschuß, Kreistag und=ausschuß, Provinziallandtag und ausschuß. Ihre Entscheidungen beeinflussen die örtlichen Verhältnisse aufs stärkste. In diesen Körperschaften kann ohne parteipolitische Fraktionen überhaupt nicht gearbeitet werden. Die Kreistage haben das Wahlrecht zum Provinziallandtag. Bei der außeroidentlichen Bedeutung, die besonders die Provinziallandtage in Zukunft haben werden, brauchen wir in dieser Körperschaft vor allem eine starke Zentrumsfraktion. Die starte Vertreiung in der Provinz kann nur geschaffen werden, wenn die örtlichen Gemeindevertretungen voll und ganz ihre Pflicht tun, wenn sie schon in ihrer Gemeinde das kommunalpolitische Programm der Zentrumspartei durchsetzen. Die Zentrumswählerschaft hat ein Recht darauf, dieses von ihren Gemeindevertretern zu verlangen, damit die Partei in der Lage ist, ihren christlichen Grundsätzen zum Siege zu verhelfen in der Gemeinde, in der Provinz und im Staate. Um den Zentrumsgemeindevertretern die Arbeit zu erleichtern und ihnen gleichzeitig Gelegenheit zu geben, sich über die kommunalen Fragen zu unterrichten, ist auf dem Kreisparteitag der Zentrumspartei Bonn=Land am 19. September 1920. morgens um 10 Uhr, eine besondere Versammlung für die Ge meindevertreter der Zentrumspar= tei vorgesehen. In dieser Versammlung wird Herr Bürgermeister Steinbüchel, Lechenich, referieren über:„Die kommende Gemeindeverfassungsreform mit Rücksicht auf die geltende Landgemeindeordnung.“ Als zweiter Redner spricht Herr Dr. Thissen, Köln, über:„Die Organisation der Gemeindevertreter.“ Im Anschluß an diese Referate soll eine Kreisvereinigung der Gemeindevertreter gebildet werden. Zweck dieser Kreisvereinigung ist, die Gemeindevertreter in gemeinsamen Versammlungen über die wichtigsten aktuellen Fragen der Gemeindepolitik aufzuklären, damit sie wirklich Ersprießliches leisten können zum Wohle ihrer Mitbürger. Deshalb ist es dringend notwendig, daß alle Vertreter der Zentrumspartei im Gemeinderat, Bürgermeistereirat und im Kreistag zu dieser Versammlung vollzählig erscheinen, damit uns der Kreisparteitag ein gutes Stück vorwärts bringt auf dem Gebiete der Zentrumskommunalpolitik. Brüssel und Genf. TU. Genf, 17. Sept. Wie der Temps aus-Brüssel meldet, haben die Vorbereitungen für die Finanz= konferenz bereits begonnen. Den Vorsitz wird der frühere schweizerische Bundespräsident Ador führen. Als Vizepräsident sind vorgesehen Jaspar Belgien, Eissering=Holland, sowie ein Engländer und ein Franzose. Es werden mehr als 30 Staaten durch über 150 Delegierte vertreten sein. Aus Provinz und Reich. Köln: Ein Raubmord wurde in der Nacht zum Montag an einem 20jährigen jungen Manne aus Köln-Doll verübt. Am Sonntag gegen 10 Uhr abends begleitete der junge Mann einen Bekannten nach Köln. Seitdem blieb er vermißt, bis man gestern vormittag die gräßlich zugerichtete Leiche im Deutzer Hafen fand. Der Kopf war durch mehrere Messerstiche beinahe bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Da Uhr und Börse des jungen Mannes fehlen, ist anzunehmen der geraden herrschenden Richtungen der Malerei, vergl.„Expressionismus“. In der Neuschöpfung einer Ausdrucksbühne liegt das große Betätigungsfeld des modernen Bühnenbildners: Mit den wenigsten und einfachsten Mitteln in Form und Farbe die in dem Dichterwort liegende Stimmung in das Bühnenbild hineinzutragen, sodaß schon der reine Anblick der Szene vom Aufgehen des Vorhangs an dem Beschauer einen unmittelbaren Eindruck vermittelt, welcher Art, Stimmung, Handlung und Sprache des Dichtwerkes sind. Bei solchen Richtlinien wird sich der Bühnenbildner dem Dichtwerk soweit unterordnen, daß er sich nie dazu verleiten lassen kann, mit einen gesucht originellen Bühnenbild den Geist der Dichtung durch seine eigene persönliche Note zu überschreien, so sehr auch eine starke Persönlichkeit zur Gestaltung im Dienste der Dichtung förderlich ist. Wiederum soll jeder darin Schaffende versuchen, Neues zu bringen, aber eben geschöpft aus den Dichterworten. Ein solches Bild auf die Bühne gestellt, engstens verbunden mit der Darstellung in ein großes einheitliches Ganzes verschmolzen, sind die wesentlichsten, ernstesten Ziele eines modernen, aus den Dichterworten schaffenden Bühnenbildners. Den Nobelpreis für Literatur wird, wie aus Stockholm gemeldet wird, in diesem Jahre der norwegische Dichter Knut Hamsum erhalten. „Stimmen der Zeit.“ Katholische Monatschrift für das Geistesleben der Gegenwart. Inhalt des Septemberheftes 1920: Dankbarkeit(O. Zimmermann); Zur Vorgeschichte des russischen Bolschewismus(F. Wiercinski): Die Bollandisten und ihr Werk(F. Pelster): Die Geschichte der Philosophle auf neuen Wegen(St. v. Dunin=Vorokowsti): In der Turmzelle von Minsk(F. Muckermann): Ein allgemeines, öffentliches Arbeitodienstjahr? C. Noppel): Ein zeitgenössisches Dokument(H. Sierp). Ferner ausführliche Besprechungen aus der Theosophie, Geschichte und Musikgeschichte. daß er überfallen, beraubt und in den hafen geworfen worden ist. Leverkusen: Explosion. Ein Teilbetrieb der Farbenfabriken von Bayes u. Co. arbeitete während des Krieges mit hochgradig explosionsgefährlichen Sprengstoffen. Der seit Kriegsende stillgelegte Betrieb sollte umgestellt werden. Bei den entsprechenden Demontierungsarbeiten ereignete sich eine, vermutlich durch restliche Sprengstoffe hervorgerufene, heftige Explosion. Drei Tote und eine gröhere Anzahl Verwundeter sind bis jetzt festgestellt. Man vermutet unter den Trümmern der Anlagen noch mehrere Opser. Der Sachschaden ist bedeutend. Aus der Umgegend. Beuel. Der kathol. Arbeiterverein Beuel veranstaltet am Sonntag nachm..30 Uhr sein diesjähr. Herbstfest im Saale von Richarz in Römlinghoven. Honnes: Vermächtnis. Der Rentner Wilhelm Neustein von hier hat der Stadt Honnes testamentarisch 25000 Mark vermacht, deren Zinsen zu wohltätigen Zwecken und für verschämte Armen zu verwenden sind. Honnef: Eine Vereinigung der Züchter und Ziegenhalter hat sich hier gegründet. Die Vereinigung zählt 135 Mitglieder mit einem Ziegenbestand von 300.„-41-hser 1 Honnes: Einbruch. In oie Gulerabfernigung wurde eingebrochen und 1 Kiste Margarine, 1 Kiste Zigarren und 3 Wanduhren aus Porzellan gestohlen.—44 Aus dem Kreise Rheinbach. Wie uns mitgereit wird, haben die Organisationsvertreter der Beamten, der Eisenbahner, der Gewerkschaften beider Richtungen an die zuständigen Behörden die Bitte gerichtet, Verhandlungen mit den Landwirten zwecks Senkung der Kartoffelpreise herbeizuführen. In einer am kommenden Sonntag zu Cuchenheim stattfindenden Bauern=Versammlung(Lokalabteilung Rheinbach) wird darüber verhandelt werden. Bergheim:(Sieg): Naturseltenheit. Im Gehöft der Witwe Joh. Siegberg in der Oberstraße kam ein Kalb zur Welt, das zwei vollständige Köpfe mit drei Ohren, vier Augen und zwei Schnauzen hatte. Donner Nachrichten. Für Oberschlesien. Auf den für morgen vorgesehenen oberschlesischen Opsertag möchten wir nochmals empfehlend hinweisen. Für diesen Sonntag befindet sich die Geschäftsstelle in der Gemeinnützigen Schreibstube, Münsterstr. 28. Größere Einzelstiftungen werden dort gern entgegengenommen. Die Sammler haben sich bei Beginn ihrer keit dort zu melden und erhalten Armbinde, Ausweis und Sammelbüchse. Versammlungskalender des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Christliche Gewerkschaften. Deutscher Gärtner=Verband: Samstag den 18. Mitgliederversammlung im kath. Vereinshaus, Kartell: Freitag den 24. 9,.30 Uhr: Vetrsebsrätesitzung aller christlich organisierten Betriebsratsmitglieder im Vereinshaus, — Samstag den 25.., 8 Uhr: Kartellsitzung des Ortslartells Honnef im Lokal Weiß. Alle Kollegen müssen erscheinen. Gesamtverband deutsch. Angestellten=Gewerkschaften. D. H..: Mittwoch den 22. d.., abends 8 Uhr, Kronprinzenhof: Versammlung. 1. Kaufmannsgerichtewahlen. Gantag. Lokal Weiß. Mittwo“, 22. d.., abends.30 Uhr, im Vereins., aus, Josefstr.: Lehrlings=VersammSamstag den 25.., abends: Versammlung in Honnef a. Rh. Alle kaufm. Angestellten von Honnef und Umgegend sind herzlichst willkomReichsverband deutscher Bureau=Angestellten. Samstag den 18. d.., abends 7 Uhr, Düsseldorfer Hof. Hundsgasse 1, 1. Stock: Monatsversammlung. ∆ Schauburg=Theater. Die Schauburg will nicht nur Geld verdienen um jeden Preis, sondern sie hat auch den Ehrgeiz, leichte Unterhaltung in guter und bester Form zu bieten. Das bewies die neue Leitung der Herren Vornheim. R und Jacobs, als sie unter Nichtachtung der hohen Kosten dem großen Saal einen geschmackvollen, vornehmen Neuanstrich gab und dem Variete einen zweiten, in der Ausstattung einfach entzückenden Raum, die Satyrspiele, anschloß. Nun fehlt ihr noch Dringendste, das Erste und das Wichtigste eines jeden Instituts, das seinen Namen und seine Wirksamkeit irgendwie mit Kunst in Verbindung bringt, nämtich: die künstlerische Leitung in eines erprobten wirklich künstlerisch fühlenden Mannes. Aus dem Satyr=Raum läßt sich, wie wir schon einmal sagten, sehr viel machen, wenn der rechte Kopf da ist. Der kleine Saal hat Format und Stimmung. Bunte Abende im schönsten Ueberbrettl=Sinne des Wortes und Matinees an Sonntagen von 11—1 kann man sich an besserer Stelle nicht wünschen. Es müßte gelingen(und es würde gelingen) Bonner Künstler— auch Mitglieder der Städtischen Bühne— zu literarischen und musikalischen Veranstaltungen hier regelmäßig zu vereinigen. Sollten die Bonner Mitwirkenden alleine eine ganze Spielzeit nicht bestreiten können, so würde das Hinzuziehen auswärtiger Kräfte sich reichlich lohnen. Der Plan läßt sich nach mancher Seite hin erweitern und vertiesen. Der Möglichkeiten sind viele. Der künftlerische Leiter der Satyrspiele hätte seine Aufmerksamkeit und seine Verantwortung auch auf die Darbietungen des Barietes auszudehnen. Denn so, wie die Dinge jetzt ihren Lauf nehmen, kann es nicht unwidersprochen weitergehen. Das Variete verflacht gänzlich in technisch unzulänglichen, künstierisch einfach Lanz=Aufführungen und eindeutigen trägen. Eine Gruppe, die„Expiessionistische Phantassen" zu geben behaubtet, tanzt jetzt allabendlich „Stil=Tänze“ und ein sogenanntes orientalisches Märchendallett„1001 Nacht", Darbietungen, die mit Expressionismus wahrhaftig nichts, aber umsomehr mit schwüler Perversttät zu tun haben. Eine andere Gruppe, die als„Setenissimus=Spuu auftritt und aus einem voerjährigen Bonner Gastspiel, das an anderer Stelle stattfand, noch in übeler Erinnerung ist, erschöpft ihre„Leistungen“ fost ausschließlich in Zoten und unsagbar dummen Witzen. Angenot, der Humarist, geht dieses Mai auch sehr tief hinunter. Ungemein liebenswürdig und fesselnd ist dagegen der Komponist Harry nann mit geistvollen musikalischen Scherten, eine ausgezeichnete Kabarettnummer geben auch Herr Simlinger und Hedy Alberty(Hedy Alderty sollte im Satyr ihre leicht etwas hart Uingende Stimme, Aurhiche)., Bigamene#uh sich. schen Leistungen des jetzigen Programrz.###ch gut.— Es wird der neuen Schaururg=eitung bei gutem Willen nicht schwer sein, sämtliche Programmnummern auf dem Niveau, das von mann und Simlinger gekennzeichnet wird, zu halten. Dann kann man den Besuch dieser schönen Unterhaltungsstätte jedermann unbedenklich empsehlen. Verscheucht wyrde ein Dieb, der abends gegen .30 Uhr in ein Haus an der Joachimstraße eingebrochen war. Er entkam unerkannt. Wer kennt die Tote? Am 16. Sept. wurde aus dem Rheine die Leiche einer Frau im Alter von etmt 30 Jahren angetrieden. Sie hat etwa 16 Tage im Wasser gelegen und war bekleidet mit blauer Bluse, blouem Rock, schwarzen Strümpfen, schwarzen Schnürschuhen, rotem Unterrocke und weißer Unterwäsche, die mit den eingestickten Buchstaben M. L. gezeichnet war. Die Leiche trug einen weißmetallenen Fingerring mit eisernem Kreuze. Seinen Verletzungen erlegen ist ein 20jähriger Mann, der in der vergangenen Woche auf der Marktbrücke von einer Handlarte angefahren wurde und ins Krankenhaus gebracht worden war. Wettervorhersage zum 19. Sept. 1923. Veränderlich, zeitweise Regenfälle, verhältnismäßig kühl. Lebensmittel. Bonner Lebensmittelamt. Ausländisches Weizenmehl. Auch in der nächsten Woche wird wieder 1 Pfund ausländisches Weizenmehl zum verbilligten Preise von 3 Mark aus Warenkarte 14 in den Bäckereien und Kolonialwarengeschäften ausgegeben. Es kommt jetzt ausschließlich Mehl von etwas dunklerer Färbung zur Verteilung. Vereinzelt mußte dieses dunklere Mehl schon in dieser Woche zum Verkauf gestellt werden. Die Bevölkerung hat vielsach angenommen, es komme vermischtes Mehl zur Verteilung. Das ist nicht der Fall. Das Mehl wird in ausländischen Originalsäcken weitergegeben, wie es von der Regierung zugewiesen ist. Eine Untersuchung durch das Nahrungsmittel-Untersuchungsamt hat ergeben, daß es sich um gesundes, reines Weizenmehl mit normalem Wassergehalt handelt. Die dunklere Färdung des Mehles rühr: lediglich von einer höheren Ausmahlung her. Backversuche haben ergeben, daß aus dem Mehl ein gutes Backwerk erzielt werden kann; jedoch ist hierzu ein gesunder, kräftiger Vorteig nötig, d. h. der mit Hefe angemachte Ansatz oder Vorteig darf nicht zu lange tehg.„ Zuterauggabe. In dieser Woche ist durch das Lebensmittelamt Kandiszucker anstelle von Stampfzucker zur Verteilung gelangt, weil die vorhandenen Vorräte an Stampfzucker infolge der Ausgabe von Einmachzucker nur noch gering waren. In der übernächsten Woche wird jedoch wieder Stampfzucker verausgabt, da neue Zumeisungen in den nächsten Tagen ein treffen. Auch in den nächsten Monaten muß mit erneuten Kandiszucker=Ausgaben gerechnet werden, da das Lebensmittelamt den ihm von der Reichszuckerstelle zugeteilten Kandiszucker abnehmen muß. Bei Verweigerung der Annahme würde Ersatz in anderem Zucker nicht geliefert. Bienenzucker. Mit Rücksicht auf die volks= und landwirtschaftliche Bedeutung der Bienenzucht und auf die bisherige geringe Zuteilung von Zucker zur Bienensütterung hat die Reichsregierung noch einen Posten Auslandszucker zur Verfügung gestellt. Auf jedes Bienenvolk werden 2½ Pfund verteilt. Der Preis beträgt 7 Mark für ein Pfund ab Lager der Reichszuckerausgleichsgesellschaft, der die Lieferung obliegt, ausschließlich des Sackpfandes von 16 Mk. Die Verteilung erfolgt in der bisherigen Weise an die Imker, die sich im März ds. Is. in die Ortsliste eingetragen haben. Sport. Der Club für Rasenspiele spielt am Sonntag ein zweites Meisterschaitswie! in Kbln gegen die#ptelstarte Mannschaft des Köln=Lindenthaler Fußballvereins. Die Bonner Mannschaft verfügt von jetzt ab wieder über den Fovortten Lochmüller, welcher im neuen Trie in Mevler und Eligang zechnisch gute Spieler zur Seite dat. Vonn spielte gelegentlichtt seiner Svonswoche gegen Lindenthal und gewann das Spiel mit:1. Hofsen wir, daß die starke Bonner Mannschaft auch diesmal wieder den Stea, womit zwei wertvolle Punkte verdunden= And, in seine Tabelle einieven kann. K Eine erregte Stadtratsitzung. Das städtische Orciester genehmigt. Die Stadtverordneten tätigten gestern die Waylen zum Provinziallandtage, aus denen die Stadtverordneten Olbertz und Chrysant von der Zentrumsfraktion sowie Oberbürgermeister Bottler hervorgingen. Dann wandten sie sich der Orchesterfrage zu. Um einem etwaigen Vorwurf der leichtfertigen Bewilligung von Zuschüssen die Grundlage zu entziehen, entwarf Oberbürgermeister Bottler zunächst ein Bild der tieftraurigen Finanzlage der Stadt Bonn. Das bis heute außer dem Etat entstandene Defizit von 6½ Millionen Mark werde letzten Endes seine Deckung in einer Erhöhung der Grund=, Gebäude= und Gewerbesteuer finden müssen. Die Verhandlungen über die Orchesterfrage verliefen trotz der gegen das Orchester laut werdenden Stimmen in bester Harmonie. Da säte Stadtv. Niedermair(.=.), der in seinem Uebereifer für Kulturbestrebungen eine Gegnerschaft gegen das Orchester überhaupt nicht begreisen konnte, den Keim der Zwietracht mit einer ungehörigen, kein persönlichen Bemerkung gegen die Stadtverordneten Schmitz und Butscheidt. Auf die vom Stadtv. Butscheidt erfolgte Entgegnung versuchte Stadtv. Marx(.=.), seinen Genossen Niedermair in Schutz zu nehmen. Er tat dies aber mit einem recht untanglichen Mittel, indem er der Zentrumsfraktion den völlig unhaltbaren Vorwurf entgegenschleuderte, sie habe städtische Aemter verschachert, und als Boweis anführte, bei der Wahl des Beigeordneten Negierungsbaumeisters Francken habe die Zentrumsfraktion mehr auf die Konsession als auf die Tüchtigkeit gesehen. Der Vorsitzende der Zentrumsfraktion Stadtverordneter Heury kennzeichnete diese Ausführung mit Recht als Verleumdung niedrigster Art, tat ihre Unhaltbarkeit durch Klarlegung der Vorgänge vor und bei der Wahl dar und wies die Verleumdung auf das entschiedenste und energischste zurück. Der Vorsitzende bedauerte diese Vorgänge, während deren er verschiedene Ordnungsrufe erteilen mußte, auf das Lebhafteste und konnte schließlich die Annahme des Vorschlages auf Bildung eines Orchesters durch die Mehrheit der Versammlung feststellen. Der Vorfall beweist aufs neue, wie dringend notwendig es ist, daß der Vorsitzende das Heft in der Hand behält und persönliche Anzapfungen direkt im Keime erstickt; dann werden sie nicht zu einer derartigen Flut sich auswachsen können. Den Bericht über die Versammlung lassen wir folgen. *** Oberbürgermeister Bottler eröffnete die Sitzung um Er gab bekannt, dat noch fünf Angelegenbeiten dringlicher Art zu der Tagesordnung hinzugekommen seien, über die e. T. am Schlufse der Effentlichen Sitzung, z. T. in der gebeimen Sitzung beraten werden soll. Dann begann die Verbandlung der Tagesordnung. Einfübrung von Stadtverordneten. Oberbürgermeister Bottler teilt vit, daß die Stadterordneten Zinke(Itr.) und Dr. Geert(Ver. Part.) ihr Stadtverordnetenmendat niedergelegt haben.(Die Gründe sind durch Verüffentlichung in der Presse bekannt. An idre Stelle treter die Siadtverordneten Wallasch(Ztr.) und 8. J. Klein(Ver. Part.) Ovevbürgermeister Bottler begrüßte die Herren, die bereits für die Leisentlichkett mehrsach gewirkt haben. von denen besonders Herr Wallasch infolge seiner früberen Angebörigkeit zum Siadwerordnetenkollegium der eine wertvolle Stütze sein werde. Dann wurden sie durch Handschlag in ihr Amt eingeführt. Wahlen zum Provinzial=Landiag. Es sind drei Wahlvorschläge eingegangen: Von der Jenteumefraktion mit den Namen: Olberd. Chrusant, Wellmann, Frl. Dr. Hoestermann, Hermann Schmit. Henro. mn..2 Aell. Von den vereininten parteten mit den Namen Bettler. Dr. Krans.s4en#rsn 2 Von der mehrbeitesoialsemortalnsen Grarnon mit dem Namen Rever. Die Listen Olbers=Cdrosant und Boitier=Krautz siud verbunden. Es werden abgegeben für die Liste Olbertz 58 Stimmen. Liste Bottler 11. Liste Mever 11 Stimmen. Nach den Grundsätzen der Verbältnswabl wären gedie drei ersten Kandidaten der Zentrumsliste. Die Jentrumefrattion erklärte, daß sie auf ihren dritten Kandidaten zu Gunsten des Wahlvorschlages Bottter wenichte. Demnach sind gewählt:: Gebeimer Sanitätsrat Dr. Olbers. Overmeister Cdrosant, Oberbürgermeister Bottler. Orchehertrage. Nachdem von der Schuvstelle für tür den Fall der Begründung eines chesters eine Desizit=Garantie von 200000 Mark zugelagt worden ist, wird die Begründung empfohlen. Nach dem Haushaltsplane wird das Orchester, wenn es in einer Stärke von 33 Musikern geschaffen würde. einen Gesamtzuschuß von 320 030 Mark erfordern, so daß zu Losten der Stadt ein Betrag von 120 000 Mark verbleibt. Hinsichtlich der Besoldung der Musiker in vorgeseden, daß diese in die Gruppe 6 der neuen Besoldunssordnung eingereibt werden. Irgendwelche Verpflichtungen dezüglich der Anstellung und Pensionterung kann die Stadi den Musttern gegenüber zur Zeit nicht übernehmen. Die Anstellung erfolgt vorlantie durch Prwatdienstvertrag auf dreimonatige Kündigung dis zum 30. September 1921. Da der Zuschußz von 200 000 Mart zunächn auf ein Jahr bewilligt int. kann die Bearündung des Orchesters ebenfalle zunächst nur auf 1 Jahr und zwar für die Zeit vom 1. Ottover 1920 bis 30. September 1921 erfolgen. Oberduwermeltter Bottler führte aus, er halte es für angebracht. einen Ucderblick über die Finanzen der Stadt zu geben, damit man später nicht sagen könne, wenn wir das gewußt hätten, so hätten wir anders gestimmt. Gegenüber dem Haushaltungsolan seien neu anscheg: 6: Millienen Die erböbten Gedälter und Lödne und viele Umstände seien daran schuld. Das Theater erfordere anstatt 365 10) Mart 4665 000 Mark Zuschuß, es neue Gagenerhobungen von 100000 Mark hinzu. Die Schupstelle wird 300 000 Mark für das Theater zuschieben. Die Werte hofsen ihre Fehlocträge einzuholen. Die Straßenbahnen wirtschaften trov erböhter Tarise günniger. Eine Teckung für diese 6½2 Millionen Mark kann heute noch nicht vorzeschlagen werden, weit die Gesergebung über die Verteilung der Reichseinkommensteuer noch nicht abgeschlossen ist. Mehr ald 1# Millionen sind nicht aus der Reichbeinkommensteuer erwarten. Diese Summe ist im Etal vorgesehen. Die Bestenenung des stenerfreien Teiles, wie wir sie beschlossen baden, ist noch nicht genehmigl und wird(aum genehmigt werden, weil man dafür eine gewisse Einheitlichten hettseven wird. Wenn die Bestimmung Plat greift, daß die Reichsumsat steuer auf die Reichseinkommenstener angerechnet wird, so bedeutet das einen Verlust von 400000 Mark. Die Umsarteuer wird voraussichtlich 150000 Mark mehr eindringen als vorgesehen, die Zuwachssteuer 150 000 Mark. Die Lustbarkeitssteuer wird vielkeicht 200000 Mark weniger einbringen. Die ganze Steuerveranlagung werde taam mehr einbringen als vorgesohen ist. Man plane die Schaffung neuer Steuern, denke an Wohnungslurnssteuer und Fremdenstoner. Das seien aber nur Mittelchen. Große Mittel seien nur zu bekommen aus einer Erböbung der Grund=, Gedäude= und Gewerbesteuer. Andere zugkräftige Mittel welß ich nicht.— Trotz alledem will ich nicht gegen das Orchester sprechen. Unser Steuerdruck in gewaltia, ja man kann es versiehen, wenn von einer Erdrosselung geirrochen wird. Aber trotzdem, sa gerade deshalb möchte ich sagen, müssen wir Gelegenheit schaffen, um der Bürgerschaft über die Lan des Tages dinweazuheisen. Gerade deshalb sind die Menschen so unzufrieden, weil sie zu materiell gesinnt sind. Musik int ein Bildungsmittel bester Art, und die Allgemeinheit wird wohl die Lasten tragen für die Allgemeinbeit. Stadtv. Heuro(Jtr.) führte aus, das soehen entworjene finanzelle Bild haben selbst die größten seber nicht erwartet. Wir wollen doisen, daß das doch vielleicht noch eine vellere Färbung bekommt. Im se meiner politischen Freunde sind die Ansichten geteilt. Die am Schlusse vom Vorredner augeführten Gesichtepunkte werden wohl von allen getellt werden. Es lätzt sich zweifellos der weitgebende Kulturwert der Musik nicht verkennen. Es kommt binzu, daß wir in Bonn eine ganz vervorragende musskalische Tradition haben und daß wir als Geburtostadt Licetvovens weite gebende Verpflichtungen haben. Das dürfen wir nicht auber acht lassen. Meine versönliche Zustimmung mache ich davon abHängla, ob wir nun auch tatsächlich nur für ein uns verpflichten, das Orchester einzurichten, oder ob nicht unser heutiger Beschluß uns moraltsch oder jurtstisch festlegt für weitere Jahre. Wenn dies der Fall sein würde, so könnte ich bei aller Anerkenikung der großen Bedeutung des städtiichen Orchesters nicht dafür seimmen. Dann aber dürfen die im Etat augesetzten Zitfern nicht wefentlich unwahrscheinlich sein; sons müßte man auch gegen das Orchester sein. Stadw. Wallensaue(Zir.) gebt einzelne Punkte des Etats des Orcbesters durch und rechnet vor, daß der Zuschuß wohl um 30000 Mark zu gering eingelert sel. Trotzdem lei er für das Orchester. Die Stadtv. Wassermever(Ver. Part.), Niedermair (.=.) und Dr. Krautz(Ber. Part.) sind für die Bearündung des Orchesters, ebenso Stadt. Jonst(UI..). Stadtv. Schmitz(3tr.) warnt davor, das Orchetter wieder ins Leben zu rusen. Es tönne sonst leicht wieder so geben wie beim letzten Male, wo Konzerte elgeben wurden, bei denen die Zabl der Musiker, die der Zubörer überwog, und wo das Desizlt immer größer wurde. Im übrigen sei er stets tur die Beobachtung des Grundsatzes: Keine Bewilligung ohne Dedung. Stadtv. Butscheidt 3tr.) weist darauf bin, daß die Ansichten anders lauten, wenn es aus Steugrzohlen gebe. Im übrigen dätten die Stadte Berlin und Grankfurt mehr Orchester als Bonn und die Bevölkerung sei nicht besser als vier. Es sei richtiger, im Winter defür zu sorgen, daß die Arbeitslosen Arbei und zu essen hätten, als Musik, von der sie nicht sat würden. Ein Antrag auf Schluß der Aussprache wird abselehnt. Stadt. Niedermair(.=.) wendet sich in scharhen Worten gegen die Ausführungen der Stadte. Schmitz und Butscheidt. Letzterem hält er vor, daß es sonderbar sei, daß er so für die Arbeiter eintrete, beiden sagt er, wenn es in Berlin and Frankfurt schlechter sei als in Bonn, so läge es daran, daß die betden Herren nicht in Berlin und Frankfurt seien. Stadw. Schmitz(Jentr.) weist die Bemerkungen des Stadw. Riedermair aurück. Bankhaus EnAs PMosmia To. Berlin W8 Friedrichstrasse 85 Tel. Zentrum 7621 u. 12846 Köln Gereonstrasse 65 Tel. A 9062—84 Ausführung aller Bankgeschäfte Devisen-Abteilung Stadtv. Butscheidt(Ztr.) führte aus, daß er minbestens ebensoviel Verständnis für Arbeiterinteressen habe, wie Herr Niedermair, dessen Art und Weise, wie er sich bei der Stadt ein Amt enworben habe, von der Arbeiterschaft nicht gebilligt werde. Stadtv. Marx(.=.) nimmt den Stadt. Niedermair in Schutz und führte aus, es sei sonderbar, daß Stadtv. Butscheidt dem Stadtv. Niedermair einen Vorwurf mache darüber, wie er in die Dienite der Stadtverwaltung gekommen Uei. Ein solcher Vorwurf sei besonders unberechtigt, von einer Seito, die selbst städtische Aemter verschachert habe. Stadtv. deurn(Ztr.) tührte aus. Stedtr. Marx hebe versucht, seine schützende Hand vor seinen Kollegen Niedermair zu halten. Das sei aber mit untanglichen Mitteln geschehen und der Versuch sei mißzlungen. Bei seinen Ausführungen gezenüber den Stadt. Schmitz und Butscheidt hat Herr Marx den Ausbruck gebraucht. als sei mit Aemtern geschachert worden. Wenn Herr Marx biermit direkt oder indirekt auf meine Partei exemplisizieren will, so fordere ich ihn biermit ausdrücklich und förmlich auf, im Einzelfalle nachzuweisen, wo wir unser Amt mißbraucht haben, um irgend einem eine Stelle zuzuweisen, der er nicht gewachsen war, nur weil er zu unserer Partei gebörte. Wenn er nicht in der Lage ist, einen derartigen Beweis zu erbringen, so werde ich demnächst, wenn er wiederum gleiche Bekeunzungen aufstellt, den Ausdruck Verleumdung gemben. Stadtv. Marx(.=.) weist auf die Wahl des neuen Dezernenten für das Tiesbauamt. Herrn Beigeordneten Regierungsbaumeister Fraucken, bin. Hier habe das Zentrum nicht nach der Tüchtigkeit. sondern nach der Konsession gefragt. Er sei gewählt worden, obschon er im Tiefbauwesen noch nicht gearbeitet hatte. Stadtv. Henry(Zentr.) evwiderte, er sei für diesen Versuch der Beweisführung ungemein dankbar. Der Versuch sei mißglückt. Stadtv. Marx hat Entstellungen der schlimmsten und unwürdigsten Art begangen. Seine Worte sind eine bewußte Verleumdung, das sage ich und sehe allen Konsequenzen mit der größten Ruhe für mich und meine Parteifreunde entgegen. Er hat gewagt, uns zu unterstellen, wir hätten die Gewissenlosigkeit gehadt, bei der Vergebung des Sitzes eines Beigeordneten nicht nach der Tüchtigkeit, sondern lediglich nach der Konfession zu fragen. Eine schlimmere bewußte Verleumdung kann ich mir nicht denken. Es ist die Pflicht eines jeden Stadtverordneten, bei der Besetzung einer solchen Stelle sachlich und eingehend zu prüfen, wem kannst du deine Stimme geben. Wie lagen hier die Dinge? Es war eine Unterkommission zur Auswahl des Beigeordneten eingesetzt worden. Diese Kommission hat 4 bis 5 Herren besucht. Zuletzt auch Herrn Francken in Köln. Die Empfehlungen, die Herrn Francken von Seiten der Kölner Stellen gegeben wurden, waren gute. Es ist hier im Plenum, in der geheimen Sitzung und in der Kommission von Angehörigen der sozialdemokratischen Fraktion, so vom Stadtverordneten Kakuschte, hervorgehoben worden, daß der jetzige Beigeordnete Francken zweifellos eine große Zukunft haben würde. Richtig ist, daß Beigeordneter Francken eine längere Erfahrung in der Kommunalverwaltung nicht gehabt hat. Es wurde auf diesen Mangel gegenüber anderen Herren, die in engerer Wahl standen, hingewiesen. Demgegenüber wurde aber betont, daß die Kandidatur Francken den Vorzug verdiene, mit Rücksicht darauf, daß stets geklagt wurde, es sei zu wenig kaufmännischer Geist, zu wenig praktischer moderner Blick in der Verwaltung. Francken hatte sich in Köln sehr intensiv in der Kommunalverwaltung betätigt. Er hatte eine langjährige Erfahrung in der Privatindustrie, in einer schlesischen Firma hinter sich und war im Osten in der Militär=Marine=Verwaltung tätig. Wie kann bei dieser Sachlage jemand uns den Vorwurf machen, wir hätten Herrn Francken lediglich der Konsession wegen gewählt. Freilich, nachdem wir 50 Jahre lang unter der Imparität gelitten haben, halten wir es jetzt für unser gutes Recht, und für unsere Pflicht, dem Kandidaten, der uns nahe steht, wenn er mit anderen gleichwertig ist, den Vorzug zu geben. Wenn wir nach diesem Grundsatz gehandelt haben, hat keiner das Recht, uns darüber Vorwürfe zu machen. Und ausgerechnet ein Vertreter der Mehrheitssozialdemokratischen Partei wagt es, sich hierher zu sitzen und einer bürgerlichen Partei diesen Vorwurk zu machen. Was schreit denn mehr gegen Himmel, als jetzt der Fall Löwenstein in Berlin, wo eine große Kommune dem rücksichtslosen Vorgehen der Sozialdemokraten ausgeliefert wird.(Beifall.) Stadtv. Marx hat selbst oft betont, es werde von den Mehrheitssozialdemokraten als eine Imparität empfunden, daß sie nicht in der Verwaltung vertreten seien und gebeten, an eine frei werdende Stelle einen Herrn ihrer politischen Richtung zu setzen. Wir empfinden dieses Verlangen als nicht unberechtigt und wir können den Herren in unseren Herzen den Wunsch nachfühlen. Aber wir weisen den erhobenen Vorwurf aus sachlichen und anderen Gründen mit aller Entrüstung zurück.(Zustimmung.) Oberbürgenmeister Bottler: Stadwerordneter Heury hat den Ausdruck gebraucht: Bewußte Verleumdung, das in eine Beletdtgung.. Stadw. Heuro(Ztr.): Ich nehme ven nuvorna zurna. Oberbürvermeister Bottler: Der würdevolle Verlau unserer Verhandlungen ist badurch gestört worden, daß Stadwerordneter Niedermatr Bemerkungen gegen eineelne Personen eingeslochten hat. Der Enfolg ist durchaus unerfreulich. Ich habe die Erörterungen nicht gestört, weil ich den andern nicht das Recht nehmen wollte, sich zu wehren. Ich bitte aber jetzt, zur Sache zu Stadtv. Faust(U..) fühlt sich bewüßigt, Herrn Heurn einen Vorwurf wegen des Verhaltens der Zentrumsfraktion zu machen und zieh: sich Ordnungsruf des Vorsitzenden zu. Stadt. Marx(.=.) bemerkt, Henro habe den Ausdruck„bewußzte Verleumdung" zurückgenommen, sonst hätte er einen anderen Ausdruck dagegen gesetzt, der noch besser gelessen habe. Stadtverordneter Heuro habe versucht, eine Irreführung vorzunehmen. Bei der Anstellung der Pollzeiassistentin habe die Zentrumstraktion ebenfalls nach dem Gesichtspunkt der Konsession entschieden. Dann verordneter Marr auf den Fall Lowenstein hin. In Berlin hätten die Sozialtsten beider Richtungen jetzt die Mehrheit und handelten so, wie die bürgerlichen Parteien fahrzehntelang wor der Umwälzung es getarhätten, wo man infolge des damaligen Wadlrechts die Sozialdemokraten geflissentlich aus der Kommunalver= waltung ferngehalten habe. Oberbürgermeister Bottler: Stadtverordneter Marr hat den Ausdruck:„Versuch einer Irreführung" gebraucht. Das halte ich für eine beleidigende Aeußerung. oufe ihn deshalb zur Ordnung. Stadw. Dr. Krantz(Ver. Part.): Stadtverordueter Henro hat ausgeführt, daß die Zentrumspartet 30 Jahre lang unter der Imparität gelitten habe. Zuruf des Stadtv. Heury: Auch hier in Bonn!) Für denjenigen, der den Verhältnissen fernsteht, kann das zu einer salschen Aufsassung führen. Ich möchte feststellen, daß die Beigcordneten, die von uns gewählt worden uind, in ihrer Mehrzahl dem katholtschen Belenntnisse angebören, ebenso die Beamtenschaft. Stadw. Niedermair(.=.) aibt zu, daß ereinen Teil der Schuld an der erregten Aussprache trägt; dann verteidigt er sich bezüglich seiner Anstellung bei der Stadt, die zwei Jahre vor seinem Eintritt in das Stadterordnetenkollegium liege# Stadtv. Heuro(Itr.): Stoowerordneter Marr tut entritstet und wirft mir vor, ich hätte versucht, eine Irreführung vorzunehmen, d. b. ich hätte versucht, eine bewußt salsche Darstellung zu geben. Wenn das keine Beleidigung ist. haben wir eben darüber, was Beleidigung ist. eine verschiedene Autsassung. Der Versuch, ihn darüber zu belehren, wäre also ein Versuch am antanglichen Objekt, den ich einstellen muß. Er wirft mir vor, ich hätte die Dinge ungenan dargestellt. Auch die Mitglieder der anderen Fraktionen, die in der Kommission geseisen haben, können bezeugen, daß die Vorgänge se gewesen fiud, wie ich sie dargestellt habe. Die Mitglieder unserer Fraktion haben pflichtgemäß entschieden. Herr Marx will bei der Wabl in unsere Herzen bineingeschaut haben. Wie kann er behaupten, daß wir wider bessereo Wissen gehandelt hätten. Das soll doch der Ausdruck„verschachern" beihen. Als die neue Stelle eines Beigeordneten, die jetzt ausgeschrieben werden soll, zur Sprache kam, war es der sehnlichtte Wunsch der Sozialdemokraten, daß wir den Herrn wählen sollten, den sie uns präsentierten, ohne Rücksicht uard rechts oder links. Wir baben zugesagt, bei gleicher Tüchtiglet einem soztaldemotratischen Bewerber den Vorzug zu ge den. Das werden wir auch tun, trotz der Erfahrungen, die wir heute gemacht haben. Aber wir werden uns nicht unseres Woblrechtes begeven und einen sozialdemokratischen Bunktionar wählen, blotz weil er uns präsentiert wird und nicht wegen seiner Tüchtigkeit. Die Ausführungen des Herrn Marx über den Fall Löwenstein bestätigen das, was ich darüber ausgeführt habe. Zu dem, was Dr Krand ausgoführt hat, bemerte ich, wir bletben dabei, daß wir, solange die liberale Partei die Meyrheit hatte, bei der Besetzung der stadtischen Stellen, nicht binsichtlich, der Konsession, wohl aber hinsichtlich der varteipolitischen Zugehörigkeit, nicht zu unserem Rechte gekommen sind, und diese Imparität lange Jahre bitter empfunden haben. Wer kann es uns verndeln, wenn wir beute dafür sorgen, daß bei gleicher Befähigung diele Imparttät ausgeglichen wird. Wenn Herr Marr versucht, uns für das Dreiklassenwahlrecht verautwortlich zu machen, so hat er die letzten 30 Jahre politisch verschlasen.(Beittall.) Der Anstuom gegen dieses Wahlrecht ist von der Zentrums. partei ausgegangen. Der Grund dafür war in dem Umstande schon gegeben, daß wir duchr dieses Wahlrecht in der übelsten Weise beeinträchtigt worden sind. (Sehr richtig!) Stadtv. Wassermener(Ver. Part.) stellt den Antrag auf Schluß der Debatic. Der Antrag wird angenommen. Zur persönlichen Bemerkung erhalten noch das Wort die Stadt. Butscheidt(Ztr.), Dr. Krautz WVer. Part.), Jaust(U1..), Niedermair(.=.) und Marr(.=.). Freilich macht nur Stadtv. Butscheidt eine rein versönliche Bemerkung, während die übrigen sich bemüben, zur Sache zu reden. Oberbürgermetster Bottler: Es ist eine alte Sache, daß bei der Oarmonie die Disbarmonie am nächten liegt. Diese Art der Aussprache bedauere ich auf das allerlebhafteste. Sie war durchaus unnötig. Gefruchtet hat sie durchaus nichts.(Zuruf des Stadtverordneten Heurn: Vielleicht doch!). Sodann bemerkt der Vorsitzende, daß den Musikern kein Zweifel darüber gelassen worden sei, daß das Orchester vorläufig nur aus ein Jahr begründet werde. Sie waren mit allen vorgelegten Bedingungen einverstanden. Der Etat ist äußerst vorsichtig aufgestellt. Die Vorlage wird mit Stimmenmehrheit angenem Oberbürgermeister Bottler richtet an die Bonner Bevölterung den Mahnruf. den Beschluß der Stadtverordneten nunmehr durch ettrigen Besuch der Veranstaltungen des Orchesters zu unterstüden. Beschlußfassung über die Besoldungsbestimmungen der Beamten, Augestellten und Auwärter der Stadt Bonn. Die Besoldungsordnung vom 16. bezw. 20. Juli entspricht den Bestimmungen des später in Kraft getretenen Gesetzes vom 8. Juli 1920. Sie soll daber unverandert bleiben. Auf Grund dieser Besoldungsordnung sollen die Stadtsekretäre nach 10 Dienstjahren zu Oberstadtsekretären befördert werden, aber nur mioweit. als die Zahl der Oberstadtsekretäre die Zahl der Stadtsekretäre noch nicht erreicht. Die Versammlung ist dafür. Erhöhnug der Unterstützungssätze in der Armenpflege. Insolge der weiter gestiegenen Teuerung empfiehlt der Armenrat die durch Boschluß der Stadterordneten=Versammlung vom 30. Januar 1020 festgesetzten Unterstützungssätze zu erböben. Die Vorlage findet Zustimmung. e Aenderung des Vertrages mit der Direktion der Köln=Bouner Eisenbahnen über die Benutzung von städtischen Straßen und Wegen. Infolge der bedeutenden Erböbung der Materialpreise sollen die als Entschädigung festgesetzten Beträge entsprechend erböht werden. Die Versammlung albt ihre Zustimmung. Erböbung des Zuschufseo für das städtische Untersuchungcamt für anfteckende Krankheiten Der Direktor des Hvaienischen Instituts hat mitgeteilt, daß er infolge der Erböbung der persönlichen und sächlichen Kosten das nädtische Untersuchungsamt für ansteckende Krankheiten nur dann wetterführen könne, wenn der städttsche Zuschuß von 4100 Mark auf 16 100 Mark erhöht werde. Es ist beabsichtigt, die Kosten von den Kranken oder Remten eineuzieben. Stadt. Olbert(Ztr.) wendet sich bagegen, oaß die Kosten von den Aertne eingezogen werden sollen. Die Untersuchungen geschaben doch lediglich im Interesse der Kranken und der Allgemeinheit, und man konne doch nicht von den Aerzten verlangen, daß sie das Gield von den Kranken beitreihen sollten. Die Bedenken sollen in der Kommission beraten werden. Der Antrag selbst wird angenommen. Erböbung des Zeitrages zum Verband der Rechisanokunttostellen. Der Beitrag wird von 10 Mark auf 100 Mark jährlich erbödt.„ 4= 4. 8pr5 Erböhung des Zuschusses für dir Alnvervorte und Kindergärten. Der Ausschuß für Kindervorte und Kindergärten schlägt vor, den Zuschuß tür die Kinderhorte= und Kin dergärten von in 536 Mart auf 50 900 Mark für das lausende Jahr(ab 1. 4. 1920) zu erhöhen und den erforderlichen Mehrbetras von 30 304 Mark zu bewilligen Es erfolgt Zustimmung. Aenderung der Ordnung betreisend Erbebung eines Zuschlags zur Grunderwerbssteuer. Es ist nötig, der Ordnung betreisend die Erbebung eines Zuschlages zur Grunderwerbesteuer vom 24. 10. 1919 rückwirkende Krast bis 1. Oktober 1919 beizulegen. Wird genehmiat. Errichtung eines städtlichen Kleingartenamtes. Zur Errichtung eines sädtischen Kleingartenamtes ist ein Kredit von 5000 Mark erforderlich. Wird vertagt. Hochschule für Bühnenkunst. Die im Winter 1919/20 am Stadttbeater bearundete Hochschule für Bühnenkunst hat sich in künstlerischer Hinsicht durchaus bewährt. In der abgelausenen Spielzeit hat die Hochschule in inanzieller Beziehung einen Ueberschutz ergeben. Die Versammlung in für das weitere Bestehen der Einrichtung. Gewährung von Teuernngszulagen an die haupi. amtlichen Lehrkräfte der höberen Privatschulen. Der Anteil, der auf die Stodt entsällt, beträgt 55 000—60 000 Mark. Es wird bewilligt. Wahl von Ausschuß=Mitgliedern. Die Wahl eines Mitgliedes zum Stadtausschuß an stelle des Beigeordneten Sieberger wird vertagt. Für Herrn Finke wurden gewählt: in den Finanzausschuß Stadtv. Wallensang, Ausschußz für Gemeindebetriebe Stadtv. Milz, in den Bauanoschuß A. Penning, in den Ausschutz für Gewerbe, Handel, Industrie und Verkehr Stadw. Wallasch in den Verjassungsausschut Stadw. Hilgers, in das Kuratorium der städtischen#deren Unterrichtsanstalten und Lebranstalten für die weibliche Jugend Stadt. Linden, in den Verwaldungs. rat der Sparkasse Stadtv. Rühmann, zur Beimohnung bei den Kassenrevisionen der Stadthauptkasse Stadto. Vertus. Besatzungszulage für die Beamten und Augestekten. Die Stadterordneten=Versammlung hat am 13. 8. 1920 den Beamten, den Angestellten nach Vollendung des 20. Lebensjahres und den Lehrpersonen an den städttschen Schulen bis zu einem Jabresdiensteinkom men von 15000 Mark vom 1. Juli ds. Is. ab einen Betrag in Höbe des Satzes für 3 Monate als Vorschuß auf die Besatzungszulage gewährt. Der Versassungs=Ausschutz befürwortet, die Besatzungszulage bis auf weiteres vorschutzweise an alle über 20 Jahre alten Beamten utw. zu zahlen. Die Vorlage findet Zustimmung. Den Arbeitern soll eine entsorechende Lohnerhöbung gewährt werden, über die im Arbeiterverband der Gemeinden im besetzten Gebiet besonders verhandelt wird. Anfrage der Zentrumofraktion über die unzureichende Beförderungemöglichkeit der Beueler Linie der elektrischen Straßzenbahnen während den Tagen deo Markteo in Pützchen. Die Verwaltung teilt mit, es sei nicht möglich gewesen, mehr Wagen einzustellen, da das Elektrieitätswerk eine höhere Belastung nicht vertragen habe. Zur Aulage eineo Privatanschlußnleisce wird der Firma August Jgeger die erforderliche Erlaubnis erteilt. Schluß der bisentlichen Sitzung.10 Uhr. Handel Köln 17. Sept. Wertpapierbörse. Der Hochstand ausländischer Wechsel ließ die Industrieaktien weiter steigen, so daß, wenn auch nicht in dem Maße wie gestern, gute Gewinne erzielt wurden. Bonnen Bergwerk 482. Die Mehrzahl der Werte blieb gesucht. Versicherungsaktien etwas gebessert. Der Freitag brachte eine weitere erhebliche Steigerung der Preise für ausländische Zahlungsmittel, Es wurden bezahlt: Englische Noten 228—231½ französische 432—441, belgische 460—477½, holländische 2030—2065, rumänische 124—125, Schweizer 1055—1080, amerikanische 65—66. Warenbörse. Die Börse war sehr stark besucht. Aber das starke Anziehen der Devisen in den letzten Tagen wirkte hemmend auf die Kauflust, da manche ausländische Waren dadurch eine zu hohe Preislage erreichten und zum Bezug nach hier ein zu großes Wagnis und zu wenig Rechnung lassen. Es herrschte insbesondere Nachfrage nach Kaffee und Milch. Die Preise waren: Reis.25—4,50 MAl, Tee 22—26 Kaffee 24—25, Kakao 13—14,50., Haferflocken .50 M, grüne Erbsen 3 M, braune holl. Bohnen 2,35 J, alles das Pfund. Kondensierte Milch kostete 445 A die Kiste(48 Büchsen). Getreide= und Produktenbörse. Die Börse war sehr stark besucht. Die Nachfrage nach allen Waren war allgemein sehr groß, während das Angebot nur knapp war. Die angebotenen Posten fanden meist schlank Aufnahme, so daß erhebliche Umsätze zu verzeichnen waren. Durch die erhebliche Verteuerung der Preise für ausländische Zahlungsmittel erreichten die Preise mancher Waren, besonders für ausländische Futtermittel, eine beträchtliche Höhe. Die amtlichen Preisnotierungen waren: Futterbohnen 310—320 M, Palmtuchen, lose 265 Jf, Rübluchen, lose 190 A, Wiesenheu 63—35 JA, Kleehen 85 bis 100 MA Stroh, drahtgepreßt 41—42 fl, alles die 100 Kg. Schlußzkurse vom Mitgeteitelt vom# Westdeutsche Jute Wessel Porzellan Hllgers Verziulerei Basalt=Alt.=Ges. Hubertus Braunkohlen Königsborn Bergw. Rhein. Braunkohlen Roddergrude Holdschmidt Kall Aschersieben Türtischer Tabak Dürener Metanl Dresdner Bank Diskonto Kommandlt Deutsche Bank Kriegsanleihe Ortent=Elsendahn Schantung Hauburg=Am=Jgl. der Berliner Borse 17. September 112) ankhause Louis David. Vonn. 000 Nor#b. So 188# 90(Bochumer Gud 672 100 Disch.= Luxemburg 329 peisenkirchen. Berg 333 harpen 3791 Ranne mann Phönix Vergdau Rheinstadt Nombach .=(3. für Anilin Bad. Anilin Elberselder Farden Höchster Farben Allgem. Elektr.=G. Bergmann Felten& Guilleaum Erenstein& Koppel Dalmier Lenden: Wasserstands=Nachrichten. Bonn, 17. 9, 7 Uhr morgens...60—.16 Maxau(bayr.), 16.., 10 Uhr morgens.31—.04 Heilbronn, 16. 9. Neckar, 9 Uhr morgens.144-.01 Würzburg, 6. 9, 7 Uhr morgens. 073—.06 Frankfurt, 16.., Staat.=Peg., morgens.28+-.02 Mainz 16. 9, Rhein. 8 Uhr morgens..84--.07 Koblenz, 16.., Rhein, 6 Uhr morgens 204—.07 Trier, 16.., Mosel, 9 Uhr morgens..15—.05 Röln, 16.., Rhein, 6 Uhr morgens..1 76—006 Heute verschied infolge eines Unglücksfalles, versehen mit den Heilsmitteln der katholischen Kirche unser lieber Sohn und Bruder Pranz-Seser-kern im Alter von 18 Jahren. Um stille Teilnahme bitten Dis trauernden Eltern u. Geschwister. Mechenheims, Gut Hambuchshof, den 18. Sept. 1920. Dienstag den 21. September verlässt der Trauerzug gegen 9 Uhr das Gut, und gleich nach seigem Eintreffen in Meckenheim findet die Beerdigung statt; Im Anschluss daran die teierlichen Exequien in der Pfarrkirche daselbst. Wagen stehen am Bahnhof Meckenheim an den Zügen 7% und 8* Uhr bereit. Kaufannische Ausblaung Neue Lehrgünge Anfang Oktober Kaufm. Privatschule von Franz Beck in Bonn Telefon 2005. Münsterstrasse 12. Aerztl. festgestellte Fuss-Beinleiden gleich welcher Art werden ohne jede Berufsstörung durch das„System Langel“, nach Geb. Med.-Rat Prof. Dr. Bardenbeuer vollständig behoben. Orthopädisches Institut Gystem Langel Bonn, Münsterplatz 19, I. Sprechzeit v.-12½,-6 Uhr, auss. Sonntags. Tüchtiges Mädchen für * Küche u. Hausarbeit gesucht. Bonn, Lennéstr. 51.(6 D Hauserh 414 -##eb. ges. z. f. 10. Dr. Strasburg, Bonn, Hohenzollernstraße 7.(6 Gumm Sape? wieder eingelrotten. Sternstr. 48 u. Hunasgasse 29. Alt. Fräulein, kath., O tüche. i. 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