Inseret stoden burch des der Gegenwer: Des Echo der Gegenwart erscheint täglich und koßet für drei Nouate infl. Stempel 1 Thlr. 5 Sgr. durch die Pos 1! Thlr. 10 Sgr. Bestellungen auf diese Blät'er werden fortwährend angenommen und vollständig vom 1. Oktober an nachgeliefert. England, Preußen und Frankreich. Die Zusommenkunft der Monarchen Frankreichs und Preußens zu Compiegne hat, wenn auch keine anderen Vortheile, doch den gebracht, einen klareren Ueberblick in die Verhältnisse zu gewähren. Die freunt schaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und England konnte man zwar bisher als mehr oder weniger gelockert ansehen, je nachdem die Pressen der beiden Länder sich mit mehr oder weniger Rücksicht behandelten, oder die Kobinette ihrer gegenseitigen Eifersucht auf erlangte Vortheile in Italien den Zügel schießen ließen. Immer aber war es bedenklich, auf solche Zeichen augenblicklicher Mißstimmung einen besondern Werth zu legew, da man ja wissen konnte, daß das beiderseitige Interesse diese vorübergehenden Spaltungen leicht heilen konnte. Und das Interesse hatte Frankreich und England wirklich zusammengeführt. Im Beginn der westmächtlichen Allianz wußte Frankreich, oder der in ihm herrschende Gedanke, daß es ohne England seinen welterobernden Plan nicht ausführen kann, während man in London bald genug zu der Ueberzeugung kam, daß, ohne ein Zusammengehen mit Frankreich, England bald genug jede Initiative in der großen Frage Europa's verlieren würde. Soentstand die westmächtliche Allianz im Kriege gegen Rußland, wo Frankreich bereits die Initiative ergriffen hatte. Welche geringen Erfolge diese Verschmelzung der Interessen für England speziell hatten, bewies der Friedensschluß von 1856, wo das englische Kabinet gar nicht um seine Meinung befragt wurde. Aber eine Lösung des Bundes erschien im Laufe der Zeit immer weniger rathsam; die bald darauf ausbrechende Insurrektion der eingeborenen indischen Bevölkerungen lichtete Englands Kraft nach Außen in bedenklicher Weise, und in London mußte man sich Glück wünschen, als das französische Kabinet dem englischen wenigstens den Schein einer eigenen Ansicht ließ, die sich natürlich der französischen unbedingt anschloß, wenn nicht sich ihr geradezu unterordnete, wie es im französisch=portugiesischen Streit im Jahre 1858 geschah. Der Anschluß Englands an die französische Politik im italienischen Kriege hatte außer diesen eben entwickelten Gründen noch das besondere Motiv, daß man in London glaubte, man werde durch schnelle Herstellung eines italienischen Gesommtreichs am sichersten aus dem immer lästiger werdenden Dilemma herauskommen. Aber diese Hoffnung zeigte sich im Fortgang der Ereignisse auf der italienischen Halbinsel, wo Frankreichs Einfluß nicht abzuwenden war, immer trügerischer und die zeitweiligen Zerwürfnisse mit Frankreich sind in der letzten Zeit immer häufiger und offener hervorgetreten. England fieht sich am Vorabend ernster Ereignisse, denn es kann sich nicht verhehlen, daß rie Verbindung mit Frankreich nicht länger haltbar ist, wenn es seine Herrschaft im Mittelmeere nicht aufgeben will. Einem unmittelbaren Zusammenstoß mit Frankreich zuvorzukommen, gibt es ein Mittel: Bundesgenossen auf dem Festlande Europa's zu suchen. Hierbei hat es eben seine Schwierigkeiten, denn keine bedeutende Macht des Kontinents theilt Englands Ansichten über die Wiedergeburt Italieus, die es aus mehr als einer Rücksicht festzuhalten und zu fördern geneigt ist. Zudem ist die einzige Großmacht des Festlandes, außer Rußland, Deutschland als Verein von Oesterreich und Preußen, durch Parreibestrebungen so sehr in sich selbst zerrüttet, daß nach dem gewöhnlichen Laufe der Dinge auf hre Widerstandskraft nicht sehr zu rechnen ist. Eine, wenn auch nicht zahlreiche, doch von einem großen Theile der deutschen Presse unterstützte Partei arbeitet darauf hin, Oesterreich aus dem Verbonde mit Deutschland hinauszudrängen und Preußens Regierung zu vermögen, das Beispiel Sardiniens in Deutschland nachzuahmen. Diese letztere scheint, wie man wenigstens in England glaubt, diesen Plänen nicht fremd und abgeneigt zu sein. England, dem Kriege an sich abheld, der seinem Handelsinteresse schadet, kann aber noch weniger bei einem Völkerverbande, dessen Zukunft selbst so wenig klar ist, eine Stütze seiner Interessen suchen, wie es sie vielleicht bald bedarf. Ja, wollte es auch nur die deutschen Mächte ersten Ranges für seine Pläne berücksichtigen, so würde das Resultat immer gleich ungenügend sein. Wenn Preußen auf die Unterwerfung der übrigen deutschen Bundesstaaten bedacht wäre, so müßte es zunächst dabei auch auf Englands Unterstützung rechnen, würde aber in demselben Augenblicke aufhören, eine fest begründete, Vertrauen erweckende Macht zu sein und wäre als Bundesgenosse ohne seine frühere Bedeutung. Es stände aber zugleich als Oesterreichs Gegner da und nähme daher auch diesem Staate einen Theil seiner Macht, die ein Bündniß mit ihm wünschenswerth machen könnte. Der Nationalverein, welcher fortwährend auf ein Bündniß mit England spekulirt, trägt vorzugsweise die Schuld dieser Entwerthung der Bedeutung unseres Vaterlandes, und an ihn und seine unrealisirbaren Träume waren die Schmähungen gerichtet, welche vor nicht langer Zeit die englische Presse gegen Preußen zu schleudern nicht müde wurde. Die letzteren sind von der gesammten deutschen Presse nach Gebühr zurückgewiesen worden; über ganz unverdient waren sie nicht, denn sie geißelten im Grunde nur die politischen Führer eines Volkes, das sich an wesenlosen Hirngespinnsten ergötzt und Ideen huldigt, die auf seinen Untergang oder wenigstens auf seine Schwächung berechnet waren. Ganz anders gestalten sich die Ansichten der englischen Presse, als Napoleon III. den Gedanken faßte, durch Begünstigung der preußischen Annexions=Politik— wenn sie wirklich bestand — Preußen an seine Interessen zu fesseln und es zum Werkzeug seiner Vergrößerungspolitik zu machen. Napoleon führt einen fortdauernden Vernichtungskampf gegen die bestehenden Verträge und gegen das noch waltende Völkerrecht, an deren Stelle er Schöpfungen setzen will, die seinen Interessen ausschließlich dienen. Ihm konnte nur ein Staat von Nutzen sein, der gleichen Ideen huldigt, und bei deren Ausführung, wenn auch nicht der französischen Hülfe, doch der Zustimmung Frankreichs bedarf. Ein Preußen, das von den Ideen des Nationalvereins beseelt, seine gegenwärtige Stellung in Europa aufgibt, um einen neuen Staat zu gründen, dessen Organisirung es auf Jahre hinaus mundtodt macht, ist eine zu schätzbare Acquisition für Napoleon, um nicht wenigstens den Versuch damit zu wagen. Eine Annexionspolitik Preußens in Deutfchland könnte dem befreundeten Nachbar diejenigen Kompensationen nicht verweigern, die dieser für die angebliche Sicherheit. seiner Grenzen verlangt; es könnte sogar als nützliches Kompressionsmittel gegen Rußland gebraucht werden, wenn es sich von der Aussicht auf das Protektorat über das neuerstandene Polenreich dahin verführen läßt, auch gegen Osten hin seine Vergrößerungspline auszudehnen. Preußen aber, in Deutschland mit ermüdenden und schwächenden Kämpfen beschäftigt, läßt zugleich Napoleon freie Hand gegen Oesterreich, die Türkei und Englands Herrschaft im Mittelmeere. Der Versuch, Deutschlands Kraft für immer lahm zu legen,— denn die Forderungen des überrheinischen Nachbars an deutsches Gebiet würden mit der Herausgabe von Saarlouis und Landau nicht gestillt worden sein — ist soeben in Compiegne glücklicherweise vergeblich gemacht worden, denn wir glauben, die Unterhandlungen haben zum Mißfallen Frankreichs geendet. Dieses Resultat war damals, als die„Times“ ihren ersten Artikel über diese Zusammenkunft schrieb, noch nicht bekannt, wenigstens noch nicht gewiß. Er wurde unter dem Eindrucke des Schreckens verfaßt, den man in England über die Nachricht empfand. Wie konnte es auch anders sein! Dieselbe Einheitspolitik, die England in Italien unterstützt, würde das Londoner Kabinet aus allen Kräften in Deutschland bekämpfen! Und das ist der höhere Humor der politischen Weisheit der Staatsmänner vom Nationalverein, daß sie von englischer Hülfe bei einer deutschen Annexionspolitik sprechen. Denn auch ein werdendes Deutsch=Preußen wäre für England kein wünschenswerther Bundesgenosse, müßte aber in den Händen Frankreichs ein gefährliches Werkzeug werden. Wir gönnen den Engländern von Herzen diesen Schrecken, denn in ihrem enormen Egoismus hatten sie ganz vergessen, daß, wer als Freund nicht nützen kann, doch als Gegner, wenn auch nicht als selbstständiger, viel zu schaden vermag. Wir sollten aber auch unsererseits nicht vergessen, zu welcher Schmach eine haltlose nur vom flüchtigen Augenblick diktirte Politik führen kann. Oder ist es keine Schmach, daß man in Frankreich Preußen das zu bieten wagt, was die Broschüre„Rhein und Weichsel“ mit schamloser Offenherzigkeit heraussagt? Die deutsche Selbstachtung ist tief dadurch verletzt. Wir wissen recht wohl, daß man in England und Frankreich Deutschland nur nach den kopflosen Tiraden des Nationalvereins und der Berliner Fortschrittspartei beurtheilt. Um so nothwendiger wird es, doß auch diejenigen ihre Stimme erheben, die begreifen, daß Deutschland nur groß und mächtig werden kann, wenn alle seine Glieder ein festgeschlossenes Ganze bilden und alle Reformen, die seiner innern Organisation nothwendig sind, nach dieser Richtung hin angebahnt werden. Guizot über Italien und die römische Frage. Leipzig, 18. Oktober. Heute ist endlich die Guizot'sche Broschüre unter dem Titel:„'église et la Société chrétiennes en 1861“ zugleich hier und in Paris ausgegeben worden. Guizot tritt ohne allen Rückhalt auf Seite des Papstes, und steht ein für die Berechtigung des Papstthums zu weltlicher Herrschaft. Er bezeichnet seine Publikation als eine nothwendige Erläuterung zu den von ihm am 20. April d. J. vom Literatur. „Perlenkranz spanischer Poesie.“ Aus Dichtern älterer und neuerer Zeit gesammelt und im Versmiß der Originale übersetzt von J. P. Schmitz, Pfarrer. München, Verlag der Jos. Lindauer'schen Buchhandlung. 1861. Preis 1 Thlr. 10 Sgr. Gewidmet Sr. Eminenz dem hochwürdigsten Herrn Kardinal und Erzbischof Johannes von Bis vor wenig Jahrzehnden war die spanische Literatur für unser größeres deutsches Publikum noch ein ganz verschlossenes Feld. Man kannte nur im Allgeieinen die Namen der Männer, welche einst in der Blüthezeit der Poesie auf der hiberischen Halbinsel geglänzt hatten. Von dem Bilderreichthum, der Wärme, Lieblichkeit und Innigkeit, von der heiligen Begeisterung, welche ihre poetischen Schöpfungen kundgeben, hatte man wegen Unkenntniß der Sprache keine Ahnung. Seitdem aber in neuerer Zeit besonders Kardinol=Fürstbischof von Diepenbrock, Professor Dr. Schlüter in Münster, Hoffmann, Heyse und Geibel durch vortreffliche Uebertragungen sranischer Poesie unsere Literatur bereichert, seitdem Dr. Lorieser in Breslau u. A. durch ihre Reiseberichte uns mehr noch diesespoetische Volk haben lieben, Lorieser durch Uebersetzung der sogenannten Auto's seinen Phantasiereichthum zu bewundern uns möglich gemacht, ist jenes Feld dem deutschen Publikum geöffnet. Auch der Uebersetzer vorliegender Sommlung:„Perlenkranz spanischer vill. Herr Schmitz, Pforer zu St. Mori. guße Berdeunde urch bese Arbset um die Literatur erworben. Würdig reiht er sich durch seine Uebertragung Präsidentensitz der„Gesellschaft zur Förderung des Volksunterrichts im protestantischen Frankreich“ gesprochenen Worten, und zu seiner Rede rom 24. Januar im Schooß der französischen Akademie bei der Aufnahme des Pater Lacordaire. Er fühlt sich um so mehr gedrungen, seine damaligen Aeußerurgen näher zu begründer, als sie bereits Gegenstand einer kritisch=polemischen Besprechung geworden seien, die ihnen Boncampogni, der frühere Repräsentant Bittor Emanuels in Toscana und jetzige Abgeordnete in italienischen Parlament, in der„Bibliotheque universelle de Gendve“ habe zu Theil werden lassen. Gulzot versicht mit großer Energie die Sätze: daß„die piemontesische Eroberung eben so wenig die Freiheit(die religiöse und die bürgerliche Freiheit) als die Unabhängigkeit in Italien gewährleiste.“ Nur den Protestanten komme jetzt die religiöse Freiheit zu gut, für die Katholiken werde sie durchaus in Frage gestellt. Denn„die Verfossung und Freiheiten der verschiedenen Kirchen machen einen wesentlichen Theil der religiösen Freiheit aus; die neue Regierung Italiens aber tastet die Freiheiten der katholischen Kirche auf's Gewaltsamste an, nicht allein in ihren Beziehungen zum Staat, sondern auch in ihrem eigenthümlichen innern Organismus.“ „Die neuen Kirchen werden frei in Italien; doch die Freiheit der alten italienischen Kirche wird in Noth und Gefahr gebracht.“ Gaizot meint: das neue Italien habe darum noch lange nicht die Freiheit, um derentwillen die Throne umgestürzt wurden, blos weil es das konstitutionelle Regime jetzt habe.„Wahlen in einem Lande einrichten, Kammern und porlamentarische Regierung einführen, das reicht noch nicht hin, um es von seinen Uebelständen zu befreien, ihm alle die verheißenen Segnungen zu verschaffen, um es vor den unseligen Folgen all der fort und fort begangenen Fehler sicher zu stellen. Die Bedingungen einer guten Regierung der Völker sind viel verwickelter; man entspricht nicht allen Interessen, man garantirt nicht alle Rechte blos dadurch, daß man eine Konstitution an die Stelle einer alten Regierung setzt, und man kann wohl in Turin ein italienisches Parlament versammeln, ohne darum Italien eine freiheitliche Basis gegeben zu haben.“ Die„italienische Einheit“ hält es für ein lockendes Truggebilde, das verständige Geister nicht blenden sollte, da ein Grund zur Einheit von außen, etwa wie im Mittelalter, durch drohende äußere Feinde und innere Befehdungen nicht im entferntesten vorhanden sei. Die italienische Einheit sei kein Erforderniß zur Unabhängigkeit, noch viel weniger aber zur Freiheit. „Jede Centralisation hat als erstes Opfer die schmerzlichste Einbuße an alten Freiheiten verlangt. Zeugniß davon gibt vor allen die eigene Geschichte Frankreichs.“ „Man feiert— und mit Recht— die nationale und politische Einheit Frankreichs; aber um welchen Preis wurde dieselbe errungen? Um den Preis einer langen Reihe innerer Unruhen und eines Jahrhunderte langen Kampfes gegen die Freiheiten von Adel und Volk, von verschiedenen Landestheilen, Provinzen, Städten, Landschaften, die erst nach und nach vereinigt und zu einem Ganzen verschmolzen wurden. Und in diesem Streite sind fast alle Freiheiten verloren gegangen; sie wurden geopfert für die einzige Errungenschaft der Einheit, und jetzt sind wir so weit, daß wir uns mit Mühe ans Werk machen, die allgemeinste Verdreitung; die Zeile oder deren Raum wird mit 1 Sgr. derechnet. Nr. 292. um unsere allzemeinen und lokalen Freiheiten wieder zu erlangen, ohne daß die nationale Einheit dabei zu Grunde gehi.... „Indem Italien nach Einheit strebt, begibt es sich, kann man sagen, auf die rauhe Rennbahn nach den Vortheilen einer mehr entwickelten Zivilisation und politischen Einsicht; aber die Gewaltsamkeiten, die Unbilden, die Leiden, die Gefahren der Anfgabe werden ihm daram nicht erspart bleiben, und es wird deren um so schwerere finden, als das Land durch seine natürliche Lage und durch seine Vergangenheit weniger vorbereitet und darum zur Einheit weniger geeignet ist.“ Als Frankreich sich endlich um einen festen Kern politisch krystallisirte, war dieser feste Mittelpunkt doch an sich ein respektadles starkes Reich unter den übri en. Aber was ist denn dieses Piemont, das die Rolle Ludwigs XIV. in Europa spielen möchte?„Ein kleiner Staat, der, Dank einer auswärtigen Krisis, Dank mächtiger Hülfe von außen, nun auf einmal andere Staaten zu verschlingen Miene macht, von denen einige wenigstens ebenso groß find als es selbst.. Neben den Anmaßungen des Hru. v. Cavour waren doch die Lurwigs XIV. noch sehr mäßig zu nennen; denn wenn er auch seinen Nachbarfürsten gar manche Provinz abgenommen hat, so hat er doch niemals daran gedacht sie selber vom Thron zu stoßen, und sich gleich aller ihrer Staaten zu bemächtigen. „Die italienische Einheit ist nur ein Vorwand, unter welchem Piemont etwas ganz anderes erstrebt als Königreiche zu erobern und Könige zu entthronen— es strebt darnach die ganze Verfassung der kathelischen Kirche und ihre Stellung in der ganzen Welt eigenmächtig anders zu gestalten, dadurch, daß es das Papstthum seiner weltlichen Macht berauben will.“ &a Aachen.„Die religiös=politichen Fragen der Gegenwart" über die weltliche Herrschaft des Papstes und den Zusammenhang zwischen Politik und Religion werden bei der täglich mehr um sich greifenden BegriffsVerwirrung manchmal auch von solchen in durchaus unkutholischer Weise besprochen; die nicht blos einfach noch als Katholiken gelten wollen, sondern sich sogar mit ihrer Katholizicät brüsten und überdies gern den Schein des wärmsten Eifers für die katholische Kirche bewahren möchten. Ein solches Gebahren hatte u. A. im „Grevenbroicher Kreisblatte“ nur zu lange die Gläubigen der dortigen Gegend geärgert, als„Einoffener Brief an den Herrn Notar Zinzen; von Zuccalmaglio von H. L. Potthoff, Vikar zu Capellen=Gilverath“ (in der Schwann'schen Buchhandlung zu Neuß) erschien, wodurch in gediegener und allgemein verständlicher Weise dargethan wurde, daß die fraglichen Besprechungen in besagtem Kreisblatte mit den entschiedenen und entscheidenden Erklärungen des Papstes und des Episkopates in Widerspruch und, objektiv betrachtet, als eine Verhöhnung der katholischen Religion und als ein Verrath an der katholischen Kirche erscheinen. Man wünschte und hoffte, das im Kreisblatte gegebene Aergerniß sei durch diesen offenen Brief abgethan; allein man hatte die Rechnung ohne den— Herrn Notar gemacht, der nach drei Monaten durch eine sogenannte„nothwendige Antwort“ thatsächlich beweisen zu müssen geglaubt, daß die von ihm verbreiteten Ansichten über den Papst und dessen weltliche Herrschaft von mehr als 50 theils größern, theils kleinern lyrischen Gedichten, die zum Herrlichsten gehören, was poetische Begeisterung erzeugt, den obengenannten Männern an. Die Sammlung zerfällt in zwei Haupttheile. Die erstere größe Hälfte enthält Gedichte religiösen Inhalts, die zweite Hälfte jedoch weltliche Gedichte. Die altspanische Dichterschule wird uns, mit Juan Lopez de Ubeda(1588), Bartolomé de Torres Naharro(1517), Archangel de Alarcon(1594) zuerst vorgeführt. Dann folgen mehrere der schönsten lyrischen Gedichte aus dem goldenen Zeitalter der spanischen Poeste. Luis Ponce de Leon, der fromme demäthige Augustinermönch, hervorrogend durch die Klassizität seines Styls, Würde seiner Gedanken, tiefe Innigkeit seines edlen, gottbegeisterten Herzens eröffnet den Reigen der Dichterheroen. Lope de Vega, von seinen Zeitgenossen„das Wunder der Literatur“ genannt, der berühmte und von allen Großen der damaligen Zeit geehrte Dichter fehlt nicht. Von den neuern Dichtern erwähnen wir Don Manuel de Argona, Don Leandro Fernandez de Moratin. Die zweite Hälfte der Sammlung bringt uns weltliche Gedichte. Sie beginnt init einer Sammlung von 6 Romanzen. Es folgt de Herrera, der sogenannte Fürst der spanischen Lyriker, Don Juan Melendez Baldes u. s. w. Was die Auswahl der mitgetheilten Gedichte betrifft, so sind es in Wahrheit nur Perlen der kostbarsten Art, welche entsprechend dem Titel: „Perlenkranz“ der Herr Uebersetzer uns mittheilt. Wir finden dort die der spanischen Poesie eigenthämliche Gottung von Gedichten,„die Glossen“, im Versmaße der achtsilbigen Redondillen, Rundreime und Proben der Volkspoesie. Erstere sind ebenso schön durch die innige, tiefe Andacht, welche sie kundgeben(vergl.:„Der Seufzer, ein Bote zum Himmel“), wie letztere naiv, zart und lieblich gehalten sind. Wie reizend ist nicht z. B. das„Lied des h. Joseph“ auf der Reise nach Bethlehem: Nun wandere, Geliebte, Nun wandere nur fort; Schon krähen die Hähne Und nah' ist der Ort. Nun wandre, o Herrin, Holdseligste mein; In Kurzem wir werden In Bethlehem sein. Dann kehrest Du ein, Dann ruhest Du dort, Schon krähen die Hähne Und nah' ist der Ort. Bilderreich und schön ist die Canzone:„die Taufe Christi“; herrlich, voll Tiefe der Gedanken und inniger Gluth des Gefühls das Gedicht: „Thränen des h. Petrus“ von Galvez de Mentalvo, Ponce de Leon's:„Leben im Himmel“, und vorzüglich Lope de Vega's:„Jesus weint, der Sünder lacht!“ Das„Wiegenlied“ des Letztern ist schon längst den deutschen Lesern bekannt.— Es folgen Sonette, Canzonen und Oden, z. B.„des Dichters Rückkehr zu Gott“, von Diego Marillo, ein Gedicht voll Tiefe und Wahrheit, freilich ohne bilderreiche Phantasie. Wie treffend spricht nicht der Dichter da es aus: Sagt mir, ihr eitlen Liebesphantaseien! Was haben euch genützt die vielen Stunden, Die ihr verwendet nur zu nicht'gem Sehnen? O ihr verführerische Träumereien! O füße Stunden! für die Seel' nur Wunden, Wenn nicht das Herz gar balo sie tilgt mit Thränen. Was könntet ihr denn wähnen? Fragt ihr, wo Schönheit wohne? Wo reich geschmückte Haare? Wo holde Augenpoare? Wo gibt's der Art, wie bei der Jungfrauen Krone? Dort gibt's zu schauen; da ist ew'ge Zierde Bei der, die nicht zum Lohne Euch einst gar in die Hölle stürzen würde. Von Juan Jauregui(f 1640) finden wir das herrliche Gedicht:„Jesus und die h. Jungfrau Theresia“; von Francesco Diego de Jesus (1 1668) eine schöne Canzone, der„Eremit“, hochpoetisch und dabei durchweht von tieschristlichem Geiste; von Don Manuel de Argona eine prachtvolle, von heiliger Begeisterung durchwehte„Ode auf die Geburt der h. Jungfrau.“ Wie bei den religiösen Gedichten, so ist auch bei den weltlichen die Auswahl eine vortreffliche. Die Romanze, welche die älteste und volksthümlichste Form der spanischen Poesie ist, nimmt den ersten Platz mit sechs trefflichen Gedichten ein. Es folgt jene schwungvolle, erhabene „Elegie“ des de Herrera, welche von dem spanischen Kritiker Quiniana im tesoro del Parnaso espanol. Paris 1838, als die vorzüglichste ihrer Art bezeichnet wird, und eine liebliche Ode:„der Bach“ von Francesco de Castro. Was nun den ganz besondern Werth der vorliegenden Sammlung anlangt, so besteht er darin, daß dem gebildeten deutschen Lesepublikum in schönster Weise, chronologisch geordnet, die Haupterzeugnisse spanischer Poesie vorgeführt werden. Jedem Dichter sind biographische und literarische Notizen, manchmal nur leider in zu großer Kürze, vorausgeschickt. Ebenso Mittheilungen über die verschiedenen Versarten, den Versbau, Reim und den Formenreichthum. Dadurch wird uns ein Bild von dem Entwicklungsgange der spanischen Literatur seit den letzten 300 Jahren gegeben. Die Uebersetzung ist durchgehends treu; ebenso wurde die Form der Gedichte auch in ihren künstlichen Reimverschlingungen dem Originale genau nachgebildet. Ungeachtet der dadurch sich von selbst ergebenden Schwierigkeit ist aber die Uebertragung meistens sehr gut. Einige Härten und Unvollkommenheiten werden leicht unbeachtet gelassen, wenn die Schwierigkeit der Aufgabe und die schöne Lösung derselben nur etwas bedacht wird. Ueberall gibt sich zudem kund, daß die Arbeit mit großem Talent und mit vieler Liebe vollendet worden. Sie ist offenbar eine Frucht fleißiger Studien. Da die Ausstattung eine recht elegante ist, so paßt das Werkchen insbesondere als Festgabe. Wir möchten deshalb die katholischen Eltern beim baldigen Herannahen der Festzeit schon jetzt darauf aufmerksam machen. Eine schönere, erhebendere, und zugleich nutzreichere Festgabe kann wohl selten der Vater seinen erwachsenen Söhnen und Töchtern geben. Die Aufmerksamkeit des gebildeten Lesepublikums aber möchten von Herrn Bikar Potthoff nicht mit Unrecht als autikatholische charakterisirt worden. Die späte Antwort des Herrn Notar hat uns den Herrn Bikar zur Herausgabe einer neuen Schrift veranlaßt, welche den Titel führt: „Goliath und David, Saul und Jonathas. Ein religiös=politisches Zeitbild für das katholische Bolk.“(Köln und Neuß in der Schwann'schen Verlagshandlung, 1861. S. 64. fl..) Hr. Potthoff hat hier die s. g. brennende Frage über die weltliche Herrschaft des Papstes, von der Schmähschrift des Herrn Notar möglichst absehend, in allgemein faßlicher Weise kurz, klar und wahr so beantwortet, daß sich jeder wirkliche Katholik dadurch in Bezug auf die betreffenden kirchlichen Grundsätze hinlänglich aufgeklärt und befestigt finden wird. Dieses wohlfeile, mit eben so vieler Wahrheits= als Nächsten=Liebe geschriebene Büchlein bestens empfehlend, erinnern wir nochmal an die einstimmige Antwort, welche in den jüngsten Tagen die theologischen Fakultäten von Turin und von Genug dem Minister de Sanctis auf die ihnen vorgelegte Frage über die weltliche Macht des Popstes gegeben, dahin lautend, daß diese Frage ja bereits durch den Papst im Einverständniß mit allen katholischen Bischöfen für alle Katholiken ihre endgültige Beantwortung erhalten habe. Wer nicht blos katholisch sich nennt, sondern es wirklich auch ist, der läßt sich nicht beirren durch die Lügenkünste der arglistigen Bosheit, welche unter dem heuchlerischen Scheine des Wohlwollens gegen die katholische Kirche, dem Papste mit der weltlichen Macht auch das Ansehen, die Freiheit und die Selbstständigkeit rauben möchte, deren er, wie die Feinde selbst glauben, bedarf, um unter den jetzigen Verhältnissen die Kirche Gottes geistlich zu regieren und in der Einheit des Glaubens und der Liebe zu bewahren, ohne welche dieselbe und zuletzt mit ihr alle wahre Religion, Sittlichkeit, staatliche Ordnung und bürgerliche Wohlfahrt zerfallen müßte. Doch die von Gottmenschen gestiftete Kirche, die Bewahrerin der chri lichen Heilswahrheit und Moralität, steht unzerstörbar fest auf Petrus so, daß selbst die Pforten— d. h. Arglist und Macht— der Hölle sie nicht zu überwältigen vermögen. Das ist des wirklichen Katholiken feste Zuversicht und Trost! Berlin, den 21. Oktober. Aus der Zusammenstellung der Gnadenakte ad., VII., XI. der Allerhöchsten Ordre vom 18. Oktober. Es wurde verliehen: Die Grafenwürde: Dem Rittergutsbesitzer von Behr=Negendank auf Semlow in Pommern, dem Majoratsbesitzer Freiherrn von RothkirchTrach auf Panthenau in Schlesien. Die Freiherrnwürde: Dem Landgerichtsrath Anton Franz Herrmann von Solemacher-Antweiler in Kohlenz, dem General=Lieutenant z. D. von Esebeck in Zeisdamn. Der Adel: Dem Major a. D. und Landrath des Kreises Malmedy Ernst Friedrich Frühbuß, dem Premier=Lieutenant im Königs=Husaren= Regiment(1. Rhein.) Nr. 7 Massoneau, dem General=Major a. D. Spillner zu Koblenz, zuletzt Kommandeur des 29. Juf.=Regts. Die Kammerherrnwürde: Dem Rittergutsbesitzer von Wuuck=Lablacken auf Lablacken, Kreis Labian, 9 dem Rittergutsbesitzer Grafen rous v. Perponcher=Sedlnitzhy auf Groß=Gandern, Kr. Sternberg, dem Landrath und Landschafts=Direktor v. Ramin auf Daber und Stolzenberg, Kreis Randow, dem Landrath v. Bismark auf Külz u. Jarchlin, Kreis Raugard, dem Rittergutsbesitzer v. Behr auf Bargatz, Kreis Gretomah. dem Rittmeister a. D. und Rittergureoe#tzer v. Podewils auf Coseega, im Fürstenthümer Kreise, dem Rittergutsbesitzer Thaddäus v. Moraweki auf Lubonia, Kreis Fraustadt, dem Landesältesten und Rittergutsbesitzer Frhru. v. Gaffron auf Haltauf im Kreise Münsterberg, dem Landesältesten, Grafen Anton v. Magnis auf Ullersdorf in der Grafschaft Glatz, dem Rittergutsbesitzer v. Prittwitz=Gaffron auf Cawellen, Kreis Trebnitz, dem Landrath a. D. Grafen v. Seherr=Thoß auf Dobrau im Kreise Neustadt, dem Frhru. v. Breucken auf Holthausen, Kreis Bühren, 420 Wp dem Majoratsbesitzer Fryrn. v. Harss auf Schloß Dreiborn, Kreis Schleiden, dem Landrath und Rittergutsbesitzer Frhru. v. Eynatten auf Trips, Kreis Geilenkirchen, dem Ritterguttsbesitzer und Bürgermeister Frhru. Spieß=Buellesheim zu Hall, Kr. Heinsberg. dem Rittmeister im 2. Garde=Landwehr=KavallerieRegiment, Freiherrn Benno v. Zedlitz=Neukirch zu dem Kreisgerichtsrath g. D. v. Saldern zu Desan, dem Rittergutsbesitzer und Lientenant a. D. Arndt v. Stammer auf Camitz, Kreis Torgan, dem Kammerjunker, Lieutenant a. D. Adolph Wilhelm Ernst v. Winterfeld in Berlin, dem Privat=Sekretär Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin, Frhru. v. Stockmar. Die Kammerjunkerwürde: dem ehemaligen Auskultator Paul v. Brand zu Hermsdorf im Regierungs=Bezirk Frankfurt a. O. Es sind ernannt: Zu Geheimen Regierungs=Räthen: Der Ober=Bürgermeister Stupp zu Köln, der Bürgermeister Hedemann zu Berlin, der Regierungsrath v. Moerner zu Berlin. Zu Polizei=Präsidenten: Der Landrath und Polizei=Direktor v. Gerhardt zu Magdeburg, der Polizei=Direktor Hirsch zu Elberfeld. Zu Sanitäts=Räthen: Der Kreis=Phyfikus Dr. Gustedt zu Wolmirstedt, der Kreis=Physikus Dr. Groß zu Laasphe, Kreis Witgenstein,„„„ der Kreis=Poysitus Dr. Giesers zu Meschede, der praktische Arzt Dr. Bierbaum zu Dorsten, der praktische Arzt Dr. Heildronn zu Minden, der Kreis=Physikus Dr. Brandts zu Linnich, der praktische Arzt Dr. Dahmen zu Jülich, der Oberamts=Physikus Hafner zu Wald. Zu Kommerzien=Räthen: Der Fabrikbesitzer Joh. Arnold Bischoff zu Aachen, der Fabrikbesitzer Joh. Peter Fremerey zu Eupen, der Fabrikbesitzer Karl Karthaus zu Barmen, der Fabrikbesitzer Gustav Kissing zu Iserlohn, der Kaufmann Friedrich Bohn zu Koblenz, der Kaufmann und Vorsitzende der Handelskammer I. A. Kehrmann zu Koblenz, der Kaufmann J. Langen zu Köln, der Fabrikbesitzer Eduard Mulinens zu Barmen, der Banquier Niedick zu Münster, der Fabrikbesitzer Gottfried Pastor zu Nachen, der Fabrikbesitzer Robert Schöller zu Düren, der Fabrikbesitzer Timmermann zu Rheine, der Kaufmann E. v. Bruck zu Crefeld, der Kaufmann Ernst Waldhausen zu Essen; Zu Ober=Bürgermeistern: Der Bürzermeister, Reg.=Rath a.., v. Foller zu Bromberg, der Bürgermeister v. Unwerth zu Glochau; id dem Ober=Bürgermeister Offenberg zu Mäuster, dem Ober=Bürgermeister Zahn zu Dortmund, dem Ober=Bürgermeister Kaufmann zu Bonn ist das Recht, die goldene Kette und Medaille zu tragen, verliehen. Es haben erhalten: Den Rothen Adler=Orden erster Klasse (mit Eichenlaub): Dr. Camphausen, Wirkl. Geh. Rath in Köln, Dr. Müller, Bischof von Münster. Den Rothen Adler=Orden erster Klasse (ohne Eichenlaub): Herzog von Arenberg zu Recklinghausen, Arnoldi, Bischof von Trier. Den Stern zum Rothen Adler=Orden zweiter Klasse(ohne Eichenlaub): Graf v. Galen, Erb=Kämmerer im Fürstenthum Münster, auf Assen, Kreis Beckum. Dr. v. d. Marwitz, Bischof von Kulm, zu Pelplin. Den Rothen Adler=Orden zweiter Klasse (mit Eichenlaub): Broicher, erster Präsident des Appellationsgerichtshofes zu Köln. Hansemann, Präsident a. D. zu Berlin. Sebaldt, Regierungs=Präsident zu Trier. Graf v. Westphalen, Landrath a. D. und Erbküchen meister im Fürstenthum Paderborn, auf Laer, Kreis Meschede. Dr. Wiesmann, Gen.=Superintendent zu Koblenz. Den Rothen Adler=Orden zweiter Klasse (ohne Eichenlaub): Graf Franz Egon Marquis von und zu Hoensbroech, Kammerherr, Erbmarschall im Herzogthum Geldern, auf Schloß Haag, Kreis Geldern. Den Rothen Adler=Orden dritter Klasse (mit der Schleife): v. Breuning, Ober=Prokurator zu Koblenz. Graf Droste zu Vischering v. Nesselrode=Reichenstein, Rittmeister und Kammerherr zu Herten, Kreis Recklinahausen.. i. Gimia Ebbinghaus, Kommerzienralh in Isertoon. Grago, Ober=Regierungsrath zu Aachen. Güntber, Regierungs=Präsident zu Koblenz. v. Holzbrinck, Regier.=Vice=Präsident zu Münster. Jensch, Ober= und Geheimer Regierungsrath zu Münster. Kueper, Ober=Bergrath und Bergamts=Direktor zu Bochum.„ ntarnn#n m e. Lehmann, Geh. Regierungsratg zu Marienwerder. Gref v. Loe, Maximilian,[Kammerherr zu Wissen, sreis Gader.... Päsihent un Sushgrites. Philippi, Landgerichts=prasene zu Elberfeld. Biedig, Ober=Regierungsrath zu Trier. Winter, Ober=Post=Direktor zu Marienwerder. Den Rothen Adler=Orden dritter Klasse (ohne Schleife): Graf Beissel von Gymnich, Kammerherr zu Freuz ben Duret....44 Msräure. Gentet. Graf Alfred von Hatfelor=Wubenbulg, Slandesherr zu Schönstein, Kreis Altenkirchen. Den Rothen Adker=Orden vierter Klasse: Baranowski, katholischer Pfarrer zu Tiesenau, Kreis Marienwerder. Baur, Bergmeister a. D. zu Eschweuter=Pumpe, Kreis Nachen..s Beni Bolen, Steuereinnehmer zu Emun, negierungsbezirk Trier. fI 70.1111 Braus, Pfarrer, Regierungs= und evangelischer geistlicher Schulrath zu Burtscheid. Bruns, katholischer Pfarrer und Schulinspektor zu Etteln, Kreis Büren. Claessen, Regierungsrath zu Nachen. Coomanns, Oberförster zu Raeren bei Eupen. Freiherr von Diepenbrock=Grueter, Konsistorialwach zn Münster. Dilschneider, Stadtdechaut und Overpfarrer zu Eltester, Hauptmann in der 8. Gensd'armerieBrigade. Freusberg, Weihbischof und Domprobst zu PaIemm ie Wberk Hammers Dder=Bürgrmeister zu Däseldel damtes, Ober=Largermeister zu Düsseldorf. Hardt, Kommerzienrath zu rennep. Dr. Hasenclever, General=Direktor der chemischen Fabrik Rheuania und Oberst der städtischen Feuerwür in Bagen.„ 56 Dr. Hasse, bischöflicher Generalvikar zu Hecking, katholischer Pfarrer, Dechaut, SchulInspektor und Ehren=Domherr zu Saarlouis. Heinz, Ingenieur der Rheinischen EisenbahnGesellschaft zu Köln. bers. v. d. Heydt, Karl, Kommerzienrath zu Eioerfeld. Hoelscher, Handelsgerichts=Präsident zu Koblenz. Dr. Jahn, Professor an der Universität zu Bonn. Kellner, Regierungs= und katholischer Schulrath Ebe ent u M ue Kogel, Zouamts=Reubaul zu Malmroh. Kohlhaas, Handelsgerichts=Präsident zu Köln. Küchen, Justizrath u. Advokat=Anwalt zu Aachen. v. Lassaulx, Kommunal= und Kreis=Förster zu Adenau. Mark“ Lauprecht, Oberforster zu Worvis. Frhru. v. Lueniuck, Rittergutsbesitzer zu Nuttlar, Kreis Meschede. Nickse, Post=Direktor zu Nachen. Onnasch, Steuer=Einnehmer zu Gladbach. Pangels, Bürgermeister zu Blankenheim, Kreis Schleiden. Paulsen, Kreis=Deputirter und Bürgermeister zu Lasfeld, Kreis Heinsberg. Pelzer, Justizrath u. Friedensrichter zu Düsseldorf. v. Pommer=Esche, Regierungsrath zu Nachen. Dr. Reinke, Domkapitular und Professor zu Münster. Dr. Riefenstahl, Medizinalrath zu Münster. Rolcke, Eisenbahn=Baumeister zu Münster. Salm, Landgerichts=Kammer=Präsident zu Aachen. Scheerbarth, Bau= und Betriebs=Inspektor bei der Aachen=Düsseldorf=Ruhrorter Eisenbahn zu Aachen. Schopen, Bau=Inspektor zu Köln. Schümmer, Direktor des Pannesheider Bergwerksvereins zu Klinkheide, Landkreis Aachen. Steiner, Kreisgerichtsrath zu Bocholt. Südkemper, Proviantmeister zu Düsseldorf. Wagner, Postmeister zu Rheydt, Regierungsbezirk Düsseldorf. Welter, Professor am Gymnasium zu Münster. Witte, kath. Pfarrer zu St. Mauritz bei Münster. Zumbusch, Postdirektor zu Düsseldorf. Den königlichen Kronen=Orden dritter Klasse. Freiherr v. Bongart, Erb=Kämmerer des Herzogthums Jülich. Graf Droste zu Bischering, Erb=Truchseß des Fürstenthums Münster. Das Komthur=Keuz des Hohenzollern'schen Hausordens: Kühlwetter, Regierungs=Präsident zu Nachen. Das Allgemeine Ehrenzeichen: Breischneider, Kantonal=Schornsteinseger=Meister und Hauptmann der städt. Feuerwehr zu Aachen. Collé, kathol. Elementarlehrer zu Montjoie. Haack, evangel. Elementarlehrer zu Aachen. Herbrand, Grundbesitzer und Beigeordneter zu Born, Kreis Malmedy. Hirsch, kathol. Elementarlehrer zu Ahrweiler. Mohnen, Steuer=Exekutor zu Linnich, Regierungsbezirk Aachen. Neugebauer, Post=Kondukteur zu Nachen. Schleder, Polizei=Sergeant a. D. zu Aachen. Strack, Lokomotivführer bei der Rhekaischen Eisenbahn zu Köln. Wickardt, Steueraufseher zu Aachen. wir insbesondere darauf hinlenken. Alle Beurtheilungen desselben in den verschiedensten Zeitschriften(Neue preußische Zeitung vom 30. August 1861) stimmen mit unserm Urtheile überein und sprechen sich sehr lobend über das Werk aus. Auch soll der auf literarischem)Gebiete sehr bewanderte, für die wahre Poesie so begeisterte Kirchenfürst, dem das Werk gewidmet ist, sich sehr belobend über dasselbe ausgesprochen haben. Um den Lesern einen Beweis zu geben, mit welcher Gewandheit der Uebersetzer die Arbeit ausgeführt, wie sehr er seine schwierige Aufgabe verstanden, und wie schön zugleich der Inhalt derselben sei, theilen wir nachfolgend einige Proben mit. Biegenlied der Mutter Gottes. Von Lope de Bega. Die ihr dort wandelt Unter den Palmen Durch Wetter und Wind, Heilige Engel! Haltet die Es schlummert mein Kind! Palmen von Bethleh'm, Welche mit Brausen Zornige Winde Heulend durchsausen, Stille, o stille! Ach säuselt gelind; Lasset die Zweige, Es schlummert mein Kind! Müde vom Weinen Hier auf der Erde Ruhet mein Kindlein Von der Beschwerde; Schweige, o schweige, Du sausender Wind! Stille, ihr Es schlummert mein Kind! Grimmige Kälte Sauset bernieder, Wie schütz' ich des Kindleins Zitternde Glieder? Heilige Engel! Die ihr geflügelt Dort wandelt im Wind, Haltet die Zweige, Es schlummert mein Kind. Der Bach. Ode von Don Francesco de Castro. Vom hohen Bergesrücken Der Bach im Bogen schießet, Und durch des Thales Gründe schlängend fließer, Bis oft versteckt, er sich entzieht den Blicken. Wenn seine Wellen munter Dort über Kiesel springen, Trägt sein Gemurmel auf der Lüfte Schwingen Das Echo weit durch Wies’ und Thal hinunter. Wenn schwindet jetzt das Dunkel, Der Morgen Lust verbreitet, Bespritzt er, indem er schmeichelnd gleitet, Die Blumen und das Gras mit Perlgefunkel. Auf seine Wellen nicken Herab die Lorbeerrosen, Indeß der Bach sich dreht mit sanftem Kosen Und malt mit Scharlach seines Wassers Rücken. Auch ihre süßen Qualen Läßt Philomel' ertönen Bei dunkler Nacht; und wenn die Au verschönen Aurora's Strahlen, sie mit Glanz bemalen.... —— — Se. Majestät der König haben aus Veranlassung der Krönungsfeierlichkeiten, wie uns heute aus Königsberg geschrieben wird, im Ganzen an 27 Mitglieder des Handelsstandes den Titel als Kommerzienrath ertheilt. Von Banquiers befinden sich darunter nur zwei, nämlich die Herren Gerson Bleichröder, Chef der hiesigen Firma S. Bleichröder, und Herr Moritz Simon, einer der Chefs der Firma J. Simon Wittwe Söhne zu Königsberg i. P. Den beiden Mitgliedern des Aeltesten=Kollegiums der hiesigen Kaufmannschaft, Herren G. C. A. Dietrich und Paul Mendelssohn=Bartholdy ist dem Vernehmen nach der rothe Adlerorden verliehen worden. — Die Krönungsthaler sind von schönster Prägung. Der Avers zeigt die Bildnisse der gekrönten Majestäten mit der Umschrift: Wilhelm König, Augusta Königin von Preußen. Der Revers zeigt den Reichsadler, umgeben von 2mal W. R. A. R. Ueber dem W. und A. befinden sich Kronen. Die Umschrift lautet: Suum cuique. Krönungsthaler 1861. Der Rand trägt wie die anderen Thaler die Inschrift: Gott mit uns! — Aus offiziellen Kreisen dringen über den Aufenthalt„der Preußen“ zu Compiegne Anekdoten in's Publikum, die mit dem famosen Handkusse des„Constitutionnel“ nichts weniger als harmoniten. So erzählt man u..: der Kaiser habe an die Adjutanten des Königs die Frage gerichtet:„Seit wann waren Sie nicht in Paris?“—„Seit 1815, Sire“, erwiderte einer der preußischen Offiziere. Von dieser Antwort zum Handkusse il yaplus qu'un pas. — Der Berliner Witz nennt die„deutsche Fortschrittspartei“ jetzt die„Unruhigen“, da Herr v. Unruh mit an ihrer Spitze steht. Magdeburg, 19. Okt. Am Donnerstag hielt der Herr Schuhmachermeister Panse in einer zahlreich besuchten Versammlung des hiesigen Handwerksmeister=Vereins einen beinahe zwei Stunden danernden Vortrag, welcher die in Gnadau berührten Themata weiterkausführte und durch welchen er den sehr günstigen schon in Gnadau hervorgebrachten Eindruck noch steigerte. Derselbe war vorzüglich dazu bestimmt, die irrigen Vorstellungen zu widerlegen, welche von Seiten der liberalen Presse über die Bestrebungen der selbstständigen Handwerker verbreitet werden. Indem er über die persövlichen Augriffe und Beschimpfungen, mit denen sie von der liberalen Presse regalirt werden, hinwegging, wies er schlagend nach, daß ihr Ziel nicht die Wiederherstellung veralteter Einrichtungen sei und daß sie nicht von selbstsüchtigen Beweggründen geleitet seien oder eine Beschränkung der Gewerbefreiheit beabsichtigten, sondern daß der eigentliche Zweck der Innung ein sittlicher sei. Nur deshalb, weil die Innung ihren Mitgliedern einen moralischen Halt gebe, werde die Prüfungsverpflichtung von den Handwerkern beansprucht. Zu welchen grauenhaften Zuständen die Auflösung aller korporativen Bande führen, wurde an den Beispielen Frankreichs und Belgiens gezeigt. Durch die Prüfungsverpflichtung wird zugleich die Fachbegrenzung bedingt. Ueber die Art der Durchführung derselben sind ebenfalls von der liberalen Presse die abgeschmacktesten Gerüchte in Umlauf gebracht worden, welche der Redner vollständig widerlegte, da ihnen nicht das geringste Körnchen Wahrheit zu Grunde liegt und der Berliner Gewerberath sich in allen zu seiner Kognitioa gekommenen Fällen gegen die beanspruchten Beschränkungen des Gewerbebetriebs erklärt hatte. Ferner setzte der Redner das Verhältniß des Assoziation zur Innung auseinander und zeigte namentlich, daß die erstere, deren Nützlichkeit er ganz entschieden anerkannte, nimmermehr die letztere zu ersetzen vermöge, da jene vorübergehende Zwecke verfolge, diese aber eine dauernde Bestimmung habe. Die Rede ist stenographirt worden. Bonn, 18. Okt. Heute Morgen fand in der Aula unserer Universität die gesetzmäßige Uebergabe des Rektorats Statt. Der abgehende Rektor, Herr Professor Troschel, hob in jseiner Rede besonders hervor, daß der heutige Tag nicht nur an die große Völkerschlacht von Leipzig, sondern auch an die Stiftung der Universität Bonn, welche vor nunmehr 43 Jahren vor sich gegangen ist, erinnere, zugleich aber gedenkt man an demselben des Geburtstages Sr. königlichen Hoh. des Kronprinzen und der an eben diesem Tage, vielleicht zu eben dieser Stunde in Königsberg, der alten Residenz Preußens, vor sich gehenden Krönung Sr. Maj. des Königs. Er proklamirte darauf den Senat des nächsten Jahres und schritt zur Bereidigung des neuen Rektors, Professors der kathol. Theologie, Hrn. Dr. Hilgers. Dieser ergriff zum Schluß alsdann das Wert, um in eben so weiser als gewandter Rede darauf hinzudeuten, daß wenn Freiheit der Lehre und Studien das Lebenselement der Hochschulen sei, heutzutage dieser(nur in der trübsten Zeit unseres Vaterlandes verletzte) Grundsatz die allgemeine Anerkennung, auch die unseres Königs, finde; und daß die Universitäten, in der Entwicklung ihrer verschiedenen geistigen Interessen unbehindert, am besten im Stande seien, ihre Aufgabe zu erfüllen und die der echten Kultur feindlichen Richtungen mit Erfolg zu bekämpfen. Köln, 20. Okt. Des Königs Majestät haben durch Allerhöchste Kabinets=Ordre de dato Schloß Brühl, 13. September, dem Legat des Herrn Kommerzienraths Richartz von 100,000 Thlr. für die Errichtung einer Irren=Anstalt die Genehmigung zu ertheilen geruht. Köln, 21. Okt. Einem Reisenden wurde gestern auf der Eisenbahnstrecke von Bonn nach Köln eine Ledertasche mit 600 Gulden in badischem Papiergeld, in=Thalerscheinen,=Gulden= und 10 Guldenscheinen bestehend, von einem bis jetzt nicht zu ermittelnden Mitreisenden entwandt. Weimar, 13. Ottober. Der Müller in Westphalen, auf dessen Loos in der Schillerlotterie der Hauptgewinn, das vom Großherzog von Sachsen=Weimar geschenkte Landhaus, die sog. Schillervilla hier, gefallen ist, hat nech nicht in den Besitz des Gewinnes gesetzt werden können, weil das von ihm vorgelegte Loos, mit welchem sich derselbe legitimiren wollte, lädirt ist und zur Zeit noch keine Gewißheit darüber vorliegt, daß es wirklich das richtige ist. Man vernimmt aber, daß der Müller vom Schillerkomité den Bescheid erhalten hat, vorerst sich bis zu dem bekannt gemachten Schlußtermin zur Abforderung der Gewinne, also den 10. April künftigen Jahres, zu gedulden und abzuwarten, ob bis dahin ein Anderer das Gewinnloos präsentirt und den Gewinn beansprucht. Erfolgt eine solche Anmeldung nicht, dann soll das Loos des Müllers als das richtige gelten und die Ueberweisung der Villa an denselben erfolgen. Karlsruhe, 19. Okt. Ich kann Ihnen jetzt einiges Nähere über den augenblicklichen Stand der katholischen Kirchenfrage in Baden melden. Eine Ratifikation der Vereinbarung vom März dieses Jahres zwischen Erzbischof und Großherzog ist von Seiten des Letzteren nicht erfolgt. Nur besteht ein Beschluß des Gesammt=Ministeriums, der seine Zustimmung zu der Vereinbarung über die Besetzung der Pfründen und im Algemeinen zu dem Inhalte der Vereinbarung über die gemeinsame Verwaltung des Kirchensvermögens ausspricht, Jedoch ist diese Vereinbarung als solche wieder zerrissen worden, weil der§ 1 derselben, der dem Erzbischofe schlechthin die Leitung der Verwaltung des Kircheavermögens zusprach und nur von dem Aufsichtsrechte und den aus diesem fließenden Rechten des Staates sprach; dem§ 10 des badischen Staatskirchengesetzes vom 9. Oktober 1860 widerspreche, indem darnach das Kirchenvermögen unter gemeinsamer Leitung der Kirche und des Staates verwaltet werden soll. Es wird unn seit Mitte dieser Woche zwischen dem hier anwesenden erzbischöflichen Kanzleidirektor Dr. Maas und dem Minister des Innern„Geh. Rath Lamey über die Feststellung der einzelnen Punkte, in denen das Mitleitungsrecht der Staatsgewalt bestehen soll, verhandelt, und sollten diese zum Ziele führen, so würde dann eine Regierungsverordnung unter Bezugnahme auf eine vorausgegangene Berständigung mit dem Erzbischofe die Normen feststellen, nach denen das Kirchenvermögen„im Namen des Erzbischofs“ von dem künftigen Oberstiftungsrathe verwaltet werden soll. Sie sehen, es ist abermals einige Aussicht auf endliche Beilegung des Kirchenstreites eröffnet worden. Aber am Ziele sind wir noch nicht. Uebrigens sind von Seiten des Erzbischofs alle Maßnahmen vorbereitet worden, um im Falle des Scheiterns der Unterhandlungen in kürzester Zeit allein mit der Regelung der kirchlichen Angelegenheiten vorzugehen.— Nachträglich erwähne ich einiger charakteristischer Aeußerungen, die der Chef des Ministeriums des Auswärtigen, Frhr. v. Rozgenbach, in einer Rede gethon hat, als er kürzlich in einer Wahlmännerversammlung von einem hiesigen Anwalt, der in Ermangelung anderes Plaidoyers Nationalvereinsgeschäfte führt, als Kandidat zur Wahl als Abgeordneter der zweiten Kammer für Karlsruhe aufgestellt wurde. Roggenbach erklärte seine volle Uebereinstimmung mit den Grundsätzen des Nationalvereins; sagte, es müsse eine einheitliche starke deutsche Central= gewalt geschaffen werden, der von den Einzelregierungen bestimmte einzelne Befugnisse abgetreten werden müßten; er zweifle nicht, daß das badische Volk diese Ueberzeugung theile; so viel sei aber sicher, daß, wenn das jetzige liberale Ministerium werde abtreten müssen, das nachsolgende Ministerium aus den extremsten Gegnern des gegenwärtigen Systems bestehen werde. Der Gegenkandidat v. Roggenbach's, der noch immer mehr Aussicht hat, gewählt zu werden, ist der Hofbuchhändler Knittel, der Eigenthümer der offiziellen„Karlsruher Zeitung", welcher schon seit 20 Jahren als Abgeordneter für Korlsruhe in der zweiter Kammer thätig ist.(.Bl.) Ungarn. Der Wiener Korrespondent des „Sürgöny“ schreibt unterm 17. Oktbr.: Se. Exzellenz der Tavernicus, der seit einer Woche hier erwartet wurde, ist heute hier angelangt, und hatte in den Nachmittagsstunden eine lange Konferenz mit dem Herrn Kanzler. In ungarischen Kreisen sieht man dem Resultat der Konferenzen mit großer Spannung entgegen, denn allgemein ist man der Ansicht, daß dieselben für die nächste Zukunft einen entscheidenden Wendepunkt bilden werden. Jedermann fühlt, daß die Dinge, so wie sie jetzt sind, nicht bleiben können, wenn man nicht will, daß die Verwaltung, welche an allen Punkten des Landes in der Auflösung begriffen ist, nicht vollends zu Grunde gehe. Sicheres wird man in dieser Beziehung wahrscheinlich erst nach der Rückkehr Sr. Majestät erfobren. Brüssel, 20. Ott. Der König und die königliche Familie sind heute Nachmittags 2 Uhr vermittels Spezialzuges aus Lüttich nach Laeken zurückgekehrt. Ueber die Zusommenkunft mit dem Könige von Holland erfahre ich von glaubhaften Augenzeugen folgende Einzelheiten: Wilhelm III. ist gestern Abends 7 Uhr im Lüttich eingetroffen und auf der Station von dem Könige und dem Herzoge von Brabant empfangen worden. Die erste Begrüßung soll einigermaßen befangen gewesen sein; die beiden Monarchen gingen mit entblößtem Haupte auf einander zu und drückten sich ziemlich förmlich die Hand. Der Zug, an dessen Spitze sie alsdann durch die reich illuminirten und mit tausend Fahnen geschmückten Straßen nach dem Schlosse sich begaben, wurde von der ungeheuren, die Stadt durchwogenden Menschenmenge mit großer Begeisterung bewillkommt. Die Herzogin von Brabant erwartete den erlauchten Gast auf der Höhe (und nicht, wie die hiesigen Journale melden, am Fuße) der großen Treppe. Wichtigthuer wollen ein großes Gewicht darauf legen, daß Wilhelm III. bei seiner Ankunft ihr nicht die Hand geküßt, sondern nur sich tief vor ihr verbeugt habe. Beim Diner soll der niederländische Monarch aufgethaut und die ganze Zusammenkunft von da ab herzlicher geworden sein. Gleich nach dem Diner trennten sich der hehe Gast und seine königlichen Wirthe. Heute Morgens 8 Uhr begleiteten der König und der Herzog von Brabant Wilhelm III. zur Abreise an die Eisenbohn. Auf der Station war die Generalität und in bescheidener Entfernung hinter dieser(das Arrangement war von einem Militär getroffen) der Gemeinderath aufgestellt. Sogleich bei der Ankunft fragte der König, wo die Herren vom Gemeinderathe seien, und richtete, nachdem sie vorgetreten, einige Worte an sie über das glückliche Ereigniß, welches ihn nach Lüttich geführt habe. Nach dem König Leopold nahm Wilhelm III. das Wort und dankte dem Gemeinderathe für die liebenswürdige Aufnahme, welche er in der Stadt gefunden habe. Er schätze sich glücklich, das schöne Lüttich und dessen reizende Umgebungen kennen gelernt zu haben.„Die Zusammenkunft,“ fügte er hinzu,„welche ich mit Sr. Majestät dem Könige Leopold hier gehabt habe, wird ohne Zweifel für die Beziehungen zwischen unsern beiden Ländern die glücklichsten Folgen haben.“ Schließlich sprach er die Hoffnung aus, baldigst im Haag den Gegenbesuch des Königs„und seiner ganzen Familie“ zy empfangen.(Letzteres war wohl nur die offiziöse Ankündigung dieses Besuches, der, wie es heißt, für den kommenden Ianuar bereits beschlossen wäre.) Die beiden Monarchen schüttelten sich alsdann die Hand, und Wilhelm III., in Begleitung seines Gefolges und der ihm beigegebenen belgischen Offiziere, des Generals Lahure und des Obersten Ficquelmont, begab sich auf die Heimreise. In Verviers, wo er von letzteren beiden Herren sich getrennt, drückte er ihnen nochmals seine Zufriedenheit mit dem ihm zu Theil gewordenen Empfange aus. Die Familie verließ Lüttich um 11 Uhr Vormittags. — Die Einw#thung der nenen Eisenkahnlinie von Lättich nach Maestricht ist auf den 10. k. Mis. festgesetzt worden. Brüssel, 20. Okt. Bei der gestrigen Illumination in Lüttich hat man folgenden guten und transparenten Witz auf einem Transparente angebrachkt. Zwei Käse, ein holländischer und ein herffter(Belgien), stellen in wohlriechender Weise die Versöhnung zwischen den beiden Ländern dar. Das Gesicht Louis Napoleons steckt die bekannte Menglernase zwischen beide, und darunter steht:„Ca ne sent pas bon jci.“ Paris, 17. Okt. Die Muratisten jubeln und die Plonplonisten lassen die Ohren hängen. Die Famitie Murat scheint in der That ungewöhnlich gut en cour zu sein, denn die beiden Prinzessinnen, die Gemahlin des jungen Joachim Murat und die Schwester dieses Letztern, die Prinzessin Anna— allerdings zweihöchst liebenswürdige Damen— spielen in Compiegne eine Hauptrolle, während der Prinz Napoleon, wie es heißt, am Sonntag nicht einmal zur Tafel gezogen wurde, sondern gegen fünf Uhr wieder nach Paris zurückkehrte. Ich gebe nicht viel auf diesen äußerlichen Anschein, bin vielmehr der Meinung, daß der Koiser und sein Better sich viel besser verstehen, als Viele glauben möchten und wahrscheinlich ist es dem erstern in diesem Augenblicke nur darum zu thun, die Prinzessin Aung fürstlich zu etabliren. Eine Zeitlang war vom Bruder des Großherzogs von Baden die Rede, hierauf bekanntlich von einem Bruder des Königs von Schweden, jetzt munkelt man von einem holländischen Prinzen, um dessen Hand für die Privzessin zu werben der Koiser Lust habe. Ich lasse die Genanigkeit dieser Detaile dahin gestellt sein; aber es ist eine Thatsache, daß der Kaiser die sehr schöne und vortrefflich erzegene junge Dame als ein politisches Kapital verwertheu möchte, und daß er ihr zum Voraus eine Mitgift von zwei Millionen ausgeworfen hat, von denen sie die Interessen bereits seit einem Monate bezieht. In Buzenval, der Residenz des Prinzeu L. Murat, ist man entzückt über die Auszeichnung, womit die beiden Prinzessinnen von dem König von Preußen behandelt worden sind. Der alte Prinz Murat ist übrigens seit einigen Tagen sehr krank. — Der Fürst Ladislaus Czartoryoki ist sehr leidend; er hat eine Leberkrankheit, welche den Aerzten Besorgnisse einflößt. Sein älterer Bruder siecht bekanntlich schon seit längerer Zeit dahin und hat ihm deshalb auch, dem ausdrücklichen Wunsche des Vaters gemäß, die Leitung der politischen Interessen der„Dynastie“ überlassen. II Paris, 21. Okt. Die Zögerung, welche sich in der gouvernementalen Politik kundgibt, und namentlich in den italienischen Angelegenheiten, scheint theilweise durch den Eindruck bewirkt, den die Briefe des Abbé Lavigerie, der an de Latour'Auvergne's Stelle zum Auditor der Rota ernannt word, auf den Kaiser gemacht haben. — Man berichtet uns aus Jerusalem, daß der Iman der Moschee“ Omar’s, der sehr in Ansehen bei den Moslims steht, seine Glaubenszenossen aufgefordert hat zu den Arbeiten an der indenge von Suez eifrigst beizutragen. — Der„Moniteur“ veröffentlicht heute der zwei Verwarnungen. Die erste gilt dem „Courrier des Alpes“, die andere dem„Journal des Rennes“, wegen einer Korrespondenz aus Rom, worin erzählt ist, daß der Hauptmann der französischen Wache am Vatikan Freudenmädchen in das Wachtlokal gebracht und diese während der Nocht die goldenen Franzen und den Adler der Fohne gestohlen haben 2c. — In der Politik, namentlich in Hinsicht auf die römisch=italienische Frage, ist, wie ich Ihnen bereits sagte, Stillstand, wenn nicht förmliche Umkehr eingetreten.— Herr Ratazzi wird sich dieser Tage nach Compiegne begeben, um dem Kaiser das eigenhändige Schreiben Viktor Emanuels zu überreichen. Einstweilen wurde dem italienischen Diplomaten durch Herrn Thouvenel quasi offiziell eröffnet, daß die Besetzung Roms bis auf Weiteres nicht aufgegeben werdenkönne, und daß es der Turiner Regierung überlassen bleiben müsse, die Einheit Italiens mit dem Nichtbesitz Roms thanlichst in Einklang zu bringen. Rom, 12. Oktober. Die Gesandtschaft des Königs Maha=Mongkut schiffte sich om Dienstag in Civita=Becchia nach Siam ein. Sie überbringt ihrem Herrn verschiedene kleine und größere Mosaiken von vorzüglicher Schönheit als päpstliche Gegengeschenke, darunter das Porträt Sr. Heiligkelt. Man hofft von der Toleranz des Königs eine folgenreiche Zukunft für die Ausbreitung des Christenthums. Bisher fanden die katholischen Glaubensboten außer den Gegnern in den amerikanischen und englischen Missionen fortwährend starke Opposition in den in Sitte und Leben tiefwurzelnden Lehren des Buddhismus und Brahmanismus, noch mehr Schwierigkeiten in dem Mißtrauen, womit die Regierung diejenigen ihrer Unterthanen verfolgte, welche der Religion der Fremden sich zuwenden, von denen sie Unterdrückung fürchtet. Dermale hat die Propaganda Fide in Rom die Missionsangelegenheiten Siams großentheils dem Seminar für fremde Missionen in Paris überlassen, welches zwei dirigirende Vikare schickt und unterhält. Im bstlichen Vikariat, welches das Innere des Reichs begreift, leben über 18,200 Katholiken, im westlichen 6700. In der Hauptstadt Bangkok zählt man 3000 Kotholiken welche fünf Kirchen und mehrere Schulen besitzen.— In der Sonntagsnacht überschritt eine piemontesische Potrouille die Grenze der Delegation Viterbo, und verhaftete in einer Meierei unweit Orte vier Landleute, welche flüchtigen Konskribirten hülfreiche Hand geleistet haben sollten. Sie wurden nach Amelia gebracht und prozessirt. General Goyon indessen ließ dem Kommandanten sagen, er solle sie sofort frei lassen, sonst würde er seine Soldaten schicken. Ich höre, der Befehl istdurchgedrungen. (Allg. Ztg.) Florenz, 10. Okt. Zwei Erscheinungen können nicht verfehlen, bei und an den gegenwärtigen hiefigen Wortführern aufzufallen: die geschmacklose Sucht zu übertreiben, und der wohlfelle Kauf, um den man die Vergangenheit Toskana's preisgibt— zwei Dinge, die bis weilen zu den grellsten Widersprüchen führen. Als die hiefige Munizipalität am 29. August den Beschluß faßte, den Dramatiker Giovanni Battista Niccolini in Sama Croce zu beerdigen, erklärte sie ihn zum„ersten Bürger=Dichter (poeta civile) Italiens.“ Unbeschadet des seltenen Talents Niccolini's, das wir selbst neulich anerkannten, ist dies eine arge Uebertreibung, welche jedem auffallen muß, der von der gleichzeigen italienischen Literatur einen Begriff hat. Sie stimmte aber vortrefflich zur Leichenrede. Man hatte dazu einen dem Priesterstand entlaufenen Professor gewählt, den Signor Atto Banucci, von dessen Blasphemzien in seinem Buch„IMartiri della libertà italiana“ wirim rorigen Winter einige Prödchen gaben. Und dieser Expriester deklamirte in der Kirche von der„römischen Kurie, der geldgierigen—e der Könige und Tyrannen“, vom„Gift der römischen Harphen", von den„wilden deutschen Wölfen", von dem „Sacrilegium der zeitlichen Herrschaft der Kirche“ jener Kirche,„die sich jedesmal für unterdrückt erklärte, wenn ihr nicht gestattet ward, Tyrannin zu sein, und die für Italien nie eine Thräue hatte, während sie es zu ewiger Ehe mit einem ekelhaften Gemahl verdammte", von einer Religien,„welche mit Furcht und Lügen handelt, und Christ, den König des Lebens, mit Tod umgibt.“ Solche Ausdrücke brauchte der Signor Banucci in Santa Croce im Beisein von Geistlichen und von vielen edlen Florentinern. Der Marchese Ridolfi sogte um dieselbe Zeit bei der Eröffnung der Industrie=Ausstellung zum KönigEhrenmann: durch ihn sei Italien in die Reihe der zivilisirten Nationen eingeführt worden— ein Kompliment für jene alten Florentiner, von denen man bisher behauptet hatte, sie seien die Väter der modernen Bildung; ein Paroli auf die glänzenden Worte eines viel in Politik machenden Pisaner Professors, des mehrfach von uns erwähnten Signor Giorgini, welcher auf den Vorschlag Flerenz zur Hauptstadt Italiens zu machen mit beispielloser Unverschämtheit antwortete: Toskang habe nur eine Vergangenheit von Schmach und Sünden. Solchen Kalibers sind heutige Senatoren, Deputirte, Jugendlehrer. Muß man sich wundern über Reden, wie sie im hiesigen Arbeiterkongreß gehälten worden sind, unter dem Einfluß des Garibaldischen Prodiktators von Sizilien, des sattsam bekannten Mordini? Die Thatsachen entsprechen den Worten. Wenn die von Cialdini in die Enge getriebene neapolitanische Munizipalität 4000 Franken für eine Gedenktafel zu Ehren jenes Locatellivotirt, welchen man in die große Zahl der„Martyrer“ versetzt, obgleich er des Mords des päpstlichen Gensd'armen geständig war, so wird man wohl nächstens dem Königsmörder Agesilao Milano, dessen Angehörige schon pensionirt sind, eine Statue setzen. Bromberg, 21.Okt., Nachmittags 3 Uhr. Ihre königl. Majestäten waren heute Vormittag 11¼ Uhr hier eingetroffen und von den Zivilund Militärbehörden, sowie von Jungfrauen der Stadt auf dem reich dekorirten Bahnhofe empfangen worden. Vom Bahnhofe fuhren Ihre Majestäten in einem offenen Wagen durch die reich geschmückten und mit zahlreichen Ehrenpforten versehenen Straßen nach dem Marktplatze, wo Allerhöchstdieselben, wie auch der Kronprinz und der Großherzeg von Baden, der Feier der Grundsteinlegung zum Königs=Denkmale beiwohnten. Die Kronprinzessin war auf dem Bahnhofe zurückgeblieben. Nachdem die Allerhöchsten Herrschaften in der Loge ein Dejeuner eingenommen hatten, fand die Abreise nach Frankfurt a. O. um 2¾ Uhr Statt. Berlin, 22. Oktober. Kanonensalven und Glockengeläute verkündeten heute Vormittags den Einzug des Königspaares. Sämmtliche Häuser waren auf's reichste geschmückt. Die Strecke vom Frankfurter Thor bis zum Schlosse bildete eine wahrhafte Feststraße, welche durch venetianische Masten begrenzt wurde. In den Straßen drängte sich ein dichtes Menschengewühl, und die Häuser waren bis zum Dache besetzt. Endloser Jubel erschallte. Ihre Majestäten waren sichtlich erfreut und dankten nach allen Seiten hin in der herzlichsten Weise. München, 22. Okt. Im heutigen Abgeordnetenhause wurde die Aufhebung des Lotto am 31. Dezbr. d. J. mit 138 gegen 1 Stimme beschlossen, für außerordentlichen Bedarf des Militärbudgets eine Anleihe von 9,400,000 Gulden genehmigt. — Georg Herwegh ist, wie man aus Zürich schreibt, von der Turiner Regierung als Professor der vergleichenden Literatur" nach Neapel berufen worden. Wien, 21. Okt. Die Rückehr des Kaisers wird morgen erfolgen, worauf die ungarische Angelegenheit in Angriff genommen werden wird. Das Abendblatt des„Wanderers" schreibt: Majlath's und Apponyi's Rücktritt sei fast gewiß, Geringer's Ernennung zum provisorischen Leiter der Hofkanzleien Ungarns und Siebenbürgens wahrscheinlich. Es gehe das Gerücht, General Urban solle das Kommando in Ungarn erhalten. Pesth, 19. Okt. Baron Ludwig Vay, Obergespan von Borsod(wenn wir nicht irren, ein Bruder des Exkanzlers), ist auf königlichen Befehl seiner Würde enthoben worden, weil er nicht verhinderte, daß der Komitatsausschuß, welcher für suspendirt erklärt worden war, am 7. Oktober eine Sitzung hielt. T Krakan, 21. Oktober. Die Verbindungen mit Warschau sind schwierig. Nach den letzten Berichten von dort vom 19. d. sind alle katholischen Kirchen und die protestantischen Gotteshäuser immer noch geschlossen. Das Volk betet in den Straßen vor den Kirchthüren. Die Verhaftungen dauern fort. Unter den Verhafteten befinden sich der Sohn des Grafen Zamoiski und andere Notabilitäten; Banguier Töplitz wurde eingekerkert. Fünfhundert Kaufleute haben den Befehl erhalten, 100 Rubel zu zahlen, weil sie ihre Magazine am 15. d. geschlossen hielten. — General Gersten, weig ist gefährlicherkrankt. T Marseille, 21. Oktober. General de Goyon traf heute Abend, von Rom kommend, hier ein und reist noch heute Nacht mittelst Extrazugs nach Paris. — Der neue Nuntius des Papstes in Frankreich schifft sich heute Nacht nach Rom ein, wo er seine Instruktionen entgegen nehmen wird. T Turin, 21. Oktober. Man meldet aus Neapel, daß mehrere Verschwörer und unter diesen der Fürst'Ottojano verhaftet wurden. — Man meldet aus Rieti, daß 4 Bersaglieri, welche päpstliches Gebiet betraten, gefangen genommen und nach Viterbo gebracht wurden. T Madrid, 22. Oktober. Die Infantin Conception ist gestorben. Herford, 19. Oktober. Durch heute hier telegraphisch angelangte Kabinets=Ordre ist der vor längerer Zeit von den Assisen wegen Mordes zum Tode verurtheilte Grabbert zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt worden. Beranntmachung. In der Nacht vom 14. auf 15. d. M. sind aus einem Wohnhause zu Gereonsweiler unter erschwerenden Umständen die nachbeschriebenen Gegenstände entwendet worden: 1) zwei Röcke von schwarzem Tuch, 2) ein Rock von braun und gelblich melirtem Tuche, 3) ein sogenannter Garibaldi=Filzhut mit dem Fabrikzeichen:„Tau“. 4) eine wollene Jacke, 5) zwei seidene Taschentücher, 6) ein Stiefel, 7) drei zinnerne Suppenterrinen, 8) zwei Zigarrenröhrchen, das eine von Meerschaum und in einem Käsichen verpackt, das andere von Weichselholz. 9) ein ledernes Zigarren=Etui. Ich ersuche Jeden, der über den Verbleib dieser Gegenstände oder den Dieb irgend welche Auskunft zu geben vermag, dieselbe unverweilt mir oder der nächsten Polizeibehörde zukommen zu lassen. Aachen, den 22. Oktober 1861. Der Königl. Untersuchangsrichter, Longard. Verwandten und Freunden hiermit die traurige Mittheilung, daß es dem Allmächtigen gefallen hat, unsere einzig geliebte Techter und Schwester Therese Moulen, im Alter von 20 Jahren, frühzeitig gestärkt mit den Heilsmitteln der h. kathol. Kirche an den Folgen einer achtmonatlichen Brustkrankheit, zu sich zu nehmen. Wer die Verblichene gekannt, wird unsern herben Verlust zu würdigen wissen und uns seine stille Theilnahme nicht versagen. Aachen, den 22. Okt. 1861. Der trauernde Vater nebst Brüder. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 24.., Nachmittags 3 Uhr Statt. Sterbehaus: Franzstr. Nr. 80. Vorzellan= u. Glaswaaren= Verkauf. Freitag, den 25. und Sonnabend, den 26. d. ., in den gewöhnlichen Vor= u. Nachmittagsstunden, findet der öffentliche Verkauf von Porzellan= und Glaswaaren, im Interesse der Erben der verlebten Porzellanhändlerin Fräulein Maria Sibylla Steffens, im Sterbehause, Hof Nr. 12, Statt. Blumhoffer, Friedensgerichtsschreiber. 6591. Am Sonntag Abend ist vom Theater bis zur Alexanderstraße ein goldenes Manschettenknöpfchen verloren worden. Dem redlichen Finder eine angemessene Belohnung. Auskunft in der Exped. Hotel Pfeiffer z. Porzchen. Feines Niedermendiger Lagerdier in Anstich genommen. 8 Sgr. 6 Stück, Hasen 26 Sgr., fr. Reh, Schnepfen, böhmische Fasanen, Feldhühner, Waldschnepfen, Birkhähne, Haselhühner, Truthöhne, engl. Austern, russischer Caviar, Trüffeln, Morcheln, Champignons, Erdsen, Kapern, frische Ananas, Pomeranzen, Apfelsinen, Zitronen, billigste frische Muscheln, 100 Stück 2 Sgr., feinste echte holl. Häringe, 1½ Sgr., Maijes=Häringe, 1 Sgr. per Stück. Morgen Donnerstag und Freitag treffen frische Seefische ein. Schöne Marrons, 4 Sgr., Kostanien 3 Szrper Pfd., empfiehlt Johann Kremer, Hartmannstr. Nr. 16. MEINTTZEE- und V. LErtGERKES Landwirthschaftl. Hülfs- u. Schreibkalender auf das Jahr 1864. 15. Jahrgang. Auflage 25,000 Exemplare. I. Theil in Brieftaschenformat als Notizbuch in Leinwand oder in Leder gebunden, im Innern mit Papier- oder Leinwandtaschen zum Hineinstecken loser Papiere, sowie mit Bleistift versehen, so dass im Ganzen S verschiedene Ausgaben zu verschiedenen Preisen vorhanden sind, von denen jede Ausgabe ohne Preiserhöhung entweder mit Klappe, oder mit Oesen, zum Verschliessen des Notizbuches, gegeben werden kann. II. Ineu proschirt. Original-Aufsätze von v. Schlicht, Fleck, Settegast, Mentzel, Dove, Hellriegel, J. Pintus u. A. m. enthaltend. (Einzelne Theile können nicht apart abgegeben werden.) Preise. I. 1. Theil in Leinwand gebunden. Ausgabe A mit Papiertaschen 22½ Sgr. Ausgabe C mit Papiertaschen 27½ Sgr. i, m. Leingandtaschen 25„„ D„ Leinwandtaschen 1 Thlr. Fur Jeucn Tag ½ Seite weisses Papier. Für jeden Tag 1 ganze Seite weisses Papier. II. 1. Theil in Leder gebunden. Ausgabe E mit Papiertaschen 27½ Sgr. „ F„ Leinwandtaschen 1 Thlr. Für jeden Tag ½ Seite weisses Papier. Ausgabe G mit Papiertaschen 1 Thlr. „ H„ Leinwandtaschen 11/12„ Für jeden Tag 1 ganze Seite weisses Papier. Lizitation. 6586. In der gerichtlichen Theilungssache der Eheleute Herrn Joseph Courtial, Kaufmann, und Elise Quadflieg, zu Aachen, gegen Herrn Peter Rütgers, Advokat=Anwalt daselbst, und dessen Minderjährigen Kinder, sollen durch den unterzeichneten zu Aachen wohnenden königl. Notar, in Folge Urtheils des königl. Landgerichts zu Aachen vom 18. März d.., am Freitag, den 25. Oktober, Morgens 10 Uhr, auf seiner Amtsstube nachstehende Immobilien öffentlich zum Verkaufe ausgestellt werden: 1. 3 Morgen 90 Ruthen Gartenland, gelegen im Stadttreise Aachen, Flurabtheilung„Laugenbenden“ Sekt. H Nr. 145/76, vor dem Pontthore, kurz hinter der Aachen=Düsseldorfer und Aachen=Mastrichter Eisenbahn, an der nordöstlich vorbeiführenden Landstraße von Aachen nach Geilenkirchen, begrenzt übrigens von Potter und Beucken und am untern Ende durch die Kirche St. Boilan, taxirt zu 7245 Thlr.; 2. das zu Aachen in der Jakobstraße Nr. 169 gelegene Haus mit Hofraum und Garten, begrenzt einerseits von Peter Knops und Wilhelm Cornetz, andererseits von der auf dem betreffenden Situationsplan mit.G. F. bezeichneten Grenzlinie des Hauses Nr. 171; anstoßend mit dem untern Ende an das Eigenthum des verlebten Oberpfarrers Nellessen, das Ganze bezeichnet auf dem besagten Plan mit H, A, G, F, J, H, groß 53 Ruthen und taxirt zu 2520 Thlr.; 3. das Haus daselbst sub Nr. 171 mit Nebengebäuden, Hofraum und Garten, begrenzt einerseits von der vorbeschriebenen Grenzlinie A, G, F, des Hauses Nr. 169, andererseits durch Frochlinghausen und Wwe. Jos. Lennarts, sowie am untern Ende durch Oberpfarrer Nellessen, das Ganze bezeichnet auf dem erwähnten Plane mit A, B, C, D, E, F, G, A, groß 57 Ruthen und 50 Fuß, und taxirt zu 4200 Thlr. Beide Häuser katastrirt Sekt. M Nr. 161, 162 und 163 zur Fläche von 110 Ruthen 50 Fuß. Bedingungen und Plan liegen bei dem Unterzeichneten zur Einsicht offen. Justizrath Weiler, Notar. Verkauf. In Gemäßheit eines Rathskammerbeschlusses des königlichen Landgerichts hierselbst vom 7. d. M. sollen am Donnerstag, den 24. Oktober., Vormittags 11 Uhr, in der Eisengießereides Herrn Franz Schmitz vor Adalbertsthor dahier: 1 Kuppelofen, bestehend aus 8 Gußplatplatten von 400 Pfund, und 13gußeiserne Kasten à 13 bis 20 Pfund, zwangsweise und gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden. Aachen, den 21. Ottober 1861. Der Gerichtsvollzieher, V. Goeb. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstog, den 26. Oktober d.., Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze zu Aachen zwangsweise und gegen gleich baare Zahlung öffentlich versteigert werden: Spiegel=, Wasch= und andere Tische, 1 Kanapee von Mahagoni, 6 dito gepolsterte Stühle, 1 geschliffener Säulenofen, 2 große Spiegel in Goldrahmen, 1 Nachtkommödchen, 1 polirter Sekretär, 1 Pendüle von Alabaster mit Glocke, 1 große Zimmerdecke 2c. Aachen, den 21. Oktober 1861. Der Gerichtsvollzieher, V. Goeb. 6588. Ein Turteltäubchen entflogen. Dem Wiederbringer eine Belohnung. Auskunft in der Erpedion. Große Bücher=Auktion bei I. M. De Wildt hier. Dritter Tag: Mathematik, deutsche, frauzösische und englische Literatur. Wohnungs=Veränderung. Meinen geehrten Kunden die ergebene Anzeige, daß ich meine Wohnung Friedrich=Wilhelms=Platz Nr. 11, erste Etage, beim Bäcker Herrn Zimmermann, verlegt habe. Gertr. Kirchhof. chtten. Heute Mittwoch, den 23. Oktober, im Kurhause: Grupeprvol für das erste Abonnements=Konzert. Anfang für die Herren des Orchesters präzise 6 Uhr, für die geehrten Damen und Herren des Chors um ½8 Uhr. Die Mitwirkenden werden freundlichst ersucht, ihre Eintritts=Karten für das Konzert vor Beginn der Probe in Empfang zu nehmen. Das Komitt. 26. Oktober fängt die Ziehung der 4. Klasse 124. Lotterie Levy. an. 6589. Ein mit guten Zeugnissen versehenes Zweitmädchen sucht Stelle zum 1. November. Auskunft in der Exped. 6514. Ladenlokal nebst Wohnung und Gasanlage steht zu vermiethen und gleich zu beziehen. Auskunft in der Exped. Ein gesetztes Mädchen, mit guten Zeugnissen versehen, findet sofort Stelle: Jakobstraße Nr. 99. 6857. Möblirte Zimmer billig zu vermiethen: Römerstr. 23. Ein Mädchen, welches kochen und alle Hausarbeit versteht, sucht Stelle: Templergr. 32. Ein Heizer und Schreiner, der mehrere Jahre in einer Kratzenfabrik war, sucht gleich oder bald Stelle durch A. J. Flecken, Alexanderstr. 97. 6590. Ein Faßbindergeselle wird gesucht von Küppers, Eilfschornsteinstraße 3. 6575. Vier Zimmer mit allen Bequemlichkeiten billig zu vermiethen; dieselben können auch mit Möbeln, für Herren, vermiethet werden. Auskunft Burtscheider Bendstraße Nr. 172. 6571. Dienstboten jeder Klasse besorgt im In= und Auslande das Gesinde-Büreau, Alexanderstr. Nr. 97. 6585. Ich wohne jetzt kampstraße 12, nahe der Adalbertstraße. Dr. Carl Metz junior. 6584. Zwei Putzmacherinnen, in Hüten und Hauben erfahren, suchen hier oder auswärts dauernde Beschäftigung. Auskunft in der Exped. 6583. Ein Mann, der im Stande ist, die Farbenfabrikation selbstständig zu führen, wird gesucht. Auskunft in der Exped. In der Fabrik und sandlung von Peter kratz, vor Jakobsthor 12, sind wegen Einstellung des Geschäftes, sehr vortheilhaft Tuch, Buckskin, Satin und Tüffel aller Art, im détail und en gros, zu sonten. 6548 Stadt-Theater in Aachen. Mittwoch, den 23. Oktober: 12. Vorstellung im 1. Abonnement. Das Glas Wasser, oder: Ursachen und Wirkungen. ach dem Französische KAS“ M. Greiner. Lustspiel in 5 Aufzügen. Nace vom Tienssmssenen von Cosmar. Stadtverordneten=Versammlung zu Aachen am 1. Oktober 1861. Anwesend waren: Herr Bürgermeister Contzes als Vorsitzender; die Herren beigeordnete Bürgermeister Dahmen und päpstlicher Graf v. Nellessen, sowie die Herren Fiadtverordneten Boeblen, Caziv. Deden, Esser, Franoux, von Guaita, Dr. Habn, Jungbluth, Kesselkaul, Kuetgens, Lingens, Mayer, Mondeim, Dr. Müller, Nacken, Neumann, Paster, Quadslieg, Dr. Roderburg, Rumpen, Scheidler, Suermondt und Bossen! Entschuldigt hatten sich die Herren: beigeordneter Bürgermeister von Pranghe, und die Stadtverordneten Erasmus, Freiherr von Geyr, Menghius und Schervier. Der Herr Vorsitzende berichtet, daß das der Stadt zugehörige, in der Heppionstraße sud Nr. 2 gelegene Haus bei der heute stattgehabten Wiedervermiethung dem Wilbelm Lieber zum seitherigen Miethpreise von 39 Thalern jährlich auf drei nacheinander folgende Jahre provisorisch zugeschlagen worden sei. Die Versammlung ertheilt hierzu den desinitiven Zuschlag. Die Handelskammer für die Städte Nachen und Burtscheid hat der Stadtverwaltung eine an den Herrn Handelsminister gegen die Verschmelzung der Nachen=Düfseldorfer Eisenbahn mit der Rheinischen Eisenbahn gerichtete Eingabe mit dem Ersuchen in Abschrift zugehen lassen, um Seitens der Stadtverordneten=Versammlung im nämlichen Sinne ernstliche Schritte gegen die Fusion beider Bahnen zu thun. In dieser Eingabe wird auf das Gerücht hingewiesen, daß die Direktion der Rheinischen Eisenbahn erneuerte Anstrengungen mache, um die AachenDüsseldorfer Bahn in ihre Gewalt zu bringen, und die großen Nachtheile eines solchen Ueberganges bezeichnet, wodurch das allgemeine Interesse dem schnödesten Monopol geopfert würde. Herr Quadflieg erklärt, daß er als Mitglied der Direktion der Rheinischen Eisenbahn weder an der Berathung, noch an der Abstimmung Theil nehmen werde. Dieselb: Erklärung geben die Herren Bürgermeister Contzen, Dahmen und Graf von Nellessen, weil sie Mitglieder des Administrations=Rathes der genannten Bahn sind. Herr Scheibler erläutert die verlesene Eingabe und weist insbesondert darauf hin, daß Nachen Seitens der Rheinischen Eisenbahn vom ersten Augenblicke an stiefmütterlich bebandelt worden sei und dadurch einen großen Theil seines Verkehres verloren habe. Für die Streche Aachen=Herbestbal würden an Personen=Transport für die erste Klasse 15 Sgr. pro Meile erhoben, was sonst nirgend vorkomme. Für den inneren Verkehr sei ein Tarif in der Weise festgestellt, daß Waaren von Nachen nach Köln billiger über Verviers versandt werden könnten, als direkt. Wenn nun noch gar die Nachen=Düsseldorfer Eisenbahn in den Besitz der Rheinischen kommen sollte, so würde sie dieses Monopol zum Nachtheile des linken Rbeinufers benutzen, indem ihr dann der innere Verkehr dieser industriellen Gegend gänzlich Preis gegeben wäre. Herr Boeblen findet in der Darlegung der Handelskammer und den Erläuterungen des Hru. Scheidler die Bestätigung seiner— vom Herrn Redner— oft geäußerten Ansicht, daß das große Kapital, resp. die vollständige Handels= und Gewerbefreiheit, nicht die Konkurrenz erleichtere und fördere, sondern dazu benutzt werde, die Konkurrenz gänzlich zu verdrängen und unmöglich zu machen und dadurch Monopole zu schaffen. Herr v. Guaita beantragt die Wabl eines Komites, um die Frage zu begutachten, ob es angemessen erscheine, daß die Versammlung der Eingabe der Handelskammer beitrete. Herr Pastor: Nach dem mitgetheilten Insalte der Eingabe der Handelskagnner an den Herrn Handelsminister und den durch Herrn Scheibler gegebenen Erläuterungen finde er die Bildung eines Komites zur weiteren Aufklärung der Sache nicht für nöthig. Abgeseben von den Nachtbeilen, die dem Handel durch die Verschmelzung der Aachen=Düsseldorfer mit der Rheinischen Eisenbahn erwachsen dürften, könnte man sich schon den Nachtbeil klar machen, der allein für den Lokalverkehr dadurch erwachse, wenn man berücksichtige, daß das Fahrgeld von Aachen bis Köln; eine Strecke von neun Meilen, 2½ Thaler, während dasselbe bis Düsseldorf. eine Entfernung von eilf Meilen, nur ungefähr 2 Thaler koste. Wenn bemerkt werbe, daß dem Staate durch die Erhaltung der Aachen=Düsseldorfer Bahn ein großer Nachtbeil entstebe, wovon ein Theil indirekt auf die Stadt zurückfalle, so könne er dem nicht beistimmen, indem nach dem diesjährigen Rendement der Düffeldorfer Bahn nicht nur die garantirten 3½ Prozent Zinsen gedeckt würden, sondern auch mit Sicherheit anzunehmen sei, daß die Bahn außerdem noch eine gute Dividende geben werde, sobald die Buke=Kreinsener Bahn zu einer direkten Verbindung mit Berlin hergestellt sein würde.— Werde aber die Düsseldorfer Bahn in die Hände der Rheinischen übergeben, so wäre auch noch zu befürchten, daß der Sitz der Direktion von Aachen verlegt werde, und die vielen Opfer, welche die Stadt für die Düsseldorfer Bahn durch die unentgeltliche Abtretung des Templerbendes gebracht habe, würden möglicherweise im Interesse der Rheinischen Bahn verloren geben können. Er. der Herr Redner, spreche sich daber gegen die Vertagung und dafür aus, daß der Antrag der Handelskammer zur Abstimmung komme. Nach gepflogener Beratbung wird der Antrag des Herrn von Guaita mit 13 gegen 9 Stimmen abgelebnt. Bier Mitglieder hatten sich der Abstimmung enthalten. Hiernach wird die Frage: Ob die Versammlung im Sinne der vorliegenden Eingabe der Handelskammer eine Petition an das königliche Staatsministerium gegen die Verschmelzung der beiden genannten Eisenbabnen beschließe,- mit allen Stimmen, welche an der Abstimmung Theil nahmen, bejabet. Vier batten sich der Abstimmung enthalten. Der Herr Vorsitzende berichtet, daß zufolge Beschlusses vom 23. Juli d.., wodurch die Versammlung gegen die Verfügung der königlichen Regierung vom 5. ejusdem, die Gasangelegenheit betreffend, Rekurs ergriffen habe, die am 3. August c. vollzogene Beschwerdescheift von der zu diesem Zwecke gewählten Deputation dem Herrn Oberpräsidenten überreicht und mündlich erläutert und unterstützt worden sei. Hierauf wäre der nachstehende Bescheid erfolgt: Uur3u „Euer Hochwoblgeboren eröffne ich auf den gegen die Verfügung der königlichen Regierung zu Aachen vom 5. Juli d. J. I. Nr. 15,770 eingelegten Rekurs vom 3. v. M. Nr. 2415, daß durch diese Verfügung der Uebernahme der von der LondonImperial=Kontinental=Gas=Assoniation unter den dortigen Staats= und Bezirksstraßen gelegten Gasröhren Seitene der Szadt. reip der neugebildeten Gas=Beleuchtungs=Akten=Gesellschaft nicht entgegen getrenten wird; die königliche Regierung wird dieser Uebernahme und der Besorgung der von der Stadt zu bestreitenden Straßenerleuchtung durch die neue Gesellschaft kein Hinderniß in den Weg legen, auch nicht Anstand nehmen, der Letzteren bei sich ergebendem Bedürfnisse die Legung neuer Gasröhren unter der Stacts=und Bezirkostraßirk, sofernet nicht Gründe polizeil.cher Natur entgegentreten, in gleicher Weise, wie der London=Imperial=Continental=GasAssoziatien, zu gestatten. Was aber den durch die Verfügung vom 5. Juli d. J. zurückgewiesenen Antrag anlangt, daß der neuen Gesellschaft mit Ausschluß der englischen Gesellschaft die Röhranlegung unter diesen Straßen zugestanden werde, so kannich zür Forschabwe der durch Die Vertigung ver 11. Juni d. J. der London=Imperial=Conkinentakhas=Assoization bereits ertheilten Erlaubniß zur Legung neuer Röhren mich nicht ermächtigt halten. Koblenz, den 9. September 1861. Der Ober=Präsident der Rbeinprovinz, gez. von Pommer=Esche.“ Nach Verlesung der genannten Beschwerdeschrift und des vorstebenden Bescheides hewerkt der Herr Versttzeude, et erscheine Mancheur bebenklich, daß der alten Gesellschaft die Röhrenlegung in den Staats= und Bezirksstraßen gestattet bleiben solle, indem dieses dahin führen könnte, daß diese Gesellschaft das Gas für Privathänser liefern würde. Er, der Herr Vorsitzende, theile dieses Bedenken nicht, weil die Trottoire unzweifelhaft städtisch seien und im Falle aus den Staats= und Bezirksstraßen von der englischen Gesellschaft Nebenröhren geleitet werden sollten, dieselben auf städtischem Terrain abgeschnitten werden könnten. Hert Innzbluth glaubt, daß Seitens der Stadt zu viel zugestanden würde, wenn sie zugebe, daß die Staats= und Bezirksstraßen Eigenthum des Staates seien. Ursprünglich hätten dieselben der Stadt zugebört, der Staat habe sie nicht als Eigenthum erworben, sondern sei nur berechtigt, sie für den Verkehr zu benntzen. Herr Quadflieg: Die königliche Regierung nehme das Eigenthumsrecht der Staats= und Bezirksstraßen in Anspruch und benutze dieses in einer für die Stadt sehr wichtigen Angelegenheit, indem sie die englische Gesellschaft zum Rachtheile der Bürgerschaft begünstige. Bei dieser Begünstigung sei aber übersehen worden, daß die Trottoire im Wege ständen. Diese seien erfahrungsmäßig immer als Eigenthum der Stadt angesehen worden, indem dieselbe beim Zurücksetzen der Häuser das betreffende Terrain ankaufen müsse und deim Vorrücken die Private es an die Stadt zu vergüten hätten. Sonach befinde sich der Bürgersteiz jedenfalls im Besitze der Stadt und nur das Terrain zwischen den Rinuen könne zu den Staats- und Bezirksstraßen gehören. Aber auch das Legen von Röhren in diesen Straßen dürfe der englischen Gesellschaft nicht gestattet werden, da die Stadt bei der Verpflichtung alle Straßen zu beleuchten, das Recht habe, die ganze Beleuchtung in der für sie vortheilhaftesten Weise zu bewirken. Es erscheine daher unbegreiflich, daß die königliche Regierung die alte Gesellschaft gegen den Wunsch, den Willen und das Interesse der Stadt begünstige. Zwar heiße es, dieses geschehe, um es nicht zu einem Monopole kommen zu lassen; aber gerade in dieser Begünstigung liege die sicherste Auerkennung eines Monovoles für die alte Gesellschaft, weil daneben keine zweite Gesellschaft bestehen könne. Niemand babe denken können, daß in dieser Angelgenheit der Stadt solche Schwierigkeiten, die man in keiner einzigen anderen Stadt kenne, in den Weg gelegt werden könnten, und da der Bescheid des Herrn Ober=Präsidenten sich nicht klar darüber ausspreche, daß die neue Gesellschaft die ausschließliche Berechtigung zur Beleuchtung erhalten werde, bleibe nur übrig, den Rekurs zu ergreifen. Nach geschlossener Beratbung wird die Frage: ob die Versammlung gegen den Erlaß des Herrn OberPräsidenten vom 9. September den Rekurs beschließe, einstimmig bejaht.— Ein Mitglied hatte sich der Abstimmung enthalten. Es folgt eine geheime Sitzung. der Stadt Aachen. Geburten. 20. Oktober. Jakob Koerfer, Pontstr.— Barbara Bündgens, Pontstr.— Franz Wachten, Alexanderstr.— Josephina Thissen, Jakobstr. — Wilhelm Bürgerhausen, Sandkaulstr.— Christian Jos. Leuchter, Pontstr. 21. Oktober. Hub. Michael Jos. Schroeff, Jakobstr.— Ida Seaudar, Stromg.— Kath. Justen, Adalbertstr.— Ein unehel. Knabe. Heiraths=Ankündigungen. 20. Oktober. Adam Moll aus Deutz mit Helena Hub. Adelh. Hesse aus Düren.— Gabriel Jos. Loersch, Jakobstr. 48, mit Kathar. Kuckelkorn, Kleinkölnstr. 12.—Wilb. Jos. For? aus Worm mit Anna Ther. Heiligers aus Merkstein.— Peter Math. Hub. Dohr, Franzstr., mit Elis. Wirtz, Hochstr. 42.— Dominikus Esser, Bongard 2, mit Gertrud Janen, Sandkaulstr. 45.— Joseph Knibelen, Kleinmarschierstr., mit Matbilde Liebert, Klosterg. 1.— h. Ignatz Hub. Pütz, Ponistr. 188, mit Maria Kath. Pütz, Theaterstr. 12.— Heinr. Vonderstein, Jakobstr. 87, mit Anna Gertrud Aretz, Alexanderstr. 48.— Heinr. Gasterich, Kleinmarschierstr. 60, mit Maria Gertr. Zillekens, Wirichsb. 104.— Paul Hub. Jünger vor Marschierth, mit Morg. Reinartz, Franzstr, 107. — Math. Jos. Hub. Scheins, Karlsgr. 5/2, mit Franziska Wilhelm. Euth. Startz, Verbindungsw. 69.— Peter Gottfr. Küppers, Lothringerstr., mit Petronella Winands, Pontstr. 32. — Kornel Jos. Klinkenberg, Franzstr. 105, mit Gertrud Schwieger, Mörgensg. 3. Heirathen. 21. Oktober. Lambert Dick mit Johanna Kath. Queck. Sterbefälle. 20. Oktober. Peter Hubert Otten, 3., Königstraße. 21. Oktober. Ein todtgeb. Mädchen.— Sebastian Reinartz, 7., Karlsgr.— Joseph Gierkens, 80., Sandkaulstr.— Elisabeth Herpers, geb. Gillessen, 87., Promenadenstr. — Ein todigeb. Mädchen. Verlobt: Michel Spier mit Sara Vontein. (Calcar u. Lochem.) Verheirathet: Klemens Sorgenfrey mit Kath. Westhoff.(Köln u. Kreuznach.)— Eberh. Hoffschulte mit Justine Flagontier.(Paris und Veroiers.) Gestorben: Juliane Laura Weste, geb. Wezlich.(Feldmark b. Duisburg.)— Gertrud Hüsken, geb. Barten.(Crefeld.)— Anna Charl. Lüttringhaus, geb. Buscher, 27 J.(Hückeswagen.)— Gerh. Jos. Schumacher, 85 J.(Köln.) — Adriane Le Rey, geb. Crince, 78 J.(Linz a. Rh.)— Stationsvorsteher L. Lehmann. (Warburg.)— Forst=Inspektor a. D. Ludw. Tietz, 64 J.(Cleve.)— Marie Wulff, geb. Brügmann, 21 J.(Dortmund.) 6523. Zu vermiethen und gleich zu beziehen eine Wohnung, bestehend aus 4 Zimmern erster Etage mit Küche und allen Bequemlichkeiten. Näheres Franzstraße 14. Vieh= und Krawmarkt in Stolberg. Der diesjährige Biebwarkt, mit welchem die Abbaltung eines Krammarktes verbunden ist, findet Dienstag, den 5. November, Statt, was dem betheiligten Publikum mit dem Bemerken bekannt gemocht wird, daß wie in früheren Jahren Prämien zur Vertheilung kommen, bei deren Zuerkennung theils die Qualität, theils die Quantität des zum Markte gebrachten Viehes maßgebend ist. Stelberg, den 20. Oktober 1861. Der Bürgermeister, von Werner. Holz=Verkauf in den Gemeindewaldungen von Würselen pro 1862. Montag, den 4. November a.., Morgens 11 Uhr, soll vor dem Herrn Bürgermeiser Quadflieg im Schullokale zu Würselen zum öffentlichen Verkaufe nachstehender Hölzer auf dem Stocke geschritten werden: A. Im Distrikt Schneidmühlenberg an der 59 Eichen und 111 Buchen, B. Im Distrikt Hainbuchenbruch, ebenfalls an der Atsch: 17 Eichen und 93 Buchen, und C. Im Distrikt Trockenbusch an der von Verlautenheide nach Stolberg führenden Prämienstraße: 81 Eichen und 15 Buchen. Das zum Verkauf kommende Material eignet sich vorzugsweise zu Grubenholz, sowie zu sonstigen technischen Zwecken. Förster Sturm zu Bayershaus ertheilt über Lage und Inhalt der einzelnen Loose nähere Auskunft. Eschweiler, den 21. Oktober 1861. Der Forst=Aministrator, 6581. David. Im Verluge von Adolph Krabbe in Stuttgart ist soeben erschienen und zu haben bei Benrath& Vogelgesang in Aachen: Aus Schloß und Hütte. Erzählungen für Kinder von 8 bis 12 Jahren. Von Ottilie Wildermuth. Mit sechs Stahlstichen von C. Kolb. Eleg. geb. 1 Thh. 12 Sgr. Den„Erzählungen und Märchen für die Jugend“ und dem„Kindergruß“, mit dem Ottilie Wildermuth vor kurzer Zeit auftrat und zugleich so Vortreffliches bot, wie wir es auf dem Felde der Jugendschriften nur irgend beßten, folgt jetzt ein drittes Buch ähnlichen Inhalts:„Aus Schloß und Hütte.“— Der Name der Verfasserin und die beiden genannten früheren Bücher bürgen gewissermaßen schon für die Trefflichkeit auch dieser neuen Schrift. Liest man sie aber durch, so muß man gestehen, daß sie an Einfachheit, Wahrheit und Innigkeit jene früheren noch überbietet und eine gor anmuthige Gabe ist, den Kleinen mit warmen Herzen dargebracht. Lewys=Tondensen noch in gutem Zustande befindlich werden zu kausen gesucht. Auskunft in der Exped. 6582. 6327. Ich beehre mich einem geehrten Publikum hierdurch ergebenst anzuzeigen, daß ich mein Geschäft von der Peterstraße nach dem Theaterplatze Nr. 13 verlegt habe, wo ich dasselbe bei vortheilhafter eleganter Einrichtung in vergrößertem Maßstabe fortsetzen werde, indem es mein eifrigstes Bestreben sein wird, daß mir schenkende Zutrauen durch prompte und reelle Bedienung zu rechtfertigen. W. Olbertz, Photograph. Abels, Llexanderstr. Nl. 29, empfiehlt zur gefälligen Abnahme: Gaslampen aller Art, Kronleuchter, Ampeln, Wandleuchter, Glocken, Rauchfänger und Gummiröhren, sowie alle it hiehes Fach einschlagender Mrtikel zu siligen Preiszaue 9 17118. 6330. Kaufleute, Patzmacherinnen und Modisten, welche Blumen führen, können solche bei mir nach jedem beliebigen Muster und in jeder Farbt angefertigt erhalten. Auch holte ich foftwährend ein reich assortirtes Lager in BallCoiffuren, Brautkränzen, Blättern, Blumen 2c., der Saison angemessen, vorräthig; ebenfalls Blumen für Kirchen und BasenBouquets, und werden solche nach Auftrag billigst augefertigt in der Blumenfabrik von Ludwig Crombach, ####4 Mutelstraße Nr. 7. 65571: Ga ersahrktse Bückgeselle wird für auf das Land gesucht. Auskunft in der Exped. Maria Regina. Zweite Auflage. Im Verlage des Unterzeichneten ist soehen erschienen und durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: PartnAegin Eine Erzählung aus der Gegenwart von Ida Gräfin Hahn=Hahn. Zwei Pände. u Zweite Auflage. 8. geh. Preis 3 Thlr. Die erste sehr starke Auflage dieser Erzählung wurde binnen Johresfrist vergriffen, gewiß ein sehr beredtes Zeugniß für das große Aufsehen, welches dieselbe in allen Kreisen erregte.— „Maria Regina“ wurde unmittelbar nach dem Erscheinen in's Französische, Englische und Polnische übersetzt. Im April dieses Jahres erschien von derselben Verfasserin: Soratiek. Ein Familiengemälde aus der Gegenwart von Ida Gräfin Hahn=Hahn. Zwei Bände. 8. geh. Preis 2 Thlr. Mainz im Oktober 1861. Franz Kirchheim. Lager von Porzellan=, Krystall= u. Glaswaaren bei J. Hennes=Mattheiem, Großkölnstraße 57, worunter: a. Dekorirte Porzellane, als: Koffee=Servicen in verschiedenem Decor von 10 Thlr.; Kuchenkördchen von 1¼ Thlr. und höher; vergoldete Tassen von 4 bis 10 Sgr. das Paar; Dessertteller von 2 Thlr. per Dutzend 2c. d. Böhmische Krystallwaaren, als: Punsch=Bowlen inel. 12 Gläser und Löffel zu 7½ Thlr.; Rudin=Leuchter zu 1 5/8 Thlr. das Paar; Oel= und EssigMenageren von 1 bis 3 Thlr.; Bierseidel m. Deckel zu 12 Sgr. bis 35 Sgr.; Liqueur=Servicen von 2 bis 3 Thlr.; Weingläser, Eckenschliff zu 2 3/3 Thlr., Wassergläser zu 24 Sgr., 30 Sgr. und 3 Thlr. per Dutzend 2c. c. Weiße Porzellane, als: Berliner Teller, tief und flach, zu 2 Thlr. per Dutzend; Dessertteller zu 48 Sgr. per Dutzend; Tassen zu 40 bis 45 Sgr. per Dutzend; Menagèren zu 7½ Sgr., Brodkördchen von 1 Thlr. bis 2 Thlr. das Paar; Lavoirs zu 35 Sgr. 2c. d. Steingutwaaren, als: Teller zu 24 Sgr. per Dutzend; Kuchenschüssel zu 22 und 35 Sgr., Lavoirs von 11 bis 25 Szr. 2c., sowie alle in dieses Fach einschlagende Artikel zu Fabrikpreisen. 6421. — 6504. In allen Blech= und Zinkarbeiten, besonders in allen Sorten Lampen, sowohl neu zu verfertigen, als alte zu repariren, empfiehlt sich zu den billigsten Preisen Christian Schmitz, Adalbertstraße Nr. 72. 6341. Eine Familie von 3 erwachsenen Personen, ohne Geschäft, sucht eine erste Etage oder auch 2 Etagen aus 5 bis 6 Theilen nebst Keller und Bleiche, in einem ruhigen Hause im neuern Stadttheile gelegen, zum 1. Fedruar k. J. zu miethen. Offerten unter Lit. Z. 3 besocgt die Expediti=n. 6425. Ein Fabrik=Gebäude mit starker Kraft in der Nähe von Aochen, zu jeder großen gewerblichen Anlage geeignet, zu vermethen oder zu verkaufen. Näheres auf portofreie Anfragen unter L. B. Nr. 500. Echte Limburger Käse sind wieder angekommen und zu 6½ u. 7½ Szr zu haben: Vaelserstr. 10, an der Jakobskirche. Geld-Cours. Briefe. Geld. Friedrichsd'or.20—.20.— Ausländische Pistolen.....14. 9.14. 2# Napoleond'or........10, S 5. 9. 6 Holländische 10-fl..14.— Liv.-Sterling.20— -Franken-Stücke.10, 1 1..10 Französische Kronenthaler..—.16. 6 Brabanter„—.16.— Gold-Kronen......— 9. 6½ Frucht=, Getreide=, Samen=, Oel= und Spiritus=Preise. Köln, 21. Okoben Rüböl per 100 Pfd. mit Faß ess. in Partien von 100 Ztr.— bz. 14 7/16 B.— S. Leinöl per 100 Pfd. mit Faß eff. in Partien von 100 Ztr.. 13 B.— E. Weizen ohne Sack per 200 Pfd. ess. 9½ mit Gew. von 82 Pfd. per Sch. per November... bz. 8% B. 2/9#. Roggen ohne Sack per 200 Pfd. ess. 678 B. gedörrt— bz. 6½ B.— C. Gerste ohne Sack per 200 Pfd. hiesige 5% B.— G. dito oberl. neue. bez. 6½ B.— G. Hafer ohne Sack per 200 Pfd. est. 4% B. Spiritus exportfähiger 80% Tr. 100 Quart mit Faß efsektiv in Partien von 8000 Ort.— 64 26¼ B5 Eisenbahn. Abfahrt nach Köln: 310, 7, 10“ Vorm., 124%,2%% 540, 795 Nachm. Abfahrt nach Verviers: 12 Nachts,“, 10“% 11° Bm., 32, 750 Nachm. Abfahrt von Köln nach Aachen 710 91, 999, 11, 545, 75, 1000 Crefeld 7, 990 118, 2 50, 710, 915. Neuß 7, 990, 11°, 25%, 420, 71%, 915. Oberkassel(Düsseld.) 7, 920, 11%, 2%, 4 20, 710, 912, Verantwortlicher Redakteur: P. Kaatzer. Kaatzers Verlag, Druck von C. H. Müller in Nachen. S. K. Gerstet, Lehrer der äußeren Bildung, der höheren Tanzkunst, der weiblichen Gymnastik und der Fechtkunst: Promenadenstraße 30. 2639. Echter Perou Gouano zu haben bei 6247. Franz Schiffers, Wallstraße Nr. 36. 6412. Ein junges Franenzimmer aus einem Landstädichen, welches Französisch spricht, wünscht in einem Manufaktur= oder Kurzwaaren=Geschäft in die Lehre zu treten. Dieselbe kann gleich entreten. Auskunft in der Erp. 6408. Ein Originalgemälde von Rembrandt van Ryn ist täglich Verbindungsweg Nr. 6, nahe der Gasanstalt, von 12 bis 1 Uhr Mittags zu sehen und kann dasselbe auch käuflich abgelassen werden. Jos. Daniels. 6501. In einem berrschaftlichen Hause in Köln wird gegen hohen Lohn eine ganz perfekte Köchin gesucht, oder auch eine Haushälterin, welche die feine Küche versteht. Franko-Offerten, Hochpforte Nr. 27 in Köln. 3815. Kleine Drechsetbänke, für Holz, Horn und Metall, billig zu verkaufen. Auskunft in der Expedition. Kalender pro 1802. In der Handlung von P. Kaatzer ist zu haben: Kolping's Kalender, für das katholische V lk, nebst Kalendarium und 6 Stahlstichen. br. 10 Sgr. Niederrheinischer Volks=Kalender. Mit Stahlstichen und Steinzeichnungen. br. 10 Sgr. Geschäfts= und Termin=Kalender, in engl. Cambric geb. 17½ Sgr. —— Derselbe mit Papier durchschossen, in Combric. 25 Sgr. Kleiner Notiz=Kalender, in Cambrie geb. 10 Sgr. Die Spinnstube. Ein Volksbuch für 1862 von W. O. v. Horn. Mit einem Stahlstich und vielen Holzschnitten. dr. 12 1 Sgr. Lustiger Volks=Kalender, von Glasbrenner, mit vielen komisch. Illustrationen, br. 12 Sgr. Nieritz deutscher Volks=Kalender. Mit Stahlstich und Kupfern. br. 10 Sgr. Steffeus' Volks=Kalender. Mit 8 Stahlstichen und 6 Holzschnitt=Illustrationen. br. 12½ Sgr. Berih. Auerbach's Volks=Kalender, illustrirt von W. v. Kaulbach, Ille und Thumann. br. 12½ Sgr. Katholischer Volks=Kalender, von Clericus. Mit 6 Stahlstichen. br. 10 Sgr. Preuß National=Kalender. Mit 7 Illustrationen. dr. 12½ Sgr. Payne's Miniatur=Almanach. Mit 12 brill. Stahlstichen. br. 7½ Sgr. Notiz=Büchlein auf alle Toge des Jahres. Mit verschiedenen zum praktischen Gebrauch eingerichteten Tabellen, nebst Kalender apart in Etui. Eleg. Cambrie=Einband mit Goldschn. 14 Sgr. Dasselbe ohne Kalender. 10 Sgr.