Nachen. Dos Echo der Gegenwart erscheint täglich und kostet für drei Nonate inkl. Stempel 1 Thlr. 5 Sgr., durch die Post 1 Thlr. 10 Sgr. 29. Juli. 1863. Inserate finden durch das Echo der Gegenwart die allgemeinste Verbreitung; die Zeile oder deren Raum wird mit 1 Sgr. berechnet. Rr. 205. Zur Lage des Vaterlandes. Aus Süddeutschland, 24. Juli. Der politische Gesichtskreis umdüstert sich zusehends mit schweren Gewitterwolken. Werden sich diese noch verziehen, und, wenn nicht, wird Deutschland wieder einmal das Opfer des Sturms und des Wolkenbruchs sein? So fragt sich mit Betümmerniß, wer ein deutsches Vaterland hat. Noch hofft jeder, daß die Weisheit und die erprobte deutsche Gesinnung des Wiener Kabinets Harrin der Lage bleiben, daß es ihr gelingen werde, den Orkan zu beschwören. Aber gleichwohl kann man sich der Besorgniß nicht erwehren, wenn wir die Verhältnisse alle Tage schwieriger und verwickelter werden sehen. Seien wir gegen alle Theile gerecht. Die Regierung Alexanders II. hat den polnischen Aufstand, jedenfalls ursprünglich und in der Hauptsache, nicht hervorgerufen. Sie kam den Polen mit wohlwollenden Gesinnungen entgegen, und war auf dem entschiedenen Wege der Reform, welche Polen, mit Ausnahme einer Losreißung von Rußland(zu der mitzuwirken man denn doch Rußland billigerweise nicht zumuthen kann), bei entgegenkommendem Eingehen allmählich alles gewähren konnte, was sich in einem mit Rußland verbundenen Lande zur Zeit vernünftigerweise erwarten läßt. Hätten die Polen nicht auf fremde Hülfe gerechnet, hätten sie gewußt, daß sie eine solche nicht zu erwarten haben, so würden sie es sicherlich auf dem Wege der innern Reform versucht haben, und auf diesem im Frieden wahrscheinlich mehr erreichen können als sie jetzt erreichen werden. Statt dessen scheint die Aufregung in Polen beständig im Wachsen gewesen zu sein. Die bekannte, unentschuldbare Art von Aushebung war allerdings die nächste Veranlassung des Ausbruches, und mag viele zu einem Akt der Verzweiflung getrieben haben. Aber die ursprüngliche un eigentliche Quelle des Aufstandes war sie offenbar nicht; denn dieser wurde ja seit Jahren vor den Augen von Europa vorbereitet, und wer damals noch hätte zweifeln können, von wo aus derselbe angelegt und unterhalten war, der wird seither darüber mit sich vollkommen ins Reine gekommen sein. Fragen wir uns nach der Stellung der einzelnen großen Mächte auf dem Festlande, welche bei einem Krieg über diese Sache hauptsächlich betheiligt wären. Was könnte der Zweck von Frankreich dabei sein? Etwa Rußland oder auch nur seine Herrschaft über Polen in die Luft zu sprengen? Nein; dieser Klumpen ist zu groß, zu kompakt, als daß es der französischen Politik einfallen könnte; auch wird die Beresina doch in Paris noch in einigem Andenken stehen. Ueberdies haben Frankreich und Rußland längst eingesehen, daß sie würdig sind, sich zu begreifen— auf Kosten Deutschlands. Frankreich und Rußland werden einander also, wenn es zu einem Kriege zwischen ihnen kommen sollte, schließlich nicht über den nothwendigen militärischen Anstand hinaus wehethun und Polen wird so wenig unabhängig werden wie Sizilien. Nicht als ob Frankreich es nicht in seinem Interesse gegen Deutschland finden würde, uns in einem unahängigen Polen einen beständigen Feind und Alliirten Frankreichs in den Rücken zu setzen; allein dieser Zweck ist nun einmal für den guten Willen Frankreichs nicht zu erreichen, weil der entgegengesetzte eine vollständige Lebensfrage für Rußland wäre. Und wir sind der einfältigen Meinung, daß Rußland zwar unzweifelhaft bei einem Angriffskrieg außerhalb seiner Grenzen zurückgewiesen werden kann, daß es aber mit seinen 74 Millionen Menschen und seinem ungeheuren Gebiet auf letzterem eben so gewiß unüberwindlich ist, sobald die Nation nicht nachgibt. Wir denken, dies sollte man in Frankreich erfahren haben, auch glauben wir nicht an die französischen Kriege für„eine Idee“, oder für irgendwelche fremde Nationalität. Dafür ist man in Frankreich einerseits zu klug, und andererseits zu sehr überzeugt von der nationalpolitischen Thefis: que la vraie bienfaisance commence par elle-mème. Wenn es also zum Kriege kommt, so sucht Frankreich etwas anderes, und dies ist der Rhein. Um die Vorwände ist Frankreich noch nie verlegen gewesen; die bricht es vom Zaun. Welchen, auch nur entferntesten, Vorwand hatte denn Frankreich zu dem italienischen Krieg, zur Eroberung der Lombardei und in Folge dieser zur Annexion von Savoyen und Nizza? Diese Vorwände sind ja aber schon längst gegen Preußen vorbereitet. Wir gehören nicht zu den Anhängern der Politik, welche Preußen in deutschen Angelegenheiten verfolgt. Wir wollen auch gern glauben, daß die vielbesprochene Uebereinkunft mit Rußland zu weit gegangen, und nicht vorsichtig gewesen sein mag. Aber dies ist, unseres Bedünkens, eine Frage, die außer Preußen selbst niemand in der Welt etwas anging. Wenn ein Aufstand in Spanien herrscht, und Frankreich mit Spanien über das Verhalten beider Mächte auf der spanischen Grenze übereinkommt, so geht dies keine Nation in der Welt etwas an, als die beiden Grenznachbarn. Und so war, nach unserer Ansicht, keine Macht in der Welt berechtigt, sich in diese Angelegenheit zwischen Preußen und Rußland zu mischen. Macht — wird man uns sagen— ist Recht; gut, von diesem Gesichtspunkt aus ist allerdings jede große Macht zu allem berechtigt was ihr einfällt, und kann über jeden Vorwand und auch ohne solchen Krieg anfangen. Aber völkerrechtlich ging die Sache außer Preußen Niemand etwas an. Auch kann Preußen gar nicht anders als wenigstens auf seinem Gebiet dem polnischen Aufstand mit allen rechtlichen Mitteln entgegentreten, und seine völkerrechtlichen Pflichten gegen Rußland in dieser Hinsicht mit Energie erfüllen. Denn für Preußen ist es eine Lebensfrage, daß nicht in Polen ein zweites Frankreich in seinem Rücken entstehe, welches beständig mit Frankreich alliirt sein, und nicht ruhen würde, bis Preußen zerrissen und bis zur Oder polnisch wäre. Oesterreich hat, unseres Bedünkens, ähnliche Gründe, den Territorialbesitz in Polen nicht ändern, und sich hier nicht einen ewigen Feind seines galizischen Besitzes und einen beständigen Bundesgenossen Frankreichs und Italiens in den Rücken setzen zu lassen. Gewiß ist Oesterreich vermöge der Nationalität der Ruthenen und der wohlbegründeten Anhänglichkeit, welche es sich in den galizischen Bauern seit Generationen erworben hat, sowie vermöge seiner größern Macht und kompakten abgerundeten Lage, und weil es keine Rheinprovinz zu verlieren hat, zunächst unendlich weniger bedroht als Preußen. Aber da die Politik gleichbedeutend ist mit Voraussicht, so gehen die natürlichen Interessen Oesterreichs in der Sache wohl nach allgemeiner Ansicht Hand in Hand mit denen Rußlands und Preußens. Diese Lage scheint uns die dringendste Aufforderung zu enthalten zur Versöhnung aller gemeinschaftlich bedrohten Staaten. Dies ist keine Aufforderung zu einer heiligen Allianz; denn eine solche würde den gleichen Erfolg haben wie die erste: die allgemeine Umwälzung in Europa, als Folge des Niedertretens aller Volksrechte. Aber ein anderes ist: für seine Sicherheit gemeinschaftlich sorgen, und für die Konsuln von Deutschland: zu sehen, daß Deutschland ein blutiger Krieg und die größten Gefahren erspart werden, und daß nicht ein Theil des Vaterlandes in die Krallen des Auslandes komme. Dies liegt in der Hand von Preußen. Es ist jetzt keine Zeit zu Vorwürfen, sondern zur Sorge für die gemeinsame Zukunft, und wir beschränken uns daher strengstens auf das, was die Lage uns im wohlwollendsten Sinn zu sagen drängt. Aber dies möchten wir im allseitigen vaterländischen Interesse sagen dürfen. Preußen hat keinen Feind in Europa als den westlichen Nachbar, den nach seinem Gut gelüstet, und dessen ganzes Thun und Lassen in Europa nur diesen einzigen Zweck hat und haben kann. Preußen möge also auf die Verbindung mit diesem natürlichen Gegner verzichten; es möge sich denen anschließen, die seines Stammes und seines Blutes sind. Oesterreich und Preußen mit Deutschland sind— wenn sie einig gehen— unüberwindlich, gebieten den Frieden von Europa, bedürfen keines andern Alliirten und sind, wie jeder der in dieser Lage ist, überdies der Allirten sicher. Das Verhältniß ist aber in keiner Weise durch die Schuld Oesterreichs gestört. Preußen möge also darauf verzichten, Oesterreich aus der deutschen Verkehrsgemeinschaft ausschließen, den unseligen Handelsvertrag mit Frankreich durchsetzen zu wollen; es helfe den Vertrag über die Vereinigung der deutschen und der österreichischen Lebensinteressen abschließen, dann ist Deutschland vor der Gefahr eines europäischen Kriegs bewahrt. Denn sobald man in Paris sehen wird, daß die deutschen Mächte brüderlich vereint sind, werden die Kriegsgelüste an der Seine mit einem Mal aufhören. In diesem Sinn war das Testament Wilhelms III. gewiß von der höchsten Weisheit und von einer bittern Lebenserfahrung eingegeben, und wir sind überzeugt, daß die Staatsmänner und Feldherren des Freiheitskriegs, könnten sie heut auferstehen, keiner andern Meinung wären. Sollte denn das divide et impera der Römer jetzt in der Hand von Frankreich zum Verderben von Deutschland verewigt werden dürfen? Preußen ist schon einmal mit Oesterreich vereint in Paris eingezogen. Ist es übrigens doch hinreichend, wenn beide, mit dem übrigen Deutschland vereint, für den europäischen Frieden wirken! Eine brüderliche Gesinnung und eine feste Einigkeit der deutschen Mächte sichern den Frieden der Welt und führen ein Verhältniß herbei, welches dem Ausland Achtung gebietet, Deutschland von seinen Launen unabhängig macht, und den unerträglichen Zustand von Unsicherheit beendigt, in welchem Europa nun seit mehr als einem Jahrzehnt fortwährend sich befindet.(Allg. Ztg.) Ueber die Dombau=Feier schreiben die„Köln. Bl.“: Der Gemeinderath der Stadt Köln hat es mit dreizehn gegen sechs Stimmen abgelehnt, einige Gemeinderäthe zu dem Festkomité abzuordnen, welches das Programm für die in diesem Herbste stattfindende Feier der innern Vollendung des Kölner Domes definitiv feststellen und alle dahin gehörigen Anordnungen treffen sollte. Die Majorität neigte sich zu der Ansicht, es sei in Anbetracht der gegenwärtigen politischen Zustände in Preußen gerathen, das bevorstehende Dombaufest, welches einen der allerwichtigsten Abschnitte in dem Baue des schönsten und großartigsten deutschen Domes verherrlichen soll, nur kirchlich zu feiern. Unsere Leser werden bei dieser Nachricht sich, wie wir, eines Gefühles des Staunens gewiß nicht haben erwehren können. So lange wir denken können, war der Kölner Dom nicht nur in Köln der Gegenstand gerechten Stolzes, sondernes verstummte bei seiner Erwähnung auch in ganz Deutschland jede Debatte. Das ehrwürdige Denkmal unserer großartigen Vergangenheit trug einen so mächtigen geheimen Zauber in sich, daß sein Bild und sein Name sich unwillkürlich mit allen den großartigen Bewegungen verband, welche seit den Freiheitskriegen nationales Leben, nationale Kunst, Geschichte und Politik wieder in das Bewußtsein des deutschen Volkes zurückführten. Dem Dome gegenüber gab es keine politische Parteien, selbst die konfessionelle Trennung Deutschlands schien vor ihm aufgehoben; der Gedanke, den herrlichen Keim, aus dem diese Steinblüthe entsprossen, zur vollen Entfaltung zu bringen, hatte etwas Begeisterndes für jedes deutsche Herz, und fast zur Ueberzeugung wurde der Glaube,— wer wollte ihn Aberglauben schelten?— daß an die Vollendung des Kölner Domes Deutschlands Wiedergeburt zu neuer Einigkeit, Macht und Herrlichkeit geknüpft sei. Ja, die„Rheinische Zeitung" hat darin vollkommen Recht:„Nichts würde das allgemeine Interesse für den Dom mehr herabstimmen, als der Versuch, die Idee zu verleugnen, aus welcher der Weiterbau vor 21 Jahren begonnen worden ist, jene Idee, welche Friedrich Wilhelm IV. am 4. September 1842 vor aller Welt feierlichst ausgesprochen, als er an der Westseite des Domes dessen Grundstein legte: „Der Geist, der diese Thore baute, ist derselbe, der vor neunundzwanzig Jahren unsere Ketten brach, die Schmach des Vaterlandes, die Entfremdung dieses Ufers wandte; derselbe Geist, der langsam befruchtet von dem Segen des scheidenden Vaters, des letzten der drei großen Fürsten, vor zwei Jahren der Welt zeigte, daß er in ungeschwächter Jugendkraft da sei. Es ist der Geist deutscher Einigkeit und Kraft. Ihm mögen die Kölner Dompforten Thore des herrlichsten Triumphes werden. Er baue! Er vollende! „Und das große Werk verkünde den spätesten Geschlechtern von einem durch die Einigkeit seiner Fürsten und Völker großen, mächtigen, ja, den Frieden der Welt unblutig erzwingenden Deutschland! von einem durch die Herrlichkeit des großen Vaterlandes und durch eigenes Gedeihen glücklichen Preußen, von dem Brudersinne verschiedener Bekenntnisse, der inne geworden, daß sie Eines sind in dem einigen, göttlichen Haupte!" Es ist etwas Großes um eine erhabene Idee, welche ein ganzes Volk erfüllt, und selbst ein König kann sich nicht höher ehren, als wenn er ihr Worte verleiht und sich bemüht, sie in's Leben einzuführen. Das sichtbare Symbol, an welches eine solche Idee sich knüpft, wird zum Einigungspunkte für alle Herzen des Volkes; seine Geschichte wird ein Theil der nationalen, und ihre Epochen sind eine stets willkommene, stets zündende Gelegenheit, jene Flammen brüderlicher Liebe neu zu erwecken, ohne deren Wärme das Leben der Nation erstarren und in die zwiespältigen Elemente sich auflösen müßte. Sollte es möglich, sollte es nur denkbar sein, daß irgend eine Person oder eine Partei den Versuch wagte, die bevorstehende Feier der inneren Vollendung der Domeshallen dazu zu benutzen, gegen das deutsche Volk zu demonstriren und Parteiinteressen zur Geltung zu bringen? Sollte man sich wirklich entschließen können, das Palladium der deutschen Einigkeit zu mißbrauchen und diesen Talisman von unschätzbarem Werthe seiner Zauberkraft muthwillig zu berauben? Jeder Gedanke an ein solches Attentat muß mit Entrüstung zurückgewiesen werden; es ist nicht möglich, daß der Central=Dombau=Vorstand auch nur einen Augenblick bei dem selben verweilen konnte, und jedes Mißtrauen ist hier ungerechtfertigt. Die Feier des Jahres 1863 wird von demselben Geiste getragen sein, der die von 1842 und 1848 zu hervorragenden Manifestationen einer nationalen deutschen Idee machte. Oder ist jener Geist vielleicht heute todt, hat er keine Macht mehr über die Gemüther, findet er die rechte Stimmung nicht und vermag er sie nicht zu erwecken? Es ist im vorigen Jahre in Frankfurt ein deutsches Schützenfest gefeiert worden,— und was ist ein Schützenfest gegen den Dombau!— bei dem die Wogen nationaler Begeisterung hoch emporschlugen. Seitdem ist das preußische Volk freilich auf die Probe einer schweren Krisis gestellt worden: ein Verfassungsstreit hat sich in Preußen entsponnen, dessen Druck unverkennbar auf dem Volke lastet; aber ist der Horizont des deutschen Volkes denn wirklich so enge geworden, daß er von einem Verfassungsstreite in Preußen, einer vorübergehenden Erscheinung, gänzlich beschränkt würde. Steht die nationale Idee denn nicht so viel höher, als die von einem Theile Deutschlands augenblicklich zu ertragende Verwickelung, daß ihr Flug in derselben erlahmen, ihre Kraft durch dieselbe gebrochen werden müßte? Es ist die Rheinische Zeitung, das Organ der Fortschrittspartei, welche fürchtet, daß die nationale Idee bei einer Dombaufeier in diesem Jahre nicht auf die rechte Stimmung stoßen dürfte; es ist die Rheinische Zeitung, welche sogar das Mißtrauen ausspricht, das Fest könne gegen das Volk, also gegen die nationale Idee ausgebeutet werden, und deshalb auf eine Vertagung anträgt, die nach der Natur der Sache dem faktisch eintretenden Ereignisse gegenüber an sich nicht. und in unserm Falle um so weniger statthaft ist, als sich die Frist der Vertagung mit Gewißheit gar nicht bestimmen läßt. Wenn die Rhein. Zig. in sich augenblicklich nicht die rechte Stimmung für das Begehen eines nationalen Festes von der Bedeutung der Dombau=Feier findet, so müssen wir das bedauern; ihre Insinuation aber müssen wir zurückweisen, und den Majoritätsbeschluß von 13 Stadträthen können wir nicht als einen Beweis dafür betrachten, daß die Stimmung des rheinischen und des ganzen deutschen Volkes einer großartigen Gestaltung der Dombau=Feier abgeneigt sei. Die Rhein. Ztg. selbst fühlt es, daß die politische Färbung des Festes in so allgemeinen Töuen gehalten werden müsse, daß sich dabei die politischen Parteien auf einem gemeinsamen neutralen Boden begegnen könnten. Die bestimmte Ausprägung, welche die nationale Idee hier und dort erhalten hat, soll einmal wieder zurücktreten vor dem Bewußtsein, daß wir Alle Deutsche sind und Alle an der Macht und Größe des gemeinsamen Vaterlandes arbeiten wollen und sollen. Gerade in unsern Tagen, wo die Pläne für die Neugestaltung Deutschlands selbst, die Parteien immer weiter zu trennen drohen, ist es doppelt geboten, das deutsche Gemeingefühl wieder an der Quelle der Bruderliebe zu erfrischen, die im Kölner Dombaue seit dreißig Jahren belebend quillt. Noch hat die Parteibildung das Volksleben nicht ganz unterwühlt und zerfressen. Pflegen wir darum sorgfältig die Gefühle, welche den Geist des Bruderhasses bekämpfen, und versäumen wir keine Gelegenheit, dieselben zu hellen Flammen zu entzünden! Gemäldeausstellung Düsseldorfer Künstler. II. Mit Recht ist das Publikum der modernen religiösen Historienmalerei mit Mißtrauen und theilweise mit scharfer Kritik entgegengetreten. Die Meisterwerke vom Schlusse des Mittelalters und aus der Renaissanceperiode sind durch Kopien, gute Stiche und sonstige Vervielfältigung zu sehr Gemeingut geworden, der Vergleich mit ihnen liegt zu nahe und ist zu leicht, um nicht selbst dem Laien erkennbar zu sein. Es mangelt den modernen religiösen Historienbildern fast durchgängig an dem sich in den alten Meisterwerken soscharf ausprägenden selbstverleugnenden hehren Glaubensmuthe, der kindlich frommen Naivetät, der tiefen Innerlichkeit der Renaissancewerke. Die plastische Gestaltungskraft kann durch weiche zierliche Malerei nicht ersetzt werden. Das Streben der Meister trifft damit kein Vorwurf; sie sind eben wie wir alle Kinder ihrer Zeit und stehen auch bei der ausgeprägtesten Individualität nicht über derselben. Der nationale Inhalt fehlt der religiösen wie der profanen Historienmalerei. Unter den Bildern der Ausstellung nennen wir zuerst: Rückkehr des jungen Tobias von Otto Rethel. Das Bild zeigt eine reine, liebevolle Auffassung der einfachen Erzählung, schöne Zeichnung der einzelnen Figuren, herrliche, durchdachte Köpfe. Die Gewandung ist von edler Einfachheit, das Kolorit von wohlthuender Wärme. Ein leichter theatralischer Anflug, den die Kompcsition mit vielen religiösen Bildern gemein hat, stört nicht den guten Eindruck des Ganzen. Th. Rögels Christus im Schooße der Maria, ist von harter, stumpfer Behandlung der Farbe. Die Stellung des Christuskörpers ist eine fast unmögliche, gewiß nicht schöne; er ruht nicht im Schoße Mariens, sondern rutscht herab. Die etwas zusimmengezogene Stirne und Augenbrauen drücken eher Mißmuth als Ergebung aus. Der Oberkörper Mariens ist nicht im Verhältniß zum unteren Theile, die Stellung eine sich verwundernde, nicht schmerzerfüllte. Professor Mücke aus Düsseldorf sandte eine Auferstehung. Das Bild ermangelt der überzeugenden Natürlichkeit, ohne durch die Kraft genialer Komposition und Zeichnung zu entschädigen. Es ist ein Gemisch von Naturalismus und Allegorie. Bei den Kriegsknechten fliegt der eine Mantel rechts, der andere links, nach Bedürfniß der schulgerechten Abrundung der einzelnen Figur, nicht der ganzen Komposition. Der Sarkophag ist sehr kurz ausgefallen; ausgestreckt kann Niemand darin liegen. In der ChristusFigur erkennen wir nicht den triumphirenden Gottmensch, der in himmlischer Glorie aus dem Grabe ersteht und durch die Auferstehung das Erlösungswerk einer Welt vollendet. Was soll diesem ruhig dastehenden, sinnenden Christus die rothe, ornamental gezeichnete Siegesfahne, was den Kriegsknechten die Rosen? Das Kolorit ist glatt, geleckt, in den beleuchteten Felsenpartien, dem fahlen gelben, Christus umgebenden Lichtschimmer und den blauen Pulverdampfwolken ohne jede Kraft, fast an's Dekorative streifend. Mücke stellte noch ein Bild aus, dem historischen Genre angehörend: Gastmahl des Herodes. Wir wollen uns der speziellen Besprechung enthalten, um nicht in den Verdacht der Parteilichkeit zu verfallen. Wir fragen bloß, wie kommen diese deutschen Frauenfiguren aus dem Nibelungenliede, die typische Figur der tanzenden Jungfrau und das blumentragende Mädchen, die sehr stark an Vorbilder der Renaissance erinnern, zu diesem bärbeißigen Herodes und seinen Gesellen? Wo bleibt die Modellirung der Köpfe und die ästhetische Anordnung der Komposition? Das Kolorit konnte nicht stumpfer und trockener sein, wenn überhaupt noch mit Farben gemalt werden soll. Die so viel geschmähte und oft todtgesagte Romantik treibt immer noch einige Blüthen, die so lieblich und frisch sind, daß wir an das gänzliche Versiegen dieser einst in Düsseldorf so reich sprudelnden Quelle der Poesie nicht glauben mögen. Karl Lasch behandelte die in unserm Aachen spielende Sage von Eginhardt und Emma. Emma, vor der Höhle unter dem schützenden Laubdache der heiligen deutschen Eiche sitzend, den Säugling an der Brust, blickt mit reiner Freude auf den Gemahl und Söhuchen, das sich im Bogenschießen übt. Das Bild wird durch die ansprechende Auffassung, die kindlich poetischen Beigaben der Kaninchen und der jungen Vöglein im verrosteten Helme Eginhardts zur lieblichen Idylle. Die stärkere auf Emma und das Kind fallende Beleuchtung macht sie zum wohlthuenden Mittelpunkt des Bildes und gibt der anziehenden Figur etwas madonnenartig Verklärtes. Trotz des dunkeln Urwaldes hätten wir die Farbe in den übrigen Theilen des Bildes klarer gewünscht, das Terrain des Mittelund Vordergrundes mehr gezeichnet und kräftiger ausgeführt; es ist hier Alles unvollständiger behandelt, wie im Mittelgrunde. Uns wäre es übrigens in dem feuchten Walde in diesem Naturkostüme zu kalt, wir zögen den zwar nicht modernen, aber warmen Rock Karls vor, der im Hintergrunde, die Zweige zurückbiegend, verwundert dareinschaut. Auch Professor Camphausens Bild, der letzte Rest der polnischen Garde, dürfen wir wohl zu den romantischen Bildern zählen. Ein verwundetes Ulaneupferd irrt todesmüde auf weiter, öder Haide; an einer Pfütze findet es den letzten Labetrunk nach heißer Schlacht. Die hereinbrechende Dämmerung mit dem letzten blutigrothen Streifen der schon untergegangenen Sonne paßt trefflich zur ganzen Situation. Das schwierige Terrain ist gut behandelt, das ganze Bild macht den beabsichtigten Eindruck. Noch nennen wir vor dem Uebergange zum eigentlichen Genre C. F. Böttchers der alte Gardist und sein Sohn, ein trefflich gemaltes Bild, das durch die einfache, naturwahre Komposition tief erschüttert. III. Das Genre ist nächst der Landschaft in der neuern Zeit an der Düsseldorfer Schule am meisten und mit vielem Glücke gepflegt worden. Viel Gutes und viel Schlechtes wird darin geliefert, es ist die eigentliche Marktwaare. Nur zwingt der enge Kreis, in dem sich das Genre bewegt, zu häufigen Wiederholungen der Motive, die Komposition wird schließlich doch gar zu inhaltlos und der Künstler zum technischen Virtuosenthum gezwungen, um den unbedeutenden Motiven neuen Reiz abzugewinnen. Freilich sind die Bilder eines Vautier, Böttcher, Henry Ritter, Jordan, Knaus und mancher Anderer Meisterwerke, die ihre volle Berechtigung im Entwicklungsgange der Kunst finden, nur werden die auf allen Ausstellungen herumziehenden Großväter, Polizeisergeanten, Bauernburschen, Fischer und ähnliche Personalien nachgerade langweilig. Dabei thut's eine gewandte Technik nicht mehr. Auch unsere Ausstellung bietet mancherlei. Vor allem ist B. Vautiers Tischgebet schwäbischer Bauern zu nennen, ein mit sauberer Eleganz. in klarer harmonischer Farbe durchgeführtes Bild. Das ganze zum Hofe gehörende Personal umsteht den Tisch, die Bäuerin spricht das Gebet. Das sind echte schwäbische Bauern, treffliche Köpfe. Besonders wollen wir auf den Kopf der Bäuerin aufmerksam machen, solch feine, geistreiche Charakteristik sieht man nicht häufig bei diesem oft behandelten Stoffe; sie erinnert uns lebhaft an Knaus. E. Schuback, der Kirchgang, und F. Schlesinger, Großvater und Enkel, wußten diesen oft behandelten Motiven keine neue charakteristische Seite abzugewinnen; die Fürwahr, wenn der Central=Dombau=Verein „die deutschen Fürsten und Völker“, wie wir voraussetzen; einkadet, zu gemeinsamer Festfeier in den vollendeten Hallen des Domes sich zu versammeln, wenn sie Alle umschlossen von den herrlichen Wölbungen sich einig fühlen als Brüder und Deutsche,— wer vermag zu ermessen, welche Fülle segensreicher Entschlüsse sich in solchen Augenblicken entwickeln könnte! Der Dom ist gerade jetzt so weit vollendet, gerade jetzt tritt die Mahnung zu versöhnlicher Feier an uns heran; mögen wir uns ihr nicht entziehen, um dereinst mit vergeblichen Klagen die vergangene Zei zurückzuwünschen! Berlin, 27. Juli. Se. Maj. der König haben Allergnädigst geruht: Den bisherigen Ober=Regierungsrath Grafen v. Villers zum Vizepräsidenten der Regierung in Koblenz zu ernennen. — Man schreibt aus Gastein vom 23. Juli: Gestern Abend langte, früher als erwartet wurde, der König von Preußen hier an. Er wurde an der Treppe des kaiserl. Schlosses vom Inspektor desselben in Bergmannstracht, vom Postverwalter, dem Polizeidirektor und Gensd'armerieRittmeister empfangen. Die hier anwesenden Preußen, unter Führung des ehemaligen Ministers Auerswald, gaben dem König bis in seine Wohnung das Geleite, wo ihn der katholische Pfarrer und der k. k. Badearzt empfingen. Letzterem sagte der König:„Mein Arzt in Karlsbad sagte mir, ich sei seit 20 Jahren sein gesündester Patient. Ich hoffe, auch Ihnen nicht viele Noth zu machen." Der König unterhielt sich mit jedem Einzelnen. Die Vorstellung fand durch den Grafen Pückler statt. Vor dem Schlosse hatte sich die ganze Kurgesellschaft versammelt. Die Musik spielte die preußische Volkshymne. Nach einiger Zeit ließ sich der König, schon umgekleidet, auf dem Balkon sehen und machte, nach einem kurzen Gouter, von Manteuffel und Hohenlohe begleitet, einen Spaziergang, von dem zurückgekehrt, er dem zur Kur hier anwesenden Grafen Reventlow, der neben dem Schlosse, im kleinen Straubingerhause, wohnt, einen fünf Minuten dauernden Besuch abstattete, während dessen Manteuffel und Hohenlohe vor dem Hause warteten. — Der Abgeordnete für den vierten Aachener Wahlbezirk, Gutsbesitzer Aldenhoven in Wehr bei Geilenkirchen, hat sein Mandat niedergelegt. Berlin, 27. Juli, 7 Uhr 36 M. Se. königl. Hoh. der Prinz Friedrich von Preußen ist um 6 Uhr Abends in Folge eines Schlagflusses aus diesem Leben geschieden. Hierzu bemerkt die Rhein. Ztg. aus Düsseldorf: Prinz Friedrich Wilhelm Ludwig von Preußen, Sohn des Prinzen Ludwig(1 1796) und Enkel Königs Friedrich Wilhelm II., hat ein Alter von 69 Jahren erreicht. Er war am 30. Oktober 1794 geboren. Seine Mutter war die Schw ster der Königin Luise, eine Prinzessin von Mecklenburg=Strelitz, welche in zweiter Ehe mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm von SolmsBraunfels(F 1814) und seit 1815 in dritter Ehe mit dem Herzog von Cumberland, dem späteren König Ernst August von Hannover vermählt war; sie starb 63 Jahr alt 1841 in Hannover. Prinz Friedrich war also Bruder der Prinzen Wilhelm, Alexander und Karl von Solms=Braunfels und des jetzt regierenden Königs von Hannover. Nachdem Prinz Friedrich sich am 21. November 1817 mit Wilhelmine Luise, Prinzessin zu Anhalt=Bernburg, vermählt hatte, nahm er seine Residenz in dem ehemals kurfürstlichen Jagdschlosse Jägerhof zu Düsseldorf und behielt hier seinen gewöhnlichen Aufenthalt bis zum Jahre 1848; seitdem war Berlin wieder sein Wohnsitz. Seine Gemahlin, die Frau Prinzessin Friedrich blieb aber in unserer Nähe; leider durch schwere Krankheit gebeugt, lebt sie auf Schloß Eller. Prinz Friedrich hinterläßt zwei Söhne: Friedrich Wilhelm Ludwig Alexander(geb. 1820) und Friedrich Wilhelm Georg Ernst. (geb. 1826.) Ersterer ist Chef des 16. Infanterie=Regiments. weiße Dame im erstern Bilde wirkt sehr ungünstig. Ein anderes Bild F. Schlesinger's, Kindersymphonie, Lampenbeleuchtung, entbehrt ebenfalls des Charakteristischen. C. Opdenhoff, beim Rechtskonsulenten, ist ein ansprechendes Bild von natürlich wahrer Komposition und guter Charakteristik der Köpfe; ebenso Hiddemann's Brodneid. Ein dicker, biederer Dorfwirth muß erleben, daß eine Chaise voll Gäste bei seinem Konkurrenten vorfährt. Der hereingefressene Aerger, der bis in die Fingerspitzen wühlt und sich ein Stückchen pfeift, ist recht humoxistisch ausgedrückt. Der Organist von Th. Maassen, Scene klösterlichen Stilllebens, läßt uns wohl hauptsächlich durch das freilich in solchen Räumen herrschende aber nicht malerische trübe Kolorit nicht recht zum Genusse kommen. Durch das verhältnißmäßig große Format erscheint die Komposition etwas mager, ein Zusammendrängen hätte dem Bilde mehr Leben gegeben. Dolce far niente von dUnker ist ein sorgsam ausgeführtes, farbenreiches Bildchen mit Motiv aus der farbenfrohen Roccoccozeit. Wie hübsch stimmt diese zierlich verschnörkelte Dekoration des Zimmers mit dem Geiste der Bewohner, wie ladet dieser Erker zu lüßem Nichtsthun. Nur der Bologneser brauchte nicht so bunt zu sein, die Hunde nahmen doch nicht Theil am heitern Farbenspiel. Moritz Blaukarts Lagerwache der französischen Fremdenlegion ist hart und trocken, was um so mehr zurtadeln, als solche unbedeutende Motive nur durch virtuose Behandlung wirken können. E. Warschau. 24. Juli. Ein heute erschieneues Dekret der Nationalregierung verbietet den Schulzen, den russischen Behörden Berichte politischer und militärischer Natur zukommen zu lassen. Weiter wird den Gutsherren befohlen, die bäuerlichen Zinsen, welche durch Dekret vom 22. Januar d. J. aufgehoben sind, den Gutspächtern in Abrechnung zu bringen.— Ferner erschien ein Tagesbefehl des Stadtchefs, in welhem die in Warschau weilenden Gutsbesitzer zum letzten Male aufgefordert werden, entweder die Nothwendigkeit ihrer Anwesenheit hier nachzuweisen, oder sich sofort nach ihrer Heimath zu begeben, da widrigenfalls Zwangsmaßregeln gegen sie angewendet werden sollen— worin diese Zwangsmaßregeln bestehen werden, ist nicht gesagt. Ein weiterer Punkt des Tagesbefehls theilt mit, daß der russische Oberst a.., Leuchte, kraft eines Urtheils des Revolutionstribunals, vorgestern um 5 Uhr mit dem Tode bestraft wurde. Leuchte war unter Nikolaus das thätigste und grausamste Mitglied der politischen Untersuchungskommission. Im Martern und Foltern warer wahrhaft erfinderisch. Sein furchtbares Amt hat er zu allerlei Gelderpressungen benutzt und ist dadurch ein reicher Mann geworden. Unter Nikolaus war er der Gegenstand des Schreckens für das ganze Land, die mildere Regierung Alexanders hatte ihn verabschiedet. In der jüngsten Zeit wurde er, namentlich als Meister der Tortur, wieder hervorgesucht, und er fing bereits an, thätig zu sein, als der Dolch des Meuchelmörders seinem Leben ein Ende machte. Der„Czas“ erfährt aus Volhynien, daß die ungemein starke Abtheilung des Grafen Soltin dort erschien und die Stadt Dubno bedrohte, die von der russischen Besatzung in größter Eile verlassen wurde, worauf Soltin an der Schaaren unter allgemeinem Jubel der Einwohner in die Stadt einrückte. Moskau, 20. Juli. Ich kann Ihnen keinen Begriff geben von der Aufregung, welche sich seit einigen Wochen durch das ganze Rußland bis zu den fernsten asiatischen Provinzen verbreitet hat. Se weit die slavische Zunge reicht, so weit europäische Bildung gedrungen ist, so weit fühlt man sich beunruhigt über die Lage des Reiches, ist man erbittert über den Bruderstamm, oder über die Ehrgeizigen unter demselben, welche den Funken der Zwietracht entzündeten, gerade in dem Augenblick, wo unser Fürst, welchem nun die Geschicke des Reiches vertraut, damit umging. Allen und Jedem die größtmögliche gesetzliche Freiheit zu sichern, alle Spuren einer Mißregierung früherer Jahrhunderte zu tilgen. Das weite Land fühlt sich Eins mit seinem Fürsten, ja es ist durch die Umwälzung des letzten Jahres ein ganz anderes geworden. Die Gefühle des Volkes, die jetzt geweckt sind, übertreffen weit das, was hier während des Krimkrieges spielte, ja übertreffen das, was die Zeit gesehen hat, in welcher Moskau in Flammen aufging. Ganz Rußland ist fanatisirt für den Herrscher, für die gemeinsam slavische Sache gegen die Unheilstifter, und daher mag sich denn auch wohl die Härte erklären, die aus den Treffen dieses Kampfes hervorleuchtet. Der Kaiser selbst soll, wie man vernimmt, der Einzige sein, der nicht von seiner gewohnten Milde läßt, der bei dem aufständischen Volke dennoch alle ihm früher zugedachten Reformen durchzuführen gedenkt, diese durchzuführen gedachte, bevor noch eine fremde Macht dieselbe zu formuliren suchte. — Nachrichten aus Litthauen melden, daß Graf Adam Pustowski auf Befehl Murawiew's erschossen wurde. In den Gouvernements Minsk und Wilna wurden 260, im Gouvernement Kowno 210 Rittergüter konfiscirt und 62 total ausgeplündert. In dem Dekret, in welchem Murawiew den Bauern Geldbelohnungen für gefangene Insurgenten aussetzt, heißt es Die so löbliche, im Schooße des Bauernstandes sich entwickelnde Thätigkeit macht es mir zur angenehmen Pflicht, Ew. Excellenz zu ersuchen, den sämmtlichen Gemeinden, welche sich bei der Orgauisation von Wachen betheiligt und die Behörden im Verfolgen und Auffinden der Aufständischen unterstützt haben, durch ihre Gemeindevorstände ihren Dank auszudrücken. Zugleich wollen Sie den Landleuten in den Gemeindeversammlungen bekannt Schlesinger's Erwartung gehört nur dem Namen nach zum Genre, es ist mehr Landschaft, nach beiden Seiten hin aber wenig ansprechend, sehr störend wirkt das nur dekorativ behandelte Laubwerk. Nennen wir schließlich noch M. Pläschke, Geschwisterliebe, und G. Süs, Contra C, kleine zierende Bildchen für ein bürgerliches Sonntagszimmer. Das Porträtfach ist durch zwei Studienköpfe vertreten. Ein weiblicher Kopf von Pref. Hildebrandt, eine Römerin von Knaus. Wir wollen das letztere Werk nicht nur dem Anschauen, sondern dem Studium empfehlen, darin thut's dem berühmten Meister keiner gleich. Ein Doppelporträt, von Prof. Karl Schmidt in Manchester, ist die letzten Tage hinzugekommen. Ein Verbrecher hatte seinem Richter durch halsstarriges Leugnen und durch eine Menge Winkelzüge sehr viel Verdruß gemacht. Alle seine Ränke hatten ihm indeß Nichts geholfen. Er wurde zum Tode verurtheilt und nach dem Richtplatze geführt. Dort angekommen, erblickt er seinen Richter, und trotzdem daß der Henker bereits an ihm zur Erfüllung seiner Pflicht schritt, rief er dem Erstern noch zu:„Herr Richter, ich habe Ihnen noch Etwas zu entdecken.“ Dieser aber dem der Delinquent schon so viel Arbeit gemacht hatte, erwiederte lakonisch: ernach!“ machen lassen, daß ich ihnen, um sie zu weiterer Verfolgung und Vernichtung der Insurgenten aufzumuntern, für jeden gefangenen und vor den Militärchef des Kreises sistirten Rebellen, welchen Standes und Berufes er auch sei, 3 Rubel Silber, wenn er bewaffnet ist, zu zahlen befehle. Zu diesem Zwecke ermächtige ich Ew. Excellenz, aus der außerordentlichen zehnprozentigen, aus den Gütern Ihres Gouvernements eingezogenen Steuer dem Militärkommandeur im Wilnaer Gouvernement, Generaladjutanten von Bistram, vorläufig den Betrag von 2000 Silberrubeln zu übersenden. Wien, 25. Juli. Oesterreich hat in der polnischen Frage augenscheinlich den Rubicon überschritten, und wird es jetzt weder vermeiden können noch wollen, in eine weitere Aktion einzutreten, an deren äußerstem Ende der Krieg mit Rußland liegt. Noch hoffen wir freilich, daß dieses Rußland, überzeugt wie es gegenwärtig sein muß, daß Oesterreich rückhaltslos für sein Programm einzustehen Willens ist, die zwölfte Stunde zum Einlenken benutzt, aber doch darf es wohl als angezeigt erscheinen, die Eventualität einer bewaffneten Aktion nicht mehr als eine ganz fernliegende zu betrachten. Niemand würde inniger als wir das Eintreten eines Zusammenstoßes beklagen, der, abgesehen von dem namenlosen Elend, welches sich an die Fersen auch des gerechtesten und siegreichsten Kampfes heftet, der friedlich geordneten Entwickelung unserer noch immer nur erst halb fertigen Zustände und dem ruhig besonnenen Ausbau unseres jungen Verfassungslebens neue Hindernisse bereiten könnte. Aber Niemand ist auch tiefer von der Ueberzeugung durchdrungen, daß ein Kampf, wie er jetzt in Aussicht steht, die tüchtigsten Elemente der Nation entflammen und daß, wie auch sonst die Parteien und die Meinungen auseinander gehen, das ganze Volk in Waffen sich um das alte glorreiche österreichische Banner schaaren würde mit seinem letzten Mann und seinem letzten Thaler. Und vielleicht schweißt gerade die gemeinsam bestandene Gefahr und das gemeinsam vergessene Blut die edlen Glieder des mächtigen Leibes wieder zusammen, die sich niemals hätten treanen sollen, und es baut sich auf einem gewonnenen Schlachtfelde die volle und feste Einheit auf, welche die besten Männer Oesterreichs zur Aufgabe ihres Lebens gemacht. — Aus Paris, 23. Juli wird dem„Botschafter“ geschrieben:„Ein Adjutant des Königs von Schweden, der hieher gesandt wurde, um die kriegerischen Absichten Frankreichs zur Reife zu bringen, hatte häufige Zusammenkünfte mit dem Kaiser und kehrte vorgestern— gänzlich entmuthigt zurück. Trotzdem zirkuliren noch immer Kriegsgerüchte. Vor Allem ist es die Haltung Palmerston's, welche uns in Spannung hält und beunruhigt. Es ist ein abgenützter Gemeinplatz in den beiden Häusern des englischen Parlaments, zu versichern, daß das englische Volk den Krieg für Polen perhorrescire, dessenungeachtet aber hat Lord Palmerston die orientalische Frage stets vor Augen und hat noch nicht aufgehört in Rußland einen Rivalen zu sehen, der England früher oder später furchtbar werden kann. Der Krimkrig, der zu früh beendigt wurde, konnte Lord Palmerston nicht beruhigen und die polnische Insurrektion scheint ihm Gelegenheit und Mittel an die Hand zu geben, um die Erniedrigung der russischen Macht ins Werk zu setzen. Natürlich ist Napoleon III. in dieser großen Frage um Krieg oder Frieden nicht mehr Herr der Situation und hängt nicht so sehr ab von den Beschlüssen Englands, als von denen Palmerston's. Denn wenn auch das Parlament und das Volk friedlicher gestimmt sind und ihnen weniger daran liegt, mit Rußland anzubinden, als vielmehr keine neue Gelegenheit zur Vergrößerung Frankreichs zu geben, so ist doch der Einfluß Palmerston's auf das englische Volk so groß, daß man sicher sein kann, er werde es dorthin führen, wohin er es haben will. Daher stammt die Unsicherheit in der Politik Napoleons III., er will und will nicht. Er macht heute einen Schritt vorwärts um ihn morgen zurückzuthun. Einerseits ist die Uebernahme der Rolle eines Befreiers der Polen sehr verführerisch, sowie es alle die Kompensationen sind, die er dafür erhalten könnte, aber es ist doch ein schwieriges Beginnen inmitten all der äußeren Ereignisse, die sich von Tag zu Tag mehren. Die Reise Thiers nach Oesterreich wird in einer für Ihr schönes Land höchst günstigen Weise kommentirt. Alle Briefe des ehemaligen Ministers athmen die aufrichtigste Begeisterung über die loyale und kluge Art, mit welcher die freiheitlichen Institutionen bei Ihnen in's Leben geführt werden. Letzthin war es Proudhon, der das verjüngte Oesterreich als den ersten Staat Europa's pries, heute hören Sie das Urtheil Thiers; eine Bewunderung, die von zwei so entgegengesetzten Seiten kommt, ist gewiß eine aufrichtige und die Ehre, sie errungen zu haben, um so größer. Thiers beschäftigt sich bekanntlich mit der Fortsetzung seiner Geschichte des Kaiserreiches. Der nächste Band soll den Titel Napoleon II. führen und die Nothwendigkeit, die unentbehrlichen Dokumente an Ort und Stelle selbst zu sammeln, mußte den Vorwand zu dieser Exkursion nach Oesterreich abgeben. Jedenfalls haben Sie an ihm einen sehr entschlossenen Verfechter Ihrer Sache gefunden. — Am 16. Oktober, dem fünfzigsten Jahrestage der Völkerschlacht bei Leipzig, wird in Wien auf dem Schwarzenbergplatze nächst dem Kärntnerring die feierliche Grundsteinlegung zum Schwarzenbergmonumente stattfinden. Zu dieser Feierlichkeit, welche ebensowohl einen militärischen als auch einen volksthümlichen Charakter erhalten soll, werden alle Veteranen des österreichischen Heeres, welche die Völkerschlacht mitgekämpft und sich noch am Leben befinden, in Wien eintreffen, sowie auch von der Commune Wien, den Civilbehörden und den dort bestehenden Gesangsvereinen eine allgemeine Betheiligung an der Feier zu erwarten steht. Mainz, 25. Juli. Am 22. d. hatte in Mainz eine Versammlung rheinhessischer protestantischer Geistlichen statt, um über die weiter vorzunehmenden Schritte zur Herbeiführung einer Kirchenverfassung und geeigneten Hereinziehung der Kirchenvorstände in die Verfassungsbewegung zu berathen. Altenberg, 25. Juli. Der Herr Kardinal und Erzbischof traf heute von Köln hier ein und besuchte zunächst unser altehrwürdiges Gotteshaus, welches nach dem Muster des Kölner Domes— wenngleich in einfacherer Weise— erbaut, wegen seiner vollendeten Formen, wegen seiner Größe und der Erhabenheit in seinem Baustyl, wohl die zweite Stelle unter den Kirchen der Erzdiözese behauptet. Sodann besichtigten Se. Eminenz den Bau des erzbischöflichen Landhauses, welches an der Stelle des im Jahre 1815 durch Brand zerstörten Abteigebäudes errichtet wird und bereits zu beträchtlicher Höhe gediehen ist. Der anwesende Baumeister, Herr V. Statz, hatte sich hierbei höchst beifälliger Aeußerungen über Anlage und bereits erfolgte Ausführung des Baues zu erfreuen. Das Landhaus wird nach seiner äußern Vollendung und innern Ausstattung ein zweckmäßiger Sommeraufenthalt, wohin Se. Eminenz sich aus dem Geräusche der unfernen Stadt und dem Drange der Geschäfte zurückziehen können, nicht minder auch ein bleibendes Denkmal der Pietät des Klerus wie des Adels gegen den Oberhirten der Erzdiözese sein und das liebliche, schattig=grüne Dhünthal gewinnt dadurch zu der herrlichen Kirche einen neuen Schmuck und eine frische Anziehungskraft für Freunde der christlichen Kunst und der schönen Natur. 26. Juli. Soeben Nachmittag vier Uhr wurde an der Zeche„Mathias“ in Folge eines Streites ein junger Bergmann durch mehrere Messerstiche in die linke Brust getödtet. Es ist bereits gelungen, die Thäter zu ermitteln und zur Haft zu bringen. Roermonde, 26. Juli. Zu Simpelfeld ist vorigen Donnerstag eine verruchte That ausgeführt worden, welche die schrecklichsten Folgen hätte herbeiführen können. Kurz vor Ankunft des letzten Bahnzuges von Aachen hatte ein Individuum aus genannter Gemeinde einen schweren Stein auf die Schienen gewälzt, in der Absicht, den Schnellzug aus dem Geleise zu bringen. Glücklicherweise konnte dies Hinderniß noch bei Zeiten weggeschafft werden. Der Thäter befindet sich auf der Flucht und, wie es heißt, auf preußischem Gebiet. Brüssel, 25. Juli. Dem König Leopold ist wieder neuerdings das Ehrenamt eines Schiedrichters in einer Streitigkeit zwischen Nordamerika und Peru übertragen worden. Es handelt sich von einem an der Küste Peru's gekaperten amerikanischen Schiffe.— Vor einigen Jahren hatte die russische Regierung einen Herrn hierhergeschickt, um die belgischen administrativen Einrichtungen, hauptsächlich aber das belgische Pönitentiarsystem zu studiren, zu welchem Zwecke er einen Monat lang in dem Korrektionshause zu Brüssel zubrachte. Dieser mit den gewandten Manieren eines Weltmannes als Philantrop sich gebärdende Russe war Niemand anders als der General Murawieff. 8 Paris, 27. Juli. In den offiziellen Regionen trägt man seit einigen Tagen großes Vertrauen auf eine Verständigung mit Rußland und das Gelingen der neuerdings angeknüpften Unterhandlungen zur Schau. Herr Drouyn de 'Huys geht in seiner Friedenszuversicht so weit, daß er die Besorgnisse, welche Diplomaten, Handel und Börse hegen, nicht zu begreifen äußerte. Diese Sprache ist erklärlich. Einerseits kann der Minister der auswärtigen Angelegenheiten durch eine alarmirende Sprache dem Resultate der neuen diplomatischen Schritte nicht vorgreifen, andererseits sind bei dieser mehr oder weniger aufrichtigen friedlichen Gesinnung noch andere — vorzugsweise finanzielle— Rücksichten im Spiele. Ich vernehme in der That, daß Herr Fould einen Bericht über die drohende Finanzkrise, die außerordentlich schweren Verluste der bevorstehenden Liquidation und über die unberechenbaren materiellen und moralischen Folgen, welche eine Katastrophe des Credit=Mobilier nachziehen würde, dem Kaiser vorlegte und die Nothwendigkeit einer, wenn auch vorübergehenden Beschwichtigung der Gemüther hervorhob. In diesem Sinne lautet auch der heutige vom Redaktions=Sekretär unterzeichnete Leitartikel der „France“, welche bekanntlich ihre Inspirationen im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten schöpft.„Seit drei Tagen“, sagt das Journal des Herrn v. Lagueronnière,„erinnert Paris an den April 1859, wo Angesichts der italienischen Frage, Jedermann sich fragte: Werden wir Kritz haben?... Das Einverständniß zwischen Frank reich, Oesterreich und England ist vollständig. Ist unter diesen Verhältnissen Seitens der französischen Regierung eine Entschließung möglich, zu welcher ungeduldige Verwegenheit sie drängen möchte?... Nein! Oesterreich, England und Frankreich sind verbündet für den Frieden, wie für den Krieg. Sie sind diplomatisch verbunden, sie können sich militärisch nicht trennen.....“ „In einem Konflikt zwischen Frankreich und Rußland aber konnten weder Oesterreich noch England neutral bleiben. Frankreich wäre der Gefahr ausgesetzt, eines Tages Jene gegen sich zu finden, die nicht mit ihm sein würden. Ja, wenn unser Interesse und unsere Ehre im Spiele wären, dann müßte man handeln. Aber diese Verpflichtungen bestehen nicht. Rußland und Frankreich trennt Nichts. Zwischen Rußland und Europa steht das Unglück Polens... Gegen Rußland ist also nur ein europäischer Krieg möglich. Wir wollen hoffen, daß er nicht wahrscheinlich ist, in jedem Falle würde er, wenn nothwendig, entscheidend sein..:. Frankreich ist zu mächtig, um das Recht zu haben, keck zu sein. Es wäre drohend, wenn es sich isoliren würde Frankreichs loyale Vereinigung mit Europa is die beste, vielleicht die einzige Garantie des Friedens.“ Die neuen Depeschen der drei Mächte dürften nicht vor den ersten Tagen des August nach St Petersburg abgehen. Hinsichtlich des mehr oder minder comminatorischen Charakters dieser Kol, lektiv=Noten glaubt die wesentlich kriegerisch ge, sinnte„Patrie“ sagen zu können, daß die zösische Regierung im Einklange mit den beiden anderen Mächten beabsichtigt, in ihrer Autwon den politischen Considerationen über die Siel. Europa's zu Gunsten Polens ein Ende zu ma, chen. Die Rückäußerung Rußlands auf die Er. öffnungen der drei Mächte kann vor der zweiten Hälfte des nächsten Monats kaum erwatet werden. Die Voraussetzung der„Wiener Presse“, daß Baron v. Brunnow oder Baron v. Budberz Weisung erhielten, sich zur Abreise bereit zu ba ten, ist der„Patrie" zufolge unbegründet. Dagegen bestätigt der hier eingelaufene Be richt des französischen Gesandten aus St. Pe. tersburg die Angaben Lord Napiers über die Unterredung mit Fürst Gortschakoff. Herr Thiers ist Samstag nach Dieppe abze reist. Prinz Napoleon begibt sich, wie ich Ihnen sagte, auf seine Besitzungen in der Schweiz. Die Kaiserin wird heute Abend wieder in St Cloud eintreffen. Der Ex=Präfekt des Gironde=Departements. Senator Pietri, wurde zum Großkreuz der Ehrenlegion erhoben. Die beliebte Tänzerin Emma Livry, welche sich vor 7 Monaten als„Fenella“ so grausam verbrannte, ist heute Morgen, 21 Jahre alt, zu Neuilly, wohin sie vor einigen Tagen gebracht wurde, gestorben. H Paris, 27. Juli. Die Spitzfindigkeiten Gortschakoffs sind mit weißem Zwirn genäht und die Diplomaten, welche doch Diplomatie mit dem Mikroskop treiben, lassen sich fangen Was steckt dahinter? Also die ganze große polnische Frage zwischen den Kabinetten wäre weiter nichts, als eine riesige Komödie, um Europa einen Streich zu spielen? Das ist unglaublich, aber wahrscheinlich. Man wiegt uns mit Worten ein, man gesteht, daß die öffentliche Meinung allein souverän sei; aber man behandelt sie als Souveräne aus der guten, alten Zeit. Man läßt ihr die äußeren Anzeichen der Souveränität; man hört auf sie, weil sie spricht, man zeigt sich theilnehmend für Polen, der Cher der Diplomaten nimmt die Scene ein und schreit aus vollen Lungen:„Laßt uns eilen, Polen retten!" bleibt aber unbeweglich dabei. Das Parterre jubelt den edlen Gesinnungen der Christen Beifall zu und inzwischen fällt der Vorhanz, Nacht und Schweigen bricht über das hingemordete Polen herein. — Alle Berichte über die Ereignisse in Polen bezeugen, trotz der offiziellen Dementis der russischen Verwaltung in Warschau, daß die insurrettionelle Bewegung nirgendwo sich ermattet zeize, allein mit ihr wächst auch die Barbarei des moskowitischen Regimes. Das englische Parlament hat den treffendsten historischen Vergleich dieser Tage vernommen, als einer seiner Redner den jetzigen Zustand Polens mit dem Griechenlands unter der blutigen Gewaltherrschaft der Türkei verglich. Mit raffinirter Grausamkeit verfahren überall die Agenten des Czaren; Willkür und Gewaltthat herrschen in allen Provinzen; die asiatische Barbarei triumphirt frei und offen unter den Augen Europa's. Das russische Gouvernement scheint alle Bande. die es noch an Europa fesseln könnten, zerrissen zu haben; es leistet einer Insurrektion keinen Widerstand, sondern es verfolgt ein Werk der vollständigsten Ausrettung. Die Rollen sind vertauscht. Der Angreifer ist nicht mehr das Polenvolk, das seine Unabhängigkeit fordert, sondern Rußland, das der kontinentalen Civilsation eine Herausforderung zuschleudert und alle Menschlichkeitsgesetze mit Füßen tritt. Man darf daher nicht staunen, daß Polen Vergeltung übt; der Kampf hat sich zu einem solchen gestaltet, daß die Waffen des Heroismus und der Selbstverleugnung nicht mehr ausreichen Depeschen aus Preußen melden uns heute Thalsachen, die leicht vorherzusehen waren. Den Willkürsentenzen von Berg, Murawieff u. b. antwortet das Nationalgouvernement durch my' steriöse Verurtheilungen, die unverzüglich vollstrect werden. Die russischen Gewaltthaten versetzten die Herzen Polens in Verzweiflung. Wie dem auch sei— ob alle diese Gewallthaten nun der Moskowitischen Autorität, oder der National=Insurrektion zur Last fallen—“ gebieten sie dringender als je die thätige, en schiedene Intervention Europa's. Die Geschicht wird mit der Schilderung der neuen Prüfungen, die Polen heute durchmach mühse men, denn kein Mensch lauben wollen, daß se irch Europa, von Schi strüstung erfaßt, ein irde der modernen Ge# bergen Schauspiel beizur Eine in diesem 9 peschhaus Wien melddas Grrücht verbreitet habe sce Entlassung#ngereicht. — Der Prinz von Condé, Sohn des zogs von Aumale, ist nun wirklich als Offihiek Aspirank in Solothurn eingetreten. Er kam Begleitung seines Vaters dort an, wo Vein“ anfänglich zusammen in einem Gasthause ten. Als später der junge Prinz sich nach“ Kaserne überquartirte, wollte, ihm der Porttt seinen Tornister abneh## um ihn nachzutt“ gen. Allein der Herzog von Aumale verhinden es und schnallte den Tornister auf dem Rüchkt“ seines Sohnes fest, indem er diesem ein arant! zurief. mar sam durchkomde künftig vielleicht ganze Monate hindurchzuckt und von für die Ehre und schaft so tief betrümen vermochte! ent eintreffende daß dorten allgemein Fürst Gortschakoff Gereicht. * 7 Lemberg, 27. Juli. Gestern verübten die Polen Excesse gegen die Israliten. Mehrere Personen wurden durch Steinwürfe verletzt. Militärpatrouillen stellten die Ordnung wieder her. m Wien, 27. Juli. Der Kaiser reist morgen nach Regensburg, um die Kaiserin abzuholen. Die Majestäten werden nächsten Freitag hierber zurücksehren. Düsseldorf, 27. Juli. Einer Privatmittheilung zufolge hat sich die auf dem Plateau der von dem verstorbenen Professor Goldfuß bei Bonn erbauten Rosenburg von Abbe Richard vor zwei Jahren gemachte hydroskopische Angabe bisher vollständig bewährt gefunden. Das hier zum großen Erstaunen der untern Dorfbewohner aufgefundene Wasser hat die waldige Höhe plötzlich in urbares Land umgewandelt und dessen Werth um das drei= bis vierfache erhöht. Der Pflug geht bereits über eine Bodenfläche von circa 60 Morgen fruchttragendes Land; eine Ziegelei liefert die Steine zu den Gebäulichkeiten des Paulshofes, so genannt nach dem Namen eines der Söhne des jetzigen Besitzers der Rosenburg, des Herrn Schlieper zu Elberfeld. Acht Kühe, 3 Pferde und unzähliges Federvieh zeugen laut von dem lebhaften Betrieb einer Ackerwirthschaft, die erst auf Grund des Nachweises des Punktes, wo in nicht zu großer Tiefe mit Erfolg nach Trinkwasser zu graben sei, auf jenen Höhen hervortreten konnte. Herr Schlieper beabsichtigt denn auch das Andenken an den Besuch des Quellenfinders Abbe Richard durch eine an der Pumpe des Paulshofes anzubringende Gedenktafel dankbar zu ehren und so noch fernsten Zeiten zu erhalten. So unglaublich lauten noch immer die Siegesnachrichten dieser neuen Wissenschaft, daß unsere größeren rheinischen Blätter sich vor dem Vorwurf der Leichtgläubigkeit dadurch schützen zu wollen scheinen, daß sie Angesichts der Gemeinnützigkeit der nicht zu leugnenden Thatsachen entweder hartnäckiges Stillschweigen beobachten oder auch wohl mit verdächtigenden Erzählungen über Diesen und Jenen, der vor so und so viel Jahren im Wassersuchen sich versucht, aber nichts gewußt und zuletzt gar als Betrüger sich erwiesen habe, ihre Leser unterhalten. Assisen=Verhandlungen. Aachen, 28. Juli. Mit der heutigen Sitzung schloß die Session des dritten Quartals. Der Präsident entließ die Geschwornen unter Dankbezeugung für die Pünktlichkeit, mit welcher sie ihre Funktionen erfüllt. Zur Verhandlung auf heute waren noch angesetzt zwei Anklagen wegen verschiedener Diebstähle im Rückfalle verübt, von welchen die erste gegen einen Menschen angeblich aus Venlo, welcher zuletzt 11 Jahre lang wegen Diebstahls im Zuchthause zugebracht und nun im Januar und Februar d. J. wieder zwei Diebstähle in der Gegend von Erkelenz verübt zu haben angeklagt war. Von den Geschwornen schuldig erklärt— mit Ausschluß von mildernden Umständen— verurtheilte ihn der Assisenhof zu 5jähriger Zuchthausstrafe und 10 Jahre unter Polizeiaussicht. Die zweite Anklage betraf einen im 17jährigen Alterbefindlichen, bereits zwei Mal wegen Diebstahls bestraft gewesenen Burschen aus hiesiger Stadt, welcher im April und Mai d. J. fünf verschiedene Wäschediebstähle— vier davon mit Einsteigen und resp. Einbruch— in Gärten von Aachen ausgeführt hatte. Der sämmtlicher Diebstähle geständige Angeklagte wurde nach festgestellter Schuld und da betreff seiner die beantragte Frage der mildernden Umstände ebenfalls verneint worden, zu sechsjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt und nach überstandener Strafe während zehn Jahren unter Polizeiaussicht gestellt. In der gestrigen nicht öffentlichen Sitzung ist ein Individuum wegen unsittlicher Verbrechen zu 4 Jahren Zuchthausstrafe verurtheilt worden. Ausstellung des Bildnisses Seiner Heiligkeit Papst Pius IX. Dem mir vielfach ausgesprochenen Wunsche nachkommend, habe ich das von mir angefertigte Glas=Gemälde, darstellend Papst Pius IX. auf dem Throne sitzend, im Sitzungs=Saale der Stadtverordneten auf dem Rathhause hierselbst zur Ansicht ausgestellt. Um einer möglichst großen Zahl meiner verehrten Mitbürger dieses für Seine Heiligkeit bestimmte Bild zugänglich zu machen, ist der Eintrittspreis, welcher als Peterspfennig erhoben und verwendet werden wird, auf den zeringen Betrag von 2 ½ Sgr. per Person festgesetzt worden. Geöffnet von Morgens 9 Uhr bis Abends 6 Uhr, mit Ausschluß der Gemeinderathssitzungen. Sämmtliche Schulen und Lehranstalten unter Führung ihrer Lehrer zahlen per Kind 1 Sgr., die Freischulen gratis; ebenso die Kongregationen unter Führung ihrer Vorsteher 1 Sgr. 8 Person. Aachen, den 24. Juli 1863. baescechaet Verloren: Eine Granatbroche von der Aureliusstraße bis in die Peterstraße. Dem Finder eine gute Belohnung. Auskunft in der Exped. 5753. gesucht. Auskunft Promenadenstraße 5. 5750. Ein Mädchen zum Stiefelsticken gelicht bei Louis Vertaut. Ein Bankarbeiter wird gesucht: Wirichsbongardstr. Nr. 71. in 22 d M. Stier wrüicher ensherche Kaufmann Friedrich Adenaw, welcher daselbst unter der Firma„Fried. Adenaw“ ein Handelsgeschäft führte, verstorben und ist dieses Geschäft auf dessen Wittwe, Celestine geborne Bouhen, übergegangen, welche dasselbe unter der bisherigen Firma seit dem 22. d. M. fortgesetzt hat und auch ferner hier am Platze fortsetzen wird. Die obige Firma war früher unter Nr. 120 des Firmen=Registers eingetragen und ist jetzt dort gelöscht worden; dagegen ist dieselbe Firma heute unter Nr. 1802 des Firmen=Registers eingetragen worden. Die obgenannte Wittwe Friedrich Adenaw hat heute ihrem ältesten Sohne Friedrich Adenaw, Kaufmann zu Aachen wohnhaft, die Prokura für besagtes Geschäft ertheilt und ist diese Letztere heute unter Nr. 200 in das ProkurenRegister eingetragen, dagegen die früher von dem verstorbenen Friedrich Adenaw seinem gedachten Sohne ertheilte und unter Nr. 177 des Prokuren=Registers eingetragene Prokura gelöscht worden. Aachen, den 28. Juli 1863. Der Handelsgerichts=Sekretär, Kanzlerath Janssen. Gerichtlicher Verkauf. Freitag den 31. Juli 1863, Morgens 10 Uhr, sollen durch den unterzeichneten Gerichtsvollzieher auf dem öffentlichen Markte zu Aachen verschiedene Mobilien, als: 2 polirte Tische, 1 dito Konsoltischchen, 1 dito Sekretär, 6 dito Stühle, 1 dito Kanapee, 1 Ofen, 1 Spiegel, 1 Spiegel in übergoldetem Rahmen und mehrere andere Sachen dem Meist= und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Neuhaus. Gerichtlicher Verkauf. Samstag den 1. August 1863, Morgens 10 Uhr, sollen durch den unterzeichneten Gerichtsvollzieher auf dem öffentlichen Markte zu Aachen verschiedene Mobilien, als: 6 Tische, 24 Stühle, Schränke, Kommoden, Bänke, hölzerne Kanapees, Spiegel, Oefen, kupfernes Küchengeräthe, ein Bierkarren nebst Pferd, sowie eine Partie Fässer, eiserne Gewichte und sonstige Gegenstände, dem Meist= und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Neuhaus. Rheinische Sisendahnt am Sonntag, den 2. August., von Nachen nach Koln und zuruak. Ermäßigte Preise für Hin= und Rückfahrt. I. Klasse 1 Thlr. 20 Sgr., II. Klasse 1 Thlr. 10 Sgr. III. Klasse 25 Sgr. Zug besteht aus 30 Plätzen I. Klasse, 250 Plätzen II. Klasse und 300 Plätzen III. Klasse. Billete sind nur für den Vergnügungszug gültig und können von Freitag Morgen ab gelöst werden. Abfahrt von Aachen um 6 Uhr 45 Min. Vorm.,— Ankunft in Köln um 8 Uhr 15 Min. Vorm. Abfahrt von Köln um 8 Uhr 30 Min. Abds.,— Ankunft in Aachen um 10 Uhr 15 Min. Abds. Köln, den 27. Juli 1863. Die Direktion. Die Direktion. Gerichtlicher Verkauf. Samstag, den 1. August 1863, Morgens 11 Uhr, sollen durch den unterzeichneten Gerichtsvollzieher auf dem öffentlichen Markte zu Aachen verschiedene Mobilien, als: 1 polirter Tisch, 1 dito Kanapee, 4 dito Stühle, 1 dito Schränkchen mit Marmerplatte, 1 Spiegel in übergoldetem Rahmen, 1 großer geschliffener Ofen, 1 großer Turnayer Fußteppich und mehrere Gemälde, dem Meist= und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Neuhaus. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag, den 30. Juli 1863, Mittags 12 Uhr, sollen auf dem Marktplatze zu Aachen eine Partie werthvolle Kupferstiche in Rahmen und 4 große Oelgemälde zwangsweise gegen baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, V. Goeb. Ein Werkstatts=Lokal mit Einfahrt gesucht. Fr.=Offert. unter B. 16 besorgt die Exped. 5492. 5748, Knaben für leichte Arbeit, welche gleich Lohn beziehen, gesucht in der GeschäftsbücherFabrik von J. J. Urlichs. Adalberstraße Nr. 116 wird eine gesetzte Person für Küche und Hausarbeit zum ersten Otober gesucht. 5754. Commis= und Lehrlingsstelle in einem hiesigen Geschäftshause vakant. Fr.=Offerten sub HI. 1 nimmt die Exped. d. Bl. entgegen. Cin Mädchen gesetzten Alters, welches die Küche und Hausarbeit versteht, wird gegen guten Lohn gesucht. Auskunft Jakobstraße 8. Für 1. Ok. wird ein reinliches Mädchen für Küche und Hausarbeit gesucht: Wilhelustraße 75. Ein Mädchen, welches gut nähen und bügeln kann, Französisch spricht und mit guten Zeugnissen versehen ist, sucht Stelle als Zweit= oder Drittmädchen für den 1. Oktober. Auskunft Hochstraße Nr. 8. 5695. Ein ordentliches Mädchen vom Lande, welches alle Hausarbeit versteht und gute Zeugnisse beibringen kann, findet für den 1. Oktober Stelle. Auskunft in der Exped. Ein Mädchen vom Lande wird zum 1. Sept. für eine kleine Haushaltung gesucht: Alexanderstraße 33. 5747. Eine auswärtige Cigarren=Fabrik sucht tüchtige Cigarrenmacherinnen. Auskunft in der Eepedition. 5749. Ein Mann, in den 30ger Jahren, sucht auf diesem Wege eine Lebensgefährtin mit einigem Vermögen und angenehmem Aeußern, welche sich einem Geschäfte widmen will. Offerten unter G. G. besorgt die Exped. Die strengste Verschwiegenheit wird zugesicherrt. 5726. Eine Fournaise, so gut wie neu, ist verziehungshalber zu verkaufen. Auskunft in der Expedition. 5752. Tüchtige Schloser und Schmiede gesucht. Auskunft Schildstr. Nr. 1. In der Handlung von P. Kaatzer ist vorräthig: Heinrich, Dr. J.., Domkapitular, die Beweise für die Wahrheit und Nothwendigkeit des Christenthums und der Kirche. Nebst einer Einleitung über die heutigen Feinde des Christenthums und ihre Waffen. Mainz 1863. br. 5 Szr. Blot.., Priester der Ges. Jesu, das Wiedererkennen im Himmel, Trostbriefe, aus dem Französischen. Ebend. 1863. br. 10 Sgr. Die Papst=Fabeln des Mittelalters. Ein Beitrag zur Kirchengeschichte von v. Döllinger. München 1863. Preis 22 Sgr. Ein geübter Heizer sucht neue Stelle durch Flecken, Büreau: Peterstr. 93. Güter= u. Geschäftshäuser, Pachtungen, Asocies und Darlehn besorgt Flecken, Peterstr. 93. 5738. Ein junges Mädchen vom Lande von guter Familie, welches im Deutschen und Frauzösischen gut erfahren ist, sucht eine Lehrstelle in einem Manufakturwaaren=Geschäfte. Auskunft in der Exped. 5739. Ein Mann, welcher das Fahren versteht, wird als Knecht gesucht. Auskunft in der Expedition. Die Kommissionen zwischen Aachen und Stolberg, welche früher von Herrn Schmitz besorgt wurden, werden jetzt schnell und billig von Karl Düllgen in Stolberg, Schachtstraße Nr. 132, besorgt. Bestellungen werden angenommen bei Herrn Gastwirth Gerben am Büchel, und wird für jede Beschädigung, die bei der Besorgung entsteht, Schadenersatz geleistet. Mehrere Maschinenschlosser gesucht: Achterstraße 16. 5742. In der Nadelfabrik Franzstraße 45 werden ordentliche Knaben zum Kleben und Packen der Nadeln gesucht. 5743. Für Elberfeld wird ein Mädchen gesucht, welches im Anfertigen von Hauben und Hüten erfahren ist. Auskunft in der Exped. Kappen= u. Kleidermacher. Besatzbänder in allen Farben empfiehlt zu den billigsten Preisen Seli. Sochihre Auf dauernde Beschäftigung SchuhmacherGesellen gesucht von Peter Weinand, Franzstraße Nr. 74. Eine anständige Wittwe, die geläusig Französisch spricht, sucht wo möglich stundenweise bei einer stillen Herrschaft Beschäftigung. Auskunft Adalbertswallstr. Nr. 10. 5746. Ein ordentliches Mädchen für Hausarbeit zum 1. Oktober einzutreten gesucht: Hirschgraben Nr. 13. 5745. Ein ordentliches Mädchen, welches Küche und Hausarbeit versteht, sucht bei einer stillen Herrschaft für 1. Oktober Dienst. Auskunft in der Exped. VVernarts=Abratt Se. Majestät der König von Belgien haben genehmigt, daß das weltberühmte Musikkorps der„Guides“ aus Brüssel, bestehend aus 60 Personen, zum ersten Male nach Deutschland kommen, und nur in meinem Lokale zwei Konzerte zur Aufführung bringen wird. Freitag, 31. Juli u. Samstag, 1. August, jedesmal Abends 7 Uhr: Großes Instrumental= ausgeführt durch die Militär= und Privat=Kapelle Sr. Majestät des Königs von Belgien, der„Guides“ und unter Leitung seines Kapellmeisters des königl. Musik=Direktors Hrn. Bender. Heute Mittwoch den 29. Juli, in der alten Redoute: Chorprobe für das Konzert zur Einweihung des neuen Kursaales. „Die Schöpfung“ von Anfang 7 Uhr. Um allseitiges Erscheinen wird freundlichst gebeten. Das Komité. Tivoli. Heute Mittwoch den 29. Juli, Nachmittags von 4 Uhr ab: G. Ainbrtkrachchen mit großer Garten-Harmonie u. Tanz. Entrie frei. H. Malmedie. SNALS. Morgen(Donnerstag), Abends 8 Uhr: Versammlung im Vereinslokale.— Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Der Vorstand. 5744. Ein durchaus zuverlässiges Kindermädchen, um gleich einzutreten, gesucht. Auskunft in der Exped. Montag den 3. August fährt ein leerer Möbelwagen von hier über Jülich, Köln nach Wipperfürth, welcher Möbel nach diesen Richtungen übernimmt. Auskunft bei Gebr. Blaise, Edelstr. 10. 5751. Es wird ein Dienstmädchen gesucht; dasselbe kann gleich eintreten. Ausk. in der Exp. Sechs lebend frische Rehböcke, 5 Sgr. per Pfund, empfiehlt Joseph Kremer, Kleinkölnstr. Nr. 33. Eben erhalten: 6 frische Rehböcke, 5 Sgr. per * Pfund; frischer und geräucherter Rhein=Lachs, feinste Häringe bei Wirichebongard Nr. 4. Stadt-Theater in Aachen. Mittwoch den 29. Juli: Armen-Beneliz. Die lustigen Weiber von Windsor. Komisch-phantastische Oper in 3 Akten nach Shakespeare von Mosenthal. Musik von Otto Nicolai. Die Direktion. Berliner Börse 4½% Staats-A. 101¾ G. 5% Staats.-A. 106% G. Bank-Anth. 126 G. Berl. Hdls.-G. 106¼ B. Disc.-.-Anth. 100½ G. 5% Oest. Met. 67¼ G. 5% Oest. Nat.-A. 72% B. Oest. Credit.-A. 84 B. Oest. 1860r Loose 90 B. Darmstädt.-A. 94 G. Südd. Zettelb. 102¼ G. Luxemb..-A. 104¼ B. vom 28. Juli. Köln-M..-A. 182 G. Rheinische.-A. 101½ B. Asch.-Mast..-A. 34¼ G. Brg.-Märk..-A. 108%G. Rhn.-Nahe.-A. 26½ G. Fr.-Oest..-A. 113 B. Ldw.-Bxb..-A. 142¾ B. Mainz-Ludw. 126¾ G. Nordbahn-A. 63% G. .-Pesd.-Mgd. 191 G. Oberschl. Lit.A. 159½ G Berliner Wechsellourse vom 28. Juli. Amsterdam 250 Fl. 2 M. 142 bez. London 1.=St. 3. M. 6. 20⅞ bez. Paris 300 Fr. 2 M. 79% bez. Frankfurt 100 Fl. 2 M. 56. 24 bez. Petersburg 100.=R. 3 W. 102 bez. Wien=Oesterr. Währ. 150 Fl. 88 bez. Höllenstein ist eine Großmacht geworden. Auf seine Anwendung stützt sich die Photographie, von deren Ausübung in Paris bereits vor zwei Jahren 20,000 Menschen lebten. Jetzt hat sich diese Zahl vielleicht verdoppelt, und eine Grenze der Steigerung ist noch gar nicht abzusehen. Wenn nun auch nicht in so großartiger Weise, so ist doch auch in Deutschland wenigstens für den dringendsten Bedarf gesorgt, und die Nachfolger unseres Bock, bekanntlich Einer der Ersten, der sich um die Einführung und Verbreitung der französischen Erfindung der Lichtbildnerei bei uns verdient gemacht hat, vermehren sich von Tag zu Tag auf das Unglaublichste. Man hat berechnet, daß ein einziges glückliches Kamnchenpaar im Stande wäre, die ganze Erde in acht Jahren zu bevölkern. Die Photographen spotten aller Austrengungen der Arithmetiker. Der Höllenstein ist salpetersaures Silberoxyd. Er hat, wie viele Silbersalze, die Eigenschaft, unter der Einwirkung des Lichtes schwarz zu werden, und diese Eigenschaft bringt in der Camera obscura die Bilder auf dem Papiere hervor. Das zu photographischen Aufnahmen bestimmte Papier wird mit einer Silberlösung getränkt, in die dunkle Kammer an diejenige Stelle gebracht, wo das Bild hinfällt, und den Strahlen desselben eine gewisse Zeit ausgesetzt. Je nach dem Grade ihrer Beleuchtung werden die hellen Stellen schwarz, die dunklen(Schatten=) Partien dagegen bleiben hell. Es entsteht ein sogenanntes negatives Bild, welches gewissermaßen wie die verkehrte Schrift eines Petschaftes zur Herstellung naturgetreuer positiver Bilder benutzt, aber auch selbst durch mancherlei chemische Prozeduren in ein solches verwandelt werden kann. Ein Pfund Silberlösung mit einem Gehalt von drei Loth salpetersaurem Silberoxyd genügt, um 800 Papierstücke von der Größe der jetzt beliebten Visitenkartenbilder zu präpariren. Mit einem Pfund Höllenstein ist also 4000 zärtlichen Paaren die Möglichkeit gegeben, sich erlaubter oder unerlaubter Weise zu besitzen. Der Höllenstein hat eine dämonische Natur. Er ist den beziehentlichen Eltern und Vormündern gefährlicher als der Schmied von Gretna Green. Wie die Schmetterlinge beglückt er die heitere Jugend, dem humpelnden Kohlbauer legt er gotteslästerliche Reden in den Mund. Ihn aus der Liebe verbaunen zu wollen, wäre so albern, als den Molkendieben das Eierlegen untersagen zu lassen. In der Gold= und Silberscheideanstalt zu Frankfurt sind im letzten Geschäftsjahre über 5400 Pfund des feinsten Kornsilbers im Betrage von 163,428 Thaler an chemische Fabriken zur Darstellung von salpetersaurem Silber geliefert worden. Aus diesen 54 Centnern Silber können 6992 Pfund Höllenstein angefertigt werden. Jedes Pfund davon läßt eine Präparirung von 8000 Visitenkarten zu. Die freie Reichsstadt hat allein schon das Ihrige in einem Jahre gethan, um jeden lebenden Deutschen mit all seinen Orden, Rüstungen, ledernen Fahnen, oder was er sonst zu seiner persönlichen Ausschmückung für das Passendste hält, der Nachwelt zu überliefern. Von England kommen Visitenkarten in den Handel, deren eine 500 Köpfe berühmter Persönlichkeiten enthält. Die Photographen werden dem Konversationslexikon Konkurrenz machen. Ein Pfund Höllenstein ermöglicht die Darstellung von zwei und einer halben Million berühmter Männer. So viel können wir ungefähr in Deutschland zusammenbringen, wenn wir die Gelehrten des kleinen Reaktionär mitrechnen wollten. Im Ganzen aber hätte die Frankfurter Scheideanstalt das Material geliefert für 22,000 Millionen Portraits. Nun sage man, daß das Silber nicht das edelste Metall ist. Aus einem bleiernen Löffel macht ein Nürnberger Spielwaarenfabrikant 25 Soldaten, Offiziere oder Gemeine, gleichviel, aus einem silbernen kann der König von Preußen sich jeden Soldaten seines Kriegsheeres einzeln abbilden lassen. Civilstand der Stadt Aachen. Geburten. 26. Juli. Anna Maria Cardué, Pontdr.— Märia und Amalia Audi, Zwillinge, Mar.=Inst. — Peter Jos. Eupen, Mar.=Inst.— Gertrud Brab, Pontstr.— Mathias Maassen, Rosstr.— Peter Mommer, Alexanderstr. 27. Juli. Johann Peter Mundt, vor Adalbertsthor.— Nikolaus Hub. Vossen, Mar.=Inst. — Agnes Vandeloo, Mar.=Inst.— Anna Maria Kath. Engels, Achterstr.— Kath. Heckmann, Königstr.— Kath. Knops, Templergraben. eitatbs=Ankündigungen. 26. Juli. Johann Jos. Hub. Ludw. Pelzer, Wirichsbong. 66, mit Adelheid Kern, daselbst.— Kornelius Heidenreich aus Aussig mit Bertha Johanna Christiana Delpy, Kapuzinergr.— Wilhelm Heckmann, Sandkaulstr. 72, mit Hubertina Mols, Sandkaulstr. 45.— Karl Aug. Rinke, Bendelstr. 9, mit Anna Maria Thissen, Königstr. 23.— Gustav Ritter aus Köln mit Emma van Gülpen, Kleinmarschierstr.— Peter Joseph Stercken, Alexanderstr. 33, mit Emma Eleonore Maria Louise Delpy, Kapuzinergr.— Johann Jos. Hubert Ostlender, Edelstr. 3, mit Johanna Hubert. Stiel aus Elberfeld.— Adam Loblar aus Köln mit Adelheid Esser, daselbst.— Hubert Heinrich Radermacher, Großkölnstr. 57, mit Anna Kath. Hubert. Cormann, Drischergäßchen##mit Bertha Antonie Charlotte Esser aus Düren. Sterbefälle. 26. Juli. Ein todtgeb. Mädchen.— Johann Groten, 7., Wirichsbong.— Therefia Delrez, 1., Adalbertswall.— Gertr. Kalterbeck,=., Sandkaulstr. 27. Juli. Hermann Reuscher, 7., Sandkaulstr.— Nikolas Zipprath, 12., Bendelstr. — Hubert Joerissen, 11., Alexanderstr.— Franz Joseph Raumann, 14., Annastr.— Martin Schiffers, 2., Pontstr.— Maria und Amalia Andi, 12 St., Jakobstr.— Johann Simon, 5., Schmiedstr.— Julie Wittfeld, 82., vor Kölnth.— Hubert Jos. Delhaes, 5., Adalbertstr.— Christina Ostlender, geb. Franzen, 56., vor Jakobsth.— Karl Unverzagt, 16., Bendelstr.— Wilhelm Formans, 66., Bendelstr. Familien=Nachrichten. Gestorben: Gustav Laubeck.(Klutenscheuer.) — Lehrerin Ant. Kath. Reul, 41 J.(Köln.)— Steuer=Empfänger Christ. Schmitz, 80 J.(Dürwiß.)— Scholastika Mainone, geb. Richter, 53 J.(Andernach.)— Bertha v. Schroetter, 17 J.(Saarleuis.)— Wilh. Kraft, 35 J.(Elberfeld.)— Maria Niemann, 20 J.(Bevergern.) — Wwe. Kahle, geb. Koberg, 51 J.(Glandorf.) 5400. Die unterzeichnete Verwaltung beabsichtigt die Lieferung von 1285 preuß. Ellen ¾/4, sowie 6471 preuß. Ellen ½/ breiter weißer und 1112 preuß. Ellen ¾4 breiter grauer Leinwand pr. Submission zu übertragen. Die desfallsigen Bedingungen liegen im Bureau der Verwaltung zur Einsicht offen. Die Submissionen mit eingeschlossenen Mustern sind versiegelt, mit der Aufschrift„Submission zur Leinwandlieferung" versehen, bis spätestens den 13. August c. Vormittags 10 Uhr auf dem Bureau der Verwaltung abzugeben, woselbst sie um diese Stunde in Gegenwart der sich einfindenden Submittenten eröffnet werden. Aachen, den 16. Juli 1863. Armen-Verwaltungs-Rommission I. Abth. Gemälde=Ausstellung des Vereins Düsseldorfer Künstler in der alten Redoute, Komphausbadstr. Täglich von 10 bis 6 Uhr. 5351. Höhele Töchlerschule und Pensions-Anstalt in Trier. 5266. Mit dem 1. Oktober beginnt das Winter=Semester. Diejenigen Eltern, welche meiner Anstalt ihre Töchter auvertrauen wollen, ersuche ich, sich näherer Auskunft wegen gefälligst bald an mich zu wenden. Prospekte sind gratis in der Expedition dieses Blattes zu erhalten. Emilie Bochkoltz. Nachener 5682. Sämmtliche aus dem chiv der Gesellschaft entliehenen Musikalien werden bis 31. d. M. zurückerbeten. Behufs Revision und Veränderung des Archivs bleibt dasselbe bis zum 31. August d. J. dem Leihgebrauche entzogen. Aachen, den 25. Juli 1863. Der Vorstand. Terläusige Anzeige. Donnerstag den 30. Juli auf dem Lousberg: Militär-Konzert königl. preußischen Heeres. Abonnements=Billets à 5 Sai sind zu haben in der Musikalienhandlung von Hru. Anfang des Konzerts 4½ Uhr. abdb w. 7. besorgt die Erped. Das mit allen häuslichen Bequemlichkeiten, sowie Stallung und Remise versehene herrschaftliche Wohnhaus auf dem vor Pontthor an der Landstraße nach Richterich liegenden, die Wildbachermühle genannten Landgute, ist billig zu vermiethen. Ausk. Bahnhofstr. Nr. 17. 5 Elberfelder Feuer=Versicherungs=Gesellschaft. Grund-Rapital 2,000,000 Thlr. preuß. Cour. Prämien-Reserve 476,544„„„ Rapital-Reserve 96,755„„„ Diese alt renommirte Gesellschaft versichert sowohl Gebäude als bewegliche Gegenstände aller Art gegen billige und beste Prämien, bei denen unter keinen Umständen Nachzahlungen zu leisten sind; sie gewährt auf längere Dauer bedeutende Vortheile, sowie den Hypotheken=Forderungen vollständigen Schutz. 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Abfahrten von Aachen nach Mastricht 700 Vm., 1030° Vm., 1130 Vm., 345 Nchm. nach Lüttich, Hasselt, Landen, Brüssel, Antwerpen 1130 Vm. und 315 Rchm. nach Ostende 1130 Vm. nach Lüttich, Namur, Charleroi°0 Vm., 10“ Vm., 345 Nchm. nach Givet 700 Vm. nach Paris 700 Vm. und 1050° Vm. Der Schnellzug um 1030 fährt ab vor Station Templerbend. Personenposten in Aachen vom 1. Juli 1863. Abfahrt. Personenpost nach Trier 7 Uhr früh. „„ Jülich 7„„ I. Eupen 2„„ „„ Montjoie 530 Nchm. Privatpost Itlich 5 Nchm. Personenpost„ Setterich 5" Nchmi. II.„„, Eupen 7, Abds. Verantwortlicher Redakteur: P. Kaaßer. Kaatzer's Verlag. Druck von C. H. Georgi in Nachen.